MAIN-SPITZE / Rhein Main Presse Neunter Hospiztag in der
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MAIN-SPITZE / Rhein Main Presse Neunter Hospiztag in der
MAIN-SPITZE / Rhein Main Presse Engelbert Wiedmann sorgt mit seinen Liedbeiträgen für Unterhaltung. Foto: hbz/Jörg Henkel Ginsheim - Gustavsburg, 14.10.2015 Neunter Hospiztag in der Mainspitze GINSHEIM-GUSTAVSBURG - (dib). Alle Redner betonten, wie wertvoll die Arbeit des 2004 gegründeten Hospizvereins Mainspitze ist. Der Umgang mit dem Tod habe sich geändert, das Sterben sei in unserer Gesellschaft kein Tabu mehr. Der Hospizverein veranstaltete im Gemeindezentrum der katholischen Pfarrei Sankt Marien Ginsheim zum neunten Mal seinen Hospiztag. 204 Vereinsmitglieder Rund 30 Mitglieder und Freunde des Vereins ließen sich Federweißen sowie Zwiebelkuchen schmecken. Vereinsvorsitzende Susanne Kühn-Benning freute sich, „dass wir 204 Mitglieder, darunter 42 Hospizhelfer“, haben. Der Verein, der sich durch Spenden und einen Mitgliedsbeitrag von 60 Euro pro Jahr finanziere, betreut nicht nur Sterbende in Familien und Krankenhäusern. Auch in den Pflegeheimen sind die Hospizhelfer aktiv, 72 Bewohner im Seniorenpark Bischofsheim und im „Haus Mainblick“ in Gustavsburg werden beim Sterben begleitet. Kühn-Benning, die eine Arztpraxis in Ginsheim betreibt, informierte über den Verein: „Wir wollen menschliche Nähe erreichen und den Sterbenden viel Zeit schenken.“ Doch übernehme der Verein keine Pflegedienste oder Putzarbeiten. Für Heiterkeit sorgte die Vorsitzende mit der Geschichte „Die Hintergründe einer Hochzeit“ von Siegfried Lenz. Die Gäste erfuhren, warum sich die geplante Hochzeit zwischen Sven und Elke um neun Jahre verzögerte. Für die Gemeinde Bischofsheim, aus der etliche Mitglieder des Hospizvereins stammen, würdigte Wolfgang Schütz vom Gemeindevorstand die Tätigkeit des Vereins: „Früher wurden Sterbende in schlimme Räume abgeschoben. Das war würdelos.“ Es sei der Hospizbewegung zu verdanken, dass die Würde des Sterbens heute gesichert sei. Bürgermeister Richard von Neumann (SPD) hob hervor, dass alle Menschen eine Distanz zum Tod hätten. Die Arbeit des Vereins sei daher wertvoll, dieser müsse daher weitere Fachkräfte ausbilden. Da der Verein in der Mainspitze eine wichtige Funktion habe, müsse er noch stärker werben. Und für die Ausbildung seien weitere Spenden nötig. Von Neumann überreichte einen Scheck der Stadt. „Hospizvereine sind in unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken“, meinte auch Landrat Thomas Will (SPD). Der Tod werde oft ausgeklammert, „obwohl es das einzige Ereignis ist, das jeden Menschen trifft“. Der Hospizverein gebe dem Tod ein menschliches Gesicht. Und es sei beeindruckend, dass die Mitglieder trotz des ernsten Themas Tod oft fröhlich seien. Auch Will überreichte einen Scheck für den Verein. „Es ist alles nur geliehen“ Für gelungene Musik sorgte Engelbert Wiedmann, der aus der Fastnacht bekannte „Schambes von de Altstadt“. Zunächst trug er mit frecher Berliner Schnauze Stücke von Otto Reutter wie „Nehm Se n Alten“ vor. Dann sorgte er als Trunkenbold für Gelächter. Doch auch das Thema Tod hatte der Musiker im Repertoire. Für das Lied „Es ist alles nur geliehen“ von Heinz Schenk erhielt Wiedmann, der von Klavierlehrerin Cira begleitet wurde, viel Beifall.