Fremdkörpern in Lebensmitteln auf der Spur

Transcrição

Fremdkörpern in Lebensmitteln auf der Spur
Das Magazin von Industrial X-Ray
FOODINSPECTION
Fremdkörpern in
Lebensmitteln auf
der Spur
Moderne
Schatzsuche
#2 | 2013
MINING
INHALT
COMET SPIRIT
Abteilung F&E im Interview:
«Wir zeigen den Kunden die physikali­
schen Möglichkeiten auf.»
04
COMET INSIDE
Foodinspection: Fremdkörpern in
Lebensmitteln auf der Spur
10
Zerstörungsfreie Materialprüfung:
High Power sorgt in der Luftfahrt für
höchste Sicherheit
16
Mining: Moderne Schatzsuche
19
Sicherheitsinspektion:
Take-off für effiziente Frachtprüfung 22
COMET EXPERTENWISSEN
Die Brennflecknorm ASTM E1165
verschafft Klarheit14
COMET PRODUKTE & NEWS
MXR-225HP/11:
unipolarer Röntgenstrahler25
COMET ENGAGEMENT
Ein partnerschaftliches Band26
Impressum
Herausgeberin: COMET AG, Flamatt (Schweiz).
Chefredaktion: Flavia Nicolai, VP Business & Marke­
ting Communications Industrial X-Ray.
Redaktion, Gestaltung, Produktion: Denon Publizistik
AG, Rapperswil-Jona (Schweiz). Guido Lichtenstei­
ger, Fabrizio Milano.
Photos: Nick Veasey (cover), Gaëtan Bally (Seiten 2,
4–13, 20, 26–28), Klaus Bavendiek (Seiten 14 und 15),
Airbus S.A.S 2013 e*m company/H. Goussé (Seite
17), zvg YXLON (Seite 18), zvg De Beers Group (Sei­
ten 19 und 21), istockphoto (Seite, 20 und 22, 24).
Korrektorat: Irène Fasel, Rapperswil-Jona (Schweiz).
Lithografie: Küenzi & Partner/mediacheck, Langnau
a. A. (Schweiz).
Druck: Rub Media AG, Wabern (Schweiz).
Auflage: 700 Ex. deutsch, 700 Ex. englisch.
02
X-RAY insight 2 | 2013
EDITORIAL
Stephan Haferl,
General Manager
Industrial X-Ray
Liebe Leserinnen und Leser
Die technischen Anforderungen und Erwartungen an Röntgenkompo­
nenten fordern uns immer stärker heraus. Ein gutes Beispiel dafür ist
die steigende Nachfrage nach HP-Technologie und Röntgenmodulen
mit hoher Auflösung für vollautomatische, hochzyklische Prüfsysteme.
Gleichzeitig wächst das Spektrum der Anwendungsgebiete kontinuier­
lich. Noch vor nicht allzu langer Zeit genügten ein gutes Physikver­
ständnis, Erfahrung sowie das Prinzip «Versuch und Irrtum», um
existierende Phänomene zu verstehen und zeitgemässe Röntgenpro­
dukte zu designen. Heute ist ein bedeutend gründlicherer Ansatz
erforderlich. Unsere Geschäftswelt fordert immer mehr Effizienz, die
Anwendungen werden komplexer und die Grenzen der Physik immer
stärker ausgelotet. Deshalb erhalten Simulation und Analyse aufgrund
computergestützter Modelle und unter Einbezug aller Bereiche der
Physik eine immer grössere Bedeutung.
COVER
Das Titelbild zeigt ein
Röntgenbild des X-RayArtisten Nick Veasey.
www.nickveasey.com
Das Magazin von Industrial X-Ray
FoodinspeCtion
Fremdkörpern in
Lebensmitteln auf
der Spur
Moderne
Schatzsuche
#2 | 2013
Mining
COMET vernetzt
Unser Kundenmagazin finden Sie online:
www.comet-xray.com (PDF und Issuu).
Die vorherige Ausgabe von «X-Ray insight» hat die Bedeutung einer
engen Zusammenarbeit mit unseren Kunden hervorgehoben. Diese
Ausgabe legt den Schwerpunkt darauf, wie die F&E- und Technologie­
abteilung von COMET Computersimulationen nutzt, um in kurzer Zeit
Prototypen oder erste Produkte zu erstellen, die im Praxistest geprüft
und validiert werden können. Ganz wichtig auf diesem Weg sind Ihre
Inputs, damit wir möglichst exakt verstehen und modellieren können,
wie Sie unsere Produkte verwenden.
Im Zentrum des Magazins stehen deshalb erneut Sie, unsere Kunden.
Denn «X-Ray insight» soll ein «Resonanzboden» für industrielle
Röntgentechnik bilden und mit aktuellen Beiträgen eine grosse Aus­
wahl an Anwendungen aufzeigen. Doch COMET wäre nicht da, wo wir
heute stehen, hätten wir nicht zahlreiche verlässliche Lieferanten.
Einen aussergewöhnlichen Partner, die Band-Genossenschaft, stellen
wir Ihnen auf Seite 26 vor.
Fragen, Feedback, Vorschläge?
Schreiben Sie uns:
[email protected]
Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre des «X-Ray insight».
«X-Ray insight» 1/2014
Die nächste Ausgabe
erscheint im März 2014.
Stephan Haferl
X-RAY insight 2 | 2013
03
COMET SPIRIT
Iris Schmid, Leiterin F&E, bespricht
mit Lothar Schultheis, Manager Technology,
das Resultat einer Simulation.
F&E-Abteilung im Interview
«Wir zeigen den Kunden die
physikalischen Möglichkeiten auf»
Mit individuell ausgelegten Röntgenprodukten schafft
COMET Industrial X-Ray (IXT) grösstmöglichen Mehr­
wert bei den Kunden. Iris Schmid, Leiterin F&E, nennt
zwei Schlüsselkomponenten für erfolgreiches «Customized Design»: Detailkenntnisse über die Wünsche
und Bedürfnisse des Kunden sowie das fundierte
Know-how zur validierten Simulation.
Industrial X-Ray bietet den Kunden ‹Customized Design› an. Was
genau meinen Sie damit?
Iris Schmid: Es bedeutet, dass wir die
technischen und physikalischen Eigen­
schaften der Röntgenröhre exakt auf die
Wünsche und Bedürfnisse der Kunden
auslegen.
04
X-RAY insight 2 | 2013
Worin liegt der grösste Vorteil für die
Kunden?
Die Röntgenröhre, sprich das Licht, ist das
Herz einer jeden Röntgenanlage. Wenn
unser Kunde die exakt passende Licht­
quelle erhält, kann er alles ringsherum
effektiver respektive kleiner und kosten­
günstiger konstruieren. Er erhält somit
COMET SPIRIT
eine massgeschneiderte Lösung zur Opti­
mierung seines Röntgensystems, die ihm
in seinem Geschäftsbereich einen Perfor­
mance- und Preisvorteil verschafft. Dies
wird ermöglicht, indem wir seine Exper­
tise und Technologie mit unserem Knowhow zusammenführen.
Worin besteht der Spielraum bei der Gestaltung einer «customized» Röhre?
Grundsätzlich ist fast alles denkbar. Es hin­
dert uns niemand daran, einen Parameter
zu verändern, wenn dies dem Kunden ei­
nen Mehrwert bietet und es technisch und
physikalisch machbar ist. Dies beginnt bei
relativ einfachen äusseren Merkmalen
wie Grösse und Formfaktor und endet bei
komplexeren Parametern wie Brennfleck
und Leistung.
ben; ansonsten bleibt für den Kunden kein
Mehrwert.
Man muss also ganzheitlich denken?
Exakt. Die Physik hinter der Röntgentech­
nologie ist sehr komplex. Viele Parameter
sind mit im Spiel, die sich teilweise ge­
genseitig konkurrenzieren. Beispielsweise
ist es schlicht nicht möglich, einen immer
kleineren Brennfleck und gleichzeitig eine
«Mit der exakt passenden Lichtquelle kann der
Kunde alles darum herum
effektiver gestalten.»
Iris Schmid, Leiterin F&E, COMET IXT
Wo stossen Sie an Grenzen?
Ganz einfach, die Physik setzt uns die
Grenzen. Wir geben nie Versprechen ab,
die wir nicht halten können. Das ist ei­
ner unserer Grundsätze. Wir zeigen den
Kunden die physikalischen Möglichkeiten
auf und die Konsequenzen, wenn man
die Grenzen zu sehr ausreizt oder sogar
überschreiten würde. Andererseits darf
eine Neuentwicklung nicht nur technisch
machbar, sondern muss auch wirtschaft­
lich sinnvoll sein: Die Produktkosten müs­
sen in einem klar definierten Rahmen blei­
Iris Schmid: «Grundsätzlich
ist fast alles denkbar.»
immer höhere Leistung zu erreichen. Der
Kunde hat die Wahl. Wir zeigen ihm die
verschiedenen technischen Möglichkeiten
und deren finanzielle sowie zeitliche Aus­
wirkungen.
