Merkblatt - Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft
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Merkblatt - Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft
Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Witterung erfolgen. Es ist ratsam nachzuwässern, wenn es innerhalb von 48 Stunden nicht regnet, damit das Gras durch das Eisensulfat nicht geschädigt wird. Nach dem Absterben der Moose sollte man erneut vertikuttieren oder die Rasenfläche mit einem Rechen abharken, da das abgestorbene Moos relativ leicht entfernt werden kann. Auf größeren Fehlstellen sollte man nachsäen, aber erst, wenn die Temperaturen wenigstens 10 °C erreicht haben. Im Fachhandel werden verschieden große Abpackungen von eisensulfathaltigen Mitteln angeboten, bei denen sich ein Preisvergleich lohnt. Zur Anwendung auf kleinen Rasenflächen gibt es Kleinabpackungen für 30 m² oder 90 m². Für größere Rasenflächen empfiehlt sich die Verwendung von Eisensulfat in Abpackungen von 5 bis 10 kg. Literatur: Gardiner, Ruth: So wird der Rasen perfekt Verlag Paul Parey. Berlin und Hamburg 1978, 94 S. Bildquelle: www.profil.iva.de/pics/moos_rasen380.jpg Abbildung: Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Adresse: Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Referat Pflanzenschutz Kühnhäuser Straße 101, 99189 Erfurt-Kühnhausen Ansprechpartner: Dr. Rüdiger Schmatz Telefon: (0361) 55068-120,Telefax: (0361) 55068-140 e-Mail: [email protected] Jena, September 2006 Besuchen Sie uns auch im Internet: www.tll.de/ainfo Merkblatt zum Auftreten und zur Bekämpfung von Moosen im Haus- und Kleingarten Von vielen Gartenfreunden wird vor allem in Rasenflächen das Wachstum von Moos als sehr störend empfunden. Es werden vor allem Flächen in schattiger Lage (Nordhänge, Waldränder) und Flächen, die verdichtet sind oder zur Staunässe neigen von Moosen besiedelt. Bei ungestörter Vermehrung der Moose kann es schließlich zur fast völligen Unterdrückung der Gräser kommen. Es treten verschiedene Moosarten auf, die sehr unterschiedliche Ansprüche an den Nährstoffgehalt und insbesondere an den Kalkgehalt des Bodens stellen. Deshalb versagt auch relativ oft die gegen das Mooswachstum empfohlene Kalkung. Aber auch wegen der Vielzahl von Einflussfaktoren und deren KombiMoose im Rasen nationen, kann man in der Regel nicht davon ausgehen, dass einzelne Maßnahmen zum Erfolg gegen das unerwünschte Mooswachstum führen. Die Erfahrungen bei der Bekämpfung von Moosen haben auch gezeigt, dass die Anwendung von so genannten Moosvernichtern oft nur einen zeitlich begrenzten Effekt hat und dass es erforderlich ist, die Ursachen für das Auftreten der Moose zu beseitigen. Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt Ursachen für das Auftreten von Moosen und Hinweise zur Beseitigung der Mängel Bodenverdichtung: Sie tritt vor allem auf den schwereren und feuchten Böden auf. Auf verdichteten Böden wird der Luft- und Wasseraustausch beeinträchtigt und in der Folge leidet das Wurzelwachstum der Gräser. In manchen Fällen reicht bereits ein einmaliges Vertikuttieren dieser Flächen pro Jahr und das nachfolgende Auftragen und leichte Einharken einer dünnen Schicht von gewaschenem Sand. Auf schweren Böden kann es notwendig sein, das Vertikuttieren im Sommer zu wiederholen, um vor allem das Ablaufen des Wassers zu ermöglichen. In extremen Fällen kommt man nicht umhin eine Drainageschicht aus durchlässigen Materialien in die Flächen einzubringen. Schatten: Schnitthöhe des Rasens: Um nicht zu oft mähen zu müssen, wird der Rasen beim Mähen manchmal regelrecht rasiert. In der Folge braucht das Gras zu lange, um sich zu regenerieren und das Moos hat die Gelegenheit sich auszubreiten. Die Gräser müssen die Chance haben genügend Blattmasse zu bilden, die Grundlage für ein gesundes Wachstum ist. Nur so kann ein Rasen die gewünschten Eigenschaften wie die grüne Farbe und das Federn beim Betreten entwickeln. Als Richtschnur für das Rasen mähen gilt: Den Zierrasen nie kürzer als 1,5 cm schneiden, im Herbst sollte die Schnitthöhe auf 2 cm erhöht werden. Mähgut auf den Rasenflächen: Vor allem auf der Oberfläche von älteren Rasenflächen kann es im Laufe der Jahre zu einer Anreicherung von Mähgut kommen, das eine fasrige Matte bildet. Diese Matte speichert Wasser aus Niederschlägen und