1 Redaktion rbb PRAXIS Masurenallee 8

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1 Redaktion rbb PRAXIS Masurenallee 8
rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte!
Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten
gewesen und haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer LiveDiagnose im Studio zu unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir
können Ihnen vielleicht helfen.
Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer
Arztbefunde zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei.
Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins
Studio kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten.
Schreiben Sie uns eine E-Mail und schicken Sie Arztbefunde als Anhang an:
[email protected]
oder schicken Sie uns alles per Post an:
Redaktion rbb PRAXIS
Masurenallee 8-14, 14057 Berlin
rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin
29.01.2014, 20.15 – 21.00 Uhr
Die Themen:
• Krebstherapien gegen Rheuma
• Wenn sich alles dreht – was tun gegen Schwindel?
• Erkältungsmittel erhöhen Influenza-Ansteckung
• Allergologen warnen vor häuslichem Allergietest
• Fit für den Wintersport - schonendes Skifahren & Last minute Ski-Gymnastik
Krebstherapien gegen Rheuma
Medizin-Sensation an der Charité: Für scheinbar hoffnungslose Rheuma-Fälle gibt es
einen neuen Therapieansatz. Das Immunsystem der Patienten wird ausgelöscht und
danach mittels Stammzellen neu im Körper installiert. Die Rheumasymptome bleiben im
besten Fall danach aus. Eine radikale Methode, wie bei der Chemotherapie von
Krebskranken. Die rbb Praxis begleitet eine junge Frau aus Strausberg bei einem Besuch
der Charité - Stationen, auf denen sie ihren monatelangen Therapieweg erlebt hat.
Morbus Wegener ist eine äußerst seltene Form von Rheuma. In Europa leiden etwa fünf
von 100 000 Menschen an der so genannten Wegener-Granulomatose. Bei der
heimtückischen Autoimmunkrankheit, die unbehandelt tödlich verlaufen kann,
entzünden sich Blutgefäße ohne Vorwarnung. Die Entzündungen treten vor allem in
Nase, Nasennebenhöhlen, Ohren, Lunge und Nieren auf; es können aber auch alle
anderen Organe befallen sein. Die betroffenen Organe sind zu wenig durchblutet und
mangelversorgt.
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Wenn Kortison, immunhemmende sowie symptomatische Therapieansätze wirkungslos
bleiben, gibt es noch eine letzte, riskante Behandlungsform, wie sie sonst nur bei
Krebspatienten eingesetzt wird. Ziel ist es, das fehlerhafte Immunsystem gegen ein
neues, hoffentlich gesundes auszutauschen. Die Therapie ist wegen ihrer
Nebenwirkungen und potenziellen Risiken in der Rheumatologie nur schwerstkranken
Patienten vorbehalten. In Frage kommen vor allem Patienten, die unter
Systemerkrankungen leiden, solchen Erkrankungen also, die viele Organe betreffen –
und nicht nur schmerzende Gelenke hervorrufen.
Zunächst werden bei den Patienten Stammzellen mobilisiert, diese entnommen und
einer Spezialreinigung unterzogen. Danach wird das Immunsystem mit Hilfe einer
Hochdosischemotherapie komplett eliminiert. Bis die gesunden Stammzellen wieder
angewachsen sind, verbringen die Patienten mehrere Wochen im so genannten
Isolationszimmer. Ansonsten wäre die Gefahr zu groß, dass sich die Patienten ohne
intaktes Immunsystem eine tödliche Infektion einfangen.
Gelingt die Transplantation, können die Patienten mit dieser radikalen Therapie geheilt
werden.
Experten im Beitrag:
Prof. Dr. med. Falk Hiepe
Rheumatologe
Leiter des Deutschen Rheumaforschungszentrums
Oberarzt der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie u. Klinische
Immunologie (einschl. Arbeitsbereich Physikalische Medizin
http://rheumatologie.charite.de/klinik/klinikleitung/
Prof. Dr. med. Renate Arnold
Leiterin der Knochenmarktransplantation
Charite – Universitätsmedizin Berlin
Campus Virchow-Klinikum
http://haema-onko-cvk.charite.de/klinik/mitarbeiter/leitungsebene/
Weiterführende Adressen
Deutsches Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) Berlin
Charitéplatz 1
10117 Berlin
www.drfz.de
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.
Geschäftsstelle der DGRh
Köpenicker Straße 48/49, Aufgang A
10179 Berlin
Tel.: 030 - 240 484-70
www.dgrh.de
Wenn sich alles dreht – was tun gegen Schwindel?