Es gibt also nur das Entweder-oder?
Verändern wir etwas, hat dies stets Aus­
wirkungen auf die anderen Parameter. Es
gibt immer einen physikalischen Kompro­
miss: Der Kunde gewinnt auf der einen
Seite, muss aber auf der anderen Seite
In sechs Schritten
vom individuellen Bedürfnis zum Customized
Design.
1. A
bklärung und Eruie­
rung der Bedürfnisse,
Vorstellungen und
Wünsche des Kunden.
2. P
rüfung der techni­
schen Machbarkeit des
Customized Design.
3. S
pezifikationen werden
festgehalten und vom
Kunden abgesegnet.
4. E
ntwicklung des
Produkts mittels
Simulation und Bau
eines Prototypen.
5. T
estphase und allfällige
Überarbeitung des
Prototypen.
6. Produktionseinführung.
X-RAY insight 2 | 2013
05
COMET SPIRIT
wissen, ob er das Gerät im Dauereinsatz
über 20 Stunden pro Tag verwendet oder
im Mikrosekundenbereich ein- und aus­
schaltet, können wir eine bestmögliche
Lösung erarbeiten. Wir freuen uns, wenn
wir unsere Kunden überraschen können
und ihnen unerwartete Optionen unter­
breiten können.
Iris Schmid: «Wir können
sehr schnell Vorgaben
einspeisen. Denn die Fertigung ist nur durch eine
Tür von der Entwicklung
getrennt.»
mit einer Konsequenz rechnen. Unsere
Aufgabe ist, für den Kunden das auf sei­
ne Applikation abgestimmte Optimum zu
finden.
Was bedeutet das für Sie in der Forschung & Entwicklung?
Der Kunde kommt mit einer gewissen
Idee für eine Spezifikation. Der unmittel­
bare Dialog mit dem Kunden ist dabei von
«Mit Simulation kann
man den Prozess
der Entwicklung radikal
verkürzen.»
Iris Schmid
zentraler Bedeutung. Es ist wichtig, dass
er uns zu Beginn des Prozesses seine
Wünsche und Bedürfnisse genau mitteilt.
Deshalb geht es uns in erster Linie darum,
das Problem des Kunden genau zu verste­
hen. Nur wenn wir den exakten Verwen­
dungszweck kennen, also beispielsweise
06
X-RAY insight 2 | 2013
Worin liegt der Schlüssel für die COMETKompetenz zu Customized Design?
Da gibt es mehrere Gründe. Sehr wichtig
ist, dass die Produktion der Röntgenröh­
ren von Grund auf am Hauptsitz in Fla­
matt erfolgt. Wir können sehr schnell Vor­
gaben einspeisen und bei Problemen sehr
zeitnah reagieren: Denn die Fertigung ist
nur durch eine Tür von der Entwicklung
getrennt. Doch der wohl wesentlichste
Grund ist unser Know-how im Bereich va­
lidierter Simulation.
Was ermöglicht Simulation?
Früher mussten wir während der Ent­
wicklung einer neuen Röntgenröhre Pro­
totypen bauen, bis wir die gewünschten
Spezifikationen erhielten. Mit Simulation
kann man den Prozess radikal verkürzen.
Wir verstehen die Grundlagen wie Elekt­
ronenemission und -fokussierung sowie
Designregeln bezüglich Hochspannungs­
stabilität, Target- und Filamentalterung.
Somit können wir fast die ganze Röhre
mit fast allen Charakteristiken simulieren
– und zwar validiert simulieren. Wir ha­
ben umfangreiche Statistiken und wissen
ziemlich genau, dass wir ein ausschliess­
lich durch Simulation entstandenes Röh­
rendesign mit sehr hoher Wahrschein­
lichkeit auch genau so in der Produktion
umsetzen können. Dadurch sind wir für
den Kunden schnell und effektiv. Dank Si­
mulation können wir mehrere Projekte pa­
rallel bearbeiten, was noch vor fünf oder
zehn Jahren undenkbar gewesen
wäre (siehe dazu Text ab Seite 7).
COMET SPIRIT
«Bei COMET kann ich als Physiker
aus dem Vollen schöpfen»
Die physikalische computergesteuerte Simulation
geniesst in der Forschung und Entwicklung
einen hohen Stellenwert. Welches sind die Vorteile
der Simulation? Und was macht die Arbeit in
der Technologiegruppe bei Industrial X-Ray so
faszinierend? Lothar Schultheis, Manager Techno­logy IXT, erzählt.
Wer in der Simulation tätig ist,
sollte in erster Linie Forscher­
drang und Freude am Entdecken besit­
zen. Natürlich braucht es Fachwissen, die
Ausbildung zum Ingenieur oder Physiker.
Das ist die Basis. Viel wichtiger ist, dass
man seinem Wissensdurst nachgehen
kann und dann belohnt wird durch ‹Ver­
standen-Haben› oder besser gesagt durch
‹Aha-Erlebnisse›.
Von der Natur wird man pausenlos ent­
täuscht und man fällt auch auf die Nase.
Da gehört es dazu, dass wir mit Frustra­
tionen verbundene Schwierigkeiten um­
gehen können. Das geht auch mir so. Ich
habe klare Vorstellungen, wie etwas funk­
tionieren sollte. Doch die Realität sieht
häufig anders aus. Um dies auszuhalten,
braucht es eine grosse Portion Neugier.
Und letztlich muss ich mich über neue
Erkenntnisse freuen können, auch wenn
diese nur klein sind und vielleicht auf den
ersten Blick unbedeutend erscheinen.
Die Freude an Erkenntnissen ist der Lohn
für meine Arbeit, sonst würde mir meine
Arbeit nicht lange Spass machen. Meine
Arbeit besteht nämlich nicht darin, schö­
ne Bilder zu generieren. Das ist relativ ein­
fach. Wichtig ist, dass die Bilder tatsäch­
lich der Realität entsprechen. Diese ist im
Lothar Schultheis: «Ich
habe klare Vorstellungen,
wie etwas funktionieren
sollte. Doch die Realität
sieht häufig anders aus.»
X-RAY insight 2 | 2013
07
COMET SPIRIT
Wie lange dauert eine spezifische Entwicklung?
COMET klassifiziert die Entwicklungsprojekte in drei Gruppen:
Gruppe 1: Bestehende Komponenten werden leicht angepasst und wieder ins System
integriert. Die Entwicklungszeit beträgt sechs Monate bis zu einem Jahr.
Gruppe 2: Betrifft mittelgrosse Kundenprojekte, die grössere Anpassungen
von Komponenten respektive Neuentwicklungen inklusive Machbarkeits­
analysen und Abklärungen erfordern. Dauer: bis zu zwei Jahre.
Gruppe 3: Häufig intern getriebene Entwicklungen, beispielsweise die Lancierung
einer neuen Produktefamilie. Hier werden zudem umfangreiche Abklärun­
gen, Marktstudien und Analysen getätigt. Dauer: drei bis vier Jahre.
Bereich Industrial X-Ray von COMET sehr
komplex. Hier spielen die vielen physika­
lischen Disziplinen und Fachgebiete zu­
sammen. Das ist wirklich einzigartig.
Die wechselseitige Abhängigkeit vieler
Probleme oder Phänomene, die ich bei
COMET analysieren kann, macht meine
Arbeit so interessant. Ob Thermodyna­
mik, Elektrodynamik, Strukturmecha­
nik, Fluidmechanik, Röntgenphysik oder
Festkörperphysik. Alles ist mit dabei. Die
Herausforderungen, die sich unserem
Unternehmen stellen, tangieren diese
Teilgebiete, die zudem miteinander ver­
netzt sind. Ich war beispielsweise schon
in der Sensorik tätig, aber da hat man
eine vergleichsweise eingeschränkte The­
menvielfalt. Hier bei COMET können wir
als Physiker aus dem Vollen schöpfen.
Als Technologiegruppe arbeiten wir aber
nicht im Elfenbeinturm, sondern bewer­
08
X-RAY insight 2 | 2013
ten die Simulationsergebnisse durch Ver­
suche im Labor, gehen auf unsere Kolle­
gen vom F&E-Team zu, arbeiten Hand in
Hand und sind eng vernetzt. Das ist moti­
vierend für uns alle.
Doch was meinen wir mit Simulation ge­
nau? Für uns ist Simulation weit mehr als
die Anwendung eines Programms, das
man kaufen und mit einer fertigen Geo­
metrie und physikalischen Parametern
füttern kann. Als Erstes bieten wir Simu­
lationen intern als Service für die Konst­
ruktion an und legen Designregeln fest.
