Spectaculum Floral - Kommunale Fachschule für Floristik Straubing

Transcrição

Spectaculum Floral - Kommunale Fachschule für Floristik Straubing
Wir danken unseren Sponsoren:
Spectaculum
Floral
Mittelalter trifft Gegenwart
AOK
Blumenzentrale Straubing
Modehaus Hafner
Raumteiler Melior
Primbs Gmbh
Garten Prentl
Fördergesellschaft des bayer. Gartenbaus
Wir danken unseren Sponsoren:
Spectaculum
Floral
Mittelalter trifft Gegenwart
AOK
Blumenzentrale Straubing
Modehaus Hafner
Raumteiler Melior
Primbs Gmbh
Garten Prentl
Fördergesellschaft des bayer. Gartenbaus
Das Herzogsschloss in Straubing
Spectaculum
Floral
Mittelalter trifft Gegenwart
AUSSTELLUNG
DER
FLORISTMEISTERPRÜFUNG
IN
STRAUBING
Herzog Albrecht I. begann den Bau 1356. Er ließ am Donauufer eine "offene
Residenz" errichten. Das Ensemble besteht aus:
•
Fürstenbauten
im Palas: Ein großer Saalbau zwischen zwei massiven Wohntürmen
entlang der Donau, der 1422 aufgestockt wurde. Im Mittelteil befindet sich über
der Dürnitz der unter Albrechts Sohn Johann III. nach holländischen Vorbildern
errichtete "Rittersaal", der eher als Ständesaal zu bezeichnen ist. Seitlich davon
befanden sich die herzoglichen Wohnräume.
•
Schlosskapelle
St Sigismund und St. Georg (1373)
•
Torturm:
Er ist bereits vor 1356 als Bestandteil der Stadtmauer entstanden und
wurde später in die Anlage einbezogen. Geschmückt ist der Bau mit einem
Wappenfries, das unter anderen auch das holländische Wappen zeigt, direkt über
dem Tor befindet sich das pfalzbayerische Wappen von Kurfürst Karl Theodor.
•
Nordflügel
(ältestes Bauteil mit Saal, evtl. Kanzleifunktion)
•
Vizthumspalast
(Palast des Vizedominus/ Statthalter)
•
weiteren
gotischen kleineren Türmen und Gebäuden, die nicht mehr alle erhalten
sind.
MEISTERKLASSE 2009/2010
IMPRESSUM
Herausgeber:
Kommunale Fachschule für Floristik
Kolbstr. 1 • 94315 Straubing
Tel 09421/84360 • Fax 09421/84365
www.floristmeisterschule-straubing.de
LAYOUT:
Wolfgang Warmdt, Britta Schäfer
FOTOS:
Barbara Rötzer
REDAKTION: Johann Dilger, Schulleiter
Absolventen 2010,
Sonja Marchl,
Elisabeth Wittmann
Es wurden Gebäude aus der damals existierenden Stadtbefestigung übernommen
und deren Nutzung verändert. Wichtigste Funktion war wohl als Versammlungsort in feierlichem Rahmen, z.B. bei Krönungsfeier, Huldigungszeremonien oder
Gerichtsort. Gleichzeitig diente der Bau auch als weltliche Regierungszentrale
mit Rent-, Kasten- und Mautamt. Eine militärische Nutzung ist nicht ablesbar, da
jede Art größerer Türme mit typischen Burgformen fehlen. Die Anlagen waren
Teil der Stadtbefestigung und wurden nachträglich provisorisch verstärkt. Das
benachbarte Karmelitenkloster gehört nicht zum direkten baulichen Schloßbereich, ist aber im gleichen Zusammenhang errichtet worden und Grablege der
Herzöge und des höheren Adels.
Quelle: wikipedia
BLUMEN IM RAUM – FARBEN DES LEBENS
Liebe Gäste, liebe Besucher,
unsere FloristmeisterInnen präsentieren Ihnen vor der einzigartigen Kulisse der historischen
Gemäuer des Straubinger Herzogsschlosses und im Agnes-Bernauer-Garten ihre Arbeiten der
Meisterprüfung 2010. Unter dem Motto SPECTACULUM FLORAL – Mittelalter trifft
Ge-genwart, sind florale Kunstwerke entstanden, die traditionelle und zeitgemäße Handwerkskunst zeigen und miteinander verbinden. Begeben Sie sich auf eine florale Zeitreise und genießen
Sie bei Ihrem Rundgang die Ergebnisse der außerordentlichen Kreativität unserer MeisterInnen.
