Kirchen-ABC - Kirchengemeinde Schwei
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Kirchen-ABC - Kirchengemeinde Schwei
Kirchen-ABC Kirchliche Begriffe erklärt … Abendmahl Advent Alpha und Omega Altes Testament Amen Aschermittwoch Epistel Erntedankfest Evangelium Ewigkeitssonntag Kirche Kirchenjahr Kollekte Konfirmation Pfingsten Prophet Beffchen Christi Himmelfahrt Credo Dimissioriale Ehe Epiphanias Feiertag Fisch Gemeindekirchenrat Gründonnerstag Heilig INRI Introitus Jungfrauengeburt Karfreitag Karwoche Liturgie Liturgische Farben Neues Testament Nicaenum Osterfestkreis Ostern Ökumene Palmsonntag Passionszeit Pastorin/Pastor Taufe Trinitatisfestkreis Qumran Reformation Sakrament Talar Urgeschichte Vergebung Weihnachten Weihnachtsfestkreis Zebaoth Abendmahl So wird das letzte gemeinsame Essen, das Jesus mit seinen Jüngern teilte, bezeichnet. Am Gründonnerstag erinnern wir uns in besonderer Weise daran. Von einem gewöhnlichen Abendessen hebt es sich davon ab, dass es mehr als ein Essen in menschlicher Gemeinschaft ist. Im Abendmahl begegnen wir uns bewusst einander und begegnet uns Gott. Er lässt uns schmecken, wie gut er es mit uns meint. Advent Advent stammt vom lateinischen Wort „adventus“ (Ankunft) und „venire“ (kommen) ab. Es bezeichnet die Ankunft bzw. die Vorbereitungszeit auf das heilige Fest, die Geburt von Jesus von Nazareth, Weihnachten. Mit dem ersten Adventssonntag beginnt das neue Kirchenjahr. Alte Testament http://www.die-bibel.de/bibelwissen/entstehung-der-bibel/altes-und-neues-testament/ Alpha und Omega Der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets Α und Ω (Alpha und Omega) stehen symbolisch für den Anfang und das Ende. Die griechischen Initialen X (Chi) und P (Rho) stehen für CHR und bedeuten als Abkürzung für Christus. Für die Christen galt es als ein geheimes Christenzeichen. Amen Amen ist ein hebräisches Wort und ursprünglich im Alten Testament zu finden. Sinngemäß seiner Bedeutung wird es mit „Ja, gewiss!“, „So geschehe es!“, „So ist/sei es“ oder „So soll es geschehen“ übersetzt. Damit drückt man sein Einverständnis am Ende eines Glaubensbekenntnisses oder Gebetes aus. In der Liturgie wurde es aus dem Alten Testament ins Neue Testament übernommen. Seit Jahren hat das Wort Amen auch im allgemeinen Sprachgebrauch seine Bedeutung gefunden. Ein jeder kennt die Aussage „Ja und Amen sagen“, welches so viel heißt wie: uneingeschränkte Zustimmung. Aschermittwoch Der Aschermittwoch steht für den Beginn der Fastenzeit. Die Fastenzeit dauert 46 Tage. Davon sind die sechs fastenfreie Sonntage abzuziehen. Somit verbleiben 40 Tage. Diese sollen an die Zeit erinnern, die Jesus in der Wüste verbracht hat (Mt 4,2). Zuerst wir anhand des ersten Frühlingsvollmondes Ostern bestimmt. Anschließend werden 46 Tage zurückgezählt (Beginn der Fastenzeit). Die Zählung beginnt mit dem Karsamstag. Aschermittwoch ist immer der siebte Mittwoch vor Ostern. Beffchen Das ist der Name des weißen Kragens (lat. biffa = Kragen), den die Pastorinnen und Pastoren über dem Talar tragen. Je nach Kirchenzugehörigkeit kann sich die Form ändern. Christi Himmelfahrt Der lateinische Begriff für Christi Himmelfahrt lautet Ascensio Domini und bedeutet der Aufstieg des Herrn. Die Christen feiern die Rückkehr Jesu Christi in den Himmel, zu Gott seinem Vater. Das Fest Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag nach Ostern gefeiert und fällt immer auf einen Donnerstag. Der Ostersonntag wird mitgezählt. Credo „Ich glaube“ lautet die Übersetzung dieses Wortes, womit in unserer Sprache das Apostolische Glaubensbekenntnis beginnt. Es handelt sich dabei um eine Zusammenfassung der christlichen Glaubensinhalte. Viele sagen, dass sie gar nicht alles glaubensvollen Herzens mitsprechen können – und ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie es dann doch tun. Vielleicht hat der Text, der aus einzelnen Glaubensaussagen zusammengesetzt ist, und aus dem 3. Jh. n. Chr. stammt, heute eher Symbolkraft: für all das Gott mögliche, das unseren menschlichen Verstand übersteigt. Dimissioriale (aus dem Lateinischen = Entlassschein) Wird gebraucht, wenn eine Beerdigung, Konfirmation, Taufe oder Trauung in einer anderen Gemeinde als der Ortsgemeinde stattfinden soll. Nur die zuständige Pfarrerin oder der zuständige Pfarrer können es ausstellen. Ehe Das Wort Ehe ist althochdeutsch und heißt so viel wie „Gesetz, Recht oder Ewigkeit“. Es ist eine durch das Standesamt geregelte Lebensgemeinschaft zwischen Mann und Frau, die als Ehegatten, Eheleute oder auch Ehepartner bezeichnet werden. Erst nach der standesamtlichen Heirat kann die kirchliche Trauung vollzogen werden. Die Auflösung einer Ehe (Scheidung) geschieht durch einen Gerichtsbeschluss des Familiengerichtes. Epiphanias Mit Epiphanias ist das Fest der Erscheinung Gottes gemeint. Das Wort „Epiphanias“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Ich zeige auf oben hin“: Die Göttlichkeit des neugeborenen Kindes Jesus wird offenbar. Mit drei Geschichten will die Bibel den Menschen deutlich machen, dass der menschliche Jesus wahrhaft Gottes Sohn ist: * In der Weihnachtsgeschichte des Matthäus-Evangeliums ist die Rede von den Weisen aus dem Morgenland: Die Herren und Weisen dieser Welt dienen dem wahren Herren; sie haben ihn erkannt. (Mt 2,1-12) * Bei Jesu Taufe durch Johannes öffnet sich der Himmel und eine Stimme spricht: „Das ist mein lieber Sohn“ (Mt 4,1-11) * Die Vollmacht/Göttlichkeit Jesu besteht darin, dass er Wunder zu tun vermag: In Kana verwandelt er bei einer Hochzeitsfeier Wasser in Wein (Joh 2,1-11) Epistel Epistel ( lat. epistola, epistula) ist ein aus dem Lateinischen abgeleitetes Wort für „Brief“. Erntedankfest In der Regel wird es am ersten Oktoberwochenende gefeiert. Es gibt für das Fest aber regional unterschiedliche Termine. In Schwei wird es z.B. immer am 2. Freitag im Oktober gefeiert. Mittelpunkt des Festes ist der Dank an Gott, den Schöpfer, der Himmel und Erde gemacht hat, und in dessen Hand das Gelingen unserer Tätigkeit steht. Der Ertrag der Ernte ist nicht allein abhängig vom eigenen Bemühen. Wir sind angewiesen auf das, was die Schöpfung für uns bereithält. Evangelium Das Evangelium entstammt dem Griechischen und heißt „Gute Nachricht” oder „Frohe Botschaft”. Die Evangelien finden wir im Neuen Testament. Die vier Evangelisten heißen: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Ewigkeitssonntag (Totensonntag) In der evangelischen Kirche gedenken wir am Ewigkeitssonntag unserer Verstorbenen. Er ist der letzte Sonntag unseres Kirchenjahres und somit der letzte Sonntag vor dem 1. Adventssonntag. Dieser Gedenktag wurde 1816 von König Fried- rich Wilhelm III. von Preußen angeordnet. An diesem Tag werden auf den Friedhöfen die Gräber