Ausgabe 09/10 Freitag, 7. Mai 2010

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Ausgabe 09/10 Freitag, 7. Mai 2010
Editorial
In dieser Ausgabe lesen Sie ...
Liebe Leserinnen und Leser,
mit einem Kreditpaket in Höhe von 110 Mrd. Euro wollen die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds die drohende Pleite Griechenlands abwenden. Doch Zweifel am
Erfolg der Rettungsaktion sorgten für Unsicherheit an den Börsen, die der scharfe Anstieg des
Goldpreises widerspiegelte. Auf Eurobasis erklomm das Edelmetall sogar ein neues Allzeithoch.
Die Aktienmärkte sanken dagegen deutlich, obwohl die Quartalsberichte meist ordentlich ausgefallen waren. Der Absturz des Eurokurses um mehrere Cent binnen weniger Tage dürfte so
manchen US-Investor zu Verkäufen getrieben haben. Nach dem starken Anstieg in den vergangenen Monaten war eine Korrektur an den Börsen zwar überfällig, aber der jüngste Kursrückgang verschlechterte die charttechnische Situation des DAX kurzfristig erheblich.
Auf lange Sicht profitieren die exportlastigen deutschen Konzerne jedoch von der schwachen
Währung, weil die Waren und Dienstleistungen auf dem Weltmarkt günstiger werden. Außerdem sitzen viele Investoren auf enormen Liquiditätspolstern, deren Verzinsung sich der Nulllinie
annähert. Dieses Geld wird früher oder später den Weg an die Börse finden, denn Staatsanleihen stellen angesichts niedriger Renditen und rasant wachsender Schuldenberge auf Dauer keine Anlagealternative dar. Dabei gibt es Zertifikate, die auch in einem Seitwärtstrend ansehnliche
Erträge abwerfen. Dazu gehören beispielsweise Express-Zertifikate. Anlässlich der Fußball-WM
in Südafrika, die am 11. Juni angepfiffen wird, könnten Wettkonzerne wie bwin Interactive in den
Fokus der Investoren rücken. Discount-Zertifikate oder Capped Bonus-Strukturen auf die bwinAktie bieten Anlegern im aktuellen Umfeld ein günstiges Chance/Risiko-Profil. Daneben stellen
wir einen interessanten Indextracker auf russische Mid Caps vor.
Herzlichst,
Ihre zertifikate kompakt-Redaktion
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Titelthema: bwin Interactive –
Wette auf die WM
Zertifikate-Nachrichten
Buchtipp:
So werden Sie Herr Ihrer Zeit
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In wenigen Wochen wird die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika beginnen und die
Wettleidenschaft der Fans anheizen. Davon
werden Wettanbieter weltweit profitieren.
Besonders stark im expandierenden Bereich
Online Gaming ist bwin Interactive aus Österreich. Nach dem starken Kursanstieg der
vergangenen Monate ist die Aktie allerdings
kein Schnäppchen mehr, zumal die charttechnische Situation kritisch zu bewerten ist. Ein
besseres Chance/Risiko-Verhältnis bieten Discounts oder ein Capped Bonus-Zertifikat.
Nur noch 35 Tage dauert es, bis die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika angepfiffen wird. Schafft Deutschland erneut den
Einzug ins Finale wie bei der Europameisterschaft 2008? ...
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Express-Zertifikate
für jeden Geschmack
Produktprüfung: Russland
bietet mehr als nur Öl und Gas
Spezial: Express-Zertifikate
für jeden Geschmack
DDV Index-Reportings
Zertifikate-Indizes
Impressum
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bwin Interactive – Wette auf die WM
Spezial
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Titelthema
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Mit einem Volumen von mehr als zehn
Milliarden Euro gehören Express-Zertifikate zu den beliebtesten Derivaten deutscher Anleger. Neben den seit langem
bekannten Papieren mit jährlichen Bewertungsterminen bieten die Emittenten
auch Produkte mit wesentlich häufigeren
Ausschüttungen. Trotz des Puffers gegen
Kursrückschläge haben Express-Zertifikate
auch Schwachpunkte.
In Seitwärtsmärkten sind dennoch überdurchschnittliche Renditen möglich. ...
Freitag, 7. Mai 2010
Titelthema
bwin Interactive – Wette auf die WM
In wenigen Wochen wird die
Fußball-Weltmeisterschaft in
Südafrika beginnen und die Wettleidenschaft der Fans anheizen.
Davon werden Wettanbieter weltweit profitieren. Besonders stark
im expandierenden Bereich Online
Gaming ist bwin Interactive aus
Österreich. Nach dem starken
Kursanstieg der vergangenen
Monate ist die Aktie allerdings
kein Schnäppchen mehr, zumal
die charttechnische Situation
kritisch zu bewerten ist. Ein besseres Chance/Risiko-Verhältnis
bieten Discounts oder ein Capped
Bonus-Zertifikat.
Nur noch 35 Tage dauert es, bis die
Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika
angepfiffen wird. Schafft Deutschland erneut den Einzug ins Finale wie bei der
Europameisterschaft 2008? Die deutschen
Fans hoffen auf ein kleines Wunder, wie
bei der WM 2006, als Deutschland im eigenen Land überraschend den dritten Platz
errang. Während bei den Fans schon große
Vorfreude herrscht, kalkulieren die Manager der Wettbüros kühl. Sie errechnen anhand der Einsätze die Gewinnquoten und
schlagen eine auskömmliche Marge auf.
Besonders hoch sind die Umsatzrenditen
im Bereich Online Gaming, weil im Internet
kaum Fixkosten anfallen. Besonders stark in
diesem Segment ist bwin Interactive, ehemals bet and win. Mit mehr als 20 Millionen
registrierten Kunden zählt der Wiener Wettkonzern zu den weltweit führenden Online
Gaming-Anbietern. Obwohl im vergangenen Jahr kein sportliches Groß­ereignis die
Wettleidenschaft der Kunden anheizte, kletterten die Bruttoeinnahmen auf 446 Mio.
Euro. Der Überschuss erreichte 46,1 Mio.
Euro oder 1,33 Euro je Aktie.
