ALPE - Seiser Alm Magazin

Transcrição

ALPE - Seiser Alm Magazin
Sommer 2015
ALPE
Seiser Alm Magazin
KASTELRUTH · SEIS AM SCHLERN · VÖLS AM SCHLERN · SEISER ALM · TIERS AM ROSENGARTEN
Luis Zöggeler
Schlernhirte aus Leidenschaft
Klettergilden
In bester alpiner Gesellschaft
Trachtenstoffe
Loden, Leinen, Samt und Seide
Sommer | ALPE 1
Wann bist du das letzte Mal
deinen eigenen Weg gegangen?
Eine Reise nach Südtirol ist immer der Anfang von etwas
Besonderem. Ob Entspannung oder Inspiration, hier findet
jeder seinen ganz eigenen Weg Urlaub zu machen.
www.suedtirol.info
2 ALPE | Sommer
Foto: Helmuth Rier
Editorial & Inhalt
Liebe Gäste!
A
bwechslung, Abenteuer, Almleben: Ob beim
Wandern und Klettern, Laufen und Biken,
Paragleiten und Schwimmen, genussvoll bei
einer typischen Marende oder beim Entspannen im
Heubad: In der Ferienregion Seiser Alm sind Ihren Urlaubsideen keine Grenzen gesetzt. Vielfältig wie die Urlaubsideen sind auch die Orte am Fuße des Schlern.
Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht der Schlernhirte
Luis Zöggeler, der in den Sommermonaten für rund 350
Rinder auf dem Schlern zuständig ist. Gemeinsam mit
Mutter Rosl und Hirtenjunge Tobias erlebt er hier oben
ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit. Von Südtirols Symbolberg fällt der Blick auf das Reich König Laurins, den Rosengarten. Die Kletterrouten rund um den
Rosengarten sind niemandem so vertraut wie den beiden Klettergilden Bergler und Tschamintaler. Wer weniger hoch hinaus will, wandert auf einem alten Pflasterweg von Kastelruth nach St. Oswald und trifft dabei
auf ein besonderes Phänomen, die Eislöcher.
In „Loden, Leinen, Samt und Seide“ präsentieren wir
Ihnen die Stoffe, aus denen die lokalen Trachten sind.
In mühevoller Handarbeit wurden Loden & Co. einst
zum traditionellen Festtagsgewand verarbeitet. Mit
der Hand arbeiten, zeichnen, malen und gestalten,
das ist die Leidenschaft des Geschwistertrios Gasser.
Mit Kreativität und Kennerblick nehmen Kinderbuchfiguren, Geschichtshelden und kunstvolle Messer unter
ihren Augenpaaren Gestalt an.
Seite 4
Schloss Prösels
Seite 6
Das Reich des
Schlernhirten
Einst ein gewöhnliches Alltagsessen, heute eine Südtiroler Spezialität: Das schwarzplentene „Muas“ kam
früher bereits zum Frühstück auf den Tisch. Noch
heute löffeln alle gemeinsam das Muas direkt aus der
Pfanne. Unser Rezept verrät, wie sie das Muas selbst
nach­kochen können. Neben kulinarischen Highlights
ist auch für musikalischen Genuss gesorgt: Das Schlern
International Music Festival in Völs am Schlern bietet
ein Feuerwerk an Improvisationen und überraschenden Klangkombinationen.
Nicht zuletzt möchte ALPE aber auch einfach Ihr Begleiter durch Ihren Seiser Alm Urlaub sein: Neben
wichtigen Informationen über öffentliche Dienste gibt
es Tipps für die besten Restaurants, Gaststuben und
Treffpunkte sowie für attraktive und vielfältige Shoppingmöglichkeiten auf der Seiser Alm, in Kastelruth,
Seis, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten. Das
Magazin enthält auch ein detailliertes Programm der
vielfältigen Veranstaltungen, der kulturellen wie geselligen Höhepunkte. Wir hoffen, dass auch Sie mitmachen und daran Freude finden.
Seite 12
Klettergilden
unterm Rosengarten
Seite 17
Mythos Dolomiten
Seite 18
Wanderung nach St. Oswald
Seite 24
Evi, Jochen & Armin Gasser:
Kreatives Geschwistertrio
Seite 30
Loden, Leinen,
Samt und Seide
Seite 36
Schlern International
Music Festival
Seite 40
Rund ums „Muas“
Seite 42
„Schwarzplentenes Muas“
Seite 44
10 Tipps der
Ferienregion Seiser Alm
Seite 46
Höhepunkte Sommer ‘15
Seite 48
Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen, unvergesslichen Aufenthalt, Wohlergehen und Erholung.
Höhepunkte Winter ‘15/16
Seite 50
Gesehen & gehört
Eduard Tröbinger Scherlin, Präsident
für Seiser Alm Marketing und die Tourismusvereine
Kastelruth, Seis am Schlern, Völs am Schlern,
Seiser Alm und Tiers am Rosengarten
Sommer | ALPE 3
4 ALPE | Sommer
Fotos: Helmuth Rier
Schloss Prösels
Auf einem sonnigen Hügel von den Herren von Völs
erbaut, diente Schloss Prösels diesen über die
Jahrhunderte als Stammschloss und Rückzugsort.
Der bedeutendste Spross dieser Familie,
Leonhard von Völs-Colonna (1458-1530),
Landeshauptmann an der Etsch und Burggraf von Tirol,
erweiterte die Burg zu einer Schlossanlage,
die von Spätgotik und Renaissance geprägt ist.
Schloss Prösels, eine der bedeutendsten Kulturstätten
Südtirols, kann täglich (außer samstags) im Rahmen
von Schlossführungen besichtigt werden. Im Sommer
locken hochkarätige Kulturveranstaltungen
Besucher aus nah und fern in das
prachtvolle historische Gemäuer.
www.schloss-proesels.it
Sommer | ALPE 5
Wo die Freiheit grenzenlos ist:
Rosl und Luis Zöggeler sind
von Juni bis September am
Schlern voll im Einsatz.
Hirtenritt
und Himmelsruh
Auf den sattgrünen Weiden am Schlern verbringt das Völser Rindvieh
den Sommer. Für das Wohl der Tiere sorgen Schlernhirte Luis Zöggeler,
Mutter Rosl und Hirtenjunge Tobias. So wird jeder Sommer auf der
Hochfläche für alle Beteiligten zum spannenden Abenteuer.
A
Text: Elisabeth Augustin
Fotos: Helmuth Rier
6 ALPE | Sommer
m schönsten ist es am Moarboden im
Herbst, wenn über den Tälern schon
die Nebel hängen. Die Sonne taucht
die Weiden des Schlern und die sie
krönenden Dolomitengipfel in warmes Licht. Rosl
gerät ins Schwärmen. Draußen am Weg schnaufen
gegen Abend die letzten Wanderer bergaufwärts
in Richtung Schlernhaus, um dort ihr Nachtlager
aufzuschlagen. In der Moarbodenhütte haben sich
ein paar Jäger versammelt. Sie wollen sich möglichst früh am Morgen mit Büchse, Munition und
Hund von hier aus auf den Weg machen. Während
die Männer am Tisch beim Kartenspiel „Watt’n“
lautstark um Punkte kämpfen, steht Rosl am Herd,
um weitere Knödel zu drehen und ihre Gäste satt
zu bekommen. Luis und Tobias sind noch unterwegs, um nach einem abtrünnigen Kalb zu suchen,
doch bald wird man den Abend gemeinsam in geselliger Runde ausklingen lassen, um dann müde
und glücklich ins Bett zu fallen.
Am Moarboden steht seit Menschengedenken die
Hütte des Schlernhirten. 2012 neu aufgebaut, beherbergt die Moarbodenhütte heute den Schlernhirten Luis Zöggeler, Mutter Rosl Kompatscher
Zöggeler sowie deren Enkel Tobias, der im Sommer als „Hüterbub“ wertvolle Hilfe leistet. Luis
und Rosl sind vom Almkomitee, einem Zusammen- »
Sommer | ALPE 7
8 ALPE | Sommer
Ein idyllischer Arbeitsplatz:
Am Moarboden hat seit
Menschengedenken
der Schlernhirte
seinen Standort.
schluss der Bauern der Gemeinde Völs am Schlern,
mit dem Hirtendienst beauftragt und verbringen
seit 2006 jeden Sommer am Schlern. „Vorher waren wir sommers 20 Jahre lang im Durontal und
haben dort das ganze Tal, das die Seiser Alm mit
dem Fassatal verbindet, gehütet“, erzählt Rosl. Ihr
Sohn Luis war von klein auf mit dabei. Der heute
33-Jährige ist Hirte von Fleisch und Blut.
Das Reich des Schlernhirten Luis umfasst 560
Hektar Weiden. In seiner Obhut stehen 350 Rindviecher - Kälber, trächtige Kalbinnen, trockengestellte Kühe, Ochsen – sowie 20 Pferde. Auf seinem Haflinger-Pferd Moni reitet Luis jeden Tag die
endlosen Weiden ab. Luis selbst sagt, er „fährt“.
Hauptsache mobil. Seine Vorgänger waren seit jeher zu Fuß unterwegs, weshalb der temperamentvolle und lebenslustige Luis als erster berittener
Schlernhirte anfangs von den Bauern etwas beargwöhnt wurde. Die Befürchtung, die Tiere würden erschrecken, trat nicht ein, so dass nun jeder
froh ist, dass die Tiere vom Hirten bestens betreut
sind. Luis kennt jedes einzelne ihm anvertraute
Tier, und jedes Tier kennt den Luis. Der Schlernhirte zählt seine weit verstreute Herde jeden Tag
ab, und wenn ein Tier fehlt, wird solange gesucht,
bis es gefunden ist.
Die Tiere werden meist Mitte Juni durch die Schlern­
schlucht über den Prügelweg auf den Schlern aufgetrieben, nachdem sie nach Winterende den Stall
verlassen und einen Monat lang auf den Niederweiden in Völs, Ums, Prösels und Völser Aicha gegrast haben. Auf den weiten Weiden am Schlern
verteilen sich die Tiere, bleiben aber meist im Rudel - beispielsweise am Burgstall, der auf 2.500
Metern gelegenen Kuppe, die zur Santnerspitze
führt, und in vorgeschichtlicher Zeit ein Kultplatz
war. „Irgendwie finden alle ihren Lieblingsplatz“,
erklärt Luis.
Wenn es im Sommer schneit, und das ist am
Schlern keine Ausnahme, kommen nicht nur die
Tiere, sondern auch ihr Hirte in Bedrängnis. Dann
eilen die Bauern aus Völs den Schlern hoch, um
beim Zusammentreiben des Viehs behilflich zu
sein, damit es nicht erfriert, abstürzt oder verhungert. Sollte es – vor allem bei Schnee oder Gewitter – vorkommen, dass ein Tier über eine Schlernwand oder die Burgstallkante abstürzt, setzt der
Schlernhirte alles daran, es zu finden. Wenn möglich, steigt Luis dann zu dem Tier ab, um es zu bergen und ihm die Ohrenmarke abzunehmen. „Diese
gebe ich dann dem Bauern zurück, damit dieser
von der Viehversicherung den Schaden zurückerstattet bekommt“, so Luis. Pro Sommer seien es
durchschnittlich vier bis fünf Tiere, die nicht überleben würden, außer bei heftigem Blitzschlag, da
könne es schon mal größere Verluste geben.
