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Jazz & Pop
Madonna »Confessions on a dance floor«
Titel, Confessions on a dancefloor
Interpret, Madonna
Label, Warner Music
Preis, 16,99 Euro
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Pop-Ikone singt und tanzt zum Discobeat
w w w. s u m m a c u l t u r a . d e
46. Woche | 2005
Website
SUMMA-METER
FFFFF
MEDIEN-ECHO
© Warner Music
Inhalt
Besonderheit
Discobekenntnisse. Madonna kehrt zurück auf die Tanzfläche. Ihr
neues Album löst ein, was der Titel ankündigt: Confessions on
a dance floor . Alle Songs sind in Uptempo eingespielt, es gibt
keine Balladen, die man beim Tanzen überspringen müsste. Zusammen mit ihrem neuen Produzenten Stuart Price (Les Rythmes
Digitales, Zoot Woman) verbindet sie auf dem Album Zitate der
1980er Jahre, eingängige Beats, Elektrosequenzen, Synthi-Pop,
House und Disco. Future Disco nennt Madonna selbst den Stil
dieses Albums, dessen Texte gewohnt schamlos sind.
Totalerneuerung? Madonna ist bekannt für den ständigen Imagewechsel, der eindeutig zu ihrem Image gehört. Sie erfindet sich
und ihre Musik stets neu und bleibt sich damit zugleich treu.
Das neue Album nun wendet sich eher Altem zu, Discomusik
mit Samples aus alten Hits. Dazu tritt Madonna im Aerobicsuit
und mit Fönwelle auf. Was nur auf der derzeitigen Retrowelle
zu schwimmen scheint, hat dennoch neues Potenzial. Und auch
ein Skandal gehört dazu: Der Song Isaac , der angeblich einen
Kabbala-Mystiker verehrt, erzürnte bereits die Rabbiner.
Kritikenspiegel
Biografisches
Madonnas Kerngeschäft. Madonnas neues Album wird bejubelt.
Madonna Louise Ciccone, *16.08.1958 in Bay City, USA, ist Sänge-
Einzig Elke Buhr (FR) und Ueli Bernays (NZZ) schlagen etwas zurückhaltendere Töne an. Madonna werde den alten Ansprüchen
nicht mehr gerecht , stellt Ueli Bernays (NZZ) fest. Stuart Price
brachte die Stücke jedoch in einen bruchlosen musikalischen
Fluss und Madonna markiert ... Selbstsicherheit und Nonchalance . Ein gelungener Spagat zwischen der Alten und der Neuen Welt , konstatiert Ralph Geisenhanslüke (Die Zeit). Madonna
hat sich auf ihre Kernkompetenz und wichtigste Erfolgsformel konzentriert: den Beat . Und das Ganze ohne Message
..., das ist mal eine Erleichterung . Adriano Sack (WamS) hält
das Album für zutiefst nostalgisch - und trotzdem radikal ...,
es ist ein erstaunlich unverkrampftes Zeugnis einer immer noch
abrufbaren Hysterie . Knietiefen Prollfloor made in 1979 hörte Harald Fricke (taz). Man merke, wie sehr zumindest Price
ein Fan jener feinen Dancefloor-Ironie der Pet Shop Boys sei.
Tobias Kniebe (SZ) glaubt, dies könnte das Tollste sein, was Madonna seit zwanzig Jahren gemacht hat! Wenn wieder Musik
möglich ist, die so brilliant, überzeugend und unverfroren auf die
mächtigsten und niedrigsten Instinkte des Dancefloors zielt, was
soll dann bitte die Verzagtheit des herrschenden Gefrickels? Es
geht um Direktheit und unentschuldbaren Spaÿ. Das Ergebnis
seien Momente des reinen musikalischen Glücks . Sie malt die
Nacht mit Licht an , titelt Dietmar Dath (FAZ). Die Künstlerin
setzt bewuÿt und strahlend verbissen auf den ununterbrochenen
mächtigen Trommelherzschlag; nur wer erlebt hat, wie da über
sechsundfünfzig Minuten lang erbarmungslos durchgeheizt wird,
darf hinterher geschafft zusammensinken und atemlos hauchen:
Ja, das ist es, darauf hat die Welt gewartet.
rin und Pop-Ikone. Ihre beispiellose Karriere begann Anfang der
1980er Jahre. Mit der Single Holiday aus dem Debütalbum
Madonna (1983) schaffte sie den Sprung in die Charts. Von da
an ging es bergauf. Immer wieder im Lauf ihrer Karriere schockte Madonna mit provozierenden Auftritten, etablierte sich als
Sexsymbol. Mit jedem Album erfindet sie sich neu: neuer Look,
neue Musik, neue Botschaft. Sie setzt konsequent Maÿstäbe und
Trends, sammelt Skandale sowie Preise. Einzig als Schauspielerin
scheitert sie regelmäÿig. Als Autorin von Kinderbüchern ( Die
Englischen Rosen u.a.) ist sie seit 2003 allerdings erfolgreich.
Inzwischen ist Madonna ruhiger und skandalärmer geworden,
wohnt mit ihrem Mann und den zwei Kindern in England.
Ähnliche Werke
Zahlreiche Künstlerinnen orientieren sich an Madonnas Maÿstäben. Das gilt nicht nur in musikalischer Hinsicht. Auch ihre
Auftritte und Skandale werden zu kopieren versucht. Erfolgreiche Sängerinnen wie Britney Spears (z.B. In The Zone , 2003),
Christina Aguilera (z.B. Stripped , 2002), Gwen Stefani (z.B.
Love. Angel. Music. Baby. , 2004), Kylie Minogue (z.B. Body
Language , 2003) oder Jennifer Lopez (z.B. Rebirth , 2005)
zählen Madonna zu ihren Vorbildern. Die Popularität ihrer jüngeren Kolleginnen Spears und Aguilera nutzte Madonna für neue
Schlagzeilen, als sie die beiden bei einem gemeinsamen Auftritt
bei den MTV Awards 2003 küsste. Als seltenes Zugeständnis
spielte Madonna mit Britney Spears im selben Jahr auch ein
Duett ein: Me Against The Music .
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