Wichtige News im Mai
Dank spannender Champions LeagueSpiele dürfte der Start ins Jahr 2010 recht
ordentlich ausgefallen sein. Der Vorstand
will den detaillierten Quartalsbericht allerdings erst am 12. Mai vorlegen und die
Zahlen außerdem zwei Tage später im
Rahmen der Goldman Sachs Small and Mid
Cap-Konferenz in London präsentieren.
Positive Neuigkeiten könnte sich das Management auch für die Hauptversammlung
am 18. Mai aufgespart haben. Dort werden
die Aktionäre schon in anderer Hinsicht
verwöhnt: Erstmals zahlt das Unternehmen
eine Dividende – geplant ist eine Ausschüttung von 60 Cent je Anteilsschein. Richtig
anziehen wird das Geschäft aber wohl im
Juni, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft
beginnt. Dann dürften ansehnliche Zusatzerlöse die saisonal schwache Sommerzeit zumindest teilweise überbrücken.
Denn bwin Interactive erwirtschaftet in ei- >>
Zertifikate auf bwin Interactive
Typ
Basiswert
Emittent
Laufzeit
WKN
Handelsplatz
Discount
bwin Interactive
Commerzbank
17.06.2010
CM1GS5
Scoach
Discount
Capped Bonus
bwin Interactive
bwin Interactive
Commerzbank
Raiffeisen Centrobank
17.03.2011
21.01.2011
CM1GT3
RCB287
Scoach
Scoach
02
Titelthema
>> nem durchschnittlichen Geschäftsjahr fast
den gesamten Gewinn im Winterhalbjahr
(von Oktober bis März). Dagegen bringt
der Sommer (April bis September) meist
nur ein paar Millionen Ertrag ein.
Hohe Gewinnzuwächse
Auch auf lange Sicht verspricht bwin Interactive erhebliches Wachstumspotenzial.
Obwohl die Gruppe mit Sportwetten, Poker,
Casino und Games in 22 Sprachen bereits
auf 25 Märkten präsent ist, dürfte die bevorstehende Öffnung der Märkte in Italien
und Frankreich für private Wettanbieter einen Umsatzschub erzeugen. Denn Europa
ist mit einem Anteil von fast 45% am globalen Online-Spiele-Markt und einem Volumen von 8,3 Mrd. Euro ein extrem wichtiger Markt. Analysten rechnen mit einer
Steigerung der Wetteinnahmen von bwin
Interactive auf 580 bis 600 Mio. Euro im
kommenden Jahr. Der Gewinn dürfte sich
2010 auf 2,56 Euro je Aktie annähernd verdoppeln und 2011 erneut um ein Viertel auf
3,22 Euro verbessern. Allerdings sind nicht
alle Banken so optimistisch. So rechnet die
UniCredit für 2011 nur mit einem Ergebnis
von 2,69 Euro je Aktie. Trotzdem empfiehlt
die italienische Bank den Titel mit einem
Kursziel von 49 Euro zum Kauf. Schließlich
liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis selbst
auf Basis dieser verhältnismäßig niedrigen
Gewinnschätzung nur bei rund 14 – für einen Wachstumswert nicht viel. Die Analysten der CA Chevreux stufen die bwin-Aktie
allerdings nur mit „underperform“ ein und
sehen das Kursziel mit 41 Euro nur leicht
über dem aktuellen Niveau.
Unter Substanzgesichtspunkten ist die
bwin-Aktie ohnehin eher teuer. Der Börsenwert von 1,36 Mrd. Euro ist etwa drei Mal
so hoch wie der Konzernumsatz im vergangenen Jahr. Das Eigenkapital per Ende
2009 liegt um knapp 1,1 Mrd. Euro unter der
Marktkapitalisierung. Außerdem schwächelt
die Aktie trotz der glänzenden Aussichten
seit einigen Wochen massiv. Anscheinend
kam es zu größeren Gewinnmitnahmen. Das
ist nicht verwunderlich, schließlich gewann
der Titel vom Tief im Dezember 2008 bis zum
Hoch im Januar 2010 um 370% hinzu. Nach
dieser rasanten Rally ist eine längere Konsolidierung nicht auszuschließen. Nachdem
die wichtige Unterstützungszone im Bereich
um 40 Euro bereits unterschritten ist, hängt
alles am 200-Tage-Durchschnitt. Sollte der
Titel bald nach oben ausbrechen, wird ein
Seitwärtstrend zwischen 38 und 45 Euro
wahrscheinlich. Aber auch eine scharfe Korrektur Richtung 33 Euro ist keinesfalls auszuschließen, weil bwin Mitte April den mittelfristigen Aufwärtstrend signifikant nach
unten verlassen hat. In beiden Fällen wären
Discount- oder Capped Bonus-Zertifikate ein
besseres Investment als die Aktie.
Produkte für jeden Geschmack
Für eine Spekulation auf einen überraschenden Kursaufschwung vor der
Fußball-WM eignet sich ein Discount mit
kurzer Restlaufzeit am besten. Das Commerzbank-Papier mit der WKN CM1GS5
endet bereits am 17. Juni 2010 und ist mit
einem Cap von 45 Euro ausgestattet. Klettert der Aktienkurs bis dahin mindestens
auf dieses Niveau, winkt eine annualisierte Rendite von mehr als 150%. Mit einer
Endfälligkeit am 17. März 2011 eignet sich
der Commerzbank-Discount mit einem Cap
von 40 Euro eher für einen mittelfristig
orientierten Investor. Nicht zu verachten
ist auf jeden Fall die Seitwärtsrendite von
gut 9%. Eine nicht ganz so hohe Verzinsung bietet das Capped Bonus-Zertifikat
der Raiffeisen Centrobank. Zum Ausgleich
sind die Chancen auf die Bonusrendite von
fast 20% per annum recht hoch. Dazu darf
der bwin-Kurs nur nicht unter 25 Euro sinken. Der Sicherheitspuffer beträgt beruhigende 34%. Daneben läuft die Emission
auch nur bis Januar 2011. Gekappt sind
die Kurssteigerungen für den Anleger bei
43 Euro. Aber wegen der aktuell kritischen
charttechnischen Situation lässt sich dieses Manko durchaus verschmerzen.
