Das Magazin 3/2006 - Evangelische Heimstiftung

Transcrição

Das Magazin 3/2006 - Evangelische Heimstiftung
Ausgabe 3/2006
Das Magazin.
„Aus der Heimstiftung“
Demographischer Wandel
Lavendel und ein leises Lächeln
Neubau in Vaihingen
Neue Kultur des Alterns ist gefordert
Seiten 4 bis 10
Der Sinnesgarten im Michael-Hörauf-Stift
Seiten 14 bis 15
Ministerpräsident bei Eröffnung
Seite 21
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„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
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Editorial
Inhalt
Das Magazin. Aus der Heimstiftung
Nachrichten, Meinungen und Berichte aus der Evangelischen
Heimstiftung e.V. Stuttgart und ihren Tochterunternehmen.
Liebe Leserin, lieber Leser,
Titel
Aus meinem Leben
Demographischer Wandel – Fluch
Elfriede Thieme – Betreutes Wohnen
oder Segen? Interviews mit Dr. Gisela
des Senioren- und Pflegezentrums
Meister-Scheufelen und Prof. Dr.
Martin-Haug-Stift in Freudenstadt.
Claudia Hübner. Das Haus am Stau-
Seite 16 – 17
fenberg hat sich vom klassischen
die Menschen leben immer
Altenheim zur Pflegeeinrichtung ent-
Pflegebeispiel
länger. Diese an sich erfreuliche
wickelt. Moderne Altenheimplanung.
Die geriatrische Rehabilitation in Isny
Tatsache bedeutet jedoch für die
Seite 4 – 10
hilft bei der Rückkehr in ein selbstständiges Leben.
Altenhilfe eine große Herausfor-
Seite 18 – 19
derung.
Altenhilfe aktuell
Als kirchlicher Träger sieht sich
Sozialministerium stellt Aktions-
die Evangelische Heimstiftung
programm vor.
besonders in der Pflicht, hohe
Befragung über Wünsche, Empfindun-
Verzeichnis der Einrichtungen.
Lebensqualität im Alter und bei
gen und Erwartungen zur Sterbebeglei-
zunehmender Pflegebedürftigkeit
tung.
Seite 11
Namen und Anschriften
Seite 26
Seite 13
zu ermöglichen. Auf vielen Gebieten haben wir bereits Initiativen ergriffen und innovative
Aus der Heimstiftung
Konzepte entwickelt. Den Alten-
(K)ein ganz normales Heimspiel:
und Pflegeheimen wird die Auf-
VfB ermöglicht Fan im Rollstuhl den
gabe zukommen, im jeweiligen
Stadionbesuch.
Wohnquartier Anlaufstelle und
Ministerpräsident Oettinger eröffnet
Kompetenzzentrum für alle Fra-
Neubau in Vaihingen/Enz.
gen des Wohnens und Lebens
Kurzberichte und Informationen aus
alter Menschen zu sein.
den Einrichtungen.
Wir wollen neue Wege gehen. Für
„Den Schmerzen zu Leibe rücken“ –
den Erfolg ist wesentlich, dass die
das Robert-Breuning-Stift in Besigheim
festgefahrenen Strukturen im
erprobt alternative Heilmethoden.
Seite 20
Seite 21
Seite 22 – 23
Impressum
Das Magazin „Aus der Heimstiftung“
Verantwortlich Wolfgang D. Wanning
Chefredaktion Albert Thiele
Redaktionssekretariat Jens Zanzinger
Telefon (07 11) 6 36 76-122
Telefax (07 11) 6 36 76-554
[email protected]
Ulrich Mack, Prälat der Evangelischen
Anschrift der Redaktion
„Das Magazin. Aus der Heimstiftung“
Hackstraße 12, 70190 Stuttgart
Schlussredaktion
Susanne Wetterich Kommunikation, Stuttgart
Gestaltung
CD/S Concept & Design Stuttgart GmbH
Produktion und Druck
Henkel GmbH Druckerei, Stuttgart
Kirche in Stuttgart, zum demographi-
Bildnachweise der Ausgabe 3/2006:
Brand X Pictures (Seite 13), Schlegel (Seite 14/15)
Seite 24 - 25
deutschen Sozialsystem endlich
aufgebrochen werden.
Impuls
schen Wandel.
Seite 12
Wolfgang D. Wanning
Nachdruck und elektronische Verwendung nur
mit schriftlicher Genehmigung.
„Das Magazin. Aus der Heimstiftung“
erscheint 4x im Jahr. Auflage: 20500
Hauptgeschäftsführer
Reportage
Lavendel und ein leises Lächeln – Der
Sinnesgarten im Michael-Hörauf-Stift
in Bad Boll. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
Seite 14 – 15
Herausgeber
Evangelische Heimstiftung e.V. Stuttgart
www.ev-heimstiftung.de
Der Bezugspreis ist durch den Beitrag abgegolten.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Titel
Demographischer Wandel –
Fluch oder Segen?
Trotz unterschiedlicher Hypothesen in der Wissenschaft
ist eine neue Kultur des Alterns gefordert
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Titel
Die Lebenserwartung der Deutschen steigt stetig: Jeder
ler immer weiter sinken wird. In
Zweite eines Geburtenjahrgangs hat heute beste Aus-
zwanzig bis dreißig Jahren werden
sichten, seinen 80. Geburtstag zu erleben. Gleichzeitig
mehr Menschen zwischen 60 und 80
Jahre alt sein als zwischen 20 und 40.
nimmt die Zahl der Geburten jedoch kontinuierlich ab –
Mitte der 1960er Jahre wurden durch-
die rapide Alterung der Gesellschaft ist programmiert.
schnittlich noch rund 2,1 Kinder je
Und die Altenhilfe steht vor einer großen Herausforderung. Auf kirchliche Altenhilfeträger kommt hier eine
Frau geboren, seit Mitte der 1970er
Jahre schwankt diese Zahl in einem
engen Bereich von 1,3 bis 1,5 Kinder
je Frau. Hinzu kommt, dass die Ge-
besondere Verantwortung zu.
sundheitsausgaben bei einem 60-Jährigen im Vergleich zu denen eines
Während zur Steigerung der Lebenser-
Krankheit und Tod heute nicht ein-
20-Jährigen durchschnittlich mehr
wartung vor allem die bessere Gesund-
deutig geklärt sind, erwarten Politik
als doppelt so hoch sind.
heitsversorgung und die weniger harte
und Sozialforschung, dass mit der län-
körperliche Arbeit beigetragen haben,
geren Lebenserwartung ein erhöhtes
Pflegebedürftigkeit steigt
liegt dem Geburtenrückgang eine sich
Pflegerisiko einhergeht: Die unter-
Bereits ab dem 50. Lebensjahr steigt
selbst verstärkende Entwicklung zu
schiedliche Lebenserwartung von
die Pflegehäufigkeit überproportional
Grunde: Die Geburtenziffer, die durch-
Männern und Frauen und das statis-
an. Unter den 80- bis 84-Jährigen ist
schnittliche Kinderzahl pro Frau,
tisch belegte erhöhte Pflegerisiko der
knapp jeder Sechste pflegebedürftig,
nimmt seit Mitte der 1960er Jahre ab.
weiblichen Bevölkerung deuten auf die
bei den 85- bis 89-Jährigen fast jeder
Dadurch verringert sich – nach vier
Gültigkeit der Expansionsthese hin.
Dritte. Und unter den 90-Jährigen
Jahrzehnten deutlich spürbar – gleichzeitig die Zahl potenzieller Eltern.
und älteren Baden-Württembergern
Der höheren Lebensqualität im Alter
ist jeder Zweite ein Pflegefall. Kurz-
steht grundsätzlich die Finanzierbar-
um: Ein Anstieg der Ausgaben scheint
Unterschiedliche Thesen
keit der sozialen Sicherungssysteme in
unvermeidlich.
Die Frage, welche Auswirkungen der
ihrer bisherigen Form gegenüber. Der
demographische Wandel auf die sozia-
demographische Wandel wird bei der
Schon heute ist also absehbar, dass
len Sicherungssysteme haben wird und
gesetzlichen Krankenversicherung
die Nachfrage nach Pflegekräften in
welche Gegenmaßnahmen zu treffen
sowie bei der Pflegeversicherung dazu
ambulanten oder stationären Pflege-
sind, gehört zu den „heißen Eisen“
führen, dass die Zahl der Beitragszah-
einrichtungen deutlich steigen wird:
der Sozialpolitik. Die Wissenschaft hat
zwei unterschiedliche Thesen: Die so
genannte Komprimierungsthese geht
davon aus, dass eine Verlängerung des
durchschnittlichen Lebensalters zum
Hinausschieben der „kranken“ Jahre
und damit der Pflegebedürftigkeit führt.
Durch die verlängerte Lebenserwartung steigt demnach auch die Lebensqualität. Im Gegensatz dazu steht die
„Expansionsthese“. Sie geht davon aus,
dass die gewonnenen Lebensjahre eher
von Krankheit und Pflegebedürftigkeit
gezeichnet sind. Obwohl Aussagen über
die zukünftige Entwicklung des Pflegebedarfs dadurch erschwert werden,
dass die Zusammenhänge zwischen
demographischer Entwicklung, Alter,
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Titel
„Modellrechnungen zeigen, dass
Denn differenzierte Bedarfe bedürfen
nachhaltig den künftigen Bedarf einer
auch differenzierter Hilfe“, heißt es
Einrichtung ermittelt, geht die EHS
im Abschlussbericht der Kommission.
hier seit einiger Zeit neue Wege. Für
Flexibilität ist seitens der Politik er-
alle Projekte, Standorte und Anfragen
wünscht – obgleich konkrete Modell-
ist die Erstellung einer Marktanalyse
projekte aufgrund der geltenden ge-
nach strengen ökonomischen Krite-
setzlichen Rahmenbedingungen noch
rien zwingend vorgeschrieben. Diese
in einer Grauzone stattfinden müssen.
berücksichtigt die lokale Bevölkerungsstruktur, aber auch soziale Daten wie
ausgehend von heute rund 63 000 in
Pflege und Betreuung Beschäftigten
Die Evangelische Heimstiftung (EHS)
der Bedarf im Jahre 2030 etwa dop-
hat im Dialog mit dem Sozialministe-
Arbeitslosigkeit und Kaufkraft.
pelt so hoch liegen könnte“, sagt Dr.
rium Baden-Württemberg bereits die
Absehbar ist schon heute, dass die
Gisela Meister-Scheufelen, Präsiden-
Initiative ergriffen: Das Projekt „MIT-
Individualisierung der Lebensmodelle
tin des Statistischen Landesamtes Ba-
Pflege“ sieht vor, Angehörige auf frei-
sich auf den künftigen Pflegebedarf
den-Württemberg. Hierin spiegelt sich
williger Basis in die stationäre Pflege
auswirken wird: Die wachsende Zahl
auch das veränderte Familienbild wi-
einzubinden und dadurch Personal-
heutiger Single-Haushalte wird in
der. Zunehmende Mobilität, aber auch
kosten einzusparen. Daneben gilt es,
einigen Jahren in eine Welle allein
der Trend zur Kleinfamilie wird abseh-
mit neuen Heimkonzepten der verän-
stehender Pflegebedürftiger münden,
bar zu einer Verschiebung der famili-
derten Situation Rechnung zu tragen.
die nicht in familiären Netzwerken
ären häuslichen Pflege hin zur profes-
Mit gezieltem Standortmarketing, das
aufgefangen werden. Offen ist, inwie-
sionellen stationären Pflege führen.
Qualität der Pflege sichern
Die Enquete-Kommission „Demographischer Wandel“ des Deutschen Bundestags hat im Jahr 2002 Empfehlun-
Nachgefragt
„Pflegepotenzial durch Kind
gen für die künftige Politik erarbeitet.
Vieles deutet darauf hin, dass die pri-
Frau Dr. Meister-Scheufelen, im
Jahre erhöht, bei den Mädchen
vate Vorsorge einen immer wichti-
Jahr 2015 wird jeder vierte Baden-
um rund acht Jahre auf nunmehr 82,6
geren Stellenwert einnehmen wird.
Württemberger über 60 Jahre
Jahre.
Trotz des finanziellen Drucks, der
alt sein, im Jahr 2030 schon jeder
gleichermaßen auf den Beitragszah-
dritte. Wo liegen die Ursachen für
Die Lebenserwartung steigt – bleiben
lern und auf den Trägern der Alten-
die rapide Alterung der Gesell-
die Menschen auch länger gesund
hilfe lasten wird, bleibt es oberstes
schaft?
und selbstständig oder ist mit einer
Ziel, die Qualität der Pflege zu sichern.
Aus demographischer Sicht resul-
Zunahme der Pflegebedürftigkeit zu
Bislang sind die Pflegekassen bei der
tiert die Alterung unserer Gesell-
rechnen?
Erbringung von Leistungen streng an
schaft zum einen aus dem seit
Bestehen auch künftig die heutigen
die Kategorien Familienpflege, ambu-
rund 30 Jahren anhaltend niedri-
Risiken, im Alter pflegebedürftig zu
lante Dienste, Heim-, Kurzzeit- und
gen Geburtenniveau, das zu einer
sein – das betrifft gegenwärtig bei-
Tagespflege gebunden. „Die Entwick-
„Entjüngung“ der Bevölkerung
spielsweise rund 40 Prozent der 85-
lung weiterer Angebotsformen würde
führt, und zum anderen aus der
Jährigen und Älteren – so würde sich
erleichtert, wenn die Möglichkeit be-
seit langem ansteigenden Lebens-
die Zahl der Pflegebedürftigen im Alter
stünde, dass die Leistungen der Pflege-
erwartung. Immer mehr Men-
von 60 und mehr Jahren von heute
versicherung auch hier in Höhe der
schen erreichen ein hohes Alter.
rund 180 000 Pflegebedürftigen bis
Sachleistungen gewährt werden. Denk-
Die durchschnittliche Lebenser-
zum Jahr 2040 auf etwa 390 000 mehr
bar ist auch eine stärkere Freiheit für
wartung Neugeborener hat sich
als verdoppeln. Sollte das Pflegerisiko
die Pflegebedürftigen: Sie erhielten
seit 1970 bei den Jungen um fast
auf Grund des medizinischen Fort-
ein Budget und könnten dieses nach
neun Jahre auf heute etwa 77,4
schritts sinken – wofür einiges spricht –
eigenen Vorstellungen einsetzen.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Titel
Kultur des Alterns
weit auch ältere Migrantinnen
und Migranten künftig stationä-
Die Gesellschaft ins-
re Pflegeangebote stärker nach-
gesamt wird in den
fragen werden. Ausländische
nächsten Jahrzehnten
Senioren leben weit häufiger als
gefordert sein, eine neue
Deutsche in Mehrgenerationen-
Kultur des Alterns und
haushalten. Hinzu kommt, dass
des Alters zu entwickeln.
die verwandtschaftlichen Bezie-
In allen Bereichen des
hungen durch hohe Solidarität ge-
geprägter Umgang mit kulturellen
Lebens werden sich die Angebote ver-
kennzeichnet sind. In dem Maße, wie
Unterschieden sind hierbei zentrale
stärkt an den Bedürfnissen alter und
sich die Lebensgewohnheiten und
Herausforderungen. Nicht zuletzt
pflegebedürftiger Menschen zu orien-
Wertorientierungen der nicht aus
wird sich die Häufigkeit von Erkran-
tieren haben.