Ob gestern, heute oder in Zukunft - Blumen bringen Farbe in den Raum. Die Farben der Na-tur
wirken als Blickfang und ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Zum ande-ren aber
bewirken Blumen noch viel mehr: Blumen beweisen Kreativität und zeigen Vitalität. Blumen
spiegeln unsere Stimmungen und Lebensgefühle wider – sie sind die Farben unse-res Lebens.
Sie, liebe junge FloristmeisterInnen, brachten im zurückliegenden Schuljahr Farbe und Le-ben in
unseren Alltag. Ihre an der Schule ausgestellten Werke belegten Ihr stetig steigendes Können und
Ihre außerordentliche Kreativität. Sie bleiben uns in Erinnerung. Darüber hinaus brachten Sie aber
auch Farbe und Leben in die Stadt Straubing. So zum Beispiel mit der überaus gelungenen Dekoration der Kirche und des Pfarrsaals St. Josef zum Besuch von Altbischof Manfred Müller. Sie haben
nicht nur unser Schulleben, sondern auch die Stadt Straubing bereichert. Dafür gebührt Ihnen
großer Dank.
Bedanken möchte ich mich auch bei der Stadt Straubing, insbesondere bei Frau Johanna Wagner
und Herrn Johannes Burgmayer, für die Überlassung der Räume im Herzogs-schloss. Für die
Bereitstellung der Parkplätze geht mein Dank an die Leiterin des Finanzam-tes Straubing, Frau
Maria Heil und an den Leiter der Staatsanwaltschaft Straubing, Herrn Oberstaatsanwalt
Klaus-Dieter Fiedler. Herrn Johann Hauner danke ich für die gewohnt großartige Unterstützung
unserer MeisterschülerInnen bei der Vorbereitung und Durchfüh-rung der Prüfung und der
Ausstellung.
Ich danke allen LehrerInnen des Meisterkurses 2009/1010 für ihren engagierten
Unter-richtseinsatz. Der Erfolg Ihrer SchülerInnen ist auch Ihr Erfolg. Ich danke meiner fachlichen
Leiterin, Frau Britta Schäfer, für ihr außerordentliches Engagement, mit dem sie ihre Schüle-rInnen
auch in diesem Jahr wieder zu Höchstleistungen führte. Zum Schluss soll mein be-sonderer Dank
meiner Stellvertreterin, Frau Elisabeth Wittmann, gelten. Nach 17 Jahren ver-lässt sie unsere
Schule. 17 Jahre hat sie die Kommunale Fachschule für Floristik in Strau-bing unter hohem
persönlichem Einsatz geschickt organisiert und fachlich weiterentwickelt. Der über die Grenzen
Deutschlands hinausgehende gute Ruf unserer Meisterschule ist zu einem großen Teil ihr
Verdienst.
Sie, liebe FloristmeisterInnen der Meisterklasse 2009/2010, beglückwünsche ich zu Ihrem Erfolg.
Ich wünsche Ihnen persönliches Glück und Zufriedenheit. Ich wünsche Ihnen, immer den Glanz in
den Augen Ihrer Kunden zu sehen, wenn Sie durch Ihr Können und Ihre Kreati-vität Farbe und
Leben in ihren Alltag bringen…
Johann Dilger
Schulleiter
ERLÄUTERUNGEN ZUR AUFGABENSTELLUNG FÜR DIE PRÄSENTIERTEN WERKSTÜCKE
I) SPECTACULUM FLORAL
- Mittelalter trifft Gegenwart Die diesjährige Floristmeisterprüfung steht im Zeichen des Mittelalters. Tradition soll im Einklang
mit neuzeitlichen Interpretationen floristisch umgesetzt werden.
Im Mittelalter wurde das Handwerk in jeglicher Hinsicht sehr groß geschrieben. Auch für den
Beruf des Blumenbinders sind elementare Gestaltungsgrundlagen auf diese Epoche zurück zu
führen. Traditionelle Elemente, wie z.B. Formen und Techniken, aber auch pflanzliche Werkstoffe,
sollen die Aussage der Lebensweise im Mittelalter wieder aufleben lassen.
Unser Bestreben als Gestalter sollte es sein, bewusst Traditionelles mit Neuzeitlichem zu
verknüpfen und anzuwenden. Aufbauend auf einer fundierten floristischen Basis soll mit der
Weiterentwicklung bis ins 21. Jahrhundert gezeigt werden, aus welchen historischen Grundlagen
unser Berufsstand schöpfen kann.
