Der Traum vom Ausstieg
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Der Traum vom Ausstieg
1-2014 www.aokplus-online.de Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen. Der Traum vom Ausstieg Woher die Sehnsucht kommt und ob man ihr nachgehen sollte Prostatakrebs Ex-Handballprofi Uli Roth über das Leben danach FITNESS aus dem Netz Welche Angebote zu wem passen Check-in 4 gesundleben Abenteuer Ausstieg Warum so viele Deutsche davon träumen 8 Leserwettbewerb Die schönsten Naturerlebnisse sind gefragt 12 Werben und gewinnen Jetzt bei der AOK PLUS-Aktion mitmachen 15 gesundbleiben Manches ist anders ... Ex-Handballprofi Uli Roth über Prostatakrebs und das Leben danach 16 Anfassen, bitte! Wieso wir ohne Körperkontakt nicht leben können 31 Seit 1. Januar 2014 stehen Rainer Striebel (Bild links) als Vorsitzender des Vorstandes und sein Vorstandskollege Dr. Stefan Knupfer an der Führungsspitze der AOK PLUS. Was haben Sie sich für 2014 vorgenommen? gesundernähren Im Trendcheck: Matcha-Tee 19 Fettfalle oder Fitmacher? Darüber entscheidet bei Brötchen der Belag 20 gesundpflegen Sonnige Aussichten Zu Besuch in einer Leipziger Seniorenanlage l d n u n e g n u t s i e L k c i l B m i e c i v r Se 22 Rainer Striebel: Ich möchte erreichen, dass die AOK PLUS mit ihrem Service und ihren Leistungen die führende Kasse in Sachsen und Thüringen bleibt. Dr. Stefan Knupfer: Wir haben auch im vergangenen Jahr ein gewaltiges Plus von über 300 Millionen Euro erzielt. Kaum eine andere Kasse kann mit einem solchen Finanzpolster in die Zukunft blicken. Für unsere Versicherten und Arbeitgeber bedeutet das Sicherheit. Unser Ziel ist es, dass dieses Plus allen zugute kommt. gesundwerden Karussell im Kopf Hilfe für Patienten mit chronischen Schwindelattacken 25 gesundbewegen Wie gut sind Fitnessprogramme aus dem Netz? Ein Test 26 Sie investieren das Finanzplus weiterhin in neue Leistungen? Rainer Striebel: Auf jeden Fall! Wir entwickeln unsere Angebote im Hinblick auf die Kundenerwartungen in Sachsen und Thüringen weiter und bieten zusätzliche Leistungen an. Als die Gesundheitskasse tragen wir entscheidend dazu bei, die medizinische Versorgung zu verbessern. gesundwissen Patientenverfügung? Ich? Der Körper in Zahlen Körperkontakt nicht leben können 29 Bleibt auch das flächendeckende Filialnetz? 30 Check-out 34 38 40 41 42 Dr. Stefan Knupfer: Die AOK PLUS ist und bleibt als starker Partner vor Ort. Wir investieren weiter in die Filialen und gestalten sie nach Kundenwünschen neu. Darüber hinaus bauen wir das Onlineangebot aus. Leserforum Rätsel Freu dich auf … Kolumne Seite 20 Gesundes für die Pause ↓ So erreichen Sie uns: AOK PLUS 01058 Dresden Telefon 0800 2471001 * E-Mail [email protected] Redaktion ∫ Telefon 0351 4946-11133 E-Mail [email protected] * rund um die Uhr kostenfrei www.aokplus-online.de 3 → Check-in neuer Se für Rol rvice lifahrer Frühstücken, Männer! Stabil unterwegs Cafés, Buchläden, Apotheken, öffentliche toiletten – mit entsprechenden Smartphone-Apps ist die Suche danach heutzutage kein Problem. Ob die angepeilten Ziele auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind, zeigt die neue „Wheelmap“-App. Damit findet man nicht nur barrierefreie Angebote und Orte, sondern kann auch eigene empfehlen und sie nach „voll rollstuhlgerecht“, „eingeschränkt rollstuhlgerecht“ und „nicht rollstuhlgerecht“ bewerten. Entwickler der kostenlosen App ist der Verein „Sozialhelden“, gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Foto: wdv/J. Lauer Schnell eine Tasse Kaffee und dann nix wie los zur Arbeit? Besser nicht! Denn wer auf ein ausgewogenes, gesundes Frühstück verzichtet, hat ein deutlich erhöhtes Risiko herzkrank zu werden. Zu der Erkenntnis kommen amerikanische Forscher, nachdem sie mehr als 16 Jahre lang die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten von 27.000 Männern unter die Lupe genommen haben. Auch krankhaftes Übergewicht, Bluthochdruck, zu hohe Cholesterinwerte und Typ-2Diabetes trafen die Nicht-Frühstücker häufiger. Vermutlich, so die Wissenschaftler, greifen diese im Laufe des Vormittags vermehrt zu ungesunden Snacks, um den knurrenden Magen zu beruhigen. Ob weibliche Frühstücksmuffel die gleichen Gesundheitsrisiken haben, muss jetzt noch erforscht werden. gesund getestet Sie wollen „Mapper“ werden? infos unter www.wheelmap.org Wer einen guten Trekkingstiefel haben will, der muss schon tief in die Tasche greifen: Zwischen 160 und 230 Euro kosteten die von Stiftung Warentest geprüften Modelle. Der Testsieger Aku Trekker Lite II GTX (160 Euro) war angenehm leicht zu tragen, „gut“ atmungsaktiv und „sehr gut“ wasserdicht. Ähnlich gut und durchschnittlich zehn Euro teurer waren Globetrotter Kaikkialla Inari und La Sportiva Omega GTX. Als supergünstiges Saisonangebot für 21 Euro schnitten die Lidl/Crivit noch „ausreichend“ ab. Laut Warentestern waren sie schlecht atmungsaktiv, kaum trittsicher, schwach dämpfend und daher „für anspruchsvolle Touren ungeeignet“. Auf der Plusseite waren sie aber leicht, „befriedigend“ wasserdicht und ohne Schadstoffe. Mehr infos zu den tests auf www.aokplus-online.de/bleibgesund Test-Abonnement gewinnen! Je tinznt en Foto: Fotolia/by-studio Gew Mehr spannende Ergebnisse liefert die Zeitschrift „test“. Jetzt ein kostenloses Jahresabo gewinnen! Postkarte mit Stichwort „gesund getestet“ an: Redaktion ∫, Postfach 2551, 61295 Bad Homburg. Einsendeschluss ist der 17.04.2014. 4 www.aokplus-online.de chlaf Nachts 480 mit dem he Zeit c s ti n a Rom Was wäre, wenn ... Frauen sich ihren perfekten Tag zusammenpuzzeln könnten? Wie viel Zeit würden sie sich für all die Dinge nehmen, die an einem normalen Tag so anfallen? Das wollten der Bremer Wissenschaftler Christian Kroll und sein US-amerikanischer Kollege Sebastian Pokutta genau wissen und werteten die Daten von 909 berufstätigen Frauen aus. Ihr Fazit: Ein gelungener Tag ist vor allem abwechslungsreich – mit spannenden und entspannenden Momenten! Partner 106 e Freund 82 treffen nen Entspan Essen 78 Meditie 74 73 ren Sport 68 ie Telefon ren n Einkaufe Fernsehen 57 56 55 t Interne Kochen Computerzeit/ rbeit g etreuun laf Hausa Kinderb Mittagssch 50 48 47 46 46 n Arbeite Pendeln Foto: plainpicture/mia takahara 36 33 zeit/Minuten Videos mit Tim Bendzko im Interview gefällig? Einfach Code scannen! 6 www.aokplus-online.de aret te … … lähmt da s „Müllförd erband“ au s Lunge un Husten- un d Bronchie d Schnupfe n, die soge nerreger ha nannten Fli ben so ein mmerhärch leichtes Sp en, für sieb iel, sich dort en Stunden anzusiedeln ! und auszub reiten. Foto: wdv/O. Szekely Anmeldung und infos zum wettbewerb auf www.aok-schulmeister.de Nur eine Z ig „Nur noch kurz die Welt retten“ muss man nicht, um ein exklusives Konzert mit Tim Bendzko zu gewinnen. Aber mitmachen beim Wettbewerb „AOK-Schulmeister“! Vom 13. Januar bis 2. April sammeln Schüler ab 15 Jahren bei einem Online-Quiz mit Fragen zu Gesundheit, Sport, Bildung und Musik Punkte. Pro Bundesland qualifiziert sich die Schule mit den meisten richtigen Antworten und schickt ein Team zum großen Finale nach Berlin. Dort wird dann um den Titel „AOKSchulmeister“ und das exklusive Konzert mit Tim Bendzko gekämpft. Schön schlank krank Weitersagen! Machen Sie sich ständig Sorgen über Ihre Figur und Ihr Gewicht? Essen Sie weniger als Sie sollten? Das können erste Anzeichen für eine Essstörung sein. Für eine Studie zur onlinegestützten Prävention von Essstörungen sucht die TU Dresden junge Frauen ab 18 Jahren. Ziel des Projekts ist es, Risikofaktoren genauer zu verstehen und bessere Möglichkeiten zu entwickeln, um Frauen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko frühzeitig helfen zu können. Bei einer kurzen schriftlichen Befragung kann das individuelle Risiko identifiziert werden. Falls Risikomerkmale vorhanden sind, wird die Teilnehmerin eingeladen. In dem zehnwöchigen Präventionsprogramm werden die Teilnehmerinnen von Diplompsychologinnen online betreut und erhalten Informationen unter anderem zu Sport, Ernährung und Psyche. Interessierte junge Frauen wenden sich an das Studienteam unter Tel. 0351 463-38570 oder 0351 463-38573 bzw. E-Mail: [email protected] Versicherte der AOK PLUS erhalten seit 1. November eine höherwertigere Versorgung mit einer Hörhilfe. Dabei zahlt die Gesundheitskasse nun vergleichsweise fast doppelt so viel an die Hörgeräteanbieter als bisher. Jeder Versicherte kann sich für ein Gerät ohne Aufzahlung entscheiden, das in puncto Hörverbesserung deutlich mehr leistet. Die AOK PLUS garantiert ihren Versicherten somit ein modernes Hörgerät einschließlich Service für sechs Jahre. Ansprechpartner sind alle Hörgeräteakustiker. Tipp: Verschiedene aufzahlungsfreie Hörgeräte ausführlich testen und sich erst dann für ein Modell entscheiden. Übrigens gelten in der Hörgeräteversorgung nun erstmals technische Mindestanforderungen: Hörgeräte müssen digital sein, über mindestens vier Kanäle und drei Hörprogramme verfügen sowie mit einer Rückkoppelungsund Störschallunterdrückung ausgestattet sein. Foto: getty images/Isabelle Limbach Foto: Fotolia informationen und einen Online-Fragebogen gibt es auf www.studentbodies.tu-dresden.de einen Moment nicht aufgepasst und schon landet der Schnuller auf dem Boden. Kein Ersatz dabei und auch kein Wasser zum Abspülen. Wer jetzt den Schnuller ableckt und dem schreienden Sprössling beherzt wieder in den Mund schiebt, muss kein allzu schlechtes Gewissen haben. Schwedische Wissenschaftler etwa haben Babys im Alter von 18 Monaten auf Allergien und Ekzeme hin untersucht und die Eltern zu ihrem Hygieneverhalten befragt. Dabei zeigte sich, dass Kinder, deren Eltern den Schnuller ablutschten, weniger anfällig waren. Vermutlich stärken Bakterien aus dem elterlichen Speichel das kindliche Immunsystem. zur Gewohnheit sollte das Schnullerablecken dennoch nicht werden. Deutsche Kinder- und Zahnärzte raten aus einem anderen Grund davon ab. Sie befürchten, dass dadurch Kariesbakterien oder die für Babys gefährlichen Herpesviren von den Eltern aufs Kind übertragen werden könnten. Foto: wdv/A.Peisl Schnuller ablecken? gesundleben Abenteuer Den Alltagstrott hinter sich lassen und irgendwo anders noch mal von vorne anfangen. Davon träumen viele. Woher kommt diese Sehnsucht? Und was tun, wenn sie einen nicht mehr loslässt? Text: Frank Brunner und Andrea Ehlgen nfang Juni räumte Peter Rist sein Büro, gab den Dienstwagen ab, verabschiedete sich von seiner Sekretärin und fuhr nach Isny, einem kleinen Ort im Allgäuer Voralpenland. Zurück ließ er alles, was bis dato Sicherheit versprach: Beamtenstatus, Pensionsanspruch und ein sechsstelliges Jahresgehalt. Rist war Finanzbürgermeister im baden-württembergischen Reutlingen, leitete eine Behörde mit 1.000 Mitarbeitern und verwaltete einen Etat von 325 Millionen Euro. Heute tourt der 44-Jährige durch die Republik und singt: „Was kostet die Welt?“. A Sehnsucht nach Freiheit So mancher Kollege im Rathaus glaubte zunächst an einen Scherz. Dem parteilosen Politiker wurden beste Chancen für eine zweite Amtszeit eingeräumt und sogar Ambitionen auf den Posten des Ersten Bürgermeisters nachgesagt. Doch als seine Frau ihren 40. Geburtstag feiert und er dafür einen Song komponiert, wird ihm klar, dass er die politische Bühne gegen das Showgeschäft eintauschen muss. Nach dem Ende der Legislaturperiode kehrt Rist dahin zurück, wo er aufgewachsen ist, nach Isny, und produziert seine erste CD. „Ich genieße meine Freiheit und 8 www.aokplus-online.de obwohl ich oft unterwegs bin, bleibt mehr Zeit mit meiner Frau und den Kindern.