Der Arbeitstag am Moarboden beginnt kurz nach
sechs Uhr. Mit Luis, Rosl und Tobias verbringen
neben den beiden Pferden Moni und Bessy, Hund
Bubi, Hennen und Hasen auch drei Kühe den Sommer am Moarboden. Nach dem Melken der Kühe
wird die Milch entrahmt, um daraus Butter zu machen. Nach dem Frühstück reiten Luis und Tobias
hoch zum Schlernhaus. Dort nehmen sie das auf »
Sommer | ALPE 9
Auf den weiten grünen Weiden
am Schlern ist das Rindvieh
selbst im Hochsommer vor
Schneefall nicht sicher.
der Materialseilbahn aus dem Tal hochtransportierte
Salz mit, um es für das Vieh auf die Salztröge aufzuteilen. Zugleich kontrollieren Hirte und Hirtenbub auf
ihrer Rundfahrt auch die Wassertröge, damit die Tiere
nicht Durst leiden. Wenn es sich zwischendurch ausgeht, legen Luis und Tobias auf den grünen Weiden mit
ihren Haflingern ein kurzes Training ein, um sich und
die Tiere für Galopprennen, Reitveranstaltungen wie
den Oswald von Wolkenstein-Ritt und das Skijöring im
Winter vorzubereiten und fit zu halten. Die Zöggelers
sind in Haflingerkreisen weitum bekannt.
Währenddessen hält Mutter Rosl in der Moarbodenhütte die Stellung. In der Hirtenhütte darf aufgeschenkt
und aufgetischt werden, wenn jemand einkehrt: Bauern, die nach ihrem Vieh schauen, oder Wanderer, die in
der halben Stunde Gehzeit vom Schlernhaus entfernten
Hütte noch eine kurze Rast einlegen möchten. Rosl
schenkt Saft, Wein oder Bier auf, für Hungrige gibt es
ein Schlernbrettl mit Speck, Wurst und Käse oder leckeren Kaiserschmarrn, rund um den Schlernkirchtag im
August zudem Schöpsernes (Lammeintopf) und dann
auch in geringen Mengen selbstgebrannte Schnäpse.
Am Wochenende, wenn auch viele Einheimische den
Weg zum Schlernhaus nehmen, lockt Rosl mit frischen
süßen Völser Krapfen. Nach getaner Arbeit auf den Weiden gehen ihr bei der Bewirtung der Gäste Luis und
Tobias zur Hand. So richtig gemütlich wird es dann am
Abend. Die letzten Wanderer sind vorbeigezogen und
am Moarboden herrscht eine Himmelsruhe: „Wenn wir
vor der Hütte sitzen, vor uns der Rosengarten leuchtet und wir Murmeltiere, Rehe und Gämsen beobachten, ist das ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit“,
sagt Rosl, „einfach nur schön“. Hier oben am Berg gehe
einem rein gar nichts ab.
Mitte September, je nach Witterung, zieht die ganze Karawane wieder ins Tal. Beim Almabtrieb kommt noch
einmal festliche Stimmung auf: Hirte und Bauern sind
froh, dass ihr Vieh den Sommer gut verbracht und heil
überstanden hat. Der Luis und die Rosl kehren wieder
zurück nach St. Kathrein auf den Kompatscher-Hof, wo
sie im Winter dem Jungbauern Peter zur Hand gehen.
30 Haflinger, 70 Kühe, 20 Ziegen und 20 Schafe sind
auf dem großen Erbhof aus dem 16. Jahrhundert täglich zu versorgen. In der alten Stube und im Flur zeugen
unzählige Trophäen und Glocken von der erfolgreichen
Teilnahme an Grauviehausstellungen, Pferdezuchtveranstaltungen und Reitbewerben. Somit wird dem Luis
und der Rosl auch im Winter mit Sicherheit nicht langweilig. Und der nächste Sommer am Schlern kommt
bald wieder. n
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Der Schlern – Symbolberg Südtirols
Über 2.500 Meter hoch, weitum sichtbar und in seiner Silhouette unverkennbar, strahlt der Schlern als Symbolberg Südtirols weit ins Land. Die
Geschichte der Entstehung der weltberühmten Dolomiten – seit 2009 von
der UNESCO zum Welterbe erklärt wird kaum woanders so lebendig wie
hier. Der Schlern ist ein versteinertes
Korallenriff: Das unmittelbare Nebeneinander von felsbildenden Riffen und
gewaltigen Vulkanergüssen unter der
Oberfläche des großen urzeitlichen
Meeres war die Ursache für die Bildung so gegensätzlicher Formen.
Der Schlern zieht die Menschen seit
Jahrtausenden in seinen Bann. Prähistorische Funde beweisen, dass der
Schlern schon von alters her bestiegen
wurde. Die Menschen, die zu Füßen
dieses imposanten Gebirgsstockes leben, haben ein recht pragmatisches
Verhältnis zu ihrem Hausberg. Das
Hochgebirge des Schlern wurde nicht
etwa erst von den Bergpionieren des
19. Jahrhunderts erobert, obschon in
jener Zeit dessen touristische Komponente eine Rolle zu spielen begann.
Vielmehr dient er den Menschen seit
jeher als wichtige Wasserquelle und
als Weide für die Tiere.
1885 wurde am Schlern die Schlernhütte, als drittälteste Schutzhütte
der Dolomiten, auf 2.457 Metern über
dem Meeresspiegel feierlich eröffnet.
Die Schlernhäuser wurden zum Kristallisationspunkt der Alpenvereins­
tradition Südtirols und erfreuen sich
auch heute höchster Beliebtheit. Von
Mitte Juni bis Anfang Oktober treffen sich in den Schlernhäusern Bergfreunde aus aller Welt. Am Schlern
bietet die Aussicht vom Petz, dem
Gipfel auf 2.563 Metern, bei guter Witterung Eindrücke, die man nicht so
leicht vergessen wird. Der Blick reicht
von hier bis zur Ortler-CevedaleGruppe und zu den ferneren Dolomitenstöcken wie jene des Pelmo und
der Civetta. Besondere Beachtung
verdienen auch die Pflanzen der hochalpinen und arktischen Regionen, die
auf den Grasmatten des Schlern wachsen: Alpengrasnelken (Schlernhexen),
Primel, Edelweiß, Räthischer Alpenmohn und verschiedene Enzian-Arten.
Die exzellente Luft und das gesunde Gras weiß im Sommer ganz
besonders auch das Vieh zu schätzen. Auf dem Schlern genießen die
Tiere besonders nahrhaftes Futter.
So heißt es im Volksmund: „Was
das Tier herunten einen Korb voll
braucht, so braucht es oben nur
einen Hut voll.“ Da die Weide am
Schlern aber sehr weitläufig und
nicht eingezäunt ist, herrscht vor
allem gegen Ende der Weidezeit,
wenn sich die Tiere an die noch satteren Außenränder wagen, große
Absturzgefahr.
Welterbe: Der Schlern
ist ein bekannter
und weitum sichtbarer
Anziehungspunkt für
Bergwanderer und
Naturliebhaber.
Um 1797 hatte Maria Kritzinger vom
Deimlhof in Ums zum Dank für die
Errettung des Viehs auf dem Schlern
die dem Heiligen Kassian und der
Gottesmutter geweihte St.-KassianKapelle errichten lassen. Am 13. August, dem Tag des Heiligen Kassian
(„Kaschestog“), herrscht Festtagsstimmung. Beim Kirchtag (meist am
Samstag nahe dem 13. August) wird
nach dem festlichen Gottesdienst
vor der St.-Kassian-Kapelle beim
Schlernhaus zünftig gefeiert. n
Sommer | ALPE 11
12 ALPE | Sommer
Rechts im Bild die Delagokante,
einer der drei Vajolettürme.
Links davon der Ost- und Nordturm.
In bester alpiner
Gesellschaft
Die Bergler und die Tschamintaler haben sich dem Bergsteigen und Klettern verschrieben
und kennen im Rosengartengebiet jeden Stein. Für beide Klettergilden ist Tiers das
Tor zu den Dolomiten und Ausganspunkt zahlreicher ihrer Klettertouren.
A
ls ein älterer Herr mit braunem Teint
und sportlicher Windjacke die Gaststube in Bozen betritt, in der wir verabredet sind, wird auf den ersten
Blick klar, dass das mein Gesprächspartner, Rochus
Oehler, ist. Bergsteiger sind einfach zu erkennen.
Es ist nicht nur die viele frische Luft, die man ihnen
ansieht. Rochus Oehler ist Präsident der „Bergler“,
einem Bozner alpinen Verein, auf deren Mitglieder allein im Gebiet Schlern-Rosengarten über 100
Erstbegehungen zurückgehen. Er ist der Nachfol-
ger des 2004 verstorbenen, bekannten Südtiroler
Bergsteigers Otto Eisenstecken, der den „Berglern“ von 1967 bis 2000 vorstand.
Die Geschichte des Alpinismus. Zu Beginn waren es hauptsächlich Gelehrte und Wissenschaftler, die gegen Ende des Mittelalters begannen, aus
Spaß und Interesse niedrige Gipfel zu erklimmen.
Einst ging man nur zur Jagd oder zur Überquerung
von Pässen ins Gebirge und nicht aus Interesse an
Fauna und Flora, an der Geologie oder dem Berg- »
Text: Katja Sanin
Fotos: Helmuth Rier
Sommer | ALPE 13
steigen selbst. Auch bei der Erstbesteigung des
höchsten Berges der Alpen, des Mont Blanc, im
Jahr 1786 standen noch naturwissenschaftliche Fragestellungen und weniger sportliche Ziele im Mittelpunkt des Interesses, aber der Grundstein für den
Kampf mit den Bergen war gelegt.
Die Berglerhütte dient
den „Berglern“ seit 1923
als Ausgangspunkt
für ihre Klettertouren.
Als das Goldene Zeitalter des Alpinismus wird die
Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts bezeichnet,
in der die meisten bedeutenden Berge der Westalpen zuerst bestiegen wurden. In diese Zeit fällt auch
die Gründung der ersten Alpenvereine. Zentrum der
alpinistischen Erschließung war damals die Schweiz.
Das kleine Land inmitten der Alpen entwickelte sich
zum beliebtesten Reiseziel in Europa. Es war der
Wunsch der aus dem Ausland kommenden gehobenen Gesellschaft das Gebirge zu erleben. Die Gipfel der Dolomiten hingegen waren zu niedrig und
somit uninteressant. Die Erschließung der Ostalpen und der Alpinismus in den Dolomiten begannen erst Ende des 19. Jahrhunderts mit der Erstbe-
steigung des 3.168 Meter hohen Monte Pelmo in den
Ampezzaner Dolomiten. Die Idee, den Alpinisten die
Bergwelt der Dolomiten mittels einer durchgängig
befahrbaren Straße leichter zugänglich zu machen,
geht auf den Deutschen und Österreichischen Alpenverein zurück. Damals gab es zwar schon die Eggentaler Straße seit 1860 und die Karerpassstraße
seit 1896, aber an höheren Übergängen gab es nur
Schotterstraßen und Saumpfade. Initiator des Baus
der Dolomitenstraße war der leidenschaftliche
Bergsteiger und Pionier Theodor Christo­mannos,
womit die touristische Erschließung der Dolomitentäler begann.
Die alte Straße nach Tiers wurde bereits 1811 erbaut und das Dorf Tiers spielte eine bedeutende
Rolle in der alpinistischen Erschließung der Südtiroler Berge – es war das Tor zu den Dolomiten. Ende
des 19. Jahrhunderts wurden mit der Grasleiten
Hütte, der Vajolet Hütte und der Kölner Hütte die ersten Schutzhütten erbaut, die sich schon bald als zu
König Laurins Reich
Um den Rosengarten ranken sich viele
Geschichten, Mythen und Sagen. So
herrschte der Zwergenkönig Laurin dort
über sein Volk und belegte sein Reich mit
einem Fluch. Hoch oben in den grauen
Felsen des Rosengartens, dort, wo sich
heute nur mehr eine öde Geröllhalde, das
„Gartl“, ausbreitet, lag einst König Laurins
14 ALPE | Sommer
Rosengarten. Als der Zwergenkönig Laurin
die Königstochter Similde in sein Reich
entführte, wurde er von den treuen Gefährten des Königs gefangen genommen
und schrie: „Diese Rosen haben mich verraten. Sie sollen nie wieder blühen, weder
bei Tag noch bei Nacht!“ Doch er hatte bei
seinem Fluch die Dämmerung vergessen!
