Schweizer Idee im Aufwind
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Schweizer Idee im Aufwind
2014 Seite 6 Schweizer Idee im Aufwind Seite 26 ARA Thunersee: Frequenzumrichter im Test Seite 35 Richtiareal in Wallisellen: modernste Stromversorgung für Grossverbraucher Make the most of your energy Automatisierungs- und Steuerungstechnik Niederspannungs-Energieverteilung Mittelspannungs-Energieverteilung, Schutz und Leittechnik Rechenzentren und Infrastrukturlösungen Installations- und Gebäudesystemtechnik Gebäudeautomation und Sicherheitstechnik Als weltweit tätiger Spezialist im Energiemanagement ist Schneider Electric Ihr Partner auf dem Weg in ein neues Zeitalter der Energie. Mehr erreichen mit weniger Ressourcen – das ist unsere Mission. Mit Energieeffizienz und smarten Gesamtlösungen unterstützen wir Menschen und Unternehmen darin. 16 Mal Schweiz, 16 Mal partnerschaftliche Zusammenarbeit Eines dürfen Sie in diesem Magazin nicht erwarten: weitblickende Ausführungen über CO2-Emissionen und die globalen Herausforderungen im Energiesektor. Obschon genau dies die Mission von Schneider Electric ist: mit Energieeffizienz und smarten Lösungen dafür zu sorgen, dass Menschen und Unternehmen rund um den Globus mit weniger Ressourcen mehr erreichen. Nein, in diesem Magazin geht es nicht um «Theorie» und die ganze Welt. Es geht um die Praxis. Und es geht um die Schweiz und ihre Unternehmen mit ihren heutigen Problemstellungen – ausschliesslich. Wir bieten Ihnen einen vertieften Einblick in 16 Projekte aus der Deutsch- und Westschweiz, die wir für Grossunternehmen wie Swisscom oder Axpo, aber auch für verschiedene KMU durchführen durften. Sie schliessen alle unsere Geschäftsbereiche ein: Industrie und Produktionsbetriebe, Energieversorgungsunternehmen, Infrastrukturanlagen, Gebäude und Rechenzentren. Ob Sanierung eines Kraftwerks oder einer Abwasserreinigungsanlage, Herausforderung im Maschinenbau oder in der Textilindustrie: Alle 16 Schweizer Projekte beginnen stets mit einer individuellen, oft sehr anspruchsvollen Ausgangslage, an deren Lösung die Energiemanagementspezialisten intensiv mitarbeiten. Die Umsetzung und Auslieferung von Software und Komponenten erfolgt dann meist in einem späteren Schritt – ausser es handelt sich um einen dringenden Servicefall. Die Geschichte des Transformatorausfalls von Nestlé in Orbe zeigt exemplarisch, dass auf Schneider Electric nicht nur in der Konzeptionsund Bauphase, sondern auch später absoluter Verlass ist – wenn nötig, auch sonntags und in der Nacht. So vielfältig unsere Projektgeschichten auch sind – eines haben sie gemeinsam: Lokales Know-how und die partnerschaftliche Zusammenarbeit sind unser Schlüssel zum Erfolg. So unterstützt Schneider Electric ihre Kunden und Partner in der Schweiz, um langfristig innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier und heute. Herausgeber Schneider Electric (Schweiz) AG Schermenwaldstrasse 11 3063 Ittigen Telefon 031 917 33 33 Telefax 031 917 33 66 www.schneider-electric.ch Erscheinungsweise 1× jährlich in Deutsch und Französisch Redaktion Nicole Osterwalder, Marketing Communication Manager, Schneider Electric (Schweiz) AG Konzept / Realisation gestalten AG, Zürich Text Martin Grether Michel Giannoni C-Factor Fotografie Beat Schweizer (ausser Bild S. 3, 44, 48/49, 56, 74) Druck Sonderegger Druck AG, Weinfelden Auflage deutsch 8500 Ex., französisch 2200 Ex. Matthias Bölke Country President & CEO Swiss Climate Klimaneutral gedruckt SC2014081401 • www.swissclimate.ch 3 MittelspannungsEnergieverteilung Schutz- und Leittechnik 53 – 55 Nestlé Suisse SA Böses Erwachen mit Happyend Automatisierungsund Steuerungstechnik 6 – 10 Agile Wind Power AG Die Nase im Wind 11 – 13 Stebatec AG Die Sturzflut im Griff 14 – 18 Willy Grob Ltd. Dank komfortabler Technologie zum Innovationsführer 56 – 58 EMS-CHEMIE AG Die Kunst, Neues mit Altem zu verbinden 48 – 52 Kraftwerk am Löntsch Massgeschneiderte Gesamtlösung für ein Wasserkraftwerk 19 – 21 Roder Engineering AG Präzise Steuerung kleinster Kräfte 22 – 25 ARO TECHNOLOGIES AG Filter mit Köpfchen Rechenzentren und Infrastrukturlösungen 26 – 30 ARA Thunersee Mit Pioniergeist zur Win-win-Situation 60 – 64 Symotech AG Ein Cube, ein Team und eine Wolke 65 – 68 Swisscom AG Die Infrastruktur, die Swisscom-Kunden und ihre Berater glücklich macht NiederspannungsEnergieverteilung 35 – 39 Richtiareal Von der Industriebrache zur Grossüberbauung 32 – 34 Genfer Stadtwerke (SIG) 99.995 % Sicherheit 40 – 42 EW Höfe AG Ein Quartier geht auf Nummer sicher 43 – 46 ProRheno AG Sonderschicht in der Kläranlage Installations- und Gebäudesystemtechnik 70 – 74 Hälg Building Services Group Ein Selbstversuch in Gebäudeautomation Automatisierungs- und Steuerungstechnik «Zukünftige Automatisierungslösungen müssen flexibel, skalierbar und vernetzt sein – bis zur kleinsten Steuerungseinheit. Schneider Electric hat in der Branche neue Standards gesetzt und unterstützt ihre Kunden dabei, Innovationskraft, Time-to-Market und Profitabilität zu erhöhen.» Beat Reber, Vice President Business Unit Industry Automatisierungs- und Steuerungstechnik Die Nase im Wind Sich vertikal drehende Windkraftanlagen erzeugten bisher zu wenig Energie, um wirtschaftlich zu sein. Dies wird sich in Kürze ändern. 2015 kommt eine Schweizer Erfindung auf den Markt, die für die dezentrale Energieproduktion sehr interessant ist. Schneider Electric glaubte an das Projekt «Vertical Sky» und entwickelte eine leichte und äusserst sparsame Steuerung für die Rotorflügel. Beteiligte Unternehmen Agile Wind Power AG Dübendorf www.agilewindpower.com Schneider Electric (Schweiz) AG, Rorschach www.schneider-electric.ch 6 Begonnen hat alles mit einem pensionierten Maschineningenieur, der für seine Enkelkinder eine kleine Gartenlandschaft mit einem Wasserlauf schuf. Um das Wasser wieder hochzupumpen, entwarf er eine Windturbine mit vertikaler Achse, die einem Karussell nachempfunden war. Zwischen einem oberen und einem unteren Ring standen zwölf Flügelprofile, die sich zwischen zwei Anschlägen frei um ihre Drehachse bewegen konnten. So brachten sie das Karussell zum Rotieren, wenn Wind aufkam. Dies faszinierte nicht nur die Enkel, sondern auch deren Vater Patrick Richter. Er und sein Schwiegervater begannen, diese Art von Windkraftanlage näher zu untersuchen. Ihnen fiel auf, dass die Windräder sich nur langsam drehten und ein hohes Drehmoment aufwiesen. Richter und sein Schwiegervater sahen darin ein Potenzial, das den bis zu diesem Zeitpunkt entwickelten, vertikalen Bauformen fehlte: Je schneller ein Körper um eine Achse rotiert, desto grössere Fliehkräfte wirken auf Agile Wind Power AG Schneider Live 2014 ihn. Diesen sind die Materialien konventioneller Vertikalrotoren ab einer gewissen Grösse nicht mehr gewachsen. Daher gibt es bis heute auch keine grossmassstäblichen, ökonomischen Anlagen mit vertikaler Achse. IT-Firma verkauft und alles ins Windprojekt gesteckt «Als sich in den ersten Windkanalversuchen die hohen Drehmomente bei tiefer Drehzahl bestä- Schneider Live 2014 tigten, stieg ich voll ein», sagt Patrick Richter, mittlerweile CEO der Agile Wind Power AG. Er verkaufte seinen Anteil an einer IT-Firma und investierte das Kapital in die Entwicklung einer neuen Windkraftanlage. Sich vertikal drehende Windkraftanlagen hatten bisher zu wenig Leistung erzeugt, um wirtschaftlich zu sein. Das wollte Richter ändern. «Unser Ziel war, eine Anlage zu bauen, die genügend Strom produziert, um wirtschaftlich zu sein, und so der Konkurrenz 7 Automatisierungs- und Steuerungstechnik Agile Wind Power AG Die im Jahr 2010 gegründete Firma mit Sitz in Dübendorf entwickelt mit acht Mitarbeitenden eine neue Generation von markttauglichen Windkraftanlagen. Die ersten Versuche fanden 2006 statt, der Markteintritt mit einer ersten Pilotwindkraftanlage ist für das Jahr 2015 geplant. bisheriger Dreiblattrotoren standhält», erläutert Patrick Richter. Er plante eine erste Anlage mit einem Durchmesser von zwölf Metern, deren Effizienz er mit einem dreimal kleineren Prototyp überprüfen wollte. Um ihn verschiedenen Windgeschwindigkeiten auszusetzen, montierte er ihn auf einen Lastwagen. Doch genau zu messen, war nicht einfach, und Richter konnte nicht erkennen, ob sein Modell das erhoffte Potenzial besass. Dennoch begann er, Unterstützer und Geldgeber zu suchen. Auf dem Gelände eines ihm zugewandten Unternehmers in Chur und dank weiterer finanzieller Unterstützung durfte er einen Holzturm errichten, um seinen Prototyp in einer günstigen Höhe zu platzieren. In Bodennähe gibt es zu viele Luftwirbel und die Windgeschwindigkeiten sind zu gering, die – und das ist ausschlaggebend – mit der dritten Potenz in die mögliche Windleistung einfliessen. Der Standort eignete sich hervorragend, weil dafür bereits ein Windprofil vorlag, das Auskunft über die Windgeschwindigkeiten gab, sowie darüber, wie häufig sie auftraten und wie sie über das Jahr verteilt sind. Aus Schaden wird man klug Richter musste jedoch Rückschläge hinnehmen. Dank einem teuren Schaden konnte er wenigstens seine Turbine verbessern, doch die Messresultate enttäuschten: Sie zeigten, dass die Anlage nicht in der Lage war, bei allen Windgeschwindigkeiten gute Leistungen zu erbringen. Je nach Windstärke veränderten die freischwingenden Flügelprofile ihre Position, sodass sie oft nicht mehr optimal angeströmt wurden. Die angestrebte Wirtschaftlichkeit der Anlage war damit nicht gegeben. «Hand bieten für spannende Neuentwicklung» «Statt die Flügel frei schwingen zu lassen, mussten wir sie daher steuern», führt Patrick Richter aus. «Dazu brauchten wir einen Partner, der bereit war, aus ideellen Gründen mehr Zeit als üblich in das Projekt zu investieren.» Den fanden Richter und sein Schwiegervater in Schneider Electric. Das Unternehmen setzte sehr viel Zeit ein, um die Motorensteuerung anzupassen, die es ursprünglich für die 8 Verpackungsindustrie entwickelt hatte. «Es war faszinierend, für einmal nicht im üblichen Umfeld tätig zu sein, sondern bei einer spannenden Neuentwicklung Hand bieten zu können», sagt Daniel Kobler, Verkaufsingenieur Industry bei Schneider Electric. Wichtig war, im Rotorbereich möglichst wenig Gewicht zu verbauen. Ein einziger Kabelstrang versorgt alle zwölf Motoren mit Strom. Diese stellen die Flügel über virtuelle Kurvenscheiben laufend richtig in den Wind. Per WLAN steuert eine Person die Motoren aus dem Kontrollraum. Damit konnte Schneider Electric noch eine Verkabelung einsparen. Mit der Flügelsteuerung schöpft die Anlage die Windkraft voll aus und verbraucht dazu bloss ein bis zwei Prozent der produzierten Energie. «Wir haben aus einer Standardlösung für die Verpackungsindustrie eine günstige Sonderlösung für die Agile Wind Power AG schaffen können.» Daniel Kobler, Verkaufsingenieur Industry, Schneider Electric Leise, leicht und vogelfreundlich Die Prototypphase zeigte, dass die neue Technologie leistungsfähig, skalierbar und wirtschaftlich ist. Nun investiert Agile Wind Power voll in die praktische Umsetzung. So besitzt das Konzept statt der zwölf Flügel nur noch drei. Das reduziert Gewicht, Antrieb und Fertigungskosten. Agile Wind Power will seine Windanlage namens «Vertical Sky» in Modulbauweise vertreiben, um sie für unterschiedliche Windprofile nutzen zu können. Drei Durchmesser von 22 bis 67 Metern lassen sich mit bis zu vier aufeinandergetürmten Modulen bestücken. Die Flügelsteuerung erlaubt es, jedes Modul windgerecht einzusetzen und so den Wirkungsgrad zu erhöhen. «Unsere ersten Anlagen liegen im mittleren Leistungsbereich von 300 bis 400 kW, wie sie typischerweise ein Bioreaktor oder ein Kleinwasserkraftwerk erzeugt», meint Patrick Richter. Da der Trend Richtung dezentrale Agile Wind Power AG Schneider Live 2014 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Komplette Automatisierungslösungen PacDrive3 Automatisierungs- und Steuerungstechnik Energieerzeugung geht, decken diese Anlagen eine interessante Nische ab. Sie eignen sich auch für Gebiete, die grosse Windvorkommen aufweisen, aber unerschlossen sind. Im Gegensatz zu den schweren und bis über 50 Meter langen Blättern eines Dreiblattrotors lassen sich die Bauteile problemlos mit einem Helikopter transportieren. «Vertical Sky» hat aber noch weitere Vorteile: «Unsere Anlagen verwirbeln die Luft viel weniger. So können wir die Abstände zwischen ihnen klein halten. Ausserdem sind sie vogelfreundlich, weil Vögel sie als ganze Körper wahrnehmen, und sie sind absolut leise», sagt Patrick Richter. «Technische Lösungen sind oft vergleichbar gut, darum zählen Service und Beratung besonders viel. Die Unterstützung von Schneider Electric war dabei in jeder Hinsicht ausserordentlich.» Patrick Richter, CEO, Agile Wind Power AG Die nächsten Jahre werden zeigen, wie schnell sich die neuen Anlagen auf dem Markt durchsetzen. Auch aus Sicht von Schneider Electric ist auf einen erfolgreichen Auftritt zu hoffen, liegen die hier verfolgten Ziele doch ganz auf ihrer Linie. Dr. Rolf Baumgartner, CFO, Agile Wind Power AG; Patrick Richter, CEO und Gründer, Agile Wind Power AG; Karl Bahnmüller, Erfinder; Rolf Graf, Application Design Expert, Schneider Electric; Daniel Kobler, Verkaufsingenieur Industry, Schneider Electric; Hans Thomas Hug, VR und Investor; Robert Bühler, CCO, Agile Wind Power AG 10 Agile Wind Power AG Schneider Live 2014 Die Sturzflut im Griff Sechs Bieler Gemeinden haben ihre Abwasserreinigungsanlagen mit einem webbasierten Prozessleitsystem ausgerüstet. Die neuen Steuerungskomponenten helfen, Spitzen zu verteilen und das System gleichmässiger auszulasten. Kanalisation und Reinigungsanlagen zu erstellen, zu betreiben und zu unterhalten, ist aufwendig und kostspielig. Darum schliessen sich Gemeinden oft zusammen, um Gemeinschaftsanlagen zu betreiben. So gründeten auch die Gemeinden Bellmund, Ipsach, Mörigen, Nidau, Port und SutzLattrigen am Bielersee 1968 den Verband für Kanalisation und Abwasserreinigung (VKA), um ihr Abwasser in einem gemeinsam betriebenen Kanalisationsnetz zur Reinigungsanlage in Biel zu leiten. In jüngster Zeit wurde diese Gemeinschaftsanlage zu einem klugen und optimierten System ausgebaut, das Vorbildcharakter für viele Regionen hat. Unterirdische Becken fangen Sturzfluten auf Schmutzwasserfrachten aus Haushalten und Bürogebäuden widerspiegeln unseren Tagesrhythmus: Es gibt eine Spitze am Morgen, eine am Mittag Schneider Live 2014 Stebatec AG und eine breiter verteilte am Abend. Darauf abgestimmt, liessen sich Kanalisation und Reinigungsanlage eigentlich gut dimensionieren, wären da nicht noch die Regen- und vor allem die Starkregenereignisse, wie sie Gewitter mit sich bringen. In kurzer Zeit fallen lokal grosse Abwassermengen an. Das übersteigt meist die Kapazität der Reinigungsanlage. Früher floss das Regenwasser zusammen mit dem Schmutzwasser mangels Alternativen ungeklärt in die Gewässer. Heute ist man bestrebt, möglichst alles Wasser zu reinigen. Um die Spitzen der Schmutzwassermengen zu brechen, werden daher Regenüberlaufbecken erstellt. Das sind meist unterirdisch angelegte, grosse Bassins, die das Regenwasser vorübergehend speichern und langsam und kontrolliert an die Kanalisation abgeben, wenn das Unwetter vorbei ist. Beteiligte Unternehmen Stebatec AG, Brügg www.stebatec.