“ Vom Hüter der Bilanzen zum Meister der Emotionen mag es ein spektakulärer Schritt sein – eine Ausnahme ist Peter Rist nicht. Etwa ein Viertel der Deutschen träumt laut einer Umfrage des Magazins „Stern“ davon, das Leben völlig umzukrempeln. Von den Befragten im Alter zwischen 30 bis 44 Jahren kann sich sogar ein Drittel vorstellen, aus dem täglichen Trott auszusteigen. Und die Zahl derer, die tatsächlich einen Neuanfang wagen, nimmt zu. Das beobachtet auch Michael Kastner, Leiter des Instituts für Arbeitspsychologie Ausstieg und Arbeitsmedizin Herdecke und Professor an der Universität Heidelberg: „Unsere Arbeitswelt wird immer komplexer und schneller – das überfordert viele Menschen. Deshalb versuchen sie, sich dieser zunehmenden Unübersichtlichkeit zu entziehen.“ Der Mensch sei nun mal ein „Rhythmustier“, er könne nicht ständig Vollgas geben, sondern brauche den Wechsel von Anspannung und Entspannung, erklärt Kastner. Falsche Entscheidungen Foto: plainpicture/Naturbild Das andere Motiv: Viele Arbeitnehmer merken irgendwann, dass sie den falschen Job haben. Solche Fehlentscheidungen resultieren für den Psychologen und Mediziner daraus, dass die Berufswahl selten eine Entscheidung zwischen mehreren Alternativen ist. „Oft rutscht man in eine Aufgabe hinein oder fällt eine Negativentscheidung – also man schaut, was vermeintlich alles nicht geht, und nimmt dann den Beruf, der übrig bleibt“, so Kastner. Die Berliner Berufsberaterin Uta Glaubitz kennt dieses Phänomen aus ihrer Praxis. Seit 18 Jahren arbeitet sie als Coach für Menschen, die das Gefühl haben, noch einmal ganz von vorne anfangen zu müssen. „Die meisten Jugendlichen haben genaue Vorstellungen von ihrer Zukunft, aber wenn sie davon sprechen, errichten Eltern oder Verwandte einen Berg von Bedenken, hinter dem jede Freude an der Berufsfindung verschwindet“, sagt die Expertin. „Irgendwann kommen diese Menschen dann zu mir, klagen, dass sie den ganzen Tag Excel-Tabellen zusammenstellen oder sich stundenlang in ergebnislosen Meetings langweilen. Und dann fragen sie sich: Was mache ich eigentlich hier?“ → www.aokplus-online.de 9 gesundleben Einige ihrer Kunden zieht es aber auch einfach so in die Ferne. Beate Stelzer beispielsweise. Die Krankenschwester drückte mit 35 Jahren noch mal die Schulbank, paukte Schiffbau, Meteorologie und Navigation. Heute ist sie Kapitänin auf einem großen Frachter zwischen Bremen, Südafrika und Singapur. Die weite Welt ruft Mehr als 100.000 Bundesbürger gehen Jahr für Jahr noch einen Schritt weiter und kehren Deutschland ganz den Rücken. 70 Prozent der Auswanderer zieht es ins europäische Ausland. Außerhalb Europas gehören die USA, Kanada und Australien nach wie vor zu den bevorzugten Zielen. „Die meisten nennen persönliche und familiäre Gründe für die Auswanderung, aber auch die Hoffnung auf bessere Berufs- und Karrierechancen. Hinzu kommt die Sehnsucht nach mehr Lebensqualität“, sagt Uta Koch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Raphaelswerk in Hamburg. Der selbstständige Fachverband der Caritas berät seit 1871 Menschen auf ihrem Weg in die neue Heimat und koordiniert bundesweit 14 Beratungsstellen. „Neben den Informationen, etwa zu Aufenthaltsbestimmungen, zur Sozialversicherung oder zur Anerkennung von Abschlüssen, spielen psychosoziale Aspekte bei der Beratung eine große Rolle“, sagt Koch. Schließlich hat so ein Ausstieg Konsequenzen, nicht zuletzt im Portemonnaie. Doch das Geld oder ein schlechter bezahlter Job Alles zur Gesundheit auf Reisen und zum Versicherungsschutz im Ausland: 10 www.aokplus-online.de www.aok.de/ausland ist oft gar nicht die größte Schwierigkeit. Vielmehr muss man sich fragen: Bin ich wirklich bereit, alles hinter mir zu lassen? Was ist, wenn die Kinder in der neuen Umgebung nicht zurechtkommen? Oder die Eltern, die zurückbleiben, plötzlich krank werden? Wichtig sei, so Koch, schon beim Auswandern eine mögliche Rückkehr mitzudenken. Denn selbst die beste Vorbereitung ist keine Garantie dafür, dass der Ausstieg dauerhaft glückt. So treibt die Wirtschafts- und Finanzkrise immer mehr Auswanderer zurück nach Deutschland. Auch beim Raphaelswerk gehen täglich Anfragen von Menschen ein, die ihren Job im Ausland verloren haben. Darunter auch die einer jungen Deutschen, die zusammen mit ihrem zwei Monate alten Sohn und ihrem Freund in Malaga lebt. In Spanien hat die kleine Familie keine Perspektive. Auch fehlt das Geld für den Umzug nach Hessen – und die Aufenthaltsgenehmigung für den Freund, der aus Venezuela kommt. „An erster Stelle stehen auch bei den Rückwanderern familiäre oder berufliche Gründe“, sagt die Sprecherin des Raphaelswerks. Das kann eine Krankheit, ein pflegebedürftiger Angehöriger, Heimweh oder die Trennung vom Partner sein. Wie im Fall der Betriebswirtin, die nach dem Studium in die USA ging und einen dort lebenden Deutschen heiratete. Inzwischen ist sie geschieden, plant nach Heilbronn zurückzukehren, um in der Nähe der Eltern zu sein. An das Raphaelswerk hat sie sich gewandt, um ihre Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt auszuloten. Am liebsten wäre ihr ein Bürojob, bei dem man Englischkenntnisse braucht. Foto: Stocksy/Robert Zaleski Hauptsache glücklich Der Weg des schwäbischen Bürgermeisters Peter Rist führte aus der Amtsstube hinaus. Natürlich habe es neben Erfolgen auch manchen Rückschlag gegeben, dennoch bereue er seine Entscheidung keine Sekunde, sagt Rist. Nur manchmal hört man zwischen den Zeilen noch den Politiker heraus: „Mit meiner Musik mache ich Menschen zumindest zeitweise glücklich und glückliche Menschen, die das Miteinander schätzen, sind das Rückgrat einer funktionierenden Gesellschaft.“ Aber dann will Rist doch lieber über seinen neuen Hit sprechen. Er heißt: „Willkommen im Leben“. Uta Koch vom Raphaelswerk rät Auswanderwilligen, sich ausführlich beraten zu lassen – erst recht, wenn man eine der folgenden fünf Fragen mit Nein beantwortet. Beherrschen Sie die Landessprache so gut, dass Sie sich problemlos verständigen können? Haben Sie einen Job in Aussicht oder gibt es ein ernstzunehmendes Stellenangebot? Sind Sie vor Ort kranken- und sozialversichert? Verfügen Sie über finanzielle Reserven, falls Sie Engpässe überbrücken müssen oder Sie das Heimweh packt? Haben Sie sich überlegt, was passiert, wenn Sie krank werden oder einem Ihrer Angehörigen etwas zustößt? Weitere Informationen sowie die Adressen von Beratungsstellen gibt es hier: www.raphaelswerk.de Oder über das Bundesverwaltungsamt unter www.bva.bund.de Nicht jeder hat den Mut oder die Möglichkeit, sein gewohntes Leben aufzugeben und neu anzufangen. Drei Tipps für mehr Zufriedenheit trotz Alltag: ✔ Beugen Sie Stress vor und versuchen Sie Ihren Job so anzugehen, dass er sich nicht nur nach Arbeit anfühlt. Der Weg dahin führt über eine sinnvolle Einteilung von Arbeitszeit und Freizeit. Und ärgern Sie sich nicht zu lange, wenn etwas daneben geht. Konsequenzen ziehen und abhaken. ✔ Reservieren Sie sich regelmäßig Zeit für sich selbst. Ob Lesen, Musik hören, Joggen oder Yoga: Hauptsache Sie vergessen alle Termine und Probleme. ✔ Denken Sie über einen Ausstieg auf Zeit nach. Wer Ruhe und Besinnung sucht, findet diese vielleicht in einem Kloster. Einen größeren räumlichen Abstand zum Alltag gewinnt man auf Reisen. Menschen, die mit dem Gedanken spielen, sich beruflich neu zu orientieren, können sich weiterbilden oder Freiwilligenarbeit leisten. www.aokplus-online.de 11 gesundleben Herzlichen Glückwunsch! Jetzt m un Die Sieger des ∫-Leserwettbewerbs „Wir sorgen für Nachwuchs“ stehen fest. Alle Teilnehmer hatten ihre eingereichten Wettbewerbsunterlagen liebevoll und oft mit großem Aufwand vorbereitet. Die Gewinner der Multifunktionsrucksäcke und Saunatücher werden persönlich benachrichtigt. Fotos: privat; Fotolia Den Aufenthalt im Leipziger Erlebnispark Belantis haben Annette Forkel aus Neustadt und ihre Nachwuchstrommler gewonnen. Und im ostsächsischen Badeparadies Krauschwitz können sich Julia und Lena Schrickel mit ihren Eltern vergnügen. Text: Jutta Bec´ Foto: wdv/J. Lauer Am meisten überzeugt die Jury schließlich die Minifeuerwehr Langenreichenbach. 20 Kinder von dreieinhalb bis sieben Jahren machen hier mit – um Nachwuchs und ihre Zukunft muss die Feuerwehr also nicht bangen. Die Minis und ihre Betreuer können sich nun auf einen abwechslungsreichen Tag im ega-Park Erfurt mit Spiel und Spaß im „Grünen Klassenzimmer“ freuen. Leserwettbewerb: itmachen d gewinnen! Ein neuer ∫-Leserwettbewerb geht an den Start. Das Motto lautet: „Mein schönstes Naturerlebnis“. Ob gemalt, aufgeschrieben oder fotografiert – alle Ideen sind gefragt. Hauptpreise sind ein 3-Tage-Familien-Erlebnisaufenthalt in der Welterberegion Wartburg Hainich für eine Familie mit zwei Kindern sowie zweimal eine Bootsfahrt für je bis zu zehn Personen auf dem Cospudener See inklusive Grillpaket. Außerdem werden 30 Picknick-Kühltaschen und 30 Sitzkissen verlost. Senden Sie Ihre Beiträge bis zum 30. September 2014 an die AOK PLUS, Redaktion ∫, 09099 Chemnitz, Stichwort „Leserwettbewerb“, oder per E-Mail an [email protected] www.aokplus-online.de 13 Werben und gewinnen Foto: kulturinsel.com Sie sind rundum mit Ihrer AOK PLUS zufrieden? Dann empfehlen Sie uns doch weiter und profitieren davon. Unter allen vollständig ausgefüllten Aktionscoupons verlost ∫ ein Erlebniswochenende auf der Kulturinsel Einsiedel inklusive Dinnershow „KRÖNUM“ und „orientalischer“ Übernachtung für zwei Erwachsene und zwei Kinder. Infos unter www.krönum.de. Zudem erhält jeder Versicherte der AOK PLUS, der ein neues Mitglied wirbt, nach dessen Anmeldung eine Dankeschönprämie (bitte ankreuzen). , Ich bin noch nicht bei der AOK PLUS versichert und interessiere mich für eine Mitgliedschaft: Ich wähle folgende Dankeschönprämie (bitte ankreuzen): ⬤ Maxi-Becher-Set ⬤ Espresso-Set ⬤ Müslischüssel-Set ⬤ Geldprämie 20 Euro Name*, Vorname* Name*, Vorname* IBAN (Kontonummer)* Straße*, Hausnummer* Straße*, Hausnummer* BIC (BLZ)* PLZ*, Ort* PLZ*, Ort* Datenschutzhinweis: Die Angaben sind freiwillig, die Daten in den mit * gekennzeichneten Feldern werden mindestens benötigt, damit die AOK PLUS die Prämie an Sie überweisen kann. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Alter* Alter* Telefon/Handy Datum*, Unterschrift* Telefon/Handy (für Rückfragen zu den Prämien) E-Mail Teilnahmebedingungen: Alle mit * gekennzeichneten Felder müssen ausgefüllt sein. Von Ihrem empfohlenen Interessenten darf noch keine unterschriebene Mitgliedschaftserklärung vorliegen. Die 20 Euro überweisen wir Ihnen, sobald dessen rechtsgültige Mitgliedschaft bei der AOK PLUS besteht. AOK PLUS-Mitarbeiter sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. E-Mail Einwilligung zur Datennutzung: Ich bin damit einverstanden, dass die AOK PLUS meine Daten (bzw. die Daten meiner Tochter/meines Sohnes) speichert und nutzt, um über die Vorteile einer AOK-Mitgliedschaft, das Service- und Leistungsangebot der AOK PLUS sowie über Neuerungen auf dem Markt der gesetzlichen Krankenversicherungen informieren und beraten zu können, auch telefonisch, per SMS oder E-Mail. Diese Einwilligung kann ich jederzeit mit künftiger Wirkung widerrufen. Meine Daten werden dann bei der AOK PLUS gelöscht. Datum*, Unterschrift* (bei unter 14-Jährigen Unterschrift des Erziehungsberechtigten*) Datenschutzhinweis: Die Angaben sind freiwillig, die Daten in den mit * gekennzeichneten Feldern werden mindestens benötigt, damit die AOK PLUS Kontakt mit mir aufnehmen kann. Die Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Jetzige Krankenkasse Schreiben Sie bis 21. März 2014 an AOK PLUS, ∫, 09099 Chemnitz, oder Formular nutzen unter www.aokplus-online.de/bleibgesund Gärtner 0114 Ich werde für die AOK PLUS aktiv und möchte meine zweifache Gewinnchance nutzen: gesundbleiben Manches ist anders, aber es funktioniert Mit 47 Jahren bekamen die ehemaligen Handballprofis Michael und Uli Roth die Diagnose: Prostatakrebs. Über alles, was folgte, haben die Zwillinge ein Buch geschrieben. ∫ sprach mit Uli Roth. Text: Peter Seipel was uns freut und ein bisschen mit Stolz erfüllt. Ich telefoniere mindestens einmal pro Woche mit jemandem, der ein Gespräch sucht. Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich spüre, dass ich etwas Zuversicht geben kann. Wir fühlen uns rundum fit. Unsere Untersuchungsergebnisse zeigen seit der ProstataOP keine Probleme. Jetzt warten wir auf das fünfte Jahr, in dem man als komplett gesund erklärt wird. Wie lautet Ihre zentrale Botschaft? Wie oft gehen Sie noch zur Nachuntersuchung? Die ersten drei Jahre alle drei Monate, seit dem dritten Jahr zweimal pro Jahr und demnächst – wenn alles so bleibt – nur noch einmal jährlich. Wie wirkt es nach, dass eine Krankheit im Körper steckt? Da wir uns auch weiter mit dem Thema auseinandersetzen, ist es natürlich immer präsent. Und ich glaube, als ehemaliger Krebspatient bekommt man ein anderes Verständnis fürs Thema Krebs. Werden Sie häufig angesprochen? Sehr viele Menschen schreiben uns, dass ihnen das Buch unglaublich viel geholfen hat, 16 www.aokplus-online.de Acht von zehn Männern wissen nichts über die Prostata. Wir wollen Männern, auch jüngeren, erstens klarmachen, dass es Urologen für die Früherkennung gibt. Zweitens vermitteln, für was die Prostata steht – acht von zehn Männern wissen nichts über die kleine Drüse unter der Blase, die zur Samenflüssigkeit beiträgt. Und drittens darauf aufmerksam machen, dass Krebs behandelbar ist; je eher er erkannt wird, umso besser. Was ist wichtig, wenn man eine ungünstige Diagnose bekommt? Eine ärztliche Zweitmeinung einholen und dadurch Sicherheit gewinnen, ist ein ganz wichtiger Prozess. Das Zweite ist die Offenheit sich selbst und seinem engsten Umfeld gegenüber. Ich dachte zunächst, ich halte mich mal zurück. Aber das zermürbt einen, man braucht in dieser Phase kein Mitleid, aber ein bisschen Zuspruch – und Gespräche. Da sollte man auch auf andere zugehen, denn kein gesunder Mensch tut sich leicht damit, auf einen Erkrankten zuzugehen. Wie hat der Krebs Ihr Leben beeinflusst? Es war natürlich ein prägender Moment und zeigt einem, wie sterblich man ist. Vieles habe ich auf Wichtiges reduziert, nehme mir mehr Zeit für Familie und Freunde. Ich versuche weniger an der Oberfläche entlangzudümpeln, mich selbst nicht mehr so wichtig und Gas herauszunehmen. Sie nennen die Dinge beim Namen, von Ängsten vor der OP bis zu verordneten Potenzübungen danach. Damit weiß jeder, was auf einen zukommt. So ist es für diejenigen, die schon erkrankt sind, ein guter Wegbegleiter. Foto: www.roth-zwillinge.de Wie geht es Ihnen und Ihrem Bruder? Und die anderen erfahren, was vorbeugend zu tun ist. muss man halt darauf achten, dass die Blase leer ist. Auch Inkontinenz ist ein Thema ... Es ändert auch nichts, dass nach Entfernen der Prostata der Orgasmus ohne Erguss ist? Es geht uns wahrscheinlich wie manchen Frauen, die vier Kinder auf die Welt gebracht haben. Hektisches Husten, Niesen oder spontanes laut Schreien sind Dinge, die kontrolliert sein müssen. Sonst kann etwas in die Hose gehen – in unserem Fall keine großen Mengen, sondern Tropfen. Da der Schließmuskel trainiert sein muss, ist es gut, wenn man stetig an Beckenbodenübungen weiterarbeitet. Sie hatten einen optimalen Operationsverlauf. Was hat sich in Bezug auf Ihre Sexualität verändert? Wir waren ja keine Kinder von Traurigkeit und haben das Leben genossen, auch im Umgang mit den Frauen. Jetzt sind wir wieder in festen Beziehungen und glücklich darüber. In der Sexualität gibt es nichts, was mir Probleme bereiten würde. Vor dem Sex Überhaupt nicht. Die Empfindungen sind eins zu eins die gleichen. Natürlich braucht man ein halbes Jahr, bis man sich darauf einstellt, dass es wirklich nicht kommt. Aber man stellt auch fest, dass das den Frauen gar nicht so unrecht ist. Es ist jetzt sozusagen eine ‚saubere‘ Angelegenheit. Wie sieht es mit Sport aus? Ich gehe nach wie vor fünfmal pro Woche joggen und habe schon wieder Handballspiele gemacht. Ich muss öfter aufs Klo, speziell bei Regen und Feuchtigkeit setzt die Blasenaktivität schneller und früher ein, als ich es bisher kannte. Aber ein paar Mal öfter auf die Toilette zu gehen, sehe ich nicht als Einschränkung der Lebensqualität – vor allem nicht, wenn man sich vorstellt, was ohne OP passiert wäre. Uli Roth arbeitet als Musikmanager der Gruppe Pur Iris Kloppich, stellv. Vorsitzende des Verwaltungsrates der AOK PLUS Foto: Jan Gutzeit „Um Vor- und Nachteile einer Behandlung abzuwägen, gibt es Online-Entscheidungshilfen der AOK. Beispielsweise ist der PSATest zur Früherkennung von Prostatakrebs umstritten. Mit der PSA-Entscheidungshilfe erfahren Sie alles über die Prostata sowie über abgestufte Untersuchungs- und Behandlungswege.“ gesundbleiben Mehr zum Thema i Beobachten als eine Behandlungsalternative Solche aggressiven und schnell wachsenden Prostatatumoren wie bei den Brüdern Roth sind eher selten. Ein Großteil der Patienten hat einen lokal begrenzten Tumor mit niedrigem Risiko – und damit die Qual der Wahl zwischen vier Behandlungsmethoden. Wie wirksam welche ist, wird jetzt erstmals in der bundesweiten Großstudie PREFERE mit 7.600 Patienten untersucht, finanziert von der Krebshilfe und den Krankenkassen. „Bisher gibt es noch keine Studienergebnisse, die eine Überlegenheit von einer der Therapiemöglichkeiten belegen“, sagt Thomas Ebel, Arzt beim AOK-Bundesverband. Neben der operativen Entfernung kann die Prostata bestrahlt werden – entweder von außen oder indem dauerhaft eine Strahlenquelle in dem erkrankten Organ platziert wird. Die vierte Behandlungsoption lautet abwarten und beobachten. „Eine mögliche Therapie bei langsam wachsenden Tumoren“, betont Thomas Ebel. Das Wachstum wird durch engmaschige Kontrollen und Probeentnahmen überwacht. So können die anderen Therapien jahrelang aufgeschoben werden und mit ihnen Risiken und Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Impotenz. s Buchtipps Unser Leben – unsere Krankheit von Uli und Michael Roth mit Udo Ludwig. Zabert Sandmann Verlag, 19,95 Euro. Neben der persönlichen Lebens- und Krankheitsgeschichte gibt es informative Ratgeberkapitel. Michael Roth ist Trainer in der Handball-Bundesliga 18 www.aokplus-online.de a Entscheidungshilfe im Netz Früherkennung von Prostatakrebs beinhaltet ab 45 eine jährliche Tastuntersuchung beim Urologen. Ein sogenannter PSA-Test ist dagegen nicht Kassenleistung. Warum er umstritten ist und wann er nützt: www.psa-entscheidungshilfe.de Foto: www.roth-zwillinge.de Paule ist nicht ganz dicht! von Paul Boos. Pro Business Verlag, 12,50 Euro. Der Autor warnt davor, sich bei weniger aggressiven Tumoren wegen möglicher schwerer Nebenwirkungen zu schnell operieren zu lassen. Im Trendcheck: gesundernähren Matcha Tee Text: Kirsten Metternich Matcha-Set gewinnen! E Foto: getty images/Tia Magallon r ist grasgrün, kommt als feines Pulver daher und ist der Trend: Matcha. Das Grüntee-Gebräu soll entzündungshemmend wirken, das Immunsystem stärken, vor Krebs schützen und wach machen. Was ist dran an dem Wundertrank? Matcha kommt aus Japan und war lange der Elite vorbehalten. Das Besondere daran ist die Herstellung: Vier Wochen vor der Ernte werden die Teepflanzen mit Bastmatten oder Netzen beschattet. Dadurch bilden die Blätter mehr Chlorophyll, entwickeln eine intensive Farbe und den feinen Geschmack. Dann werden sie von Strunk und Blattrippen befreit, gedämpft, getrocknet und zu feinem Staub gemahlen. Das hat seinen Preis: Eine 30-Gramm-Dose kostet bis zu 50 Euro – und reicht für etwa 30 Schalen. Auch die müssen speziell zubereitet werden: „Das Pulver wird in 80 Grad heißem Wasser mit einem feinen Bambusbesen aufge- schlagen“, erklärt Dr. Monika Beutgen, Geschäftsführerin des Deutschen Teeverbandes. Das klingt nach Entschleunigung. Aber was ist mit den anderen Vorteilen? Matcha-Tee enthält zwei bis vier Prozent Koffein pro Schale. Das entspricht einer Tasse Espresso, nur verarbeitet der Körper das Koffein aus Tee langsamer. Gut für Menschen, die auf Kaffee mit Herzrasen reagieren. Zudem enthält Matcha „Epigallocatechingallat“, kurz EGCG. Der Stoff soll gegen Krebs und Diabetes wirken, beim Abnehmen helfen und gilt als zellschützend. Die Ex- Testen Sie den Trendtee und gewinnen Sie eines von zwölf Matcha-Sets – bestehend aus einer Matcha-Schale, einem Bambusbesen mit passendem Halter, einem Bambuslöffel und einer Dose „Matcha Silk Organic“ des Online-Shops Teelirium. Infos auf www. matcha.de NEN JE T Z T pertin: „Catechine sind in alGEWIN len Tees enthalten – egal, ob Rufen Sie an unter der grün oder schwarz. Man darf Gewinn-Hotline 01378 aber nicht vergessen, dass es 420352 (50 Cent/Anruf sich um Lebensmittel handelt, aus dt. Festnetz, höhere nicht um Arzneimittel.“ Mobilfunkpreise), senden In grünem Tee, also auch Sie eine SMS mit AOK. in Matcha, steckt etwas mehr Matcha.IhreAdresse an Folsäure als in schwarzem Tee. die Kurzwahl 99699 Fluorid, wichtig für die Karies(50 Cent/SMS), Karte an prophylaxe, ist ebenfalls drin. Redaktion ∫, Ebenso relativ viel Kalium Postfach 2551, 61295 Bad und Mangan. „Welche Sorte Homburg, oder E-Mail man wählt, ist Geschmacksan [email protected], sache. Gesund sind auch anStichwort „Matcha“. Eindere Tees, nicht nur Matcha“, sendeschluss: 17.04.2014. sagt Dr. Beutgen. gesundernähren Fettfalle oder Belegte Brötchen sind ein beliebter Snack im Job. Doch vieles, was lecker aussieht, macht eher dick als satt. Hier ein paar Fettspartipps für Pausenfüller. Text: Andrea Ehlgen Foto: Frank Weinert Egal, ob grob oder fein, vom Rind oder Schwein, aus Italien oder Ungarn – die Deutschen lieben die rot-weiße Dauerwurst. Salami wird aus rohem Fleisch und Speck hergestellt. Der Fettanteil ist dabei sehr hoch und liegt zwischen 30 und 40 Prozent. Ein helles Brötchen enthält weniger Ballaststoffe als ein Vollkornbrötchen. Zudem liefern helle Brotsorten weniger Mineralstoffe und B-Vitamine. 557 34,2 Gramm Fett Kalorien Entweder Butter oder Remoulade. Wer beides zusammen auf seinem Brötchen hat, belastet sein Fettkonto zu sehr. Remoulade ist nämlich nichts anderes als eine mit verschiedenen Zutaten verfeinerte Mayonnaise. Mehr als 150 Käsesorten gibt es hierzulande. Da dürfte für jeden etwas dabei sein. Käse enthält viele lebenswichtige Nährstoffe (etwa Eiweiß und Kalzium) sowie Vitamine. Allerdings haben Rahm- und Vollfettkäse relativ viele Kalorien. Deshalb lieber fettarme Produkte bevorzugen. 20 www.aokplus-online.de In Hühnereiern stecken viel hochwertiges Eiweiß, Mineralstoffe sowie Spurenelemente und die Vitamine A, E, K, Folate und Biotin. Doch Ei zu Wurst und Käse belastet das Fettkonto. Tomaten sind da figurfreundlicher. Fitmacher? Bei Vollkornmehl wird, wie der Name schon sagt, das ganze Korn verarbeitet. Deshalb stecken in Vollkornbrot mehr Nährstoffe und es macht länger satt – gut für alle, die abnehmen wollen. Aber nur, wenn 90 Prozent Vollkorngetreide drin sind, darf auch „Vollkorn“ draufstehen. Putenbrust, Kochschinken sowie einige Geflügelwurstsorten enthalten wenig Fett. Ein prima Belag also fürs Brötchen. Was manchem Verbraucher aber den Appetit verdirbt: Viele Geflügelprodukte enthalten auch Rindoder Schweinefleisch. Also genau auf die Zutatenliste schauen! 279 Kalorien 5,8 Gramm Fett Frisches Gemüse und Salat peppen jede Schnitte auf. Schön saftig bleibt sie so auch. Doch das Beste: In Tomaten, Paprika und Co. stecken neben vielen wichtigen Vitaminen auch sekundäre Pflanzenstoffe, denen man eine gesundheitsfördernde Wirkung nachsagt. Fettarmer Frischkäse oder Quark ist für alle, die abnehmen möchten, eine gute Alternative zu Butter und Margarine. Es gibt sie in natur, mit Kräutern oder in anderen Geschmacksrichtungen. Außerdem steckt in Frischkäse und Quark wie in allen Milchprodukten Kalzium, das die Knochen stärkt. Lust bekommen auf leckere und leichte Ernährung? Speziell auf der Arbeit? Dann machen Sie mit bei „Abnehmen mit Genuss im Job“: Testen Sie den neuen „Fettsparer“ und lassen Sie sich zum Beispiel 30 Tage lang kostenlos Abnehm-Tipps aufs Smartphone schicken. Dabei lernen Sie ganz unverbindlich das Erfolgsrezept des ganzheitlichen AOK-Programms „Abnehmen mit Genuss“ kennen und können nebenbei noch einen attraktiven Preis gewinnen. www.aok.de/abnehmen-im-job Sie wollen nachhaltig abnehmen und deshalb Ihr Essverhalten grundsätzlich umstellen? Dann ist das Erfolgsprogramm „Abnehmen mit Genuss“ genau das Richtige. Hier analysiert ein Expertenteam Ihre Essgewohnheiten und gibt ganz persönliche Trainingsaufgaben – bis zu einem Jahr lang. Steuern können Sie das Ganze bequem übers Smartphone. Die Teilnahmegebühr von 44,90 Euro wird AOKVersicherten nach Beendigung des Programms zurückerstattet. Anmeldung unter www.aok.de/abnehmen gesundpflegen Foto: wdv/J. Lauer Sonnige Aussichten Um in Würde zu altern, bedarf es neuer Konzepte für Wohn- und Versorgungsformen. Wie diese in Zukunft aussehen könnten, zeigt die Seniorenanlage „Am Sonnenpark“ in Leipzig Probstheida. Text: Alexander Fugmann alleluja – Händels Oratorium „Messias“ klingt durch den Raum. Die Gespräche im lichtdurchfluteten Bistro verstummen. An einem weißen Klavier sitzt Heidi Rieß-Berthold. Sie gehört zu den Bewohnern der ersten Stunde der Seniorenanlage „Am Sonnenpark“ im Leipziger Südosten. Nur mit Mühe hat sie es auf den Hocker geschafft. Nach unzähligen Hüftoperationen wird jede Bewegung zur schmerzhaften Herausforderung. Doch für ein paar Augenblicke vergisst sie die körperlichen Leiden. Mit jedem Anschlag auf die Tasten kommen Erinnerungen von früher zurück – an die Zeit als Sängerin, Konzerte mit Peter Schreier, an Aufführungen mit dem Dresdner Kreuzchor oder dem Leipziger Gewandhausorchester. Mehr als 100 Berufssänger hat sie als Professorin an der Leipziger Hochschule für Musik im Laufe ihres Lebens ausgebildet. „Früher war ich in Japan auf Konzerttournee, heute bin ich über jede Ausfahrt mit meinem Elektrorollstuhl glücklich“, schmunzelt die 70-Jährige nach ihrem kleinen Auftritt. „Das Klavier kommt mit“ Doch es schwingt keine Verbitterung mit. Man merkt ihr an, dass sie trotz der Erschwernisse glücklich ist und sich in ihrer neuen Umgebung wohlfühlt. Den Umzug in den Sonnenpark hat sie nie bereut. Ihr Lebenselixier – die Musik – begleitet sie weiterhin. Denn als für Heidi RießBerthold feststand, dass sie im Sonnenpark ein neues Zuhause findet, wollte sie ihr altes Klavier mitnehmen: „Ich habe darauf 35 Jahre lang meine Arien und Lieder einstudiert. Als es dann um die Einrichtung meiner neuen Wohnung ging, stand für mich fest: Das nehme ich mit und schenke es dem Arbeiter-Samariter-Bund“. Dieser Wunsch erfüllte sich, woraus sogar die Idee einer eigenen Konzertreihe entstand. Alle vier Wochen musizieren jetzt Studenten der Leipziger Hochschule für Musik vor den Bewohnern und Gästen des Sonnenparks. Für Alexandra Zimmermann, Mitarbeiterin des Seniorenwohnens, sind solche Ideen und Wünsche will- kommene Bausteine für das Zusammenleben. „Dadurch entwickeln sich Kontakte, man lernt sich innerhalb des Hauses besser kennen. Es entsteht ein Zusammenhalt.“ Alles unter acht Dächern Darüber hinaus überzeugt die im Oktober 2012 eröffnete Einrichtung des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) mit einer innovativen Vernetzung mehrerer Betreuungsmöglichkeiten. Mit seinen 54 Seniorenwohnungen, 24 vollstationären Seniorenheimplätzen und 14 Tagespflegeplätzen verknüpft das in warmen Holztönen gehaltene Ensemble vielfältige Angebote für die Bewohner. „Die Idee ist, dass selbst bei erhöhtem Pflegebedarf im Alter niemand wieder ausziehen muss“, erklärt Zimmermann das Konzept „Alles unter acht Dächern“. Die acht Gebäudeteile sind wie ein Fächer angeordnet. Die Bewohner erreichen trockenen Fußes alle Bereiche. Französische Fenster und kleine Balkons im zweiten Stock sorgen für viel Sonnenlicht. Für das Seniorenwohnen stehen drei verschiedene Wohnungstypen zur Verfügung. Jede Eingangstür ist von einer gemusterten Tapete umrahmt, hellbraune Strukturfliesen auf dem Boden und warme Farben an den Wänden unterstreichen den modernen Wohncharakter. Auf den ersten Blick könnte man meinen, in einem gepflegten Mittelklassehotel zu verweilen. Die Warteliste ist lang Heidi Rieß-Berthold wohnt auf knapp 50 Quadratmetern. Bis auf die Einbauküche und das Bad konnte sie ihre Wohnung individuell einrichten. Ihren Alltag gestaltet sie selbstständig. Sie kann jederzeit ihre Wohnung verlassen, in die Stadt fahren, Veranstaltungen im Haus besuchen oder Arzttermine erledigen. Nach Lust und Laune bereitet sie ihre Mahlzeiten zu, könnte jedoch auch im Bistro essen. Ein Frisör, eine Physiotherapie und zwei Entspannungsbäder mit Sauna runden die Wohlfühlatmosphäre im Haus ab. Ein Supermarkt, ein Allgemeinarzt und ein Zahnarzt befinden sich um die Ecke. Falls www.aokplus-online.de 23 gesundpflegen Gut informiert Foto: A. Fugmann Pflegeheim PLUS Die acht Gebäudeteile der Seniorenwohnanlage sind wie ein Fächer angeordnet. Die Fenster lassen viel Licht herein. Das Modellprojekt bietet medizinische Langzeitbetreuung von Heimbewohnern oder schnelle Hilfe bei Notfällen. Mit dem Versorgungsprogramm der AOK PLUS soll dem Pflegepersonal ein engagiertes Netz aus Hausärzten und Neurologen zur Verfügung stehen. Mehr Infos unter Telefon 0800 2471001 (kostenfrei) AOK Pflege-Navi trotzdem was passieren sollte, sichert ein Hausnotrufsystem schnelle Hilfe. Mit 10,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter sind die Apartments keineswegs billig. Doch bereits vom Start weg waren alle 54 Apartments vergeben. „Für die Wohnungen haben wir eine Warteliste von bis zu 600 Anfragen", berichtet Zimmermann. Walter und Gertraud Fischer hatten Glück. Seit 64 Jahren sind die beiden verheiratet. Doch als Gertraud Fischer vor ein paar Jahren an Demenz erkrankt ist, konnte Walter Fischer seine Frau nicht mehr alleine pflegen. Zusammen sind die beiden von Stralsund in den Sonnenpark gezogen. Er in eine eigene Seniorenwohnung und sie wurde in die vollstationäre Wohngemeinschaft aufgenommen. Nur wenige Meter trennen sie voneinander. Jederzeit kann der ehemalige Deutschlehrer seine Frau besuchen, gemeinsam gestalten sie ihre Tage. Für alle pflegenden Tätigkeiten stehen Mitarbeiter bereit und unterstützen den 88-Jährigen. Nebenbei sorgt aber auch der drahtige Rentner für Unterhaltung im Sonnenpark. Jeden Früh spielt er ein kleines Ständchen auf dem Klavier von Heidi Rieß-Berthold. „Ich genieße den regen Kontakt untereinander. Keiner ist hier allein“, erzählt er. Der Pflege-Navigator unterstützt Sie bei der Suche nach dem optimalen Pflegedienst oder -heim in Ihrer Nähe. Informieren Sie sich schnell und bequem über 13.000 Einrichtungen. www.aok-pflegeheimnavigator.de Sächsischer Altershilfepreis Die Auszeichnung prämiert Ideen und Konzepte, die Selbstständigkeit, Teilhabe und Privatheit alter Menschen fördert und ein Leben in Würde garantiert. Gewinner der zweiten Auflage ist die Leipziger ASB-Einrichtung „Am Sonnenpark“. Weitere Preisträger sind das Soziale Zentrum „St. Barbara“ in Schleife, das „Haus Abendsonne“ in Auerbach und das Altenpflegeheim „Zur Heimat“ in Bischofswerda. Alle zwei Jahre vergibt der Förderverein „Sächsischer Altershilfepreis“ den von der AOK PLUS gestifteten Hauptpreis von 5.000 Euro. Kindergartenblick gefragt Besonders wichtig ist dem ASB Leipzig zudem eine gute Nachbarschaft, in der Generationen aufeinandertreffen sollen. Viele Angebote wie Veranstaltungen, Sportangebote und Dienstleistungen können auch von Anwohnern genutzt werden. Das Bildungszentrum mit drei Veranstaltungsräumen eignet sich für Vorträge, Seminare und private Feiern. Gegenüber der Seniorenanlage toben um die 100 „Steppkes“ in einem neuen Kindergarten. „Woanders würde das Kindergeschrei womöglich für Ärger sorgen“, vermutet Zimmermann. „Bei uns waren die Wohnungen mit Blick zum Kindergarten als erste ausgebucht.“ 24 www.aokplus-online.de Pflegekongress Pflegende Angehörige sind am 10. April um 18 Uhr zu einer kostenfreien Abendveranstaltung der AOK PLUS unter dem Motto „Entlastung annehmen – Belastung teilen!“ eingeladen. Sie findet im Rahmen des Interprofessionellen Pflegekongresses im Hygienemuseum Dresden statt. Infos und Anmeldung unter Telefon 0800 2471001 (kostenfrei). Kar us gesundwerden l l e s p f o K im ch Vers ron ic isc her h t LUS P K ken c a O t t ela rA besonderen Therapie. r d e e n n i i d e e chw on v Plötzlich dreht können am späS eren sich das Zimmer, obwohl ten Nachmittag die Klinik en fiti man ruhig auf dem Sofa sitzt. wieder verlassen. Während der o Ein Schwindelanfall. Jeder fünfte Er- Behandlung wechselt sich unter anpr Foto: wdv/J. Lauer m it wachsene leidet regelmäßig an solchen Attacken. Die Ursachen können vielfältig sein, etwa infolge eines Schlaganfalls, einer Störung des Gleichgewichtsorgans oder eines gutartigen Lagerungsschwindels. Auch Migräne kann eine Attacke auslösen. Nach der ersten Attacke erleben viele Patienten eine Odyssee von Arzt zu Arzt. Effektive und vernetzte Therapieangebote fehlten bislang. Eine Lücke, die jetzt geschlossen wurde. An der Hans-Berger-Klinik für Neurologie hat das Universitätsklinikum Jena (UKJ) vor wenigen Wochen ein Schwindelzentrum eingerichtet. „Es ist eine spezialisierte Anlaufstelle für Menschen mit wiederkehrenden Schwindelattacken. Die einzige in Mitteldeutschland“, betont Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, Kaufmännischer Vorstand des UKJ. Wie groß der Leidensdruck der Patienten ist, weiß Prof. Dr. Hubertus Axer, Leiter des Schwindelzentrums, aus der täglichen Praxis. Da die Ursachen in vielen verschiedenen und oft gleichzeitig mehreren medizinischen Fachgebieten liegen, hält er eine komplexe Therapie für unverzichtbar. Dazu erstellen die Experten nach der ausführlichen Diagnostik einen individuellen Therapieplan. Dieser enthält etwa ein systematisches Gleichgewichtstraining, eine Desensibilisierung oder auch Entspannungsverfahren. Denn auch psychische Faktoren können zu den Ursachen zählen. Die tagesklinische Behandlung im Schwindelzentrum erfolgt intensiv über fünf Tage verteilt jeweils von 8 bis 16 Uhr. Der Vorteil für die Patienten: Sie derem Krankengymnastik mit speziellen Schwindelschulungen und psychologischen Einzelgesprächen ab. Der individuelle Fortschritt wird durch exakte elektronische Gleichgewichtsmessungen fortlaufend erfasst. Versicherte der AOK PLUS können in besonderer Weise vom Angebot des Zentrums profitieren. Über die regulären Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten hinaus finden eine fachübergreifende Betreuung der Patienten und die strategische Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und dem Zentrum statt. „Wir wollen erreichen, dass durch diese neue Behandlungsmöglichkeit die Lebensqualität von Betroffenen steigt, Schwindelattacken und Krankenhausaufenthalte reduziert und Arbeitsunfähigkeitszeiten minimiert werden“, sagt Rainer Striebel, Vorstand