Deutschland stammenden Bevölke-
kungen, die zur Pflegebedürftigkeit
Für die kirchlichen Altenhilfeträger
rung an die der Deutschen anpassen,
führen, noch stärker in künftigen
leitet sich hieraus eine besondere
werden auch die Anbieter der Alten-
Einrichtungskonzepten widerspie-
Verantwortung ab: Die gesellschaft-
pflege auf die Nachfrage reagieren
geln. Als häufigste Altersgeißel gelten
liche Akzeptanz der Pflegeeinrich-
müssen und Angebote schaffen, die
Demenzerkrankungen. Unter den
tungen und deren Integration in das
spezielle Bedürfnisse von Migranten
70-Jährigen leiden weniger als fünf
örtliche Leben sind erklärte Ziele,
berücksichtigen. Ein respektvoller
Prozent daran, bei den 80-Jährigen
die eine zunehmend wichtige Rolle
und von gegenseitiger Toleranz
ist es schon mehr als jeder Zehnte.
einnehmen werden.
der schrumpft“
Fragen an Dr. Gisela Meister-Scheufelen,
Präsidentin des Statistischen Landesamtes
Baden-Württemberg
dann könnte dieser „pflegefallsen-
dass die alten Menschen von morgen
als 60 Jahre,
kende Effekt“ dadurch kompensiert
weniger Unterstützungsleistungen
die gesetzliche
werden, dass die Lebenserwartung
aus dem unmittelbaren Familienkreis
Grenze liegt
auch künftig noch weiter ansteigt,
erwarten können als heute. Das Pfle-
im Alter von
also noch mehr Menschen ein hohes
gepotenzial durch Kinder – insbeson-
65 Jahren, eine allmähliche Erhö-
Alter erreichen. Möglicherweise
dere Töchter und Schwiegertöchter –
hung der Altersgrenze auf 67 Jahre
würde sich die Pflegebedürftigkeit im
wie auch durch Ehepartner dürfte in
ab 2012 ist bereits beschlossen.
Lebensverlauf lediglich auf ein höhe-
Zukunft schrumpfen. Daher ist zu
Wenn es gelänge, das faktische
res Alter verschieben. Aber selbst
erwarten, dass die bislang in den Fa-
Renteneintrittsalter auf die heute
wenn die Pflegehäufigkeiten künftig
milien wahrgenommenen Pflegeleis-
geltende Grenze von 65 Jahren zu
um zehn Prozent niedriger ausfallen
tungen zunehmend auf außerfamiliä-
verschieben, hätte das den dop-
würden als heute, so wäre dennoch
re Einrichtungen übertragen werden.
pelten Effekt, dass die Beschäftig-
mit einem deutlichen Anstieg der
ten nahezu fünf Jahre länger Sozi-
Zahl älterer und alter pflegebedürf-
Wie kann angesichts dieser Entwick-
alversicherungsbeiträge entrichten
tiger Menschen zu rechnen.
lung dem Kollaps der Sozialkassen
und erst fast fünf Jahre später
vorgebeugt werden?
Leistungen beziehen würden.
Worauf müssen sich die Träger der
Bleiben wir bei dem Beispiel der sozi-
Dies würde gleichwohl nicht ver-
Altenhilfe einstellen?
alen Alterssicherung. Hier spielt das
hindern, dass die Zahl der zu ver-
Auf Grund der veränderten und sich
tatsächliche Renteneintrittsalter eine
sorgenden 65-jährigen und älte-
weiter verändernden Familienstruktu-
wichtige Rolle. Gegenwärtig liegt es
ren im Verhältnis zu den Erwerbs-
ren muss davon ausgegangen werden,
im Durchschnitt nur wenig höher
personen deutlich ansteigt.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Titel
Den Wandel im Heim führt der Diakon aber nicht nur auf die veränderte
demographische Struktur zurück,
sondern auch auf die Ansprüche an
die Altenhilfe und die durch die Kon-
Heute gehen die
Lichter niemals aus
Das Heilbronner Haus am Staufenberg hat
sich seit den 1990er Jahren vom klassischen
Altenheim zur Pflegeeinrichtung entwickelt
Für Klaus Münichsdorfner ist der demographische Wandel keine
Zukunftsmusik, sondern ein Stück Arbeitsalltag. Seit der Diakon 1990
als Pflegedienstleiter ins Haus am Staufenberg nach Heilbronn kam,
haben die gesellschaftlichen Veränderungen vor der Einrichtung
nicht Halt gemacht. Heute ist Münichsdorfner Hausdirektor – und
das Haus am Staufenberg hat sich vom klassischen Altenheim mit
überwiegend hauswirtschaftlicher Betreuung hin zur modernen
Intensivpflege-Einrichtung gewandelt.
kurrenz unter den Trägern vielfältiger
gewordenen Angebotsformen.
„Durch die mobilen Dienste bleiben
die Älteren länger in ihrer eigenen
Wohnung“, sagt Münichsdorfner.
Das Betreute Wohnen habe außerdem
das klassische Altenheim abgelöst,
weil dort in der Regel nicht nur ein
einzelnes Zimmer, sondern eine komplette Kleinwohnung mit Küche und
eigenem Bad zur Verfügung stehe.
Das Haus am Staufenberg trägt dieser
veränderten Nachfrage Rechnung:
In einem Neubau entstehen zurzeit
22 moderne, hochwertige Mietwohnungen, in denen künftig Betreutes
Wohnen angeboten wird. Durch die
direkte Anbindung an die bestehende
Einrichtung ergeben sich Synergieeffekte und für die Bewohner die
„Früher gingen nachts auf den
Küchenpersonal und Hauswirtschaf-
Möglichkeit, auch bei späterer Pflege-
Gängen noch automatisch die Lichter
terinnen, die noch Anfang der 1990er
bedürftigkeit in ihren Räumlichkeiten
aus“, erinnert sich Klaus Münichs-
Jahre im Mitarbeiterteam fast unter
zu bleiben. Im Stammhaus der Ein-
dorfner. Von vier Etagen des Hauses
sich waren, sind heute gegenüber den
richtung stellt sich das Team unter-
am Staufenberg war nur eine für
Pflegefachkräften in der Minderheit.
dessen auf eine zunehmende Zahl
Pflegepatienten reserviert, die Zim-
An auswärtige Freizeitangebote ist
Schwerstpflegebedürftiger ein.
mer in den drei darunter liegenden
nicht mehr zu denken, bedauert Klaus
Spezialisierung sei einer der Wege,
Stockwerken waren für Bewohner
Münichsdorfner, das Tagesprogramm
den die Anbieter gehen müssten, um
reserviert, die zwar noch weitgehend
habe sich stärker ins Haus verlagert.
die Qualität zu sichern und im Markt
selbstständig leben konnten, die aber
„Die Menschen sind älter, kränker
zu bestehen, ist Münichsdorfner über-
die Annehmlichkeiten der hauswirt-
und gebrechlicher, wenn sie zu uns
zeugt. So nimmt das Haus am Stau-
schaftlichen Betreuung und der Frei-
kommen“, sagt Münichsdorfner. Die
fenberg seit einigen Wochen auch
zeitangebote des Heimes in Anspruch
Verweildauer hat sich in den vergan-
Beatmungspatienten auf.
nehmen wollten. „Damals wurden
genen Jahren dramatisch verkürzt:
noch ganztägige Busreisen für die
„Manchmal sind es nur noch zwei bis
Bewohner organisiert“, erzählt
drei Tage“, sagt der Hausdirektor. Im
Münichsdorfner. Die durchschnitt-
Jahr 2005 hatte die Einrichtung 144
liche Verweildauer der Bewohner
Neuaufnahmen – bei 170 Plätzen. Für
lag damals bei über einem Jahr.
das Personal werde es dadurch auch
Heute brennen die Lichter in den
immer schwieriger, einen engen und
Gängen der Einrichtung 24 Stunden
persönlichen Kontakt aufzubauen.
am Tag, 365 Tage im Jahr. Mehr als
„Beziehungen wie früher, als man
80 Prozent der Bewohner sind pflege-
sich über Jahre hinweg kannte, gibt
bedürftig.
es nicht mehr“, sagt Münichsdorfner.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Titel
Moderne
Altenheimplanung
Von der „Anstalt“ zum Kompetenzzentrum:
Wie können die Bedürfnisse der Bewohner
optimal befriedigt werden?
Die demographische Entwicklung
tark abspielt. Das Konzept für den Bau
und die Erwartungen der Menschen
des Hauses orientiert sich nunmehr an
an modernes Wohnen wirken sich
pflegekonzeptionellen Gesichtspunk-
auch auf die Gestaltung der Pflegehei-
ten und an den gesetzlichen Bestim-
me aus. Ralf Oldendorf, bei der Evan-
mungen. Statt des früheren Altenheims
gelischen Heimstiftung schon viele
kam das Betreute Wohnen auf.
Jahre in verantwortlicher Position
Der Beginn des neuen Jahrtausends
tätig und seit 2003 Bereichsdirektor
brachte abermals Veränderungen mit
Bau, erinnert sich: „In den 50er Jah-
sich. „Heute stehen alle Altenhilfeträ-
ren wurden Alten- und Pflegeheime
ger und damit auch alle Einrichtun-
eher als Versorgungsanstalt für hilfs-
gen im Wettbewerb“, so Oldendorf.
und pflegebedürftige Menschen gese-
Der pflegebedürftige Mensch ist Kun-
hen. In den 60er und 70er Jahren war
de, soll sich trotz seines Hilfebedarfs
der Krankenhausstil charakteristisch.
wohl und wie zu Hause fühlen. Norma-
Das heißt: Es gab lange Flure, von de-
lität ist daher wichtig. Der Einbindung
nen es rechts und links in die einzel-
in das Gemeinwesen wird ein beson-
nen Zimmer ging.“ Die 80er Jahre be-
derer Stellenwert beigemessen. Das
deuteten ein erstes Umdenken: Man
soziale Umfeld spielt damit auch für
begann spezielle Konzepte für den
die Gestaltung des jeweiligen Hauses
Bau von Alten- und Pflegeheimen zu
eine große Rolle. Im Trend sind daher
erarbeiten. Die Häuser aus dieser Zeit
kleinere „Pflegewohnhäuser“, die auf
wurden zumeist mit öffentlichen Mit-
die Größe der örtlichen Gemeinde
teln gefördert und machen einen
ausgerichtet sind und sich möglichst
hochwertigen Eindruck. Die Wände
inmitten des Ortes oder des Stadtteils
der Eingangshallen sind holzgetäfelt,
befinden.
es gibt Innenhöfe oder ein großzügiges
Wenn er an die Zukunft denkt, gerät
Atrium. Im großen Speisesaal trafen
Ralf Oldendorf ins Schwärmen: „Viel-
sich die Altenheim-Bewohner zu den
falt wird das Stichwort der Zukunft
Mahlzeiten. Für die Pflege gab es eine
sein. Pflegeheimträger werden ihre
Station mit zirka 40 bis 50 Betten.
Kernkompetenzen weit über den rei-
Die Einführung der Pflegeversiche-
nen Pflegeheimbetrieb ausdehnen“,
rung Mitte der 90er Jahre bedeutet
so seine Prognose.
auch für Bau und Planung von Pflege-
Die Pflegeheime der Zukunft dienen
heimen einen wichtigen Einschnitt:
mehr und mehr als Kompetenzzent-
„Seither dienen die Häuser nahezu
rum für alle Fragen des Lebens im
ausschließlich der Pflege. Die Häuser
Alter unter der Prämisse: „Der Mensch
wurden in Wohngruppen aufgeteilt,
hat ein Problem und wir lösen ihm
in denen sich das Leben nahezu au-
das Problem nach seinen Wünschen.“
Die Veränderungen im Pflegeheimbau sind deutlich an
der Gestaltung der Speisesäle zu erkennen.
Oben: Blumhardt-Haus in Uhingen (Baujahr 1975) vor
der Sanierung.
Mitte: Paul-Collmer-Heim in Stuttgart (Baujahr 1988).
Unten: Pflegezentrum an der Metter in BietigheimBissingen (Baujahr 1982).