Gegebenenfalls hinterfragen wir die Ma­
terialparameter und versuchen dadurch
noch die Konstruktion zu optimieren.
Richtig spannend wird es erst bei den Pro­
blemfällen: Wir setzen eigene physikali­
sche Modelle auf und validieren sie, ver­
gleichen sie also mit Messungen. Dabei
COMET SPIRIT
setzen wir auf unser Wissen und die eige­
nen physikalischen Vorstellungen, wie
beispielsweise eine thermo-elastoplasti­
sche Schädigung oder ein Hochspan­
nungsüberschlag an der Isolierkeramik
abläuft. Will man da etwas verbessern,
muss man Hypothesen zur Fehlerursache
aufstellen und mithilfe der Simulation
konsequent prüfen, ob sie das Fehlerbild
adäquat beschreiben. Anschliessend lei­
ten wir Verbesserungsmassnahmen ab.
Die Simulation ist also für uns ein ‹diag­
nostisches› Mittel. Denn im Unterschied
zur Sensorik stehen wir vor der Herausfor­
derung, dass wir nicht mehr ins Produkt
sehen können, wenn die Röntgenröhre
produziert und in Aktion ist. Die Röhren
werden unter Hochspannung in einer
abgeschirmten Bleikabine betrieben und
sind hermetisch verschlossen.
Lothar Schultheis:
«Wir müssen und wollen
Grenzen ausloten –
sowohl für den Kunden,
als auch für uns.»
Für uns als Röntgen-Modulhersteller hat
Simulation einen sehr hohen Stellenwert.
Wir müssen und wollen Grenzen ausloten
– sowohl für den Kunden, als auch für uns.
Dank der Simulation erhalten die Kunden
in einem sehr frühen Projektstadium von
uns eine qualifizierte Antwort auf ihre Fra­
gen. Ohne einen einzigen Prototypen her­
stellen zu müssen. Wir können ihnen auf­
zeigen, dass die physikalischen Gesetze
und technologische Begrenzungen zu ei­
nem Zielkonflikt führen. Wir können dies
«Wir sparen damit Zeit
und vom Kunden inves­
tiertes Geld.»
Lothar Schultheis, Manager Technology, COMET IXT
exakt beschreiben und nachvollziehbar
machen. So müssen wir in der Entwick­
lungsphase weniger Prototypen bauen
und sind erst noch schneller in den Aussa­
gen. Wir sparen damit Zeit und
vom Kunden investiertes Geld.
X-RAY insight 2 | 2013
09
COMET INSIDE
Am Wipotec-Hauptsitz werden die Systeme zur Fremd­
körperdetektion zusammengebaut und geprüft – zum Beispiel mithilfe präparierter Instantsuppen.
Foodinspection
Fremdkörpern in
Lebensmitteln auf der Spur
Ob Fremdkörperdetektion in Joghurts oder die Vermes­
sung der Löcher im Emmentaler Käse: Die Wipotec
GmbH befindet sich auch im Bereich Röntgentechnologie
auf Expansionskurs. Dabei vertraut sie auf die MXR100-Röntgenröhre von COMET Industrial X-Ray.
Für Wipotec-Firmenchef Theo Düppre zählt die Qualität
der Produkte genauso wie die Flexibilität und die part­
nerschaftliche Zusammenarbeit.
Lorem ipsum dolor sit amet, sadipscing
elitr, sed diam nonumy eirmodDer Appetit, so sagt man, kommt mit dem
Essen.
Ähnlich könnte man auch den Pro­
tempor invidunt ut labore et est
Lorem
zess bei den Kunden der Wipotec GmbH
ipsum dolor sit amet.
beschreiben und deren steigende Nachfra­
ge nach röntgenbasierter Fremdkörperde­
tektion in Lebensmitteln. «Als Waagenher­
steller sind wir im Verpackungsprozess seit
jeher am Schluss der Kette. Unsere Syste­
10
X-RAY insight 2 | 2013
me sind die letzten Kontrollmechanismen»,
sagt Theo Düppre, Wipotec-Gründer und
-Firmenchef. Deshalb sei immer wieder die
Frage aufgetaucht, ob die Produkte nicht
noch mehr könnten als Wiegen. Zum Bei­
spiel die Ware beim Wägen auch auf kleine
Metallspuren untersuchen. «Weil wir uns
gerne neuen Herausforderungen stellen,
COMET INSIDE
Wipotec-Geschäftsführer
Theo Düppre erklärt
das Zusammenspiel von
Linearkamera, MXR100-Röntgenröhre und
Bilderkennungssoftware.
haben wir in der Folge auch Metalldetekto­
ren vermarktet», sagt Düppre. «Doch bald
kamen weitere Fragen: Könnt ihr auch Glas
erkennen? Oder Steine und Muschelscha­
len? Oder Gummiteile und Kunststoffe?»
Dies führte dazu, dass die MetalldetektorTechnik nicht mehr ausreichte. Wipotec
begann, sich nach einer Alternative umzu­
schauen – und wurde bei der Röntgentech­
nik fündig.
Exakte Vermessung der Löcher
im Emmentaler Käse
Heute vertrauen die renommiertesten Nah­
rungsmittelkonzerne wie Nestlé, Unilever
oder Procter & Gamble auf Wipotec-Tech­
nik, um ihre Joghurts, Müesli oder Fertig­
gerichtprodukte wie Instantsuppen, Gemü­
se und Pastagerichte für die Mikrowelle auf
Fremdkörper zu testen oder die Füllmenge
zu kontrollieren. Und ein führender Schwei­
zer Käseproduzent vermisst die Löcher im
Emmentaler Käse und ermittelt dadurch
exakt den optimalen Ort, wo der Käse ge­
schnitten werden muss, damit das Zielge­
wicht erreicht wird. «Dadurch konnten die
Hersteller von Emmentaler Käse gewichts­
genau die Ausbeute von etwa 70 Prozent
auf 98 Prozent erhöhen, und das noch bei
reduziertem Give-away», verrät Düppre.
Wipotec vertraut dabei auf eine der Kern­
kompetenzen, die das Unternehmen auch
im Bereich Wägen einzigartig gemacht hat:
das Messen in einem dynamischen Produk­
tionsprozess bei hohen Geschwindigkeiten.
«Dabei ist das Produkthandling von zentra­
ler Bedeutung und die Frage: ‹Wie wird das
Produkt transportiert?›», sagt Düppre. Zu
den grossen Herausforderungen, die sich
seinem Unternehmen im Bereich Foodin­
spection stellen, gehören Genauigkeit, die
«Vom ersten Moment an
stimmte die Chemie.»
Theo Düppre, Gründer und
Firmenchef Wipotec GmbH
Grösse der zu findenden Verunreinigungen
(Fremdkörper), der Anspruch auf Minimie­
rung der Fehlauswurfrate und die Hygiene,
da die Maschinen etwa beim Käse, Fleisch
und Fisch auch für unverpackte Lebensmit­
tel eingesetzt werden.
X-RAY insight 2 | 2013
11
COMET INSIDE
Theo Düppre: «Wir schauten uns am Markt um und waren schnell davon
überzeugt, dass COMET der richtige Partner ist.»
Wipotec GmbH
Die Wipotec GmbH ist
ein weltweiter Innova­
tionsführer im Bereich
der intelligenten, dyna­
mischen Wägetechnik.
Das Unternehmen hat
hochpräzise Wägetechnik
zur Integration in Verpa­
ckungsmaschinen indus­
trietauglich gemacht.
Unter der Marke OCS
Checkweighers GmbH
entwickelt, produziert
und vermarktet Wipotec
ultraschnelle Präzisions­
wägezellen und Hightech­
wägesysteme für dynami­
sche Wiegeprozesse im
industriellen Umfeld. Die
Kernprodukte für die Be­
reiche «Food & Pharma»
sowie «Mail & Logistik»
sind Kontroll- und Durch­
laufwaagen. Komplettiert
wird die Produktpalette
durch Röntgenscanner zur
Fremdkörperdetektion.
Wipotec beschäftigt rund
400 Mitarbeitende; der
Hauptsitz befindet sich in
Kaiserslautern (De).
Weitere Informationen:
www.wipotec.com und
www.ocs-cw.com
12
X-RAY insight 2 | 2013
Einem der Kernwerte von Wipotec ent­
spricht es, möglichst alle Teile eines Sys­
tems selbst anzufertigen und dadurch eine
hohe Wertschöpfung zu erreichen. Dies er­
möglicht dem Unternehmen mit Sitz in Kai­
serslautern auch eine hohe Flexibilität, um
auf Kundenwünsche einzugehen. Düppre:
«Dies unterscheidet europäische Betriebe
häufig von den asiatischen Konkurrenten.»
Für den Aufbau der Röntgentechnik wurde
entschieden, möglichst viele Komponen­
ten selbst herzustellen, etwa die Linear­
kamera oder die Kühlgeräte. Doch bei der
Röntgenröhre setzte man auf einen starken
Partner. «Wir schauten uns am Markt um
und waren schnell davon überzeugt, dass
COMET der richtige Partner ist, der zu uns
passt», sagt Düppre. «Daran hat sich nichts
geändert. Vom ersten Moment an stimmte
die Chemie. Wir sprechen die gleiche Spra­
che und haben dieselbe Philosophie. Dies
zeigt sich etwa in Folgendem: Man erhält
bei COMET auf eine Anfrage stets einen
Rückruf. Zudem werden die Fragen kom­
petent beantwortet. Das ist nicht überall
selbstverständlich.»
MXR-100-Röntgenröhre im Einsatz
Besonders geschätzt wird von Wipotec,
dass COMET Industrial X-Ray Customized
Solutions anbietet, dabei genau auf die
Wünsche des Kunden hört – und auch
kurzfristig reagieren kann. «Für unsere
tägliche Arbeit ist es wichtig, dass man
einen Lieferanten hat, der einerseits qua­
litativ einwandfreie und präzise Produkte
herstellt. Denn unsere Systeme sind im
produzierenden Gewerbe rund um die Uhr
im Einsatz. Anderseits brauchen wir auch
Michael Schmid, Sales Manager COMET, und
die MXR-Röntgenröhre, welche die Bedürfnisse von
Wipotec optimal abdeckt.
Partner, auf die man sich in jeder Situation
verlassen kann und die am selben Strick
ziehen», sagt Theo Düppre und ergänzt:
«Weiterentwicklungen sind häufig nur im
Dialog möglich. COMET geht bestmög­
lich auf unsere Inputs und Wünsche ein.
Das schätzen wir sehr. Denn es ermög­
licht letztlich auch uns, auf die Wünsche
unserer Kunden einzugehen.» So konnte
Wipotec unter anderem auch deshalb auf
den verschärften Wettbewerb im Markt
reagieren, weil das Unternehmen die spe­
ziell entwickelte und kompakte MXR-100Röntgenröhre von COMET einsetzen kann.
Sie entspricht einer Weiterentwicklung der
MXR-75-Röntgenröhre und passt optimal
in die Wipotec-Systeme. «Diese Möglich­
keit eröffnete uns weitere interessante Per­
spektiven.»
UL-Zertifizierung wird geschätzt
Genauso schätzt Theo Düppre eine wei­
tere Dienstleistung von COMET: Die Un­
terstützung im Bereich UL-Zertifizierung
für den Einsatz der Systeme in den USA,
wo Wipotec mit Waagen im Bereich
Mail & Logistik Marktführer ist und nun
auch mit den Röntgensystemen für Food­
inspection weiter Fuss fassen möchte.
«Wir müssen mitziehen, und somit auch
unsere Lieferanten», sagt Düppre. «Denn
wir können bis zu einem gewissen Punkt
nachweisen, dass unsere Produkte den
Normen entsprechen. Aber beispielswei­
se bei der Röhre sind unsere Möglichkei­
ten beschränkt. Würde uns COMET da
nicht unterstützen, gäbe es das Zertifikat
nicht. Und somit hätten wir keine Chance,
auf dem US-Markt zu bestehen.»
COMET INSIDE
Faszination Waage­
Briefwaagen, Küchenwaa­
gen, Personenwaagen:
Wer das Firmengebäu­
de der Wipotec GmbH
in Kaiserslautern (De)
betritt, taucht ein in ein
respektables Museum für
Waagen. Ob gross oder
klein – über 1000 histori­
sche Exemplare hat Theo
Düppre, Geschäftsführer
und Firmengründer, in
den letzten Jahrzehnten
gesammelt und grössten­
teils auch selbst liebevoll
restauriert. Die Exponate
schmücken das Firmenge­
bäude, wobei sie mit den
ultraschnellen Hightech­
wägesystemen, welche
in der Pfalz heutzutage
produziert werden, letzt­
lich nicht mehr allzu viel
gemein haben. «Für mich
ist es ein lieb gewordenes
Hobby», sagt Düppre.
Woher kommt diese Fas­
zination für Waagen und
Wägen? «Vom Sternzei­
chen her bin ich auf jeden
Fall keine Waage», sagt
der Elektrotechnik-Inge­
nieur lachend und nimmt
damit allfälligen Spekula­
tionen sogleich den Wind
aus den Segeln. «Und das
Waagevirus wurde mir
auch nicht in die Wiege
gelegt.» Dieses hat ihn
vielmehr vor 35 Jahren an
der Universität befallen,
als sich Düppre intensiv
Die historische Bahnhofs-Personenwaage ist nur eines der 1000 Exemplare des Sammlers Theo Düppre.
mit Wiegetechnik ausei­
nandersetzte. «Fasziniert
hat mich von Anfang an
das Wiegen in der Bewe­
gung. Denn dies ist eine
besondere physikalische
Herausforderung. Man
muss verschiedene Aspek­
te berücksichtigen, was
einfach Spass macht.»
Vor 25 Jahren hat Theo
Düppre die Wipotec
GmbH zusammen mit Udo
Wagner, seinem ehema­
ligen Assistenten an der
Universität, gegründet.
Einige Jahre später folgte
die Tochtergesellschaft
OCS Checkweighers
GmbH. «Wir haben nie
statische Waagen gebaut,
sondern stets Systeme
für dynamisches Wägen»,
sagt er. Das hat sich aus­
bezahlt. «Heute sind wir
unter anderem im Besitz
des GeschwindigkeitsWeltrekords fürs Wiegen:
Wir können Briefpost mit
bis zu vier Metern pro
Sekunde verwägen.»
Die Firma ist Theo Düp­
pres Lebenswerk, sozu­
sagen seine Familie. In
Kaiserslautern gilt das
Unternehmen als Aushän­
geschild des Wandels zur
Hightechstadt. Der Erfolg
zeigt sich auch im steten
Wachstum. Am Haupt­
standort wird derzeit stark
investiert. Die Produkti­
onsfläche wird von 17 000
auf 25 000 Quadratmeter
erweitert; bis Ende 2014
folgen weitere 10 000 Qua­
dratmeter – dies schafft
sowohl fürs Kerngeschäft
Wiegetechnik als auch
für die Röntgentechnik
mehr Platz. Denn auch
dieser Bereich soll wei­
terwachsen. Nebst dem
Hauptanwendungsgebiet
in der Lebensmittelindust­
rie (siehe auch Haupttext)
sieht Düppre in mehreren
weiteren Branchen, in wel­
chen Wipotec bereits mit
Wägesystemen vertreten
ist, Potenzial für den Ein­
satz der Röntgentechnolo­
gie: In der Pharmaindustrie
(z.B. Füllmengenkontrollen
in Kapseln und Spritzen
oder Tablettengläsern so­
wie Bruchkontrolle von be­
reits verpackten Tabletten,
Entdeckung von Rissen
in Ampullen), im Bereich
Mail/Logistik (z.B. automa­
tische Sicherheitskontrolle
von Briefsendungen auch
in der Privatpost) oder in
der Spielzeugindustrie (z.B.
zerstörungsfreie Prüfung
von verpackten Spielwaren
auf Vollständigkeit und
Unversehrtheit).
X-RAY insight 2 | 2013
13
COMET EXPERTENWISSEN
Die Meinung von Experten
Die Brennflecknorm ASTM E1165
verschafft Klarheit
Seit 2013 ist in den USA die überarbeitete Brennfleck­
norm ASTM E1165 in Kraft. Sie hat für die Praxis in
der zerstörungsfreien Materialprüfung (NDT) zahlreiche
Verbesserungen gebracht und dient als Fundament für
die Revision der europäischen Norm EN 12543.
ASTM E1165: Worum geht es?
–Fakt 1: Ein Teil der Unschärfe in Rönt­
genbildern der zerstörungsfreien Materi­
alprüfung (NDT) resultiert aus der endli­
chen Brennfleckgrösse der verwendeten
Röntgenröhre.
– Fakt 2: Die zulässige Unschärfe in Rönt­
genbildern ist durch Normen beschränkt.
In den USA wird die Brennfleckgrösse
nach der Norm ASTM E1165 vermessen,
ihr Pendant in Europa ist die Brennfleck­
norm EN 12543.
–Fakt 3: Die alte Brennflecknorm EN
12543 mit ihren fünf Teilen liefert teilwei­
se praxisfremde und in den fünf Teilen
unterschiedliche Werte. Die alte ASTM
14
X-RAY insight 2 | 2013
Brennflecknorm E1165 basiert auf einem
der fünf Verfahren, hat aber aufgrund
anderer Auswertungen deutlich kleinere
Ergebnisse zur Folge. Wegen der praxis­
fremden Werte und der Widersprüche
werden die beiden alten Normen von
vielen Benutzern abgelehnt.
– Fakt 4: In den USA wurde die Brennfleck­
norm ASTM E1165 revidiert. Sie ist seit
2013 in Kraft.
– Fakt 5: In Europa gilt noch die alte Brenn­
flecknorm EN 12543 aus dem Jahr 1999
in der Revision von 2008. Ihre fünf Teile
liefern unrealistische und unterschiedli­
che Werte. Die Revision wird angestrebt.
COMET EXPERTENWISSEN
Welche Verbesserungen bringt die neue
Brennflecknorm ASTM E1165?
– Vorteil 1: Das neue Messverfahren hat
eine Standardabweichung von weniger
als 1 Prozent und ist objektiv, das heisst
es basiert auf mathematischer Berech­
nung und ist keine visuelle Auswertung.
– Vorteil 2: Die neue Norm E1165 beinhal­
tet zusätzlich einen User-Test mit einfa­
chem Lochpenetrameter; bei geeigneter
Software genügen drei Mausklicks für
ein Ergebnis mit einer Standardabwei­
chung, die kleiner ist als 3 Prozent.
–Vorteil 3: Das neue Messverfahren hebt
die inneren Widersprüche der alten
Brennflecknorm EN 12543 und die Dis­
krepanzen zur alten ASTM E1165 auf.
Klaus Bavendiek
«Das neue Messverfahren
in der ASTM E1165 liefert
praxisgerechte Brenn­
fleckgrössen, die es dem
Anwender ermöglichen,
die aus dem Brennfleck re­
sultierende Unschärfe re­
alistisch und normgerecht
zu berechnen. Damit kann
die Auslegung des Rönt­
genprüfsystems optimal
und auf das Notwendige
beschränkt erfolgen. Bei
optimaler Auslegung kann
bis zu 50 Prozent der Prüf­
zeit eingespart werden, bei
gleicher Prüfqualität.»
Klaus Bavendiek, Director
Development Imaging,
YXLON International
GmbH, Technical Contact
for Revision of ASTM
E1165
–Vorteil 4: Die neue Norm E1165 ermög­
licht zusammen mit der ebenfalls neuen
Mikrofokusnorm ASTM E2903 den stu­
fenlosen Übergang von Minifokusröhren
zu Mikrofokusröhren; in den ÜberlappBereichen resultieren gleiche Brenn­
fleckgrössen.
– Vorteil 5: Mit den neuen Normen E1165
und E2903 ist ein Fundament gebaut, auf
dem der bereits angestossene Prozess
der Revision der alten EN 12543 basiert.
Künftig werden alle Messverfahren der
ver­
schiedenen Normen die gleichen
Zahlen liefern. Für den Anwender bringt
dies Klarheit.
Uwe Zscherpel
«Mit der neuen Norm wird
es nun – endlich – möglich,
mit digitalen Detektoren
anstatt dem Film zu arbei­
ten. Diese Revision macht
wirklich Sinn und war
eigentlich überfällig. Denn
in der Praxis setzt sich die
digitale Detektion immer
mehr durch – sie ist ein­
facher und letztlich auch
exakter. Zudem können
die Anwender die Werte
der Hersteller replizieren,
was die Vergleichbarkeit
erhöht. Nun ist es an der
Zeit, auch in Europa die
Überarbeitung der Norm
EN 12543 in Angriff zu
nehmen und die unbefrie­
digende Situation der ver­
schiedenen Messvorschrif­
ten zu vereinheitlichen.»
Adrian Riedo
«Wir wissen exakt, wie
wir den Brennfleck desi­
gnen, um den besten Kom­
promiss zwischen Detailerkennbarkeit und
Dosisleistung erreichen zu
können. Die Röhrenaus­
wahl für die Kunden wird
dadurch erleichtert und
schneller möglich sein;
unsere Kunden gewinnen
Zeit.»
Adrian Riedo,
R&D Technologies COMET
Industrial X-Ray
Die Bilder – im Versuchslabor
von COMET aufgenommen –
zeigen den Brennfleck.
Die Dosis nimmt von oben (sehr
kleine Dosis) nach unten (hohe
Dosis) stetig zu.
Uwe Zscherpel, Senior
Scientist an der deutschen
Bundesanstalt für
Materialforschung und
-prüfung (BAM)
X-RAY insight 2 | 2013
15
COMET INSIDE
Zerstörungsfreie Materialprüfung (NDT)
High Power in der Luftfahrt sorgt
für höchste Sicherheit
In der Luftfahrtindustrie gilt Nullfehlertoleranz.
Ent­sprechend hoch sind die Anforderungen an die
Prüfqualität. Die Hightechsysteme von YXLON
bewähren sich in diesem Umfeld seit Jahren und
erweisen sich als führend in der NDT – unter
anderem mit der Verwendung der 600-kV-Hoch­
energie-Röntgenquelle von COMET.
Die Schaufeln von Hochdruckturbinen
sind für zerstörungsfreie Materialprüfung
eine der grössten Herausforderungen:
Sie sind aus Nickel-Superlegierungen
gefertigt, damit sie den extremen Druckund Temperaturbelastungen standhalten.
Zudem weisen sie eine immer feinere,
dünnwandigere und komplexere Struktur
auf. Dies ist eine Folge des Trends in der
Luftfahrt, Gewicht zu sparen, und gewähr­
leistet dank guter Kühlung die Haltbarkeit
der Turbinenschaufeln. «Mit konventio­
nellen Röntgenröhren bis 450 kV war es
an gewissen Stellen nicht möglich, das zu
prüfende Material zu durchleuchten», sagt
Malte Kurfiß, Director Product Marketing
bei YXLON International. «Man war ge­
zwungen, auf Linearbeschleuniger oder
Isotope zurückzugreifen. Dies war jedoch
bezüglich Strahlenschutz und Auflösung
nicht unproblematisch.» Deshalb reagierte
auch YXLON positiv auf die Entwicklung
der 600-kV-Röntgenquelle mit High-PowerTechnologie von COMET Industrial X-Ray.
«Sie trifft den Trend in der Luftfahrtindus­
trie sehr genau.» Dank der höheren Span­
nung können zum einen dichtere Materi­
alien durchleuchtet werden, zum anderen
ermöglicht die High-Power-Technologie
16
X-RAY insight 2 | 2013
eine hohe Auflösung. Kurfiß: «Dank der
600-kV-Röntgenquelle schaffen wir den
Spagat, sowohl dichtere Teile innerhalb ei­
ner Turbinenschaufel zu durchleuchten, als
auch die nötige Auflösung zu erhalten, um
feine Strukturen erkennen zu können und
kleinste Fehler sichtbar zu machen.»
«Die Entwicklung der
600-kV-Röntgenquelle mit
High-Power-Technologie
von COMET trifft den Trend
in der Luftfahrtindustrie
sehr genau.»
Malte Kurfiß, Director
Product Marketing,
YXLON International
In der Luftfahrtindustrie ist Klarheit von
zentraler Bedeutung. Hier herrscht Null­
fehlertoleranz, die Ansprüche an die
Prüfqualität sind extrem. Bei der Entwick­
lung neuer Technologien oder Materialien
COMET INSIDE
Der A350 von Airbus ist besonders leicht
gebaut und zeigt auf, in welche Richtung
die Materialreise in der Luftfahrt geht.
X-RAY insight 2 | 2013
17
COMET INSIDE
Y.MU56 TB zur vollautomatischen Prüfung von
Turbinenschaufeln: Roboter und Zwischenspeicher
verringern die Ladezeiten.
YXLON International
YXLON International ist
der führende Anbieter
industrieller Röntgensys­
teme und CT-Systeme
(ComputertomografieSysteme) für zerstörungs­
freie Materialprüfung
mithilfe von Röntgen­
strahlung. YXLON verfügt
über eine breite Palette an
tragbaren, mobilen oder
stationären Systemen, die
manuell, halb- oder
vollautomatisch betrieben
werden können. Damit
deckt YXLON ein breites
Spektrum an Applikatio­
nen in der Automobilindu­
strie, Luft- und Raumfahrt,
im Schiffs- und Kesselbau,
in der Elektronikindustrie
und anderen Bereichen
ab. Seit 2007 gehört
YXLON International zur
COMET Holding AG.
Weitere Informationen:
www.yxlon.de
18
X-RAY insight 2 | 2013
stellt sich stets die Frage der Prüfbarkeit.