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch 11 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Speicherprogrammierbare Steuerungen Twido und M340 Bedienpanel Magelis HMISTU Sanftanlasser Altistart 48 Frequenzumrichter Altivar 71 Automatisierungs- und Steuerungstechnik Starker Partner bei Steuerungskomponenten Der VKA hat in seinem Einzugsgebiet am Bielersee mehrere solcher Becken mit Abflussregelungen und Pumpstationen erstellt. Bei der Konzeption und der Ausführung setzt der Gemeindeverband seit 1998 auf die Firma Stebatec AG, die sich im Bereich der Mess- und Regeltechnik ein grosses Know-how erarbeitet hat. «Wir bieten eigentlich in jedem Gebiet der Durchfluss- und Regeltechnik Produkte an, die uns von der Konkurrenz abheben», sagt Geschäftsführer Kilian Hesse nicht ohne Stolz. Und offenbar auch nicht ohne Grund, denn seit 2005 verwendet der VKA ausschliesslich Produkte der Stebatec für seine Pumpstationen und Regenbecken. Dazu gehören pneumatische Abflussregler, die das Abwasser in die Kanalisation oder eben in ein Regenbecken leiten. Die Funktionalität dieser Regelungen wird in den Räumen der Stebatec auch geprüft und optimiert. Dazu dient eine Modellanlage mit Wassertanks und einem offenen Bassin, wo Parameter im Versuchsbetrieb geändert werden können, um beispielsweise den für gute Messergebnisse optimalen Füllgrad der Abflussregler zu testen. «Es sind sehr moderne Anlagen, bei denen bereits die zweite SPS-Generation im Einsatz ist.» Kilian Hesse, Geschäftsführer, Stebatec AG Alle im VKA-Gebiet eingebauten Geräte und Pumpen sind mit Steuerungen bestückt, damit sie objektspezifisch parametrisiert werden können. Dazu findet sich je Bauwerk ein ebenfalls in den Räumen der Stebatec zusammengebauter Steuerungsschrank mit Bedienpanel. Die Steuerungskomponenten stammen alle von Schneider Electric, die mit der Stebatec eine enge Partnerschaft pflegt. «Wir sind im Bereich der Automations- und Steuerungskomponenten ein kompetenter und zuverlässiger Partner», sagt Hans Beck, der die Stebatec als Verkaufsingenieur schon seit Jahren betreut. Prozesse steuert man heute übers Tablet Die Bauwerke des VKA waren bezüglich Automation und Prozesssteuerung bereits auf einem sehr modernen Stand. Die Stebatec ist aber noch einen Schritt weitergegangen. Sie entwickelte ein Prozessleitsystem, um die Bauwerke zentral über das Internet steuern zu können. «Die Prozesssteuerung selber bleibt dabei vor Ort, sie kann per Internet wohl bedient werden, läuft aber auch selbstständig», erläutert Kilian Hesse. Das garantiert, dass die Schneider Live 2014 Stebatec AG Geräte auch bei einem Unterbruch der Kommunikationsleitung weiterarbeiten. Alle Schlüsselbauwerke sind mit Kameras ausgestattet. Gibt man den entsprechenden Befehl, geht im betreffenden Raum ein Licht an, die Aufnahme wird gemacht und das Licht wieder gelöscht. Periodisch machen die Kameras Aufnahmen und speichern sie, um etwaige Störfälle zu dokumentieren. Sämtliche Schritte werden auch im Klartext aufgeführt und dank Filtern schnell wieder gefunden. Der Zugriff aufs Prozessleitsystem ist auch mit dem Tablet möglich. Teure Bauwerke optimal auslasten Der Vorteil der zentralen Steuerung liegt in der optimierten, gemeinsamen Bewirtschaftung aller Bauwerke: Lassen sich die lokal anfallenden Abflussspitzen auf Netzteile umlegen, die Kapazität aufweisen, können die Bauwerke selber optimal ausgelastet werden – von den Regenbecken bis zur Kläranlage. «Hier sehe ich gesamteuropäisch noch viel Potenzial», sagt Kilian Hesse, «denn die teuren Bauwerke liessen sich wirtschaftlicher betreiben.» Nicht zuletzt sorgt ein intelligentes Kanalisationsnetz für eine höhere Reinigungsleistung der Kläranlagen, weil sie mit einer besser gesteuerten Zuflussmenge effizienter arbeiten. Die Stebatec AG steht nicht nur beim Konzipieren und Umsetzen der Anlagen und der Schulung der Betreiber zur Verfügung. Sie bietet auf Wunsch auch einen rund um die Uhr tätigen Pikettdienst bei Vorfällen ausserhalb der üblichen Betriebszeiten an. Der VKA hat aufgrund seiner guten Erfahrungen auch diese Dienstleistung der Stebatec übertragen – Innovation und Einsatzfreude sprechen eben für sich. Stebatec AG Seit über 20 Jahren zählt Stebatec zu den führenden Schweizer Unternehmen in der Projektierung und Realisierung ganzheitlicher Lösungen in der Umwelttechnik. Die Firma automatisiert Kläranlagen und Wasserversorgungen und versteht sich bei der Abwicklung von Projekten als Generalunternehmer für EMSR-Technik. Der Firmensitz ist in Brügg bei Biel; ferner betreibt Stebatec eine Tochterfirma in Deutschland. «Spannend, wie Unternehmen unsere Komponenten in einem zentral gesteuerten System einsetzen.» Hans Beck, Verkaufsingenieur, Schneider Electric Michael Hesse, Messtechniker, Stebatec; Kilian Hesse, Geschäftsführer, Stebatec; Hans Beck, Verkaufsingenieur, Schneider Electric 13 Dank komfortabler Technologie zum Innovationsführer Eine neue Touch-Screen-Bedienung macht den Schweizer Textilmaschinenzubehör-Hersteller Willy Grob Ltd. zum Vorreiter für Dockenwickler. Weil man die Bedienrechte damit nach Hierarchie freigeben kann, sind die Maschinen auch besser vor Fehlmanipulationen geschützt. Automatisierungs- und Steuerungstechnik Beteiligte Unternehmen Willy Grob Ltd., Eschenbach www.willy-grob.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch Von der einst blühenden Exportindustrie für Textilmaschinen ist heute fast nichts mehr übrig – denkt man. Es gibt in der Schweiz aber noch immer Hersteller, deren Maschinen sich dank Innovation, Flexibilität und Qualität auf dem Markt behaupten können. Die Willy Grob Ltd. im sankt-gallischen Eschenbach ist eine von ihnen. Sie entwickelt und produziert Zubehör für Webmaschinen und hat sich auf Dockenwickler spezialisiert, eine Vorrichtung, die das hergestellte Gewebe ausserhalb der Webmaschine auf ein Rohr aufwickelt. «Textilballen unter 50 Zentimeter Durchmesser werden üblicherweise innerhalb der Webmaschine gewickelt», führt Fritz Blöchliger, Leiter Entwicklung bei der Willy Grob Ltd., aus. «Wenn aber Durchmesser von bis zu 1,5 Metern gefragt sind, spricht man von Docken, und dann kommen wir ins Spiel.» In Absprache mit dem Webmaschinenhersteller werden die Dockenwickler so konzipiert, dass sie das auf der Maschine produzierte Gewebe bei gleichbleibender Gewebespannung aufwickeln können. «Wir arbeiten mit allen namhaften Herstellern von Webmaschinen zusammen», erläutert Fritz Blöchliger, «und stellen in einem sehr zyklischen und preislich sensitiven Markt jährlich rund 300 bis 500 Maschinen her.» Ein hartes Umfeld Dockenwickler müssen vieles ertragen: Dauerbetrieb, Hitze, hohe Feuchtigkeit, Staub und eine grobe Behandlung gehören zum Alltag. «Meist ist das Bedienpersonal schlecht geschult und geht lieblos mit den Maschinen um», sagt Fritz Blöchliger, «unsere Geräte müssen daher robust gefertigt sein.» Eine zweite Rahmenbedingung betrifft die Kosten. Bei dem hohen Frankenkurs haben Maschinen «made in Switzerland» derzeit einen besonders schweren Stand. Die europäische Konkurrenz lässt zudem immer häufiger in Fernost produzieren. Rahmenbedingung Nummer drei lautet daher: hohe Qualität und Innovation. Zusammengefasst bedeutet dies, bei tiefen Gestehungskosten robuste Maschinen mit einer einfachen Bedienung zu produzieren. «Wichtig ist, dass das Textil beim Wickeln immer unter derselben Spannung steht. Das versuchen wir kontinuierlich zu perfektionieren», erklärt Fritz Blöchliger. 16 Multifunktional dank Touch-Screen Bis im Sommer 2013 waren die Dockenwickler mit Bedientableaus ausgerüstet, auf denen jedermann die notwendigen Befehle mit Knöpfen, Schaltern und einem Joystick geben konnte. Verschiedene Abnehmer fragten daher an, ob die Bedientableaus in einem abschliessbaren Kästchen angeordnet werden könnten, um Fehlmanipulationen durch ungeschultes Personal zu verhindern. Die Willy Grob Ltd. entschied sich jedoch für eine weit innovativere Lösung: ein Bedienpanel mit Touch-Screen von Schneider Electric. Damit lassen sich die Bedienrechte hierarchisch verwalten und zuweisen. Zudem können verschiedene Sprachen und ganze «Die Touch-Panels ermöglichen sehr flexible Programmierungen, auch wenn wir verschiedene Komponenten zusammenbinden müssen.» Christian Steger, Manager System & Architecture Center Switzerland, Schneider Electric Ersatzteilkataloge hinterlegt werden. Im Weiteren erlaubt das Bedienpanel mit seinen Abbildungen ein intuitiveres Verständnis ohne weitere Anleitung. Christian Steger, der sich bei Schneider Electric um solche kundenspezifischen Softwareentwicklungen kümmert, verlegte seinen Arbeitsort temporär nach Eschenbach und widmete sich der Programmierung des Bedienpanels für den Dockenwickler. «Nachdem wir die Prozesse abgebildet und eine komfortable Bedienung etabliert hatten, flossen weitere Verbesserungen aufgrund von Kundenfeedbacks ein», sagt Steger. Bei solchen Projekten lernen die Beteiligten laufend voneinander. Willy Grob Ltd. Schneider Live 2014 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Bedienpanel Magelis HMISTU NOT-AUS-Hauptschalter TeSys Vario Befehls- und Meldegeräte Harmony XB5 Positionsschalter Universal Telemecanique Sensors XCK Induktive Näherungsschalter Telemecanique Sensors XS4 Automatisierungs- und Steuerungstechnik Willy Grob Ltd. Aus dem 1947 von Willy Grob gegründeten Geschäft für Webmaschinenzubehör ist heute ein Betrieb mit 30 Mitarbeitenden in Eschenbach (SG) geworden, der sich auf die Produktion von Webmaschinenzubehör spezialisiert hat und zu den weltweit führenden Anbietern zählt. Thomas Steiner, Verkaufsingenieur OEM/Industry, Schneider Electric; Fritz Blöchliger, Leiter Entwicklung, Willi Grob Ltd.; Christian Steger, Manager System & Architecture Center Switzerland, Schneider Electric Robust, einfach zu bedienen und von höchster Qualität In der derzeitigen Generation von Bedienpanels hat Schneider Electric neben wählbaren Benutzerprofilen die Steuerung von zwei verschiedenen Dockenwicklern implementiert, sodass dasselbe Gerät auf zwei Maschinen einsetzbar ist. Die «Die Zusammenarbeit hat sehr gut geklappt; bei der Umsetzung unseres Konzepts konnten wir uns ganz auf das Fachwissen des Lieferanten stützen.» Fritz Blöchliger, Leiter Entwicklung, Willy Grob Ltd. Willy Grob Ltd. ist damit der erste Hersteller vergleichbarer Dockenwickler, der seine Maschinen mit einer Touch-Screen-Bedienung ausliefert. Damit hat sich die Firma die technologische Marktführerschaft sichern können. «Wir werden unseren Vorsprung aber verteidigen müssen», weiss Fritz 18 Blöchliger, «denn die Konkurrenz wird nachziehen, geht der Trend doch weltweit hin zu Touch-ScreenBedienungen.» Willy Grob Ltd. achtet daher stark auf die Rückmeldungen aus der Praxis, um Kundenwünsche noch flexibler umzusetzen. Zudem werden Touch-Panels, die bereits einige Zeit im Einsatz waren, periodisch untersucht. Halten die elektronischen Komponenten die Staub- und Vibrationsbelastungen oder die Feuchtigkeit von bis zu 90 Prozent aus, wie sie in Betrieben mit Wasserwebmaschinen auftreten können? Und sind die Panels robust genug, wenn mal ein gestresster Mitarbeiter sie nicht mit Samthandschuhen anfasst? Die Beanspruchungen sind sicherlich hoch, was man den komplett eingestaubten Bedienpanels auch ansieht. Die bisherigen Erfahrungen und Rückmeldungen sind aber alle positiv, die Geräte versehen klaglos ihren Dienst und unterstützen die Willy Grob Ltd. damit zuverlässig dabei, robuste Hightech-Geräte zu einem attraktiven Preis herzustellen. Willy Grob Ltd. Schneider Live 2014 Präzise Steuerung kleinster Kräfte Die Maschineningenieure der Thuner Roder Engineering AG bieten mit ihren Wicklern für Fein- und Feinstdrähte ausgeklügelte, kundenspezifische Lösungen an. Ein Logic Motion Controller vereinfacht die Steuerung und die Automation ihrer Wickler und unterstützt zudem wirkungsvoll das Konzept einer modularen Bauweise Beteiligte Unternehmen Roder Engineering AG Thun www.roder-engineering.ch OM Datacom AG, Sursee www.omdatacom.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch Schneider Live 2014 Ob Münzrollenentpacker, Vakuumhebegerät oder Teststand für Fahrradbremsen – die Ingenieure der Roder Engineering AG in Thun setzen seit 20 Jahren um, was der Kunde wünscht. Neben dem Sondermaschinenbau deckt das KMU auch einen Spezialbereich ab: Mit ihren Wicklern und Walzwerken für Fein- und Feinstdraht hat sich die Firma bei vielen Kunden aus der Automobilindustrie, der Medizinaltechnik, der Elektronik oder auch der Uhrenbranche einen Namen gemacht. Wer für seine Produkte einen Draht mit bestimmten Eigenschaften benötigt, ist in Thun gut aufgehoben, auch dann, wenn die Anforderungen schwer zu erfüllen sind. Mit einem kleinen, eigens konstruierten Walzwerk formt die Roder Engineering den gewünschten Draht um und bewegt sich dabei oft im Grenzbereich dessen, was sich mit Stahl noch machen lässt. «Gewisse Drähte müssen von Roder Engineering AG Schmiermittelrückständen gereinigt oder nachgeglüht werden, um Verfestigungen abzubauen, die beim Walzen entstanden sind», erklärt Toni Roder, Ingenieur Maschinenbau bei Roder Engineering. Andere müssen höchste Festigkeiten aufweisen oder sind hauchfein: Roder Engineering hat kürzlich einen Flachdraht von bloss 12 Mikrometern Dicke hergestellt. Das ist vier- bis fünfmal dünner als ein menschliches Haar. Ein Tänzer steuert die Kräfte Bei solch winzigen Querschnittsflächen führen schon sehr kleine Zugkräfte zu einer Überbelastung des Materials, zu starken Schwankungen der Abmessungen beim Walzen oder gar zum Bruch. Die beim Wickeln eingesetzten Komponenten müssen daher alle so beschaffen sein, dass sie eine Feinjustierung in einem sehr geringen und vor 19 Automatisierungs- und Steuerungstechnik Roder Engineering AG Das Thuner Ingenieurbüro wurde 1994 gegründet. Die fünf Mitarbeitenden, zu denen auch die Eigentümer zählen, entwerfen und konstruieren kundenspezifische Lösungen im allgemeinen und im Sondermaschinenbau, im Walzwerkbau und in der Bandverarbeitung. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen im Bau von Walzwerken und Wicklern für Fein- und Feinstdraht etabliert. OM Datacom AG Die in Sursee ansässige Firma entwickelt seit 2002 Software für SPS-Anlagesteuerungen und betriebsspezifische PC-Softwarelösungen, wobei sie vor allem in den Bereichen Spezialmaschinenbau, Mischfutterproduktion und Antriebstechnik tätig ist. Die OM Datacom AG liefert komplette Anlagesteuerungen vom Pflichtenheft über das Elektroschema auf CAD, den Schaltschrank und das Erstellen der Steuerungssoftware bis hin zur Inbetriebsetzung der Anlage. 20 allem engen Kräftebereich zulassen. Auf der anderen Seite müssen die Komponenten aber robust genug für die Industrie sein, denn die Wickler sind nicht für den Laborbetrieb bestimmt. Damit müssen die Kräfte aus dem Antrieb und jene, die aus den Umlenkungen und der Reibung resultieren, sehr präzise aufeinander abgestimmt sein, um die Beanspruchung des Drahts möglichst gleichmässig und im zulässigen Rahmen zu halten. Um alles dies zu ermöglichen, waren die Ingenieure in konstruktiver Hinsicht stark gefordert. «Wir haben dafür einen Tänzer entwickelt, der auch auf geringfügige Zugschwankungen im Draht zuverlässig reagiert», erläutert Toni Roder. Die schwebend montierte Umlenkrolle justiert laufend die auf den Draht wirkende Zugkraft, signalisiert die Auslenkung an die Steuerung und macht damit eine Geschwindigkeitsregelung möglich. «Die ganze Produktpalette aus einem Haus beziehen zu können, vereinfacht das Leben.» Toni Roder, Geschäftsführer, Roder Engineering AG Wesentlich einfachere Steuerung mit nur einem Produkt Neben den mechanischen Komponenten müssen auch die Antriebe und die Steuerung Rücksicht auf die «Spielzeugkräfte» nehmen. Hier setzte die Roder Engineering AG mangels Alternativen eine Kombination von Komponenten verschiedener Hersteller ein. Die OM Datacom AG, ihr Geschäftspartner im Bereich der Antriebs- und Steuerungstechnik, informierte sie jedoch vor Kurzem über einen Logic Motion Controller von Schneider Electric, der exakt ihren Bedürfnissen entspricht. Die Thuner waren bereits an der Konstruktion eines neuen Wicklers, als sie von der Möglichkeit erfuhren, ihre Steuerung wesentlich zu vereinfachen und zudem sämtliche Steuerungskomponenten vom gleichen, bereits bekannten Lieferanten zu beziehen. Christian Steger, bei Schneider Electric für die Softwareentwicklung zuständig, versprach zudem, sich umgehend um die projektspezifischen Bausteine zu kümmern. Darauf verwarfen OM Datacom und Roder Engineering ihre bisherige Idee und setzten auf das Produkt von Schneider Electric. Es kann sowohl mit Ablauf- als auch mit objektorientierten Bewegungsanweisungen programmiert werden. Damit lässt sich die ganze Wickelanlage vom Motor des Abwicklers bis zu den Bewegungen des Verlegers, auf dem die Aufwickelspule sitzt, zuverlässig steuern. Ganz wichtig für die Weiter- verarbeitung bis zum fertigen Produkt ist nämlich eine lagegenaue und saubere Wicklung des Drahts, weshalb sich die Spule beim Aufwickeln entsprechend den Drahtabmessungen und ihrer eigenen Drehgeschwindigkeit synchron hin- und herbewegen muss. Ein Baukasten mit intelligentem Inhalt Nur drei Monate nach dem Entscheid für den Logic Motion Controller stand der Prototyp in der von Roder Engineering AG gepflegten modularen Bauweise. Mechanik und Steuerung lassen sich einfach um Einzelkomponenten ergänzen. Motoren und weitere mechanische Teile sind so weit wie möglich mit eigener Intelligenz ausgerüstet, damit ein neues Modul nur zusätzlich verkabelt, nicht aber der Steuerschrank vergrössert werden muss. Dank dem Baukastensystem kann man später ein Fernwartungssystem einbauen. Steht der Wickler auf der anderen Seite des Globus, kann das ein Vorteil sein. Über das direkt auf dem Steuerschrank montierte Bedienpanel können sämtliche Parameter konfiguriert werden, was die Maschine äusserst flexibel macht. Die Software ist so weit perfektioniert, dass sich Konfigurationen ohne weiteren Programmieraufwand über das Bedienpanel vornehmen lassen. Durchdacht und optimiert bis ins Letzte: Wer einen bestimmten Feindraht herstellen oder verarbeiten will, ist in Thun tatsächlich an der richtigen Adresse. «Manchmal braucht es für eine optimale Lösung den Zufall eines Gesprächs zur richtigen Zeit am richtigen Ort.» Markus Umiker, Verkaufsingenieur OEM/Industry, Schneider Electric Oliver Meyer, Geschäftsführer, OM Datacom AG; Christian Steger, Manager System & Architecture Center Switzerland, Schneider Electric; Toni Roder, Geschäftsleitung, Roder Engineering; Rudolf Roder, Geschäftsleitung, Roder Engineering; Markus Umiker, Verkaufsingenieur OEM/Industry, Schneider Electric Roder Engineering AG Schneider Live 2014 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Projektiertool SoMachine