Komfortabel · sicher · innovativ

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Komfortabel · sicher · innovativ
FIRMENAUTO
GESCHÄFTSWAGEN | FLOT TEN-MANAGEMENT | FINANZEN
H E F T 5/2016 | 80318 | € 4,00
w w w.firmenauto.de
Komfortabel · sicher · innovativ
Die neue E-Klasse
LEASINGMARKT
Übersicht: Wer bietet
was für Flotten?
SCHWERPUNKT: MITARBEITER UNTERWEGS
Reiseplanung  Mobilitätsstrategien
Dienstwagen als Office  Urlaubsreisen
DREI ANTRIEBE IM VERGLEICH
Diesel, Benzin, Plug-in Hybrid:
Welcher Passat passt am besten?
IN JED ER HINSICHT
EIN MEISTERSTÜCK.
F a h r e n u n d a r b e i t e n m i t St i l : D e r F o r d M o n d e o V i g n a l e i s t w i e g e s c h a f f e n f ü r a l l e
anspruchs vollen Führung s aufgab en. Mehr Informationen unter: ford-firmenkunden.de
FORD PRÄSENTIERT
AUS DEM HEFT
FIRMENAUTO 5-2016
Unterwegs mit der selbst lenkenden E-Klasse
Die neue E-Klasse sei eines der sichersten Autos, die man derzeit kaufen kann. Um dies zu beweisen, scheute Mercedes bei der Fahrvorstellung weder Kosten noch Mühe. Auf einer
angemieteten Rennstrecke stand ein ganzer Tross von Ingenieuren und Entwicklern für die testfahrenden Journalisten parat. Darunter Simone Sieloff. Sie erklärte, wie Radarsensoren und
Kameras der E-Klasse die Straße rund ums Auto scannen und so die Basis fürs autonome Fahren liefern. Und dass alle Daten von einer Blackbox verarbeitet werden, die kaum größer als zwei
Zigarettenschachteln ist. Hanno Boblenz vertraute sich der Technik an. Bei 130 km/h schaltete er auf Autopilot und ließ den Wagen sogar selbstständig überholen. Selbst wenn er auf dem
Foto ganz entspannt wirkt, so fuhr doch ein mulmiges Bauchgefühl mit. Sein Fazit: »Funktioniert gut, ist aber sehr gewöhnungsbedürftig.«
Schlägt der Plug-in Hybride den Benziner?
Zwist unter Kollegen
Ein Modell, drei Antriebe: Am Beispiel des VW Passat wollten wir herausfinden, ob
sich ein Plug-in Hybride auch für den Firmenwagen eignet und vor allem, ob sich die
neue Technik gegenüber Diesel und Benziner rechnet. Voraussetzung sind exakte
Verbrauchsangaben. Denn wir wissen ja, was man von den Werksangaben halten
darf. Also vollgetankt und ab auf die Piste. Wobei das mit dem Tanken nicht so einfach
ist. Denn getankt wird randvoll, bis Oberkante Unterlippe sozusagen. Dann heißt es
kräftig am Auto
wackeln, um
letzte Luftblasen
aus dem Tank zu
schaukeln. Wie das
Ganze ausgeht,
können Sie auf
Seite 62 nachlesen.
So hatte sich Alexander Dobrindt (CSU) das nicht vorgestellt. Alles war schon
vorbereitet für die Präsentation des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2030, als ihn
Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD)
mal eben richtig nervte. Schriftlich forderte
sie den Verkehrsminister auf, die Vorstellung
abzusagen. Dobrindt ginge an die Öffentlichkeit
und starte eine Beteiligung, obwohl das Konzept nicht mit anderen Ressorts abgestimmt
sei. Sie sehe im Aufruf zum Mitgestalten einen
Trick, um den Plan vor weiteren Änderungen
im Kabinett zu schützen. Genützt hat es nichts:
Dobrindt veröffentlichte den BVWP trotzdem.
Wie seine Pläne aussehen und wo Autofahrer in
Zukunft besser durchkommen sollen: Seite 12.
FIRMENAUTO – Geschäftswagen ·
Flottenmanagement · Finanzen
ISSN 1618-4998
Redaktioneller Gesamtleiter
und Herausgeber: Werner Bicker
Redaktion FIRMENAUTO/
www.firmenauto.de
Hanno Boblenz (Chefredakteur),
Nicole Holzer, Martin Schou, Franziska
Nieß (Volontärin), Juliane Dünger/Sumita
Brumbach (Assistentinnen)
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Guido Borck, Joachim Geiger, Thilo Jörke,
Frank Hausmann, Heinrich Lingner, Alex
Mannschatz, Annette Napp, Hannes Rügheimer, Axel Schäfer (BVFM), Uwe SchmidtKasparek, Christiane Westermeyer (Ecovis)
Grafik/Produktion: Katja Reibold (Ltg.);
Florence Frieser, Frank Haug, Monika
Haug, Götz Mannchen, Oswin Zebrowski
Text:
Birte Labs, Isabel Link, Monika Roller
Internet: Thorsten Gutmann (Leitung);
Jan Grobosch (Grafik/Produktion)
Sekretariat, Leserservice:
Uta Sickel Tel.: 07 11/7 84 98-31
Verlag: EuroTransportMedia
Verlags- und Veranstaltungs-GmbH
Das Gemeinschaftsunternehmen von
Dekra, Motor Presse Stuttgart und VF
Verlagsgesellschaft
Geschäftsführer: Oliver Trost
Anschrift von Verlag und Redaktion:
Postfach 81 02 07, 70519 Stuttgart
Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart
Tel.: 07 11/7 84 98-31
Fax: 07 11/7 84 98-88
Internet: www.firmenauto.de
E-Mail: [email protected]
Ihr direkter Weg zu uns:
Anzeigen: Thomas Beck
Tel.: 07 11/7 84 98-98
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Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG
Anzeigenabteilung FIRMENAUTO
Gabi Volkert und Nicole Polta
Postfach, 70162 Stuttgart
Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart
Tel.: 07 11/1 82-14 03
Vertrieb: Bernd Steinfeldt (Ltg.)
Gerlinde Braun, Tel.: 07 11/7 84 98-14
Sylvia Fischer, Tel.: 07 11/7 84 98-18
E-Mail: [email protected]
Herstellung: Thomas Eisele
Druck: Dierichs Druck + Media
GmbH & Co. KG
Frankfurter Straße 168
34121 Kassel
Printed in Germany
Erscheinungsweise: jährlich 11 Hefte,
Einzelheft 4,00 Euro, Bezugspreis für
Deutschland jährlich 44,00 Euro. Studenten bezahlen gegen Vorlage einer
Immatrikulationsbescheinigung 26,40
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Schweiz jährlich 85,80 sfr, Bezugspreis
für Österreich jährlich 49,50 Euro, übrige
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Anzeigenpreisliste Nr. 22,
2016
Gerichtsstand Stuttgart
Fotos: Hanno Boblenz (2), Frank Hausmann (1), Achim Hartmann (1)
IMPRESSUM
E-Mail: [email protected]
Diese Artikel finden Sie nur im Internet
Tesla Model 3
Kommt erst Ende 2017, bei der Vorstellung
wollten aber bereits 115.000 Kunden den
Tesla bestellen: Sie haben
1.000 Euro angezahlt.
firmenauto.de/tesla3
Maserati Levante
Der erste SUV in der Firmengeschichte
hat seinen Preis: 60.000 Euro müssen
Käufer hinlegen.
42
firmenauto.de/
levante
Fahrerunterweisung
Das webbasierte Dekra-Lernportal
schafft Abhilfe bei der jährlichen Fahrerunterweisung.
LEASING
Transparente Services, Mobilitätspakete und umfangreiche
Dienstleistungen: In unserer großen Marktübersicht finden
Sie alle Leistungen von 24 Leasinganbietern.
38
firmenauto.de/
unterweisung
NIEDRIGE SPRITPREISE
Dauerhaft günstige Kraftstoffkosten geben wenig Anreize
für alternative Antriebe, dafür
wächst das SUV-Segment.
Seat Ateca
Noch eine SUV-Premiere: Der Ateca soll zum
Kampfpreis von 16.798 Euro auf den Markt kommen.
www.firmenauto.de/ateca
Unterwegs mit dem Firmenwagen
Der Überlassungsvertrag regelt die Rechte und
Pflichten von Dienstwagenfahrern.
www.firmenauto.de/vertrag
Fiat Tipo
Die Italiener bieten drei Varianten an, aufs Flottengeschäft zielen besonders Kombi und Fünftürer.
www.firmenauto.de/tipo
Fahrzeugrückgabe
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@firmenauto
Fotos: Achim Hartmann (1), Hans-Dieter Seufert (1), Fotolia (3)
Die Rücknahme von Leasingfahrzeugen
sollte objektiv und fair ablaufen.
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SCHWERPUNKT MITARBEITER UNTERWEGS
16 Urlaubsreisen Wie Sie die private Dienstwagennutzung regeln können
18 Fuhrpark- und Travelmanagement Dienstreisen effizient organisieren
24 Rollendes Büro Custom Bus zeigt, wie ein Van zum Office auf Rädern wird
28 Concierge-Dienste Was die persönlichen Assistenten kosten und können
30 Reise-Apps Kostenlose Anwendungen für iOS und Android
32 Routenplanung Strecken am PC anlegen und ans Navi senden
68
SMART FORFOUR
Drei Motoren und vier Ausstattungen stehen
zur Wahl. Im Modellcheck stellen wir den
Kleinwagen mit allen Kosten ausführlich vor
und geben wichtige Tipps zum Kauf.
5/2016
50
MERCEDES EKLASSE
Das neue Modell fährt sich sicher und komfortabel.
Nebenbei lenkt, bremst und überholt es von selbst.
78
LICHTSYSTEME IM TEST
Halogen, Xenon und LED im
Vergleich. Außerdem erklären
wir die neuen Matrix-Systeme.
MANAGEMENT
03 Impressum
06 Blickpunkt Nachrichten
08 Aus der Branche Personalien und Aktuelles
12 Bundesverkehrswegeplan 2030 131 Milliarden für Erhalt und
14
14
15
22
34
36
38
Neubau von Straßen. Wir zeigen, wo überall investiert wird
Notrufsystem Versicherer starten mit E-Call zum Nachrüsten
Sixt Leasing Umsatz auf 665,4 Millionen Euro gesteigert
E-Autos Im Jahr 2020 werden 400 Kilometer Reichweite üblich sein
Interview Dirk Gerdom, Chef des Verbands Deutsches Reisemanagement
Risk Management Wie Telematik und Assistenzsysteme Unfälle
verhindern
Recht und Steuer Aufpassen bei der Leasing-Sonderzahlung
Spritpreise Fallende Kraftstoffkosten bremsen alternative Antriebe in
Flotten. Die Nachfrage nach SUV steigt dafür. Experten warnen
42 Leasing 24 Anbieter in der Marktübersicht
AUTO
NEUVORSTELLUNGEN
50 Mercedes E-Klasse Komfortabel, sicher und innovativ
54 Ford Ranger Neues Design trifft auf neue Helferlein
56 Opel Astra Sports Tourer Nach der Limousine stellt Opel den Kombi vor
FAHRBERICHTE
AUTOS IN DIESEM HEFT
Alfa Romeo Giulietta 1.6 JTDm 58
Audi A4 74, A5 Sportback 2.0 TDI 74
BMW 320d Gran Turismo 60, 3er 74, 4er 74
DS 5 2.0 Hybrid 74
Fiat 500 73
Ford Ranger 56, Ecosport 59, Mondeo 74,
Fiesta 82
Honda Jazz 1.3i-VTEC 58
Lexus IS 300h 74
Mercedes E-Klasse 50, C-Klasse 74
Opel Astra Sports Tourer 54, Insignia Sports
Tourer 74
Peugeot Partner L2 Blue HDi 100 61
Renault Twingo 73, Talisman dCi 110 74
Skoda Superb 74
Smart Forfour 68
Volvo V60 Plug-in Hybrid 74, S60 D2 74
VW Passat Variant 2.0 TDI 62, Passat Variant 2.0
TSI 62, Passat Variant GTE 62, Up 73, Passat 74
58
58
59
60
61
62
68
Honda Jazz 1.3 Kleines Auto, aber variabel und geräumig wie ein Großer
Alfa Giulietta 1.6 JTDm TCT Sportlich wie die große Schwester Giulia
Ford Ecosport 1.5 TDCi Kurz wie ein Fiesta und geräumig wie ein B-Max
BMW 320d GT So viel Platz bietet kein anderer 3er
Peugeot Partner Blue HDi 100 Auf Sparsamkeit getestet
Vergleichstest Antriebe Benziner, Diesel oder Plug-in Hybrid?
Smart Forfour Modellcheck: alle Daten, alle Kosten
SERVICE + TECHNIK
74 Kostencheck Die sparsamsten Diesel und Benziner unter der Mittelklasse
78 Lichtsysteme Sind LED-Scheinwerfer immer die beste Wahl?
82 Rückblick Der Ford Fiesta feiert 40. Geburtstag
Mai 2016 FIRMENAUTO 5
BLICKPUNKT
Dataforce Analyse 2016
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Das Thema Fahrzeugtelematik scheint noch nicht in allzu vielen
Fuhrparks angekommen zu sein. Das zeigen zumindest die Ergebnisse der Dataforce Telematik Analyse 2016, die auf einer Langzeiterhebung mit einer Stichprobe von rund 27.000 Fuhrparks und
einer Befragung von 1.500 Fuhrparkleitern basieren. Nur knapp
20 Prozent der befragten Unternehmen nutzen Telematik- oder
Fuhrparkmanagementsysteme oder beides. Viele Fuhrparkleiter
verzichten auf die Technik, weil sie sich einfach bisher nicht damit beschäftigt haben, keine Einsparpotenziale sehen oder ihre
Fahrer nicht überwachen wollen. Grundsätzlich finden sich Telematik-Lösungen vor allem in Flotten mit Lkw. Die Umfrage zeigt
auch: 25 Prozent der Nutzer wissen den Namen ihres eigenen Telematik-Anbieters nicht. Knapp 20 Prozent der Befragten nutzen
Systeme zur elektronischen Führerscheinkontrolle.
FIRMENAUTO geht in die digitale
Offensive. Nachdem die mobile Internetseite von firmenauto.de optimiert wurde,
gibt es ab sofort auch das gesamte Heft in
digitaler Form. Nun können Sie jede Ausgabe von FIRMENAUTO bequem auf dem
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Mit neuem E-Paper und optimiertem
Online-Auftritt passen wir uns dem
Nutzungsverhalten unserer Leser an:
Immer mehr Fuhrparkleiter greifen direkt
vom Smartphone aus auf die exklusiven,
flottenrelevanten Inhalte zu.
Grüne Fahrt voraus
Projekt S-Mobility-Com gestartet
E-Autos für Pflegedienste
6 FIRMENAUTO Mai 2016
Elektrofahrzeuge in Flotten wirtschaftlich einsetzen: Das
hat sich das Forschungsprojekt S-Mobility-Com auf die
Fahnen geschrieben. Fünf Unternehmen, darunter eine
Technologie- und Softwarefirma sowie das FraunhoferInstitut, arbeiten drei Jahre lang an einer IT-basierten
Lösung für Lade- und Fuhrparkmanagement. Ambulante
Pflegedienste testen das System. Dieser Bereich eignet
sich laut der Projektpartner wegen planbarer Touren und
kurzer Strecken besonders für E-Autos. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt.
Die Abschlussbilanz des Forschungsprojekts Guest
zeigt: E-Taxis kommen bei den Fahrgästen gut an,
wirtschaftlich rechnen sie sich aber noch nicht.
Zwischen September 2014 und Dezember 2015
waren vier Elektrotaxis im Raum Stuttgart unterwegs
und legten dabei insgesamt rund 140.000 Kilometer
zurück. Die beteiligten Taxiunternehmer bemängeln
die geringe Reichweite. Zwischen 80 und 120 Kilometer leisteten die eingesetzten Autos am Stück. Für einen Regel-Taxibetrieb sei das zu wenig. Auch die Ladeinfrastruktur lasse zu wünschen übrig. Für die Fahrer
bedeute es Stress, dass sich die Ladestationen nicht
in unmittelbarer Nähe von Taxiständen befinden. Ideal
sind laut der Projektpartner Schnell-Ladesäulen an
Taxiständen, die ein effektives Zwischenladen ermöglichen und damit die Tagesreichweiten steigern.
Fotos: Karl-Heinz Augustin (1), Achim Hartmann (1), Thomas Küppers (1), Tyton (1)
Elektrotaxis im Test
TOM TOM UNTERSUCHT VERKEHRSBELASTUNG
Stuttgart ist Deutschlands Stau-Hauptstadt
133 Stunden verliert ein Stuttgarter Pendler jährlich im Stau, umgerechnet 16,5 Arbeitstage. Das
ergab der Tom Tom-Verkehrsindex,
der auf Daten aus 2015 basiert.
Morgens verlieren die Schwaben
im Schnitt 30 Minuten, abends 37
Minuten. Im europäischen und
erst recht im globalen Vergleich
schneidet Deutschland relativ gut
ab. Insgesamt ist die weltweite
Verkehrsbelastung seit 2008 um
13 Prozent gestiegen.
Platz Stadt
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Morgendlicher
Stau-Level
Stuttgart
50 %
Hamburg
46 %
Köln
47 %
München
51 %
Berlin
42 %
Frankfurt
49 %
Düsseldorf
45 %
Ruhrgebiet (West)
35 %
Bremen
29 %
Ruhrgebiet (Ost)
32 %
Abendlicher
Stau-Level
65 %
49 %
56 %
52 %
49 %
48 %
38 %
40 %
36 %
33 %
Allgemeiner
Stau-Level
33 %
30 %
30 %
29 %
28 %
26 %
23 %
20 %
19 %
18 %
Quelle: Tom Tom
75.000
Umfrage Assistenzsysteme
Parkassistent sehr beliebt
Neuzulassungen im März bedeuten für den relevanten Flottenmarkt
wieder einmal einen Bestwert. Das war laut Dataforce seit Juni 2015 in
jedem Monat der Fall.
E-Mobilität der Zukunft
Am Bordstein kabellos laden
Wenn es nach dem Hersteller Nissan geht, werden
Ladesäulen für E-Autos in Zukunft überflüssig. Die Akkus laden einfach am Bordstein, in den ein induktives
Ladefeld eingelassen ist. Sind die Batterien voll, sucht
sich das autonome Fahrzeug einen anderen Parkplatz,
um Platz für das nächste E-Auto zu machen. Auf einem
induktiven Ladefeld kann das Auto außerdem als Zwi-
schenspeicher für regenerative Energien dienen und
zwischendurch Strom auch wieder abgeben. Weil
Autos und Umwelt vernetzt sind, wird alles automatisch gesteuert. Das beschränkt sich natürlich nicht
nur auf E-Autos einer Marke. »Viele Partner der
Automobilindustrie müssen zusammenarbeiten«,
sagt Nissans Direktor E-Mobilität, Gareth Dunsmore.
Das beliebteste Fahrerassistenzsystem deutscher Autofahrer ist der Parkassistent. Das ist eines der Ergebnisse
einer repräsentativen Umfrage der Kampagne Bester
Beifahrer des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR)
und seiner Partner. 23 Prozent der Befragten verfügen
in ihrem neuen Fahrzeug über einen Parkassistenten,
13 Prozent über einen Notbremsassistenten. Diese Zahlen zeigen, dass die Autofahrer bei der Ausstattung ihres
Fahrzeugs ein deutliches Augenmerk auf Komfort setzen und der Sicherheitsaspekt beim Fahrzeugkauf nicht
an allererster Stelle steht. Der Umfragesieger hilft beim
schnellen Finden und Einparken in eine Parklücke.
65 Prozent der Befragten bewerten den Mehrwert des
Parkassistenten mit »sehr hoch« oder »hoch«, knapp
ein Viertel besitzt im eigenen Auto ein solches System.
Zwei Drittel wünschen es sich für ihr nächstes Fahrzeug.
Mai 2016 FIRMENAUTO 7
AUS DER BRANCHE
TANKEN MIT DEM HANDY
Sprit-Abrechnung über das Smartphone: Carsharing-Anbieter
Drive Now und Total starten eine digitale Tankkarte.
Aus Zukunftsplänen wird nun bei
Drive Now und Total Realität. Kunden
des Carsharing-Joint-Ventures von BMW
und Sixt sollen ab Juni ihre Tankrechnung direkt aus dem Auto heraus bezah-
len können. Dazu bietet Total als erste
Mineralölgesellschaft eine digitale Bezahlfunktion zwischen Auto und Tankstelle an. Das neue System steht vorerst
in Berlin an rund 30 Total-Stationen zur
Verfügung.
Die im Fahrzeug integrierte digitale
Tankkarte erkennt über das Navigationssystem ihren Standort an der Tankstelle.
Sobald der Motor aus ist, startet der Fahrer über ein Dialogfenster im Fahrzeugdisplay den Vorgang.
Wie gewohnt betankt
er das Fahrzeug und
gibt anschließend
über das Display die
Zapfsäulen-Nummer
ein. Die Abrechnung
erfolgt automatisch
zwischen Auto und
Kassensystem der
Tankstelle.
»Mit der Digitalisierung unserer klassischen Tankkarte können wir völlig neue
Mobilitätsangebote
für unsere Kunden
schaffen«, sagt HansChristian Gützkow,
Geschäftsführer von
Total Deutschland. Im nächsten Schritt
folgen bis Ende dieses Jahres alle weiteren Tankstellen in den deutschen DriveNow-Städten Hamburg, München, Köln
und Düsseldorf. Ziel ist die Ausstattung
des gesamten Total-Tankstellennetzes.
VW Financial Services
Alles im Griff
Die Geschäfte der VW-Finanztochter scheinen trotz Abgasskandal gut zu
laufen. Wachstumstreiber sind vor allem Versicherungen und Dienstleistungen. »Wir haben alles im Griff«, so lautet die Botschaft der Finanzierungssparte des VW-Konzerns. Der Geschäftsbericht 2015 untermauert
diese Aussage. Die Zahl aller Neuverträge in den Bereichen Finanzierung,
Leasing, Versicherung und Dienstleistungen wuchs 2015 um knapp fünf
auf 6,8 Millionen Einheiten und das operative Ergebnis lag bei 1,9 Milliarden Euro. Doch das ist dem Vorstandschef Lars Henner Santelmann nicht
genug. Im laufenden Jahr sollen die digitalen Services europaweit ausgebaut werden. Darüber hinaus sollen Telematiklösungen die Leistungen
im Fuhrparkmanagement ergänzen.
8 FIRMENAUTO Mai 2016
Mercedes-Benz Bank
Flottengeschäft wächst
Mit einem Plus von acht Prozent steigerte die MercedesBenz Bank das Neugeschäft auf 10,7 Milliarden Euro.
Damit stehen insgesamt 812.144 Pkw, Transporter, Lkw
und Busse im Volumen von 19,8 Milliarden Euro in den
Büchern. Wichtigster Wachstumstreiber ist das Flottenmanagement mit 20 Prozent Zuwachs. Auch im Januar
und Februar 2016 konnte die Bank kräftig wachsen und
im Neugeschäft um 16 Prozent zulegen.
Carbutler
Service für Firmen
Der Mobilitätsdienstleister Arwe Group steigt mit einem
Rundum-sorglos-Service für Dienst-, Pool- und Flottenfahrzeuge in die Flottenbranche ein. Mit ihrem neuen
Produkt »Carbutler« will das Unternehmen Fuhrparkverantwortliche, Unternehmer und Selbstständige
unter anderem bei Fahrzeugreinigung, Reifenwechsel
oder Werkstattfahrten unterstützen. Über das Portal
mycarbutler.de wird die Anfrage aufgegeben. Aber es gibt
nicht nur fahrzeugbezogene Dienste. Auch ein Hemdenoder Blumenservice ist verfügbar. Arwe ist europaweit an
500 und in Deutschland an 13 Standorten vertreten.
E-Mobilität
Post baut eigene E-Autos
Die Deutsche Post geht unter die Autobauer. Laut Nachrichtenagentur dpa will das Unternehmen den selbst
entwickelten Elektro-Transporter Streetscooter in Serie
produzieren. Die ersten 2.000 Fahrzeuge sollen noch dieses Jahr vom Band rollen und dann sukzessive bis zu
30.000 Post-Fahrzeuge ersetzen. Mittelfristig plant die
Post sogar, die Autos zu vermarkten. Der Streetscooter
wurde 2010 als Start-up gegründet, die Post hat das
Unternehmen 2014 übernommen, um mit ihrem Knowhow eigene Fahrzeuge zu bauen.
KOLUMNE
PERSONALIEN
Zukunft kostet Geld
BVWP 2030 ist das neue Zauberwort aus dem Bundesverkehrsministerium.
Der neue Bundesverkehrswegeplan legt nun Investitionsbudgets bis 2030
fest und zeigt, in welche Straßen-, Schienen- und Wasserstraßen der Bund
investiert. Was das Verkehrsministerium als stärkstes Investitionsprogramm, das es je gab, feiert, täuscht aber über die Versäumnisse der Vergangenheit nicht hinweg: So groß die Zahl wirkt, so klein wird sie, wenn
man sich die Laufzeit anschaut.
Dazu kommt, dass jetzt Lobbygruppen und Umweltaktivisten sich jedes der
mehr als 1.000 Projekte anschauen werden und mit entsprechenden Protesten zu rechnen ist. Schon jetzt wird die »einseitige Ausrichtung auf den
Straßenbau« heftig kritisiert. Warum die Initiative, Deutschland nun endlich
»zu modernisieren, zu vernetzen und zu beschleunigen«, überhaupt zu kritisieren ist, machen Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaft deutlich.
Der Staat hat in der Vergangenheit jährlich nur rund 20 Milliarden Euro –
davon nur 5,3 Milliarden für den Straßenbau – für den Verkehr und digitale
Infrastruktur aufgewendet. Kein Wunder, dass es bei 70 Prozent der angekündigten Investitionen um den Erhalt geht. Auch wenn man die imposant
wirkenden 264 Milliarden Euro des BVWP 2030 auf die verbleibenden
14 Jahre herunterrechnet, wird klar, dass sich die Größenordnung nicht viel
ändert und wieder bei knapp 20 Milliarden pro Jahr liegt. Oder sogar weniger
werden wird, denn 37 Milliarden sind für die Finanzierung reserviert. Dagegen stehen jährlich Einnahmen von fast 50 Milliarden Euro – ohne Mehrwertsteuer auf Mineralölsteuer und Kfz-Steuer (mehr als acht Milliarden).
Fakt bleibt: Der Straßenbau hinkt hinterher und wir leben von der Substanz.
Auch wenn sich der Anteil der Investitionen, die in den Straßenbau gehen
sollen, von 30 auf 49 Prozent erhöht. Heute gehe es darum, das Gesamtnetz
zu stärken und die Infrastruktur fit zu machen. Damit hat Dobrindt recht und
verfolgt im Grunde den richtigen Ansatz. Aber genauso wahr sind die Worte
des Erzählers und Dramatikers Arthur Schnitzler: »Am Ende gilt doch nur, was
wir getan und gelebt haben – und nicht, was wir ersehnt haben.«
Axel Schäfer
Geschäftsführer
Bundesverband Fuhrparkmanagement
Bernhard Kaplan (42) übernahm am 1. April 2016 die Leitung von Mazda
Deutschland. Er tritt die Nachfolge von Josef A. Schmid an, der in den Ruhestand
wechselt. Kaplan ist seit 2000 bei Mazda, seit 2009 leitete er den Bereich Händlernetzentwicklung und seit 2012 verantwortet er als Direktor Vertrieb die
Verkäufe auf dem deutschen Markt.
Falk Schulte hat die Position des Leiters Kundenbetreuung bei Mobility Concept übernommen. Schulte ist ein bekanntes Gesicht: Bereits 2006 war er für
zwei Jahre als Regionalverkaufsleiter für den Flottendienstleister tätig. Nach sieben Jahren in leitender Funktion bei einem Personaldienstleister übernimmt er
nun die Verantwortung für die Kundenbetreuung.
Markus Leinemann (46) wird neuer Leiter Vertrieb von Seat Deutschland. Er
arbeitete vor seinem Wechsel zu Seat seit 2014 als Head of International Key
Account Management bei Volkswagen Financial Services. Hier übernahm Leinemann die Leitung von mehreren Key Account Managern und war für das internationale Großkundengeschäft verantwortlich.
Philipp Kroschke (38) ist neuer Vorsitzender des Bundesverbands Kraftfahrzeug Kennzeichen (BKK). Kroschke, Sprecher der Geschäftsführung der Christoph Kroschke GmbH, will das Zulassungswesen vor allem bei der digitalen
Transformation voranbringen und innovative Lösungen für die Zulassungsbranche entwickeln.
William F. Bertagni wechselte an die Spitze des Internationalen Technischen
Entwicklungszentrums von Opel. In dieser Funktion ersetzt er Charlie Klein, der
künftig Executive Director des globalen Strategie- und Energiezentrums bei General Motors sein wird. Bertagni wird Charlie Klein auch als Vorstandsmitglied
bei Adam Opel nachfolgen.
Dr. Roland Vogt übernimmt die Geschäftsführung der neu gegründeten deutschen Tochter des international agierenden Beratungsunternehmens Fleetcompetence Europe. Vogt verantwortet die Unternehmens- und Flottenmanagementberatung künftig im deutschen Markt und ist zugleich auch Mitgesellschafter
des Schweizer Flottenspezialisten.
Nissan
Flotten-Termine 2016
Veranstaltungen
■ Management Circle Fuhrpark & Mobility Executive Circle
Wann? 25./26. April
Wo? Neu Isenburg (www.fuhrpark-executivecircle.de)
Fotos: Matthias Leitzke (1), Thomas Küppers (1)
■ Symposium Logistik im Fadenkreuz von Cyber-Attacken
Wann? 27. April
Wo? Krautheim (www.etmevents.de/tasymposien2016)
Abgeordnete testen Elektroautos
Um den Abgeordneten des Deutschen Bundestags das Thema Elektromobilität näherzubringen,
organisierte der Parlamentskreis Elektromobilität eine dreitägige Informationsveranstaltung. Dazu
stellte Nissan den Parlamentariern mehrere Nissan Leaf und e-NV 200 zur Verfügung. Der Importeur hofft damit die Diskussion um Marktanreize wie etwa Kaufprämien voranzubringen. »Es braucht
mehr als gutes Marketing. Wir brauchen politische Zeichen«, sagt Robert Echtermeyer von Nissan.
■ Führungstechniken im Fuhrparkmanagement
Wann? 29./30. April
Wo? Berlin (www.dekra-fuhrparkmanagement.de)
■ Global Fleet Conference
Wann? 6.–8. Juni
Wo? Brüssel/Belgien (www.globalfleetconference.com)
■ Expert-Talk regional – Fuhrparkmanagement
Wann? 29. Juni
Wo? Esslingen am Neckar (www.dekra-fuhrparkmanagement.de)
■ Fubo 2016: 6. Management-Kongress Fuhrpark
Wann? 15. Juli
Wo? Bad Waldsee/Hymer-Museum (www.afbev.de)
Mai 2016 FIRMENAUTO 9
M
asterpiece of Intelligence.
Die neue E-Klasse. Mit attraktivem Business-Paket.* In Zukunft ist Ihre Flotte noch vorausschauender, sicherer und
effizienter unterwegs – mit der E-Klasse und der neuesten Generation Mercedes-Benz Intelligent Drive. Zahlreiche technische
Innovationen entlasten und unterstützen den Fahrer. Für ein komfortables Fahrerlebnis auf höchstem Niveau sorgen auch die
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MANAGEMENT | Bundesverkehrswegeplan 2030
HIER WIRD AUSGEBAUT
Baden-Württemberg
A 5: Anschlussstelle (AS) HemsbachAutobahnkreuz (AK) Walldorf, 39,7 km,
6-spuriger Ausbau;
A 6: AK Mannheim-AS Schwetzingen/
Hockenheim, 11,5 km, 6-spuriger Ausbau;
A 8: AK Stuttgart-Stuttg./Degerloch, 8,6 km, 8-spuriger Ausbau
Bayern
A 3: AK Regensburg-AS Rosenhof,
14,3 km, 6-spuriger Ausbau;
A 8: AS Holzkirchen-AS Traunstein,
74,7 km, 6-/8-spuriger Ausbau;
A 92: AK Neufahrn-Autobahndreieck (AD) Flughafen-München,
6,4 km, 8-spuriger Ausbau
Berlin
A 100: AD Neukölln-Storkower Str.,
7,3 km, 4- bzw. 6-spuriger Neubau;
B 2: Ortsumfahrung (OU) Malchow,
3,2 km, 2-/4-spuriger Neubau;
A 115: AK Zehlendorf-AS Hüttenweg, 7,1 km, 6-spuriger
Ausbau
Brandenburg
A 14: Landesgrenze ST/BB-AS Karstädt,
19,5 km, 4-spuriger Neubau;
B 1: OU Tasdorf, 2,1 km, 2-spur. Neubau;
B 96: AK Oranienburg-Landesgrenze
BB/MV, 36,1 km, 2-/4-spuriger Neubau
Bremen
A 27: AK Bremen-AS HB-Überseehafen, 13 km, 6-spuriger Ausbau;
A 281: Weserquerung, 4,9 km,
4-spuriger Neubau;
B 6: A 281-AS Bremen/Brinkum, 2,2 km, 4-spuriger Neubau
Hamburg
A 1: AD HH-Südost-AS HH-Stillhorn,
3,5 km, 8-spuriger Ausbau;
A 7: Hochstraße Elbmarsch, 3,8 km,
8-spuriger Ausbau;
A 23: AS Tornesch-AS Eidelstedt, 2 km, 6-spuriger Ausbau
Hessen
A 3: AS Flughafen-FFM-AD Mönchhof,
7,5 km, 8-spuriger Ausbau;
A 5: Landesgrenze HE/BW-AK Darmstadt, 26,9 km, 6-spuriger Ausbau;
A 45: AS Haiger/Burbach-AK Gambach, 63,2 km, 6-spur. Ausbau
Mecklenburg-Vorpommern
B 104: OU Lützow, 4,8 km, 2-spuriger
Neubau;
B 189n: Mirow-AS Wittstock/Dosse,
11 km, 2-spuriger Neubau;
B 196: OU Bergen (Rügen), 5,2 km, 2-spuriger Neubau
12 FIRMENAUTO Mai 2016
MEHR GELD FÜR
DIE STRASSE
Da kommt etwas ins Rollen: Der Bundesverkehrswegeplan sieht
vor, dass bis 2030 rund 131 Milliarden Euro in den Erhalt und
Neubau von Straßen fließen.