der AOK PLUS. Der Vertrag „Schwindeltherapie PLUS“ läuft vorerst bis Ende 2015 und wird wissenschaftlich von der Klinik begleitet. Teilnehmen können alle Versicherten der Gesundheitskasse ab 18 Jahren. Steffen Schäfer Für eine erste ambulante Vorstellung wird empfohlen, sich direkt an das Schwindelzentrum in Jena zu wenden. Tel.: 03641 9325785 gesundbewegen Der Alltags-Check: Wie gut sind Fitnessprogramme aus dem Netz? Ob Online-Studios, YouTube-Videos oder Personal-Trainer – virtuelle Fitnessangebote liegen im Trend. Was sie können und wo sie an ihre Grenzen stoßen. Text: Olaf Heise Illustration: Stefan Bachmann 26 www.aokplus-online.de Online-Fitnessstudios Oft enden Mitgliedschaften im Fitnessstudio unrühmlich. Nach einer euphorischen Startphase glänzt man vor allem durch Abwesenheit. Weil die Trainingszeiten ungünstig liegen oder die Anfahrt zu lang ist. Und überhaupt fühlt man sich unter all den durchtrainierten Körpern deplatziert. Abhilfe wollen Internetstudios schaffen. Und das geht so: Als Mitglied hat man die Wahl zwischen einer Vielzahl von Kursen, die man sich als Video herunterladen kann. Im Angebot sind beispiels- Na, ob das wirklich so gesund ist? weise Pilates, Krafttraining, Ski- und Schwangerschaftsgymnastik, Rückenfitness oder auch Exotisches wie PerfectSex-Yoga. Unter Anleitung des Trainers macht man die Übungen dann vor dem heimischen PC oder Fernseher. Sinnvoll: Einige Studios fragen vorher wichtige Gesundheitsdaten ab, etwa ob man an Gelenkproblemen leidet oder Bluthochdruck besteht. In der Regel gibt es zudem motivierende Zusatzangebote, etwa einen persönlichen Trainingsplan inklusive Ernährungsberatung oder einen Erinnerungsservice per SMS. Bewertung: Gute Online-Studios bieten eine unkomplizierte Möglichkeit, in Bewegung zu kommen. Die Kurse werden meist von ausgebildeten Trainern wie zertifizierten Fitnesstrainern oder Sportwissenschaftlern geleitet und sind auf den individuellen Fitnessstand und das Trainingsziel abgestimmt. Dennoch ist die virtuelle Variante kein gleichwertiger Ersatz für das Training im Studio. „Der Trainer hat hier keine Möglichkeit, falsche Bewegungsabläufe zu korrigieren“, sagt Dr. Wolfgang Schillings von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin. Das könne besonders bei Übungen mit hohen Belastungen, wie beim Training mit Gewichten, das Verletzungsrisiko erhöhen. Weniger problematisch seien Tanz-Workouts. „Wichtig ist, dass man bei den Eingangstests ehrlich mit sich ist“, rät der Sportarzt. Sonst kann man sich bei den anschließenden Übungen schnell überfordern. Und das Aufwärmen nicht vergessen, sofern dies nicht ohnehin Teil des Workouts ist. Kosten: Die meisten Studios verlangen für eine Mitgliedschaft zwischen 10 und 17 Euro pro Monat, je nachdem über welchen Zeitraum man das Abo abschließt. Es gibt auch Anbieter, bei denen man pro Kurs-Download bezahlt. Tipp: Meist gibt es kostenlose Testmitgliedschaften. Einfach ausprobieren und verschiedene Anbieter vergleichen. Achtung: Manchmal muss man den Testzugang kündigen! YouTube-Videos Vom ärztlich angeleiteten Rückentraining über Dehnübungen für Jogger bis hin zum 60-minütigen Zumba-Kurs – wer sportlich aktiv werden will, findet auf dem Videoportal so ziemlich alles. Ein koordiniertes Training lässt sich mit einzelnen Clips allerdings nicht durchführen. Die bessere Alternative: professionell produzierte Fitnesskanäle, die man abonnieren und auf dem Computer oder Fernseher abspielen kann. So gibt es komplette Yoga- und Dance-Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene oder ausführliche Videos zum Thema „Fitness am Arbeitsplatz“. Aber Vorsicht: Neben seriösen Anbietern tummeln sich auf YouTube auch schwarze Schafe. Besonders im Bodybuilding-Bereich bekommt man oft einseitige Ernährungstipps und Übungen, von denen man ohne Trainingserfahrung besser die Finger lässt. „Wer zwischen den Einheiten nicht genügend Pausen einlegt oder Muskelgruppen nur einseitig trainiert, riskiert Fehlhaltungen, Verspannungen und sogar Gelenkschäden“, warnt Dr. Wolfgang Schillings. Zudem gebe es wie bei den Online-Studios keine Möglichkeit, falsche Bewegungsabläufe zu korrigieren. → www.aokplus-online.de 27 gesundbewegen Bewertung: YouTube-Kanäle sind für Einsteiger nur bedingt geeignet. Ein Fitness-Check vorab wird meist nicht angeboten. Hat man noch nie oder lange keinen Sport getrieben, sollte man sich daher zuerst beim Hausarzt durchchecken lassen. „Wer die Angebote nutzt, sollte sich vor dem Training unbedingt aufwärmen“, rät Dr. Schillings. Und: einen Blick auf die Qualifikation der Trainer werfen! Ein Hinweis auf einen seriösen Anbieter kann sein, wenn dieser unter der Rubrik „Über uns“ auf eine entsprechende Website verweist. Kosten: Die Angebote auf YouTube sind kostenlos. Viele Abo-Kanäle finanzieren sich aber über Werbung, weshalb man vor den Übungen meist kurze ReklameClips erdulden muss. PersonalTraining via Videokonferenz Das Video-Coaching ist die Luxusvariante des Online-Trainings. Per Webcam ist man über den Videotelefondienst Skype oder die Business-Software WebEx direkt mit dem Trainer verbunden. So kann er am vereinbarten Termin unmittelbar am Bildschirm verfolgen, ob man die Übungen richtig ausführt und bei Bedarf korri- 28 www.aokplus-online.de Diese Trainerin sieht ja wirklich alles! gierend eingreifen. Natürlich genießt man auch viele weitere Vorteile eines PersonalTrainers, wie einen exakt auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenen Trainingsplan, der über den Studiostandard hinausgeht. Auch Sport in kleinen Gruppen ist möglich. Das Angebot ist allerdings oft beschränkt, da sich die Trainer spezialisiert haben. Manche bieten nur Yoga an, andere legen den Schwerpunkt auf Kraft- und Ausdauerübungen. Bewertung: Durch den direkten Kontakt mit dem Coach sind die Chancen, sportlich am Ball zu bleiben, sicher am größten. Doch auch wenn der Trainer die Übungen am Bildschirm verfolgen kann: „Es ist immer noch etwas anderes, wenn man danebensteht, selbst Hand anlegen kann und sagt, an dieser oder jener Stelle muss es jetzt ziehen“, sagt Dr. Wolfgang Schillings. Zudem ist virtuelles Personal-Training vergleichsweise teuer und die Qualität der Trainer für Laien oft nur schwer zu beurteilen. Deshalb ist ein „reales“ Personal-Training zu diesem Preis die bessere Alternative. Kosten: Sehr unterschiedlich und unübersichtlich. Manche Trainer rechnen minutenweise ab (zum Beispiel zwei Euro pro Minute), andere pro Kurs oder Sitzung. Zum Vergleich: Ein professionelles Personal-Training sollte laut Bundesverband Personal Training mindestens 60 Euro pro Stunde kosten. Fragen zu Fitnessangeboten aus dem Netz? Die Experten im AOK-Ratgeberforum Fitness und Bewegung helfen weiter: www.aok.de/foren Uneingeschränkt empfehlenswert ist das Online-Programm der AOK „Rücken aktiv“: www.aok.de/rueckenaktiv gesundwissen Patientenverfügung? Ich? Man kann gar nicht früh genug vorsorgen und seinen Behandlungswillen für den Fall des Falles aufschreiben. Interessieren Ab dem 18. Geburtstag kann man eine Patientenverfügung verfassen. Sie gilt unbegrenzt, es sei denn, man widerruft oder ändert sie. Die Verfügung in bestimmten Zeitabständen zu überprüfen und mit einem aktuellen Datum zu versehen, ist rechtlich nicht erforderlich, aber empfehlenswert. So kann man überprüfen, ob einmal getroffene Entscheidungen noch gelten. Informieren Infomaterial und Muster gibt es von Verbraucherzentralen, Kirchen, Ärzteverbänden und Behörden. Empfehlenswert und mit Textbausteinen ist die Broschüre „Patientenverfügung“ des Bundesjustizministeriums (BMJ). Man kann auch einen Arzt fragen, ob er eine selbst verfasste Verfügung gegenliest. Formulieren Wichtig ist, dass der Arzt für konkrete Behandlungssituationen – beispielsweise Koma, schwerste Dauerschädigungen, Endstadium einer tödlichen Krankheit – den geäußerten Willen klar erkennt. Verallgemeinerungen wie „ich möchte nicht leiden“ sind nicht geeignet. Für die Auslegung der Patientenverfügung sollte man zusätzlich zu den Behandlungswünschen die persönlichen Beweggründe und Wertvorstellungen kurz darstellen. Die Unterschrift darf nicht fehlen, Ort und Datum sind ratsam. Organspender können übrigens eine intensivmedizinische Betreuung nicht ausschließen, da sonst keine Spende möglich ist. Aufbewahren Man sollte die Patientenverfügung so aufbewahren, dass sie im Fall der Fälle zügig greifbar ist. Das kann etwa bei einer Vertrauensperson sein oder bei anderen wichtigen Unterlagen. Ein ständig mitgeführter Zettel sollte auf den Aufbewahrungsort und/oder eine Vertrauensperson hinweisen. Foto: getty images Ergänzen Es ist empfehlenswert, eine zusätzliche Vorsorgevollmacht für eine oder mehrere Vertrauenspersonen auszustellen. Diese können auch in Situationen entscheiden, die nicht durch die Patientenverfügung abgedeckt sind. Sind sie auch als Betreuer genannt, ist eine zusätzliche Betreuungsverfügung nicht nötig. Die Vollmacht wird dann an das Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer geschickt. Muster zur Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung findet man in der BMJ-Broschüre „Betreuungsrecht“. Download von Broschüren beim Bundesjustizministerium: www.bmj.de > Broschüren Formulieren und archivieren beim Humanistischen Verband: www.patientenverfuegung.de Hinterlegen von Vorsorgevollmacht und Verfügungen: www.vorsorgeregister.de Der Körper in Zahlen 2% 1,5 des Körpergewichts wiegt das menschliche Gehirn, aber es verbraucht 20 % der Energie. Millimeter misst die Makula in der Netzhaut am Augenhintergrund, nicht mehr als eine Streichholzkuppe. Dieser „gelbe Fleck“ mit besonders vielen Sehzellen ist jedoch fast 100prozentig fürs scharfe Sehen zuständig. 8 Liter Luft nimmt die Lunge im Liegen pro Minute auf, bei schnellem Lauf bis zu 170 Liter. Der Energielieferant Sauerstoff wird im rund 13 Kilometer langen Kapillarsystem der Lunge gesammelt und dann übers Blut in jede Körperzelle transportiert. 215 Knochen stützen den Körper und seine Teile. Die Hälfte wird für Hände (54) und Füße (52) benötigt. Wie wichtig „begreifen“ ist, zeigt sich auch im Gehirn: Für Handbewegungen steigt die Gehirndurchblutung am stärksten an, auf 116 % des Normalwerts. Lesen Sie mehr über das Wunderwerk Körper im Netz. 30 www.aokplus-online.de www.aok.de/bleibgesundaktiv 10.000 Gerüche kann man theoretisch mit den Sinneszellen der Nasenschleimhaut unterscheiden. Durchschnittlich riecht ein Mensch aber nur 5.000. 7.000 Liter Blut befördert das Herz pro Tag. So viel passt in einen Swimmingpool von vier Metern Durchmesser. Pro Minute wird die gesamte Blutmenge von gut fünf Litern durch den Körper gepumpt. In 70 Jahren pulsiert der faustgroße Muskel etwa 3 Milliarden Mal. 6 Tonnen Gewicht auf 50 Meter anheben – das kommt heraus, wenn man die Arbeitsleistung aller 650 Muskeln pro Tag zusammenrechnet. Allein zum Stirnrunzeln werden 43 Muskeln benötigt. Quelle: Kunsch, Der Mensch in Zahlen, Elsevier Spektrum Akademischer Verlag gesundwissen gesundbleiben Anfassen, bitte! Text: Karin Pittermann Sie spornen an, trösten, zeigen Zuwendung, lindern sogar Schmerzen: Berührungen gehen unter die Haut, im hektischen Alltag aber allzu oft unter. Dabei sind sie so wichtig. Foto: wdv/J. Lauer W ildfremde Männer fallen sich im Stadion um den Hals. Freundinnen schlendern Arm in Arm durch die Fußgängerzone. Kleine Kinder kuscheln sich an Mamas Schulter. Wir sind von Natur aus auf Körperkontakt programmiert. Trotzdem ist den meisten Menschen der Sinn und Zweck von Touchscreens vertrauter. „Berührungen sind so notwendig wie Lebensmittel. Ohne sie fehlt es den Menschen an Substanz“, sagt Dr. Martin Grunwald, Leiter des Haptik-Forschungslabors an der Universität Leipzig. Doch das Bedürfnis nach Berührung sei so grundlegend, dass es uns meist gar nicht bewusst ist. Tatsächlich werden Berührungen in Alltag und Gesellschaft unterschätzt. Und das, obwohl Menschen sich und andere ständig anfassen. Sie zupfen sich nervös → www.aokplus-online.de 31 gesundbleiben Egal, wie alt man ist: Das Bedürfnis nach Berührung ist immer da. Für junge Menschen ist es nur leichter, den Mangel auszugleichen. Ohne Worte „Die soziale Grundfunktion des Berührens besteht darin, mit sich und der Welt in Kontakt zu kommen“, erklärt der Soziologe Dr. Matthias Riedel, Professor an der Fachhochschule Bern. „Berührungen sind nonverbale Kommunikation.