Liebe Leserinnen und Leser
Transcrição
Liebe Leserinnen und Leser
Editorial Dr. Gottfried Langenstein (Vorsitzender der 3sat-Geschäftsleitung, Direktor Europäische Satellitenprogramme, ZDF) 3sat-Preis: Beim 50.Theatertreffen Berlin hat die Schauspielerin Sandra Hüller (Foto) den mit 10.000 Euro dotierten 3sat-Preis erhalten. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Rolle in Elfriede Jelineks Stück „Die Straße. Die Stadt. Der Überfall.“ an den Münchner Kammerspielen. Darin verkörpert sie ein verzweifeltes Fashion-Victim, das hochnotkomisch an einem neuen schicken Rock verzweifelt, der doch jemanden aus ihr hätte machen sollen, sie aber ganz im Gegenteil zum Niemand degradiert. Das Stück ist auch in der Spielzeit 2013/14 in München zu sehen. Liebe Leserinnen und Leser, der Festspielsommer in 3sat bringt Sie zu ausgesuchten Festspielplätzen, im Juli zu den Eröffnungskonzerten des Rheingau Musik Festivals und des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Dann auch nach Salzburg. Dort wird übrigens in diesem Jahr die Schauspielerin Brigitte Hobmeier im „Jedermann“ die neue Buhlschaft geben. Das mittelalterliche Mysterienspiel von Hugo von Hofmannsthal um die Endlichkeit unseres Lebens und die Nichtigkeit unseres Besitzes zeigt 3sat im August live vom Domplatz in Salzburg. Im August widmet sich 3sat eine Woche lang einem Thema, das in deutschen Familien bis heute eine Rolle spielt und dem viele sich erst in den letzten Jahren mit voller Offenheit zu widmen wagen: dem Zweiten Weltkrieg und den oftmals ambivalenten Wegen in der Zeit der Nazi-Herrschaft. Die Kinder- und die Enkelgeneration will verstehen, welche Rolle ihre Vorfahren in dieser Zeit grausamer Verbrechen gespielt und wie diese Jahre ihre Familiengeschichte geprägt haben. Neben dem großen Fiction-Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ und dem ergreifenden Drama „Die Flucht“ mit Maria Furtwängler zeigen wir auch Dokumentationen, die Zeitzeugen beeindruckend zu Wort kommen lassen. Im September geht es um das Thema „Macht“. Vor der deutschen Bundestagswahl und der österreichischen Nationalratswahl blicken wir auf die Hintergründe des politischen Betriebs und zeigen die Akteure, die die politische Verantwortung wahrnehmen. So begleitet der Zweiteiler „Volksvertreter“ von Dokumentarfilmer Siegfried Ressel fünf Abgeordnete verschiedener Parteien des deutschen Bundestages über ein Jahr hinweg. In dieser Zeit sind wirklichkeitsgetreue Porträts entstanden, die uns Betrachtern das Bild des Politikers, den wir alle zu kennen glauben, überdenken lässt. 3sat-Notizen 3satfestival: Karten fürs 3satfestival auf dem Mainzer Lerchenberg gibt es ab 1. Juli, 0.00 Uhr, unter: ticketservice.zdf.de. Es lohnt sich, denn in diesem Jahr sind dabei: Michael Hatzius (Foto) und seine Echse, Sebastian Pufpaff, Bodo Wartke, Tobias Mann, Marc-Uwe Kling und viele andere Kabarettisten. Karten können Sie übrigens auch bei unserem 3satRätsel gewinnen (Seite 9). Anregende Programmmonate mit 3sat! Dr. Gottfried Langenstein Fotos: ZDF/Gaby Gerster · Münchner Kammerspiele/Julian Röder · Christine Fiedler 3/2013 3sat TV- & Kulturmagazin 3 Literatur Lesen, loben, lästern Bei den „Tagen der deutschsprachigen Literatur“, besser bekannt als Ingeborg-BachmannPreis, werden Karrieren gestartet, Feindschaften geschlossen, und manchmal wird sogar Literaturgeschichte geschrieben. Seit 1977 treffen Autoren und Kritiker im Österreichischen Klagenfurt beim literarischen Showdown aufeinander. In diesem Jahr überträgt 3sat die Lesungen und Diskussionen zum 25. Mal live Triumphe und Reinfälle, Euphorie und Häme, erhebliche Aufmerksamkeit und kleinliche Nörgeleien – das alles begleitet Jahr für Jahr die „Tage der deutschsprachigen Literatur“, wenn Ende Juni, Anfang Juli das Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis in eine neue Runde geht. Das wird auch „heuer“, wie es in Österreich heißt, nicht anders sein. Zum 37. Mal treten Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit unveröffentlichten Texten an, um vor laufenden Kameras Jury und Publikum zu überzeugen. Und zum 25. Mal ist 3sat mit dabei, seit einem Vierteljahrhundert wird der gesamte „Bewerb“ – auch das ist eine österreichische Vokabel, die von Klagenfurt aus die deutschsprachige literarische Welt erobert hat – live und in voller Länge übertragen. Hochliterarische Castingshow Ein riskantes Spiel für alle Beteiligten, aber eben