Motion Controller LMC058 mit Ethernet, CANopen und CANmotion Touch-Panel HMISTU mit integriertem Webbrowser Schrittmotor SD328 Netzgerät 24 VDC Phaseo Schütze TesysD Befehls- und Meldegeräte Harmony Maschinensicherheit Preventa Gehäuse Spacial 3D Filter mit Köpfchen Die ARO TECHNOLOGIES AG setzte bei ihren neu entwickelten Hochleistungsfiltern zur Reinigung von Kühlschmiermitteln auf eine Steuerung, die trotz geringer Grösse äusserst leistungsfähig und vielseitig ist. Automatisierungs- und Steuerungstechnik Werkzeugmaschinen stellen aus Werkstücken Produkte wie Bohrer, Zahnräder oder Gewindeteile her. Sie benötigen für ihr Bearbeitungswerkzeug und das Werkstück Kühl- und Schmiermittel, die anfallende Metallspäne in den Maschinensumpf transportieren und so laufend den Produktionsbereich reinigen. Um die Schmiermittel wieder verwenden zu können, braucht es nachgeschaltete Filteranlagen, wie sie die Langenthaler ARO TECHNOLOGIES AG seit mehr als 40 Jahren erfolgreich baut und vertreibt. Geboren aus der Sonderlösung Je nach Grösse oder Menge der Späne gelangen dabei unterschiedliche Maschinen mit verschiedenen Filtermaterialien und -anordnungen zum Einsatz. Die Produktpalette reicht vom einfachen Bandfilter, bei dem die Flüssigkeit durch ein laufend vorgeschobenes Filtervlies abtropft, bis zur komplexen Kantenspaltfiltration mit vollständiger Rückgewinnung des abfiltrierten Materials. «Wir verfügen im Filtrierbereich über ein sehr breites technisches Wissen und können so unsere Kunden auch bei Sonderlösungen kompetent unterstützen», erklärt Geschäftsleiter Fritz Marti. So hatte ein wichtiger Kunde eine Werkzeugmaschine für medizinaltechnische Produkte entwickelt, bei deren Herstellung nur geringe Mengen an Metallspänen anfielen. Ein einfacher Bandfilter reichte daher aus, um die eingesetzten Kühlschmiermittel zu reinigen. Diese Werkzeugmaschine entpuppte sich jedoch bald als Verkaufsschlager, weil sie sich auch für andere Produkte ideal verwenden lässt. Nur fielen dabei mehr Späne an, die der «Neben durchdachten und kundengerechten Produkten sind unsere Beratung und ein guter Service weiterhin sehr wichtige Komponenten.» Markus Umiker, Verkaufsingenieur OEM/Industry, Schneider Electric Bandfilter nicht mehr bewältigen konnte. «Aus dieser Situation heraus entwickelten wir einen Hochleistungsfilter, der die Werkzeugmaschine für breitere Anwendungen tauglich macht», führt Fritz Marti aus. Die Langenthaler merkten dabei sehr Schneider Live 2014 ARO TECHNOLOGIES AG rasch, dass ihre Entwicklung ein noch viel grösseres Potenzial hatte, und fertigten einen eigenständigen Hochleistungsfilter, der sich auch für andere Werkzeugmaschinen einsetzen liess. Patentierte Entwicklungen Der neue Hochleistungsfilter vereint zwei Prozesse: Er entfernt die Späne aus der Flüssigkeit und filtriert diese gleichzeitig. Dadurch verstopft das Vlies weniger schnell und muss seltener vorge- Beteiligte Unternehmen ARO TECHNOLOGIES AG Langenthal www.aro.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch «Die kleine Steuerung verfügt über eine mächtige Programmiersprache – wir bekommen fürs gleiche Geld wesentlich mehr als bisher.» André Wilhelm, System Engineer, ARO TECHNOLOGIES AG schoben werden. Im Filterbecken dreht sich ein Rad mit vier Paddeln, die laufend Späne vom Vlies abstreifen. Sobald ein Paddel nach dem Auftauchen waagrecht steht, befördert ein Schaber die darauf liegenden Späne in einen austauschbaren Auffangbehälter. Damit lässt sich nicht nur Filtervlies sparen, es lassen sich pro Zeiteinheit auch deutlich grössere Mengen an Flüssigkeit filtrieren. Sensoren überwachen den Pegelstand im Filterbecken. Steigt dieser zu stark, liegen zu viele Späne auf dem Vlies und reduzieren dessen Durchlässigkeit. Der Sensor meldet dies und das Vlies schiebt sich automatisch vor. «Wir haben für diesen Hochleistungsfilter zwei Patente angemeldet, eines für das Spanaustragungssystem und eines für die speziellen Sensoren, die mit Luftblasen arbeiten», erläutert Systemingenieur André Wilhelm. Ein kleiner Alleskönner Damit alle Vorgänge sauber aufeinander abgestimmt laufen, suchte ARO TECHNOLOGIES AG eine transparente und nach Möglichkeit intuitiv bedienbare Steuerung. Die älteren Filteranlagen waren noch mit einem Produkt bestückt, das keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten mehr bot und sich damit für die komplexe Steuerung des neuen Hochleistungsfilters nicht eignete. André Wilhelm hatte sich ohnehin schon seit Jahren 23 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Projektiertool SoMachine Speicherprogrammierbare Steuerung Modicon M238 Bedienpanels Magelis STO & Magelis STU Gehäuse Spacial 3D Automatisierungs- und Steuerungstechnik nach leistungsfähigen und doch preisgünstigen führung über eine Hintergrundbeleuchtung verfügt. Steuerungen umgeschaut. «Als ich von der Steue- «Anhand der grünen oder roten Farbe sieht man schon von Weitem, ob eine Störung vorliegt», rung von Schneider Electric erfuhr, machte es bei mir Klick», sagt er. Da die Kunden die Filteranlagen meint André Wilhelm. Sämtliche Parameter der Filteranlage lassen sich definieren. So kann ihr eher als notwendiges Übel betrachten, müssen Wirkungsgrad je nach eingesetztem Vlies und andiese platzsparend gebaut sein und sich in einem fallendem Spanaustrag optimiert werden. Die gewissen preislichen Rahmen bewegen. Auch die Steuerung erhöht zudem die Energieeffizienz der Steuerung muss viel können, darf aber weder viel Anlage, indem sie deren Pumpleistung über Frekosten noch Lizenzgebühren nach sich ziehen. quenzumrichter stets an die Menge an Kühlschmier«Die Philosophie, die Schneider Electric seit Jahren mitteln anpasst. Damit wird nicht nur Betriebsin der Automatisierung verfolgt, entspricht genau diesen Bedürfnissen der Maschinenbauer», weiss energie gespart, es entsteht auch keine Abwärme, Markus Umiker von Schneider Electric. Die Softdie wieder aus dem System abgeführt werden müsste. ware ist nicht fest adressiert und lässt sich ohne Bis es so weit war, dass die Steuerung des aufwendige Adaptation von kleinen auf grosse Hochleistungsfilters sämtliche Abläufe perfekt abHardware-Plattformen übertragen, ein wichtiger bildete, brauchte es die übliche objektspezifische Vorteil in der Automation. Im Bereich der AutomaEntwicklungsarbeit und vor allem eine intensive tion ist eine solche skalierbare Lösung sehr wichtig, Zusammenarbeit mit dem Kunden. Diese hat aber da jede Funktion nur einmal entwickelt werden soll, damit die entsprechenden Bausteine Hardauch einen Zusammenhalt geschaffen, der gerade in der Automation eine wichtige Rolle spielt. Denn ware-unabhängig eingesetzt werden können. hier wird der einmal eingeschlagene Weg in aller Regel lange verfolgt. Partnerschaft grossgeschrieben Neben der Überzeugung aller Beteiligten, den Ergänzt wird die trotz ihrer bescheidenen Grösse richtigen Entscheid getroffen zu haben, ist eine potente Steuerung mit einem zeitgemässen partnerschaftliche Haltung Voraussetzung für jede Bedienpanel, das eine Vielzahl von Funktionen erfolgreiche Weiterentwicklung. zulässt und auch in seiner kleinsten Aus- ARO TECHNOLOGIES AG Die Firma wurde 1972 als Ingenieurbüro gegründet und entwickelte sich mit der Zeit zu einem Spezialisten in der Planung und Herstellung von Filteranlagen zur Flüssigkeitsreinigung. Das Unternehmen beschäftigt in Langenthal rund 25 Mitarbeitende in einer mechanischen und einer elektrotechnischen Werkstatt sowie in der Administration. André Wilhelm, System Engineer, ARO TECHNOLOGIES AG; Markus Umiker, Verkaufsingenieur OEM/Industry, Schneider Electric; Fritz Marti, Geschäftsführer, ARO TECHNOLOGIES AG Schneider Live 2014 ARO TECHNOLOGIES AG 25 Mit Pioniergeist zur Win-win-Situation Schneider Electric testet in der ARA Thunersee einen neu entwickelten Frequenzumrichter für Synchronmotoren. Diese treiben die Gebläse der biologischen Reinigungsstufe an und sind besonders energieefizient. Das hilft der zweitgrössten Kläranlage des Kantons Bern dabei, ihre Betriebskosten zu senken. Schneider Electric und ausgesuchte Partner laden ein zum Nicht verpassen! Am 4. 11. 2014 in Olten. energydaywasser.com Automatisierungs- und Steuerungstechnik Beteiligte Unternehmen ARA Thunersee Uetendorf www.arathunersee.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch Papier, das wir in die Toilette werfen, oder Speisereste, die wir mit dem Geschirrspülwasser der Kanalisation übergeben, verschwinden wohl mit dem Abwasser aus unseren Augen, aber nicht aus dem Abwasser selbst. Der Prozess zur Klärung der Abwässer ist aufwendig und die dazu benötigten Anlagen sind weitläufig, wie ein Besuch in der ARA Thunersee eindrücklich zeigt. Nachdem die festen Bestandteile aus dem Abwasser entfernt sind, verweilt es lange in den grossen Vorklärbecken, bevor es kräftig aufgeschäumt wird. Denn nun geht es an die biologische Reinigung, und dafür braucht es viel Sauerstoff im Wasser. Durch die Lüfterplatten am Boden der Becken wird über viele kleine Öffnungen Luft eingeblasen, die nach oben perlt und so das Wasser belüftet. Dies schafft ideale Bedingungen für die Bakterien, die die organische Schmutzfracht des Abwassers abbauen. In der ARA Thunersee sind dazu zwei Strassen mit je sechs Gebläsen im Einsatz, von «Wir laufen hier ganz auf dem Strategiepfad der Energieeffizienz von Schneider Electric, und wir lernen dabei sehr viel.» Andreas Dürig, Product Application Expert, Schneider Electric denen jedes bis über 2100 Kubikmeter Luft pro Stunde in die Becken pumpen kann. Frequenzumrichter und Gebläse waren seit der Inbetriebnahme der biologischen Reinigungsstufe vor über 15 Jahren dauernd in Betrieb gewesen, denn eine ARA arbeitet an 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr. Angesichts der geleisteten Betriebsstunden mussten sie daher erneuert werden, um einem Ausfall zuvorzukommen. «Zuerst ersetzten wir die Frequenzumrichter, die teilweise seit 1996 im Einsatz gewesen waren und erste Defekte zeigten, bevor wir uns daran machten, auch die Gebläse auszutauschen», erzählt Peter Baumann, der als EMSR-Ingenieur bei der ARA Thunersee arbeitet. 28 Höchste Effizienz angestrebt Bei solchen Werterhaltungsmassnahmen geht es auch darum, die Energieeffizienz zu steigern. Die Geräte müssen die gesetzlich vorgegebenen Energiewerte erfüllen; sie können aber auch noch höhere Effizienzwerte aufweisen. Da die biologische Reinigungsstufe der ARA Thunersee etwas mehr als die Hälfte des elektrischen Stroms verschlingt, den die ganze Anlage verbraucht, rechnen sich energieeffiziente Anlagen. Die ARA Thunersee legt zudem Wert auf moderne und energieeffiziente Anlagen und entschied sich daher für den Einbau hocheffizienter Asynchronmotoren. «Die erste Strasse war bereits mit solchen Gebläsen ausgerüstet, als der Entscheid fiel, die zweite Strasse mit noch effizienteren Synchronmotoren zu bestücken», erinnert sich Andreas Dürig, Product Application Expert bei Schneider Electric. Synchronmotoren hatten lange Jahre aufgrund ihrer hohen Kosten keine Option dargestellt, doch sind ihre Preise in jüngster Zeit etwas gefallen, weil sie aufgrund strengerer Normen attraktiver geworden sind und damit in höheren Stückzahlen hergestellt werden. «Der einzige Nachteil bei der Wahl der Synchronmotoren war, dass die erst zwei Jahre zuvor ersetzten Frequenzumrichter primär auf Asynchronmotoren ausgelegt sind», erläutert Andreas Dürig. Auch die neuen Synchronmotoren lassen sich mit diesen steuern, allerdings mit einer kleinen Einbusse hinsichtlich Energieeffizienz. Jedes Prozent zählt Synchronmotoren verbrauchten im Vergleich mit Asynchronmotoren nur 1,5 bis 1,8 Prozent weniger Energie, wenn beide mit demselben Frequenzumrichter gesteuert wurden. Steuerte man dagegen den Synchronmotor mit einem geeigneteren Frequenzumrichter, liessen sich über 3 Prozent Energie einsparen. «Das sind natürlich nicht mehr die grossen Sprünge im Bereich von 30 Prozent, wie man sie beispielsweise bei der Einführung von Frequenzumrichtern erzielen konnte. Es geht ARA Thunersee Schneider Live 2014 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Frequenzumrichter Altivar 61 Automatisierungs- und Steuerungstechnik ARA Thunersee Die rund 118’000 Einwohner und die Gewerbebetriebe der 36 Gemeinden, die der ARA Thunersee angeschlossen sind, produzieren täglich rund 30 Millionen Liter Abwasser. In der ARA Thunersee werden 95 % der organischen Stoffe abgebaut und 75 % des Stickstoffs sowie 95 % des Phosphors aus dem Abwasser entfernt, bevor dieses in gereinigtem Zustand der Aare übergeben wird. heute primär um kleine Verbesserungen», erklärt Andreas Dürig. Schneider Electric war trotzdem gefordert. «Die erst zweijährigen Frequenzumrichter auszutauschen, kam nicht infrage, schliesslich müssen sich die Geräte auch amortisieren, aber wir wollten dennoch eine Verbesserung», sagt Peter Baumann. In einem ersten Schritt ersetzte Schneider Electric einen der sechs Frequenzumrichter, um mit einem eigenen Produkt den besseren Wert bestätigen zu können, was auch gelang. Der zweite Schritt braucht indes einen längeren Atem: Schneider Electric testet in der ARA Thunersee einen neu entwickelten Frequenzumrichter für Synchronmotoren, der kurz vor der Marktreife steht: Der Altivar Process soll noch verlustärmer arbeiten und könnte die Effizienz abermals ein wenig steigern. «Die Servicestelle eines kompetenten und motivierten Antriebslieferanten in der Nähe zu haben, ist sehr wertvoll.» Peter Baumann, Ingenieur EMSR, ARA Thunersee Teure Motoren müssen günstig arbeiten Die Zusammenarbeit mit Schneider Electric verlaufe seit vielen Jahren gut und zuverlässig, weshalb auch die ARA Thunersee ein Interesse an solchen Langzeittests habe, erklärt Peter Baumann. Auch Thomas Graf, Verkaufsingenieur bei Schneider Electric, ist froh, dass das Unternehmen sein Produkt in Uetendorf unter realen Bedingungen testen darf. So haben sich die beiden Partner auf der Suche nach weiteren Einsparungspotenzialen gegenseitig angespornt. Denn wenn sich die Anschaffung teurerer Motoren in einem überschaubaren Zeitrahmen amortisieren soll, muss ihr Betrieb günstiger werden. Wenn sich beim Antrieb der Gebläse also etwas herausholen lässt, könnte der Energieverbrauch sogar noch weiter zurückgehen. Dass die ARA Thunersee in dieser Hinsicht nicht untätig war und ist, zeigen auch ihre Zahlen: Seit 2010 verbraucht sie weniger elektrischen Strom, als sie mit Biogas selber produziert. Andreas Dürig, Product Application Expert, Schneider Electric; Peter Baumann, Ingenieur EMSR, ARA Thunersee; Thomas Graf, Verkaufsingenieur OEM/Industry, Schneider Electric 30 ARA Thunersee Schneider Live 2014 NiederspannungsEnergieverteilung «Als weltweite Nummer eins im Niederspannungsbereich bietet Schneider Electric intelligente Energieverteilsysteme für die neue, digitale Ära der Energie. Der Energiekonsum von Unternehmen wie auch von Privaten lässt sich damit um über 30 % reduzieren.» Francisco Alvarez, Vice President Business Unit Partner Projects & IT Business Automatisierungs- und Steuerungstechnik / Niederspannungs-Energieverteilung / Rechenzentren und Infrastrukturlösungen 99,995 % Sicherheit Ein multinationales Unternehmen modernisiert seine Nieder- und Mittelspannungsanlagen, um das Rechenzentrum seines Mieters jederzeit und ohne Unterbruch mit Strom versorgen zu können. Die Genfer Stadtwerke (SIG) übernahmen den Planungsauftrag. Das Ausschreibungsverfahren für die Umsetzung dieses Projekts konnte Schneider Electric für sich entscheiden. Beteiligte Unternehmen SIG (Ingenieurbüro) Le Lignon www.sig-ge.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch Genfer Stadtwerke Die Genfer Stadtwerke (SIG) versorgen rund 250’000 Kunden im Kanton Genf mit Wasser, Gas, Elektrizität und Wärmeenergie. Sie reinigen Abwasser, entsorgen Abfall und bieten Dienstleistungen in den Bereichen Energie und Telekommunikation an. Sie leisten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, indem sie ihre Kunden dazu animieren, Ressourcen zu sparen. Das Ingenieurbüro der SIG verfügt über umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Elektro-Engineering, Energieversorgung, Energieumwandlung und DieselNotstromaggregate. Das Rechenzentrum ist für jedes moderne Grossunternehmen von zentraler Bedeutung. Es umfasst Einrichtungen wie Computer, Server, Systeme für die Datenspeicherung sowie Netzwerk- und Telematikanlagen und gewährleistet so den Fluss von Informationen, die für die alltäglichen Aktivitäten unabdingbar sind. Somit erfüllt es eine äusserst wichtige Aufgabe, für die eine absolut sichere Stromversorgung sichergestellt werden muss. Dazu gehören auch eine Notstromversorgung und eine redundante Stromversorgung, mit denen eine optimale Sicherheit garantiert werden kann. Aus diesen Gründen hat eine NGO ihr Rechenzentrum in den Räumlichkeiten eines multinationalen Grosskonzerns untergebracht. Letzterer ist vertraglich verpflichtet, eine unterbrechungsfreie Strom- und Kälteversorgung zu gewährleisten. Um die Zuverlässigkeit der Stromversorgung für das Rechenzentrum zu erhöhen und weil sich der Elektrizitätsbedarf in den letzten Jahren verdreifacht hat, beschlossen die Verantwortlichen, ihre Stromversorgungsanlagen zu modernisieren. Es galt, eine redundante Stromversorgungsleitung mit der gleichen Leistungsfähigkeit wie die bestehende einzurichten, eine Anschlussstelle für zwei mobile Diesel-Notstromaggregate zu installieren und die Niederspannungs-Schaltkästen zu ersetzen. Erstklassige Partner Die Bauherrschaft vergab den Planungsauftrag an das Ingenieurbüro der Stadtwerke Genf (SIG), Abteilung Notstrom. Dieser Partner verfügt über umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Mittel- und Niederspannung, Transformatoren und Diesel-Notstromaggregate und ist bekannt dafür, umfangreiche Projekte professionell zu leiten. 32 Beim Ausschreibungsverfahren für die Elektrizitätsanlagen setzte sich Schneider Electric durch. Nicht nur die Qualität der Produkte dieses Unternehmens überzeugte die Bauherrschaft (beispielsweise messen die Fehlerstromschutzschalter von Schneider Electric Parameter wie Spannung, Strom sowie Menge und Qualität der Energie). Schneider Electric wird auch allen Anforderungen gerecht und das Unternehmen bietet ein hervorragendes PreisLeistungs-Verhältnis sowie einen guten Kundendienst. «Schneider Electric erfüllt alle zwingenden Erfordernisse im Sicherheitsbereich. Dieses Unternehmen reagiert rasch auf Anfragen von Kunden, überzeugte uns mit einer professionellen Einstellung und geht auf die Anliegen und Bedürfnisse seiner Kunden ein», betont der Verantwortliche für Engineering und Infrastrukturen der Bauherrschaft. 24 Minuten pro Jahr ohne Strom Aufgrund der strategischen und wirtschaftlichen Bedeutung des Rechenzentrums wurde die vereinheitlichte Standorttypologie angewandt, die durch den Standard ANSI/TIA definiert ist. Dieser beschreibt die erforderlichen Funktionen für grosse Anlagen, darunter die Stromversorgung durch Wechselrichter. Diese dienen dazu, Gleichstrom in Wechselstrom umzurichten, und ermöglichen eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, unabhängig von Störungen im Netz. Schneider Electric besitzt mit ihrem Sortiment an dreiphasigen Wechselrichtern MGE Galaxy 7000 (160 bis 1000 Kilovoltampere) Lösungen, die für Rechenzentren besonders geeignet sind. Ihre vielfältige Architektur passt sich an jede Anlage an. Sie entsprechen aufgrund ihrer Konzeption, der Möglichkeiten für parallele Schaltungen und der Kompatibilität mit statischen Transfersystemen (STS) den Anforderun- Genfer Stadtwerke (SIG) Schneider Live 2014 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Statisches Transfersystem MGETM UpsilonTM STS D reiphasiger Wechselrichter MGETM GalaxyTM 7000 Niederspannungs-Schaltanlage OKKEN mit hoher Verfügbarkeit Energieüberwachung KMU Blindstromkompensationsanlage VarSet Automatisierungs- und Steuerungstechnik / Niederspannungs-Energieverteilung / Rechenzentren und Infrastrukturlösungen gen der Stufe Tier 4: Die vollständig redundant aufgebaute Infrastruktur garantiert eine Verfügbarkeit von 99,995 Prozent. Das entspricht einer gesamthaften Unterbrechung von weniger als 24 Minuten pro Jahr und damit dem höchsten Garantie-Level für Rechenzentren. In Kombination mit statischen Transfersystemen können diese Wechselrichter die Energie auf zwei oder sogar drei verschiedenen Versorgungswegen liefern und Lösungen für die Überwachung, die Netzwerkadministration und die Fernüberwachung bieten. Pannen? Ausgeschlossen! Die Verfügbarkeit der Energie einer Anlage hängt im Wesentlichen von jener ihres Lieferanten ab, aber auch von der Autonomie und Zuverlässigkeit der bestehenden Quellen (statische Stromversorgung ohne Unterbrechung, Stromgenerator etc.) sowie von der Architektur der Anlage und von deren Redundanzstufe. Die Systeme MGE Upsilon STS verbessern die Verfügbarkeit durch die Redundanz zwischen Quellen jedes Typs (Wechselrichter, Stromgeneratoren, Transformatoren) sowie durch die Versorgung der elektrischen Ladungen auf mehreren Wegen. Auf diese Weise ist die Wahrscheinlichkeit einer gleichzeitigen Panne auf allen Versorgungswegen praktisch gleich null. Mit diesen Systemen lassen sich die geschützten Anlagen in Bereiche teilen, die von der restlichen Anlage isoliert sind. So kann man die Leistungsfähigkeit ausbauen, ohne den Betrieb zu unterbrechen. Fast ein halbes Jahr Bauzeit Im Juni 2013 begannen die Projektierungsarbeiten. Für den Transport und das Handling von schweren und voluminösen Einrichtungen wie Schaltkästen beauftragte die Bauherrschaft einen Logistikspezialisten. Er lieferte das Material pünktlich auf die Baustelle, wenn es gebraucht wurde. «Der organisatorische Aspekt war bei diesem Projekt äusserst wichtig. Das betraf nicht nur die Planung und das Management der Logistik; das Rechenzentrum durfte beim Anschluss der neuen Anlagen keinesfalls abgeschaltet werden», erklärt Alain Bonzy, Ingenieur bei Schneider Electric. 34 Die Inbetriebnahme der elektrischen Anlagen ist für September 2014 vorgesehen. Im November 2014 sollen schliesslich alle Anlagen in Betrieb sein. «Es geht darum, die Elektrizitätsversorgung des Rechenzentrums jederzeit sicherzustellen und ein hohes Sicherheitsniveau zu gewährleisten», erklärt Eric Magnin, Spezialist für Energiemanagement von Schneider Electric. «Bei diesem Projekt ging es darum, auch den kleinsten Details Rechnung zu tragen und das schlimmste Szenario vorherzusehen. Nach Einschätzung der Bauherrschaft waren Schneider Electric und das Ingenieurbüro der SIG äusserst zuverlässige Partner.» Alain Bonzy, Verkaufsingenieur Partner Projects, Schneider Electric Von links nach rechts: Benito Quintas, Verkaufsingenieur ITB, Schneider Electric; Eric Magnin, Spezialist für Energiemanagement, Schneider Electric; Nicolas C., Verantwortlicher Infrastruktur der Bauherrschaft; sitzend: Alain Bonzy, Verkaufsingenieur Partner Projects, Schneider Electric Genfer Stadtwerke (SIG) Schneider Live 2014 Von der Industriebrache zur Grossüberbauung Niederspannungs-Energieverteilung / Rechenzentren und Infrastrukturlösungen Auf dem Richtiareal in Wallisellen hat Allreal ein Dienstleistungs- und Gewerbezentrum mit Wohnungen gebaut. Hauptmieter ist die Allianz Suisse, die eine weitläufige und grosse Anlage zu ihrer Energieversorgung inklusive Notstrom- und USV-Anlagen betreibt. Beteiligte Unternehmen Elektro Stoll Schweiz GmbH, Winterthur www.elektro-stoll.ch R+B engineering ag Zürich www.rbeag.com Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch 36 Über 20 Jahre lang lag das Richtiareal in Wallisellen brach, obwohl das Gebiet direkt neben dem Glattzentrum mit Bus und S-Bahn sehr gut erschlossen war. Zwar mangelte es nicht an Projektideen oder Nutzungskonzepten, aber kein einziger Vorschlag wurde je umgesetzt. Um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, erschloss die Gemeinde Wallisellen das Gebiet in den Jahren 2004 / 05 mit Infrastruktur, Wasser und Energie. Doch erst als die Generalunternehmung und Immobilienentwicklerin Allreal das 72’000 Quadratmeter grosse Gelände 2007 erwarb, kam Bewegung in die Sache. Allreal liess einen Gestaltungsplan ausarbeiten, um das Richtiareal auch als Wohnzone nutzen zu können. Die Gemeindeversammlung sagte Ja und Allreal begann mit dem Bau von Büro- und Gewerbeflächen, Mietund Eigentumswohnungen. Die Investition in die zeitweise grösste Hochbaustelle der Schweiz barg zwar ein gewisses finanzielles Risiko, doch die Ausgangslage war gut: Mit der Allianz-Versiche- rung hatte die Allreal einen wichtigen Mieter gewonnen, und die neue Glattalbahn verbindet das Richtiareal seit 2010 direkt mit dem Flughafen. Minergiebau mit modernsten Produkten Die Allianz Suisse konzentriert auf dem Richtiareal heute alle deutschsprachigen Direktionen der Schweiz. Rund 2000 Personen arbeiten in dem Gebäudekomplex, zu dem auch ein 17-stöckiges Hochhaus zählt. Alle Neubauten erfüllen den Minergiestandard. Im Auftrag der Bauherrin hatte die R+B engineering ag die gesamte Elektroplanung inklusive Energieversorgung, Dieselgenerator, USV-Anlagen, sämtlicher Verkabelungen und Sicherheitseinrichtungen geplant. Die Elektro Stoll Schweiz GmbH hatte die Kapazität, um derart grosse Elektroanlagen zu bauen: «Wir erfüllten die Anforderungen und überzeugten mit unserem Angebot auch in wirtschaftlicher Hinsicht», sagt Erich Bindschädler, Niederlassungsleiter der Elektro Stoll Schweiz Richtiareal Schneider Live 2014 Niederspannungs-Energieverteilung / Rechenzentren und Infrastrukturlösungen Elektro Stoll Schweiz GmbH Die 2005 gegründete Schweizer Niederlassung der deutschen Elektro Stoll GmbH hat ihren Sitz in Winterthur. Das Unternehmen verfügt zusammen mit dem Stammhaus über eine breite Dienstleistungspalette von der Planung bis zur Umsetzung und bietet so ein umfassendes Knowhow an. Elektro Stoll pflegt mit Schneider Electric im Bereich der Energietechnik überdies eine Systempartnerschaft. R+B engineering ag Das Unternehmen beschäftigt rund 100 Mitarbeitende und deckt in der Deutschschweiz mit zehn Niederlassungen verschiedene Geschäftsfelder vor allem elektrotechnischer Ausrichtung ab. Dazu gehören unter anderem Elektro-Engineering, Lichtplanung, Gebäudeautomation, Sicherheitsplanung oder auch die Energieversorgung. GmbH. Das flexible und schlagkräftige KMU führt mit Schneider Electric eine Systempartnerschaft und verwendet deshalb deren Komponenten. Auch das EW Wallisellen, das für die Stromversorgung des Richtiareals zuständig ist, verwendet Produkte von Schneider Electric. Das erleichterte gewisse Entscheide bei der Ausführung. Bis zu sechs Monteure zwei Jahre beschäftigt Eine Transformatorenstation des EW Wallisellen versorgt die Anlage der Allianz Suisse mit elektrischer Energie. Rund anderthalb Kilometer Stromschienen von 400 bis 2500 Ampere führen zu fünf Hauptverteilungen. Stromschienen erleichtern die bauliche Umsetzung, weil sie rechte Winkel und saubere Wanddurchdringungen zu- «Während zweier Jahre waren wir immer mit vier bis sechs Monteuren vor Ort.» Erich Bindschädler, Leiter Solution Automation, Elektro Stoll lassen. Sie dienen auch als Steigleitung, um das Hochhaus zu erschliessen. Zwei Notstromgeneratoren mit einer Leistung von je 1250 kVA gewährleisten die Versorgungssicherheit auch autonom. 16 USV-Anlagen mit einer Leistung von total 2560 kVA überbrücken Stromausfälle, bis die Dieselgeneratoren zugeschaltet sind. «In solchen Fällen würde zuerst die Transformatorenstation abgekoppelt und erst dann die Notstromanlage hochgefahren», erläutert Erich Bindschädler: «Tests haben die Funktionalität der USV-Anlagen klar bewiesen. Mitarbeiter bemerkten einen simulierten Störfall nicht einmal. Die USV-Anlagen übernahmen die Stromversorgung nahtlos», führt er weiter aus. Nicht die Auslegung, aber die Grösse der Elektroinstallationen ist eindeutig unüblich: So umfasst allein die Prisma-Schaltanlage ganze 210 Felder. Dazu kommen Schalter-, Mess-, Kompensations- und Steuerfelder und über 300 Leistungsschalter. Die Elektro Stoll Schweiz war beim Bau denn auch gefordert. «Wir mussten alle Bestandteile in bestimmten Zeitfenstern auf die Baustelle bringen und installieren, während die Ausbauarbeiten weitergingen», erzählt Erich Bindschädler. «Während zweier Jahre waren wir immer mit vier bis sechs Monteuren vor Ort.» «Es gibt neben Elektro Stoll nicht sehr viele Firmen auf dem Markt, die ein derart grosses Los zuverlässig stemmen können.» Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur Partner Projects, Schneider Electric Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur Partner Projects, Schneider Electric; Erich Bindschädler, Leiter Solution Automation, Elektro Stoll; Lutz Scheibel, Projektleiter, Elektro Stoll 38 Laufendes Messen aller Bezüge Der Strom wird zudem nicht nur verteilt, er wird auch gemessen. Jeder Schalter misst seinen Durchgang und liefert die Daten an das Leitsystem. Damit hat der Kunde eine laufende Kontrolle über seinen Verbrauch. Auch kann er den Bezug differenziert steuern oder Abläufe im Bedarfsfall nachbessern. Richtiareal Schneider Live 2014 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Schienenverteilersystem Canalis KTA und KSA Niederspannungs-Schaltanlage Prisma Plus Leistungsschalter Masterpact NT und NW Leistungsschalter Compact NSX Fronttafeldisplay FDM121 Energiemessgeräte Powerlogic PM700 Gateways Modbus/Ethernet Typ EGX100 und EGX300 Blindstromkompensationsmodule Varpact Energieverteilsystem MinerVOLTA Reiheneinbaugeräte LS/FI Multi9 L asttrennschalter Compact INS USV-Anlagen MGE Galaxy 5000/7000 SPS ModiconPremium TSX H57 Flachbildschirm 19 Zoll Magelis Dezentrale I/O Advantis STB te ie r s eg r I nt r v i c e Se Serviceleistung am Neubauprojekt Ein Quartier geht auf Nummer sicher Die Netzbetreiberin EW Höfe AG wollte die Stromversorgung für eine grosse Überbauung in Pfäffikon (SZ) ins lokale Verteilnetz einbinden und gleichzeitig dessen Versorgungssicherheit erhöhen. Bei diesem nicht alltäglichen Projekt kam es auf das breite Fachwissen eines kompetenten Serviceteams an, das gezielt helfen konnte, die neue Anlage zu optimieren. Niederspannungs-Energieverteilung Der Bezirk Höfe des Kantons Schwyz umfasst die Gemeinden Feusisberg, Wollerau und Freienbach. Zu Letzterer gehört auch das vom Namen her bekanntere Pfäffikon mit dem dort gelegenen Alpamare. Der an den Zürichsee grenzende Bezirk hat in den letzten Jahrzehnten wegen seiner Lage, der Nähe zu Zürich und der steuerlichen Vorteile einen grossen Bauboom erlebt. Industrie- und Gewerbebetriebe sind vielerorts Wohnüberbauungen gewichen. So ist auf einem unmittelbar beim Bahnhof Pfäffikon gelegenen Industrieareal vor Kurzem eine Überbauung mit Wohnungen und Büros entstanden: das Zentrum Staldenbach. Die HelvetiaVersicherung hatte das Gelände gekauft und mit einer Anlage bebauen lassen, die rund 7500 Quadratmeter Dienstleistungsfläche und 94 unterschiedlich grosse Wohnungen umfasst. Sie musste vollständig erschlossen werden, unter anderem auch mit elektrischer Energie. «Als Netzbetreiber waren wir gefordert, die Energieversorgung eines neuen Ortsteils rechtzeitig zu gewährleisten», erklärt Arnold Nölly, stellvertretender Leiter Netze Elektrizität bei der Netzbetreiberin EW Höfe AG. Gleichzeitig musste EW Höfe die Transformatorenstation, die am nächsten beim Baugebiet lag, verschieben, um Platz zu gewinnen. Für die allfällig kommende Umfahrung Pfäffikon musste sie überdies genug Kapazität zur Versorgung der Tunnels schaffen. Die bestehende Transformatorenstation in die neue Überbauung zu verlegen, lag aus baulichen und betrieblichen Gründen zwar auf der Hand, war aber schwierig auszuführen. formatoren durfte es dadurch aber nicht geben. Das machte den Fall komplex, zumal die Transformatorenstation während ihres Umzugs weiterfunktionieren sollte. Die grossen Leistungen und das städtische Umfeld erforderten zudem leistungsfähige und sichere Schalter. Bei dieser und weiteren fachspezifischen Fragen stützte sich die EW Höfe AG von Anfang an auch auf das Wissen von Carlos Crespo, der als Servicetechniker für Schneider Electric arbeitet. In seiner bereits zwanzigjährigen Karriere hat er sich breite Erfahrung angeeignet und sich fachtechnisch immer wieder mit Arnold Nölly ausgetauscht. Was die Anforderungen an die neue Station anging, beriet sich die EW Höfe mit ihrem langjährigen Installationspartner. «Ich wies auf die besonderen Spezialitäten dieser Anlage hin», erzählt Arnold Nölly. Die Robert Fuchs AG in Schindellegi machte sich an die Detailplanung. Entstanden ist eine neue Station mit vier Transformatoren zu je 1000 kVA. Immer zwei sind über eine von der Mittelspannungsleitung abgehende Sammelschiene verbunden und bilden einen Block. Ein über das werkseigene Glasfasernetz steuerbares Schutzsystem sorgt für die notwendige Sicherheit. Der eine Block, der mit den weiteren Transformatorenstationen verbunden ist, speist das Ortsnetz, der zweite das neue Zentrum. Auf der Niederspannungsseite lassen sich die beiden Blöcke zur angestrebten hohen Versorgungssicherheit zusammenschalten. Die Schutzschalter sind so angeordnet, dass es nicht zu Rückeinspeisungen kommen kann. «Mit dieser Anlage haben wir die Dorfversorgung um einen markanten Eckpfeiler ergänzt.» Ein Servicetechniker als Verkäufer Die Robert Fuchs AG baute die Anlage aus eigenen Systemkomponenten und solchen von Schneider Electric zusammen und prüfte sie auf ihre Funktionalität. Danach trennte sie diese in transportierbare Einheiten und montierte sie im Zentrum Staldenbach wieder. «Es handelte sich um ordentliche Mengen an Kupfer und Material, die zu verbauen waren», sagt Josef Schwitter, Abteilungsleiter Elektro bei Robert Fuchs. Um die neue Anlage Arnold Nölly, stv. Leiter Netze Elektrizität, EW Höfe AG Carlos Crespo wusste Rat Das Zentrum Staldenbach hatte einen hohen Leistungsbedarf von rund 2000 kVA angemeldet. Dies wollte die EW Höfe AG nutzen, um die Versorgungssicherheit ihres Netzes zu erhöhen. Sie plante, die Versorgung des Zentrums mit der ebenfalls auf 2000 kVA ausgelegten Transformatorenstation des lokalen Netzes so zu verbinden, dass eine redundante Anlage entstand. Rückeinspeisungen aus dem Netz oder eine Überlastung durch das Zusammenschalten aller Trans- Schneider Live 2014 EW Höfe AG Beteiligte Unternehmen EW Höfe AG, Freienbach www.ewh.ch Robert Fuchs AG Schindellegi www.fuchs.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch EW Höfe AG Die Aktiengesellschaft ist im Besitz des Bezirks Höfe, den sie seit 1948 mit Elektrizität versorgt. Sie betreibt das Kraftwerk Sihl-Höfe und ist an den Kraftwerken Bäch AG und Feusisberg AG beteiligt. Seit vielen Jahren versorgt sie den Bezirk auch mit Erdgas und betreibt ferner ein Telekomnetz. Darüber hinaus führt sie Elektroinstallationen aus und steht mit einem Pikettdienst zur Verfügung. Robert Fuchs AG Der Betrieb in Schindellegi (Gemeinde Feusisberg) beschäftigt 52 Mitarbeitende in der Elektrotechnik und in einem Helikopterbetrieb. Die Firma wickelt Planungs- und Produktionsaufträge im elektrotechnischen Bereich ab und vertreibt dazu mit Sicherungslast-Schaltleisten, Kabelverteilkabinen aus Beton oder Fertigtransformatorenstationen auch eigene Produkte. «Es war eindeutig die Qualität des Serviceteams, die uns hier ins Spiel brachte.» Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur Partner Projects, Schneider Electric 41 Niederspannungs-Energieverteilung zu speisen, war eine neue 16-Kilovolt-Mittelspannungsleitung zum Zentrum Staldenbach nötig. Komplex gestaltete sich die Umschaltung der bisherigen Transformatorenstation, bei der umfangreiche Kabel- und Grabarbeiten in der Hauptstrasse Pfäffikons anfielen. Dank einer gut organisierten Verkehrsregelung konnten die Verkehrsteilnehmer die Baustelle aber dennoch rasch passieren. Nach der anschlussfertigen Montage führte Schneider Electric die Niederspannungskontrolle und die Inbetriebnahme durch. «Dabei zeigte sich wieder, dass der Service einfach klappt», sagt Arnold Nölly, «ein Anruf genügt und nach kurzer Zeit ist die Sache erledigt. Auch das spricht eben für eine Firma.» Aufgrund der guten Erfahrungen, die die EW Höfe in den letzten Jahren mit Carlos Crespo gemacht hatte, zog sie ihn auch für dieses Projekt wieder bei. Schneider Electric verdankt den Auftrag für einmal nicht dem Verkauf, sondern der Leistung und dem guten Ruf des Serviceteams. «Der Support des Lieferanten ist wichtig, auch wenn man einiges an Know-how hat. Dass Projektleiter vor Ort helfen, ist nicht selbstverständlich.» Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Leistungsschalter Masterpact NW16 und HA16 mit Fernsteuereinheit Intelligentes Auslösesystem Micrologic 5.0E mit ComModul Modbus NiederspannungsSchaltanlagen Prisma Plus Motorschutzschalter Typ GV2 als Spannungssicherungen Josef Schwitter, Abteilungsleiter Elektro, Robert Fuchs AG Carlos Crespo, Servicetechniker, Schneider Electric; Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur, Partner Projects, Schneider Electric; Stephan Reich, Leiter Netze Elektrizität, EW Höfe AG; Joseph Schwitter, Abteilungsleiter Elektro, Robert Fuchs AG; Arnold Nölly, stv. Leiter Netze Elektrizität, EW Höfe AG 42 EW Höfe AG Schneider Live 2014 Das Serviceteam im Notfalleinsatz Sonderschicht in der Kläranlage In der Basler Kläranlage werden Abwässer der Stadt Basel und Umgebung und solche aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie geklärt. Nachts oder nur in kurzen Zeitfenstern tagsüber mussten fast 150 Schutzschalter dieser Anlage ausgetauscht werden. Auch die Datenerfassung ist nun wieder auf dem neusten Stand. Niederspannungs-Energieverteilung Beteiligte Unternehmen ProRheno AG, Basel www.prorheno.ch Selmoni Installation AG Basel www.selmoni.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Basel liegt in unmittelbarer Grenznähe zu Deutschland und Frankreich in Kleinhüningen am rechten Rheinufer. Sie klärt nicht nur kommunale Abwässer, sondern mit einer zweiten Anlage auch Abwässer der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Um beide Anlagen und die Schlammbehandlung zu betreiben, verfügt die Betreiberin ProRheno AG über eine leistungsfähige Energieversorgung mit hohen Stromstärken, wie ein Blick in die Niederspannungsverteilanlagen mit ihren grosskalibrigen Kupferschienen zeigt: Leistungsschutzschalter kontrollieren die grossen elektrischen Ströme und schützen Personen und Anlagen, indem sie bei Überstrom abschalten. Entscheidend ist neben den Produkten vor allem der Service Ein unkontrollierter Überstrom mit einem möglichen Störlichtbogen hätte verheerende Folgen und würde riesige Schäden verursachen. Die Starkstromverordnung schreibt denn auch eine regelmässige Funktionskontrolle der Schutzschalter vor. Sie hatten im Fall der Basler ARA das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. «Die 1981 eingebauten Schalter waren nicht mehr zweifelsfrei funktionstüchtig und Ersatzteile gab es auch keine mehr, sodass wir etwas unternehmen mussten», sagt Heinz Frömelt, ProRheno AG Seit 1982 reinigt die ProRheno AG die Abwässer von Haushalten, Gewerbebetrieben und Industrie aus der Region Basel. Sie gehört den beiden Kantonen Basel-Stadt und BaselLandschaft sowie den Firmen Huntsman Advanced Materials (Switzerland) GmbH, F. Hoffmann-LaRoche AG, Novartis Pharma AG, BASF Schweiz AG und Syngenta Crop Protection AG. Die ProRheno AG besteht aus der ARA Basel für kommunale Abwässer, der ARA Chemie Basel für Chemieabwässer sowie der Schlammbehandlung. 44 Geschäftsführer und Betriebsleiter der ProRheno. «Da die Reinigung der industriellen Abwässer den letzten Schritt im chemischen Herstellungsprozess darstellt, war die Situation besonders heikel», ergänzt Jörg Gautschi, zuständig für die Elektroanlagen. «Fällt die Klärung aus, kommt es zu einem Produktionsstillstand mit enormen Kostenfolgen.» Um möglichst bald wieder einen sicheren Betrieb garantieren zu können, verzichtete die ARA daher trotz der grossen Investition auf einen gestaffelten Umbau. Kaum war der Kredit bewilligt, schrieb Gautschi die Arbeiten aus und begann mit der Detailplanung. Er bat vier Anbieter um Offerten und Kapazitätsangaben. Letztere waren von Belang, weil die Niederspannungs-Verteilanlagen nicht redundant ausgelegt sind und die Stromversorgung für die Arbeiten somit unterbrochen werden musste. So liess sich die kommunale Anlage nur in den Nachtstunden umbauen, wenn am wenigsten Abwasser fliesst, während bei der Anlage für die industriellen Abwässer tagsüber kurze Zeitfenster zur Verfügung standen. «Die technischen Produkte, die uns angeboten wurden, waren mehr oder weniger vergleichbar, aber bezüglich zeitlicher Flexibilität, Mithilfe von der Planung bis zur Ausführung und der Präsenz vor Ort schlug das Angebot von Schneider Electric die anderen klar», erläutert Jörg Gautschi den Vergabeentscheid. «Die Umbauarbeiten verliefen ganz nach unserem Wunsch und die notwendigen Stillstandszeiten blieben nahezu folgenlos.» Heinz Frömelt, Geschäftsführer und Betriebsleiter, ProRheno AG ProRheno AG Schneider Live 2014 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Leistungsschalter Masterpact NT und NW Leistungsschalter Compact NSX Gateways Modbus/Ethernet EGX100 Intelligentes Auslösesystem Micrologic Niederspannungs-Energieverteilung Selmoni Installation AG Das zur Selmoni-Gruppe gehörende Unternehmen führt Elektroinstallationen aus und betätigt sich im Schaltanlagenbau. Die Selmoni Installation AG beschäftigt an ihrem Sitz in Basel qualifizierte Fachingenieure und Montagespezialisten, die sie auftragsbezogen einsetzt und so eine modulare Dienstleistungspalette anbietet. Arbeiten in engen Zeitfenstern «Für einen so grossen Umbau mit fast 150 Schaltern zogen wir als lokalen Partner die Selmoni Installation AG zu. Sie unterstützte uns bei den Installationsarbeiten mit ausgewiesenen Fachleuten», erklärt Daniel Ernst, Projektleiter Service Niederspannung bei Schneider Electric. Beim Umbau der industriellen Anlage setzten die zwei Firmen Provisorien und Überbrückungsmassnahmen ein, zum Beispiel Notstromaggregate. Daneben nutzten sie das Stapelvolumen der Tanks, die gewöhnlich zum Nivellieren des Abwasserzuflusses dienen oder bei einer Havarie eingesetzt werden. Mit den leeren Tanks gewannen sie vier Stunden, um die Arbeiten auszuführen. «Wenn wir einen Schalter ausbauten, überschritten wir jeweils den ‹point of no return›, denn der neue Schalter musste unbedingt bis zum Ende des Zeitfensters installiert sein», erinnert sich Roland Herzog von Selmoni. Die Planung erwies sich aber als perfekt: Die Arbeiten passten immer in die Zeitfenster und die personelle Belegung war stets auf die räumlichen Möglichkeiten abgestimmt. Hilfreich war beim Umbau auch eine «retrokompatible Hardware». Die alten Schalter waren von der Firma Merlin Gerin hergestellt worden, die heute zu Schneider Electric gehört. Schneider Electric bietet eine Lösung an, mit der sich der neue Schalter direkt auf die alte Struktur montieren lässt. Dies sparte wertvolle Zeit und erleichterte die Arbeitsvorbereitung. Wenn sie andere Produkte ersetzten, arbeiteten die Equipen mit vormontierten Teilen, um das enge Zeitfenster optimal nutzen zu können. möglich, da dann die Abwassermengen klein genug sind. In jeweils drei bis vier aufeinanderfolgenden Nächten wechselten die Arbeiter die Schutzschalter und nutzten den stromlosen Zustand, um weitere Arbeiten auszuführen. Damit die Arbeiter mit den Nachtschichten klarkamen und sich die biologischen Prozesse in den Klärbecken wieder einpendeln konnten, lagen zwischen den Nachtschichten längere Pausen. So dauerten die gesamten Arbeiten rund 13 Monate. Bei der Schlammbehandlung war ein anderes Vorgehen gefragt, denn die Verbrennungsöfen lassen aus Prozessgründen keine Pausen zu. Daher mussten die Verantwortlichen die Anlage für den Umbau komplett ausser Betrieb nehmen und dies entsprechend früh einplanen. Weitere Optimierungen dank mehr Daten Mit dem Austausch der Schalter brachte die ARA Basel auch die Datenerfassung auf den heutigen Stand. Die Energiemesstechnik ist bei den neuen Komponenten bereits integriert. Zudem sind sie mit dem Leitsystem verbunden. «Bisher mussten wir die Daten einzeln ablesen gehen. So brachten wir nur behelfsmässige Analysen zustande. Doch nun erlaubt das enge Datenraster echte Optimierungen», freut sich Jörg Gautschi. Gerade um die komplexen Prozesse in den Reinigungsbecken zu verbessern und für die energetische Optimierung sind möglichst viele relevante Informationen sehr hilfreich. Damit ist die Anlage nicht nur bezüglich Sicherheit bereit für die nächsten Jahrzehnte, die biologische Klärstufe dürfte sich in Zukunft sogar noch optimieren lassen. «Dass der Umbau so gut klappte, hat hauptsächlich mit dem perfekten Zusammenspiel sowohl mit dem Betreiber als auch mit dem lokalen Partner zu tun.» Daniel Ernst, Projektleiter Service Niederspannung, Schneider Electric Nachts spült (fast) keiner Die Hauptfracht des Abwassers stammt aus der Siedlungsentwässerung: In der ARA am Rheinufer wird das Abwasser der ganzen Stadt Basel und weiterer Gemeinden geklärt. Tanks als Zwischenlager stehen dafür keine zur Verfügung, der Hauptzulaufkanal kann jedoch gestaut werden. So fand sich doch ein Auffangvolumen und der Strom konnte abgeschaltet werden. Das war aber nur zwischen 22 Uhr abends und sechs Uhr morgens 46 Roland Herzog, Projektleiter, Selmoni Installation AG; Daniel Ernst, Projektleiter Service Niederspannung, Schneider Electric; Jörg Gautschi, Verantwortlicher EMSRT-Unterhalt, ProRheno; Daniel Nowotnik, Servicetechniker, Schneider Electric ProRheno AG Schneider Live 2014 MittelspannungsEnergieverteilung, Schutz- und Leittechnik «Viele Mittelspannungsanlagen erreichen das Ende ihrer Lebensdauer. Gleichzeitig stehen Netzbetreiber mit der Liberalisierung des Strommarktes und dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energie vor grossen Herausforderungen. Schneider Electric unterstützt ihre Kunden mit viel lokalem Know-how und einer ganzheitlichen Perspektive, die den gesamten Infrastruktur-Lebenszyklus berücksichtigt.» Franz Bürgi, Vice President Business Unit Energy Massgeschneiderte Gesamtlösung für ein Wasserkraftwerk Das Kraftwerk am Löntsch nutzt seit 1908 das Wasser des Klöntalersees. Vor 40 Jahren wurde es zum letzten Mal revidiert. Bei den umfassenden Erneuerungsarbeiten vertraute man bewusst auf das Erfolgsrezept des alles einschliessenden Angebots aus einer Hand. Der Klöntalersee gilt als erster grösserer Speichersee der Schweiz und das Kraftwerk am Löntsch als erstes grösseres Speicherkraftwerk, mit Baujahr 1908. Bei dieser Pionierleistung blieb es jedoch nicht. Hier entstand auch der erste bedeutende Verbundbetrieb zwischen einem Bandenergie liefernden Niederdruck-Laufkraftwerk und einem zuschaltbaren Hochdruck-Speicherkraftwerk. Heute ist das Kraftwerk am Löntsch Bestandteil des Verbunds der Kraftwerke der Axpo Power AG. Sie ist seit genau 100 Jahren Besitzerin der Anlage. «Im 83 Quadratkilometer grossen 48 Einzugsgebiet des Klöntalersees fallen jährlich rund 143 Millionen Kubikmeter Wasser an, die wir in Netstal im Rahmen der zulässigen Ausbauwassermenge turbinieren», erläutert Betriebsleiter Kurt Steiner. Zwei Hauptmaschinen und eine Dotierbzw. Eigenbedarfsgruppe erzeugen daraus jährlich im Schnitt 120 Millionen Kilowattstunden an Energie, die über ein Unterwerk ins Versorgungsnetz eingespeist wird. Nach über sechzigjähriger Betriebszeit wurde die Wasserkraftanlage in den Jahren 1971 bis 1975 umfassend erneuert. «Wir haben die Laufräder der Maschinen seither Kraftwerk am Löntsch Schneider Live 2014 kein einziges Mal revidieren müssen, weil das Wasser bei der Entnahmestelle frei von Sand ist», freut sich Kurt Steiner. Bis 2016 wird alles neu Die Zeit macht sich bei anderen Anlageteilen aber doch bemerkbar. Seit der letzten Instandsetzung sind über 40 Jahre vergangen, und gewisse Komponenten haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht oder entsprechen den heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr. «Angesichts der bis ins Jahr 2038 laufenden Konzession stellten wir daher Schneider Live 2014 bei der Axpo Power den Antrag, eine grundlegende Erneuerung in Angriff nehmen zu dürfen», erklärt Kurt Steiner. «Wir unterteilten die Arbeiten in sechs Lose, die von 2013 bis 2016 ausgeführt werden sollen.» Das erste, nun abgeschlossene Los betraf die Erneuerung der allgemeinen Anlagen. Dazu zählen die Eigenbedarfsversorgung und ein Notstromaggregat inklusive Leittechnik, Energie- und Signalkabel und Bediensystemen. Marcel Rölli, Regionalvertriebsleiter Energy bei Schneider Electric, ist noch immer stolz auf die Auftragsvergabe. «Wir koordinierten intern unsere Beteiligte Unternehmen Axpo AG, Netstal www.axpo.ch oswald electric ag Netstal www.oswald-electric.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch 49 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Mittelspannungsanlage PIX-S Schutz- und Steuerungstechnik MiCOM Transformatoren Minera Schaltanlagensystem Prisma Plus Gleich- und Wechselrichteranlagen Gutor verschiedenen Bereiche und konnten so ein umfassendes Angebot aus einer Hand abgeben, das uns den Auftrag sicherte», erzählt er. Ein wesentlicher Teil der Eigenbedarfsversorgung besteht aus einer neuen 16-Kilovolt-Mittelspannungsanlage mit Schutz- und Steuerungstechnik. Sie löst ihre Vorgängerin ab, die mit offenen Trennern und an der Decke verlaufender Sammelschiene ausgerüstet war. Die Versorgung der luftisolierten Anlage des Typs PIX-S erfolgt dabei redundant ab dem Unterwerk des Kraftwerks. Sollten beide Speisungen ausfallen, könnte auch 50 die Dotiergruppe die Mittelspannungsanlage des Eigenbedarfs versorgen. Weil die Steuerungen des stromerzeugenden Betriebs auf keinen Fall unversorgt bleiben dürfen, legt die Axpo Power AG grossen Wert auf eine sichere Eigenbedarfsversorgung. Die Anlagen bis hin zu den Feinabgängen sind daher alle redundant ausgeführt. So speisen zwei Eigenbedarfstransformatoren die Hauptverteilung mit 400 Volt. Ein Ausfall oder eine Revision gefährdet den Betrieb damit nicht. Doch auch hier wurde eine zusätzliche Sicherheit eingebaut. «Wir beauftragten die Avesco AG mit der Instal- Schneider Live 2014 Nieder- und Mittelspannungs-Energieverteilung «Die Zusammenarbeit funktionierte sehr gut. Dass Schneider Electric ein lokales Unternehmen für den Schaltanlagenbau zuzog, vereinfachte die Arbeiten wesentlich.» Kurt Steiner, Betriebsleiter Kraftwerk am Löntsch, Axpo Power AG lation der verlangten Notstromanlage, die beim Ausfall beider Speisungen einspringt», erklärt Stephan Boss, der für Schneider Electric als Gesamtprojektleiter vor Ort war. Dabei handelt es sich um einen Dieselgenerator, der in einem schalldicht ausgekleideten Raum steht und über einen eigenen Abgaskanal ins Freie entlüftet wird. Die Kunst des Kabelverlegens Konsequent doppelt geführt ist auch die Speisung der Nebenbetriebe. Eine gesicherte Hilfsspannungsversorgung überbrückt den Stromunterbruch, Schneider Live 2014 Kraftwerk am Löntsch bis der Notstromgenerator startet. Dazu stehen Batterien bereit, die eine Gleich- und Wechselrichteranlage versorgen und damit auch den für gewisse Geräte notwendigen 110-Volt-Gleichstrom garantieren. Vor allem aber gewährleisten die Batterien die Speisung der Steuerung, des Leitsystems und aller wichtigen Anlagen. Damit steht die Eigenbedarfsversorgung von der Einspeisung ab Unterwerk bis zu den Feinabgängen der Nebenbetriebe in redundanter Auslegung und auf einem Sicherheitsstand, der heutigen Anforderungen entspricht. Zur Vernetzung aller Kom- 51 Nieder- und Mittelspannungs-Energieverteilung «Wir konnten unsere Vielfältigkeit zeigen, die Kompetenz verschiedener Unternehmensbereiche bündeln und ein kompaktes Angebot abgeben.» Axpo AG Die Axpo Gruppe mit der Axpo Power AG, der Axpo Trading AG und der Centralschweizerischen Kraftwerke AG (CKW) ist ein Schweizer Energieunternehmen mit lokaler Verankerung und europäischer Präsenz. Axpo ist zu 100 Prozent im Eigentum der Nordostschweizer Kantone und versorgt seit 100 Jahren zusammen mit ihren Partnern mittlerweile rund drei Millionen Menschen in der Schweiz mit Strom. Axpo ist von der Produktion bis zur Verteilung und zum Vertrieb von Strom sowie im internationalen Energiehandel tätig. Zudem bietet Axpo innovative Energiedienstleistungen für Kunden in der Schweiz und in Europa an. Marcel Rölli, Regionalvertriebsleiter Energy, Schneider Electric oswald electric ag Das seit über 25 Jahren bestehende Unternehmen mit Sitz in Netstal beschäftigt knapp 20 Mitarbeitende und Lernende. Es ist in den Bereichen Schaltgerätekombinationen für unterschiedliche Anwendungen in der Energie-, Steuerungs- und Automatisierungstechnik tätig. Dabei wickelt es sämtliche Arbeiten von der Planung über die Fertigung bis zur Installation ab. Thomas Elmer, Leiter Technik, oswald electric ag; Urs Winiger, Fachingenieur, Axpo Power AG; Kurt Steiner, Betriebsleiter Kraftwerk am Löntsch, Axpo Power AG; Marcel Rölli, Regionalvertriebsleiter Energy, Schneider Electric; Stephan Boss, Bereichsleiter Gesamtprojekte, Schneider Electric ponenten und zur Einbindung ins Leitsystem waren überdies sehr viele Kabel zu verlegen und Schaltarbeiten auszuführen. «Die Kabel verlegten in unserem Auftrag absolute Fachleute der Axpo Power AG, Netze», sagt Stephan Boss, zeigt bewundernd auf die sauber angeordneten, parallel verlaufenden Kabelstränge und fährt fort: «Das findet man nirgendwo sonst, da gibt es keine Kreuzungen, das ist höchste Kunst.» Die Equipe arbeitete nicht nur perfekt, sie musste auch nur kurz instruiert werden, schliesslich handelt es sich dabei um Profis, die jahrein, jahraus solche Anlagen betreuen. 52 Nähe zum Einsatzort zahlte sich aus Ein weiterer kompetenter Geschäftspartner fand sich in der lokalen Unternehmung oswald electric ag, die sämtliche Niederspannungs-Schaltanlagen herstellte und montierte. Die Nähe zum Einsatzort zahlte sich mehrfach aus: Da waren Fachleute stets rasch vor Ort, reagierten flexibel und gingen motiviert an die Arbeit. Das erste Los der Erneuerungsarbeiten am Kraftwerk am Löntsch liess sich damit dank sorgfältiger Ausführung und gutem Zusammenspiel zur allseitigen Zufriedenheit abschliessen. Kraftwerk am Löntsch Schneider Live 2014 Der «Allzeit-bereit-Service» Böses Erwachen mit Happyend Als im Nescafé-Werk in Orbe ein Transformator ausfiel, musste blitzschnell eine kompetente Einsatztruppe zusammengestellt werden. Mit vereinten Kräften schaffte man innert Tagesfrist einen Ersatztransformator heran, sodass die Produktion weiterlaufen konnte. Und das an einem Sonntag. Mittelspannungs-Energieverteilung Beteiligte Unternehmen Nestlé Suisse SA, Orbe www.nestle.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch Nestlé Suisse SA, Orbe Im globalen Netz der Nestlé-Kompetenzzentren bündelt der Standort Orbe Know-how und Kompetenzen für Kaffee, Getränkesysteme und Cerealien. Seit 1938 produziert Nestlé hier Nespresso-Kapseln und den löslichen Kaffee Nescafé. Heute sind in Orbe 1500 Mitarbeiter beschäftigt. 54 Verträumt lag das malerische Waadtländer Altstädtchen von Orbe in der sonntäglichen Morgensonne. Alle genossen die Frische und Stille des Sommermorgens. Nicht so James Fenu, Maintenance Manager des Nescafé-Werks. Ein Feueralarm hatte ihn am frühen Morgen aus dem Schlaf gerissen. kann es dauern, bis alle involvierten Stellen grünes Licht für eine solche Aktion geben. Dennoch konnte es schon vor Mittag an die konkrete Umsetzung gehen. Schneider Electric stellte ein Team für die Arbeiten zusammen, organisierte Hebe- und Transportgeräte und traf die notwendigen Vorbereitungen in Avenches und Orbe. Da der Transformator Nescafé im Dunkeln in Avenches angeschlossen und in den laufenden Die Alarmmeldung kam aus dem Mittelspannungs- Betrieb integriert war, konnte er nicht einfach lokal «Salta», dem Herzstück der Energieverdemontiert werden. Um allfällige Unfallrisiken aussorgung und -verteilung des Standorts Orbe, wo zuschliessen, erfolgte die Demontage erst, nachNestlé Suisse SA neben Fabriken für verschiedem die Sicherheitsfragen geklärt waren. Erst in dene Getränke- und Getreideprodukte auch ein den frühen Abendstunden konnte der sechs TonForschungszentrum betreibt. In der «Salta» stehen nen schwere Transformator auf den aufgebotenen Kranlastwagen aufgeladen werden. Die Zeit bis vier Verteiltransformatoren, die von der Mitteldahin nutzte man in Orbe, um den defekten Transspannungsanlage mit der benötigten Spannung von 20 kV versorgt werden. Doch einer dieser formator vom Netz zu trennen und wegzuschieben Transformatoren hatte sich derart überhitzt, dass und so Platz für den Ersatz zu schaffen. «Darüber hinaus mussten wir in Orbe auch den Eingang Rauch austrat und den Feueralarm auslöste. und die Rampe zum Mittelspannungslokal für den Um weitere Schäden zu vermeiden, musste der Transformator aus Avenches anpassen», führt defekte Transformator unverzüglich ausser Betrieb René Ulrich aus. Kurz nach Einbruch der Dunkelgenommen werden. Allerdings wurde damit auch die im Fünfschichtbetrieb arbeitende Nescaféheit traf der Transport aus Avenches in Orbe ein, Fabrik von der Stromversorgung abgehängt. Da wo der Transformator abgeladen und an seinem der Ausfall den Fabrikbetrieb beeinträchtigte, Bestimmungsort platziert wurde. musste unverzüglich gehandelt werden. James Fenu meldete sich daher schon vor acht Uhr bei Um halb zwei Uhr morgens zugeschaltet René Ulrich. Damit war die Sonntagsruhe auch Danach erledigten Angestellte von Nestlé und für den in Orbe wohnhaften Serviceleiter NiederSchneider Electric in kürzester Zeit gemeinsam spannung von Schneider Electric vorbei. die notwendigen Kabelarbeiten. Sie mussten auch die Brücken auf der Primärseite des neuen Transformators umsetzen, weil die NetzspanVon Avenches nach Orbe verfrachtet Sie besichtigten gemeinsam den Schaden und nungen in Avenches und in Orbe verschieden sind. sahen sofort, dass sich der Defekt nicht vor Ort Doch dann war es so weit: Nach dem Abschluss beheben liess. Es musste Ersatz her. Zur Lösungs- aller Kontrollen wurde der Ersatztransformator um halb zwei Uhr morgens zugeschaltet. findung holten sie auch Roger Schürch, den Serviceleiter Mittelspannung, aus den Federn. Die Schichtverantwortlichen des NescaféWährend der nächsten Stunde prüften die beiden Werks begannen nun, die unterbrochenen Prozesse Serviceleiter verschiedene Möglichkeiten. Doch schrittweise wieder hochzufahren. Das Servicenur eine Lösung versprach Erfolg: «Wir hatten vor team von Schneider Electric durfte sich auf den Kurzem im Nespresso-Werk in Avenches die Strom- Heimweg machen und sich auf ein paar Stunden Ruhe freuen. Immerhin hatte man es geschafft, versorgung mit dem Einbau von zwei zusätzlichen Transformatoren redundant ausgelegt», erläutert innert nur 20 Stunden einen Defekt an der zenRené Ulrich. «Da diese von ihrer Leistung her dem tralen Energieverteilung zu beheben und den defekten entsprachen, schlugen wir den VerantProduktionsausfall so auf ein absolutes Minimum wortlichen von Nestlé vor, einen davon auszubauen zu reduzieren. Und dies notabene an einem und nach Orbe zu schaffen.» An einem Sonntag Sonntag. Nestlé Suisse SA Schneider Live 2014 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Verteiltransformator Trihal 2000 kVA «Alle Beteiligten zusammenzutrommeln und das Einverständnis der Verantwortlichen zu bekommen, sorgte für krimiähnliche Spannung.» René Ulrich, Serviceleiter Niederspannung, Schneider Electric Sébastien Pagnier, Leiter Engineering, Nestlé Suisse SA, Fabrique d’Orbe; James Fenu, Electrical Maintenance Manager, Nestlé Suisse SA, Fabrique d’Orbe; René Ulrich, Serviceleiter Niederspannung, Schneider Electric; Roger Schürch, Serviceleiter Mittelspannung, Schneider Electric © 2014, EMS-CHEMIE AG Die Kunst, Neues mit Altem zu verbinden Die EMS-CHEMIE AG ersetzte ihre Mittelspannungsanlage bei laufendem Betrieb. Ein interdisziplinäres Team von Fachspezialisten lieferte die Technik und das Fachwissen, um die neue Anlage in ein teilweise deutlich älteres Schaltnetz einzubinden. Beteiligte Unternehmen EMS-CHEMIE AG Domat / Ems www.emsgrivory.com Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch Die EMS-CHEMIE AG bezieht die elektrische Energie für ihre Betriebe im bündnerischen Domat/Ems aus dem 60-Kilovolt-Hochspannungsnetz, in das sie auch als Schaltpunkt eingebettet ist. Für das Netz der Produktionsstätten mit rund 20 Mittelspannungsanlagen betreibt das Unternehmen daher ein eigenes Unterwerk mit drei Leistungstransformatoren, die die Spannung auf zehn Kilovolt transformieren. Sicherheits- und betriebliche Aspekte sprachen dafür, die Hauptstation mit Baujahr 1964 zu ersetzen, zumal auch viele Ersatzteile nicht mehr verfügbar waren. Nach umfassenden Vorabklärungen war die EMS-CHEMIE Ende 2012 genügend vorbereitet, um eine neue Mittelspannungsanlage zu beschaffen. Hilfreiche Teilredundanz Der Austausch war jedoch kein einfaches Unterfangen, denn die Mittelspannungsanlage bildet das Zentrum eines weitgehend radial angeordneten Stromversorgungsnetzes. Zudem wird bei der EMS-CHEMIE im Schichtbetrieb rund um die Uhr 56 gearbeitet, weil viele der Produktionsprozesse permanent laufen und nicht einfach gestoppt werden können. «Wir mussten daher einen Weg finden, die Anlage zu ersetzen, ohne den Betrieb oder Teile davon zu gefährden», erklärt Martin Schlumpf, verantwortlich für die Energieversorgung bei EMSSERVICES. Möglich war eine solche Lösung nur, weil man bei der Installation der alten Anlage vorausgedacht hatte. Um Betriebsunterbrüche ausschliessen oder wenigstens schnell beheben zu können, war bereits 1964 auf eine gewisse Redundanz von Anlageteilen geachtet worden. Daraus ergab sich ein kleiner Spielraum, den es bei der Planung des Abbruchs der alten und des Einbaus der neuen Anlage geschickt zu nutzen galt. Unter Berücksichtigung der Netzstruktur und insbesondere der Einzelstränge, die sich nicht überbrücken lassen, suchten die Verantwortlichen von EMS-SERVICES nach dem optimalen Vorgehen. Schliesslich stand der Plan, der die grösste Sicherheit versprach und am wenigsten Provisorien nötig machte. Schneider Live 2014 Automatisierungs- und Steuerungstechnik / Mittelspannungs-Energieverteilung Komplexer Umbau Die Sammelschienen der alten Anlage mussten nur einmal abgestellt werden, um sie trennen zu können. Danach stand quasi eine provisorische Duplexanlage zur Verfügung, die ein Hin- und Herschalten der weiteren Netzteile erlaubte und damit die erforderliche Flexibilität für den etappenweisen Umbau unter Betrieb schuf. Zudem brauchte es statische Verstärkungen, um die rund 48 Tonnen schwere neue Anlage sicher in der Raummitte zu platzieren. Um die Spannweite der tragenden Stahlbetonrahmen zu halbieren, wurden im Untergeschoss zusätzliche Stahlstützen eingebaut. Ferner musste die neue Anlage baulich an die besondere Situation angepasst werden: Über den Stahlbetonrahmen stehen leere Module zwischen den Feldern der Anlage, um die Kabelführungen ins Untergeschoss sicher an den tragenden Bauteilen vorbeiführen zu können. Alle diese Massnahmen liessen sich planen und unabhängig von betrieblichen Anforderungen ausführen. Die hauptsächliche Schwierigkeit aber blieb der etappenweise Ersatz der Mittelspannungsanlage. «Obwohl alle Arbeiten unter Betrieb erfolgten, verlief alles reibungslos», freut sich Martin Schlumpf, «und seit der Inbetriebnahme der neuen Anlage habe ich endlich wieder ein sicheres Gefühl.» Angesichts der zuvor offen verlaufenden Sammelschienen, der ebenfalls frei zugänglichen Trenner und einem Nennstrom von 2500 Ampere ist seine Erleichterung nachvollziehbar. Immerhin geht es um eine Stromstärke für Mittelspannungsanlagen, die zu den landesweit höchsten zählt. Nun aber steht eine hochmoderne, luftisolierte und metallgekapselte Mittelspannungsanlage in einem renovierten und hellen Raum. Ausgelegt als Duplexanlage, sorgt sie mit zwei Sammelschienen für höchste Betriebssicherheit. Unterhaltsarbeiten oder Revisionen lassen sich damit problemlos unter Betrieb ausführen, sodass auch ein künftiger Ersatz sehr viel leichter möglich wäre. Störfälle rückverfolgen dank intelligentem System Neben der eigentlichen Anlage waren weitere Komponenten zu modernisieren. So nutzte EMSCHEMIE die Gelegenheit, um nicht nur die Versorgungssicherheit zu erhöhen, sondern auch die Nachverfolgbarkeit der Ursachen für Störfälle zu verbessern. «Ein Betriebsunterbruch kann sich wegen der Energieversorgung oder wegen eines Prozesses ergeben», sagt David Sevinc, Bereichsleiter Energy für Mittelspannungssysteme bei Schneider Electric. «Neu werden nun die Prozess- und die Schneider Live 2014 EMS-CHEMIE AG Energieversorgungsseite abgebildet, sodass man genau verfolgen kann, wo der Grund für einen meist teuren Betriebsausfall liegt.» Darüber hinaus sind nun auch die Schutz- und Leittechnik wieder auf dem aktuellsten Stand. Die verschiedenen Geschäftsbereiche von Schneider Electric arbeiten bei solchen Aufgaben mit dem Kunden Hand in Hand und schaffen so ein komplettes Dienstleistungsangebot. Ein Mehrgenerationenprojekt In Domat/Ems arbeitete ein weiterer Geschäftsbereich von Schneider Electric mit, denn die neue Anlage musste in das bestehende Mittelspannungsnetz integriert und vom Blindschaltbild aus gesteuert werden können. Bei dieser Integration waren Komponenten der neusten Kommunikationstechnik mit bis zu drei Generationen älteren Steuerungen und Programmen zu verbinden, die auf den neuen Prozessoren gar nicht mehr laufen. Die Kunst war, alle alten Bestandteile für eine Einbindung in ein modernes Netz tauglich zu machen, damit der Weg für künftige Erweiterungen und Entwicklungen frei wurde. Neben dem Wissen, wie alte Befehle umzuprogrammieren sind, war auch Improvisationstalent gefragt: So mussten beispielsweise Adapter eingebaut werden, um Coaxkabel mit Ethernetkabeln verbinden zu können. Die grösste Herausforderung war, den Betrieb jederzeit aufrechtzuerhalten. So musste alles offline vorbereitet werden, damit es nach dem Einbau sofort funktionierte. Die neue Mittelspannungsanlage musste umgehend und ohne weitere Verkabelungsarbeiten zugeschaltet werden können. «Die Vorbereitung dafür war sehr intensiv», sagt Marco Illien von EMS-SERVICES. «Wir mussten teilweise aufwendige Simulationen im Büro fahren, um zu prüfen, ob auch alles so klappte, wie wir es wollten.» EMS-CHEMIE AG Der Standort Domat/Ems ist der grösste und bedeutendste der 26 weltweiten Standorte der EMS-Gruppe. Hier befindet sich auch der Firmensitz der EMS-CHEMIE AG. Auf einem 75 Hektaren grossen Gelände arbeiten rund 1000 Mitarbeitende und 140 Lernende in der Produktion chemischer Erzeugnisse, wie z. B. Hochleistungspolyamide, Klebstoffe oder Pulverlackhärter. Der Unternehmensbereich EMS-SERVICES unterstützt die Produktionsbetriebe und ist für deren Versorgung und Unterhalt verantwortlich. «Es war ein spannendes Projekt für alle Beteiligten, das durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Kunden zusätzlich bereichert wurde.» Jürg Bachmann, Regionalvertriebsleiter Energy, Schneider Electric Statt des Horns warnt nun eine SMS Modernisiert wurde auch das Alarmsystem, das bislang aus einem Horn bestand und damit rein akustischer Natur war. Eine SMS avisiert nun den zuständigen Mitarbeitenden, der sich über einen Browser ein Bild über den Vorfall machen und die nächsten Schritte einleiten kann. Noch ist das Horn unter dem Dachgiebel zu sehen. Zu hören aber ist es nicht mehr. Die neue Mittelspannungsanlage hat auch das Alarmsystem in die Neuzeit befördert. 