KINEMATHEK BERN

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KINEMATHEK BERN
KINEMATHEK BERN
11 12
Sandrainstr. 3
CH-3007 Bern
M0
02 11
T: +41 31 381 15 05
F: +41 31 381 15 41
cinema jenin
do
www.lichtspiel.ch
[email protected]
17 12
Marcus Vetter, BRD 2011, OV/d, 95'
mi
11 11
la belle et la bête
Mitra Devi, CH 2014, Dialekt/d, 90'
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2 0 12
Jean Cocteau, F 1945, F/d, 94'
mo
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gothic
800
Jubiläum! Kurze Filme und mehr zum 800sten
Lichtspielsonntag
a fool there was
Frank Powell, USA 1915, stumm/Livebegl., 67'
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Programmübersicht
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die neue wohnung / Hände wollen
arbeit
H. Richter / K. Früh, CH 1930 & 39, stumm, ca 60'
umspuren
Kurzfilmreise
all about eve
Joseph L. Mankiewicz, USA 1950, E/d, 138'
dogville
Lars von Trier, DK 2003, E/df, 178'
BAR JEWEILS AB 19h, FILME AB 2Oh
tibetan warrior
Dodo Hunziker, CH 2015, OV/d, 85'
los olvidados
Luis Buñuel, Mex 1950, Sp/f, 85'
marie louise
Leopold Lindtberg, CH 1944, Dial./f, 103'
robinson crusoe on mars
Byron Haskin, USA 1964, E, 96'
SONNTAGS
...AUCH ÜBER die Feiertage
Filmische Leckerbissen aus unserem Archiv
Wir danken: CinéBern | Cinémathèque suisse, Lausanne | Cineteca
di Bologna | Liliane Hollinger, Kino Cameo, Winterthur | Mitra Devi,
Zürich | Saba Shabaj, Cinema Jenin | Roland Fischer, Mad Scientist
Festival | Thereza Fischer, filmbulletin | Tramverein Bern | Abteilung
Kulturelles der Stadt Bern | Amt für Kultur des Kantons Bern | Burgergemeinde
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02 | 11 | 15
cinema jenin
Marcus Vetter
Inspiriert von der Geschichte Ismael
Khatibs, der 2002 die Organe seines
erschossenen Jungen an israelische
Kinder spendete, entstand der Film
'Das Herz von Jenin' - und daraus die
Idee zum Cinema Jenin, dem 'Kino
für den Frieden'. Der hier gezeigte
Film 'CINEMA JENIN - DIE GESCHICHTE EINES TRAUMS' verfolgt
das schwierige, aber schliesslich
erfolgreiche Projekt zur Eröffnung
dieses einzigartigen Kinos in
Palästina. Das Cinema Jenin wurde
im August 2010 unter grosser weltweiter Beachtung nach 20 Jahren
wiedereröffnet.
Auch heute - 5 Jahre später - lebt
das Kino. Das eigenständige
palästinensische Team hat es geschafft, mit Musik, Theater und
einem regulären Filmprogramm
Cinema Jenin zu einem nicht mehr
weg zu denkenden kulturellen
Zentrum in Jenin werden zu lassen.
Cinema Jenin kooperiert mit Schulen
und Universitäten; Musiker, Künstler,
Folklore-Gruppen nutzen die Bühne
und bezaubern das Publikum, Filmemacher und Volontäre helfen vor Ort
und geben Workshops: Gäste aus
aller Welt kommen ins wunderschöne alte Gästehaus.
In Anwesenheit eines Mitarbeiters
des Cinema Jenin.
Moderation: Raff Fluri
la belle et la
bête
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Luis Buñuel
Der skrupellose Jaibo macht sich nach
seiner Flucht aus dem Gefängnis
schnell zum Kopf einer Bande, die
auch nicht davor zurückschreckt,
einen Blinden zu überfallen – der
allerdings selber nicht ohne Schuld ist.
Der jüngere Pedro dagegen sucht das
Gute (und erkennt bei Meche weitere
Schönheiten des Lebens). Als er zum
Mitwisser eines Mordes wird, gerät er
immer stärker in die Fänge von Jaibo,
gegen den er sich aufzulehnen wagt,
ohne jedoch die anrollende Tragödie
aufhalten zu können. Nach intensiven
Recherchen über die Armut und
Joseph L. Mankiewicz
Ein verarmter Kaufmann gerät auf
seinem Ritt durch den nächtlichen
Wald in ein verwunschenes Schloss.
Als er für seine Tochter Belle eine
Rose pflückt, droht ihm der tierähnliche Schlossherr mit dem Tod –
es sei denn, eine der drei Töchter
opfere sich für ihn. "Vielleicht der
schönste Film Cocteaus, ein poetisches Märchen, das phantasievoll in
Szene gesetzt ist. (...) voller Feenzauber, eine melancholische Parabel
von der Kraft der Liebe." (Reclams)
Einführung: Stefan Schönholz,
Filmwissenschaftler
*am 3. & 8.11 im Kino Rex
Parallel zur Hollywood-Selbstzerfleischung von "Sunset Boulevard" hält
Mankiewicz mit "All About Eve" dem
Broadway einen Spiegel vor.