“ Nähe, Bedrängnis, Zuneigung, Macht, Verständnis: All das kann über Berührungen ausgedrückt werden. Und diese Art der Kontaktaufnahme hat einen großen Vorteil: Sie ist direkter, schneller, emotionaler und eindeutiger als die Sprache. Deshalb versöhnt eine Umarmung eher als Erklärungen. Deshalb ist aber auch die Erfahrung von körperlicher Gewalt so heftig. 32 www.aokplus-online.de Selbst beiläufige Berührungen teilen vieles mit, was verbal mit großem Aufwand verbunden wäre. Das dürfte alle beruhigen, die ihrem Kind mechanisch die Wange streicheln, während sie sich weiter unterhalten. Und jene aufhorchen lassen, für die der Vorschlag des Chefs „Na, das wäre doch was für Sie“ nicht unbedingt Ausdruck von Anerkennung ist, wenn er einem dabei gönnerhaft den Arm tätschelt – obwohl es so klingt. Die Haut ist die Grenze zwischen uns und dem Gegenüber. Wer sie überschreiten darf, wollen wir bitte schön selbst bestimmen. „Ob ein Kontakt als angenehm empfunden wird oder nicht, hat auch immer damit zu tun, ob die angemessene Distanz und damit wir als Person respektiert werden“, sagt Uwe Gieler, Professor für psychosomatische Dermatologie an der Gießener Justus-Liebig-Universität. Auch Situation, Geschlecht, individuelle Erlebnisse und kulturelle Prägung sind Faktoren, die uns wahlweise näherkommen oder zurückzucken lassen. Großes Vertrauen Kleinkinder zeigen am eindrücklichsten, dass der Tastsinn nicht nur der erste und komplexeste, sondern auch der wichtigste Sinn des Menschen ist (siehe Kasten). Denn er legt den Grundstein für das Vertrauen in uns und die Welt, in der wir Nähe zulassen oder eben nicht. Kinder fassen ungeniert alles und jeden an, um sich und ihre Umwelt im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Über die Nähe zu ihren Bezugspersonen, durch Streicheln und Schmusen erfahren sie sich überhaupt erst als lebendiges und geschätztes Wesen. „Ohne Berührung ist Entwicklung nicht oder nur verzögert möglich. Sie stiftet Identität und ist, wie durch die Bindungsforschung belegt, wesentlich für eine stabile Persönlichkeitsentwicklung“, erklärt Uwe Gieler. Fotos: plainpicture/PhotoAlto; getty images/Monique Heydenrych am Ohr, schütteln dem neuen Kollegen die Hand oder gehen zur Krankengymnastik – mal ist der Körperkontakt Ritual, mal hat er therapeutischen Zweck. „Was vielen jedoch fehlt, ist die echte emotionale Berührung“, sagt der Psychologe Martin Grunwald. Mit Sexualität hat das absolut nichts zu tun. Vielmehr geht es um ein liebevolleres Miteinander. Der Tastsinn Weder Mensch noch Amöbe starten ohne ihn in die Welt. Ein Totalausfall unseres Fühlens, das übrigens schon ab der achten Schwangerschaftswoche ausgebildet wird, ist biologisch nicht denkbar. Das Tast-Sinne-System ist für alle lebensnotwendigen Dinge zuständig: Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung, Schutz. Deshalb sind Mund-Rachen-Raum, Fingerkuppen und erogene Zonen am dichtesten mit Sinneszellen ausgestattet. Mit Billionen unterschiedlichster Rezeptoren bildet die Haut zusammen mit etwa fünf Millionen Körperhaaren ein perfektes Sensorsystem gegen Gefahren. Ob das Handtuch kratzt oder die Pfanne heiß ist, kann nur haptische Wahrnehmung zeigen – und das rund um die Uhr. Denn im Gegensatz zu allen anderen Sinnen können Menschen das Fühlen nie abschalten. steht außer Frage. So führen bei Patienten mit Neurodermitis Massagen zur Verbesserung der körperlichen Symptome. „Auch die Kommunikation in Familien mit betroffenen Kindern hat sich durch Massageübungen verbessert“, berichtet Gieler. Heilende Hände Ein flüchtiges Streifen am Arm, ein sanfter Händedruck: Selbst kleine Gesten beeinflussen uns. Partner sind nachweisbar zufriedener, wenn sie sich im Alltag häufiger und liebevoller anfassen. Andere Studien zeigen, dass Körperkontakt eher zu Verkaufsabschlüssen führt, bei Ärzten zu weniger Rückfragen, Sportteams sind erfolgreicher, Bedienungen bekommen mehr Trinkgeld. Und Senioren in Pflegeheimen werden seltener krank. „Berüh- Das heißt nicht, dass man größere Sprösslinge weniger oft knuddeln sollte, obwohl sie das spätestens ab Schuleintritt in der Öffentlichkeit peinlich finden. Im Gegenteil. Wir sollten sie beim Loben beherzt an uns drücken und in den Arm nehmen, wenn sie Kummer haben. Denn das wirkt sich nicht nur positiv auf die Seele aus, sondern auf den ganzen Körper. Bei angenehmen Berührungsreizen wird unter anderem das Glückshormon Oxytocin ausgeschüttet, das die Herzfrequenz verlangsamt, die Muskulatur entspannt, Wachstumsprozesse anregt und sogar antidepressive Wirkung hat. „Die Vermutung liegt nahe, dass Berührungsmangel krank machen kann und in Zusammenhang mit Depression, Magersucht oder Hautkrankheiten stehen könnte“, sagt Martin Grunwald, der auch Patienten mit Essstörungen betreut. Die heilsame Wirkung von Berührung dagegen rungsgeschultes Personal mit mehr Zeit, Haustiere oder das Angebot von Massagen geben älteren Menschen die Chance, mehr Berührung zu bekommen, aber auch zu geben“, sagt Dr. Matthias Riedel. Und nicht zu vergessen: Angehörige, die auch mal die Hand halten. Das Bedürfnis nach körperlicher Nähe ist unabhängig vom Alter immer da. In jüngeren Jahren lässt sich ein Mangel nur besser ausgleichen. Bei Kuschelpartys etwa, auf denen Fremde gegenseitig ihre Berührungsakkus aufladen, oder durch „Free-Hug“-Anbieter, bei denen man sich eine Gratis-Umarmung abholen kann. Klingt merkwürdig, kann aber zum physischen und psychischen Wohlbefinden beitragen. Ob Friseurbesuch, Tanzkurs oder Mannschaftssport – alles gut und besser als gar nicht berührt zu werden, sagen die Experten. Wobei es wahrscheinlich am kuscheligsten mit einem Partner ist, der uns hält und damit auch aushält. Das nötige Feingefühl dazu haben wir übrigens alle. Studien zeigen, dass jeder Mensch von Haus aus Druck und Tempo richtig dosiert, sodass das Streicheln als angenehm empfunden wird. Berührung ist wichtig für die Entwicklung der Persönlichkeit. www.aokplus-online.de 33 → Check-out Alt und oho Regelmäßig zum Check Von wegen altes Eisen! Geht es um zu verlässige Arbeitsleistungen, haben äl tere Semester eindeutig die Nase vorn. Das zumindest legt eine Studie des MaxPlanck-Instituts für Bildungsforschung nahe. An 100 Tagen bearbeiteten die Teilnehmer, 100 Männer und Frauen in den Altersgruppen von 20 bis 31 und 65 bis 80 Jahren, neun Aufgaben. Getestet wurden unter anderem Auffassungsgabe und Merkfähigkeit. Am Ende zeigte sich, dass die Senioren weniger schwere Fehler machten und leistungsmäßig weniger schwankten als die Jüngeren. Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass ältere Menschen sowohl von einem reichen Erfahrungsschatz als auch einer gleichbleibend hohen Motivation, einem ruhigeren Alltag und einer stabilen Stimmung pro fitieren. 34 www.aokplus-online.de Illustration: Fotolia Foto: plainpicture Wer an einer chronischen Krankheit leidet, sollte sich regelmäßig durchchecken lassen, auch wenn er sich gut fühlt. Oftmals treten Folgeerkrankungen auf, die sich schleichend entwickeln. Wer nicht oft genug zum Arzt geht, riskiert, in eine echte Notlage zu geraten und ins Krankenhaus zu müssen. Deshalb sehen die Curaplan-Versorgungsprogramme der AOK PLUS für chronische Erkrankungen wie Koronare Herzkrankheit (KHK), Diabetes mellitus, Asthma oder die Lungenkrankheit COPD neben genauen Ablaufplänen zur Patientenbetreuung auch kontinuierliche Untersuchungstermine vor. Quartalsweise oder mindestens jedes zweite Quartal wird der Behandlungsverlauf vom Arzt dokumentiert. Er hat dadurch die notwendigen Informationen, um den Therapieerfolg zu optimieren und Folgeerkrankungen möglichst zu vermeiden. Bares sparen Neuer Stand der Technik Die AOK PLUS Card kostet keinen Cent, ist aber bares Geld wert. Und es gibt sie nur bei der Gesundheitskasse in Sachsen und Thüringen. Mit dieser Kundenkarte genießen Versicherte der AOK PLUS Preisermäßigungen und Vergünstigungen bei rund 1.000 Partnern in der Region. Ob bei Sport & Fitness, Erholung & Entspannung, für die bewusste Ernährung oder für Wellness & Gesundheit – viele Leistungen gibt es zu attraktiven Konditionen. Mit diesem exklusiven Angebot möchte die AOK PLUS zu einem gesünderen Lebensstil motivieren. Einfach die Vorteilskarte beim jeweiligen AOK PLUS Card-Partner vorlegen und von den exklusiven Vorteilen profitieren. Seminar zu Tinnitus Ein Arzt-Patienten-Seminar zum Thema „Tinnitus – Ursachen, Therapien, Bewältigungsmöglichkeiten“ findet am 21. März um 17 Uhr im Sitzungssaal der AOK PLUS, Willmar-Schwabe-Straße 2, in Leipzig, statt. Namhafte Ärzte sprechen unter anderem zu Möglichkeiten der Therapie und Rehabilitation sowie zu sozialen Auswirkungen des Tinnitus. Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Referenten Fragen. Zudem können sich Interessenten für die Neugründung einer Tinnitus-Selbsthilfegruppe in Leipzig registrieren lassen. Der Eintritt beträgt 6 Euro, für Mitglieder der Deutschen Tinnitus-Liga (DTL) 3 Euro. Gelernt ist halt gelernt. Das gilt offenbar auch fürs Zähneputzen. Denn eine Studie der Universität Witten/Herdecke zeigt, dass über die Hälfte aller Erwachsenen die Zähne noch so putzen, wie sie es als Kinder gelernt haben. Doch während Kindern das Putzen mit kreisenden Bewegungen leichter fällt und deshalb okay ist, empfehlen die Wissenschaftler, die Zähne spätestens ab dem Teenageralter mit rüttelnden, fegenden Bewegungen vom Zahnfleisch zur Zahnkrone zu reinigen – mindestens zweimal am Tag. Sonst können sich Bakterien unter das Zahnfleisch schieben. Und das kann zu Entzündungen und Zahnkrankheiten führen. Tipp: Elektrische Zahnbürsten sind oft gründlicher als Handzahnbürsten, erfordern aber (abhängig vom Modell) andere Techniken. Am besten, man lässt sich vor dem Kauf beim Zahnarzt beraten. Ihre AOK PLUS Card erhalten Sie in allen Filialen, rund um die Uhr am kostenfreien Servicetelefon 0800 2471001 oder Sie bestellen sie unter www.aokplus-online.de/pluscard Foto: Fotolia/P. Marcinski Foto: wdv/J. Lauer Anmeldung bis zum 7. März bei DTL, Sybille Heil, Postfach 21 03 51, 42353 Wuppertal; E-Mail: [email protected], Fax: 0202 24652-20, Telefon: 0202 24652-13 (Mo bis Fr 9–12 Uhr, Di und Do 14–16 Uhr). Mehr zur richtigen Zahnpflege: www.aok.de/zaehne www.aokplus-online.de 35 Gut informiert entscheiden Online-Umfrage Und wie alt werden Sie? Es klingt nach Science-Fiction, könnte aber wahr werden: Britische Forscher haben einen „chemischen Fingerabdruck“ im Blut gefunden, der Hinweise auf mögliche Krankheiten und auf den Alterungsprozess gibt. Die Forscher halten es sogar für möglich, damit vorauszusagen, wie alt ein Mensch wird. Wie geht es Ihnen? Würden Sie wissen wollen, wie alt Sie werden? Etwa 11.000 schwer kranke Menschen in Deutschland setzen ihre Hoffnung auf die Transplantation eines Organs. Allerdings ging nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation allein im ersten Halbjahr 2013 die Zahl der Spender im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bundesweit um 18,3 Prozent zurück, Lebendspender nicht mitgezählt. Die Gründe sehen Experten vor allem in einem Vertrauensverlust, der durch die Skandale um manipulierte Vergabelisten entstanden ist – und das, obwohl mittlerweile die Richtlinien zur Organvergabe verschärft und höhere Strafen bei Missachtung angesetzt wurden. Die AOK setzt auf umfangreiche Informationsangebote, auf deren Basis jeder Einzelne seine ganz persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organspende treffen kann. Sie fühlen sich unsicher beim Thema Organspende? Eine Entscheidungshilfe finden Sie unter www.aok.de/organspende Stimmen Sie ab auf: www.aokplus-online.de/ bleibgesund So haben Sie entschieden! In der letzten Ausgabe wollten wir von Ihnen wissen, ob Sie für fair hergestellte Kleidung mehr Geld ausgeben würden. 