Erst wenn man einsieht, daß kein Mensch völlig schwarz ist wie ein

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Erst wenn man einsieht, daß kein Mensch völlig schwarz ist wie ein
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:56 Seite U1
Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Berufs- und Medizinalpolitik
ISSN 1430-7847 1391 I Juni 2 / 2011
Erst wenn man einsieht,
daß kein Mensch
völlig schwarz ist wie ein Teufel
und daß auch keiner
völlig weiß ist wie ein Engel,
sondern daß wir alle
gestreift sind wie Zebras – oder grau wie Esel –;
und erst wenn man
aus dieser Einsicht
die praktische
Folgerung zieht,
hat man die
Möglichkeit,
die Mitmenschen
wirklich zu
verstehen.
Jos. Künkel
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Wir
Lebender Kolumnentitel
Titelbilder: © fotolia
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Homöopathie
Sigrid Häse, Heilpraktikerin
Homöopathische Weltreise, Teil 6 Afrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Interview: Homöopathie aus der Praxis
Fragen an George Vithoulkas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Bücher und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Industriemitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Politik - Recht - Praxis - Personalia
Der Bachelor / Master of science … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Diskussionsthema
Dr. Horst Braun, Heilpraktiker
Ernst-Albert Meyer, Fachapotheker
Die Grundlagen der Naturheilkunde, Folge 11 . . . . . . . . . . . . . . 57
Serie
Claudia Sinclair, Heilpraktikerin
Astrologie, Teil 14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e.V.
Werner Schmötzer, Heilpraktiker
Aphten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
Freie Heilpraktiker e.V. - Termine - . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Stellen-, Kauf-, Verkaufs-,
Gelegenheits- und Ausbildungsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Biochemie und Homöopathie, wo liegen die Unterschiede? . . . . 11
Irisdiagnostik
Die Haut:
Augendiagnostische und naturheilkundliche Hinweise . . . . . . . . 14
Anthroposophie
Die vier Hauptorgane, 1. Teil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Heilkunde und Historie
Barbara Schuhrk, Heilpraktikerin
Von den Weisen Frauen zur Phytotherapie
dem vermeintlichen Heidentum zum Heute . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Ernährung
Heinz Bornemann, Astrologe
Manfred A. Ullrich, Heilpraktiker
Klaus Georg Dechert, Heilpraktiker
Die sieben wesentlichen Faktoren einer gesunden Ernährung . . . 26
Diagnostik und Therapie
Martina Schneider, Heilpraktikerin
Neue Erkenntnisse tun dem Herzen gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Jürgen Apitzsch, Medizinjournalist
Notfallbehandlung - der unblutige Aderlaß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Kai Piet Schneider, Heilpraktiker, Masseur und med. Bademeister
KoBe - Manuelle und ganzheitliche Kopfbehandlung . . . . . . . . . . . 39
Ulrike Metzler, Heilpraktikerin
Histamin - Der ständige Begleiter, nicht nur bei Allergien
Psychologie - Psychotherapie
. . . . . . 41
Dipl.-Pädagoge Rainer Meerkamp, Heilpraktiker
Psychotherapeuten: ein Anlauf zu einer Typologie . . . . . . . . . . . . . 43
Peter Noack, Heilpraktiker
Kinesiologische Therapie blockierender Glaubenssätze . . . . . . . . 46
Der Umwelt zuliebe:
Wir drucken auf 100% Umweltpapier mit 100% Wiederverwendung.
Impressum
Herausgeber: Freie Heilpraktiker e.V., Benrather Schloßallee 49-53, 40597 Düsseldorf, Fernspr.-Nr. (0211) 9017 29-0, Telefax (0211) 3 98 2710,
[email protected], www.freieheilpraktiker.com
Organ des Berufs-Fachverbandes „Freie Heilpraktiker e.V.“ und des „Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e.V.“
Chefredakteur: (Verantw. Redakteur) Bernd R. Schmidt, e-Mail: [email protected]
Anzeigenleitung: Bernd R. Schmidt
Layout und Satz: Fotodesign Engelke
Druck: Druckerei und Verlag Peter Pomp GmbH
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Mitglieder Berufsverband „Freie Heilpraktiker e.V.“ im Mitgliederbeitrag enthalten. Bestellungen an den Herausgeber.
Erscheinungsweise alle drei Monate jeweils März, Juni, September und Dezember. Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum
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Anzeigen: Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste 9 vom 01. März 2011. Ein Anspruch auf Anzeigenaufnahme besteht nicht.
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Wir
Homöopathie
Homöopathische
Weltreise
Homöopathie
Wenn wir uns mit dieser Artikelserie auf eine spannende Entdeckungstour quer durch
die Welt machen, geschieht das mit dem Versuch, die einzelnen, vorgestellten homöopathischen Mittel mit der genannten Region in eine Beziehung zu setzen, um so in
einem neuen Kontext besser zu verstehen und eventuell Familienzugehörigkeiten zu
entdecken, die auch den Personen, die diese Mittel vielleicht brauchen, zu eigen sind.
Sigrid Häse, Heilpraktikerin
Fortsetzung aus Wir 1/2011
Teil 6: Afrika
Wer an Afrika denkt, hat Bilder
von untergehender Sonne,
roter Erde, großen Viehherden, von Trommeln, großen
Wasserfällen und tanzenden
Menschen vor sich. Die Wiege
der Menschheit wird dieser
Kontinent meist genannt, weil
die Evolutionsforscher glauben, daß wir vom Affen abstammen. Wild und ungezähmt wirkt Afrika auf uns ach
so kultivierte Mitteleuropäer,
und eine latente Sehnsucht
nach dieser Wildheit können
wir kaum verleugnen, sonst
würden Filme und Musicals
von Tarzan bis zum König der
Löwen nicht solch reißenden
© fotolia
Absatz finden. Doch Afrika leidet unter den Folgen der Kolonisation,
unter einer an AIDS sterbenden
Generation, unter Bürgerkriegen und
Wirtschaftsflüchtigen, unter Malaria,
Kindersoldaten und Korruption. Die
ursprüngliche Kraft des Kontinents kann
von seinen Menschen nicht wahrgenommen und umgesetzt werden, aufgrund der Ausblutung durch die
Kolonisten des vergangenen Jahrhunderts und deren übergangslosem
Rückzug nach dem 1. und 2. Weltkrieg.
Lac loxodonta africana –
die Elefantenmilch
… trägt als Information all das Leid,
das diese Art durch den Raub und die
Ausbeutung ihrer Stoßzähne über sich
ergehen lassen mußte. Der unsinnige
Tod vieler Artgenossen lebt noch
heute in jedem Elefanten weiter, und
Themen wie kollektive Heimatlosigkeit
und Bru talität, sowie Sorge um
Wasser und Nah rung gehören ins
Mittelbild. Doch sind
genau das die Themen,
die unwillkürlich auch
Bilder von zu sam men getriebenen Sklavenkarawanen, die auf engen
Schiffen in unwürdigen
Zu stän den in ferne Län der gebracht wurden, aufkommen lassen.
Immer dor t, wo Stam mes fehden herrschten,
gab es auch Sklaven,
auch schon in vor testamentarischer Zeit, und
die schwarze Rasse war
schon immer ein bevorzugtes „Ar beits tier“. Erst
bei den Römern und
Griechen war lebenslange Knecht schaft verpönt, dort konnten sich Sklaven freiarbeiten und waren keineswegs auf eine Rasse beschränkt.
Doch die schwarze Rasse war kollektiv
auf lebenslanges Sklaventum programmiert, und eben diese Knechtschaft lebt
in Elefantenmilch weiter (auch der 앸
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Wir
Das kleine 1x1
der Psychologie,
Psychotherapie
und Hypnose
Homöopathie
Elefant ist ein Arbeitstier). Elefanten
haben ein sehr altes und kollektives
Gedächtnis für das Elend der Sklaverei,
und so gesehen ist Elefantenmilch das
Erst- und Einstiegsmittel bei jedem dunkelhäutigen Patienten, um die geprägte
Zellerinnerung seiner Ahnen, die er in
sich trägt, zu löschen.
Wer mental arbeiten kann, kann Elefantenmilch auch bei seinem Computer einsetzen. Klingt komisch, ist aber so: Der
Computer ist ein moderner Sklave in
unserer Welt und hat ebenfalls ein sehr
langes und kollektives Gedächtnis. Bei
Computerabstürzen durch Computer viren kann ich das Mittel nur empfehlen.
Bei mir hat es schon ein paar Mal gut
geholfen.
Discorea villosa – Yamswurzel
Dieses Buch
motiviert den interessierten Leser,
ob Laie oder Helfer, sich in die Welt
des ganzheitlich-lebensnahen Denkens und der darauf folgenden
Reaktionen hineinzubegeben. Er
spürt überrascht, daß unser aller
Verstehen und Verhalten nicht nur
allein „außer uns“ ist, sondern „in
uns“ zu einem Teil vorhanden angelegt ruht. Die dadurch ausgelösten,
negativ oft stark belastenden Konflikt-Reaktionen des Einzelnen, wie
sie in den ausgewählten psychischen und psychosomatischen Erkrankungen und Fallstudien dargestellt werden, bieten im Zusammenhang mit den verständlichen
entwicklungsgeschichtlichen Hintergründen eine wertvolle Orientierung
und Hilfe für den Interessierten,
Betroffenen und Helfer.
Bestellt werden kann das Buch
entweder im Buchhandel oder
direkt beim MZ-Verlag zum
Preis von € 15,–
(ISBN-Nr.: 3-89906-157-8)
MZ-Verlag Ltd.
Song Jeong-ok
Hauptstr. 38, 37412 Herzberg am Harz
Tel.: 0 55 21/92 83 62, Fax: 0 3212 /4 467264
www.mz-verlag.de
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Die Yamswurzel ist primär giftig, nur gut
gewässert und gekocht ist sie genießbar, dann aber ist sie sehr energiehaltig,
ähnlich Kartoffeln. Und so wundert es
nicht, daß ganz viele Symptome des
Mittelbildes sich auf den Magen-Darmtrakt beziehen. Kolikartige Leibschmerzen, Magenschmerzen, Nabelbauchschmerz, Durchfall, erfolgloses Aufstoßen – irgendetwas wälzt sich in den
Därmen und kann nicht verdaut werden.
Interessanterweise bessern sich alle
Symptome durch Strecken (gerade
machen) und rückwärts Beugen (ausweichen).
Bevor die Yamswurzel gewässert wird,
wird sie weichgeklopft (aufgeweicht und
gerade gemacht) – erst dann ist sie für
die Verdauung zu gebrauchen. Der
Mensch, der das Mittel braucht, ist zu
unflexibel, um Lösungen zu suchen,
muß vom Schicksal weichgeklopft werden, um endlich zu trotzen und sich aufzurichten. Hunger ist so ein Weichklopfer. In Hungerperioden zeigt sich,
wer wirklich stark ist, und Hunger ist ein
ganz großes Thema in einem Kontinent,
der wenig Wasserreserven hat. Nur die
ganz Starken können dort überleben.