Dank einer grossartigen Besetzung
(Bette Davis als alternde Theaterdiva, Anne Baxter als junge Schauspielerin, George Sanders als
Theaterkritiker), einer raffinierten
Erzählstruktur, aber auch durch seine
bissigen und wortwitzigen Dialoge
ging das vielfach ausgezeichnete
Werk in die Geschichte ein.
Einführung: Judith Hofstetter,
Lichtspiel Bern
*am 17. & 22.11. im Kino Rex
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Jugendkriminalität in den Slums von
Mexiko-City machte sich Luis Buñuel
zwanzig Jahre nach "L’âge d’or" an das
erste – und wohl beste – Werk einer
ganzen Reihe in Mexiko realisierter
Filme. Sein schonungsloser Realismus
(gepaart mit surrealen Träumen und
Visionen) beschönigt nichts und
attackiert die ZuschauerInnen
geradezu: nicht nur mit Eiern, sondern
mit dem brutalen Elend der 'Vergessenen'. Erst ausgepfiffen, dann in Cannes
mit dem Preis für die beste Regie
ausgezeichnet, war "Los olvidados" ein
internationaler Publikumserfolg, der
viele spätere Filme anderer Regisseure
beeinflusst hat. Ein Jahrhundertwerk.
(Xenix)
Einführung: Arturo Ruiz, Fachreferent
Romanistik, Universität Bern
*am 1. & 6.12. im Kino Rex
a fool there was
Frank Powell
kinovamp
Los Olvidados
all about eve
Jean Cocteau
filmgeschichte
cinema jenin
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"A Fool There Was" von Frank Powell
bildet den Autakt zur gemeinsam mit
dem Kino Cameo in Winterthur und
der Filmzeitschrift 'filmbulletin' organisierten Filmreihe 'Here She Comes!
Kinovamp', welche bis Ende 2016 mit
elf exemplarischen Beispielen
hundert Jahre Kinovamp feiert. Die
Filmzeitschrift 'filmbulletin' stellt die
Filme monatlich vor. Der reiche
Anwalt John Schuyler wird in diplomatischer Mission nach London
geschickt. An Bord des Transatlantikdampfers trifft er die von Theda Bara
verkörperte Vampirin, die ihn verführt
und der er vollkommen verfällt. Er
beginnt zu trinken, verliert seinen Job,
seine Ehre und die Liebe seiner
Familie. Obwohl die Frau des Anwalts
mit allen Mitteln versucht, ihren Mann
zurückzuerobern und die Familie zu
retten, ist John Schuyler dem Vamp bis
zum völligen moralischen und
körperlichen Verfall ausgeliefert.
Theda Bara prägte den Begriff 'Vamp',
der hier erstmals für die Bezeichnung
der 'femme fatale' verwendet wurde.
Einführung: Thereza Fischer,
Redaktionsleiterin film bulletin.
Musikalische Begleitung: Dada Global
und Steve Buchanan (Altsaxophon,
Gitarre, Live-Elektronik)
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Mitra Devi
cinemanalyse
Lars von Trier
1930, Amerika zur Zeit der Wirtschaftskrise: Grace findet in einem
Bergdorf Unterschlupf vor der Polizei.
Zunächst wird die charmante junge
Frau herzlich in die Dorfgemeinschaft
aufgenommen, als Gegenleistung
erweist sie jedem eine Gefälligkeit:
Sie hütet Kinder, hilft im Garten oder
leistet einem Blinden Gesellschaft.
Immer wieder taucht die Polizei in
Dogville auf und sucht nach ihr, was
die einfach gestrickten Menschen
verunsichert und die Gemeinschaft
spaltet. Bald eskaliert die Situation.
Einführung: Daniela Tschacher,
Psychoanalytikerin SGPsa
robinson crusoe on
mars
Byron Haskin
Wie kämpft man für Freiheit? Seit
über sechzig Jahren wehrt sich das
tibetische Volk gegen die chinesische Obrigkeit. Der gewaltlose
Widerstand läuft ins Leere. Die neue
Form des Protests ist die Selbstverbrennung. Loten Namling, Exiltibeter
und Musiker, ist tief erschüttert und
macht sich auf zu einer Reise von
Europa nach Indien. Er trifft Flüchtlinge, Politiker, Aktivisten, radikalisiert sich immer stärker und sucht
Rat beim Dalai Lama. (swissfilms)
In Zusammenarbeit mit CinéBern, in
Anwesenheit von Dodo Hunziker. und
Loten Namling..
Die Schwarzgekleideten tanzen an
Finsterbällen und hören Death Metal.
Ihr Outfit reicht vom viktorianischen
Romantic Look zum Lack-und-LederDress. Provokation oder Lebensphilosophie? Religiöse Kreise nennen die
Gothics "Friedhofsschänder", Modeschöpfer lassen sich vom TotenkopfLook inspirieren. Der Dokumentarfilm
gibt die Vielfalt der Szene wieder und
zeigt gewaltfreie, respektvolle Menschen, die sich mit Tod und Vergänglichkeit auseinandersetzen.
