Vorschau - Lehrerselbstverlag
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Vorschau - Lehrerselbstverlag
t -V t w 18 ion o w -0 e rs .L 0 n c eh 7 im ha re -17 B u rS 0 e el © ru bs 2 fs tV 01 sc er 1 hu lu la nt g. er de ric h Förster / Hoyer / Lingenfelder Lernortkooperationen im Berufsschulunterricht Le Reihe Deutscher Lehrerpreis w rn o rtk oo pe ra Am Beispiel einer Verpackungsmaschine Bestellnummer 18-007-170 -V t w 18 ion o w -0 e rs .L 0 n c eh 7 im ha re -17 B u rS 0 e el © ru bs 2 fs tV 01 sc er 1 hu lu la nt g. er de ric h Siegfried Förster, Jahrgang 1968, absolvierte eine Ausbildung zum Industriemechaniker (Metall). Nebenberuflich erfolgte die Weiterbildung zum Industriemeister Metall. Nach dem Eintritt in den Schuldienst absolvierte er außerdem die pädagogische Fachlehrerausbildung am Staatsinstitut in Ansbach. Inzwischen ist Siegfried Förster an der Staatlichen Berufsschule in Illertissen als Fachlehrer Metall tätig und engagiert sich in der Lehrerausbildung. 2009 erfolgte die Auszeichnung mit dem Deutschen Lehrerpreis. Ralph Hoyer, Jahrgang 1969, studierte Wirtschaftspädagogik an der Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Fakultät in Nürnberg. Nach Abschluss des Studiums zum Diplom-Handelslehrer trat er in den Staatsdienst beim Freistaat Bayern in das berufliche Bildungswesen ein. Seither unterrichtete er an Fachober-, Wirtschaftsund Berufsschulen in diversen bayerischen Städten. Seit 1993 ist er an der Staatlichen Berufsschule in Illertissen vor allem für die theoretische Ausbildung von Industriekaufleuten im Dualen Erstausbildungssystem verantwortlich. Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. Nachdruck, auch auszugsweise, vorbehaltlich der Rechte, die sich aus § 53, 54 UrhG ergeben, nicht gestattet. w rn o rtk oo pe ra Dr. Christian Lingenfelder, Jahrgang 1963, studierte an der TH Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen. An der FU Hagen erwarb er einen Abschluss zum Master of Business Administration und promovierte an der Universität Ulm im Fach Humanbiologie. Neben seinem Engagement in der Ausbildung von jungen Menschen entwickelte Dr. Lingenfelder Konzepte zur beruflichen Weiterbildung von Fachkräften und Ärzten und vermittelt regelmäßig Fachwissen auch auf internationaler Ebene. Seine pädagogischen Erfahrungen hat er in die Kooperation mit der Berufsschule Neu/Ulm-Illertissen einfließen lassen. Momentan leitet er als Geschäftsführer einen Herstellungsbetrieb für Medizinprodukte. Le t Zu den Autoren Lehrerselbstverlag Sokrates & Freunde GmbH, Bad Honnef (Germany) 2011 www.lehrerselbstverlag.de Lektorat und Layout: Josephine Mahler Druck: docupoint GmbH, Magdeburg Förster / Hoyer / Lingenfelder - Lernortkooperationen im Berufsschulunterricht am Beispiel einer Verpackungsmaschine Le w rn o rtk oo pe ra -V t w 18 ion o w -0 e rs .L 0 n c eh 7 im ha re -17 B u rS 0 e el © ru bs 2 fs tV 01 sc er 1 hu lu la nt g. er de ric h VORWORT ZUM DEUTSCHEN LEHRERPREIS .......................................................... 5 EINLEITUNG ............................................................................................................. 7 AUSGANGSSITUATION ........................................................................................... 10 VORBEREITUNG EINER LERNORTKOOPERATION ................................................. 14 LERNZIELKONTROLLEN ........................................................................................ 19 ENTWICKLUNG EINER VERPACKUNGSMASCHINE: LASTEN- UND PFLICHTENHEFT .... 20 ARBEITSPAKETE - ÜBERSICHT .............................................................................. 22 BERECHNUNGEN .................................................................................................... 22 GESAMTZEICHNUNGEN MIT STÜCKLISTEN .......................................................... 23 EINZELTEILZEICHNUNGEN VON FÜNF BAUGRUPPEN MIT STÜCKLISTEN ......................... 23 ARBEITSPLÄNE ...................................................................................................... 