Die diesjährige Meisterausstellung zum Thema „Spectaculum floral“ soll ein Zusammenspiel von
Handwerk, Natürlichkeit und kreativer Öffentlichkeitsarbeit für unseren Berufsstand zeigen.
FLORISTISCHE AUFGABEN
Pflanzung
Pflanzen hatten im Mittelalter eine große Bedeutung. Sie wurden nicht nur zum Zwecke des
Schmückens, sondern auch für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen gehandelt.
Bekannte und einfache Pflanzenarten sollen wieder entdeckt werden und sich als Kostbarkeiten
der Zeitgeschichte präsentieren.
Es soll eine harmonische Einheit zwischen einem handgefertigten und natürlichen Gefäß mit der
jeweils zugelosten Pflanze entstehen. Für die Umsetzung steht eine Fläche von 2,25 m² zur
Verfügung. Diese Fläche kann in unterschiedliche Formen aufgeteilt werden.
Zugeloste Pflanzenarten:
Studentenblume (Tagetes) – Lilo Eigenstetter, Thymian (Thymus) – Maria Lechner, Rose (Rosa) –
Miriam Schleyerbach, Erdbeere (Fragaria) – Konrad Schermer, Efeu (Hedera) – Angelika Zellner,
Eisenkraut (Verbena) – Amelie Straßmann, Duftgeranie (Pelargonium) – Katrin Engler, Olive
(Olea) – Sophie Metzger, Lavendel (Lavandula) – Olga Rehm, Hauswurz (Sempervivum) – Andrea
Geisberger, Rosmarin (Rosmarinus) – Lena Weidlich, Laucharten (Allium) – Friedericke Schulz,
Sonnenhut (Echinacea) – Manuela Becher
Florale Sitzgelegenheit
Adelige historische Zeitzeugen des Mittelalters ließen sich in Festsälen z.B. bei Krönungsfeiern
und Huldigungszeremonien in einem würdevollen und fast majestätischen Rahmen feiern.
Die zentrierte und erhöhte Sitzposition sollte die herausragende Position dieser Persönlichkeiten
noch einmal zusätzlich in den Vordergrund stellen.
In Anlehnung an diese feierlichen Zeremonien soll eine florale Sitzgelegenheit angefertigt werden,
bei deren Ausarbeitung das Pflanzliche im Vordergrund stehen muss und die einem Zeitzeugen
(frei wählbar) zugeordnet wird.
Die Präsentation des Objektes soll auf einer Fläche von 2,90 m² stattfinden.
(Zeit für die Pflanzung und florale Sitzgelegenheit: 180 Minuten)
Brautschmuck
Wenn im Mittelalter im christlichen Stil geheiratet wurde, schmückte die Braut sich meist mit
einem Brautkranz. Dieser wurde der Jahreszeit entsprechend in kreisrunder Form gewickelt oder
gewunden. Die Form des Kranzes soll die Basis für den Brautschmuck sein. Die Kranzform ist
zeitgemäß zu interpretieren oder es sollen die traditionellen Elemente wie z.B. Technik oder
Pflanzenarten in der Umsetzung aufgegriffen werden. Die Tragetechnik (mit der Hand zu tragen)
und die Gestaltung sind frei wählbar.
Strauß
Das am häufigsten angefertigte Werkstück in der Floristik ist der Blumenstrauß. Trotz der
täglichen Umsetzung im Blumenfachgeschäft gehört der Strauß zur Königsdisziplin eines jeden
Floristen. Er ist mit dem Kranz das einzige Werkstück, mit dem wir unser fundiertes Basiswissen
der vorausgegangenen Ausbildung und unser Handwerk unter Beweis stellen können. Mit dem
Strauß wird unser Berufsstand des Floristen definiert.
Zum Thema „Mittelalter trifft Gegenwart“ ist ein Strauß mit einer Bindestelle zu fertigen.
Das Werkstück ist mit einem passenden Gefäß wirkungsvoll in Szene zu setzen.
Mit dieser Aufgabenstellung soll die Technik des Bindens im klassischen Sinne in den Vordergrund
gestellt werden.
(Zeit für den Brautschmuck und Strauß: 210 Minuten)
II) FARBE IM RAUM
- Raumteiler Einer der wichtigsten Werbeträger für ein Unternehmen ist die Schaufenstergestaltung. Ein gut
dekoriertes Schaufenster fungiert auch in der Floristenbranche als wirksames Werbemittel zur
Anlockung von Neukunden und Interessenten. Es spiegelt quasi als Visitenkarte die Kreativität
und Kompetenz des einzelnen Fachgeschäftes wider. Mit themenbezogener Gestaltung, wechselnden Aktionen und Blickfängen wird die individuelle Stärke unterstrichen.
Die Aufgabe besteht darin, einen floralen Raumteiler als Hintergrund zur Abtrennung zum
Verkaufsraum in einem Blumenfachgeschäft anzufertigen. Es ist ein Motto für die Schaufenstergestaltung frei zu wählen.
Die Maße des rechteckigen Raumteilers von maximal 2,50 m x 1,00 m x 0,40 m dürfen nicht
überschritten werden. Die gewählte Thematik soll mit einer passenden Farbe gesteigert werden
und mindestens mit zwei Werkstoffen ausgearbeitet sein.
Der Raumteiler muss innerhalb der Ausstellungsfläche sicher von der Decke abgehängt werden.
Das Werkstück soll als floraler Eyecatcher zwischen den ausgestellten Produkten präsentiert
werden. Der Ausdrucksgehalt der eingesetzten Farbe soll die Aussage hervorheben und Symbolik
übermitteln.
Das Objekt 'Raumteiler' ist nicht nur als Werbemittel für das Blumenfachgeschäft zu sehen,
sondern auch als Kaufanreiz zur Dekoration für z.B. Hotels, Einkaufscenter und Gesundheitszentren einzusetzen.
(Zeit für die Raumdekoration: 90 Minuten)
Lilo Eigenstetter
Straubing
[email protected]
PFLANZUNG
Pflanze: Tagetes
Herkunft: Heiße, trockene Gebiete in Mexiko, USA und Argentinien.
Die Oberflächenstruktur des handgefertigten Gefäßes ist dem trockenen, sandigen
Boden nachempfunden.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Mit der Hl. Elisabeth von Thüringen verbindet man der Legende nach Rosen. Deshalb
wird die Sitzgelegenheit ausschließlich mit Floralien aus der Familie der Rosaceae
gestaltet.
Das Sitzkissen selbst besteht aus roten Rosen. Rot symbolisiert Mut, Kampf, Blut und
Liebe. Durch die moderne Umsetzung mit Baustahlgitter stelle ich den Bezug zur
Gegenwart her.
BRAUTKRANZ:
„Grün Grün ist allem meinen Sinn
Ist der lieb ein anfing...“
(Autor unbekannt)
Grün war im Mittelalter die Farbe der Liebe. Der Brautkranz ist aus grünen Ranken
gewunden, in die rosa-grüne bis weiße Blüten eingearbeitet sind. Weiß ist heute eine
beliebte Farbe in der Hochzeitsfloristik.
STRAUSS:
Spectaculum Floral – Schauspiel der Blumen
Transparenz, Dynamik, tiefe Einblicke in die Welt der Heil- und Gewürzkräuter,
komponiert in der Farbharmonie Rosa bis Purpur.
Katrin Engler
Kenzingen
[email protected]
PFLANZUNG
Beim Gestalten des gepflanzten Werkstückes wird die natürliche Umgebung der
Duftgeranie zum Vorbild. Die Trockenwüsten Südafrikas spiegeln sich in der sandigrauen Oberfläche des Gefäßes wider. Ein spannender Oberflächenkontrast entsteht
zu den samtigen Blättern der Duftgeranie. Ein interessantes Zusammenspiel, welches
Pflanze und Gefäß miteinander vereint.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Johanna, die Jungfrau von Orléans (*1412 - †1431)
Johannas Charakter prägte ihre unglaubliche Liebe zu Gott. Diese göttliche Liebe
symbolisiert die Nelke. Ihr starker Wille, für etwas zu kämpfen, war übermenschlich.
Die Farbe Rot bringt dies zum Ausdruck. Mit großem Stolz offenbarte Johanna ihre
Keuschheit. Dies spiegelt die französische Lilie, als Symbol für Reinheit und Unschuld,
wider. Das Metall steht für ihren eisernen Willen und ihre Rüstung, welche sie im
Kampf schützend umhüllte.
BRAUTKRANZ:
In der Farbe Rot steckt das Feuer der Liebe und der Leidenschaft. Die roten
Kalanchoeblüten bringen dies zum Ausdruck. Im Mittelalter wurde häufig Gold- oder
Holzschmuck getragen. Der mit Blattgold vergoldete Eschenring wird dafür symbolisch eingesetzt. Esche versinnbildlicht eine glückliche Ehe.
STRAUSS:
Der Blumenstrauß ist ein gebundenes Werkstück im Wandel der Zeit. Er hat viele
Epochen überdauert und allen Modeerscheinungen standgehalten. Ein Strauß hat
viele Gesichter, die immer wieder aufs Neue faszinieren. In den kräftigen Farben
spiegelt sich die Gegenwart wider, graue und braune Trockenhalme zeigen das Vergangene. Verschiedene Oberflächenstrukturen verdeutlichen das Aufeinandertreffen von
Mittelalter und Gegenwart.
Andrea Geisberger
Heldenstein
[email protected]
PFLANZUNG
SCHÜTZEND – HEILEND – IMMERLEBEND
Selbst wenn die Welt „Kopf steht“, wird uns Sempervivum treu begleiten.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Nur auf einer Ebene mit seinen Mitmenschen bringt Franz von Assisi seine Botschaft
ans Ziel:
TREU – BESCHEIDEN – LEBENSFROH
BRAUTKRANZ:
INNOVATIV – SPIELERISCH – FILIGRAN
Die traditionelle Kranzform verlangt eine moderne Interpretation. Duftende
Schönheiten des Sommers werden durch eine zeitgerechte, technische Umsetzung
optimal in Szene gesetzt.
STRAUSS:
WIESIG – BEWEGT – TRANSPARENT
Diesen Eindruck vermittelt der Strauß auf seinen Betrachter. Strenge und
Konsequenz kennzeichnen lediglich eine perfekte Bindestelle.
Maria Lechner
Obing
[email protected]
PFLANZUNG
Der Legende nach wuchs der Thymian an der Stelle, wo die Tränen der schönen
Helena zu Boden fielen. Dieser Hungerkünstler - zart, unscheinbar und stark duftend
- steht für Stärke, Kraft und Mut.
Die Pflanzung zeigt einen Ausschnitt aus der Natur, in welchem die verschiedenen
Thymianarten wachsen.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Isabella I. von Kastilien (1451-1504) war die erste Königin Spaniens.
Sie war eine selbstbewusste, emanzipierte junge Frau mit festen Willen. So war es
nicht anders zu erwarten, dass sie sich ihren Gemahl, Ferdinand von Aragonien, selbst
aussuchte und ihn im Jahre 1469 heiratete. Isabella war eine stattliche Frau, die mit
Härte und Entschlossenheit regierte. Für Isabella wird ein mächtiger, kantiger Thron
aus Eichenrinde gestaltet. Das florale Kreuz spiegelt ihren starken katholischen
Glauben wider.
BRAUTKRANZ:
Mit der runden Kranzform verbindet man Unendlichkeit, da der Kranz keinen Anfang
und kein Ende hat. Ein Eheversprechen soll für die Ewigkeit halten.
Die Farbe Orange steht für Wärme, Glück und Geborgenheit, Grün galt im Mittelalter als Symbol der Liebe.
STRAUSS:
Der Strauß ist unsere Königsdisziplin. Durch die Blumenauswahl (Kräuter, Gartenblumen und Wiesenblumen) und die transparente Art des Bindens verschmelzen
Mittelalter und Gegenwart zu einer Einheit.
Sophie Metzger
Würzburg
[email protected]
PFLANZUNG
Die Olive ist eine der ältesten Pflanzen der Welt. Sie wird durch die Anordnung der
Bäumchen im Quadrat modern dargestellt .
Das Gefäß bildet eine Verbindung mit der Pflanze durch das Hanfseil, welches die
Erntenetze der Olivenfrüchte widerspiegeln soll.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Die Lehren des Thomas von Aquin:
Die Art, wie man etwas GLAUBT ist vielfältig. So vielfältig ist auch das Sitzkissen, das
aus verschiedenen Kräutern gestaltet wird.
Die VERNUNFT, die zum Glauben benötigt wird, ist dargestellt durch die einseitige
Verwendung eines Werkstoffes, des Klees.
BRAUTKRANZ:
Die Kranzunterform ist durch eine moderne Art der Schichtung konstruiert, welche
eine neue Form der Gestaltung zulässt.
Aus dem Modernen fließt sozusagen das Traditionelle, das durch die bewusste
Auswahl der Materialien besticht.
STRAUSS:
Der Kontrast im Strauß wird durch die Farbtöne Rot - Rotviolett - Violett (für das
Mittelalter) und die Farbe Gelb (für die Gegenwart) geprägt.