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Zertifikate-Nachrichten
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mit 50% Gewinnchance
Für Anleger, die in Seitwärtsmärkten in
europäische Blue Chips investieren möchten, legt die Deutsche Bank am 11. Mai ein
Express-Zertifikat (WKN: DB2F6H) auf den
EURO STOXX 50 auf. Die Laufzeit beträgt
maximal fünf Jahre. In diesem Zeitraum
überprüft der Emittent im halbjährlichen
Rhythmus die Performance des EURO
STOXX 50. Notiert dieser gleich oder über
dem Startniveau, ist bereits nach dem
ersten Beobachtungstermin eine vorzeitige Rückzahlung samt 5% Zinskupon möglich. Liegt der Basiswert unter dem Anfangsniveau, läuft das Express-Zertifikat
bis zum nächsten Beobachtungstag weiter. Die Deutsche Bank legt dann erneut
im Mai 2011 die Messlatte an und schüttet
im Idealfall einen um weitere 5% erhöhten Kupon aus. Maximal zahlt der Emittent
am Ende der Laufzeit 150% des Anlagebetrages aus. Auch erfreulich: Kommt es
bis zum Mai 2015 zu keiner vorzeitigen
Rückzahlung, weil der Index an jedem
der halbjährlichen Stichtage eine negative Entwicklung aufweist, ist noch nichts
verloren. Denn: Am Laufzeitende zahlt der
Emittent das eingesetzte Kapital zurück,
sofern der EURO STOXX 50 nicht mehr als
30% verloren hat. Lediglich der Ausgabeaufschlag in Höhe von 1% geht Anlegern
in diesem Fall verloren.
nBest Plus 35-Zertifikat
auf 14 Blue Chips
Im Rahmen ihrer Zertifikateserie bringt
die französische Société Générale ihr neues Best Plus 35-Zertifikat (WKN: SG1P35)
mit siebenjähriger Laufzeit und Kapitalschutz auf den Markt. Kern dieser Partizipations-Garantieanleihe ist ein Korb aus
14 internationalen Aktien: Altria, BP, BAT,
Enel, France Telecom, Johnson & Johnson,
Münchener Rück, Nestlé, Novartis, RWE,
Sanofi-Aventis, Total, Vivendi und Vodafone. Bis zum 14. Juni 2017 überprüft der
Emittent alle zwölf Monate die Performance dieses Baskets im Vergleich zum
Tag der Auflegung. Erreicht der Korbwert
an einem der Stichtage einen Zuwachs von
35%, wird für jedes bis dahin vergangene
Laufzeitjahr ein Kupon von 5% gezahlt.
Erzielt der Korb an keinem dieser jährlichen Stichtage ein Plus, greift der Kapitalschutz: Dann wird das Zertifikat im Juni
2017 zu 100% des Nennwertes fällig. Ergo
erhält der Anleger das eingesetzte Kapital
garantiert zurück, unabhängig davon, wie
sich der Aktienkorb entwickelt (Emittentenrisiko ausgenommen). Eine Besonderheit noch: An den jährlichen Bewertungstagen ermittelt die Société Générale die
jeweils beiden besten Aktien und friert
deren Wert für den Rest der Laufzeit ein.
Entsprechend verringert sich die Zahl der
sich frei entwickelnden Aktien im Portfolio von Jahr zu Jahr. Im Idealfall winkt
Anlegern mit dem Best Plus 35-Zertifikat
eine Rendite von 70% und je nach Börsenlage auch mehr. Interessenten können das
Zertifikat bis zum 7. Juni 2010 mit einem
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Homepage der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG abrufbar. Eine Veranlagung in Wertpapiere kann neben den geschilderten
Chancen auch Risiken bergen.
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So werden Sie Herr Ihrer Zeit
Wie das weiße Kaninchen aus dem
Kinderbuch „Alice im Wunderland“
stehen wir ständig unter Zeitdruck
und hetzen von einem Termin zum
anderen. Egal ob bei der Arbeit oder
im Privatleben, nie sind 24 Stunden
genug, um alle beruflichen Aufgaben zu erledigen, Abgabetermine
und Fristen einzuhalten und noch
Zeit für Familie, Freunde, Hobbys
und natürlich Entspannung zu finden. Die Folge sind Stress, Unzufriedenheit und unnötige Fehler.
Dabei muss es kein Hexenwerk
sein, alle Termine unter einen Hut zu
bekommen. Das Zauberwort heißt
Zeitmanagement. Der ManagementExperte und Coach John Hoover
zeigt, wie wir die 24 Stunden des
Tages voll ausschöpfen können.
Einige Menschen schaffen es, ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen so gut zu
organisieren, dass sie alles scheinbar mühe-
!
Buchtipp
los bewältigen können und trotzdem noch Zeit
finden für Aufgaben, die kurzfristig und ungeplant hereinschneien. Auch für sie hat der Tag
nur 24 Stunden, genau wie für jeden anderen,
doch sie nutzen die Zeit sinnvoll. Gerade für
stark beanspruchte Manager, die viel Verantwortung tragen und deren Terminkalender
immer voll sind, ist die Fähigkeit, mit ihren
kostbaren Minuten und Stunden haushalten
zu können, lebenswichtig.
Praxisnahe Ratschläge
Hilfreiche Tricks, die einen effizienten Umgang mit Zeit ermöglichen und das lästige
Zeitproblem endlich lösen, verrät Hoover in
diesem kleinen, kompakten Büchlein kurz
und bündig. Jedes Kapitel beginnt mit einem
kurzen Test zur Selbsteinschätzung, um herauszufinden, wo Optimierungsbedarf besteht.
Checklisten in den einzelnen Abschnitten
sowie Hinweiskästen erleichtern das Umsetzen von Hoovers Vorschlägen und sorgen für
schnellen Durchblick, denn Zeit ist Geld. Der
erste Schritt auf dem Weg zu besserem Zeit-
management ist das Setzen von Prioritäten.