Dioscorea ist das einzige homöopathische Mittel, das eine Paukenhöhlenentzündung des Ohrs heilt. Auch in diesem Symptom stehen das „Weich-
klopfen“, und die Wut darüber, nicht
dazu-zu-ge-hören.
Crocodylus niloticus –
das Nilkrokodil
Das Hungerthema kommt noch einmal
in diesem Mittel zur Sprache, denn die
Anwärter, die es brauchen, haben ständig Hunger und essen gierig, schnell,
ohne zu kauen, schlingend, in großer
Hast. Hierin zeigt sich der übergroße
emotionale Hunger, den sie eigentlich
haben. Innerlich sind sie ganz schrecklich einsam, hervorgerufen durch einen
autoritären Erziehungsstil, der sie angepaßt, aber innerlich wütend und leer
gemacht hat, so ähnlich wie bei
Lyssinum.
Zähneknirschen, nicht nur nachts im
Schlaf, und ein zwanghaftes Grinsen mit
verkrampftem Gesicht sowie großer
Speichelfluß lassen ebenfalls an
Lyssinum denken. Aber im Unterschied
zu Lyssinum hat Crocodylus keine
Angst vor Wasser und badet ausgesprochen gern, sowohl im Urlaub, wie in der
heimischen Badewanne. Nur sauber
muß sie sein, denn Hygiene ist dem
Patienten wichtig.
Mich erinnert vieles an dem Mittel an
das „Ja-Massa-Syndrom“, das vielen
Menschen zu eigen ist, die in sozial
unterlegener Stellung leben, z.B. als
ausländische Reinigungskräfte in Betrieben und Krankenhäusern, die aber
großen Hunger nach gesellschaftlicher
Anerkennung haben und innerlich wütend über Ausgrenzung sind.
Okubaka –
Rinde des Okubakabaumes
Okubaka ist als Notfallmittel gegen
Lebensmittelvergiftung in südlichen Ländern bekannt, oder wenn ein Organismus Probleme damit hat, die Produkte einer fremden Küche zu verdauen. Wobei die Kochgewohnheit nicht
unbedingt fremd im Sinne von ausländisch sein muß, sondern auch Er nährungsumstellungen in Form einer
Diätküche dazuzählen.
In ver-tragen steckt schon das Tragen
drin, die Bürde, die einem zuviel ist. 앸
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Wir
Unsere Nahrung soll ja eigentlich das
sein, was den Körper aufbaut und ihm
materiellen Halt gibt. Und hier ist die
Causa eben Nahrung, die dem Körper
eben keinen Halt gibt, sondern ihm die
Stütze nimmt, weil sie vergiftet (überaltet, angegammelt, obergärig) oder zu
fremd ist.
Übertragen auf Beziehungen trifft das
auf überaltete, stagnierende Beziehungen oder artfremde Beziehungen
zu. Auch dann kann Okubaka hilfreich
sein, entweder, um sich im Guten zu
trennen, oder wieder neu zueinander zu
finden. Mit Okubaka kann man dann das
Alte/Fremdgewordene ertragen, ohne
zusammenzubrechen, das System wird
schlicht belastbarer.
Afrika mußte schon immer Artfremdes
ertragen, nicht erst zur Kolonialzeit, sondern schon zur Zeit der Ägypter. Stammesfehden um Land und Macht waren
auch vor der Einflußnahme der Europäer an der Tagesordnung, und Bodenschätze wie Gold und Diamanten gab
es reichlich. Okubaka ist also im
Umkehrschluß ein Mittel für Integration
und Toleranz Fremdem gegenüber, und
keineswegs auf die Verdauung beschränkt. Alles, was wir an einem
Fremden ablehnen, lehnen wir eigentlich
an uns selber ab, denn der Fremde ist
nur unser Spiegel.
Allerdings gibt es einen Symptombereich, der geradezu klassisch von
Okubaka abgedeckt wird, nämlich sämtliche Spielarten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die vor allem bei
Kindern stark zunehmen. Dann reagiert
der Darm intolerant gegenüber bestimmten Eiweißen. Bekannt sind vor
allem Gluten,- Lektin- und Milchunver träglichkeiten. Hier ist Okubaka ein ganz
tolles Mittel, um die Toleranz des Kör pers der „normalen“ Nahrung gegenüber zu erweitern. So ist Okubaka auf
jeden Fall ein Mittel für die moderne
Zeit.
Adamas – der Diamant
... fühlt sich genauso edel und abgehoben, wie Platin. Bedingt durch enorm
hohen elterlichen Erwartungsdruck, hat
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Homöopathie
der Patient das Muster irgendwann verinnerlicht und arbeitet mit Selbstdisziplin
und Härte gegen sich selbst an seinen
Zielen. Es sind Menschen, die unglaublich belastbar sind und sich durchbeissen (Diamantbohrer) durch die widrigsten Umstände. Oder das Elternhaus
war das Gegenteil von wachstumsfördernd und der Patient m u ß t e f r ü h
ausziehen und als Einzelkämpfer seine
Karriere in Angriff nehmen, immer mit
dem Ziel vor Augen, aus der Masse hervorzustechen. Yes, we can – das ist der
Leitsatz von Adamas, aufgeben gibt es
nicht. Die Kehrseite dieses hohen
Anspruchs an sich selbst ist ein gewisser Mangel an Emotionen und
Körperwahrnehmung. Kinder und Tiere
braucht Adamas nicht, er ist sich selbst
genug, Karriere ist wichtig, Ausstrahlung
(Charisma) ist wichtig, ein perfekter
Körper (durchtrainiert, modisch stilbewusst gekleidet, manikürt, gefönt) ist
wichtig, ein klarer Verstand ist wichtig,
und all dies soll den gesellschaftlichen
Status und die Karriere sichern, denn
Sicherheit, materielle Sicherheit, ist für
Adamas das Wichtigste. Diamonds are
a girls best friend. Nelson Mandela und
Josefine Baker sind klassische AdamasPersönlichkeiten, aber auch andere
Hollywood-Sterne, wie Micael Jackson
oder Elvis. Ihr Untergang beruhte letztlich auf ihrem Mangel an Körperwahr nehmung (Drogen/Alkohol), bzw. dem
daraus resultierenden Mangel an Mitgefühl. Und genau davor schützt uns
Adamas. Körperliche Zeichen des Ausgebranntseins sind trockene Haut, Haarausfall, Obstipation, Herpes labialis, und
so sind sie als Patienten nicht leicht von
Natrium muriaticum zu unterscheiden.
Allerdings ist Natrium nicht annähernd
so charismatisch wie Adamas.
Lac leonidum –
die Löwenmilch
... beinhaltet die Themen Machtanspruch, Einzelgänger, Diktator, Macho,
Zorn bei Widerspruch, Eifersucht, Gefallsucht – also alles Charaktereigenschaften, wie wir sie bei einem afrikanischen Stammeshäuptling erwarten
würden, die aber in der heutigen Zeit
überhaupt nicht mehr zeitgemäß sind.
Der Machthunger treibt Lac leonidum
dazu, mit aller Gewalt und unter Beugung sämtlicher Gesetze an die Spitze
zu streben. Autoritäten über sich duldet
er nicht, Feinde will er „vernichten“, wer
nicht für ihn ist, ist gegen ihn. Er ist der
Pascha und hat gern einen ganzen
Harem von Frauen um sich versammelt,
er liebt blutig gebratenes Fleisch und
sorgt dafür, daß er das größte und
beste Stück am Tisch erwischt. Bestechungsgelder setzt er ohne Zögern
ein, um Machtvorteile zu bekommen,
und Vetternwirtschaft ist bei ihm an der
Tagesordnung. Sorgen macht er sich
nur um Familienangehörige und um die
Gesundheit, denn Familie und Gesundheit sichern das eigene Überleben. Sein
Verhalten ist großspurig und viel Maske,
von tollen Autos, gefärbten Haaren,
protzigem Schmuck, bis hin zu Sonnenbankbräune und Seidenhemden, die
bis zum Nabel aufgeknöpft sind. Der
„Pate“ ist die klassische Verbildlichung
von Lac leonidum.
Hystrix –
der Stachelschweinstachel
Hystrix ist ein wunderbares Mittel gegen
schwarzmagische Angriffe, in einer LM
6, täglich genommen, schickt es die
schwarzmagischen Energien zum Sender zurück. Der Stachel ist die Nadel in
der Voodoopuppe, der herausgezogen
wird und nicht mehr verletzen kann.
Wenn man weiß, wie viel Stammeszauber noch in Afrika zelebriert wird,
besonders in Tansania, und daß sogar
Bürger anderer afrikanischer Staaten
sich weigern, nach Tansania zu reisen,
weil dort jeder Zweite Voodoo praktiziert,
ist dieses Mittel für den afrikanischen
Raum und Reisende dorthin überlebenswichtig. Es schützt aber nicht dauerhaft, sondern nur, solange es genommen wird.
Im Gegensatz zum Igel, der sich bei
Gefahr nur zusammenrollen kann (was
ihn auf unseren Straßen nicht schützt),
ist das Stachelschwein in der Lage,
seine Stacheln aktiv abzuschießen, auf
den Feind, der dann von einem Hagel
von Pfeilen getroffen wird. Die Stacheln
wachsen dann wieder nach.
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Wir
Homöopathie
Der Schwanz ähnelt einem Kugelstern
aus dem Mittelalter und wird auch so
eingesetzt. Dieses Tier ist wehrhaft,
greift aber nur an aus Ver teidigungsgründen. Es paßt zu Menschen mit
Dreadlocks und Läusen, die insgesamt
ein wenig schmuddelig und abgerissen
wirken.
Holcus lanatus –
wolliges Honiggras
Das
wollige
(Kräuselhaar
der
Schwarzafrikaner!) Honiggras ist sehr
musikalisch und tanzt sehr gern. Der
Patient liebt das sich wiegende, zur
Musik des Windes
schwin gende Gras der
Savanne, hat
aber Angst vor
wilden Tieren.
Sehr
viele
Symptome sind
in Übereinstimmung mit anderen Gräsern:
die Ungeduld,
die Heu schnu pfensymptome,
eine in stabile
Wirbelsäule, zu
schwere Brüs te, ein Hohl kreuz (Holzstatuen von Af rika nern zeigen
ein Men schen bild mit herabhängenden
Brüs ten
und
aus geprägtem
© fotolia
Hohlkreuz.) Als
individuelles
Merkmal hat das wollige Ho niggras
ein ausgepägtes Ver langen nach
Süßem.
Ich habe es einmal einem Bäcker gegeben, der 20 Jahre Dauerschmerz im
Rücken hatte und der danach überzeugt war, ich sei eine Wunderheilerin.
Der Rückenschmerz kam bei ihm nie
wieder. Manchmal hat man einfach
Glück.