24 PRÜFPLÄNE ............................................................................................................ 24 ZUKAUFTEILE ........................................................................................................ 25 KOSTENANALYSE .................................................................................................. 26 MONTAGEANLEITUNG ........................................................................................... 26 BEDIENUNGSANLEITUNG/FUNKTIONSBESCHREIBUNG ......................................... 27 FUNKTIONSPLAN DER SPS (SPEICHERPROGRAMMIERBARE STEUERUNG) .......................... 29 PRÄSENTATION DER ARBEITSERGEBNISSE ............................................................ 29 PUBLIC RELATIONS / ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ................................................. 30 REFLEXION DER SCHWIERIGKEITEN BEI DER UMSETZUNG ................................ 31 KRITISCHE BEMERKUNGEN .................................................................................. 32 DANKSAGUNG ........................................................................................................ 35 VERZEICHNIS DER ANLAGEN ................................................................................ 36 Anlage 1: Lasten- & Pflichtenheft ........................................................... 37 Anlage 2: Lösungsprinzip ......................................................................... 43 Anlage 3: Arbeitspakete-Übersicht ......................................................... 44 Anlage 4: Berechnungen ........................................................................... 46 Anlage 5/6: Gesamtzeichnungen mit Stücklisten .................................... 47 Anlage 7: Arbeitspläne ............................................................................. 60 Anlage 8: Prüfpläne .................................................................................. 61 Anlage 9: Zukaufteile ................................................................................ 64 Anlage 10: Kostenanalyse .......................................................................... 65 Anlage 11: Montageanleitung ................................................................... 68 Anlage 12: Funktionsbeschreibung .......................................................... 69 Anlage 13: Bedienungsanleitung............................................................... 71 Anlage 14: Funktionsplan für SPS ........................................................... 75 Anlage 15: Präsentation der Ergebnisse .................................................. 79 Anlage 16: PR Maßnahmen ..................................................................... 80 t Inhaltsverzeichnis Lehrerselbstverlag 3 Le w rn o rtk oo pe ra -V t w 18 ion o w -0 e rs .L 0 n c eh 7 im ha re -17 B u rS 0 e el © ru bs 2 fs tV 01 sc er 1 hu lu la nt g. er de ric h t Förster / Hoyer / Lingenfelder - Lernortkooperationen im Berufsschulunterricht am Beispiel einer Verpackungsmaschine 4 Lehrerselbstverlag Förster / Hoyer / Lingenfelder - Lernortkooperationen im Berufsschulunterricht am Beispiel einer Verpackungsmaschine -V t w 18 ion o w -0 e rs .L 0 n c eh 7 im ha re -17 B u rS 0 e el © ru bs 2 fs tV 01 sc er 1 hu lu la nt g. er de ric h „Wenn alles schläft und einer spricht, dann nennt man dieses Unterricht!” Dieser alte Pennälerspruch suggeriert, dass Unterricht vor allem eines ist: langweilig. Leider gibt es auch heute noch Unterrichtsstunden, die eher ermüden als anregen - wenngleich die Zeiten des lehrerzentrierten “Frontalunterrichts” längst der Vergangenheit angehören sollten. Mit den Methoden von gestern kann man die Schülerinnen und Schüler von heute nicht mehr erreichen. Ein moderner Lehrer muss deshalb über eine breite Palette verschiedenster Unterrichtsmethoden verfügen, die er jederzeit flexibel und gezielt situations- und lerngruppenbezogen einzusetzen weiß. Wir sind der Überzeugung, dass es an deutschen Schulen tausendfach qualitativ und methodisch herausragende Unterrichtsprojekte gibt, die zur Nachahmung empfohlen werden können. Um diese zu fördern, hat der Deutsche Philologenverband in Zusammenarbeit mit dem BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) und der Stiftung Industrieforschung im Jahr 2003 den Lehrerwettbewerb „Unterricht innovativ” aus der Taufe gehoben, dessen Hauptanliegen es ist, besonders originelle Unterrichtsprojekte in Deutschland auszuzeichnen. Diese zeichnen sich vor allem aus durch: - die Dominanz schülerzentrierter und -motivierender Elemente - einen fächerübergreifenden Ansatz - einen nachgewiesenen Unterrichtserfolg - die Konzeption und Durchführung im Lehrerteam - Übertragbarkeit und Wiederholbarkeit oo pe ra Vor allem die Zusammenarbeit in einem Team von Lehrkräften verschiedener Fächer, die gemeinsam an einem Projekt arbeiten, erschien den Trägern des Lehrerwettbewerbs als eine wesentliche Anforderung innovativen Unterrichts, um das bisher dominierende Einzelkämpfertum von Lehrerinnen und Lehrern zu überwinden. Inzwischen ist „Unterricht innovativ” die zweite Säule im größten Deutschen Lehrerwettbewerb Deutscher Lehrerpreis, nunmehr getragen von der Vodafone Stiftung und dem Deutschen Philologenverband. Mehrere tausend Lehrkräfte und Lehrerteams haben sich in den letzten Jahren daran beteiligt, über 150 Lehrerinnen und Lehrer wurden mit Preisen ausgezeichnet! w rtk rn o Le t Vorwort zum Deutschen Lehrerpreis Unser Hauptbestreben bleibt auch weiterhin, möglichst viele Lehrkräfte und Schulen mit dem Virus des innovativen Unterrichts zu infizieren. Deshalb freuen wir uns, dass im Lehrerselbstverlag einige der preisgekrönten Unterrichtsprojekte aus den beim Deutschen Lehrerpreis „Unterricht innovativ” eingereichten Konzepten erscheinen. Ich wünsche allen Lesern viel Freude und wertvolle Anregungen bei der Lektüre! Heinz-Peter Meidinger, Deutscher Philologenverband Lehrerselbstverlag 5 Le w rn o rtk oo pe ra -V t w 18 ion o w -0 e rs .L 0 n c eh 7 im ha re -17 B u rS 0 e el © ru bs 2 fs tV 01 sc er 1 hu lu la nt g. er de ric h t Förster / Hoyer / Lingenfelder - Lernortkooperationen im Berufsschulunterricht am Beispiel einer Verpackungsmaschine 6 Lehrerselbstverlag Förster / Hoyer / Lingenfelder - Lernortkooperationen im Berufsschulunterricht am Beispiel einer Verpackungsmaschine Einleitung -V t w 18 ion o w -0 e rs .L 0 n c eh 7 im ha re -17 B u rS 0 e el © ru bs 2 fs tV 01 sc er 1 hu lu la nt g. er de ric h t Der Erfolg unseres Wirtschaftens hängt extrem von unserer Fähigkeit ab, Probleme zu erkennen, diese Probleme mit den richtigen Ansprechpartnern zu diskutieren und anschließend wirtschaftliche Lösungen zu erarbeiten. Um Schülern diese Fähigkeiten schon während ihrer Ausbildung zu vermitteln, bietet sich die Durchführung von Lernortkooperationen an. Klassische Lernortkooperationen entstehen zwischen Berufsschulen und Betrieben der Auszubildenden. Schüler, Lehrer und Ausbilder kooperieren, um eine möglichst praxisnahe Ausbildung zu vermitteln. Interessierte Kolleginnen und Kollegen erhalten mit dem vorliegenden Buch wertvolle Hinweise zur praktischen Durchführung einer Lernortkooperation, mit dem Ziel, Inhalte der Schulausbildung stärker handlungsorientiert auszurichten. Das hier verwendete Beispiel ist an das Umfeld einer beruflichen Schule angelehnt. Im vorliegenden Fall erfolgte die Identifikation eines Betriebes (Auftraggeber), der seine Produkte in Faltschachteln verpackt. Die Verpackungsarbeit wird manuell ausgeführt und ist sehr zeitintensiv, außerdem wird beim Verpackungsprozess kein Mehrwert geschaffen. Eine Analyse ergab, dass kommerziell verfügbare Verpackungsmaschinen für die Aufgabenstellung zu groß dimensioniert und zu teuer sind. Aus dieser Erkenntnis heraus hat der Auftraggeber die Schule mit der Entwicklung und dem Bau einer Verpackungsmaschine beauftragt. Le Die Schüler profitieren dabei von der Nähe zu einem echten Kunden und der realitätsnahen Fragestellung. w rn o rtk oo pe ra Um den Schülern einen besonderen Anreiz zu bieten, wurde die klassische Lernortkooperation um ein Unternehmen erweitert, das eine konkrete Fragestellung aus dem Markt in die Schule hineinträgt. Dieses übernimmt als Kunde der Schule teilweise die Finanzierung des Projektes und bettet die technischen Lösungen, die die Schüler erarbeitet haben, nach Abschluss des Projektes in sein betriebliches Umfeld ein. Für die Lehrer ist diese besondere Art der Lernortkooperation eine Herausforderung, gilt es doch, innerhalb eines eng gesetzten zeitlichen Korsetts einen zusätzlichen Partner zu koordinieren und eine befriedigende Lösung zu erarbeiten. Aufgrund der praxisrelevanten Aufgabenstellung ergibt sich eine besondere Motivation für die Schüler: „Wir werden gebraucht“. Die Eigenverantwortung Lehrerselbstverlag 7 Förster / Hoyer / Lingenfelder - Lernortkooperationen im Berufsschulunterricht am Beispiel einer Verpackungsmaschine wird gefördert und Einsichten in die Funktion von interdisziplinären Arbeitsgruppen geschaffen. -V t w 18 ion o w -0 e rs .L 0 n c eh 7 im ha re -17 B u rS 0 e el © ru bs 2 fs tV 01 sc er 1 hu lu la nt g. er de ric h Über die Auseinandersetzung mit dem Thema werden den Schülern Einblicke in folgende Aktionsfelder gewährt: Problemstellung erkennen, hinterfragen und verstehen Technische Lösungen erarbeiten (Lasten-Pflichtenheft) Machbarkeit der technischen Lösungen unter Einbeziehung der wirtschaftlichen Kriterien hinterfragen Projektplan zur Realisierung der technischen Lösungen erstellen Verständnis für innerbetriebliche Zusammenhänge entwickeln Bearbeitung und Koordination einzelner Aufgaben Technische und praktische Umsetzung des Schulstoffs im Rahmen des Lehrplans Dokumentation ra Präsentation der Arbeitsergebnisse pe Nachkalkulation oo Reflexion der Gruppendynamik sowie der Unterstützer und der Hindernisse Le Die Schüler sollen durch das Projekt erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man sich für eine Aufgabe engagiert und in ihr „aufgeht“. Dieser Zustand wird als Flow beschrieben. Beim Flow entsteht eine optimale Synchronisation von Herzschlag, Atmung und Blutdruck und völlige Harmonie zwischen dem Limbischen System, das die Emotionen steuert, und dem Kortikalen System/Neocortex, dem der Sitz für Bewusstsein und Verstand zugeordnet wird.1 Die ursprünglich von M. Csikszentmihalyi im Hinblick auf Risikosportarten entwickelte Flow-Theorie wird w rn o rtk Public Relations 1 8 t Die Auszubildenden lernen ihre eigenen Betriebe, deren interne Prozesse und die „Player“ im Unternehmen besser kennen. Peter Findeisen (2006): Die Qualitäten des Herzens in der Psychotherapie, S. 13. Lehrerselbstverlag Förster / Hoyer / Lingenfelder - Lernortkooperationen im Berufsschulunterricht am Beispiel einer Verpackungsmaschine -V t w 18 ion o w -0 e rs .L 0 n c eh 7 im ha re -17 B u rS 0 e el © ru bs 2 fs tV 01 sc er 1 hu lu la nt g. er de ric h t heute auch für die Erklärung rein geistiger Aktivitäten herangezogen. Flow kann entstehen bei der Steuerung eines komplexen, schnell ablaufenden Geschehens, im Bereich zwischen Überforderung (Angst) und Unterforderung (Langeweile). Wenngleich der Flow-Zugang und das Flow-Erleben individuell sind, gibt es dennoch allgemeine Beobachtungen und Prinzipien, die immer gelten. Im Rahmen der LOK kann sehr gut beobachtet werden, wie aus einer anfänglichen Skepsis der Schüler über eine intensivere Beschäftigung tatsächlich Zustände erreicht werden, die man dem Flow zuschreibt. Die Schüler engagieren sich weit über das geforderte Maß hinaus, entwickeln zusätzliche Ideen und entwerfen anschauliche Dokumentationen – bei unserem Projekt drehte eine Gruppe sogar zusätzlich einen Film. Die Orientierung der LOK an den fachlichen Inhalten des Lehrplans legt den Grundstein für die Vorbereitung zu den Abschlussprüfungen. Die Auszubildenden machen die Erfahrung, dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem Projekt eine besondere Art der Vorbereitung auf die Prüfung darstellt. Durch die konkrete Anwendung des Schulstoffs sowie die kontinuierliche Beurteilung des eigenen Leistungsstandes können die