Fünf Brote und zwei Fische
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Fünf Brote und zwei Fische
Kindernothilfe Kinder- und Familiengottesdienst zum Erntedank INHALTSVERZEICHNIS Einführung: Lust auf Fisch? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 Informationen über Fisch & Co . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Hinweise zu den Methoden und Arbeitsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Liturgische Bausteine: Entwurf Kindergottesdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Beispielhafter Ablauf Bausteine: Begrüßung Gebet: Du hast alles gemacht Aktion zum Auswählen • Mitmachgeschichte • Die Geschichte nacherleben mit Legematerialien nach der so genannten Kett-Methode Gebet mit Fischen Segen Entwurf Familiengottesdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Beispielhafter Ablauf Bausteine: Begrüßung Psalm 23 Anspiel Ansprache Fürbitten Segen Ideen und Aktionen Entwurf Kindergottesdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23 Aktion 1: Fischaufkleber Aktion 2: Fischvorlage Aktion 3: Fischerfrühstück Entwurf Familiengottesdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 Aktion 1: Fischmasken Aktion 2: Papierfische für das Gebet Für Gruppenstunden, Familien, Gemeindeveranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 • Aquarium zum Basteln • Eine Wasserlandschaft aus Knete • Fischmandala zum Ausmalen • Fischrezepte für Kinder Heftmitte − Kopiervorlagen: Lieder: „Alle Gaben die wir haben“; „Wäre ich ein Schmetterling“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Fischvorlage, Mandala zum Ausmalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Masken für das Anspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Lieder: „Fünf Brote und zwei Fische“; „Geh mit Gottes Segen“; „Da berühren sich Himmel und Erde“ . . . 17 Lied: „Wollt ihr mit mir gehn?“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Literatur und Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Kindernothilfe: Für die Rechte der Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27 EINFÜHRUNG Lust auf Fisch? Was haben die Kindernothilfe, das Erntedankfest, arbeitende Kinder in Fischereibetrieben, Fischfangmethoden und Fisch miteinander zu tun? Die Antwort finden Sie im Kinder- und Familiengottesdienstentwurf dieses Heftes. Der Fisch steht in diesem Jahr als Beispiel für die Nahrung da, die wir von Gott geschenkt bekommen. Fische sind und waren in vielen Völkern Zeichen des Lebens, des Glücks und des Heils. In der Antike wurden Fische als Teil der Unterwelt betrachtet. Als Opfergaben für die Götter und die Verstorbenen waren Fische wichtig. In der Zeit der Christenverfolgung war der Fisch das Geheimzeichen der Christen. „Ichthys“, die Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes für Fisch, bedeuten ins Deutsche übertragen „Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser“. Der Fisch als Erkennung für Christen ist immer noch relevant. Jetzt geht es nicht mehr um ein Geheimzeichen. Aber wer kennt nicht die Fischaufkleber auf den Autos. In Galiläa, der Gegend, wo Jesus lebte, hatten Fische als Broterwerb und Hauptnahrungsmittel wichtige Bedeutung. Diejenigen, die Jesus als erste in die Nachfolge rief, waren Fischer. 5 000 Menschen wurden satt mit fünf Broten und zwei Fischen. Um diese Geschichte geht es beim Familiengottesdienst. Die Besucher/-innen können die Geschichte spielend miterleben. Die Kinder im Kindergottesdienst erleben die Geschichte beim Fischfang des Petrus. Fische – die Nahrung, ein Geschenk Gottes, für das wir danken dürfen. Dafür ist besonders Zeit in den Dank- und Fürbittengebeten der Gottesdienste. Fisch ist immer noch ein wichtiges Nahrungsmittel. 200 Millionen Menschen weltweit leben heute noch von der Fischerei. Fisch ist gesund und sehr proteinhaltig. Es wird geschätzt, dass mehr als eine Milliarde Menschen in Asien von Fisch und Meeresfrüchten als die Hauptquelle von tierischem Protein abhängig sind. Kinder und Erwachsene haben unterschiedliche Erfahrungen mit Fisch gemacht. Viele kennen sie nur als Fischstäbchen oder im Aquarium. In diesem Heft werden Gemeinde, Kinder und Familien angeregt, sich mit allem zu beschäftigen, was zum Thema Fisch gehört. Fisch ist vielfältig, und wir können Gott für dieses Nahrungsmittel danken. Besonders geeignete einzelne Rezepte für Kinder, aber auch das Fischerfrühstück beim Kindergottesdienst regen an, mal über die Fischstäbchen hinaus zu probieren. Zu dem Thema Fisch gehören aber auch noch andere Aspekte. Piratenfischer, Fangmethoden und der weite Weg zur ökologischen Fischerei finden Aufmerksamkeit in den Entwürfen. Im Familiengottesdienst erzählen „Hannes und Peter“ über die Probleme der Fischerei und der Kinderarbeit. Ein wichtiger Aspekt, der nicht verschwiegen werden darf, ist die Kinderarbeit in der Fischerei. Die Kindernothilfe setzt sich für die Rechte von arbeitenden Kindern ein. Viele Projekte, die die Kindernothilfe unterstützt, betreffen Mädchen und Jungen im Umfeld von Fischerei, sei es die Kinder selbst oder deren Eltern. Vielleicht ist jetzt klarer geworden, was die Kindernothilfe, das Erntedankfest, arbeitende Kinder in Fischereibetrieben, Fischfangmethoden und Fisch miteinander zu tun haben. Lust auf Fisch? 3 THEMA Informationen über Fisch & Co z.B. Lebensunterhalt und Fisch 200 Millionen Menschen leben heute weltweit von der Fischerei, zum einen als Nahrungsquelle, zum anderen als Sicherung zum Lebensunterhalt. In den Ländern des Südens sind mehr als 100 Millionen Menschen von der Fischindustrie abhängig. Dabei tragen kleine Flotten und für den Eigenbedarf arbeitende Fischer zur Hälfte des weltweiten Fischfangs bei. Hierbei entfällt der größte Teil auf den Eigenverzehr. Der Gesamtwert der weltweiten Fischproduktion liegt bei 131 Mrd. US-Dollar (World Resources Institute 2000). Die Food and Agriculture Organisation der Vereinten Nation (FAO) berichtet, dass die anteilmäßige Gesamtaufnahme von Tierprotein in Lateinamerika 8% , in Afrika 19% und in Asien sogar 29% ausmacht. Nach Schätzung des International Centre for Ocean Development sind mehr als eine Milliarde Menschen von Fisch und Meeresfrüchten als Quelle von tierischem Protein in Asien abhängig. 4 z.B. Piratenfischer Immer mehr Staaten versuchen dem globalen Problem der Überfischung mit der Reduzierung von industriellen Fischereiflotten beizukommen. Die Europäische Union hat aus diesem Grund ein Flottenreduktionsprogramm beschlossen. Leider wollen dadurch immer mehr Betreiber aus den großen Fangnationen wie Japan, USA und die EU ausflaggen und sich unter so genannten Billigflaggen registrieren lassen. Die Umweltorganisation Greenpeace hat den Begriff Piratenfischer geprägt. Diese sind Fischer, die unter einer so genannten Billigflagge fahren, deren Land nicht einem Fischereiabkommen beigetreten ist. Greenpeace schätzt, dass ca. 1 200 industrielle Fischereifahrzeuge unter Billigflaggen fischen. Typische Billigflaggenländer sind z.B. Belize, Panama, St. Vincent & Grenadinen und Honduras in Mittelamerika, Zypern im Mittelmehr. Es kommt immer wieder vor, dass Piratenfischer in den Wirtschaftsgewässern anderer Staaten fischen, die keine eigene Möglichkeit zur Kontrolle haben, wie z.B. viele afrikanische Küstenstaaten. Die gewilderten Fische landen wieder oft in Europa, Japan oder der USA zum Verkauf. Die EU gibt sogar Firmen Subventionen, wenn diese ihr Fischereischiff ausflaggen, weil sie dann bei der Flottenstatistik