Text: Frank Hausmann
Vielfahrer müssen sich künftig
noch mehr in Geduld üben. Auf
den Straßen dürfte die Anzahl der Baustellen und damit die Staugefahr weiter steigen. Der neue Bundesverkehrswegeplan (BVWP) listet rund 1.000 gewünschte Bau- und Sanierungsprojekte
für Autobahnen und Bundesstraßen in
ganz Deutschland auf, für die in den
kommenden 14 Jahren rund 131 Milliarden Euro bereitstehen. Das entspricht
knapp der Hälfte der Mittel für die Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur. Bis
2030 will der Bund insgesamt knapp
265 Milliarden Euro in Straßen, Schienen
und Wasserwege stecken.
»Der neue Bundesverkehrswegeplan
ist das stärkste Investitionsprogramm für
die Infrastruktur, das es je gab«, sagt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt
(CSU). Der Minister steigert die Investitionen in die Infrastruktur allein bis 2018
um rund 40 Prozent auf 14 Milliarden Euro im Jahr. Sein Ziel: die in den vergangenen Jahren stark vernachlässigten Straßen wieder flottmachen, die Infrastruktur stärker vernetzen und die Mobilität
in Deutschland beschleunigen.
Zwei Drittel des Geldes fließen in die
Modernisierung des bestehenden Netzes
und ein Drittel in den Neubau. Der aktuelle Entwurf listet im Detail auf, welche Bauprojekte bei den einzelnen Ver-
kehrsträgern bis 2030 am dringendsten
umzusetzen sind. Für den Plan haben
Gutachter die Vorhaben nach Kosten,
Nutzen und Umweltfolgen bewertet.
Im Visier stehen besonders die stauträchtigen Strecken im Verkehrsnetz.
Neubauprojekte sind nach nationalem
Prioritätenkonzept als Vordringlicher Bedarf (VB) eingestuft. Innerhalb dieser Kategorie besitzen die Projekte zur Beseitigung von Engpässen die gesonderte
Kennzeichnung VB-E. Eine Auswahl der
wichtigsten Vorhaben hat FIRMENAUTO
aufgelistet (siehe Randspalten). Die Bauvorhaben dienen vor allem dazu, das
DER BUNDESVERKEHRSWEGEPLAN
Straße, Schiene und Wasser
Die Entwicklung der Verkehrswege des Bundes ist im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) dargestellt. Der BVWP ist ein Planungsinstrument und
Rahmenplan, in dem die drei Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserwege gemeinsam berücksichtigt sind. Die Bundesrepublik Deutschland ist
Straßenbaulastträger für alle Bundesautobahnen und Bundesfernstraßen
in Deutschland. Nach den Bestimmungen des Grundgesetzes planen, bauen
und unterhalten die Länder die Bundesfernstraßen in der Auftragsverwaltung für den Bund. Den aktuellen BVWP 2030 hat das Bundesministerium
für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) entworfen. Voraussichtlich im
Sommer wird er vom Bundeskabinett verabschiedet.
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»Der neue Plan ist das stärkste
Investitionsprogramm für die
Infrastruktur, das es je gab«
Alexander Dobrindt
Bundesverkehrsminister
Netz für das bevorstehende Wachstum
überregionaler Verkehrsströme fit zu machen. Die Stärkung der Hauptachsen und
Knotenpunkte sei oberstes Ziel. Nur so
lasse sich der Verkehrsfluss im Gesamtnetz optimieren. Neuralgische Engpässe
sind auf rund 1.700 Kilometer Autobahn
und rund 700 Kilometer Schienenstrecke
lokalisiert und sollen schnellstmöglich
beseitigt werden.
Die Schwerpunkte liegen im Westen
Deutschlands, im Osten hat der Bund
nach dem Mauerfall tüchtig neu gebaut.
Neu- und Ausbauten des VB bei der Stra-
ße sind in NRW für 12,9 Milliarden Euro geplant. Dem bevölkerungsreichsten
Bundesland folgen Bayern mit 11,3 und
Baden-Württemberg mit 9,2 Milliarden
Euro. Im Vergleich dazu muss Mecklenburg-Vorpommern mit 414 Millionen
Euro auskommen. Selbst Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kommen jeweils nicht über die Zwei-MilliardenMarke hinaus.
Kritik am Bundesverkehrswegeplan
2030 hagelt es von der Opposition und
Transportverbänden. Während die Grünen eine deutliche Weichenstellung für
die Schiene, die Elektromobilität und das
Fahrrad vermissen, reichen dem Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und
Entsorgung (BGL) die Mittel für die Straße nicht aus.
Interessierte Bürger konnten sich sechs
Wochen lang im Internet oder per Post
schriftlich zum Entwurf äußern und an
der weiteren Entwicklung mitwirken.
Nach Eingang der sachbezogenen Hinweise wird der BVWP 2030 nun überarbeitet und voraussichtlich im Sommer
vom Bundeskabinett verabschiedet.
HIER WIRD AUSGEBAUT
Niedersachsen
A 1: AD Ahlhorner Heide-AK Lotte/
Osnabrück, 29,2 km, 6-spur. Ausbau;
A 7: AS Soltau/Ost-AS Fallingbostel,
24,2 km, 6-spuriger Ausbau;
A 27: AK Lotte/Osnabrück-AK Osnabrück-Süd, 11,5 km,
6-spuriger Ausbau
Nordrhein-Westfalen
A 1: AD Erftal-AK Köln-West, 13 km,
6-spuriger Ausbau; A 1: AK KamenBrücke Do-Ems-Kanal, 31,3 km,
6-spuriger Ausbau;
A 3: AK Oberhausen-AK Leverkusen, 51,9 km, 8-spur. Ausbau
A 42: AK Essen/Nord-AK Herne, 13,7 km, 6-spuriger Ausbau
Rheinland-Pfalz
A 1: AS Kelberg-AS Lommersdorf,
14,2 km, 4-spuriger Neubau;
A 61: AD Sinzig-AS Mendig, 18,8 km,
6-spuriger Ausbau;
A 61: AD Nahetal-AK Frankenthal, 57,2 km, 6-spur. Ausbau
Saarland
A 8: AS Merzig/Wellingen-AS Merzig/Schwemlingen, 4 km, 4-spuriger
Ausbau (in Bau); B 51: OU SaarlouisRoden, 2,4 km, 2-spuriger Neubau;
B 268: OU Nunkirchen, 5,7 km, 2-spuriger Neubau;
B 269: OU Lebach, 4 km, 2-spuriger Neubau
Sachsen
B 95: Chemnitz-Annaberg-Buchholz,
13,4 km, 2-/3-spuriger Neubau;
B 98: Riesa- Autobahn A 13, 9,9 km,
2-spuriger Neubau;
B 173: Plauen-AS Plauen/Ost, 2 km, 4-spuriger Ausbau
Sachsen-Anhalt
A 14: AS Dahlenwarsleben-Wittenberge, 67,1 km, 4-spuriger Neubau;
B 1: OU Burg, 9,7 km, 3-spuriger
Neubau;
B 187: AS Coswig-Wittenberg, 24,1 km, 2-/3-spur. Neubau
Schleswig-Holstein
A 20: Hohenfelde – L 114, 10,2 km,
4-spuriger Neubau;
A 21: AK Bargteheide-AK Schwarzenbek, 20 km, 4-spuriger Ausbau;
A 23: AS Tornesch-AS Eidelstedt, 13 km, 6-spuriger Ausbau;
B 5: OU Hattstedt-Bredstedt, 16,5 km, 2-spuriger Neubau
Thüringen
B 7/B 180: Frohburg-Zeitz, 36,3 km,
2-spuriger Neubau; B 7: NohraWeimar, 4,3 km, 4-spur. Ausbau;
B 84: Behringen-Reichenbach,
8,8 km, 2-/3-spuriger Neubau;
B 88: Ortsanbindung Rudolstadt-Kirchhasel, 4,5 km, Neubau
Mai 2016 FIRMENAUTO 13
MANAGEMENT | Notrufsytem • Sixt Leasing • Reichweite
VERSICHERER
STARTEN
E-CALL
Die Versicherungen haben gemeinsam mit
Bosch ein automatisches Notrufsystem
zum Nachrüsten entwickelt.
Text: Nicole Holzer
Mit ihrem automatischen Notrufsystem Unfallmelder bietet die deutsche Versicherungswirtschaft heute
schon an, was ab April 2018 europaweit
Pflicht für Neuwagen sein wird. Doch
damit nicht genug. Der Unfallmelder
kann laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in
nahezu allen Autos eingesetzt werden,
in Neuwagen ebenso wie in Gebrauchtwagen.
Kernstück des Notrufsystems ist ein
Stecker für die Zwölf-Volt-Buchse. Beschleunigungssensoren im Stecker erken-
nen eine Kollision und die Stärke des Aufpralls. Registriert der Stecker einen Unfall, sendet er diese Information an die
Unfallmelde-App auf dem Smartphone
des Autofahrers. Die App meldet den Unfall, die aktuelle Position und die letzte
Fahrtrichtung an eine Notrufzentrale.
Gleichzeitig wird eine Sprechverbindung
zwischen Notrufzentrale und Autofahrer
hergestellt. Ist der Fahrer nicht ansprechbar, leitet die Notrufzentrale sofort Rettungsmaßnahmen ein. Bei Blechschäden
oder einer Panne nimmt ein Operator den
Unfall auf und organisiert Hilfe.
ZIEL ERREICHT
Die Sixt Leasing steigerte ihren
Umsatz auf 665,4 Millionen Euro.
Unterm Strich verdiente die Sixt-Tochter
Text: Nicole Holzer
22,5 Millionen Euro.
Betrieben wird der Unfallmelder von
der Dienstleistungs-GmbH des GDV. Die
Datenübertragung zwischen Unfallmeldestecker und Smartphone funktioniert
per Bluetooth. Der Unfallmeldestecker
hat eine USB-Buchse, sodass das Smartphone auch geladen werden kann.
Nur Unfalldaten werden gespeichert
Bosch entwickelte den Unfallmeldestecker, IBM programmierte die App und
die IT-Infrastruktur. Verläuft die Fahrt
störungsfrei, werden laut GDV keine
Daten an die Notrufzentrale übertragen.
Der Umsatz auf Rekordhöhe, eine steigende Rendite und überproportionale
Wachstumsraten im Online-Geschäft – das
scheinen beste Voraussetzungen für die erste Bilanz-Pressekonferenz der Sixt Leasing
nach ihrem Börsengang 2015. Entsprechend
präsentierte sich Vorstandschef Dr. Rudolf
Rizzolli: »Wir haben alle Ziele erreicht.«
Der Vertragsbestand wuchs um sechs Prozent auf 103.200 Einheiten, der Umsatz auf
665 Millionen Euro um knapp 16 Prozent
und der Gewinn vor Steuern auf 30,3 Millionen. Dabei sei das starke Wachstum laut
Rizzolli in erster Linie auf höhere Erlöse aus
dem Verkauf von Fahrzeugrückläufern zurückzuführen. Die machten einen Sprung
um 60 Prozent auf 236 Millionen Euro.
EAUTOS KOMMEN
IMMER WEITER
Die Batterien der Elektroautos werden größer und besser.
Im Jahr 2020 werden im Schnitt 400 Kilometer üblich sein.
Text: Hanno Boblenz
Dass E-Autos zu schnell wieder
an die Ladesäule müssen, gilt als eine
der größten Hürden für den Durchbruch der Elektromobilität in
Deutschland. Doch die Reichweiten
der neueren Modelle steigen laut einer
Untersuchung der Managementberatung Horváth & Partners. Um den
Wert zu ermitteln, gewichteten die Managementberater die Herstellerangaben zur Reichweite mit den Verkaufszahlen der entsprechenden Fahrzeuge.
2015 auf den dritten Platz der meistverkauften E-Autos in Deutschland und
war mit über 1.500 Neuzulassungen
deutlich beliebter als die günstigeren
Modelle BMW i3, Nissan Leaf, Mercedes
B 250e oder VW e-Golf.
»Mit sinkenden Batteriepreisen und
verbesserter Technik werden Automobilhersteller in den kommenden Jahren deutlich höhere Reichweiten in
Elektrofahrzeuge verbauen«, ist Heiko
Fink, Automobilexperte bei Horváth &
Das Smartphone sendet Daten nur nach
einem Unfall oder einem manuellen
Hilferuf. Rückschlüsse auf die Fahrweise zu ziehen oder Bewegungsprofile zu
erstellen soll nicht möglich sein.
Darüber hinaus behalten die Versicherungen im Bereich Schadenmanagement
einen Fuß in der Tür. Beim E-Call der Autohersteller bestimmt im Falle eines Unfalls allein dieser, in welche Werkstatt das
Fahrzeug gebracht wird, damit haben die
Versicherungen kaum Einfluss auf das
Schadenmanagement und andere Kfz-Betriebe bleiben unberücksichtigt.
Sehr gut verlief auch die Wachstumskurve im Bereich Flottenmanagement,
hinter dem die Tochtergesellschaft Sixt
Mobility Consulting steht. Sie erreichte
ein Plus von 27 Prozent, das entspricht
einem Umsatz von 72 Millionen Euro.
Doch das größte Potenzial sieht Rizzolli
im Online-Retail-Geschäft mit der Plattform Sixtneuwagen.de. Die Vertragszahl
stieg um ein Drittel auf 21.000.
Für das laufende Jahr 2016 geht der
Vorstand von einem weiteren Wachstum
des Vertragsbestands aus. Eine unverändert dynamische Entwicklung wird im
Geschäftsfeld Online Retail erwartet, dessen Vertragsbestand bis Ende 2017 auf
mehr als 32.000 Verträge steigen soll.
Demnach lag im Jahr 2015 die durchschnittliche Reichweite aller in
Deutschland verkauften rein batteriebetriebenen Fahrzeuge bei rund 240
Kilometern. Vier Jahre zuvor lag der
Wert noch 100 Kilometer niedriger.
Partners, überzeugt. »Wir gehen davon
aus, dass bis 2020 ein neu zugelassenes
reines Elektroauto im Durchschnitt
deutlich über 400 Kilometer mit einer
Batterieladung zurücklegen kann.«
Optimistisch stimmen die Autoren
der Studie aktuelle Ankündigungen der
Langstreckentaugliche E-Autos sind
Automobilindustrie. Tesla bringt dieses
besonders begehrt
Jahr den Model X mit einer Reichweite
Besonders begehrt sind 2015 Elektro- von bis zu 470 Kilometern auf den deutautos, die aufgrund ihrer Reichweite schen Markt, während der BMW i3 nach
vielfältiger eingesetzt werden können. dem anstehenden Facelift über 285 KiEntsprechend entschieden sich Käufer lometer Reichweite verfügen soll. GM
von reinen Elektroautos überwiegend hat angekündigt, dass der neue Opel
für die reichweitenstärksten Modelle Ampera-e mit einer Reichweite von 320
wie Tesla Model S (bis zu 528 km), Kilometern nach Europa kommen soll.
Renault Zoe (210 km) oder Kia Soul EV Und auch Porsche, Audi, VW, Daimler
(212 km). Das reichweitenstärkste Mo- und Ford haben bis 2020 E-Autos angedell, der Tesla Model S, schaffte es trotz kündigt, die deutlich über 300 Kilomeseines vergleichsweise hohen Preises ter Reichweite haben werden.
Mai 2016 FIRMENAUTO 15
SCHWERPUNKT | Mitarbeiter unterwegs
SCHÖNEN URLAUB
Die Erlaubnis zur Privatnutzung des Dienstwagens ist kein Freibrief fürs Urlaubsglück. Was in
den Ferien geht und was nicht, sollte der Überlassungsvertrag regeln.
Text: Joachim Geiger
Mit dem Dienstwagen auf Urlaubsfahrt in den Süden? Eine
tolle Sache. Also fix die alte Dachbox
aus dem Keller montiert und den
Freund der Tochter ins Auto eingewiesen, damit er zwischendurch das reguläre Fahrpersonal am Steuer entlasten
kann. Dass der Trip den Tacho des Dienstwagens um mehrere Tausend Kilometer
dreht? Kein Problem: Schließlich versteuert man den geldwerten Vorteil nach der
Ein-Prozent-Regel. Und weil Kraftstoff,
Maut und Schutzbrief kräftig ins Geld
gehen, trifft es sich doppelt gut, dass der
Arbeitgeber die Betriebskosten übernimmt. Die schlechte Nachricht: Eine Urlaubsplanung nach diesem Schema kann
16 FIRMENAUTO Mai 2016
nicht funktionieren. Sie würde vielmehr
den Fuhrparkleiter, den Geschäftsführer,
am Ende sogar das Finanzamt auf den
Plan rufen.
Vorsicht beim Fahrerwechsel
»Dreh- und Angelpunkt für das Urlaubsarrangement ist der Überlassungsvertrag«, weiß Rechtsanwalt Lutz Fischer,
der sich in seiner Kanzlei in St. Augustin
bei Bonn den Schwerpunkt Dienstwagenrecht auf die Fahne schreibt. Sieht der
Überlassungsvertrag also nichts anderes
vor, geht die Dachbox in Ordnung. Vorausgesetzt, der Dienstwagen wartet mit
der entsprechenden Dachlast auf, das Beladungsgewicht bleibt im Rahmen und
die Box lässt sich fachgerecht fixieren. Problematisch dürfte der geplante Fahrerwechsel werden. »Mitglieder der Familie
dürfen den Dienstwagen in der Regel fahren. Der Freund der Tochter sollte besser
die Finger vom Steuer lassen, wenn der
Arbeitgeber in dieser Hinsicht Einschränkungen macht«, erklärt Lutz Fischer.
Auch bei den Gebühren für Straßennutzung und Schutzbrief geht die Rechnung nicht auf. »Das Finanzamt nimmt
bei der Besteuerung eines Dienstwagens
nach der Ein-Prozent-Methode nur die
Kosten in den Blick, die typischerweise
bei der Nutzung eines Dienstwagens
anfallen«, erklärt Rechtsanwalt Prof. Dr.
Frank Balmes, Steuerexperte bei der Wirt-
schafts- und Steuerberatungsgesellschaft
PKF Fasselt Schlage in Köln.
Kosten für Maut und Vignetten
Gebühren für Straßenbenutzung und
Schutzbrief fallen aber nicht in diese
Kategorie. Übernimmt der Arbeitgeber
diese Kosten, ist das ein zusätzlicher steuerpflichtiger Arbeitslohn. Logische Folge:
Der Mitarbeiter muss für die Auslagen
den geldwerten Vorteil berappen. Tipp
vom Steuerberater: Die Kosten für Maut,
Vignetten und Schutzbrief sollte der Nutzer des Dienstwagens übernehmen. Das
spart dem Unternehmen viel bürokratischen Aufwand.
Grundsätzlich gilt im Dienstwagenrecht die Formel: Die Erlaubnis zur Pri-
sitzen bleiben, wenn die Rechtsordnung
im Urlaubsland dafür keine oder geringere Erstattungen vorsieht.
Das Forum für Vorbehalte und Einschränkungen ist der Überlassungsvertrag. Hier lassen sich die Spielregeln zur
Nutzung des Dienstwagens rechtswirksam definieren. Das Unternehmen kann
zum Beispiel dem Mitarbeiter das Fahrzeug nur zum geschäftlichen und privaten Gebrauch im Inland überlassen.
Damit wäre nicht nur der Urlaubsfahrt
ins Ausland, sondern auch dem Wochenend-Trip nach Amsterdam, ins Elsass
oder nach Luxemburg ein Riegel vorgeschoben. Der Arbeitgeber kann aber
auch Urlaubsfahrten gewähren und nur
die Fahrt in Länder untersagen, in denen
Der Überlassungsvertrag gibt dem Fuhrparkleiter Spielraum,
Urlaubsreisen mit dem Dienstwagen einzuschränken
vatnutzung ist kein Freibrief für die Fahrt
ins Ausland. Nur wenn der Überlassungsvertrag dafür tatsächlich keine Regelungen enthält, kann der Mitarbeiter
unbeschwert Gas geben. In der Praxis
verzichten viele Arbeitgeber auf die spendable Geste und schränken das Nutzungsrecht für den Dienstwagen ein. Argumente gibt’s dafür jede Menge. »Der
Arbeitgeber hat ein großes Interesse am
Werterhalt des Dienstwagens. Bleibt das
Auto während des Urlaubs im Ausland
in der Garage, bedeutet das ein geringeres Schadenrisiko.
Zwei Urlaubsreisen im Jahr mit dem
Dienstwagen und diverse Touren am Wochenende können zudem den Anteil der
Privatkilometer an der vereinbarten Laufleistung nach oben treiben, was den Spielraum für dienstliche Fahrten einschränkt.
Stehen dann bei der Rückgabe an den
Leasinggeber zu viele Kilometer auf dem
Tacho, führt das meist zu einer teuren
Nachberechnung«, beschreibt Rechtsanwalt Fischer Motive für eine Einschränkung der Nutzung.
Ein handfestes Argument könnte auch
die Möglichkeit liefern, dass der Mitarbeiter bei der privaten Urlaubsfahrt im
Ausland einen Unfall verursacht. In diesem Fall stünden dem Fuhrparkleiter
nicht nur ein hoher bürokratischer Aufwand zur Regulierung des Schadens ins
Haus. Das Unternehmen könnte auch auf
Kosten für Gutachten und Mietwagen
mit Risiken für das Fahrzeug zu rechnen
ist. Ebenfalls denkbar: Das Unternehmen
legt eine Obergrenze für die Privatkilometer fest und bittet den Nutzer bei einer
Überschreitung zur Kasse. Der Mitarbeiter ließe sich auch auf der Auslandsreise
bei den Kosten für den Kraftstoff oder
bei einem Unfall in die Pflicht nehmen.
Möglich wäre demnach die Übernahme
der Tankkosten im Ausland und eine
Selbstbeteiligung bei einem selbst verschuldeten Crash.
Dienstwagen den Kollegen überlassen
Eine Idee für mehr Effizienz im Fuhrpark: Der Arbeitgeber könnte bestimmen, dass der Mitarbeiter das Fahrzeug
zu seinem Ferienbeginn an das Unternehmen herausgibt, damit es anschließend den Kollegen für andere dienstliche Aufgaben zur Verfügung steht.
Hier kommt allerdings das Bundesurlaubsgesetz ins Spiel. Das besagt für
diesen Fall, dass zum Arbeitsentgelt gehörende Sachbezüge, die während des
Urlaubs nicht weitergewährt werden,
für die Dauer des Urlaubs in bar abzugelten sind. Heißt konkret: Der Arbeitnehmer muss den geldwerten Vorteil
der Privatnutzung des Dienstwagens
während des Urlaubs nicht versteuern.
Im Gegenzug hat er für diese Zeit einen
Anspruch auf eine Ausgleichszahlung,
die dann allerdings wieder zu versteuern ist.
ANDERE LÄNDER,
ANDERE SITTEN
Welche Regeln gelten bei einem Unfall im Ausland?
Lutz Fischer: Bei einem Unfall im Ausland gilt das jeweilige
Landesrecht. Kommt es in Spanien zu einem Crash zwischen
einem Deutschen und einem Briten, gilt spanisches Recht.
Die Schadenregulierung kann mitunter teuer werden, weil
im Ausland zum Beispiel die Übernahme der Kosten für
Sachverständige und Mietwagen nicht einheitlich geregelt
ist. Eine besondere Regelung gilt, wenn zwei Deutsche im
Ausland zu Unfallgegnern werden. In diesem Fall kann ausnahmsweise deutsches Recht zur Anwendung kommen.
Welche Papiere gehören bei der Auslandsfahrt an Bord?
Zur Sicherheit die Grüne Versicherungskarte. In der EU
kommt man zwar in der Regel ohne sie aus. In manchen osteuropäischen Ländern und in der Türkei ist sie allerdings ein
vorgeschriebenes Einreisedokument. Unterstützung bei der
Schadenabwicklung bietet der Europäische Unfallbericht, der
für viele Versicherer eine Basis der Regulierung bildet. Eine
Auslandsvollmacht für den Dienstwagen bietet sich an, weil
bei diesen Fahrzeugen Nutzer und Halter regelmäßig nicht
identisch sind. Das Dokument kann bei einer Kontrolle Missverständnissen vorbeugen.
Welche Folgen hat ein Bußgeldbescheid aus dem Ausland?
Hier gilt die Faustregel, dass Geldbußen in Deutschland
vom Bundesamt für Justiz nur über der Bagatellgrenze von
70 Euro vollstreckt werden. In diesem Betrag sind allerdings
auch die Verfahrenskosten enthalten. Ein Knöllchen mit
50 Euro kann mit den entsprechenden Kosten diese Grenze
überschreiten. Eine Vollstreckung durch ausländische Stellen
sieht der Gesetzgeber nicht vor. Auch Bußgeldbescheide in
Landessprache direkt an den Betroffenen sind hierzulande
nicht vollstreckbar.
Wie werden Bußgeldbescheide unter 70 Euro gehandhabt?
Geldbußen unterhalb der 70-Euro-Grenze lassen sich bei der
Wiedereinreise in das betreffende Land noch vollstrecken, da
auch für die Verjährung von Auslandsgeldbußen Landesrecht
gilt. Ein Verkehrsverstoß im Ausland zieht übrigens keine
Punkte im Flensburger Fahreignungsregister nach sich.
Rechtsanwalt Lutz D. Fischer,
Kanzlei Lutz D. Fischer
Mai 2016 FIRMENAUTO 17
SCHWERPUNKT | Mitarbeiter unterwegs
DIENSTREISEN
OPTIMAL ORGANISIEREN
Sicher, möglichst günstig und intelligent: Fuhrpark- und Travelmanager stehen vor
immer größeren Herausforderungen, wenn Mitarbeiter geschäftlich reisen.
Text: Nicole Holzer
Fürsorge für Reisende besitzen eine hohe Priorität«, sagt Dirk Gerdom, Chef des
deutschen Geschäftsreiseverbands VDR.
Schließlich setzen die Firmen ihre
wichtigste Ressource ein: den qualifizierten Mitarbeiter. 90 Prozent der Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter auf Reisen,
um Geschäfte abzuschließen oder vorzubereiten. Trotzdem misst die Chefetage
dem kaum strategische Bedeutung zu.
Dabei wird diese Aufgabe immer komplexer. So gilt es, nicht nur Kosten und
Sicherheit zu beachten, sondern auch
Wohlbefinden und Nachhaltigkeit.
»Allerdings klaffen hier Anspruch und
Wirklichkeit oft auseinander«, sagt
Stefan Vorndran, Vorsitzender des Ausschusses Business Travel.
Fotos: Fotolia (1)
Mehr als 176 Millionen Mal schicken deutsche Firmen ihre Mitarbeiter auf Dienstreise. Das kostet
rund 49,2 Millionen Euro, ein einziger
Reisetag schlägt im Schnitt mit rund
146 Euro zu Buche. Dabei versuchen vor
allem größere Unternehmen, den Bereich Geschäftsreise zu optimieren.
»Niedrigere Kosten, mehr Effizienz und
18 FIRMENAUTO Mai 2016
Hier sind Systematik und Konsequenz
gefragt. Durch Auswertungen und Kennzahlen werden effizienter Einkauf und
zielgerichtetes Controlling erst möglich.
Gleichzeitig minimieren IT-gestützte Buchungs- und Abrechnungssysteme den
Personalaufwand. Um die Reisezeit ihrer
Mitarbeiter so kurz wie möglich zu halten, versuchen vor allem die größeren
Unternehmen, die Abläufe bereits ab
Antragstellung zu optimieren und zu
automatisieren.
Eine Dienstreise geht nicht nur von
A nach B, sondern von Tür zu Tür
Da liegt es nahe, die Aufgaben von Fuhrpark und Geschäftsreise übergreifend zu
betrachten. »Doch das funktioniert nur
mit einer ganzheitlichen Mobilitätsstrategie, die nicht nur von A nach B denkt,
sondern von Tür zu Tür«, erklärt Gerdom.
Dennoch sind Probleme programmiert.
So sind Dienstwagen oft Gehaltsbestandteil und werden nicht als Kosten für
Dienstreisen erfasst. Das ist inkonsequent
und teuer. Ebenso sollten Fleet- und
Travelmanager darauf bestehen, dass neben dem klassischen Dienstwagen ebenso Pool- oder Carsharing-Fahrzeuge eingebunden werden. Künftig gilt es nicht
nur, die Flotte möglichst effizient zu steuern, vielmehr müssen intelligente, ganzheitliche Mobilitätslösungen bereitstehen.
Laut VDR-Geschäftsreisebericht kommen
immer häufiger mobile Apps der Geschäftsreiseanbieter mit bereits hinterlegten unternehmsspezifischen Reiserichtlinien zum Einsatz.
Dennoch stellen Fleet- und Travelmanager immer wieder fest, Reisekostenrichtlinien sind keine Garantie dafür,
dass sich Mitarbeiter auch daran halten.
Das deckt sich mit dem Ergebnis des
Business Traveller Reports 2016: So geben ein Drittel der Befragten an, sich
nicht immer im Rahmen der Richtlinien
zu bewegen. 13 Prozent wählen beispielsweise ihr Verkehrsmittel nicht danach
aus, was das Unternehmen vorgibt. Kein
Wunder also, dass 18 Prozent der Un-
DIENSTREISE
Vier Mega-Trends
Folgende Entwicklungen können sich künftig auf
Geschäftsreisen auswirken:
80 %
63 %
58 %
53 %
32 %
Sicherheit der Mitarbeiter nimmt
Einfluss auf Reiseverlauf
Mobile Technologien verändern Pl
Planung
und Durchführung von Geschäftsreisen
Geschäftsre
Die Erhebung der Daten schlägt sich auf
Reiseverhalten- und programm nieder
Billigfluganbieter wirken sich
sic auf
Reiseverlauf aus
Share Economy nimmt
n
Einfluss auf das
Buchungsverhalten
Buchungsverhalt
Mehrfachnennungen möglich
Quelle: CWT
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Mai 2016 FIRMENAUTO 19
Auftanken und wohlfühlen
SCHWERPUNKT | Mitarbeiter unterwegs
»Für Geschäftsreisende wird es
immer wichtiger, Informationen schnell
und übersichtlich abrufen zu können«
Stefan Vorndran
Deutscher Reiseverband (DRV)
ternehmen im vergangenen Jahr ihr
Reisebudget überschritten haben – und
das durchschnittlich um 15 Prozent. Ein
Experten-Tipp von Achim Deboeser vom
Reiseanbieter Concur: »Bei einer automatisierten Reisekostenabrechnung können
Geschäftsreisende nur innerhalb der
Richtlinien buchen.«
Mehr Planung, weniger Stress
Trotz Budgetdruck sollten die Mitarbeiter entspannt und sicher unterwegs sein.
Laut Deutschem Reiseverband (DVR) haben sich im vergangenen Jahr 39 Prozent
der Chefs über schlecht geplante Reiseverbindungen und eine nervenaufreiben-
Hotelauswahl. Kurze Distanzen zum
nächsten Termin senken das Risiko, unter Zeitdruck zu geraten. Doch noch immer entscheidet häufig alleine der Preis
über die Wahl der Unterkunft. Hektisch
wird es zudem, wenn sich Anschlusstermine verschieben und Züge oder Flüge
ausfallen. Dann muss eine schnelle Lösung her. Im Idealfall stehen bereits mehrere vorab recherchierte Ausweichverbindungen parat. Kurzfristige Änderungen treten auch nach Büroschluss auf.
Hilfe sollte professionell, am besten rund
um die Uhr, angeboten werden.
Das gilt auch für das Thema Sicherheit.
Ein Unternehmen muss aufgrund seiner
Unternehmen suchen nach neuen Wegen, um Mitarbeitern
Geschäftsreisen so angenehm wie möglich zu gestalten
de Orientierung am Reiseziel beklagt. Fürsorgepflicht dafür sorgen, dass MitAber steigenden Stress auf Geschäfts- arbeiter sicher reisen können. Das heißt,
reisen nehmen nicht nur die Chefs wahr. sie müssen die Sicherheit und die Ge45 Prozent aller Geschäftsreisenden sundheit ihrer Mitarbeiter gewährleisten
geraten unterwegs in Hektik und strapa- – egal wo diese sich gerade befinden.
Das funktioniert nicht in allen Unterzieren ihre Nerven.
»Viele Geschäftsreisende fühlen sich nehmen. Zwar finden laut Studie 83 Progestresst, weil sie nicht die nötige Unter- zent der befragten Reisenden, dass es
stützung vom Arbeitgeber bekommen. wichtig sei, die Mitarbeiter über Risiken
Dabei lassen sich viele Stressquellen und spezielle Voraussetzungen zu unterdurch professionelles Reisemanagement richten, trotzdem liefern 40 Prozent der
ausschalten«, sagt Vorndran. Beispiel: Unternehmen beispielsweise keine Infor-
ELEARNING
Sicherheit für Frauen
Frauen sind auf Reisen einer größeren Gefahr ausgesetzt. Zudem wächst laut Sicherheitsexperten des
Verbands International SOS die Zahl der Frauen, die in gefährliche Regionen reisen, um knapp ein Viertel.
Dabei werden rund 30 Prozent der von Frauen angesteuerten Reiseziele mit extremen, hohen oder mittleren
Risiken eingestuft. Um diese so gering wie möglich zu halten, bieten die Dienstleister International SOS und
Control Risks ein neues E-Learning-Modul zum Thema Sicherheit von Frauen. Es liefert praktische Tipps und
Empfehlungen. Mehr Infos unter internationalsos.com/traininghub.
20 FIRMENAUTO Mai 2016
CHECKLISTE
So gibt’s weniger Probleme
• Scannen/Fotografieren sie vor jeder Reise alle
wichtigen Dokumente und mailen sich diese
als PDF zu.