Und so kommt es, dass der Berg in der
Dämmerung seine Rosenpracht zeigt und
rot erglüht. Entstanden ist der Rosengarten aus einem Korallenriff, als noch Wasser die Erdoberfläche bedeckte. Heute ist
er ein Juwel der Naturschönheiten und seit
2009 mit einem guten Teil der restlichen
Dolomiten UNESCO Welterbe.
Das Bergler-Hüttenbuch.
klein erwiesen und noch vor dem Ersten Weltkrieg
auf die heutige Größe ausgebaut wurden. Die erste
Schutzhütte, die im Rosengartengebiet 1887 auf
Anregung von Johann Santner von der Sektion Leipzig des Deutschen Alpenvereins gebaut wurde, war
die Grasleitenhütte. Von dort aus konnte man den
höchsten Gipfel, den 3.004 Meter hohen Kesselkogel, in zwei Stunden erreichen. 1888/1889 gründete Johann Santner gemeinsam mit einigen Bergsteigern aus Bozen und dem Ausland den Verein
„Die Tschamintaler“. Einige erfahrene Tierser Kletterer rund um die beiden Brüder Johann und Alois
Villgrattner nutzten um die Jahrhundertwende die
Gunst der Stunde und gründeten eine Bergführervereinigung. Alois Villgrattner war es, der zusammen mit Johann Santner am 19. Juni 1878 den später
nach ihm benannten Santnerpass eröffnete und somit den Rosengarten von der Tierser Seite aus zugänglich machte. Da es vor allem Wohlhabende aus
der Bürgerschicht der Städte waren, die es damals
in die Berge zog, verdienten sich die Bergführer und
Träger eine goldene Nase. So kostete zum Beispiel
eine Tour von Tiers auf die Rosengartenspitze 14
bis 16 Gulden - zum Vergleich, ein Handwerker verdiente damals am Tag knapp einen halben Gulden.
Doch vom Bergführen alleine leben konnten nur die
Besten wie zum Beispiel Franz Schroffenegger und
Franz Wenter. Letzterer war auch Mitglied der 1914
gegründeten alpinen Vereinigung „Bergler“ wie der
legendäre Otto Eisenstecken, dessen Namen auf
keinen Fall fehlen darf, wenn man sich, wie Rochus
Oehler und ich, über das Klettern in den Dolomiten
unterhält. Schroffenegger und Wenter kletterten
vor dem Ersten Weltkrieg zahlreiche schwere Touren im Rosengartengebiet: Erstbegehungen an der
Nordwestwand des Delagoturms, der Nordwestwand und der Ostflanke der Sattelspitze, der Ostwand der Rotwand und die schwierige Nordroute
der Laurinswand gehen auf ihr Konto.
Kletterparadies Rosengarten. „Nach dem Zweiten Weltkrieg war es Otto Eisenstecken, der mit
seinen Erstbegehungen Ende der vierziger Jahre
an Rotwand, Laurins-Westwand, Vajolet-Hauptturm und vielen Wänden mehr eine neue Epoche
des Bergsteigens einläutete“, erklärt mein Gesprächspartner Rochus Oehler und erzählt, dass
Eisenstecken es war, der nach dem Vereinsverbot
durch die Faschisten in den zwanziger Jahren und
den Kriegswirren die „Bergler“ nach Kriegsende
wieder ins öffentliche Vereinsleben zurückführte.
„Noch heute treffen wir uns jeden Donnerstag an
unserem Stammtisch im Hotel Hanny“, berichtet
Rochus Oehler und in seiner Stimme sind Freude
und Stolz zu hören über so viel Tradition, die schon
seit hundert Jahren Bestand hat. Der Donnerstag
war nicht von ungefähr gewählt. Damals gab es
noch keine Smartphones, um sich via sms oder
WhatsApp zu verabreden. Die Bergler trafen sich
jeden Donnerstag, um die Touren für das bevorstehende Wochenende zu planen. Der Erste Weltkrieg
jedoch bremste den Tatendrang aller Bergsteiger »
Sommer | ALPE 15
tengebiet verbunden und führen eine rege Vereins­
tätigkeit, die sie heute weit über den Rosengarten
und die Südtiroler Landesgrenzen hinausführt. Für
die „Bergler“ aus Bozen lag der Rosengarten praktisch vor der Tür und für „Die Tschamintaler“ ist er
der Hausberg. Die „Bergler“ fuhren früher mit dem
Zug nach Blumau, und dann mit den Fahrrädern
nach Tiers, wo sie in Heulagern übernachteten, um
dann früh morgens ihre Touren in Angriff zu nehmen. Erzählungen zu Folge sollen sie einmal von
rol verboten war, zum geheimen Vereinssitz. Dort
entging man den Schikanen des Faschismus, es
wurden deutsche Lieder gesungen und man blieb
während des gesamten bis 1943 andauernden Vereinsverbots unentdeckt. „Die Tschamintaler“ treffen sich nicht jeden Donnerstag wie die „Bergler“,
sondern, abgesehen von ihrer Vereinstätigkeit, einmal im Jahr zur Jahreshauptversammlung – wie die
„Bergler“ auch. Als Frau eines der 17 Mitglieder der
„Tschamintaler“ hatte ich die Ehre, bei der diesjährigen Hauptversammlung, zu der auch die Frauen
eingeladen waren, dabei zu sein. Getroffen haben
wir uns unweit von der „Bergler Hütte“. Einige kamen direkt vom Eisklettern zurück und die anderen
wanderten von unten hinauf zur Haniger Schwaige.
Als wir alle bei Tisch saßen, und ich allen Anwesenden ein Blatt Papier und einen Stift reichte, um
ihre Lieblingsklettertour im Rosengartengebiet
aufzuschreiben, wurde mir als absoluter Nichtfachfrau bewusst, dass es rund um den Rosengarten, neben den bekannten, und für jeden geübten
Berggeher begehbaren Klettersteigen Kesselkogel, Laurenzi, Masaré und Santnerpass, für erfahrene Bergsteiger Klettertouren wie Sand am Meer
gibt. So gut wie jeder nannte eine andere Tour. Die
einzige Tour, die doppelt erwähnt wurde, war genau
einem Bauer ziemlich unsanft vertrieben worden
sein, sodass sie beim Abstieg durch die Wenterkamine beschlossen, am Fuße der Laurinswand eine
Hütte zu erbauen. Der Bau der „Bergler Hütte“
dauerte von 1921 bis 1923 und sie wurde während
des Faschismus, als die deutsche Kultur in Südti-
jene Tour, die auch mein Gesprächspartner Rochus
Oehler nennt, als ich auch ihn am Ende unseres
Gesprächs nach seiner Lieblingstour im Rosengartengebiet frage – die von Otto Eisenstecken am 2.
September 1946 im IV Grad direkte Westwand zum
Gartl eröffnete Eisensteckenführe. n
und überschattete in jenen Jahren die Geschichte
und Entwicklung Europas. Die alpine Vereinigung
der „Tschamintaler“ hingegen zerbrach in jener
Zeit und wurde 1959 von den fünf Tierser Bergsteigern Markus Villgrattner, Toni Trompedeller, Sepp
Robatscher, Albert Robatscher und Günther Pattis
neu gegründet. Heute zählt diese Klettergilde
17 Mitglieder und hat einen jungen Anwärter, der
nach Vollendung des 18. Lebensjahrs das jüngste
Mitglied sein wird.
Beide Klettergilden sind eng mit dem Rosengar-
Die private Hütte
der Bergler mit Blick
auf den Bozner Talkessel.
16 ALPE | Sommer
Foto: SAM/Laurin Moser
Die faszinierende Bergwelt
der Dolomiten besticht
durch bizarre Felsformationen
und ihre nverwechselbare
Farbgebung.
Mythos Dolomiten
Seit 2009 UNESCO Welterbe, laut Südtirols Extrembergsteiger
Reinhold Messner „die schönsten Berge der Welt“ und für viele die Wanderregion
schlechthin: Die Dolomiten bestechen durch ihre einzigartige Schönheit.
Versteinerte Korallenriffe, die sich
in den Himmel türmen, sind Zeugnisse der einmaligen Bergwelt der
Dolomiten. Dank ihrer einzigartigen monumentalen Schönheit und
ihrer geologischen und geomorphologischen Bedeutung zählen
die „Bleichen Berge“ seit 2009
zum UNESCO Welterbe. Insgesamt
neun Teilgebiete, darunter auch der
Naturpark Schlern-Rosengarten,
Euringer als eines der Wahrzeichen
Südtirols. Das Rosengartenmassiv
mit seinen unzähligen Türmen ist
ebenfalls weit über die Landesgrenzen bekannt. Einer dieser zahlreichen markanten Erhebungen des
Massivs, der Kesselkogel, erreicht
sogar eine Höhe von 3.002 Metern.
Zum Naturpark gehören auch die
Bergwälder um Seis, Völs und Tiers
sowie das Tschamintal. «
gehören offiziell zu den schönsten
Landschaften der Welt.
Naturpark Schlern-Rosengarten.
Südtirols ältester Naturpark wurde
im Jahr 1974 gegründet. Das 7.291
Hektar große Schutzgebiet befindet sich in den westlichen Südtiroler Dolomiten. Der Schlern ist ein
beeindruckender Gebirgsstock und
gilt mit den Türmen Santner und
Bruneck
Brunico
Südtirol
Brixen
Bressanone
Meran
Merano
Lienz
Toblach
Dobbiaco
St. Vigil
S. Vigilio
5
St. Ulrich
Kastelruth Ortisei
Castelrotto
Seis am Schlern
Seiser Alm
Siusi allo Sciliar
Alpe di Siusi
Völs am Schlern
Dolomiten
UNESCO
Welterbe
1
Pelmo, Croda da Lago
2 Marmolada
3 Pale di San Martino, San Lucano
Dolomiti Bellunesi, Vette Feltrine
4 Dolomiti Friulane e d’Oltre Piave
6
Auronzo
Corvara
Cortina d’Ampezzo
Fiè allo Sciliar
Bozen
Bolzano
Tiers/Tires
7
Canazei
2
8
Alleghe
Pieve
di Cadore
1
4
Zoldo
Cavalese
Agordo
3
Longarone
Cimolais
Pordenone
Madonna
di Campiglio
Fiera di
Primiero
9
Trento
Belluno
Udine
Belluno
Feltre
Trentino
Ampezzo
Pordenone
5 Nördliche Dolomiten
6 Puez-Geisler
»
7 Schlern-Rosengarten, Latemar
8 Bletterbach
9 Dolomiti di Brenta
Sommer | ALPE 17
Es grünt und blüht entlang
dem Wanderweg Nr. 16.
Was sind
bloß Eislöcher?
Sie wissen nicht, was Eislöcher sind?
Dann wird es Zeit, sie zu entdecken, auf
einer Wanderung von Kastelruth über
den Puntschakofel nach St. Oswald.
G
Text: Rosa Maria Erlacher
Fotos: Helmuth Rier
18 ALPE | Sommer
utes Schuhwerk an den Füßen, genügend
Wasser im Rucksack für eine rund zweistündige Wanderung, und natürlich auch
jede Menge Neugier und Naturfreude im Kopf: Das
sind die besten Voraussetzungen für einen erlebnisreichen Tag abseits vielbegangener Pfade.
Wir starten in Kastelruth und wenden uns talwärts. Etwa zehn Minuten gehen wir auf der Asphaltstraße, an der Feuerwehrhalle vorbei Richtung
Waidbruck. Bei der ersten scharfen Kehre biegen
wir in ein schmales Asphaltsträßchen ein, gleich
oberhalb liegen die Wirtschaftsgebäude des Pilgramhofes, der nächste Hof („Rundschuh“ steht
groß auf dem Scheunendach) liegt unterhalb des
Weges und als Zwischenziel erreichen wir den
Puntschuhof. Hier endet die Asphaltstraße und der
eigentliche Wanderweg Nr. 16 beginnt, zuerst noch
sanft absteigend durch eine Wiese, um dann in einen steilen Pflasterweg einzumünden.