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Cactus grandiflorus –
Königin der Nacht
Der Säulenkaktus hat einige biologische
Besonderheiten, denn er windet sich wie
eine Schlingpflanze um Haltestäbe oder
Gewächse in der Nachbarschaft. Dieses
Schlingen zeugt von genereller
Abhängigkeit, Anpassung, Unselbständigkeit und dem Wunsch nach Unterstützung. Körperlich findet es Ausdruck
in krampfenden, stechenden (Dornen)
Schmerzen, vor allem am Herzen. Cactus grandiflorus ist ein erstrangiges
Mittel bei Angina pectoris und Herzentzündung, Herzvergrößerung und drohendem Herzinfarkt. Der Patient beschreibt
das
Gefühl,
sein
Herz würde im
Wechsel von
einer eisernen
Faust umklammert und losgelassen, und der
Körper stecke in
einem
Käfig.
Die Blüte, die
die Pflanze hervorbringt, ist riesengroß, öffnet
sich aber nur für
eine Nacht zur
Bestäubung.
Ein
zweites
großes Einsatzgebiet für dieses Mittel ist Vaginismus, der
Scheidenkrampf.
Also
alles, was mit
Liebe zusammenhängt, ist
für diesen Patienten ein Krampf, die Liebesfähigkeit
ist grundsätzlich gestört.
Das Mittel erinnert mich an das Folterinstrument der eisernen Jungfrau,
einem körperumhüllenden Sarkophag,
mit innen angebrachten Nägeln, die den
Delinquenten durchbohrten. Folter instrumente sind immer Ausdruck gestörter Liebesfähigkeit. Genauso beklemmt
und eingesperrt fühlt sich der Patient.
Die Situation erscheint ausweglos, er
muss durchhalten, ist frustriert.
Frauen sind in dem großen Kontinent
Afrika die Ausgebeuteten, traditionell
noch unterpriviligierter als Männer.
Kinderreichtum ist ihre einzige Chance
etwas Lebensglück zu erhaschen.
Versorgung durch Männer findet nicht
statt, erbberechtigt sind sie nicht, und
das mühsam erwirtschaftete Geld wird
ihnen von ihren Männern abgenommen,
die es vertrinken und sie in ihrem
Machowahn mit anderen Frauen betrügen, ohne an Folgen, wie z.B. AIDS zu
denken. Die Situation ist wahrlich beklemmend und aussichtslos, und die
einzige Strategie lautet durchhalten.
Cactus grandiflorus könnte eine Alternative darstellen.
Python – Würgeschlange
Das Mittel Python hilft wunderbar bei
Ernährungskrankheiten durch Mangelernährung und Fehlernährung, wie z.B.
beim Hungerödem. In Ruanda gibt es
viele von ihren Eltern verstoßene Kinder
(Hänsel und Gretel), die ins Heim kommen. Sie sind unterernährt, aber man
sieht ihnen die Unterernährung aufgrund der Wassereinlagerungen im
Gewebe nicht an. Allerdings haben sie
typischerweise ein flächiges Gesicht
(platter Schlangenkopf) und ihr Wärmehaushalt ist gestört (Schlangen sind
wechselwarme Tiere).
In einem der Heime wurden Kinder mit
dem Mittel gegen Hungerödem behandelt und machten daraufhin körperlich
und intellektuell erstaunliche Fortschritte, die allein mit ausreichend Nahrung
nicht möglich gewesen wären. Die
Betreuer im Heim gaben den Kindern
auch vorher genug zu essen, doch die
Kost schlug nicht an . Erst Python heilte
die Seele, so daß der Körper folgen
konnte.
Theobroma Cacao – der Kakao
Eigentlich aus Südamerika stammend,
ist Kakao heute auch in Afrika weit beheimatet. Das Thema Sklaventum und
dienen müssen findet sich auch in 앸
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Wir
diesem Mittel, doch Lethargie sucht man
vergebens, das Mittel zeigt wie Coffea
und Thea Reizbarkeit, Aufgeregtheit,
Überdrehtheit, bis hin zur Gewalt gegen
die eigenen Kinder. Das eigene innere
Kind wurde verschüttet, durch eine zu
Homöopathie
frühe Konfrontation mit dem Erwachsenwerden (Kindersoldaten, Kinderarbeit,
AIDS-Waise). Körperlich sind starkes
Schwitzen und Unver träglichkeit von
Sonne (Sonnenallergie, Sonnenstich)
sowie ein suchtartiges Schlingen von
Interview:
Homöopathie aus der Praxis
Homöopathie
dungskonzept auf höchstem Standard
mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.
Fragen an
George Vithoulkas,
Griechenland
GeorgosVithoulkas wurde am 25.Juli
1932 in Athen geboren und gilt nach
einer WDR-Dokumentation als berühmtester Homöopath der Welt. Nach
schwerer Kindheit und Studium
arbeitete er zunächst als Bauingenieur
in
Südafrika und
entdeckte dort
„zufällig“ die Homöopathie. Es
war Boerickes
Materia medica,
die ihn neugierig
gemacht hatte. Von da ab sah man
Vithoulkas nur noch homöopathische
Bücher lesen, wie er selbst berichtet,
mindestens 4 Stunden pro Tag über
viele Jahre hinweg. Er hatte das
Fachgebiet seines Lebens gefunden.
Die grundlegende Ausbildung erfolgte in
Indien. Aufgrund seines ausgeprägten
Verlangens nach Unabhängigkeit verließ
er später den indischen Philosophen
Krishnamurti, dessen Leibarzt er war. Er
gründete 1970 das Zentrum für homöopathische Medizin in Athen – das größte
homöopathische Ambulatorium der
Welt! 1995 richtete er auf der griechischen Insel Alonissos die Internationale
Akademie für klassische Homöopathie
ein. Ein Jahr später wurde er für sein
Engagement für die Wiederbelebung
der Homöopathie und für sein Ausbil-
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„Mich interessieren immer nur die wirklichen Dinge“, ist ein von Vithoulkas
häufig benutzter Ausspruch. Vithoulkas
ist Pragmatiker und in erster Linie
darum bemüht, sein Wissen und seine
Erfahrung weiterzugeben. „ Der Dank,
den wir ihm schulden, ist enorm. Als
Lehrer, Warner und Heiler ist er eine der
herausragenden Persönlichkeiten unserer Zeit“. (Jakob von Uexküll, 1996)
1. Welchen Stellenwert hat
Homöopathie in Deinem Leben?
Seit nunmehr 50 Jahren widme ich mich
mit voller Hingabe dieser Heilmethode,
und diese Frage bewegt mich in meinem Innern jetzt wieder ganz besonders: der Enthusiasmus, den ich vor 50
Jahren empfand, und wie es möglich ist,
ihn trotz aller Schwierigkeiten heute
immer noch zu empfinden. Erst waren
da die Jahre mühevollen Studierens,
dann die Probleme, das korrekte Mittel
zu finden und später die Schwierigkeit,
die gewonnenen Erfahrungen des korrekten Behandelns zu verbreiten.
Ich war so naiv zu glauben, daß, wenn
die Menschen die Wirkung dieser
Heilmethode erfahren, sie diese rasch
annehmen und in ihrer besten Form,
nämlich der klassischen Homöopathie
nach Samuel Hahnemann, anwenden.
Ich war überrascht, die negative Reaktion von verschiedenen Seiten zu sehen
und nicht nur, wie erwartet, von der
Pharmaindustrie. Alle diese Enttäuschungen wurden allerdings nichtig
Nahrung, Neigung zu Adipositas und
Diabetes kennzeichnend für das Mittel.
Mit Theobroma stimmt die Serotoninproduktion, und unser inneres Kind ist
wieder glücklich.
•
durch die unzähligen Momente der
Freude, wenn schwierige Fälle chronischer Krankheiten erfolgreich behandelt
wurden. Mein Leben ist voll Befriedigung
und Dankbarkeit gegenüber dem
großen Initiator dieses Heilsystems
Samuel Hahnemann und seinen einfallsreichen Nachfolgern James Tyler
Kent und Boenninghausen, von denen
ich am meisten gelernt habe. Ich
betrachte mich als außerordentlich
glücklich, diese Heilmethode in meinem
27. Lebensjahr kennengelernt zu haben,
als meine Gesundheit auf ihrem
Tiefpunkt war, und ich habe es nie
bereut, seither als Missionar zu agieren,
der dieses Wissen über die Jahre hin
verbreitet.
2. Was ist Dir das Wichtigste,
das Du Deinen Schülern nach
der Ausbildung in der Akademie
mit auf den Weg geben willst?
Wie sieht gute homöopathische
Ausbildung aus?
Studenten benötigen Erfahrungen mit
realen Fällen. Sie müssen Behandlungen schwieriger Fälle sehen, müssen
anwesend sein, wenn solche Fälle von
erfahrenen Homöopathen behandelt
werden, um diese Fähigkeit selber zu
erlernen und sich sicher zu fühlen, wenn
sie selbst problematische Fälle vor sich
haben. Unglücklicherweise haben wir
keine Krankenhäuser zu unserer Verfügung, in denen solch ein Training stattfinden könnte. Deshalb führe ich stattdessen an der Internationalen Akademie für klassische Homöopathie auf
Alonissos vor Studenten Live-Anamnesen vor. Ich glaube, das ist der wichtigste Teil der Ausbildung, den ich den
Studenten biete. Im Idealfall würde eine
qualifizierte homöopathische Ausbildung
ein 5-jähriges Grundlagentraining mit
einem an die Schule angeschlossenen
Krankenhaus bedeuten, so daß die
Studenten die vielen verschiedenen
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 9
Wir
Homöopathie
Krankheitsbilder kennenlernen, die
durch die Homöopathie behandelt werden können.
4. Können homöopathische
Mittel antidotiert werden?
Wodurch? Erlaubst Du Kaffee
während der Therapie?
Kürzlich haben wir das „E-LearningProgramm“ in klassischer Homöopathie
herausgebracht. Die Studenten haben
so die Möglichkeit, an allen Veranstaltungen meiner Kurse zu Hause teilzunehmen (www.vithoulkas.edu.gr). Ich
glaube, daß das für alle diejenigen ein
akademischer, wissenschaftlicher Weg
ist, die ein vollständiges und echtes
homöopathisches Wissen erwerben wollen, aber nicht nach Alonissos reisen
können.
Die homöopathische Behandlung kann
durch alle möglichen chemischen Substanzen, die gespritzt oder geschluckt
werden, antidotiert werden, einschließlich Kaffee, der hohe Dosen Koffein enthält. Entkoffeinierter Kaffee und alle
Teesorten sind unbedenklich.
3. Was kannst Du zur Qualität
der Arzneimittel sagen?
Gibt es Unterschiede?
Welche Mittel werden in
Griechenland verwendet?