Die Farben stehen symbolisch für das Leben und das Verhalten der Bevölkerung in
beiden Zeitepochen.
Olga Rehm
Duisburg
[email protected]
PFLANZUNG
Die Bepflanzung soll an die langen Lavendelmeere in der Provence erinnern. Durch
die vielen verschiedenen Lavendelarten werden die Vielfältigkeit der Farben und des
Duftes des Lavendels zum Ausdruck gebracht.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Für die Gestaltung wurden Kreis- und Kugelformen aufgegriffen. Diese symbolisieren
den willensstarken und lebhaften Charakter von Eleonore von Aquitanien. Die
ausgesuchten Farben Rot (symbolisch für Macht, Energie und Dynamik) und Grün
(symbolisch für die Liebe zu ihren Kindern), spiegeln die vielen Facetten von Eleonore
von Aquitanien wider.
BRAUTKRANZ:
Die mittelalterliche Kranzform wurde zeitgemäß und modern interpretiert. Die
Farbkombination aus den Farben Grün und Weiß stand im Mittelalter für die reine
und vollkommene Liebe. Die Wollziestblätter symbolisieren die Geborgenheit und
das Wohlfühlen in einer Ehe.
STRAUSS:
Bei meinem Strauß wird der Kontrast zwischen mittelalterlicher und neuzeitlicher
Verwendung von Kräutern und Pflanzen dargestellt: Von der Nutzpflanze zur
Schmuckpflanze.
Eingang
Fürstenstraße / Schlossplatz
Kasse
WC
Verköstigung
Kapelle
Reitertreppe
Brautkränze
Innenhof
Pflanzungen
Rittersaal
Gewölbe
Keller
S
Eröffnungsfeier
Raumteiler
Raumteiler
S
Tr
DONAU
Fürstenstraße
Kommunale Fachschule
für Floristik an der
Staatl. Berufsschule III
Kolbstr. 1 - 94315 Straubing
Tel 09421/8436-0 - Fax 09421/8436-5
www.floristmeisterschule-straubing.de
Ulmer Verlag
Arte-Kerzen
Stallung
WC
Sträuße
Multifunktionsraum
Florale Sitzgelegenheit
Konteptionsmappen
Treppe
DONAU
Agnes-Bernauer
Garten
Pflanzungen
Miriam Schleyerbach
Regensburg
[email protected]
PFLANZUNG
Inspiriert wurde ich von den geometrisch angelegten Klostergärten aus dem Mittelalter. In den heiligen Gartenanlagen war die Rose von großer Bedeutung, da sie als
Heilmittel vielseitig eingesetzt wurde.
In meiner Pflanzung werden duftende Rosen mit natürlichen Elementen, wie zum
Beispiel mit Wurzelstöcken oder Ästen, in Szene gesetzt.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Albertus Magnus war einst Bischof von Regensburg, meiner Heimatstadt, der ich sehr
verbunden bin. Der Thron ist ihm gewidmet und soll seine geistliche Überzeugung
und sein Wissen darstellen. Violett ist die Farbe der Geistlichkeit. Das Kissen,
bestehend aus Usambaraveilchenblüten, stellt das gläubige Volk dar und soll die
Wichtigkeit jedes einzelnen Gläubigen symbolisieren.
BRAUTKRANZ:
Traditionelles Binden wird hier in moderner Weise umgesetzt. Die Blüten von Lilien
wurden im Mittelalter zum Schmücken von christlichen Festen verwendet. Das Rot
steht für die Liebe und die Lilien symbolisieren die majestätische Schönheit.
STRAUSS:
Luftig, leicht und locker steht er selbstständig im Leben. Mit spannenden Farbkombinationen, die zum Träumen einladen! Die Säule dient zur Unterstützung der romantischen Atmosphäre.
Friederike Schulz
Uelzen
[email protected]
PFLANZUNG
Die spielerische, schwungvolle und spiralförmige Charakterform des Allium sativum
(Knoblauch) schafft eine harmonische Verbindung unter den vier Pflanzgefäßen. Die
Spalten zwischen den Knoblauchzehen sowie die Transparenz der papierartigen,
dünnen Schutzschicht stelle ich mit einzelnen, lackierten Holzlatten in unterschiedlichen Längen und Breiten dar.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Meine Inspiration für die florale Sitzgelegenheit war der rote Bart von Friedrich I.