Wanderweg Nr. 16. Jetzt können wir unsere Blicke nicht mehr frei auf das herrliche Panorama
ringsum schweifen lassen, denn die holprigen,
durch Fuhrwerksräder jahrhundertelang abgeschliffenen Pflastersteine verlangen unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Was sie erzählen könnten!
Von müden Pferden und Ochsen, die vom Eisacktal
schwere Weinfässer oder Getreidesäcke den stei- »
Sommer | ALPE 19
20 ALPE | Sommer
Eislöcher sind
ein seltenes
Naturphänomen.
len Weg über den Puntschakofel nach Kastelruth zogen, bevor Ende des 19. Jahrhunderts
eine Straße vom Zugbahnhof in Waidbruck
auf das Hochplateau unter dem Schlern gebaut wurde. Oder von den vielen Menschen,
die frühmorgens den Weg hinunter eilten
zum „Kastelruther Bahnhof“, einer Zughaltestelle im Tal, um nach Bozen oder Brixen zu
fahren. Und abends den steilen Fuhrweg wieder hinaufgingen, heimwärts.
Im Schatten von Buchen und Eichen, begleitet von moosbewachsenen Porphyrsteinen
am Wegesrand, steigen wir immer tiefer, aus
dem Weg wird ein seilgesicherter und gut instand gehaltener Steig, so richtig urtümlich,
und weichen Knies erreichen wir schließlich
die ersten Höfe von St. Oswald. Wir folgen der
Nr. 16 in Richtung St. Oswald, verlassen aber
bald die Asphaltstraße und tauchen linkerhand ein in die Kühle eines Mischwaldes. Der
weiche Waldboden dämpft unsere Schritte,
ein Reh schreckt auf und flieht über eine
Wiese.
Die Eislöcher in St. Oswald. Eine eingezäunte Wiese mitten im Wald? „Eislöcher“
steht auf einem Wegweisschild, dem wir
nun folgen. Am Waldrand entdecken wir so
ein Eisloch, eine Felsspalte, aus der kalte Luft
strömt. Kalte Luft, die der unmittelbaren Umgebung ein ganz besonderes Klima verleiht,
und somit auch eine andersartige Vegetation.
Ein ganz seltenes Naturphänomen, das man
einfach selbst erfühlen und erleben muss.
„Der Madrunglfuchsboden“, so der Name
der Wiese, wird regelrecht von kalter Luft umströmt, sodass hier – auf 700 Meter Meereshöhe - Pflanzen gedeihen, die normalerweise
erst auf einer Höhe von 1.200 Metern ü.d. M.
anzutreffen sind.
Auf der Suche nach weiteren Eislöchern wandern wir zwischen den Porphyr-Trümmern
des ehemaligen Felssturzes herum. Und tatsächlich, aus vielen Spalten strömt kalte Luft.
Wie ist das möglich? Eine Informationstafel
klärt uns auf. „Zwischen den Felsentrümmern
in den Spalten ist ein Luftstrom vorhanden. »
Sommer | ALPE 21
Die warme Luft zirkuliert in den Gesteinsspalten,
strömt als warme Luft hinein, wird abgekühlt und
kommt als eiskalte Luft wieder heraus. Es entsteht
im unteren Bereich eine Temperatur zwischen 0
und 5 Grad Celsius.“ Kein Wunder, dass wir in einigen Löchern sogar Eis finden!
St. Oswald. Jetzt spüren wir aber Hunger und
Durst, wohl wissend, dass es bis St. Oswald nicht
mehr weit ist. Der kleine Weiler, Heimatort von
Norbert Rier, dem Frontmann der „Kastelruther
Spatzen“, hat sich seinen ganz eigenen Charme bewahren können, mit Traditionen, von der Bevölkerung selbstbewusst gelebt, und einem Bauernmuseum, das durchaus sehenswert ist. Es ist in der
Scheune beim Gasthaus „Tschötscher“ untergebracht, wo man sich vorher auf der Terrasse oder
in der alten Stube sehr angenehm von der Wanderung erholen kann.
Um anschließend zurück nach Kastelruth zu kommen, gibt es mehrere Möglichkeiten: schnurstracks
zurück über den Wanderweg 16, über die Wanderwege Nr. 7 und Nr. 5 durch das Böstal nach Telfen
und weiter nach Kastelruth, über den Wanderweg
7A zum Kräuterhof „Pfleger“ und zur „Malengermühle“ (beide sehr sehenswerte Ziele) nach Seis
und von dort mit dem Bus zurück nach Kastelruth
oder direkt mit dem Linienbus von St. Oswald nach
Seis und weiter nach Kastelruth (Abfahrt ca. alle 1,5
Stunden, letzte Rückfahrt 18.30 Uhr). n
Buchen und Eichen
spenden im Sommer
willkommenen Schatten.
22 ALPE | Sommer
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Drei interessante
Persönlichkeiten: Jochen,
Evi und Armin Gasser
Zeichnen, malen, illustrieren,
gestalten: Das Geschwistertrio
Evi, Armin und Jochen Gasser
setzt seine künstlerische
Begabung erfolgreich ein.
Evi und Jochen als anerkannte
Buchillustratoren, Armin als
Hersteller hand­gefertigter
Messerunikate.
E
in schönes altes Haus in der Dorfmitte von
Kastelruth. Die Geschwister Gasser haben
es vor einigen Jahren von einer Großtante
geerbt. Aufgewachsen sind sie in einem kleinen Dorf bei Brixen, jetzt leben und arbeiten Evi, die Älteste, und Armin in Kastelruth. Jochen, der Jüngste, hingegen wohnt weiterhin im Haus seiner Kindheit, aber
weil er viel unterwegs ist, wohl eher sporadisch.
Evi Gasser empfängt mich in ihrer hübschen Wohnung,
in der sie mit Partner und zwei Kleinkindern lebt. Und
in der sie, seit sie Familie hat, auch arbeitet. Vorher betrieb die ausgebildete Grafikerin mit einer Freundin ein
Studio im Nachbarort Seis am Schlern, nachdem sie ihren langjährigen Job als angestellte Grafikerin beim bekannten Südtiroler Wochenmagazin ff an den Nagel gehängt hatte.
Aber wie schafft sie das, neben ihrer Mutterrolle noch
erfolgreich im Beruf zu sein? „Das geht wunderbar: Die
Kinder malen und zeichnen, und Mami malt und zeichnet eben auch“, erklärt sie. Im Jahr 2005 hat sie das erste
Kinderbuch illustriert. „Es war mein Einstieg in eine neue
künstlerische Dimension, in die Buchillustration“, erinnert sie sich. Und der gelang so gut, dass anschließend
dauernd Anfragen kamen. Zehn Bilderbücher für Kinder
hat sie seitdem illustriert, und noch zwei Dutzende kleinere Buchformate dazu, darunter mehrere Sagen- und »
Kreativ ho
Text: Rosa Maria Erlacher
Fotos: Helmuth Rier
24 ALPE | Sommer
och drei
Sommer | ALPE 25
Evi und Jochen
sind kreative
Tausendsassas.
Mein Südtirol-Buch
Ein buntes Sachbuch
für die ganze Familie
Unterhaltsam, höchst anschaulich und
facettenreich präsentiert sich die neueste Publikation der Buchillustratorin
Evi Gasser. In Zusammenarbeit mit der
Textautorin Karin Gschleier erzählt sie
alles Wissenswerte über Südtirol in Bildern. Zwei Südtiroler Kinder, Marie,
die auf einem Bauernhof aufwächst,
und Alex, der in Bozen zu Hause ist,
sind unterwegs in Stadt und Land und
entdecken die vielseitige Kultur und
Kunst, die großartige Natur, Lebensweise und Brauchtum der Bewohner.
Auf den Schwingen eines Adlers fliegen
die beiden in die Vergangenheit zurück
und erleben voll Staunen die wechselvolle Geschichte und Entwicklung dieser Alpenregion von der Steinzeit bis
heute. Ein Buch, das Kinder spielerisch
mit einem so vielseitigen Land vertraut
macht und auch Erwachsenen Gelegenheit bietet, Neues zu entdecken.
Die gebundene Ausgabe, 112 Seiten,
ist im September 2014 im Brixner
Weger-Verlag erschienen. Das Buch
mit großem Südtirol-Poster ist in allen
Südtiroler Buchhandlungen erhältlich.
26 ALPE | Sommer
Sachbücher für Erwachsene. Daneben
fand sie auch noch Zeit, Plakate für Ausstellungen und Theateraufführungen zu
entwerfen. „Das waren bisher alles Auftragsarbeiten. Aber jetzt bringe ich zusammen mit einer Textautorin mein erstes eigenes Buch heraus, bei dem Idee
und Konzept ausschließlich von mir
stammen“, erklärt Evi. Vor drei Jahren
hat sie mit diesem Projekt begonnen,
jetzt ist „Mein Südtirol-Buch. Ein Sachbuch für die ganze Familie“ fertig gestellt. Und verkauft sich bereits bestens.
Über 500 Bleistift-Zeichnungen habe
sie dafür in ihrem Skizzenbuch angefertigt, erzählt Evi. Anschließend habe
sie das Layout – die vorgesehene Seitengestaltung mit Text und Illustration
– am Computer erstellt, die mit Tuschestiften optimierten Reinzeichnungen in
den PC gescannt und sie mithilfe von
Photoshop koloriert. Viel Arbeit. „Aber
ich hatte auch viel Spaß dabei“, betont
sie. Und wenn ihr eine Skizze besonders
gut gefällt, greift sie schon mal zum Pinsel und zaubert davon ein Acrylbild auf
die Leinwand. Zur Abwechslung. Und
zur Freude ihrer Familie.
Jochen Gasser. Mittlerweile hat sich
Jochen zu uns gesellt, 33 Jahre alt, Typ
moderner Hippie mit blondiertem Haar
und lässigem Outfit, einer, der sich in
Großstädten genauso wohl fühlt wie
auf einer zünftigen Almhütte. Und der
in Südtirol schon sehr bekannt ist, als
Entertainer genauso wie als witziger
und unterhaltsamer Illustrator des Erfolgsbuches „Andreas Hofer – Eine illustrierte Geschichte“. Bereits die
vierte Ausgabe geht über den Ladentisch, mehr als 15.000 Exemplare wurden bisher verkauft. „Das Buch wird von
Schulen für den Geschichtsunterricht
angekauft, und ich werde oft in Schulen
eingeladen, es vorzustellen“, berichtet
Jochen. Klar macht Geschichtsunterricht mit einer solchen Arbeitsunterlage
mehr Spaß! Auch wenn Andreas Hofer,
Freiheitskämpfer und Nationalheld in
Südtirols historischem Bewusstsein, in
diesem Buch etwas Federn lassen muss.
Denn während sich der Autor und Historiker Norbert Parschalk in seinen
Texten neutral und präzise an die geschichtlichen Fakten hält, beansprucht
Jochen Gasser künstlerische Freiheiten
für sich und beleuchtet mit feiner Ironie und zwinkerndem Auge die menschliche Seite des Nationalhelden.
Der Erfolg kam nicht von ungefähr.
Schon immer habe er viel gezeichnet und
gemalt, erzählt Jochen. An der Fachoberschule für Grafik in Brixen verblüffte er
Mitschüler und Lehrer mit seiner Fähigkeit, in Sekundenschnelle Comic Strips
zu machen oder Ideenskizzen auf Papier zu bringen. Nach dem Abitur arbeitete er bei einem Innenarchitekten, ließ
dann aber seinen Job sausen, um ganz
sein Talent auszuleben. Mittlerweile
kreiert er eigene Designer-Klamotten
und geht mit „Doggi“ Dorfmann, einem
bekannten Südtiroler Liedermacher, auf
Tournee. Die beiden gestalten eine neue
Art der Bühnenshow, eine Kombination
aus pointierten Songs und nicht minder pointierten Karikaturen, die während des Liedvortrags vor aller Augen
entstehen. Anscheinend, wie man hört,
eine gelungene Show, die das Publikum
zwei Stunden lang bestens unterhält.
