Infobulletin_2005-2 - Calcutta Project Basel
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Infobulletin_2005-2 - Calcutta Project Basel
Wir entwickeln Zusammenarbeit Nr. 2 / 2005 Infobulletin Inhaltsverzeichnis Editorial 3 India visits Switzerland 4 Fest der Farben 7 Der Stiftungsrat 10 Impressum 11 Titelbild: Ausflug mit der Delegation aus Indien im Museum Ballenberg Editorial Liebe Freundinnen und Freunde des Calcutta Project Was macht das Calcutta Project so besonders? Wir kennen unsere Partner in Calcutta persönlich! Im Mai besuchte uns die Leitung unseres indischen Partnervereins während zwei Wochen hier in der Schweiz. In zahlreichen Workshops und Diskussionen konnten wir persönlich indische und schweizerische Ansichten, Pläne und Wünsche vergleichen und abgleichen. Wir haben zusammen ehrgeizige, neue Ziele für das Calcutta Project definiert, die das Project weiterbringen werden. Lesen Sie im Infobulletin nach, wie damit die Nachhaltigkeit des Calcutta Projects gesichert wird. Im Oktober machten wir grossen Schritt vorwärts: Das Konika Haus gehört uns! Damit erreicht das Calcutta Project Basel einen neuen Meilenstein. Wenn das Haus die dringend nötigen Renovationen überstanden hat, wird darin der neue Kinderhort eingerichtet. Bis es aber soweit ist, wird es noch einige Monate dauern, da das Haus unter dem Monsun sehr gelitten hat. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die dieses neue Programm unterstützt haben! Zum Schluss möchte ich sie auf unsere Homepage www.calcutta-project.ch aufmerksam machen, die immer über die neusten Aktivitäten informiert. Mit herzlichen Grüssen Judith Heckendorn Präsidentin Stiftungsrat Seite 4 Infobulletin Nr. 2 / 2005 India visits Switzerland Ein Bericht über die Meetings mit dem SB Devi Charity Home, welche über die Zukunft des CP entscheiden Eine Delegation unseres Partnervereins war in der Schweiz um zusammen mit uns Lösungsansätze für die Zukunft des Calcutta Project, für Nachhaltigkeit und Wachstum zu erarbeiten. In zahlreichen Sitzungen, Vorträgen und Workshops haben wir uns mit fundamentalen Themen auseinander gesetzt. Das SB Devi Charity Home und das Calcutta Project Basel kommunizieren im täglichen Geschäft fast ausschliesslich per E-Mail und Telefon. Wenn es darum geht, Berichte über die Aktionen auszutauschen oder kurzfristige Ziele zu diskutieren, ist dies eine sehr effiziente Methode der Kommunikation. Langfristige Ziele und Probleme, die nicht per E-Mail oder Telefon gelöst werden können, bedürfen aber anderer, direkterer Methoden der Kommunikation. Es wurde Zeit, strategisch wichtige, langfristige Ziele mit unserem Partnerverein zu besprechen. Darum wurden der General Secretary und die Project Supervisoren in die Schweiz eingeladen zu einer Reihe von Meetings, an welchen mit hoher Produktivität an Lösungen gearbeitet werden konnte. Das Hauptthema der Meetings war die Nachhaltigkeit des Calcutta Projects Basel. Wie kann ein Projekt, welches auf Freiwillige in der Schweiz aufbaut, welches seine Mitarbeiter fast jährlich ersetzt, welches hohe Ziele und relativ wenig Ressourcen hat, trotzdem auf lange Zeit nachhaltig arbeiten? Verlassen wir uns zu sehr auf einzelne Personen? Wie können wir mehr Sponsoren für all die neuen Programme finden, welche in den letzten Jahren aufgebaut bzw. ausgebaut wurden? Lässt sich all dies immer noch von Studierenden führen? Calcutta Project