nicht mitgezählt werden kann. z.B. Fangmethoden beim Thunfisch In der Fischerei nach Thunfischen werden drei unterschiedliche Fangmethoden angewendet: Angeln, Ringwadennetze und Langleinen. Der hochwertigere Thunfisch, der im tieferen Wasser zu finden ist, wird mit Langleinen gefischt. Baskische Fischer z.B. fischen seit langer Zeit mit Langleinen, an denen vier bis acht Haken sind. Sie fischen Thunfische gezielt, die sie auch vermarkten können. Viele Piratenschiffe benutzen auch diese Fangmethode, die dann aber extreme Längen von bis zu 100 km haben. An dieser Leine können sich bis zu 2 000 Haken befinden. Dadurch können riesige Schäden in den Beständen von Meereslebewesen entstehen. Untersuchungen von so genannten Beifangopfern haben ergeben, dass besonders Haie, aber auch Meeresschildkröten durch die Langleinen sterben. Mit den Ringwadennetzen werden Thunfischschwärme eingekreist. Es kommt öfter vor, dass gerade Delfine über Thunfischschwärmen schwimmen. Fischer haben so besonders auf die Delfine geachtet, diese eingekreist, um so die Thunfischschwärme zu fischen. Besonders im tropischen Ostpazifik kamen seit 1959 über 6,3 Millionen Delfine als so genannter Beifang um. Tier- und Umweltschutzorganisationen haben in den 80er Jahren Kampagnen gestartet zum Schutz der Delfine. So hat sich die Beifangrate im tropischen Ostpazifik bis zum Jahr 1996 auf unter 3 000 Delfine pro Jahr verringert. FOTO: ANGELA RICHTER THEMA z.B. Ökologische Fischerei Der derzeitige Raubbau, was Überfischung und Beifang betrifft, ist ein großes Problem. Viele Organisationen fordern eine Fischerei, die ökologisch und sozial nachhaltig sein soll. 1997 wurde Marine Stewartship Council (MSC) von Unilever, dem größten Käufer von Fisch und Meeresfrüchten, und der internationalen Tier- und Umweltschutzorganisation WWF gegründet. Seit 1999 ist MSC von beiden Organisationen unabhängig und wird von Organisationen aus der gesamten Welt, von karitativen Träger wie auch kommerziellen Organisationen, finanziert. MSC hat Umweltstandards für nachhaltige und gut verwaltete Fischereien entwickelt. Dabei ist das blaue Produktemblem entstanden, eine Art GüteSiegel für umweltgerechtes Fischereimanagement. Greenpeace hingegen fordert MSC auf, seine Kriterien zu überarbeiten, um das Siegel für eine sozial verträgliche und ökologisch verantwortungsvolle Fischerei zu entwickeln. Das MSC-Siegel wäre im Moment eher zur Beruhigung der Verbraucher durch die Fischindustrie geeignet. z.B. Kinderarbeit in der Fischerei Kinder arbeiten in allen Sektoren der Wirtschaft. 70% der Kinderarbeiter sind in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei beschäftigt. Die Ursachen für Kinderarbeit sind vielfältig. Armut, Arbeitslosigkeit, ungerechte Landverteilung, Verschuldung, Preisverfall der Rohstoffe. Fehlende soziale Absicherungen und Kürzungen der Sozialausgaben vieler Regierungen lassen aber auch erkennen, dass eine direkte Verbindung zwischen der Ausbeutung der Arbeitskraft von Kindern und der Entwicklung der Weltwirtschaft besteht. Nach Angaben der IAO (Internationale Arbeitsorganisation) arbeiten die meisten Kinder im informellen Sektor, wo es keine Sozialleistungen und Verträge gibt. So auch in der Fischerei. Mädchen wie Jungen arbeiten in der Fischerei hauptsächlich in Klein- und Familienbetrieben. Fischen ist eine gefährliche Arbeit. Die Kinder sind hohen, oft sogar lebensbedrohenden Gefahren ausgesetzt. Sie können ertrinken, von Raubfischen und giftigen Seeschlangen gebissen werden, sich mit Messer oder Sprengstoff verletzen, Pilzinfektionen durch hohe Sonneneinstrahlung bekommen. Missbrauch von Amphetaminen, Tabak, Alkohol ist verbreitet. In einigen indischen Regionen wird vor dem Fischfang starker Alkohol getrunken, um dem Meer gegenüber „stark genug“ zu sein. • In El Salvador sind Kinder in Familien- oder Privatbetrieben eingesetzt. Oft beginnt die Arbeit, bevor sie zehn Jahre alt sind. Jungen und Mädchen fangen Schellfisch, und die Mädchen verkaufen den Fisch. • Als Fischsortierer auf Fischkuttern und in Fabriken arbeiten Kinder im Süden Thailands. Auf dem Schiff übernehmen sie alle möglichen Aufgaben und sind oft monatelang auf hoher See. • Die Tiefseefischerei in Myanmar, Indonesien, Thailand und in den Philippinen ist besonders gefährlich. Beim Muroami-Fischen (das hierbei verwendete Netz) tauchen Kinder ohne Schutzanzüge in die Tiefsee. Sie sollen auf die Korallenriffe schlagen und die Fische damit ins Netz treiben. Bis zu 300 Jungen im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren sollen auf einem Schiff arbeiten. • Kinder in Zentral-Java legen Netze aus, flicken sie, tauchen und pumpen Wasser aus den Booten ab. • Vor der Küste Sumatras befinden sich ca. 1 500 Fischerei– Plattformen, so genannte Jermals. Jungen werfen Netze aus, ziehen sie auf die Plattform, verarbeiten zum Teil den Fisch. Tägliche Arbeitszeiten von 12 – 14 Stunden sind der Normalfall. Erst nach drei Monaten können die Kinder wieder an Land zum Ausruhen. • Gefährlich ist die Arbeit der Shrimpfischerei. In moskitoverseuchten Mangrovensümpfen in Lateinamerika waten Kinder stundenlang im Schlamm herum, um kleine Krebse zu fangen. Nach neuesten Schätzungen der IAO (Internationale Arbeitsorganisation) arbeiten weltweit rund 350 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 17 Jahren. Etwa 180 Millionen fallen unter die gefährlichen und schlimmsten Formen von Kinderarbeit. Die Kindernothilfe fördert Mädchen und Jungen in Projekten, die im Bereich der Fischerei angesiedelt sind, zum Beispiel das Projekt „El Pescador“ in Chile/Lo Rojas-Coronel. Die Situation vor Ort Das Projekt „El Pescador“ liegt in der Fischersiedlung Lo Rojas bei der Küstenstadt Coronel in der VIII. Region im Süden Chiles. Die Hauptstadt Santiago liegt 500 km nördlich. In der Region leben die Menschen von Fischindustrie, Holzwirtschaft und Kohlebergbau. Heute gibt es jedoch kaum mehr Arbeitsplätze. Die meisten Stadtteile von Coronel verfügen über Strom, Kanalisation, fließendes Wasser und ein öffentliches Transportsystem. In den Armutsvierteln sind die Straßen nicht asphaltiert, ein Trinkwasser- und Abwassersystem ist teilweise nicht vorhanden. Dort gibt es in aller Regel auch keine Grünflächen, Sportanlagen oder Freizeitangebote. Das Klima der Region ist gekennzeichnet durch kühle Sommer und sehr feuchte regenreiche Winter. Der Arbeitsmarkt Viele Bewohner von Lo Rojas haben keine Ausbildung, oft keinen Schulabschluss. Analphabetismus ist weit verbreitet. Die Männer versuchen von Gelegenheitsjobs zu überleben oder arbeiten als Kohlebergarbeiter in selbst gegrabenen Stollen, was wegen fehlender Absicherung gefährlich ist. Reguläre Arbeitsplätze gibt es kaum. Viele leben vom Fischfang, aber die Erträge sind wegen der Konkurrenz zu den großen Fischfangflotten gering. Und die spärlichen Fänge sind nicht mehr sicher, da die Regierung die großen Fangflotten bevorzugt und den kleinen Fischern nur geringe Fangquoten zugesteht. Proteste der Gewerkschaften der Kleinfischer fanden keine Resonanz. Heute kann ein Fischer nur noch selten seine Familie ernähren. Darüber hinaus führt die hohe Arbeitslosigkeit dazu, dass sogar Jugendliche mit Abitur ohne weitere Qualifikation keine Stelle finden. 