• Informieren Sie sich über Zoll- und Einreisebestimmungen beim Auswärtigen Amt. Infos
dazu finden Sie auf der App »Sicher reisen«.
• Checken Sie, ob Ihre Kreditkarte für das
Zielland freigeschaltet ist. Nehmen Sie immer
eine zweite Zahlungsoption mit.
• Notieren Sie sich die 24-Stunden-Notfallnummer, auch außerhalb Ihres Smartphones.
• Mobilen WLAN-Router und Power-Bar nicht
vergessen.
• Fragen Sie im Unternehmen oder Geschäftsreisebüro nach möglichen Ortungs- und Nachrichtenfunktionen fürs Smartphone. Damit kann
man im Ernstfall lokalisiert werden.
mationen darüber, ob ein Visa nötig ist
oder nicht.
Dabei zeigen die jüngsten Ereignisse,
dass sich Bedrohungen nicht mehr nur
auf riskante Zielgebiete beschränken.
»Professionelle Geschäftsreiseprogramme
müssen darauf vorbereitet sein, schnelle
Entscheidungen zu treffen, jederzeit mit
Reisenden und Entscheidern zu kommunizieren und schnell zu handeln«, sagt
Martin Weisskirchen, Krisenexperte beim
Dienstleister BCD Travel.
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Wir ermöglichen
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SCHWERPUNKT | Mitarbeiter unterwegs
MITARBEITER IM
MITTELPUNKT
Dirk Gerdom, Chef des Verbands Deutsches
Reisemanagement, über Herausforderungen und
neue Konzepte bei Geschäftsreisen. Text: Nicole Holzer
Herr Gerdom, worauf legen Sie
bei Ihren persönlichen Dienstreisen besonderen Wert?
Auf Dienstreisen lege ich Wert darauf,
produktiv sein zu können sowie auf ein
Mindestmaß an Komfort. Jeder Verkehrsträger besitzt Vor- und Nachteile. Da
spielt es keine Rolle, ob Auto, Bahn oder
Flugzeug. Je nachdem, wie und wo die
Termine liegen, ist es notwendig zu fliegen. Allerdings kann man dann kaum arbeiten, außerdem braucht es Pufferzeiten.
Im Auto kann man zwar ungestört geschäftliche Telefonate erledigen, muss
aber mit Stau rechnen. Die Bahn bietet in
der Regel gute Möglichkeiten zu arbeiten,
dennoch weiß man nie, wer zuhört, und
muss mit Verspätungen rechnen.
ZUR PERSON
Dirk Gerdom
Dirk Gerdom ist seit 2006 Mitglied des VDR-Präsidiums und leitet seit 2009 als VDR-Präsident die
Ressorts Lobbying, Politik sowie PR/Kommunikation. Gleichzeitig ist der Dipl.-Betriebswirt (FH)
und gelernte Reiseverkehrskaufmann bei SAP für
den Bereich Global Travel Management und Car
Fleet verantwortlich und seit 2014 Vice President
Global Mobility des Softwarekonzerns.
Das klingt sehr effizient. Ändern sich
Dienstreisen künftig?
Wir beobachten bereits seit einigen
Jahren, dass die Effizienz bei der
Planung von Dienstreisen zunimmt. Das ist allerdings abhängig von Größe und Branche der Firmen. Natürlich
ist es so, dass Einsparungen nicht vernachlässigt
werden dürfen. Trotzdem
Foto: Bernd Euring
Demnach gibt es das optimale Verkehrsmittel nicht. Wie könnte man dann den
besten Kompromiss finden?
Dafür gibt es mittlerweile verschiedene
Tools, die das berechnen. Sie berücksichtigen die drei wichtigsten Aspekte wie
Kosten, Nachhaltigkeit und Zeit. Der Reisende gibt Start- und Zielort ein, das System unterteilt die Gesamtstrecke in Teilabschnitte, etwa vom Arbeitsplatz zum
Flughafen oder vom Zielflughafen zum
Hotel. Das Ergebnis zeigt im Rahmen
eines Rankings auch die Gewichtung der
drei Faktoren. Das ist sehr objektiv.
sollten Firmen nicht vergessen, den Reisenden als internen Kunden im Fokus zu behalten. Die Dienstreise muss
so bequem und flexibel wie möglich gestaltet werden. Darüber hinaus besitzen Unternehmen eine Fürsorgepflicht.
Hier beobachten wir einen Rückgang der Flugkontingente
zugunsten von Bahnreisen.
GÜNSTIG TANKEN
UM DIE ECKE
Ist das eher dem Budget, der Produktivität oder dem Klima geschuldet?
Wir können Entwicklungen und Fakten nur deuten. Nachhaltigkeit und Umwelt sind sicher Gründe für die Zunahme von Bahnreisen. Es spielt aber auch eine Rolle, dass man
etwa auf innerdeutschen Strecken die Reisezeit in der Bahn
besser zum Arbeiten nutzen kann als im Flieger.
Welche Rolle nimmt der klassische Fuhrpark im Mobilitätsmix künftig ein?
Die Nutzung von Dienstwagen bleibt aus unserer Sicht
mindestens stabil oder nimmt sogar leicht zu. Schließlich
gilt das Auto als Statussymbol und dient als Incentive, um
Mitarbeiter zu halten und zu gewinnen. Dennoch beobachten wir einen Trend zur ganzheitlichen Mobilität. Das
bedeutet auch, dass sich die Aufgaben des Fuhrparkmanagers künftig verändern. Es wird darum gehen, die Mitarbeiter effektiv mobil zu halten. Dazu gehören neben Bahn,
Flug, Dienstwagen auch Carsharing und das Fahrrad.
Verschmelzen die Bereiche Fuhrpark und Dienstreise zunehmend?
Geschäftliche Mobilität erfordert professionelles Management. So entwickeln sich die beiden Bereiche mehr und
mehr zu Mobilitätsschnittstellen: Ein Dienstwagenfahrer
kann ein Reisender sein, ein Reisender kann ein Dienstwagenfahrer sein. Das zeigt, wie wichtig es künftig sein wird,
dass Fuhrpark- und Travelmanagement zusammenarbeiten. Mit dem Ziel, gemeinsame Strategien, innovative Mobilitätskonzepte und bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln. Aus meiner Sicht sollte man die beiden Bereiche
nicht mehr getrennt betrachten.
Ergeben sich aus der Share Economy neue Chancen für
Unternehmen?
Ja, dieser Bereich wird künftig sicher eine größere Rolle
spielen. Das hat auch viel mit Einstellung der Mitarbeiter
zu tun. Generell bestehen kaum noch Ressentiments, vor
allem die jüngeren Mitarbeiter zeigen sich aufgeschlossen.
Allerdings muss teilweise erst noch ins Bewusstsein rücken, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen und
welche Synergien gewonnen werden können. Insgesamt
wird das Thema Mobilitätsbudget künftig sehr viel stärker in den Fokus rücken.
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Der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) wurde 1974 gegründet,
hat seinen Sitz in Frankfurt und zählt rund 550 Mitgliedsunternehmen.
Der VDR sieht sich als Interessenvertretung, Netzwerkplattform und Datenbank. Den Mitgliedern stehen unter anderem Einkaufsvorteile, Checklisten, Vorlagen und Schulungen zur Verfügung.
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8. UND 9. JUNI 2016
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SCHWERPUNKT | Mitarbeiter unterwegs
ROLLENDES
BÜRO
Besprochenes aufarbeiten, Verträge unterzeichen oder einfach
nur ausruhen: Custom Bus zeigt am Beispiel des VW T6, wie ein
Van zum Office auf Rädern wird.
Text: Martin Schou
Das Produkt überzeugt, der Kunde hängt am Haken. Genau in
diesem Moment würde dieser wohl alles unterschreiben. Doch zur Vertragsunterschrift reicht es wie immer erst am
nächsten Tag. Das Fax geht raus, das
Schriftstück mit Unterschrift wird sehnlichst erwartet. Hoffentlich überlegt es
sich der Kunde nicht doch anders.
Damit der Vertrag das nächste Mal bereits vor Ort zustande kommt, benötigt
es im Grunde nur einen repräsentablen
Raum, zum Sitzen, Quatschen und eben
zum Unterschreiben. Oder aber, es fehlt
24 FIRMENAUTO Mai 2016
nach einem Termin ein ruhiger Rückzugsort für den Außendienstler, an dem
er ungestört das Besprochene aufarbeiten kann. Warum nicht den Dienstwagen
als mobiles Büro nutzen?
Modelle wie VW T6, Mercedes V-Klasse oder andere Vans in diesem Segment
bieten bereits drehbare Sitze als Konferenzbestuhlung und ein Tischchen fürs
Gespräch oder zum Arbeiten mit dem
Laptop an. Alles allerdings Standardausführungen ohne jeglichen Spielraum
für individuelle Wünsche. Die dicken
Ledersessel lassen sich beispielsweise
ZUM UNTERNEHMEN
Custom Bus
Custom Bus ist ein auf den VW T6 spezialisierter
Fahrzeugumbauer. Die Firma mit Sitz in Hannover
beschränkte sich zu Beginn noch auf den Ausbau
von Reise- und Wohnmobilen. Seit diesem Jahr
bietet Custom Bus eine an die Anforderungen von
Geschäftsleuten abgeänderten Business-Variante
des T6 an. Die komplette Fahrzeugkonfiguration
vom Basismodell bis zum individuell angefertigten Van führt der Kunde bei Custom Bus durch.
VW T6 und Umbau sind im Einrechnungsmodell
erhältlich.
nicht in eine flache Matratze als Bett umwandeln.
Auf den Geschäftsmann zugeschnitten
Wer einen komplett nach seinen Anforderungen ausgestatteten Businesswagen
sucht, wird bei spezialisierten Umbauern fündig. Und damit meinen wir nicht
umliegende Tuner, die ihren seriösen VW
T6 in einen rollenden Protzpalast mit
knallbuntem Leder, Plüsch und vergoldeten Armaturen verwandeln. Das
gleicht einer fahrbaren Disco und keinem ordentlichen Arbeitsmobil. Ein
DER NEUE JAGUAR F-PACE
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8,9–4,9 (komb.); CO2-Emissionen in g/km: 209–129; CO2-Effizienzklasse: E–A; RL 80/1268/EWG.
Abbildung zeigt Sonderausstattung.
SCHWERPUNKT | Mitarbeiter unterwegs
seriöser Anbieter ist beispielsweise das
Unternehmen Custom Bus.
Custom Bus bietet einen Katalog an Umbaumöglichkeiten an oder aber krempelt
den Van nach ihren Wünschen individuell um. Zur Standardausführung zählen
ein Tisch, der für vier Personen Platz zum
Arbeiten bietet und zudem externe Geräte wie Drucker, Scanner und Kopierer unterbringt. Für die vielen Elektrogeräte
verbaut Custom Bus einen 230-VoltAnschluss, der Strom über ein zusätzlich
eingebaute Batterie zieht.
Die Rückbank für die Fondpassagiere
lässt sich mit zwei Handgriffen in eine
acht Zentimeter dicke und 160 Zentimeter breite Kaltschaum-Matratze umklappen. Unter der sind zwei große Staufächer. Nimmt man diese heraus, bleibt unter der Sitzbank eine 50 Zentimeter hohe
Durchlade. Wer eine weitere Schlafmöglichkeit oder zusätzlichen Stauraum
benötigt, kann den T6 mit Hochdach oder
Aufstelldach bestellen. In der Preisliste
finden sich zudem Taschen für Kleinkram
an den Rücksitzen der Vorderleute.
1
2 3
Holz und Leder statt Plastik
Ihnen ist Standard nicht genug? Dann
nimmt Custom Bus gerne Ihre individuellen Wünsche entgegen. Zum Beispiel
einen Boden in Eiche oder Teakholz im
Stile eines Schiffsbodens. Passend dazu
schreinert die Crew aus Hannover alle
Möbel im gleichen Look und tauscht das
Hersteller-Dekor gegen feineres Holz aus.
Hartplastik- und Kunststoff-Zierteile aus
dem Innenraum wechselt der Umbauer
gegen belederte Blenden aus. Farben werden individuell abgestimmt.
Dass sich die Firma auf den VW T6
beschränkt und keine Umbauten für andere Modelle anbietet, hat einen guten
Grund: Als Großabnehmer bekommt
Custom Bus bei VW Prozente und die gibt
die Firma eins zu eins an die Kunden weiter. Sprich: Sie bestellen bereits das Basisfahrzeug bei Custom Bus, das Sie dann 19
Prozent günstiger erhalten als beim VWHändler. Das ganze Paket mit Umbau
gibt’s dann im Einrechnungsmodell ohne
Garantieverluste des VW-Modells.
Das Business mit dem Businesswagen
scheint gut zu laufen. Die Kunden von
Custom Bus kommen nicht nur aus
Deutschland, sondern reisen auch von
Österreich und der Schweiz aus nach Hannover. Wobei diese in ganz Europa anzutreffen sind, auf der Suche nach dem
schnellen Vertragsabschluss.
26 FIRMENAUTO Mai 2016
4
1 Taschen an den Rückseiten der
Vordersitze für Arbeitsunterlagen.
2 Platz für zwei Bildschirme und
Bewegungsfreiheit für die Maus.
3 Zwei große Staufächer unter der
hoch klappbaren Rückbank.
4 Basis für den Business-Van ist ein
herkömmlicher VW T6.
5 Die Rückbank lässt sich mit wenigen
Handgriffen zu einem 160 Zentimeter
breiten Bett umwandeln.
5
12,50 €
Wartung & Verschleiß-AktionBK C
65,41 €
KaskoSchutzBK D
Audi A6 Avant
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Geschäftsfahrzeugleasing-Vertrag bei der Volkswagen Leasing GmbH. Die Preise gelten bis zum 30.06.2016. Dies ist ein Angebot der Volkswagen Leasing GmbH und ist nur für Großkunden gültig. | ² zzgl. MwSt., mtl. Dienstleistungsrate Wartung & Verschleiß-Aktion | ³ zzgl. MwSt., mtl. Dienstleistungsrate KaskoSchutz; gemäß der KaskoSchutz-Bedingungen der
Volkswagen Leasing GmbH. | 4 zzgl. MwSt., mtl. Dienstleistungsrate ReifenClever-Paket: Saison- und verschleißbedingter Reifenersatz ausgewählter Reifenfabrikate, wie z. B. Hankook,
inkl. ein Satz Audi Original Winterkompletträder mit Alufelgen und Premiumbereifung (225/55R17); Sommerreifen (225/55R17).
* Die Tochtergesellschaften der Volkswagen Financial Services AG erbringen unter der gemeinsamen Geschäftsbezeichnung „Volkswagen Financial Services“ Bankleistungen (durch
Volkswagen Bank GmbH), Leasingleistungen (durch Volkswagen Leasing GmbH), Versicherungsleistungen (durch Volkswagen Versicherung AG, Volkswagen Autoversicherung AG)
und Mobilitätsleistungen (u. a. durch Volkswagen Leasing GmbH). Zusätzlich werden Versicherungsprodukte anderer Anbieter vermittelt.
SCHWERPUNKT | Mitarbeiter unterwegs
PERSÖNLICHES SEKRETARIAT
AUS DEM CALLCENTER
Concierge-Dienste sollen Vielfahrern den Komfort eines persönlichen Assistenten per Tastendruck bieten. Was können solche Dienste und welche Kosten verlangen die Anbieter dafür?
Text: Hannes Rügheimer
Wo gibt’s in dieser Stadt einen
guten Italiener? Lässt sich hier
noch ein bezahlbares, aber komfortables Hotelzimmer reservieren? Gibt es
noch Karten für das Konzert heute
Abend? Schön, wenn man solche Fragen
an ein kompetentes und hilfsbereites
Sekretariat richten kann und von dort
auch die gewünschten Antworten erhält.
Die Möglichkeit, sich auf Geschäftsreisen
aus dem Backoffice unterstützen zu lassen, hat aber längst nicht jeder. Die Alternative sind sogenannte Concierge-Services, wie sie BMW im Rahmen seines Connected Drive-Pakets schon länger anbietet. Opel führte seinen On Star-Dienst in
Europa im Herbst 2015 ein und Mercedes startet nun bei der neuen E-Klasse
ebenfalls einen solchen Dienst.
Die Mitarbeiter der Servicezentralen
sind rund um die Uhr erreichbar
Die Idee: Geschulte Mitarbeiter in speziellen Servicezentralen sind auf Tastendruck rund um die Uhr aus dem Auto erreichbar und helfen den Fahrern und
Nutzern mit Recherchen, Adresssuchen,
Ortsinformationen oder Buchungstipps
weiter. Auf diese Weise kann man sich
etwa auch über eventuelle Verspätungen
bei Bahn- oder Flugverbindungen informieren oder den Weg zur nächsten Tankstelle einer bevorzugten Kraftstoffmarke
weisen lassen.
Den aktuellen Standort des Fahrzeugs
sieht der Callcenter-Mitarbeiter auf seinem Bildschirm. Immer vorausgesetzt,
der Fahrer hat vorher in die Ortung eingewilligt. Auf Wunsch lässt sie sich im
Bedienmenü oder bei Opel per Taste aber
vorübergehend wieder abschalten.
28 FIRMENAUTO Mai 2016
Gefundene Zieladressen oder auch
Telefonnummern kann der Assistent aus
dem Callcenter direkt aufs Navigationssystem des Fahrzeugs schicken. Die Funktionsumfänge der Dienste sind bei den
drei Anbietern BMW, Opel und Mercedes
im Wesentlichen gleich. Bei Opel On Star
kommt noch hinzu, dass der Servicemitarbeiter mit Genehmigung des Fahrers
auch auf die Diagnoseschnittstelle des
Autos zugreifen kann. Beim Aufleuchten
einer Warnlampe unterstützen die Mitarbeiter den Fahrer. Ein möglicher Defekt
am Wagen kann so schneller entlarvt wer-
den. Die meisten von den Fahrern gewünschten Informationen suchen die
Assistenten im Callcenter per Google, genauso wie man es selbst am Rechner machen würde. Allerdings tragen sie damit
nicht zuletzt zur Sicherheit des Fahrers
bei, der entsprechende Recherchen hinterm Steuer tunlichst nicht auf seinem
Smartphone durchführen sollte.
Hinzu kommt, dass die Servicekräfte
viel Erfahrung und manche Abkürzung
in der Hinterhand haben. Bei einigen Hotelketten können sie zum Beispiel auf
Sonderkonditionen des Autoherstellers
OPEL
BMW
On Star ist Concierge und WLAN-Hotspot zum Schnäppchenpreis
Teures Navi ist Voraussetzung
Opel bietet seinen On Star-Dienst in fast allen Modellen der aktuellen Fahrzeuggeneration an. Bei den höchsten Ausstattungsvarianten zählt das System häufig zur Serienausstattung, ansonsten liegt der Aufpreis für On
Star bei 411 Euro. Über den Concierge-Dienst hinaus umfasst der Dienst noch eine Vielzahl weiterer Funktionen wie Unfall-Notruf, Ortung bei Diebstahl, die
Fernbedienung von Fahrzeugeinstellungen übers
Smartphone oder einen von den Insassen nutzbaren WLAN-Hotspot. Die Nutzung des Dienstes ist ab
Erstzulassung des Fahrzeugs ein Jahr lang kostenlos. Danach fällt eine jährliche Gebühr von 83 Euro
an. Die Nutzung des WLAN-Hotspots kostet nach
Ablauf der ersten zwölf Monate extra, der Preis
dafür steht noch nicht fest.
zugreifen. Je nach Buchungs- oder Reservierungsart kann es allerdings erforderlich werden, dem Service-Mitarbeiter seine Kreditkarteninformationen
durchzugeben.
Extra SIM-Karte fürs Auto erforderlich
Bei BMW ist das System seit 2013 im Einsatz, entsprechend groß ist der Erfahrungsschatz: Manch gelangweilter Langstreckenfahrer nutze den Service auch
nur für Unterhaltungen oder Flirts mit
den häufig weiblichen Callcenter-Mitarbeitern. Wenn die Assistenten den Ein-
druck gewinnen, dass es dem Fahrer
nicht wirklich um konkrete Anfragen
geht, sind sie deshalb nun angehalten,
das Gespräch freundlich, aber bestimmt
zum Ende zu bringen.
Die Verbindung zum Concierge-Service erfolgt übrigens bei allen drei Anbietern über die im Fahrzeug verbaute SIMKarte und nicht über die Mobilfunknummer eines eventuell mit dem Infotainment-System gekoppelten Smartphones.
Somit fallen für die Anrufe keine Gesprächsgebühren an, was vor allem bei
der Nutzung im Ausland ein wichtiger
Der Concierge-Service ist bei BMW Teil des Infotainment- und Connectivity-Pakets Connected
Drive, das für alle Modelle des Hauses angeboten
wird. Voraussetzung ist das Navigationssystem
Professional (um 2.500 Euro), in jüngeren BMWModellen genügt auch schon das kleinere Navigationssystem Business (um 1.000 Euro). Dazu
müssen bei den größeren Modellen die Connected Drive Services gebucht werden, die mit
588 Euro zu Buche schlagen. Beim 1er und 2er
finden sich die Concierge Services für 210 Euro
in der Aufpreisliste. Je nach gewählten Ausstattungspaketen können die Preise abweichen. Die
Nutzung des Concierge-Dienstes ist dann für drei
Jahre inklusive, die Verlängerung der kompletten
Connected Drive Services kostet dann 133 Euro
pro Jahr.
Aspekt ist. Im Rahmen ihrer Vereinbarungen mit den Mobilfunkbetreibern bieten
BMW, Opel und Mercedes ihre vernetzten Dienste und eben auch den Anruf
beim Concierge in den meisten europäischen Ländern an.
MERCEDES
Concierge auch über Smartphone
Fotos: Hans-Dieter Seufert (1)
Der Concierge-Service bei Mercedes erlebt seine
Premiere in der neuen E-Klasse, in weiteren Modellen soll er im Rahmen von Facelifts oder Neueinführungen ebenfalls folgen. Voraussetzung
ist das Navigations- und Bediensystem Comand
Online, das bei der E-Klasse mit 2.750 Euro in
der Aufpreisliste steht. Wer es hat und den Dienst
aktiviert, kann den Callcenter-Assistenten auch
über die fürs Smartphone erhältliche RemoteApp erreichen. Im ersten Jahr nach Anmeldung
ist der Service kostenlos. Der Preis für die Verlängerung steht derzeit noch nicht fest, dürfte sich
aber an den Angeboten der Mitbewerber orientieren und somit zwischen 100 und 160 Euro pro
Jahr liegen.
So funktioniert Onstar von Opel
www.firmenauto.de/onstar
Mai 2016 FIRMENAUTO 29
SCHWERPUNKT | Mitarbeiter unterwegs
PRAKTISCHE HELFER
Apps erleichtern den Alltag, vor allem auf Reisen. FIRMENAUTO stellt kostenlose Anwendungen
für die Betriebssysteme iOS und Android vor.
Text: Franziska Nieß
Kommunikation
Pocket: Damit der Flug nicht langweilig wird, ermöglicht Pocket das
Speichern von Artikeln oder Videos.
Sicher reisen: Das Auswärtige Amt
stellt Reise- und Sicherheitshinweise sowie Informationen zum Land
bereit.
Trivago: zeigt Hotels mit den günstigsten Preisen verschiedener Buchungsportale an.
Skyscanner: verspricht, weltweit
die günstigsten Flugverbindungen
zu finden, und leitet Sie zur Buchung
an Airline oder Reisebüro weiter.
World Mate: Im ersten Schritt
Flüge, Hotels und Mietwagen suchen und buchen, anschließend
erstellt die App aus allen Bestätigungen einen detaillierten Reiseplan. Weitere
Funktionen wie ein Wetterdienst kommen hinzu.
Pack Point: Die App erstellt eine
Liste der Dinge, die unbedingt in
den Koffer müssen.
Lufthansa Entertainment: Bevor
Sie an Bord gehen, Service freischalten und während des Flugs auf Filme,
Serien oder Tageszeitungen zugreifen.
Gilt für Mittelstrecken-Flüge.
Orientieren am Zielort
Here Maps: sprachgeführte Navigation fürs Auto oder zu Fuß. Die
Karten können vorab heruntergeladen werden, sodass keine Internetverbindung nötig ist.
Google Maps: bei aktiver Internetverbindung einen Kartenausschnitt auswählen und herunterladen. Anschließend navigiert Sie
die App bei eingeschaltetem GPS-Signal auch ohne Internetzugriff.
Yelp: Das Empfehlungsportal für Geschäfte und Orte basiert auf
den Bewertungen der Nutzer und führt dank GPS-Lokalisierung
sicher zum Wunschziel.
Billiger-Mietwagen: Die App vergleicht für Sie die Tarife deutscher
und internationaler Autovermieter
rund um den Globus. Für iOS-Nutzer
gibt es den Mietwagen-Vergleich von Check 24.
30 FIRMENAUTO Mai 2016
WiFi Finder: In den meisten Hotels ist zwar WLAN
verfügbar. Sollte das aber mal nicht der Fall sein,
findet die App den nächstgelegenen Hotspot.
Skype: Wer im Urlaub kostenlos über WLAN telefonieren möchte, macht das am besten per Skype.
Mit der Videofunktion können sich die Gesprächsteilnehmer auch sehen. Alternativen zu Skype
sind We Chat und Viber.
Für unterwegs
Stau Mobil: zeigt alle Verkehrsprobleme in der Umgebung. Alternativ
suchen Sie manuell Ihre Route, um
das Verkehrsaufkommen zu prüfen.
Leo-Wörterbuch: hilft bei den Sprachen Englisch,
Spanisch, Französisch, Chinesisch, Italienisch und
Russisch. Im Vokabeltrainer können Sie einmal
nicht gewusste Wörter speichern und lernen.
Cam Card: digitales Adressbuch. Die Visitenkarten
neuer Geschäftskontakte abfotografieren und im
Smartphone anlegen.
Airbnb: bietet günstige Privatapartments als Alternative zum teuren
Hotelzimmer.
Fernfahrer-Autohöfe: Die Kollegen
von FERNFAHRER haben alle Infos zu
Deutschlands Autohöfen gesammelt.
Google Übersetzer: Die App übersetzt in oder aus
70 Sprachen, auch ohne Internet-Verbindung. Einzelne Sprachpakete können Sie herunterladen und
dauerhaft offline nutzen.
Fotos: Fotolia (1)
Vor der Reise
Währungsrechner Finanzen 100: Wer in einer anderen Währung bezahlt, sollte wissen, was die Ware umgerechnet kostet.
Mehr-Tanken: Die App sucht für Sie
die günstigsten Benzinpreise auf Ihrer Route oder an einem beliebigen
Zielort heraus.
Moovel: Wie kommt man am
schnellsten zum Ziel? Neben Bus und
Bahn liefert die App auch Bike- und
Carsharing-Angebote.
Michelin Restaurants: beinhaltet Restaurants in Europa, die
von den Michelin-Testern oder anderen Nutzern empfohlen
wurden. Reservieren über die App ist ebenfalls möglich.
Drink Advisor: auf zur After-Work-Party. Findet die besten
Bars, Kneipen und Clubs.
Trip Wolf: kostenloses Portal mit einer großen Auswahl an
Reiseführern, die jeweils drei Euro kosten.
Renault TALISMAN
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2
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S. A. Niederlassung Deutschland, Jagenbergstraße 1, 41468 Neuss. Gültig bis 31.08.2016, bei allen teilnehmenden Renault Partnern. Optional: 4 Jahre
Wartung und Verschleißreparaturen: zzgl. 21,– € netto monatlich.4
Renault Talisman ENERGY dCi 110: Gesamtverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert (l/100km): 4,0/3,4/3,6; CO2 -Emissionen kombiniert (g/km): 95.
Renault Talisman: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 5,8 – 3,6; CO2 -Emissionen kombiniert (g/km): 130 – 95 (Werte nach Messverfahren VO
[EG] 715/2007).
2
3 Jahre Renault Neuwagengarantie und 2 Jahre Renault Plus Garantie (Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie) für 60 Monate bzw. 100.000 km
ab Erstzulassung gem. Vertragsbedingungen. 3 Je nach Version serienmäßig oder optional (gegen Aufpreis), verfügbar ab Ausstattungsniveau Intens.
4
Zzgl. 19 % USt., Angebot enthält einen Full Service-Vertrag, bestehend aus Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie inkl. Mobilitätsgarantie, aller
Kosten der vorgeschriebenen Wartungs- und Verschleißarbeiten sowie Hauptuntersuchung (HU) für die Vertragsdauer von 48 Monaten bzw. 40.000 km
ab Erstzulassung gemäß Vertragsbedingungen, nur in Verbindung mit einem Leasingvertrag der Renault Leasing. Abbildung zeigt Renault Talisman Intens
mit Sonderausstattung. Renault Deutschland AG, Postfach, 50319 Brühl.
#,3*2#+.n#&*2
SCHWERPUNKT | Mitarbeiter unterwegs
GUT GEPLANT,
ZEIT GESPART
Routen mit mehreren Etappenzielen vor der Fahrt am PC anlegen und an das Navi im Auto
senden? Bei Premium-Herstellern geht das bereits. Die letzten Meter navigiert das Smartphone.
Text: Martin Schou
Geht es Ihnen genauso? Ziele
über fummelige Drehregler ins
Navisystem einzugeben raubt einem
den Nerv. Und lange Adressen auf
einem Touchscreen eintippen, lenkt zu
sehr vom Verkehr ab. Mit der Spracheingabe stehen ohnehin die meisten Autofahrer auf Kriegsfuß. Also bleibt nichts
anderes übrig, als sich vor der Abfahrt
Zeit zu nehmen, das Navisystem neu zu
32 FIRMENAUTO Mai 2016
programmieren. Für Außendienstler im
Dauereinsatz mit täglich mehreren Kunden ein unnötiger Zeitverlust. Eventuell
liegt gar nicht die vollständige Adresse
vor, weshalb Sie zusätzlich Ihr Smartphone zücken müssen, um nach der genauen Adresse zu googeln. Wohl dem,
der nicht gerade im Funkloch steckt.
Ein Tipp für die Fahrer: Sie können ihre
Routen auch ganz einfach am Computer
vom Arbeitsplatz aus oder am heimischen PC planen und anschließend schon
am Abend vor der Fahrt in ihren Firmenwagen senden. Der nächste Tag verläuft
definitiv entspannter, versprochen. Wir
sprechen aus Erfahrung. Wir haben es an
einem BMW 320d Gran Turismo ausprobiert (Fahrbericht Seite 60). An Bord: das
große Navi für 2.689 Euro samt Kommunikationsmodul BMW Connected Drive,
Der Fahrer kann die Route im Navisystem des Autos über die gewohnte Bedienung laden. Die letzten Meter navigiert das Smartphone zum endgültigen Ziel.
wir uns schon vorher im Online-Portal
von BMW Connected Drive zurechtlegen.
Über die von Google Maps integrierte
Suchmaske findet das System anhand
von Stichwörtern die gewünschten Ziele.
Durch die automatische Vervollständigung reichen schon wenige Buchstaben,
um die richtigen Locations anzuzeigen.
Alle Ziele haben wir in nicht einmal zwei
Minuten eingetippt, abgespeichert und
als Route verpackt an den Wagen gesendet. Grundvoraussetzung ist eine SIMKarte im Wagen, der zudem im Freien
stehen muss. Denn ohne Funksignal
kommt keine Nachricht an.
Einstellungen nur für gesamte Route
Bei der Routenplanung können Sie Ihre
Reisezeit und die Kilometer einsehen. Leider aber nicht für einzelne Etappen. Sie
können zwar Mautstraßen, Autobahnen
und Straßen mit Vignettenpflicht meiden,
allerdings nur für die komplette Route
und nicht für einzelne Etappen. Das ist
vor allem ärgerlich, wenn es über die
Grenze hinaus ins Ausland geht.
In unserem BMW genügen wenige
Klicks mit dem iDrive-Drehknopf, um
die Route im Navi zu laden und den langen Reisetag zu starten.
Sollte es direkt vor dem Ziel keine
Parkmöglichkeit geben, übernimmt das
Smartphone die Navigation für die letzten Meter. Bei unserem 3er geht das mittels BMW Connected App. Sobald wir
den Wagen geparkt haben, zücken wir
das Smartphone und öffnen die App. Das
Programm kennt unser Ziel bereits und
lotst uns direkt vor die Tür.
Ein Kunde sagt kurzfristig ab? Kein
Problem. Sie können Ziele innerhalb einer
Route einzeln auswählen, gegebenenfalls
auch auslassen. Das ist der große Vorteil
gegenüber Routen, die man bei Google
Maps mit Zwischenpunkten zusammenbaut und in mobile Navi-Geräte überspielt. Man muss hier nämlich jeden
Punkt abfahren, andernfalls geht die
Navi nicht zum nächsten Ziel weiter.
Alternativ können Sie über das BMWPortal auch nur einzelne Adressen als
Sonderziel an Ihren Dienstwagen schicken. Diese Funktion bieten viele andere
Premium-Hersteller wie Mercedes und
Volvo ebenfalls an, aber auch Importeure
wie Hyundai, Kia und Nissan.
UNTERHALTUNG FÜR UNTERWEGS
Musik, Webradio und Hörbücher
Ein gutes Navi ist bei langen Reisen das eine, Unterhaltung für manche Außendienstler aber fast genauso wichtig. Bei BMW können
Sie über die BMW Connected
App Musik von Ihrem Smartphone via Bluetooth abspielen. Die Musik-Apps vom
Mobiltelefon werden dabei
ins BMW-System übertragen und
so geschickt integriert, dass sich der
Fahrer per iDrive-Steuerung durchs Menü auf dem
Navi-Bildschirm zappt. Einzelne Playlists und Lieder
lassen sich wie auf dem Smartphone gewohnt auswählen. An
Musik-Apps hat BMW bislang
Spotify, Amazon Music, Deezer
und Napster integriert. Hörbücher können Sie über Audiobooks
steuern, Webradio von Aupeo,
Tune In und Stitcher.
Mai 2016 FIRMENAUTO 33
Fotos: Thomas Küppers (2), Fotolia (1)
wie BMW es für alle Modelle anbietet. Das
System erleichtert den Reise-Alltag beträchtlich. Zumal außer BMW bislang nur
Audi und mit der neuen E-Klasse auch
Mercedes eine komplette Routenplanung
mit mehreren Zielen anbieten.
