Der Schuldschein (03-2014) - CB
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Der Schuldschein (03-2014) - CB
W ir t s c h a f t s b r i e f - Alles aus einer Hand Ausgabe: 9 03.2014 Anekdote Über Politiker – Caligula (12 n. Chr. – 41 n. Chr.) INCITATUS Dass die Römer spinnen, wissen wir spätestens seit Asterix. Dass das Leben im Römischen Reich kein Honigschlecken war, davon haben wir uns bei Ben Hur, Quo Vadis und Spartacus überzeugen können. Über den geistigen Zustand von Roms Herrscher ist dagegen weniger bekannt. Dem soll mit folgender Geschichte Abhilfe geleistet werden. Wir schreiben das Jahr 37 nach Christus. In der Hauptstadt bestieg Kaiser Caligula den Thron. Da die Ausbreitung des Imperiums rasch voranschritt, herrschte am kaiserlichen Hofe reges Treiben. Bei den höchsten Würdenträgern verursachte dies oft Kopfschütteln. Die Einladungen waren nämlich nicht auf Caligula selbst ausgestellt, sondern auf den Namen Incitatus. Auch zu Tisch wurden die Becher nicht gehoben, um einen Schluck guten Weins auf die Gesundheit des Kaisers zu trinken. Nein, angestoßen wurde auf das Wohlergehen und das Vermögen von Incitatus. Doch wer war dieser Incitatus? Ich denke, es ist nun an der Zeit, das Geheimnis zu lüften. Incitatus war ein Pferd! Nicht irgendein Pferd, sondern Caligulas Lieblingspferd. Da der Foto: Louis le Grand – Wikipedia (Ny römische Caesar viel Geld für die Unterhaltung seines Volks in die Carlsberg Glyptotekin Kopenhagen) Hände nahm, fanden natürlich häufig Rennen statt. Und damit der Gaul auch ja ausgeruht in den Wettkampf ging, ordnete sein Besitzer die Sperrung der näheren Umgebung an. Es kommt ja nicht von ungefähr, dass auf Italiens Straßen nachts noch großer Trubel herrscht. Beim Schlafgemach des Tieres selbst handelte es sich auch nicht um einen Stall im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr um einen Art Veterinär-Palast mit wertvoller Einrichtung. Überliefert wird eine Tränke aus Marmor. Das Zaumzeug des Pferdes war aus Elfenbein. Der Sattel aus Purpur. Die Farbe zu tragen war nur wenigen gestattet. Am Halsband befanden sich Perlen und Edelsteine. Vier Jahre lang schaute die römische Obrigkeit dem Schmierentheater von Caligula und Incitatus, was soviel bedeutet wie antreiben oder in Bewegung setzen, zu. Als der Kaiser sein Tier dann zum Konsul berufen wollte, was heutzutage dem Status eines Staatssekretärs gleichkommt, ging alles ganz schnell. Da es im alten Rom noch keine moderne Psychiatrie gab, wurde der Imperator von der Prätorianergarde kurzerhand aus dem Weg geräumt. Was aus dem Pferd wurde, ist nicht übermittelt. Vielleicht mag die Geschichte dem ein oder anderen bezüglich der Krim-Krise helfen. 2 INHALT 1 2 Aufgelesen 4 Wenn die Hochhäuser in den Himmel wachsen 7 Seit Aufzugsysteme und Stahlbaukonstruktionen die Errichtung von Wolkenkratzern ermöglichen, ist ein interessantes Phänomen zu beobachten. Immer wenn die Rekordjagd besonders ausgeprägt war, zogen dunkle Wolken am Wirtschaftshimmel auf. Da momentan ein regelrechter Höhenrausch im Gange ist, drängt sich eine Untersuchung auf. 3 Die Entscheidung ist vertagt 12 Dem Konjunkturbericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 4. März 2014 ist nicht klar zu entnehmen, ob und vor allem wann die Konjunktur in Deutschland endlich Fahrt aufnimmt. 4 Interview mit dem Bundespräsidenten Jens Weidmann 13 Nur Wenigen wird die Ehre eines ganzseitigen Interviews in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zuteil. Jens Weidmann ist einer der Glücklichen. Seine Kernaussagen über die europäische Geldpolitik lesen Sie auf Seite 13. 5 Der nächste Akt in Hellas 14 Nach dem Eklat im vergangenen September nehmen die Inspekteure der Troika ihre Arbeit in Athen wieder auf. Wie sich Griechenlands Wirtschaft in der Zwischenzeit entwickelt hat, erfahren Sie im Report auf Seite 14. 6 XXXL Blase in China 16 Gigantismus hat in der langen Geschichte Chinas gewissermaßen Tradition. Deswegen ist zu befürchten, dass die aktuelle Kreditblase im Reich der Mitte auch alle anderen Finanzexzesse der Vergangenheit übertreffen. 7 Die Hälfte braucht Japan und die USA 19 Einen Überblick über die Staatschulden der Welt finden Sie auf Seite 19. 8 Too big to save? 21 Anders als in Übersee sind Europas Banken infolge der Finanzkrise nicht geschrumpft, vielmehr haben sich ihre Bilanzen weiter aufgebläht. Es stellt sich die Frage, wer das Finanzsystem im Krisenfall retten kann. 8a Trügerische Ruhe im Euroraum 23 Die positiven Nachrichten sind allenfalls die halbe Wahrheit. Bericht von Werner Mussler, Brüssel, aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 9 Die unsichtbare Hand gibt es doch 25 Die Liberalisierung des Bus-Fernverkehrs entwickelt sich heimlich, still und leise zu einer Erfolgsstory. Die soziale Marktwirtschaft kann also funktionieren, sofern man sie nur lässt. 10 Let’s Talk about Geld 27 a) Nach zweijährigem Abwärtstrend klettert der Goldpreis seit Jahresbeginn kontinuierlich nach oben. b) Die Aktienhausse feiert im März ihr fünfjähriges Jubiläum. c) Kippt die Stimmung an den Aktienmärkten? Das Börsenmagazin SMART INVESTOR rechnet mit einer Trendwende an den Börsen. 3 Haftung Sämtliche Einschätzungen und Prognosen beruhen auf der aktuellen persönlichen Beurteilung durch den Autor und können Veränderungen unterliegen. Die zugrunde liegenden Daten und Informationen stammen aus Quellen, die der Autor als seriös erachtet. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit kann keine Gewähr übernommen werden. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Informationen in diesem Report keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von bestimmten Wertpapieren darstellen und dass weder der Autor noch der Verlag eine Haftung für jedwede Anlageentscheidung übernehmen die auf der Basis dieser Informationen vom Anleger in selbstständiger Verantwortung getroffen werden. Alle Informationen beruhen auf Quellen, die wir für glaubwürdig halten. Die in den Artikeln vertretenen Ansichten geben ausschließlich die Meinung der Autoren wieder. Trotz sorgfältiger Bearbeitung können wir für die Richtigkeit der Angaben und Kurse keine Gewähr übernehmen. Urheberrecht: Im SCHULDSCHEIN veröffentlichte Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede ungenehmigte Vervielfältigung ist unstatthaft. Nachdruckgenehmigung kann der Herausgeber erteilen. Das Copyright für veröffentlichte, vom Autor selbst erstellte Objekte bleibt allein beim Autor der Seiten. 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