Auszubildenden ihren eigenen Wissenstand sehr gut beurteilen und Lücken aufarbeiten. Eine gute Dokumentation ist die Grundlage für einen erfolgreichen Abschluss eines Projekts und gleichzeitig die Grundlage für die Durchführung weiterer, ähnlich gelagerter Aufträge. Die Dokumentation ist zudem Aushängeschild gegenüber dem Auftraggeber, der einen Einblick erhält, wie gewissenhaft und strukturiert mit relevanten Informationen seitens der Projektgruppe umgegangen wird. oo pe ra Außerdem üben sich die Schüler dabei im Umgang mit Dokumenten. Die Relevanz von geltenden Normen wird erklärt, der Umgang mit ihnen vertieft. Alle Projektgruppen sind damit aufgefordert, eine umfangreiche Dokumentation zu erstellen. Le Um Ihnen als interessiertem Leser das Projekt transparent darzustellen, führen wir Sie durch die einzelnen Kapitel der Dokumentation. So entsteht ein praxisnahes Handbuch, das Ihnen einen Überblick über den Umfang sowie das Niveau der Lernortkooperation verschafft. Außerdem können Sie die einzelnen Kapitel als Vorlage für Ihre eigene Arbeit nutzen. w rn o rtk Die Anlage dieses Buches gewährt Einblicke in eine beispielhafte Dokumentation, die den Schülern vorbildlich gelungen ist. Im abschließenden Teil reflektieren wir unsere Arbeit und geben Ihnen damit wertvolle Hinweise zu den Schwierigkeiten, denen man während der Durchführung einer LOK begegnen kann und zeigen in diesem Zusammenhang Lösungsansätze auf. Lehrerselbstverlag 9 Förster / Hoyer / Lingenfelder - Lernortkooperationen im Berufsschulunterricht am Beispiel einer Verpackungsmaschine -V t w 18 ion o w -0 e rs .L 0 n c eh 7 im ha re -17 B u rS 0 e el © ru bs 2 fs tV 01 sc er 1 hu lu la nt g. er de ric h Nach Euler und Buschfeld2 unterscheiden wir hinsichtlich der Intensität der Lernortkooperation (LOK) drei Stufen: Informieren, Abstimmen und Zusammenwirken, wobei erst das Zusammenwirken dem Kooperationsverständnis entsprechen würde. Als Beweis dafür, dass LOK der Metallabteilung der Berufsschule Illertissen (BsI) dieser Vorstellung entsprechen, sind die vielen erfolgreichen gemeinsamen Projekte mit unseren Ausbildungsbetrieben zu nennen, die stets eine sehr enge Abstimmung zwischen den Kooperationspartnern erforderten. Nachdem in den bisher durchgeführten LOK Schreibtischbutler, Luftpumpen, Tischkicker, Schlüsselhalter, Nussknacker und Speedcars entstanden, erreichte die LOK im Schuljahr 2008/09 an der BsI einen vorläufigen Höhepunkt: Es sollte erstmals ein technisches Produkt für einen Betrieb konstruiert werden, das für den Einsatz in der Fertigung bestimmt war. Die Firma Fluoron, ein aufstrebender Hersteller von Medizinprodukten, war auf der Suche nach einer Verpackungsmaschine, die sterilisierte Container in Schachteln abpackt. Bisher wurde diese Tätigkeit manuell ausgeführt, da aus Kostengründen - die Stückzahl beschränkt sich auf einige tausend Verpackungen im Jahr - eine vollautomatische Anlage nicht in Betracht kam. In unserem Arbeitskreis Projektarbeit diskutierten wir - wie bei allen anderen Projekten auch - die Aufgabe mit den Ausbildern und loteten eine Realisierung aus. Gemeinsam kamen wir zu der Auffassung, nicht zuletzt aufgrund einer finanziellen Zuwendung der Fa. Fluoron an den Förderverein zur Projektentwicklung, das Projekt stemmen zu können. pe ra Lehrplanbezug w Le rn o rtk oo Das Projekt entsprach in vollem Umfang den Lernfeldern des 12. Jahrgangs: Planen und Realisieren technischer Systeme, Optimieren von technischen Systemen, Sicherstellen der Betriebsfähigkeit automatischer Systeme. Für den betrieblichen Auftrag mussten die Schüler selbstständig einen Arbeitsauftrag planen, durchführen und in einem Fachgespräch erläutern. Die Projektarbeit bot zudem eine Plattform für handlungsorientierten und fächerübergreifenden Unterricht und das Projekt diente der Prüfungsvorbereitung. 2 10 t Ausgangssituation Buschfeld, D. & Euler, D. (1994):Antworten, die eigentlich Fragen sind – Überlegungen zur Kooperation der Lernorte. In Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis. Heft 2, S. 9-13. Lehrerselbstverlag