57 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric 22-feldrige luftisolierte Primär-Mittelspannungs-Schaltanlage PIX-12 Duplex Schutz- und Steuergeräte MiCOM P139 für Überstromschutz und als Steuergerät aller Schalterzellen A nschluss an bestehendes Leitsystem Advantys-I/O-Insellösung zum Datenscan und zur Betriebszustandserfassung der einzelnen MS-Zellen Multimeter PM810 zur Energie- und Datenerfassung «Das A und O der Arbeiten war das Aufrechterhalten des Betriebs. Das ist uns glücklicherweise trotz allen Schwierigkeiten gelungen.» Martin Schlumpf, Verantwortlicher Energieversorgung, EMS-SERVICES Martin Schlumpf, Verantwortlicher Energieversorgung, EMS-Energieversorgung; Marco Illien, Sektorleiter PLS, EMS-SERVICES; Jürg Bachmann, Regionalvertriebsleiter Energy, Schneider Electric; Kurt Wyss, Verkaufsingenieur Endkunden, Schneider Electric; Raffaele Zala, EMS-Energieversorgung; Kaweh Erfani Far, System Application Engineer, Schneider Electric; Daniel Sevinc, Projektleiter Mittelspannung, Schneider Electric Rechenzentren und Infrastrukturlösungen «Die Datenmenge verdoppelt sich weltweit alle 18 Monate – das betrifft auch die Schweiz. Betreiber von Rechenzentren müssen sich deshalb immer wieder neu organisieren, um sich den Marktgegebenheiten anzupassen. Die Infrastruktur-Komplettlösung von Schneider Electric für Planung, Bau und Management von Datacentern ist einzigartig auf dem Markt und versetzt RZ-Betreiber in die Lage, Energie effizient einzusetzen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren.» Francisco Alvarez, Vice President Business Unit Partner Projects & IT Business Ein Cube, ein Team und eine Wolke Der IT-Lösungsanbieter Symotech setzt auf massgeschneiderte Services und ganzheitliche Cloud-Lösungen. Die Basis dazu ist sein neues Datacenter. Dafür gab es nur einen Anbieter, der die gesamte Infrastruktur aus einem Guss liefern konnte. Dicker Nebel liegt über dem Gebiet Zurzach: «Eine riesige Cloud», meint Lindo Grossert, Enterprise Account Manager bei Schneider Electric, lachend. In der Tat sitzt er genau wegen der rasant wachsenden Datenwolke bei seinem Kunden, dem IT-Dienstleister Symotech. Denn für die Firma mit Sitz im aargauischen Kleindöttingen hat Schneider Electric die physische Infrastruktur für das neue Rechenzentrum geliefert, das nun seit Anfang Jahr in Betrieb ist. Lindo Grossert sitzt mit dem Auftraggeber Thomas Wolf, CEO von Symotech, und Hans Jörg Rütsche, Projektplaner und Inhaber von DC-ONE AG, in der Cafeteria gleich neben dem neuen Rechenzentrum. Die Herren fachsimpeln und tauschen Neuigkeiten aus. Schliesslich ist das neue Datacenter nun seit Anfang Jahr in Betrieb – eine erste Bilanz ist fällig. Alles ist nach Plan verlaufen, so das Resümee, es gab praktisch keine Verzögerungen oder Zwischenfälle. Die drei wirken sehr vertraut und entspannt – vier Monate intensive Zusammenarbeit liegen hinter ihnen. Stolz und zufrieden erzählen sie vom neuen Rechenzentrum, das nach dem Tier-III-Standard und GxP (Good Practice) gebaut wurde und seit Anfang einwandfrei läuft. Alle 18 Monate verdoppelt sich die Datenmenge Die Symotech AG habe bereits vor geraumer Zeit entschieden, ihre Dienstleistungen im Bereich Hosting und Housing weiter auszubauen und mit innovativen Services ihre Kunden noch individueller und umfassender zu betreuen, erklärt Wolf. Denn immer mehr Firmen setzen auf höchstverfügbare Datenverarbeitung und -speicherung. «Daten müssen heute über Jahrzehnte zur Verfügung stehen», so Wolf. Archive und Datenbanken werden digitalisiert und neue Angebote wie Apps und IT-Tools sorgen für eine riesige Datenflut. Dadurch verdoppelt sich die Datenmenge weltweit ungefähr alle 18 Monate. Die herkömmliche Speichertechnik vieler Unternehmen kann mit diesem exponentiellen Datenwachstum nicht mehr mithalten. «Wir spüren deshalb eine steigende Nachfrage nach externer Speicherkapazität und DatacenterStellfläche», erklärt Wolf. Wie ein grosses IT-Projekt Symotech hat darauf reagiert und ein topmodernes Datacenter bauen lassen. Dank raffiniertem Power Management System von Schneider Electric ist es möglich, eine Leistungsaufnahme von bis zu 30 kW pro Rack zu erzielen; somit ist das Datacenter prädestiniert für alle Server, die eine erhöhte 61 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric 24 Racks 5 InRow Cooling Systems 1 USV-Anlage Symmetra PX 250 Intelligente Stromverteilung (PDU) Management-Software StruxureWare 2 Chiller Uniflair ISAF0921A Schaltgerätekombination Prisma Plus Stromschienensystem Canalis Schaltgeräte Masterpact und Compact mit integrierter Energiemessung Niederspannungs-Energieverteilung / Rechenzentren und Infrastrukturlösungen Leistungsaufnahme erfordern. Die Anforderungen, welche «High Density Computing» an ein Rechenzentrum stellt, sind hiermit erfüllt. Wichtig für Wolf und sein Team war, zunächst detailliert festzulegen, welche Services Symotech mit dem neuen Datacenter weiterentwickeln oder neu anbieten will. Dazu Wolf: «Das Managen eines Datacenters beginnt nicht bei der Inbetriebnahme, sondern bereits bei der Planung. Es ist wie ein grosses ITProjekt; man braucht eine ganzheitliche Perspektive und muss wissen, was der IT-Spezialist und der Facility Manager von einem Datacenter erwarten. Man setzt sich zusammen an einen Tisch und entscheidet gemeinsam, was es können muss.» Im Falle der Symotech AG ist das einiges: Dank dem neuen Rechenzentrum ist man nun in der Lage, neben der klassischen Colocation neue Managed Services wie Monitoring oder Remote Hands Services anzubieten. Symotech hält ausserdem mit Infrastructure, Helpdesk und Desktop as a Service verschiedene zukunftsweisende Lösungen für seine Kunden bereit. Das breite Portfolio von massgeschneiderten Dienstleistungen macht höchste Sicherheitsstandards erforderlich, welche vom erfahrenen Datacenter-Planer Hans Jörg Rütsche beim Umsetzen des Projekts zuverlässig eingebunden wurden. Denn als Schweizer Marktführer und bekannter Systemintegrator für massgeschneiderte Datacenter-Lösungen ist es Rütsche und seinem Team ein grosses Anliegen, die höchstmöglichen Standards einzuhalten. Das Rechenzentrum als Baukasten Beim Rundgang durch die Räumlichkeiten von Symotech bleibt Grossert vor dem Datacenter stehen. Der erste «Cube» im Raum Zurzach ist so konzipiert, dass er bei Bedarf problemlos weiter ausgebaut werden kann. «Symotech braucht ein Datacenter, das skalierbar ist und einen modularen Aufbau hat, so ist die Firma für dynamisches Wachstum gewappnet», erklärt Grossert. Dank den Lösungen von Schneider Electric kann das Datacenter – einem Baukasten gleich – beliebig erweitert werden. Schneider Electric kann als einziger Anbieter die gesamte physische Infrastruktur aus einem Guss zur Verfügung stellen – von der Stromverteilung über USV-Geräte bis zum Kühlsystem, das schon mehrmals ausgezeichnet wurde. 30 Prozent Energie sparen Rütsche betont nicht nur das einwandfreie Zusammenspiel der Lösungen von Schneider Electric, sondern unterstreicht auch die moderne Technologie, mit welcher Schneider Electric ihre Lö- Schneider Live 2014 Symotech AG 63 Niederspannungs-Energieverteilung / Rechenzentren und Infrastrukturlösungen Beteiligte Unternehmen Symotech AG Kleindöttingen www.symotech.com DC-ONE AG, Kloten www.dc-one.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch Symotech AG Die Symotech AG entstand 2002 als unabhängiger IT-Dienstleister aus einem «Management-Buy-out». Ihre Dienstleistungen reichen vom Betrieb und Outsourcing von ERP- und Officesystemen bis zum Betrieb von ASP-Lösungen und Cloud Services. In den Bereichen Hochverfügbarkeit, Outputmanagement, Langzeitarchivierung sowie Planung und Realisierung von komplexen Netzwerken können Symotechs Kunden ebenfalls von deren Know-how und deren Partnern profitieren. sungen entwickelt. Besonders überzeugt hat ihn das Kühlsystem – Grossert erklärt, warum: «Das Grundprinzip beim HAC-Kühlsystem (Hot Aisle Containment oder Warmgang-Einhausung) ist die Trennung von Warm- und Kaltluft. Leistungsfähige InRow-Kühleinheiten senken die Temperatur der heissen Abluft und geben diese wieder an die Umgebung (Kaltbereich) ab. Die Wärme wird über einen geschlossenen Wasserkreislauf nach aussen geleitet.» Er fasst zusammen: «Im Vergleich zur herkömmlichen Raumkühlung, wo sich Warmluft und Kaltluft vermischen, ist diese Präzisionskühlung viel effektiver.» Das Kühlsystem von Schneider Electric ermöglicht Energieeinsparungen von 30 Prozent. Bei einem Datacenter, wo bis zu 50 Prozent der Betriebskosten auf die Elektrizität entfallen, ist das eine Menge Geld. Auch aus ökologischer Sicht ist es wichtig, dass sie das Datacenter möglichst effizient betreiben können. Gerade um die besten Zertifizierungen wie Tier III und GxP zu erhalten, ist ein hocheffizienter Betrieb unabdingbar. Für Kunden aus der Pharma- und Finanzindustrie sind Effizienz und Sicherheit zentrale Kriterien für die Wahl des Datacenter-Betreibers. Ein weiterer Wettbewerbsvorteil von Symotech ist der Standort in der Schweiz: «Wer bei uns Kunde ist, weiss immer, wo sich seine Daten befinden», betont Wolf. Neben biometrischer Zutrittskontrolle und Videokameras sorgen Badge-System, Alarm und eine Doppeltüre für bestmöglichen Schutz. Luft, die aus der Kälte kommt Der Rundgang geht weiter Richtung Stromverteilung, wo eine USV-Anlage von Schneider Electric installiert ist. Sie garantiert die unterbrechungsfreie Energieversorgung bei Netzschwankungen. Falls ein Stromausfall einmal länger dauert, übernehmen die Dieselgeneratoren vollautomatisch die Stromversorgung. Danach gehts auf dem Gebäudedach von Symotech weiter. Dort wurden zwei Chillers aufgebaut, die ebenfalls aus dem Hause Schneider Electric stammen. Sie geben die kanalisierte Warmluft im Datacenter an die Umgebung ab. Sinken die Temperaturen draussen unter zwölf Grad, setzt das sogenannte Free Cooling ein: Die Kühlgeräte schleusen die kalte Aussenluft ins Kühlsystem des Datacenters und benötigen keine zusätzliche Energie mehr für die Kälteproduktion. Das Tool, das Beziehungen darstellt Eines wird bei diesem Rundgang deutlich: Die Systeme der physischen Infrastruktur sind alle eng miteinander verbunden. Um als Datacenter-Betreiber den Energieverbrauch stets am optimalen 64 Punkt zu halten und möglichen Hitzeschäden vorzubeugen, braucht es ein Management-Tool, das diese Beziehungen der Systeme übersichtlich aufzeigt. Symotech hat sich für StruxureWare for Datacenter entschieden. Die Softwarelösung gilt als führend in der Branche. Mit StruxureWare wird das Datacenter nicht nur überwacht und kontrolliert, das Tool liefert auch wichtige Daten für ein umfassendes Monitoring. Dass alles aus einer Hand kommt, war Hans Jörg Rütsche und Thomas Wolf ein besonderes Anliegen. «Mit Schneider Electric haben wir einen Partner gefunden, der uns während der ganzen Projektphase unterstützt hat und auch nach Inbetriebnahme für uns da ist. Gibt es ein Problem, mache ich einen Anruf, und unsere persönliche Ansprechperson bei Schneider Electric kümmert sich um mein Anliegen. Auf Schneider Electrics Systemgarantie verlassen wir uns zu 100 Prozent und geben diese Sicherheit unseren Kunden weiter», erklärt Wolf zufrieden. «Die Technologie von Schneider Electric ist robust und unterstützt uns dabei, das Rechenzentrum energieeffizient zu betreiben. Dank dem modularen Aufbau sind wir für die nächsten Jahre bestens gerüstet und können beliebig erweitern.» Thomas Wolf, CEO, Symotech AG Thomas Wolf, CEO, Symotech AG; Lindo Grossert, Enterprise Account Manager, Schneider Electric; Hans Jörg Rütsche, CEO, DC-ONE AG Symotech AG Schneider Live 2014 Die Infrastruktur, die SwisscomKunden und ihre Berater glücklich macht In diesem Frühling hat Swisscom zum ersten Mal ein Rechenzentrum mit der InfrastrukturKomplettlösung von Schneider Electric in Betrieb genommen: das Georedundanz-Datacenter für das Contact Center in Chur. Die ersten Erfahrungen sind so positiv, dass Swisscom die hocheffiziente Technologie in ihr eigenes Lösungsportfolio für Kundenprojekte integriert hat. Niederspannungs-Energieverteilung / Rechenzentren und Infrastrukturlösungen Beteiligte Unternehmen Swisscom AG, Bern www.swisscom.ch VERTIKAL GmbH, Rümlang www.vertikal.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch Swisscom AG Swisscom ist der führende ICT-Anbieter der Schweiz mit Sitz in Worblaufen bei Bern und gehört zu den nachhaltigsten Unternehmen der Schweiz und Europas. Swisscom beschäftigt in der Schweiz rund 17’000 Mitarbeitende (davon knapp 1000 Lernende) und erzielte 2013 einen Umsatz von CHF 11,4 Mrd. VERTIKAL GmbH Die VERTIKAL GmbH ist ein Beratungs- und Fachplanungsunternehmen für kritische Infrastrukturen im Bereich Rechenzentren und Telekommunikation mit technischer und organisatorischer Ausprägung. Die beiden Inhaber Peter Zollinger und Charles D’Heureuse haben das Unternehmen mit Sitz in Rümlang 2007 gegründet. Swisscom ist der führende Schweizer ICT-Anbieter und eine der bekanntesten und beliebtesten Marken des Landes. Rund ein Drittel der über 17’000 Mitarbeitenden in der Schweiz hat täglich Kontakt zu Kunden, sei es im Verkauf oder im Kundenservice. Swisscom versteht sich als Begleiter in der digitalen Welt, der das Leben einfacher macht und Lösungen für die Zukunft aufzeigt. Wie wohl sich die 6,4 Millionen Mobilfunkkunden oder die über eine Million TV-Kunden bei ihrem Anbieter wirklich fühlen, zeigt sich nicht zuletzt dann, wenn Fragen oder Probleme auftreten. «Unser Contact Center hat dieselbe Bedeutung wie die Telecom-Netze selbst», sagt Karl Gschwend, technischer Leiter der Swisscom-Contact-Center-Plattform, «es ist ein enorm wichtiger Markenkontaktpunkt. Der Kundenservice soll nicht nur gut, er soll exzellent sein.» 40 Millionen Anrufe pro Jahr Karl Gschwend ist mit einem Team von 16 Mitarbeitenden für den Betrieb des Contact Center von Swisscom verantwortlich. Das Team ist auf die zwei Standorte Chur und Olten aufgeteilt. Sie sorgen dafür, dass die rund 40 Millionen Anrufe, die jedes Jahr rund um die Uhr beim Kundendienst eingehen, zielgenau an die Call-Center-Agenten verteilt werden: Jeder Anruf soll dabei vom Agenten entgegengenommen werden, der sich am besten dafür eignet. Wichtige Kriterien sind dabei die Sprache oder das Thema der Anfrage. Ebenfalls über die Contact-Center-Plattform laufen die Anrufe an die Auskunftsnummer 1811. Mit der Allgegenwart des mobilen Internets hat sich das Nutzerverhalten verändert. Die meisten Schweizerinnen und Schweizer suchen Adressen und Telefonnummern heute im Netz, die Anzahl Anrufe auf 1811 sinkt jährlich um 20 Prozent. Stark zugenommen haben dafür die sogenannten NonReal-Time-Anfragen, also Kundenanliegen, die beispielsweise per E-Mail oder über soziale Medien übermittelt werden. Schliesslich bewirtschaftet die Contact-Center-Plattform auch die internen Service-Tickets, wiederum mehrere Millionen pro Jahr. Höhere Sicherheit und Verfügbarkeit Die «IT-Fabrik», die alle diese Kundenkontakte ermöglicht, besteht aus drei verschiedenen Umgebungen. Eine für die Produktion, also den laufenden Betrieb, eine Vorproduktionsumgebung und eine Entwicklungsumgebung. Swisscom beschloss vor zwei Jahren, die Sicherheit und Verfügbarkeit der Contact-Center-Plattform zu verbessern und zu diesem Zweck ein Georedundanz-Datacenter aufzubauen. «Bedingung war», resümiert 66 Gschwend, «dass das neue Datacenter an einem geografisch anderen Ort liegt als der Hauptstandort Olten, dass am Zweitstandort möglichst viele Agenten arbeiten und dass Betriebspersonal zur Verfügung steht.» Da es aus Platzgründen nicht infrage kam, das bestehende Datacenter zu erweitern, beschloss die damalige Projektleitung, einen neuen Standort für das Rechenzentrum zu suchen. Die Wahl fiel letztlich auf Chur, wo wiederum verschiedene Lokationen geprüft wurden. Schneider-Lösungsansatz konsequent umgesetzt Dass das Georedundanz-Datacenter nicht in einen bestehenden Datacenter-Standort integriert werden konnte, erwies sich für Swisscom im Nachhinein als Gewinn. «Wir haben die Chance erhalten, ein Vollkonzept für eine neue Datacenter-Infrastruktur zu entwickeln, ohne Kompromisse mit bestehenden Anlagen eingehen zu müssen», sagt Datacenter-Planer Peter Zollinger von der VERTIKAL GmbH, den Swisscom für Konzeption und Umsetzung des Rechenzentrums beizog. Ein wichtiges Kriterium war für ihn die Skalierbarkeit der Infrastruktur, da sich bei Swisscom sowohl der Leistungsbedarf wie die organisatorischen Rahmenbedingungen rasch ändern können. Grossen Wert legten er und die Swisscom-Projektleitung zudem auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, hohe Leistungsdichten sowie – nach Möglichkeit – ein Angebot aus einer Hand. Als Sieger der Ausschreibung für Racks, Kühlkonzept und unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) ging Schneider Electric mit ihrem Lösungspaket aus einer Hand hervor – und mit ihr ein Infrastrukturkonzept, das Swisscom bisher noch nicht aus eigener Erfahrung kannte. Was neu war für Swisscom «Das Warmgangkonzept von Schneider Electric hat mich überzeugt», sagt der technische Leiter Karl Gschwend, «es ist eine Gesamtlösung, mit der wir gerüstet sind für die Zukunft.» Was war neu daran? Neu war, dass Schneider Electric den bestehenden Hohlboden am Swisscom-Standort Gäuggelistrasse in Chur zur Kühlung gar nicht mehr brauchte. Hohlböden werden in der klassischen Raumkühlung von Rechenzentren dazu benutzt, die Rechner von unten mit Kaltluft zu versorgen. Die Luft steigt durch kleine Schlitze oder Löcher im Hohlboden. Anders ist dies beim sogenannten Warmgangsystem (Hot Aisle Containment System, HACS) von Schneider Electric, das jetzt in Chur umgesetzt wurde. Dort stehen