Wohngruppen (oben, ebenfalls in Uhingen, vor der
Sanierung) und kleinere „Pflegewohnhäuser“ (unten
das Karl-Ehmer-Stift in Ingersheim, eingeweiht 2005)
prägen die Pflegeheime von heute.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Titel
Nachgefragt
„Immer durch demographische
Brille schauen“
Prof. Claudia Hübner hat als Staatsrätin eine Transferfunktion zwischen
Wissenschaft und Politik
Frau Prof. Hübner, Sie sind vom Mi-
Tätigkeit des Ministeriums?
zunehmen und entsprechend zu
nisterpräsidenten als Staatsrätin für
Hier gilt zunächst ganz klar die Lan-
handeln. Ich werde beständig daran
demographischen Wandel und Seni-
desverfassung, die können und wol-
erinnern, dass wir uns an der Lebens-
oren in die neue Landesregierung
len wir nicht umschreiben. Es gilt
verlaufsperspektive orientieren, so-
berufen worden. Welche Aufgaben
das Ressortprinzip, das Ministerium
wohl bei der Erfüllung des Kinder-
stellen sich Ihnen in dieser Funktion?
für Arbeit und Soziales ist selbstver-
wunsches, bei der Vereinbarkeit von
Ich sehe meine Funktion unter ver-
ständlich weiterhin für alle fachli-
Familie und Beruf oder auch bei
schiedenen Aspekten und in verschie-
chen Fragen in diesem Bereich zu-
den Bedürfnissen von Senioren. Ich
dene Zielrichtungen gehend. Zum
ständig, für die exekutiven Funktio-
werde nachhaltig für Generationen-
einen ist dies eine Funktion innerhalb
nen. Ich kann aus der übergeordne-
gerechtigkeit werben, zwischen den
der Landesregierung mit der Zielrich-
ten Demographie-Perspektive ergän-
Generationen, aber auch innerhalb
tung und Wirkung nach innen. Ich
zend tätig werden, Impulse geben,
von Generationen. Und ich werde
sitze mit Stimmrecht am Kabinetts-
koordinieren, als Sparrings-Partner
die Herausforderung annehmen, die
tisch und möchte darauf hinwirken,
dienen, unterstützen, bestimmten
Botschaft zu vertreten, dass wir alle
dass bei Entscheidungen und Wei-
Themen mehr Gewicht verleihen.
unser Staatsverständnis überprüfen
chenstellungen der Landesregierung
Tatsache ist, dass sich der demogra-
müssen. Denn der Staat wird in
immer auch durch die „demographi-
phische Wandel quer zu allen Res-
Zukunft nur noch bestimmte Dinge
sche Brille“ geschaut wird, dass darauf
sortzuständigkeiten auswirkt. Hier
schultern können und die Eigen-
geachtet wird, ob eine politische
sehe ich es als meine Aufgabe an,
initiative der Gesellschaft wird
Initiative den Erfordernissen und An-
gerade die ressortübergreifenden
mehr Gewicht bekommen müssen.
sprüchen gerecht wird, die mit dem
Fragestellungen zusammenzufüh-
demographischen Wandel auf uns zu-
ren und zu bündeln.
kommen. Zum anderen habe ich eine
10
Was werden Sie als Erstes angehen?
Im September wird der Kabinetts-
Transferfunktion in zwei Richtungen.
Was sehen Sie als Ihre größte
ausschuss „Demographischer
Ich möchte einmal die Brücke zur
Herausforderung als Staatsrätin?
Wandel und Senioren“ seine Arbeit
Wissenschaft, zur wissenschaftlichen
Eine der größten Herausforderungen
aufnehmen und einen Überblick
Beratung schlagen und neueste Er-
wird es sein, das Thema Demogra-
über mittelfristige Projekte und ihre
kenntnisse aus diesem Bereich in die
phie nachhaltig in den Köpfen zu
Umsetzung haben. Dann führe ich
Politik strategisch einspeisen. Und
verankern. Beim Thema demogra-
zurzeit sehr viele Gespräche mit
letztlich möchte ich als politische
phischer Wandel ist es zwar zu einer
gesellschaftlichen Gruppen, den
Botschafterin wirken, die im Land für
explosionsartigen Vermehrung des
kommunalen Landesverbänden,
das Thema Demographischer Wandel
öffentlichen Interesses gekommen,
der Wirtschaft, um den Beginn der
sensibilisiert, hierüber informiert
aber ich habe dennoch das Gefühl,
Vernetzungsarbeit zu ermöglichen.
und Projekte anregt und unterstützt.
dass gleichzeitig noch kollektiv ver-
Mit den kommunalen Landesver-
drängt wird, wie groß diese Heraus-
bänden zusammen möchte ich dem-
Das Ministerium für Arbeit und
forderung für alle in unserer Gesell-
nächst diskutieren und überlegen,
Soziales ist als Ressort für die Senio-
schaft wirklich ist. Ich will dafür
ob sich hier im Land eine Art neuer
ren zuständig. Worin unterscheidet
werben, vorbereitet zu sein, auch die
Agenda-Prozess „Demographiefeste
sich Ihre Aufgabenstellung von der
Chancen dieser Entwicklung wahr-
Kommune“ ins Leben rufen ließe.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Altenhilfe aktuell
Ministerin Monika Stolz: Auf dem aufbauen,
was die Generation der Alten geschaffen hat
Sozialministerium stellt Aktionsprogramm „Ältere Generation im Mittelpunkt – Miteinander der Generationen“ vor
Arbeits- und
Sozialministerin
Dr. Monika Stolz
möchte sich verstärkt für eine
selbstständige
und eigenverantwortliche Lebensführung
älterer Menschen einsetzen.
Dies kündigte die Ministerin
bei der Vorstellung des Aktionsprogramms „Ältere Generation
im Mittelpunkt – Miteinander
der Generationen“ an.
braucht werden und immer noch da-
moderne und leistungsfähige Pflege-
zugehören“, erklärte die Ministerin.
infrastruktur im Bereich der Altenhilfe.
Wichtig seien jedoch auch die Ge-
Von zentraler Bedeutung ist laut Ak-
sundheitsvorsorge und das große Feld
tionsprogramm der Landesregierung
der Pflege: Hier sei eine zukunfts-
auch das bürgerschaftliche Engage-
sichere Umgestaltung der Pflegever-
ment im Bereich der Pflege. Eine krea-
sicherung ebenso wichtig wie eine
tive Zusammenarbeit auf gleicher
regional ausgewogene, leistungsfähige
Augenhöhe zwischen ehrenamtlichen
und wirtschaftliche Pflegeinfrastruk-
Helfern und den professionellen Kräf-
tur. Eine Reihe neuer Wohnkonzepte
ten sei vorrangig zu unterstützen,
für Pflegebedürftige zu erproben und
forderte die Ministerin. „Das bürger-
ihre Praxistauglichkeit unter Berück-
schaftliche Engagement hilft durch
sichtigung der aktuellen Gesetzeslage
das Einbringen einer eigenständigen
zu prüfen, sei der zentrale Handlungs-
Qualität, die Pflegesituation zu ver-
„Wir wollen uns besonders für die
ansatz bei der Weiterentwicklung
bessern“, sagte Stolz. Das bürgerschaft-
bedarfsgerechte Unterstützung, Be-
neuer Wohnformen. Stationäre Pflege
liche Engagement braucht aber auch
treuung und Versorgung Älterer so-
sei aber heute ein wesentlicher Be-
wirkungsvolle Unterstützung. Die An-
wie für die Stärkung des Zusammen-
standteil der Pflegeinfrastruktur und
leitung ehrenamtlich und bürgerschaft-
wirkens der Generationen engagieren.
ein wichtiger Bereich der sozialen
lich engagierter Menschen durch
Wir bauen heute auf dem auf, was die
Daseinsfürsorge. Sie umfasst Tages-,
Fachkräfte und das kundige Manage-
Generation der Älteren geschaffen
Nacht-, Kurzzeit- und Dauerpflegean-
ment ihrer Aktivitäten und Gruppen-
hat. Und gemeinsam können wir die
gebote. Stationäre Pflegeeinrichtun-
prozesse ist eine der zentralen sozial-
Zukunft zum Wohle aller gestalten“,
gen würden besonders schwierige und
politischen Herausforderungen.
sagte Stolz. Die Ministerin nannte
anspruchsvolle Aufgaben
wesentliche Schwerpunkte der Lan-
der pflegerischen Versor-
despolitik für die ältere Generation.
gung der Bevölkerung
So wolle ihr Ministerium noch stärker
übernehmen, betonte
als bisher innovative Projekte zum
Stolz. Dies kommt in dem
Miteinander der Generationen be-
hohen Eintrittsalter, dem
kannt machen. „Mehrgenerationen-
hohen Anteil somatisch
projekte als Wohn- und Lebensform
schwerstpflegebedürftiger
oder integrative Studienangebote
und demenziell erkrank-
für junge und ältere Studenten oder
ter Menschen in den sta-
Begegnung der Generationen im Rah-
tionären Pflegeeinrich-
men öffentlicher Aktivitäten bieten
tungen zum Ausdruck.
unschätzbare Vorteile für Jung und
Mit über 86 000 Plätzen
Alt: Die junge Generation kann vom
in stationären Altenhilfe-
unglaublichen Erfahrungsschatz der
einrichtungen verfügt
Älteren profitieren und lernen, wäh-
Baden-Württemberg über
rend die Älteren spüren, dass sie ge-
eine gut ausgebaute,
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
11
Impuls
Göttliche Mengenlehre
Betrachtungen zum demographischen Wandel der Gesellschaft von Ulrich Mack,
Prälat der Evangelischen Landeskirche Württemberg in Stuttgart
Der Autor wurde 1951 in Heidenheim an der Brenz geboren. Im März 2006 wurde er
als Nachfolger von Martin Klumpp ins Amt des Stuttgarter Prälaten eingeführt.
Fachleute reden vom drohenden Fiasko.
dann geht er durch die Reihen und teilt
Da bleibt also weit mehr übrig, als vor-
Es gibt, so sagen sie, bald zu viele ältere
aus. Fünf Brote und zwei Fische – und
her da war. Das kommt heraus, wenn
und zu wenig jüngere Menschen im
jeder kann essen so viel er will. Jesus
Menschen etwas aus Gottes Hand
Land, zu viele Rentenbezieher und zu
gibt genug. Alle werden satt.
empfangen und es weitergeben und
wenig Rentenzahler. Statistiker rechnen
es nicht einfach liegen lassen.
hoch: Die Menge stimmt nicht mehr.
Die Bibel erklärt nicht, wie das physi-
Göttliche Mengenlehre geschieht bis
Die Menge der Finanzen und der Men-
kalisch ging. Von einem spektakulären
heute – in allem, was Gott austeilt,
schen und der Chancen. Eine deprimie-
Hokuspokus oder einem mirakulösen
jeden Tag. Er schenkt nicht nur Lebens-
rende Mengenlehre.
Tischleindeckdich ist nicht die Rede.
mittel, die äußerlich satt machen,
Die Bibel zeigt eine andere Mengen-
Jesus selbst war es, der das Brot teilte
sondern noch viel mehr: Freude und
lehre. Sie erzählt, dass eine große Men-
und von den Fischen weitergab.
Hoffnung, Mitmenschen und Musik,
schenmenge zu Jesus kam, 5 000 Leute.
Das Geheimnis dieser Speisung liegt
Geduld und Glauben. Und diese Ge-
Stundenlang wanderten sie in einer
in dem, was durch seine Hände ging.
schenke vermehren sich, je mehr wir
Wüstengegend, um ihn zu hören. Jesus
Der schwäbische Pfarrer Philipp Fried-
Zum Beispiel Liebe: Wir können jeden
ihren knurrenden Magen. 5 000 haben
rich Hiller dichtete vor 250 Jahren:
Tag Gottes Liebe empfangen und sie
Hunger. „Gebt ihnen zu essen“, sagt
er seinen Jüngern. Die reagieren ganz
verständlich: „Herr, wie sollen wir?“
Ein Blick in die Jüngerkasse zeigt
Ebbe. Die finanziellen Mittel reichen
nicht. Die Taschen der Leute sind
leer. Niemand hat sich auf Picknick
12
davon empfangen und weitergeben.
sieht ihre Sehnsüchte und Fragen – und
Wenn wir von Tag zu Tagen was da ist überschlagen
und rechnen dann die Menge, dann sind wir im Gedränge.
Doch wenn wir mit Vertrauen auf seine Hände schauen,
so nähret allerwegen uns ein geheimer Segen.
Wie dieses mag geschehen, das kann man nicht verstehen.
Allein, man sieht am Ende: Es ging durch Gottes Hände.
verschenken – liebevolle Blicke, ein
lösendes Wort der Versöhnung,
liebevollen Trost. Und diese Liebe
geht nicht zu Ende, wenn man sie
hergibt, sondern sie wird mehr, je
mehr wir sie austeilen. Zwölf Körbe
voll. Und es reicht für alle. So ist
eingestellt. Nur ein Junge hat fünf Brote
Ist das nur eine billige Vertröstung?
es mit der Liebe und so ist es mit der
und zwei Fische dabei. Aber was soll
Ein Zweckoptimismus mit weltfremder
Freude. So ist es mit der Zeit, die wir
schon dieses kleine Mahl für die
Mengenlehre? Ich meine: Es ist göttli-
anderen schenken, und auch mit dem
Menge? Was sollen fünf Brote und zwei
che Mengenlehre. Denn es geht immer
Geld, das wir für andere ausgeben.
Fische für 5 000?
durch Gottes Hände, wenn wir satt wer-
So fragen sie. So fragen wir. Was sollen
den. Es geht durch Gottes Hände, wenn
Es gibt in unserer Welt viele ungelöste
schon ein paar Euro für „Brot für die
wir morgens aufstehen und Luft in die
Probleme. Das demographische Gene-
Welt“? Was sind unsere kleinen Schritte
Lunge bekommen. Es geht durch Gottes
rationenproblem wird uns weiter
gegen das „Generationenproblem“?
