Einkommensvergleichder Lokomotivführer und Zugbegleiter
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Einkommensvergleichder Lokomotivführer und Zugbegleiter
Einkommensvergeich von Lokomotivführern in Deutschland LfTV*) Herausgeber: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) www.gdl.de, Frankfurt am Main, April 2010 Beispiel 1: Lokführer 25 Jahre alt, keine Kinder 2 Jahre Berufserfahrung Gesamtnetto: Beispiel 2: Lokführer 40 Jahre alt, zwei Kinder 17 Jahre Berufserfahrung ETV ODEG NOB*) VVSA rail4chem*) Netto/Monat Netto/Monat Netto/Monat Netto/Monat Netto/Monat Netto/Monat 1610,– € 1325,– € 1350,– € 1565,– € 1415,– € 1795,– € Ø Zulagen/Monat Ø Zulagen/Monat Ø Zulagen/Monat Ø Zulagen/Monat Ø Zulagen/Monat Ø Zulagen/Monat ca. 200,– € ca. 45,– € ca. 105,– € ca. 90,– € ca. 90,– € ca. 115,– € 1810,– € 1370,– € 1455,– € 1655,– € 1505,– € 1910,– € Netto/Monat Netto/Monat Netto/Monat Netto/Monat Netto/Monat Netto/Monat 1825,– € 1765,– € 1450,– € 1740,– € 1470,– € 1875,– € Ø Zulagen/Monat Ø Zulagen/Monat Ø Zulagen/Monat Ø Zulagen/Monat Ø Zulagen/Monat Ø Zulagen/Monat ca. 200,– € ca. 45,– € ca. 105,– € ca. 90,– € ca. 90,– € ca. 115,– € Gesamtnetto: 2025,– € 1810,– € 1555,– € 1830,– € 1560,– € 1990,– € Geltung im Geschäftsfeld SPNV/SPFV/SGV SPNV/SPFV/SGV SPNV SPNV SPNV/SPFV SGV Eingangsstufe: Steuerklasse I, kirchensteuerpflichtig, gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung. Höhere Stufe: Steuerklasse IV (Faktor 1), 2 Kinderfreibeträge, kirchensteuerpflichtig, gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung – jeweils unter Berücksichtigung aller aktuell tarifvertraglich vereinbarten Leistungen; mtl. Nettoentgelt inkl. dem Monatswert aller Jahressonderzahlungen (z. B. Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld). Durchschnittlicher Monatswert der Zulagen für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit und Annahme der jeweils gleichen Zeitvolumina. LfTV = Lokomotivführer-Tarifvertrag; ETV = Eisenbahntarifvertrag des Arbeitgeberverbands Deutscher Eisenbahnen; ODEG = Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft; VVSA = Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt; NOB = Nord-Ostsee-Bahn; rail4chem = rail4chem Eisenbahnverkehrsgesellschaft; *) = Durch GDL abgeschlossene Tarifverträge. Einkommensvergeich von Zugbegleitern in Deutschland Beispiel 1: Zugbegleiter 25 Jahre alt, keine Kinder 2 Jahre Berufserfahrung DB AG ETV ODEG**) NOB*) VVSA Netto/Monat 1430,– € Ø Zulagen/Monat ca. 195,– € Netto/Monat 1180,– € Ø Zulagen/Monat ca. 45,– € Netto/Monat 980,– € Ø Zulagen/Monat ca. 120,– € Netto/Monat 1240,– € Ø Zulagen/Monat ca. 90,– € Netto/Monat 1100,– € Ø Zulagen/Monat ca. 90,– € Gesamtnetto: 1625,– € 1225,– € 1110,– € 1330,– € 1190,– € Beispiel 2: Zugbegleiter 40 Jahre alt, zwei Kinder 17 Jahre Berufserfahrung Netto/Monat 1515,– € Ø Zulagen/Monat ca. 195,– € Netto/Monat 1615,– € Ø Zulagen/Monat ca. 45,– € Netto/Monat 990,– € Ø Zulagen/Monat ca. 120,– € Netto/Monat 1375,– € Ø Zulagen/Monat ca. 90,– € Netto/Monat 1210,– € Ø Zulagen/Monat ca. 90,– € Gesamtnetto: 1710,– € 1660,– € 1110,– € 1464,– € 1300,– € Geltung im Geschäftsfeld SPNV/SPFV SPNV/SPFV SPNV SPNV SPNV/SPFV Eingangsstufe: Steuerklasse I, kirchensteuerpflichtig, gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung. Höhere Stufe: Steuerklasse IV (Faktor 1), 2 Kinderfreibeträge, kirchensteuerpflichtig, gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung – jeweils unter Berücksichtigung aller aktuell tarifvertraglich vereinbarten Leistungen; mtl. Nettoentgelt inkl. dem Monatswert aller Jahressonderzahlungen (z. B. Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld). Durchschnittlicher Monatswert der Zulagen für Nacht-, Sonntags- und Feiertagarbeit und Annahme der jeweils gleicher Zeitvolumina. LfTV = Lokomotivführer-Tarifvertrag; ETV = Eisenbahntarifvertrag des Arbeitgeberverbands Deutscher Eisenbahnen; ODEG = Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft; VVSA = Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt; NOB = Nord-Ostsee-Bahn; RBB = Regiobahn Bitterfeld Berlin; *) = Durch GDL abgeschlossene Tarifverträge; **) = Tarifvertrag der TEREG Gebäudedienste GmbH. Faire Löhne Fairer Wettbewerb Einkommensvergleich der Lokomotivführer und Zugbegleiter in Deutschland Foto: Davina Franke GDL: gute Ausbildung, gute Arbeit, gute Entlohnung! GDL: Flächentarifvertrag auf DB-Niveau, jetzt ! Die GDL fordert einen Flächentarifvertrag für das Fahrpersonal mit allen Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland beziehungsweise deren Arbeitgeberverbänden. Damit soll der Wettbewerb über die Lohnkosten ein für alle Mal beendet werden. Vor allem der Lohn und sein Verhältnis zur Arbeitszeit sind nämlich zum maßgeblichen Wettbewerbskriterium geworden. Die Regionalisierung des Schienenpersonennahverkehrs 1996 hatte das zentrale Ziel, den Wettbewerb der Eisenbahnen um das intelligenteste Verkehrskonzept, um Sicherheit, Pünktlichkeit und Service in Gang zu setzen. Dieses Ziel wurde nicht erreicht. So zahlen Billiglöhner, wie die von der Hamburger Hochbahn dominierte BeNEX-Gruppe, Lokomotivführern bis zu 5 500 Euro weniger Nettoentgelt pro Jahr als die Deutsche Bahn. Eine ähnliche Situation findet man im Schienengüterverkehr. Gerade im Güterverkehr gibt es eine Reihe von Klein- und Kleinstunternehmen, wie die Hessische Güterbahn oder die CTL Logistics GmbH, die nicht von Tarifverträgen erfasst sind. Größere Unternehmen, wie rail4chem oder SBB Cargo Deutschland sind meist tarifgebunden. Jedoch schwankt das Niveau. Zugbegleiter bekommen bei der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) sogar bis zu 7200 Euro weniger Nettolohn pro Jahr als ihre DB-Kolle- gen. Sie sind noch nicht einmal bei der ODEG selbst, sondern bei Tereg angestellt. Die 7,44 Euro pro Stunde, die sie da bekommen, reichen nicht zum Leben. Personal-Dienstleister 600 NE-Bahnen (Güter) 800 Mit dem Flächentarifvertrag will die GDL vor allem das Verhältnis von Entgelt zu Arbeitszeit, aber auch Mindestvorgaben zur Qualifizierung und wichtige Regelungen zur sozialverträglichen Schicht- und Dienstplangestaltung festlegen. Dabei will sie den Unternehmen kein starres Korsett anlegen. Viele Forderungen der GDL beinhalten daher nur grundsätzliche Vorgaben. Zum Beispiel soll geregelt werden, wie sich das Jahresentgelt aufteilt und wie viel davon als Zulage gezahlt wird. Viel Flexibilität besteht auch bei der Arbeitszeit. Die konkrete Ausgestaltung soll in Haustarifverträgen erfolgen. NE-Bahnen (SPNV) 2 000 DB AG 19 500 Anzahl Lokomotivführer in Deutschland Grafik: Thomas Gelling Faire Löhne Fairer Wettbewerb