Schwindel kann unterschiedliche Ursachen haben. Ihnen auf die Spur zu kommen, ist oft
Detektivarbeit – und nicht jeder Arzt hat die entsprechenden Untersuchungsgeräte.
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Beim Morbus Menière beispielsweise ist Schwindel nur ein Teil der Symptome, so dass
diese Erkrankung häufig verkannt wird. Die rbb Praxis zeigt moderne Wege der
Diagnostik und moderne Hilfen gegen Schwindelgefühle.
Schwindel entsteht, wenn die Sinne widersprüchliche Informationen über die Position im
Raum an das Gehirn liefern. Die drei für das Gleichgewicht zuständigen Sinnesquellen
sind die Augen, die Gleichgewichtsorgane in den Ohren und „Bewegungsmelder“ in
Muskeln, Gelenken und der Haut. Untersuchung und Diagnose sollten durch einen HNOArzt, Neurologen oder Internisten erfolgen. Schwindel ist keine eigenständige Krankheit,
sondern ein Anzeichen ganz verschiedener organischer Erkrankungen. Dazu gehören
- ein zu hoher und zu niedriger Blutdruck,
- Herzrhythmusstörungen und Diabetes,
- seltener Hirntumoren sowie
- psychische Ursachen, manchmal auch Alkoholmissbrauch.
Besonders häufig ist jedoch eines der beiden Gleichgewichtsorgane der Auslöser. Die
liegen tief im Innenohr, neben der Gehörschnecke und sind ringsum von Knochen
umgeben.
Morbus Menière
Das Gleichgewichtsorgan ist auch bei einer speziellen Form von Schwindel betroffen,
dem Morbus Menière. Beim M. Menière-Anfall staut sich aus unbekannter Ursache die
Lymphflüssigkeit, so dass in der Gehörschnecke ein Überdruck entsteht
(endolymphatischer Hydrops). Der wiederum führt zu Drehschwindel, einseitigem
Hörverlust und Tinnitus, also pfeifenden Geräuschen auf einem Ohr.
Die Menière'sche Trias wurde nach dem französischen Arzt Prosper Menière (1799 1862) benannt. Die Erkrankung tritt meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf,
Frauen sind etwas häufiger als Männer betroffen. M. Menière ist nicht heilbar, Ärzte
können lediglich die Symptomatik behandeln.
Die Patienten erhalten Medikamente, welche die Übelkeit lindern oder den Druck im Ohr
senken. Treten trotz Behandlung wieder Anfälle auf, erfolgt die nächste Stufe der
Behandlung. Der Patient im Beitrag bekam beispielsweise das Antibiotikum Gentamicin
ins Mittelohr gespritzt, welches das gestörte Gleichgewichtsorgan dauerhaft betäubt.
Andere Möglichkeiten sind operative Eingriffe oder eine so genannte LabyrinthAnästhesie, bei der das Gleichgewichtsorgan durch Betäubungsmittel ruhig gestellt wird.
Vor Beginn der Behandlung müssen andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen
ausgeschlossen werden.
Dehiszenz-Syndrom
Dazu gehört auch ein sehr seltenes, erst seit wenigen Jahren bekanntes Problem: das so
genannte Dehiszenz-Syndrom. Normalerweise ist das Gleichgewichtsorgan komplett
knöchern bedeckt. Beim Dehiszenz-Syndrom fehlt ein Stück der knöchernen Bedeckung.
Dadurch treten Druckschwankungen im Gleichgewichtsorgan auf, die ähnliche
Symptome wie ein M. Menière machen können, aber ganz anders behandelt werden. Im
Falle Dehiszenz-Syndrom ist das eine relativ komplizierte Operation, bei der das
fehlende Stück der knöchernen Bedeckung ersetzt wird.
Psychogener Schwindel
Schwindel kann aber auch psychisch bedingt sein, also unter Stress in bestimmten,
meist unangenehm empfundenen Situationen auftreten. Auch Angsterkrankungen
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kommen im Zusammenhang mit Schwindel vor. Diese Patienten entwickeln
Schwindelsymptome in Kaufhäusern, beim Gehen über hohe Brücken oder in
öffentlichen Räumen. Einige Patienten entwickeln Schwindel aus Krisen und
Belastungssituationen heraus. Der Schwindel hält dann dauerhaft an, obwohl die Krise
ausgestanden ist.