Dabei hilft es, sich langfristige Ziele zu setzen
und kleine Etappen für das Erreichen dieser
Ziele sowie die dafür nötigen Aufgaben abzustecken. Als nächstes gibt Hoover Tipps zur
besseren Selbstorganisation. Das bedeutet
effektive Terminplanung, wobei genug Puffer
eingeplant werden muss, um flexibel bleiben
zu können. Konkret heißt das, den Tag und
die Woche im Vorfeld durchzuplanen. Auch
für das Bearbeiten von Projekten sind aus
Hoovers Sicht detaillierte Pläne ratsam, um
strukturiert vorzugehen und sich dadurch die
Arbeit zu erleichtern. Wertvolle Hinweise zur
Gestaltung eines effektiven Terminplans finden
sich ebenfalls in Hoovers Ratgeber. Lösungsvorschläge, wie man mit Zeitfallen des Arbeitsalltags, wie Besprechungen, E-Mail-Flut
und pausenlos klingelnden Telefonen umgehen kann, hat Hoover ebenfalls. So empfiehlt
er beispielsweise, tägliche Zeiten festzulegen,
in denen Mails beantwortet werden und auch
für das Telefonieren bestimmte Zeiten zu reservieren. Ziel ist es, sich ausreichend Zeit
zu verschaffen, die man zur ungestörten und
konzentrierten Bearbeitung anderer Aufgaben nutzen kann. Abgerundet wird das Buch
von einer kompakten Zusammenfassung des
Wesentlichen sowie durch Verweise auf weiterführende Lektüre, die das Thema Zeitmanagement vertiefend behandelt.
John Hoover
So werden Sie Herr Ihrer Zeit.
Tun Sie die richtigen Dinge
zum richtigen Zeitpunkt!
12,90 Euro (D)
176 Seiten, broschiert.
ISBN: 978-3938350805
Börsenbuchverlag, Kulmbach
Fazit:
John Hoovers Buch ist ein handlicher und
schnell zu lesender Ratgeber, der gestresste Manager mit dem nötigen Handwerkszeug ausrüstet, um sich durch gute
Organisation sowie durch strukturiertes,
produktives Arbeiten Zeit zu sparen und
letztlich mehr zu erreichen.
05
Produktprüfung
kompakt
zertifikate
Qualitätssiegel
ausgezeichnet für
Chance
Russland bietet mehr als nur Öl und Gas
HVB Open End-Indexzertifikat auf Russian Traded Mid Cap-Index
Innovation Transparenz Chance Risiko Kosten
Gesamturteil
Nach einem verhaltenen Start in
das laufende Jahr hat der russische Aktienmarkt mittlerweile
wieder Fahrt aufgenommen. Wer
auf eine Fortsetzung der positiven
Entwicklung setzen wollte, kam
dabei bislang an den Energieriesen kaum vorbei. Doch gerade die
zweite Reihe hat einiges zu bieten.
Aufgrund des enormen Aufholbedarfs
und dem Rohstoffboom war es in der Vergangenheit vergleichsweise einfach, hohe
Gewinne mit russischen Aktien zu erzielen. Im Grunde genügte dafür der Kauf von
fünf Blue Chips aus der Öl- und Gasindustrie, die man in Form von Hinterlegungsscheinen bequem über die London Stock
Exchange (LSE) ordern konnte.
H H H H H
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Öl- und Gaswerte dominieren
russische Indizes
An der LSE sind rund 30 russische Unternehmen in Form so genannter Depository
Receipts gelistet. Auf Basis dieser Derivate wird der Russian Depository ReceiptsIndex (RDX) berechnet. Dieser bildet die
Performance der liquidesten russischen
Werte ab, die entweder als Derivat oder
direkt an der LSE gehandelt werden. Der
bedeutendste Index ist der 1997 gestartete
Russian Traded-Index (RTX). Wie beim RDX
dreht sich aber auch hier alles um Öl und
Gas: So werden 53% der Wertentwicklung
des RTX durch Gazprom, Lukoil & Co. bestimmt. Und Gazprom allein steht für mehr
als ein Viertel der Marktkapitalisierung am
russischen Aktienmarkt. Kein Wunder also,
dass die Blue Chip-Indizes am Tropf der
Energieriesen hängen. Schließlich folgt die
Gewichtung strikt der Marktkapitalisierung
und besteht daher aus den umsatzstärksten und höchstkapitalisierten Aktien, die
im Fall des RTX zwar an der Moscow Interbank Currency Exchange (MICEX) gelistet
sein müssen, sich von den Schwergewichten im RDX jedoch kaum unterscheiden.
Interessante Alternativen in der
zweiten Reihe
Weil sich auch Fonds und Zertifikate
an den Leitindizes orientieren, gab es für
Anleger bislang kaum eine Möglichkeit,
dieses Klumpenrisiko zu umgehen. Dabei
hat sich in den letzten zehn Jahren die
Zahl der börsennotierten Unternehmen
vervielfacht und bietet heute eine große
Auswahl an hochinteressanten Kandidaten unterschiedlicher Größe aus den
verschiedensten Branchen. Motor dieser
Entwicklung waren zahlreiche IPOs, Umstrukturierungen und Konsolidierungsprozesse, die zur Entstehung eines breiten
Aktienspektrums geführt haben. Dass sich
ein Blick auf die zweite Garde lohnt, zeigt
die Entwicklung der vergangenen Monate.
Obwohl der RTX-Index mit einem Plus von
22% seit Jahresbeginn zu den stärksten
Börsenbarometern weltweit zählt, konnten
die russischen Mid Caps im gleichen Zeitraum sogar noch deutlich stärker zulegen.
Gemessen am RTX MID EUR liegen diese
Werte im laufenden Jahr bereits mit rund
31% im Plus. An diesen Ergebnissen partizipiert haben in der Vergangenheit meist >>
06
Produktprüfung
>> nur die Investoren von Hedgefonds, wie
beispielsweise dem SOKOL Russian Equity
Opportunity-Fonds. Letzterer stieg allein
im ersten Quartal (bis 31. März 2010) um
fast 32% und gehört damit auch international zur Spitzengruppe. Möglich gemacht
hat dies der Fondsmanager Thies Ziemke,
der den Fonds vor Ort in Moskau managt
und dabei vor allem auf russische Mid
Caps setzt.