Wir haben es ausprobiert. Unsere Reise
führt von Stuttgart zu drei Terminen in
und um Köln, am nächsten Tag zu Besuchen nach Frankfurt und dann mit Abstecher bei Verwandten in Pforzheim zurück
nach Stuttgart. Zusammen mit Hotel und
Lieblings-Italiener am Abend kommen
schnell mehr als 20 Ziele zusammen, die
MANAGEMENT | Risk Management
Menschliche Fehler führen zu 94 Prozent aller
Schäden. Telematik
und Assistenzysteme
schaffen Abhilfe: Sie
verhindern Unfälle und
verbessern das Fahrverhalten des Einzelnen.
Text: Uwe Schmidt-Kasparek
HILFE DURCH
TECHNIK
Die Menschen sind untereinander vernetzt, Fahrzeuge werden
in wenigen Jahren nachziehen. Die Hersteller überbieten sich bei den entsprechenden Innovationen. Aber auch viele
Versicherer suchen nach digitalen Lösungen, gerade für Flotten. Entsprechende
Angebote bieten zum Beispiel die Versicherungen Itzehoer, Zurich oder HDI.
Fahrverhalten analysieren
Zurich Versicherung, die ihren Kunden
seit 2012 ab einer Fuhrparkgröße von 50
Fahrzeugen das System Fleet Intelligence
anbietet. Durch die gezielte Förderung
einer vorausschauenden und defensiven
Fahrweise sei eine Senkung der Betriebskosten um bis zu zehn Prozent möglich.
Auch die Betriebskosten des Fahrzeugs
lassen sich durch einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch und geringeren Verschleiß
von Fahrzeugteilen wie Reifen und Bremsen in ähnlicher Höhe reduzieren. »Zudem bietet das System den Fahrern jederzeit transparenten Einblick in ihre persönliche Auswertung und motiviert sie,
ihre eigene Fahrleistung selbst zu verbes-
Fotos: Achim Hartmann (1)
Noch bieten die Systeme eine sehr unterschiedliche Servicetiefe. Allen ist jedoch
gemein, dass sie die Bestandsaufnahme
von Schäden digitalisieren und deutlich
schneller machen. Flottenmanager kön-
nen künftig in Echtzeit auf negative Entwicklungen reagieren. Eine umfassende
Ausstattung der Flotte mit Telematik erlaubt eine umfassende Analyse des Verhaltens der Dienstwagenfahrer. Das ermöglicht den Flottenverantwortlichen,
schon vor dem Schaden zu agieren anstatt erst danach. Die Technik identifiziert risikogeneigte Fahrer.
Laut Edgar Puls, Leiter Kfz-Versicherungen bei HDI, kann Telematik die Wirtschaftlichkeit jeder Flotte deutlich verbessern. Neben Anschaffungskosten sind
die größten Geldfresser Kraftstoffverbrauch, Verschleiß und Schäden. Erfolgreich im Kosten senken ist bereits die
34 FIRMENAUTO Mai 2016
Die Autoindustrie arbeitet daran, dass
Autos immer sicherer werden. Zulieferer wie
Continental entwickeln beispielsweise Bremsassistenten, die erkennen, wenn der Fahrer den
Sicherheitsabstand unterschreitet. Dann bremst
die Technik das Auto selbstständig ab.
sern«, sagt Zurich-Sprecher Bernd
Engelien. Die Zahl der Unfälle lasse sich
um bis zu 20 Prozent reduzieren.
Alle Vorgänge im Blick
Ein ähnlich ausgeklügeltes System bietet
auch das Online-Schadenmanagement
des Versicherungsmaklers Aktiv Assekuranz. Dargestellt werden laut Geschäftsführer Winfried Nibus die Ersterfassung
der Schäden, Zahlungsflüsse und jegliche Kommunikation zu Kunden, Versicherern, Werkstätten, Sachverständigen
und Mietwagen- oder Leasing-Gesell-
lich passieren«, warnt Heiko Granzin,
Fachanwalt für Arbeitsrecht und Strafrecht aus Hamburg. Die Mitarbeiter müssen informiert sein. Einen Hinderungsgrund zur Einführung einer solchen Kontrolle gebe es aus rechtlicher Sicht nicht.
Sie gelte als Arbeitszeitenkontrolle und
könne somit als praktische Ausübung des
Gesetzes und der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers zur Verhinderung von Pflichtverletzungen begründet werden. Bei der
Abwägung zwischen Datenschutz und
Kosten sollte man zudem im Auge haben,
dass ein Fahrer- und Fahrzeugausfall oft
Unternehmen müssen die Mitarbeiter informieren,
wenn sie ein Telematik-System zur Schadenabwehr nutzen
schaften. Fast alle großen Versicherungsmakler von Marsh über Aon bis hin zu
Oskar Schunck haben ähnliche OnlineReporting-Syteme entwickelt. Natürlich
besteht auch die Möglichkeit, einen ähnlichen Service über Dienstleister oder
Leasinganbieter zu erhalten. Sinnvoll ist
das aber nur, wenn die Flottenverantwortlichen zeitnahe und aktiv auf Veränderungen oder Besonderheiten reagieren.
»Weniger Schäden bedeuten automatisch
weniger Selbstbeteiligung und geringere indirekte Kosten«, sagt Versicherungsmakler Oliver Mack von Hoesch und
Partner aus Frankfurt.
GPS-Überwachung rechtlich erlaubt
Unternehmen, die ein Telematik-System
nicht nur zur Schadenanalyse, sondern
auch zur Schadenabwehr nutzen wollen,
müssen die GPS-Überwachung im Betrieb transparent machen und mit dem
Betriebsrat absprechen. »Auf gar keinen
Fall darf eine solche Überwachung heim-
deutlich höher zu Buche schlägt als die
Entschädigung durch die Versicherung.
Wichtige Waren landen zum Beispiel
TIPPS FÜR DIE PRAXIS
Aufklären, überwachen, prüfen
Telematik-Einsatz im Fahrzeug und schnelle Online-Auswertung helfen, die Schadenverhütung
deutlich zu verbessern und zu beschleunigen.
Analyse: erkennen und bewerten von Risiken
Risiken aufteilen: vermeiden, vermindern,
überwälzen oder selbst tragen
Teamwork: alle Geschäftsbereiche einbeziehen
Transparente Kommunikation: die neu entwickelte Risikopolitik klar kommunizieren
Überwachung: Risiko-Überwachung installieren, Controlling einbeziehen; Soll-Ist-Abgleich
Technik verbessern: Auswahl, Ausstattung, Einsatz von Fahrzeugen
Organisation verbessern: klare Sicherheitsphilosophie und Datenmanagement
Quelle: Versicherungsmakler Hoesch und Partner
nicht am Zielort oder das wertvolle
Know-how der Fahrer geht verloren.
Treten bestimmte Schäden immer wieder auf, kann sich eine Nachrüstung mit
Assistenzsystemen lohnen. Sie beugen
Schäden ebenfalls vor. Unfallforscher
empfehlen den Aufmerksamkeitsassistenten. Er weiß, wie ein wacher Fahrer
fährt und reagiert mit einem Warnton,
wenn die Fahrzeugbewegung vom berechneten Algorithmus deutlich abweicht.
Die Technik relativiert menschliches
Fehlverhalten
Bei vielen Parkschäden sind Fahrzeuge
mit Einparksensoren und Rückfahrkamera gefragt. Schon in der Kompaktklasse können Flottenleiter Fahrzeuge ordern, die sich durch umfangreiche Sicherheitssysteme auszeichnen. Zum Beispiel
bietet Ford schon im Focus Tempomat,
Notbrems-, Totwinkel- und Parkassistenten an. Trotzdem wirkt die Sicherheitstechnik oft nur wie ein Tropfen auf dem
heißen Stein.
Laut einer Studie von Daimler gehen
94 Prozent aller Schäden auf menschliches Fehlverhalten zurück. Die Suche
nach Problemfahrern und deren Schulung,
etwa durch Fahrsicherheitstrainings, gehört daher zu einer kontinuierlich Risikoanalyse. Als wirksame Motivationshilfe
gilt gemeinhin, Unfallfreiheit mit einem
jährlichen Bonus zu belohnen.
Welche der Stellschrauben im jeweiligen Unternehmen besonders wichtig und
wirksam sind, sollten Berater, Makler
oder Versicherer erläutern. Wird ein nachvollziehbares, schlüssiges Konzept präsentiert, sollte es in der Praxis einen kleinen Testlauf geben. Erst dann ist ein Umstieg auf eine neue Technik oder der
Wechsel zu einem neuen Berater oder
Versicherer sinnvoll.
Mai 2016 FIRMENAUTO 35
MANAGEMENT | Recht und Steuer
FAKTOR ZEIT
Wer für Firmenwagen die Fahrtenbuchmethode nutzt, muss
bei der Leasing-Sonderzahlung aufpassen.
Arbeitnehmer, die ihren Firmen-Pkw
auch privat nutzen, müssen den geldwerten Vorteil als Arbeitslohn versteuern:
monatlich pauschal mit einem Prozent
des Bruttolistenpreises oder mit einem
Fahrtenbuch. Der Bundesfinanzhof musste einen Streitfall entscheiden: Wie ist der
geldwerte Vorteil bei
Anwendung der Fahrtenbuchmethode zu
ermitteln, wenn der
Arbeitgeber für das
Fahrzeug eine LeaChristiane
sing-Sonderzahlung
Westermayer
geleistet hat? Das FiSteuerberaterin
nanzamt wollte die
Sonderzahlung bereits
im ersten Jahr vollständig auf die Gesamtkosten umschlagen. Der Kläger dagegen
plädierte dafür, die Zahlung auf die
vollen 36 Monate Laufzeit des Leasingvertrags zu verteilen. Der Bundesfinanzhof gab dem Kläger recht (Urteil vom
3. September 2015, Az.: VI R 27/14): Die
Leasing-Sonderzahlung ist zeitanteilig
bei den gesamten Kfz-Aufwendungen zu
berücksichtigen.
Zur Zeit-Frage hat der Bundesfinanzhof
auf die entsprechende Bilanzierungsvorschrift zurückgegriffen. Für Ausgaben
vor dem Abschlussstichtag auf der Aktivseite der Bilanz sei ein Rechnungsabgrenzungsposten anzusetzen, soweit sie
einen Aufwand für die Zeit nach diesem
Tag darstellen. Das gilt laut Bundes-
Erleben Sie Alfa Romeo und kontaktieren Sie uns:
36 FIRMENAUTO xxxx 2015
[email protected] | fca-flotte.de
finanzhof dann, wenn der Arbeitgeber
die Kosten des Pkw in seiner Gewinnermittlung periodengerecht erfassen
muss. Ob der Arbeitgeber diese Grundsätze beachtet, ist unwichtig. Die lohnsteuerliche Behandlung kann von der
Gewinnermittlungsmethode des Arbeitgebers abhängen. Steuersystematisch ist
das nicht überzeugend.
Fotos: Hans-Dieter Seufert (1), Fotolia (1)
RÜCKWÄRTS AUSPARKEN
RADFAHRER
Wer zuerst steht,
hat recht?
Keine automatische Vorfahrt
Stoßen zwei rückwärts ausparkende Autos zusammen, haben beide Fahrer eine Mitschuld
und müssen jeweils selbst für ihre Reparaturkosten aufkommen. Kam eines der beiden
Fahrzeuge jedoch kurz vor dem Unfall zum
Stehen, liegt der Fall anders. Das entschied
nun der Bundesgerichtshof (BGH). Im vorliegenden Fall hatten zwei rückwärts zueinander
parkende Fahrer gleichzeitig ausgeparkt und
waren dann kollidiert. Weil der eine Fahrer
mit seinem Auto zum Kollisionszeitpunkt
bereits zum Stehen gekommen ist, haftet der
Auffahrende für den Schaden. Der BGH begründet seine Entscheidung damit, dass »der
Fahrzeugführer sich beim Rückwärtsfahren so
verhalten muss, dass eine Gefährdung anderer
Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist«. Wer
rechtzeitig bremst und noch vor dem Unfall
zum Stehen kommt, hat seine Sorgfaltspflicht
damit erfüllt (Az.: VI ZR 6/15).
Vom Auto geht eine sogenannte Betriebsgefahr aus.
Deshalb tragen Autofahrer beim Zusammenstoß von
Pkw und Fahrrad meistens zumindest eine Mitschuld. In
einem aktuellen Urteil wies aber das Oberlandesgericht
(OLG) Hamm dem Radler die komplette Schuld zu. Der
Radfahrer war vom rechts von der Fahrbahn verlaufenden Radweg an einer Kreuzung über eine durchgezogene
Linie nach links in Richtung Fahrbahnmitte gefahren. Laut Gericht
habe er versucht, ohne nach hinten
zu schauen, blindlings über die
gesamte Breite der Straße hinweg
abzubiegen. Durch das schräge
Kreuzen sei das Rad auf der Straße
für Sekundenbruchteile ein breites,
gefährliches Hindernis gewesen.
Das Gericht wertet das als grobes
Fehlverhalten und die Betriebsgefahr des Autos gelte dementsprechend nicht. Zudem kann dem
Autofahrer laut Zivilsenat des OLG
Hamm nicht vorgeworfen werden,
sich nicht auf das hohe Alter des Radlers eingestellt zu
haben. Der Radfahrer war zum Zeitpunkt des Unfalls
80 Jahre alt. Die einfache Begründung: Der Autofahrer
konnte nicht allein wegen des höheren Alters damit rechnen, dass der Radfahrer die konkrete Verkehrssituation
nicht gefahrlos beherrschte. Das Alter ist in diesem Fall
keine Entschuldigung.
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xxx 2015 FIRMENAUTO 37
MANAGEMENT | Günstige Kraftstoffpreise
VORSICHT, FALLE
Niedrige Spritpreise bremsen alternative Antriebe in den Flotten aus. Stattdessen wächst das
Segment der SUV, denn Geländewagen sind auch als Firmenwagen angesagt.
Text: Alex Mannschatz
Es sind ernüchternde Zahlen für
alle, die einen schnellen Mobilitätswandel wollen: Autos mit alternativen Antrieben kommen nicht in die Gänge. Ihr Anteil an den Neuzulassungen
lag 2015 unverändert bei dürftigen 1,7 Prozent, darin eingerechnet Hybride, Plug-ins,
Elektroautos sowie Erd- und Flüssiggasautos. In den Jahren zuvor waren Steigerungen zu verzeichnen, jetzt stagniert die
Zahl. Zu günstig sind die Kraftstoffpreise,
als dass noch mehr Unternehmen über
Alternativen nachdenken.
Bei Elektroautos sind zwar eher hohe
Anschaffungspreise und geringe Reichweiten die Gründe für die Kaufzurück-
38 FIRMENAUTO Mai 2016
haltung. Trotzdem fährt auch ihnen der
Spritpreis in die Parade. Zu wenig werde in Deutschland gegengesteuert, beklagt etwa der Geschäftsführer der Agentur für erneuerbare Energien (AEE),
Philipp Vohrer: »Auch in Zeiten niedriger Ölpreise müssen wir die Energiewende vorantreiben. In vielen Staaten, auch
in Deutschland, werden die umweltfreundlichen Antriebe derzeit von Spritfressern in den Schatten gestellt.«
Vohrer spielt auf das rasant wachsende Segment der SUV an: »Die niedrigen
Kraftstoffpreise setzen hier völlig falsche
Anreize.« Das Kosten- und Umweltbewusstsein steht derzeit wieder hinter
Emotionen. Das sieht auch Professor
Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des
Car-Instituts an der Universität Duisburg-Essen, so: »Billiges Benzin und Diesel lassen die Käufer auf große und PSstarke Neuwagen umschwenken.«
Geländewagen sind weltweit angesagt. General Motors (GM) hat angekündigt, sein Motorenwerk in Tennessee für
knapp 150 Millionen US-Dollar auszubauen. Dort werden 6,2 Liter große V8Motoren für die großen SUV und Pickups des Konzerns hergestellt. Vor Jahren wäre so etwas den Aktionären kaum
zu vermitteln gewesen, heute offenbar
schon. Für Ferdinand Dudenhöffer ein
»Die Spritpreise werden bis zum Ende dieses
Jahres wieder steigen«
Francis Duseux
Ufip-Präsident
Erdgasautos rechnen sich bei niedrigen
Spritpreisen kaum noch
Besonders heftig fiel der Einbruch der
Neuzulassungen bei Erdgasfahrzeugen
aus: 2015 brachte hierzulande ein Minus
von 35,5 Prozent. Auffällig war der Monat Dezember, als der Dieselpreis unter
einen Euro fiel. 56,5 Prozent weniger Erdgasautos als im Vorjahresmonat wurden
dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) gemeldet. Spürbar ist die gedämpfte Nachfrage
nach Antriebsalternativen aber auch beim
Autogas. Um etwa ein Viertel ist die Zahl
der Neuzulassungen im vergangenen Jahr
geschrumpft. »Die niedrigen Preise für
Benzin und Diesel sind sicherlich ein
Grund«, sagt Rainer Scharr, Vorsitzender
des Deutschen Verbandes Flüssiggas.
Scharr fordert eine konsequentere Politik, die über die geplante Verlängerung
von Steuerermäßigungen für alternative
Kraftstoffe hinausgeht. »Allerdings müssen auch die Autohersteller ihr Angebot
an Autogas-Fahrzeugen ausweiten. Dies
könnte man politisch unterstützen, beispielsweise durch eine Kaufprämie oder
dadurch, dass man Autohersteller den verringerten CO2- und Schadstoffausstoß von
Autogasfahrzeugen auf die Flottenbilanz
anrechnen ließe«, schlägt Scharr vor. Für
Autos, die in Zukunft mit »Power to LPG«,
also durch Ökostrom gewonnenes Flüssiggas, betrieben werden, sei eine Förderung durch eine Art Bonussystem für Flottenbilanzen sinnvoll.
Spritspartrainings trotzdem gefragt
nen Preisgefüge auf Dauer auszahlt, sparsam zu fahren«, sagt ADAC-Sprecherin
Monika Klug-Langhans. Eine Einschätzung, die auch Fahrzeughersteller teilen,
die selbst Eco-Trainings anbieten. Opel
zum Beispiel verzeichnet keinen Rückgang an Buchungen.
Bestätigt sehen sich die um Sparsamkeit bemühten Flottenbetreiber durch Experten, die ein baldiges Ende der Preissenke voraussagen. Francis Duseux, Präsident der Union française des Industries
pétrolières (Ufip), prognostiziert ein solches noch bis Jahresende. Dem Verband
gehören unter anderem BP, Shell, Total
und Esso an. »Der Preisverfall der vergangenen beiden Jahre lastet schwer auf
der Rentabilität der Unternehmen«, sagt
Duseux. In der Folge sei die Investitionsbereitschaft für die Erforschung neuer
Ölvorkommen eingebrochen. Das Angebot wird laut Duseux künftig geringer
ausfallen als prognostiziert: »Was das für
die Preise heißt, ist klar. Sie werden wieder steigen.«
Gewerbetreibende trauen den billigen
Spritpreisen aber nicht. »Sie buchen trotz
der günstigen Kraftstoffpreise weiterhin
Trainingseinheiten. Die Kunden wissen,
dass es sich unabhängig vom momenta-
Themenseite: Alle Autos mit
alternativem Antrieb:
www.firmenauto.de/aa
SPRITPREISE DER VERGANGENEN JAHRE
Seit 2012 fallen die Preise
Jährliche Durchschnittspreise pro
Liter Kraftstoff in
Deutschland seit 2008
Cent/Liter
Super*
Diesel
160
140
120
100
80
*ab 2011 E10
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Quelle: ADAC
Mai 2016 FIRMENAUTO 39
Foto: Fotolia
klares Signal: »Die Autowelt hat mit
dem billigen Kraftstoff den Rückwärtsgang eingelegt.«
AUFLADEN. EINLA
A
DURCHSTARTEN.
DER BMW 2er ACTIVE TOURER JETZT
ALS PLUG-IN-HYBRID MIT eDRIVE.
Kraftstoffverbrauch BMW 225xe Active Tourer in l/100 km (kombiniert): 2,1– 2,0. CO2-Emissionen
in g/km (kombiniert): 49 – 46. Stromverbrauch in kWh/100 km (kombiniert): 11,9 –11,8. Als Basis
für die Verbrauchsermittlung dient der ECE-Fahrzyklus. Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
D
DEN.
EN.
BMW Flottenkunden
www.bmw.de/
flottenkunden
Freude am Fahren
MANAGEMENT | Leasing
LEASINGBRANCHE
IM UMBRUCH
Die Anforderungen der Flottenbetreiber haben sich verändert: Umfangreiche und vor allem
transparente Dienstleistungen sowie Mobilitätspakete sind gefragt. Die Zahlen und Fakten
von 24 Leasinganbietern finden Sie in unserer Marktübersicht.
Text: Nicole Holzer
Karsten Rösel, Geschäftsführer
bei ALD Automotive bringt es
auf den Punkt: »Die Digitalisierung von
Prozessen wird für Kunden und Leasinganbieter immer wichtiger.« Vor allem
im Dienstleistungsbereich entwickeln
sich die Leasinggesellschaften in Richtung Serviceplattformen weiter.
Es entstehen neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle. Zum Beispiel
das Online-Portal My ALD, mit zentralem Zugriff auf alle Flottendaten sowie
42 FIRMENAUTO Mai 2016
auf weitere Dienstleistungen. Oder die
papierlose Buchhaltung von Daimler
Fleet Management mit elektronischer
Rechnungsstellung. Hier sollen die Prozesskosten bis zu 50 Prozent sinken.
»E-Invoicing steigert die Effizienz«, sagt
Philipp Berg, Leiter Sales und Marketing
bei Daimler Fleet Management.
Damit will beispielsweise auch Sixt
Leasing Fahrzeugflotten effizient steuern
und mithilfe von IT-Tools klar strukturierte Abläufe sicherstellen.
Das Finanz- und Full-Service-Angebot
reicht von der papierlosen Online-Bestellung bis zur Fahrzeugrückgabe. Weitere
Vorteile soll die bessere Vernetzung der
Fahrzeuge bringen.
Prozesse effizienter gestalten und
Kosten einsparen
»Connected Cars werden den Flottenmanagern wertvolle Daten zur Steuerung
ihres Fuhrparks liefern. Damit können
sie Prozesse effizienter gestalten und Kos-
»Wir wollen eine Brücke zwischen
traditionellem Flottenmanagement und
ganzheitlicher Mobilität schlagen«
Ursula Wingfield
Gechäftsführerin von Alphabet
FINANZIERUNG VON FLOTTEN
Leasing überholt Kauf
Mehr als jedes zweite Unternehmen in Deutschland least mittlerweile seine Firmenfahrzeuge.
Autokredit
Leasing mit
Kilometer29 %
vertrag
40 %
22 %
9%
Kauf
Leasing
mit
Restwertvertrag
Quelle: CVO Fuhrparkbarometer 2015
ten sparen«, prophezeit Berg. Dennoch
sind Firmen beim Thema digitales Fuhrparkmanagement zurückhaltend. »Viele
Unternehmen haben Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes«, sagt Sebastian
Fruth, Verkaufsleiter von Arval. Ohne
hohe Investitionen in Kommunikationsund IT-Infrastruktur sind solche digitalen Offensiven von den Leasinggesellschaften kaum zu stemmen.
Über mangelnden Absatz können sich
Leasinggesellschaften jedenfalls nicht beklagen. Der relevante Flottenmarkt weist
ein dickes Plus auf. Für das Jahr 2015
zählte Dataforce 786.723 Pkw-Neuzulassungen, das entspricht einem Zuwachs
von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Und da die meisten Firmenwagen geleast
sind, können die Gesellschaften die Korken knallen lassen.
Branchenprimus VW Financial Services
etwa hatte zum Jahresende 1,18 Verträge
im Bestand, 6,4 Prozent mehr als 2014. Gut
gelaunt zeigt sich auch Sixt Leasing-Chef
Dr. Rudolf Rizzolli. Sein Vertragsbestand
Nicht mehr der Kaufpreis, vielmehr die Gesamtkosten der
Mobilität stehen im Mittelpunkt der Flottenbetreiber
wuchs um sechs Prozent auf 103.200 Fahrzeuge. Die ALD Automotive konnte immerhin um rund fünf Prozent zulegen und
baute mit Jaguar/Land Rover Leasing, Kia
Leasing und Infiniti Fleet Services ihren
Kooperationsbereich deutlich aus.
Alphabet scheint mit ihrer All-BrandStrategie auf Erfolg getrimmt: Der Fuhrpark wuchs um 7,3 Prozent auf 143.000
Autos. Dabei hält die BMW-Tochter die
Zukunft im Blick. Nach eigenen Angaben schlägt Alphabet mit ihrer neuen App
die Brücke zwischen traditionellem Flot-
TOP TEN DER FIRMENAUTO-ÜBERSICHT
Leasinggesellschaft
VW Leasing
Daimler Fleet Management
Deutsche Leasing Fleet
Alphabet
ALD Auto-Leasing D
Sixt Leasing
Lease Plan
Santander Consumer Leasing
Toyota Kreditbank
FCA Bank
tenmanagement und ganzheitlicher Mobilität. »Damit stellen wir Fahrern und
Fuhrparkleitern einen Mobilitätsberater
zur Seite«, erklärt Ursula Wingfield, Geschäftsführerin von Alphabet. Dieser erinnert beispielsweise an Wartungstermine, weist den Weg zur nächsten Werkstatt, Tankstelle oder Ladestation.
Um Kosten zu sparen, zeigen immer
mehr Unternehmen Interesse an innovativen Mobilitätslösungen. Zwar bildet
Full-Service-Leasing noch immer die Ba-
Vertragsbestand 2014 Vertragsbestand 2015
1.110.000
1.181.000
305.014
309.811
149.461
154.287
133.477
143.219
131.000
138.000
97.400
103.200
89.200
99.000
77.274
83.929
26.890
39.102
37.626
39.503
Änderungen
+ 6,4 %
+ 1,6%
+ 3,2%
+ 7,3 %
+ 5,3 %
+6%
+ 11 %
+ 8,6 %
+ 45,4 %
-3%
Quelle: Unternehmensangaben
sis der Verträge. Doch das Angebot wird
zunehmend durch Carsharing oder weitergefasste Mobilitätslösungen ergänzt.
»Die Anforderungen der Kunden haben
sich verändert. Nicht mehr der Kaufpreis,
vielmehr die Gesamtkosten der Mobilität stehen im Mittelpunkt«, sagt Christian Ruben, Sprecher des Arbeitskreis der
Autobanken (AkA).
Die Bereich Geschäftsreise und Fuhrparkmanagement rücken also immer näher zusammen. Auf Fuhrparkmanager
und Leasinggesellschaften kommen täglich neue Herausforderungen zu. Klar,
dass hier einige Leasinggesellschaften
lukrative Geschäfte wittern. So erweitert DB Rent die Leistungen um individuelle Mobilitätsangebote wie Corporate Carsharing oder flexible Interimsfahrzeuge, Lease Plan will sich als Mobilitäts-Optimierer neu positionieren. »Wir
möchten unsere Kunden jenseits des
Fuhrparkgeschäfts unterstützen. Entscheidend ist weniger, mit welchem
Transportmittel man unterwegs ist, sondern wie effizient die Geschäftsreise abgewickelt wird«, erklärt Johan Friman,
Geschäftsführer von Lease Plan.
Mai 2016 FIRMENAUTO 43
MANAGEMENT | Leasing
Die wichtigsten Leasinggesellschaften auf einen Blick
Name der Gesellschaft
Mitarbeiter in D
Niederlassungen in D
Vertretungen in Europa
Mutterkonzern
Neugeschäft 20151)
insgesamt
Full-Service-Leasing
Finanzleasing
reines Fuhrparkmanagement
Gesamtbestand 2014/20151)
insgesamt
Änderungen zum Vorjahr
Full-Service-Leasing
Finanzleasing
reines Fuhrparkmanagement
Anzahl der betreuten Flotten
Firmenkunden
Flotten mit mehr als 10 Autos
Mindestflottengröße
Angebote
Restwertabrechnung
Vollamortisation
Kilometerabrechnung
grenzüberschreitendes
Leasing
Langzeitmiete
Corporate Carsharing
Elektrofahrzeuge
reines Fuhrparkmanagement
Fuhrparkanalyse
Rechnungsprüfung
elektr. Führerscheinkontrolle
Tankkarte
Spesenabrechnung
Schadenmanagement
Fahrerdirektkommunikation
Fzg.-Rücknahme zertifiziert
Pauschalierung von
Rücknahmeschäden
Internet-Service
Komplettabwicklung
Fahrzeugbestellung
Reporting
Schadenmeldung
Gehaltsumwandlungsrechner
Car Configurator
ALD
Auto-Leasing D
496
3
40
Société Générale
Gruppe
Alphabet
Deutschland
ca. 450
7
18
BMW
Athlon
Germany
über 150
1
11
De Lage Landen
International
Daimler Fleet
Management
220
3
DB Fuhrparkservice
248
12
4
Deutsche Bahn
Mercedes-Benz
Bank
27.000
k. A.
k. A.
6.400
52.532
k. A.
k. A.
k. A.
11.919
9.366
492
2.061
131.000/138.000
+ 5,3 %
k. A./k. A.
k. A./k. A.
58.500/60.500
133.477/143.219
+ 7,3 %
k. A./k. A.
k. A./k. A.
k. A./k. A.
über 5.000
k. A.
1
DB Rent
Deutsche Leasing
Fleet
1.8422)
9
18
Deutsche
Sparkassen Leasing
FCA Bank
Deutschland
249
–
–
FCA Bank
328
3
4
Deutsche Bahn
152.189
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
12.700
848
11.852
–
33.329/35.603
+ 6,8 %
26.562/28.828
1.657/1.742
5.110/5.033
305.014/309.811
+ 1,6 %
k. A./k. A.
k. A./k. A.
k. A./k. A.
25.267/24.352
– 3,6 %
24.269/23.348
–/–
998/1.004
25.267/24.352
– 3,6 %
24.269/23.348
–/–
998/1.004
149.461/154.287
+ 3,2 %
k. A./k. A.
k. A./k. A.
4.327/4.711
37.626/36.503
– 3,0 %
3.923/3.684
33.703/32.819
–/–
ca. 3.000
ca. 3.000
20
1.339
408
k. A.
über 700
über 700
20
53
25
2/10/50
53
25
2/10/50
k. A.
k. A.
5
149
149
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• ja, – nein. 1) Gewerbliche Verträge.
44 FIRMENAUTO Mai 2016
Quelle: Angaben der Unternehmen; es wurden nur Leasinggesellschaften aufgenommen, die vollständige Angaben zur Entwicklung des Vertragsbestands machten.
EINE PREMIUM-KOMPAKTKLASSE
FÜR SICH – UND IHRE FLOTTE.
DAS SCHWEDENLEASING FÜR DEN VOLVO V40:
FULL SERVICE MOBILIT Y.
Das Schwedenleasing bietet Gewerbetreibenden maßgeschneiderte Services ohne Kostenrisiko – schon
ab dem ersten Fahrzeug. Das macht jeden Kilometer zum Vergnügen. Genau wie der Volvo V40. Seine
fortschrittlichen Sicherheitssysteme, sportlichen Fahreigenschaften und emissionsarmen Drive-E Motoren
machen ihn zum souveränen Partner im Alltag.
SCHWEDENLEASING1
JETZT FÜR
255 € /MONAT
2
INKL. 9 € MTL. FULL SERVICE RATE 3
Abb. zeigt Sonderausstattung.
Kraftstoffverbrauch: 3,7 l/100 km (innerorts), 3,2 l/100 km (außerorts), 3,4 l/100 km (kombiniert); CO 2-Emissionen kombiniert:
89 g/km (gem. vorgeschriebenem Messverfahren).
1) Der Schwedenleasing Full Service ist eine Zusatzleistung zum Leasingvertrag der Volvo Car Financial Services, ein Service der Santander Consumer Leasing GmbH (Santander-Platz 1, D-41061 Mönchengladbach).
2) Leasingangebot der Volvo Car Financial Services, ein Service der Santander Consumer Leasing GmbH (Santander-Platz 1, D-41061 Mönchengladbach) – für den Volvo V40 D2, 90 kW (120 PS) bei einer Laufzeit von
36 Monaten, 30.000 km Gesamtfahrleistung pro Jahr, einer Anzahlung von 0,00 Euro. Angebot zzgl. gesetzlicher Umsatzsteuer, Überführungs- und Zulassungskosten. Bonität vorausgesetzt. Nur für Gewerbetreibende, gültig bis
30.06.2016. 3) Monatliche Service Rate für Wartung und Verschleißreparaturen in Verbindung mit einem Leasingvertrag über 36 Monate / 30.000 km p. a. der Volvo Car Financial Services, ein Service der Santander Consumer
Leasing GmbH, gültig für Neuwagenbestellungen für Volvo Flottenkunden (Fuhrparkkunden mit mindestens 3 Firmenzulassungen; ausgeschlossen sind Taxiunternehmer, Fahrschulen und Mietwagenanbieter) bis 30.06.2016.
MANAGEMENT | Leasing
Die wichtigsten Leasinggesellschaften auf einen Blick
Name der Gesellschaft
Mitarbeiter in D
Niederlassungen in D
Vertretungen in Europa
Mutterkonzern
Neugeschäft 20151)
insgesamt
Full-Service-Leasing
Finanzleasing
reines Fuhrparkmanagement
Gesamtbestand 2014/20151)
insgesamt
Änderungen zum Vorjahr
Full-Service-Leasing
Finanzleasing
reines Fuhrparkmanagement
Anzahl der betreuten Flotten
Firmenkunden
Flotten mit mehr als 10 Autos
Mindestflottengröße
Angebote
Restwertabrechnung
Vollamortisation
Kilometerabrechnung
grenzüberschreitendes
Leasing
Langzeitmiete
Corporate Carsharing
Elektrofahrzeuge
reines Fuhrparkmanagement
Fuhrparkanalyse
Rechnungsprüfung
elektr. Führerscheinkontrolle
Tankkarte
Spesenabrechnung
Schadenmanagement
Fahrerdirektkommunikation
Fzg.-Rücknahme zertifiziert
Pauschalierung von
Rücknahmeschäden
Internet-Service
Komplettabwicklung
Fahrzeugbestellung
Reporting
Schadenmeldung
Gehaltsumwandlungsrechner
Car Configurator
HHL
Hamburg Leasing
10
1
1
RvH
Hyundai
Leasing
9
–
–
k. A.
