Grace Kelly - meine
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Grace Kelly - meine
Grace Kelly Grace Patricia Kelly, später Fürstin Gracia Patricia (* 12. November 1929 in Philadelphia, Pennsylvania; † 14. September 1982 in Monte Carlo, Monaco) war eine US-amerikanische Filmschauspielerin. 1956 heiratete sie Fürst Rainier III. und wurde dadurch zur Fürstin von Monaco. Grace Patricia wurde als drittes von vier Kindern des erfolgreichen Bauunternehmers John Brendon Kelly (1890–1960) und seiner Frau Margaret Majer geboren. Die Vorfahren ihres Vaters John Brendon Kelly waren irischer Abstammung. Er arbeitete sich vom Maurer zum millionenschweren Bauunternehmer hoch. Zudem war er mehrfacher Olympiasieger im Rudern, zusammen mit seinem Cousin Paul Castello (1920 in Antwerpen und 1924 in Paris). Ihre Mutter Margaret hatte deutsche Wurzeln, war ebenfalls sportlich und war die erste Sportlehrerin an der University of Pennsylvania. Ihr Bruder John Brendon Kelly jr. (1922–1985) wurde vom Vater zum Profi-Ruderer trainiert. Er nahm dreimal an den Olympischen Spielen teil (1948 in London, 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne) und errang 1956 in Australien eine Bronzemedaille. Ihre Schwestern Peggy (* 1920) und Lizanne (* 1933) zählten in ihrer Schulzeit zu den besten Schwimmerinnen. Mit der häufig kränkelnden Grace konnte ihr Vater hingegen wenig anfangen, da sie nicht sportbegeistert war. Ihre Interessen lagen am Ballettunterricht und dem Theater. Das Bestreben ihrer ehrgeizigen und nach Anerkennung der feinen Gesellschaft suchenden Eltern war es, ihre Tochter möglichst reich und in ein gutes Haus zu verheiraten. Die Männer, die Grace durch ihren Beruf kennen lernte, entsprachen jedoch nicht diesem Ideal. Obwohl die Eltern wenig von ihrem Beruf hielten, lag ihr die Schauspielkunst im Blut: Ein Onkel Grace Kellys war der berühmte Bühnenschauspieler Walter Kelly, ein anderer der ebenso angesehene Schriftsteller und PulitzerPreisträger George Kelly. Filmkarriere Nach dem High-School-Abschluss studierte Grace Kelly von 1947 bis 1949 an der American Academy of Dramatic Arts in New York. Nebenbei machte sie als Fotomodell auf sich aufmerksam und stand für TVWerbung vor der Kamera. Zwei Jahre später debütierte sie am Broadway in dem Stück Der Vater, allerdings nicht sehr erfolgreich. Dann wurde Hollywood auf die junge Schauspielerin aufmerksam. Das Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer nahm sie unter Vertrag und lieh sie auch an andere Filmstudios, wie Warner Bros. und Paramount Pictures für 60.000 US-Dollar pro Film aus. 1951 stand sie erstmals mit einer kleinen Rolle in Vierzehn Stunden (1951) unter der Regie von Henry Hathaway vor der Kamera. Bereits bei ihrem zweiten Film war dies anders. In dem Western Zwölf Uhr mittags (1952) spielt sie die frisch vermählte Ehefrau eines Kleinstadt-Marshals (Gary Cooper). Der überaus erfolgreiche Film machte Grace Kelly schlagartig zu einem der großen Stars der 50er Jahre, und sie stieg in die Riege der beliebtesten Darstellerinnen auf. An der Seite von Clark Gable spielte sie in Mogambo (1953) unter der Regie von John Ford die junge Frau Linda. Ihre Darstellung brachte ihr als beste Nebendarstellerin Oscar- und Golden Globe-Nominierungen ein. Bereits ihr nächster Film sicherte ihr die Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin; in Ein Mädchen vom Lande (1954) von George Seaton spielte sie die Ehefrau eines Alkoholikers. Im selben Jahr war sie noch einmal in Grünes Feuer (1954) von Andrew Marton in den Kinos zu sehen. Alfred Hitchcock holte Grace Kelly dreimal vor die Kamera. Ihre Zusammenarbeit begann mit Bei Anruf Mord (1954). Die Handlung spielt fast ausschließlich in einem Raum; Regisseur und Kameramann experimentierten mit neuen 3D-Aufnahmemöglichkeiten. Der Regisseur schätzte die Qualitäten von Grace Kelly. Sie zeigte Sehnsucht, Hingabe und Leidenschaft und wurde so zu einer typischen Hitchcock-Heldin. Danach arbeiteten Hitchcock und Kelly bei dem Klassiker Das Fenster zum Hof (1954) zusammen. Hier spielte