Indextracker auf
russische Nebenwerte
Die HypoVereinsbank emittierte am
28.04. ein neues Open End-Indexzertifikat
auf den RTX MID EUR-Preisindex. Mit dem
Papier haben Anleger die Möglichkeit, von
einer Fortsetzung des Aufschwungs der
russischen Industrie außerhalb des Ölund Gassektors zu profitieren. Der Basiswert wird bereits seit dem 20.05.2008 von
der Wiener Börse berechnet. Unter den 14
Indexmitgliedern finden sich vier Minenund Stahlkonzerne, die gemeinsam auf
ein Indexgewicht von rund 52% kommen.
Stark vertreten sind auch die Chemiebranche, die dank des Wertes Uralkali auf einen Indexanteil von 20% kommt, sowie
die Telekommunikationsindustrie (16,5%).
Abgerundet wird das Portfolio durch die
Airline Aeroflot und drei Stromerzeuger,
die zusammen auf gut 10% Indexgewicht
kommen. Der RTX MID ist ein Preisindex
und besteht aus den umsatzstärksten und
höchstkapitalisierten Aktien derjenigen
Unternehmen, die an der MICEX gelistet
sind, jedoch keine Indexmitglieder des
RTX sind. Das Maximalgewicht einer Einzelaktie ist auf 25% beschränkt. Die Zusammensetzung wird jährlich überprüft
und gegebenenfalls angepasst.
Russischer Bär zeigt Stärke
„Trotz einer tiefen Rezession im letzten
Jahr ist Russland immer noch auf dem
Weg, sich zur größten Volkswirtschaft Europas zu entwickeln. Zwar hat die Wirtschaft in den vergangenen zwei Jahren
an Glanz verloren, seinen Platz unter den
BRICs hat das Land aber verteidigt. Unkenrufen zum Trotz hat Russland immer
noch das Potenzial, im Jahr 2050 zu den
vier bedeutendsten Wirtschaftsmächten
weltweit zu gehören“, so Nick Price, Manager des Fidelity Emerging Markets Fund,
jüngst in einem Interview. Die weiteren
Aussichten für den russischen Aktienmarkt
werden von den Experten der Banken positiv beurteilt. Für 2010 und 2011 wird mit
einer deutlichen Steigerung der Unternehmensgewinne gerechnet. Obwohl das Gewinnwachstum im Vergleich mit anderen
Ländern deutlich stärker ausfallen dürfte,
weisen russische Aktien nach Berechnungen der UBS mit einem durchschnittlichen
Kurs/Gewinn-Verhältnis für 2010 von 6,8
einen deutlichen Bewertungsabschlag
(42%) gegenüber vergleichbaren Märkten
auf. Auch für die russische Volkswirtschaft
insgesamt sind die Aussichten positiv: Laut
einer Meldung der Nachrichtenagentur
Reuters prognostiziert der Internationale
Währungsfonds für das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr mit 4% zwischenzeitlich einen deutlich höheren Wert als noch
vor einigen Monaten erwartet (3,1%) und
dass sich dieser Wachstumskurs mit einem
Plus von 3,5% auch im Jahr 2011 fortsetzen
wird. Begründet wird der positive Ausblick
mit den nach wie vor hohen Währungsreserven des Landes (440 Mrd. US-Dollar),
der stabilen Inlandsnachfrage und den hohen jährlichen Außenhandelsüberschüssen (2009: 112 Mrd. US-Dollar).
Trotz Erholung noch viel
Luft nach oben
Wer sich aufgrund dieser Rahmenbedingungen für ein Investment in russische Aktien interessiert, sollte einen Blick auf das
neue Indexzertifikat der HypoVereinsbank
werfen. Der Aufwärtstrend des russischen
Aktienmarktes ist intakt und der Abstand
zu den historischen Höchstkursen nach wie
vor deutlich. Insgesamt bieten russische
Aktien auf dem derzeitigen Bewertungsniveau weiterhin eine interessante Einstiegsgelegenheit. Im Gegensatz zu RTX & Co. ist
die Korrelation des Nebenwerteindex zum
Erdöl jedoch deutlich geringer. Dies lässt
sich unschwer nachvollziehen, indem man
den Chart der Erdölsorte WTI mit dem des
RTX vergleicht. Der fallende Rohölpreis
zwischen Anfang Januar und Anfang Februar schlug sich beispielsweise fast 1:1
im Chartbild des Blue Chip-Index nieder:
„Anleger schauen auf den Ölpreis. Sie
glauben, wenn das schwarze Gold steigt,
steigt auch der russische Aktienmarkt –
und das stimmt“, bestätigt Yulia Tseplayeva von Merrill Lynch in einem Interview mit
der New York Times. Demgegenüber weist
Emissionsdaten
HVB Open End-Indexzertifikat
auf Russian Traded Mid Cap-Index
Basiswert:
WKN:
ISIN:
Emittent:
Laufzeit: Emissionstag:
Handelsplatz: Russian Traded Mid
Cap-Index in Euro
HV5B63
DE000HV5B632
UniCredit Bank AG
(ehemals Bayerische Hypound Vereinsbank AG)
endlos
28.04.2010
Scoach
der RTX MID Cap im gleichen Zeitraum
einen fast linearen Anstieg auf. Trotzdem
gilt: „Die Performance des russischen Aktienmarktes ist stark mit der Entwicklung
des Ölpreises verknüpft. Andersherum betrachtet ist die große Öl- und Gasindustrie
Russlands in der Lage, die gesamte Wirtschaft Russlands voranzutreiben. Davon
profitieren Konsumenten und verschiedene
Industrie- und Dienstleistungssektoren“ so
Nick Price von Fidelity weiter.
Fazit:
Das vorliegende Produkt eignet sich
damit sowohl für Anleger, die den russischen Aktienmarkt durch eine Kombination aus den beiden Bausteinen
RTX (oder RDX) und RTX MID CAP noch
breiter abdecken möchten, als auch
für Anleger, die in Zukunft auf eine
Outperformance der Blue Chips durch
die Nebenwerte setzen möchten. In
letzterem Fall sollte sich der Anleger
darüber im Klaren sein, dass der Mid
Cap-Index zwar relativ unabhängig
von der Ölpreisentwicklung ist, aber
nichtsdestoweniger eine RohstoffWette darstellt.