Kazenmaier
Fleetservice
15
1
–
k. A.
Kia Leasing
Lease Plan
Deutschland
390
5
23
Lease Plan
Corporation
Lease Trend
Mazda Finance
Mobility Concept
25
2
2
Auto Bank
k. A.
1
–
Banco Santander
82
1
–/17
Uni Credit Leasing
306
187
89
30
2.278
k. A.
k. A.
k. A.
700
560
140
–
157
k. A.
k. A.
k. A.
39.972
21.192
2.534
16.246
2.300
300
2.000
–
4.790
1.087
3.703
–
7.820
6.267
192
1.361
979/1.285
+ 31,3 %
601/788
378/460
–/30
2.110/4.086
+ 93,6 %
k. A./ k. A.
k. A./ k. A.
k. A./ k. A.
2.500/2.630
+ 5,2 %
2.300/2.420
200/210
–/–
0/73
–
k. A./ k. A.
k. A./ k. A.
k. A./ k. A.
89.200/99.000
+ 11,0 %
56.000/60.500
7.200/8.500
26.000/30.000
5.300/5.500
+ 3,8 %
800/800
4.500/4.700
–/–
10.791/12.500
+ 15,8 %
577/1.587
10.214/10.913
–/–
25.045/25.800
+ 3,0 %
20.288/21.709
1.030/632
3.727/3.678
70
68 %
1
3.220
k. A.
–
250
55
1
139
k. A.
1
800
640
1
3.000
100
1
10.876
6
1
620
114
10
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• ja, – nein. 1) Gewerbliche Verträge.
46 FIRMENAUTO Mai 2016
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Quelle: Angaben der Unternehmen; es wurden nur Leasinggesellschaften aufgenommen, die vollständige Angaben zur Entwicklung des Vertragsbestands machten.
INKLUSIVE
PRIVAT
SEKRETÄR
Der neue Astra Sports Tourer
mit
Das „Auto des Jahres 2016“ überzeugt mit den Innovationen der Oberklasse
wie Opel OnStar, Ihrem persönlichen Online- und Service-Assistenten:
‡Ruft im Notfall automatisch Hilfe
‡ Bietet WLAN Hotspot für unterwegs*
‡ Sendet Ihre Wunschroute direkt auf Ihr Navi**
‡ Hat die wichtigsten Daten und Füllstände im Blick
Mehr auf Opel.de
Optional bzw. in höheren Ausstattungsvarianten verfügbar. OnStar
Dienste und WLAN Nutzung bei Ausstattung mit OnStar kostenlos für
12 Monate ab Erstzulassung, danach jährliche Gebühr von derzeit
€ 99 für OnStar Dienste, zusätzliche Gebühr für WLAN Nutzung.
**
Nur in Verb. mit Infotainment-System Navi 900 IntelliLink.
Abb. zeigt Sonderausstattung.
*
MANAGEMENT | Leasing
Die wichtigsten Leasinggesellschaften auf einen Blick
Name der Gesellschaft
Mitarbeiter in D
Niederlassungen in D
Vertretungen in Europa
Mutterkonzern
Neugeschäft 20151)
insgesamt
Full-Service-Leasing
Finanzleasing
reines Fuhrparkmanagement
Gesamtbestand 2014/20151)
insgesamt
Änderungen zum Vorjahr
Full-Service-Leasing
Finanzleasing
reines Fuhrparkmanagement
Anzahl der betreuten Flotten
Firmenkunden
Flotten mit mehr als 10 Autos
Mindestflottengröße
Angebote
Restwertabrechnung
Vollamortisation
Kilometerabrechnung
grenzüberschreitendes
Leasing
Langzeitmiete
Corporate Carsharing
Elektrofahrzeuge
reines Fuhrparkmanagement
Fuhrparkanalyse
Rechnungsprüfung
elektr. Führerscheinkontrolle
Tankkarte
Spesenabrechnung
Schadenmanagement
Fahrerdirektkommunikation
Fzg.-Rücknahme zertifiziert
Pauschalierung von
Rücknahmeschäden
Internet-Service
Komplettabwicklung
Fahrzeugbestellung
Reporting
Schadenmeldung
Gehaltsumwandlungsrechner
Car Configurator
Raiffeisen Impuls
Santander
Fuhrparkmanagem. Consumer Leasing
32
k. A.
7
1
5
1
Raiffeisen LandesBanco Santander
bank Oberösterreich
Sixt Leasing
Toyota Kreditbank
297
58
21
Sixt Leasing
Telekom Mobility
Solutions
ca. 180
14
k. A.
Deutsche Telekom
Volvo Car
Financial Services
k. A.
1
–
Banco Santander
X-Leasing
268
k. A.
15
Toyota
Financial Services
Volkswagen
Leasing
ca. 1.250
1
10/19
Volkswagen
Financial Services
14
3
–
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
36.630
5.599
31.031
–
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
7.200
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
555.000
298.000
257.000
189.000
11.891
3.558
8.333
–
947
–
947
–
8.123/8.256
+ 1,6 %
k. A./ k. A.
k. A./ k. A.
k. A./ k. A.
77.274/83.929
+ 8,6 %
12.052/14.471
65.222/69.458
–/–
97.400/103.200
+ 6,0 %
k. A./k. A.
k. A./k. A.
k. A./k. A.
29.500/27.800
– 5,8 %
k. A./k. A.
k. A./k. A.
k. A./k. A.
26.890/39.102
+ 45,4 %
k. A./k. A.
k. A./k. A.
k. A./k. A.
1.110.000/1.181.000
+ 6,4 %
655.000/798.000
455.000/383.000
304.000/340.000
21.074/25.818
+ 22,5 %
8.510/9.527
12.564/16.291
–/–
1.974/2.141
+ 8,5 %
–/–
1.974/2.141
–/–
997
51
1
59.298
333
1
k. A.
k. A.
1
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
k. A.
100 %
52)
19.760
60
1
1.146
15
1
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• ja, – nein. 1) gewerbliche Verträge.
48 FIRMENAUTO Mai 2016
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Quelle: Angaben der Unternehmen; es wurden nur Leasinggesellschaften aufgenommen, die vollständige Angaben zur Entwicklung des Vertragsbestands machten.
SIMPLY CLEVER
BEREIT FÜR GROSSE AUFGABEN:
DIE BUSINESS-COMBIS
VON ŠKODA.
z.B. OCTAVIA COMBI
244,00 €
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und Fabia bieten als Combis nicht nur herausragenden Komfort und niedrige Betriebskosten, sondern sind mit ihrem großzügigen Laderaum
von bis zu 1.950 Litern auch den größten Aufgaben gewachsen. Überzeugen Sie sich selbst von den Qualitäten unserer erfolgreichsten
Geschäftsmodelle – am besten bei einer Probefahrt. Kontaktieren Sie unsere Business-Hotline unter 0800/25 85 855 oder informieren
Sie sich auf skoda-geschäftskunden.de
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Leasing GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig. Am Beispiel eines
Octavia Combi Ambition 1,6l TDI Green tec (81 kW), unverbindliche Preisempfehlung 22.521,00 € (inkl. Sonderausstattung, zzgl. MwSt.), Laufzeit
36 Monate und jährliche Laufleistung 20.000 km, inkl. Dienstleistung
Wartung & Verschleiß 75 % und ReifenClever-Paket (saison- und verschleißbedingter Ersatz durch Reifen ausgewählter Hersteller, wie z. B. Semperit,
inkl. ŠKODA Original Winterkompletträder 195/65 R15 mit Stahlfelgen,
Sommerreifen 205/55 R16), zzgl. Überführungs- und Zulassungskosten,
0 € Sonderzahlung, zzgl. MwSt.
Dieses Angebot gilt nur für gewerbliche Kunden mit Großkundenvertrag
der Volkswagen AG und bei Bestellung bis zum 30.6.2016. Bonität vorausgesetzt. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
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Unser Angebot:
ŠKODA Octavia Combi Ambition 1,6l TDI
Green tec (81 kW) inkl. Metallic-Lackierung
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Finanzleasingrate, monatlich
Dienstleistung Wartung & Verschleiß 75 %
ReifenClever-Paket
244,00 €
9,50 €
18,46 €
Gesamtleasingrate, monatlich
271,96 €
Kraftstoffverbrauch für Leasingangebot ŠKODA Octavia Combi Ambition 1,6l TDI (81 kW) in l/100 km, innerorts: 4,5; außerorts: 3,5; kombiniert: 3,9.
CO2-Emissionen kombiniert: 101 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Effizienzklasse A.
Kraftstoffverbrauch für alle abgebildeten Modelle/verfügbaren Motoren in l/100 km, innerorts: 9,0–4,0; außerorts: 6,2–3,4; kombiniert: 7,2–3,6.
CO2-Emissionen kombiniert: 164–94 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Effizienzklasse C–A.
AUTO | Neuvorstellung Mercedes E-Klasse
SELBST FAHREN ODER
FAHREN
LASSEN?
Die Mercedes E-Klasse lenkt,
bremst und überholt selbstständig. Doch der wahre
Fortschritt liegt in den
anderen Sicherheitssystemen
und sparsamen Motoren.
Text: Hanno Boblenz
Nach zehn Modellgenerationen
nähert sich die E- endgültig der
S-Klasse an. In den gehobenen Versionen ist das klassische Armaturenbrett
zwei frei konfigurierbaren, bis zu
31 Zentimeter großen Bildschirmen gewichen. Auf denen läuft hoch aufgelöstes Hightech-Kino in Form von virtuellen Instrumenten und Navi-Karten mit
Internetdaten. Die Tasten auf dem Lenkrad reagieren auf horizontale Wischbewegungen eines Fingers und das Headup-Display spielt alle wichtigen Fahrinfos ins Blickfeld des Fahrers. Radarund Ultraschallsensoren vermessen die
Straße bis zu 300 Meter vor sowie den
Bereich seitlich und hinter dem Auto, Kameras liefern gestochen scharfe Bilder ins
Cockpit. Das Auto bremst im Notfall
automatisch, kommuniziert mit seiner
Umwelt, lässt sich per App ferngesteuert
in die Garage zirkeln. Auf Wunsch hält
es sich an Tempolimits und lenkt auf der
Autobahn selbst. Wenn’s sein muss,
wechselt die neue E-Klasse sogar die Spur
und überholt, ohne dass der Fahrer mehr
tun muss, als zu blinken.
Die erste Hürde auf dem Weg zum autonomen Fahren scheint also genommen.
50 FIRMENAUTO Mai 2016
Prima, dann können wir uns also entspannt zurücklehnen. Können wir? Und
vor allem: Wollen wir?
Die Realität auf unseren Straßen sieht
anders aus. Auf unserer Testfahrt in
Portugal bremst unser E 300 an einer
Mautstelle tatsächlich zuverlässig auf
die erlaubten 40 km/h. Doch weil das
Tempolimit erst 300 Meter später aufgehoben wird, treiben uns überholende
scheinlich beides. Andererseits sind die
vielen Hilfssysteme der E-Klasse sinnvoll
und hilfreich. Sie können Unfälle verhindern oder zumindest deren Folgen mindern. Etwa wenn der Fahrer ungebremst
auf ein Stauende zurast und die E-Klasse den Notanker wirft. Oder wenn sie
stoppt, weil ein ohnmächtiger Fahrer das
Steuer loslässt und auf Warntöne nicht
reagiert. Oder wenn plötzlich ein Kind
Alle reden darüber, wie autonom die E-Klasse fährt. Aber
zuerst einmal fährt sie extrem komfortabel und sicher
und wild gestikulierende Autofahrer
den Schweiß auf die Stirn. Warum
wir beim Spurwechsel nicht selbst kurz
am Lenkrad drehen sollen, erschließt
sich uns (noch) nicht. Zumal uns die
Technik nach ein paar Sekunden ermahnt, doch bitte das Steuer wieder zu
übernehmen.
Ist dieses Auto womöglich zu weit für
unsere Zeit? Sind wir und unser heutiges Umfeld einfach noch nicht bereit für
diese schöne neue Fahrzeug-Welt? Wahr-
auf die Straße rennt und die Lenkung
dem Fahrer hilft auszuweichen.
Nebenbei ist die E-Klasse eine der stilvollsten aller Business-Limousinen. Die
Auswahl der Zierleisten reicht vom tiefschwarzen Hochglanzlack über offenporige Hölzer bis hin zum Dekor im
Yacht-Look. Der Innenraum lässt sich in
64 Farbtönen ausleuchten und eine HighEnd-Anlage von Burmester beschallt die
Kabine im 3-D-Sound. Das alles gibt’s
natürlich nicht in den Basismodellen. Die
Ein Hauch von S-Klasse: zwei 12,3-Zoll-Bildschirme, Bedienung per zentralem Drehknopf.
starten bei 38.070 Euro für den E 200 und
kosten damit minimal mehr als die vergleichbaren Modelle des Vorgängers.
Eine Themenseite mit vielen Videos
zu den Assistenzsystemen sowie
Bildern und Texte
www.firmenauto.de/mbe
Verbrauch
(l/100 km)
CO2 (g/km)
Kofferraum (l)
Zuladung (kg)
Preis (Euro)
Betriebskosten2)
(ct/km)
Effizienzklasse
Der Fahrer kann sich den Innenraum in jeder
gewünschten Farbe ausleuchten lassen.
Vmax (km/h)
Der Controller reagiert auf gekritzelte Befehle,
auf Mehrfingergesten sowie Wischbewegungen.
0–100 (s)
Das Navisystem zieht sich online Verkehrsdaten, meldet freie Parkhäuser und aktuelle Benzinpreise.
7,3
5,9
7,7
240
250
240
3,9 D
5,1 D
5,9 S
102
133
132
540
540
540
640
640
640
39.600
46.725
38.070
87,9/55,6
96,4/62,1
87,9/58,2
A+
A
B
220 d1)
350 d1)
2001)
Drehmom.
(Nm/min)
Leistung
kW (PS)
Mercedes E-Klasse
Zylinder
Mit dem Modellwechsel geht auch eine
neue Motorengeneration an den Start, darunter ein Vierzylinder-Diesel mit zwei
Liter Hubraum. Dessen Entwicklung hat
sich Daimler 2,6 Milliarden Euro kosten
lassen. Heraus kam ein kompaktes VollAluminium-Aggregat, das die gesamte
SCR-Abgasreinigungstechnik im Motor
integriert. Das spart Platz und Gewicht.
Zudem ist der Motor so fit für den Einbau
in andere Modelle, da er die Abgastechnik
gleich mitbringt. Im 220d leistet er 194 PS,
24 mehr als im Vorgänger. Zu Beginn wird
er mit der Neungang-Automatik ausgeliefert und verbraucht nur 3,9 Liter (102 g
CO2), gut 20 Prozent weniger als der bisherige E 220 Bluetec mit Siebenstufen-Automatik. Im Sommer folgen der 200 d mit
150 PS, die Handschalter sowie der 258 PS
starke 350 d mit sechs Zylindern.
Bei den Benzinern reicht die Palette der
Vierzylinder von 183 bis 245 PS. Dazu
kommt später mit dem E 300 ein
Für Geld gibt’s fast alles: Klimasitze, ein Soundsystem von Burmester oder Hölzer im Yacht-Stil
Hubraum
(cm3)
Der neue Vierzylinder-Diesel hat Dampf
ohne Ende und läuft butterweich
1.950 4 143 (194) 400/1.600
2.987 6 190 (258) 620/1.600
1.991 4 135 (184) 300/1.200
Herstellerangaben. 1) Mit Automatik
2)
Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
Mai 2016 FIRMENAUTO 51
AUTO | Neuvorstellung Mercedes E-Klasse
REMOTE PARKING
Die E-Klasse parkt Smartphone-gesteuert selbstständig ein
Mit Hilfe des Remote Park-Pilot kann der Fahrer entspannt dort aussteigen, wo genügend
Platz ist, und anschließend seine E-Klasse per kostenloser App und Bluetooth in engste
Parklücken fernsteuern. Dazu darf er maximal drei Meter vom Fahrzeug stehen. Der Fahrer wählt, ob das Auto quer, längs, links oder rechts, vorwärts oder rückwärts parken soll.
Danach kann er das Fahrzeug von außen in Bewegung setzen, das dann automatisch so
lange hin und her rangiert, wie der Fahrer eine kontinuierliche Bestätigungsgeste auf dem
Smartphone ausführt. Er überwacht also den Vorgang und hat weiterhin Verantwortung.
Zusätzlich lässt sich das Auto in engen Garagen bis zu 15 Meter vorwärts oder rückwärts
geradeaus manövrieren, wobei es sich an erkannten Hindernissen vorbeitastet. Voraussetzung: Park-Paket (600 Euro), Keyless Go (700 Euro) und Automatikgetriebe.
Sechszylinder mit 333 PS sowie der 300 e.
Dieser 286 PS starke Plug-in Hybride
soll 30 Kilometer weit elektrisch fahren
können. Allradantrieb und AMG-Versionen stehen zudem ebenso auf der Agenda wie das T-Modell, das im Herbst 2016
zu den Händlern rollt.
Erster Eindruck des E 220 d: ein fast
unhörbarer Flüsterdiesel mit enormer
Antrittsstärke, Potenzial für alle Überholvorgänge und kaum spürbaren Schaltvorgängen. Speziell mit der Luftfederung
Airmatic entsteht ein fast schon sänftenartiges Schwebegefühl, doch auch die
Standardfederung bügelt Schlaglöcher
und Straßenschäden glatt. Hier kommt
die E- der S-Klasse schon sehr nahe.
Gleiches gilt für die zahlreichen Business-Anwendungen. Schließlich wird die
E-Klasse vorwiegend als Geschäftswagen genutzt. Ihr Fahrer kann sich über
Satellit, Internet und Mobilfunktechnik
mit dem Fahrzeug verbinden. Er kann
Ziele oder Routen vom heimischen PC
oder über eine App ins Navi übertragen,
die Standheizung vom warmen Wohn-
zimmer aus einschalten oder einfach nur
das Auto verriegeln. Über den integrierten WLAN-Hotspot surfen mitreisende
Kollegen oder die Familie unterwegs mit
Highspeed durchs Web, sofern der Fahrer eine Datenkarte freigeschaltet hat.
»intelligentesten Limousine der BusinessKlasse« ebenfalls nicht vermuten.
So bleibt als Fazit die Erkenntnis, dass
dieses Auto mehr kann, als wir benötigen.
Bis wir uns zeitungslesend quer durch Eu-
Leichte Schwächen bei der Anbindung
des Smartphones
Ganz perfekt läuft die Smartphone-Integration allerdings nicht. Während Fahrer
eines VW oder Audi zwei Telefone parallel per Bluetooth anschließen und so
privates und geschäftliches Handy
gleichzeitig nutzen können, muss sich
der E-Klasse-Pilot für ein Telefon entscheiden. Und wenn die Bord-Navi läuft,
kann er nicht gleichzeitig Apple Car Play
nutzen. Besonders ärgerlich für Musikliebhaber: Streaming-Dienste und OnlineRadio können sie nur per Bluetooth übers
Handy abrufen. In der Praxis bedeutet
dies: anhalten und auf dem Smartphone
herumtippen. Dass weder Android Auto
noch Apple Car Play mit dem BasisRadio funktionieren, würde man bei der
ropa chauffieren lassen, werden noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vergehen. Solange nehmen wir das Steuer selbst in die
Hand und umso lieber in einem so komfortablen Auto wie der E-Klasse.
FLOTTENSTEUERUNG IN DER EKLASSE
Über den in den neuesten Smartphones eingebauten NFC-Chip kommuniziert das Handy mit der E-Klasse. Sobald der Fahrer sein Telefon in die Schale der Mittelkonsole legt, verbindet es sich mit der Antenne des Autos und
wird induktiv geladen. Über die Near Field Communication wird das Smartphone
aber auch zum digitalen Autoschlüssel, mit dem sich die E-Klasse ver- und entriegeln sowie starten lässt. Ob der Fahrer nun den Schlüssel oder sein Handy zückt,
macht in der Praxis wenig Unterschied. Außer dass er im Zweifelsfall das Telefon
wahrscheinlich seltener vergisst als den Autoschlüssel. Interessant ist der digitale
Autoschlüssel aber für Flottenmanager, die einen Fahrzeugpool steuern. Denn
auf einem Telefon lassen sich die Zugangscodes mehrerer Fahrzeuge ablegen. Ein
Poolverwalter könnte also ohne Aufwand Autos öffnen, rangieren und schließen,
Kollegen ihre Firmenwagen leichter untereinander tauschen, beispielsweise am
Flughafen. Die E-Klasse erkennt derzeit allerdings nur NFC-Chips von AndroidTelefonen, da Apple den Chip noch nicht freigegeben hat.
52 FIRMENAUTO Mai 2016
Fotos: Boblenz (2)
Wenn das Handy zum Autoschlüssel wird
Ladeangst?
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AUTO | Neuvorstellung Ford Ranger
LASTESEL FÜRS GROBE
Ford überarbeitet den Ranger: Sparsamere Motoren und neue Offroad-Technik stecken im
Text: Markus Bauer
Auto. Im Gelände muss der Pick-up beweisen, was er kann.
Neues Design, neue Helferlein
und effizientere Motoren – damit fasst Ford das Facelift des Pick-upPrimus Ranger in Grundzügen zusammen. Beim Design bleibt sich der Wagen treu und tritt gewohnt bullig auf.
Drei Motoren mit 130, 160 und 200 PS sorgen für den nötigen Vortrieb. Dabei
schöpfen die beiden schwächeren Varianten ihre Kraft aus einem 2,2-Liter-Vierzylinder. Wer die raue 200-PS-Version ordert, bekommt einen Zylinder mehr und
satte 3,2 Liter Hubraum. Die schwächste
Variante dürfte allerdings eher ein Nischendasein fristen. Laut Ford bestellen
rund 65 Prozent der Kunden den Prachtkerl mit 200 PS. Noch mehr wählen dazu
eine der beiden höchsten Ausstattungslinien, Limited oder Wildtrak.
Auf der Elektronik-Seite fährt der Ranger neben ABS und ESP mit einem Berganfahr- und Bergabfahr-Assistenten sowie einer adaptiven Lastkontrolle, die
das ESP an die jeweilige Beladung anpasst, und einem Sicherheitsbremsassistenten vor. Die Berganfahrhilfe verhindert zuverlässig, dass das Fahrzeug beim
Anfahren zurückrollt. Bergab springt indes der nächste Assistent ein. Im Zusam-
54 FIRMENAUTO Mai 2015
menspiel mit der Traktionskontrolle regelt das System den Wagen auf eine konstante Geschwindigkeit ein und übernimmt die Kontrolle über Gas und Bremse. In der Praxis geht das Helferlein zwar
teils etwas ruppig zu Werke, hat den Ford
aber sicher im Griff.
Auch bergauf weiß der Ranger zu gefallen. Die Steigfähigkeit gibt Ford mit
maximal 32 Grad an, der Kippwinkel
liegt bei 35 Grad. Damit kommt der Pickup mit dem allergrößten Teil des Geländes, das in Mitteleuropa zu bewältigen
ist, klar und schultert dabei auch noch
bis zu 1,2 Tonnen Last.
Mit Allrad und Untersetzung ist der
Ranger für schweres Gelände gerüstet
Sein Allradantrieb basiert auf einer elektronischen Drehmomentverteilung, genannt Torque Vectoring Control. Tatsächlich hat der Wagen auf dem Testgelände
auch scheinbar fordernde Auffahrten und
Verschränkungspassagen ohne Murren
mit reinem Hinterradantrieb hinter sich
gebracht. Den auch bei voller Fahrt zuschaltbaren Allrad oder gar die Untersetzung braucht der Krabbler also nur für
ganz hartes Gelände.
Doch auch abseits von Geröllhalden
und Schlammlöchern macht der Ranger
eine gute Figur. Ford hat bei der Überarbeitung nochmals einige Zeit ins Fahrverhalten investiert. Trotz der OffroadAusrichtung benimmt sich der Ranger
auch auf Asphalt nicht ungezogener als
ein Pkw und bleibt sauber in der Spur.
Weniger Pluspunkte als beim Fahren
on- und offroad sammelt der Pick-up hingegen in der Verarbeitung. Während das
Cockpit mit Touchscreen und Handschmeichler-Lederlenkrad kaum Wünsche offen lässt, mutet die restliche Verarbeitung ziemlich krude an. Die Türverkleidung verhehlt ihren amerikanischen
Ursprung nicht und gibt auf Scheibenhöhe mehrere Zentimeter nach. Auch das
an sich praktische Brillenfach wirkt nicht
hochwertig. Die Kanten sind nicht entgratet und im Inneren der Hartplastikklappe ruht die Sonnenbrille auf groben
Schaumstoff. Dieser herbe Kontrast auf
wenigen Dezimetern will nicht so recht
ins ansonsten positive Gesamtbild passen. Denn schließlich richtet sich Ford
mit dem Ranger nicht nur an Handwerker und Bergbauern, sondern verstärkt
auch an Lifestyle-Kunden.
Mehr Bilder und den ganzen
Fahrbericht:
www.firmenauto.de/ranger
Saubere Luft für den Motor saugt sich der Ranger
bei Wüsten- und Wassertouren auf Dachhöhe.
6,9 D 181 1.847/1.560/511 1.187 26.500
7,0 D 184 1.847/1.560/511 1.324 27.950
8,3 D 218 1.847/1.560/511 1.109 34.450
Herstellerangaben, manuelles Getriebe, Extrakabine, günstigste Ausstattungslinie.
1)
Schadstoffnorm
Preis (Euro)
Zuladung (kg)
Ladefläche mit
Extrakabine
L/B/H (mm)
CO2 (g/km)
Verbrauch
(l/100 km)
0–100 (s)
Drehmom.
(Nm/min)
Leistung
kW (PS)
2.198 4 96 (130) 330/1.500 k.A. 175
2.198 4 118 (160) 385/1.500 k.A. 175
3.198 5 147 (200) 470/1.500 k.A. 175
Betriebskosten1)
(ct/km)
Ein Unterfahrschutz soll die sensible Technik vor
ungewünschtem Bodenkontakt bewahren.
2.2 l TDCi
2.2 l TDCi
3.2 l TDCi
Zylinder
Hubraum
(cm3)
Ford Ranger
Vmax (km/h)
Ford rüstet den Ranger mit einem großen Touchscreen und dem neuesten Infotainment-System Sync2 aus.
76,4/48,9
78,3/50,3
87,2/56,7
C
C
D
Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
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AUTO | Neuvorstellung Opel Astra Sports Tourer
ÜBERZEUGENDER NEUANFANG
Opels kompakter Kombi kann mehr als Sport, wie eine erste Ausfahrt mit dem neuen,
160 PS starken Astra Sports Tourer 1.6 CDTI zeigt.
Text: Hanno Boblenz
Vorhang auf für den Opel Astra
Car … äh, Sports Tourer. Sorry,
schließlich hat es sich ja schon beim
letzten Astra ausgecaravanert. Doch irgendwie passt Opels Nomenklatura erst
beim neuen Modell so richtig. Und irgendwie steht Sports Tourer auch ein
wenig für den Wind, der nach der Krise den Muff aus den Werkshallen wehte.
Jedenfalls sind 24 Millionen Kombis seit
1963 ein Wort, und die dahintersteckende
Erfahrung spürt man, wenn man in den
neuen Astra einsteigt. Obwohl das 4,70
Meter lange Auto nur minimal größer
wurde, wirkt es innen luftiger. Speziell für
die Rückbänkler und das mitreisende Gepäck hat sich etwas getan. Wer länger hinten sitzt, freut sich über fast drei Zentimeter mehr Beinfreiheit. Und 80 Liter mehr
Kofferraumvolumen können in der Praxis eine Welt, mindestens aber eine große
56 FIRMENAUTO Mai 2015
Tasche bedeuten. 540 Liter bis 1.630 Liter
fasst das komplett ebene Heckabteil und
ist damit sogar minimal größer als das des
VW Golf Variant. Wenn’s sein muss, kann
man eine 1,87 Meter lange Leiter hinter
den Vordersitzen unterbringen.
Neue Plattform spart Gewicht
Dazu gibt’s eine niedrige Ladekante, eine
große Öffnung sowie eine auf Wunsch
elektrisch aufschwingende Klappe, deren Höhe der Fahrer bequem vorne an
der Tür einstellen kann. Bei oberstem Anschlag können selbst 1,90 Meter große
Menschen darunter stehen. Doch die Ingenieure haben weiter gedacht. So öffnet
und schließt der mit Tüten und Taschen
bepackte Fahrer die Heckklappe mit
einer Wischbewegung des Fußes.
Auch sonst spürt man die Bemühungen um Alltagstauglichkeit. Der Außen-
dienstler sichert sein Gepäck mit Schienen, Stangen und seitlichen Haken, die
Rückbank ist doppelt geteilt und lässt
sich nun endlich auch vom Heck aus elektrisch entriegeln.
Wie schon der 840 Euro billigere Fünftürer steht der Sports Tourer auf einer
neuen Plattform, die flexiblere Innenmaße zulässt. Dazu neue Techniken, die
der Kombi ebenfalls vom Fünftürer übernimmt. Darunter das hervorragende
LED-Matrix-Licht, der Zugriff auf die
Servicedienste von On Star sowie zeitgemäße Fahrassistenten.
Vor allem aber spart die neue Plattform
Gewicht. Dank kompakter Bauweise,
leichteren Achsen und der Verwendung
hochfester Stähle verlor der Kombi bis
zu 190 Kilogramm. Das Einstiegsmodell
samt Fahrer wiegt nur 1.273 Kilo, kann
aber 557 Kilo zuladen.
Zylinder
Leistung
kW (PS)
Drehmom.
(Nm/min)
0–100 (s)
Vmax (km/h)
Verbrauch
(l/100 km)
CO2 (g/km)
Kofferraum (l)
Zuladung (kg)
Preis (Euro)
Betriebskosten2)
(ct/km)
Effizienzklasse
1.598
1.598
1.598
1.598
1.399
999
1.399
1.399
1.598
4
4
4
4
4
3
4
4
4
70 (95)
81 (110)
100 (136)
118 (160)
74 (100)
77 (105)
92 (125)
110 (150)
147 (200)
280/1.500
300/1.750
320/2.000
350/1.500
130/4.300
170/1.800
245/2.000
245/2.000
300/1.700
12,9
11,4
10,1
8,9
13,9
11,7
9,9
8,9
7,7
185
195
205
220
185
195
205
215
235
3,8 D
3,6 D
3,9 D
4,2 D
5,7 S
4,5 S
5,1 S
5,1 S
6,2 S
96
92
101
109
127
100
114
114
139
540–1.630
540–1.630
540–1.630
540–1.630
540–1.630
540–1.630
540–1.630
540–1.630
540–1.630
537
537
547
550
557
562
568
568
567
17.866
18.958
20.420
21.303
15.345
16.269
17.395
18.445
22.613
57,7/35,8
59,5/37,2
61,2/38,3
61,4/38,7
56,0/36,1
56,2/36,1
59,9/38,5
59,7/38,7
66,0/43,2
A+
A+
A+
A
C
A
B
B
C
Opel Astra Sports Tourer
Kiddies freut euch, denn künftig sitzt ihr im Astra
bequemer und habt viel mehr Platz.
Auf den Verbrauch hat das allerdings
kaum Einfluss. 3,5 beziehungsweise 3,8
l/100 Kilometer (92/101 g CO2) verbrauchen die im Flottengeschäft am häufigsten georderten Diesel mit 110/130 PS.
Das ist wenig, aber nur minimal weniger
als beim Vorgänger. Wer sich aber für den
neuen 160-PS-Dieselmotor entscheidet,
profitiert vom Leichtbau. Denn auch bei
diesem doppelt aufgeladenen 1.6 CDTI
setzt Opel auf einen hohen Alu-Anteil.
Im Vergleich zum Vorgänger mit zwei
Liter Hubraum sinkt der Verbrauch um
über einen halben Liter.
1.6 CDTi
1.6 CDTi1)
1.6 CDT1)
1.6 Bi-Turbo CDTi1)
1.4
1.0 DI-Turbo1)
1.4 DI-Turbo1)
1.4 DI-Turbo1)
1.6 Bi-Turbo CDTi1)
So wollen wir das: ebener Kofferraum, glatte
Wände und eine zweifach geteilte Rücklehne.
Hubraum
(cm3)
Smartphone-Integration und Telematikdienste:
Der Astra ist gerüstet für die neuen Medien.
Herstellerangaben. 1) mit Start-Stopp.
Erwähnenswert ist auch, dass der Sports
Tourer seinem Namen alle Ehre macht:
Der Kombi liegt wie ein Brett, ohne Härte zu zeigen.
Vor allem gewerbliche Kunden will
Opel. Als Argumentationshilfe ziehen die
Händler eine Restwertprognose aus der
Schublade. Nach drei Jahren und 90.000
Kilometern soll der 110 PS starke 1.6 CDTI nur 51,2 Prozent an Wert verlieren,
zwölf Prozent weniger als der Vorgänger.
Das würde seinem Besitzer beim Verkauf
fast 3.000 Euro mehr bringen als mit dem
letzten Modell.
2)
Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
Mit seinen vielen Extras und Ausstattungsvarianten deckt der Sports Tourer alle Anforderungen eines Fuhrparks ab. Als
nacktes Basismodell passt er als nutzwertiges, geräumiges Servicefahrzeug ebenso
wie in Vollausstattung samt rückenschonendem Ergonomiesitz für den gehobenen Außendienst. Auch das ist ein Zeichen
für den Imagewandel, den Opel gerade
durchmacht. Astra fahren kann wieder angesagt sein und Spaß machen, denn Verarbeitung, Materialien und Fahrverhalten
sind top. Das war in fast 50 Jahren kompakter Opel-Kombis nicht immer so.