Typisch für den psychogenen Schwindel ist die Diskrepanz zwischen eigenem Erleben
und Realität: Obwohl den Betroffenen schwindelig ist und sie ständig Angst haben zu
fallen, absolvieren sie Gleichgewichtstest ohne Fehler. Kein Wunder, denn die
Gleichgewichtsorgane funktionieren.
Die Behandlung konzentriert sich auf den Auslöser des psychogenen Schwindels. Bei
manchen Patienten reicht es schon, wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen werden.
Patienten mit psychiatrischen Störungen, Angsterkrankungen und Phobien brauchen
jedoch häufig eine Psychotherapie, die mitunter sogar stationär durchgeführt werden
muss. Als ergänzende Therapie hilft ein Gleichgewichtstraining. Es stärkt das Gefühl,
auch mit „wackligeren“ Untergründen und Situationen fertig zu werden, und vertreibt
die Angst vor dem Hinstürzen.
Wirksame Therapien bei Schwindel
So vielfältig die Ursachen, so unterschiedlich sind auch die Behandlungsmöglichkeiten
von Schwindel. Sie reichen von medikamentösen Therapien über physiotherapeutische
Behandlungen bis zu chirurgischen Eingriffen.
Hypnose
Hypnose kann viele körperliche und seelische Prozesse günstig beeinflussen. Auch
gegen Schwindel kommt sie zum Einsatz – allerdings nur, wenn die Erkrankung
psychisch bedingt ist, zum Beispiel durch Stress.
Der Patient wird in Trance versetzt, einen entspannten Zustand zwischen Wachsein und
Schlaf, bei dem er selbstbestimmt bleibt. Über den Zustand der Trance bekommt der
Patient einen direkten, einfachen und schnellen Zugang zum Unbewussten. Denn – so die
Theorie – am Unbewussten liegt es, wenn dem Patienten in bestimmten Situationen
immer schwindlig wird. Die erlernte Verknüpfung von Ereignis und Schwindel soll wieder
„verlernt“ werden, indem solche Situationen unter Hypnose durchgespielt werden.
Meist gelingt es in drei bis fünf Therapie-Terminen, den Patienten auf Dauer oder für
längere Zeit vor psychisch bedingten Schwindelattacken zu bewahren. Die Kosten von
80 bis 150 Euro pro Termin müssen die Patienten selbst zahlen.
Neuro-Feedback-Training
In der HNO-Klinik am Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) in Marzahn setzen die
Therapeuten auf Hightech. Die Patienten bekommen einen Gürtel mit vier
Vibrationsstimulatoren und einem Steuergerät umgeschnallt und sind mit einem
Computerprogramm verbunden. Das zeichnet auf, wie sehr der Träger schwankt.
Beim Gehtraining spürt der Patient dank der Vibratoren am Gürtel, ob und in welcher
Richtung er sich bewegt. Mit Hilfe dieses Neuro-Feedback-Training sollen die Patienten
im Alltag sicherer werden, die Körperschwankungen sollen reduziert und das Sturzrisiko
verringert werden. UKB-Studien haben gezeigt, dass bei aktiven Personen nach dem
Training die Effekte nach zwei Jahren noch nachweisbar sind.
Das Neuro-Feedback-Training gibt es erst seit wenigen Jahren. Die HNO-Klinik des UKB
war an der Entwicklung beteiligt und ist in Berlin und Brandenburg zurzeit die einzige
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Klinik, die das Training anbietet. Seit diesem Jahr kann das Training nur noch von
Patienten der Berufsgenossenschaft (Arbeitsunfälle) und Selbstzahlern (ca. 300 Euro)
genutzt werden.
Balance-Board
Auch am Städtischen Klinikum in Brandenburg an der Havel nutzen die Therapeuten die
Vorzüge der Technik. Im Rahmen einer stationären Behandlung bietet die Klinik
ergänzend zur meist medikamentösen Therapie den Patienten das Training mit einer
Spielekonsole an, die mit einem dazu gehörenden Balance-Board betrieben wird. Indem
der Spieler durch Gewichtsverlagerung nach rechts oder links auf dem Monitor einen
Skifahrer durch eine Slalomstrecke lenkt, muss er das Gleichgewicht finden und halten.
Studien haben erwiesen, dass dieses Training sogar den teilweisen Ausfall des
Gleichgewichtssinns kompensieren und damit schnell und nachhaltig Schwindelattacken
verhindern kann. Mit der Kombination aus Gleichgewichtstraining, Muskelspannung und
visueller Kontrolle gelingt es meist in drei bis fünf Tagen, den Schwindel dauerhaft in
Griff zu bekommen. Allerdings sollte vor dem Kauf des teuren Boards ein Arzt die
Beschwerden abklären.