auch ein Spiel, das den Schriftstellern wie den Kritikern Popularität verschafft, die anders so leicht nicht zu erlangen wäre. Und das ist (und das war von Beginn an) auch der Sinn dieser hochliterarischen Castingshow, das haben die Erfinder, der Kritiker Marcel Reich-Ranicki, der Schriftsteller Humbert Fink und der damalige Intendant des ORF-Landesstudios in Kärnten, Ernst Willner, 1977 ausdrücklich so gewollt, obwohl ihnen der Begriff „Casting“ sicher nicht geläufig war. Jede Lesung und jede einzelne Jury-Diskussion für sich genommen ist die Variation einer „Entdeckung der Langsamkeit“, im Ganzen aber dient der Wettbewerb der Beschleunigung und ist somit ganz der Gegenwart verpflichtet: Er verkürzt den langen Weg zwischen denen, die Literatur schreiben, und denen, die sie lesen möchten. Ingeborg Bachmann (1926 – 1973): Die „Tage der deutschsprachigen Literatur“ finden in Klagenfurt, der Geburtsstadt der Dichterin, statt. 6 3sat TV- & Kulturmagazin 3/2013 Die ersten Jahre: Es wurde gelesen und gestritten. Vor allem Marcel Reich-Ranicki (r.), Miterfinder des Bachmann-Preises, sorgte gleich im ersten Jahr für einen Eklat: „Wen interessiert schon, was die Frau denkt, was sie fühlt, während sie menstruiert?“, fragte er nach einer Lesung von Karin Struck; ihr Text sei keine Literatur, sondern „ein Verbrechen“. Fotos: bachmannpreis.eu · Johannes Puch · Gert Eggenberger (2) Wenn von den Millionen Zuschauern, denen dieses Angebot unterbreitet wird, auch nur jeder Hundertste einschaltet, erklärt 1989 der damalige Intendant des Landesstudios, Heinz Felsbach, dann ist das Ziel der Übertragung erreicht. Ein öffentlich-rechtlicher Auftrag, ein sogenanntes „Nischen“-Programm, ein Stück neueste Literaturgeschichte live via Fernsehen, das alles sind die „Tage der deutschsprachigen Literatur“ seither geworden, Jahr um Jahr eine neuerliche Partnerschaft zwischen Fernsehen und Literatur. Zwar ist in keinem Sommer absehbar, was bleiben wird und was nicht, doch auf lange Sicht entstehen in Klagenfurt nicht nur Karrieren, sondern wird Literaturgeschichte geschrieben: 1989 gewinnt der aus der DDR stammende Erzähler und Juli 37. Tage der deutschsprachigen Literatur 3sat überträgt im 25. Jahr die Lesungen und Diskussionen aus Klagenfurt live. Juryvorsitzender ist der Schriftsteller Burkhard Spinnen. Es moderieren Christian Ankowitsch und Cécile Schortmann. 4 DO, 10.15 Lesungen und Diskussionen Tag 1 (164 Min) · ORF/3sat · live 5 FR, 10.15 Lesungen und Diskussionen Tag 2 (240 Min) · ORF/3sat · live 6 SA, 9.35 Lesungen und Diskussionen Tag 3 (206 Min) · ORF/3sat · live 7 SO, 11.00 Preisverleihung (60 Min) · ORF/3sat · live 3/2013 3sat TV- & Kulturmagazin 7 Literatur 3sat Lyriker Wolfgang Hilbig den Bachmann-Preis – ein paar Monate, bevor die Mauer fällt, die BRD und DDR trennt. Michael Lentz, Sibylle Lewitscharoff und Julia Franck machen sich hier einen Namen. Auf den Österreicher Gert Jonke, den Sieger im ersten Jahr 1977, folgen die Schweizer Jürg Amann und Urs Jaeggi. Franzobel siegt 1995, und Maja Haderlap öffnet 2011 mit ihrem Roman „Engel des Vergessens“, den sie im Wettbewerb in Auszügen vorgetragen hat, eine Tür für den Dialog zwischen deutsch- und slowenisch-sprachigen Kärntnern über die gemeinsame schwierige Vergangenheit. Öffentliches Vorlesen und Richten Die zentrale Spielregel in Klagenfurt heißt: Vorlesen und Richten vor aller Augen, alles soll transparent und nachvollziehbar sein – im Guten wie im Schlechten. Wenn diesmal vom 4. bis zum 6. Juli (die Preisvergabe folgt am 7.) einer nach dem anderen antreten wird, um zu lesen und anschließend die Kritik zu ertragen, ist das ebenso psychologisch aufreibend wie literarisch. Denn die sieben Jurorinnen und Juroren haben ihre Teilnehmer jeweils selbst ausgewählt, müssen also auch zu den Texten stehen, die sie vorgeschlagen haben. Müssen verteidigen, was ihren Jury-Kollegen missfällt, müssen vielleicht anerkennen, dass sie nicht die glücklichste Hand gehabt haben. Klagenfurt, das hat der langjährige Juror Hellmuth Karasek betont, ist nicht der „Ort, an dem die Gerechtigkeit der Welt“ waltet. Wie auch, wenn subjektiver Geschmack und Tagesform, wenn Rivalitäten und Sachkenntnis sich vor laufender Kamera mischen? Aber die Jury ist ja nicht allmächtig – selbst wenn sie als Erste urteilen darf. Denn neben ihr urteilen einige Hundert Journalisten und Besucher, die im Saal direkt dabei sind; und es urteilen die, die am Bildschirm dem Ereignis folgen und sich ebenfalls ihre Meinung bilden. Das ist die Offenheit des Klagenfurter „Bewerbs“ – er ist ein literarisches, ein mediales und vor allem ein soziales Event. Das macht ihn Rainald Goetz schnitt sich 1983 mit der Rasierklinge die Stirn auf, während er vortrug: „Ihr könnt’s mein Hirn haben. Ich schneide ein Loch in meinen Kopf, in die Stirne schneide ich das Loch.