Grace Kelly ein erfolgreiches Fotomodell und die Geliebte des wegen seines Gipsbeins ans Haus gefesselten Fotoreporters Jeff (James Stewart). Von den Kritikern wurde die Darstellung der Schauspielerin hoch gelobt. Über den Dächern von Nizza (1955) war ihre letzte Arbeit mit Alfred Hitchcock. Sie spielte hier die Millionärin Frances Stevens, die sich der Avancen des Meisterdiebs John Robie (Cary Grant) erwehrt, ihn aber gleichzeitig lustvoll umgarnt. In Amerika entstand die Liebeskomödie Der Schwan (1956) unter der Regie von Charles Vidor. Kelly gab eine Prinzessin, an der der Prinz (Alec Guinness) scheinbar nicht mehr interessiert ist. Beim Publikum erfolgreich war ebenfalls der Musikfilm Die oberen Zehntausend (1956). Gelassen, humorvoll und mit Sinn für Tiefe spielte Grace Kelly die schöne Reiche Daisy Cord, die ihre wahren Gefühle erst entdecken muss. In dem Musical von Cole Porter sang sie das Duett True Love gemeinsam mit Bing Crosby. Es wurde auch als Single veröffentlicht und führte zu einer Goldenen Schallplatte für beide. Hochzeit mit Fürst Rainier Grace Kelly lernte Fürst Rainier III. de Grimaldi 1955 während ihres Besuches der Filmfestspiele von Cannes kennen. Damals war sie eigentlich gar nicht in Stimmung gewesen, der Einladung nach Cannes zu folgen. Doch da es Grace Kelly während der Dreharbeiten zu „Über den Dächern von Nizza“ so gut in Südfrankreich gefallen hatte, ließ sie sich von ihrem Agenten überzeugen. Die Zeitung Paris Match organisierte dann unter der Federführung des Journalisten Pierre Galante ein Zusammentreffen zwischen dem Fürsten und dem Hollywoodstar für eine lesenswerte Titelstory unter der Überschrift „Filmprinzessin trifft echten Fürsten“. Von da an hielt Fürst Rainier mit Grace Kelly Briefkontakt. Der Junggeselle war so von Grace Kelly hingerissen, dass er zu Weihnachten in die Staaten reiste und bei den Kellys in aller Form um die Hand ihrer Tochter anhielt. Die Mitgift der Braut betrug zwei Millionen US-Dollar. Einen Tag vor der offiziellen Verlobung am 5. Januar 1956 mit Fürst Rainier gab Grace Kelly ihrem damaligen Verlobten, dem Modeschöpfer Oleg Cassini, den Laufpass. Am 12. April traf Grace Kelly zusammen mit ihrer Familie an Bord des Passagierdampfers Constitution in Monaco ein. Es regnete rote und weiße Nelken vom Himmel, als sie von dem griechischen Reeder Aristoteles Onassis in einem Beiboot an Land gebracht wurde. Am 19. April 1956 wurden Grace und Rainier in der St. Nicholas-Kathedrale von Monaco von Erzbischof Gilles Barthe getraut, und aus der amerikanischen Filmprinzessin wurde Fürstin Gracia Patricia. Die Heirat mit Fürst Rainier III. von Monaco wurde die „Hochzeit des Jahrhunderts“. Leben als Fürstin von Monaco Die Fürstenfamilie verhielt sich gegenüber dem „Starlet“ reserviert, lange verstand und sprach Fürstin Gracia Patricia die französische Sprache nur schlecht. Die Fürstin lehnte fast alle Angebote für Bühne und Film ab – darunter auch die Hauptrolle im Hitchcock-Film Marnie –, weil Rainier und das monegassische Volk der Ansicht waren, dass sich das Filmen mit den Aufgaben einer Landesmutter nicht verträgt. Darauf engagierte sie sich für karitative Aufgaben, achtete auf höfische Etikette und betätigte sich als Künstlerin. Vor ihrer Hochzeit hatte es in Monaco kaum gesellschaftliches Leben und Luxusjachten im Hafen gegeben. Dem bereitete Gracia ein Ende, indem sie zu glanzvollen Galas einlud. Sie rief den berühmten Rosenball ins Leben und die Blumenschau; sie organisierte Ballettabende, Konzerte und Wohltätigkeitsveranstaltungen. Aus der Ehe mit Fürst Rainier gingen die Kinder Caroline, Albert und Stéphanie hervor. Weil sie ihre Freundschaften mit früheren Kollegen sorgsam pflegte, kamen viele große Filmstars nach Monte Carlo. Bald zogen ihre Feste auch den internationalen Jetset, die Reichen und Berühmten aus aller Welt nach Monaco. Im November 1970 wirkte sie an einer Londoner Wohltätigkeitsveranstaltung neben Frank Sinatra (1915– 1998) und Bob Hope (1903–2003) mit. 1976 wählte man sie in den Aufsichtsrat des Filmstudios 20th Century