Experte im Studio
Dr. med. Alexander Blödow
Audiologe und Neurootologe
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
HELIOS Hörzentrum Berlin-Brandenburg
Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin
Tel.: 030 - 9401-14105
E-Mail: [email protected]
http://www.helios-kliniken.de/klinik/berlin-buch/fachabteilungen/hals-nasenohrenheilkunde.html
Experten in den Beiträgen
Dr. Jan Wagner
Oberarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Unfallkrankenhaus Berlin
Warener Str. 7
12683 Berlin
http://www.ukb.de
Dr. Liliana Borsellino
Naturwissenschaftlerin
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Unfallkrankenhaus Berlin (UKB)
Tel.: 030 – 568 143 31
E-Mail: [email protected]
http://www.ukb.de/de/main/klinik-fuer-hals--nasen--und-ohrenheilkunde.htm
PD Dr. Michael von Brevern
Abt. Neurologie
Park-Klinik Weißensee
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E-Mail: [email protected]
Sekretariat: Tel.: 030 - 9628-3702
Dr. med. Birgit Didczuneit-Sandhop
Chefärztin der HNO-Klinik
Städtisches Klinikum Brandenburg a. d. Havel
14770 Brandenburg/ Havel
Hochstr. 29
Terminvereinbarung unter Tel.: 03381 - 411 700
http://www.klinikum-brandenburg.de/kliniken/hno-gesichts-und-halschirurgie
Dr. med. Pia Skarabis-Querfeld
Praktische Ärztin, Sportmedizin, Med. Hypnosetherapie
Fregestr. 15
12159 Berlin-Friedenau
Terminvereinbarung unter Tel.: 030 - 8599-9147
http://www.dr-skarabis.de
Weiterführende Adressen
Schwindelambulanzen in Berlin und Brandenburg
• Unfallkrankenhaus Berlin, HNO-Klinik, Prof. Dr. med. Arneborg Ernst
• HELIOS Hörzentrum Berlin-Brandenburg, HNO-Klinik, Dr. med. Alexander Blödow
• Schlosspark-Klinik Berlin-Charlottenburg, Neurologie, Prof. Dr. Thomas Lempert
• Park-Klinik Weißensee, Neurologie, PD Dr. med. Michael von Brevern (Behandlung
nur von Mitgliedern der KKH, Privatversicherten und Selbstzahlern)
• Vivantes Humboldt-Klinikum, Neurologie, OÄ PD Dr. Andrea Radtke
• Städtisches Klinikum Brandenburg, Klinik für HNO, Hals- und Gesichtschirurgie, CÄ
Dr. med. Birgit Didczuneit-Sandhop
• Klinikum Ernst von Bergmann, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Prof. Dr. Walter
Christe
• HELIOS Klinikum Bad Saarow, Klinik für HNO, Kopf- und Halschirurgie, PD Dr. med.
Thomas Schrom
Selbsthilfe-Organisation KIMM (Kontakte und Informationen zu Morbus Menière e.V.)
Anna Bott (Vorsitzende)
Schwabenstr. 40
70197 Stuttgart
Tel.: 0711 - 611-793
E-Mail: [email protected]
http://www.kimm-ev.de
Selbsthilfe-, Kontakte- und Beratungsstelle Mitte StadtRand gGmbH (betreut MMPatienten mit, da es in der Region keine spezielle MM-Selbsthilfegruppe mehr gibt)
Dieter Lehr
Perleberger Str. 44
10559 Berlin
Tel.: 030 - 461-7220
E-Mail: [email protected]
http://www.stadtrand-berlin.de/cms/
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Weiterführende Informationen im Internet
Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum
LMU München, Campus Großhadern
https://www.klinikum.uni-muenchen.de/Deutsches-Schwindelzentrum-IFB-LMU/de/
Liste mit voll ausgebildeten Hypnotherapeuten, nach PLZ sortiert
www.hypnotherapeutenliste.de
Deutsche Gesellschaft für Autosystemhypnose e.V.
www.deutsche-autosystemhypnose.de
Deutsche Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V.
www.dgh-hypnose.de
Deutsche Gesellschaft für ärztliche Hypnose und autogenes Training e.V.