der Verstorbenen von Ihren Angehörigen geschmückt. Die Verstorbenen des Kirchenjahres werden im Gottesdienst namentlich genannt. Gemeinsam mit ihren Angehörigen werden sie in das Fürbittengebet mit aufgenommen. Die Christen hoffen auf die Auferstehung von den Toten. Feiertag Ein Tag, der sich von den anderen Wochentagen dadurch abhebt, dass er an ein besonderes Ereignis erinnert, das gefeiert werden soll. Nicht alle Feiertage sind religiösen Ursprungs. Auf jeden Fall bedeuten sie eine Unterbrechung des Alltags. Früher haben die Menschen dafür kämpfen müssen, dass Feiertage arbeitsfreie Tage sind. Sie haben darum gewusst, dass ständiges Produzieren-Müssen Leiden verursacht. Heutzutage dagegen machen viele Menschen den Feiertag zum Alltag. Eigentlich schade... Fisch Nach einer mündlichen Überlieferung wird erzählt, dass der Fisch früher als ein geheimes christliches Erkennungssymbol verwendet wurde. Fisch heißt auf Griechisch: ichthýs Das Wort ICHTHYS beinhaltet die Kurzform eines Christusbekenntnisses (Glaubensbekenntnis). Iesus Christos Theou hYios Soter heißt im Deutschen: Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter (Erlöser). Gemeindekirchenrat So werden im Zusammenschluss alle diejenigen genannt, welche die Gemeindeleitung zusammen mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer ausüben. Alle denken immer, die Pfarrerinnen oder Pfarrer hätten es in der Gemeinde zu sagen. Das stimmt nicht. Die Kirchenältesten, so heißen die Mitglieder des Gemeindekirchenrates, treffen die Entscheidungen über die Finanzen, Personalfragen, Baupläne und das, was die Schwerpunkte der Gemeindearbeit vor Ort sein sollen. Die evangelische Kirche wird von ihren Mitgliedern geleitet und bestimmt. Gründonnerstag Gründonnerstag ist der Tag vor Karfreitag. Am Abend vor seinem Tod, einem Donnerstag, feierte Jesus das Passahmahl mit seinen Jüngern und gab ihm dadurch eine neue Bedeutung, dass er von einem neuen Bund in Verbindung mit seinem Tod sprach: Wir nennen es das „Abendmahl“, diesen besonderen Donnerstag „Gründonnerstag“. Der Name des Donnerstags rührt von dem Wort „Greinen“ her und bedeutet ursprünglich „Weinen“. Im Laufe der Zeit wurde das Wort „Greinen“ zu „Grün“ umgewandelt. Greinendonnerstag = Gründonnerstag (Der Donnerstag, an dem das Weinen über Jesu Tod greifbar war) Heilig Als heilig wird all das bezeichnet, was in Gottes Bereich gehört. Die römisch-katholische Kirche kennt Menschen, die als Heilige verehrt werden. Sie können zur Fürsprache bei Gott angerufen werden. Man betet zu ihnen. In der evangelischen Kirche gibt es keine Heiligen in diesem Sinne. Verehrt werden Menschen unter Umständen wegen ihres Vorbildcharakters im Glauben. INRI Dieses Wort findet sich in der Regel mit groß geschriebenen Buchstaben, weil die einzelnen Zeichen Abkürzungen für lateinische Worte sind. In der Übersetzung lauten sie „Jesus Nazarenus, Rex Judaeorum“ = Jesus, der Nazarener, König der Juden. Nach der Kreuzigung wurden sie (Johannesevangelium) als Inschrift oben am Kreuz angebracht. Sie sollten als Spottvers gesehen werden: „Seht ihr, da habt ihr euren König: einen, der wie ein Verbrecher ans Kreuz genagelt wurde!