5 THEMA 6 Für Frauen ist die Situation noch schwieriger. Als Putzfrauen oder Haushalthilfen arbeiten sie bei wohlhabenderen Familien oder finden in der Saison in der Fischindustrie Arbeit, für geringen Lohn ohne soziale Absicherung. Zur Gesundheitssituation Die Fischindustrie verursacht einen fürchterlichen Gestank und verschmutzt die Luft, was zu Atemwegskrankheiten führt. Die Wohnsituation der armen Familien führt oft zu Erkältungen. Mangelernährung erzeugt gesundheitliche Probleme. Das Gesundheitswesen in Chile steht nur denen offen, die einen festen Arbeitsvertrag haben oder offiziell arbeitslos gemeldet sind. Alle Saison- und Gelegenheitsarbeiter fallen durch das System und müssen jede Leistung bar bezahlen, wozu sie nicht in der Lage sind. Wohn- und Lebensbedingungen Die Menschen wohnen in Häusern aus Steinen oder Brettern, oft ohne festen Fußboden, mit Blechdächern. Während der langen regenreichen und kalten Winter bieten sie kaum Schutz. Viele leben auf engstem Raum zusammen. Die Kinder haben keine geeigneten Räume zum Spielen oder Lernen. Nachts müssen sie sich die Betten teilen. Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Not und beengtes Wohnen bringen Probleme wie Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Kriminalität und innerfamiliäre Gewalt mit sich. Fast alle Kinder in der Tagesstätte stammen aus zerrütteten Familien. Kinderarbeit ist weit verbreitet. Es ist üblich, dass die Kinder ihre Väter beim Fischfang begleiten oder auf der Straße arbeiten: als Straßenverkäufer, Autowäscher, Parkwächter. Das Projekt Tagesstätte und Gemeindezentrum „El Pescador“ werden heute von der ökumenischen „Corporación Educacional El Pescador“ getragen. Gegründet wurde das Projekt bereits 1982. Hier arbeitet man mit Kindern zwischen eins und 16 Jahren. Daneben hilft das Projekt Familien aus dem ärmeren Teil der Bevölkerung. FOTO: JÜRGEN SCHÜBELIN Kindergarten und -krippe Derzeit werden in der Tagesstätte 45 Kleinkinder betreut. Inhaltlich richtet sich die Arbeit nach den staatlichen Vorgaben für Kindergartenarbeit. Die Kinder werden auf den Schulbesuch vorbereitet, erhalten eine christliche Werteerziehung, menschliche Zuwendung, nehmen ihre Mahlzeiten in der Tagesstätte ein werden zur Körperpflege angehalten, ärztlich untersucht und behandelt. Der Kindergarten führt für die Mädchen und Jungen daneben themenbezogene Projekte durch, zum Beispiel ÖkologieWorkshops. Auch die Erwachsenen lassen sich in solche Projekte einbinden. Arbeit mit den Schulkindern Die Kindern und Jugendlichen sollen zu Mündigkeit, Eigenverantwortung und Wahrnehmung ihrer Rechte erzogen werden. Sie können sich selbst im Kinderclub organisieren, ihre Interessen und Bedürfnisse definieren und ihnen nachgehen. Gleichzeitig wird ein Schwerpunkt auf schulisch-pädagogische Unterstützung gelegt, um den Jugendlichen einen Schulabschluss zu ermöglichen, denn die Quote der Schulabbrecher ist sehr hoch. Es gibt eine allgemeine Bibliothek, die allen Schulkindern des Viertels zur Verfügung steht. Sie ist mit Schulbüchern und Kinder- und Jugendliteratur oder Sachbüchern ausgestattet. Eltern- und Gemeindearbeit Das Projekt hilft auch den Eltern und anderen Gemeindemitgliedern. Das Projekt führt psychologische Beratung und Sozialarbeit durch. Vor allem für Frauen gibt es Fortbildungskurse, die das Familieneinkommen erhöhen sollen. Ein wichtiges Angebot ist die Behördenberatung, ohne die viele der – oft analphabetischen – Fischer niemals die bürokratischen Anforderungen für die Genehmigung einer Fangquote überwinden könnten. Sie möchten helfen? Projekt 92042 Stichwort „Fischerkinder in Lo Rojas“ FOTO: CHRISTOPH ENGEL HINWEISE Hinweise zu den Methoden und Arbeitsformen Obwohl der Gottesdienste-Entwurf Erntedank zum Thema Fisch für den Familien- und Kindergottesdienst ausgerichtet ist, lassen sich die Methoden und Inhalte mühelos für Kindergruppen, Jungschar und Grundschule einsetzen und auch in einen Schulgottesdienst übertragen. Die Materialien erhalten drei Bausteine, unter denen die verschiedenen Methoden aufgelistet sind: Liturgische Bausteine für den Kindergottesdienst Beispielhafter Ablauf Liturgische Bausteine • Die Begrüßung als Ansprache • Das Gebet zum Lesen • Der Fischfang des Petrus aus der „Neukirchener KinderBibel“ – als Mitmachgeschichte – zum Nacherleben mit Legematerialien • Gebet als Bitten und Dank mit Papierfischen • Den Segen zum Lesen Liturgische Bausteine für den Familiengottesdienst Beispielhafter Ablauf Liturgische Bausteine • Die Begrüßung als Ansprache • Psalm 23 zum Lesen • Das Anspiel • Ideen zur Ansprache zu Mk 6, 35-44 • Gebet als Bitten und Dank mit Papierfischen • Der Segen zum Lesen Gottesdienst-Entwürfe sind durch das Baukastensystem so konzipiert, dass ein Gottesdienst individuell gestaltet werden kann, je nach personellen Möglichkeiten, der eigenen Zeitvorstellung und Vorbereitung. Dadurch sind die Bausteine auch nicht nur in den Gottesdienstentwürfen einsetzbar. Ausführliche Informationen zur Vertiefung des Themas gibt es auf der Literatur- und Materialseite. Masken für das Anspiel 7 Aquarium zum Basteln Ideen und Aktionen Für den Kindergottesdienst: • Aktion 1: Fischaufkleber • Aktion 2: Fischvorlage für das Gebet • Aktion 3: Fischerfrühstück Für den Familiengottesdienst: • Aktion 1: Fischmasken • Aktion 2: Papierfische für das Gebet Wasserlandschaft aus Knete Für Gruppenstunden, Familien, Gemeindeveranstaltungen: • Fischrezepte für Kinder • Aquarium zum Basteln • Eine Wasserlandschaft aus Knete • Fischmandala zum Ausmalen In allen Bausteinen finden sich verschiedene Möglichkeiten, die sich jeder und jede individuell zusammenstellen kann. Sie beinhalten aber auch beispielhafte Abläufe. Liturgische Bausteine, Bibeltexte, eine Mitmachgeschichte, ein Anspiel sind vorgeschlagen, Bastelideen, Spiel und Lieder sind in dem Heft mit vielen Kopiervorlagen vorhanden. Die Fischmandala zum Ausmalen LITURGISCHE BAUSTEINE Entwurf Kindergottesdienst Beispielhafter Ablauf Begrüßung Lied: Wäre ich ein Schmetterling (siehe Kopiervorlage) mögliches Fischerfrühstück (siehe unter Ideen und Aktionen) Gebet: Du hast alles gemacht Lied: Wollt ihr mit mir gehen (siehe Kopiervorlage) Aktion zum Auswählen: Mitmachgeschichte Die Geschichte nacherleben mit Legematerialien nach der so genannten Kett-Methode Lied: Da berühren sich Himmel und Erde (siehe Kopiervorlage) Gebet: mit Fischen Segen Lied: Geh mit Gottes Segen (siehe Kopiervorlage) 8 Liturgische Bausteine Begrüßung Zur Begrüßung bekommt jedes Kind einen Fischaufkleber (siehe Kopiervorlage), worauf der Name geschrieben wird. Ihr habt alle am Eingang Fischaufkleber bekommen. Einmal können wir jetzt unsere unterschiedlichen Namen sehen. Und dann geht es heute nämlich um Fische. Oder eher gesagt um einen großen Fischfang. Und um Erntedank. Heute wird in vielen Kirchen das Erntedankfest gefeiert. Wir wollen Gott für die Ernte danken. Die Kinder werden gefragt: • Wofür können wir Gott danken? • Welche Fische kennt ihr? • Mögt ihr Fische? • Wie esst ihr Fische am liebsten? • Wer von euch war schon mal angeln? FOTOS: UTE PENZEL Gebet: Du hast alles gemacht Großer Gott, du hast alles gemacht: Die Sonne, den Mond, den Tag und die Nacht, den Himmel, die Erde, das Wasser, den Schnee, die Tiere am Land, die Fische im See, ein Kleid für die Erde: grün, gelb, blau und rot, die Blumen, die Wälder, wir freuen uns, Gott! (aus: Bei dir bin ich zu Hause, Hrsg. Lutz Geiger und Gottfried Mohr, LeinfeldenEchterdingen, 2001) Aktionen zum Aussuchen 1. Mitmachgeschichte (Lk 5, 1-11, aus: Irmgard Weth, Neukirchener Kinder-Bibel. Mit Bildern von Kees de Kort. Kalenderverlag des Erziehungsvereins, Neukirchen-Vluyn, 13. Auflage 2001) Methode: Der Fischfang wird als Mitmachgeschichte erzählt. Immer, wenn eine Aktion vorgemacht wird, sind die Kinder eingeladen, diese mitzumachen. Bei der Geschichte wandern alle durch den Raum. Die Aktionen zum Spielen sind blau gedruckt. Gruppengröße: Beliebig Am See Es war früh am Morgen. Am See Genezareth saßen ein paar Fischer am Ufer und wuschen ihre Netze. (Netze waschen) Einer von ihnen war Petrus. Er hatte die ganze Nacht gefischt. Aber kein Fisch war ins Netz gegangen, kein einziger. Mit leerem Boot war er zurückgekehrt. LITURGISCHE BAUSTEINE Petrus ließ den Kopf hängen. Doch plötzlich blickte er auf. (Hand vor die Stirn halten, ausblicken) In der Ferne sah er Jesus kommen. Eine große Menge folgte ihm. Plötzlich wandte sich Jesus Was sucht Jesus hier zu Petrus und sprach: so früh am Morgen, „Nun fahr hinaus auf den See fragte sich Petrus verwundert. und wirf dein Netz aus! Jesus aber ging auf ihn zu, Dann wirst du stieg in sein Boot einen großen Fang tun.