die Server-Racks mit den Rückseiten zueinander Swisscom AG Schneider Live 2014 Schneider Electric ist neuer Ecosystem-Partner von Swisscom Swisscom hat nicht nur als Telecom-Anbieter die Nase vorn, sondern zählt auch zu den führenden IT-Dienstleistern der Schweiz. Das neue Georedundanz-Datacenter des Swisscom Contact Center in Chur wird damit auch ein Referenzprojekt für Swisscom Enterprise Customers, also für Datacenter-Projekte, die Swisscom für Unternehmenskunden umsetzt. «Unsere Kunden suchen immer öfter eine Gesamtlösung, zu der auch eine sichere und effiziente Datacenter-Infrastruktur gehört», sagt Ralph Müller, Alliance Manager bei Swisscom. «Das Potenzial der IT-Komponenten in einem Datacenter ist nur dann voll nutzbar und kostengünstig zu betreiben, wenn auch die Infrastruktur optimal ausgelegt ist.» Das modular aufgebaute Lösungspaket von Schneider Electric für Racks, Kühlung, USV, Stromverteilung und ManagementSoftware dürfte dabei in Zukunft noch öfter zum Zuge kommen. Eingesetzte Produkte von Schneider Electric 18 Racks, Netshelter (Türgriffe mit Zahlenschloss) 4 InRow-Kühlsysteme 2 USV-Anlagen Galaxy 7000 2 Modular Remote Panel (Energieverteilung) 18 × 2 intelligente Stromschienen (PDU) Management-Software Datacenter-Expert Niederspannungs-Energieverteilung / Rechenzentren und Infrastrukturlösungen in zwei Reihen. Gegen oben ist der Korridor mit Plexiglas hermetisch abgedichtet. Eine Glastür, die sich automatisch schliesst, trennt den Eingangsbereich ab. Die Server werden von aussen nach innen mit Luft durchströmt, die Abwärme sammelt sich zwischen den beiden Schrankreihen und bildet den sogenannten Warmgang, in dem es bei voller Rechnerleistung bis zu 45 Grad heiss werden kann. Reihenkühlungselemente (InRow-Cooling) saugen die warme Luft an, kühlen sie über einen geschlossenen Wasserkreislauf auf Raumtemperatur und leiten sie nach aussen. Im Churer Rechenzentrum stammt die Kälte von einer neuen Kälteanlage. Sie nutzt die Energie aus der Gebäudeabluft und ist dadurch sehr effizient. Die Kühlungstechnik von Schneider Electric ist so wirksam, dass sie eine doppelt so hohe Packungsdichte erlaubt wie in gewöhnlichen Rechenzentren mit Raumkühlung. Mit anderen Worten: Auf demselben Raum können doppelt so viele Server installiert werden. Auch dies war eines der zentralen Projektziele. Thomas Fürer, verantwortlicher Account Manager bei Schneider Electric, kommentiert: «Server geben über 95 Prozent ihrer Energie in Form von Wärme ab. Die Stärke des HAC-Systems mit InRow-Coolern besteht darin, dass es die Wärme dort abführt, wo sie entsteht, nämlich direkt bei den Servern. So muss weniger Luft umgewälzt werden, was die Effizienz signifikant erhöht.» «Schneider Electric war äusserst flexibel und hat die zahlreichen Projektänderungen laufend übernommen. Wirklich ein Referenzprojekt – nicht nur hinsichtlich Energieeffizienz und Skalierbarkeit, sondern auch was die Zusammenarbeit betrifft.» Kasten aus Racks, InRow-Coolern und der Einhausung lässt sich beliebig erweitern, einem Lego-Baukasten gleich. «So hat ein Installateur fast nichts mehr zu tun», freut sich Zollinger. «Neue Stromschienen oder Klimageräte können im Handumdrehen eingebaut werden.» Für eine stabile Stromqualität sorgen die beiden Galaxy-7000-USV-Anlagen. Die zwei Tonnen schweren Aggregate liefern bei einem Stromausfall während 20 Minuten Strom. Sollte er länger ausfallen, stehen zwei robuste BBC-Dieselgeneratoren bereit, die seit über 30 Jahren in der Fernmeldezentrale ihren Dienst tun. Sie laufen noch immer einwandfrei, wie regelmässige Tests zeigen. «Wirklich ein Referenzprojekt» Das neue Rechenzentrum der Contact-CenterPlattform in Chur ist seit Ende März 2014 operativ. Zuvor wurde es über ein halbes Jahr erfolgreich getestet. «Wenn der Standort Olten ein Problem mit der Verfügbarkeit hat, übernehmen wir hier in Chur bei laufendem Betrieb», erklärt Karl Gschwend. Die Gesamtverfügbarkeit des Contact Center, das den vielfältigen Kundenkontakt von Swisscom am Leben hält, betrug im letzten Jahr 99,88 Prozent. «Mit unserem neuen RZ in Chur müsste dieser Wert 2014 nochmals steigen», freut er sich. Auf die Zusammenarbeit mit Schneider Electric im vergangenen Jahr blickt er gerne zurück. «Schneider Electric war äusserst flexibel und hat die zahlreichen Projektänderungen laufend übernommen», sagt Gschwend. «Wirklich ein Referenzprojekt – nicht nur hinsichtlich Energieeffizienz und Skalierbarkeit, sondern auch was die Zusammenarbeit betrifft.» Karl Gschwend, technischer Leiter Swisscom-Contact-Center-Plattform Einfache Skalierbarkeit – kein Installateur mehr nötig beim Ausbau Reihenkühlung statt Raumkühlung – das sollte im neuen Swisscom-Datacenter nicht die einzige Innovation bleiben. Neu war auch die einfache Skalierbarkeit der Infrastruktur: Bisher waren Energieverteilung, USV-Anlagen und Kühleinheiten stets fest installiert und mussten von Anfang an «richtig» dimensioniert werden, d. h. auf zehn bis 15 Jahre hinaus. Beim Cube von Schneider Electric ist dies anders. Der elegante schwarze 68 Karl Gschwend, Head of CIM-Operation, Swisscom; Kent Eriksen, Projektleiter, Schneider Electric; Thomas Fuerer, Partner Account Manager, Schneider Electric; Peter Zollinger, Geschäftsführer, VERTIKAL GmbH Swisscom AG Schneider Live 2014 Installations- und Gebäudesystemtechnik «Die Betriebskosten machen auf den Lebenszyklus eines Gebäudes gesehen 75 % der Kosten aus. Mit bis zu 30 % Energieeinsparung schaffen wir für öffentliche Gebäude und Zweckbauten einen ökonomischen und ökologischen Mehrwert, der auch punkto Komfort, Design und Sicherheit keine Wünsche mehr offenlässt.» Reto Steinmann, Vice President Business Unit Partner Retail Ein Selbstversuch in Gebäudeautomation Am eigenen Gebäude seine Expertise und sein Know-how demonstrieren? Viel besser lassen sich Marketingziele und Wohlbefinden der Angestellten wohl kaum vereinen. Für ihre Mitarbeitenden und Kunden hat die Hälg Building Services Group ihren Hauptsitz in St. Gallen zum Referenzbau gemacht, der zeigt, dass sich energieeffiziente, klimaschonende Lösungen und ein angenehmes Raumklima nicht widersprechen. Hier erlebt der Besucher live, was die Gebäudeautomation von morgen zu bieten hat. Installations- und Gebäudesystemtechnik Hälg setzt auf StruxureWare Building Operation StruxureWare Building Operation ist die neuste Generation von Building-Management-SystemLösungen. Diese sorgt für Steuerung, Überwachung und Management sämtlicher Gebäudesysteme wie etwa HLK, Einzelraumregulierung, Sicherheit, und Energiemanagement. StruxureWare Building Operation lässt sich leicht mit anderer StruxureWareSoftware verknüpfen, die auf individuelle Bedürfnisse von Schlüsselmarktsegmenten ausgerichtet ist. Unterstützt durch EcoStruxure-Web-Services vereinen Softwarepakete zentrale Anwendungen auf allen Unternehmensebenen. Sie bieten eine skalierbare Plattform, eine einfache Integration in bestehende und Drittanbietersysteme und eine nahtlose Benutzererfahrung. Die StruxureWare-Software liefert die richtige Information an die richtige Person – jederzeit und überall. Die Hälg Building Services Group mit Sitz in St. Gal- einem äusserst erfolgreichen Unternehmen. Von len hat sich in den letzten Jahrzehnten vom klasdiesem Erfolg profitiert auch Schneider Electric. sischen Heizungsinstallationsunternehmen zu einem So hat der strategische Partner gemeinsam mit Hälg bereits diverse Grossprojekte in der Schweiz der führenden Experten im Bereich Haustechnik und Gebäudeautomation entwickelt. Wie Schneider realisiert, darunter Prestigebauten wie den WTOHauptsitz in Genf. Electric hat es sich das Familienunternehmen zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch zu senken Die Hälg Group betreut ihre Kunden an und den Komfort innerhalb von Gebäuden zu er19 Standorten in der ganzen Schweiz. Die verschiehöhen. Grosse Gebäudeprojekte in der ganzen denen Abteilungen der Gruppe mit ihren rund Schweiz und die erfolgreiche Zusammenarbeit 900 Mitarbeitenden decken ein breites Spektrum mit wichtigen Partnern machen die Hälg Group zu in der Haustechnik und Gebäudeautomation ab. Schneider Live 2014 Hälg Building Services Group Beteiligte Unternehmen Hälg Building Services Group, St. Gallen www.haelg.ch Schneider Electric (Schweiz) AG, Ittigen www.schneider-electric.ch 71 Installations- und Gebäudesystemtechnik «Dadurch können wir auf individuelle Wünsche der Kunden eingehen und die richtige Lösung zügig und erfolgreich umsetzen», erklärt Marc Dürr, Teamleiter Gebäudeautomation St. Gallen, Hälg & Co. AG. Hälg Building Services Group Als Familienunternehmen in vierter Generation durch die Inhaber Roger und Marcel Baumer geführt, orientiert sich die Hälg Group (Gruppe) an einer langfristigen und nachhaltigen Zielsetzung: Sie will das führende Schweizer Dienstleistungsunternehmen für Gebäudetechnik im Bereich Heizung, Lüftung, Klima, Kälte und Sanitär über den ganzen Lebenszyklus einer Anlage sein. Die Unternehmensgruppe beschäftigt zurzeit an 19 Standorten in der Schweiz 890 Mitarbeitende und erzielte 2013 einen Umsatz von 298 Millionen Schweizer Franken. Zur Hälg Group gehören: Hälg Holding AG, Hälg & Co. AG, Klima AG, Zahn & Co. AG, Hälg Facility Management AG und Brunner Haustechnik AG. Innovation ohne Risiko Mit dem Referenzprojekt am eigenen Hauptsitz haben Dürr und sein Team nun die Möglichkeit, ihre Kunden in einem Vorzeigeobjekt zu empfangen, das stellvertretend für eine zukunftsweisende Gebäudeautomation steht respektive für die gelungene Zusammenarbeit zwischen der Hälg Group und Schneider Electric. Im neuen Bau, der im Sommer 2014 bezugsbereit ist, können die Kunden live erleben, was Gebäudeautomation konkret bedeutet. Automatische Klimaregulierung, Storen, die über Touch-Panels oder im BuildingManagement-System gesteuert werden können, und vieles mehr, was die Gebäudeautomation zu bieten hat, werden Bestandteil der neuen Infrastruktur sein. Dazu meint Dürr: «Nicht von ungefähr heisst unser Credo ‹Innovation ohne Risiko›. Mit dieser Denkweise setzen wir die Wünsche der Kunden konsequent um.» Sie profitieren von neuartigen, energieeffizienten Lösungen, ohne Störungen oder Ausfälle zu riskieren. Mit Schneider Electric hat die Hälg Group dabei einen lösungsorientierten Partner gefunden, der durch seine Beständigkeit überzeugt und ebenso durch die Fähigkeit seiner Produkte, miteinander zu kommunizieren. «Es war uns wichtig, ein Gebäude zu bauen, das eine optimale Raumatmosphäre für unsere Mitarbeitenden bietet, aber trotzdem effizient und nachhaltig ist. In allen Räumen – von den Büros über die Sitzungszimmer bis hin zu der Produktionshalle – haben wir diese Voraussetzungen erfüllt. Das war nur dank den ganzheitlichen Lösungen von Schneider Electric möglich», so Dürr. Überzeugend von der Energieverteilung bis zum Design-Taster Simon Scherrer, Projektleiter Gebäudeautomation, St. Gallen, Hälg & Co. AG, ergänzt: «Wir entschieden uns, in der Planungsphase Lösungen einzusetzen, mit denen wir bereits Erfahrung hatten und von denen wir wussten, dass sie realisierbar sind. Von der Energieverteilung bis zum edlen Design-Taster überzeugte uns Schneider Electric mit ihrem umfassenden Portfolio. Darum hat sie den 72 Zuschlag für sämtliche Systembereiche erhalten», sagt Scherrer, der sich als Projektleiter intensiv mit den Lösungen von Schneider Electric während der Planung und des Baus befasst hat. Er ist überzeugt, dass Schneider Electric dank den modularen und offenen Systemen in allen Bereichen der Gebäudeautomation und Energieverteilung bei diesem Projekt die beste Wahl war. Ein grosser Pluspunkt von Schneider Electric sind ausserdem die vielseitigen Branding-Möglichkeiten ihrer Produkte. «Als Hälg & Co. AG ist es wichtig für uns, dass wir gegenüber dem Kunden und gegen aussen unsere Marke vermitteln. Das heisst, dass wir bei einem Kunden als Hälg & Co. AG auftreten respektive die Lösungen im entsprechenden Hälg-Look daherkommen – Schneider Electric bietet dafür optimale Möglichkeiten», betont Dürr. Üben mit «Lukas» Das Gebäudeautomationsteam der Hälg & Co. AG St. Gallen kennt die Produkte von Schneider Electric sehr gut, doch sei jedes Projekt einzigartig, sagt Dürr. Für ihn und sein Team war «Lukas», wie sie den Hauptsitz an der Lukasstrasse nennen, daher auch ein Übungsfeld, auf dem sie ihr Know-how und ihre Erfahrungen testen und verbessern konnten. Was ist alles möglich? Mit welchen Lösungen können die verschiedenen Bedürfnisse am besten abgedeckt werden? Wie vereinbaren wir hohen Komfort und Energieverbrauchssenkung? «Mein Team hat während der Planung und der Realisation viel dazugelernt. Wir sind nun noch vertrauter mit den Schneider-Electric-Lösungen, was natürlich auch unseren Kunden zugutekommt», sagt Dürr. Ein Programm, das alle anderen dirigiert «Auch aufseiten von Schneider Electric haben wir neue und durchwegs positive Erfahrungen gemacht», sagt Alex Stoop, Sales Manager bei Schneider Electric, Buildings Business Schweiz und Österreich. Denn auch für sie ist das Grossprojekt ein Novum, da verschiedene Business Units von Schneider Electric wie Power, Residential oder Feller, Energie Management und Buildings am Projekt beteiligt waren und zusammenwirkten. Das bedeutet konkret, dass von der Steckdose über die gesamte KNX-Bedienung der Räume, die Steuerung des HLK-Bereichs, die Energiever- Hälg Building Services Group Schneider Live 2014 Eingesetzte Produkte von Schneider Electric Breites Feller Sortiment an Schaltern, Steckdosen, Bodendosen, Tastern, KNX-Sensorik und Touch-Panels Leistungsschalter Compact NSX Gebäudemanagement-System SmartStruxure Automationsserver I/O-Module Benutzersoftware Workstation Übergeordnetes Leitsystem Enterprise Server & Report Server Energiemanagement-Software Energy Operation Installations- und Gebäudesystemtechnik «Durchgängigkeit heisst für uns, dass wir unseren Kunden abgestimmte Services und eine individuelle Lösung bieten können, vom Anfang bis zum Schluss eines Projekts. Mit Schneider Electric haben wir einen Partner gefunden, der uns dabei voll und ganz ergänzt und unterstützt.» Marc Dürr, Teamleiter Gebäudeautomation St. Gallen, Hälg & Co. AG teilungen und die Video-Überwachungssysteme von Pelco bis zum Energiemanagement alles von Schneider Electric stammt und miteinander kommuniziert. Aus all den verschiedenen Komponenten ist eine Gesamtlösung entstanden, die über die Software StruxureWare Building Operation einheitlich gesteuert wird. Intuitiv, durchlässig und kommunikationsfähig Diese Durchgängigkeit fördert Stoop ganz bewusst: «Früher arbeitete jede Schneider Electric Unit für sich, kompatible Lösungen über die verschiedenen Abteilungen hinaus waren eher selten. In den letzten Jahren hat sich aber einiges getan und die Units arbeiten intensiver zusammen», sagt er. Für Dürr und sein Team bedeutet Durchgängigkeit einen reibungslosen Ablauf ihrer Services, eine nahtlose Kommunikation und ein intuitives Gebäudemanagement. «Ein klares Bekenntnis zur langfristigen Zusammenarbeit der beiden BuildingsSpezialisten», betonen die beiden unisono. Marc Dürr, Teamleiter Gebäudeautomation St. Gallen, Hälg & Co. AG; Simon Scherrer, Projektleiter, Hälg & Co. AG; Alex Stoop, Sales Manager Buildings, Schneider Electric 74 Hälg Building Services Group Schneider Live 2014 Wir helfen Menschen und Unternehmen, dank Energieeffizienz mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen. Ein Unternehmen – ein Service Mit seinen individuellen, massgeschneiderten Lösungen für Energiemanagement und Service sichert Schneider Electric mit seinen Tochterunternehmen die Energieeffizienz und Produktivität Ihrer Maschinen und Anlagen – über den gesamten Lebenszyklus. Ihre Vorteile: Kostensenkung durch optimierte Energieeffizienz Service direkt vom Hersteller Gewohnter Ansprechpartner Einheitliche, transparente Servicekonditionen Produktivität und Verfügbarkeit Ihrer Anlagen und Maschinen Sicher: indem wir Ihr Unternehmen und Ihre Kunden schützen. Zuverlässig: indem wir Ihnen eine unterbrechungsfreie Stromversorgung garantieren. Effizient: indem wir Ihnen bis zu 30 % Energieeinsparung ermöglichen. Produktiv: indem wir Ihre Betriebskosten nachhaltig reduzieren. Schneider Electric (Schweiz) AG www.schneider-electric.ch 3063Ittigen 9400Rorschach 1020Renens 5036Oberentfelden 5430Wettingen Feller AG www.feller.ch Zahlen und Fakten: Schneider Electric weltweit gegründet 1836 über 150’000 Mitarbeitende Niederlassungen in mehr als 100 Ländern 24 Mrd. EUR Umsatz (2013) Rang 10 der Global Top 100 Most Sustainable Companies Schneider Electric in der Schweiz über 1000 Mitarbeitende, davon 67 Lernende 500 Mio. CHF Umsatz (2012) 8810Horgen 1020Renens Make the most of your energy Schneider Electric (Schweiz) AG Schermenwaldstrasse 11 3063 Ittigen Tel.+41 (0)31 917 33 33 Fax+41 (0)31 917 33 66 www.schneider-electric.ch LIV E14D Weitere Niederlassungen 9400 Rorschach 5036 Oberentfelden 5430 Wettingen Schneider Electric (Suisse) SA Caudray 6 1020 Renens Tel.+41 (0)21 654 07 00 Fax+41 (0)21 654 07 01 www.schneider-electric.ch