“ Introitus Introitus ist ein lateinischer Begriff und heißt übersetzt Eingang. Ursprünglich war damit der Einzug des Bischofs in die Kirche gemeint. Dazu wurde ein Psalm gesungen. Die Psalmen wechselten je nach Kirchenjahreszeit, auf die sie bezogen waren. Einige Sonntage im Kirchenjahr werden immer noch nach lat. Psalmanfängen benannt. Zum Beispiel der 1. Sonntag nach Ostern „Quasimodogeniti“: „Quasi modo geniti infantes, Halleluja, … (Wie die neugeborenen Kinder, Halleluja,... = Durch seine Auferstehung hat Jesus Christus unser Leben neu gemacht) Jungfrauengeburt Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist so etwas undenkbar. Aber die Bibel ist kein Biologiebuch. So wie sie die Geburt Jesu erzählt, will sie herausstellen, dass es sich bei ihm um einen ganz besonderen Menschen handelt. „Aus göttlichem Geist gezeugt“, das war im griechischen Sprachraum Ausdruck für die Geburt eines Herrschers. Karfreitag ist der Tag nach Gründonnerstag und vor Karsamstag, dem dann der Ostersonntag und Ostermontag folgen. Karfreitag wird von dem Wort „kara“ abgeleitet, was so viel wie Klage, Elend oder Trauer bedeutet. Nachdem Jesus vom römischen Statthalter Pontius Pilatus zum Tode verurteilt worden ist, wurde er an diesem Tag auf dem Hügel Golgatha gekreuzigt. An diesem Tag gedenken Christen des Todes Jesu Christi. Karwoche Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag. Das ist der Sonntag vor Ostern. Sie endet am Karsamstag in der Osternacht. Kirche Die Kirche ist ein Bauwerk. In diesem Gotteshaus versammeln sich Menschen des christlichen Glaubens (Gläubige) zum Gebet, zur Andacht und zu Gottesdiensten. Das zum Herrn gehörende Gotteshaus! Ursprünglich wird das Wort Kirche von griechischen Wort „kyriakon“ abgeleitet und heißt wörtlich übersetzt: „das zum Herrn gehörende“. „Kyrios“ heißt „das zu Gott gehörende“. Kirchenjahr Das Kirchenjahr umfasst drei große Abschnitte: Weihnachtsfestkreis, Osterfestkreis und Trinitatisfestkreis. Das kirchliche Jahr beginnt mit dem 1. Advent und endet mit dem Ewigkeitssonntag (Totensonntag) Kollekte Die Kollekte (lat. „colligere“ = sammeln) ist eine Geldsammlung, die während oder nach dem Gottesdienst am Ausgang der Kirche stattfindet. Im Gottesdienst wird angekündigt, welchem Zweck die Sammlung dienen soll. „Ist das eigentlich nötig?“ fragen viele. Manche schleichen sich auch beim Rausgehen einfach am Körbchen vorbei. „Die Kirche hat doch Geld“, sagen sie vielleicht. „Ich zahle schon Kirchensteuern!“ Niemand müsste um Geld bitten, wenn schon genügend da wäre, für all diejenigen, die es brauchen: die Hungernden, die Kranken, die Blinden. Es geht um ein Zeichen der Dankbarkeit, das wir selbst geben. Wir müssen hier nicht hungern, wir frieren nicht, wir haben eine staatliche Versorgung, wenn wir selbst nicht mehr zurechtkommen. Der Euro, wenn es denn so viel wäre, in der Kollekte, fehlt der uns wirklich? Zwei Brötchen, eine Tafel Schokolade, zwei Zigaretten weniger? Konfirmation Die Konfirmation findet seine Herkunft aus dem Lateinischen, dem Wort „confirmatio“. Es heißt „Befestigung“ bzw. „Bekräftigung“. Mit der Konfirmation wird die Taufe bestätigt und es erfolgt der Übergang ins kirchliche Erwachsenenalter. Die Konfirmanden bezeugen persönlich und bewusst das „Ja“ zum christlichen Glauben, der Kirchenzugehörigkeit. Nun dürfen sie am Abendmahl teilnehmen. Während der Feierlichkeiten empfangen die Konfirmanden durch das Handauflegen den Segen sowie ihren biblischen Konfirmationsspruch. Voraussetzung für eine Konfirmation ist die Taufe und ein zwei Jahre langer kirchlicher