Hände, wenn wir ernten, was sich aus
beschäftigen. Aber vergessen wir nicht:
Was können unsere kleinen Taten der
Gottes Kraft vervielfältigt hat: Aus einer
Es gibt auch eine göttliche Mengen-
Liebe gegen eine große Not? Sind sie
Kartoffel in der Erde werden viele, aus
lehre. Finanzen können knapp werden,
nicht wie ein Tropfen auf den heißen
einem Weizenkorn werden 50, aus ei-
aber Gottes Liebe nicht. Darum muss
Stein angesichts der mächtigen Proble-
nem Kern wird ein ganzer Baum. Aus
Barmherzigkeit nicht abnehmen, auch
me?
fünf Broten und zwei Fischen werden
wenn der Wohlstand wackelt. Güte,
5 000 satt.
menschliche Nähe und die Bereitschaft,
Unsere menschlichen Möglichkeiten
Das ist göttliche Mengenlehre. Am
füreinander einzustehen und auch
sind am Ende, denken die Jünger da-
Ende der Geschichte steht: Die Jünger
ältere Menschen zu tragen – sie nehmen
mals. Doch Jesus sieht noch lange kein
sammelten auf, was an Brotresten
zu, je mehr wir sie ausgeben. Diese
Ende. Er nimmt das lächerlich geringe
übrig blieb, zwölf Körbe voll – und
Mengenlehre macht zuversichtlich –
Vesper, spricht ein Dankgebet – und
am Anfang waren es nur fünf Brote.
auch für die nächste Generation.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Altenhilfe aktuell
Tabuthema Sterben
gehört zum Heimalltag
EHS stellt Ergebnisse einer Befragung von
Bewohnern und Angehörigen vor
Die Evangelische Heimstiftung sieht sich als diakonischer Träger
gegenüber ihren Bewohnerinnen und Bewohnern und deren Angehörigen neben der guten Pflege in allen Fragen des Lebens und
Glaubens besonders verpflichtet. Gestaltete Sterbebegleitung, bei
der Pflege und Gebet, leibliche und spirituelle Nahrung eine Einheit
sind, ist eine uralte Aufgabe christlicher Barmherzigkeit und zählt zur
Kernkompetenz der EHS. Das „Netzwerk Abschiedskultur“ nimmt
alle Betroffenen in den Blick: Träger, Bewohner, Angehörige, Ärzte,
Ehrenamtliche, Seelsorger wie Pflegekräfte.
„Die Herausforderung liegt darin,
Ein regelmäßig wiederkehrender
Interviewerin bemerkte im Anschluss
ein Sterben wie zu Hause zu gestalten,
Wunsch ist es, im Sterben nicht unter
an die Befragung: „Es wäre gut, wenn
gleich, an welchem Ort das Sterben
Schmerzen leiden zu müssen. Fast ste-
das Personal über alle Bewohner
stattfindet“, umreißt der theologische
reotyp wird geäußert: „Ein schneller
solche Informationen hätte.“
Referent der EHS, Dr. Thomas Mäule,
Tod ist ein schöner Tod. Ohne Leiden
die Aufgabenstellung. Der erste Schritt
und Schmerzen.“ Schmerzfreiheit ist
Die Angehörigen äußerten vor allem
zur Entwicklung des „Netzwerks Ab-
bei nahezu allen Gesprächspartnern
das Anliegen, bei einer Verschlechte-
schiedskultur“ (wir berichteten darüber)
die zentrale Dimension.
rung des Gesundheitszustandes sofort
wurde in den vergangenen Wochen
informiert zu werden. Sehr oft wurde
getan: In einer Bestandsaufnahme wur-
Im Sterben nicht alleine gelassen
der Wunsch geäußert, beim Sterben
den Bewohner des Johannes-Sichart-
Unterschiedlich gestalten sich hingegen
der Eltern anwesend zu sein.
Hauses in Tauberbischofsheim und
die Wünsche, wer beim Sterben dabei
Auch das Angebot, nach dem Tod
deren Angehörige nach ihren Empfin-
sein soll – und wer nicht. Der überwie-
des Angehörigen noch im Kontakt
dungen, Wünschen und Erwartungen
gende Teil der Befragten möchte nicht
mit den Mitarbeitern sein zu können,
befragt. Ein Charakteristikum des Pro-
alleine sterben. 14 der 18 Befragten
wurde als wichtig bezeichnet.
jektes besteht darin, dass die Mitarbei-
wünschen sich etwa explizit seelsorg-
terschaft selbst die Interviews führt.
liche Begleitung durch einen Pfarrer.
In den nächsten Schritten bei der
Das Johannes-Sichart-Haus steht dabei
Entwicklung des „Netzwerks Ab-
Die Ergebnisse der einzelnen Inter-
vor der besonderen Herausforderung,
schiedskultur“ sollen die persönliche
views sind erwartungsgemäß sehr
einerseits seelsorgliche Angebote sicher-
und fachliche Kompetenz der
differenziert. Große Unterschiede gibt
zustellen, gleichzeitig aber darauf zu
Pflegenden gestärkt und Leitlinien
es nicht nur zwischen den Befragten,
achten, dass Bewohnerinnen und Be-
für die Sterbebegleitung entwickelt
teilweise existieren auch widersprüch-
wohner, die kein Interesse an seelsorg-
werden.
liche Vorstellungen bei den Betroffe-
licher Begleitung haben, sich nicht be-
nen selbst, beispielsweise hinsichtlich
drängt fühlen.
lebensverlängernder Maßnahmen.
„Es ist nicht leicht, der Trauer Raum
zu geben, zumal in einer Gesellschaft,
Zwei Drittel der Befragten lehnen eine
Im Nachhinein wurden die Gespräche
die alles, was vergangen ist, schnell
Überweisung ins Krankenhaus ab. Ein
von den Befragten überwiegend als
hinter sich lässt. Wer Trauer zulässt,
Drittel bittet im Falle einer Verschlech-
befreiend beschrieben. Vielfach er-
kann sie auch bearbeiten und bewälti-
terung des Gesundheitszustandes um
füllte sich der Wunsch, mit jemandem
gen. Nur so öffnen sich neue Lebens-
die Einweisung ins Krankenhaus.
über das Sterben zu sprechen. Eine
perspektiven“, sagt Mäule.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
13
Reportage
Lavendel und ein leises Lächeln
Der Sinnesgarten im Michael-Hörauf-Stift in Bad Boll
Gärten in Altenheimen haben
Konjunktur. „Aus gutem Grund“,
sagt Brigitte Schell, Mitinitiatorin der Anlage im MichaelHörauf-Stift in Bad Boll. Denn
Gärten bieten nicht allein die
Gelegenheit, sich im Freien zu
bewegen. Vor allem werden Erinnerungen geweckt – zwischen
alten Rosen und Beerenhecken,
unter den Obstbäumen, wenn
eine Hand über Kräuter streicht,
wenn Düfte ferne Zeiten wachrufen: Geschichten, ganze
Kaskaden von Kindheits- und
Jugenderlebnissen bei den
einen, Bruchstücke, Fetzen, ein
leises Lächeln bei den anderen.
14
dere treffen sich – bei entsprechen-
bende Zusammenhänge einen inne-
dem Wetter – mit den Besuchern nur
ren Frieden, den jeder schon erlebt
noch draußen. Plötzlich gibt’s Ge-
hat, der im Garten gearbeitet oder
sprächsstoff mit den Kindern, Enkel-
sich dort der Muße hingegeben hat.“
kindern und Verwandten. Alte Geschichten statt quälender Sprachlosig-
Das Eselsohr heißt auch gefleckter
keit. Gemeinsame Gartenerlebnisse
Arnostab oder Wollziest oder Stachys
statt verklemmter Fragen und uner-
olympica. Als dicht weißwollig und
giebiger Antworten. Und dann ist da
seidenhaarig beschreibt es das Lexi-
auch noch Herr E. Der hat eine ganz
kon. „Unsere Senioren stehen dann
neue Aufgabe, seit der Garten ange-
da, greifen in die Blätter und genie-
legt ist. Jeden Morgen wird das Kräu-
ßen, was sie fühlen“, erzählt Schell
terhochbeet mit dem Bohnenkraut
und freut sich über die Freude ihrer
und dem Liebstöckel gepflegt.
Schützlinge. Die Stimmung sei eine
Gewässert, ausgezupft, versorgt – mit
andere geworden, seit das Gelände
Eifer und noch mehr Freude.
kein Brachland mehr ist. Auf der einen Seite der gut zweieinhalbtausend
Ende der neunziger Jahre hatte das
Quadratmeter, gleich neben der Ter-
Bundesgesundheitsministerium ein
rasse, stehen dicht an dicht Rosen-
Es riecht nicht. Es schmeckt nicht.
Gartenmodellprojekt gestartet. Weil
büsche. Auf der großen Blumenwiese
Aber es fühlt sich an. Samtig ist das
Außenanlagen in Altenhilfe-Einrich-
gibt’s auch Himbeeren, Erdbeeren, Jo-
Eselsohr, weich, angenehm. Der grün-
tungen, heißt es in einer Broschüre,
hannisbeeren. Naschen ist ewünscht.
graue Strauch steht links am Weges-
„bisher viel zu wenig berücksichtigt“
Pfingstrosen und Rhabarber wurden
rand, dort, wo die Demenzkranken in
worden seien. Dabei trage jeder
gepflanzt, ebenso Birnen-, Apfel- und
den Garten kommen. In den Garten
Mensch die Erinnerung an seinen
Kirschbäume, Rosmarin, Lavendel
für alle Sinne. Manche Bewohner
oder zumindest an einen Garten in
und immer wieder Lavendel. Nicht
wollen nur spazieren gehen, andere
sich. Außerdem bewirke „der Aufent-
mehr als gut 50 000 Euro hat die An-
nehmen ihren Nachmittagskaffee
halt an der frischen Luft, die Freude
lage gekostet. Gelände musste einge-
gleich neben den Rosen. Wieder an-
am Beobachten und Einfühlen in le-
ebnet werden.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Reportage
Das Badhotel Stauferland hat Benefiz-
„Unsere Senioren kommen aus einer
essen veranstaltet, der damalige Land-
Zeit, da ist alles mit so einem Hand-
tagsvizepräsident Frieder Birzele hat
wagen transportiert worden“, weiß
serviert. Im Trachtenverein wurde ge-
Schell, die schon viele solche Ge-
sammelt und im Jugendhaus. Der ver-
schichten gehört hat.
antwortliche Landschaftsgärtner
sponsert für ein ganzes Jahr die Gar-
Sie riechen nicht, schmecken nicht
tenpflege. Das Wir-Gefühl in Bad Boll
und fühlen sich eigentlich auch nicht
sei gestärkt worden, das Wohnstift und
an. Dafür tönen sie, die Klangkörper,
seine mehr als hundert Bewohner mit
das „Prachtstück der Anlage“, wie
einem Mal viel näher ans kommunale
Daumann sie nennt. Der eine rechts,
Leben gerückt, so eine CDU-Gemein-
die anderen links an der rosenbegrenz-
derätin. „Jetzt wollen wir zu Veranstal-
ten Terrasse. Daran hängen filzbezo-
tungen in den Garten laden“, sagt der
gene Schlegel. Anfassen, sanft oder
Chef des Hauses, Stephan Daumann,
auch fester gegen die Röhren schlagen,
Ein Sicherheitssystem verhindert,
der gerade nach der passenden Farbe
sich hingeben. „Diese Töne haben
dass die Demenzkranken sich auf die
für ein Segel sucht, das als Dach über
eine besondere Anziehungskraft“,
Straße verirren, ein Zaun ist gezogen
einen Teil der Wiese gespannt wird.
sagt Schell. Auf Kinder und Alte, auf
und aufwändig begrünt.
Gleich neben dem über 100 Jahre
die Mitarbeiter und die Ehrenamt-
alten Leiterwagen, den ein Gönner
lichen, auf Musikalische und Unmu-
„Viele Menschen aus der ganzen Re-
gestiftet hat – zur Dekoration. Einst
sikalische, auf Gesunde und Kranke
gion haben sich engagiert“, berichtet
hat er im Alltag ganz andere Zwecke
im Garten für alle Sinne. Für alle.
Schell, die seit Jahren ehrenamtlich
erfüllt. Wieder werden Erinnerungen
im Michael-Hörauf-Stift tätig ist.
angestoßen.
Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
Nachgefragt
Sinnesgarten Dornstadt: Ruhiger Schlaf und mehr Sicherheit
Im GeriAtrium des Betreuungs- und Pflegezentrums Dornstadt, einem Haus speziell für Demenzkranke, gibt es mehrere Gartenteile.
Der Sinnesgarten wird von Nutzern und Experten hoch gelobt. Den Kräutergarten hat der ortsansässige Apotheker angelegt,
der ihn auch pflegt. Wir sprachen mit Hausdirektor Frank Köhler und Pflegedienstleiterin Iris Knoell.
Was nehmen Demenzkranke in
gen wahrzunehmen, helfen die situa-
Können Gerüche oder die Bewe-
Gärten wahr?
tive Wahrnehmung zu verbessern.
gung an der frischen Luft beruhi-
Köhler: Es ist abhängig vom Grad
gen, und wenn ja, warum?
der Erkrankung, was Demenzkranke
Wie erleichtern diese Erlebnisse das
Köhler: Gerüche vermitteln Ver-
wahrnehmen. Immer weniger Details
Alltagsleben der Patienten?
trautes und stärken das Sicherheits-
werden erkannt, dafür anteilig aber
Knoell: Ein Garten soll die Freiheits-
gefühl, gerade das nimmt als Folge
mehr Farben und Formen. Deshalb
wahrnehmung verbessern, beson-
der Demenzerkrankung ab. Häufige
sind deutliche Konturen nötig, etwa
ders die von geschlossen oder
Bewegung führt zur Ermüdung und
bei der Gestaltung von Wegen.
beschützt untergebrachten Bewoh-
kann helfen, Ängste zu hemmen.
Knoell: Dem Verlust des räumlichen
nern. Orientierungshilfen wie far-
Ein ruhigerer Schlaf sowie teilweise
Orientierungsvermögens wird durch
bige Blumen und Obstbäume sowie
geringere Insulingaben bei Diabe-
milieutherapeutische Maßnahmen
vertraute Erlebnisse geben Sicherheit
tikern sind zu beobachten. Auch
entgegengewirkt. Die Gestaltung und
und können dazu führen, dass
Gerüche, der Duft von Kräutern
Beleuchtung der Wege in der Dunkel-
Angstzustände gemildert werden.
aus unserem eigenen Kräutergarten,
heit sowie die Möglichkeit, jahreszeit-
Ruhigerer Schlaf ist eine häufige
können eine positive Wirkung
liche und tageszeitliche Veränderun-
Folge.
entfalten.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
15
AusmeinemLeben
Täglich ein Espresso
Bis zu ihrem 82. Lebensjahr stand Elfriede Thieme mit beiden Beinen
fest im Berufsleben. Vor dem Krieg als Chemielaborantin ausgebildet,
managte sie zuletzt einen Stuttgarter Lebensmittelgroßhandel.
2003 ist die gebürtige Freudenstädterin in ihre Heimatstadt zurückgekehrt und lebt seitdem im Betreuten Wohnen des Senioren- und
Pflegezentrums Martin-Haug-Stift.
Kleider austragen und kam so in
die Wohnungen ganz feiner Leute.