Basel professionalisieren? Nein! ... aber welche Änderungen müssen wir machen, um Seite 5 Infobulletin weiter erfolgreich bestehen zu können? Vom 11. bis 25. Mai 2005 wurde in vielen Besprechungen und Workshops über die laufenden Programme, über den neuen Kinderhort, welcher im Aufbau steht, über unsere Kommunikation, über die Organisationsstruktur unserer zwei Partnervereine, über eine mögliche Wissens-Datenbank (Knowledgebase) und über Finanzen diskutiert, mit klaren Zielsetzungen, die die Nachhaltigkeit des Calcutta Project Basel für die Zukunft sichern sollen. Die Resultate dieser Besprechungen beinhalten eine Reihe von Aufgaben, welche nun bis Mitte 2006 erfüllt werden müssen. Im nächsten Jahr wird es eine detaillierte Auswertung der erreichten Dinge geben, in der wir einen ersten Leistungs-Erfolg festhalten werden. Natürlich besteht auch ein langfristiger Nr. 2 / 2005 Nutzen - vor allem bei einer effizienteren Organisationsstruktur, direkter Kommunikation und einer WissensDatenbank, welche nicht nur unseren zwei Organisationen zur Verfügung stehen soll, sondern (zumindest teilweise) öffentlich bzw. halb-öffentlich auf dem Internet für unsere PartnerOrganisationen in der Schweiz, unsere Spender und Gönner und alle Interessierten zur Verfügung stehen soll. Dies ist aber alles noch im Aufbau, und es kann einige Zeit dauern, bis wir die modernen Werkzeuge des Internets auch vollumfänglich ausnutzen können. Vor allem unsere indischen Partner sind durch die begrenzte Infrastruktur und auch das begrenzte Wissen in der digitalen Datenverarbeitung ein wenig im Rückstand, welcher aber mit der Zeit schnell kompensierbar ist. An einem Nachmittag haben wir ihnen eine allgemeine Einführung in diese Thematik gegeben und waren erstaunt über die schnelle Auffassungsgabe und Flexibilität, in der sie sich mit den neuen Werkzeugen (wie einem Internet-Forum oder einem Internet-Wiki) vertraut machten. Kompliment! Vor allem in den Workshops kamen wir uns näher und konnten auch kulturellen und sozialen Austausch betreiben. An Seite 6 Infobulletin Nr. 2 / 2005 einem Wochenende haben wir die indische Delegation auf einen Ausflug in das Freilichtmuseum Ballenberg eingeladen, um diesen kulturellen und sozialen Kontakt auch ausserhalb der geschäftlichen Sitzungen zu pflegen. Den Indern hat dies natürlich gefallen, denn so hatten sie einen guten Einblick in unsere Kultur und konnten auch ein wenig Wandern. Als Stadtmenschen (Kalkutta ist eine 18-Millionen-Stadt) war dies ein wirklicher Kulturschock für sie. Aber auch der direkte Einblick in die Arbeitsweise der indischen Delegation war ein Kulturschock für uns. In Indien wird Hierarchie streng genommen. Man verlässt sich auf traditionelle Arbeitsweise und ein "Brainstorming", in dem alle Beteiligten frei sagen können, was ihnen gerade einfällt. Dies benötigte ein wenig Erklärung, bis es funktionierte. Am Schluss klappte es dann doch und wir kamen uns in fast jeder Sitzung näher und fanden so eine Lösung, die es nun zu verfolgen gilt. In der Zwischenzeit haben wir schon einige sehr positive Veränderungen wahrgenommen. Die Auswertung über die Details und die Einführung einer WissensDatenbank ist für das nächste Jahr geplant. Wir sehen mit Hoffnung und Vorfreude auf das, was das nächste Jahr uns bringen wird. ———————— Damir Perisa, Public Relations, studiert Molekularbiologie an der Universität Basel Seite 7 Infobulletin