Und ein neues illustriertes Buch von
Norbert Parschalk und Jochen Gasser liegt auch schon auf. „Michael Gaismair. Eine illustrierte Geschichte“ ist
nach demselben Muster gestrickt wie
das Andreas Hofer-Buch. Darin wird einer weiteren prägnanten Tiroler Persönlichkeit Bild und Stimme gegeben: Gaismair, der im 16. Jahrhundert lebte und
als Rebell, Bauernführer und Vordenker einer gerechteren Welt in die Geschichte einging.
Armin Gasser ist inzwischen auch eingetroffen. Er führt mich in seine Werkstatt im Grundgeschoss des Hauses.
Armin war früher Skilehrer. Heute arbeitet er in den Sommermonaten im
Naturpark, wo er unter anderem die »
Sommer | ALPE 27
Er fertigt allerdings nicht irgendwelche Messer, sondern Trachtenmesser und Fuhrmannsbestecke, wie sie zu männlichen Trachten in Bayern
und Tirol seit alters her dazu gehören. „Bereits als
Kind bastelte ich mir das Spielzeug selber“, berichtet er. Während seine Geschwister zeichneten und malten, fühlte er sich schon immer von
der Materialität der Dinge angezogen, wollte mit
„Danach brachte ich mir Schritt für Schritt alle Fertigkeiten zum Messermachen selber bei. Trotz vieler Rückschläge gab ich einfach nicht auf“, erzählt
er weiter. Und tatsächlich, er hat es geschafft. Seit
2007 ist er professionell im Geschäft. Seine Trachtenmesser und Fuhrmannsbestecke im Stil des 18.
und 19. Jahrhunderts, dazu Speck-und Jagdmesser,
sind meisterhafte Unikate, deren hohe Qualität
2010 mit der Auszeichnung des Südtiroler Handwerkspreis bestätigt wurde. Besonderen Wert lege
er auf die Ornamentik, betont Armin, und zeigt mir
einige wunderschön gravierte Neusilber-Messergriffe, ebenso handgefertigte Klingen mit eingravierten Sinnsprüchen. Als Griffschalen oder –einlagen verwendet er am liebsten Kuhhorn, erzählt
er, das er selbst zuschneidet, presst und schleift.
Und auch die hart zu bearbeitenden Lederschei-
den Händen gestalten, Ideen in individuelle Formen umsetzen. Als er vor zehn Jahren von seinem
Großvater, der kunstvolle Gegenstände für Trachten und Haushalt anfertigte, das Handwerkszeug
erbte, stand sein Entschluss fest: Er wollte die Tradition fortsetzen. Bei seinem Großonkel erlernte
er eine spezielle Gravurtechnik und die Federkielstickerei. Nebenbei besuchte er historische Museen, um die Geschichte der alten handgefertigten
Messer kennen zu lernen.
den stammen ausschließlich aus seiner Hand. Das
alles braucht natürlich seine Zeit. „So um die 40
Arbeitsstunden für ein zweiteiliges Besteck“, peilt
Armin über den Daumen. Verständlich, dass seine
Kunden für ein Armin Gasser-Messer eine Wartezeit in Kauf nehmen müssen! Bis zu einem Jahr
kann es dauern, vom ersten Entwurf, bei dem der
Kunde mitentscheiden kann, bis zur Fertigstellung. „Dafür erhält er dann sein ganz persönliches
handgefertigtes Wunschmesser“, sagt Armin. n
originellen Wegzäune und Bänke aus Stammholz
gestaltet, und im Winter tüftelt er in der Werkstatt. Der gelernte KFZ-Mechaniker, der zeitweise
auch als Bauspengler gearbeitet hat, setzt im Gegensatz zu seinen Geschwistern seine künstlerischen Fähigkeiten handwerklich um. Armin ist
nämlich, wie er selber sagt, „Messermacher aus
Leidenschaft“.
Die Messer, die
Armin herstellt,
sind absolute
Unikate.
28 ALPE | Sommer
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30 ALPE | Sommer
Trachtenstoffe sind vielfältig,
reichen vom Loden bis zur Seide.
Loden, Leinen,
Samt und Seide
Kleidung taugte schon immer als
Statussymbol. Trachten sollten
ursprünglich Standesunterschiede
unterstreichen. Stofflich und dekorativ .
D
ie mittelalterliche Gesellschaft Europas gliederte sich in mehrere soziale
Stände, die durch rechtliche Bestimmungen klar voneinander abgetrennt
waren. Das ging so weit, dass man vielerorts, so
auch in Tirol, den Standesunterschied zwischen
Bauern, Bürgern, Adeligen und Geistlichen durch
Kleiderordnungen abzugrenzen versuchte. Dabei waren den Bauern selbstgemachte Textilien vorgeschrieben, also in erster Linie Stoffe aus Loden, Leinen und
Wolle. So durfte zur Zeit Karls des Großen kein Bauer
teure Kleider tragen, dem untersten Stand war höchstens eine Lodenjacke erlaubt. Teure Stoffe wie Seide
und Brokat waren den reichen Ständen vorbehalten.
Erst unter der Regentschaft von Maria Theresia, in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wurden diese Kleiderordnungen nicht mehr erneuert. Dadurch konnten
sich die bäuerlichen Trachten weiter entwickeln. Sie
wollten sich nicht länger in den dumpfen Wollfarben
braun, grau und schwarz präsentieren, sondern ihren
adligen Vorbildern nacheifern und durch dekorative
Elemente glamouröser und edler wirken. Der Phantasie waren keine Grenzen mehr gesetzt und so konnte
die Vielfalt der heutigen Trachten entstehen.
Naturstoffe. Wenn wir heute die Trachten genauer anschauen, stellen wir einen Mix aus sehr unterschiedlichen Materialien fest. Der reicht vom
Wolljanker über den Lodenkittel, vom Seidentüchlein über das Samtmieder, von Brokatbändern über
Baumwollspitzen, vom Ledergurt über allerhand Feder- und Glitterschmuck. Und darin liegt heute auch
ein wesentliches Problem für Trachtenschneider- und
schneiderinnen, die den Großteil der Näharbeiten in »
Text: Rosa Maria Erlacher
Fotos: Helmuth Rier
Sommer | ALPE 31
32 ALPE | Sommer
Die einfache Männertracht
besteht aus Leinenhemd,
Samtweste und Lodenhosen.
Handarbeit ausführen müssen. Wo bekommen sie
noch die ursprünglichen naturreinen Textilien und
Accessoires, ohne Synthetikzusätze, sei es um alte
Trachten auszubessern, umzuändern oder neue
Trachten zu nähen?
Bei der Herstellung der Trachtentextilien hat sich
in den letzten Jahrhunderten viel verändert. Gab es
noch im Mittelalter die eigene Zunft der Loderer,
die die Herstellung von Loden als Handwerkskunst
betrieb, so werden Lodenstoffe heute großteils in
Fabriken hergestellt.
Loden. Ursprünglich wurde die Wolle in aufwändiger Handarbeit zu Loden verarbeitet. Die Bauern
lockerten die Wolle mit zwei mit Nägeln beschlagenen Brettern auf. An langen Winterabenden
setzten sich die Bäuerinnen und Mägde ans Spinnrad, um die Wolle zu festen Fäden zu spinnen. Ein
Weber, der von Hof zu Hof zog, webte das lockere
Gewebe, das die Bauern zum Lodenwalker, dem Loderer, brachten. In warmem Wasser wurde das Gewebe energisch gewalkt und gestampft. Beim Wal-
ken verfilzt die Wolle, wird dichter und schrumpft
um etwa vierzig Prozent: Der wasser- und winddichte Walkloden entsteht.
Gewalkt wird zum Teil noch heute nach diesem
Urverfahren. Trotz des enormen technischen Fortschrittes sind immer noch viele Arbeitsschritte
notwendig, um feines Lodentuch herzustellen.
Nach dem Walken wird das Tuch gefärbt, nass gebügelt und nach alter Tradition schonend an der frischen Luft getrocknet. Der Glanz, den der fertige
Loden beim abschließenden Plätten erhält, wird abschließend durch eine Dekatiermaschine noch verfeinert.
Leinen. Auch Flachs, der Rohstoff für Leinen,
wurde früher, bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts,
auf unseren Höfen für den Eigengebrauch angebaut. Bevor die Baumwolle den europäischen
Markt eroberte, wurde beinahe alles, was für Bekleidung und im Haushalt gebraucht wurde, aus
Leinen gemacht: Hemden, Blusen, Schürzen, Leinund Handtücher. Die Flachs- oder Leinenfaser wird »
Trachtenmuseum
mit Werkstatt
Im Dorfzentrum von
Kastelruth ist ein Trachtenmuseum geplant. Im
historischen Rahmen
soll die Vielfalt der einheimischen Trachten
vorgestellt werden. Um
den Erhalt und Pflege
der alten Trachten zu
fördern, wird ebenso
eine Trachtenwerkstatt
eingerichtet, wo alte
Trachten fachkundig
ausgebessert und neue
Trachten auf Maß angefertigt werden.
Sommer | ALPE 33
Als sehr dekorativ
präsentiert sich die Tracht
der Kastelruther Musikkapelle.
aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen und zählt zu
den Bastfasern. Sofort nach der Ernte wurden die Stängel
nach Länge, Stärke und Reife gebündelt und zur Lufttrocknung auf den abgeernteten Feldern ausgebreitet. „Der Flachs
muss durch 72 Hände gehen, bis er getragen werden kann“,
hieß es früher bei den Bauern. Es war harte Arbeit, die Stängel mit einem eisernen Kamm auszukämmen. Der so entstandene Bast musste nun in heißem Wasser mehrere Tage
lang gekocht werden. Nach dem Trocknen erfolgte das Brecheln, bei dem das Mark vom Stengel herausgelöst wurde.
Zuletzt wurde der Flachs durch einen feinen Eisenkamm gezogen, um ihn in seine Fasern zu zerlegen und letzte holzige Teilchen zu entfernen. Der so gewonnenen Reinflachs
konnte nun zu Garn gesponnen und gehaspelt werden. Damit konnte bereits grobes Leinen (Rupfen) hergestellt werden. Für feinere Qualitäten drehten die Frauen dann die
mehrmals gekämmten Strähnen zu Zöpfen, kochten diese
in Holzaschenlauge und wuschen die Lauge im Bachwasser
aus. Nun konnte der Leinenweber mit seinem Webstuhl ins
Haus kommen und das Garn zu Tuch verarbeiten.
Samt und Seide waren – und sind – kostbare Stoffe, die
Jahrhunderte lang außerhalb der Reichweite einfacher Leute
lagen. In Samt und Seide gehen konnten nur die Mächtigen
und Reichen. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Seide aus den Kokons der Seidenraupe (Larve
des Seidenspinners, einer Schmetterlingsart) hergestellt
wird und für ein Kilogramm Seidenfaden über 10.000 dieser
Kokons benötigt werden. Auch die weitere Verarbeitung ist
sehr aufwendig.
Samt wurde bereits ab dem 14. Jahrhundert, damals noch
gänzlich aus Seide, gefertigt (Naturseidensamt), und zwar
hauptsächlich in Oberitalien. Zum Beispiel waren die Städte
Rovereto und Ala in der Nachbarprovinz Trient bis ins 19.
Jahrhundert, bevor eine Krankheit die Seidenraupenzucht in
Europa lahmlegte, Zentren der Seiden- und Samtproduktion.