Die Qualitätsfrage homöopathischer
Arzneimittel ist ein gewaltiges Thema in
der klassischen Homöopathie. Die
Wirkung einer Hochpotenz-Gabe kann
nicht getestet werden, bevor sie dem
Patienten gegeben wird. Der Homöopath, der sich auf die Gabe einer Hochpotenz verläßt, ist von der Gewissenhaftigkeit des Pharmazeuten, der das
Mittel hergestellt hat, abhängig. (Vithoulkas hat auf einem früheren Seminar vorgeschlagen, Mittel, die gut und
eindeutig gewirkt haben, mit einem
Zeichen auf dem Fläschchen zu kennzeichnen, Anm. d. Verf.).
5. Ist es noch zeitgemäß,
sich an Hahnemanns und Kents
Vorlesungen zu orientieren?
Der Student, der nicht Hahnemanns und
Kents Lehren berücksichtigt, wird kaum
ein erfolgreicher homöopathischer Verschreiber werden. In meinem Unterricht
vermittle ich den Studenten Essenz und
Geist dieser großen Meister. Das bedeutet nicht, daß alle ihre Ausführungen
100%ig korrekt sind, aber das Wesentliche ist in ihren Lehren enthalten,
und all diejenigen, die ihre Ideen und
ihren Geist in sich aufnehmen, werden
exzellente Verschreiber. Häufig verschreiben Homöopathen zunächst das
richtige Mittel, verderben aber sehr bald
die gute Wirkung ihrer eigenen Verordnung, weil sie nicht wissen, wie die
Behandlung fortzusetzen ist. Dieser
Aspekt ist von entschiedener Bedeutung
und in den Lehren der großen Meister
wiederzufinden, so wie ich ihn in meinem neuen Buch „Levels of health“ zu
betonen und zu erklären versuche. Die
richtige Beurteilung der Reaktion des
Patienten nach einer Arzneimittelgabe
ist ebenso wichtig wie die korrekte
Erstverschreibung (http: // www.vithoul
kas.com/content/view/1194/164/lang,en/).
6. Die moderne Homöopathie
entwickelt Arzneifindung nach
psychologischen und esoterischen Analogien. Wie beurteilst
Du diese Tendenz?
Diese Praktiken verdienen absolut nicht
die Bezeichnung Homöopathie. Tatsächlich haben diese Ideen die Homöopathie
in Verruf gebracht und sind die Hauptursache für die neuerlichen Angriffe
gegen die Homöopathie in England und
Deutschland. Es ist unrühmlich, daß
sich Behandler dieser Art Homöopathen
nennen. Sie erkennen nicht, daß sie der
Heilmethode, der sie zu dienen vorgeben, keinen guten Dienst erweisen.
7. Müssen während der
homöopathischen Therapie alle
schulmedizinischen Mittel
abgesetzt werden?
Nein. Beim Beginn der homöopathischen Behandlung werden die konventionellen Mittel weiter gegeben, besonders dann, wenn das Leben des
Patienten gefährdet werden könnte. Das
homöopathische Mittel wirkt aber am
besten, wenn es durch keine andere
Behandlung beeinträchtigt wird. Falls es
notwendig ist die Medikationen zusammen zu verabreichen, wäre es am 앸
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Wir 2/11 • Juni 2011
Seite 9
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 10
Wir
besten, die schulmedizinische Arznei zu
reduzieren, sobald der Patient sich besser fühlt. Aber das erfordert viel Erfahrung auf Seiten des Homöopathen,
um derart schwierige Fälle ordentlich zu
behandeln.
8. Arbeitest Du ausschließlich
mit C-Potenzen? Verwendest Du
auch Q-Potenzen? Ist es sinnvoll, beide zu kombinieren?
Ja, meine Erfahrungen stützen sich auf
den Umgang mit C-Potenzen. Einige
Male habe ich auch Q-Potenzen gebraucht.
9. Welchen Anspruch hast Du
an die Erfolgsquote homöopathischer Behandlungen?
Das ist schwer zu beantworten, weil wir
definieren müssen, was wir unter Er-
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WIR
Redaktion
Homöopathie
folgsquote verstehen. Meinen wir einfach eine Verbesserung? Eine Heilung,
die ein paar Monate oder Jahre anhält?
Eine Heilung für viele Jahre? Wenn wir
die Erfolgsquote an der Zufriedenheit
der Patienten messen, dann ist eine
Quote von 70-75% der Fälle für einen
erfahrenen Homöopathen als zufriedenstellend zu betrachten.
Als ich in Indien lehrte, habe ich vielen
indischen Therapeuten die gleiche Frage gestellt und unweigerlich die Antwort
erhalten, daß ihre Erfolgsquote bei
100% liegt – sogar, wenn es um Krebserkrankungen ging. Solche Antworten
machen unsere Wissenschaft natürlich
total unglaubwürdig.
10. Welche Therapien können die
Homöopathie sinnvoll begleiten?
Osteopathie, Akupunktur, Diätetik, Chiropraktik, psychologische Beratung und
Physiotherapie und allgemein einfühlsame alternative Heilmethoden, die keine
schweren Drogen verwenden, können
manchmal von Nutzen sein.
11. Reicht es aus, am PC fit zu
sein, oder müssen umfangreiche
Materia-medica-Kenntnisse
vorhanden sein?
Die Fähigkeit, einen Rechner zu bedienen, ist für einen professionellen Homöopathen nicht ausreichend, obwohl
sie einem erfahrenen Homöopathen
dazu verhelfen wird, seine Erfolgsquote
zu erhöhen. Wie ich schon erwähnte,
homöopathisches Wissen braucht
5 Jahre Studium und totales Engagement, um es zu meistern. Danach kann
man auch den Computer benutzen.
12. Welche Fähigkeiten zeichnen
einen guten homöopathischen
Therapeuten aus?
Er muß die Materia medica kennen, die
Theorie verstehen, die Fähigkeit, diese
anzuwenden, Sorge um den Patienten
zeigen, ihm mit großer Konzentration bei
der Anamnese zuhören, ein gutes
Grundlagenwissen der klinischen Medizin haben – und am meisten, so glau-
be ich, muß er Mitleid für die Leidenden
empfinden können, sogar, wenn man
dafür die eigene Bequemlichkeit opfern
muß. Ein Homöopath muß viel mehr
Mitleid und Wissen haben als sein konventioneller Kollege, obwohl es manchmal so scheint, als sei Homöopathie einfach anzuwenden, weil jemand Pulsatilla
bei einem oberflächlichen Symptom wie
„häufiges und rasches Weinen“ verschrieb und eine tiefgehende Krankheit
kurierte.
13. Wie ist es um die Gesundheit
der Menschheit insgesamt
bestellt? Werden AIDS, Krebs
und die „neuen Krankheiten“
mit Hilfe der neuen Technologien
besiegt werden?
Wie ist Deine Prognose für die
nächsten Jahrzehnte?
Ich fürchte, daß die Weltgesundheit trotz
aller Anstrengungen und Technik nicht
in die richtige Richtung geht. Mehr und
mehr mentale sowie chronisch degenerative Krankheiten nehmen zu. Die
Gesundheit der gesamten westlichen
Welt, deren Gesundheitssystem angeblich das Beste ist, leidet zunehmend an
Depressionen, Alzheimer, Ängsten und
allen möglichen psychologischen Krankheiten. Dieses Phänomen bedeutet, daß
durch Fehlbehandlung Krankheiten,
anstatt geheilt zu werden, in die tiefsten
Tiefen des menschlichen Organismus
gepreßt werden, nämlich in die emotional-mentale Ebene. Ich habe diese pessimistische Sicht umfassend in meinem
Artikel „The continuum of a unified theory of diseases“ erklärt. Solange die
Medizin nicht erkennt, daß die wirkliche
Struktur und die Art und Weise, wie ein
menschlicher Organismus arbeitet, auf
3 Ebenen stattfindet: mental, emotional
und physisch, solange wird die Fehlannahme bestehen, daß wir Krankheiten heilen, während wir tatsächlich
den Schwerpunkt der Krankheit verschieben und unterdrücken. Es findet
eine Verlagerung von der physischen
Ebene auf die emotional-mentale Ebene
statt. Auf diese Weise erreichen wir vielleicht, daß die Menschen länger leben,
aber in Depression, mit Ängsten, mit
Phobien aller Art, mit Alzheimer, Epi-
E
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Lip
Seite 10
Wir 2/11 • Juni 2011
Trigl
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Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 11
Wir
Homöopathie
lepsie, mit neuro-muskulären Krankheiten u.s.w. Die Freude am Leben ist
dahin, und die Menschen wenden sich
unnatürlichen und abartigen Beschäftigungen zu, um einen Moment des Vergnügens, der Heiterkeit oder des Glücks
zu fühlen. Es ist eine bedrohliche Angelegenheit, daß – falls die richtige
Diagnose nicht rechtzeitig gestellt wird
– die Welt in extreme Katastrophen
geführt werden wird durch krankhafte
Gemüter, die auf politischen und wirt-
Homöopathie
Die Biochemie nach Dr. Schüßler
erfreut sich z.Zt. großer
Beliebtheit.
Auf den ersten Blick scheinen Biochemie und Homöopathie viele Gemeinsamkeiten zu haben. Doch es gibt
grundlegende Unterschiede zwischen
beiden Naturheilverfahren, die in der
Therapie zu beachten sind!
Das Interview wurde geführt von Klaus
Binding, Heilpraktiker, August 2010
•
tus wie Homöopathika; sie sind registrierte homöopathische Arzneimittel!
Biochemie
Biochemie und Homöopathie
Wo liegen die Unterschiede?
Ernst-Albert Meyer, Fachapotheker
schaftlicher Ebene die Regierungsverantwortung für die westliche Welt tragen.
Verbraucher kennen meist keinen Unterschied! Für viele Verbraucher ist die
Biochemie eine „Art Homöopathie“. Das
ist gar nicht so abwegig: denn in beiden
Naturheilverfahren existieren oft identische lateinische Namen – wie z.B. Ferrum phosphoricum –, die gleichen Arzneiformen (z.B. Tabletten, Salben) und
die Angabe von Potenzen (z.B. D6 und
D12). Hinzu kommt noch ein juristischer
Aspekt: Da für die biochemischen Mittel
die Herstellungsvorschriften des Homöopathischen Arzneibuches gelten,
haben sie den gleichen rechtlichen Sta-
Die Homöopathie aktiviert die
Selbstheilungskräfte!
Die klassische Homöopathie nach Dr.
Samuel Hahnemann (1755 – 1833)
stellt eine Reizkörpertherapie dar, die
nach dem Ähnlichkeitsprinzip „similia
similibus curentur“ eingesetzt wird. Dieses Naturheilverfahren sieht die Krankheitssymptome als Funktionsstörung
des Organismus an, als eine Störung
der Selbstheilungskräfte, über die jeder
Organismus verfügt. Homöopathische
Arzneimittel vermitteln dem Organismus
einen Anstoß – einen Reiz -, seine körperlichen Selbstheilungskräfte
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Maßnahmen (z.B. Körperliches Training und Gewichtsabnahme) alleine eine ungenügende Wirkung zeigen. Zur Verbesserung des subjektiven Beschwerdebildes wie Appetitlosigkeit, Druckgefühl im Oberbauch bei toxisch-nutritiven Leberschäden und bei chronischer Hepatitis. Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Phospholipiden,
Soja, Erdnuss oder einem der sonstigen Bestandteile, bei einem Antiphospholipidsyndrom. Wegen nicht ausreichender Untersuchungen nicht anwenden in Schwangerschaft, Stillzeit und von
Kindern unter 12 Jahren. Nebenwirkungen: Gelegentlich können gastrointestinale Beschwerden auftreten (z. B. Magenbeschwerden, weicher Stuhl, Diarrhöe). Sehr selten allergische Reaktionen (z.B. Exanthem und Urtikaria) und Auftreten von Blutungen (z.B. Zwischenblutungen bei Frauen, punktförmige Hautblutungen). Packungsgrößen: OP 20, OP 50 und OP 100 Kapseln.
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 12
Wir
(„Lebenskraft“) zu mobilisieren, um so
mit der Krankheit selber besser fertig zu
werden. Dabei werden mit der potenzierten Dosis eines Wirkstoffes Symptome behandelt, die beim gesunden
Menschen konzentriert ähnliche Symptome hervorrufen. In der klassischen
Homöopathie gilt der Grundsatz: „Eine
Krankheit – ein homöopathisches Mittel!“ Dagegen kommen in der Biochemie
meist mehrere Schüßler-Salze gleichzeitig zur Anwendung. Die Schwierigkeit
in der klassischen Homöopathie besteht
in der Auswahl des richtigen homöopathischen Mittels, ein Prozeß, der viel Zeit
und vor allem Erfahrung erfordert. Denn
in der Homöopathie gibt es gegen eine
Erkrankung häufig eine Vielzahl von
Mitteln. So werden rund 60 verschiedene homöopathische Mittel gegen rheumatische Beschwerden eingesetzt. Da
die Homöopathie bei der Arzneimittelfindung den ganzen Menschen mit
einbezieht (personotrope Therapie), ist
bei der Suche nach dem wirksamen
Mittel eine Vielzahl von Aspekten zu
beachten: Neben den Leitsymptomen
(Krankheitsbeschwerden) sind die
Modalitäten, die homöopathische Konstitution, die Organ- und Gewebsbeziehungen, die auslösenden Faktoren
u.a.m. zu berücksichtigen. Durch die
Arzneimittelprüfung am Gesunden werden homöopathische Mittel getestet und
die so genannten Arzneimittelbilder erarbeitet. Die homöopathischen Mittel
sind vorwiegend pflanzlicher, tierischer
oder mineralischer Herkunft. Dabei ist
nicht zu vergessen, daß in der Homöopathie im Gegensatz zur Biochemie
niedere Potenzen bestimmter Mittel
(z.B. Aconitum bis D 3) verschreibungspflichtig sind.
Die Biochemie –
eine Substitutionstherapie
Der Arzt Dr. Schüßler (1821 – 1898)
kam aufgrund seiner Untersuchungen
zu dem Ergebnis, daß das Vorhandensein von bestimmten Mineralstoffen
in den Körperzellen, die Voraussetzung
für die Funktionsfähigkeit und Gesundheit des menschlichen Organismus
darstellt. Mangelt es dem Körper an
Seite 12
Homöopathie
bestimmten Mineralstoffen, können die
Zellen ihre physiologischen Funktionen
nicht mehr oder nur unvollständig erfüllen. Die Folgen sind gesundheitliche
Beschwerden und Krankheiten. Da der
Körper Mineralstoffe über den Stuhl,
Urin und den Schweiß ausscheidet, ist
er auf eine regelmäßige Zufuhr dieser
Naturstoffe über die Nahrung angewiesen. Leider sind Störungen bei der
Mineralstoff-Versorgung heutzutage
häufig, bzw. es entsteht durch bestimmte Lebenssituationen (Streß, Krankheit,
Wachstum, Schwangerschaft, Stillzeit)
ein Mehrbedarf, der oft nicht berücksichtigt wird. Für sein neues Naturheilverfahren wählte Schüßler 12 Mineralstoffe (Grundmittel) in Form von Salzen
aus, deren physiologische Funktion im
Organismus eindeutig geklärt ist.
Diese Funktionsmittel sind darauf gerichtet, bei Mineralstoff-Mangel gestörte
biochemische Prozesse in Zellen und
Geweben zu normalisieren und so bei
akuten und chronischen Krankheiten zu
helfen. Damit hat die Biochemie den
Charakter einer Substitutionstherapie!
Durch die Kombination verschiedener
Schüßler-Salze ergibt sich eine Vielzahl
von Anwendungsgebieten.
Zu Lebzeiten Schüßlers wußte man
kaum etwas über die Bedeutung der
Spurenelemente im Körper. Deshalb
wurden erst viel später die Mittel Nr. 13
bis 27 als so genannte Erweiterungsmittel in die Therapie eingeführt. Einige
Erweiterungsmittel setzt man erfolgreich
bei chronischen Erkrankungen ein.
Die Bedeutung der Potenzen
Um individuell behandeln zu können,
gibt es in der Homöopathie die einzelnen Mittel in den verschiedensten Konzentrationen, die als Potenzen (D-Potenzen, C-Potenzen usw.) bezeichnet
werden.
Die Potenz bestimmt Dauer, Tiefe und
Intensität der Wirkung des homöopathischen Mittels.
Das Verdienst Hahnemanns besteht
darin, durch das Potenzieren (Verdünnen) auch giftige Stoffe und Pflanzen
(Arsenicum album, Aconitum, Belladonna) therapeutisch nutzen zu können.
Außerdem wird durch das stufenweise
Verdünnen die Heilkraft der homöopathischen Mittel erhöht. Hinzu kommt,
daß in der Homöopathie die Auswahl
der richtigen Potenz sehr wichtig für den
therapeutischen Effekt ist: So werden
hauptsächlich niedere (D1 – D5) und
mittlere (D6 – D12) Potenzen bei akuten
organischen Beschwerden, wie z.B.
einer Erkältungskrankheit, eingesetzt.
Höhere Potenzen kommen bei chronischen Erkrankungen, bei funktionellen
Störungen und bei seelischen Beschwerden (Depression, Angst) zur Anwendung. Dabei sollten höhere Potenzen nur auf Anweisung des Therapeuten eingenommen werden!
Ganz anders die Bedeutung der Potenzen in der Biochemie: Hier gibt es in der
Regel nur die Potenzen D6, D12 und
manchmal auch D3. Schüßler legte
fest: Biochemische Mittel, die wasserlösliche Salze enthalten, sind in der
Potenz D6 anzuwenden und Mittel, die
wasserunlösliche Salze beinhalten in
der Potenz D12.
Die Therapie mit Schüßler-Salzen erfolgt
auf der Basis von typischen Beschwerden aufgrund eines MineralstoffMangels oder den Ergebnissen der
leicht zu erlernenden Antlitz-Analyse.
Anwendung und Dosierung
Schüßler verstand die Biochemie nicht
als Homöopathie und betonte ausdrücklich: „…..mein Heilverfahren ist aber kein
homöopathisches, denn es gründet sich
nicht auf das Ähnlichkeitsprinzip, sondern auf physiologisch-chemische Vorgänge, welche im menschlichen Organismus sich vollziehen.“
Homöopathische Mittel werden bis zum
Abklingen der Beschwerden eingenommen. Dann können sie abgesetzt werden. In der Biochemie werden die einzelnen Salze nach einer Besserung der
Beschwerden noch einige Wochen länger angewendet. Man will so sicher
gehen, daß nach dem Abklingen der
Beschwerden sich auch die körpereige-
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 13
Wir
Homöopathie
nen Mineralstoff-Speicher wieder füllen.
In der klassischen Homöopathie als
Reizkörpertherapie ist die Dosis nicht so
entscheidend. Wichtiger ist hier die
Auswahl des individuell geeigneten
Mittels. Von den tiefen Potenzen nimmt
man ein- bis dreimal täglich eine Gabe
(fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine
Tablette) ein, bei akuten Beschwerden
häufiger, manchmal sogar stündlich.
Mittlere Potenzen werden ein- bis zweimal täglich angewendet, und Hochpotenzen kommen häufig nur als Einmalgabe zur Anwendung.
In der Biochemie als Substitutionstherapie müssen – um den gewünschten Effekt zu erzielen – bestimmte
Salzmengen dem Körper zugeführt werden. Im Rahmen einer Prophylaxe läßt
man 3 bis 5 Tabletten pro Tag langsam
im Munde zergehen. Bei besonderen
Belastungssituationen sollte die Tagesdosis zwischen 12 bis 20 Tabletten lie-
Therapieart:
Grundsatz:
Arzneimittelfindung:
Verwendete Mittel:
Ursprung der
der Mittel
Auswahl der Potenzen
Therapiedauer
Dosierung:
Äußere Anwendung:
(Salben)
Nebenwirkungen
Wir 2/11 • Juni 2011
gen. Liegen akute Störungen vor, ist alle
5 Minuten eine Tablette einzunehmen.
So können sich Dosen von 20 Tabletten,
in manchen Fällen bis 100 Tabletten pro
Tag ergeben. Bei chronischen Er krankungen hat sich eine Langzeiteinnahme
von 7 – 12 Tabletten pro Tag bewährt.
Um größere Tabletten-Mengen bequem
einzunehmen, ist folgendes empfehlenswert: die Tagesdosis aller einzunehmenden Salze in drei Rationen aufteilen.
Morgens, mittags und abends je eine
Ration in einem Glas Wasser (ohne
Kohlensäure) auflösen. Dies schluckweise trinken, dabei jeden Schluck eine
Weile im Mund behalten. Die Salze sollen so über die Mundschleimhaut in den
Körper aufgenommen werden.
Noch einige
praktische Hinweise!
Therapien (Allopathie, Bach-Blüten
usw.) bekannt. Nebenwirkungen treten
bei den Schüßler-Salzen nicht auf, auch
keine Erstverschlimmerung wie bei der
Homöopathie. Trotzdem kann es zu
Reaktionen (Kopfschmerzen, Durchfall
oder Verstopfung) im Heilungsprozeß
kommen, woraus dann der Verbraucher
schlußfolgert, daß er die Schüßler-Salze
nicht verträgt. Ist dies der Fall, sollten
die Anwendung unterbrochen und die
Diagnose überprüft werden.
Im Gegensatz zur Homöopathie behindert Menthol (Zahnpasta!) die Wirkung
der Biochemie nicht. Auch der Genuß
von Kaffee oder schwarzem Tee ist
während einer biochemischen Behandlung möglich. Für Diabetiker wichtig: 48
Schüßler-Tabletten entsprechen einer
Broteinheit.
•
Bei Biochemie und Homöopathie sind
keine Wechselwirkungen mit anderen
Homöopathie
Reizkörpertherapie
(Aktivierung der Selbstheilungskräfte)
Eine Krankheit – ein Mittel
nach dem Simile-Prinzip
auf der Grundlage
der hom. Arzneimittelbilder
mehrere Tausend
Tier-, Pflanzen-,Mineralreich, durch Arzneimittelprüfung am Gesunden
in die Therapie
eingeführt
in Abhängigkeit vom Charakter der Erkrankung (organisch, funktionell, psychisch) und dem Krankheitszustand (akut, chronisch)
bis zum Abklingen der
Beschwerden
geringe Dosierung ausreichend (z.B. 3 mal
täglich 5 Globuli)
gelegentlich
„Erstverschlimmerung“
auch so genannte
Arzneimittelsymptome sind
möglich; Reaktionen nach
der Hering’schen Regel
Biochemie
Substitutionstherapie
(Funktionsmittel)
meist Kombination mehrerer
Schüßler-Salze
nach den typischen Mineralstoffmangel-Beschwerden
bzw. der Antlitz-Analyse
12 (27) anorganische Salze
Mineralreich
keine „Arzneimittelprüfung“
in Abhängigkeit von der
Wasserlöslichkeit des Salzes
(wasserlösliche Salze in D6,
wasserunlösliche Salze in
D12)
Einnahme noch 4 bis
6 Wochen nach dem
Abklingen der Beschwerden
relativ hohe Dosen pro Salz,
oft 20 manchmal sogar100
Tabletten pro Tag
wichtige therapeutische
Ergänzung
keine,
aber Reaktionen nach der
Hering’schen Regel sind
möglich (von innen nach
außen, von oben nach unten)
Seite 13
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 14
Wir
Irisdiagnostik
Die Haut: augendiagnostische und
naturheilkundliche Hinweise
Irisdiagnostik
Claudia Sinclair, Heilpraktikerin
Die Dreigliederung des Menschen, die
Rudolf Steiner und Lothar Vogel (DER
DREIGLIEDRIGE MENSCH) in den verschiedensten Zusammenhängen beschrieben haben, findet sich auch in der
Haut und ihren Schichten wieder.
Die Epidermis mit den feinsten Endverästelungen der sensiblen Nervenendigungen, aus dem Ektoderm entstanden, versinnbildlicht das Nerven-SinnesSystem. Das drückt sich auch in der
Wahrnehmung von Wärme, Kälte, Licht,
sowie dem Tastsinn aus. Als größtes
Sinnesorgan ist die Haut mit der Epidermis entscheidend an der nervalen
Regulation beteiligt. So können wir dieses Sinnesorgan pflegerisch und therapeutisch durch Einreibungen und Bürstungen, sowie durch gezielte Wärme und Kältereize stärken.
aus dem Mesoderm entstanden, versinnbildlicht das rhythmische System.
Damit gehört die Haut besonders mit
ihren Venen und Venolen zum Flüssigkeitsspeicher und Regulator. Seelenzustände wie Schames - und Zornesröte
zeigen dies deutlich an. Hauterkrankungen, die dem rhythmischen System des
Blutes zugeordnet sind, drücken sich
über nässende, urticarielle, rötende und
allergische Ekzeme aus.
Die Subcutis, auch aus dem Mesoderm
entstanden, mit Bindegewebs- und Fettzellenanteil, Talg- und Schweißdrüsen,
sowie Schleimbeuteln und Haarzwiebeln, gehören zum Stoffwechsel-Gliedmaßen-System. Auch wird an Nägeln
und Haaren sichtbar, daß die Haut ein
Mineralspeicherorgan ist, welches ebenfalls zum Stoffwechsel-System gehört.
Hautkrankheiten, die besonderen Ner venbezug haben, drücken sich in trockenen, rissigen und juckenden Hautausschlägen aus. Die Haut wirkt frühzeitig
gealtert. Dies ist besonders bei der Neurodermitis sichtbar.
Das Corium mit den feinen Arterien,
Venen, Kapillaren und Lymphgefäßen,
Atophisches Ekzem vor der Behandlung
Hauterkrankungen, die dem Stoffwechsel-Gliedmaßen-System zugeordnet
sind, drücken sich in schuppenden, stinkenden und eitrigen Ausschlägen aus.
Dies ist z.B. beim Krankheitsbild der
Psoriasis sichtbar.
Kinderkrankheiten – Heilungsphase durch Hautausschlag
Die klassischen Kinderkrankheiten sind
meist akut mit Fieber und Entzündung
einhergehende Erkrankungen, die ihre
Heilungsphase mit einem Hautausschlag einleiten. Dieses führt zu einer
dauerhaften Immunität. Die große körperliche, immunologische und seelische
Bedeutung des Durchlebens von Kinderkrankheiten wird in der Medizin wohl
unterschätzt.
Allgemeines zum Thema Haut
Neben Niere, Darm und Lunge ist die
Haut das größte Ausscheidungsorgan,
welches durch pflegerische und therapeutische Maßnahmen trainiert werden
muß. Regelmäßiges Schwitzen und
damit einhergehende Übererwärmung
sind zur allgemeinen Entgiftung und Immunstimulation wichtige Allgemeinmaßnahmen.
Die Haut ist somit Ausdruck
des inneren Milieus, wie dies
bei inneren Er krankungen,
Vergiftungen durch Medikamente oder Kosmetika oder
bei massiven Er nährungsstörungen sichtbar wird.
Welche Ernährungsform für
welchen Organismus richtig
ist, muß mit Feingefühl und
individueller Betrachtung erfolgen. Die massive Zufuhr
von tierischem Eiweiß muß
bei akuten Hauter krankungen kritisch betrachtet werden.
Pathophysiognomik
Generalisierte Psoriasis
Seite 14
In der Pathophysiognomik
nach Natale Ferronato und
Dr. Anton Markgraf sind die
Haut und ihre StrahlungsAtophisches Ekzem bei der Behandlung in der Heilungs- qualität von besonderer Bephase
deutung. Im Gesicht bilden
Wir 2/11 • Juni 2011
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Wir
Irisdiagnostik
sich reflektorisch die inneren Organe ab. Je nach Hautverfärbung (rötlich, blaß, gelb – grün – bräulich) und Strukturveränderungen, wie Faltenbildung können Rückschlüsse auf
von innen kommende Krankheitsprozesse gezogen werden,
die die Haut nach außen abbildet. Der Heilungsverlauf geht
nach den alten Hippokratikern immer von innen nach außen.
Ein Hautekzem kann keine von innen kommende Strahlung
durchlassen. Je mehr also die Haut strahlt, desto mehr ist der
Mensch in Raisonanz mit sich, seiner Umwelt und Umgebung.
Augendiagnostik
Calendula officinalis – Ringelblume – Korbblüter – Composite
In der Augendiagnostik betrachten wir besonders die 6. kleine
Zone, die Haut- und Drüsenzone. Diese kann abgedunkelt sein
im Sinne einer Minderdurchblutung, einer eingeschränkten
Entgiftungsleistung, die daraus hervorgeht und eines Sauerstoffmangels. Frau Eva Flink und ihre Mutter Frau Pastor Magdalene Madaus haben therapeutisch das Salvia oligoplex entwickelt, das beim abgedunkelten Hautring im Sinne der
Augendiagnostik eingesetzt wird. Bei wenig schwitzenden
Naturen kann dies als 00 Lösung, 20 Tropfen in Wasser, tagsüber verteilt trinken, gegeben werden. Bei pathologischen
Schweißen wird Salvia olpx als Schweißregulator mit 3-6 mal
15 Tropfen eingesetzt. Zur Beurteilung der Haut muß augendiagnostisch auch die 3. kleine Zone, die Blut- und Lymphzone
angeschaut werden. Diese kann in den unterschiedlichsten
Farbtönen eingefärbt sein von gelblich-orange-bräunlich bis
zum hellen Weiß. Im Sinne der Humoralpathologie ist dies als
Säfteentmischung – Dyskrasie - zu verstehen, das sich auch
als endogenes Ekzem äußern kann.
Nageldiagnostik
Blaue, linke Iris, lymphatische Konstitution mit neurogenen und harnsauren Anteilen, sowie genetisch determiniertem dunklem Hautring
am Limbus
Blaue linke Iris (vom Bild1) lymphatisch-harnsaurer Typ mit eingefärbter Magen-Darm-Zone und abgedunkeltem Hautring - schwere
Psoriasis - genetisch determiniert
Wir 2/11 • Juni 2011
Bezüglich der Nageldiagnostik, die genauso innere Krank앸
heiten nach außen über die Nägel hin zeigen kann,
Biliäre Konstitution mit abgedunkeltem Hautring und darin sich befindenden
Lymphbrücken. Patientin, 1970 mit schwerster Psoriasis und Neurodermitis.
Neben Aufenthalten am Toten Meer, in der Klinik und in der Naturheilpraxis
brachte eine radikale Ernährungsumstellung Erfolg.
Seite 15
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 16
Wir
Irisdiagnostik
Die differenzierte äußerliche Therapie
mit Salben ist eine eigene Kunst.
Gerbsäuren sind hochmolekulare, kompliziert zusammengesetzte, stickstofffreie, im Pflanzenreich weit verbreitete
organische Verbindungen, die tierische
Haut zu verwandeln und in Leder zu
gerben vermögen. Gerbstoffpflanzen,
wie Walnußblätter, Hamamelisrinde und
-blätter, Gänsefingerkraut und Blutwurzwurzel aus der Familie der Rosengewächse, sowie das Odermenigkraut,
haben die Fähigkeit Oberflächen zu gerben. Dabei wird einer entzündeten
Oberfläche Wasser entzogen im Sinne
einer antiexsudativen Wirkung. Diese
Wirkung kann äußerlich angewendet
klassisch mit der Eichenrinde als Sitzbad, Wickel oder Umschlag oder innerlich mit den genannten Kräutern als
Teeaufguß oder in Tropfenform eingenommen werden.
Fumaria officinalis – gemeine Erdrauch aus
der Familie der Erdrauchgewächse, früher
Mohngewächse - Solanaceae
möchte ich auf die Arbeiten von
Issbener Haldane und seiner Frau Rita
verweisen, die eindeutig die Beziehung
von Rillen, Eindellungen, Fleckenbildung
der Nägel auf Störungen des Mineralstoffwechsels und des Darms beziehen.
Haarmineralanalyse
Die Haarmineralanalyse hat Frau Eleonore Blaurock Busch in ihrem Buch Mineralstoffe und Spurenelemente und
deren Bedeutung in der Haar-Mineralien-Analyse zur Möglichkeit einer differenzierten Mineraldiagnostik beschrieben. Sie kann in ihrem Labor veranlaßt
werden. Die Haare als Anhangsgebilde
der Haut sind als mineralische Substanz
auch Ausdruck des Mineralstoffwechsels und Störungen desselben.
Phytotherapie
Ich möchte Ihnen hier einige Pflanzen
vorstellen, die den Hautstoffwechsel,
neben aller komplexen Differentialdiagnostik, verbessern können.