07
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08
Spezial
Express-Zertifikate für jeden Geschmack
Mit einem Volumen von mehr als
zehn Milliarden Euro gehören Express-Zertifikate zu den beliebtesten
Derivaten deutscher Anleger. Neben
den seit langem bekannten Papieren
mit jährlichen Bewertungsterminen
bieten die Emittenten auch Produkte
mit wesentlich häufigeren Ausschüttungen. Trotz des Puffers gegen
Kursrückschläge haben ExpressZertifikate auch Schwachpunkte.
In Seitwärtsmärkten sind dennoch überdurchschnittliche Renditen möglich. Liegt
der Basiswert – meist ein bekannter Index
wie der EURO STOXX 50 – an einem der vorab festgelegten Stichtage auf oder oberhalb
seines Ausgangsniveaus, bekommen Anleger das investierte Kapital plus Ertrag zurück.
Deshalb sind Express-Zertifikate vor allem für
Anleger interessant, die mit leicht aufwärts
tendierenden Märkten rechnen. Notiert der
Basiswert unterhalb des gesetzten Niveaus,
wird das Express-Zertifikat um eine weitere
Periode verlängert. Häufig erhöht sich der
Rückzahlungsbetrag an jedem weiteren Prüftermin. Die exakte Ausgestaltung sieht bei
jeder Emission aber ein wenig anders aus.
Weist der Index während der Gesamtlaufzeit
eine negative Performance auf und kommt
es zu keiner vorzeitigen Rückzahlung, ist das
Kapital zum Laufzeitende – je nach Ausgestaltung der Emission – vollständig oder teilweise gegen Verluste geschützt. Neben dieser
Garantiekomponente enthalten Express-Zertifikate oft Zusatzelemente wie abnehmende
Rückzahlungsniveaus. Klassische Emissionen
weisen jährliche Bewertungsstichtage auf.
Mittlerweile sind aber auch Papiere mit vierteljährlichen, monatlichen und wöchentlichen
Stichtagen auf dem Markt, so genannte Fast
Express-Zertifikate.
Die Vorteile erkauft sich der Investor mit
dem Verzicht auf die Dividenden. Schließlich
handelt es sich bei den Basiswerten meist um
Kursindizes, bei deren Berechnung die Ausschüttungen der Aktiengesellschaften nicht
berücksichtigt werden. Grundsätzlich ist das
Ertragspotenzial ohnehin begrenzt – mehr als
die Ausschüttungen sind nicht drin. Außerdem
ist ein Express-Zertifikat in Zeiten hoher Kursschwankungen im Vergleich zum direkten Erwerb des Basiswerts ein schlechtes Investment.
So legte zum Beispiel der DAX in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 20% zu. Mit
einem Express-Zertifikat hätte der Anleger im
gleichen Zeitraum weniger verdient. Das liegt
allerdings nicht am Emittenten: Denn die Bank,
die ein Express-Zertifikat verkauft, spekuliert
nicht gegen ihre eigenen Kunden. Sie will aber
auch die mit der Emission verbundenen Risiken nicht selbst tragen.
Absicherung mit Digitaloptionen
Wie sichert sich eine Bank ab? Während
einfach strukturierte Produkte wie Discounts
(Kauf des Basiswerts und Verkauf einer CallOption) kostengünstig zu konstruieren sind,
ist ein Express-Zertifikat komplexer, zumal
kaum eine Emission der anderen gleicht. Im
Standardfall erwirbt der Emittent eine Nullkuponanleihe sowie mehrere Digitaloptionen.
Das sind Cash-or-nothing-Optionen mit einem
festgelegten Auszahlungsbetrag (Cash). Der
Käufer eines Calls erhält am Ende der Laufzeit nichts, wenn der Kurs des Underlyings
unterhalb des Basispreises liegt. Notiert das
Underlying über oder gleich dem Basispreis,
erhält der Käufer der Option den vereinbarten
Betrag (Payoff). Eine Verkaufsoption verhält
sich umgekehrt: Der Käufer erhält den Payoff
nur, wenn der Basiskurs am Verfallstag nicht
über dem Basispreis liegt, anderenfalls verfällt der Put.
Eine Besonderheit bilden Deep ExpressZertifikate: Selbst wenn sich das Underlying
negativ entwickelt und das Zertifikat nicht
vorzeitig zurückgezahlt wird, winkt eine Verzinsung unter der Bedingung, dass der Basiswert bei Fälligkeit eine bestimmte Kursgrenze
nicht unterschreitet. Diese Barriere liegt tief
unter dem Ausgangsniveau. Erst wenn der Basiswert am Ende der Laufzeit die Kursgrenze
von beispielsweise 60% unterschreitet, wird
der Anleger so gestellt, als hätte er den Basiswert direkt erworben. Eine weitere Gruppe
stellen Alpha-Express-Papiere dar: Hierbei
profitieren Anleger von der unterschiedlichen
Entwicklung zweier Basiswerte. Dazu werden
die relativen Entwicklungen beider Underlyings miteinander verglichen. Wenn Basiswert
X eine bessere prozentuale Veränderung im
Bewertungszeitraum aufzuweisen hat als Basiswert Y, erfolgt eine vorzeitige Rückzahlung
zuzüglich der festgelegten Verzinsung.