“ und bat ihn: „Fahr mich aufs Wasser! Petrus sah Jesus groß an. Von dort will ich „Unmöglich!“, wollte er rufen. zu den Menschen sprechen.“ „Niemand fängt Fische Da stieß Petrus das Boot am helllichten Tag“. (verwundert gucken) ein wenig vom Ufer ab. (ins imaginäre Boot steigen und Doch er sagte nur: Und Jesus sprach losrudern) „Meister, wir haben zu den Menschen, die ganze Nacht gefischt die sich am Ufer drängten. und nichts gefangen. Atemlos hörten die Leute, Aber wenn du es sagst, was er ihnen erzählte. dann will ich das Netz Petrus aber saß im Boot noch einmal auswerfen.“ und lauschte gespannt. Und Petrus fuhr hinaus (losrudern) Noch nie hatte er und warf das Netz aus, so gewaltige Worte gehört. wie Jesus befohlen hatte. (Netz auswerfen) Darüber wurde es Mittag. Die Sonne brannte heiß Da – plötzlich ein Ruck! vom Himmel herab. Im Netz wimmelte es Da schickte Jesus auf einmal von Fischen. die Leute nach Hause. Petrus zog und zerrte. Nur Petrus und die anderen Fischer Aber umsonst. blieben am Ufer zurück. (aus dem Boot aussteigen) Das Netz war zu schwer. (Netz versuchen Schon begann es zu reißen. herauszuziehen, „So kommt doch und helft!“, es ist aber zu schwer) rief Petrus den anderen zu. (andere heranwinken) Da ruderten sie schnell herbei und füllten die Boote mit Fischen, bis sie fast sanken. (Netz herausziehen) „So viele Fische!“, staunten alle. So viele hatten sie noch nie in ihrem Leben gefangen. Petrus aber war sprachlos. Er starrte auf Jesus. Auf einmal ahnte er, wer vor ihm stand. Voll Ehrfurcht fiel er vor Jesus nieder. (auf die Knie fallen) Und erschrocken stammelte er: „Herr, geh von mir! Ich kann vor dir nicht bestehen.“ Doch Jesus sprach zu ihm: „Fürchte dich nicht! Ich habe noch viel mehr mit dir vor. Zum Menschenfischer will ich dich machen.“ Da ließ Petrus alles zurück und zog mit Jesus. Und mit eigenen Augen sah er die Wunder, die Jesus an Menschen tat. (aufstehen und gehen) 9 LITURGISCHE BAUSTEINE 2. Die Geschichte nacherleben mit Legematerialien nach der so genannten Kett-Methode Mit Hilfe von Tüchern und Legematerialien in verschiedenen Farben, Formen und Größen können die Kinder sich in einer intensiveren Form mit dem Thema, der Geschichte auseinander setzen. Das Thema wird in die Mitte gebracht – themenzentriert – mit vielen Sinnen. Während des Erzählens werden z. B. blaue Tücher für Meer bzw. Himmel, braune für Wege, schwarze für Angst, Traurigkeit, Leid, gelbe für Licht, Sonne, Freude verwendet. Die Kinder können selbst gestalten und erfahren die Geschichte ganzheitlich. Gruppengröße: 3-10 Kinder Mögliches Material: Einfarbige Tücher in unterschiedlichen Farben, Steine, Holzstücke, Teelichter, Korken, Tannenzapfen, Kugeln, Murmeln, Muscheln, Papier Geschichte nach Lk 5, 1-11 (Nach jedem Abschnitt gibt es Zeit für die Kinder, „ein Stück Geschichte“ zu legen. Siehe Foto) 10 Petrus saß am Ufer mit anderen Fischern und wusch die Netze. Sie hatten die ganze Nacht gefischt und keinen Fisch gefangen. Von weitem sah Petrus Jesus kommen. Dieser ging direkt auf Petrus zu und bat ihn: „Fahr mich aufs Wasser, dann kann ich zu den Menschen sprechen.“ Die Menschen hörten Jesus vom Ufer gespannt zu. Als es Mittag wurde, schickte Jesus die Menschen nach Hause und fuhr mit Petrus ans Ufer. Nach kurzer Zeit sagte Jesus zu Petrus: „Fahr noch mal auf den See und wirf deine Netze aus. Du wirst viele Fische fangen.“ Das ist doch ganz verrückt, dachte Petrus, und er sagte zu Jesus: „Wir haben die ganze Nacht gefischt und nichts gefangen. Aber wenn du es sagst, will ich es noch mal versuchen.“ Petrus warf die Netze aus, und plötzlich wimmelte es nur so von Fischen. Es waren so viele Fische im Netz, dass Petrus seine Freunde zu Hilfe rufen musste. Gemeinsam zogen sie die Netze ins Boot. Die Boote waren voller Fische. Petrus kam aus dem Staunen nicht heraus. Er blickte zu Jesus und sagte: „Herr, geh fort von mir. Vor dir kann ich nicht bestehen.“ Jesus erwiderte nur: „Hab keine Angst, Petrus. Mit dir habe ich noch viel mehr vor. Ich will dich zum Menschenfischer machen.“ Da ließ Petrus alles zurück und folgte Jesus. Nachdem die Gestaltung abgeschlossen ist, kann ein Gespräch über die Deutung stattfinden. Gesprächsanregungen: • Der Fischfang ist für die Fischer wie ein Geschenk. Bekommen wir etwas geschenkt von Gott? (Hinweis zu Erntedank) • Wieso wollte Petrus erst, dass Jesus weggeht? • Was kann ein Menschenfischer sein? Gebet: Die Kinder nehmen sich einen Fisch aus dem Korb heraus. Sie äußern laut oder leise eine Bitte oder einen Dank an Gott und legen den Fisch in die Mitte auf das blaue Tuch oder die blaue. Vater unser Segen: Es segne uns Gott der Vater, er sei der Raum, in dem wir leben. Es segne uns Jesus Christus, er sei der Weg, auf dem wir gehen. Es segne uns Gott der Heilige Geist, er sei das Licht, das uns zur Wahrheit führt. (aus: Das Kindergesangbuch. Hrsg. Andreas Ebert. München, 1998) FOTO: ANGELA RICHTER KOPIERVORLAGEN ALLE GABEN DIE WIR HABEN 2. Dass wir hohe Häuser wagen, dass die Brücken Schweres tragen, dass wir Briefe schreiben können und uns gern ein Schwätzchen gönnen, – dafür danken wir! 3. Dass das Schiff sich auf dem Meer wiegt, dass das Flugzeug hin und her fliegt, dass wir mit Maschinen leben, die für uns, was schwer ist, heben, – dafür danken wir! 4. Weil wir wissen, dass du Gott bist, der uns unser Leben zumisst, werden wir die Grenzen kennen und nicht immer weiter rennen? – Darum bitten wir! Text: Dieter Stork Musik: Reinhard Horn © Kontakte Musikverlag, 59557 Lippstadt 11 WÄRE ICH EIN SCHMETTERLING 2. Wäre ich ein Elefant, ich winkte dir mit dem Rüssel zum Dank. Und wäre ich ein Känguru, ich hüpfte vor Wonne auf dich zu. Und wäre ich ein Tintenfisch, ich dankte dir, Herr, für mein schönes Gesicht. Ich dank‘ dir, Vater. Du machtest mich so, wie ich bin. Originaltitel: If I were a butterfly (The Butterfly Song); Text & Melodie: Brian Howard; Dt. Text: Hinrich Schmidt © 1975 Mission Hills Music; Rechte für D, A, CH: CopyCare Deutschland, 71087 Holzgerlingen. Used by permission. 3. Wäre ich ein Ringelwurm, ich dankte dir, Herr, dass ich mich krümmen kann. Und wäre ich ein Krokodil, ich lächelte mit meinem breiten Maul. Und wäre ich ein zottliger Bär, ich dankte dir, Herr, für mein Wuschelhaar. Ich dank‘ dir, Vater. Du machtest mich so, wie ich bin. KOPIERVORLAGEN 12 KOPIERVORLAGEN 13 Die Masken müssen eventuell vergrößert werden! KOPIERVORLAGEN 14 KOPIERVORLAGEN 15 KOPIERVORLAGEN 16 KOPIERVORLAGEN FÜNF BROTE UND ZWEI FISCHE 2. Mit Plänen und mit Worten ist noch nicht viel getan. Wir sagen alle weiter: Auf jeden kommt es an! Fünf Brote und zwei Fische... 