www.dgaehat.de
Buchtipps
Thomas Lempert
„Wirksame Hilfe bei Schwindel“, Was dahinter steckt und wie Sie ihn loswerden können
Trias-Verlag, 2003
ISBN: 3- 978-383043-105-3
Preis: 14,95 Euro
Regine Tschan
„Wenn die Seele taumelt“, Somatoformer Schwindel - ein Ratgeber
Verlag Hans Huber, 2011
ISBN: 978 - 3-45684-944-1
Preis: 14,95 Euro
Erkältungsmittel erhöhen Influenza-Ansteckung
In der winterlichen Erkältungs- und Grippezeit greifen viele Betroffene zu schnell zu
fiebersenkenden Medikamenten. Zwar sinkt das Fieber rasch – aber die Grippeviren
bleiben. Geht man dann zu früh wieder zur Arbeit, ist man eine Ansteckungsgefahr für
andere Menschen.
Während der kalten Jahreszeit treten vermehrt harmlose Erkältungserkrankungen auf.
Wer hustet, eine laufende Nase hat, vielleicht noch gepaart mit Fieber und
Gliederschmerzen, hofft auf schnelle Linderung durch frei verkäufliche Mittel aus der
Apotheke. Besonders beliebt sind fiebersenkende Mittel, die ASS, Ibuprofen oder
Paracetamol enthalten.
So harmlos die Mittel als solche sein mögen – die Konsequenzen der Einnahme ist
möglicherweise dramatisch: Eine neue Studie von Forschern der McMaster Universität
im kanadischen Bundesstaat Ontario legt die Vermutung nahe, dass Erkältungskranke,
die fiebersenkende Mittel einnehmen und danach Kontakt mit anderen Menschen haben,
die Verbreitung von Influenza-Erregern – also Grippe-Erregern - begünstigen. Das Team
berücksichtigte für die Analyse die Daten vergangener Influenza-Epidemien sowie
Ergebnisse medizinischer Studien zur Grippe.
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Influenzaviren sorgen dafür, dass man innerhalb weniger Stunden schwer krank wird.
Hohes Fieber, Frösteln, Reizhusten, Kopfschmerzen, Augenbrennen und starke
Gliederschmerzen gehören zum Repertoire der besonders bei älteren Menschen,
Kranken und Kindern gefürchteten Seuche. Wer dagegen ein kräftiges Immunsystem
hat, bei dem heilt auch eine echte Grippe normalerweise wieder von allein aus. Falls Sie
bislang noch nicht geimpft sind, können Sie das noch immer nachholen. 2014 sind
aktuell 62 Fälle von Influenza gemeldet worden. In dieser Wintersaison wurden
insgesamt 328 klinisch-labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert-KochInstitut übermittelt.
Die Studie stellt vor allem die kritiklose Einnahme fiebersenkender Mittel in Frage. Denn
Fieber hat seine guten Gründe: Es reduziert Viren und verringert so die
Ansteckungsgefahr. Die Medikamente verhindern das! Zudem fühlen sich die Patienten
schnell wieder besser, gehen zur Arbeit und in die Öffentlichkeit. Beide Effekte führen
dazu, dass Grippekranke die Viren weitergeben und die Epidemie so verstärken.
Wissenschaftler um den Mathematiker David JD Earn haben in ihrer Studie errechnet,
dass allein in Nordamerika rund 1 000 Menschen wegen fiebersenkender Mittel an einer
Influenza sterben. Bis zu fünf Prozent mehr Influenzakranke gebe es jedes Jahr durch
die Einnahme von fiebersenkenden Arzneimitteln, so die Autoren.
Ob diese Zahlen tatsächlich realistisch sind, ist fraglich. Um die Auswirkungen
fiebersenkender Mittel herauszufinden, würden große epidemiologische Studien
gebraucht. Doch die Untersuchung lenkt die Aufmerksamkeit auf ein bislang
unbeachtetes Thema. Wer bei einer Grippe seine Umwelt wirklich schützen will, sollte
vor allem den Kontakt zu anderen Personen meiden. Aspirin kommt am besten nur bei
hohem Fieber zum Einsatz. Ansonsten sollte man sich mit Hausmitteln und Bettruhe
begnügen. Also zuhause bleiben, sich gründlich auskurieren und damit die Kollegen und
Mitmenschen nicht anstecken.