Spannend wird es für die Eigentümer von
Express-Zertifikaten immer dann, sobald einer der Bewertungstermine oder das Laufzeitende näher rückt. So wurde ein ExpressZertifikat der Commerzbank auf Daimler im
April intensiv auf Scoach gehandelt, nachdem
die Daimler-Aktie dank überraschend guter
Quartalszahlen des Autokonzerns rasant auf
fast 39 Euro zugelegt hatte. Sollte der Kurs
bei Fälligkeit am 19. September 2010 die
Barriere von 41 Euro nicht berühren oder
unterschreiten, wird das Zertifikat, das aktuell bei rund 66 Euro notiert, zum Nennwert
von 100 Euro zurückgezahlt. Drastisch nach
unten ging es dagegen bei Nokia. Nach dem >>
09
Spezial
>> schwachen Ausblick des Handyherstellers
fiel das Express-Zertifikat der Commerzbank
in kurzer Zeit von 78 auf 49 Euro. Zumindest geringere Verluste brachte das Alpha
Express-Zertifikat der Deutschen Bank seinen
Besitzern. Mit diesem Papier setzen Anleger
noch bis März 2012 darauf, dass der DivDAX
besser abschneidet als der DAX. Gelingt das
Kunststück, winkt eine Rückzahlung von 163
Euro – 68% über dem aktuellen Kurs. Dazu
müsste der DivDAX allerdings in den kommenden 693 Tagen eine um 17,3% bessere
Performance erzielen als der DAX.
Mittwochslotto mit JPMorgan
Solide Aussichten auf eine Rückzahlung
hat das Deep Express-Zertifikat von HSBC
Trinkaus & Burckhardt. Notiert der EURO
STOXX 50 am 9. Juli 2012 bei mindestens
1969,81 Zählern, wird das Papier zum Nennwert zurückgezahlt. Den Kupon von 8% per
annum erhält ein Anleger allerdings nur
dann, wenn der Index jedes Jahr am 9. Juli
bei 3.283 Punkten oder darüber notiert. Die
jährliche Ausschüttung wird nicht nachgezahlt. Wer in den kommenden zwölf Monaten jeden Mittwoch auf eine siebenprozenti-
ge Zahlung hoffen will, kann auf JPMorgans
Fast Express-Zertifikat setzen. Das kürzlich
emittierte Papier bietet wöchentlich die
Chance auf eine Rückzahlung zu 107 Euro.
Dazu muss der EURO STOXX 50 aber um 7%
gegenüber dem Startniveau zugelegt haben,
das am 10. Mai 2010 definiert wird. Erfüllt
der Index diese Bedingung nicht, wird das
Zertifikat zum Nennwert getilgt, falls der
EURO STOXX 50 am 11. Mai 2011 maximal ein
Viertel unter dem Startniveau liegt.
Beispiele für Express-Zertifikate
Typ
Basiswert
Emittent
Laufzeit
WKN
Handelsplatz
Classic Express
Daimler
Commerzbank
16.09.2010
CB5XPU
Scoach
Classic Express
Alpha Express
Deep Express
Fast Express
Nokia
DivDAX/DAX
DJ EURO STOXX 50
DJ EURO STOXX 50
Commerzbank
Deutsche Bank
HSBC Trinkaus
JPMorgan
16.06.2010
30.03.2012
09.07.2012
11.05.2011
CB5UCE
DB2PFJ
TB1LZP
JPM4NL
Scoach
Scoach
Scoach
Scoach
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Führungskräften
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Sind Top-Manager die besseren Spekulanten? Verschiedene Studien haben jedenfalls gezeigt: Die Aktien
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DDV Index-Report 03.2010
Scoach-Bonus-Index
Prozentuale Entwicklung seit Auflegung
40 %
30 %
20 %
10 %
0%
-10 %
-20 %
-30 %
-40 %
-50 %
-60 %
Bonus-Index
DJ EuroStoxx 50
Prozentuale Entwicklung März
9%
8%
7%
6%
5%
4%
3%
2%
1%
0%
Q1/2010 –
Bonuszertifikate besser als
Aktien und auch absolut vorne
Betrachtet man die Bewegung des europäischen Aktienmarktes im ersten Quartal
dieses Jahres, so wird man selbst nach
dem fulminanten Anstieg im März unterm
Strich immer noch zu einem negativen Ergebnis kommen. Betrachtet man hingegen
die Bewegung des Bonus-Index wird man
feststellen, dass dieser zu Ende des ersten
Quartals mit 1,26% im Plus steht. Auch die
Underperformance des von der EDG entwickelten Bonus-Index gegenüber dem
EuroStoxx 50 im März ändert daran nichts.
Während das europäische Aktienbarometer um 7,43% gestiegen ist, brachten es
die Bonuszertifikate des Index gemeinsam
„nur“ auf 5,13%. Nichtsdestotrotz orientieren sich die Anleger aber auch gerade
in Richtung (noch) mehr Performance.
Für den April liegt die durchschnittliche
gewichtete Barriere mehr als 150 Punkte
höher als im Vormonat, bei 1793. Bei den
Discount-Anlegern waren rund 1800 Punkte vor drei Monaten noch der durchschnittliche Cap, im Bonus-Index ist es jetzt die
Knock-Out-Schwelle! Die Boni selbst kommen im gewichteten Schnitt leicht runter
auf 3386 (Vormonat 3472) und bei der
Laufzeit bleibt mit etwa 470 Tagen eigentlich alles beim Alten. Alles in allem kommt
der Bonus-Index damit seinem Basiswert
näher. Käufer von Bonus-Zertifikaten verändern ihre Positionen und damit auch
den Bonus-Index am häufigsten von allen
Anlagezertifikate-Käufern. Das Ergebnis
des ersten Quartals gibt ihnen recht…
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.
Wichtiger Hinweis:
Ersteller sowie Herausgeber dieses Index-Reporting übernehmen trotz sorgfältiger Beschaffung und Bereitstellung der dargestellten Informationen keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität oder Genauigkeit dieser Publikation. Insbesondere wird keine Haftung für etwaige Verluste übernommen, die durch die Verwendung der hier
veröffentlichten Informationen entstehen. Weder der Ersteller noch der Herausgeber haben alle Informationen, auf die sich dieses Index-Reporting stützt, selbst verifiziert. Die
vorstehenden Informationen stellen keine Anlageberatung dar und sind nicht als Angebot zum Kauf bzw. Verkauf eines Wertpapieres zu verstehen. (Potenzielle) Anleger sollten
vor einer Anlageentscheidung ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem Finanz-, Rechts- und Steuerberater führen.