“ 8 3sat TV- & Kulturmagazin 3/2013 bis heute unvergleichbar, auch wenn er zum Vorbild für viele neuere Literaturwettbewerbe geworden ist. Der Bachmann-Preis ist umstritten – zum Glück Die „Tage der deutschsprachigen Literatur“ existieren nicht außerhalb der Welt, sie sind Teil davon und reagieren darauf: In den Texten, die sich an der Gegenwart abarbeiten, und vor Ort, beispielsweise 1992, als in Klagenfurt die Kanonen des beginnenden Bürgerkriegs in Ex-Jugoslawien zu hören sind. Und eine Aktion, ein Bild, hat schon früh weltweit unvergesslichen Eindruck gemacht: die Lesung des jungen Rainald Goetz, der sich 1983 während seines wilden, tiradenhaften Vortrags mit einer Rasierklinge die Stirn aufschneidet, blutend weiterliest und auch die Diskussion der Jury über seinen Text blutend durchsteht. Er gewinnt zwar nicht den Preis, weil die Jury zwischen Show und Textqualität unterscheidet; aber der Name prägt sich ein, und bis hin zu seiner aktuellen Abrechnung mit Finanzmagnaten und Großmanagern in seinem Roman „Johannes Holtrop“ bleibt Goetz seither dem damals vorgeführten Image treu. Marcel Reich-Ranicki hatte den jungen Mediziner 1983 eingeladen. In dessen „Performance“, um es neudeutsch auszudrücken, war alles enthalten, was über die Jahrzehnte hin immer wieder diskutiert worden ist: Braucht die Literatur eine solche Veranstaltung, braucht sie die Kameras? Opfert sie die eingehende Beschäftigung mit dem geschriebenen Wort den lauten Effekten der Medienwelt? Iris Radisch und Burkhard Spinnen haben als Jury-Vorsitzende in den letzten Jahren mit viel Erfolg um diese Balance gerungen. Der Bachmann-Preis ist umstritten und wird es bleiben – wenn er es nicht wäre, wäre es langweiliger, vor Ort genauso wie in der deutschsprachigen Literatur. Michael Schmitt („Kulturzeit“) ist als Literaturredakteur seit 1995 für 3sat in Klagenfurt vor Ort. Viele Karrieren begannen in Klagenfurt. Uwe Tellkamp gewann 2004 den BachmannPreis mit einem Auszug aus seinem später preisgekrönten Bestseller „Der Turm“. Fotos: ORF Kärnten · Johannes Puch (2) Seit 1989 überträgt 3sat live – und verleiht seitdem auch den mit 7.500 Euro dotierten 3sat-Preis. 2012 ging er an Lisa Kränzler. Rätsel Kulturtickets zu gewinnen! Um Macht dreht sich unser Quiz in dieser Ausgabe. Lösen Sie es und gewinnen Sie mit etwas Glück Eintrittskarten für einen Kabarettabend beim 3satfestival 1 x 2 Eintrittskarten für einen Abend beim 3satfestival inkl. Übernachtung 1 3 x 2 Eintrittskarten für die „Kleopatra“Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn 3 Er wusste genau, was Macht bedeuten kann: 14 Jahre lang bekleidete er das Amt eines Spitzenpolitikers der Republik, doch dann fiel er in Ungnade, wurde gefoltert, gedemütigt, später amnestiert und samt Familie auf ein bescheidenes Landgut verbannt. Das wäre dem Vergessen anheimgefallen, hätte er nicht neben Traktaten, Gedichten und Komödien eine Schrift über die Macht der Herrscher verfasst, die ihn posthum zu einem der meistdiskutierten politischen Autoren aufsteigen ließ: „De Principatibus“. Gesucht ist der siebte Buchstabe des Nachnamens. Shitstorms kannte dieser Schriftsteller und Nobelpreisträger noch nicht, wohl aber die Macht der Masse. Ob von einem Führer aufgestachelt oder als Schwarmintelligenz autonom handelnd, hebt die Masse die Verantwortung des Einzelnen auf. Anfang des 20. Jahrhunderts geboren, hat er selbst miterlebt, zu welchen Ausbrüchen Massen fähig sind, wie groß die Verlockung ist, selbst zu einem ohnmächtigen Teil zu werden – und wie groß die Angst, sich dagegenzustellen. Gesucht ist der zweite Buchstabe des Vornamens. 