92 % Keine Meinung 4 % Nein 4 % 36 www.aokplus-online.de Foto: plainpicture Ja Überweisung ist wichtig ? SIE wILL’S wISSEn – ∫-Leserin Katharina Eberle fragt per Mail: Ist Joggen abends effektiver oder morgens? Der Experte sagt: Lockeres Joggen ist zu jeder Tageszeit nahezu gleich effektiv: Sie verbrennen in jedem Fall Kalorien und trainieren Ihr Herz-Kreislauf-System. Für Ihr persönliches Laufgefühl stellt sich mehr die Frage nach Ihrer eigenen inneren Uhr: Sind Sie eher eine „Lerche“ oder eine „Eule“? Die einen trainieren lieber früh, gehen hellwach und mit dem guten Gefühl, etwas für sich getan zu haben, zur Arbeit. Anderen sind frühe Läufe ein Graus. Wer auf Tempo setzt, sollte besser abends laufen, weil der Körper morgens noch etwas steif ist. Das Warmlaufen der Muskeln dauert auch länger. Gesunde Farbe Eigentlich sollte jedes Rote-BeteRezept so beginnen: „Man nehme ein Paar Einweghandschuhe, ...“ Denn wie ihr Name signalisiert, färbt die Knolle extrem rot. Der Farbstoff Betanin ist das gesunde Geheimnis der Roten Bete, denn ihm wird eine zellschützende wirkung nachgesagt. Außerdem enthält sie Eisen und Folsäure, die für die Blut- und Zellbildung im Körper wichtig sind. Das in der Rübe enthaltene Nitrat soll zudem blutdrucksenkend und durchblutungsfördern wirken. Weil Nitrat aber im Körper in krebserregende Nitrosamine umgewandelt werden kann, empfiehlt es sich, einen Vitamin-C-reichen Saft zum Rote-Bete-Gericht zu trinken: Das verhindert, dass Nitrosamine entstehen. Foto: StockFood/Palmer, Georgina Foto: wdv/F. Blümler Ernährung oder Bewegung? Redaktion ∫, Expertenteam, Postfach 2551, 61352 Bad Homburg. E-Mail: [email protected] Foto: wdv/O. G. Hermann Leckere Rezepte wie RoteBete-Rösti, Borschtsch oder Heringssalat gibt es unter www.aok.de/wunschgericht Herbert Steffny, Lauftrainer und ∫-Experte Weitere Fragen zu Medizin, Der Hausarzt ist erster Anlaufpunkt für seine Patienten. Mit Ausnahme von Notfällen, bei gynäkologischen Beschwerden oder bei Augenproblemen ist es sinnvoll, zuerst den Hausarzt aufzusuchen. Er kennt seine Patienten in aller Regel schon seit Jahren, ist über die jeweilige Krankengeschichte informiert und verfügt über alle Untersuchungsergebnisse. Bei Bedarf überweist er für eine intensivere Diagnostik oder anschließende Therapien an Fachärzte oder eine Klinik. Dorthin übermittelt er auch alle für die Behandlung notwendigen Unterlagen sowie Befunde und bekommt sie anschließend zurück. Somit hat er den besten Überblick über die Gesundheit seiner Patienten, über Therapien und Medikamente. Daher kann der Hausarzt eine optimale Versorgung gewährleisten und seinen Patienten unnötige Doppeluntersuchungen oder Krankenhausaufenthalte ersparen. www.aokplus-online.de 37 Leserforum ∫ 3/13: Pro und contra Organspende gesundwerden Wenn scheinbar aus dem Nichts Panikattacken und eine Depression das Leben zerstören, ist die richtige Hilfe wichtig. Mit „PsycheAktiv“ bietet die AOK PLUS eine vernetzte psychiatrische Betreuung an. Wege aus der Dunkelheit D as Glück scheint perfekt: Traummann, zwei Kinder, ein Häuschen im Grünen. Grit B. (Name geändert) hat alles, was sie sich je gewünscht hat. Doch nachts überfallen sie seit einiger Zeit Panikattacken. Anfangs war es nur so ein Gefühl, eine Angst, dass ihr alles irgendwann zu viel wird. Immer für alle da zu sein, nicht Nein sagen zu können – weder im Job noch in der Familie. Jetzt wacht sie regelmäßig schweißgebadet auf, zittert und fühlt das Herz rasen. Ambulante Behandlung ist möglich Foto: wdv/A. Peisl Doch statt das Problem ernst zu nehmen, macht sie einfach weiter, gibt sich nach außen wie gewohnt stark und perfekt. Die Hoffnung, die nächtlichen Attacken würden irgendwann vorübergehen, erweist sich als trügerisch. Im Gegenteil: Mit einem Mal scheint ihr auch tagsüber alles bedrohlich. Sie fühlt eine Beklemmung, weiß nicht mehr ein noch aus, zieht sich zurück. Erstmals kommen ihr auch Selbstmordgedanken. Als sie sich ihrem Hausarzt öffnet, hat der nur wenige Fragen. Dann nennt er die Krankheit beim Namen: „Sie haben eine Depression.“ Aufgrund der Schwere der Erkrankung scheint eine Einweisung in eine psychiatrische Klinik unumgänglich. Dass ihr der stationäre Aufenthalt erspart bleibt, verdankt Grit B. einem speziellen Versorgungsangebot der AOK PLUS, das mit „PsycheAktiv“ überschrieben ist. Der Hausarzt kontaktiert in ihrem Fall einen Facharzt, der im Rahmen des Zweitmeinungsverfahrens entscheidet, dass eine ambulante Behandlung möglich ist. Alle diagnostischen und therapeutischen Leistungen werden dazu zwischen Haus- und Facharzt koordiniert. Dank der intensiven Betreuung geht es Grit B. heute Informationen zu „PsycheAktiv“ erhalten Sie unter www.aokplus-online.de (Unter Suche Stichwort „PsycheAktiv“ eingeben) und kostenlos an der Service-Hotline 0800 2471001. Diese Information war sehr einseitig gestaltet. Gegenargumente wie die moralische und ethische Betrachtung eines ungestörten Sterbevorgangs fehlten. Auch halte ich die Aussage, dass Organspender keine Schmerzen spüren, für anzweifelnswert. deutlich besser, auch wenn sie weiß, dass viele Anstrengungen noch vor ihr liegen. Eberhard Juchem kennt solche Fälle. In Plauen betreibt er mit Unterstützung von Ehefrau Monika seit 2001 eine Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie. Rund 9.000 Patienten befinden sich in seiner Kartei. Ein Großteil davon mit Depression, aber auch mit Schizophrenie. „Gerade für diese Patientengruppe schafft ,PsycheAktiv‘ nicht nur die Möglichkeit, einen Klinikaufenthalt zu vermeiden oder zu verkürzen, sondern bietet auch eine intensive sozialpsychiatrische Betreuung“, so Juchem, der seit 20 Jahren als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie tätig ist. Ein spezielles Behandlungsteam, zu dem auch eine Sozialpädagogin gehört, hilft, zur gewohnten Lebensqualität zurückzufinden. Die engmaschige Betreuung sei wichtig, weiß Praxismanagerin Monika Juchem. „Während sich der Behandler auf die medizinischen Aspekte konzentriert, kümmern wir uns in der Therapiebegleitung um das Drumherum. So kann sich der Patient erst einmal freischwimmen.“ Insgesamt zehn Patienten würden aktuell im Versorgungsprogramm „PsycheAktiv“ von der Praxis in Plauen betreut. Dabei kommen die Patienten seit einigen Monaten auch aus dem benachbarten Thüringen, wo das Programm später als in Sachsen gestartet ist. Carsten Grohmann, Dresden Gesellschaftliches Tabu brechen „Ich bin für Vernetzung“, lautet das klare Bekenntnis des 58-jährigen Eberhard Juchem. „Die Patienten sollen eine vernünftige Behandlung erhalten. Gerade wer unter einer Depression leidet, ist ja selbst nicht in der Lage, etwas einzufordern.“ Da sei das Angebot der AOK PLUS ein Schritt in die richtige Richtung. „Und es hilft“, ergänzt Monika Juchem, „Erkrankungen der Psyche aus dem gesellschaftlichen Tabu herauszuholen.“ Ein bisschen Burn-out könne man nach der landläufigen Meinung schon mal haben, aber „psychisch krank“ wirke häufig immer noch wie ein Stigma. Steffen Schäfer Redaktion: Es ist wissenschaftlich belegt, dass der Spender aufgrund seines Hirntods keine Schmerzen spüren kann. Dennoch bekommt er zur Optimierung der Operationsbedingungen bei der Organentnahme verschiedene Medikamente, unter anderem zur Muskelentspannung. www.aokplus-online.de 19 18 www.aokplus-online.de ∫ 5/13: Wege aus der Dunkelheit ∫ 5/13: Kürbis: 3 x anders Ihr Artikel hat mich sehr berührt. Ich bin zwar nicht depressiv, verscheuche traurige Gefühle aber beim Gestalten von Blütenbildern. Bei schönem Wetter bin ich immer in Feld, Wald und Wiesen unterwegs auf der Suche nach zarten Blüten, Gräsern und Kräutern, die ich dann presse und zu kleinen Kunstwerken gestalte. Die Natur ist für mich die beste Ärztin – sie ist immer da, wenn ich Trost oder Freude brauche. Ich möchte Ihnen sehr danken für Ihre tollen Rezepte, diesmal betraf es den Kürbis. Mit den KürbisKartoffelpuffern konnte ich sogar meinen Mann überzeugen. Ich habe ihm einfach nicht verraten, was er gerade isst. Und es hat ihm geschmeckt. So überzeugt man Männer! Gudrun Arnold, per E-Mail Angela Straßberger, Rabenau gesundernähren ∫ 5/13: Rätseln & gewinnen Ich habe das geradezu beschämend einfache Kreuzworträtsel gelöst. An einer Stelle wollte ich meinen Augen nicht trauen. Für das Bett in Kindersprache kam Heia heraus. Kein Kind käme von sich aus auf die Idee, statt Bett Heia zu sagen. Das ist nicht Kindersprache, sondern die Dummheit der Erwachsenen. anders Kürbis: Kürbissuppe – kennt jeder. Doch aus dem gesunden Herbstgemüse lässt sich noch viel mehr zaubern. Einfach ausprobieren und genießen! Text: Katrin Faßnacht-Lee Fotos: Frank Weinert Kürbis-Flammkuchen Zutaten für 4 Personen: 200 g Mehl 1 EL Öl 110 ml Wasser Jodsalz 2 rote Zwiebeln 1/2 Hokkaido-Kürbis 2 Zweige Rosmarin 100 g Schmand Pfeffer Zubereitung: Aus Mehl, Öl, 1 TL Salz und Wasser einen Teig kneten. Zwiebeln halbieren, schälen und in feine Halbmonde schneiden. Den Hokkaido waschen, Kerne entfernen und ebenfalls in möglichst dünne Halbmonde schneiden. Rosmarin abspülen, trocken schütteln und Nadeln abzupfen. Schmand mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Den Teig dünn auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausrollen. Mit Schmand bestreichen und mit Kürbis- und Zwiebelspalten belegen. Rosmarinnadeln darüberstreuen und im vorgeheizten Backofen auf 200 Grad etwa 15 Minuten backen. Gabriele Tonn, per E-Mail Kürbiscurry Zutaten für 4 Personen: 200 g Naturreis 2 Zwiebeln 1 rote Paprika 1 gelbe Paprika 1 kleiner Hokkaido-Kürbis 2 cm frische Ingwerknolle etwas Blattpetersilie 300 g Hähnchenbrust 1 Dose fettreduzierte Kokosmilch 1-2 TL Currypulver etwas Jodsalz Pro Person: 7 g Eiweiß, 11 g Fett, 42 g Kohlenhydrate, 295 Kalorien. 