Rezension „Die Physiker“ Im Folgenden werde ich mich zur
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Rezension „Die Physiker“ Im Folgenden werde ich mich zur
Rezension „Die Physiker“ Im Folgenden werde ich mich zur theatralischen Darbietung des Dramas „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt äußern. Um eine Bewertungsstruktur zu schaffen, möchte ich einzelne Kritikpunkte Punkt für Punkt abarbeiten. Angefangen mit der Besetzung werde ich auf die schauspielerische Leistung, die Gestaltung des Bühnenbildes und den Einsatz technischer Effekte und Accessoires eingehen. Die Besetzung der verschiedenen Rollen war anfangs nicht leicht nachzuvollziehen: Kurioserweise trug der Inspektor mit Hut eingangs ein schwarzfarbiges T-Shirt mit der Aufschrift „Albert Einstein“. Im Laufe der Zeit wurde der Inspektorhut an den Georg Beutler alias Newton spielenden Schauspieler weitergegeben wodurch schnell klar war, dass ein Schauspieler bzw. Schauspielerin mehrere Rollen ausüben musste. Aufgrund der Minderbesetzung von insgesamt sechs Schauspielern und Schauspielerinnen für in dem Drama 20 auftretende Protagonisten war eine Eins-zu-EinsRollenbesetzung nicht möglich. Darüber hinaus waren Figuren, wie zum Beispiel die Söhne von Frau Rose, in der Theatervorführung nicht anwesend. Meiner Meinung nach war es nicht schlimm, dass manche, unwichtigere Rollen weggefallen sind. Durch das ständige Wechseln der Rollen sollte die Verrücktheit des gesamten Dramas und die Verrücktheit dem Zuschauer wohl authentisch vermittelt werden, wodurch der Effekt gelungen ist, dass der Zuschauer selbst verwirrt wurde. Die schauspielerische Leistung hielt sich ziemlich in Grenzen. Ich hatte den Eindruck, dass alle Protagonisten im Sanatorium von Beginn an verrückt waren. Vor allem der Missionar Rose wirkte sogar verrückter als die scheinbaren Patienten Möbius, Newton und Einstein selbst. Auch Frau von Zahnd zickte in der ganzen Darbietung nur wild herum und wirkte mir dadurch an keiner Stelle wirklich seriös. Leider kam dadurch auch der im Buch komplett unerwartete Wendepunkt, als sich Frau von Zahnd als die einzige Verrückte im Irrenhaus bekannt macht, nicht überraschend, sondern war eher nur eine Frage der Zeit und nicht der Rede wert. Von den Schauspielern an sich hat mir eigentlich nur der übergewichtige Mann einigermaßen gefallen. In jeder Rolle machte er einen engagierten Eindruck und sorgte an der einen oder anderen Stelle für ein kleines Lachen, wobei er den schon angesprochenen Missionar Rose zu übertrieben verrückt dargestellt hat. Man muss auch sagen, dass es sich bei „Die Physiker“ um eine Komödie handelt. Die anderen Schauspieler ließen eher auf ein Trauerspiel vermuten, waren einfach langweilig oder zu abgedreht wie Frau von Zahnd. Die Umsetzung der Vorlage ist im Großen und Ganzen aber geglückt. Die Spielkiste, die Barbiepuppe alias Monika Stettler sowie das Schiffeversenken wurden hinzugefügt. Erstere beide Ergänzungen fand ich ziemlich banal, das Schiffeversenken regte den Zuschauer aber zum Nachdenken an, was dahinter stecken könnte In der ganzen Aufführung fehlten mir die technischen Effekte. Als Einstein geigte, hätte man zumindest Musik einspielen können und ihm nicht nur einen Spielwürfel in die Hand drücken sollen. Ansonsten war die Bühnenbildgestaltung dazu sehr schlicht und langweilig, auch wenn es in dem Drama eine Einheit von Ort und Zeit gibt. Abgesehen davon wurde als Schiffeversenkenspielfeld einfach die „Die Physiker“-Lektüre benutzt. Nicht sehr professionell! Ich würde das Theaterstück im Nachhinein niemandem empfehlen. Es ist insgesamt betrachtet nichts Besonderes. Zwar waren die Schauspieler textsicher und haben deutlich gesprochen, doch gelingt es zum Beispiel nicht, den Rollentausch von den scheinbar irren Patienten und der Doktorin zu eigentlich gesunden Agenten und der irren Doktorin zu veranschaulichen. Für kleine Grundschulkinder mag es vielleicht ganz lustig sein, einen schwergewichtigen, lustigen Mann zu sehen, mehr wird denen aber auch nicht gefallen! Ich kann sagen, dass es sich nicht gelohnt hat, für diese zum Teil untalentierte, müde Hobbytruppe auch noch Geld zu bezahlen. Die Schauspieler mögen alle nette Menschen sein, doch haben sie nicht für große „Ahs“ und „Ohs“ sorgen können. Auch reicht schon gar nicht die Optik der Personen aus, um schauspielerische Defizite zu verdecken, eher im Gegenteil!