Unterricht. Im ersten Jahr werden sie Katechumenen und im zweiten Konfirmanden genannt. Nach erfolgter Prüfung, dürfen sie konfirmiert werden. Eine Taufe kann auch kurz vor der Konfirmation stattfinden. Liturgie Damit ist der Gottesdienstablauf gemeint. Das Wort stammt aus dem Griechischen: „laos“ = Volk, „ergon“ = Werk. Die Liturgie ist also das, was wir tun, um Gott in der Form des Gottesdienstes, im Sinne eines „Werkes“, zu dem wir durch unsere Beteiligung beitragen, zu zeigen, wie wichtig er uns ist. Liturgische Farben Die Zeiten und Festtage des Kirchenjahres erhalten eine farbliche Zuordnung. Violett: Vorbereitungszeit (Adventszeit), Passionszeit (Leiden und Sterben Jesu), Buß- und Bettag Weiß: Symbol des Lichtes (Christusfeste), Weihnachtsfestkreis (Geburt Jesu), Osterfestkreis (Fest der Auferstehung), Ewigkeitssonntag (Totensonntag) Rot: Blut, Liebe, Pfingstfeuer. Gedenktage der Kirche: Pfingsten (Fest des Heiligen Geistes) und Reformationstag Grün: Wachstum, aufgehende Saat, Epiphanias-, Vorfasten- und Trinitatiszeit (Dreifaltigkeit Gottes), Erntedankfest Schwarz: Zeichen der Trauer, Karfreitag und Karsamstag Neues Testament http://www.die-bibel.de/bibelwissen/entstehung-der-bibel/altes-und-neues-testament/ Nicaenum Ein weiteres Glaubensbekenntnis, das im Jahr 325 n. Chr. von der Synode in Nizäa formuliert wurde. Etwa ein halbes Jahrhundert später - man machte sich sehr viele Gedanken darüber, wie man den christlichen Glauben inhaltlich richtig beschreiben könnte - wurde es 381 n. Chr. auf der Synode von Konstantinopel (seit 1930 Istanbul) als verbindliches Glaubensbekenntnis verabschiedet. Deshalb heißt es auch „Nicaenum-Constantinopolitanum“. Osterfestkreis Der Osterfestkreis beginnt mit der Passionszeit auch Fastenzeit genannt. Der Fastenzeit voran gehört die Vorfastenzeit, 3 Sonntage mit den Namen Septuagesimae, Sexagesimae und Estomihi. Zur Passionszeit gehören 6 Sonntage: Invokavit (1. Sonntag nach Aschermittwoch), Reminiszere, Okuli, Lätare, Judika, Palmarum. Es folgt die Karwoche. Diese beginnt am Palmsonntag (Palmarum), Gründonnerstag, Karfreitag und endet am Karsamstag in der Osternacht. Weitere wichtige Tage sind der Ostersonntag und Ostermontag, sowie sechs Sonntage nach Ostern: Quasimodogeniti, MiserikordiasDomini, Jubilate, Kantate, Rogate, Exaudi. Christi Himmelfahrt (Donnerstag) liegt zwischen Rogate und Exaudi. Mit Pfingsten endet der Osterfestkreis. Ostern Der Frühlingsanfang und Vollmond bestimmen den Ostertermin. Wir feiern Ostern immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Der früheste Temin fällt auf den 22. März und der späteste auf den 25. April. Ostern ist das wichtigste Fest der Christen. Es wird die Auferstehung Jesu Christi am dritten Tag nach seinem Tod gefeiert. Der Todestag (Karfreitag) wird als erster Tag mitgezählt. Ökumene Beschreibt in seinem Ursprung das römische Weltreich (gr. „oikos“ = Haus), als gesamte bewohnte Erde. Die Kirche nimmt diesen Begriff auf, weil sie den Anspruch hat, Gottes Botschaft über die gesamte bekannte Welt zu verbreiten. Heute versteht man Ökumene die Beziehungen zwischen christlichen Kirchen verschiedener Konfessionen. Sie bezeichnen die unterschiedlichen Schwerpunkte und Eigenheiten in Glaubensfragen (z.B. evangelisch-lutherisch, evangelischreformiert, römisch-katholisch, orthodox, koptisch). Palmsonntag Palmsonntag ist der Sonntag vor Ostern und heißt Palmarum. Ursprünglich wurden Könige oder Feldherren beim Einzug in die Stadt von den Einwohnern schwingend und jubelnd mit Palmzweigen in den Händen begrüßt. Als Jesus in Jerusalem einzog, wurde auch ihm zu Ehren dieser Brauch ausgeübt. Passionszeit Passionszeit (Fastenzeit) beginnt am Aschermittwoch. Der lat. Begriff lautet Quadragesima. Sie erinnert an das 40-tägige Fasten Jesu Christi in der Wüste (Mt 4,2). Sie ist eine Vorbereitungszeit auf das große Osterfest. Pastorin/Pastor (lat. pastor = “Hirte”) Mit diesem Wort werden die ordinierten Amtsträger einer Gemeinde bezeichnet. Durch die Ordination, die eine Beauftragung zur öffentlichen Wortverkündigung und die Verwaltung der Sakramente (Taufe und Abendmahl) meint, wird eine Bewerberin, ein Bewerber auf das Pfarramt zur Pfarrerin, zum Pfarrer. Mit diesem Wort, das aus dem germanischen stammt (Bezirk, begrenztes Gebiet), wird deutlich, dass der Amtsinhaber, die Amtsinhaberin, einer Gemeinde zugeordnet ist. Pfingsten 50 Tage nach Ostern feiern wir das Pfingstfest. Dieser Tag wird vom griechischen Wort "pentekosté", abgeleitet und bedeutet übersetzt „der fünfzigste Tag“. Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Mit dem Erscheinen des Heiligen Geistes wurde den Jüngern Jesu das missionarische Wirken ermöglicht. Prophet Der Prophet stammt vom altgriechischen Wort pro-phetes ab. Übersetzt bedeutet das „Sendbote” oder auch „Fürsprecher”. Propheten fühlten sich von Gott berufen, Botschaften einer Religion zu verkündigen. Qumran Dieser Ort befindet sich nahe dem Nordwestufer des Toten Meeres. Dort wurden zwischen 1947 und 1956 in elf Felshöhlen Tausende Fragmente von 850 Handschriften gefunden, welche für die Bibelforschung und die Geschichte des Judentums sehr bedeutungsvoll sind. Die Mitglieder der „Qumransekte“ sind aber nicht mit den Mitgliedern der urchrist- lichen Gemeinden gleichzusetzen. Reformation Der Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) hatte so Einiges an der Kirche seiner Zeit auszusetzen. Seine Kritik gefiel dem Papst und anderen kirchenleitenden Geistlichen und Fürsten ganz und gar nicht. Aber am Ende setzten sie sich durch, seine Erkenntnisse: dass wir, um Gott nahe zu sein, keine Mittler brauchen, dass wir Gott und seiner Gnade vertrauen können, denn der Gerechte lebt aus dem Glauben allein. So entstand das, was Martin Luther nicht beabsichtigt hatte: eine neue, „evangelische“ Kirche, eine, die auf der Botschaft des Evangeliums fußt, nicht auf der Wahrheit, die eine Kirche mit ihren Klerikern verkündet. Reformation bedeutet „Wiederherstellung, Erneuerung“ (lat. „reformatio“). Martin Luther hat sich gewünscht, dass die Kirche eine sich ständig erneuernde Institution („ecclesia semper reformanda“) sei. Manchmal vergessen wir das. Sakrament Die Taufe und das Abendmahl werden als Sakrament bezeichnet. Dieser Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Heilswahrheit“ oder „Glaubensbekenntnis“. Sie sind von Christus eingesetzte heilige Zeichen. Zu dem sichtbaren Zeichen kommt das Wort von Jesus Christus dazu „geht hin und tauft“, „tut dies zu meinem Gedächtnis“. Man könnte die Sakramente auch als „sichtbares Wort“ bezeichnen. Denn erst durch das Wort wird das Wasser bei der Taufe zum Taufwasser und durch die Einsetzungsworte beim Abendmahl werden Brot und Wein Zeichen, in denen wir Jesus