Druckvoller neuer Diesel
Der neue Diesel ist am günstigsten in
der empfehlenswerten, da sehr umfangreichen Business-Ausstattung (ab 21.300
Euro), die es auch für die meisten andere Motoren gibt. User-Chooser dürften
ihren Spaß haben. Bei offenem Fenster
hört man den Biturbo ordentlich schnaufen und Luft in die Brennkammer schaufeln. Fast aus dem Leerlauf heraus macht
der Diesel mächtig Druck und lässt sich
angenehm schaltfaul fahren. Hohe Drehzahlen mag er zwar nicht so sehr, doch
im langen sechsten Gang stehen bei
schnellen Autobahnpassagen selten
mehr als 3.000 Touren auf der Uhr. Was
wieder eine neue Erkenntnis bringt:
Auch ein Astra kann wirklich leise sein.
Mehr Infos und Fotos unter:
www.firmenauto.de/astrast
Große Klappe, viel dahinter: 1.630 Liter
Kofferraumvolumen sind mehr als bei
vielen anderen kompakten Kombis.
Mai 2015 FIRMENAUTO 57
AUTO | Fahrberichte Honda Jazz 1.3i-VTEC • Alfa Romeo Giulietta 1.6 JTDm • Ford Ecosport 1.5 TDCi
AUSSEN KLEIN
INNEN
GROSS
Kaum einer lädt mehr: Der Honda
Jazz verblüfft mit seinem variablen
Innenraum, doch der schwachbrüstige
Motor enttäuscht.
Text: Hanno Boblenz
Neulich bei Ikea: Aneboda, Billy und Ragrund stapeln sich hinter unserem Honda Jazz, Lilljorm will
auch mit und Valje lehnt lässig an der
Tür. Der Fahrer des MittelklasseKombis nebenan fragt mitleidig: »Das
soll da alles rein?«. Ja, soll es. Klappe auf,
Lehne des Beifahrersitzes nach vorne
klappen, Rückbank umlegen, und dann
einfach clever auf die ebene, 2,50 Meter
lange Ladefläche stapeln.
Viele Kleinwagen sind geräumig, aber
der nur 3,99 Meter kurze Jazz ist der
Größte unter den Kleinen. Und wegen
seiner Magic Seats auch einer der variabelsten. Wenn mal Freunde oder Kollegen mitfahren wollen, haben sie sogar
mehr Platz als in manchem sehr viel größeren Mittelklasse-Auto.
Seine gekippte Kommandozentrale
sieht echt spacig aus. Da der Jazz glücklicherweise auf das Mäusekino anderer
Hondas verzichtet, lässt er sich zudem
einfach bedienen. Auch beim großen Infotainmentsystem steigt man gleich
durch. Schnell das Smartphone einloggen und schon verbindet sich das Auto
mit dem Internet und schaltet die Apps
auf dem Bildschirm frei.
Dazu gibt’s je nach Ausstattung viele
Fahrhelfer, während Lenkradfernbedienung, Klimaanlage, Radio und Sitzheizung immer an Bord sind. So geht der im
Klassenvergleich etwas höhere Preis in
Ordnung. Wäre da nicht der enttäuschende Motor. 102 PS soll der Vierzylinder
locker machen? Kaum zu glauben. Da
stehst du auf dem Pedal, aber es kommt
nix. Gar nix. Also einen, besser zwei Gänge zurückschalten und den 1,3er aus dem
Koma drehen. Erstaunlicherweise nimmt
der Motor das verbrauchsmäßig nicht
übel, genehmigt sich selten über 6,5 Liter.
Und wie fährt der Honda? Unauffällig.
Er federt passabel, lenkt zielgenau. Kein
Auto für Sozialdienste oder Kuriere, denen ist er zu teuer. Aber ein Tipp für UserChooser, die den etwas anderen Firmenwagen suchen, ist er allemal. Und sei’s
nur wegen der Einpack-Show auf dem
Ikea-Parkplatz.
SCHARF
Alfa frischt die Giulietta auf: Der
Kompakte schaut so sportlich wie
die neue Giulia aus. Dem 1,6-LiterDiesel steht künftig ein Doppelkupplungsgetriebe zur Seite.
Text: Martin Schou
58 FIRMENAUTO Mai 2016
Facerro everum dipsam haribusa cum sandae netur sum hictotam
et esciandiaUt utemporeUsant, cus minto
Fotos: xxxxxxxx (x)
KOMBINIERT
Honda Jazz 1.3 i-VTEC Elegance
1.318/4
Hubraum/Zylinder
cm3
Leistung
kW (PS)
75 (102)
Drehmoment
Nm/min
123/5.000
0–100/Vmax
s / km/h
11,4/190
Testverbrauch
l 5,0–6,5; 0 5,6 S
FIRMENAUTO-Normrunde1) l
5,4 S
NEFZ-Verbrauch/CO2 l/g
5,1 S/120
Kofferraum/Zuladung l/kg
354–1.314
Preis
Euro
15.756
Betriebskosten 2) ct/km
56,8/37,1
Effizienzklasse
C
Herstellerangaben. 1) 200 km lang.
2)
20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate
Den ausführlichen Fahrbericht und
mehr Bilder finden Sie unter
www.firmenauto.de/jazz
Die Sitze falten sich tief in den Boden,
sodass man eine lange, komplett
ebene Ladefläche bekommt.
BULLIGES KERLCHEN
So kurz wie ein Fiesta und so geräumig wie ein B-Max:
Text: Martin Schou
Platzvorteil für den Ford Ecosport.
Ford Ecosport 1.5 TDCi
1.499/4
Hubraum/Zylinder
cm3
Leistung
kW (PS)
70 (95)
Drehmoment
Nm/min
215/1.750
0–100/Vmax
s / km/h
14,0/160
Testverbrauch
l 5,6–6,4; Ø 5,8 D
FIRMENAUTO-Normrunde1) l
5,7 D
NEFZ-Verbrauch/CO2 l/g
4,4 D
Kofferraum/Zuladung l/kg 333–1.238/390
Preis
Euro
18.689
Betriebskosten 2) ct/km
57,1/35,4
Effizienzklasse
A
Herstellerangaben. 1) 200 km lang.
2)
20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate
In Südamerika gibt’s den Ford
Ecosport schon seit acht Jahren, bei uns
erst seit anderthalb. Nach einem alten
Bock sieht er deshalb nicht gerade aus.
Das Design ist immer noch modern. Von
vorne wirkt er richtig bullig, seitlich
sieht das Vier-Meter-SUV aber selbst
neben Kompaktwagen putzig aus. Vorteile bringen die kurzen Abmessungen
überall dort, wo es eng wird. Der Fahrer sitzt hoch, kann den Wagen vorne
wie hinten gut abschätzen. Nur die
fette A-Säule nervt beim Abbiegen.
Auf der Straße fährt sich der Knirps
wie ein Großer. Straffes Fahrwerk, knackige kurze Schaltwege. Der Motor?
Mehr Bilder und Infos unter
www.firmenauto.de/ecosport
Klingt Diesel-typisch etwas ruppig,
dafür hängt der SUV mit seinen 95 PS
gut am Gas. Langstreckenfahrer werden einen sechsten Gang vermissen.
Das Interieur ist eingestaubt. Der Fahrer guckt noch in eine tiefe Röhre auf ein
farbloses Mini-Display. Bei der Menge
an Direkttasten verliert er zudem schnell
den Durchblick. Obwohl der Ford kurz
ist wie ein Fiesta, können hinten gemütlich zwei Erwachsene sitzen. 17.179 Euro kostet der 1.5 TDCi. Für gleiches Geld
bekommt man schon den jüngst modellgepflegten Focus 1.5 TDCi mit neuer Infotainment-Technologie. Der ist für den
Fuhrpark doch einiges relevanter.
Sportlich sah die Giulietta schon immer aus. Mit der klei- diesem Jahr – mit dem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
nen Modellpflege verpassten die Italiener ihrem rassigen TCT. Seidenweich legt der Alfa die Gänge ein, kein SchaltruKompaktwagen zum Jahreswechsel nochmals schärfere Li- cken, keine Zugkraftunterbrechung. Ein absoluter Komfortgenien. Alles in Anlehnung an das neue Flaggschiff der Marke, winn, der allerdings gegenüber dem Handschalter mit 1.680 Eudie Mittelklasse-Limousine Giulia: Kühler mit hexagonaler Git- ro zu Buche schlägt. Dafür startet die Giulietta 1.6 Multijet TCT
terstruktur und modernisiertes Markenlogo so(ab 23.352 Euro) bereits in der mittleren Auswie abgeschrägte Endrohre und angedeuteter
stattungslinie Giulietta Super.
Alfa Romeo Giulietta 1.6 JTDm TCT
Den Aufpreis für die sportlichere Veloce-VerDiffusor.
3
1.598/4
Hubraum/Zylinder
cm
sion
kann man sich beim kleinen Diesel mit
Die Ausstattungslinien heißen künftig Giuli- Leistung
kW (PS)
88 (120)
etta, Giulietta Super und Giulietta Veloce. Letz- Drehmoment
Doppelkupplung getrost sparen. Hartes SportNm/min
320/1.750
tere ist die sportlichste Version. Optisch noch
fahrwerk und komfortabel abgestimmter An0–100/Vmax
s / km/h
10,2/195
aggressiver, Halbschalen-Sportsitze mit wei- NEFZ-Verbrauch/CO l/g
triebsstrang passen nicht zusammen. Im Stadt3,9
D/103
2
chem Alcantara-Bezug, Carbon-Dekor und mit
verkehr mag der Alfa zwar noch quirlig erKofferraum/Zuladung l/kg 350–1.518/430
roten Ziernähten abgesteckte Lederapplikatio- Preis
scheinen, auf der Autobahn geht ihm allerEuro
23.352
nen an Sitzen, Türverkleidung und Armaturen- Betriebskosten 2) ct/km 62,5/39,8
dings schnell die Puste aus. Sonst käme der
tafel sehen gut aus und fühlen sich auch top an. Effizienzklasse
Alfa womöglich auch nicht auf die vom HerA
Herstellerangaben. 200 km lang.
Unter der Haube steckt der 1,6-Liter-Diesel
steller angegebenen 3,9 Liter Durchschnitts20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate
mit 120 PS, kombiniert – und das ist neu seit
verbrauch (103 g CO2/km).
1)
2)
Den gesamten Fahrbericht
und weitere Bilder unter
www.firmenauto.de/giulietta
AUTO | Fahrberichte BMW 320d GT • Peugeot Partner L2 Blue HDi 100
BMW 320d Gran Turismo
1.995/4
Hubraum/Zylinder
cm3
Leistung
kW (PS)
140 (190)
Drehmoment
Nm/min
400/1.750
0–100 km/h/Vmax s / km/h
7,8/230
Testverbrauch
l 5,6–7,0; Ø 6,4 D
FIRMENAUTO-Normrunde1) l
5,6 D
NEFZ-Verbrauch/CO2
l/g
4,6 D
Kofferraum/Zuladung l/kg 520–1.600/495
Preis
Euro
33.824
Betriebskosten 2)
ct/km
75,3/47,8
Effizienzklasse
A
Herstellerangaben. 1) 200 km lang.
2)
20.000/40.000 p.a., 60/36 Monate
Gut, er sieht etwas pummeliger aus
als die 3er-Limousine oder gar das 4er
Gran Coupé. Spätestens beim Entern
des 3er GT sehen Sie in ihm aber einen
waschechten, sportlichen BMW: Gestützt von den Seitenwangen gleiten wir
im schmal geschnittenen Sportsitz tief
auf den weichen Stoffplatz. Der rechte
Arm liegt auf der nah am Körper angedockten Armauflage der Mittelkonsole.
Wie maßgeschneidert umschließt uns das
Cockpit. BMW-typisch eben.
Die Vorzüge des Gran Turismo erkennen wir beim Blick in den Rückspiegel.
Drei hochgewachsene Kollegen sitzen
seelenruhig auf den Fondplätzen. Kein
Gejammer über zu wenig Beinfreiheit.
Keine eingeknickten Köpfe auf den Außenplätzen. Und kein Ellenbogengerangel. Der GT bietet Platz ohne Ende. Kein
Wunder: Er hat elf Zentimeter mehr Radstand als die Limousine, überragt diese
mit 4,82 Metern um 20 Zentimeter in der
Länge und ist acht Zentimeter höher.
Der Kofferraum ist mit 520 bis 1.600
Liter sogar größer als der des 3er Kombi.
60 FIRMENAUTO Mai 2016
GANZ GROSS
Elegant wie ein Coupé, geräumig wie ein Kombi und sportlich
wie jeder BMW: 3er Gran Turismo im Fahrbericht. Text: Martin Schou
Kleiner Nachteil: Der Kofferraum ragt
weit ins Fahrzeug hinein. Wer seinen GT
ordnungsgemäß belädt und schweres
Gepäck bis an die Rückenlehnen schiebt,
muss dies später mit viel Kraftaufwand
wieder hervorzerren. Einbußen gibt‘s
auch beim Preis: Der 320d Gran Turismo
kostet 2.268 Euro mehr als die Limousine
und 840 Euro mehr als der Kombi.
Das buckelige Heck macht den GT ganz
schön wuchtig. Etwas filigraner wirkt er
durch die rahmenlosen Fenster. Bei schnellen Autobahnfahrten fährt automatisch ein
Der Kofferraum ragt tief ins Fahrzeug hinein.
Spoiler aus dem Heckdeckel heraus, der
den BMW stabilisieren soll. Ob‘s was
bringt, wissen wir nicht. An der Performance des 320d GT gibt‘s jedenfalls nichts
zu meckern. Das mag auch am M-Sportfahrwerk des Testwagens liegen.
Selbst mit 18-Zöller rollt der GT komfortabel ab. Im Sport-Modus bleibt er trotz
des langen Radstands agil. Die Achtgang-Automatik serviert die Gänge souverän. Seine 400 Nm bringt der 3er kraftvoll ins Spiel. Den pummeligen Hintern
haben wir längst schon vergessen.
Die Fondpassagiere haben massig Beinfreiheit.
Den gesamten Fahrbericht
und weitere Bilder unter
www.firmenauto.de/3ergt
STÄDTE
PARTNER
Der Peugeot Partner Blue
HDi 100 schafft bereits Euro 6.
Ob er wirklich so sparsam ist,
wie der Hersteller behauptet,
zeigt der Test.
Text: Markus Bauer
Der gesamte Fahrbericht und
weitere Fotos unter
www.firmenauto.de/partner
der Sitzbank begrenzt den Längeneinstellbereich des Fahrersitzes deutlich.
Der Peugeot ist umfangreich und praxisgerecht ausgestattet
Der Laderaum bietet standardmäßig
rund 3,8 Kubikmeter Volumen. Wird die
Multiflex-Bank umgeklappt, wächst der
Laderaum auf 4,1 Kubikmeter. Der einzige Weg, Euro-Paletten in den Kasten zu
bugsieren, führt durch das Heckportal
mit Flügeltüren. Die maximale Ladebreite beträgt dort 1.230 Millimeter. Die
Schiebetür auf der Beifahrerseite öffnet
nur 640 Millimeter weit.
Der Peugeot Partner rangiert mit
einem Basispreis von 18.550 Euro in ähnlichen Gefilden wie die direkte Konkurrenz im Segment. Serienmäßig hat er be-
reits ein Radio samt CD- und MP3-Spieler, Tempomat und Schiebetür sowie die
Sicherheitssysteme ABS und ESP an
Bord. Der Beifahrerairbag fehlt im Serienumfang. Die Rückfahrkamera fällt
mit mindestens 1.620 Euro ins Budget.
Für 290 Euro sind die Parkpiepser am
Heck deutlich preisgünstiger. Wer auf
sein Smartphone zugreifen möchte, kann
dies über Mirror-Link und Apple CarPlay (330 Euro).
Der Peugeot Partner bietet sich eher
Branchen an, die kleinere Ladungsträger
befördern, wie Paket- und Expressdienste. Mit einer Zuladung von knapp
650 Kilogramm hat er aber auch noch ein
paar Reserven für Spezialeinbauten in
petto, sei es als Werkstattwagen oder für
Kühl- und Frischedienste.
Das große Display zeigt alle wichtigen Fahrzeugdaten.
Im Laderaum finden bis zu 4,1 Kubikmeter Platz.
Der mittlere Platz der Dreiersitzbank eignet sich eher als
Ablage. Insgesamt könnte das Gestühl bequemer ausfallen.
Peugeot Partner L2 Blue HDi 100 Komfort Plus
1.560/4
Hubraum/Zylinder
cm3
Leistung
kW (PS)
73 (99)
Drehmoment
Nm/min
254/1.750
0 –100/Vmax
s/km/h
k. A.
Testverbrauch
l 6,0–7,1; Ø 6,3 D
FIRMENAUTO-Normrunde1) l
5,9 D
NEFZ-Verbrauch/CO2
l/g
4,2 D/110
Ladevolumen/Zuladung m3/kg
4,1/645
Laderaum
L/B/H in mm 2.050/1.500/1.250
Preis
Euro
18.550
Betriebskosten 2)
ct/km 59,9/36,6/28,3
Effizienzklasse
k. A.
Herstellerangaben. 1) 200 km lang.
2)
15.000/30.000/50.000 km p.a., 96/60/36 Monate
Mai 2016 FIRMENAUTO 61
Fotos: Karl-Heinz Augustin
Mit einem Normverbrauch von 4,2
Litern will Peugeot den Partner als Klassenprimus positionieren. Wie viele andere Fahrzeuge auch kann der Franzose aber in der Realität nicht halten, was
die Datentabelle verspricht. Auf der Verbrauchsrunde genehmigt sich der Wagen
knapp 5,9 Liter Diesel pro 100 Kilometer,
also 1,7 Liter oder rund 40 Prozent mehr
als unter Normbedingungen. Im Testdurchschnitt kommt der Partner auf rund
6,3 Liter. Wenn schon nicht so sparsam
wie erhofft, so zeigt der Vierzylinder nach
Euro-6-Norm zumindest in den Kapiteln
Laufruhe und Lärm Manieren.
Die Fahrprüfung absolviert der
Peugeot im niedrigen bis mittleren Tempobereich ausreichend flott. 99 Pferde beschleunigen den Kastenwagen zügig auf
Tempo 50 und auch ausreichend schnell
auf Landstraßentempo. Darüber hinaus
wird es aber zäh. In flott durchfahrenen
Kurven lässt das ESP einen leichten Hüftschwung zu. Ansonsten verhält sich der
Fronttriebler friedlich und zieht akkurat
durch den Radius. Eine Genauigkeit, die
der Wagen auf Geraden allerdings vermissen lässt. Die Lenkung wirkt dort unpräzise, das Fahrwerk sehr schwammig.
Weitere Kritik gilt dem Getriebe. Die
Schaltwege sind lang. Es fällt schwer,
ohne leichtes Rühren den gewünschten
Gang zu finden. Auch der Rückwärtsgang verlangt Nachdruck. Von der Schaltung abgesehen hinterlässt der Fahrgastraum im Test einen soliden Eindruck.
Auf dem sieben Zoll großen Touch-Display steuert der Fahrer seine Musik und
hat Fahrzeugdaten sowie Rückfahrkamera im Blick. Diverse Ablagen und Fächer
lassen kaum Wünsche offen, anders als
die Bestuhlung. Die Trennwand hinter
AUTO | Vergleich Diesel, Plug-in Hybrid und Benziner
VARIANTEN-REICH
IM TEST
VW Passat Variant 2.0 TDI Comfortline 32.752 Euro
VW Passat Variant 2.0 TSI Comfortline 32.689 Euro
VW Passat Variant GTE
38.025 Euro
62 FIRMENAUTO Mai 2016
Fotos: Achim Hartmann
Den VW Passat gibt es als Benziner, Diesel oder Plug-in Hybriden. Doch die Frage,
welche der Antriebsvarianten wirklich besser für Klima, Ressourcen und FirmenText: Heinrich Lingner, Hanno Boblenz
budget ist, lässt sich nicht so einfach beantworten.
Womöglich war früher nicht
alles besser, bestimmt jedoch um
einiges einfacher. Beim VW Passat gab
es bei seiner Präsentation 1972 eine
Antriebsvariante mit unterschiedlichen
Leistungsstufen und auch mit Dreigangautomatik. Heute dagegen gibt es den
Passat als Benziner, natürlich als Diesel
und seit der aktuellen Einführung des
GTE auch als Plug-in Hybriden. Mitte der
70er-Jahre mussten die Käufer der Einstiegsmotorisierung mit 55 PS auskommen. Heute sind es 120 PS als Diesel und
125 PS als Benziner.
Bevor wir Ihnen jetzt verraten, dass
ein Basis-Passat damals gerade mal
9.000 Mark brutto kostete und Sie das in
Euro umrechnen, begeben wir uns endgültig ins Heute: Der Passat GTE hat
einen 156 PS starken 1,4-Liter-Benziner
plus einen 115 PS starken E-Motor. Das
addiert sich zu einer Systemleistung von
218 PS. Macht dann beim VW-Händler
mindestens 38.025 Euro, womit bereits
klar ist, dass dieser Vergleichstest kein
ganz billiger wird.
Teurer Passat GTE
Dazu passt der 2.0 TSI mit 220 PS und
DSG, den gibt es in der weitgehend entsprechenden Comfortline-Ausstattung
für 32.689 Euro. Etwas teurer kommt der
passende Diesel, er hat 190 PS und kostet mit DSG und als Comfortline
32.752 Euro. Da kommen Flottenmanager ins Grübeln: Lieber Klima schonen
oder doch den Außendienst weiter im
Diesel auf Reisen schicken?
Der Preisvorsprung des GTE wirkt vor
allem gigantisch, wenn man sich vor Augen hält, dass es einen Passat Variant mit
bescheidenerer Leistung bereits ab rund
22.700 Euro gäbe. Immerhin beruhigt der
GTE das Klimagewissen bereits beim
Studieren der Daten: 37 Gramm CO2 pro
Kilometer, da können klassische Motoren nicht mithalten.
Und nun müssen Sie sich an eine Tatsache gewöhnen, die sehr nach Binsenweisheit klingt, dennoch offenbar gern
vergessen wird: Jedes Auto, ob Benziner,
Diesel, Hybrid oder E-Auto, verbraucht
nur so viel Energie, wie man vorher reingefüllt hat. Es spielt keine Rolle, ob es sich
um fossile Kohlenwasserstoffe oder elektrische Energie handelt. Wie viel Ihre
Firmenwagen verbrauchen, liegt ganz
Mai 2016 FIRMENAUTO 63
AUTO | Vergleich Diesel, Plug-in Hybrid und Benziner
Rund vier Stunden dauert es, den GTE aufzuladen.
Zu lange, wenn man unterwegs einen Kunden besucht
und anschließend elektrisch weiterfahren will.
allein an Ihnen. Daran, wie viel Gas die
Fahrer geben und wie oft sie ihm frische
Energie zuführen. Ob man die wahren
Vorteile des GTE nutzt, liegt also am
jeweiligen Fahrprofil. Wer etwa jeden Tag
20 Kilometer zur Arbeit fährt, kann den
Wagen abends ans Stromnetz hängen und
braucht praktisch nie zu tanken. Er fährt
rein elektrisch, bräuchte allerdings auch
gar keinen GTE, sondern käme ebenso
mit einem E-Golf klar. Sofern der Platz
reicht, denn den rein elektrischen angetriebenen Passat gibt es noch nicht.
Der Vorteil besteht also auch in der
hybridischen Nutzbarkeit, der Möglichkeit also, ihn wie ein normales Auto zu
nutzen, wenn es sein soll, quer durch
Deutschland. Dann verbraucht er je nach
Fahrweise zwischen 5,2 und 9,3 Liter Super. Aus diesen Werten wird der Testverbrauch errechnet, wie bei jedem anderen
Testwagen auch. Mit einem Schnitt von
7,1 Liter/100 km liegt der GTE genau zwischen TDI (6,8 Liter) und TSI (8,9 Liter).
Wie aber sieht es aus, wenn die Vorteile
des Plug-in genutzt werden, also mit vol-
ler Batterie gestartet wird? Dann benötigt
der GTE vorerst überhaupt keinen fossilen Treibstoff, sondern nur Strom aus der
Steckdose, und zwar rund 19 Kilowattstunden je 100 km. Eine kWh kostet in
Deutschland durchschnittlich 25 Cent netto, also fallen bei E-Betrieb für die Batterieladungen etwa fünf Euro je 100 km an.
Zur Berechnung der Spritkosten je
100.000 km haben wir wie immer den Verbrauch aus unserer sparsam gefahrenen
Normrunde zugrunde gelegt, wobei der
GTE hier seine Batterie leerfahren
GTE Der Plug-in-Passat ist
ein Gleiter mit Sparpotenzial
TSI Der Benziner ist der
Sportler unter den Variant
TDI Der Diesel geht sehr gut
und verbraucht recht wenig
In der Anzeigenvielfalt und den diversen Bedienmöglichkeiten des GTE kann man sich schon mal
verlieren.
Den Think-Blue-Spartrainer gibt es auch im TSI:
Wer sich an den Tipps orientiert, kommt mit weniger Sprit aus.
Wie in allen Passat-Varianten kostet das Active Info
Display auch im Diesel extra, nämlich ab 554 Euro
ab dem Comfortline.
64 FIRMENAUTO Mai 2016
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Kosten
und Technik
AUTO | xxxxx • xxxxxx
Daten und Ausstattung
VW Passat Variant
2.0 TSI DSG
Comfortline
VW Passat Variant
GTE
32.689
5.207/3.031
24.213/24.440
38.025
6.056/3.526
27.778/28.633
2.034/2.053
4.615/7.003
140
1.717 (HP 15)
1.619 (VK 20/TK 24)
555
10.680/13.087
53,4/32,7
2.433/2.405
5.420/7.802
28
1.626 (HP14)
1.501 (VK 19/TK 21)
555
11.463/13.917
57,3/34,8
7,1
2,1
11,6/6,5
20,8/15,7
74,2/48,4
4,7
3,1
12,4/7,0
20,2/14,8
77,5/49,6
1.984/4
162 (220)/4.500
350/1.500
Sechsgang-DSG/Front
1.395/4
115 (156)/5.000
250 (1.500)
Sechsgang-DSG/Front
4.767/1.832/1.477
650–1.780
1.642/488
2.100/750
Pirelli Cinturato PS
215/55 R 17 V
4.767/1.832/1.477
483–1.613
1.804/446
1.900/750
Pirelli Cinturato PS
215/55 R 17 V
5,3/7,4/12,7
3,5/4,4
244
37,1/64,2
6,4 S
6,4–10,9; 0 8,9 S
66/740
5,3/7,4/13,0
3,6/4,5
225
37,0/65,0
1,4 S + 13,9 kWh
1,4–9,3; 0 7,1 S1)
50/7041)
4,6 D/119
6,3 S/145
1,6 S + 12,4 kWh/37
A
C
A+
•/340
•/340
•/340
269
315/–
483/957
•/315
273/130
403/315
2.004
–/991/1.117
1.008/685
916/1.802
•/201/1.113
739/348
617/1.021/–
269
315/–
483/957
•/315
273/130
403/315
2.004
–/991/1.117
1.008/685
916/1.802
•/201/1.113
739/348
•/542/–
269
315/–
483/957
•/315
273/–
403/315
2.004
–/991/1.117
1.008/–
•/886
•/201/1.113
466/348
•/403/–
VW Passat Variant
2.0 TDI DSG
Comfortline
Betriebskosten*
Euro
Grundpreis
32.752
Teuerung Kaufpreis
5.217/3.037
Gebundenes Kapital
24.406/24.844
Feste Kosten pro Jahr
Euro
Kapitalverzinsung
2.050/2.087
Abschreibung
4.551/6.714
Kfz-Steuer
238
Haftpflichtversicherung (Typklasse)
1.717 (HP 15)
Kaskoversicherung (Typklassen)
1.736 (VK 21/TK 24)
Unterstellung/Garage
555
Summe Fixkosten pro Jahr
10.847/13.047
Summe Fixkosten
ct/km
54,2/32,6
Variable Kosten
ct/km
Kraftstoffkosten
4,0
Reifenkosten
2,1
Reparatur und Wartung
11,7/6,6
Summe
17,8/12,7
Gesamtkosten
ct/km
72,0/45,3
Motordaten
1.968/4
Hubraum/Zylinder
cm3
Leistung
kW (PS)/min
140 (190)/3.500
Drehmoment
Nm/min
400/1.900
Getriebe/Antrieb
Sechsgang-DSG/Front
Abmessungen/Gewichte
Länge/Breite/Höhe
mm 4.767/1.832/1.477
Kofferraumvolumen
l
650–1.780
Leergewicht inkl. Fahrer/Zuladung
kg
1.695/475
Anhängelast gebremst/ungebremst kg
2.100/750
Pirelli Cinturato PS
Testwagenbereifung
215/55 R 17 V
Fahrleistungen/Verbrauch (Messwerte)
0–80/–100/–140 km/h
s
6,0/8,4/15,8
60–100/80–120 km/h
s
4,6/5,7
Höchstgeschwindigkeit
km/h
233
Bremsweg kalt aus 100/130 km/h
m
38,0/64,9
FIRMENAUTO-Normrunde
l/100 km
5,0 D
Testverbrauch
l/100 km
5,0–8,4; 0 6,8 D
Tankinhalt/Reichweite
l/km
66/970
ECE-Verbrauch/CO2
l/100 km / g
Effizienzklasse
Preise und Ausstattung
Euro
Parksensoren/Rückfahrkamera
Verkehrszeichenerkennung
Kollisionswarner/Notbremssystem
Totwinkelwarner/mit Spurhalteassistent
Tempomat/Radartempomat
Sitzheizung/beheizbares Lenkrad
Schlüsselloser Zugang/elektr. Heckklappe
Lederausstattung
Schiebedach/Panoramadach/auch hinten
Adaptives Fahrwerk/Niveauregulierung
LED-Licht/mit aktiver Lichteinstellung
Radio/Digitalradio DAB/Soundsystem
Navigation/Bluetooth
Aluräder 17-/18-19-Zoll
• = Serie, – = nicht erhältlich. 1) Ohne Ladung am Netz, also nur mit Verbrenner
66 FIRMENAUTO Mai 2016
* 20.000/40.000 km/p. a., 60/36 Monate, berechnet von
durfte. Der GTE verursacht also, wenn er
rein elektrisch fährt, Energiekosten von rund
5.000 Euro. Kooperieren Verbrenner und EMotor, verbraucht er auf der Normrunde auf
100 km 1,4 Liter Super und 13,9 kWh Strom,
das entspricht Treibstoffkosten pro 100.000
km von rund 4.900 Euro.
Das kann der Diesel schon mal besser, bei
ihm sind es etwa 4.070 Euro, wenn man den
Eco-Runden-Verbrauch von fünf Litern je
100 km und die heutigen Dieselpreise berücksichtigt. Bei sechs Litern je 100 km sind
es rund 4.900 Euro. Wer einen Passat TDI im
Alltag fährt, weiß, dass das kein unrealistischer Wert ist. Das ändert sich natürlich,
wenn die Erdölpreise wieder steigen. Bei
einem Literpreis von 1,30 Euro und sechs Liter Verbrauch ist der TDI bereits wesentlich
teurer (6.550 Euro netto).
Das bestätigt auch der Blick auf die Betriebskosten pro Kilometer mit unseren Standardlaufleistungen. Ob die Fahrer 20.000
oder 40.000 Kilometer herunterspulen, der
Hybride bleibt teurer und wird sich selbst
bei noch höherer Fahrleistung nicht rechnen.
Kultivierter Plug-in Hybrid
Der Mehrpreis des GTE ist über den Konsum
also nur bei sehr stark steigenden Spritpreisen reinzuholen. Sein wahrer Vorteil: Die Geschäftswagen können recht lange Strecken
lokal emissionsfrei zurücklegen. Allerdings
dauert es vier lange Stunden, die Batterie an
der Schuko-Steckdose bei 220 Volt aufzuladen. Da dürfte der eine oder andere Fahrer
unterwegs beim Kunden eine Schnelllademöglichkeit vermissen. Trotzdem spricht
einiges für den Plug-in-Passat. Der kräftige
E-Motor und der samtige Benziner ergeben
eine harmonische Antriebseinheit, die nicht
nur fix zur Sache kommt, sondern auch sehr
geschmeidig läuft.
Deutlich seidiger jedenfalls als der TDI,
der sein selbstzündendes Verbrennungsverfahren nicht immer verbirgt. Der TSI dagegen läuft fast so kultiviert, sein wahrer Vorteil sind die besseren Fahrleistungen. Was
hingegen beide fossil angetriebenen VW besser können, ist federn. Obwohl alle drei Testwagen mit dem rund 1.000 Euro teueren
DCC-Fahrwerk ausgerüstet sind, fahren die
beiden deutlich runder als der etwas steifbeinige Plug-in Hybrid. Zudem fällt der
GTE beim Kurvenfahren mit synthetisch
wirkender Lenkung und trägerem Einlenkverhalten auf.
Was jedoch am meisten stört, ist das gewöhnungsbedürftige, gummiballartige Pedalgefühl beim Bremsen. 109 Kilogramm schwerer als der TDI und sogar 162 Kilo schwerer
TESTERGEBNIS
VW Passat Variant
GTE
VW Passat Variant
2.0 TDI DSG
VW Passat Variant
2.0 TSI DSG
20
10
15
10
10
5
10
10
10
100
12
4
9
6
8
4
8
7
9
67
12
4
11
7
9
5
9
7
9
73
12
4
11
7
9
5
9
7
9
73
40
10
10
5
10
5
5
15
100
18
9
3
1
2
3
3
14
53
18
9
2
1
1
4
5
14
54
18
9
2
1
2
4
5
14
55
25
15
10
20
10
10
5
5
100
18
13
8
17
9
8
4
5
82
21
13
8
17
9
8
4
4
84
21
13
8
17
9
8
4
4
84
10
10
5
10
15
5
20
10
10
5
100
9
8
5
8
8
3
20
4
6
5
76
7
8
4
9
7
3
16
–
–
5
59
8
7
4
9
8
4
13
–
–
5
58
20
25
20
10
15
10
100
7
18
16
2
11
9
63
8
20
18
2
11
9
68
8
20
18
2
11
9
68
30
15
5
50
550
25
15
3
43
384
23
11
5
39
377
21
10
4
35
373
75
10
5
10
100
68
10
4
5
91
75
8
4
5
92
72
10
4
5
93
650
471
469
464
➊
➋
❸
Fahrzeug
als der TSI ist der Hybrid obendrein und mit
1.729 Kilo wiegt er fast doppelt so viel wie der
einen halben Meter kürzere Passat der Baureihe B1 von 1973 (rund 900 Kilo). Aber wir
wollten ja nicht mehr von gestern reden.