3. Gemeinsam schafft man vieles, das wissen wir schon lang. Wir warten nicht bis morgen und fangen einfach an. Fünf Brote und zwei Fische... Text: Hans-Jürgen Netz, Eckart Bücken Musik: Christoph Lehmann aus: Fünf Brote und zwei Fische, 1977 alle Rechte im tvd – Verlag Düsseldorf GEH MIT GOTTES SEGEN 17 T. und M.: Johannes Blohm Rechte: beim Autor DA BERÜHREN SICH HIMMEL UND ERDE 2. Wo Menschen sich verschenken, die Liebe bedenken und neu beginnen, ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde ... 3. Wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden und neu beginnen, ganz neu, da berühren sich Himmel und Erde ... Text: Thomas Laubach Musik: Christoph Lehmann aus: Gib der Hoffnung ein Gesicht, 1989 alle Rechte im tvd – Verlag Düsseldorf KOPIERVORLAGEN WOLLT IHR MIT MIR GEHN Refrain Wollt ihr mit mir gehen, mir zur Seite stehn und mit eignen Augen sehn, wozu mich Gott ausersehn. Wollt ihr mit mir gehen? Wir wolln mit dir gehen, dir zur Seite stehn und mit eignen Augen sehn, wozu dich Gott ausersehn. Wir wolln mit dir gehn! Strophe 7 Es kommen noch mehr Männer dann und wollen mit ihm gehen. Die Frauen bringen Kinder mit. Und er lässt keinen stehn. Refrain Wollt ihr mit mir gehen, mir zur Seite stehn und mit eignen Augen sehn, wozu mich Gott ausersehn. Wollt ihr mit mir gehen? 18 Wir wolln mit dir gehen, dir zur Seite stehn und mit eignen Augen sehn, wozu dich Gott ausersehn. Wir wolln mit dir gehn! Text: Rolf Krenzer Musik: Reinhard Horn © Kontakte Musikverlag, 59557 Lippstadt Strophe 2 Darauf sagt Jesus: „Fahrt noch mal, dann wird der Fang nicht schlecht!“ Zwar fahren sie noch einmal los, doch glauben sie‘s nicht recht. Strophe 5 Bald sehen sie zwei Schiffern zu. Auch sie lädt Jesus ein. „Sagt, Schiffer, wollt ihr mit mir gehen und meine Freunde sein?“ Strophe 8 So viele ziehn mit ihm durchs Land, um nah bei ihm zu sein. Wenn sie an seiner Seite gehen, ist keiner mehr allein. Strophe 3 Doch als das Fischen dann beginnt, da staunen alle sehr. Kaum werfen sie die Netze aus, schon sind sie voll und schwer. Refrain Wollt ihr mit mir gehen, mir zur Seite stehn und mit eignen Augen sehn, wozu mich Gott ausersehn. Wollt ihr mit mir gehen? Strophe 9 Zwölf Freunde sind stets nah bei ihm, zwölf Jünger, schwach und klein. Sie wollen fest zusammenstehn und lieben ihn allein. Strophe 4 Froh laufen sie zu Jesus hin und sagen danke schön. Da fragt er jeden Fischer drauf: „Sag, willst du mit mir gehen?“ Refrain Willst du mit mir gehen, mir zur Seite stehn und mit eignen Augen sehn, wozu dich Gott ausersehn, ich will mit dir gehen. Wir wolln mit dir gehen, dir zur Seite stehn und mit eignen Augen sehn, wozu dich Gott ausersehn. Wir wolln mit dir gehen! Refrain Wollt ihr mit mir gehen, mir zur Seite stehn und mit eignen Augen sehn, wozu mich Gott ausersehn. Wollt ihr mit mir gehen? Strophe 6 Ein Zöllner steht am Wegesrand. Wisst ihr, was da geschieht? Er hört, was Jesus zu ihm sagt und geht ganz einfach mit. Wir wolln mit dir gehen, dir zur Seite stehn und mit eignen Augen sehn, wozu dich Gott ausersehn. Wir wolln mit dir gehn! LITURGISCHE BAUSTEINE Entwurf Familiengottesdienst Beispielhafter Ablauf Begrüßung Lied: Kein Tierlein ist auf Erden (EG 509, 1-5) Psalm 23 Lied: Fünf Brote und zwei Fische (siehe Kopiervorlage) Anspiel Ansprache Lied: Vergiss nicht zu danken (EG 602) Fürbitte Vater unser Segen Lied: Alle Gaben, die wir haben (siehe Kopiervorlage) Liturgische Bausteine Begrüßung Heute feiern wir Erntedank. Wir wollen Gott danken für all das, was wir tagtäglich haben: das Essen, das Trinken, die Kleidung, die Wohnung, Musik, Spielsachen und vieles mehr. Wer hat denn schon mal Gott für den Fisch gedankt? Wer mag überhaupt Fisch? Wer mag denn Fischstäbchen? In diesem Gottesdienst soll es um Fische gehen und wie Gott für uns sorgt. Einmal hat Jesus unheimlich viele Leute mit Fisch satt gemacht – darum wird es heute gehen. Und es geht darum, wie wir Gott danke sagen können. Wir feiern den Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Psalm 23 Manchmal denk ich: Wo bist du, Gott? Ich kann dich nicht sehen, bist du weit fort? Dann sehe ich mein Zimmer, den Saft und das Brot, FOTOS: UWE RICHTER die Blumen zum Freuen, die Freunde in Not, so vieles zum Danken! Ich sehe dich, Gott. Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Manchmal frag ich: Gott, muss das sein? Warum sind so viele Menschen allein? Warum werde ich krank, schlafe vor Schmerzen nicht ein? Warum kann ich nicht auch mal der Erste sein? Warum ist das Böse hart wie Stein? Gott, lässt du mich nicht allein? Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens Willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Manchmal denke ich: Dein Haus ist die Welt; der Himmel das Dach, das schützt wie ein Zelt. Die Erde der Teppich, so bunt wie ein Feld, auf dem alles wächst, was wirklich zählt: Lachen und Weinen und Frohsinn – nichts fehlt! Hier darf ich wohnen – in deiner Welt. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. (aus: Bei dir bin ich zu Hause, Hrsg. Lutz Geiger und Gottfried Mohr, Leinfelden-Echterdingen, 2001) 19 LITURGISCHE BAUSTEINE FOTO: ANGELA RICHTER Ostpazifik Delfine. Schon fast sechseinhalb Millionen Delfine gingen in die Netze. Tierschützer und Umweltschutzorganisationen haben sich aber für die Tiere stark gemacht. Die Beifangrate hat sich zum Glück auf unter 3 000 Delfine pro Jahr verringert. 20 Peter: Anspiel Methodischer Das Anspiel kann als Gespräch mit den Hinweis: Fischern aufgeführt werden oder als Aktion mit Kindern. Jede Szene kann einzeln oder alle Szenen können als Ganzes gespielt werden. Wichtig ist, den Kindern den Hinweis zu geben, die Fischfangsituation nicht zu extrem darzustellen! Personen: zwei Fischer, Kinder als Fische, zwei Kinder als Helfer, Fischer und Kinder auf der Jermal (eine Plattform im Meer vor der Küste von Sumatra) Material: Verkleidung als Fischer, blaue Decke oder Müllsäcke, eine Schnur, Wäscheklammern, zwei Stühle, Netz, Fischmasken (siehe Kopiervorlage), eine braune Decke oder vier Bögen Tonpappe 1. Szene Hannes: Moin, Peter. Na, alles klar? Peter: Moin, Hannes. Ja, geht so. Wetter ist nicht so gut. Hannes: Na, wie sieht es denn aus mit dem Fang? Habt ihr gestern viele Fische gefangen? Peter: Nein. Die großen Fischereiflotten plündern noch die ganzen Fische aus dem Meer. Wir können immer weniger Fische fangen. Es sind schon schwierige Zeiten. Hannes: Ja, das stimmt. Stell dir vor, Enno arbeitet jetzt seit einem Monat bei einer Fischereiflotte. Der hat mit seinem kleinen Fischerboot nichts mehr verdient. Er hat einfach zu wenig Fische gefangen. Peter: Was erzählt der denn so? Stimmt das Geld? Hannes: Ja, das Geld stimmt schon. Aber er hat erzählt, wie die die Fische fangen. Da kann einem nur schlecht werden. Peter: Ja, wie denn? Los erzähl! Hannes: Das ist voll krass! Die benutzen die Ringwadennetze. Stell dir vor, um den guten Thunfisch zu fangen, halten sie Ausschau nach Delfinen. Die schwimmen nämlich gerne über Thunfischschwärmen. Die Fische werden mit den Netzen eingekreist. Dadurch kommen Delfine oft als so genannter „Beifang“ um. Die interessieren einfach nicht. Seit über vierzig Jahren sterben im tropischen Ja, dass Enno sich da auf dem großen Schiff nicht wohlfühlt, kann ich verstehen. Es muss bestimmt schrecklich sein, wenn man all die Delfine verenden sieht. Aktion: Die Fischer stehen auf den Stühlen. Vor ihnen sind ein blaues Tuch oder Müllsäcke gespannt, festgesteckt mit Wäscheklammern an einer Schnur. Die Kinder haben ihre Fischmasken aufgesetzt und laufen „schwimmend“ vor dem blauen Vorhang herum. Zwei Kinder kommen mit einem Netz oder Seil und fangen die Fische. Sie „leeren“ das Netz an der Seite aus, nehmen die „brauchbaren“ Fische mit. Die Delfine blieben auf der Erde liegen. 