Beregnung und beeinträchtigt das Wurzelwachstum der Gräser und fördert somit wiederum das Auftreten von Moosen. Regelmäßiges Abrechen der Rasenflächen nach dem Mähen wirkt dem entgegen. Der das Wachstum von Moosen fördernde Einfluss von Schatten wird am stärksten auf Flächen an Nordhängen und Waldrändern sowie unter Bäumen sichtbar. Auf solchen Flächen ist es manchmal einfacher, schattentolerante Bodendeckerpflanzen zu pflanzen, als einen oft über Jahre währenden Kampf mit den Moosen im Rasen zu führen. Bei der Nachsaat auf solchen Schattenflächen oder der Nachbesserung von Kahlstellen sollte man darauf achten, dass Grasmischungen mit schatten-toleranten Gräserarten wie z. B. Rasenschmiele, Bogenschmiele und Rotschwingel verwendet werden. Mit deren Hilfe kann man das Auftreten der Moose auf schattigen Flächen etwas reduzieren. Nach dem Ende des Blattfalls im Herbst sollte man bald die Blätter von der Rasenfläche entfernen, da das Gras sonst stellenweise absterben kann und sich an diesen Stellen dann Moose, Flechten oder auch Unkräuter ausbreiten können. Einzelne kleinere Blätter auf dem Rasen schaden nicht, sie dienen als Nahrung für Tiere, vor allem für Regenwürmer. Ernährung des Rasens: Anwendung von Moosvernichtern: Wenn ein Rasen nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, stellen sich verschiedene Probleme ein. Das Gras weist bei ungenügender Ernährung nicht die gewünschte grüne Farbe auf und bildet keine geschlossene Decke. In der Folge des dann eher lückigen Wachstums der Gräser können sich die Moose und Unkräuter, wie der Löwenzahn, in den Lücken ausbreiten. Daher ist eine regelmäßige Zufuhr von Nährstoffen in der Wachstumsperiode erforderlich. Im Frühjahr ist eine Startdüngung ratsam und nach den Schnitten in Phasen eines intensiven Wachstums sollten mehrere kleine Nährstoffgaben, vor allem an Stickstoff, folgen. Empfohlen wird die regelmäßige Untersuchung der Flächen auf ihren Nährstoffgehalt vor dem Vegetationsbeginn, um die für das Wachstum erforderlichen Düngermengen und nicht mehr als erforderlich auszubringen. Damit wird auch der Auswaschung von Nährstoffen in das Grundwasser vorgebeugt. Wenn bei der Untersuchung des Bodens Kalkmangel festgestellt wurde, ist den Düngeempfehlungen entsprechend zu kalken. Man sollte dabei jedoch beachten, dass der optimale pH-Wert für Rasen bei 6,0 bis 6,5 liegt. Im Fachhandel werden spezielle Rasendünger, meistens Mehrnährstoffdünger, angeboten und bei der Befolgung der jeweiligen Anwendungshinweise ist in der Regel ein gutes Wachstum des Rasens gesichert. Hinsichtlich der Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln zur Bekämpfung von Moosen kann man sich auch in AINFO über zugelassene Pflanzenschutzmittel im „Haus- und Kleingarten“ informieren. Diese Übersicht wird zweimal pro Jahr zusammengestellt und ist unter der Rubrik „Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten“ zu finden. Aufgrund der sich ständig ändernden Zulassungssituation kann es vorkommen, dass zeitweilig keine PSM zur Bekämpfung von Moosen zugelassen sind. Weitere Informationen zur Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln für den Haus- und Kleingarten kann man bei den Sachbearbeitern für Pflanzenschutz in den Landwirtschaftsämtern oder bei dem auf dem Merkblatt angegebenen Ansprechpartner erhalten. Zur direkten und sofortigen Bekämpfung von Moosen in Rasenflächen hat sich Eisensulfat bewährt. Der Fachhandel bietet zahlreiche Mittel mit Eisen-II-sulfat an. Mehrere Mittel enthalten zusätzlich Eisen-III-sulfat, das die Wirkung verbessert. Vor der Anwendung von eisensulfathaltigen Mitteln muss man sich unbedingt über den Gehalt des ausgewählten Mittels an Eisensulfat informieren, um die erforderliche Aufwandmenge berechnen zu können. Die Anwendungshinweise auf der Gebrauchsanleitung sind unbedingt einzuhalten, sonst können Schäden am Rasen nicht ausgeschlossen werden. Der Rasen ist vor der Anwendung von eisensulfathaltigen Mitteln in der Vegetationsperiode zur Auflockerung abzurechen, danach gießt man die entsprechend der Gebrauchsanleitung zubereitete Lösung oder streut das Präparat gleichmäßig über die Rasenfläche und gießt mit 1 bis 2 l Wasser je m² nach. Die Mittel sind nicht im Ansaatjahr anzuwenden. Die Anwendung der Präparate sollte bei trockener Laub auf dem Rasen: