Bewerben in GROßBRITANNIEN - Fakultät Wirtschafts

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Bewerben in GROßBRITANNIEN - Fakultät Wirtschafts
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GROßBRITANNIEN
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Bewerben in Großbritannien
Gestaltung der Bewerbungsunterlagen
Die schriftliche Bewerbung in Großbritannien besteht üblicherweise aus einem ein- bis zweiseitigen
Anschreiben - die Länge des Anschreibens erhöht sich mit der Berufserfahrung - und einem ebenso
langen Lebenslauf, beide maschinengeschrieben, bzw. einem ausgefüllten Personalfragebogen, der
auf Anfrage oder nach Eingang der Bewerbungsunterlagen von den Unternehmen verschickt wird.
Zeugniskopien und Praktikumsnachweise müssen nicht eingereicht werden, es empfiehlt sich jedoch,
diese im Original und mit beglaubigter Übersetzung zum Vorstellungsgespräch mitzubringen.
Anschreiben
Das Anschreiben für eine Bewerbung in Großbritannien sollte direkt erkennen lassen, für welche
Stelle sich der Interessent bewirbt, den Personalverantwortlichen von der persönlichen Qualifikation
für die Position überzeugen und die Motivation für die Bewerbung beschreiben. Dieses Marketing für
die eigene Person erfordert die perfekte Gestaltung des Anschreibens, in Großbritannien eventuell
sogar das Auffallen durch Originalität oder (maßvollen) Humor. Wichtig ist selbstverständlich, daß der
Name des Ansprechpartners bekannt ist - gegebenenfalls sollte dieser telefonisch erfragt werden Der
Betreff wird in Großbritannien üblicherweise zwischen die Anrede und die erste Zeile des
Anschreibens platziert.
Besonders zu beachten bei einer Bewerbung in Großbritannien sind die formalen Besonderheiten des
Anschreibens:
• Auf die persönliche Anrede "Dear Mr./Mrs./Ms./Dr." (der Doktor gehört nur bei Medizinern zur
Anrede) folgt am Briefende "Yours sincerely", während das unpersönliche "Dear Sir or
Madam/Dear Sirs" mit "Yours faithfully" korrespondiert.
• Der Betreff wird in Großbritannien üblicherweise zwischen die Anrede und die erste Zeile des
Anschreibens plaziert.
• Für das Datum existieren in Großbritannien die drei Schreibweisen "18th August 1999", "18
August 1999" oder "18.8.1999".
Lebenslauf
Der Lebenslauf sollte tabellarisch und antichronologisch, ohne Photo, Datum und Unterschrift gestaltet
werden. Vorteilhaft ist es, den Lebenslauf formal an die bereits erwähnten Personalfragebögen
anzulehnen, da einem das Ausfüllen eines solchen Bogens auf diese Weise unter Umständen erspart
bleibt. (Standardisiert und mit der Hand ausgefüllt macht dieser im Vergleich zu einem übersichtlichen
und vollständigen Lebenslauf nicht unbedingt den vorteilhaftesten Eindruck.) Man kann diesen
Fragebogen aber gut als Strukturierungshilfe für den eigenen Lebenslauf benutzen.
Details wie Religionszugehörigkeit, Heirat und Beruf der Eltern werden nicht erwähnt, wobei die
Chancen, den Personalfragebogen zu umgehen, zumindest durch die Angabe des Familienstandes
und der Anzahl der Kinder erhöht werden.
Außeruniversitäres Engagement und (sportliche) Hobbys sollten unbedingt erwähnt werden.
In Großbritannien ist man sehr interessiert an der Persönlichkeit eines Bewerbers und viele
Personalchefs fragen nach Hobbys, Vereinszugehörigkeit (leadership) oder außeruniversitärem
Engagement und fahnden so nach dem sprichwörtlichen britischen "Sportsgeist".
Der Lebenslauf wird weder datiert noch unterschrieben.
Zeugniskopien und Nachweise über bisher abgeleistete Praktika sollte man, sofern vom Arbeitgeber
gewünscht, im Original und mit beglaubigter Übersetzung zum Vorstellungsgespräch mitbringen.
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Unbedingt erscheinen
sollten im Lebenslauf:
• Persönliche Angaben (Name, Adresse, Telefonnummer, E-mail)
• Bei Einstiegspositionen eine relativ ausführliche Darstellung der Schul- und Berufsausbildung
(mit Angabe der Abschlußfächer und der einzelnen Noten, wobei die Noten dem englischen
Notensystem angeglichen werden sollten)
• Berufs- und Praxiserfahrungen, wobei hier unbedingt auch besondere Erfolge und Leistungen
erwähnt und nach Möglichkeit mit Zahlen belegt werden sollten (z. B. eine Umsatzsteigerung)
• Besondere Kenntnisse, wobei die Sprachkenntnisse nach "basics", "working knowledge" und
"fluently" klassifiziert werden sollten
• Sonstiges, wie etwa außeruniversitäres Engagement und (sportliche) Hobbies, da in
Großbritannien generell ein großes Interesse an der Persönlichkeit des Bewerbers und
dessen "Sportsgeist" besteht
• Die Angabe von zwei Referenzen mit vollständiger Anschrift oder der Zusatz "References
available on request".
Die Unterlagen werden in einem normalen Briefumschlag verschickt und normalerweise nicht
zurückgesendet.
Bewerbungsregeln und Auswahlprozeß
Auswahlinstrumente
Die bezüglich einer Einstellung in Großbritannien am häufigsten verwendeten Auswahlinstrumente
sind zum einen die Beurteilung der Bewerbungsunterlagen und zum anderen Gespräche in Form von
strukturierten Interviews mit der Personal- bzw. Fachabteilung des jeweiligen Unternehmens. Da ähnlich wie in den USA - in Großbritannien viele Stellen gar nicht erst ausgeschrieben werden, sind
Initiativbewerbungen dort sehr sinnvoll.
Standardisierte Bewerbungsformulare
Wie bereits angesprochen verwenden britische Firmen zusätzlich zu Anschreiben und Lebenslauf
häufig standardisierte Bewerbungsformulare. Diese beinhalten klassische Fragen wie etwa "Wann
waren sie in einer Situation besonders erfolgreich" und eignen sich hervorragend zur Vorbereitung auf
die Bewerbungsgespräche. Das ebenfalls schon erwähnte Interesse britischer Unternehmen an der
Persönlichkeit des Bewerbers läßt Aktivitäten neben dem Studium wie z. B. verantwortungsvolle
Positionen in Organisationen auf jeden Fall zu einem Thema des Interviews werden.
Bewerbungsgespräche und Tests
Auch wenn persönliche Fragen oder Fragen nach Familienverhältnissen in Bewerbungsgesprächen
absolut unüblich sind, dürfen sie gestellt werden, sofern sie direkt mit dem Arbeitsplatz zu tun haben
und nicht diskriminierend sind.
Zusätzlich werden in Großbritannien relativ häufig Persönlichkeits- oder Leistungstests eingesetzt, um
den Kandidaten hinsichtlich seiner Eignung für die zu besetzende Position zu beurteilen. Auch
Assessment Center kommen vermehrt zum Einsatz, wobei dies selbstverständlich je nach
Unternehmen und zu besetzender Position stark variiert.
Reisekosten werden normalerweise nicht erstattet; bei einem zweiten Vorstellungsgespräch beim
gleichen Unternehmen kann jedoch eine Reisekostenerstattung ausgehandelt werden.
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Das Notensystem
Das englische Notensystem beruht auf einem Punktesystem und ist sechsstufig. Bestimmte
Punktzahlen führen zu einer Einstufung in verschiedene classes, aus denen schließlich der den
Abschluß begleitende Grad hervorgeht. Die einzelnen "Noten"stufen mit den dazugehörigen
Punktzahlen, den Graden und den deutschen Entsprechungen sind:
CLASS
PUNKTE
first class
(76-100; 70-75)
upper second
class
lower second
class
(67-69; 63-66; 6062)
(57-69; 53-56; 5052)
third class
(46-49; 40-45)
GRAD
first honours
degree
upper second
honours degree
lower second
honours degree
third honours
degree
pass
fail
DT. NOTE
sehr gut
gut
gut
befriedigend
ausreichend
ungenügend
Wichtiges und Wissenswertes – Kulturunterschiede
Jeder EU-Bürger erhält mit seiner Einreise in Großbritannien automatisch eine für sechs Monate
gültige Aufenthaltsgenehmigung, die problemlos um fünf Jahre verlängert werden kann;
Arbeitssuchende aus Deutschland haben in Großbritannien generell den gleichen Status und somit
auch die gleichen Rechte wie Einheimische.
Niedrigeres Eintrittsalter
Deutsche Bewerber haben bei der Bewerbung in Großbritannien einen sehr hohen Erklärungsbedarf
bezüglich ihres Alters: Da britische Bewerber nach Erlangen des "Bachelors" in der Regel mit 21 oder
22 Jahren ins Berufsleben eintreten, sollten deutsche Bewerber deutlich herausstellen, daß das
deutsche Diplom eher einem "Master's degree", also einem "postgraduate"-Studium entspricht.
Zusätzlich ist es für britische Arbeitgeber interessant zu wissen, daß die in Deutschland üblichen
studienbegleitenden Jobs eine gewisse Berufs- und Lebenserfahrung seitens der Kandidaten
erwarten lassen.
Da der "Bachelor" in Großbritannien als eine eher allgemeine Qualifikation angesehen wird, ist der
Quereinstieg, d.h. der Einstieg in einem völlig fachfremden Bereich, durchaus üblich.
Sprachkenntnisse erwünscht
Beim Finden eines Arbeitsplatzes in Großbritannien darf die Kenntnis mehrerer Sprachen als
entscheidender Vorteil angesehen werden, da ein Großteil der Briten andere Sprachen nur
unzureichend spricht. Insbesondere die deutsche Sprache verschafft diesbezüglich Pluspunkte, da in
Großbritannien verstärktes Interesse am Ausbau der Exportanteile nach Deutschland besteht.
Gegenüber ausländischen Arbeitnehmern sind britische Unternehmen sehr offen eingestellt, so daß
bei der Bewerbung keine besonderen Hindernisse zu überwinden sind.
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Enge soziale Kontakte
In Großbritannien sind die sozialen Kontakte am Arbeitsplatz meist relativ eng. Berufs- und
Privatleben erfahren nicht dieselbe Trennung wie in Deutschland, so daß die Kollegen auch in der
Freizeit viel miteinander unternehmen oder gemeinsame Kurzurlaube verbringen. Ebenso üblich ist
die Anrede auch von Vorgesetzten mit dem Vornamen.
Die durchschnittlichen Einstiegsgehälter für Hochschulabsolventen liegen in Großbritannien zum Teil
deutlich unter denen in Deutschland, wobei sich die im Vergleich zu Deutschland geringen Steuern
auf das Nettogehalt positiv auswirken. Gehälter werden üblicherweise nicht am vorher gezahlten
Gehalt bemessen, sondern über das Anspruchsniveau der Stelle bestimmt. Ist das Gehalt in der
Stellenanzeige bereits angegeben, besteht darüber meist keine Verhandlungsmöglichkeit mehr;
aushandeln lassen sich dann "nur" noch die in England meist zahlreichen Zusatzleistungen wie
beispielweise ein Firmenwagen.
Typische Fehler
Bei der schriftlichen Bewerbung
Anschreiben
• Falsche Anrede/Endformel
• Falsche Plazierung des Betreffs (zwischen Anrede und erster Zeile des Anschreibens)
• Fehlende Betreffzeile
• Schlechter/unbeholfener Schreibstil
• Nicht-Eingehen auf geforderte Anforderungen
Lebenslauf
• Lücken im Lebenslauf
• Aufzählen unnötiger Informationen (Familienereignisse, Urlaubsaufenthalte ...)
• Fehlende Tätigkeitsbeschreibungen bzgl. Berufs- oder Praxiserfahrungen
• Fehlende Angabe der Fächer und Abschlußnoten bzgl. Schul- und Berufsausbildung
Im Vorstellungsgespräch
• Mangelnde Vorbereitung
• Unkenntnis über das Unternehmen
• Unpassende Kleidung, ungepflegte Erscheinung
• "Kumpelhaftes" Auftreten aufgrund des Wissens über den Arbeitsstil in Großbritannien
• Unkenntnis über den eignen Lebenslauf
• Ratlosigkeit bei der Frage nach Referenzen
Im Assessment-Center
• Mangelndes Selbstvertrauen
• Unglaubwürdiges Auftreten
• Mangelnde Objektivität
• Passivität
• Unangenehm hohe Aktivität, Einzelkämpfertum
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Bewerben in England
Allgemeines
Das System der Arbeitsvermittlung in Großbritannien ist das liberalste innerhalb der EU. Aus diesem
Grund und aufgrund der weitverbreiteten Englischkenntnisse auch bei deutschen Studienabsolventen,
zählt England zu den beliebtesten Wahlstationen für einen Auslandsaufenthalt.
Negativ
Englische Berufsanfänger sind wegen des ganz anders gearteten Bildungs- und Ausbildungssystems
erheblich jünger (21-22 Jahre alt) als deutsche Bewerber, so daß diese im Bewerbungsgespräch in
Erklärungsnöte kommen und zudem mit Jüngeren in Konkurrenz treten müssen. Sie sollten klar
herausstellen, daß der deutsche Abschluß eher einem "postgraduate"-Studium entspricht und der
ältere Bewerber mehr Berufs- und Lebenserfahrung mitbringt.
Positiv
In Großbritannien schränkt das Studiengebiet die Arbeitssuche nicht in demselben Maße ein wie in
Deutschland. So findet man beispielsweise Geisteswissenschaftler oder Kunsthistoriker ganz
selbstverständlich im Bankwesen oder in wirtschaftlich geprägten Unternehmensabteilungen. Gute
Chancen also für Quereinsteiger, die über den eigenen Tellerrand schauen können und bereit sind,
sich auf ganz anderem als dem Studiengebiet fit zu machen.
Ganz allgemein ist die britische Wirtschaft im Aufwind und englische Firmen sind interessiert daran,
auf den deutschen Markt zu expandieren. Die Kenntnis der deutschen Sprache ist daher ein echtes
Plus auf dem Bewerbermarkt. Praktika sind in England schwierig zu bekommen. Die meisten Firmen
haben feste Vereinbarungen mit englischen Studenten, die in den Semesterferien für das
Unternehmen arbeiten. Außerhalb der Sommersemesterferien (Ende Juni bis Ende September) sind
Praktika ohnehin unüblich. Britische Firmen sind gegenüber ausländischen Arbeitnehmern sehr offen
eingestellt, so dass von dieser Seite her keine Hindernisse überwunden werden müssen.
Job finden
Hauptarbeitsvermittler in Großbritannien sind die staatlichen Arbeitsämter, die "Job Centres", daneben
gibt es zahlreiche private Vermittlungsagenturen, die häufig auf bestimmte Berufsgruppen und
Arbeitsgebiete spezialisiert sind.
Die Job Centres können auch von ausländischen Interessenten genutzt werden - die Adressen findet
man in den örtlichen Telefonbüchern unter dem Stichwort "Employment Services". Die kommerziellen
Agenturen vermitteln Stellen in allen Bereichen und für alle Ebenen, vom Praktikanten bis zum
Topmanager. Die Vermittlung ist für den Stellensuchenden kostenlos. Adressen der privaten
Vermittler findet man in Universitätsbibliotheken und den Industrie- und Handelskammern, in den
Gelben Seiten (Yellow Pages) der örtlichen Telefonbücher (Stichworte "Personnel Consultants" oder
"Headhunters") oder fordert eine Adressenliste an bei:
FRES, 36-38, Mortimer Street, London W1N 7 RB.
Overseas Placing Unit (OPU) vermittelt Stellenangebote und -gesuche aus anderen EU-Ländern und
hilft ausländischen Bewerbern weiter. Kontaktadresse: OPU, The Employment Service, 123, West
Street, Steel City House, Sheffield S14ER.
"Careers Services" existieren an fast allen britischen Hochschulen. Sie sind zu einem Verband
zusammengeschlossen, dem CSU (Central Services Unit), der einige hilfreiche Broschüren
herausgibt, die man unbedingt bestellen sollte (Adresse s.u.). Auch deutsche Hochschulabsolventen
können sich mit der Bitte um Hilfe an den Careers Service wenden. Careers Services geben zum Teil
eigene Listen mit Stellenangeboten heraus, helfen bei der Bewerbung und der Gestaltung der
Unterlagen, stellen Kontakte zwischen Firmen und Bewerbern her, vermitteln Sommerpraktika und
organisieren Firmenkontaktmessen. Kontakte unter: Central Services Unit (CSU) der Universitäten,
Armstrong House, Oxford Road, GB-Manchester M1 7ED. Im Internet unter
http://agcas.csu.man.ac.uk
Auch in England lohnt sich natürlich das Auswerten der Stellenanzeigen in den großen Zeitungen und
Zeitschriften: The Times/Sunday Times, The Guardian, The Independent/Independent on Sunday mit
Stellenangeboten aus allen Bereichen, Financial Times (Stellen im Finanzsektor), The Daily Telegraph
(Management und technische Stellen), The Evening Standard (Stellenangebote aus dem Großraum
London), The Observer, Job Search (im Abo, hauptsächlich Stellenanzeigen für Informatiker und
Ingenieure, ca. 3000 Anzeigen pro Ausgabe.) Der Nachteil der englischen Stellenanzeigen sind die
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weitgehend unverständlichen Abkürzungen, für die man sich am besten eine Liste zur Hilfestellung
besorgt. Selbst ein Stellengesuch aufzugeben, ist in England unüblich.
Besonderheiten bei der schriftlichen Bewerbung
Ein britisches Spezifikum sind standardisierte Bewerbungsformulare oder Personalfragebögen, die die
meisten Firmen verwenden und die auf Anfrage oder nach Eingang der Bewerbungsunterlagen
zugeschickt werden. Sie enthalten zum Teil sehr detaillierte Fragen zu beruflichen und persönlichen
Dingen, die sorgfältig beantwortet werden sollten. Sie eignen sich im übrigen gut zur Vorbereitung auf
ein Vorstellungsgespräch.
Gehalt und Sozialleistungen
Britische Gehälter liegen im Schnitt 10% unter dem deutschen Niveau. Sehr oft wird das Gehalt
bereits in der Stellenanzeige konkret genannt, dann gibt es keinen Verhandlungsspielraum. Viele
Zusatzleistungen (auch schon in niedrigeren Managementpositionen) können jedoch noch
ausgehandelt werden. Die Steuersätze sind erheblich niedriger als in Deutschland, sie werden
gestaffelt nach der Höhe des Einkommens berechnet. Die Leistungen der staatlichen PflichtKrankenversicherung sind nicht mit dem deutschen Niveau vergleichbar, deshalb empfiehlt sich eine
Zusatzversicherung.
Arbeitsvertrag/Arbeitszeit/Probezeit
Arbeitsverträge werden im Allgemeinen schriftlich abgefasst, aber auch mündliche Verträge haben
Gültigkeit. Der Arbeitsvertrag sollte enthalten: Eintrittstermin, Dauer der Probezeit (3-6 Monate),
Kündigungsfrist (ist gesetzlich geregelt, gestaffelt 1-12 Wochen), Höhe der Abfindung bei Kündigung.
Arbeitsverträge sind in den meisten Fällen unbefristet, allerdings sind auch in England befristete
Verträge inzwischen auf dem Vormarsch. Die reguläre Arbeitszeit in England dauert von 9-17 Uhr,
Wochenendarbeit ist eher üblich als in Deutschland. Der Urlaubsanspruch beträgt drei bis fünf
Wochen im Jahr, durchschnittlich hat ein Arbeitnehmer 20 Tage Urlaub im Jahr. Dazu gibt es acht
gesetzliche Feiertage plus ein bis drei regionale Feiertage. Berufsanfänger können ihren ersten
Urlaub nach der Probezeit nehmen.
Administratives
Arbeitssuchende aus Deutschland haben in Großbritannien den gleichen Status wie Einheimische. Sie
haben auch die gleichen Rechte, was Einstellungs- und Arbeitsbedingungen, Bezahlung,
Sozialversicherung und Fortbildung betrifft. Die Aufenthaltsgenehmigung, residence permit, beantragt
man mit einem entsprechenden Formular (erhältlich beim Job Centre, Home Office oder der Polizei)
plus zwei Passfotos und dem Pass beim Home Office. Über die Regelungen der Sozialversicherung
informiert man sich am besten bei der deutschen Bundesversicherungsanstalt für Angestellte in Berlin
oder mit Hilfe einiger Broschüren des Bundesverwaltungsamtes. Auch zwischen Großbritannien und
Deutschland gibt es das sogenannte "Doppelbesteuerungsabkommen", wonach in dem Land Steuern
gezahlt werden, in dem das Gehalt verdient wird.
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