(Barbarossa). Mit dem Einsatz vieler heimischer, aber auch exotischer Blüten, stelle ich
das Mittelalter und die Gegenwart einander gegenüber. Die dornenbesetzten
Brombeerranken, die an den Stuhl angeknüpft wurden, sollen die Machtkämpfe und
blutigen Kriege der damaligen Zeit zeigen. Ein mit Blattkupfer bestrichenes Podest
soll den Erfolg des Barbarossa widerspiegeln.
BRAUTKRANZ:
Mit meinem Brautkranz möchte ich die traditionelle Technik des Wickelns wieder
aufgreifen. Grazile Blüten mit geringen Geltungsformen ergeben ein harmonisches
Gesamtbild des Brautkranzes.
STRAUSS:
Ich will bei meinem gebunden Strauß den multikulturellen Lebensstil der heutigen
Zeit darstellen sowie ein harmonisches Zusammenspiel mit Kräutern aus dem
Mittelalter und exotischen Blüten der Gegenwart schaffen.
Amelie Straßmann
Hetzles (Landkreis Forchheim)
[email protected]
PFLANZUNG
Verbena officinalis wurde im Mittelalter als Allheilmittel und für Zaubertränke
verwendet. Ihren Ursprung hat die Pflanze im Mittelmeerraum, ebenso wie ein in
dieser Gegend weit verbreitetes Kunsthandwerk - das Mosaik. Aufbauend auf diesem
gemeinsamen Ursprung fertige ich ein modernes Mosaikpflanzgefäß, in dem das
Eisenkraut zu neuem Glanz erstrahlt.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Papst Urban II rief im Namen Gottes im Jahre 1095 zum ersten Kreuzzug auf. Sinnbildlich für seine Macht der Worte wird der florale Thron aus grünen Chrysanthemen
gefertigt. Als Akzent befindet sich auf der Rückenlehne ein rotes Tatzenkreuz aus
Nelken, das für die Schmerzen und Leiden der Menschen steht, welche durch die
Kreuzzüge ausgelöst wurden. Präsentiert wird der Thron auf einem beleuchteten
Podest aus Plexiglas, welches die göttliche Berufung des Papstes symbolisiert.
BRAUTKRANZ:
Hier treffen mittelalterliche Pflanzensymbolik und traditionelle Kranzform auf
moderne Pflanzen, Blüten und deren Umsetzung.
STRAUSS:
Mittelalterliche Wiesenblüten treffen auf die Trendfarbe 2010: Blau. In allen Varianten.
Konrad Schermer
Geretsried
PFLANZUNG
Einst in ganz Europa verbreitet, ist die Walderdbeere (Fragaria vesca) auf mittelalterlichen Gemälden als die Begleitpflanze Marias zu sehen.
Ein Einwanderer aus Amerika, die heutige Gartenerdbeere, macht ihr jedoch Konkurrenz und verdrängt sie zurück an den Waldrand.
Durch den einzigartigen Geschmack hat sich die Walderdbeere das goldene Blatt
verdient.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Nach den Wirren der großen Völkerwanderungen gelingt es Karl dem Großen (um 800
n. Chr.), das Chaos zu beenden. Er legt den Grundstein für ein germanisch-christliches
Abendland, das Fränkische Reich (Vorgänger des Heiligen Römischen Reiches).
Als „Kaiser vor Ort“ ist er stets auf Reisen, herrscht und ordnet von seinen Pfalzen
aus. Sein Thron ist schlicht und den Gegebenheiten angepasst.
BRAUTKRANZ:
Blumen sind im frühen Mittelalter vor allem Maria und den Heiligen vorbehalten. Die
Braut wird mit schlichten, aber symbolträchtigen Kränzen geschmückt. Diese sind aus
Kräutern und Ranken gebunden oder gewunden.
In meinem Brautkranz verbindet sich mittelalterliche Formarbeit mit heutiger Technik
und neuem Verständnis von pflanzlichem Material.
STRAUSS:
In meinem Strauß treffen historische Pflanzen und Kulturblumen aufeinander,
verbinden und ergänzen sich.
Im Zusammenspiel und der Präsentation kommen selbst Mauerblümchen zur
Geltung. Ein modernes Ambiente oder eine rustikale Umgebung sind als Schauplatz
denkbar.
Lena Weidlich
München
[email protected]
PFLANZUNG
"Hier ist Rosmarin, das ist zur Erinnerung".
(Zitat von William Shakespeare)
Die Bank lädt zum Verweilen und Innehalten ein.
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Ein Stuhl der Gerechtigkeit, Bescheidenheit, Barmherzigkeit und Stärke. Hier thront
Ludwig der Heilige - eine außergewöhnliche Persönlichkeit des Mittelalters.