2. Szene Peter: Du, Hannes, ich habe aber auch was Grausiges gehört. Jetzt fällt mir das wieder ein. Du kennst doch Andreas, den Neffen von Enno. Hannes: Ja, klar. Der ist doch bei Enno immer mitgefahren, als der noch auf seinem eigenen Boot gefischt hat. Peter: Genau, der Andreas. Der arbeitet als Piratenfischer. Hannes: Wie Pirat? So mit Augenklappe und Säbel? Peter: Quatsch. Du hast wohl auch zuviel „Fluch der Karibik“ gesehen. Nein, mit Piratenfischer meine ich die Fischer der Fangschiffe. Jedes Schiff fährt ja unter der Flagge eines Landes. An deinem kleinen Schiff hängt doch auch eine Länderflagge. Hannes: Na klar, die von Deutschland. Und? Peter: Also, Piratenfischer sind Fischer, die mit industriellen Fangschiffen unter einer so genannten Billigflagge fahren. Deren Land interessiert gar keine Absprachen mit anderen Ländern. Denen ist das alles egal. Also halten die sich auch nicht daran, wie viel Fische sie in bestimmten Regionen fangen dürfen. Hannes: Ja, das ist ja furchtbar. Das weiß doch jedes Kind, dass man nicht unbegrenzt Fische aus dem Meer fischen kann. Sonst gibt es doch bald keine mehr. Peter: Genau! Und die Billigflaggenländer kontrollieren die Fischerei der Schiffe nicht. Es wird geschätzt, dass es etwa 1 200 Schiffe gibt, die unter einer Billigflagge wie z.B. Panama und Honduras in Mittelamerika sowie Zypern im Mittelmeer auf illegaler Jagd unterwegs sind. Deshalb heißen sie Piratenfischer. Diese Piratenfischer, aber auch andere auf großen Schiffen, fischen ja auch oft mit diesen irren Langleinen. LITURGISCHE BAUSTEINE Hannes: Ja, halt mal die Luft an! Ich fische auch mit Langleinen. Langleine ist ja erst mal nicht nur schlecht. Peter: Oh, entschuldige. Du hast ja Recht. Aber an deiner Langleine hängen bis zu acht Haken dran. Hannes: Ja, natürlich, ein Köder an jedem Haken, und damit hoffe ich, dass ich gute Fische bekomme. Peter: Ja, aber bei dem Andreas, der auf so einem Piratenschiff fährt, ist die Leine mehrere Kilometer lang. Und es gibt viele tausend Haken. Besonders Thunfisch wird damit gefischt. Das hat natürlich zur Folge, dass es bald immer weniger Thunfisch gibt. Außerdem verfangen sich in den Fangleinen unzählige andere Tiere. Die versuchen ja auch, den Köder zu schnappen. Meeresschildkröten, Albatrosse, du weißt, diese großen Vögel, und besonders Haie sind dadurch inzwischen stark gefährdet. Also ich bin froh, dass ich nicht auf so einem Schiff arbeiten muss. Hannes: Da hast du Recht, Peter. Wie gut, dass wir mit unseren kleinen Booten noch klarkommen. Aktion: Die Fischer stehen auf den Stühlen. Vor ihnen sind ein blaues Tuch oder Müllsäcke gespannt, festgesteckt mit Wäscheklammern an einer Schnur. Die Kinder haben ihre Fischmasken aufgesetzt und laufen „schwimmend“ vor dem blauen Vorhang herum. Eine lange Leine wird von Kindern ausgelegt. Die Fische hängen sich an die imaginären Haken und werden an die Seite gebracht. Die brauchbaren Fische werden mitgenommen, die anderen liegen verendet auf dem Boden. 3. Szene Hannes: Aber weißt du, bei allen Schwierigkeiten mit den Fischen und Fischern finde ich ja das mit den Kindern noch schlimmer. Peter: Wie mit den Kindern? Was meinst du damit? Hannes: Hast du noch nicht von Kindern gehört, die als Fischer hart arbeiten müssen? In Indien, wo sie mit den Booten rausfahren und den ganzen Tag Netze einziehen. Oder auch die Mädchen, die die Fische auf den Märkten verkaufen. Und dann sind da noch die Kinder, die auf den Jermals arbeiten. Weil die Familien so arm sind, müssen sie arbeiten. Peter: Den Jemma, den was? Hannes: Jermal ist eine Plattform im Meer vor der Küste von Sumatra. Die Plattform ist so groß wie ein halber Tennisplatz und steht auf Pfählen im Meer, 20 bis 50 Kilometer von der Küste entfernt. Ca. 300 Jermals gibt es wohl vor der Küste Sumatras. Peter: Ja, und was machen die Kinder da? Angeln? Hannes: Nein, aber sie fischen. Also, an der Unterseite der Plattform sind Netze angebracht. Die werden immer wieder herausgezogen, um die Fische zu fangen. Fünf bis sechs Stunden dauert es, die Netze herauszuholen und sie wieder auszulegen. Es ist sehr gefährlich. Die Kinder klettern ja unter der Plattform herum, um die Netze wieder an ihren Platz zu bringen oder auch um sie zu flicken. Es sind schon Kinder ins Meer gefallen und dann ertrunken. Manchmal bricht sich auch jemand einen Arm oder ein Bein beim Klettern. Aber von der Plattform kommen sie nicht weg. Peter: Oh, das ist ja furchtbar. Habe ich gar nicht gewusst. Aber dann können sie ja schnell mit dem Boot ans Land und zum Arzt. Hannes: Ja, schön wär´s! Die Kinder werden vom Boss zu der Jermal gefahren und bleiben dort wochenlang. Der Boss fährt dann mit seinem Boot zurück und kommt lange Zeit nicht wieder. Da kann man nicht mal eben so anrufen oder hinfahren. Die Kinder sind ganz lange von ihrer Familie getrennt. Auf der Plattform steht eine kleine Hütte, in der die Kinder leben. Ach so, nachdem die Kinder die Netze geleert haben, geht die Arbeit in der Hütte weiter: Die Fische werden sortiert, abgekocht, gesalzen, so dass sie haltbar werden. Stell dir vor, manchmal sind sogar Wasserschlangen bei den Fischen. Die sind ja hochgiftig. Oft müssen die Kinder zehn Stunden und mehr durcharbeiten, bevor sie sich ausruhen können. Peter: Puh, das habe ich ja noch nie gehört. Mensch, was alles so mit der Fischerei zusammenhängt ... Manches ist ja wirklich schwierig. Hannes: Gott sei Dank, dass wir noch gut mit unserem Beruf als Fischer klarkommen. Aber dass die Kinder so schwere und gefährliche Arbeit in der Fischerei machen müssen, das dürfen wir nicht hinnehmen! Wie müssen immer wieder davon erzählen und uns für die Rechte der Kinder einsetzen. Peter: Das stimmt. Und wenn wir alle mehr darauf achten würden, gerechter zu teilen, sähe es vielleicht mit der Armut auch anders aus. Dann müssten die Kinder nicht arbeiten, weil ihre Eltern genug verdienten, es gäbe keine Überfischung ... Hannes: Ja, schön wär‘s. Kennst du noch die Geschichte in der Bibel, wo alle Jesus zuhören? Als sie Hunger bekommen, sammeln sie das Essen ein – fünf Brote, drei Fische. Sie legen zusammen. Und dann passiert das Wunder – es reicht für alle. Aktion: Die Fischer stehen auf den Stühlen. Vor ihnen sind ein blaues Tuch oder Müllsäcke gespannt, festgesteckt mit Wäscheklammern an einer Schnur. Die Kinder haben ihre Fischmasken aufgesetzt und laufen „schwimmend“ vor dem blauen Vorhang herum. Eine braune Decke oder vier braune Tonpappen werden vor den Vorhang gelegt. Zwei Kinder leben auf der Plattform, schlafen und essen (pantomimisch darstellen) und fangen Fische, die sie auf die Plattform ziehen. 