2 4 Macht war für ihn schlicht überflüssig. Geld, Reichtum, Einfluss – jedes Zeichen von Herrschaft lehnte er ab. Ohne materielle Bedürfnisse wandele sich Macht in Ohnmacht, wer nichts besitze, könne auch nichts verlieren. Die Legende berichtet, er habe mit über 90 Jahren beschlossen zu sterben und einfach den Atem angehalten. Selbst dem Tod gönnte er keine Macht. Platon soll über ihn gesagt haben, er sei ein verrückt gewordener Sokrates. Sein Spitzname war Kyon, zu Deutsch: Hund. Gesucht ist der dritte Buchstabe des Vornamens. Bloß keine Ideologie oder andere Zwänge! Er glaubte, dass die Menschen sich selbst bestimmen könnten: „Keine Theorie, kein fertiges System, kein geschriebenes Buch wird die Welt erlösen“, behauptete er. Die Idee eines antiautoritären Sozialismus stammt aus seiner Feder, aber er war kein ausgeprägter Theoretiker wie sein Zeitgenosse Marx. Verkürzt könnte man seine Idee in dem Satz „Keine Macht für niemand“ zusammenfassen. Er verzichtete auf eine Offizierskarriere, schlug sein adliges Erbe zugunsten einer Laufbahn als Berufsrevolutionär aus. Gesucht ist der dritte Buchstabe des Nachnamens. Fotos: 3satgrafik/Kurt Gminder/Christine Fiedler/Pietro Pellini · BTOY/Peter Oszvald · 3sat 5 x 1 3sat-Tasse für einen optimalen Start in den Fernsehtag Schicken Sie das Lösungswort und Ihre Anschrift per Postkarte an: Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat c/o ZDF, 55100 Mainz oder per E-Mail an: [email protected] Einsendeschluss ist der 31. Juli 2013 Lösungswort des letzten Rätsels: RING (Manowar, Parsifal, Daniel Barenboim, Evgeny Nikitin) 3/2013 3sat TV- & Kulturmagazin 9 Wissen Musik „Ich mag es, wenn das Publikum mir nah ist“ Sie wollte Ärztin werden, studierte dann Mathematik, doch schließlich siegte ihre Freude am Gesang: die australische Sopranistin Valda Wilson. Für die Semperoper nahm sie am internationalen Nachwuchswettbewerb „Stella Maris“ teil. Bei dem Sängerwettstreit an Bord eines Luxusschiffes war sie der Publikumsliebling Frau Wilson, wenn man Valda heißt, ist man dann nicht für die Bühne geschaffen? Meine Großmutter hieß so. Ich weiß gar nicht, woher der Name kommt. Das ist die feminine Form von Waldemar und bedeutet in etwa „berühmte Herrscherin“. Na, das sind ja beste Voraussetzungen! (lacht) Wo haben Sie Ihre Kindheit verbracht? In Australien, halb in Sydney, wo ich auf die Schule ging, halb auf einem Bauernhof fünfeinhalb Stunden von Sydney entfernt. Ich brauche Land um mich herum und fand es schwierig, zwei Jahre in London zu leben, wo ich dank eines Stipendiums hinkam. Wie haben Sie überhaupt Ihre Stimme entdeckt? Schließlich studierten Sie zunächst Mathematik und Statistik. Mein Vater ist Anwalt, meine Mutter arbeitet im logistischen Zentrum eines Krankenhauses. Ich wollte unbedingt Ärztin werden und habe zunächst vier Jahre Mathematik studiert, als eine Art Sicherheit. Logik ist sehr interessant und gut für den Geist. Am Konservatorium wurde ich dann gleich in den Opernkurs genommen, drei Jahre habe ich von Montag bis Donnerstag an meiner Stimme gearbeitet. Und am Freitag ging ich ins Hospital, um das Geld für mein Studium zu verdienen. Australisches Gesangstalent: Sopranistin Valda Wilson 10 3sat TV- & Kulturmagazin 3/2013 Stehen sich Ihr mathematisch geprägter Intellekt und Ihre künstlerische Intuition manchmal im Wege? In einer Theatergruppe haben wir mal eine komische Oper von Gilbert und Sullivan einstudiert, in der nicht der Gesang die Hauptsache ist, sondern, dass alle Spaß haben und möglichst blöd aussehen. Ich wollte lernen, mich nicht so ernst zu nehmen; einfach nicht so viel nachdenken, sondern raus auf die Bühne und groß auftreten. Es wäre leichter, wenn man etwas oberflächlicher wäre. Ich finde es aber auch nicht schlecht, dass wir alle so verschieden sind. Manche denken eben viel nach, haben die Kulturgeschichte der Oper etc. im Hinterkopf, und manche nehmen einfach die Noten und gehen raus auf die Bühne. Foto: Kurt Sneddon/www.blueprintstudios.com.au So wie Sie, denn mit Ihrer Bühnenpräsenz haben Sie ja beim internationalen Gesangswettbewerb „Stella Maris“, der an Bord eines Luxusliners stattfand, den Publikumspreis gewonnen. Ich war überrascht. Alle haben mir gesagt, dass sie es toll fanden, dass ich auf der Bühne so ehrlich bin, natürlich verschiedene Seiten meiner Persönlichkeit zeige, aber im Endeffekt so wirke, wie ich auch sonst bin. Maria Callas hat mal gesagt, sie habe zwei Gesichter, eines sei die Maria auf der Bühne und eines die Maria privat. Vielleicht sollte ich mir eine Bühnenpersönlichkeit aufbauen, aber ich kann das nicht. Ich mag es, wenn das Publikum mir nah ist und in mir nicht eine künstliche Figur sieht. Wie kamen Sie zum Wettbewerb auf dem Luxusliner? Als der Operndirektor der Semperoper mich vorschlug, als Mitglied im Jungen Ensemble die Semperoper zu repräsentieren, war ich völlig überrascht. Wir waren insgesamt acht, zwei Männer – ein Bariton und ein Countertenor – und sechs Frauen, alles großartige junge Sänger verschiedener Opernhäuser aus Deutschland, England, den USA und Kanada. Besonders habe ich mich mit Mélissa Petit von der Hamburgischen Staatsoper angefreundet, die im gleichen Zimmer untergebracht war. In Oman haben wir uns bei einem kurzen Ausflug sogar die neue Oper angeschaut. Juli 6 SA, 20.15 und 20.45 Sängerkrieg auf Hoher See (1+2) 4-teilige Dokumentation von Ralf Pleger · (je 29 Min) · 3sat 13 SA, 20.15 und 20.45 Sängerkrieg auf Hoher See (3+4) 3/2013 3sat TV- & Kulturmagazin 11 Wissen Wissen Außer Kontrolle Sie stapeln, schichten und türmen auf, bis sie in ihren vier Wänden kaum noch einen Schritt tun können. Doch Messies sind nicht einfach nur unordentlich – sie sind krank und leiden darunter Elmira, eine sympathische Mittfünfzigerin, kann in ihrer Wohnung kaum noch den Boden sehen: „Das ist wie Bergsteigen“, sagt sie, während sie versucht, sich zwischen hüfthohen Stapeln von Papier, Prospekten und Kassetten fortzubewegen – und sammelt weiter Audiotapes mit Kultursendungen, weil sie keine verpassen will. Dass Menschen Dinge sammeln, ist nicht ungewöhnlich. Manche lieben Schallplatten und stellen mit den Regalen für ihre Schätze gleich mehrere Wohnzimmerwände zu. Andere können von Kleidern oder Schuhen nicht genug bekommen – brauchen für ihr Hobby sogar ein eigenes kleines Zimmer. Wer so systematisch sammelt, gilt für manche vielleicht als Mensch mit einem Spleen. Aber wann wird das Sammeln und Horten zum Problem, wann ist man ein Messie? Der Ausdruck „Messie“ (engl.: mess, dt.: Durcheinander) geht auf die amerikanische Lehrerin Sandra Felton zurück, die in den 1980er Jahren ein Buch geschrieben und sich darin als pathologische Sammlerin geoutet hat. Längst ist der Begriff „Messie“ auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt: Betroffene und viele Psychotherapeuten benutzen ihn als Bezeichnung für Menschen, die über die Maßen horten, im Chaos leben und nie ausmisten. Thomas versinkt im Chaos. Elektroschrott findet der Tüftler faszinierend, wegschmeißen kann und mag er nichts von seinen „Schätzen“ 22 3sat TV- & Kulturmagazin 3/2013 Über vier Schweizer mit dieser „Hortungsstörung“ hat der Regisseur Ulrich Grossenbacher einen Dokumentarfilm gedreht. Über mehrere Jahre begleitet er in „Messies – Ein schönes Chaos“ den Alltag von Elmira und drei weiteren Betroffenen. Zeigt, wie sie versuchen, ihr Chaos zu meistern, an welche Grenzen sie stoßen, in welche Konflikte mit Nachbarn und Angehörigen sie geraten – und mit welchen Behördenproblemen sie kämpfen, wenn sie in ihrem Land, dem der Ruf von Ordnung und Akkuratesse vorauseilt, die geltenden Normen immer wieder brechen. Karl ist Theaterrequisiteur und hat schon drei Scheunen für seinen Ramsch angemietet – aber das Warndreieck, dem ein Schenkel fehlt, möchte er nicht wegwerfen, denn „da sind noch Reflektoren dran“. Tüftler Thomas, der auf Recyclinghöfen Elektroschrott sucht, findet immer wieder Teile, die für ihn „faszinierend“ sind. Und dann ist da noch der rüstige 75-jährige Arthur: Er lebt auf dem Land und weigert sich, alte Lastwagen, kaputte Trecker und rostige Foto: SRF/Fair&Ugly filmproduktion Maschinenteile, die er weit um sein Haus herum in der Natur verteilt hat, zu entsorgen. Als die Behörden wegen „illegaler Deponien“ bei ihm vorstellig werden, klagt er: „Ihr wollt mich kastrieren.“ Flucht in die „Mach-ich-nicht-Haltung“ Forschungen über das Messie-Syndrom sind bisher rar, dagegen herrschen viele Fehlannahmen: Etwa die, dass Messies einfach zu bequem seien, um aufzuräumen, oder mit dem Sortieren intellektuell überfordert. So zu sehen in einigen Dokumentationen, in denen „Aufräumhelfer“ vermeintlich den Weg zurück ins geordnete Leben weisen. Doch die Gründe sind vielschichtiger, die Lösungsansätze komplexer, weiß Psychotherapeut Rainer Rehberger. Seit einigen Jahren setzt er sich mit seinen Patienten und als Buchautor intensiv mit dem Thema auseinander, gilt als der deutschsprachige Experte auf dem Gebiet. Rehberger hat Auffälligkeiten in den Familiengeschichten entdeckt und drei Aspekte gefunden, die den Kern der Erkrankung bilden: Eine misslungene Bindung zu den Eltern, eine besonders strenge Erziehung und als Reaktion darauf eine Art Verweigerungshaltung gegenüber jeglichem Zwang: „Wer als kleines Kind von den Eltern abgelehnt wird, also nicht sicher gebunden ist, zieht daraus womöglich die Lehre, Gefühle künftig zu unterdrücken. Gegen die entstehende innere Leere setzt der Betroffene die Sammelsucht als Selbstbehandlung ein.“ Rehberger erinnert sich an einen erschütternden Fall, bei dem einem Kleinkind zum Füttern die Arme gefesselt worden waren. August 18 SO, 21.45 Messies – Ein schönes Chaos Dokumentarfilm von Ulrich Grossenbacher · (117 Min) · SRF 3/2013 3sat TV- & Kulturmagazin 23 Wissen Wissen Unser Traum vom Wald Romantischer Wildwuchs oder eine spektakuläre Tierwelt entsprechen unseren Vorstellungen von schöner Natur und einem intakten Wald. Doch dessen wahre Qualität zeigt sich an kleinen Stars, für die uns beim Spaziergang durch den Wald oft der Blick fehlt September 19 DO, 20.15 wissen aktuell: Lebensraum Wald Dokumentation · (105 Min) · ARD/SWR/3sat 34 3sat TV- & Kulturmagazin 3/2013 Foto: nautilusfilm 3/2013 3sat TV- & Kulturmagazin 35 52 e t s e Das B t a s 3 n i en auf ein Blick TV-Planer Um die Brauchtümer der Eidgenossen geht es am Thementag TypisCH Schweiz · Von den Gründungsmythen des Ruhrpotts erzählt Volker Löschs Inszenierung Rote Erde am Schauspiel Essen · An Unfassbares erinnert die Themenwoche Kriegsgeschichten mit über 20 Dokumentationen, Fernsehund Spielfilmen. August Juli · August · September Seite 42 – 65 54 50 45 59 43 Zu Chormusik von Wagner und Verdi erzählt Choreograf Alain Platel in C(H)ŒURS von Occupy und den arabischen Revolutionen · Einblicke in die Welt der Mächtigen kurz vor der Bundestagswahl gibt die Themenwoche MachtMenschen · Nur in der Einsamkeit können Ennis (Heath Ledger) und Jack (Jake Gyllenhaal) in Brokeback Mountain ihre Liebe ausleben – die Filmreihe Western reloaded räumt auf mit dem Klischee vom coolen Cowboy September Juli 42 40 3sat TV- & Kulturmagazin 3/2013 Literatur live: 3sat begleitet die 37. Tage der deutschsprachigen Literatur, auch bekannt als Ingeborg-Bachmann-Preis · Träumerei am Tag: Stéphane (Gael García Bernal) flieht in Science of Sleep – Anleitung zum Träumen immer öfter in seine Fantasiewelt · Sängerkrieg auf Hoher See: ein Gesangswettbewerb vor besonderer Kulisse Fotos: bachmannpreis.eu · Etienne George · Page Chichester 59 62 Fotos: SRF/B.Weber/M. Schilt · Birgit Hupfeld · rbb/astfilm productions · Javier del Real · WDR · ARD Degeto 3/2013 3sat TV- & Kulturmagazin 41 Spielfilm · GB 1997 (87 Min) · 3sat Regie: J. Maybury · Mit Derek Jacobi, Daniel Craig u.a. ab 15.30Italia, amore mio! (1–4/4) Statt ihn der Polizei zu übergeben, bittet der Maler Francis Bacon (Derek Jacobi) einen Einbrecher (Daniel Craig) ins Bett. Künstlerdrama. Mit dem Camper auf Entdeckungsreise Dokumentationsreihe · (je 45 Min) · ARD/BR 20.15Gefährliche Himmel – 5 freitag Der Bombenkrieg über Österreich Dokumentation · (44 Min) · ORF Am 12. März 1945 erlebte Wien das schwerste Bombardement während des Zweiten Weltkriegs. Österreicher und Besatzungsmitglieder der USCrews erzählen, wie sie die Angriffe erlebt haben. 23.25 Die Wut der Scheidungskinder Ingeborg-Bachmann-Preis 10.15 37. Tage der deutschsprachigen Literatur live Immer häufiger gehen Familien in die Brüche. Dann stehen die Kinder oft im Zentrum von Streitereien. Betroffene Eltern und Kinder sprechen in der Dokumentation offen über ihre Gefühle. 2 dienstag 17.45 300 Tage allein auf einer Insel Dokumentation · (44 Min) · ARD/NDR Xavier Rosset möchte Robinson Crusoe spielen. Für 300 Tage begibt er sich – mit Videokamera, Medizinbox, Messer und Machete – auf die unbewohnte Pazifikinsel Tofua. Selbstgedrehte Doku. Krimisommer 20.15 Einsatz in Hamburg: Die letzte Prüfung NEU Krimisommer 6 samstag Ingeborg-Bachmann-Preis 9.35 LIVE Spielfilm · A 2001 (90 Min) · ORF Regie: Paul Harather · Mit Christiane Hörbiger, Jan Niklas, Udo Kier, Peter Faerber u.a. NEU Festspielsommer Eröffnungskonzert 2013 · (110 Min) · ARD/HR Musikalische Leitung: Paavo Järvi · Mit Anne Sofie von Otter und dem hr-Sinfonieorchester Mehr zum Festspielsommer auf S. 13 7 Sonntag Ingeborg-Bachmann-Preis LIVEdeutschsprachigen Literatur NEU 42 3sat TV- & Kulturmagazin 3/2013 Stand 7. Juni 2013 Noch heute leben sie nach den Prinzipien, die einst ihr Gründer ausrief. Der aus Südtirol stammende Jakob Hutter hat die täuferische Kirche 1528 gegründet und wollte mit seinen Anhängern die urchristliche Gütergemeinschaft und die freie Glaubensentscheidung leben. Schnell wurden sie von der Obrigkeit als Abtrünnige verfolgt. Diejenigen, die mit dem Leben davonkamen, wanderten aus. Die meisten der etwa 45.000 Hutterer leben heute in den USA und in Kanada. Ähnlich wie die Amish People bemühen sie sich, ihre Lebensweise ins 21. Jahrhundert zu retten. Wie gelingt das? Welche Zugeständnisse müssen sie an die heutige Zeit machen? Wo stößt diese Utopie an ihre Grenzen? Porträt einer Hutterer-Kolonie in Kanada. Während Banken seit der Finanzkrise stärker unter Beobachtung stehen, agieren Versicherungsfirmen weiter als einflussreiche Drahtzieher im Hintergrund. Sie sind die grauen Eminenzen der Finanzwelt. 1.280 Milliarden Euro haben Versicherer an den Kapitalmärkten rund um den Globus angelegt. Die anhaltend niedrigen Zinsen machen es schwer, diese gewinnbringend zu investieren. Gerade Staatsanleihen, eine bevorzugte Anlageform der Konzerne, werfen immer geringere Renditen ab und sind schon lange nicht mehr so sicher, wie Versicherungen sie gerne hätten. Welche Risiken bergen deutsche Versicherer, und was sind die Konsequenzen für die 90 Millionen Lebensversicherungen, die in Deutschland abgeschlossen wurden? 6 SA, 21.15 · Konzert Rheingau Musik Festival Festspielsommer LIVE Eröffnungskonzert aus der Musik und Kongresshalle Lübeck · (120 Min) · ARD/NDR/3sat Musikalische Leitung: Thomas Hengelbrock · Mit Hélène Grimaud und dem NDR Sinfonieorchester Sopranistin Valda Wilson (l.) mit zwei Mitbewerberinnen 8 montag Lesen, diskutieren, entspannen: der Lesewettbewerb ingeborg-bachmann-preis Dokumentation · (59 Min) · ARD/NDR ... gibt es auf der Insel Usedom: Ohne Grenzkontrollen kann man mittlerweile zwischen Bansin, Heringsdorf, Ahlbeck und dem polnischen Ostseebad Swinemünde wandern. Tipps · (8 Min) · 3sat Auch während der „Kulturzeit“-Sommerpause das Beste aus der Welt der Kultur erfahren. In der „Kulturzeit“-Sommerpause bis zum 9. August zeigt 3sat ab 19.30 Uhr verschiedene Dokumentationen zu Kunst und Kultur. Foto: bachmannpreis.eu Klassisches im Kloster Eberbach: Rheingau Musik Festival Der Festspielsommer in 3sat geht noch bis September weiter mit Konzerten und Opern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. 20.15 Schleswig-Holstein Musik Festival 2013 NEU Der weltweite Tourismus trägt mit fünf Prozent zum Klimawandel bei. Wie kann nachhaltiger Tourismus gelingen? Barbara, Rudi, Vittorio und Katja entdecken im italienischen Kultmobil – einem Fiat-Camper aus dem Jahr 1980 – das geliebte Urlaubsland zwischen Emilia-Romagna und Sizilien. Sie besuchen die Tremiti-Inseln, geheimnisvolle Bauten, eine mittelalterliche Instrumentenwerkstatt sowie eine ausgediente Thunfischfabrik und genießen Schinken, Käse und Wein vom Feinsten. Die Männer lernen von einheimischen Fischern, wie man den Fisch an den Haken kriegt. Die Frauen machen sich auf die Suche nach Rebsorten, die es schon in der Antike gegeben hat. Und dass Confetti in Italien nicht im Karneval geworfen werden, sondern kleine, kunstvolle Köstlichkeiten sind, die im Mund landen, bekommt das Quartett auch ganz schnell heraus. 5 FR, 21.00 · Magazin · NEU makro: Versicherungen – Die grauen Eminenzen Die letzten drei Folgen zeigt 3sat am Sonntag, 14. Juli, ab 16.05 Uhr. 19.20 Kulturzeit kompakt Magazin · (29 Min) · 3sat 3 MI, 20.15 · Dokumentation Hutterer – Ein Leben wie die Amish Seit seine Mutter (Ruth Maria Kubitschek) in einem Altersheim wohnt, muss der Hamburger Kommissar Hans Behringer (Jan-Gregor Kremp) mit ihrem Schoßhündchen Elvis ermitteln. In der „nano“-Sommerpause bis zum 9. August zeigt 3sat diverse Wissensdokumentationen. 18.30 nano spezial: Reiselust – Ökofrust? 1 MO, ab 15.30 · Dokumentationsreihe Italia, amore mio! (1–4/4) Fernsehserie · D 2007 (je 48 Min) · ARD Regie: Ulrich Stark · Mit Jan-Gregor Kremp u.a. Lesen live · (164 Min) · ORF/3sat Autoren, Gespräche und Diskussionen: Der Literaturwettbewerb vom 4. bis zum 7. Juli in 3sat. Mehr dazu ab S. 6 Moderatorin Eva Schmidt Preisverleihung · (60 Min) · ORF/3sat 18.00Europas längste Strandpromenade 7. Tage der 3 deutschsprachigen Literatur Lena und David, ein Huttererpaar aus Kanada ab Krimisommer 16.05Elvis und der Kommissar (1–3/6) Dokumentation · (52 Min) · ORF 4 donnerstag Mit dem „Italomobil“ zur Thunfischfabrik in Marzamemi 11.00 37. Tage der deutschsprachigen Literatur 20.15 Hutterer – Ein Leben wie die Amish Ann Lee gründete in den 1780er Jahren in den USA die Glaubensgemeinschaft der Shaker. Doch wegen ihrer zölibatären Theologie gibt es nur noch wenige von ihnen. Dokumentationsreihe · (je 29 Min) · 3sat 21.15Rheingau Musik Festival 3 Mittwoch Reportage · (37 Min) · ORF Lesen live · (206 Min) · ORF/3sat Ein Interview mit der Sopranistin Valda Wilson auf S. 10 Trixi Jancik (Christiane Hörbiger) liebt das schöne Leben und die Rennbahn. Ihr Ehemann duldet dies nur über seine Leiche. Damit hat Trixi kein Problem. Doch ein Mord führt zum nächsten ... 