Experte im Beitrag
Prof. Dr. med. Torsten Bauer
Chefarzt der Klinik für Pneumologie, stellv. Ärztlicher Direktor
Helios Klinikum Emil von Behring – Lungenklinik Heckeshorn
Walterhöferstr. 11, 14165 Berlin
Tel.: 030 - 81 02-27 76
Fax: 030 - 81 02-4 27 78
[email protected]
http://www.helios-kliniken.de/klinik/berlinzehlendorf/fachabteilungen/pneumologie.html
Weiterführende Informationen
RKI-Seite zur Aktivität der Influenza in Deutschland, bis KW 15 wöchentliche
Aktualisierung: http://influenza.rki.de/
Medikamente gegen Erkältung: Problematische Pillen, Stiftung Warentest 12/2013
Kostenpflichtiger Abruf (1,50 Euro) http://www.test.de/Medikamente-gegen-ErkaeltungProblematische-Pillen-4634016-0/
„Gesundheitsratgeber Erkältung und Grippe“ auf stern.de
http://www.stern.de/grippe/
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Allergologen warnen vor häuslichem Allergietest
Hautausschläge, Durchfälle und Blähungen nach dem Essen – wegen dieser Symptome
glaubt jeder fünfte Deutsche, an einer Nahrungsmittelallergie zu leiden. Tatsächlich aber
sind nur zwei bis drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung davon betroffen. Diese
Unsicherheit nutzen Anbieter von Allergietests. Die Spezialisten warnen vor den
möglichen Konsequenzen solcher Tests.
Der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie kann durch Nahrungsrestriktion und
Angstgefühle die Lebensqualität von Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Frei
verkäufliche Allergietests versprechen hier Entlastung. Die Tests gibt es für zwei
unterschiedliche Formen der Allergie: die Allergie vom verzögerten Typ (Immunglobulin
G-Test, IgG-Test), die erst Tage nach dem Kontakt mit dem Nahrungsmittel auftritt. Zum
anderen auf eine Sofort-Allergie mit Hilfe so genannter Immunglobulin E-Tests (IgETest) untersucht. Je nach Anbieter und Test kosten die Produkte zwischen 80 und 100
Euro.
Allergologen warnen – egal, welches Ergebnis angezeigt wird – vor allzu schnellen
Schlüssen: Ist der Test negativ, heißt das noch lange nicht, dass keine
Nahrungsmittelallergie vorliegt. Und bei einem positiven Ergebnis darf nicht gleich auf
eine entsprechende Allergie geschlossen werden. Gerade der Nachweis von IgG zeigt
eigentlich nur, dass wir schon einmal mit diesen fremden Proteinen in Kontakt
gekommen sind – was bei den meisten Nahrungsmitteln der Fall ist. IgG-Antikörper sind
also eine natürliche Reaktion des Immunsystems auf Nahrungsmittel – und die Messung
und Interpretation von nahrungsspezifischem IgG völlig sinnlos.
Und der Sofort-Allergie-Test zeigt lediglich an, dass es eine Bereitschaft zu einer
Allergie gibt. Doch nur in jedem zweiten Fall steckt dahinter tatsächlich eine Allergie.
Die Tests sind also wenig verlässlich und können dazu führen, dass Menschen ihren
Speiseplan unnötig einschränken. Denn bei vermeintlich positiver Diagnose liefern die
Test-Hersteller eine lange Liste mit Nahrungsmittel, die ab sofort gemieden werden
sollen. Eine Mangelernährung mit zu wenig Vitaminen und Mineralstoffen bis hin zu
Unterernährung und Magersucht können vor allem bei vielen positiv getesteten
Nahrungsmittelallergenen die Folge sein.
Statt kommerzieller Bluttests für zu Hause empfehlen Spezialisten bei einem
entsprechenden Verdacht einen Facharzt aufzusuchen. Er führt eine standardisierte
allergologische Diagnostik mit Anamnese, IgE-Serologie, Haut- und gegebenenfalls
Provokationstests durch. Ein erstes Indiz kann der komplette Verzicht des verdächtigen
Nahrungsmittels sein, in dessen Folge sich die Beschwerden bessern. Typische Allergene
sind Kuhmilch, Hühnereiweiß, Soja, Nüsse, Fisch oder Meeresfrüchte. Gewissheit bringt
der so genannte Provokationstest. Dabei verzehren die Patienten das verdächtige
Nahrungsmittel unter ärztlicher Kontrolle.
Eine Sofort-Allergie müsste innerhalb von zwei Stunden auftreten. Die Betroffenen
entwickeln Symptome im Magen-Darm-Trakt, an den Atemwegen oder der Haut. Sie
klagen über Bauchkrämpfe, auch Lippen oder Gesicht können anschwellen. Genauso gut
können sie auch Atembeschwerden oder ein Ekzem entwickeln. Im schlimmsten Fall
droht eine schwere allergische Reaktion, die mit Atemnot und Kreislaufbeschwerden
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einhergeht. Patienten, die wissen, dass sie eine schwere Nahrungsmittelallergie haben,
tragen ein Notfallset bei sich. Es enthält ein Antihistaminikum, Kortison und Adrenalin.