Seite 16
Schleimdrogen mit ihrer beruhigenden
Wirkung auf Haut und Schleimhäute
beruhigen und verlangsamen überschießende Reaktionen. Schleime als
komplexe Kohlenhydrate dienen als
Puffer bei Entzündungen. Schleimstoffe
enthaltende Pflanzen wie Frauenmantelkraut, Ringelblumenblüten, Klettenwurzeln, Beinwellwurzeln, Malvenblüten
und Taubnesselblüten können als Teeaufguß innerlich und äußerlich eingesetzt werden.
der Kreuzblütler und Liliengewächse mit
den Senfölglykosiden, wozu die
Rettiche, Kressen und Lauche gehören,
kommen wegen ihrer antimikrobiellen
Wirkung hauptsächlich bei infektiösen
Hauterkrankungen zum Einsatz.
Aus der Gruppe der Alkaloide führenden Pflanzen, die den Giften nahestehen, haben sich bittersüße Nachtschattenzweigspitzen bei endogenen bläschenführenden Ekzemen (Cefabene der
Firm Cefak als Tropfen) und in einer
Teemischung bewährt.
Psoriasis
Die Berberitzenrinde, Früchte und der
alkoholische Auszug sind ein Spezifikum in der Behandlung der Schuppenflechte innerlich genommen. Sie ist gut
kombinierbar mit der Mahonia aquifolia
als Salbe im Rubisan. Das Licht und das
Salz des Toten Meeres sind bei der
Schuppenflechte durch nichts zu ersetzten. Auch der bei uns einheimische
Erdrauch – Fumaria officinalis – enthält
Fumarsäure, aus der Gruppe der organischen Säuren, die einen therapeutischen Weg in der Psoriasisbehandlung
darstellt. Befällt die Schuppenflechte die
Kopfhaut, hat sich äußerlich das uralte
Befelka Hautöl oder das Hautöl 335 von
Nestmann bewährt, innerlich begleitet
mit einem leber-nieren und hautwirksamen Tee, bestehend aus Klettenwurzeln, Berberitzenrinde, Löwenzahnkraut
Saponinhaltige Pflanzen, die
die Fähigkeit haben, oberflächenaktive Spannungen
von Flüssigkeiten herabzusetzten im Sinne von Seifen,
können die Haut in ihrem
Abschilferungs- und Befeuchtungsprozeß im Sinne
einer Regeneration beeinflussen. Pflanzen, wie Seifenkraut, Feldstiefmütterchenkraut, Gänseblümchen, Pockholz (Lignum Guajaki) können sehr gut mit Schleim und
Gerbstoffdrogen kombiniert
werden.
Ätherisches Öl führende Solanum dulcamara – bittersüßer Nachtschatten –
Pflanzen wie aus der Familie Mohngewächse – Soalnaceae
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 17
Wir
Irisdiagnostik
und Wurzeln, Mariendistelsamen, Erdrauchkraut, Ringelbumenblüten und
Fenchelholz. Dies kann zu gleichen
Teilen gemischt werden und wird 6
Wochen 3 mal täglich getrunken, wobei
eine Geschmacksgewöhnung an die
Bitterkeit des Tee nach 3-5 Tagen eintritt.
Atopisches Ekzem
bene Tropfen, Ekzevowen Tr. von Weber
und Weber und die Ekzevowen Salbe,
Calcium carb. und Aurum olpx als Tabletten, sowie bei nässenden Hautstellen Vinca Komplex 162 und Cistus canadensis Komplex 161 von Nestmann als
Tropfenmischung, sowie das Hydrocotyle Synergon der Firma Kattwiga
zum Einsatz. Als Teemischung können
Gänseblümchenblüten, Ringelblumenblüten, Feldstiefmütterchenkraut, Frauenmantelkraut und Hamamelisrinde zur
Anwendung kommen. Dieser Tee
schmeckt mild und lecker und kann
ebenfalls 6 Wochen getrunken werden.
Er ist vor allem auch für kleine Kinder zu
empfehlen. Eine Unterstützung mit Lebertrankapseln von Asco Pharm Wer ningerode als Zufuhr u.a. von Vitamin A,
D, Jod und ungesättigten Fettsäuren ist
günstig. Bei perakuten Hautschüben
kann zuerst nur eine mineralische Behandlung angezeigt sein. Es können
Elektrolyte wie Zentramin (CA, K, Magnesium) intravenös appliziert und oral
verschrieben werden. Die ehemalige
Mischung des Zentramins als i.v. Applikation ist heute als Elektrolytlösung der
Barth Apotheke zu beziehen. Dazu kann
als Schüßler-Salz-Gabe bei heißen
roten Ausschlägen Nr. 3 Ferrum phos,
mit der Nr.4 Kalium chlor. und der Nr. 8
Natrium chlor. gegeben werden.
Bei der Behandlung des atopischen
Ekzems, wozu wir heute viele Ekzeme,
die als neurodermitisch bezeichnet werden, zählen können, kommen s.o. Cefa-
Die Behandlung von Hauterkrankung
braucht meistens Zeit, Geduld, den langen Atem und die Ausdauer, die dann
Schüßler Salze
Zusätzlich zur pflanzlichen Therapie hat
sich die Kombination mit Schüßler Salzen bewährt. Dabei kommen Nr.7 Magnesium phos. D6 und Nr.6.Kalium sulf.
D6 zur Anwendung. Sie können begleitend zum Tee 6 Wochen drei mal täglich
2 Tabletten im täglichen Wechsel gegeben werden. Danach kann man die Ergänzungssalze Nr. 17 Manganum sulf.
D6 und Nr.13 Kalium arsenicosum D6
wieder für 6 Wochen im täglichen
Wechsel geben.
Komplexhomöopathie
Aus der Komplexhomöopathie kommen
Graphites Tbl. 166 Nestmann bei der
nicht heilenden Haut, Berberitze olpx
zur Entsäuerung und Grindelia 260
Komplex Nestmann zur Ableitung über
die Milz zum Einsatz. Auch ist die Eigenblutbehandlung mit Echinacinampullen
zur Immunstimulation zu empfehlen.
Wir 2/11 • Juni 2011
zur Besserung und/oder zur Heilung
führen können.
Literaturhinweise
Angerer J, Handbuch der Augendiagnostik,
1986, Tibor Marcell Verlag, München
Blaurock-Busch E, Mineralstoffe und Spurenelemte und deren Bedeutung in der HaarMineralanalyse.
Funke,H., Die Welt der Heilpflanzen 1, Wirkstoffe,Richard Pflaum Verlag, München
Gessner, Orzechowski: Gift u. Azneipflanzen
Mitteleuropas, Heidelberg,1974,Carl-Winter
Universitätsverlag
Hänsel R., Steinegger E., Pharmakognosie,
5. Auflage, 1992 Springer Verlag, HeidelbergNew-York
Issber-Haldane E., Die wissenschaftliche
Handlesekunst, Falken-Verlag Erich Sicker
Berlin
Issber-Haldane Rita, Atlas der Chirologie,
Verlag Hermann Bauer, Breisgau, 1984
Karl J.: Phythotherapie, 4. Auflage, 1983,
Tibor Marcell Verlag, München
Kriege/Lindemann, Grundbegrffe der Irisdiagnostik,10. Auflage 1984, Iris-Verlag Osnabrück
Markgraf A., Die genetischen Informationen
in der visuellen Diagnostik, Energetik Verlag
Weiß, R. F., Lehrbuch der Phytotherapie,
1985, Hippokrates-Verlag, GmbH, Stuttgart
Wenzel Irmgard, Lehrbuch Handdiagnostik,
Urban-Fischer Verlag München-Jena 2002
Wichtl, M., Teedrogen, 1989 Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart
•
Seite 17
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Wir
Die vier Hauptorgane
Anthroposophie
Teil 1
Werner Schmötzer, Heilpraktiker
Grundsätzliche Voraussetzung für ein
Verstehen der hier dargestellten Zusammenhänge ist die Kenntnis der
anthroposophischen Wesensgliederkunde wie auch die der funktionellen Dreigliederung im Sinne Rudolf Steiners.
Diese Zusammenhänge wurden bereits
in den Kapiteln zur Einführung in die
anthroposophische Heilkunde dargestellt (Wir März / 2009 und Juni /
2009).
Der interessierte Leser möge diese
Hefte beim Verlag nachfordern.
Die Rationalität der therapeutischen Ansätze ergibt sich ebenso aus den
Aspekten des Wesensgliederwirkens
wie auch aus den Zusammenhängen
der funktionellen Dreigliederung.
Immer wieder findet man bei physiologischen Betrachtungen, die sich an der
Anthroposophie Rudolf Steiners orientieren, den Hinweis darauf, daß etwa
die Leber den Flüssigkeitsorganismus
regeln würde, das Zinn auch. Die Niere
würde nicht nur Ausscheidungsorgan
sein, so wie dies jeder kennt, sondern
sie sei zugleich auch EinscheidungsOrgan des Luftigen, des Astralen – sie
hätte eine Beziehung zum Kupfer wie
auch zum Stickstoff. Die Lunge sei das
Erd-Organ, hätte eine enge Beziehung
zu dem Physischen Leib, wie auch der
Kohlenstoff. Und das Herz sei das zentrale und rhythmische Organ, das mit
dem Element Feuer und somit mit
Wärme wie auch mit dem Gold in enger
Beziehung stünde. So wurde dies mehrfach immer wieder angedeutet, ohne es
zu begründen.
Bei den Organen des Menschen nehmen Leber, Niere, Herz und Lunge eine
Sonderstellung ein. Sie sind nicht nur
Seite 18
Anthroposophie
Das Schöne bewundern, das Wahre behüten, das Gute beschließen:
Es führet den Menschen im Leben zu Zielen, im Handeln zum Rechten,
im Fühlen zum Frieden, im Denken zum Lichte;
und lehrt ihn vertrauen auf göttliches Walten,
in allem was ist, im Weltenall, im Seelengrund.
Rudolf Steiner
eingesandt von Hubert Michael Schweizer
lebensnotwendig, sondern stehen
in einem konkreten Verhältnis
zueinander und zu den vier
Elementen.
Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß die Wesensglieder des
Menschen für ihre spezifischen
Tätigkeiten Areale oder Orte
benötigen, in denen sie und durch
die sie wirken können. In dieser
Tätigkeit werden die Organe
gebildet. In ihnen sind die Wesensglieder in verschiedener Weise tätig. Um in den Organismus
hineinwirken zu können, bedie- Abb.: Wesensglieder
nen sich Ätherleib, Astralleib und
Ich verschiedener Substanzen und ProZusammenhang seelischer Prozesse
zesse, die eben ihrem Wesen verwandt
mit bestimmten Organen.
sind. In entsprechender Weise bilden
und benutzen sie Organe, die ihnen
Im Altertum, so wurde mehrfach dargedann als Instrumente zur Verfügung stestellt, unterschied man vier Elemente,
hen. Diese sind also die physischen
die der Schöpfung zugrunde liegen:
Instrumente und Aufnahmegebiete für
Erde, Wasser, Luft und Feuer (Wärme).
spezifische Einwirkungen der WesensBei diesen Elementen geht es nicht
glieder. In die Organe wirken sie ein, biletwa um die verschiedenen Aggregatden und formen Substanzen und lenken
zustände, es geht um Kräfte-Prinzipien,
Elemente. Deshalb kann man in diesem
die in den Naturreichen webten und die
Geschehen das Wirken der Wesensvon den Menschen der damaligen Zeit
glieder erkennen.
real erlebt wurden.