Und als um 1770 die erste Baumwollsamtfabrik in Manchester ihre Arbeit aufnahm, löste der Baumwollsamt den Seidensamt großflächig ab.
Nun wurde der Samt auch für einfache Leute erschwinglich
und fand Einzug in die lokalen Trachten. Bei der Kastelruther
und Völser Tracht werden Mieder der weiblichen Festtagsund Marketendertracht sowie das geblümte „Leibl“ der Männertracht aus Samtstoff gefertigt. Seide hingegen wird bei
den heimischen Frauentrachten recht reichlich verwendet:
Sehr auffällig und dekorativ sind die bunten gut sichtbaren
Schurzbänder, die in sich gemusterten Schultertücher mit
Fransen und wunderschöne edle Schürzen aus Moireseide.
Männer beschränken sich hingegen auf ein seidenes Halstüchlein, das durch einen Goldring gezogen wird. n
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Musik
liegt in der Luft
Juli 2015: Schlern International Music Festival in Völs am Schlern.
Treffpunkt von Talenten und Größen der klassischen Musik.
D
Text: Rosa Maria Erlacher
Fotos: Helmuth Rier
36 ALPE | Sommer
as Musikereignis hat inzwischen
Tradition. Im vergangenen Jahr ging
die 12. Ausgabe über die Bühne. Ich
war erstmals dabei. Und kam aus
dem Staunen nicht mehr heraus. Was sich in diesen
drei Wochen in dem kleinen Bergdorf abspielte!
Da waren auf einmal so viele junge Menschen, denen man die Herkunft aus fernen Ländern ansah.
Während der Tages- und Abendstunden schwebte
ein surrealer Klangzauber-Teppich über der sommerlichen Landschaft. Überall gab es Konzerte,
standen Musikstudenten der Meisterklassen, re-
nommierte Dozenten sowie Gastkünstler auf der
Bühne und bezauberten das Publikum.
Musikwettbewerb. Tatiana Gerasimova, die
künstlerische Leiterin des Festivals, hält seit jeher
die Fäden des internationalen Talentwettbewerbs
in der Hand. „Das Auswahlverfahren ist streng, jedes Jahr melden sich Hunderte junger Musikstudenten aus aller Welt an, in diesem Jahr wurden 54
junge Pianisten, Violinisten und Cellisten ausgewählt“, erzählt sie mir. Eine Jury ermittelt die Sieger, die sich abschließend in einem gemeinsamen »
Junge Talente und berühmte Künstler,
wie Paul Badura-Skoda, bezaubern
ein aufmerksames Publikum.
Sommer | ALPE 37
38 ALPE | Sommer
Das Musikfestival in
Völs am Schlern ist
ein Genuss für Ohren
und Augen.
Konzert dem Publikum vorstellen. Zum Glück kann
die Festivalleitung Jahr für Jahr auf die Unterstützung großzügiger Sponsoren rechnen, die für Unterkunft und Verpflegung der Teilnehmer, für die
Preisgelder, die Bereitstellung von Probelokalen,
Konzerträumen und Musikinstrumenten aufkommen. „Dafür sind wir sehr dankbar, denn finanziell
ist das Festival schon sehr aufwändig“, bestätigt
Tatiana Gerasimova.
Abgewickelt wird die Organisation von einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Houston/USA.
Der Direktor des Festivals, Vagram Saradjian, ein
international renommierter Cellist und Musikprofessor, hat vor Jahren das Dorf unter dem Schlern
als Festival-Ort ausgewählt. „Weil die Landschaft
so unglaublich schön ist, die Menschen sich sofort begeistert hinter unsere Idee stellten und sie
unterstützten, und weil hier einfach alles stimmig
ist“, bekräftigt er seine damalige Entscheidung.
Vagram Saradjian setzt sich aber auch höchstpersönlich Jahr für Jahr tatkräftig für seine Vision ein.
Weil er in der internationalen Musikszene so bekannt und berühmt ist, gelingt es ihm immer wieder, Professoren von Weltniveau für Workshops
und Unterricht in Meisterklassen zu gewinnen
oder weltweit gefeierte Star-Musiker für Gastkonzerte nach Völs am Schlern zu locken.
Zahlreiche Konzerte. Vor Ort ist Karl Hofer
für die Koordination und die Betreuung der Teilnehmer zuständig. Er berichtet, dass viele Musi-
ker das erste Mal in Europa seien. Sie bekommen
Gelegenheit, Land und Leute kennen zu lernen,
durch Sprachkurse, Wanderungen und Ausflüge,
unter anderem in die Mozartstadt Salzburg oder
nach Verona zur Aufführung von Aida.
Das Musikfestival in Völs hat bereits ein Stammpublikum, das Jahr für Jahr wächst. „Es gibt nicht
wenige Musikliebhaber, die eigens zu diesem
Event anreisen, aber auch Einheimische und Urlaubsgäste wissen die Qualität der Konzerte zu
schätzen“, weiß Karl Hofer. Die vielen Konzerte
am Nachmittag und am Abend finden in Völs,
Seis, Kastelruth und auf Schloss Prösels statt.
„Sie bezwecken für die Studenten eine wertvolle
Erfahrung , nämlich sich und das in den Meisterklassen neu Erlernte vor Publikum selbstsicher
zu präsentieren und außerdem lernen sie voneinander beim Zuhören“, betont Tatiana Gerasimova.
Für Musikgenuss auf höchstem Niveau sorgen
dann die Gastkonzerte. Im vergangenen Jahr begeisterten Weltklasse-Musiker Misha Maisky,
Paul Badura-Skoda, Sergey Khachtryan und
Alexander Rudin das zahlreiche Publikum, ein
Highlight ebenso für Studenten und Dozenten,
großartige Interpreten hautnah zu erleben. Ein
Feuerwerk an Improvisationen und überraschenden Klangkombinationen boten aber ebenso die
virtuosen Musikdarbietungen von Gerasimova
am Klavier und Saradjian am Cello. n
Musikalische Leiterin
Tatiana Gerasimova
und Festivalgründer und
Direktor Vagram Saradjian.
> 8. - 28. Juli 2015
Schlern
International
Music Festival
Auch die 13. Ausgabe des
Schlern International
Music Festivals bietet die
seltene Gelegenheit, Konzerte vieler bekannter und
berühmter Musiker in der
Ferienregion Seiser Alm
mitzuerleben.
Auf dem Festivalprogramm stehen auch heuer
wieder, neben einem Internationalen Wettbewerb, Meisterklassen und
Workshops, rund 30 Nachmittags- und Abendkonzerte, an denen sich renommierte
Musikprofessoren und
junge Künstler aus Nordund Südamerika, Asien
und Europa beteiligen.
Alle Konzerte, alle Meisterklassen und alle Workshops stehen Gästen und
Einheimischen kostenlos
offen. Nur für die Starkonzerte muss Eintritt bezahlt
werden. Für Musikgenuss
auf höchstem Niveau sorgen die Ausnahmemusiker
Marina Prudenskaya,
Mikhail Voskresensky,
Viktor Tretyakov und
Natalia Likhopoi.
www.schlernmusicfestival.eu
Sommer | ALPE 39
Rund ums „Muas“
Früher ein gewöhnliches Alltagsessen, erinnert das „Schwarzplentene Muas“
heute an das bodenständige, meist karge Leben von einst und wird als
besondere Südtiroler Spezialität geschätzt.
D
Text: Barbara Pichler
Fotos: Helmuth Rier
40 ALPE | Sommer
er würzig schmeckende Schwarzplenten (südtirolerisch für Buchweizen) wird gerne zum Kochen von
Mus verwendet. Was in den bäuerlichen Stuben einst aufgetischt wurde, stammte
zum Großteil aus eigenem Anbau. Der Buchweizen, in Südtirol der Schwarzplenten, folgte auf den
Feldern dem Winterroggen. Möglichst sollte er vor
dem Fest der hl. Anna, dem 26. Juli, ausgesät sein.
So war es Tradition im Schlerngebiet.
Die schwere Muspfanne stand fast täglich auf dem
Tisch, schon zum Frühstück war der würzig duftende Brei ein willkommener Brotersatz. Buchweizen gibt Kraft und Energie, und die hat es im bäuerlichen Alltag gebraucht. So war „’s Muas“ auch eine
beliebte Stärkung während der anstrengenden
Heuarbeit.
Das schwarzplentene Mus wird in einer flachen
Eisen­pfanne gekocht und solange gerührt, bis
Früher Alltagsgericht, heute eine
besondere Südtiroler Spezialität:
das schwarzplentene „Muas“.
sich auf dem Pfannenboden eine schöne Kruste
bildet. Diese „Scharren“ sind der Höhepunkt eines
jeden Musessens, sie machen den süßen Brei erst
so richtig schmackhaft. Noch ordentlich mit geschmolzener brauner Butter übergossen, kommt
die Pfanne mitten auf den Tisch. Seit alters her
löffeln alle zusammen das „Muas“ direkt daraus.
Damit während des Essens keine Zwistigkeiten
aufkommen, zieht jeder Esser mit dem Löffel eine
Furche in den weichen Brei und sichert sich so
seinen Anteil. Dann arbeitet man sich langsam
bis auf den Pfannenboden vor, zur braunen Kruste, den „Scharren“. Die bilden sich besonders
gut, wenn das Mus, wie in alten Zeiten, auf einem
Holzherd zubereitet wird.
Eine besondere Beilage ist die Holersulze, ein dickflüssiger Saft der Holunderbeeren. Diese kommt in
eine kleine Mulde im Mus und ist besonders bei
den Kindern hoch geschätzt. n
Sommer | ALPE 41
Schwarzplenten-Muas
mit Holersulze
Rezept für 4 Personen
Zubereitung
Eine Eisenpfanne mit Fett einfetten. Das Wasser darin aufkochen,
Milch zugeben, salzen und nochmals aufkochen. Das Buchweizenund Weizenmehl zusammen langsam, unter ständigem Rühren
mit einem Schneebesen, zugeben. Etwa 15 Minuten weiterrühren, dann die Hitze reduzieren und das Mus noch ca. 20 Minuten
dämpfen lassen. Mit brauner Butter abschmelzen. Etwas abkühlen lassen. Besonders gut schmeckt Holersulze zum Mus.
Die Holersulze
verfeinert das Muas.
42 ALPE | Sommer
Holersulze
6 kg vollreife Holunderbeeren
Zubereitung
Holunderbeeren von den Stängeln streifen, in einen
Leinensack geben und gut ausdrücken. Der Saft kann
auch mit einem Entsafter gemacht werden. Von zirka
6 Litern Saft bleiben ungefähr 2 Liter Sirup übrig. Den
Saft in einen großen Topf geben, und auf kleinster Stufe
sechs bis acht Stunden köcheln lassen, bis daraus ein
dicker Sirup geworden ist. Aufpassen, damit er nicht anbrennt! Heiß in Gläser abfüllen und gut verschließen.
Holersulze ist außerdem ein hervorragendes Hausmittel
gegen Halsschmerzen und Husten. Hierfür wird ein
wenig Sirup mit einem kleinen Stück Butter leicht
angewärmt und dann eingenommen.
Aus: „Die Küche in Südtirol“, Anneliese Kompatscher
Muas
1 Tasse Wasser
1l Milch
150 g Schwarzplenten-Mehl (Buchweizen)
1 Esslöffel Weizenmehl
Salz
Butter zum Abschmelzen
KOMMA Graphik · Foto: Helmuth Rier
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10 Orte, die man in der Ferienregion Seiser Alm
gesehen haben sollte ...
Historischer Ortskern von Kastelruth
Der Charakter des Dorfes Kastelruth ist vor allem vom weitum sichtbaren barocken Turm
geprägt. Doch das Wahrzeichen Kastelruths ist außerdem umgeben von einer imposanten
klassizistischen Pfarrkirche, einem architektonisch interessanten Gemeindehaus,
bemalten Häusern und einem geschichtsträchtigen Porphyrhügel, dem Kofel.