Experte im Film
PD Dr. med. Jörg Kleine-Tebbe
Allergie- und Asthma-Zentrum Westend
Praxis Hanf, Ackermann u. Kleine-Tebbe
Spandauer Damm 130, Haus 9
14050 Berlin
Tel.: 030 - 30 20 29 10
E-Mail: [email protected]
http://allergie-experten.de/
Weiterführende Adressen
Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI) e. V.
Geschäftsstelle
Gertrud Hammel
Schloss 2
86482 Aystetten
Tel.: 0821 – 486 878 64
E-Mail: [email protected]
www.dgaki.de
Arbeitsgruppe Nahrungsmittelallergie der DGAKI
http://dgaki.de/sektionenags/arbeitsgruppen/nahrungsmittelallergie/
Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.
Heilsbachstr. 32
53123 Bonn
Tel.: 0228 - 367 91-0
E-Mail: [email protected]
http://www.dha-allergien-vorbeugen.de/
Informationen im Internet
„Nahrungsmittel: Abzocke mit Allergietests“
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/nahrungsmittelallergien-igg-tests-sind-inder-regel-sinnlos-a-886980.html
„Nahrungsmittelallergie bei Erwachsenen – über- oder unterschätzt?“
http://www.aerzteblatt.de/archiv/61991/Nahrungsmittelallergie-bei-Erwachsenenueber-oder-unterschaetzt
Fit für den Wintersport - schonendes Skifahren & Last minute Ski-Gymnastik
Am Wochenende starten in Berlin und Brandenburg die Winterferien. Viele zieht es dann
in die Berge. Wir geben Ihnen Tipps rund um Ski und Schnee: Wie man sich noch ein
bisschen fitter für die Bretter macht und welche neuen Skifahr-Techniken die Gelenke
besonders gut schonen.
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Schontechniken
Skifahren ist pure Lebensfreude. Sind Gelenke und Wirbelsäule nicht mehr topfit, fährt
man besser rückenschonend. Dafür richten Sie den Oberkörper gerade auf. Dann beugen
Sie Knie, Hüften und Sprunggelenke leicht. Dadurch können Sie Unebenheiten in der
Piste weich abfedern. Gut für den Rücken sind zudem flachere Hänge. Dadurch fahren
Sie langsam. Das wiederum nimmt unnötigen Druck von den Skiern und damit vom
Rücken.
Um knieschonend die Piste hinabzufahren, sollten Sie die Knie nicht allzu stark knicken,
sondern beide Beine gerade ausrichten. Außerdem können Sie das Außenbein mehr
strecken und das Innenbein gebeugt lassen. Das reduziert die Kräfte auf die
Kniegelenke, insbesondere des mehrbelasteten Außengelenks. Das Körpergewicht
verteilen Sie am besten gleichmäßig auf beide Beine. Die Kurven lassen sich mit
gestrecktem Außenbein komfortabel nehmen.
Selbst mit einer künstlichen Hüfte können Sie Skifahren. Um die Hüften zu schonen,
sollten Sie wiederum Knie und Sprunggelenke leicht beugen. Dank der federnden
Fahrweise reduzieren Sie die Kraft auf die Hüftgelenke. Verzichten Sie darauf, die
Hüften in die eine oder andere Richtung übermäßig zu knicken. In den Kurven sollten Sie
eine verstärkte Belastung des operierten Beines vermeiden, da hierbei große Haltkräfte
einseitig auf das Hüftgelenk wirken.
Aufwärmen
Beim alpinen Skifahren wird empfohlen, sich wegen der höheren koordinativen
Anforderungen gründlich aufzuwärmen. Neben allgemeinen Übungen wie dem Laufen
auf der Stelle sollten Sie auch mobilisierende Übungen wie Schulterkreisen und
Koordinationsübungen wie Einbeinstand durchführen.
Genug trinken
In der kalten Jahreszeit ist zwar der Durst nicht so groß wie im Sommer. Trotzdem
benötigt der Körper auch jetzt Flüssigkeit. Die trockene Heizungsluft steigert die
Verdunstung und entzieht dem Körper Wasser, so dass ein Erwachsener mindestens
zwei Liter am Tag trinken sollte. Wer Ausdauersport treibt und schwitzt, benötigt
mindestens einen Liter extra. Früchte- oder Kräutertees ohne Zucker oder
Ingwerwasser sind eine leckere Alternative zu Wasser. Die warme Flüssigkeit macht es
leichter, genug zu trinken und wärmt zusätzlich von innen.