Christus begegnen können. So werden die Zeichen „Wasser“ und „Brot“ und „Wein“ zu welchen, die mehr sagen können, als ihre eigene Botschaft. Talar Bis zum Knöchel (lat. Talus = „Knöchel“) reicht der schwarze Mantel, den die Pfarrerinnen und Pfarrer bei Amtshandlungen tragen. Dieses Gewand hat seine Tradition in der Gelehrtenwelt der Universitäten. Im Jahr 1811 bestimmte König Wilhelm der III. von Preußen den Talar per Kabinettsorder als Amtstracht für christliche und jüdische Geistliche, Richter und andere königliche Beamte. Danach wurde der Talar in ganz Deutschland zum üblichen liturgischen Gewand. Talar und Beffchen stehen übrigens unter dem Schutz des §132a des StGB (Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen) Taufe Unter Taufe, welche zu den Sakramenten zählt, versteht man den Eintritt in das Leben als Christ. Sie wird seit dem Christentum in allen christlichen Konfessionen durchgeführt und zugleich als Eingliederung in die kirchliche Gemeinschaft gesehen. In der Regel findet die Kinderstaufe statt. Der Kopf des Täuflings wird mit etwas Wasser übergossen. Die meist verwendete Taufformel heißt „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Die Eltern und Paten bekennen sich stellvertretend für den christlichen Glauben, in dem das Kind erzogen werden soll. Trinitatisfestkreis Trinitatis bedeutet Dreieinigkeit. Es wird auch Dreifaltigkeitsfest genannt. Am ersten Sonntag nach Pfingsten wird es gefeiert. Wir gedenken der Einheit der dreifachen Gestalt, in der Gott uns begegnet als Gott, Jesus und dem Heiligen Geist und an die vielfachen Herausforderungen, vor die uns Gottes Schöpfung stellt. In Abhängigkeit vom Ostertermin gibt es bis zu 24 Trinitatissonntage. Urgeschichte Die ersten 11 Kapitel des Alten Testaments werden so bezeichnet (1. Mose 1-11). Sie erzählen davon, was den Menschen ausmacht, wie er sich grundsätzlich verhält, wo seine Schwächen liegen. (z.B. Adam und Eva, Kain und Abel, Turmbau zu Babel) Vergebung Ein altes Wort. Wann hast Du/haben Sie das letzte Mal zu jemandem gesagt „Ich vergebe dir!“ oder die Bitte ausgesprochen „Vergib mir!“ Vergebung meint die Wiederaufnahme einer Beziehung, die durch falsches Handeln angegriffen oder zerstört worden ist – zwischen Menschen und zwischen den Menschen und Gott. Wer weiß, dass er etwas falsch gemacht hat, der kann um Vergebung bitten. Falsches Handeln bezeichnet die Bibel mit dem Wort „Sünde“. Jesus hat es für sich in Anspruch genommen, Menschen die Sünden zu vergeben, damit sie wieder frei für alte und neue Beziehungen waren. Im Gottesdienst wird ein allgemeines Sündenbekenntnis gesprochen und daraufhin ein Wort der Vergebung laut. Es tut gut zu wissen, dass wir neu anfangen können. Weihnachten An Weihnachten feiern wir das Fest der Geburt Jesu Christi. Das Wort stammt aus dem Mittelhochdeutschen „ze den wihen nahten“ („zu den geweihten Nächten“). Weihnachtsfestkreis Zum Weihnachtsfestkreis gehören die 4 Adventssonntage, der Heilige Abend, der 1. und 2. Weihnachtstag, sowie Epiphanias. Die Anzahl der Sonntage nach Epiphanias (höchstens sechs) richtet sich nach dem Ostertermin. Zebaoth Vom Herrn „Zebaoth“ ist in der Kirche öfter mal die Rede. Wer ist das bloß? Eine Bezeichnung für Gott aus dem Hebräischen. Der Herr Zebaoth ist der Herr der „Heerscharen“, der „Heere“. Damit soll die Allmacht Gottes zum Ausdruck gebracht werden.