Erstellt am 12.04.2010 vom IZA Institut für ZertifikateAnalyse – Copyright 2010
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DDV Index-Report 03.2010
Scoach-Garantie-Index
Prozentuale Entwicklung seit Auflegung
40 %
30 %
20 %
10 %
0%
-10 %
-20 %
-30 %
-40 %
-50 %
-60 %
Garantie-Index
DJ EuroStoxx 50
Prozentuale Entwicklung März
9%
8%
7%
6%
5%
4%
3%
2%
1%
0%
Q1/2010 –
Garantiezertifikate besser als
Aktien und auch absolut vorne
Abgerechnet wird immer erst zum
Schluss. Und gerade kam das erste Quartal des Jahres 2010 zum Schluss. Unterm
Strich ist nach den ersten drei Monaten an
den europäischen Aktienmärkten nichts
passiert. Der EuroStoxx 50 liegt um vernachlässigbare 1,18% hinten, aber das ist
nur die halbe Wahrheit. Ausgehend vom
Jahresanfang war der europäische Leitindex schon um über 11% im Minus. Das war
Anfang Februar. Das hat er zwar schon fast
wieder alles aufgeholt, aber Investoren,
die seit Jahresbeginn direkt in Aktien investiert waren, hatten zwischenzeitlich sicherlich schon die Schweißperlen auf der
Stirn. Garantiezertifikate-Käufer nicht. Sie
haben jeden Monat eine Vermehrung ihres
Geldes feststellen dürfen. Insgesamt nun
1,42% seit Jahresbeginn. Damit liegen sie
nicht nur besser als die Käufer von Aktien sondern dürften auch jeden Sparbrief
und jede andere Form der Spareinlage geschlagen haben. Den März hat der Index
mit einem Plus von 0,65% abgeschlossen.
Ein Traumergebnis das zeigt, dass auch
Produkte mit Kapitalschutz eine – wenn
auch kleine – Aktienquote haben und entsprechend reagieren. Der Index-Sponsor
EDG übernimmt sieben der 20 IndexKandidaten für den April, und es bleibt
bei der nicht gerade performanceförderlichen, durchschnittlichen Restlaufzeit von
üppigen 750 Tagen. So bleibt wenigstens
sicher gestellt, dass auch bei der nächsten
Abrechnung eine schwarze Zahl am Ende
der Gleichung steht…
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.
Wichtiger Hinweis:
Ersteller sowie Herausgeber dieses Index-Reporting übernehmen trotz sorgfältiger Beschaffung und Bereitstellung der dargestellten Informationen keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität oder Genauigkeit dieser Publikation. Insbesondere wird keine Haftung für etwaige Verluste übernommen, die durch die Verwendung der hier
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vorstehenden Informationen stellen keine Anlageberatung dar und sind nicht als Angebot zum Kauf bzw. Verkauf eines Wertpapieres zu verstehen. (Potenzielle) Anleger sollten
vor einer Anlageentscheidung ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem Finanz-, Rechts- und Steuerberater führen.
Erstellt am 12.04.2010 vom IZA Institut für ZertifikateAnalyse – Copyright 2010
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Zertifikate-Indizes
powered by Scoach
Historische Kurse (02.01.2006-06.05.2010)
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
Jan 2006
Jan 2007
Bonus
Jan 2008
Discount
Outperformance
Stand: 07.05.2010
Jan 2009
Garantie
Jan 2010
Mai 2010
Aktienanleihen
Quelle: Scoach Europa AG
Der Deutsche Derivate Verband (DDV) unterstützt die Initiative von Scoach und der European Derivatives Group (EDG), Indizes für Garantie, Bonus, Discount und Outperformance
Zertifikate herauszubringen. Mit der Veröffentlichung der Zertifikate-Indizes stehen transparente Vergleichsmaßstäbe für die wichtigsten Zertifikatetypen zur Verfügung.
Zur Berechnung des Index je Produkttyp wird eine repräsentative Auswahl von 20 Zertifikaten herangezogen. Die Zusammenfassung (Clustering) mehrerer Zertifikate, beispielsweise nach Laufzeit, ermöglicht eine optimale Marktabbildung unter Einbeziehung aller Produkte. Die Gewichtung erfolgt anhand der tatsächlich am Markt investierten Volumina. Bei jedem Cluster wird ein repräsentatives Produkt ausgewählt, bei größeren Clustern können es auch mehrere sein. Bei der Indexberechnung werden jeweils Änderungen
der zum Vergleich herangezogenen Volumendaten berücksichtigt.
Anleger erhalten dadurch einen besseren Einblick in die Entwicklung der Zertifikate-Indizes im betreffenden Monat und können so die Leistung mit der Performance anderer
Finanzprodukte vergleichen. www.derivateverband.de
Impressum
V.i.S.d.P. : Christian Ernst Frenko
Layout/Technik: Tolon Demirkazik
Herausgeber: finanzpark AG, Fürther Straße 17a,
90429 Nürnberg, [email protected]
Amtsgericht: Nürnberg, HRB: 24981
UST-IdNr: DE 813258865
Bildnachweis: Fotolia, Photos.com
Vorstand: Christian Ernst Frenko (Vorsitz),
Georg Rösl, Dzulijano Trajanoski, Andreas Fiek
Aufsichtsrat: Stephan Heibel (Vorsitz),
Phillip Drescher, Helmut Rower
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Christian Ernst Frenko, Miriam Feuerstein,
Margot Habjan, Kerstin Kramer,
Michael Amtmann, Franz Netter
Anzeigenkunden wenden sich bitte an:
Andreas Fiek, Tel: 0911 / 274 00-0,
[email protected]
Erscheinungsweise: alle 14 Tage, jeweils Freitags
Auflage: 62.000
Die Zertifikate-Indizes und die DDV Index-Reportings
wurden mit freundlicher Unterstützung durch den
DDV (www.derivateverband.de) und Scoach Europa AG
(www.scoach.de) erstellt.
Die Charts wurden mit freundlicher Unterstützung
von TradeSignal erstellt.
zertifikate kompakt Archiv:
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Risikohinweis/Disclaimer: „Sie erhalten diesen Newsletter als kostenlosen Service der finanzpark AG. Alle veröffentlichten Artikel,
Nachrichten, Daten und Empfehlungen werden von der Herausgeberin mit großer Sorgfalt erstellt; da die Redaktion ihrerseits aber auch
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