«Und da kommt früher oder später Rönt­
gen ins Spiel», sagt Kurfiß. Sei dies in der
Grundlagenforschung, in Prüflaboratorien
beim Übergang von der Forschung in die
Produktion oder anschliessend in der Qua­
litätssicherung. Malte Kurfiß betont: «Als
Hightechunternehmen haben wir den An­
spruch, immer ganz vorne dabei zu sein.
Dank unserem Know-how und unserer Er­
fahrung können wir die Luftfahrtindustrie
auch hier optimal unterstützen.» Er ver­
weist insbesondere auch auf die Vorteile
der Röntgentechnologie als Bildgebungs­
verfahren. «Speziell die Computertomo­
grafie verschafft vollkommene Klarheit, ob
es sich tatsächlich um einen Defekt oder
nur um eine Auffälligkeit handelt», sagt
Malte Kurfiß. «Damit können Fehlalarm­
quote und Ausschuss minimiert werden.»
Neue Materialien sorgen für erhöhten
Prüfbedarf – speziell in der Luftfahrt
Wohin die Reise in der Luftfahrtindustrie
geht, zeigen der «Dreamliner» von Boeing
oder der Airbus A350. Die beiden jüngsten
Flaggschiffe der führenden Flugzeugher­
steller haben vor allem eines gemeinsam:
Sie sind hauptsächlich aus kohlefaser­
verstärkten Kunststoffen gebaut. Diese
Bauweise führt zu erheblichen Gewichts­
reduktionen und somit zu einem tieferen
Kerosinverbrauch, einem der Hauptziele
der Industrie.
Mit der neuen Produktionsweise ergeben
sich neue Anwendungsfelder für die zer­
störungsfreie Materialprüfung. Denn die
Luftfahrtindustrie hat noch vergleichs­
weise wenig Erfahrung im Umgang mit
Faserverbundwerkstoffen. Zudem sind
allfällige Defekte von aussen viel weniger
gut sichtbar und ist die Reproduzierbar­
keit etwaiger Fehler schwieriger, weil der
Produktionsprozess weitgehend händisch
statt automatisiert erfolgt. Hier kommt
YXLON mit seinen Systemen für die zer­
störungsfreie Materialprüfung ins Spiel.
«Wir loten die Grenzen des technologisch
Machbaren immer weiter aus», sagt Malte
Kurfiß. «Dazu brauchen wir starke Partner
und Lieferanten wie dies mit COMET der
Fall ist. Nur mit ihnen zusammen können
wir weiterhin technologisches Neuland
betreten und neue Herausforderungen
meistern.»
Gleichzeitig verweist der Director Product
Marketing von YXLON International da­
rauf, wie schwierig es in der Luftfahrtin­
dustrie ist, technologisches Neuland zu
betreten. Alles sei bis ins letzte Detail re­
glementiert, die Vorgaben seien strikt, der
Zertifizierungsprozess enorm anspruchs­
voll und langwierig. Es gebe keine kun­
denübergreifenden
Standardprozesse.
«Wir müssen flexibel sein und individu­
elle Lösungen für den Markt entwickeln,
die sich den ausgeklügelten Prozessen in
Fertigung und Prüfung der Kunden anpas­
sen. Built to print lautet das Stichwort. Da
brauchen wir auch Partner und Lieferan­
ten, die die gleiche Philosophie vertreten.
Sonst wird es ganz schwierig.»
COMET INSIDE
Mining
Moderne Schatzsuche
«Diamonds Are a Girl‘s Best Friend.» Der Titel des Lie­
des, das durch Marilyn Monroe in den 1950er-Jahren so
richtig berühmt geworden ist, hat auch im 21. Jahrhun­
dert nichts an Aktualität eingebüsst. Mehr denn je zählen
heute im Bergbau möglichst hundertprozentige Ausbeu­
te und eine hohe Prozesseffizienz.
Edelsteine sind heiss begehrt. Entspre­
chend erzielen besonders reine und
grosse Exemplare an Auktionen immer
wieder Rekordpreise. Aber auch kleine
Objekte lassen Augenpaare funkeln und
erstrahlen.
Nur: Diamanten gibt es nicht wie Sand
am Meer. Selbst ertragreiche Minen lie­
fern im Schnitt lediglich 1 Gramm Dia­
manten pro 15 Tonnen Erzerde. Dies un­
terstreicht die Herausforderung, der sich
Minen­besitzer im Alltag stellen müssen.
Sie müssen sich darauf verlassen kön­
nen, dass ihnen in der unwirtlichen Um­
gebung des Bergbaus auch kleinste Ex­
emplare ins Netz gehen. Und dass sie mit
möglichst effizientem Einsatz von eige­
nen Mitteln eine nahezu hundertprozen­
tige Ausbeute erzielen. Um dies zu errei­
chen, verwenden Bergbaugesellschaften
verschiedene Technologien. Die Röntgen­
Beeindruckend: Die Victor Diamantenmine in den James Bay Lowlands in
Ontario (Kanada).
X-RAY insight 2 | 2013
19
COMET INSIDE
Don Brennan: «Beim
Abbau von seltenen,
aber umso wertvolleren Mineralien
können unsere Kunden dank Röntgen
die Prozesseffizienz
steigern. Dies gilt
speziell für Rohdiamanten und Gold.»
Der Screening-Prozess des
Gesteins findet häufig in riesigen
Verarbeitungsgebäuden unmittelbar bei der Mine statt – wie in
der Orapa-Mine in Botswana.
technologie kommt dabei immer häufiger
zum Einsatz. «Röntgen ist im Bergbau
sehr wirksam und hoch effizient», sagt
Don Brennan, Vice President Business
Development & Sales von COMET In­
dustrial X-Ray. «Röntgen ist zwar eine
eher teure Methode, aber sie weist ein
überdurchschnittliches Preis-LeistungsVerhältnis auf. Vor allem beim Abbau von
seltenen, dafür aber umso wertvolleren
Mineralien können unsere Kunden dank
Röntgen ihre Prozesseffizienz zum Teil
erheblich steigern. Dies gilt speziell für
Goldnuggets und Diamanten.»
Massgeschneiderte COMET-Produkte
Dank der langen Erfahrung im Einsatz
von Röngentechnologie und einer breiten
Industrielle Röntgentechnik: vier Ansätze für den Einsatz im Bergbau
Die am weitesten verbreitete Methode für den Feldeinsatz in Bergwerken ist X-Ray
Transmission. Mit ihr werden Edelsteine und Erze aufgrund ihrer unterschiedlichen
Dichte aufgespürt. Die Methode ist hoch effizient. Dies gilt vor allem bei grossen
Mengen zu durchleuchtendem Material, sehr wertvollen Erzen und in Kombination mit
X-Ray Luminescence, wodurch die Ausbeute in Diamantenminen nochmals erhöht
wird. Denn X-Ray Luminescence nutzt den Umstand, dass selbst kleinste Unreinheiten
Diamanten zum Glühen bringen, wenn sie mit Röntgen bestrahlt werden.
Bis jetzt eher nur für kleine Mengen Material und in Laborumgebung gelangen auch
X-Ray Fluorescence und X-Ray Diffraction zum Einsatz. Mithilfe von X-Ray Fluores­
cence wird Erz aufgrund der Spektografie unterschieden. Bei X-Ray Diffraction wird
das gesamte Material komplett analysiert – was bei grossen Mengen eine enorme
Herausforderung darstellt.
20
X-RAY insight 2 | 2013
COMET INSIDE
Produktpalette ist COMET auch im Mi­
ning ein idealer Partner. «Wir bieten ein
breites Spektrum», sagt Don Brennan.
«Dank diesen Möglichkeiten können wir
die Produkte auf die individuellen Bedürf­
nisse massgeschneidert anpassen und
die ideale Röntgenquelle bauen. Sind wir
bei einem neuen Projekt von Anfang an
involviert, können wir das vorhandene
Potenzial besser und vorteilhafter für die
Kunden ausschöpfen.»
Sehr hohe Trefferquote bei der Suche
nach Edelmetallen oder Erzen
Die Entwicklung spezifischer Lösungen ist
zentraler Bestandteil des Kunden­dialogs
und generell ein Leitmotiv von COMET.
«Wir entwickeln unsere Produkte im
F&E-Center in Flamatt und können dank
kurzer Prozesswege und einer optimalen
Infras­
truktur schnell agieren. Massge­
schneiderte Lösungen oder auch Klein­
serien führen auch im Mining dazu, dass
unsere Kunden zuverlässige und qualita­
tiv überzeugende Anlagen haben.»