Nr. 2 / 2005 Fest der Farben Ein Bericht von Raffaela Grisanti ...Die prächtigen Farbtöne Indiens, seine ausserordentliche kulturelle Vielfalt und seine kulinarischen Spezialitäten präsentiert das Museum der Kulturen vom 19. - 20. August um und ums Museum... …. so die Werbung im farbigen Flyer des Museum... Aber fangen wir mal ganz von vorne an: Als wir über das Fest der Farben des Museums der Kulturen erfuhren, beschlossen wir sofort, dass auch wir unbedingt ein Teil dieses aufregenden Konzeptes sein wollten: Ein abwechslungsreiches Programm mit einmaligen Veranstaltungen, diversen Filmangeboten und einem Markt mit 35 Ständen. Die Organisatoren erwarteten bei schönem Wetter über 20'000 Besucher. Das wäre die Gelegenheit gewesen, um uns einer interessierten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Und das taten wir dann auch drei Tage lang. Was aber eine dreitägige Standaktion zu bedeuten hatte, wussten wir nicht wirklich: aufbauen-abräumen-aufbauen-abräumen. Wir benötigten von allen Mitgliedern einen grosszügigen Einsatz, denn nur jene, die das Ganze mitgemacht haben, wissen, wovon ich spreche... Zum Glück mussten wir den Stand nicht selber aufbauen, aber der Wind und Regen, der uns drei Tage begleitete, gab uns genug Arbeit. Den Tisch so zu schmücken, dass der Wind Seite 8 Infobulletin Nr. 2 / 2005 nicht alles mit sich nahm, war eine Kunst für sich (Steine aus dem Rhein waren uns sehr behilflich). Um unsere Poster mit allem drum und dran aufzuhängen, brauchten wir, die vorwiegend weibliche Belegschaft des Standes, männliche Hilfe. Das ganze musste natürlich am Abend jeweils abgebaut und in einem sicheren Raum untergestellt werden, nur um das Prozedere dann an den beiden nächsten Tagen zu wiederholen. Die einzige Bedingung, die uns das Museum der Kulturen auferlegte, war, etwas Indisches aufzutischen und unseren Tisch farbig zu gestalten - was natürlich kein Problem für unsere fantasievollen PR- Leute war! Der geneigte Leser dieses Infobulletins weiss natürlich, dass das Fest der Farben nicht unsere erste Standaktion war. So verfügen wir über ein Arsenal von Informationsunterlagen, wie z.B unsere Infobroschüren, Stellwände, Plakate zu unseren diversen Programmen, die wir jeweils auflegen, um unseren Bekanntheitsgrad in Basel zu steigern. Aber was sollten wir den Leuten nebst den Informationen über das Project anbieten? Obwohl wir schon mit den verschiedenen Standaktionen eine gewisse kulinarische Erfahrung gesammelt hatten, mussten wir nun darauf verzichten (Auflage des Museums). An Stelle essbarer Köstlichkeiten entschieden wir uns für einen Augenschmaus: Unsere geschmackvollen, selbstgemachten Grusskarten und das wunderbare Buch “Kalkutta, Poesie im Chaos – Leben in einer unmöglichen Stadt” von Kurt J. Rosenthaler fanden regen Absatz beim Publikum. Trotz der drei Tage Regen motivierte und erheiterte uns das grosse Interesse der Leute. Trotzdem -wir haben es wieder geschafft, eine nasse Standaktion zu organisieren! ———————— Raffaela Grisanti, Public Relations, studiert Medizin an der Universität Basel Seite 9 Infobulletin Nr. 2 / 2005 Der Stiftungsrat In den letzten Infobulletins haben wir Ihnen nun fast alle Ressorts des Calcutta Project Basel vorgestellt. Es bleibt noch ein Ressort, welches nicht in den operativen Tätigkeiten involviert ist. Ein Ressort, welches die Geschäftsleitung unterstützt mit Ratschlägen und Praxis-Wissen