Wer Kastelruth einmal von oben erleben will, steigt am besten die 298 Stufen in den
82 Meter hohen Kastelruther Kirchturm hinauf: Hier bietet sich ein wunderschöner
Ausblick über Kastelruth und Umgebung.
Marinzen
Die Marinzenalm liegt auf ca. 1.500 Meter und ist im Sommer ein beliebtes Wanderziel.
Vorbei an der Talstation des Marinzenlifts führt der Weg zuerst durch Wiesen dann durch
Wald hinauf zur Marinzen Alm. Alternativ ist die Alm auch in wenigen Minuten mit dem
Sessellift zu erreichen. Auf der Marinzenalm gibt es einen Streichelzoo für die Kleinsten,
einen Abenteuerspielplatz und einen Fischteich zum Angeln.
Dauer der Wanderung: ca. 2 Stunden.
Naturparkhaus Tiers
Am Eingang des Tschamintals liegt das Naturparkhaus Schlern-Rosengarten. Das Naturparkhaus informiert über das Schutzgebiet, seine Geologie, Flora und Fauna. Untergebracht
ist es in der alten Steger Säge, einer wieder funktionsfähig gemachten Venezianersäge.
Als Zeugen der alpinen Handwerkstradition und Kultur sind die Säge und der Wohnbereich
des Sägemeisters erhalten geblieben. Das Naturparkhaus ist von 3. Juni bis 24. Oktober,
dienstags bis samstags, von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18.00 Uhr geöffnet.
In den Sommermonaten Juli und August auch sonntags geöffnet. Jeden Mittwoch
ist die alte venezianische Säge um 11.00, 15.00 und 16.30 Uhr wieder in Funktion.
Oswald von Wolkenstein-Weg und Ruine Hauenstein
Oswald von Wolkenstein lebte hoch über Seis am Schlern auf der Burg Hauenstein. Wie der
Dichter und Ritter und seine Landsleute im fernen 15. Jahrhundert lebten, spüren Wanderer
auf dem Oswald von Wolkenstein-Weg nach. Der Erlebnisweg führt an den Ruinen Salegg und
Hauenstein vorbei und erzählt Anekdoten rund um Tischmanieren und Stadtschreier aus der
Zeit der Ritter und Burgfräulein.
Der leichte Themenweg bietet ein informatives und kurzweiliges
Wandervergnügen – nicht nur für Kinder. Dauer der Wanderung: ca. 2 Stunden.
Königswarte
Die Aussicht von der Königswarte, einem Logenplatz mit Blick über das Eisacktal und das
Rittenplateau, schätzte bereits der Sachsenkönig Friedrich August III. Während seiner
Dolomiten-Aufenthalte residierte der illustre Gast und Liebhaber der Dolomiten um 1900
mehrmals in Seis am Schlern, von wo er gerne in den Laranzer Wald aufbrach. Für die
einheimische Bevölkerung war der Aussichtsplatz im Laranzer Wald bald die „Königswarte“.
Königlich ist aber auch die Aussicht, die sich dem Wanderer hier bietet.
Dauer der Wanderung: Große Laranzer Runde: ca. 2,5 Stunden
44 ALPE | Sommer
Schlern und Monte Petz
Symbolberg Südtirols, Blocksberg der Schlernhexen, versteinertes Korallenriff: Der Schlern
trägt viele Namen. Die höchste Erhebung des Schlern bildet der Monte Petz (2.563 m).
Zu jeder Jahreszeit und jeder Tageszeit, ob wolken- oder nebelverhangen, in strahlendem
Sonnenschein oder in der Dämmerung: Der Schlern zieht die Menschen seit Jahrtausenden
in seinen Bann. Mehrere – zum Teil viele Jahrhunderte alte - Wege führen auf den Schlern.
Als Ausgangspunkte für Schlerntouren kommen Völs, Seis, Kastelruth und die Seiser Alm
(Touristensteig) in Frage. Man kann das Schlernplateau auch von Tiers aus erreichen.
Schloss Prösels
Wer war Leonhard von Völs? Und wann wurde der letzten „Hexe“ auf Schloss Prösels
der Prozess gemacht? Bei einer Führung durch die imposante Schlossanlage erhalten
alle Kulturinteressierten Antworten auf diese Fragen. Highlights einer Besichtigung
auf Schloss Prösels sind die Waffensammlung im Pfeilersaal und die Burgkapelle zur
Hl. Anna. Schloss Prösels ist im Rahmen von Führungen vom 1. Mai bis zum 31. Oktober
geöffnet. Immer dienstags im August findet dort das Familienprogramm „Reise in die
Vergangenheit“ statt.
Tschamintal
Das Tschamintal ist ein wildromantisches Tal zwischen Schlern und Rosengarten.
Die Wanderung durchs Tschamintal beginnt oberhalb von St. Zyprian und führt über
die Dosswiesen und den Schwarzn Lettn bis zum Ersten Leger. Weiter geht’s zu den
Tschaminquellen, die sich innerhalb weniger Meter vom trockenen Bachbett in
einen lebendigen Gebirgsbach verwandeln. Ziel der Wanderung ist der Rechte Leger,
ein wunderschöner Aussichtspunkt und Rastplatz mit Blick auf die Grasleitentürme
und die Tschaminspitzen.
Völser Weiher
Schwimmen auf 1.056 m Meereshöhe: Der Völser Weiher, Südtirols schönster Badesee,
wurde bereits mehrfach von der italienischen Umweltschutzorganisation Legambiente
für seine gute Wasserqualität ausgezeichnet. Mit einer Wassertemperatur von ca. 22°C
ist für eine nasse Erfrischung bestens gesorgt. Die kurze Rundwanderung um den
beliebten Badesee ist auch für Familien mit Kleinkindern und Kinderwagen,
Senioren und Menschen mit Behinderung geeignet.
Puflatsch-Runde mit Hexenbänken und Engelrast
Der Puflatsch bietet nicht nur die schönsten Aussichtspunkte mit einem 360° Panorama,
sondern er beherbergt auch Plätze der Kraft. Die Puflatsch-Runde führt zur Engelrast
und von dort über das Filln-Kreuz zu den Hexenbänken. Weiter geht es dann über das
Goller-Kreuz. Tipp: wie die Schlernhexen eine Rast auf den Hexenbänken einlegen.
Dauer der Wanderung: ca. 3 Stunden.
Sommer | ALPE 45
Vorschau Sommer ’15
> 29. - 31. Mai 2015
> 3./4. Juli 2015
> Juli 2015
> Sommer 2015
33. Oswald von
Wolkenstein-Ritt
South Tyrol Jazz Festival:
Jazz at Dusk and Dawn
Laufmonat Juli und
Seiser Alm Halbmarathon
Ein Sommer
für Familien
Im Galopp ins Mittelalter: Die Dörfer unterhalb der Seiser Alm stehen
vom 29. bis zum 31. Mai im Zeichen
der größten Reitveranstaltung Südtirols. Insgesamt 36 Mannschaften stellen sich beim Oswald von
Wolkenstein-Ritt hoch zu Ross
vier anspruchsvollen Reitturnieren. Die Eröffnungsfeierlichkeiten samt Festeinzug und Dorffest
finden in Völs am Schlern statt.
Eine fünfstündige Wanderung mit
anschließender Übernachtung verbindet ein einmaliges Naturerlebnis
mit musikalischem Genuss. Ausgehend von Kastelruth, Seis, Compatsch, Tiers und Völs machen sich
an diesem Vormittag Jazzfans mit
internationalen aber auch einheimischen Musikern und Musikerinnen auf unterschiedlichen Routen
zu Fuß auf den Weg zum Schlernhaus. Unterwegs begleiten musikalische Intermezzi die Rastzeiten. Die
Mühe des Aufstiegs lohnt sich auf
jeden Fall: Denn vor dem Schlernhaus auf 2.475 Metern Höhe stehen
zwei außergewöhnliche Konzerte
auf dem Programm. Der Akkordeonvirtuose Vincent Peirani und dessen
Duopartner François Salque spielen auf dem Hochplateau mit Panoramablick zum Sonnenuntergang
(19.00 Uhr) und – am nächsten Tag
– zum Sonnenaufgang (6.00 Uhr).
Mit dem 3. Seiser Alm Halbmarathon am 5. Juli, dem Trainingscamp
der Marathonstars aus Kenia
und der Running Expo steht der
Monat Juli auf der Seiser Alm
ganz im Zeichen des Laufens.
Im Sommer verwandelt sich die Ferienregion Seiser Alm in ein Familienparadies: Bei Dolomiti Ranger
erkunden kleine und große Spürnasen tierische Bauwerke. Familien
lauern nachtaktiven Tieren auf, erforschen den Lebensraum der Tiere
und folgen den Fährten der Tiere.
Am Sonntag ziehen die Zuschauer zu
Fuß oder mit kostenlosen Shuttlebussen gemeinsam mit den Reitern
von Wettkampf zu Wettkampf. Zum
Abschluss der Turniere findet die Siegerehrung auf Schloss Prösels statt,
wo – ganz nach Art des Wolkensteiners – ausgiebig gefeiert wird.
www.ovwritt.com
www.suedtiroljazzfestival.com
Der Seiser Alm Halbmarathon
auf der größten Hochalm Europas ist nicht nur wegen seiner
atemberaubenden Kulisse eine
faszinierende Laufveranstaltung,
sondern stellt auch wegen seiner 601 Höhenmeter eine besondere Herausforderung dar.
Zum vierten Mal in Folge findet
2015 die Seiser Alm Running Expo
statt. Am 26. und 27. Juli haben
alle Teilnehmer die Möglichkeit,
die neuen Modelle der Runningbekleidung und der Laufschuhkollektion 2016 von den weltweit
führenden Herstellern zu testen.
Vom 28. Juni bis zum 12. Juli 2015 versammeln sich einige der weltbesten
Marathonläufer auf der Seiser Alm,
um sich dort auf die Herbstmarathons vorzubereiten. Am 5. Juli werden die Marathonstars beim Seiser
Alm Halbmarathon anwesend sein.
running.seiseralm.it
46 ALPE | Sommer
Gemeinsam mit Hexe Martha begeben sich Kinder und Eltern auf die
Spuren der Hexen und Hexenmeister. Ob gespenstische Nachtwanderung, Basteln von kleinen Kräuterhexen oder Reise in die Vergangenheit,
magische Wochen sind garantiert.
Wer das Leben auf dem Bauernhof
erkunden möchte, auf den wartet
das Erlebnis Bauernhof. Neben tierischen Erlebnissen mit Kuh und Pferd
erwartet Familien auch der Weg vom
Korn zum Mehl. Auch im Brotbacken
können sich die kleinen und großen Bäuerinnen und Bauern üben.
www.seiseralm.it
Fotos: Helmuth Rier
> Sommer 2015
> 16. Juli 2015
> 21. Juli - 10. August 2015
> 1. - 31. Oktober 2015
Wanderungen für
Blumenfreunde
Berglertafel in
Tiers am Rosengarten
Silenzi d’Alpe
38. Völser Kuchlkastl
Rund 790 Blüten- und Farnpflanzen unterschiedlichsten Aussehen
und Herkunft können im Gebiet
um den Schlern im Laufe eines Jahres angetroffen werden. Typische
Alpenblumen, aber auch botanische
Raritäten gedeihen auf den Almmatten, Weiden und Schuttkaren. Das
Amt für Naturparke organisiert in
Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen der Naturparkgemeinden
alljährlich rund 30 geführte Wanderungen mit dem erfahrenen Naturparkwanderführer Riccardo Insam.
Genussmenü mit Panoramablick:
Die Berglertafel serviert ein FünfGänge-Menü mit typischen Tierser
Gerichten in sagenhafter Kulisse.