21.05Religion ohne Sexualität – Die Shaker 37. Tage der deutschsprachigen Literatur ab 20.15 Sängerkrieg auf Hoher See (1–2/4) LIVE 22.25 Die Gottesanbeterin Die grauen Eminenzen Magazin mit Eva Schmidt · (29 Min) · 3sat Fernsehfilm · D 2006 (93 Min) · ZDF Regie: Stephan Wagner · Mit Aglaia Szyszkowitz, Hannes Hellmann, Rainer Strecker u.a. Ein Staatsexamen, Fahrerflucht mit Todesfolge und zwei Brüder: Ein verzwickter Fall für Jenny Berlin (Aglaia Szyszkowitz) und ihre Kollegen. Lesen live · (240 Min) · ORF/3sat 21.00makro: Versicherungen – Dokumentation · (53 Min) · SRF 10.15 37. Tage der festspielsommer 22.25 Love Is the Devil 1 montag JULI Lesen live ab 4. Juli: Die 37. Tage der deutschsprachigen Literatur 1. – 8. JULI 4 DO,10.15 · Literatur · LIVE 37. Tage der deutschsprachigen Literatur Es wird heiß diskutiert, kräftig kritisiert, manchmal auch ordentlich verrissen. Vor allem aber werden hier literarische Talente entdeckt. 3sat ist auch dieses Jahr wieder live dabei, wenn vom 4. bis zum 7. Juli bei den „Tagen der deutschsprachigen Literatur“ in Klagenfurt neue, unveröffentlichte Texte vorgetragen werden. Ohne schriftliche Empfehlung eines Verlages oder einer Literaturzeitschrift geht hier nichts. Sie sind die Eintrittskarten für den großen Wettstreit um den Ingeborg-Bachmann-Preis. 14 Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, darunter Larissa Boehning, Joachim Meyerhoff und Zé do Rock, erhalten die Chance, Jury und Publikum zu überzeugen. Wem das gelingt, dem winkt der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis, der als wichtigste literarische Auszeichnung für deutschsprachige Gegenwartsliteratur gilt. 3sat vergibt den mit 7.500 Euro dotierten 3sat-Preis an einen vielversprechenden Wettbewerbsteilnehmer. Die 37. Tage der deutschsprachigen Literatur mit Lesungen, Diskussionen und der Preisverleihung bis zum 7. Juli täglich live in 3sat. Auch Kulturzeit berichtet täglich von diesem einzigartigen Wettstreit. 6 SA, ab 20.15 · Dokumentationsreihe · NEU Sängerkrieg auf Hoher See (1–2/4) Was für die einen Urlaub und Vergnügen ist, bedeutet für andere viel Arbeit und vor allem Lampenfieber: Seit 2009 findet während einer Kreuzfahrt des Luxusliners MS Europa ein Gesangswettbewerb statt, zu dem die besten Opernhäuser der Welt ihre jungen Talente schicken. Diesmal startet der Wettstreit in Dubai. Gleich nach dem Boarding und dem obligatorischen Sektempfang wird es ernst: In der ersten Wettbewerbsrunde müssen die acht Teilnehmer loslegen. Vor der strengen Jury unter Vorsitz von Startenor Michael Schade müssen sie im Fach Oper die erste Hürde nehmen. Der Sängerkrieg auf Hoher See geht am Samstag, 13. Juli, ab 20.15 Uhr mit einer Doppelfolge weiter. Fotos: BR · bachmannpreis.eu · ORF · ZDF und Kerstin Bänsch · Page Chichester · HR/Anna Meuer Die Basilika der ehemaligen Zisterzienserabtei Kloster Eberbach ist wegen ihrer Akustik für große Chorund Instrumentalwerke wie geschaffen. Das findet auch die Leitung des Rheingau Musik Festivals und veranstaltet hier alljährlich das Eröffnungskonzert. In diesem Jahr präsentieren Anne Sofie von Otter und das hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Paavo Järvi Liebesmotive von Richard Wagner und Gustav Mahler. Die schwedische Mezzosopranistin singt Wagners „Wesendonck-Lieder“ sowie Mahlers „Alma-Thema“ der Sinfonie Nr. 6 a-Moll. 7 SO, 20.15 · Konzert · LIVE Schleswig-Holstein Musik Festival 2013 Robert Schumann in Lila und Anton Bruckner in Pink: So farbig können klassische Konzerte der Romantik aussehen. Zumindest, wenn man wie die Pianistin und Synästhetikerin Hélène Grimaud Tonarten in Farben übersetzen kann. Unter der Leitung des Chefdirigenten Thomas Hengelbrock spielen das NDR Sinfonieorchester und Hélène Grimaud in der Musik- und Kongresshalle Lübeck Anton Bruckners Sinfonie „Die Romantische“ sowie das Klavierkonzert a-Moll op. 54 von Robert Schumann. 3/2013 3sat TV & Kulturmagazin 43