Sentner, Miriam -- Südafrika -

Transcrição

Sentner, Miriam -- Südafrika -
Persönliche Angaben
Name, Vorname:
Sentner, Miriam
Studiengang an der FAU:
Grundschullehramt
[email protected]
E-Mail:
Gastuniversität:
--
Gastland:
Studiengang
an
Gastuniversität:
Südafrika
der
--
Aufenthaltszeitraum
(WS, SS oder Jahr):
SS 14
1. Vorbereitung
Mein Entschluss ein fünfmonatiges Praktikum an einer Schule in Südafrika zu machen,
war sehr spontan. Im Dezember sah ich ein Werbeposter und nach einer kurzen
Bewerbung, die ein Motivationsschreiben und einen englischen Lebenslauf beinhaltete,
wurde der Flug für Mitte Februar gebucht. Die Bewerbung schickte ich an die
Universität,denn die FAU Nürnberg hat eine Partnerschaft mit Volunteer Africa 32°, der
Organisation für die ich arbeitete. Diese Zeit war sehr aufregend und viele Fragen standen
offen. Was passiert mit meiner Wohnung, was muss ich für ärztliche
Vorsorgeuntersuchungen treffen und traue ich mir zu, in Englisch zu unterrichten? Schnell
mussten folgende Vorbereitungen erledigt werden. Ich musste unbedingt als Erstes einen
Reisepass beantragen, denn von vielen Seiten hörte ich, dass die Bearbeitung wohl sehr
viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Auch einen Arzt suchte ich zeitig auf, ich wusste
nämlich, einige Impfungen kommen auf mich zu. Ich entschied mich aber nur für die
Nötigsten. Im Internet konnte ich auf www.wg-gesucht.de ganz leicht ,und das auch noch
kostenlos, eine Anzeige für eine Untervermietung schalten. Ich rate hier, eine Kaution und
einen kleinen Zuschlag für die Benutzung der Möbel zu verlangen, falls dies der Fall sein
sollte. Viele Vorstellungsgespräche hatte ich nicht, bis ich die perfekte Untermieterin für
mich fand. Mit ihr, war ich mir sicher, musste ich mir um meine Wohnung keine Sorgen
machen.
2. Anreise/ Visum
Ich flog nach Südafrika. Schon vorab buchte ich Hin- und Rückflug. Ab Dezember standen
wir mit den Organisatoren von Volunteer Africa 32° in E-Mail Kontakt. Dadurch erfuhren wir
die Handhabung mit dem Visum. Wir bekamen am Flughafen einen Stempel in den
Reisepass, der uns drei Monate Aufenthalt gewährten. Vor dem Verfall dieses Zeitrahmens
suchten wir Home Affairs in der nächst größeren Stadt auf, um die Verlängerung eines
Touristenvisum zu beantragen. Ich habe aber leider dort erfahren, dass sich das System
nach uns geändert hat und die Verlängerung eines Aufenthaltes hat sich sehr erschwert.
Mein Hinflug ging vom Münchner Flughafen nach Johannesburg und von dort nach East
London. Diese Stadt ist nur 40 min von meinem Arbeitsort entfernt gewesen, so dass ich
problemlos abgeholt werden konnte.
3. Unterkunft
Ich wohnte mit meiner Studienkollegin Marina Ruhe im größten Backpacker Hostel von
Südafrika. Die Studenten und Studentinnen haben eine Vereinbarung, dass sie sowohl
ehrenamtlich in den Schulen unterrichten als auch für Kost und Logie im Backpackers
mithelfen. Das Arbeiten beschränkte sich auf dreimal die Woche, zweimal Dinner und
einmal Free Activitiy. Unser Schlafraum war bescheiden eingerichtet, aber für unsere
Zwecke völlig ausreichend. Daneben schloss sich ein Bad mit Dusche an. Die
Räumlichkeiten erinnerten sehr an Camping, bedeutet im südafrikanischen Winter kann es
auch einmal sehr kalt werden (hierfür tragbare Heizung verlangen). Dafür durften wir jeden
Abend kostenlos mitessen und für Frühstück und Mittagessen durften wir uns selbst in der
Küche bedienen. Das Dinner wechselt jeden Tag und wiederholt sich jede Woche. Da ist
für jeden etwas dabei.