❶ GTE
Das ist eine echte Überraschung: Trotz
Schwächen und hohen Betriebskosten gewinnt der GTE ganz knapp. Zum Sieg verhilft ihm nur die Möglichkeit zum rein
elektrischen Fahren. Wird das Auto nicht
konsequent nachgeladen, sehen die Unterhaltskosten wegen des hohen Anschaffungspreises gleich schlechter aus und man
fährt besser Diesel oder Benziner. Der GTE
ist das Auto für Pendler.
❷ TDI
Mit den niedrigsten Verbrauchswerten liegt
der Diesel am Ende knapp hinter dem Plugin-Passat. Vielfahrern aber bietet er immer
noch die kostengünstigste Möglichkeit, Passat zu fahren.
❸ TSI
Knapp geschlagen, ist der Benziner dennoch
kein Verlierer. Für Wenigfahrer und Dynamiksensible ist der kräftige und schnelle
TSI der beste Passat, trotz seines Verbrauchs.
Und wer den Gasfuß zügelt, kann auch
niedrige Verbräuche hereinfahren.
Karosserie
Raumangebot
Außenabmessungen
Kofferraum
Zuladung
Variabilität/Funktionalität
Instrumente/Anzeige
Bedienung
Rundumsicht
Qualitätsanmutung
Ergebnis Karosseriewertung
Sicherheit
Sicherheitsausst./-assistenz
Licht
Bremsweg kalt aus 100 km/h
Bremsweg kalt aus 130 km/h
Bremsweg warm aus 130 km/h
Verzögerung aus 170 km/h
Pedalgefühl
Fahrsicherheit
Ergebnis Sicherheitswertung
Komfort
Federungskomfort
Sitze vorn
Sitze hinten
Multimedia
Komfort-Assistenzsysteme
Klimatisierung
Innengeräusche (Messwerte)
Geräuscheindruck
Ergebnis Komfortwertung
Antrieb
Laufkultur
Durchzugskraft
Leistungsentfaltung
Schaltung/Getriebeabstufung
Beschleunigung/Vmax
Zwischenbeschleunigung
Testverbrauch
Lademöglichkeiten
Reichweite Elektro
Reichweite
Ergebnis Antriebswertung
Fahrverhalten
Fahrdynamik
Handling/Fahrspaß
Lenkung
Wendekreis
Traktion/Wintertauglichkeit
Geradeauslauf/Windempfindl.
Ergebnis Fahrverhalten
Umwelt
Well-to-Wheel-CO2-Emission
CO2 nach NEFZ
Stand- und Fahrgeräusch
Ergebnis Umweltwertung
Eigenschaftswertung
Kosten
Betriebskosten1)
Ausstattung1)
Aufpreisgestaltung
Garantie
Summe
Gesamtwertung
1)
GER
TESTSIE
Bester erhält volle Punktzahl
Platzierung
Mai 2016 FIRMENAUTO 67
AUTO | Modellcheck Smart Forfour
DARF’S ETWAS
MEHR SEIN?
Neben dem Fortwo gibt es nun
wieder einen Smart Forfour:
Drei Motoren und vier
Ausstattungen stehen für den
längeren Viersitzer zur Wahl.
Unser Modellcheck gibt den
Durchblick und Tipps zum Kauf.
Text: Guido Borck, Hanno Boblenz
In den europäischen Metropolen
gehört der Smart längst zum
Stadtbild. Auch in Deutschland sind die
Stadtflitzer richtig beliebt. Die größte
Fangemeinde hat Smart aber in Italien.
Genauer gesagt in Rom. Jeder dritte
Smart rollt durch die engen Gassen der
italienischen Hauptstadt. Wen wundert´s,
dort sind Parkplätze fast genauso so selten wie eine Privataudienz beim Papst.
Neben dem bekannten Zweisitzer hat
die Daimler-Tochter seit Ende 2014 mit
dem Forfour wieder einen Viertürer und
vor allem ein Auto mit vier Sitzen im Programm. Der macht vieles anders und besser als sein wenig erfolgreicher Vorgänger, der 2006 nach nur zwei Jahren wieder vom Markt verschwand. Damals hatte sich Smart mit Mitsubishi zusammen-
68 FIRMENAUTO Mai 2016
getan. Den neuen Forfour entwickelte
Daimler nun zusammen mit Renault. Der
Forfour teilt sich die technische Plattform
mit dem Twingo, wobei der Franzose mit
3,60 Metern zehn Zentimeter länger ist,
was an seiner stattlicheren Frontpartie
liegt. Abgesehen von der Optik sind beide Autos gleich, vom Raumangebot bis
zum Zündschlüssel. Aber trotzdem sehen sie unterschiedlich aus. Gibt es also
keine gravierenden Unterschiede? Von
wegen.
Der Forfour hat einen stolzen Preis
Während der 71 PS starke Basis-Twingo
schon bei günstigen 7.125 Euro loslegt,
wechselt der gleichstarke Forfour erst für
9.786 Euro seinen Besitzer. Die enorme
Differenz von 2.661 Euro mag nicht nur
den einen oder anderen Fuhrparkmanager abschrecken, sondern bedeutet im
Kleinstwagensegment Welten. Billiger,
aber nicht wesentlich günstiger geht’s
beim Smart nur mit der exklusiven Einstiegsmotorisierung. Die hat 61 PS und
startet bei 9.315 Euro, was immer noch
eine Menge Geld ist.
Den Mehrpreis begründet Smart mit
den durchdachteren Details. Aber rechtfertigt das seinen hohen Kaufpreis? Wir
sitzen Probe: Verglichen mit seinen ultrakurzen Abmessungen liefert der Forfour dem Fahrer- und Beifahrer erst einmal ein gutes Raumgefühl. Trotzdem sollten vor allem größere Fahrer unbedingt
das Komfort-Paket für 248 Euro wählen.
Dann lassen sich nicht nur die Außenspiegel elektrisch einstellen, sondern Fah-
Mit nur 3,50 Metern Länge wuselt sich der viertürige Smart emsig durch´s Stadtgetümmel.
Dass der Forfour eher als vollwertiger
Zweisitzer gedacht ist, wird beim Entern
des Fondabteils klar. Zwar schwingen die
hinteren Türen weit auf und ermöglichen
einen bequemen Ein- und Ausstieg, doch
das Platzangebot ist insgesamt begrenzt.
Zwei Erwachsene fühlen sich hier allenfalls auf einem Kurztrip wohl. Logisch,
bei einer Außenlänge von nur lediglich
3,50 Metern kann auch der Smart-Viersitzer nicht zaubern. Dennoch ist ein Kofferraumvolumen von 185 bis maximal
975 Liter für Apotheken-Kuriere oder andere kleine Lieferdienste noch vollkommen ausreichend dimensioniert.
Variabel für eine Zweier-Beziehung
rersitz, Lenkrad sowie Sicherheitsgurte
in der Höhe verstellen.
Für einen Stadtflitzer hat das Minicar
allerdings zu wenig brauchbare Ablagen.
Zwar gibt es drei Cupholder, doch eine
vernünftige Möglichkeit, eine Geldbörse
unterzubringen wäre auch nicht so
schlecht. Das Handy lässt sich ja noch in
der kleinen Schublade unter dem Schalthebel verstauen. So lange man es nicht laden muss. Denn der dazu gehörige USBAnschluss verbirgt sich weit hinten zwischen den Sitzen. Wahrscheinlich, damit
hinten mitfahrende Kids ihr Handy auch
mal laden können. Kabelsalat ist also programmiert. Schon deshalb sollte man die
Smartphone-Halterung inklusive Lademöglichkeit für 84 Euro und am besten
gleich das Radio samt Lautsprecher für
352 Euro bestellen. Aber bitte nicht die
Radiovorrüstung mit Lautsprechern vergessen: Kostenpunkt 120 Euro. Sie merken schon: Bei Smart kostet alles extra,
selbst der abschließbare Deckel des Handschuhfachs (50 Euro). Klimaanlage? Gibt
es im Cool & Audio-Paket ab 798 Euro.
Fourfour und Twingo stammen aus der Kooperation von
Mercedes und Renault. Sie teilen sich eine technische
Basis, unterscheiden sich aber im Detail
Dafür haben sich die Ingenieure viele Gedanken um die Variabilität gemacht und
dem Forfour praktische Detaillösungen
auf den Weg gegeben. So lässt sich in allen Baureihen die Beifahrersitzlehne nach
vorne klappen, damit Sperriges bis zu
einer Länge von 2,22 Metern mitgenommen werden kann. Wer häufiger größere Gegenstände wie voluminösere Pakete transportieren muss, sollte die variablen Rücksitze für 231 Euro bestellen.
Dann lassen sich die hinteren Sitzflächen
mit wenigen Handgriffen im Fußraum
absenken. Das bringt nützliche Zentimeter mehr an Höhe und Stauraum. Obendrein spendiert dann Smart noch eine
praktische Ladebox dazu. Die nimmt allerhand Kleinkram auf und kann bei
Nichtgebrauch einfach herausgenommen
werden.
Viel Sicherheit, ansonsten karge Basis
Der Forfour wird in vier Ausstattungslinien angeboten: Basis, Passion, Prime
und Proxy. Lobenswert: Sieben Airbags,
inklusive Knie-Airbag für den Fahrer
sind immer serienmäßig an Bord. Selbst
ein Tempomat ist schon im Grundpreis
mit drin. Der weniger als eine Tonne
leichte Forfour rennt nach Motorisierung
mit bis 165 km/h über die Autobahn. Da
kommt schon mal ein mulmiges Gefühl
auf, speziell, wenn der Winzling aus
Mai 2016 FIRMENAUTO 69
1 Gegen kalte Wintertage gibt
es im Forfour vorne eine Sitzheizung. Der Schalter befindet sich aber
Renault-typisch versteckt neben
der Sitzfläche und nicht am Cockpit.
AUTO | Modellcheck Smart Forfour
dem Windschatten großer Lkw kommt.
Deshalb haben ihm die Entwickler einen
Seitenwind-Assistenten mit auf den Weg
gegeben. Der bremst im Notfall bei kräftigen Windböen die Räder gezielt ab, damit weniger heftig gegengelenkt muss.
Ansonsten kommt das Grundmodell
sehr mager daher. So lässt sich die Rückbank nur im Ganzen umlegen und den
elektrischen Fensterhebern vorn fehlt ein
Einklemmschutz. Unvorstellbar bei einem modernen Auto.
2 Der Smart ist sehr unübersichtlich.
Parksensoren (252 Euro) lohnen sich
also. Der Kollisionswarner kostet weitere 210 Euro.
3
Passion ist die bessere Wahl
4
Bis auf den fehlenden Fingerquetschschutz können natürlich auch viele Dinge bei der Basisversion nachgerüstet werden. Die gehen aber ins Geld. Deshalb
sollte man besser gleich die 1.168 Euro in
die Version Passion investieren. Diese
zweite Ausstattungsniveau kommt mit
geteilten Rücksitzlehnen, einem Multifunktionslenkrad, Alu-Rädern und einer
kontrastreichen Bordcomputer-Anzeige.
Aber er bietet nicht nur mehr Komfort,
sondern lässt reichlich Spielraum zur Individualisierung. Anstelle von tristem
Schwarz und hartem Kunststoff sind
beim Passion Cockpit und Türverkleidungen hübsch mit Stoff bezogen.
Wer mag, kann es im Forfour richtig
bunt treiben. Von peppigem Orange bis
hin zu grellem Türkis in Ausstattung
Proxy reicht das Angebot.
2
Große Vielfalt bei den Extras
Genug gemeckert, wir wollen fahren.
Denn das ist die Königsdiziplin des
Cityflitzers. Kaum ein Auto fährt sich so
einfach, ist so handlich. Der Forfour mit
seinem kleinen Wendekreis ist der König
der Stadt. Spätestens beim Einparken
macht sich aber ein Manko bemerkbar:
Dicke C-Säulen samt kleiner Fenster hinten schränken die Sicht ein. Zumal sich
die hinteren Kopfstützen nicht vollständig versenken lassen. Kaum zu glauben
bei einem gerade mal 3,50 Meter kurzen
Auto, doch Parkpiepser (252 Euro) oder
die Rückfahrkamera sind ein Muss.
Letztere gibt es zusammen mit dem
Cool & Media-Paket ab 895 Euro. Im Preis
sind dann ein sieben Zoll großer NaviTouchscreen, Radio sowie eine Klimaautomatik mit drin. Ist der Smart mit diesem Multimediagerät ausgerüstet, lässt
sich ein Smartphone problemlos einbinden. Apps können via Mirror Link auf
den Bildschirm gespiegelt werden und
die integrierte Tom Tom-Navigation
70 FIRMENAUTO Mai 2016
1
5 Ab der Ausstattungsstufe Passion
sind das Cockpit und die Türverkleidungen mit schickem Stoff bezogen.
Die kommt in peppigem Orange daher.
6 Das Multimediasystem glänzt mit
zielsicherer Navigation in Echtzeit.
Ein Smartphone lässt sich einfach per
Bluetooth andocken und die Sprachsteuerung funktoniert tadellos.
Cityfreundliche Abmessungen, vorbildliche Sicherheitsausstattung, handliche Fahreigenschaften, sehr
kleiner Wendekreis, gutes Raumangebot vorne, bequeme Sitze, einfache Bedienung, quirliger Dreizylinder-Turbo, für einen Kleinstwagen umfangreiches Angebot an Multimedia- und Assistenzsystemen, eigenständiges Design, viele Möglichkeiten zur Individualisierung, wertstabil
Hoher Kaufpreis, mäßige Komfortausstattung, kleinliche Aufpreispolitik mit stellenweise teuren Extras,
enges Fondabteil, schlechte Sicht nach hinten, wenig praxistaugliche Ablagemöglichkeiten, seitenwindempfindlich, fehlender Einklemmschutz für die elektrischen Fensterheber beim Basismodell, nur zwei Jahre
Garantie
3 Das runde Kombiinstrument
des Smart ist schon Kult: Den Drehzahlmesser mit integrierter Cockpituhr gibt es für 126 Euro extra.
4 Großzügig dimensioniert ist
der Tacho. Dazu gibt es ab dem
zweiten Ausstattungsniveau das
große, farbige TFT-Display für den
Bordcomputer.
5
Ausstattung & Preise
Smart Forfour 0.9 Turbo (10.588 Euro)
ABS, ESP, Berganfahrhilfe, Seitenwindassistent, Fahrer- und Beifahrerairbag, Seitenairbags vorne, Knieairbag für Fahrer, Gurtstraffer/
Gurtkraftbegrenzer 4/4, zwei Isofix-Kindersitzbefestigungen
Elektrische Fensterheber vorne, Bordcomputer, Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, 12-Volt-Steckdose, Zentralverriegelung
Lederlenkrad, klappbare Lehne Beifahrersitz, umlegbare Rücklehne, Ablagen in Türen vorne/hinten, offenes Handschuhfach, Ausstellfenster hinten, 15-Zoll Stahlräder
Ausstattung Passion (11.756 Euro), Prime (12.394 Euro)
sowie Proxy (13.529 Euro)
6
wie Basis, zusätzlich elektrische Fensterheber, Multifunktionslenkrad, Farbdisplay, Spiegel in Sonnenblenden, Taschen Rückseite Sitze,
Leseleuchten, Kofferraumbeleuchtung, Rücklehne mittig geteilt,
Aluräder, in Wagenfarbe lackierte Zierteile, andere Dachfarben, StoffDekors und bunt zusammenstellbarer Innenraum
Prime: wie oben, zusätzlich beheizte Ledersitze, Tablet-Halterung
Proxy: wie oben, zusätzlich Glasdach, Klimaautomatik, Radio, AUX/
USB, Bluetooth, abschließbares Handschuhfach, Netz im Fußraum,
blau-weißer Innenraum, 16-Zoll Räder
Ausstattungspakete
Cool & Audio (798 Euro): Radio, AUX, USB, Bluetooth, Connect-App für
Smartphone-Navigation, Klimaanlage
Cool & Media (1.470 Euro)1): Touchscreen, AUX, USB, SD, Bluetooth,
Mirror Link, SD-Navigation, Klimaautomatik
LED & Sensor-Paket (428 Euro)1): LED-Tagfahrlicht, Nebelleuchten,
Licht-/Regensensor
Komfort-Paket (248 Euro): Lenkrad in Höhe verstellbar, höhenverstellbarer Fahrersitz, elektrisch verstell- und beheizbare Spiegel,
höhenverstellbare Gurte
7
Zusatzausstattung in Euro
8
7 Nettes Detail für die Klimaautomatik: Eine verschiebbare Lupe
dient hierbei zur besseren Ablesbarkeit der Innenraumtemperatur.
8 Braucht ein Kleinstwagen drei
Cupholder? In dem Schubfach lässt
sich ein Handy unterbringen, ansonsten sind brauchbare Ablagen
Mangelware.
Karosserie, Antrieb & Fahrwerk:
Aluräder 15-/16-/17-Zoll. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399/–/–
Alarmanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252
Karosserie weiß/schwarz/Sonderfarbe . . . . . . . . . •/•/302
Sicherheitszelle schwarz/Metallic. . . . . . . . . . . . . . . •/210
Faltdach/Panorama-Glasdach . . . . . . . . . . . . . . . . . 831/411
abgedunkelte Scheiben hinten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
35-Liter-Tank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
Komfort:
Elektrisch einstell- und beheizbare Spiegel . . . . . . . . . . . . 159
Uhr und Drehzahlmesser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
Sitzheizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
Sitze in Lederimitat/Ledersitze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
Mittelarmlehne vorne/abschließbares Handschuhfach . . . .79/37
Klimaanlage/Klimaautomatik (Cool & Audio) . . . . . . . . 798/924
Schlüsselloser Zugang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –
Sicherheit, Licht und Sicht:
Sidebags hinten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –
Totwinkelwarner/Spurhalteassistent . . . . . . . . . . . . . . –/319
Kollisionswarner. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210
Tempomat/mit adaptiver Tempoanpassung. . . . . . . . . . .•/–
Verkehrszeichenerkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . –
Einparkhilfe hinten/vorne und hinten . . . . . . . . . . . . . 252/–
Rückfahrkamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2891)
Nebelscheinwerfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
Xenon-/LED-Scheinwerfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .–/–
Ambientebeleuchtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1261)
Umlegbare Sitzbank hinten mit Cargobox/Laderaumabd.231/33
Gepäcknetz/Kofferraumwanne . . . . . . . . . . . . . . . . . .37/44
Reifen-Reparaturset mit Kompressor
88
Multimedia:
Audio-Navisystem (Radio, AUX/USB, Bluetooth, App) . . . . . . 453
Smartphone-Halterung vorne/iPad-Halterung hinten . . . 84/1721)
Soundsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5001)
Rot markiert: FIRMENAUTO-Empfehlung.
•= Serie, – = nicht erhältlich; 1) ab Passion
Mai 2016 FIRMENAUTO 71
AUTO | Modellcheck Smart Forfour
lässt sich dann per Sprachsteuerung bedienen.
Drei Motoren und eine gute Automatik
2
Bei den Motoren dreht sich alles um den
Einliter-Dreizylinder, den es in drei Ausbaustufen gibt. Wer den Forfour fast ausschließlich durch die City bewegt, ist mit
61 PS schon gut bedient. Allen anderen
sei die 71 PS-Alternative ans Herz gelegt.
Bei vielen Überlandfahrten sollte die
Wahl auf den 90 PS-Turbo fallen. Der legt
sich schnatternd ins Zeug, wird aber nie
aufdringlich laut. Nur sparsam ist er
nicht: In der Stadt muss man mit mit
sechs bis sieben Litern rechnen, zu viel
für ein so leichtes Auto. Wer noch 1.197
Euro übrig hat, überlässt dem Doppelkupplungsgetriebe die Arbeit. Der neue
Schaltautomat schaltet endlich sanft und
das lästige Kopfnicken der Passagiere ist
endgültig passé. Sollten sie dennoch einem Smart-Fahrer mit schüttelndem
Haupthaar begegnen, liegt das wohl eher
am klanggewaltigen JBL-Soundsystem.
Kostenpunkt: 500 Euro.
1 Der Forfour ist kein Langstreckenauto, aber für kurze
Strecken reicht der Platz hinten.
2 Elektrisches Panoramadach: Für 412 Euro versprüht
der Forfour Cabriofeeling mit zugfreier Frischluft.
3 Der Kofferraum ist wirklich groß und vor allem eben.
4 Bei den Readyspace-Sitzen (231 Euro) lassen sich die
Sitzflächen umdrehen und im Fußraum versenken. Das
schaff t noch mehr Platz.
1
3
4
Die Varianten des Smart Forfour
Herstellerangaben. 1) Start-Stopp, 2) Doppelkupplungsgetriebe
72 FIRMENAUTO Mai 2016
Effizienzklasse
13.155
13.908
45,3/29,4
45,9/29,8
B
B
108
97
99
185–975
185–975
185–975
420 9.366
425 9.836
425 10.588
Effizienzklasse
Effizienzklasse
Betriebskosten3)
(ct/km)
230
230
Betriebskosten3)
(ct/km)
Betriebskosten3)
(ct/km)
Preis (Euro)
260–340
260–340
Preis (Euro)
99
97
Zuladung (kg)
Preis (Euro)
Zuladung (kg)
C
B
B
Zuladung (kg)
40,3/25,9
39,8/26,3
41,8/26,9
Kofferraum (l)
Kofferraum (l)
CO2 (g/km)
Verbrauch
(l/100 km)
3)
8.811
9.282
10.034
Kofferraum (l)
0–100 (s)
Drehmom.
(Nm/min)
92/2.850 16,7 151 4,7 S
91/2.850 15,9 151 4,2 S
135/2.500 11,2 165 4,3 S
260
260
255
CO2 (g/km)
45 (61)
52 (71)
66 (90)
260–350
260–350
260–350
CO2 (g/km)
Leistung
kW (PS)
3
3
3
Forfour
1.0
1.01)
0.9 Turbo1)
Verbrauch
(l/100 km)
Zylinder
999
999
898
91/2.850 15,5 151 4,3 S
135/2.500 10,4 155 4,2 S
Verbrauch
(l/100 km)
Leistung
kW (PS)
52 (71)
66 (90)
0–100 (s)
Zylinder
3
3
Drehmom.
(Nm/min)
Hubraum
(cm3)
999
898
Hubraum
(cm3)
Fortwo Cabrio
1.01)
0.9 Turbo1), 2)
Vmax (km/h)
91/2.850 15,6 151 4,5 S 104
91/2.850 14,4 151 4,1 S 93
135/2.500 10,4 155 4,2 S 97
Vmax (km/h)
45 (61)
52 (71)
66 (90)
Vmax (km/h)
Leistung
kW (PS)
3
3
3
0–100 (s)
Zylinder
999
999
898
Drehmom.
(Nm/min)
Hubraum
(cm3)
Fortwo Coupé
1.0
1.01)
0.9 Turbo1)
tet das Doppelkupplungsgetriebe
komfortabel ohne Zugkraftunterbrechung. Ende 2016 will Smart
Fortwo und Cabrio auch wieder als
Elektrofahrzeuge auflegen. Darüber
hinaus wird es 2017 auch eine
batterieelektrische Variante vom
fünftürigen Forfour geben.
auf dem Markt. Altgediente SmartFahrer mussten umdenken. Statt
der gewohnten Automatik gibt es
nun einen Schalthebel mit fünf
Gängen. Optional ist eine empfehlenswerte Automatik im Angebot.
Im Gegensatz zum automatisierten
Schaltgetriebe der Vorgänger arbei-
Der kleine Zweisitzer Fortwo war das
erste Modell der Mercedes-Tochter
Smart. Er kam 1998 als Coupé und
später als Cabrio auf den Markt. Mit
Einführung der dritten Generation
im Jahr 2014 ist der Fortwo in den
Abmessungen gewachsen, aber
immer noch das kleinste Minicar
41,9/27,1
42,4/27,5
43,1/28,0
C
B
B
Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von
Der aktuelle Fortwo wuchs um zehn Zentimeter in der Breite
und ist mit 2,70 Metern kurz genug für kleinste Lücken.
Das Cabrio kostet stolze 3.873 Euro mehr als das Coupé, allerdings kommt es immer mit Doppelkupplungsgetriebe.
Die Konkurrenten
Fiat 500
0.9 8V Twinair
13.992 Euro
Renault Twingo
1.0 TCe 90 Experience
10.076 Euro
VW Up
1.0 Move Up
9.559 Euro
875 cm3, 77 kW (105 PS), 145 Nm, 0–100 km/h 10,0 s
3,4 l S/100 km, 89 g CO2, Effizienzklasse A
898 cm3, 66 kW (90 PS), 135 Nm, 0–100 km/h 10,8 s
4,3 l S/100 km, 99 g CO2, Effizienzklasse B
999 cm3, 55 kW (75 PS), 95 Nm, 0–100 km/h 13,2 s
4,6 l S/100 km, 106 g CO2, Effizienzklasse C
Betriebskosten: 46,4/30,2 ct/km
Viel Platz vorn, sieben Airbags, auch als Cabrio erhältlich, spritziger Motor, hoher Restwert
Nur Dreitürer, teuer, durstiger Motor, harte Federung,
hohe Sitzposition, hinten eng, nur zwei Jahre Garantie
Betriebskosten: 44,3/29,0 ct/km
Billiger als Smart, gutes Platzangebot vorn, bequeme
Sitze, sehr kleiner Wendekreis
Geringere Variablität als Smart, kein Knieairbag für
Fahrer, enges Fondabteil, nur zwei Jahre Garantie
Betriebskosten: 41,3/26,4 ct/km
Gutes Platzangebot vorn, bequeme Sitze, komfortables Fahrwerk, City-Notbremsassistent lieferbar
Magere Ausstattung, teure Extras, Fünftürer kostet extra,
schwächere Fahrleistungen, nur zwei Jahre Garantie
+
–
+
–
Fahrbericht des überarbeiteten Fiat 500
www.firmenauto.de/500
+
–
Vergleichstest Minicars mit VW Up, Renault
Twingo, Opel Karl und Hyundai i10
www.firmenauto.de/minicars
Der Renault Twingo im Fahrbericht
www.firmenauto.de/twingo
Daten des Smart Forfour 0.9 Turbo
Motor
Karosserie und Fahrwerk
Werte
Bauart . . . . . . . . . . . . Dreizylinder-Benziner mit Turboaufladung,
. . . . . . . . . . .Direkteinspritzung, Start-Stopp und Rekuperation
Hubraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 cm³
Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 kW (90 PS) bei 5.500/min
Drehmoment . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 Nm bei 2.500/min
Getriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Fünfgang manuell
Kraftübertragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Hinterradantrieb
NEFZ-Verbrauch innerorts/außerorts/gesamt 5,1/3,9/4,3 l S/100 km
CO2-Ausstoß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .99 g/km
Effizienzklasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B
Länge/Breite/Höhe . . . . . . . . . . . . . . .3.495/1.665/1.554 mm
Radstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.494 mm
Kofferraumvolumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185–975 l
Tankinhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 l
Sitzplätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Leergewicht (inkl. Fahrer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .995 kg
Zuladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .425 kg
Anhängelast gebremst/ungebremst . . . . . . . . . . . . . . . 0/0 kg
Dachlast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 kg
Reifengröße . . . . . . . . . .165/65 R 15 vorne/185/45 R 16 hinten
0–80/–100/–140 km/h . . . . . . . . . . . . . . . .8,1/12,5/28,1 s1)
60–100 km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,4s1)
80–120 km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,8 s1)
Höchstgeschwindigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 km/h
Bremsweg aus 100/130 km/h mit kalter Bremse . 35,7/nicht gem.1)
Verbrauch
FIRMENAUTO-Normrunde . . . . . . . . . . . . . . . 5,7 l S/100 km2)
Testverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . .5,7–7,2; Ø 6,9 l S/100 km2)
Reichweite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405 km
Wendekreis rechts/links . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,8/8,9 m
Betriebskosten
Restwertprognosen
Smart Forfour 0.9 Turbo . . . . . . . . . . . . . . . . 10.588 Euro
Teuerung während der Nutzungsdauer . . . . . . . . . . 1.686/981
Gebundenes Kapital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.837/8.209
Festkosten in Euro/Jahr
Fotos: Achim Hartmann (16)
Kapitalverzinsung . . . . . . .
Abschreibung . . . . . . . . .
Steuer . . . . . . . . . . . . . .
Haftpflicht (HP 14, R7)1) . . .
Vollkasko (VK 13/TK 15, R4)1)
Unterstellung/Garage . . . .
Festkosten pro Jahr . . . . . .
Festkosten in ct/km . . . . . .
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. . 658/690
1.589/2.288
. . . . . . 26
. . . . 1.626
. . . . . 967
. . . . . 555
5.421/6.151
. . 27,1/15,4
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Modell
Smart Forfour 0.9 Turbo
Fiat 500 0.9 8V Twinair
Renault Twingo TCe 90
VW Up 1.0
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. . . . 6,9
. . . . .1,2
. . 7,9/4,5
. 16,0/12,6
Gesamtkosten: . . . . . . . 43,1/28,0 ct/km
1)
Versicherung (70 Prozent) mit 500 Euro SB einschließlich Teilkasko mit 150 Euro SB.
20.000/40.000 km p. a., 60/36 Monate
Berechnet von
Messwerte von »auto motor und sport« mit Ausst. Passion; 2) mit Doppelkupplungsgetriebe
Wertverlust bei 20.000 km/Jahr
und 60 Monaten Nutzung
77 %
9.350
68 %
10.950
74 %
8.600
74 %
8.800
Wertverlust bei 40.000 km/Jahr
und 36 Monaten Nutzung
77 %
9.350
68 %
10.950
73 %
8.500
74 %
8.750
Gerundete Händlereinkaufswerte in Euro
Wartungs- und Verschleißkosten
Variable Kosten in ct/km
Kraftstoff . . . . . . . . .
Reifen . . . . . . . . . . .
Wartung und Reparatur
Summe variable Kosten
Preis inkl.
Ausstattung
12.118
16.090
11.586
11.843
1)
Modell
Smart Forfour 0.9 Turbo
Fiat 500 0.9 8V Twinair
Renault Twingo TCe 90
VW Up 1.0
Angaben in Euro, 1) Daten liegen noch nicht vor
Bei 20.000 km/Jahr
und 60 Monaten Nutzung
Wartung
Verschleiß
Summe
1.157
1.211
2.368
1.004
1.459
2.463
k. A.1)
k. A.1)
k. A.1)
1.318
1.169
2.487
Wartung
1.385
1.383
k. A.1)
1.654
Bei 40.000 km/Jahr und
36 Monaten Nutzung
Verschleiß
1.722
1.655
k. A.1)
1.762
Summe
3.107
3.038
k. A.1)
3.416
TecRMI
Mai 2016 FIRMENAUTO 73
SERVICE | Kostencheck
KOSTENCHECK
MITTELKLASSE
Betriebskosten, Restwerte, Wartungsaufwand: Der Kostencheck nimmt in jedem Heft ein
anderes Segment unter die Lupe und nennt die Kosten für die meistverkauften Firmenwagen.
Text: Martin Schou
Dazu ein Ausblick auf die neuen Autos dieser Fahrzeugklasse.
Nimmt man allein nur die gewerblichen Zulassungszahlen
zur Hand, sind Mittelklasse-Limousinen
und Vertreter-Kombis schon längst nicht
mehr bei jedem Hersteller die unangefochtenen Volumenbringer. Die Mittelklasse ist für viele Autokonzerne aber immer noch ein Aushängeschild für ihre
Marken. Benchmark sozusagen für die
ganze Produktpalette.
So will Fiat mit dem Revival der Alfa
Romeo Giulia die eigene Messlatte wieder höher legen und buhlt um die Gunst
sportlicher Außendienstler. Den klassischen Vertreter-Kombi finden Fuhrparkleiter künftig wieder bei Renault und Kia.
Während die Franzosen ihrem 2015 eingeführten Mittelklasse-Modell Talisman
Anfang des Jahres den Kombi Grandtour
zur Seite stellten, folgt im Herbst erstmals vom Optima eine Kombi-Version.
Bei den deutschen Premium-Herstellern dauert es hingegen noch ein bisschen,
Die Scheinwerfer des neuen BMW 3er fallen schmaler aus, die Motorhaube geht bis auf die Niere runter.
Die sparsamsten Diesel und Benziner unter der Mittelklasse
Diesel
1
2
3
4
5
6
7
7
9
10
Volvo V60 Plug-in Hybrid
DS 5 2.0 Hybrid 4x4
Mercedes C 300 h
Ford Mondeo 1.5 TDCi Econetic
Renault Talisman dCi 1101)
Audi A4 2.0 TDI Ultra
Skoda Superb 1.6 TDI
VW Passat 1.6 TDI Bluemotion
Volvo S60 D2
Audi A4 2.0 TDI Ultra
kW (PS)
162 (220)
147 (200)
170 (231)
88 (120)
81 (110)
110 (150)
88 (120)
88 (120)
88 (120)
140 (190)
Nm
440
k. A.
500
270
260
320
250
250
280
400
Herstellerangaben. Auch Rang 9: Volvo S60 2.0 D4 (190 PS) 30.042 Euro, 1) Start-Stopp
74 FIRMENAUTO Mai 2016
l/100 km
1,8 D
3,5 D
3,6 D
3,6 D
3,6 D
3,7 D
3,7 D
3,7 D
3,7 D
3,8 D
C02
48
90
94
94
95
95
95
95
96
99
Preis
47.563
35.244
39.700
24.664
23.487
29.622
25.202
24.727
24.622
32.185
Eff.-Kl.
