Pflanzenverwendung im Garten von Karl Foerster in Bornim bei

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Pflanzenverwendung im Garten von Karl Foerster in Bornim bei
Pflanzenverwendung im Garten von Karl Foerster in Bornim bei Potsdam von 1910 bis 1970.
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
Zusammenfassung
Die gärtnerisch-individuellen und häufig geänderten Bepflanzungskonzepte, aber auch die kurze
Lebensdauer vieler Pflanzenarten und –sorten stellen die Gartendenkmalpflege vor ein ständig
wiederkehrendes Problem: an welchem Zustand sollte man sich zur Erhaltung und Weiterentwicklung
eines solchen Denkmals letztlich orientieren? Exemplarisch soll anhand des Karl-Foerster-Gartens
abgeleitet werden, welcher methodische Umgang mit den Werken der Gartenkunst des 20.
Jahrhunderts gefunden werden kann, deren herausragende Qualität in der Bepflanzung, insbesondere
in den Stauden zu finden ist.
Karl FOERSTER (1874-1970) war der wichtigste Repräsentant der Staudenzüchtung und -verwendung
im Deutschland des 20. Jahrhunderts. Durch seinen missionarischen Einsatz für die Pflanze, der sich
auch in zahlreichen Publikationen niederschlug, hat er nicht nur viele Leser gefunden, sondern auch
im Kontakt zu den wichtigen Landschaftsarchitekten seiner Zeit die Gartenkunst entscheidend
geprägt.
Sein privater Garten in Bornim bei Potsdam (begonnen ab 1910) entsteht zu Beginn der
Reformgartenbewegung. Bedeutende Gartenarchitekten wie Willy LANGE, Hermann MATTERN oder
Hermann GÖRITZ waren an seiner Entstehung und Weiterentwicklung beteiligt. Er gehört zu den am
besten erhaltenen Hausgärten der Reformgartenzeit. Seine Einzigartigkeit liegt in der reichen und
hochwertigen Bepflanzung. Da das Interesse an Karl Foerster bis zu seinem Tode unvermindert
anhielt, ist auch der Garten und seine Bepflanzung wie kein anderer in Deutschland umfangreich
dokumentiert und beschrieben. 1981 wurden Haus und Garten zum Denkmal erklärt.
Sowohl die Gestalt des Gartens wie auch seine Pflanzenkombinationen änderten sich mehrmals im
Laufe des 20. Jahrhunderts. Sie hatten eine Vorbildfunktion für die deutsche Gartenkunst. Er ist einer
der wenigen Gärten, die kontinuierlich auf der Höhe ihrer Zeit bepflanzt waren.
Ziele der Arbeit:
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Überblick über die Pflanzenverwendung, insbesondere der Staudenverwendung im 20.
Jahrhundert
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Dokumentation der Entstehung und Weiterentwicklung des privaten Gartens Karl
FOERSTERS im Verlauf des 20. Jahrhunderts; Darlegung des dynamischen Prozesses der
Formfindung und Bepflanzung, der zahlreichen, individuellen Einflüssen unterliegt (u. a.
Vorstellungen der planenden und pflegenden Personen, zeitliche Entwicklungen der
Bepflanzungen durch Wachstum, Ausbreitung und Alterung, erweiterte pflanzliche
Möglichkeiten durch Neueinführung von Arten und Sorten, Pflanzenmoden)
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Erarbeitung häufig verwendeter Pflanzschemata und –kombinationen bei Karl Foerster
ƒ
Untersuchung zur Entwicklung der Bepflanzungsstile und Einteilung in verschiedene
zeitlicher Epochen
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Hypothetische Rekonstruktion der Bepflanzung (Bepflanzungspläne) verschiedener Teile
des Gartens (Senkgarten, Frühlingsweg, Herbstbeet) in den unterschiedlichen Epochen;
Untersuchung zur beabsichtigen Wirkung der Bepflanzung.
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Entwicklung einer Zielkonzeption für die gartendenkmalpflegerische Behandlung der
Bepflanzung des Karl-Foerster-Gartens
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Repräsentativität der Pflanzenverwendung im Foerster-Garten für die Bepflanzung
privater und öffentlicher Freiräume im 20. Jahrhundert; Prüfung der Übertragbarkeit der
Ergebnisse auf andere Gärten dieser Zeit zu klären
ƒ
Entwicklung einer übertragbaren Methodik
Bepflanzungen in der Gartendenkmalpflege
für
den
Umgang
mit
kurzlebigen