BRAUTKRANZ:
Der Thymian ist ein Symbol der Treue und der Erinnerung.
Die Ringform spiegelt die ewige Liebe, ohne Anfang und Ende, wider.
STRAUSS:
Ein alle Zeiten überdauerndes Thema ist die Liebe: Vom Grün der Minne zur rosaroten Romantik.
Angelika Zellner
Rosenheim
[email protected]
PFLANZUNG
Er kriecht und windet sich, jeder kennt ihn, denn er versteckt sich nicht. Einst war er
heilig, kroch über Stock und Stein und fand Verwendung in so mancher Arznei. Ewiges
Leben ist sein Symbol, na erkennt Ihr ihn schon?
Es ist die Heilpflanze und Pflanze des Jahres: Der Efeu
FLORALE SITZGELEGENHEIT:
Sagen und Mythen sind so manchen heute noch bekannt. Barbarossa oder Rotbart
wurde er genannt. Tapfer und mutig waren seine Taten.
„Nun ruht sein Körper, bis er wieder erwacht, um zu ziehen in die neue Schlacht.“
BRAUTKRANZ:
Traditionen soll man hegen und mit der Gegenwart umgeben. Rund soll er sich
zeigen, um das Brautpaar ewig zu begleiten.
STRAUSS:
„Aus meiner Hand ist er entsprungen, um zu zeigen seine Pracht.
Blüten mit Vergangenheit zeigen hier ihre Macht.
Modern ist sein Erscheinungsbild, um zu entfalten sein Sinn.“
Das Herzogsschloss in Straubing
Spectaculum
Floral
Mittelalter trifft Gegenwart
AUSSTELLUNG
DER
FLORISTMEISTERPRÜFUNG
IN
STRAUBING
Herzog Albrecht I. begann den Bau 1356. Er ließ am Donauufer eine "offene
Residenz" errichten. Das Ensemble besteht aus:
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Fürstenbauten
im Palas: Ein großer Saalbau zwischen zwei massiven Wohntürmen
entlang der Donau, der 1422 aufgestockt wurde. Im Mittelteil befindet sich über
der Dürnitz der unter Albrechts Sohn Johann III. nach holländischen Vorbildern
errichtete "Rittersaal", der eher als Ständesaal zu bezeichnen ist. Seitlich davon
befanden sich die herzoglichen Wohnräume.
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Schlosskapelle
St Sigismund und St. Georg (1373)
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Torturm:
Er ist bereits vor 1356 als Bestandteil der Stadtmauer entstanden und
wurde später in die Anlage einbezogen. Geschmückt ist der Bau mit einem
Wappenfries, das unter anderen auch das holländische Wappen zeigt, direkt über
dem Tor befindet sich das pfalzbayerische Wappen von Kurfürst Karl Theodor.
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Nordflügel
(ältestes Bauteil mit Saal, evtl. Kanzleifunktion)
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Vizthumspalast
(Palast des Vizedominus/ Statthalter)
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weiteren
gotischen kleineren Türmen und Gebäuden, die nicht mehr alle erhalten
sind.
MEISTERKLASSE 2009/2010
IMPRESSUM
Herausgeber:
Kommunale Fachschule für Floristik
Kolbstr. 1 • 94315 Straubing
Tel 09421/84360 • Fax 09421/84365
www.floristmeisterschule-straubing.de
LAYOUT:
Wolfgang Warmdt, Britta Schäfer
FOTOS:
Barbara Rötzer
REDAKTION: Johann Dilger, Schulleiter
Absolventen 2010,
Sonja Marchl,
Elisabeth Wittmann
Es wurden Gebäude aus der damals existierenden Stadtbefestigung übernommen
und deren Nutzung verändert. Wichtigste Funktion war wohl als Versammlungsort in feierlichem Rahmen, z.B. bei Krönungsfeier, Huldigungszeremonien oder
Gerichtsort. Gleichzeitig diente der Bau auch als weltliche Regierungszentrale
mit Rent-, Kasten- und Mautamt. Eine militärische Nutzung ist nicht ablesbar, da
jede Art größerer Türme mit typischen Burgformen fehlen. Die Anlagen waren
Teil der Stadtbefestigung und wurden nachträglich provisorisch verstärkt. Das
benachbarte Karmelitenkloster gehört nicht zum direkten baulichen Schloßbereich, ist aber im gleichen Zusammenhang errichtet worden und Grablege der
Herzöge und des höheren Adels.
Quelle: wikipedia