Natürlich gab es da so manches
Elfriede Thieme,
Senioren- und
Pflegezentrum
Martin-Haug-Stift,
Freudenstadt
1923: Elfriede Thieme mit ihren Eltern
und einer jüngeren Schwester
Kurzbiografie
kleine Trinkgeld. Und ich weiß noch,
wie meine Mutter im Hotel Herzog
Friedrich gegenüber die Blusen gewaschen hat. Zuerst kam ich dann in
eine Mädchenschule und später in
die Mittelschule, bis ich etwa 15 war.
1926: Elfriede Thieme als Schülerin in der
ersten Schulklasse vor dem elterlichen Haus
Elfriede Thieme ist mein Name, ge-
Ich wuchs in einem christlich gepräg-
boren bin ich am 6. November 1921
ten Elternhaus auf.
in Freudenstadt. Mein Vater war Bade-
Ich erinnere mich noch gut an die lan-
meister und Masseur, und ich weiß
gen Winter damals hier im Schwarz-
noch gut, wie wir jeden Sonntag beim
wald. Wir mussten schon mal ordent-
Putzen des damaligen Stadtbades
lich Schnee schaufeln, um überhaupt
mithelfen mussten. Anschließend be-
in die Schule gehen zu können.
kamen wir dann nicht nur den Kopf
Das war eine arme Zeit, und wir
gewaschen. Überhaupt hatten ich
Schüler waren doch sehr froh über
und meine Geschwister – ich war die
die Schulspeisung. Da gab es jeden
Älteste von fünf Mädchen und einem
Morgen Milch oder Trinkschokolade.
Jungen – eine schöne Jugendzeit. Wir
„Du lernst einen gescheiten Beruf!“,
wohnten im Haus meines Großvaters,
sagte eines Tages mein Vater zu mir,
der dort eine Schneiderei hatte. Ich
und ich kam 1939 zur Pino AG und
durfte manchmal die fertig genähten
lernte Chemielaborantin. Mein Vater
kannte die Pino AG, weil sie Badezusätze herstellte. Dann kam der
Krieg und der Stellungsbefehl für
mich. Ich machte eine Ausbildung
zur Krankenschwester und musste 1943 ins badische Offenburg.
Dort versorgte ich die Soldaten,
die zumeist mit schwersten Erfrierungen von der russischen Front
kamen. Es gab auch viele Amputationen, all das war schwer zu
ertragen. Zum Glück konnte ich
1940: Im Garten in Freudenstadt
manchmal mit dem Fahrrad in
die badischen Obstgegenden
1943: Unterkunft während
des Kriegseinsatzes in Offenburg
16
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
1944: Als Krankenschwester
im Einsatz in Zyrardow/Polen
fahren und konnte von dort
AusmeinemLeben
Obst nach Hause schicken, wo es drin-
Jahren die Stuttgarter Wohnung ge-
gend gebraucht wurde.
kündigt worden wäre, würde ich viel-
Was hat Ihr Leben besonders
geprägt?
Und noch im selben Jahr kam ich zur
leicht noch dort arbeiten. Das war eine
Ich bin oft bewahrt worden in mei-
Frontausbildung nach Karlsruhe und
schöne familiäre Atmosphäre dort,
nem Leben, im Krieg. Diese Erlebnisse
anschließend ging es nach Warschau.
auch wenn die Arbeits- und Zeitmoral
und dabei keinen Schaden genommen
Ich durfte vorher nicht mal mehr heim.
der Italiener nun wirklich für mich
zu haben, das hat mein Leben sehr
Das war hart, die Zivilkleider musste
doch etwas gewöhnungsbedürftig war.
geprägt. Aber auch der Einsatz im
ich mit dem Zug heimschicken und
Noch heute trinke ich gerne einen
Krieg und seine Herausforderungen
gegen die Uniform tauschen. Ich war
doppelten Espresso, das habe ich mir
für mich als junges Ding – da wurde
gerade 22 Jahre alt und hatte großes
bewahrt. Mein Mann ist in den Jahren
ich reif fürs Leben.
Heimweh. Was folgte, war die schwers-
vor seinem Tod 1987 sehr krank gewe-
te Zeit meines Lebens. Viele Schwerst-
sen, und ich brauchte sehr viel Kraft
verwundete im Lazarett, oft ich allein
und Zeit für seine Pflege. Aber ich
mit einem russischen Gefangenen zur
habe das gerne gemacht, wir hatten
Versorgung von 60 Mann. Dann ka-
eine sehr gute Zeit zusammen.
Was sind für Sie die wichtigsten
Lebenserfahrungen, die Sie
einem jungen Menschen mit auf
den Weg geben würden?
men die Russen näher, wir wurden
Seit Dezember 2003 lebe ich nun im
Seht zu, dass ihr euch in einem guten
nach Neuruppin verlegt. Dort habe ich
Betreuten Wohnen, in einer wirklich
Beruf bewährt und dabei ein anstän-
es einmal vor Hunger nicht mehr aus-
sehr schönen Wohnung des Freuden-
diges Leben führt.
gehalten und habe in der Nacht heim-
städter Martin-Haug-Stifts. Und ich
lich den Vorratsschrank aufgebrochen.
fühle mich hier nicht nur sehr wohl,
Zum Glück durfte ich am Ende des
weil ich an den Ort meiner Kindheit
Wir bedanken uns bei Elfriede Thieme, die
Krieges einen Patienten Richtung
zurückkehren durfte, sondern weil ich
uns freundlicherweise Fotos aus ihren pri-
Freudenstadt begleiten, so kam ich
die Atmosphäre in diesem Haus der
vaten Fotoalben zur Verfügung gestellt hat.
unversehrt heim. Nach dem Krieg
Heimstiftung wirklich sehr schätze.
Christoph Ludwig
wurde ich Chefsekretärin bei der Pino
kennen gelernt habe. Wir haben uns
Welches waren die schönsten
Zeiten/Momente in Ihrem Leben?
dann bald verlobt und 1956 geheiratet,
Das war der Tag unserer Heirat. Aber
aber meine Ehe war kinderlos. 1956
auch der Tag, an dem mein Mann
zogen wir dann nach Stuttgart, wo
nach einer sehr kritischen Hüftge-
mein Mann arbeitete. Ich arbeitete
lenksoperation wieder aufgewacht ist.
dann zwölf Jahre lang bei einem Pa-
Da weinte ich im OP-Raum vor lauter
tentanwalt als Sekretärin, wo ich viele
Erleichterung.
AG, wo ich meinen späteren Mann
interessante Leute kennen gelernt habe.
schein, um den Herrn Patentanwalt
An welche Erlebnisse denken
Sie nur ungern zurück?
chauffieren zu können. Von 1971 bis
Ganz besonders ungern an die
2003 – ich war zu dem Zeitpunkt 82
Zeit des Krieges. Da habe ich viel
Jahre alt – war ich beim italienischen
Schlimmes gesehen und erlebt.
Ich machte damals noch den Führer-
1943: Elfriede Thieme im Kriegseinsatz im Reservelazarett Offenburg
1953: Ausflug zum
Schwarzwälder
Vogtsbauernhof
Lebensmittelgroßhandel Di Gennaro
beschäftigt und dort für die Korrespondenz, Personal- und Arbeitsverträge zuständig und hatte alle Versicherungen der Firma „unter mir“. Aber
ich hatte auch einen Fuhrpark von
20 Firmenwagen zu betreuen – bei der
Fahrweise der Italiener immer ein aufregender Job. Das war eine ganz tolle
Zeit. Und wenn mir nicht vor drei
Elfriede Thieme mit Kolleginnen während ihrer Zeit
als Chemielaborantin der „Pino AG“ in Freudenstadt
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
17
Pflegebeispiel
Nach drei Wochen
wieder fit für den Alltag
Die Geriatrische Rehabilitation im
Stephanuswerk Isny hilft Patienten bei der
Rückkehr in ein selbstständiges Leben
Auf dem Gang herrscht rege
Betriebsamkeit. Die einen
kommen, die anderen gehen,
einige legen zwischen zwei
Behandlungsterminen gerade
eine kurze Verschnaufpause
ein. Eine Pflegerin bringt die
Patientin aus Zimmer 112 mit
dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss
zur logopädischen Therapie,
während der Zimmernachbar
schon ohne Begleitung eilig
auf dem Weg zur Krankengymnastik ist. In der Geriatrischen
Rehabilitation des Isnyer
Stephanuswerks haben alle
Patienten das gleiche Ziel: Nach
spätestens drei Wochen Aufenthalt wieder so fit zu sein, dass
sie sich möglichst selbstständig
zu Hause versorgen können.
Die Geriatrische Rehabilitation ist
eine spezifische Therapie für ältere
Patienten, die besonders die Multimorbidität, also das gleichzeitige Vorhandensein mehrerer Erkrankungen,
berücksichtigt. 25 stationäre geriatrische Plätze bietet die Einrichtung der
Evangelischen Heimstiftung in Isny
für den Kreis Ravensburg an, so ist es
im Landesgeriatrieplan festgeschrieben, der eine flächendeckende Versorgung mit Rehabilitationsangeboten
gewährleisten soll. Die Patienten werden direkt nach einem Krankenhausaufenthalt in die Geriatrische Klinik
verlegt, zumeist geht der Behandlung
ein Schlaganfall oder Sturz mit Verletzungsfolgen an Hüftgelenk oder anderen knöchernen Verletzungen voraus,
bestehen auch neurologische Erkrankungen wie Morbus oder Parkinson.
Neben der rehabilitationsbegründenden Diagnose leiden die Patienten
wegen ihres hohen Alters von meist
über 80 Jahren zumeist gleich an einer ganzen Reihe Begleiterkrankungen, die die Regeneration erschweren.
18
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Pflegebeispiel
Durchschnittlich bestehen fünf wei-
die Patienten falls nötig mit Hilfs-
programm eine zentrale Rolle, weil
tere behandlungsbedürftige Erkran-
mitteln für den häuslichen Bereich
sie nach ihrer Erkrankung oft unter
kungen pro Patient.
auszurüsten und sie im Umgang
Sprachstörungen leiden und darauf
Am Beginn der Rehabilitation steht
damit zu schulen. Dazu gehören etwa
angewiesen sind, sich im Alltag wieder
ein so genanntes Geriatrisches Assess-
die Anpassung und das Training mit
verbal verständigen zu können, um
ment, das dazu dient, die Defizite des
dem Rollstuhl oder die Förderung der
zu größtmöglicher Selbstständigkeit
einzelnen Patienten zu erfassen und
Fingerfertigkeit, um zum Beispiel mit
zurückzukehren. Ein Team von Neuro-
ein individuelles Therapieprogramm
einer Greifzange Dinge vom Boden
psychologen kümmert sich ebenfalls
zusammenzustellen. Neben der Er-
aufzuheben.
überwiegend um die Behandlung von
fassung der funktionalen Defizite, die
Gerade für Schlaganfallpatienten
Schlaganfallfolgen, wobei Gedächt-
unmittelbar auf die akute Erkrankung
spielt das logopädische Therapie-
nis- und Wahrnehmungsstörungen,
oder eine Vorerkrankung zurückzuführen sind, werden neben einer Einschätzung des Pflegeaufwands an-
aber auch depressive Tendenzen mit
Info
einem gezielten Therapieprogramm
und teilweise mit Computerunter-
hand standardisierter Diagnosever-
Über 80 Prozent der geriatrischen Pa-
stützung behandelt werden. Das psy-
fahren unter anderem Gangsicherheit
tienten kommen nach ihrem Aufent-
chologische Gespräch soll auch bei der
und Sturzrisiko getestet, ein Demenz-
halt in der Isnyer Reha nach Hause
Krankheitsverarbeitung unterstützen.
test durchgeführt sowie depressive
und können sich – zum Teil mit Un-
Daneben stehen den Patienten eine
Stimmungen festgestellt.
terstützung eines ambulanten Pflege-
Diätberatung und ein Sozialdienst
In den folgenden Wochen durchlau-
dienstes – wieder selbst versorgen.
zur Verfügung, der beim Übergang
fen die Patienten ein umfangreiches
Nur zehn Prozent brechen die Rehabi-
in den eigenen Lebensalltag hilft.
Therapieprogramm in den einzelnen
litation vorzeitig ab, etwa weil sie we-
Abteilungen der Klinik: In der Physio-
gen einer akuten Erkrankung wieder
Für Chefmediziner Clemens-G. Müller
therapie finden krankengymnastische
zur Behandlung in ein Krankenhaus
und sein dreiköpfiges Ärzteteam steht
Einzel- oder Gruppentherapien statt,
verlegt werden, weitere zehn Prozent
bei der Geriatrischen Rehabilitation
wobei auch physikalische Maßnahmen
kommen in die stationäre Pflege.
ein ganzheitlicher Ansatz im Zentrum:
wie Elektrotherapie sowie Massage und
Regelfall ist jedoch der Erfolg: „Bei
„Für die Geriatrische Rehabilitation
Fango zum Einsatz kommen. Ziel ist
uns kommen die Patienten direkt aus
macht es keinen Sinn, den Patienten
hierbei vor allem, Immobilität zu ver-
dem Krankenhaus liegend an und ge-
nur anhand einiger weniger Störungen
mindern, das Sturzrisiko zu reduzieren
hen in den meisten Fällen nach drei
zu behandeln, im Mittelpunkt steht
und zu einem verbesserten körperli-
Wochen selbstständig nach Hause“,
immer der Mensch als Ganzes“, so
chen Allgemeinzustand zu gelangen.
sagt Dr. Clemens-G. Müller, Medi-
Müller. „Sedierende Medikamente
zinischer Leiter der Geriatrischen
kommen nach Möglichkeit nicht zum
Die ergotherapeutischen Angebote
Rehabilitation. Im Mittelpunkt der
Einsatz, weil sie dem Therapiezweck,
zielen darauf ab, die sensorischen,
Therapie stehen deshalb auch ganz
nämlich die eigene Aktivität zu
motorischen und kognitiven Fähig-
praktische Dinge des Alltaglebens.
fördern, widersprechen würden.“
keiten des Patienten zu stärken.
So gibt es eine Übungsküche, in der
Ein zentrales Anliegen des Klinikkon-
Grundlage ist eine differenzierte Dia-
Patienten die wichtigsten Handgriffe
zepts ist die Einbeziehung der Familie.
gnostik der funktionellen Störungen.
wieder einüben können. Die Einrich-
So können etwa Lebenspartner wäh-
In der Praxis üben die Betroffenen
tung ist dank höhenverstellbarer Ar-
rend der gesamten Therapiezeit im
etwa, über besonders weiche Kissen
beitsplatte auch für Rollstuhlfahrer
Zimmer des Patienten oder in einem
zu gehen, ohne dabei das Gleichge-
geeignet, damit Betroffene, die künf-
eigenen Einzelzimmer wohnen. Die
wicht zu verlieren. Am Computer
tig auf dieses Hilfsmittel angewiesen
Anwesenheit des Angehörigen stärkt
werden spezielle Trainingsaufgaben
sind, noch in der Klinik lernen, wie
oft nicht nur den Genesungswillen
gelöst, die gleichzeitig Aufmerksam-
ihre eigene Küche umgestaltet werden
des Patienten, der Ehepartner profitiert
keit, Wahrnehmung wie auch die
kann. Ähnlich verhält es sich mit
ebenfalls davon, noch während des
Motorik fordern und fördern. Die
einem Übungsbad samt Badewanne
Klinikaufenthalts Pflegehinweise vom
Mitarbeiter der ergotherapeutischen
und Waschmaschine, die zum Training
Fachpersonal zu bekommen und wich-
Abteilung sind auch dafür zuständig,
zur Verfügung stehen.
tige Handgriffe abschauen zu können.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
19
Aus der Heimstiftung
(K)ein ganz
normales Heimspiel
Costa. Alle drei haben ihre Pflegeausbildung im Robert-Breuning-Stift gemacht und die Überstunden am heu-
Ein Traum wird wahr: Der VfB Stuttgart ermöglicht
einem leidenschaftlichen Fan im Rollstuhl den
Stadionbesuch
tigen Tag machen sie gern.
Samstagnachmittag, 15 Uhr 30, das Fußball-Bundesligaspiel
VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach wird angepfiffen.
Ein ganz normaler Spieltag. Doch für einen unter den 45 000
Zuschauern ist es ein besonderer Tag: Ganz nah am Spielfeldrand
steht ein kleines Grüppchen um einen Rollstuhl versammelt,
darin sitzt Jürgen Rugart und fiebert mit seiner Mannschaft:
Er ist 35 Jahre alt und seit seinem zwölften Lebensjahr VfB-Fan.
bach taucht Jürgen Rugart in die Kata-
Um 13:30 Uhr trifft der Tross im Stadion ein. Zusammen mit den Stars der
Gastmannschaft aus Mönchengladkomben des Gottlieb-Daimler-Stadions
ein. Wenig später, während die Spieler
ins lärmerfüllte Stadion einlaufen,
wird der „Fan des Tages“ direkt am
Spielfeldrand vor der eindrucksvollen
Kulisse noch einmal fotografiert.
Dann geht’s los: Die Spieler auf dem
„Damals, kurz nach dem Wiederauf-
sich die Ereignisse überschlugen.
Platz tun Rugart mit ihrem eher lust-
stieg, ist mir der VfB zum ersten Mal
Rugart wurde zum nächsten Heim-
losen Gekicke jedoch keinen großen
aufgefallen“, sagt er. Doch im Stadion
spiel eingeladen, Reichert kam zwei
Gefallen. Resigniertes Kopfschütteln
war Rugart zum letzten Mal vor zwei
Tage vor dem Spiel persönlich ins
nach dem 0:1 für die Gäste. „Dem
Jahren, er saß auf den Rollstuhlplät-
Robert-Breuning-Stift, um Eintritts-
VfB fehlen Leidenschaft und Freude
zen beim Uefa-Cup-Spiel gegen Celtic
karten, Mütze, Fanschal und Auto-
am Fußball“, so das Urteil des Fans.
Glasgow. Jürgen Rugart leidet unter
grammkarten zu überreichen.
„Ich denke auch sonst nicht den gan-
amyotropher Lateralsklerose (ALS),
20
zen Tag über meine Krankheit nach,
einer fortschreitenden Krankheit, die
„Wenn es Herrn Rugart fünf vor zwölf
aber beim Sport gibt es für mich diese
Muskelschwund verursacht. Sie fesselt
schlecht geht, blasen wir das ganze
magischen Momente, in denen ich
ihn seit seinem 16. Lebensjahr an den
Unternehmen ab“, erklärt Peter Störl.
alles um mich herum vergesse.“
Rollstuhl. „Seit fünf Monaten muss er
Er ist zu Recht nervös, was die aben-
Dass er die Heimreise schon eine
durch einen Luftröhrenschnitt künst-
teuerliche Fahrt nach Stuttgart anbe-
Viertelstunde vor dem Ausgleich des
lich beatmet werden, seit März vergan-
langt: Drei Pflegekräfte werden Rugart
VfB in letzter Minute antreten muss,
genen Jahres ist er auf der Pflegesta-
ins Stadion begleiten, bepackt mit
bedauert Jürgen Rugart auf Grund der
tion des Robert-Breuning-Stifts unter-
zwei Beatmungsgeräten im Wert von
desolaten Leistung seines Teams nicht
gebracht“, berichtet Peter Störl, Leiter
je 7 500 Euro, deren Akku vier Stun-
ganz so sehr.
der Besigheimer Pflegeeinrichtung.
den lang hält, einem Absauggerät und
Dafür erwartet ihn auf der Heimfahrt
einem zusätzlichen Rollstuhl. Die Ge-
ein Nervenkitzel der anderen Art: Als
Als es Jürgen Rugart sehr schlecht
samtkosten der Aktion von 800 Euro
der Akku des Beatmungsgerätes sich
ging, hatte Störl die zündende Idee:
werden von einem Sponsor bestritten.
plötzlich leert, ist ein Zwischenstopp
Er schickte ein E-Mail an den VfB,
Doch pünktlich zur Abfahrt lacht Jür-
auf der Rettungswache in Ludwigs-
ob dieser seinem Patienten einen
gen Rugart, diesen Tag will er sich auf
burg nötig. Mit dem Notarztwagen
Stadionbesuch ermöglichen könne.
gar keinen Fall entgehen lassen. Nicht
kehrt Jürgen Rugart dann schließlich
Die Reaktion des Fanbeauftragten
nur er ist aufgeregt, sondern auch Me-
doch etwas erschöpft nach Besigheim
Peter Reichert war so prompt, dass
lina, Franziska und Rettungssanitäter
zurück.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Rüdiger Erk
Aus der Heimstiftung
Hauptgeschäftsführer Wolfgang D. Wanning
begrüßt Ministerpräsident Günther H. Oettinger
Ein großer Tag für Vaihingen
Ministerpräsident Oettinger weiht Neubau des Karl-Gerok-Stifts ein
„Dies ist ein großer Tag für
Vaihingen und für die Evangelische Heimstiftung“, sagte
Ministerpräsident Günther H.
Oettinger zu Beginn seiner
Ansprache anlässlich der Einweihungsfeier am 27. August
2006. Er beglückwünschte
den Träger und Bauherren zum
neuen Haus und zu der erfolgreichen Arbeit: „Unsere Heimstiftung war dem Land seit
Jahrzehnten ein guter Partner
in der Altenhilfe, ist es in der
Gegenwart und wird es in
Zukunft sein.“
wichtiger Aufgaben in der Altenpflege,
Präsenz der Heimstiftung in Vaihingen
sagte Oettinger und hob sein Interesse
sicherlich nicht schwer fallen wird.
an einer fairen Partnerschaft hervor.
Ministerpräsident Oettinger schloss
Hauptgeschäftsführer Wolfgang D.
sich diesem Wunsch mit den Worten
Wanning dankte dem Kreis und dem
an: „Ich bin mir sicher, dass das Karl-
Land für die finanzielle Förderung des
Gerok-Stift ein offenes Haus sein wird,
Neubaus und der Stadt für die Unter-
in dem alle Generationen aus- und
stützung bei der Bauplanung. An den
eingehen und dass die Bürger aus der
Ministerpräsidenten gewandt sagte
Stadt gerne hierher kommen.“ Die
Wanning: „Ohne Ihren persönlichen
Menschen, die heute in den Pflegehei-
Einsatz hätte das Haus nicht so schnell
men leben, haben nach Oettingers
gebaut werden können. Sie haben dafür
Worten „Dankbarkeit und Respekt“
gesorgt, dass ohne große Bürokratie
verdient. „Sie zählen zur Nachkriegsge-
ein schönes Haus entstanden ist.“
neration, die unser Land aufgebaut und
Dekan Hartmut Leins brachte eine gute
unsere Demokratie begründet haben.
Nachricht zur Feierstunde mit. In
Damit haben sie den Grundstein dafür
seinem Grußwort kündigte er an, dass
gelegt, dass wir, die wir jünger sind
Der Neubau des Stifts hat knapp 13
die Viertel-Pfarrstelle im Heim bis
und ohne Krieg aufwachsen und leben
Millionen Euro gekostet. In schwieriger
zum Jahr 2012 erhalten bleibt. Bürger-
dürfen, die glücklichste Generation
Hanglage ist jetzt zwischen Eichen-
meister Wilfried Nestle bekräftigte in
sind, die es jemals gab.“ Oettinger sagte
dorffstraße und Gerokstraße ein Kom-
seiner Rede, dass die EHS mit dem Neu-
weiter, dass eine christliche Orientie-
plex entstanden, der geprägt ist von
bau eine „zeitgemäße und zukunfts-
rung einen Vorteil bedeute. Es gehe
Transparenz und Wohnlichkeit. Insge-
fähige Unterbringungsmöglichkeit
nicht nur um Pflege, sondern um die
samt verfügt das neue Haus über 133
geschaffen“ habe.
Wahrnehmung sozialer Verantwor-
Dauerpflege- und vier Tagespflegeplät-
Der Neubau steht. Alle sind zufrieden.
tung, wofür christliche Träger wie die
ze. Die Evangelische Heimstiftung als
Jetzt liegt es an den Verantwortlichen
Evangelische Heimstiftung besonders
freigemeinnütziger Träger entlaste mit
vor Ort, das Haus zum festen Bestand-
stehen, „die in der Gemeinschaft
ihrem Engagement das Land und die
teil des Gemeinwesens werden zu
Werte vermitteln und verkörpern, die
Kommunen in der Wahrnehmung
lassen, was bei einer über 40-jährigen
das Christentum geschaffen hat“.
Aufmerksame Gäste bei der Festansprache von
Ministerpräsident Oettinger
Hausdirektorin Ute von Querfurt begrüßt den
Ehrengast
Anregende Gespräche: Bärbel Wanning,
Wolfgang D. Wanning, gegenüber: Helmut Mäule,
Günther H. Oettinger und Ralf-Rüdiger Kirchhof
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
21
Aus der Heimstiftung
Betreute Seniorenwohnungen in
Heilbronn
Am 17. Mai wurde Richtfest im Heilbronner Haus am
Staufenberg gefeiert. In unmittelbarer Nähe zum Pflegeheim entstehen 24 betreute Seniorenwohnungen.
Außerdem werden in dem Neubau Räume für die Altenpflegeschule Heilbronn, die zurzeit in der Oststraße
angesiedelt ist, errichtet. Nach Fertigstellung wird die
Schule nach Heilbronn-Sontheim umziehen.
Einweihung Haus
Gartenblick in Giengen
an der Brenz
Der Neubau des Hauses Gartenblick beim Paul-Gerhard-Stift
in Giengen wurde am 30. Juni
seiner Bestimmung übergeben.
Auf dem Foto von links: Oberbürgermeister Clemens Stahl, stellv. Landrat Helmut Reiner,
Geschäftsführer Ralf-Rüdiger Kirchhof, Regionaldirektorin Ruth Schumann, Pfarrer
Michael Jung, Vorstand Helmut Mäule, Hausdirektor Achim Holl, Bereichsdirektor Ralf
Oldendorf.
Neues Pflegeheim in Wangen im Allgäu
100 Jahre Johanniterstift
Am 12. Mai feierte das Johanniterstift in Plochingen sein
100-jähriges Bestehen. In seiner Festansprache wies
Hauptgeschäftsführer Wolfgang D. Wanning darauf hin,
dass nicht nur die Johanniter Grund zum Feiern hätten.
Auch die EHS könne ein kleines Jubiläum feiern: Seit
15 Jahren betreibt sie nun das Johanniterstift als Pflegezentrum. In diesen 15 Jahren habe sich der Johanniterorden immer sehr großzügig gegenüber dem Stift gezeigt,
so Wanning. Gerade auf kulturellem Gebiet haben die
Johanniter im Stift und in der Stadt Glanzpunkte gesetzt.
Auch dieses Mal kam Ordenswerkmeister Diethelm Lütze
nicht mit leeren Händen. Er eröffnete eine Ausstellung
mit Werken des italienischen Malers Piero Dorazio.
Dorazio war Mitbegründer der Künstlergruppe „Forma 1“,
die sich gegen expressionistische und traditionalistische
Tendenzen in der Malerei wendete und für eine abstrakte
Kunst eintrat. Dorazio war mehrmals mit einem eigenen
Saal auf der Biennale in Venedig vertreten. Seine Werke
werden in zahlreichen Einzelausstellungen in Museen
und Galerien in Europa, Amerika und Japan gezeigt.
Auf dem Foto von links: Diethelm Lütze, Rechtsritter
des Johanniterordens und Ordenswerkmeister in BadenWürttemberg, HGF Wolfgang D. Wanning, Bürgermeister
Eugen Beck, Regionaldirektorin Karin Stiebler, Hausdirektor Martin Schäfer.
Nach nur eineinhalbjähriger Bauzeit wurde am 26. Juni mit
einer ökumenischen
Segensfeier unter der
Leitung von Dekan
Wilhelm Wahl und
Pfarrer Jakob Betz
das neue Wangener Pflegezentrum feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Zahlreiche Ehrengäste waren zu diesem Anlass in das neue Haus an der Erzbergerstraße
gekommen. Das neue Pflegezentrum, benannt nach dem in Wangen geborenen Reformator Matthäus Ratzeberger (1501-1559), verfügt über 76 Dauer- und Kurzzeitpflegeheimplätze. Bauherrin ist die EHS, die mit der Matthäus-Ratzeberger-Stift GmbH ihr
52. Pflegeheim in Baden-Württemberg eröffnet.
Die Altenhilfeberatungs GmbH (ABG), eine Tochtergesellschaft der Heimstiftung, hat den Bau
geplant und ausgeführt. Rund 5,5 Millionen Euro
hat die EHS in den Neubau investiert. Geschäftsführer ist Regionaldirektor Dirk Holst. Foto:
Hauptgeschäftsführer Wolfgang D. Wanning (l.)
begrüßt den neuen Hausdirektor Peter Paulus.
Ministerbesuch in Tauberbischofsheim
Minister Prof. Dr. Wolfgang Reinhart, Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg
beim Bund, ist gern gesehener Gast im Johannes-Sichart-Haus in Tauberbischofsheim.
Seit Gründung des Hauses ist er dem Pflegeheim
eng verbunden. So kam er selbstverständlich zum
diesjährigen Sommerfest am 30. Juli und verbrachte einen unterhaltsamen Nachmittag mit Bewohnern und Gästen. Zeit für ein Foto blieb auch noch
(von links): Regionaldirektor Karl-Heinz Pastoors,
Minister Reinhart, Hausdirektorin Swantje Popp,
Bereichsdirektor Ralf Oldendorf.
Richtfest in Nordheim
Knapp acht Monate nach dem Spatenstich war am 11. Mai Richtfest in Nordheim. Die KarlWagner-Stift GmbH wird nach Fertigstellung im nächsten Jahr 50 Pflegeplätze bieten.
Bauträger und Gesellschafter ist die EHS. Auf dem Foto von links: Bereichsdirektor Ralf
Oldendorf, Hausdirektorin Lilli Haldenwanger, Regionaldirektor Walter Kohler, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU) und Bürgermeister Volker Schiek.
22
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Aus der Heimstiftung
Kirchberg: Schloss der Begegnungen
Wo keine öffentlichen Gelder fließen, ist bürgerschaftliches Engagement gefordert. Dies dachte sich auch
der Regionaldirektor der Region Hohenlohe/Tauber, Karl-Heinz Pastoors, als er am 12. Mai zum Fest in die
ehrwürdigen Mauern des Schlosses Kirchberg einlud. Gemeinsam mit den Mitarbeitern und Partnern aus
Politik und Wirtschaft will Pastoors versuchen, Bürgerinnen und Bürger dafür zu gewinnen, dass sie sich für
den Erhalt und die Pflege des Schlosses einsetzen. Gedacht ist an einen „Freundeskreis Schloß Kirchberg“,
dessen Aufgabe es sein soll, das historische Baudenkmal der Nachwelt zu erhalten. Zahlreiche Prominente,
unter ihnen Landrat Gerhard Bauer sowie die Dekane Emil Haag und Peter Pfitzenmaier, kamen zum Fest
und sagten ihre ideelle Unterstützung zu. Nach der Auftaktveranstaltung im historischen Festsaal genossen
alle Gäste noch einen schönen und unterhaltsamen Nachmittag in der weitläufigen Schlossanlage.
Richtfest in Eberdingen-Hochdorf
Am 25. Juli war Richtfest für das neue Seniorenstift in Eberdingen-Hochdorf. „Haus
im Schlösslesgarten“ wird das neue Kleinpflegeheim (37 Dauerpflegeplätze) heißen.
Auf dem Foto von links: Pfarrer Eberhard Theilig, Bereichsdirektor Ralf Oldendorf,
Bürgermeister Peter
Schäfer, Bauunternehmer
Eberhard Rommel,
Hauptgeschäftsführer
Wolfgang D. Wanning,
Regionaldirektor Walter
Kohler und Prokurist Rainer Alber (Fa. Rommel).
Richtfest in
Sersheim
Am 17. Juli wurde Richtfest
im Haus am Schlösslesbrunnen, Sersheim gefeiert. 50
Dauerpflegeplätze werden
entstehen. Auch hier ist die
EHS Bauherrin.
Ehrenamt in der Region Ulm/Heidenheim
Der Festsaal im Betreuungs- und Pflegezentrum Dornstadt
war Treffpunkt für 170 Ehrenamtliche, die sich in den EHSEinrichtungen Blaubeuren, Ulm, Dornstadt, Langenau, Giengen und Heidenheim engagieren. Weit über 300 Ehrenamtliche sind in den sechs Häusern der Region Ulm/Heidenheim
tätig. In ihrer Rede brachte Regionaldirektorin Ruth Schumann
zum Ausdruck, was es bedeutet, ehrenamtlich tätig zu sein:
„Es bedarf einer gewissen Sensibilität und besonderen Einfühlungsvermögens, um zu erkennen, wo zusätzliche Hilfestellung notwendig ist und wo Lücken zu schließen sind“,
so Schumann. Bereichsdirektor Ralf Oldendorf leitete die
Ehrungen mit einem Zitat von Albert Schweitzer ein:
„Schafft Euch ein Ehrenamt, ein unscheinbares, womöglich
geheimes Ehrenamt, tut die Augen auf und suchet, wo ein
Mensch ein bisschen Zeit, ein bisschen Teilnahme, ein bisschen Gesellschaft und ein bisschen Fürsorge braucht.“
21 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern konnte er die
silberne EHS-Ehrennadel überreichen. Die Ehrennadel in
Gold, die höchste Auszeichnung, die die Evangelische Heimstiftung zu vergeben hat, erhielten mit Ruth Schumann sen.,
Uta Glienke, Irmgard Lotthammer und Schwester Lene Zeller
vier besonders Engagierte, die teilweise seit über drei Jahrzehnten ehrenamtlich in Ulm und Dornstadt tätig sind.
Goldene Ehrennadeln
Spatenstich in Lenningen
Am 11. Mai fand der Spatenstich für das Haus im Lenninger Tal statt. Für die Gemeinde baut die Evangelische Heimstiftung (EHS) ein Heim mit 31 Einzel- und drei
Doppelzimmern. Die neue Einrichtung wird als gemeinnützige GmbH geführt. Gesellschafter ist die EHS. Auf dem Bild von links: Architekt Ralf Horn, Kirchengemeinderat Martin Ludwig, Bürgermeister Michael Schlecht, Bereichsdirektor Ralf
Oldendorf, Vorstand Helmut Mäule, Regionaldirektorin Carmen Treffinger, Gerd
Reuschle (Mitglied der Geschäftsleitung von Gustav Epple, Prokurist), Hausdirek­
torin Schwester Elke Krumpa.
Frau Ruth Schumann (sen.), Ulm
Frau Eleonore Emser, Dornstadt
Frau Uta Glienke, Dornstadt
Frau Irmgard Lotthammer, Dornstadt
Herr Helgo Seitz, Dornstadt
Sr. Lene Zeller, Dornstadt
Frau Hannelore Vollmer, Dornstadt
Herr Kurt Heselschwerdt, Calw
Frau Elisabeth Gutekunst, Heidenheim
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
23
Aus der Heimstiftung
Den Schmerzen
zu Leibe rücken!
Nicht einmal fünf Minuten benötigt
sie für einen Bauchwickel, den sie zu
Demonstrationszwecken einem freiwilligen Patienten mit sicheren Griffen
anlegt. Ob feucht-heiß oder kalt, ob
Öl- oder Dampfkompresse: Die Zu-
Mit alternativen Heilmethoden geht das Besigheimer
Robert-Breuning-Stift neue Wege in der Pflege
taten für Wickel und Auflagen sind
Es müssen nicht immer Tabletten sein. Naturheilbehandlungen aller
Art stehen hoch im Kurs, doch noch immer hat im Bereich Schmerzbehandlung die Pharmaindustrie die Nase vorn. Vor allem in der
Alten- und Krankenpflege sind alternative Heilmethoden wenig
verbreitet. Oft fehlen Fachkräfte oder die Krankenkasse zahlt nicht.
Im Robert-Breuning-Stift in Besigheim soll sich das langfristig ändern.
ihrer heilenden, entspannenden
nicht teuer und finden sich in jedem
Haushalt. Jung und Alt können von
Wirkung profitieren. Rita Held bietet
ihre Fertigkeiten daher gezielt auch
jungen Menschen und Angehörigen
Pflegebedürftiger an. Dies wiederum
trägt dazu bei, das Pflegeheim und
seine Mobilen Dienste in der Öffent-
Heimleiter Peter Störl, immer bereit,
lichkeit als Dienstleister mit vielfälti-
neue Wege zu gehen, formuliert seine
gen Angeboten für alle Altersgruppen
Haltung zu Naturheilbehandlungen
bekannt zu machen.
so: „Wir wollen ein Bewusstsein für
Dazu gehören ebenso Ernährung und
Ruhe und Geborgenheit
verspüren
allgemeines Wohlbefinden. Hierfür
„Ein Wickel oder eine Auflage kann
müssen wir zunächst unsere Mitarbei-
jederzeit angewendet werden. In Ver-
ter sensibilisieren.“ Mit seinem Gespür
bindung mit Thymian kann man
für besondere Fähigkeiten und Fertig-
damit Erkältungen zu Leibe rücken.
keiten unter seinen Mitarbeiterinnen
Fiebersenkende Wadenwickel sollten
und Mitarbeitern ist Störl fündig ge-
bei Erwachsenen höchstens 10 °C, bei
worden: Rita Held, stellvertretende
Kindern nur 3 °C unter der Körper-
Leiterin des ambulanten Pflegediens-
temperatur liegen“, erläutert die Fach-
tes, hat sich den altbewährten Haus-
frau. Außerdem zeigt ein Wickel eine
mitteln Wickel und Auflagen ver-
große psychologische Wirkung: Durch
schrieben.
den intensiven Kontakt mit dem kran-
Obwohl in den letzten Jahrzehnten ein
ken Menschen fühlt dieser sich gebor-
wenig aus der Mode gekommen, sind
gen und gut versorgt, was der Gene-
sie so wirkungsvoll wie eh und je:
sung sehr förderlich ist. Auch ein ent-
„Wickel und Auflagen erfordern weni-
spannender Wickel kurz vor dem Ein-
ger Aufwand als man denkt und zei-
schlafen oder zur Schmerzlinderung
gen große Wirkung bei Erkältungen,
kann eine wahre Wohltat sein.
Bauchschmerzen oder Fieber.“
Im Robert-Breuning-Stift gibt Rita
ganzheitliche Heilmethoden schaffen.
Zitronenhalswickel
Bei Halsschmerzen hilft ein Zitronenhalswickel, dazu braucht man: Eine Zitrone aus kontrolliert
biologischem Anbau, ein Schneidebrett, ein Küchenmesser, ein Stofftaschentuch, ein Frottiertuch
und eine Sicherheitsnadel. Und so wird’s gemacht: Zitrone in dünne Scheiben schneiden und in
die Mitte des aufgefalteten Taschentuchs in Reihe legen. Die Ränder des Taschentuchs nach oben
über die Zitronenscheiben falten. Die Seite, die nur von einer Stoffschicht bedeckt ist, an den
Hals anlegen. Die Halswirbelsäule muss wegen der dort verlaufenden Nervenbahnen frei bleiben.
Das Frottiertuch darüber wie eine breite Manschette um den Hals legen und mit einer Sicherheitsnadel befestigen. Der Wickel kann 15 bis 120 Minuten dran bleiben. Wird er als unangenehm empfunden, muss er abgenommen werden.
24
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
Aus der Heimstiftung
Held ihr Wissen im Rahmen der
die Menschen, die unsere Behandlung
Mitarbeiterschulung weiter.
in Anspruch nahmen, zur Ruhe kamen
und erstmals seit langer Zeit wieder
Auch Nicole Kohler arbeitet im Robert-
eine Nacht durchschlafen konnten“,
Breuning-Stift als Altenpflegerin und
fügt Jürgen Kohler an.
freigestellte Praxisanleiterin. Ihr Mann
Es gibt verschiedene Anwendungsformen:
Jürgen Kohler ist Krankenpfleger und
Bei einem Ganzkörpershiatsu zum Bei-
arbeitet in der ambulanten Alten- und
spiel kann man für etwa 75 Minuten
Krankenpflege. Beide sind seit 1999
aus dem Alltag abtauchen, ein Rücken-
Shiatsu-Praktiker. Shiatsu ist eine der
shiatsu dauert 30 Minuten. Dem ganz-
ältesten natürlichen Behandlungsme-
heitlichen Ansatz entsprechend bleibt
thoden und hat ihren Ursprung in der
dem Klienten nach der Behandlung
traditionellen chinesischen Medizin.
noch etwas Zeit, um sich wieder auf die
Mit sanftem, tief wirkendem Druck
Außenwelt einzustimmen. Dass Shiatsu
gleicht Shiatsu durch die Kombination
auch in der Pflege von großem Nutzen
von verschiedenen Massageformen
sein kann, steht für das Ehepaar Kohler
und Akupressur den Energiefluss im
außer Frage. „Es liegt uns auch die Anfra-
Körper aus und fördert körperlich-
ge einer Angehörigen eines Wachkoma-
seelische Ausgeglichenheit.
Patienten vor. Diese Aufgabe jedoch
In der Wohnanlage „Sonnenterrassen“,
erfordert eine spezielle Weiterbildung“,
in der die Möglichkeit besteht, Be-
sind sich Jürgen und Nicole Kohler einig.
treuungsleistungen durch die Mobilen
Das wollen sie in nächster Zeit angehen.
Dienste des Robert-Breuning-Stifts in
Außerdem lassen sich momentan beide
Anspruch zu nehmen, hat Peter Störl
zum Heilpraktiker ausbilden.
den Mobilen Diensten und Familie
Ob das eine weitere Perspektive für das
Kohler Räumlichkeiten zur Verfügung
Robert-Breuning-Stift wäre? Bei Peter
gestellt. „Ich bekomme etwas von
Störl rennen sie dabei offene Türen ein.
ihnen, sie bekommen etwas von mir“,
Also ist es ganz und gar nicht ausgeschlos-
beschreibt Störl das ungewöhnliche
sen, dass Jürgen und Nicole Kohler in
Abkommen: Die Kohlers arbeiten
den nächsten Jahren weitere alternative
selbstständig, dafür tragen auch sie
Behandlungsmethoden im Besigheimer
zur Imagesteigerung der Besigheimer
Pflegeheim der Evangelischen Heimstif-
Einrichtung bei.
tung anbieten werden.
Rüdiger Erk
Berührungsängste abbauen
Die Kunden des Paares, das seit März
Shiatsu in den „Sonnenterrassen“ anbietet, kommen aus der nahen Umgebung und aus dem Robert-BreuningStift. So verbinden sich Außen- und
Innenwahrnehmung und werden Berührungsängste abgebaut. In einer
entspannten Atmosphäre, unterstützt
durch Düfte ätherischer Öle kann der
Klient neue Kräfte sammeln. Shiatsu
hilft Krankheiten vorzubeugen oder
bestehende Krankheiten im Verlauf
positiv zu beeinflussen.
„Eine häufige Rückmeldung ist, dass
Shiatsu
Shiatsu (shi = Finger, atsu = Druck) ist eine in Japan entwickelte Form der Körpertherapie, die
aus der traditionellen chinesischen Massage hervorgegangen ist. In Japan ist Shiatsu seit den
50er Jahren als Therapieform anerkannt. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Japan
verschiedene Formen der energetischen Körperarbeit und manuellen Behandlungsmethoden
kombiniert und unter dem Namen Shiatsu vereint um sich von den reinen Entspannungsmassagen abzugrenzen. Shiatsu basiert auf den Vorstellungen der traditionellen chinesischen
Medizin, insbesondere dem Meridiansystem (System von Energieleitbahnen) und dem System
der fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser). Im Unterschied zu Akupunktur und
Akupressur werden im Shiatsu nicht nur einzelne Punkte am Körper stimuliert, sondern entlang der verbindenden Meridiane. Wörtlich übersetzt bedeutet Shiatsu „Fingerdruck“, die
Behandlung umfasst jedoch weit mehr: Zur Berührung werden auch Arme oder Ellenbogen
eingesetzt. Dabei arbeitet der Behandelnde weniger mit Muskelkraft als mit seinem Körpergewicht. Dadurch entsteht eine energetische Beziehung zum Behandelten. Vom Behandelnden
ist Achtsamkeit, Sensibilität und Offenheit gefragt. Shiatsu soll das physische, emotionale und
geistige Wohlbefinden fördern. Dies wiederum führt zu körperlich-seelischer Ausgeglichenheit, beugt Krankheiten vor und hilft bestehende Leiden zu lindern.
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
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Einrichtungen
Namen und Anschriften
Nehmen Sie Kontakt mit uns auf – wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch
Einrichtungen (Orte alphabetisch geordnet)
73553 Alfdorf-Pfahlbronn 4
75365 Calw 2
74081 Heilbronn 9
„Stiftungshof im
Haubenwasen GmbH“
Günther Herrmann
Haubenwasenhof 2
Telefon(0 71 72) 9 27 17-0
„Haus auf dem Wimberg“
Gerd Olinger
Stahläckerweg 2
Telefon(0 70 51) 6 09-0
„Haus am Staufenberg“
Klaus Münichsdorfner
Max-von-Laue-Straße 50
Telefon(0 71 31) 58 32-0
73087 Bad Boll 4
74564 Crailsheim 10
74360 Ilsfeld 9
„Wolfgangstift“
Michael Dombrowski
Wolfgangstraße 40
Telefon(0 79 51) 91 07-0
„Königin-Charlotte-Stift
GmbH“
Michael Schneider
Schwabstraße 33
Telefon(0 70 62) 9 16 52-0
„Michael-Hörauf-Stift“
Stephan Daumann
Michael-Hörauf-Weg 4
Telefon(0 71 64) 8 09-0
97980 Bad Mergentheim 10
„Eduard-Mörike-Haus“
Gerhard Schilling
Austraße 40
Telefon(0 79 31) 4 95-0
75323 Bad Wildbad 2
„Haus an der Teck“
Diakonisse Elke Krumpa
Alte Bissinger Straße 82
Telefon(0 70 21) 57 07-0
89160 Dornstadt 5
„Ludwig-Uhland-Stift“
Helene Zipf
König-Karl-Straße 17
Telefon(0 70 81) 1 78-0
„Betreuungs- und
Pflegezentrum Dornstadt“
Frank Köhler
Bodelschwinghweg 22
Telefon(0 73 48) 2 02-1
72336 Balingen 7
75331 Engelsbrand 2
„Haus am Stettberg“
Arthur Edinger
Ostdorfer Straße 83
Telefon(0 74 33) 9 56-0
„Geronto-Psychiatrisches
Pflegezentrum Engelsbrand“
Martina Wagner
Kirchweg 57
Telefon(0 70 82) 94 33-3
74354 Besigheim 3
„Robert-Breuning-Stift“
Peter Störl
Bülzenstraße 3
Telefon(0 71 43) 67-0
74321 BietigheimBissingen 3
„Pflegezentrum
an der Metter“
Karin Sabat
Pforzheimer Straße 34-36
Telefon(0 71 42) 9 62-0
89143 Blaubeuren 5
„Karl-Christian-Planck-Stift“
Manfred Stöwer
Bergstraße 34
Telefon(0 73 44) 1 74-0
74572 Blaufelden 10
„Altenzentrum Blaufelden“
Karl-Heinz Pastoors
Kleistweg 21
Telefon(0 79 53) 92 61 30
71032 Böblingen 2
„Haus am Maienplatz“
Silvia Katz
Waldburgstraße 1
Telefon(0 70 31) 7 13-0
„Psychiatrische Tagesklinik“
Waldburgstraße 1
Telefon(0 70 31) 7 13-170
74336 Brackenheim 9
„Haus Zabergäu“
Lilli Haldenwanger
Knipfelesweg 5
Telefon(0 71 35) 95 66-0
26
73265 Dettingen/Teck 1
„Aus der Heimstiftung“ 3/2006
74579 FichtenauWildenstein 10
„Seniorenstift Auf den
Wäldern GmbH“
Marion Ortner
Farbholz 7
Telefon(0 79 62) 71 19-0
72250 Freudenstadt 8
„Martin-Haug-Stift“
Johannes Miller
Karl-von-Hahn-Straße 9
Telefon(0 74 41) 8 69-0
88045 Friedrichshafen 6
„Königin Paulinenstift“
Christina Kieble
Friedrichstraße 25
Telefon(0 75 41) 20 78-0
89547 Gerstetten 5
„Pflegezentrum
Gerstetten GmbH“
Susanne Müsch
Karlstraße 70
Telefon(0 73 23) 66 41
Tel. Verw. (0 73 21) 9 38 10
89537 Giengen 5
„Paul-Gerhardt-Stift“
Achim Holl
Magenaustraße 27
Telefon(0 73 22) 96 59-0
89522 Heidenheim 5
„Hansegisreute“
Karin Thäter
Waldstraße 51
Telefon(0 73 21) 93 81-0
74532 Ilshofen 10
„Pflegestift
Ilshofen gGmbH“
Ursula Uhlig
Hohlstraße 5
Telefon(0 79 04) 94 40-0
74379 Ingersheim 3
„Karl-Ehmer-Stift GmbH“
Jürgen Jobst
Bietigheimer Straße 17
Telefon(0 71 42) 7 89 88-0
88316 Isny/Allgäu 6
„Haus Sonnenhalde“
Helga Merk
Maierhöfener Straße 61
Telefon(0 75 62) 74-1900
88316 Isny/Allgäu 6
„Stephanuswerk Isny“
Dirk Holst
Maierhöfener Straße 56
Telefon(0 75 62) 74-0
74592 Kirchberg/Jagst 10
„Schloß Kirchberg“
Karl-Heinz Pastoors
Schloßstraße 16
Telefon(0 79 54) 8 02-0
89129 Langenau 5
„Sonnenhof“
Frieda Schall
Marktplatz 9
Telefon(0 73 45) 8 08-0
69181 Leimen 9
„Dr. Ulla-Schirmer-Haus
GmbH“
Thomas Becker
Nusslocher Straße 40
Telefon(0 62 24) 70 09-0
73547 Lorch 4
„Kloster Lorch“
Günther Herrmann
Telefon(0 71 72) 9 27 17-0
71711 Murr 3
„Seniorenresidenz
Bergkelter“
Karin Sabat
Bei der Bergkelter 12
Telefon(0 71 44) 81 46-0
74196 Neuenstadt/Kocher 9
„Dr. Carl-Möricke-Altenstift“
Meike Gärtner
Öhringer Straße 1
Telefon(0 71 39) 47 30-0
77743 Neuried-Altenheim 8
„Seniorenzentrum
Neuried GmbH“
Antje Wagner
In der Streng 1
Telefon(0 78 07) 95 73-0
73207 Plochingen 4
„Johanniterstift“
Martin Schäfer
Johanniterstraße 16
Telefon(0 71 53) 6 09-0
72348 Rosenfeld 7
97941 Tauberbischofsheim 10
Hauptverwaltung
„Johannes-Sichart-Haus
gGmbH“
Swantje Popp
Kapellenstraße 21
Telefon(0 93 41) 84 73-0
70190 Stuttgart
72076 Tübingen 7
„Luise-Wetzel-Stift“
Iris Böltener
Beim Herbstenhof 15
Telefon(0 70 71) 6 04-0
„Pflegewohnhaus
Rosenfeld GmbH“
Heinrich Lang
Hagweg 8
Telefon(0 74 28) 94 17-12
73066 Uhingen 4
74585 Rot am See 10
89073 Ulm 5
„Pflegezentrum
Rot am See gGmbH“
Jürgen Straßel
Hauptstraße 40
Telefon(0 79 55) 38 88 90
„Dreifaltigkeitshof“
Kornelia Menden-Gräter
Neue Straße 116
Telefon(07 31) 20 73-0
74589 Satteldorf 10
„Karl-Gerok-Stift“
Ute von Querfurth
Eichendorffstraße 51
Telefon(0 70 42) 97 39-0
„Alexandrinenstift GmbH“
Heike Zinser
Breitäckerweg 5
Telefon(0 79 51) 2 78 91-0
71101 Schönaich 2
„Haus Laurentius“
Susanne Maier-Koltschak
Im Hasenbühl 20
Telefon(0 70 31) 6 34-0
73614 Schorndorf 4
„Blumhardt-Haus“
Irene Göggelmann
Jahnstraße 59
Telefon(0 71 61) 30 94-0
71665 Vaihingen/Enz 3
71111 Waldenbuch 2
„Haus an der Aich“
Uwe Gerold
Hintere Seestraße 9
Telefon(0 71 57) 6 69 88-0
88239 Wangen i.A.
„Spittler-Stift“
Werner Eble
Ebersbacher Weg 30
Telefon(0 71 81) 60 04-0
„Matthäus-Ratzeberger-Stift
GmbH“
Peter Paulus
Erzbergerstraße 4
Telefon (0 75 22) 7 07 52-0
70597 Stuttgart 1
71364 Winnenden 4
„Mobile Dienste Stuttgart“
Barbara Nottebaum
Ahornstraße 15
Telefon(07 11) 76 76-401
„Haus im Schelmenholz“
Heiko Seitz
Forststraße 45
Telefon(0 71 95) 91 50-0
70597 Stuttgart
(Degerloch) 1
Tochterunternehmen
„Haus auf der Waldau“
Martin Suchaneck
Ahornstraße 15
Telefon(07 11) 76 84-0
70195 Stuttgart
(Botnang) 1
„Karl-Wacker-Heim“
Gabriela Scholz
Vaihinger Landstraße 123
Telefon(07 11) 69 95 46-0
70327 Stuttgart
(Untertürkheim) 1
70190 Stuttgart
„ABG
Altenhilfe Beratungs GmbH“
Hackstraße 12
Telefon(07 11) 6 36 76-40
88316 Isny/Allgäu
„START gGmbH“
Maierhöfener Straße 56
Telefon(0 75 62) 74-2601
Beteiligungen
89160 Dornstadt
„Paul-Collmer-Heim“
Christa Wendel
Bertramstraße 23-25
Telefon(07 11) 30 59-0
Diakonisches Institut
Bodelschwinghweg 30
Telefon (0 73 48) 98 74-0
70176 Stuttgart 1
„Klinik
Bad Sebastiansweiler“
Volker Gurski
Hechinger Straße 26
Telefon(0 74 73) 37 83-0
„Württ. Lutherstift“
Sandra Maier
Silberburgstraße 27
Telefon(07 11) 2 29 13-0
72116 Mössingen
Hackstraße 12
Telefon(07 11) 6 36 76-0
Regionaldirektionen
(RD)
1 RD Stuttgart
74321 Bietigheim-Bissingen
Carmen Treffinger
Meierhofstraße 11
Telefon(0 71 42) 77 22 18
2 RD Böblingen/
Schwarzwald
71032 Böblingen
Karlheinz Wohlgemuth
Haus am Maienplatz
Waldburgstraße 1
Telefon(0 70 31) 7 13-132
3 RD Ludwigsburg
71640 Ludwigsburg
Martin Schlatter
Hegelstraße 11
Telefon(0 71 41) 2 98 49 06
4 RD Rems-Neckar-Alb
73119 Zell unter Aichelberg
Karin Stiebler
Göppinger Straße 9
Telefon(0 71 64) 14 88 50
5 RD Ulm/Heidenheim
89077 Ulm
Schwester Ruth Schumann
St.-Barbara-Straße 34
Telefon(07 31) 9 45 88 82
6 RD Bodensee/Allgäu
88316 Isny
Dirk Holst
Maierhöfener Straße 56
Telefon(0 75 62) 74-1000
7 RD Zollern-Alb
72336 Balingen
Heinrich Lang
Ostdorfer Straße 83
Telefon(0 74 33) 9 56-291
8 RD Freudenstadt/
Ortenau
72108 Rottenburg am Neckar
Clemens Miola
Martin-Luther-King-Straße 20
Telefon(0 74 72) 44 13 37
9 RD Heilbronn
75428 Illingen
Walter Kohler
Sperberweg 5
Telefon(0 70 42) 80 00-98
10RD Hohenlohe/Tauber
74592 Kirchberg
Karl-Heinz Pastoors
Schloß Kirchberg
Schloßstraße 16
Telefon(0 79 54) 92 17 76
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