21 LITURGISCHE BAUSTEINE Stichworte zu einer Ansprache (Fünf Brote und zwei Fische, Mk 6,35-44) • Aspekt „teilen“ – was kann ich beitragen – Solidarität mit anderen – Hilfsorganisationen treten für Gerechtigkeiten ein – Ressourcen können geteilt werden • gegen alle Regeln „kommt“ das Essen als Geschenk – Nahrung als Geschenk im Überfluss Fürbitten Vorbereitete Papierfische (siehe Kopiervorlage) und Stifte werden an die Gottesdienstbesucher/-innen verteilt. Diese können Gebetsanliegen, Dank und Bitten auf die Fische schreiben oder malen und an das aufgehängte Netz vom Anspiel befestigen. Mitarbeiter/-innen, Pastoren/-innen lesen einige Gebetsanliegen vor. Gott, hilf uns zu teilen 22 Guter Gott, du hast uns Menschen so viel in die Hände gelegt. Dafür danken wir dir und bitten dich: Gott, hilf uns zu teilen. Wir haben das Brot, das uns satt macht, und die Marmelade dazu. Gott, hilf uns zu teilen. Wir haben Kleidung zum Anziehen und das oft zum Aussuchen. Gott, hilf uns zu teilen. FOTOS: UTE PENZEL Wir leben in einer unruhigen Zeit. Leite die Völker der Welt zu einer Liebe der Wahrheit, dass Volk mit Volk reden kann, dass sie verstehen und verstanden werden. Gott, hilf uns zu teilen. Wir beten für die, denen politische Verantwortung übertragen ist. Gib ihnen Weisheit für ihre Entscheidungen und den Mut, deinen Geboten zu gehorchen. Gott, hilf uns zu teilen. Wende unseren Blick zu den Fremden, die wir nicht beachten, den Ausgestoßenen, von denen wir meinen, dass es sie nicht gibt. Gott, hilf uns zu teilen. Weil wir gestärkt worden sind durch deine Gaben des Lebens, wollen wir mit anderen teilen all das, was du uns in Liebe gegeben hast. Amen Segen Möge Gott, der Vater, der die Niedrigen erhebt, Jesus Christus, der Sohn Marias, dessen Lobpreis die Mächtigen vom Thron stößt, und der Heilige Geist, der, indem er jede Frau und jeden Mann zu Kindern Gottes macht, alle Mauern zerbricht, dich segnen und bewahren. Aus Brasilien (aus: Wo Freiheit ist und Lachen: Gebete und Texte aus der Ökumene 4, Hrsg. Evangelisches Missionswerk in Deutschland, Hamburg 1999) IDEEN UND AKTIONEN Entwurf Kindergottesdienst Fischaufkleber (für die Begrüßung) Material: Kopiervorlage Fisch, Klebefolie (z.B. Dezi-Fix) oder Pappe mit Teppichklebeband, Eddingstift, Schere Die Fische werden je nach gewünschter Größe (Vorlage kleiner oder größer kopieren) ausgeschnitten und vor dem Gottesdienst vorbereitet. Am Anfang des Gottesdienstes bekommen die Kinder einen Fisch, auf dem sie ihren Namen schreiben können. Nach dem Abziehen der Folie können sie den „Namensfisch“ an ihre Kleidung kleben. Der Pappfisch wird mit Teppichklebeband auf die Kleidung geklebt. Fischvorlage (für das Gebet) Material: Kopiervorlage Fisch, bunte Tonpappe oder Papier, Schere Die Fische werden je nach gewünschter Größe (Vorlage kleiner oder größer kopieren) ausgeschnitten und sind vor dem Gebet mit oder ohne Kinderbeteiligung vorbereitet. 23 Die Kinder werden zu einem Fischerfrühstück eingeladen. Je nach Kapazität der Mitarbeiter/-innen kann ein Frühstück, das im weitesten Sinn mit Fischen zu tun hat (da viele Kinder keinen Fisch mögen) angeboten werden. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Kinder können sich nach ihrem Geschmack am besten am Büffet etwas aussuchen. • Rührei • Weißbrot • Graubrot • Schwarzbrot • Käsebrot in Fischform • Nutellabrot in Fischform • „Fischli“ • Rollmops • Salzige Heringe (Lakritz) • „Quallengelee“ (Wackelpudding) • Gurke als Fisch • Fischstäbchen • Karotten • Fischfrikadellen • Getränke (z.B. Wasser) FOTO: ANGELA RICHTER Fischerfrühstück Material: Geschirr, Besteck, Lebensmittel IDEEN UND AKTI ONEN Entwurf Familiengottesdienst Fischmasken (für das Anspiel) Material: Kopiervorlage, Tonpappe, Bunt- oder Filzstifte, Hutgummi, Schere Die Fische werden je nach gewünschter Größe ausgeschnitten und sind vor dem Gottesdienst mit oder ohne Kinderbeteiligung vorbereitet. An den Seiten wird je ein Loch hineingestochen und ein Hutgummi durchgezogen. Fischvorlage (für das Gebet) Material: Kopiervorlage Fisch, bunte Tonpappe oder Papier, Stifte, Schere, Netz oder Wäscheleine, Büroklammern Die Fische werden je nach gewünschter Größe (Vorlage kleiner oder größer kopieren) ausgeschnitten und sind vor dem Gebet mit oder ohne Kinderbeteiligung vorbereitet. Diese werden an die Gottesdienstbesucher/-innen verteilt. Gebetsanliegen werden auf die Fische geschrieben oder gemalt und an das aufgehängte Netz oder Leine mit den Büroklammern festgesteckt. Mitarbeiter/-innen, Pastoren/innen lesen einige Gebetsanliegen vor. Ideen für Gruppenstunden oder für die Familie 24 Bastelideen: Aquarium Material: 2 saubere Fleischschalen aus Styropor, buntes Seidenpapier, Kleber, drei Zahnstocher, Schere Die Fleischschale wird mit Kleber bestrichen. Blaues Seidenpapier in Stücke reißen und auf die Fleischschale kleben. Aus der anderen Schale werden drei Fische ausgeschnitten. Die Fische werden auch wieder mit Kleber bestrichen und mit buntem Seidenpapier beklebt. In jeden Fisch wird rückseitig ein Zahnstocher gesteckt und das Ende des Zahnstochers in die Fleischschale. FOTOS: ANGELA RICHTER Eine Wasserlandschaft aus Knete Material: gekaufte Knetmasse Je nach Phantasie der Kinder wird eine Wasserlandschaft geknetet. Fischmandala Material: Kopiervorlage Mandala, Filz- oder Buntstifte Mandalas sind symmetrische Kreisbilder, die gemalt, gelegt oder anders gestaltet werden. Diese Kopiervorlagen werden ausgemalt. Beim Malen können die Kinder zur Ruhe kommen. IDEEN UND AKTIONEN Fisch – Rezepte auch für Kinder Fischfrikadellen Zutaten (für 4 Personen): 350 g Fischfilet 100 g durchwachsenen Speck 1 große Zwiebel 1 Bund Petersilie 1 Ei 1 eingeweichtes Brötchen Öl ½ Tl Salz Pfeffer Muskatnuss, gerieben Zwiebel schälen und die Petersilie waschen. Fisch, Speck, Zwiebel, Petersilie in kleine Würfel schneiden bzw. hacken oder durch die Küchenmaschine drehen und mit ausgedrücktem Brötchen vermengen. Die Masse mit Ei, Salz, Pfeffer und Muskat mischen und abschmecken. Aus der Masse vier Frikadellen formen und bei mittlerer Hitze in Öl zehn Minuten braten, dabei ab und zu wenden. Fisch-Burger Zutaten (für 2 Personen): 2 Seelachsfilets (je ca. 100 g) 1 Ei Salz und Pfeffer 1 Tasse Paniermehl etwas Öl zum Braten 100 g Eisbergsalat 2 Tomaten Tomatenketchup 2 Brötchen Fischfilets von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen, im geschlagenen Ei und dem Paniermehl wenden. Anschließend bei mittlerer Hitze im erhitzten Öl jede Seite ca. drei Minuten goldbraun braten. Salat und Tomaten waschen. Salat in Streifen und Tomate in Scheiben schneiden. Brötchen aufschneiden und untere Seite mit Salat und Tomaten belegen. Fischfilet darauflegen, etwas Ketchup auf das Filet gießen und mit der oberen Brothälfte abdecken. 25 Fisch mit Bananen und Weintrauben Zutaten (für 3 Personen): 250 g Schollenfilet, in Stücke geschnitten Salz frisch gemahlener schwarzer Pfeffer Butter oder Margarine zum Braten 2 Bananen 10 kernlose Weintrauben 1 El Margarine oder Butter 1 El Mehl 150 ml Milch Fischstäbchen süß-sauer Zutaten (für 2 Personen): 1 Packung Fischstäbchen 1 rote Paprika 1 Zwiebel 2 Scheiben Ananas aus der Dose 3 Tl Obstessig 50 g Apfelgelee 50 g Johannesbeergelee 1 Knoblauchzehe Öl Salz Pfeffer 1 Tl Tomatenketchup Den Fisch mit Salz und Pfeffer würzen, im heißen Fett garen. Inzwischen die Bananen schälen, der Länge nach halbieren und noch mal quer durchschneiden. Die Viertel in Butter braten, bis sie weich und goldgelb sind. Fisch und Weintrauben zu den Bananen geben. Das Fett in einem Topf zerlassen, das Mehl hineinrühren, eine Minute bei schwacher Hitze anschwitzen, dann langsam die Milch hinzugeben und rühren, bis die Sauce andickt. Die weiße Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken und über den Fisch geben. Alles 4-5 Minuten garen lassen. Dazu passen Kartoffeln und Reis. Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und in Würfel schneiden. Die Paprika aufschneiden, das Kerngehäuse entfernen und in Würfel schneiden. In einer Pfanne mit Öl die Fischstäbchen nach Packungsanleitung backen. In einer anderen Pfanne die Zwiebel mit etwas Öl andünsten, Knoblauch und später Paprikastücke hinzugeben, andünsten bis sie fast gar sind (ca. zehn Minuten). Salzen, pfeffern und mit drei Tl Essig ablöschen. Danach Ananas, Tomatenketchup, Apfelgelee, Johannesbeergelee dazugeben und kurz aufkochen lassen. Die Sauce mit den Fischstäbchen servieren. Dazu passt Reis. LITERATUR UND MATERIAL Für Kinder Material von der Kindernothilfe Kindernothilfe e.V. (Hg.), Kinder, Kinder Heft 9: Robinson in Ecuador. Duisburg 2002 Heft 10: Robinson in Südafrika. Duisburg 1997 (nur als Download: www.kindernothilfe.de) Heft 11: Robinson in Äthiopien. Duisburg 2002 Heft 12: Robinson in der Regenwaldapotheke. Duisburg 1995 (nur als Download: www. kindernothilfe.de) Heft 13: Robinson bei den Teppichknüpfern. Duisburg 2001 Heft 14: Robinson bei den Straßenkindern in Rio. Duisburg 2002 Heft 15: Sheelas Hochzeit. Duisburg 2000 Heft 16: Kenia. Duisburg 2002 Heft 17: Philippinen. Duisburg 2003 Thema Fisch • Phister, Markus: Der Regenbogenfisch, Nord-Süd Verlag 1996 • Lionni, Leo: Fisch ist Fisch, Beltz 2004 • Lionni, Leo: Swimmy, Beltz 2004 • Coe, Geoffrey: Was ist was?, Bd.41, Fische, Tessloff 1985 26 Thema biblische Geschichten • Ebert, Andreas (Hg.): Das Kindergesangbuch. München 2000 • Weth, Irmgard: Neukirchener Kinder-Bibel. Neukirchen-Vluyn. 2001 • Krenzer, Rolf / Droop, Constanza: Jona und der große Fisch, Lahn (Oktober 1996) Für Pfarrer/-innen, Mitarbeiter/-innen, Ehrenamtliche, Eltern Material von der Kindernothilfe • Kindernothilfe e.V. (Hg.): Gebetsrundbriefe. Erscheinen dreimal jährlich • Kindernothilfe e.V. (Hg): Wasser – Baustein des Lebens. Gottesdienstentwürfe zum Erntedankfest. Duisburg 2002 (nur als Download: www. kindernothilfe.de) • Kindernothilfe e.V. (Hg.): Lass wachsen – Reiskörner fallen nicht vom Himmel. Gottesdienstentwürfe zum Erntedank, Duisburg 2003 (nur als Download: www. kindernothilfe.de) • Kindernothilfe e.V. (Hg.): Material zur Jahreslosung 2004. Duisburg 2003 www.kindernothilfe.de Thema Fisch und Kinderarbeit • Bundesforschungsanstalt für Fischerei: www.bfa-fish.de/info/info-d/index. • Greenpeace, Fischerei: www.greenpeace.org/deutschland/fakten/meere/fischerei/index • WWF: www.pandazone.at • Marine Stewardship Council : www.de.msc.org/org/html • Maik Brandenburg, „Perlenkinder“, mare – Die Zeitschrift der Meere, No. 34, Oktober/November 2002 Thema Gottesdienste • Basler Mission, Evangelisches Missionswerk in Deutschland (Hrsg.), Thuma Mina. Internationales Ökumenisches Liederbuch, München 1995 • Bücken, E. u.a. (Hrsg.), Bibelhits. 100 Kinderlieder zum Alten und Neuen Testament, Lippstadt 2003 • Geiger, Lutz /Mohr, Gottfried (Hg.): Bei dir bin ich zu Hause: Texte für die Liturgie im Gottesdienst. Leinfelden-Echterdingen 2001 • Evangelisches Missionswerk in Deutschland, Gustl Roth, Reihe 1-5, Gebete und Texte aus der Ökumene, Hamburg KINDERNOTHILFE KINDERNOTHILFE: FÜR DIE RECHTE DER KINDER Die Kindernothilfe fördert rund 205 000 Mädchen und Jungen in 27 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sowie in Osteuropa. Ziel der Förderung ist, dass Kinder aus den ärmsten Schichten der Bevölkerung eine Chance auf ein besseres Leben bekommen. Dafür brauchen sie ausreichend Nahrung und Kleidung, eine medizinische Versorgung, vor allem aber auch eine Schule und eine Ausbildung. Die Kindernothilfe arbeitet mit christlichen Kirchen oder Organisationen in den einzelnen Ländern zusammen. Ihre Partner kennen die Situation und die Bedürfnisse der Kinder vor Ort am besten und richten ihre Projekte danach aus. So bauen sie beispielsweise Wohnheime für Schüler/-innen, die weit weg von der Schule wohnen; oder sie bieten Straßenkindern Kurzausbildungen an, damit sie mehr Geld verdienen; oder sie eröffnen Therapiezentren für misshandelte Kinder. Sie entwickeln auch Maßnahmen, die das Einkommen eines ganzen Dorfes oder zumindest das der Eltern erhöhen. Ein Beispiel hierfür ist eine bessere Bewässerung der Felder. Sollen die Kinderrechte weltweit verwirklicht werden, dann muss sich auch in Deutschland viel ändern. Deshalb ist die Kindernothilfe in Bündnissen und Kampagnen aktiv: für einen Schuldenerlass der ärmsten Staaten, gegen ausbeuterische Kinderarbeit, FOTO: FRANK MISCHO gegen Kinderprostitution, für einen gerechteren weltweiten Handel. Außerdem informiert sie die Öffentlichkeit über entwicklungspolitische Themen. In Deutschland wird die Arbeit der Kindernothilfe von über 100 000 Menschen gefördert. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), Berlin, zeichnete die Kindernothilfe mit dem „Spendensiegel“ aus. Das bedeutet, dass die Kindernothilfe mit den Spendengeldern verantwortungsvoll umgeht, nichts unnötig verschwendet und man nachvollziehen kann, wofür das Geld verwendet wurde. Die Kindernothilfe arbeitet aus christlicher Verantwortung und ist Mitglied im Diakonischen Werk der Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage: www.kindernothilfe.de www.kindernothilfe.at Das Spendensiegel ist Zeichen sorgfältig geprüfter Seriosität und wurde der Kindernothilfe als erstem Hilfswerk am 13. März 1992 erstmals zuerkannt. 27 Aktiv sein Kindernothilfe Stichwort „Kirche“ Düsseldorfer Landstraße 180 47249 Duisburg Fax: 0203.7789-289-109 E-Mail: [email protected] www.kindernothilfe.de Unter Service/Kirche finden Sie zahlreiche Anregungen. Sie interessieren sich für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in den Ländern der Dritten Welt? Die Kindernothilfe fördert rund 205 000 Kinder und Jugendliche in 27 Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas und Osteuropas. Verschiedene Hilfsformen stehen Ihnen zur Verfügung. Unser Info-Service berät Sie gern: 0180.33 33 300 (9 Cent pro Minute) E-Mail: [email protected] Impressum LUST AUF FISCH? Gottesdienstentwürfe zum Erntedankfest Herausgeber: Dr. Jürgen Thiesbonenkamp (Vorstandsvorsitzender) Rolf-Robert Heringer (stellv. Vorstandsvorsitzender), Dietmar Roller (Vorstandsmitglied), Konzeption: Ute Penzel Redaktion: Hildegard Peters (verantwortlich) Gunhild Aiyub, Ute Penzel, Eva Sonnenschein, Dr. Gerhard Tiel Gestaltung und Satz: Angela Richter Illustrationen: Angela Richter Lithos: Knipp, Dortmund Druck: Joh. Brendow u. Sohn, Moers Titelcollage: Angela Richter Redaktionsschluss Juli 2004 Die Vervielfältigung bzw. der Nachdruck des Materials (mit Quellenangaben) ist erwünscht. Wir bitten um zwei Belegexemplare. Anschriften: Kindernothilfe e.V., Düsseldorfer Landstraße 180 47249 Duisburg, Telefon: 0203.77 89-0, Info-Service-Telefon: 0180.33 33 300 (9 Cent pro Minute) Fax: 0203.77 89-118 Internet: http://www.kindernothilfe.de, E-Mail: [email protected] Kindernothilfe Österreich, Dorotheergasse 18, 1010 Wien, Telefon: 01.513 93 30, Internet: http://www.kindernothilfe.at, E-Mail: [email protected] Konten: KD-Bank eG Duisburg, 45 45 40 (BLZ 350 601 90); Stadtsparkasse Duisburg, 201 004 488 (BLZ 350 500 00); Postbank Essen, 1920-432 (BLZ 360 100 43); Österreichisches Bankkonto: Erste Bank der Österreichischen Sparkassen AG 3100 28-030 31 (BLZ 201 11); Schweizer Bankkonto: Berner Kantonalbank, 16 532.700.0.35 2004H144 Sie interessieren sich für Kirche, globales Lernen, Gottesdienstentwürfe, den Gebetsrundbrief der Kindernothilfe? Die Kindernothilfe unterstützt Sie und Ihre Gemeinde gerne. Schreiben Sie uns: