Jimi Hendrix – Godfather of Rockguitar
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Jimi Hendrix – Godfather of Rockguitar
Jimi Hendrix – Godfather of Rockguitar Nachdem der Kultursenderkanal ARTE am vergangenen Wochenende wiedermal eine Dokumentation zeigte, wie ich sehr bevorzuge ist ein Beitrag über den wohl größten Rockgitarristen aller Zeiten fällig. Mit Andy Warhol wurde bereits eine Ikone der überaus pulsierenden und innovativen Kulturlandschaft der sechziger Jahre vorgestellt. Nun ist der galaktische Hexer auf der Gitarre an der Reihe. Aus ärmlichen Verhältnissen in Seattle stammend stieg er im Verlaufe des Jahrzehnts mit seiner Fender Stratocaster in beispielloser Manier zum Weltstar auf. Dabei revolutionierte er das E-Gitarrenspiel auf allen Ebenen, war dafür bekannt seine Gitrarre u.a. mit den Zähnen und anderen Körperteilen zu spielen und wurde zum Wegbereiter von Hardrock & Heavymetal. Zudem zählte er u.a. aufgrund seiner schrillen Outfits und seines exzessiven Genußes von Rauschmitteln zu einer der einprägsamsten Ikonen der Hippiebewegung in den späten 60ern. Hendrix wurde im Jahr 1942 in Seattle als Sohn von James Allen Hendrix und Lucille Jeter geboren. Sein Vater war Afroamerikaner, seine Mutter indianisch-irischer Abstammung. Im Jahre 1950 trennten sich seine Eltern, das Sorgerecht bekam sein Vater in dessen Obhut Jimi auswuchs. Bereits in seiner Kindheit und Jugend begann Jimi sich für Bluesmusik und Rock`n Roll zu interessieren, spielte Mundharmonika und besuchte Konzerte von Elvis Presley und Little Richard. Ersten Kontakt mit Saiteninstrumenten bekam er im Alter von 13, als sein Vater ihm eine in der Garage gefundene Ukulele schenkte. Zwei Jahre später, 1957 erwarb sein Vater schließlich eine gebrauchte akustische Gitarre, worauf kurze Zeit später mit der „Supro Ozark 1560S“ seine erste elektrische Gitarre folgte. Mit dem akustischen Instrument spielte er kurzzeitig mit seiner ersten Band „The Velvestones“ und sammelte bereits frühzeitig erste Bühnenerfahrung. Die Highschool brach Hendrix 1959 ab und verließ diese ohne Abschluss. Nach einem Autodiebstahl stellte man ihn vor die Wahl, zwei Jahre im Gefängnis zu verbringen oder der Army beizutreten. Im Mai 1961 verpflichtete sich Jimi Hendrix für drei Jahre und kam nach der Grundausbildung zur 101. US-Luftlandedivision in Fort Campell. Bereits nach 13 Monaten wurde Hendrix vorzeitig vom Dienst supendiert, da er zum wiederholten male mit Ungehorsam, geringer Motivation und Verstöße gegen Befehle und Regeln auffiel. Während dieser Zeit verbrachte er viel Zeit damit auf seiner E-Gitarre zu üben und seine Skills zu perfektionieren. In der Zeit bei der Armee hatte er auch Billy Cox kennengelernt, der Bass in den Wohltätigkeitsclubs in Nashville spielte. Gemeinsam mit ihm wurde die Band „The King Kasuals“ gegründet. In der folgenden Zeit fand er Engagements als Begleitmusiker u.a. für so klangvolle Namen wie Little Richard, The Supremes, The Isley Brothers und Jackie Wilson. Im Jahr 1964 folgte ein Umzug nach New York City. Bereits nach einem Monat gewann er einen Wettbewerb des Apollo Theater. Dennoch musste er sich zunächst weiter mit wenig Geld durchschlagen, übernachtete z.T. in Rohbauten und feilte weiter an seinem Gitarrenspiel. 1965 wurde Hendrix von den Isely Brothers als Begleitgitarrist für eine USA-Tour engagiert. Es folgte ein weiteres Engagement bei der New Yorker Band „Curtis Knight and the Squires“. Curtis Knights Manager, Ed Chaplin, bot an, ihn unter Vertrag zu nehmen. Diesen mit einem Dollar Anteil und einem Prozent an den Lizenzeinnahmen schlecht dotierten Vertrag nahm Hendrix zunächst an. Zusätzlich verpflichtete er sich drei Jahre exklusiv für ihn zu spielen. Hendrix stieg jedoch frühzeitig wieder aus um nach höherem zu streben. Seine Karriere als Weltstar begann schließlich am 3. August 1966 im „Cafe Wha?“ in New Yorks Künstlerviertel Greenwich Village. Bei einem Hendrixauftritt war u.a. der Ex-Animalsbassist Chas Chandler mit Saal. Hellauf begeistert von dessen künstlischer Leistung bot er ihm einen Vertrag an, dem zufolge Hendrix in London eine neue Band aufbauen sollte. Für die neue Funktion wurde das alte Pseudonym „Jimmy James“ aufgegeben. Hendrix sollte künftig unter einem eigenen Namen auftreten. Gemeinsam mit Schlagzeuger Mitch Mitchell und Bassist Noel Redding wurde im September 1966 „The Jimi Hendrix Experience“ gegründet. Chandler fungierte künftig als Manager und Produzent der Gruppe, Michael Jeffery, der ehemalige Animalsmanager, regelte das Finanzielle. Bei ihrem ersten Auftritt im Pariser Olympia traten sie zunächst noch als Vorgruppe für Johnny Hallyday auf. Kurz darauf, im Oktober/November 1966, wurden dann die Singles für die späteren Hits „Hey Joe“ und „Stone Free“ aufgenommen. Von nun an ging alles Schlag auf Schlag und Anfang 1967 nahm die Karriere von Hendrix und dessen Band so richtig fahrt auf. Das erste Album „Are You Experienced“, erreichte Platz 2 der UK-Charts. Es folgten legendäre Auftritte beim Monterey Popfestival am 18. Juni 1967. Mit dem anzünden seiner Gitarre nach dem neunten Song „Wild Thing“ ging Hendrix in die Rockanalen ein. Seid diesem Auftritt war er nun zum gefeierten Weltstar aufgestiegen. Es folgten zahlreiche Touren, Konzerte durch die USA und Europa, Studioaufnahmen und Chartplatzierungen. Zu erwähnen sei hier v.a. sein Auftritt beim legendären Woodstockfestival am frühen Montagmorgen des 18. August 1969. Seine Interpretation der amerikanischen Nationalhymne „Star-Spangled Banner“, bei dem selbige durch seine Spieltechnik und den Einsatz von Effekten („Wah-Wah“ und „Fuzz-Face“) ging ebenfalls in die Analen der Rockgeschichte ein. Er bezog in akustischer Weise Stellung zum Vietnamkrieg. Insgesamt hinterlässt Hendrix mit den zwischen 1967 und 1970 entstandenen „Are you Experienced“ und „Axis Bold as Love“ (beide 1967), „Smash Hits“ (Best of-Kompilation, 1968), „Electric Lady“ (1968), sowie „Band of Gypsys“ (Konzertmitschnitt aus Fillmore East, 1969) nur insgesamt fünf Alben. Dazu jedoch jede Menge Singleveröffentlichungen, Konzertmitschnitte in Fillmore East, Winterland etc., Videomitschnitte von Konzerten u.a. in Montery und Woodstock dann doch jede Menge Material für die Nachwelt. Unmittelbar nach seinem Tod wurden mit „The Cry of Love“, (1971), „Rainbow Bridge (1972), „War Hereos“ (1972) und „Loose Ends“, (1974) noch gesammelte Materialien aus dem Electric Ladyland-Studio veröffentlicht. Zwischen 1994 und 2014 folgten weitere zahlreiche Best of-Kompilations. Bereits in Woodstock trat Hendrix nicht mehr mit seiner alten Band auf, sondern unter dem Namen „Gypsy Sun & Rainbows“ in anderer Besetzung als früher. Anfang 1970 gründete er „Band of Gypsys“ nach dem gleichnamigen Konzertmitschnitt aus Fillmore in Albumversion, u.a. mit dem renomierten Buddy Miles am Schlagzeug. 1970 fanden zahlreiche, oft spontane Studioaufnahmen mit wechselnden Besetzungen statt, die in ein geplantes Album mit dem Titel „First Rays of the New Rising Sun“ münden sollten. Dieses Album wurde allerdings nie mehr realisiert. Die Weltkarriere von Jimi Hendrix nahm in rasantem Tempo fahrt auf und dauert nur insgesamt vier Jahre. Diese Zeit war begleitet von vielen Alkohol- und Drogenexzessen, Orgien bei den Tourneen und Konzerten. Alle weichen und harten Drogen wurden im Übermaß konsumiert. Letzlich ist ihm der Erfolg zu Kopf gestiegen. 1970 folgten noch Auftritte am 30. August beim „Isle of Wight Festival“, sowie Auftritte in Stockholm, Kopenhagen und Berlin. Das Love-and-Peace-Festival am 6. September 1970 auf der Ostseeinsel Fehmarn war sein letzter öffentlicher Auftritt. In London, wo er die Tage zuvor noch in einige Clubs u.a. mit Eric Burdon gejammt hatte wurde er am Morgen des 18. September 1970 tot im „Samarkand Hotel“ aufgefunden. Als Todesursache wurden zunächst härtere Drogen vermutet. Es stellte sich jedoch heraus, dass er Alkohol und Schlaftabletten konsumiert hatte und in der Nacht an seinem Erbrochenen erstickte. Der größte Rockgitarrist aller Zeit war frühzeitig im Alter von 27 Jahren verstorben. Sein früher Tod unter mysteriösen Umständen dürfte wohl Teil des Mythos und der Legende geworden sein. Das immense künstlerische Vermächtnis von Jimi Hendrix bleibt dem Archiv der Rockmusik jedoch für immer erhalten. Er revolutionierte das E-Gitarrenspiel auf allen Ebenen mit ausgefallenen Spieltechniken u.a. mit den Zähnen und anderen Körperteilen und machte Effektgeräte wie das Wah-Wah-Pedal oder „Fuzz-Face“ salonfähig. Er entlockte der Gitarre und den Verstärkern bis dato nicht gekannte Klänge und wurde so der Wegbereiter für den späteren Hardrock und Heavy Metal. Desweiteren wurde er durch sein charismatisches Auftreten, sowie seine für diese Zeit typischen schrillen Flowerpoweroutfits und dem damit verbundenen zeitgeisttypischen Drogenkosum zusammen mit Janis Joplin und Jim Morrison zur Ikone einer ganzen Generation, der Hippiebewegung. Für mich persönlich, der ich das Werk von Hendrix aus dem „effeff“ kenne, ist das 1967 erschienene Album „Axis: Bold as Love“ das beeindruckenste Hendrixwerk und mit das Beste was das Rockarchiv zu bieten hat. Die Texte sind äußerste orginell und ausgefallen und eingebunden in ein überaus experimentelles und z.T. psychedelisch angehauchtes Gitarrenspiel. Natürlich bleiben auch die ganzen anderen Hits aus der guten alten Hippiezeit wie „Purple Haze“, „Hey Joe“, „Voodoo Chile“ u.v.a mehr für immer unvergessen. Alte Weggefährden wie Eric Clapton, Pete Townshend, Eric Burdon, Mick Jagger haben die schweren Exzesse überstanden, leben noch und geben z.T. immernoch Konzerte. Sein früher Tod dürfte es wohl u.a. gewesen sein, der den Myhtos und die Legende Jimi Hendrix erschaffen hat. So werde ich meinem Idol und Genie huldigen für alle Zeit. R.I.P. Jimi !!!