4. Unterrichten
Marina Ruhe und ich waren an unterschiedlichen Schulen. Sie besuchte die Bulugha Farm
School auf dem Land und ich die Chintsa Primary School im Township. Zu Anfangs
standen jedem von uns ein Schoolkoordinator zur Seite. Sie führten uns in das Schulleben
ein. Unsere Aufgabe bestand darin, Grade R bis Grade 7,also das Alter von 5 bis ungefähr
14, Computerfertigkeiten anzutrainieren. Für die Schüler und Schülerinnen war das der
erste Kontakt mit Computern. Mit den jüngeren Lernern beschränkte sich der Umgang mit
den Computern mit Hilfe von Spielen oder das Malen mit Paintprogrammen. Den Dritt -bis
Siebtklässlern gab man eine Hauptthematik vor, zum Beispiel „Our culture“ oder „ Hygiene
and Sanitation“. Mit diesen Themenschwerpunkten konnte man einiges am Computer
bearbeiten. Hier wurde sich auf die Microsoft Office Programme beschränkt.
Nach einem Monat etwa bekamen wir die Rolle des Headteachers. Das bedeutet, dass die
Schoolkoordinatoren nur noch sporadisch im Computerraum anwesend waren und ich,
sowie Marina, neue Volunteers einarbeiten mussten. Die Studenten und Studentinnen aus
Nürnberg sind in diesem Programm die einzigen Lehrer, die längerfristig bleiben und ein
gewisses Wissesspektrum mitbringen. Deswegen übernahmen wir diese Rolle. Andere
Volunteers blieben drei bis fünf Wochen.
Uns stand ein Lehrplan zur Verfügung, auf den wir uns immer stützen konnten. Planen
mussten wir unseren Unterricht jedoch selbst. Vor allem suchten wir uns unsere Methoden
und Einstiege aus, was uns als Lehrer unglaublich weiter brachte.
Am Tag hat man drei Unterrichteinheiten mit den größeren Lernen. Ausnahme bildet ein
Tag mit den Jüngeren, dort hat man 6 Gruppen. Man ist hier sehr frei gestellt, wie und
wann man welche Gruppe unterrichtet, denn es kann auch schon mal vorkommen, dass
eine durch einen Test verhindert ist. So sollte man sehr spontan sein und nicht verzagen,
am Morgen in der Schule noch eine Alternative auszuarbeiten. In jeder Gruppe sind acht
bis zehn Schüler und Schülerinnen, da im Computerraum nur zehn Computer zur
Verfügung sind. Dort gibt es auch einen Server, der das Abspeichern mehrerer Dateien an
unterschiedlichen Computern leichter macht. Während meinem Aufenthalt aber waren
vielleicht 3 oder 4 Computer mit dem Server verbunden, so dass ich den aufwendigeren
Weg mit dem USB-Stick nehmen musste. Das stellt eigentlich überhaupt kein Problem da,
dafür ist genügend Zeit.
Die Nachmittage bieten sehr viel Raum die Kultur und Kinder in einem anderen Umfeld
kennen zu lernen. Zweimalig veranstalteten wir einen Sportnachmittag, zu dem alle Kinder
im Township eingeladen waren. In der Woche gehörte auch ein Besuch zum Waisenhaus
„Greensleeves“. Dort bastelte und verbrachte man Zeit mit den kleinen Bewohnern, die
eine furchtbare Vergangenheit hinter sich haben. Es kann auch noch der Gardening Club
oder der Drama Cub besucht werden. Ich selbst spielte sogar in einem Drama Stück mit.
Das war eine wirklich tolle Erfahrung!
5. Freizeit
Man lebt und arbeitet in einem der größten Backpackers in Südafrika. Langweilig wird
einem dort nicht. Durch die Aktivitäten am Nachmittag, die den Gästen kostenlos
angeboten werden, lernt man die Gäste kennen. Die Aktivität war meistens Volleyball oder
ein Sunsetwalk, wenn das Wetter schlecht war, spielte man Pool. Jeder Aktivität stand
freier Wein zur Verfügung, was das junge Volk anlockte und die Stimmung auflockerte.
Buccaneers Backpackers hat auch einen Pool mit Poolbar, für den Hunger am Nachmittag
und eine Mainbar für den Abend und die Nacht. Der Strand und die Lagoune sind fünf
Minuten entfernt. Baden, Kanufahren oder Surfen stellen somit kein Problem dar.
Wenn einem das Dinner einmal nicht zugetan war, dann konnte man über den Strand zu
Barefoot laufen. Dort gibt es tolle Pizza und Burger und manchmal auch sehr gutes
Seafood. Hier kann man jedoch auch mal für einen abendlichen Absacker herkommen.
Neben Barefoot befindet sich auch ein Shop mit ATM (Bankautomat).
Nach dem Besuch von Grrensleeves wird auch meistens mal ein Stopp beim
nächstgrößeren Supermarkt gemacht.
In der näheren Umgebung bieten sich tolle Aktivitäten an. Ich nahm an dem Horseriding,
ein fast dreistündiger Ritt durch Wiesen und Strand, der Culture Tour, mit Besuch der
lokalen Brauerei und der ältesten Tourguide Mama Tofu, und einem privaten Game
Reserve teil.
6. Finanzielles
Südafrika ist sehr viel billiger in den Lebenserhaltungskosten als Europa. Je nachdem wie
viel man erleben will und wie oft man Essen geht, braucht man natürlich unterschiedliche
Beträge. Außerdem hat man auch Schulferien, was natürlich einen Besuch nach Kapstadt
oder der Umgebung anbietet. Ich glaube, mit 100 bis 150 Euro pro Monat hat man ein
angenehmes Leben dort. SIM Karten für das Handy sind sehr günstig zu erwerben und
das Telefonieren ist auch viel preiswerter als in Deutschland. Wenn man nach Deutschland
telefoniert zahlt man ungefähr 9c/min.
7.Fazit
Wenn man die Möglichkeit bekommt, ein Land auf eine solche Art kennen zu lernen, die
einem im Studium und späteren Berufswelt sehr viel Wissen mitgibt, dann sollte man nicht
lange überlegen und sie ergreifen. Ich will diese Erfahrung auf keinen Fall missen, denn
sie eröffnete meinen Horizont völlig. Nicht nur, dass Südafrika ein wunderschönes Land
ist, es sind die Bewohner, die mich umso mehr faszinierten. Sie sind offen für neue
Bekanntschaften und honorieren unsere Arbeit dort. Das gibt ein gutes Gefühl,weil sie zu
schätzen wissen, was wir für ihre Kinder leisten. Umso gewaltiger war aber die Erfahrung
mit den Kindern. In fünf Monaten erfuhr ich sehr viel Liebe, Freundschaft und Respekt,
dass es mich schmerzte, den Ort verlassen zu müssen.
Zum Schluss stelle ich euch noch notwendige sowie auch vielleicht interessante Links zur
Seite - denn Recherche ist alles!
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Meine/ Eure Unterkunft im größten Backpackers Südafrikas – Buccaneers:
http://cintsa.com/ (dort findet ihr auch Information über die Schulen)
Meine/ Eure Organisation: http://www.volunteerafrica.co.za/ ( dort findet ihr auch
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Marinas und meinen Blog)
Die Internetseite vom Auswärtigem Amt für ärztliche und andere
Voruntersuchungen: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00SiHi/SuedafrikaSicherheit.html
Mein Theaterstück, indem ich mitgewirkt habe:
http://www.youtube.com/watch?v=Cnr80ysnm7I
Kostenlose Anzeige für Untervermietung schaltet ihr bei: http://www.wg-gesucht.de/