Fox. Unfall und Tod Bei der Heimfahrt aus ihrer Sommerresidenz Roc Agel am Vormittag des 13. September 1982 kam Gracia Patricia an der Seite ihrer Tochter Stéphanie auf der Route de La Turbie hinter dem Lenkrad ihres zehnjährigen Rover 3500 in einer Haarnadelkurve aus ungeklärten Gründen von der Straße ab und stürzte 40 Meter tief einen Abhang hinunter. Es ist immer wieder zu lesen, dass Grace Kelly 1954 im Film Über den Dächern von Nizza dieselbe Kurve passiert haben soll. Dies ist nicht der Fall. Trotz einiger Ähnlichkeiten kommt die besagte Todeskurve in diesem Film nicht vor. Die berühmte Dialogszene beim Picknick im Auto mit Cary Grant wurde unterhalb der Route de Beausoleil knapp 3 km nordöstlich der Unfallstelle gedreht. Gracia Patricia erlitt bei dem Unfall schwere Verletzungen, denen sie am folgenden Tag im Alter von 52 Jahren erlag. Prinzessin Stéphanie überlebte den Unfall trotz schwerer Verletzungen der Halswirbelsäule. Drei Tage lang konnten die Monegassen am offenen Sarg in der Schlosskapelle Abschied von ihrer Landesmutter nehmen, bevor Gracia Patricia am 18. September 1982 in Anwesenheit von rund 800 geladenen Trauergästen – darunter ihre Geschwister, zahlreiche ihrer ehemaligen Filmkollegen sowie Mitglieder vieler Herrscherhäuser – in der St.-Nicholas-Kathedrale zu Grabe getragen wurde. Nachwirkung Zeit ihres Lebens galt Grace Kelly weltweit als Stilikone und modisches Vorbild für die Frauen ihrer Generation. Aus Anlass ihrer Verlobung benannte die französische Lederwarenfirma Hermès im Jahr 1956 eine Handtasche nach Grace Kelly. Der Kelly Bag ist inzwischen ein Handtaschenklassiker und bis heute im Handel erhältlich. Aus Anlass ihres 25. Todestages erschien 2007 im Fürstentum Monaco die erste 2-Euro-Gedenkmünze mit einem Porträt der Fürstin. Mit einer Prägung von nur 20.001 Stück besitzt diese Münze die bisher kleinste Auflage aller 2-Euro-Münzen. Aufgrund der geringen Prägezahl steigerte sich der Wert bereits vor der Ausgabe auf mehr als den hundertfachen Nennwert, wodurch die Münze zu einem wertvollen Sammlerobjekt geworden ist. Die deutsche Punkrock-Band Die Ärzte veröffentlichte auf ihrem Album Die Ärzte früher! – Der Ausverkauf geht weiter! einen Song mit dem Titel Grace Kelly, der von einer fiktiven Affäre mit einem Bandmitglied handelt. Auch andere Künstler wie die US-amerikanische Rockbank Eels und der britische Musiker Mika setzten Grace Kelly ein musikalisches Denkmal. Filmografie 1951: Vierzehn Stunden (Fourteen Hours) - Regie: Henry Hathaway - mit Paul Douglas, Richard Basehart und Barbara Bel Geddes 1952: 12 Uhr mittags (High Noon) - Regie: Fred Zinnemann - mit Gary Cooper und Lloyd Bridges 1953: Mogambo - Regie: John Ford - mit Clark Gable und Ava Gardner 1954: Bei Anruf Mord (Dial M for Murder) - Regie: Alfred Hitchcock - mit Ray Milland 1954: Das Fenster zum Hof (Rear Window) - Regie: Alfred Hitchcock - mit James Stewart 1954: Ein Mädchen vom Lande (The Country Girl) - Regie: George Seaton - mit Bing Crosby und William Holden 1954: Grünes Feuer (Green Fire) - Regie: Andrew Marton - mit Stewart Granger 1954: Die Brücken von Toko-Ri (The Bridges at Toko-Ri) - Regie: Mark Robson nach dem Roman von James A. Michener - mit William Holden, Fredric March und Mickey Rooney 1955: Über den Dächern von Nizza (To Catch a Thief) - Regie: Alfred Hitchcock - mit Cary Grant 1956: Der Schwan (The Swan) - Regie: Charles Vidor - mit Alec Guinness 1956: Die oberen Zehntausend (High Society) - Regie: Charles Walters - mit Bing Crosby, Frank Sinatra und Louis Armstrong 1959: Glück und Liebe in Monaco (Invitation to Monte Carlo) - Regie: Hermann Leitner - mit Germaine Damar, Claus Biederstaedt und Frank Sinatra Zitat „Natürlich möchte ich heiraten. Aber meine Karriere liegt mir mehr am Herzen als der Gedanke an die Ehe. Wenn ich jetzt aufhörte – und aufhören müsste ich, weil die Ehe nach meiner Auffassung eine Frau ganz beansprucht –, dann würde ich mich womöglich mein Leben lang mit dem Gedanken quälen, welch große Schauspielerin ich hätte werden können.“ – GRACE KELLY, MÄRZ 1955