Vorbereitende Skigymnastik
Damit der Pistenspaß nicht gleich wieder zu Ende ist, bereiten Skifahrer sich und ihren
Körper besser auf den Saisonstart vor. Muskeln und Gelenke sollten die Gelegenheit
bekommen, die ungewohnten Bewegungen beim Skifahren zu trainieren. Ausdauer,
Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Dehnfähigkeit und Koordination lassen sich durch
eine gezielte Skigymnastik verbessern. Die Verletzungsgefahr sinkt, die
Leistungsfähigkeit steigt und mit ihr auch die Freude am Skifahren.
Zwei- bis dreimal in der Woche eine halbe Stunde Training genügen. Viele Übungen
lassen sich zudem leicht in den Alltag einbauen: Laufen Sie beim Telefonieren umher
und beugen Sie beim Zähne putzen die Knie. Joggen und Rad sowie fahren Schwimmen
und Walken steigern nicht nur die Ausdauer, sondern kräftigen auch das Herz-KreislaufSystem.
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Neben der Beinmuskulatur sind beim Skifahren auch die Haltemuskeln von Bauch und
Rücken gefragt. Sauber ausgeführte Situps stärken diese Muskeln. Für die
Bauchschaukel legen Sie sich auf den Bauch und heben und senken Arme und Beine
gleichzeitig. Die Beckenbodenmuskulatur trainieren Sie, indem Sie sich auf den Rücken
legen, die Füße aufstellen und für einige Sekunden das Becken anheben.
Fahrspezifische Übungen ergänzen die Skigymnastik. Gehen Sie dafür tief in die Hocke,
lassen die Füße flach am Boden und drücken das Gesäß so weit wie möglich herunter.
Legen Sie kleine Hopser beim Laufen ein und üben Sie Rechts-Links-Sprünge. So können
Sie die Bewegungsabläufe auf der Buckelpiste nachempfinden. Dabei sollten Sie in den
Knien locker bleiben und beim Landen weich abfedern, sonst belasten Sie Gelenke und
Wirbelsäule zu sehr.
Eine schnelle Reaktion und eine gute Koordination sind beim Skifahren vor allem dann
gefragt, wenn ein anderer Fahrer die Vorfahrt schneidet oder plötzlich eine Eisplatte
auftaucht. Trainieren Sie für diese Extremsituationen Ihr Gleichgewicht, indem Sie
beispielsweise einbeinig Zähne putzen. Auch Kniebeugen auf einem Bein, das Wippen
auf den Zehenspitzen oder Ausfallschritte nach vorn und hinten helfen, die Muskulatur
auf den Ernstfall vorzubereiten.
Expertin im Studio:
Martina Troschak
Skilehrerin
Skiverband Berlin e.V.
Jesse-Owens-Allee 2
14053 Berlin
Tel.: 030 – 891 97 98
E-Mail: [email protected]
Experte im Beitrag:
Prof. Thomas Jöllenbeck
Bewegungs- und Trainingswissenschaft
Department Sport & Gesundheit
Fakultät für Naturwissenschaften
Universität Paderborn
Warburger Str. 100
33098 Paderborn
Tel.: 05251 - 60-53 01 (Sekr.)
E-Mail: [email protected]
Im Internet
Lehrfilm Skicoaching für Schontechniken
http://www.btb.info/skicoaching/
Sieben Fitness-Grundlagen für Skifahrer erklärt Martina Ertl auf der Seite
http://www.gesundheit.de
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Buchtipp
Skigymnastik
Mathias R. Schmidt
5,99 EUR
Verlag Gräfe und Unzer, 2006
ISBN-13: 978-3-83380-216-4
Verschiedene DVDs mit Skigymnastik, beispielsweise:
FIT FÜR SKI - Mit 20 Minuten pro Tag fit für die Skisaison
Von Nepomuk V. Fischer, mit Christa Kinshofer (Skiklinik)
1x1 Film Verlag, November 2013
14,99 Euro
ASIN: B00GAZGPH6
RBB
„rbb Praxis“
Masurenallee 8 –14
14057 Berlin
www.rbb-praxis.de
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Stand der Information:
Susanne Faß
Christine Salminger
Raiko Thal
Constanze Löffler
29.01.2014
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