Industrial X-Ray erzielt unter anderem
eine sehr hohe Trefferquote bei der Su­
che nach Edelmetallen oder Erz. Dies
führt dazu, dass sich Bergbauunterneh­
men mittlerweile daranmachen, Erde, die
vor Jahren bereits als «wertlos» erachtet
wurde, heute ein zweites Mal zu scannen
– dabei entdecken sie oft wertvolle Mate­
rialien, die zuvor übersehen wurden. Ein
weiteres Stichwort bezüglich Prozess-Ef­
fizienzsteigerung ist «sorting in the field»:
Die Screeningsysteme können unmittel­
bar bei der Mine Gestein oder Erzerde un­
tersuchen, wodurch sich Transportkosten
oft erheblich reduzieren. Die Abfälle sind
häufig ein grosses Problem, denn die­
se müssen abtransportiert werden. Don
Brennan verweist in diesem Zusammen­
hang auch darauf, dass die Maschinen
meist in einer sehr heiklen Umgebung im
Einsatz stehen und die Minen sich meist
an weit abgelegenen Orten der Erde be­
finden. «Entsprechend hoch sind die
Anforderungen der Kunden. Sie müssen
Röntgen im Bergbau
Die Verwendung von
Röntgen hat im Bergbau
eine lange Tradition.
Während vieler Jahre
wurden die Mineure beim
Verlassen der Mine ge­
röntgt. Damit wollten die
Besitzer verhindern, dass
die Arbeiter Diamanten
schluckten und aus der
Mine schmuggelten. Diese
Angst ist heutzutage wei­
testgehend unbegründet.
Denn heutige Förderan­
lagen sind so konstruiert,
dass die meisten Arbeiter
gar nicht mehr mit Dia­
manten in Berührung und
somit auch nicht mehr in
Versuchung kommen. Die
Röntgentechnologie wird
also nur noch verwendet,
um Diamanten, Gold und
andere wertvolle Stoffe
ausfindig zu machen.
«Röntgen ist auch im Bergbau sehr
wirksam und hoch effizient»
Don Brennan, VP Business Development & Sales, COMET IXT
sich darauf verlassen können, dass die
Röntgenquellen dauerhaft funktionieren.
Denn ein Ersatz ist meist nicht gleich um
die Ecke erhältlich.»
X-RAY insight 2 | 2013
21
COMET INSIDE
Sicherheitsinspektion
Take-off für effiziente Frachtprüfung
Mit Anlagen, die den Inspektionsprozess so effizient wie
möglich gestalten, begegnen die Hersteller von Detek­
tions- und Prüfsystemen den steigenden Anforderungen
im Bereich für Luftfracht. Smiths Detection, ein Welt­
marktführer, setzt dabei auf eine speziell entwickelte
300-kV-Röntgenröhre von COMET.
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tempor invidunt ut labore et est Lorem
ipsum dolor sit amet.
22
X-RAY insight 2 | 2013
Sicherheit ist im internationalen
Transportgeschäft, speziell bei
der Luftfracht, oberstes Gebot:
Warensendungen müssen komplett durchleuchtet werden.
COMET INSIDE
Smiths Detection
Smiths Detection ist Welt­
marktführer im Bereich
Detektions- und Prüfsys­
teme für militärische An­
wendungen, Transportwe­
sen und innere Sicherheit.
Mithilfe vielfältiger Tech­
nologien können Gefah­
ren wie biologische und
chemische Kampfstoffe
sowie toxische Industrie­
chemikalien, Sprengstof­
fe, Drogen, Waffen und
unerlaubte Gegenstände
rasch indentifiziert wer­
den. Smith Detections ist
ein eigenständig operati­
ver Geschäftsbereich der
Smiths Group plc, die in
50 Ländern rund 23 000
Mitarbeiter beschäftigt.
Weitere Informationen:
www.smithsdetection.com
Sicherheit ist im internationalen Trans­
portgeschäft, speziell bei der Luftfracht,
oberstes Gebot. Die gesetzlichen Auflagen
werden immer strenger und fordern eine
immer genauere Kontrolle der zu versen­
denden Güter. Gleichzeitig steigt im Zuge
der Globalisierung der Strom der Waren­
sendungen und somit die Menge an zu
kontrollierenden Gütern ständig an. Dies
setzt hohe Anforderungen an die Herstel­
ler von Detektions- und Prüfsystemen.
«Die Überprüfung der zu versendenden
Güter muss so zügig wie möglich erfol­
gen», sagt Joachim May, Vice President
of Global Operations von Smiths Detec­
tion in Wiesbaden. Dies kann einerseits
durch möglichst grosse Packungseinhei­
ten erreicht werden, die gescannt werden,
anderseits durch ein effizientes Handling.
«Es geht darum, die Prozesse möglichst
«Die Überprüfung der zu
versendenden Güter muss so
zügig wie möglich erfolgen.»
Joachim May, VP Global Operations, Smiths Detection
effizient zu gestalten, damit eine zügige
und sichere Abwicklung gewährleistet ist
und unsere Kunden Zeit und Geld sparen.
Zunehmend werden die Röntgenprüfgerä­
te in Prozessketten integriert, um den stei­
genden Anforderungen an Durchsatz und
Datenerfassung gerecht zu werden.»
Als einer der Weltmarktführer im Bereich
von Detektions- und Prüfsystemen zeichnet
X-RAY insight 2 | 2013
23
COMET INSIDE
Nebst Airlines und Flughäfen gehören auch qualifizierte Versender und
Spediteure zu den Kunden
von Smiths Detections.
sich Smiths Detection (siehe Text rechts)
über ein sehr breites Portfolio an verschie­
denen Sicherheitstechnologien aus, welche
nach Bedarf kombiniert werden können. Ein
sehr wichtiger Bereich ist die Luftfracht, in
welchem nebst Airlines und Flughäfen auf
der ganzen Welt auch qualifizierte Versen­
der und Spediteure zu den Kunden gehö­
ren. Die Warensendungen müssen kom­
plett durchleuchtet werden. Speziell auf die
hohen Anforderungen im Einsatzgebiet des
Consolidated and Palletized Cargo (CPC) hat
Smiths Detections die Produktlinie Hi-Scan
180180 entwickelt – die mit 300-kV-Röntgen­
röhren die Überprüfung von Paletten und
Luftfrachtcontainern erlaubt. Im Segment
Aircargo werden überwiegend Zweistrahl­
anlagen (dual view) eingesetzt, um den
Inspektionsprozess so effizient zu gestal­
«Die Zusammenarbeit basiert
auf gegenseitigem Vertrauen, in
der auftretende Schwierigkeiten
gemeinsam mit hoher Kompetenz
überwunden werden.»
Joachim May
ten. Dabei setzt Smiths Detection auf eine
300-kV-Röntgenröhre von COMET. «Wir
waren auf der Suche nach einer SecondSource. COMET war uns als kompetenter
und zuverlässiger Partner schon bekannt.
Zudem bietet uns das Design der Röhre
noch weitere Vorteile, sodass uns der Ent­
scheid leichtfiel», sagt Joachim May. Da die
24
X-RAY insight 2 | 2013
Produkte von Smiths Detection einen hohen
Anspruch an Funktionalität und Verfügbar­
keit erfüllen müssten, spiele die Zuverläs­
sigkeit der zugekauften Komponenten so­
wie die Zusammenarbeit eine sehr grosse
Rolle. «Auch in diesem Punkt sind wir sehr
zufrieden. Die Zusammenarbeit mit COMET
basiert auf gegenseitigem Vertrauen, auf­
tretende Schwierigkeiten werden gemein­
sam und mit hoher Kompetenz in Angriff
genommen und letztlich überwunden. Uns
verbindet eine echte Partnerschaft, die von
Kompetenz, Offenheit, Flexibilität, Zuverläs­
sigkeit und der Freude, Herausforderungen
anzunehmen und zu lösen, geprägt ist.»
Ein Beispiel dafür ist auch die Zusammen­
arbeit beim Projekt CIP-300, einem Prüfsys­
tem für Fahrzeuge (Car Inspection Portal).
Es ermöglicht die schnelle und effiziente
Inspektion von Autos und Lieferwagen
und liefert gleichzeitig eine herausragen­
de Bildqualität. Dabei ist die Strahlendosis
so gering, dass der Fahrer, je nach lokaler
Gesetzgebung, das gescannte Fahrzeug
nicht verlassen muss und die Inspektion
im Durchfahrtsmodus erfolgen kann. Dafür
wurde zusammen mit COMET eine spezi­
elle 300-kV-Röhre entwickelt, die ohne
wesentliche Änderungen mit einer vorhan­
denen 300-kV-Elektronik in ein vorgegebe­
nes Gehäuse integriert werden konnte. «In
einem gemeinsamen Projektteam entwi­
ckelten wir einen Prototypen und brachten
ihn gemeinsam zur Fertigungsreife», sagt
Joachim May. «Dabei schätzten wir unter
anderem die hohe technische Kompetenz
von COMET und die Flexibilität, bei uner­
wartet auftretenden Problemen schnell
eine Lösung zu erarbeiten.»
COMET PRODUKTE & NEWS
WELTWEITE
X-RAY-EVENTS 2013/14
Zeigen Sie uns Ihre Bilder!
22. – 24. Okt. 2013
Aerospace Testing Russia
Moskau, Russland
30. Okt. – 1. Nov. 2013
Quality Control Show
Shanghai, China
4. – 7. Nov. 2013
ASNT,
Fall Conference 2013
Las Vegas, USA
13. – 15. Nov. 2013
4. internationales
Symposium zu NDT in
der Luftfahrtindustrie
Augsburg, Deutschland
Muschelbild von Brad Kraai, Instruktor/Radiologie, X-R-I NDT Training & Consulting.
18. – 22. Nov. 2013
14. NDT-Konferenz AsienPazifik (APCNDT 2013)
Mumbai, Indien
25. – 28. Feb. 2014
iCT2014 – 5. Konferenz zu
industrieller Computertomografie
Wels, Österreich
25. – 27. März 2014
28. Aerospace Testing
Seminar
Los Angeles/CA, USA
6. – 9. Mai 2014
28. Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung
Stuttgart, Deutschland
26. – 28. Mai 2014
DGZfP-Jahrestagung
Potsdam, Deutschland
Röntgenbilder faszinieren uns. Sie sind
fester Bestandteil unseres (Berufs-)All­
tags. Deshalb freut es uns immer wieder,
wenn wir Zuschriften erhalten. Zeigen
auch Sie uns Ihre besten Röntgenbilder –
aus Ihrem Berufsumfeld oder von kunst­
voll inszenierten Alltagsgegenständen.
Die besten Bilder werden wir im «X-Ray
insight» veröffentlichen.
Das oben gezeigte Muschelbild von Brad
Kraai wurde mit einer COMET Röntgen­
röhre MXR-225/22 aufgenommen.
Schicken Sie uns Ihre Bilder (300dpi/max.
5 MB) mit Ihren persönlichen Angaben
(Vorname, Name, Unternehmen), Infor­
mationen zum Bildsujet und der Aufnah­
meart an [email protected]
MXR-225HP/11: unipolarer
Röntgenstrahler
Hauptvorteile für Kunden
Die MXR-225HP/11 ist ein unipolarer was­
sergekühlter Röntgenstrahler mit integ­
riertem Strahlenschutz. Er zeichnet
sich aus durch einen doppelten
Brennfleck, eine HochleistungsWolfram-Anode und einen Di­
rektstrahl. Die Röhre ist speziell
für die Bildgebung bei der zer­
störungsfreien Werkstoffprüfung
entwickelt worden.
Klassische Anwendungen
–Schweissnahtprüfung
– Gussteilprüfung für Automobilund Flugzeugindustrie
Weitere Informationen zu MXR-225HP/11:
www.comet-xray.com/Products/X-RayTubes
X-RAY insight 2 | 2013
25
COMET ENGAGEMENT
Band-Genossenschaft
Ein partnerschaftliches Band
Die Band-Genossenschaft beschäftigt 325 Mitarbeiten­
de mit einer Beeinträchtigung. Sie hat sich mit Bra­
vour als soziales Wirtschaftsunternehmen etabliert.
«Sozial – kompetent – marktorientiert».
Der Besucher merkt schnell, dass dies
nicht nur drei Worte sind, welche sich
die Band-Genossenschaft auf die Fahne
geschrieben hat, die vor dem Hauptsitz
im Wind flattert. Sondern es sind Werte,
die hier, in Bern, konsequent gelebt wer­
den. «Unsere Herausforderung besteht
darin, den Spagat zwischen sozial und
marktorientiert zu schaffen», sagt Andre­
as von Niederhäusern, Betriebsleiter und
Mitglied der Geschäftsleitung der BandGenossenschaft. «Wir dürfen
die Mitarbeitenden mit einer
Beeinträchtigung nicht über­
fordern, müssen anderseits
die Ansprüche der Wirtschaft
in Topqualität erfüllen.»
Band-Genossenschaft
Andreas von Niederhäu­
sern (Bild) ist Betriebsleiter und Mitglied der
Geschäftsleitung der
Band-Genossenschaft.
Das Unternehmen im
Westen von Bern ist
privatwirtschaftlich
organisiert und stellt seine
Tätigkeit in den Dienst von
Menschen mit einer
gesundheitlichen oder
sozialen Beeinträchtigung.
1946 gegründet, ist die
Band-Genossenschaft
kontinuierlich gewachsen
und beschäftigt heute
total 540 Personen, davon
325 Mitarbeitende mit
einer Beeinträchtigung.
Weitere Informationen:
www.band.ch
26
X-RAY insight 2 | 2013
tung eine ruhige Kugel schieben, täusche
sich gewaltig, betont von Niederhäusern.
«Wir müssen stets exzellente Leistungen
erbringen.» Ein Blick in die Produktions­
hallen bestätigt dies: Hier wird an moder­
nen Maschinen gedreht, gefräst, gelötet,
geschweisst, zusammengesetzt – und
zwar genauso emsig, hoch motiviert und
konzentriert wie in jedem Produktionsbe­
trieb. Stets in der Nähe ist ein leitender
Angestellter, der den Mitarbeitern bei Be­
darf assistierend zur Seite stehen kann.
«Mit der Unterstützung
von COMET konnten
wir das Know-how zum
Schweissen der Blei­
mäntel aufbauen.»
Der Spagat gelingt dem pri­
vatwirtschaftlich organisier­
ten Unternehmen einerseits
damit, dass Menschlichkeit
grossgeschrieben wird: «Wir
nehmen uns die Zeit, um auf
die Mitarbeitenden und ihre
Bedürfnisse einzugehen. Wir fragen uns
ständig, was die individuell unterschied­
lichen Krankheitsbilder bedeuten und
was wir einem Mitarbeitenden zumuten
können.» Von Niederhäusern weist ander­
seits darauf hin, welch grosse Bedeutung
eine gute Planung habe. «Wir analysieren
die Aufträge ganz genau und brechen
sie in überschaubare Teilaufgaben her­
unter. Dadurch kann jeder Einzelne eine
Teilaufgabe übernehmen und zum Erfolg
beitragen.» Eine speziell wichtige Rolle
hat zudem das Führungsteam inne. Die
Teamleiter haben nicht nur das fachliche
Rüstzeug, sondern weisen auch eine hohe
Sozialkompetenz auf und werden regel­
mässig agogisch weitergebildet. Wer
jedoch den Schluss ziehe, in der Firma
könne man aufgrund der sozialen Ausrich­
Andreas von Niederhäusern,
Betriebsleiter Band-Genossenschaft
Dass die Band-Genossenschaft vieles
richtig macht, zeigt die lange Liste renom­
mierter Kunden. Zu diesen gehört auch
die COMET AG, für die in Bern Bleimäntel
geschweisst, Kabelbäume und Platinen
produziert werden. Gerade die Herstel­
lung der Bleimäntel zeigt auf, weshalb
von Niederhäusern in jeder Hinsicht von
einer partnerschaftlichen Zusammenar­
beit spricht. «Mit der Unterstützung von
COMET konnten wir das Know-how zum
Schweissen der Bleimäntel aufbauen»,
erzählt von Niederhäusern. «Denn Blei ist
deutlich weicher als etwa Stahl und ver­
langt deshalb in der Verarbeitung noch
grössere Sorgfalt und Vorsicht. Doch die
Aufbauarbeit hat sich gelohnt: Nun haben
wir mehrere Mitarbeitende, die dieses
Handwerk hervorragend beherrschen.»
COMET ENGAGEMENT
Mit grosser Sorgfalt und mit höchs­ten
Qualitätsansprüchen werden
bei der Band-Genossenschaft verschiedene Arbeiten für COMET
ausgeführt, z.B (von oben nach unten
rechts): mechanische Bearbeitung
der Strahlenschutz-Mantelrohre,
Qualitätskontrolle, Kabelbaumfertigung, Kabelkonfektion, Handlöten
von Platinen.
X-RAY insight 2 | 2013
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Weltweite Servicecenter
Schneller und verlässlicher Service
Wir möchten, dass Sie auch nach dem Kauf unserer
Produkte zufrieden sind. Zusätzlich zu den hohen
Qualitätsstandards können Sie sich auch auf unseren
Service sowie die Kompetenz und das Fachwissen
unserer Mitarbeitenden verlassen. Schnelle und zuver­
lässige Verarbeitung der Anfragen ist ein wichtiger
Teil unseres Erfolges: Unverzügliche Reaktion garan­
tiert, dass Sie die Produktion möglichst schnell
wieder aufnehmen können. Kontaktieren Sie uns!
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