Der Schauplatz ist die Proa, eine
Almwiese mit Blick auf den Rosengarten. Es gibt wohl keinen Aussichtspunkt in Tiers am Rosengarten, von dem aus man das berühmte
Reich König Laurins und das
berühmte Alpenglühen besser erleben kann... und all das begleitet von
einem fabelhaften Genussmenü.
Die über 100 Meter lange Tafel bietet Platz für 160 Feinschmecker,
die – in einer Reihe sitzend – das
Menü und den Ausblick auf den
Rosengarten genießen können.
Eingebettet in magische Landschaften und einzigartige Schauplätze und umgeben von Dolomitengipfeln findet das Kulturtreffen Silenzi d’Alpe statt.
Ein Tipp für Feinschmecker und
Liebhaber bodenständiger Kost:
das „Kuchlkastl“ in Völs am Schlern.
Seit 1978 laden die Völser Wirtsleut’
zum „Gastronomischen Oktober“
ein. Die Völser Köche, die immer
wieder mit neuen alten Gerichten
verblüffen, legen sich zum Saisonende noch einmal richtig ins Zeug.
Es wird mit Liebe aufgetischt und
mit Liebe genossen. Wer Originelles sucht, nach alten Rezepten auf
verfeinerte Art zubereitet, darf sich
den kulinarischen Oktober in Völs
am Schlern nicht entgehen lassen.
www.seiseralm.it
> 13. Juli - 17. August 2015
Summer Classics
in Seis am Schlern
Für Liebhaber klassischer Musik
bietet Seis eine außergewöhnliche Konzertreihe an. Künstler,
die vorwiegend aus Italien stammen und auf internationale Erfahrung bauen, spielen Werke großer
Komponisten. Die Konzerte finden montags um 21.00 Uhr statt.
Gemeinsam lauschen die Teilnehmer der Stimme der Stille und tauchen ein in die Welt der Mythen und
Legenden, die sich um die Seiser
Alm ranken. Während die Natur ihre
Schönheit offenbart und das Sonnenlicht die Berggipfel umspielt,
führen die Wanderungen durch eine
Landschaft aus Farben und Düften,
Klängen und Stimmen. Mit jedem
Schritt ändern sich die Eindrücke,
wirft der Wanderer einen Blick in die
Vergangenheit der ihn umgebenden Natur und wird selbst Teil einer
sich stets wandelnden Landschaft.
Das Programm von Silenzi d’Alpe
umfasst neben Wanderungen
auch Konzerte und Gespräche.
www.voelserkuchlkastl.com
> 9. - 11. Oktober 2015
Kastelruther
Spatzen Fest
Feiern, gemeinsam schöne Abende
verbringen, die Kastelruther Spatzen live erleben: Das Spatzen-Fest
in Kastelruth ist ein Muss für jeden
echten Fan. Umgeben von der einmaligen Kulisse der Dolomiten
können sich alle von den „Helden der Volksmusik“ verzaubern
lassen. Denn auch die Lieder der
sieben Spatzen klingen „richtig
gut nur daheim in Kastelruth“.
Sommer | ALPE 47
Fotos: Helmuth Rier
Höhepunkte Winter ’15/16
> Dezember 2015
> 12. Dezember 2015
> Dezember 2015
> 10. Januar 2016
Kastelruther
Weihnacht
Kastelruther
Krampuslauf
Seiser Alm
Winter-Kinder-Festival
Kastelruther
Bauernhochzeit
Wenn der Duft von Lebkuchen,
Zimt und Glühwein in der Luft liegt,
dann ist wieder Adventszeit am
Fuß des Schlern. Der Kastelruther
Weihnachtsmarkt bietet traditionelles Handwerk und Weihnachtsgebäck und lädt zum gemütlichen
Beisammensein bei Glühwein und
weihnachtlichen Klängen. Der
Kastelruther Weihnachtsmarkt ist
der Tradition verpflichtet: selbst
gestrickte Sarner, Socken und Jacken
reihen sich hier neben Holz- und
Krippenfiguren, neben Kerzen,
Häkelarbeiten und Gefilztes. Für
den kleinen Hunger kredenzen die
Kastelruther Bäuerinnen Traditionelles aus der Südtiroler Küche auf.
Während der Nikolaus die guten
Kinder beschenkt, hält sein unheimlicher Geselle, der Krampus, nach
den unartigen Ausschau. Schon
von weitem kündigt sich sein Kommen durch lautes Kuhglockengeläut an. Mit seiner hässlichen
Larve und in Fell gehüllt, verbreitet er bei großen und kleinen Kindern Furcht und Schrecken.
Der Auftakt in die Wintersaison
2015/16 wird fulminant sein: Die
Hexe Nix lädt zum Hexenfestival ein
und alle Kinder kommen. Drei Tage
Unterhaltung, Spiel, Spaß und Winterfreuden. Und bei all dem kann
man auch noch Skifahren und Anfänger können das Skifahren lernen.
Mittlerweile ist sie schon zur Tradition geworden, die Kastelruther
Bauernhochzeit. Dabei handelt es
sich um die originalgetreue Nachstellung einer historischen Bauernhochzeit, wie sie am Fuße der Seiser
Alm üblich war. Durch das Mitwirken der vielen Teilnehmer, die mit
Stolz die alten Trachten tragen und
präsentieren, hat sich die Veranstaltung zu einer der prächtigsten Trachtenschauen Südtirols entwickelt.
Am 11. und 12. Dezember 2015 geben
sich dann die Kastelruther Spatzen
die Ehre und stimmen mit Weihnachtsliedern und besinnlichen
Texten auf das Fest der Liebe ein.
Termine
5. - 8. Dezember 2015
11. - 13. Dezember 2015
18. - 20. Dezember 2015
25. - 27. Dezember 2015
48 ALPE | Sommer
Beim Krampuslauf in Kastelruth
treffen sich Krampusgruppen aus
Südtirol, Österreich und Deutschland. Mit ihren handgeschnitzten Masken und selbst genähten Kostümen ziehen sie durch
die Gassen von Kastelruth.
Fotos:
Fotos:
Moonlight
Helmuth
Classic
Rier
> 22. Januar 2016
> 24. Januar 2016
> Februar - März 2016
> März 2016
Südtirol Moonlight
Classic Seiser Alm
Seiser Alm
Wintergolfturnier
Seiser Alm
Winter Survival Camp
Swing on Snow
Winter Music Festival
Wenn es draußen dunkel wird,
schnallen die Teilnehmer des Moonlight Classic ihre Langlaufskier
an: 15 oder 30 Kilometer lang gleiten sie von Compatsch aus durch
die gleißende Winterlandschaft.
Aber auch für die Zuschauer ist der
„Südtirol Moonlight Classic Seiser
Alm“ und sein Rundum-Programm
ein Erlebnis – samt Skishow mit
den Langlauf-Veteranen, Alphornklängen in der romantischen
Stille der Nacht und traditionellen
Speisen. Und wenn dann die Sieger feststehen, wird gefeiert – bis
zur allerletzten Bahnfahrt ins Tal.
Auf Schnee Golf spielen und dabei
ein traumhaftes Panorama genießen: Am 24. Januar 2016 erwartet
alle Golfliebhaber dieses besondere Highlight. Gespielt wird über 9
Loch von je 61 bis 1150 Meter Länge.
Auf Ski oder Snowboard geht’s für
die Golfer von Loch zu Loch. Die
Fairways sind weiß statt grün, die
Greens Whites und die Golfbälle
heben sich mit ihren knalligen Farben vom weißen Schnee ab. Für
Verpflegung und Musik entlang des
Golf-Parcours ist bestens gesorgt.
Wie baut man ein Iglu? Welche Spuren hinterlassen Hase, Reh und
Fuchs im Schnee? Und wie verhalte
ich mich bei Lawinengefahr? Diesen Fragen gehen kleine und große
Überlebenskünstler beim Seiser
Alm Survival Camp nach. Gemeinsam entdecken wir den winterlichen
Wald und die Tiere, die auf der Seiser
Alm unterwegs sind. Mit Piepser und
Lawinenhunden machen wir uns auf
die Suche nach etwas, das tief unter
den Schneemassen verschüttet liegt.
Und wenn wir nach Essbarem in der
Natur suchen und Schnee zu Trinkwasser schmelzen, dann sind wir
für den Winter bestens gerüstet.
8 Tage Musik auf den Pisten der
Seiser Alm, den Hütten und in den
Dörfern am Fuße des Schlern, volkstümliche Klänge, Musikgruppen aus
dem gesamten Alpenraum, ausgelassene Stimmung: Das wird Swing
on Snow 2016. Zum 11. Mal in Folge
bietet das alpine Musikfestival einen
Mix aus traditioneller Volksmusik
mit Jazz, Soul, Pop und Klassik.
www.moonlightclassic.info
www.swingonsnow.com
Sommer | ALPE 49
Foto: Helmuth Rier
Gesehen & gehört
In Kurzvideos macht Weltcup-Skifahrer Peter Fill seinen Onkel und
Kastelruther Spatz Norbert Rier
auf humorvolle Weise fit für die
Skisaison auf der Seiser Alm. Im
gemeinsamen Skitraining gibt Fill
Tipps und Tricks unter anderem zu
Stretching und Abfahrtshocke.
IMPRESSUM. ALPE: Registriert beim Gericht Bozen, Dekret Nr. 9/2002 R.St. Herausgeber: Seiser Alm Marketing,
39050 Völs am Schlern, Dorfstraße 15, Tel. +39 0471 709 600, Fax +39 0471 704 199, [email protected], www.seiseralm.it;
Redaktion: Alex Andreis (Schriftleiter), Elisabeth Augustin, Rosa Maria Erlacher, Barbara Pichler Rier, Katja Sanin, Michaela Baur, Daniela Kremer;
Übersetzungen: Studio Bonetti & Peroni; Werbung: Sabine Demetz, Christoph Trocker; Grafik: Komma Graphik; Druck: Litopat.
50 ALPE | Sommer
Foto: Seiser Alm Marketing
Winterfit mit Peter Fill
Herbert Pixner Projekt. Das
Quartett rund um Herbert
Pixner sorgte beim 10-jährigen
Jubiläum vom Wintermusikfestival Swing on Snow mit experimenteller Volksmusik auf der
Seiser Alm für Stimmung.
Volksmusik, Tango und Jazz mit Harfenklängen verfeinert sind das Erfolgsgeheimnis des
Herbert Pixner Projekts.
ZDF / Sascha Baumann
Foto: Seiser Alm Marketing
Prämiert. Bei den Skipass Awards 2014 erhielt der Snowpark auf der Seiser Alm erstmals die Auszeichnung zum besten Snowpark
Italiens. Ende Januar 2015 feierte der Snowpark eine Südtirolpremiere: Slopestyle-Profis aus ganz Europa stellten beim FIS Freestyle
Ski Europacup in der Disziplin „Slopestyle“ ihr Können unter Beweis und begeisterten die Zuschauer mit spektakulären Sprüngen.
ZDF-Fernsehgarten on tour.
Ende November 2015 gastiert
der ZDF-Fernsehgarten on tour
auf der Seiser Alm. Mit dabei
sind neben Stars der Volks­
musik- und Schlagerszene auch
einheimische Persönlichkeiten,
wenn Andrea Kiewel ihr
Fernsehpublikum von der
Seiser Alm begrüßt.
7LUOHUB&XUDGLQDBDQVWHFNQDGHOBSIDGB5=LQGG
Sommer | ALPE 51
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Ich vertraue dem,
bei dem ich ein Leben
lang gut beraten bin.
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michbei
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allenwichtigen
wichtigen Entscheidungen, wie z.B. bei der
Die Raiffeisenkasse
Familiengründung,wie
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oder beim Pensionseintritt. Sie berät mich
Entscheidungen,
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bei der Familiengründung,
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52 ALPE | Sommer
Kastelruth­­-­St.­Ulrich
Meine Bank
Schlern-Rosengarten

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