und zudem Stabilität und Nachhaltigkeit sichert. Der Stiftungsrat: Das Calcutta Project existiert seit dem Jahr 1990. Eine Stiftung ist das Projekt jedoch erst seit 1997, als der Studierenden-Verein Calcutta Project zur Wahrung von Stabilität und Nachhaltigkeit in die heutige Stiftung Calcutta Project Basel umgewandelt wurde. Seither hat die Stiftung ihren Charakter als Studierendenprojekt erhalten, indem die operativen Tätigkeiten - wie beispielsweise das Fundraising in der Schweiz oder die Koordination der Tätigkeiten mit Indien – vollständig durch die mit Studierenden besetzte Geschäftsleitung geführt werden. Die Geschäftsleitung berichtet dem Stiftungsrat jeweils halbjährlich über ihre Tätigkeiten und Pläne. Dadurch sichert der Stiftungsrat die Einhaltung von Zielen, Stiftungszweck und Qualitätskriterien. Der wie in jeder Stiftung gesamtverantwortliche Stiftungsrat unterstützt umgekehrt die Geschäftsleitung durch die im Rat breit vorhandene Erfahrung zu grundlegenden Themen der Entwicklungszusammenarbeit, Management, Finanzwesen, Medizin und Jura. Spezieller Dank gehört an dieser Stelle sicherlich unserem Stiftungsrat Prof. Marcel Tanner, der dank seiner Erfahrungen als Leiter des Schweizerischen Tropeninstituts immer wieder wertvolle Tipps, Hinweise und Ratschläge in Zweifelsfällen und heiklen Situationen geben konnte. Die Geschäftsleitung kann also jederzeit beim Stiftungsrat Knowhow unkompliziert abrufen und somit ihre Tätigkeiten und Ideen reflektieren bzw. validieren. Zusätzlich stellt der Stiftungsrat mittels eines direkten Coachings der Geschäftsleitung die aktive Förderung von Fertigkeiten sicher, welche im üblichen Studienbetrieb an der Uni kaum oder nicht in allen Studienrichtungen breit berücksichtigt werden. Zum Beispiel sind konkrete Fähigkeiten und Erfahrungen in Projektplanungen und –management, Budgetierung und Controllingmethoden sicherlich Werte, die auch SoziologInnen oder MedizinerInnen in ihrem künftigen Berufsleben weiterhelfen können. Über das Geleistete innerhalb der Stiftung erhalten Seite 10 Infobulletin Geschäftsleitungsmitglieder dann auch ein Arbeitszeugnis, welches bei der Suche nach der ersten Stelle nach dem Studium oft schon hilfreich war. Leider möchten sich auf die diesjährige Gesamterneuerungswahl drei Stiftungsratsmitglieder nicht einer Wiederwahl stellen: Prof. Marcel Tanner, Prof. Klaus Gyr und lic.jur. Peter Koch. Wir möchten den drei Herren herzlichst für ihr ausserordentliches Nr. 2 / 2005 – und notabene unentgeltliches – jahrelanges Engagement in der Stiftung danken, wünschen ihnen weiter alles Gute und freuen uns auf die weiteren Kontakte mit ihnen, die wir sicherlich gerne pflegen werden. Der Stiftungsrat des Calcutta Project Basel (vlnr): Chandon Chattopadyay, Christophe Schmidt, Theo Amacher, Judith Heckendorn, Marcel Tanner, Peter Koch, Klaus Gyr Seite 11 Infobulletin Nr. 2 / 2005 Impressum Redaktion: Damir Perisa VerfasserInnen: Raffaela Grisanti, Theo Amacher, Damir Perisa Layout: Damir Perisa Editor: Anja Groenvold Fotos: Sekhar Chattopadhyay, Damir Perisa Cartoon: Daniela Brunner Titelbild: Damir Perisa Auflage: 430 Stück Anschrift: Stiftung Calcutta Project Basel Universitätsspital Basel 4031 Basel Spendenkonto: PC 40-13134-9 Email: [email protected] Website: http://www.calcutta-project.ch Ein Entwicklungszusammenarbeits-Projekt der Basler Studierenden. Wir entwickeln Zusammenarbeit