30 www.aokplus-online.de Sie haben Fragen oder Anmerkungen zu den Themen in unserem Magazin? Dann sagen Sie uns Ihre Meinung: AOK PLUS, Redaktion ∫, 01058 Dresden, E-Mail: [email protected] oder Telefon 0351 4946-11133 38 www.aokplus-online.de Lust auf noch mehr Kürbis? Mithilfe der AOK-App „Gesund genießen“ finden Sie weitere Rezepte. Kostenlos erhältlich fürs iPhone und Android-Smartphones. Zubereitung: Naturreis nach Packungsangabe garen. Inzwischen Zwiebeln schälen, halbieren und in dünne Spalten schneiden. Paprikaschoten und Kürbis waschen, vierteln, Kerne entfernen und in mundgerechte Stücke schneiden. Ingwer schälen und fein hacken. Petersilie waschen, trocken schütteln und ebenfalls hacken. Hähnchenbrust abwaschen, mit Küchenrolle trocken tupfen und in kleine Stücke schneiden. Kokosmilch ohne schütteln öffnen. Den cremigen Anteil abschöpfen, in eine heiße Pfanne geben und schmelzen lassen. Darin das Fleisch 2 Minuten anbraten. Zwiebeln und Ingwer zugeben und noch mal 2 Minuten anbraten. Anschließend das Gemüse und die wässrige Kokosmilch zufügen. Mit Currypulver und Salz würzen und alles 15 Minuten kochen lassen. Das Gericht mit Petersilie verfeinern und mit Naturreis servieren. Pro Person: 11 g Eiweiß, 19 g Fett, 61 g Kohlenhydrate, 470 Kalorien. www.aokplus-online.de 31 Rätseln & gewinnen französische Landschaft größte Körperdrüse Stilvoll und gesund relaxen Gewinnen Sie einen Stressless® Sessel Magic von Ekornes® im Wert von bis zu 3.355 Euro. Wer hohe Ansprüche an Bequemlichkeit und Entspannung hat, kommt am Original aus Norwegen nicht vorbei. Der Sessel im eleganten Design in Verbindung mit neuen, noch weicheren Polstern lässt sich mühelos steuern und passt sich mit seiner raffinierten Gleitfunktion jeder Sitzposition so an, dass Hals und Rücken immer optimal abgestützt werden. Weitere Infos: www.stressless.de Je t z t en Gewinn Fußball- glätten, verein, planie... Madrid ren Radiodirektübertragung 2 flach positionieren Gebirgssenke Sudoku Rätselspaß 5 4 2 3 6 4 4 7 40 6 1 5 8 3 4 www.aokplus-online.de 2 9 8 4 1 5 7 2 5 9 7 6 4 2 7 Übung, Vorarbeit 10 sportlicher Wettkämpfer Kehrgerät ausdenken sächliches Fürwort Holzraummaß Auslöser Genesungsurlaub 6 Finte, Trick Gehörorgan Feigling (ugs.) norwegische Münze 3 Fluss zum Dollart 1 englisch: auf Mittel gegen Blutarmut Abk.: Mittwoch 4 Pfeifen in den Ohren englisch: rennen Rohkostgericht leben esoterische Heilmethode natürl. Körperhülle 8 Hirt auf der Alm Antwort auf Kontra (Skat) 5 So gewinnen Sie: Gewinn-Hotline 01378 420350 (50 Cent/Anruf aus dem deutschen Festnetz, höhere Mobilfunkpreise) SMS mit dem Inhalt AOK.Lösung.IhreAdresse an die Kurzwahl 99699 (50 Cent/SMS) Lösung per Postkarte an Redaktion bleibgesund, Postfach 2551, 61295 Bad Homburg Einsendeschluss: 17.04.2014 Teil der Kirche 9 medizinische Creme berufliche Tätigkeit landHühner- wirtsch. Fahrvogel zeug Westeuropäer Erbgutträger AOK 14-01 Die Gewinner werden von der AOK schriftlich benachrichtigt. Nicht teilnahmeberechtigt sind AOK-Mitarbeiter und Mitarbeiter des Verlages sowie Spielgemeinschaften. Der Rechtsweg sowie die Auszahlung der Preise sind ausgeschlossen. Übrigens: Alle Gewinne im Heft sind gesponsert und werden nicht aus Mitgliedsbeiträgen finanziert. Lösungswort: ◯◯ ◯◯ ◯ ◯ ◯◯ ◯ ◯ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Die Lösung aus der vergangenen Ausgabe lautet: Pflaster. Impressum Postfach 2551, 61295 Bad Homburg; Redaktion und Verlag: 06172 670-484, Telefax: 06172 670-166, E-Mail: [email protected]; Herausgeber: AOK-Bundesverband, Rosenthaler Straße 31, 10178 Berlin, und wdv GmbH & Co. OHG. Verlag: wdv Gesellschaft für Medien & Kommunikation mbH & Co. OHG, Siemensstraße 6, 61352 Bad Homburg. Chefredakteur, v.i.S.d.P.: Kai Stiehl (sti). Redaktion: Andrea Ehlgen (ae), Jenny Lehmann (jl), Bianca Meierhöfer (bm), Peter Seipel (ps). en (ae), Jenny Lehmann (jl), Bianca Meierhöfer (bm), Peter Seipel (ps). Regionalredaktion: Susanne Dietrich (verantwortlich), Gisela Gärtner (verantwortlich AOK PLUS), Jutta Bec´, Steffen Schäfer, Uta Schumann (Regionalassistenz). Bildredaktion: Katrin Rothe, Uta Schöninger, Katrin Glückler. Creative Director: Theo Probst-Bartolomee. Art Director: Björn Kapsch, Margarete Mazur. Grafik: Petra Matzke. Titelbild: plainpicture. Anzeigenleitung: Walter Krey (wdv). Tel.: 069 981904-890. Media-Daten: www.wdv.de oder E-Mail: [email protected]. Druck: Burda Druck, Nürnberg/VS Broschek Druck GmbH, Lübeck. Das AOK-Magazin erscheint im 55. Jahrgang. Erscheinungsweise: sechsmal jährlich. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags. Gemäß § 13 SGB I sind die Sozialversicherungsträger verpflichtet, die Bevölkerung im Rahmen ihrer Zuständigkeit aufzuklären. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos keine Gewähr. Die Teilnahme an Verlosungen über einen Gewinnspielservice ist ausgeschlossen. Die AOK PLUS ist berechtigt, Einsendungen von Gewinnspielagenturen zu löschen und Teilnehmer, die diese Agenturen nutzen, von der Teilnahme auszuschließen. Mitteilung des Verlages aufgrund des § 5 Abs. 2 Hess. Gesetz über Freiheit und Recht der Presse: Verlag ist die Firma wdv Gesellschaft für Medien & Kommunikation mbH & Co. OHG, Siemensstraße 6, 61352 Bad Homburg, HRA 3087 AG Bad Homburg, Gesellschafter: a) Zeitschriften VVG Verlags- und Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, HRA 3096 AG Bad Homburg, p.h.G.: Adolf Hilger und VVG Gesellschaft zur Verlagsbeteiligung und Verwaltung mbH, und b) VVG Gesellschaft zur Verlagsbeteiligung und Verwaltung mbH, HRB 5544 AG Bad Homburg, vertreten durch die Geschäftsführer Thomas Kuhn und Klaus Tonello, jeweils Siemensstraße 6, 61352 Bad Homburg. ! Die in ∫ veröffentlichten Anzeigen, sowie in Teilauflagen Beilagen von Création L, MDM und Witt Weiden, dienen der Finanzierung des Magazins und stellen weder ein Leistungsangebot noch die Meinung der AOK dar. Freu dich auf… Fotos: istockphoto/njnightsky; Juergens-Partner_Brosch; PR; Raphael Stoetzel/Semmel Concerts; www.frank-hempel.de … Dschungelfieber Blu und Jewel verlassen in „Rio 2“ mit den Kindern ein sicheres Zuhause, denn die Kleinen sollen lernen, wie richtige Vögel zu leben. So landet die Familie schließlich am Amazonas, wo viele Abenteuer zu meistern sind. Kinostart: 3. April 5 x 2 Karten für einen Film Ihrer Wahl zu gewinnen von … einen Musicalklassiker „Grease“ bietet einen knallbunten Mix aus Petticoats, Partys, Pferdeschwänzen, Pferdestärken und unvergessenen Hits. In neuer Inszenierung am 1. April in Leipzig, 2. April in Zwickau, 4., 5. und 6. April in Chemnitz. Infos und Tickets unter www.musical-grease.de 3 x 2 Karten für eine Stadt nach Wahl zu gewinnen … eine Basketball-Show „The Harlem Globetrotters“, die erfolgreichste Basketballmannschaft der Welt, begeistert mit spektakulären Auftritten, Athletik und Ballzauber der Extraklasse. Unterhaltung für die ganze Familie am 23. März in Dresden, 21. März in Weißenfels. Infos und Tickets unter www.mawi-concert.de 2 x 2 Karten für Weißenfels zu gewinnen … das Fest der Feste Florian Silbereisen versteht es, Volksmusik als einen Riesenspaß zu vermitteln. Zu Gast ist u. a. DJ Ötzi: am 17. Februar in Gera, 9. März in Zwickau, 30. April in Suhl, 2. Mai in Erfurt, 5. Mai in Chemnitz. Infos und Tickets unter www.semmel.de 3 x 2 Karten in einer Stadt nach Wahl zu gewinnen … krisenfeste Comedy Jenseits der 50 zieht Markus Maria Profitlich eine urkomische Bilanz. „Halbzeit“ ist zu erleben am 17. Mai in Weinböhla, am 18. in Radeberg, 20. in Eilenburg und am 21. Mai in Leipzig. Infos und Tickets unter www.d2mberlin.de 6 x 2 Karten für Eilenburg und Leipzig zu gewinnen zu allen hier aufgeführten Veranstaltungen verlost die AOK PLUS eintrittskarten. So können Sie gewinnen: Veranstaltung auswählen und Kartenwunsch an die AOK PLUS, Redaktion ∫, senden. Stichwort: „Freu dich“. Postanschrift: 09099 Chemnitz. Oder online: www.aokplus-online.de/ bleibgesund Einsendeschluss ist jeweils 14 Tage vor der Veranstaltung . Je tinznt en Gew Die Hirschhausen-Kolumne Das letzte Wort hat Dr. Eckart von Hirschhausen. Der Arzt, Kabarettist, TV-Moderator und Autor von Bestsellern wie „Wohin geht die Liebe, wenn sie durch den Magen durch ist?“ schreibt exklusiv für ∫-Leser. Wenn Sie ihn live erleben wollen, finden Sie Tourtermine auf www.hirschhausen.com. Und wenn Sie eine Kolumne verpasst haben, können Sie alle Folgen nachlesen auf www.aok.de/bleibgesundaktiv – inklusive Gewinnspiel. „Bei Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Pa„häufig“ aber viel häufiger! Die Fachleute verstanden darunter, ckungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apothedass 75 von 100 Menschen eine Nebenwirkung zu erwarten ker.“ Diesen Satz kennt jeder aus der Werbung, aber was hätten. „Selten“ bedeutet einer von 1.000 bis 10.000. Aber bedeutet er für die Praxis? Weil beim Arzt oft keine Zeit ist, auch das versteht man in der Umgangssprache anders, nämausführlich über die Medikamente zu reden, bleibt es meist lich um die 5 Prozent. Wären die Beipackzettelkriterien bei beim Lesen. Und zack hat man das Gefühl, ein extrem geder Bundestagswahl angewendet worden, wäre die FDP fährliches Präparat in den Händen zu halten. Experten „häufig“ gewählt worden! Aber de facto landete sie unter der schätzen, dass rund die Hälfte der Medikamente, die 5- Prozent-Hürde. Die Kodierung der Risiken, die europaweit verordnet und von uns allen bezahlt werden, nie eingefür Klarheit sorgen sollte, wird also weder von Patienten noch nommen werden. Eine unglaubliche Verschwendung in der von Fachleuten richtig verstanden. Größenordnung von 20 Milliarden Euro. Für Sie als ∫-Leser bedeutet das: Bevor Sie Die Packungsbeilage trägt leider noch immer mehr zur aus Angst vor Nebenwirkungen ein Medikament nicht nehVerwirrung als zur Klärung bei. Für eine gute Entscheidung men oder weglassen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt und muss man drei Dinge abwägen: Kosten, Nutzen und RiApotheker. Denn haben Sie das Mittel sinnvollerweise versiko. Weil bis auf die Zuzahlung die Kosten die Kasse trägt, ordnet bekommen, überwiegt der Nutzen und Sie schaden ist es uns relativ egal, ob wir ein teures oder günstiges Mittel sich, wenn Sie es nicht einnehmen. Alles was wirkt, hat erwegwerfen oder „einwerfen“. Der Nutzen bei Kopfschmerzwünschte und unerwünschte Effekte. Und wenn manche Altabletten ist unmittelbar erlebbar, deshalb zögern da die weternativmediziner sagen, etwas hat „keine Nebenwirkungen“, nigsten. Von Medikamenten wie Blutdruckmitteln spürt man kann es daran liegen, dass es keine Hauptwirkung gibt. ;-) aber wenig „Segen“, doch womöglich etwas Unangenehmes. Und ob einem der Nutzen wirklich klar ist, hängt davon ab, Bis zum nächsten Mal, herzlich Ihr wie sehr der Arzt sich Mühe gegeben hat, einen zu überzeugen, dass man die Mittel zum eigenen Nutzen nehmen sollte. Bleibt also das Risiko. Zu ihm findet man am leichtesten etwas, vorausgesetzt man hat die Lesebrille gefunden. Denn der Text auf dem Beipackzettel ist oft so klein geschrieben, dass man beim Lesen fast wieder Kopfschmerzen bekommt. In einer Umfrage im Deutschen ehr als 10 Proirkungen bei m w en eb N ss da Ärzteblatt wurden Ärzte, Apotheker heißt, wirkungen, „Sehr häufig“ fig“ sind Neben äu „H . en et ftr und Juristen gefragt, was sie unter delten au lten auftreten. zent der Behan ent der Behande oz bis Pr 10 s Wörtern wie „häufig“ oder „selten“ bi 1 i n betreffen 0,1 wenn sie be Nebenwirkunge de en bis et ftr 00 au verstehen. Und siehe da, selbst die “ 1.0 n von „Gelegentlich d „seltene“ eine un n lte n de te an tre eh Profis verstehen unter den Ben irkunge 1 Prozent der B ltene“ Nebenw se r eh „S n. lte griffen etwas völlig anderes als n auf. 10.000 Behande 00 Behandelte einem von 10.0 s al die Packungsbeilage meint. er ig en w i nur be „Häufig“ ist europaweit defirzt bemühen, d soll sich der A Ei m he isc at kr niert als 1 bis 10 Prozent. Das sinngemäß Laut Hippo haden. Das gilt sc zu s al en tz heißt: Wenn 100 Leute das gen wird oft mehr zu nu n Nebenwirkun vo o sik Ri as D . werden, amente Mittel nehmen, haben maximal he abgewogen auch für Medik Ru in er m im s Behalb mus 10 eine Nebenwirkung zu erwarne wirkungsvolle überschätzt. Des darin besteht, ei t ch r ni vo o be sik , Ri ten, vielleicht auch nur einer. Im allen e d frag ob das größer o: Mund auf un ls A . en ss rla te gemeinen Sprachgebrauch ist handlung zu un ts. ken oder nich Sie alles schluc 42 www.aokplus-online.de Merke! Foto: PR; Illustration: wdv/E. Nohel Von Risiken und Nebenwirkungen … bg