In Anwesenheit von Mitra Devi.
Einführung: Maria Luisa Politta,
Psychoanalytisches Seminar Bern
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Dodo Hunziker
berner film reloaded
tramverein
Leopold Lindtberg
tibetan warrior
Kurzfilmreise
In Zusammenarbeit mit dem
Tramverein Bern
gothic
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Umspuren
Ob im Tram des Slapstickfilms
durch die Zwanzigerjahre oder im
Cable Car durch San Francisco, ob
durch die Geschichte der British
Railways oder durch den Alltag mit
polnischen Tramfahrern – diese
filmische Reise führt über unterschiedliche Spurbreiten.
Und weiter geht's über die Gotthardlinie gen Süden und in der
Albulabahn durchs Engadin in
einem vielseitigen Kurz- und
Dokumentarfilmprogramm.
Dogville
Mit "Marie-Louise" wendete sich vor
dem Hintergrund der so genannten
Geistigen Landesverteidigung erstmals ein grosses Filmprojekt den
Flüchtlingen zu.
Marie-Louise ist ein französisches
Mädchen, durch die Kriegsgeschehnisse traumatisiert, das mit einem
Hilfsprojekt des Roten Kreuzes gemeinsam mit einer Handvoll anderer
Kinder für einen Erholungsaufenthalt
in die Schweiz kommt. Hier wird sie in
der Villa des Spinnereidirektors
Rüegg untergebracht, der sie bald als
Wahltochter ansieht - was ihr
Schicksal nicht einfacher macht.
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marie louise
mad scientists
archivschätze
DIE NEUE WOHNUNG /
HÄNDE WOLLEN ARBEIT
"Die neue Wohnung" (1930) wurde im
Rahmen der ersten Schweizerischen
Wohnungsausstellung (WOBA) in
Basel vorgeführt.
Kurt Frühs "Hände wollen Arbeit"
entstand für die Landesausstellung
1939. Früh war in der marxistischen
Bewegung aktiv und schloss mit
seinen frühen Filmen direkt bei der
politischen Aufklärung der Arbeiterschaft an. So dokumentierte er in
"Hände wollen Arbeit" arbeitslose
Jugendliche, die Freiwilligenarbeit
übernehmen - was an der Landesausstellung 1939 für Furore sorgte.
Musik: Wieslaw Pipczynski
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Seine Filme spielen in den von
Piratenschiffen durchfurchten
Ge-wässern der Karibik, in den
lianendurchwachsenen Dschungeln
Tarzans, unter der brütenden Sonne
am Little Big Horn - oder eben auf
dem Mars. 1964 liess Byron Haskin
auf der losen Vorlage nach William
Defoes "Robinson Crusoe" den wagemutigen Commander Kit Draper und
seinen Affen Mona auf dem Mars
Schiffbruch erleiden. Nach dem
Zusammenprall mit einem Meteoritenschwarm erfahren die beiden, was
es heisst, insular im All zu leben: Da
gibt es keine Nahrung ausser Pilzen,
keinen Sauerstoff, wenig Trinkwasser
und vor allem keine Freunde. Bis zu
dem Tag, da Draper und Mona einem
von Ausserirdischen versklavten
Arbeiter über den Weg laufen - das
war ein Freitag. Doch leider sitzen
Freitag seine Peiniger in ihren Raumschiffen immer noch im Nacken.
An seinem in der Science-FictionGemeinde vielbeachteten Film
faszinierten nicht nur die schönen
Kulissen, sondern, wie die Kritik
bemerkte, auch die gewagte Adaption
des Robinson-Stoffes im Weltall. Und
es gibt darüber hinaus hübsche
Raumschiffe zu sehen.
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800
der achthundertste...
Jubiläum
Der siebenundzwanzigste August
ist ein denkwürdiger Tag: Laut
antiker Geschichtsschreibung
gehen die Perserkriege zu Ende (479
v. Chr.), die niederländische Kolonie
Nieuw Amsterdam wird von den
Briten in Newe York umgetauft
(1664 n. Chr.), erstmals schwingt
sich die Figur Tarzan durch eine
Erzählung (1912), der Zeppelin
erhebt sich in die Luft (1924), das
Guinnes-Buch der Rekorde liegt in
einer gebundenen Erstauflage vor
(1955) und die Kinemathek
Lichtspiel veranstaltet mit einem
Archivprogramm den ersten
Lichtspiel-Sonntag (2000).
Gemeinsam feiern wir fast zum
Jahresausklang die 800. (achthundertste) Ausgabe unseres Archivprogramms am Sonntagabend. Wir
warten auf mit einer veritablen
Filmfesttafel: Nach einem Vorfilmsalat servieren wir Filmröllchen mit
bunten Schnippseln, gefolgt von
Zuckersüssem, Gesalzenem und
Tränenbitterem - und natürlich
vielerlei verschiedenem Käse. Eine
Tafel für all diejenigen, die von
einzigartigen Filmabenden immer
mehr wollen, nie genug bekommen
und sowieso nimmersatt sind. Und
für alle anderen natürlich auch.

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