Layout asta-22-aa/asta/29.01.2015

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22
Donnerstag, 29. Januar 2015
PASSAU
ASTA
Nummer 23
Informatiker und Mathematiker starten ins Berufsleben
Universiade auf
ARD alpha
Feierliche Überreichung der Bachelor-, Master- und Promotionsurkunden in der Fakultät für Informatik und Mathematik
Etwa 3500 Studenten aus fast 50
Ländern, darunter auch Andreas
Weishäupl, Langläufer und Lehramtsstudent an der Uni Passau,
messen sich bis zum 1. Februar in
der Slowakei und in Spanien bei
der Winteruniversiade. Eine Reportage dazu ist heute um 19 Uhr
auf ARD alpha zu sehen.
− red
Die Fakultät für Informatik und
Mathematik (FIM) hat 101 Absolventen verabschiedet. Dekan Prof.
Dr. Ilia Polian, Prodekanin Prof.
Dr. Brigitte Forster-Heinlein und
Studiendekan Prof. Dr. Tomas
Sauer überreichten die Examensurkunden, zum Abschied gab’s Rosen.
Vortrag über Handel
auf der Donau
Dr. Hans-Heinrich Vangerow –
mit 90 Jahren Forstmann, HistoriDie Absolventen mit Dekan Prof. Dr. Ilia Polian (vorne r.) und Prodekanin Prof. Dr. Brigitte Forster-Heinlein (vorne 2.v.r.). − Foto: Schießl/Universität ker, Vater der „Waldjugendspiele“
und erster Leiter der NationalAbsolventen erwarben ihr Staats- ten Studienleistungen gestiftet. Die Firma Foconis AG (Vilshofen) Harald Kosch. Sie gratulierten Jan parkverwaltung des Nationalparks
28 Zeugnisse wurden im Studiexamen im Lehramt Gymnasium Diese gingen an Michael Freitag unterstützte die Veranstaltung mit Limbeck, Patrick Wüchner, Sebas- Bayerischer Wald – spricht über
engang Bachelor Informatik, 32 im
Mathematik und/oder Informatik. und Sebastian Ott (beste Studien- einem Catering.
tian Käbisch, Florian Stegmaier, „Handel und Wandel auf der DoBachelor Internet Computing, 33 Zudem wurden zehn Promotions- leistung im Bachelor Informatik),
Vanessa El-Khoury, Christian Vils- nau zwischen Ulm und Wien – die
im Masterstudiengang Informatik, urkunden vergeben.
Die Übergabe der Promotions- maier, Hatem Mousselly Sergieh, Bischofsstadt Passau und ihr UmBenedikt Strobl (Bachelor Interfünf im Masterstudiengang IT-SiDie Firmen Cipsoft GmbH (Re- net Computing) sowie Josef Kinse- urkunden übernahmen Promoti- Britta Meixner, Christopher Auer land“. Beginn ist am 4. Februar um
cherheit sowie drei im Diplomstu- gensburg) und msg systems ag her, Benjamin Planche und Andre- onsausschussvorsitzender
Prof. und Daniel Peintner zum erworbe- 19.30 Uhr in der Katholisch-Theodiengang Informatik vergeben. 17 (Passau) hatten Preise für die bes- as Poxrucker (Master Informatik). Christian Lengauer und Prof. Dr.
nen Doktorgrad.
− red logischen Fakultät.
− red
Zulassungsarbeit über WC-Wand-Poesie
Studentin analysiert 929 Klosprüche in den Toiletten der Zentralbibliothek
Von Franz Danninger
Ein ungewöhnliches Thema hat
sich eine Lehramts-Studentin
(Gymnasium) für ihre Zulassungsarbeit ausgesucht: Klosprüche.
Und das mit Erfolg, das 152 Seiten
starke Werk erhielt jetzt die Note 1.
Eigentlich wollte die 25-Jährige
(Name der Redaktion bekannt) alle Toiletten am Passauer Campus
auswerten. Doch bei der Beratung
mit dem Team am Lehrstuhl von
Prof. Dr. Rüdiger Harnisch wurde
schnell klar, dass diese Datenmenge wohl zu groß werden würde.
So begann die Studentin mit der
Fächerkombination Deutsch, Englisch, Ethik mal an der Zentralbibliothek. Und tatsächlich: Als sie
mit der Bestandsaufnahme der beiden Toilettenanlagen für Damen
und Herren am Haupteingang fertig war, standen unglaubliche 929
Latrinalia in ihrem Block – 551 bei
den Herren, 378 bei den Damen.
In den WC-Kabinen (hier die der
Männer) der Zentralbibliothek mischen sich Zeichnungen und Sprüche. Hier die druckfähigsten...
− Foto: Danninger
Damit hatte die Autorin schon
mal die erste Erkenntnis gewonnen. Denn eine der vielen Ausgangs-Fragen lautete: Schlägt sich
der hohe Frauenanteil an der Passauer Uni auf die Zahl der Sprüche
nieder? Antwort: nein.
Ok. Weiter zur nächsten These:
Beeinflusst diese Damen-Gesamtquote das Doing Gender Verhalten? Nach der Auswertung beider
Seiten kommt die Arbeit zu dem
Schluss: „Es bestehen signifikante
Unterschiede der Latrinalia auf
den Toiletten der Passauer Zentralbibliothek zwischen Frauen und
Männertoiletten hinsichtlich der
Anzahl der präferierten Themen.“
Frauen sprechen mehr Gefühle an,
zwischenmenschliche Beziehungen. Bei Männern geht es um Politik, um Sex, um „Sachthemen“ und
das sprechen sie deutlich an.
„Frauen verschleiern“, stellt die
Studentin dem gegenüber.
Das ist vornehm formuliert. Vor
allem die Klosprüche auf der Her-
Hohe wissenschaftliche Standards bestätigt Dr. des. Lars Bülow
der Arbeit.
renseite sind zum Großteil nicht
druckfähig – doch das liegt ja in der
Natur der Sache. Hier Ausnahmen: „Der Kopf ist rund, damit das
Denken die Bildung wechseln
kann.“ Oder: „Warum ist die Toiletten-Poesie verstummt?“ Das
letzt Wort hat ein anderer WC-Poet
durch „verdummt“ ersetzt.
Was heißt GmbH auf Latrinalianisch? „Geh mir bier holen“. Seltsamerweise ist dieser Spruch in einer Damen-Kabine zu finden – wie
überhaupt alle Sprüche nur innerhalb der Kabinen zu finden sind.
Außen in den Waschräumen und
bei den Urinalen der Männer gibt
es keine Einträge. Kritzeln bleibt
was für den absoluten Intimbereich.
Dass auf einer Uni streng wissenschaftlich gearbeitet wird zeigt
eine Umfrage im Damenbereich.
Unter dem Titel „Brustumfrage“
findet sich eine Tabelle mit zwölf
Einträgen, beginnend bei 75 DD
über 80 D bis hin zu den beiden
Schlussdaten „100 A 120“ und „75
C 93“. Ungerührt führt die Autorin
Buch darüber und trägt in die Spalte „col“ (für Farbe) unter anderem
die Abkürzung „bra“ für „braun“
ein, also mit braunem Stift geschrieben. „Bra“ ist das englische
Wort für „Büstenhalter“...
Rein
sprachwissenschaftlich
ordnet die Autorin die Sprüche
auch in grammatikalische Kategorien ein: Ist er im Indikativ gehalten, im Konjunktiv oder im Imperativ? Enthalten sie relevante Zusätze oder Zeichnungen? Auch
der Titel der Arbeit „Narrenhände
Mit welchen HerausforderunDr. Andreas Keller, stellvertrebeschmieren
Universitätsklogen
sieht
sich
der
wissenschaftlitender
Vorsitzender der Gewerkwandwände. Eine Untersuchung
zu Tendenzen geschlechtsinterner che Nachwuchs in Deutschland schaft Erziehung und WissenKommunikation an Toilettenwän- konfrontiert? Wie ist darauf zu rea- schaft (GEW), erklärte den wachden der Passauer Zentralbiblio- gieren? Diese Fragen standen im senden Wettbewerbsdruck des
Mittelpunkt der öffentlichen und wissenschaftlichen Nachwuchses
thek.“
Viele eröffnen Kommunikati- hochkarätig besetzten Podiums- ebenfalls mit Strukturdefiziten im
onsreihen: „Ohne Ziel und ohne diskussion, zu der das Graduier- Wissenschaftsbetrieb. Zu beSinn leb‘ ich einfach vor mich hin. tenzentrum der Universität Passau obachten seien „immer mehr ZeitKein Verlust und kein Gewinn, eingeladen hatte. Prof. Dr. Harry verträge mit immer kürzeren Laufweil ich überflüssig bin. Kom- Haupt, Vizepräsident für For- zeiten, lange und steinige Karriereplett.“ Drunter hat jemand ge- schung und Sprecher des Gradu- wege sowie das Problem, dass insbesondere Wissenschaftlerinnen
schrieben: „Ein Freudenlied der iertenzentrums, moderierte.
statt
aufzusteigen sehr viel früher
Prof.
Dr.
Kempen,
Präsident
des
Erkenntnis“, dann „Klagelied eines BWL‘ers“, „Oder eines Juris- Deutschen Hochschulverbandes aussteigen als Wissenschaftler“, so
ten“ und „Dies passt zu einem Ku- (DHV), hob vor allem die aktuel- Keller.
Mit Blick auf den Reformbedarf
len Entwicklungen in der PostWi“.
Die grundsätzliche Frage, war- Doc-Phase als besorgniserregend rückte Dr. Joanna Rostek, Akadeum ein Mensch überhaupt etwas hervor: „Von zehn, die sich auf den mische Rätin auf Zeit an der Uni
auf eine Toilettenwand schreibt, Weg machen, eine Professur anzu- Passau, die Lehre und die verschiedie beantwortet die Arbeit nicht. streben, werden am Ende nur we- denen Bedürfnisse der jeweiligen
Das ist auch nicht ihre Aufgabe, niger als drei auch tatsächlich dort Fächer ins Zentrum der Debatte.
meint Dr. des. Lars Bülow. Der 30- landen.“ Hier sei die Politik gefor- „Die Lehre muss angesichts der
Jährige hat die Arbeit als wissen- dert: Es brauche unbedingt mehr stets wachsenden Studierendenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Professorenstellen, „im Grunde zahlen viel stärker mitgedacht werden“, forderte sie.
− red
Harnisch betreut und kommt zu sofort“.
dem Fazit "1". Er begründet das so:
„Die Autorin hat eine Arbeit geschrieben, die hohen wissenschaftlichen Standards entspricht.
Darüber hinaus hat sie ein TheErfolgreiche „Lange Nacht“ an der Uni
menfeld erschlossen, das von der
Linguistik bisher – obwohl äußerst
Die Fachschaft Wirtschaft traf
interessant – nur sehr stiefmütter- mit ihrer „Langen Nacht der Uni
lich behandelt wurde.“
Passau“ wieder einmal den Nerv
Über das Motiv der Klo-Kritzler der Studierenden. Mitarbeiter der
kann auch Bülow nur spekulieren: Universitätsbibliothek boten ei„Es mag der Ansporn der eigenen nen gut besuchten Vortrag zum
Kreativität sein. Einige wollen viel- Thema „Wissenschaftliches Arbeileicht was Dauerhaftes hinterlas- ten“ an, Doktoranden verschiedesen.“
ner Lehrstühle erklärten sich beA propos dauerhaft: Einig sind reit, den Studierenden im Rahmen
sich Prüfling und Prüfer, dass es in- einer Notfallsprechstunde drinteressant sei, alle beschmierten gende Fragen zu beantworten.
Wände einmal komplett weiß zu
„Wir freuen uns, dass wieder so Die Mitglieder der Fachschaft
übermalen und nach einem Jahr
die neu entstandenen Sprüche aus- viele Lehrstühle mitgemacht ha- Wirtschaft versorgten die Studiezuwerten. Haben sich die Themen ben und die wissenschaftlichen renden mit Getränken und Snacks.
− Foto: Kick
geändert, die sprachliche Aus- Mitarbeiter den Lernenden weiterdrucksform? Getreu des Fazits der geholfen haben“, meint ProjektleiTraditionsgemäß
versorgten
Autorin: „Alltägliche Orte und ter Erasmus Hutter von der FachHelfer
der
Fachschaft
alle
StudenVerhaltensweisen können zu faszi- schaft Wirtschaft. Einige Mitarbeiten
mit
Kaffee,
Getränken,
Snacks
nierenden Untersuchungen und ter hätten sogar Überstunden geund
Nervennahrung
in
Form
von
aufschlussreichen
Ergebnissen macht, um ihre Studenten optimal
führen.“
auf die Prüfungen vorzubereiten.
Schokolade und Keksen.
− mk
Kekse für die Nerven
Der Faktor Mensch in karitativen Organisationen
Bachelorseminar zur Unternehmensführung
Wie kann die Caritas technische
Errungenschaften für ihren Dienst
am Menschen nutzbar machen?
Welches
unternehmensstrategische Leitbild sollte sie verfolgen?
Im Wintersemester bot die Unternehmenskontaktstelle „Wissensinitiative WiWi“ Studierenden des
Studiengangs Business Administration and Economics die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Bachelorseminars mit der Unternehmensführung von Non-Profit-Organisationen auseinanderzusetzen. Ihre Ergebnisse stellten die
Studenten in der Abschlussveranstaltung zur Diskussion.
„Die
christlich-katholische
Weltanschauung der Caritas lenkt
uns
Wirtschaftswissenschaftler
von der Tatsache ab, dass sie natürlich auch einen großen Wirtschaftsfaktor darstellt“, erklärte
Prof. Dr. Carola Jungwirth, Inhaberin des Lehrstuhls für Interna-
Übergabe des Abschlussberichts: Caritas-Vorstand Dr. Wolfgang Kues
(1. Reihe v.l.), Katharina Reitenauer und Charlotte Piller; 2. Reihe: Robert
Richter, Robert Pfeffer, Gerrit Grobel, Bastian Berger, Isabell Ott, Sarah Cikanek und Aram Wejda.
− Foto: Uni
tionales Management und Projektleiterin der Wissensinitiative, in ihrem Grußwort.
Als
Non-Profit-Organisation
verfolgt die Caritas mit ihren fast
500 000 hauptamtlichen und
nochmals 500 000 ehrenamtlichen
Mitarbeitern keine eigenwirtschaftlichen Ziele wie Unterneh-
men, gleichwohl sieht sich die Organisation regelmäßig mit betriebswirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert: Wie etwa
lässt sich die Arbeitgebermarke
„Caritas noch erfolgreicher am
Markt lancieren? Und welche Effizienzmodelle stehen karitativen
Organisationen unter Berücksich-
Nachwuchs unter
Wettbewerbsdruck
tigung des „Faktors Mensch“ überhaupt zur Verfügung?
„Für diese betriebswirtschaftlichen Fragestellungen gemeinsam
mit Vertretern der Caritas konkrete
Lösungsvorschläge zu erarbeiten
war inhaltliches Ziel des Bachelorseminars“, erläutert Prof. Dr. Jungwirth. „Ferner geht es darum, Wege
für weitere Forschungskooperationen zu identifizieren.“ „Auf der einen Seite haben die Studierenden
uns in vielen Dingen den Spiegel
vorgehalten, auf der anderen Seite
haben sie Dinge angesprochen, die
mich bestärkt haben, da weiterzugehen“, sagte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Wolfgang Kues nach der
Präsentation der Ergebnisse. Mit
Blick auf zukünftige Kooperationsmöglichkeiten ergänzt Robert
Pfeffer, Projektmanager der Wissensinitiative: „Wir hoffen, dass
diese Veranstaltung ein Impuls für
weitere spannende Forschungsprojekte zwischen Universität und
Caritasverband ist“.
− red
Engagiert im Studium
Auszeichnung durch das „kuwi netzwerk“
Von Silja Schäfer
Im Rahmen der Examensfeier
des Departments für Kulturraumstudien hat das „kuwi netzwerk international“ einen Preis für ehrenamtliches Engagement während
des Studiums vergeben. Preisträger ist Benedikt Meininger, Absolvent der Studiengänge European
Studies (B.A.) und Lehramt für
Englisch, Geschichte und Sozialkunde.
Das kuwi netzwerk fördert den
Austausch von Studenten und Absolventen der Kulturraumstudien
durch Vernetzungstreffen, Stammtische und Mentoren-Programme.
Der Verein umfasst über 3000 Mitglieder und feiert dieses Jahr sein
20-jähriges Bestehen. Geschäftsführerin Martina Brossmann unterstrich in ihrer Laudatio, dass
„das Leben an der Uni nicht nur
aus Lernen besteht“, ehrenamtliches Engagement aber keine
Selbstverständlichkeit darstelle.
Benedikt Meininger nahm den
Preis von Martina Brossmann entgegen.
− Foto: Schäfer
Ausschlaggebend für die Wahl
Benedikt Meiningers war sein Engagement in der Fachschaft der
Philosophischen Fakultät, wo er
die Tradition des Blutspendens
weiterführte und Wanderausflüge
in den Bayerischen Wald ins Leben
rief. Auch außerhalb der Uni ist
Meininger aktiv: Er arbeitet bei der
Lebenshilfe und ist Mitbegründer
des Vereins „Ganz schön krank“,
der sich für die Inklusion von Menschen mit Handicap einsetzt.