A+
A+
A+
A+
A+
A+
A+
A+
A+
A+
Benziner
1
2
3
4
4
6
7
8
9
9
VW Passat GTE
BMW 330e
Mercedes C 350 e
Lexus IS 300h
Ford Mondeo 2.0 Hybrid
Skoda Superb 1.4 TSI ACT
VW Passat 1.4 TSI ACT
Mercedes C 180
Audi A4 1.4 TFSI
BMW 318i
Herstellerangaben.
kW (PS)
160 (218)
185 (252)
205 (279)
164 (223)
140 (187)
110 (150)
110 (150)
115 (156)
110 (150)
100 (136)
Nm
400
420
600
k. A.
300
250
250
250
250
220
l/100 km
1,6 S
1,9 S
2,1 S
4,2 S
4,2 S
4,8 S
4,9 S
5,0 S
5,1 S
5,1 S
C02
37
44
48
99
99
112
115
116
119
119
Preis
37.185
36.555
42.900
31.723
29.811
21.924
25.735
28.375
25.756
25.630
Eff.-Kl.
A+
A+
A+
A+
A+
A
A
A
B
A
Computerretusche: Christian Schulte (4)
Die Tabelle nennt die sparsamsten Fahrzeuge des Segments. Bei Modellen mit gleicher Motorisierung, aber unterschiedlicher Ausstattung wird nur die sparsamste Variante berücksichtigt.
Besser rasten auf Dienstreisen
Foto: fotolia
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D
CH
A
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Präsentiert von
1
SERVICE | Kostencheck Mittelklasse
Die meistverkauften
Firmenwagen
2
Die Tabelle nennt die im Flottenmarkt meistverkauften Modelle
sowie davon die beliebteste Motorisierung.
1 VW Passat Variant
2.0 TDI
2 Mercedes C-Klasse T
220d
3 Audi A4 Avant
2.0 TDI
4
BMW 3er Touring
318d
5
Ford Mondeo Turnier
2.0 TDCi
6
Skoda Superb Combi
2.0 TDI
7
Audi A5 Sportback
2.0 TDI
8
Opel Insignia Sports Tourer
2.0 CDTI
9
BMW 4er Gran Coupé
420d
10
BMW 3er GT
320d
bis neue Modelle anrücken. Die siebte
Generation des BMW 3er ist für Ende
2017 geplant. An der Optik ändert sich
nicht viel: Der 3er ist etwas kantiger gezeichnet, die Scheinwerfer verlaufen
schmaler. Die wahre Revolution steckt
unter dem Blech. So soll die bayerische
Am VW Passat kommt
keiner vorbei. Der Wolfsburger bleibt die unangefochtene Nummer eins.
Die neue Mercedes
C-Klasse hat eingeschlagen. Technik und
Design kommen in
Firmenflotten gut an.
Betriebskosten
Bei
20.000/40.000 km/Jahr und 60/36 Monaten Nutzung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Modell
VW Passat Variant 2.0 TDI
Skoda Superb Combi 2.0 TDI
Ford Mondeo Turnier 2.0 TDCi
Opel Insignia Sports Tourer 2.0 CDTi
BMW 318d Touring
Audi A4 Avant 2.0 TDI
Audi A5 Sportback 2.0 TDI
BMW 320d GT
BMW 420d Gran Coupé
Mercedes C 220d T-Modell
Hubraum/
Zylinder cm3
1.968
1.968
1.997
1.956
1.995
1.968
1.968
1.995
1.995
2.143
Mittelklasse mit Stau-, Spurwechsel- und
Überholassistent das teilautonome Fahren beherrschen. Neben dem ausgeweiteten Angebot an Vierzylindern markieren künftig Dreizylinder den Einstieg.
Bevor der neue 3er in die Verkaufshallen rückt, frischt Mercedes die C-Klasse
Leistung
kW (PS)
110 (150)
140 (190)
110 (150)
125 (170)
110 (150)
110 (150)
140 (190)
140 (190)
140 (190)
125 (170)
3
Der neue Audi A4 ist erst
wenige Monate im Handel.
Der große Aufschwung
steht noch bevor.
Verbrauch/CO2
l/100 km / g
4,1 D/107
4,2 D/109
4,3 D/112
4,5 D/119
4,3 D/112
4,0 D/104
4,6 D/119
4,6 D/120
4,2 D/111
4,3 D/108
Preis Betriebskosten
Euro
ct/km
26.849 67,6/43,6
28.227 68,9/43,8
26.303 69,8/44,2
26.071 70,1/44,9
30.672 71,0/45,7
31.008 73,0/46,7
32.983 75,3/48,2
33.824 76,4/48,8
33.950 79,3/49,9
34.100 81,0/52,4
auf. Auffälligste Änderung ist der ins
Tagfahrlicht integrierte Blinker. Biegt die
C-Klasse ab, switcht der LED-Tagfahrlichtstreifen in orangenes Licht. Im Cockpit können Kunden optional frei programmierbare Bildschirme ordern, wie
sie jüngst in der neuen E-Klasse präsen-
Viel macht Mercedes nicht am Design. Die Modellpflege der C-Klasse im kommenden Jahr beschränkt sich optisch weitestgehend auf die neue Lichttechnik. Der
Blinker liegt auf dem schmalen Tagfahrlicht-Streifen auf, bei höheren Ausstattungsvarianten teilen sie sich einen Streifen.
Demnächst meldet sich Alfa Romeo in der
Mittelklasse zurück: Die Giulia (o.) wird auf
Wunsch bis zu 510 PS unter der Haube haben.
Der Phaeton kehrt nicht nach Deutschland
zurück. Stattdessen soll der neue CC (r.)
künftig die Spitze bei VW bilden. Vom
Passat grenzt sich die Mittelklasse durch
den breiten Kühler und die Coupéform ab.
Auch ein durchgehendes Panoramaglasdach
soll optional erhältlich sein.
76 FIRMENAUTO Mai 2016
Wartungs- und
Verschleißkosten
Tec Alliance liefert seinen Kunden Daten über
sämtliche fahrzeugbezogenen Aufwendungen während der gesamten Haltedauer des
Autos und somit maßgeschneiderte Kostenberechnungen. Mithilfe dieser Daten kann
der Kunde auch bei Full-Service-Verträgen
prüfen, ob die Leasinggesellschaften realistische Kosten für das Modul Wartungs- und
Verschleißkosten angesetzt haben.
Bei
20.000 km/Jahr und 60 Monaten Nutzung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Modell
Ford Mondeo Turnier 2.0 TDCi
Skoda Superb Combi 2.0 TDI
BMW 420d Gran Coupé
VW Passat Variant 2.0 TDI
Opel Insignia Sports Tourer 2.0 CDTi
BMW 320d GT
Audi A5 Sportback 2.0 TDI
BMW 318d Touring
Mercedes C 220d T-Modell
Audi A4 Avant 2.0 TDI
Wartung Verschleiß
854
1.638
963
1.584
802
1.838
1.221
1.782
1.331
1.735
928
2.144
1.289
1.855
909
2.338
2.111
1.707
k. A.1)
k. A.1)
Summe
2.492
2.547
2.640
3.002
3.066
3.072
3.144
3.247
3.818
k. A.1)
Bei
40.000 km/Jahr und 36 Monaten Nutzung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Modell
Ford Mondeo Turnier 2.0 TDCi
Skoda Superb Combi 2.0 TDI
VW Passat Variant 2.0 TDI
BMW 420d Gran Coupé
BMW 320d GT
Opel Insignia Sports Tourer 2.0 CDTi
Audi A5 Sportback 2.0 TDI
BMW 318d Touring
Mercedes C 220d T-Modell
Audi A4 Avant 2.0 TDI
Restwertprognosen von Schwacke sind die Basis für
die Kalkulation von fast allen Leasingverträgen. Die
Daten sind aber auch für Fuhrparkleiter wichtig. Sie
helfen ihnen zu sehen, ob ein Restwert im Leasingangebot vernünftig kalkuliert ist. Unternehmen
mit Kauffuhrparks können anhand der Übersicht
abschätzen, welche Fahrzeuge sich später besser und
welche sich schlechter verkaufen. Die Liste vergleicht
Fahrzeuge inklusive Sonderausstattung und nennt
den zu erwartenden Wertverlust auf Basis der Händlereinkaufswerte.
Wertverlust
Modell
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Summe
2.942
3.243
3.489
3.614
3.961
3.963
4.059
4.231
4.333
k. A.1)
TecRMI
Angaben in Euro. 1) Daten liegen noch nicht vor
Restwertprognosen
Wartung Verschleiß
1.095
1.847
1.081
2.162
1.322
2.167
1.090
2.524
1.258
2.702
1.313
2.650
1.540
2.519
1.233
2.998
1.752
2.581
k. A.1)
k. A.1)
Skoda Superb Combi 2.0 TDI
BMW 420d Gran Coupé
BMW 318d Touring
Audi A4 Avant 2.0 TDI
Audi A5 Sportback 2.0 TDI
BMW 320d GT
VW Passat Variant 2.0 TDI
Mercedes C 220d T-Modell
Ford Mondeo Turnier 2.0 TDCi
Opel Insignia Sports Tourer 2.0 CDTi
Preis inkl.
Ausstattung
32.336
37.151
33.740
36.576
38.248
38.563
31.969
39.540
29.206
31.298
Bei 20.000 km/Jahr und
60 Monaten Nutzung
61 %
19.800
61 %
22.550
62 %
20.850
65 %
23.650
65 %
24.800
65 %
25.000
66 %
20.950
66 %
26.250
69 %
20.250
74 %
23.050
Bei 40.000 km/Jahr und
36 Monaten Nutzung
58 %
18.650
58 %
21.650
58 %
19.550
60 %
22.000
62 %
23.900
62 %
23.800
60 %
19.200
61 %
24.100
65 %
18.870
71 %
22.100
Angaben in Euro
tiert wurden. Vom großen Bruder übernimmt die C-Klasse zudem den neuen
Vierzylinder-Diesel aus dem E 220d.
Ende 2017 geht der neue Opel Insignia
an den Start. Er soll an den Erfolg der Neuauflagen von Corsa und Astra anknüpfen
und übernimmt deshalb deren Design-
sprache. Technik wie Matrix-LED-Scheinwerfer und die Vernetzung über On Star
bekommt der neue Insignia natürlich auch
mit auf den Weg. Die Mittelklasse soll
deutlich abspecken, obwohl sie rund zehn
Zentimeter länger wird. Das Raumangebot will Opel ebenfalls optimieren.
Auch VW rundet mit der Neuauflage
des CC seine Modellpalette nach oben ab.
Denn der Phaeton kehrt in Deutschland
nicht mehr zurück. Das viertürige Mittelklasse-Coupé CC bekommt einen extrem
breiten Kühlergrill, gegen Aufpreis gibt‘s
ein durchgehendes Panoramaglasdach.
Schon Ende diesesJahres legt Opel den
Insignia neu auf.
Die Mittelklasse
bekommt das neue
Markengesicht sowie
Matrix-LED-Scheinwerfer. Rund zehn
Zentimeter wird er
länger und dennoch
deutlich leichter.
Kia erhofft sich durch den
Optima Sportswagon einen
Verkaufsschub in Europa.
Der preiswerte Kombi aus
Korea dürfte in kostenbewussten Fuhrparks punkten.
SERVICE | Test Lichtsysteme
BRINGT LICHT
INS DUNKEL
Egal ob schlechtes Wetter, Dämmerung oder Nachtfahrt: Gutes Licht am Firmenwagen ist
wichtig und steigert die Sicherheit immens. Unser Licht-Report zeigt, ob LED-Scheinwerfer
wirklich immer die beste Wahl sind, und erklärt die neuen Matrix-Systeme.
Text: Annette Napp
Im Fuhrpark geht’s zwar immer
ums Geld. Doch für besseres
Licht ökonomische Gründe zu finden
ist schwierig. Obwohl LED-Leuchten
nur rund ein Viertel so viel Energie wie
H7-Scheinwerfer benötigen, werden sie
sich rein finanziell nicht amortisieren.
Doch Kosten sollten beim Thema Sicherheit ohnehin nie entscheidend sein.
Einige Halogenlampen erreichen zwar
durchaus gute Ergebnisse, wie unser Test
zeigt. Doch bei Lebensdauer, Lichtstärke
und Leuchtreichweite sind den klassischen Leuchten Grenzen gesetzt. Das
Funktionsprinzip ähnelt stark dem einer
Glühbirne. Das Licht des glühenden Metalldrahts wird durch einen Reflektor
oder ein Projektionssystem an die gewünschte Stelle vor dem Auto gelenkt.
Spätestens für Adaptivfunktionen wie
dem blendfreien Fernlicht kommen jedoch fast ausschließlich LED-Scheinwerfer zum Einsatz. Selbst die Xenon-Leuchte,
78 FIRMENAUTO Mai 2016
auch Gasentladungslampe genannt, wird
zunehmend von den Leuchtdioden abgelöst und spielt bei einigen Herstellern
in der Entwicklung gar keine Rolle mehr.
Zwar ermöglichen mechanische Schwenkmodule seit rund zehn Jahren Funktionen wie etwa das dynamische Kurvenlicht, die Möglichkeiten darüber hinaus
sind jedoch begrenzt.
LED leuchtet präziser und effizienter
Die LED dagegen überzeugt gleich in
mehreren Punkten: So hält sie mit einer
Lebensdauer von mehr als 10.000 Stunden im Regelfall ein ganzes Autoleben,
spendet mit einer Farbtemperatur von
5.500 Kelvin fast tageslichtähnliche
Beleuchtung und ist energieeffizient.
Außerdem bringt sie das Licht dank sehr
schneller Reaktionszeiten präzise und
in hoher Auflösung auf die Straße. Denn
eine LED leuchtet in Bruchteilen einer
Sekunde in voller Kraft, während ein
Xenon-Brenner mitunter erst nach
einigen Sekunden seine volle Lichtstärke erreicht.
Angebot bislang noch eingeschränkt
Ein Blick in die Ausstattungslisten der
Autohersteller zeigt jedoch, dass die Auswahl an Scheinwerfertechnologien bei
vielen Modellen sehr begrenzt oder an
andere Optionen gebunden ist (siehe
Seite 81). Und das, obwohl es an anderer
Stelle bereits Laserlicht und verschiedenste Adaptivfunktionen gibt. So
ermöglichen einige Systeme blendfreies
Fernlicht, bei dem entgegenkommende
oder vorausfahrende Autos gezielt ausgespart werden, während der Lichtkegel
drum herum weiter auf Fernlichtniveau
leuchtet. Entweder werden dafür die
Scheinwerfermodule unabhängig voneinander zur Seite geschwenkt oder ein
Matrix-LED-System eingesetzt. Bei Letzterem sind mehrere LEDs einzeln ansteu-
IM TEST
Halogen, Matrix-LED
Halogen, LED
Halogen, Xenon, LED
erbar, sie werden je nach Bedarf aus- und
eingeschaltet oder heller und dunkler gedimmt. So lässt sich mittlerweile auch
Kurvenlicht rein elektronisch regeln.
Während bis vor einigen Jahren hauptsächlich die Lichtquelle weiterentwickelt
wurde, muss nun auch eine intelligente
Software implementiert werden. Nur so
ist es möglich, dass sich Funktionen wie
das Kurvenlicht schon vorausschauend
einschalten und der Lichtkegel auch störend reflektierende Verkehrsschilder
ausspart.
Porsche geht sogar noch einen Schritt
weiter und steuert künftig auch die Einstellung der Scheinwerfer per Software.
Dafür ist bis jetzt noch ein Besuch in der
Werkstatt samt aufwendiger Prozedur
mit speziellen Messgeräten nötig. Das
neue System erkennt dann mittels einer
Kamera, die oftmals bereits im Fahrzeug
eingebaut ist, den charakteristischen
Knick der Hell-Dunkel-Grenze und berechnet aus mehreren Messwerten mögliche Fehlstellungen der Scheinwerfer. Ab
2017 soll das System in Serie gehen. Da
es auch während der Fahrt die Einstellungen der Scheinwerfer automatisch
überprüft, können andere Verkehrsteilnehmer im Fernlichtmodus noch präziser ausgeblendet werden.
Parallel steigen die Möglichkeiten, den
Scheinwerfern zusätzliche Funktionen
beizubringen. Bereits 2016 bringen Mercedes und Porsche ein Matrix-Licht mit
84 einzeln ansteuerbaren LEDs auf den
Markt. Damit lässt sich das Licht erstmals
nicht nur in mehreren Spalten, sondern
auch in drei Zeilen steuern.
Mai 2016 FIRMENAUTO 79
Fotos: Hans-Dieter Seufert (3), Beate Jeske (1)
Opel Astra
Seat Leon
VW Polo
SERVICE | Test Lichtsysteme
SEAT LEON
OPEL ASTRA
Die Halogenscheinwerfer überraschen:
Dank optimaler Einstellung leuchten sie
breiter und gleichmäßiger als das LEDLicht und sind damit eindeutig besser.
1
LED
Erstmals gibt es das Matrix-LED-Licht
bereits in der Kompaktklasse. Hier fällt
die Wahl leicht: Selbst im Stand ohne
Matrix-Funktionen ist das Halogenlicht
keine Alternative.
1
Matrix-LED
VW POLO
Je nach Modell gibt es Xenon- oder
LED-Licht optional, eine eindeutige
Empfehlung ist aber schwer. Ohne die
Adaptivfunktionen überzeugt das LEDLicht nicht restlos.
1
LED
Insgesamt wirkt das LED-Licht zu schwach. Mit einem
hellen Kegel vor dem Fahrzeug, aber schwacher Ausleuchtung in der Breite ist die Lichtverteilung etwas
ungleichmäßig. Die ausgeprägte Hell-Dunkel-Linie im
Abblendlicht lässt die Reichweite sehr kurz erscheinen.
Beim Fernlicht schwenkt das ganze Modul nach oben,
wodurch zwar Höhe, Breite und Reichweite steigen, das
Licht aber noch schwächer wirkt.
Zwar sind während der Fahrt die Säulen der MatrixElemente deutlich erkennbar, stören aber kaum. Der
Vorteil, die Fahrbahn immer optimal mit Licht zu versorgen, ohne andere zu blenden, überwiegt. Auch das
Abblendlicht ist stark, leuchtet die Fläche hell und breit
aus und zeigt viele Details Entgegenkommender. Das
Fernlicht strahlt weit, hoch und gleichmäßig in die
Ferne und vermittelt damit ein sicheres Fahrgefühl.
Absolut top ist das Fernlicht: So weit, hell und gleichmäßig strahlt in diesem Vergleich kein anderes. Allerdings
hält das Abblendlicht bei dieser Performance nicht mit,
die magere Ausleuchtung in der Breite und die scharfe
Hell-Dunkel-Linie fallen negativ auf. Außerdem fehlen,
mit Ausnahme des Abbiegelichts, dynamische Funktionen. Vor allem bei flotten Kurvenfahrten wünscht man
sich eine bessere Ausleuchtung.
Ausleuchtung
Helligkeit
Fahreindruck
Ausleuchtung
Helligkeit
Fahreindruck
Ausleuchtung
Helligkeit
Fahreindruck
2
Halogen
2
Halogen
2
Halogen
Die kräftigen Halogenstrahler leuchten die Fläche vor
dem Fahrzeug sehr homogen aus und erzeugen sowohl
in der Breite als auch nach vorn eine angenehme Lichtverteilung. Besser schneidet auch das Fernlicht ab, bei
dem der Bereich vor dem Fahrzeug gleichmäßig hell
erleuchtet bleibt. Außerdem gibt es ein hilfreiches Abbiegelicht.
Hier sind die Unterschiede so deutlich, dass die Halogenleuchten selbst im Fernlichtmodus nur knapp mit
der Qualität des LED-Abblendlichts mithalten können. Reichweite und Lichtverteilung haben sichtbare
Defizite, so gibt es nur vor dem Fahrer einen schmalen,
hellen Lichtkanal, seitlich und in der Ferne lässt die
Leuchtstärke rasch nach.
Diese Halogenscheinwerfer machen keine groben Fehler. Reichweite und Güte der Ausleuchtung können aber
nicht mit den aufpreispflichtigen Systemen mithalten.
Auch die fleckige, etwas ungleichmäßige Lichtverteilung kann stören. Wer jedoch nur in Ausnahmefällen
im Dunkeln außerhalb der Stadt fährt, kann damit
auskommen.
Ausleuchtung
Helligkeit
Fahreindruck
Ausleuchtung
Helligkeit
Fahreindruck
Ausleuchtung
Helligkeit
Fahreindruck
sehr gut
gut
befriedigend
ausreichend
mangelhaft
KOMMENTAR
Beim Licht des Firmenwagens nicht sparen
Obwohl unsere Stichprobe kein eindeutiges Ergebnis bringt, ist das schwache LED-Licht des
Seat Leon als Ausnahme anzusehen. Denn in
den meisten Fällen verbessern Xenon- und LEDLeuchten die Sicht im Dunkeln deutlich. Das große
Plus an Sicherheit ist seinen Aufpreis (rund 850 Euro)
wert, zumal das Optionslicht auch den Wiederverkaufswert steigert. Spätestens wenn dynamische
Adaptivfunktionen im Angebot sind, sollte die Entscheidung leichtfallen. Da aber weder Beschreibun-
80 FIRMENAUTO Mai 2016
gen noch technische Werte die individuelle Wahrnehmung ersetzen können, sollten Sie und Ihre Fahrer
Probefahrten und andere Gelegenheiten nutzen, um die Lichtsysteme selbst kennenzulernen
und sich von deren Fähigkeiten
ein Bild zu machen.
Annette Napp
Redakteurin
3
Xenon
Leider haben nur die Modelle Cross Polo und Blue GT
das Xenon-Licht im Angebot. Dabei ist der Alltagsnutzen gegenüber den LED-Scheinwerfern höher, weil die
Fläche vor dem Fahrzeug homogener und breiter ausgeleuchtet wird. Lediglich die Lichtverteilung ist mit
einem hellen Spot vor dem Fahrer anfangs gewöhnungsbedürftig.
Ausleuchtung
Helligkeit
Fahreindruck
Marktübersicht: Welcher Hersteller bietet welches Licht?
Immer noch herrschen Halogenstrahler als Serienscheinwerfer vor, Lichtoptionen sind dagegen oft an Ausstattungspakete gebunden und Adaptivfunktionen kosten nochmals extra. Unsere Tabelle zeigt komprimiert die
aktuellen Angebote der Hersteller.
Modelle
Halogen Xenon/Bi-Xenon
LED/Matrix-LED
Audi
A1, A3, A4 Allroad Quattro, A5, Q5
Option: 668 bis 890 Euro1)
Option: 1.420 Euro (nur A3)1)
•
S1, S3, A4, S5, A6, Q3, SQ5, Q7, TT
–
Option: 915 bis 1.420 Euro (S3, A4, A6, Q3, Q7, TT)1); Matrix-LED:
•1)
1.596 bis 2.168 Euro (A4, A6, Q7, TT)
A3 e-tron, RS 3, S6, RS 6, A7, A8, RS Q3,
–
–
•; Option: Matrix-LED – 806 Euro (nur S6, RS 6, A7, A8; Serie für
Q7 e-tron, R82)
S8 Plus)
BMW
2er, 3er GT, X1, X3
Option: 487 bis 831 Euro1)
Option: 2.100 Euro (nur X3)
•
–
Option: 663 bis 831 Euro1)
1er, 2er Active/Gran Tourer, 3er, i3
•
4er, 5er, X4, X5, X6
–
Option: 1.335 bis 1.672 Euro4)
•1)
7er, i8, M3, M4, M5, M6, X5 M, X6 M
–
–
•2), 4)
Z4, M2
–
–
•1)
Citroën
C1, C3, C3 Picasso, C4 Cactus, Berlingo, Jumper
–
–
•
Option: 1.000 bis 1.084 Euro3)
C4, C4 Aircross, C4 Picasso, C5
–
•
Option3) (nur für 500X)
Fiat
500, 500C, 500L, 500X, Panda, Punto, Qubo, Freemont
–
•
Ford
Ka, Fiesta, B-Max, Ecosport
–
–
•
Focus, C-Max, Kuga
Option: 806 bis 1.008 Euro3), 4)
–
•
Mondeo, S-Max, Galaxy
–
Option: 1.050 bis 1.227 Euro4)
•
Mustang
–
–
•
bei Ausstattungslinie Lifestyle (nur CR-V)4)
Honda
Jazz, CR-V, Civic, HR-V
ab Ausstattung Lifestyle (Civic) oder Executive (HR-V)5)
•
Hyundai
i10, i20, i20 Coupé, ix20, Tucson
–
Option: 831 Euro (nur Tucson)3), 5)
•
3)
i30, i30 Coupé, i30 Kombi, i40 Kombi, Santa Fe, Veloster
bei Ausstattung Premium; teils Option: 966 bis 2.131 Euro
–
•
–
Genesis
–
•
Kia
Picanto, Rio, Venga, Soul
–
–
•
Cee’d-Familie, Optima, Carens, Sportage, Sorento
bei Ausstattungslinie Spirit, teils Option: 924 bis 1.084 Euro –
•
Mazda
2, 3
Option: 1.302 Euro (nur für 3)1), 3)
Option: 1.094 Euro (nur für 2)1), 3)
•
6, CX-3, CX-5
–
bei Ausstattungslinie Exclusive-Line1),
•
Matrix-LED bei Sports-Line (nur 6, CX-5)
MX-5
–
–
•1)
Mercedes
A-, B, C-Klasse, GLC, GLE, GLS, V-Klasse
–
Option: 865 bis 1.566 Euro1), 6)
•
CLA, GLA, SLK
Option: 845 bis 1.294 Euro
–
•
CLS, E-Klasse, S-Klasse, AMG GT, G-Klasse, SL
–
• (für G-Klasse, SL)
• (für CLS, E-Klasse, S-Klasse, AMG GT)
Option: Matrix-LED – 1892 Euro (nur CLS)
Mini
Paceman, Countryman
Option: Xenon
–
•
–
Option: 663 bis 756 Euro
Zweitürer, Viertürer, Cabrio, Clubman
•
Nissan
Note, Micra, Juke
Option: 462 Euro (nur Juke)3)
–
•
Leaf, X-Trail, Pulsar, Qashqai
–
bei Ausstattungslinie Tekna
•
370Z, GT-R
–
• (370Z)
• (GT-R)
Opel
Adam, Karl, Meriva
–
–
•7)
Astra, GTC, Cascada, Corsa, Insignia, Mokka, Zafira
Option: 1.050 Euro, Corsa 630 Euro3), 4)
Option: Matrix-LED – ab 966 Euro (nur Astra und Astra Sports Tourer)
•
Peugeot
108, 208, 2008, Tepee, iOn
–
–
•
308, 308 SW, 3008, 508, 5008
Option: 831 Euro (nur 3008 und 5008)
Option: 1.084 Euro (nur 508; für 308 und 308 SW Serie ab Allure)
•
RCZ, 4008
–
–
•
Renault
Twingo, Clio, Captur, Kangoo, Mégane, Kadjar, Scénic
Option3) für Scénic
Option3) für Kadjar
•
Espace
–
–
•
Seat
Mii, Ibiza, Toledo, Leon, Alhambra
Option: 420 bis 915 Euro (Ibiza, Alham.)3), 4)
Option: 831 bis 1.000 Euro (Toledo, Leon)3)
•
Skoda
Citigo, Fabia
–
–
•
Rapid, Octavia, Yeti, Superb
Option: 403 bis 974 Euro3), 4)
–
•
Toyota
Aygo, Yaris, Verso-S, Corolla, Prius, Proace
–
–
•
Auris, Avensis, Prius Plug-in, RAV4, Land Cruiser, Hilux
–
Option: 950 bis 1850 Euro oder Paketpreise3), 5)
•
GT86
Option: 1.537 Euro3)
–
•
Prius Plus, Mirai
–
–
•
Volvo
V40, S60, V60, S80, V70, XC70, XC60, XC90
Option: 1.050 bis 1.176 Euro
Option: 1.470 Euro (nur XC90)
•
VW
Up
–
–
•
Option: 668 bis 743 Euro (Polo, Golf, Beetle) und 1.050 bis
Polo (Cross, Blue GT), Golf, Beetle, Scirocco, Jetta,
–
•
1.651 Euro (Scirocco, Jetta, Tiguan, Sharan)1), 3), 4)
Tiguan, Sharan
Polo, Touran, Passat
–
Option: 827 bis 915 Euro1), 3), 4)
•
CC, Touareg, Phaeton
–
–
•1)
e-Golf, Passat Alltrack, Passat GTE, Golf GTE
–
–
•
•= Serie, 1) Adaptivfkt. teils gg. Aufpreis, 2) Option: Laserlicht (nur Audi R8, BMW 7er, BMW i8), 3) teils an Ausstattungslinien gebunden, 4) teils mit Adaptivfkt., 5) nur LED-Abblendlicht, 6) LED nicht für B 200 c und B 250 e, 7) Option für Meriva: Halogen-Kurven-/Abbiegelicht (420 Euro) Stand: März 2016
Mai 2016 FIRMENAUTO 81
RÜCKBLICK | Ford Fiesta
Breite Spanne: Was bei 40 PS aus Einlitermotoren begann, endete im XR2 (ab 1981) bei 84 PS aus 1,6 Litern.
Ein herausnehmbares Sonnendach war der letzte
Schrei unter den Extras.
AUTO DER VERNUNFT
Der Ford Fiesta wird 40 und zieht noch immer um die Häuser. Die Basisversion
des Ur-Modells war ein wartungsfreundlicher Flottenliebling.
Es gibt Klassiker, denen trotz oder
aufgrund ihrer Einfachheit verdienter
Ruhm verwehrt bleibt. Bei Kulis sind
es die simplen, aber allzeit schreibbereiten Stifte von BIC. Bei Badeschlappen die
immer bequemen Adiletten. Und bei
Autos? Womöglich der unscheinbare,
aber stets zuverlässige Ford Fiesta.
Im Juni 1976 stellte Ford den ersten
Fiesta vor. In der Detroiter Zentrale war
man zuvor in die Spendierhosen gestiegen. Gut zwei Milliarden Mark sind in
die Entwicklung und Produktionsvorbereitung geflossen. Europas Ford-Manager
und deren Erfahrung mit der Ölkrise hatten die Zentrale überzeugt: Ein frontgetriebener Kleinwagen musste her. Ford
ertüchtigte die Werke in Saarlouis und
Dagenham. Nahe Valencia entstand eine
ganz neue Fabrik, daher der festliche
Name Fiesta.
Als Fest entpuppte sich die Basisversion
auch bald schon für Menschen, die einen
Autokauf mehr rational als emotional ent-
82 FIRMENAUTO Mai 2016
scheiden: Grundschullehrer, Dorfpfarrer
und natürlich Fuhrparkleiter. Das Fiesta»Grundmodell« kam auf zwölf Zoll
kleinen Felgen, mit Einlitermotor und
40 PS angerollt.
Erstmals wurde wirklich Wert auf
Wartungsfreundlichkeit gelegt
Es war ein einfach gebautes, aber auch
einfach zu wartendes Auto. Die Bremsen
(vorne Scheiben, hinten Trommeln) stellten sich automatisch nach. Lebenslang
war kein Getriebeölwechsel nötig, das
Kühlsystem blieb wartungsfrei. Kupplung und Getriebe ließen sich bei eingebautem Motor reparieren. Musste die
Motor- und Getriebeeinheit doch mal
raus, so lag der Richtwert für den kompletten Ausbau bei 1,2 Stunden. Bei manchem Wettbewerber ließen sich in dieser
Zeit allenfalls die Fußmatten wechseln.
Nicht nur aufgrund der weitestgehenden Leistungsbefreiung und der Wartungsvorzüge rutschte der Basis-Fiesta
Text: Alex Mannschatz
in eine äußerst günstige Versicherungsklasse. Kfz-Sachverständige hatten
ihm »klare Trennlinien in der Karosserie« bescheinigt. Das »ermögliche auch
Abschnittsreparaturen und -lackierungen«. Heute heißt das Smart Repair. Der
Fiesta hatte aber noch andere Vorzüge:
zum Beispiel die bis zur Stoßstange
reichende Heckklappe oder die gut
1.200 Liter Ladevolumen bei umgelegter
Rückbank.
Ford hatte einen Volltreffer gelandet.
1978 und 1979 wählten die Leser der
Zeitschrift »mot« den Wagen zum Auto
der Vernunft. Der Titel klang zwar wenig
sexy, war aber ein imagebildender Erfolgsfaktor. Schon nach 32 Monaten lief
der millionste Fiesta vom Band. Die Baureihe entwickelte sich bis zum Modellwechsel 1983 zum Vollsortiment. Die
1,0- und 1,1-Liter-Modelle wurden durch
1,3- und sogar 1,6-Liter-Varianten ergänzt, Letztere sogar mit 84 PS. Vernunft
durfte endlich auch Spaß machen.
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Module
Zertifizierter Fuhrparkmanager (DEKRA)
Frankfurt/M.
Hamburg
München
Berlin
Modul 1
Operative Aufgaben und Prozesse
06.–08.10.2016
17.–19.11.2016
24.–26.11.2016
27.–29.04.2017
Modul 2
Führungstechniken im Fuhrparkmanagement
11.–12.11.2016
09.–10.12.2016
16.–17.12.2016
19.–20.05.2017
Modul 3
Kostenrechnung und Controlling
08.–10.12.2016
12.–14.01.2017
19.–21.01.2017
15.–16.06.2017
Modul 4
Finanzierung, Beschaffung und Verwertung
20.–21.01.2017
10.–11.02.2017
16.–17.02.2017
31.08–01.09.2017
Modul 5
Rechtliche Rahmenbedingungen
16.–18.02.2017
23.–25.03.2017
16.–18.03.2017
28.–30.09.2017
Modul 6
Versicherungs- und Schadenmanagement
23.–25.03.2017
04.–06.05.2017
27.–29.04.2017
19.–21.10.2017
Modul 7
Dienstwagenmanagement und Nachhaltigkeit
im Fuhrpark
20.–22.04.2017
08.–10.06.2017
18.–20.05.2017
09.–11.11.2017
Abschluss
Zertifizierung
19.–20.05.2017
23.–24.06.2017
30.06–01.07.2017
24.–25.11.2017
Fuhrparkmanagement - kompakt und aktuell
09.–10.03.2017
15.–16.09.2016
29.–30.09.2016
02.–03.03.2017
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