So liegt jedem Organ auch eine – mehr
oder weniger – unbewußte seelisch-geistige Beziehung zugrunde, die in alten
Zeiten real und unmittelbar erlebt wurde
und in vielen Bezeichnungen und Wortbildungen ihren Niederschlag gefunden
hat. Hinweise darauf finden wir heute
noch im Sprachgebrauch in religiösen
Schriften und Mythologien, oft ohne daß
der Zusammenhang noch gesehen
wird. Redewendungen wie „das ist mir
an die Nieren gegangen“, „auf Herz und
Nieren prüfen“, „eine Laus ist über die
Leber gelaufen“, Wünsche, die „von
Herzen kommen“ usw. zeugen ebenso
von einem tiefen Wissen, von einem
Diese vier Elemente zeigen eine deutlche Beziehung zu den vier Wesensgliedern.
Geist (Ich)
Astralleib
Ätherleib
Physischer Leib
Wärme
Luft
Wasser
Erde
So wie diese Wesensverwandtschaft
besteht, bildet jedes Wesensglied ein
spezielles Organ aus, in dem oder von
dem aus es über diese Elemente tätig
ist und auf den Organismus wirken
kann. Diese Beziehungen sind nicht
ohne weiteres zu erkennen. Der besse-
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 19
Wir
Anthroposophie
ren Übersicht wegen sind sie hier schematisch dargestellt:
Herz
Niere
Leber
Lunge
Wärmeorganismus
Luftorganismus
Wasserorganismus
Physischer
Organismus
Es ist kein Zufall, daß die Grundsubstanz des Lebens, das Eiweiß, vier chemische Elemente in sich vereint, nämlich Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff
und Kohlenstoff. Auch darin kann man
das sich durchdringende Zusammenspiel der vier Wesensglieder erkennen.
Diese Beziehung von Wesensgliedern,
Elementen und Substanzen ist zutiefst
mit der gesamten Evolution von Erde
und Mensch verbunden, wie bei den
planetarischen Entwicklungsstufen beschrieben wurde. Siehe auch in GA 13
„Geheimwissenschaft im Umriß (1)“.
Aus dem erkenntnismäßigen Erschließen
solcher „Verwandtschaften“ von Element,
Wesensglied, Stoff, Organ, physiologischem und pathologischem Prozeß, vermag die anthropsophische Therapierichtung zu Heilmitteln zu kommen, die
auch ohne Tierversuche für den Menschen
eine heilende Wirkung entfalten können.
Zur Wesenserkenntnis eines Organes
ist es nötig, dessen Besonderheit herauszuarbeiten. Dies soll nachfolgend
dargestellt werden.
Lunge
Wie oben dargestellt, ist die Lunge
eines der „Hauptorgane“ des mensch-
lichen Organismus.
Diese vier Hauptorgane weisen deutliche Beziehungen
auf zu den vier
Elementen im aristotelischen Sinne.
1(8
Menschen – Charaktere – Schicksale
Schwerpunkt liegt in der Kraftrichtungsordnung
Die Lunge ist das
Einlaß-Organ für die
Atemluft. Die Lunge
ist ein astrales
Organ. Der Astralleib
inkarniert sich über
die Lunge.
mit einer prägnanten Kurzeinführung in die
Homöopathie
Otto Gerhold
472 Seiten, In Leinen gebunden
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In der Lunge erfolgt
bei der Inspiration die Aufnahme von
O2, bei der Ex spiration die Abgabe
von CO2. Kohlenstoff ist Erdenstoff –
dies findet sich in meinem Buch
„Anthro po sophische Naturheilpraxis“
(2) in Kapitel 2.2.6.2 ausführlich dargestellt. Der Mensch gibt in der Aus atmung etwas von seiner irdischen
Substanz an die Umwelt, nämlich den
Kohlenstoff.
Rhythmische Funktionen und Prozesse
herrschen vor bei Lunge und Herz. Die
Lunge hat die Beziehung zu dem
Element Luft, das Herz zu dem Blut.
Beide werden kurz gestaut, einbehalten,
der Luftstrom wie der Blutstrom. Das
Rhythmische System, so wurde beschrieben, ist Ort des Fühlens, während
sich das Wollen auslebt im Stoffwechsel- und Bewegungs-Pol und das Denken im Sinnes-Nerven-System. Fühlen
ist eng verwandt mit seelischer Empfindung, also eine Qualität des Astralen.
Der Bildeimpuls der Lunge ist auf das
Merkur-Prinzip zurückzuführen. So wirkt
auch Mercurius, das Quecksilber, therapeutisch auf die Lunge.
Die Bindung des O2 aus der Atemluft
erfolgt an das zentrale Eisen-Molekül
des Hämoglobins. Eisen ist das Inkar nationsmetall. Nicht der erste Schritt,
den das Kind tut, verbindet den Menschen mit der Erde, sondern der erste
Atemzug. Ich und Astralleib ziehen mit
dem ersten Atemzug ein. Ab diesem
Moment „lebt das Kind“ – auch in forensischer Hinsicht! Der Ätherleib war allerdings zuvor schon im Embryo tätig und
inkarniert.
Im Rhythmischen System, im Brustbereich, begegnen sich Atem- und Blutprozeß in rhythmischem Zusammenspiel. Beides sind zentrale Organe des
Rhythmischen Systems. Luftstrom und
Lunge tendieren mehr zu Sinnes-Ner ven-Prozessen, Herz und Blut mehr 앸
Wesensglieder
Urgewalten
Organ
Planeten-Metall
Element
Arzneimittel
Phys. Leib
Erde
Lunge
Mercurius
C - Kohlenstoff
Pulmo/Mercurius
Ätherleib
Wasser
Leber
Stannum
O - Sauerstoff
Hepar/Stannum
Astralleib
Luft
Niere
Cuprum
N - Stickstoff
Renes/Cuprum
Ich
Feuer (Wärme)
Herz
Gold
H - Wasserstoff
Cor/ Aurum
Abb.: Zusammenhänge in der Überschau
Wir 2/11 • Juni 2011
Seite 19
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Wir
zu den Stoffwechsel-Prozessen. Hier
begegnen sich Ätherisches und Astrales
in rhythmischer Weise, in dem Verhältnis
des Puls-Atemquotienten von 4:1.
Bei 18 Atemzügen pro Minute sind dies
an einem Tag (24 Stunden)
18 x 60 x 24 = 25 920 Atemzüge pro Tag.
25 920 Jahre benötigt die Sonne, um
den Tierkreis einmal zu durchlaufen
(Platonisches Weltenjahr). Daraus läßt
sich folgern, dass die rhythmischen
Prozesse der Lunge nach kosmischer
Ordnung verlaufen und kosmisch eingebunden bzw. determiniert sind.
Beide Systeme, Sinnes-Nerven-System
und Stoffwechsel- und GliedmaßenSystem begegnen sich in der Mitte, in
Herz und Lunge.
Leber
Die Leber, so wurde oben bereits angedeutet, ist das Organ, das den Flüssigkeitsorganismus steuert, den Wasserorganismus, und somit das Zentralorgan
des Ätherischen.
Wie in keinem anderen Organ, so finden
in der Leber sehr differenzierte Flüssigkeitsbewegungen statt. Wir treffen auf
eine Durchströmung mit arteriellem But,
venösem Blut, dem Blut aus dem portalen Kreislauf, der Lymphe und der Galle.
Die Leber ist fast „nur flüssig“. Das LeberParenchym hat kaum mehr feste Bestandteile als das Blut. Dieses enthält 78%
Wasser, die Leber 71%. Die Leber besteht,
abgesehen von dem hohen Wasseranteil,
nur aus zartesten Leberläppchen, diese
nur aus feinsten Häutchen.
Die Leber hat eine sehr hohe Regenerationsfähigkeit. Tierversuche zeigten,
daß bis zu 80% der herausgenommenen Leber wieder vermögen nachzuwachsen. Dieses enorme Regenerationsvermögen ist Ausdruck einer sehr
hohen Wirksamkeit des Ätherischen.
Lebererkrankungen gehen häufig mit
Störungen des Flüssigkeitsorganismus
einher, beispielsweise mit herabgesetz-
Seite 20
Anthroposophie
ter Diurese, Ödemen, Aszites, Gelenksergüssen, starkem Durstgefühl und starkem Schwitzen aus nichtigem Anlaß.
Wie solche Störungen des Flüssigkeitsorganismus u.U. auf eine Leberschwäche hindeuten, so ist in umgekehrter Weise die Qualität des Wassers,
das wir täglich trinken, mit entscheidend
für die Gesundheit der Leber.
Zu einer Zeit, da die Leberdiagnostik
noch nicht so verfeinert und fortgeschritten war wie heute, wurde eine
ganz einfache Leberfunktionsprobe
angewandt, um zu testen, wie es um
die Leber steht.
Mit der „Wollheim’schen Probe“ testete
man die Funktionstüchtigkeit der Leber.
Die Testung beschränkte sich auf die
Regulationsfähigkeit des Wässrigen.
6 x 150 ml Tee am Morgen, in stündlichem Abstand getrunken, führten beim
Gesunden zu einer vermehrten Diurese,
beim Leberkranken zu einer Speicherung des Wassers. Seine Leber konnte
nicht regulieren.
Der belebte Wasserorganismus der
Leber ist Träger der Tätigkeit des
Ätherleibes, auf dem sämtliche aufbauenden Prozesse beruhen.
„Die äußere physische Leber ist eben
gewissermaßen das Exsudat des Ätherleibes und ist so gestaltet, wie dieser
Ätherleib gestaltet ist.“ Zitat RUDOLF
STEINER (Entsprechungen zwischen
Mikrokosmos und Makrokosmos; GA
201, 23.4.1920)
Das deutsche Wort „Leber“ hängt eng mit
dem Wort Leben zusammen, ebenso die
englische Bezeichnung liver mit to live.
Kalium spielt beim Leberstoffwechsel,
wie auch beim Pflanzenwachstum eine
große Rolle. Die Leber ist die Pflanze im
Menschen – sie zeigt ein pflanzenhaftätherisches Wirken.
Dies zeigt sich im Kohlehydratstoffwechsel. In der Pflanze wird durch die
Photosynthese Stärke bzw. Zucker gebildet. In der Leber von Mensch und Tier
wird in einer Aufbautätigkeit das LeberGlykogen gebildet, gespeichert, bei Bedarf in Form von Glukose an den Muskel
abgegeben. Der Abbau erfolgt erst im
Muskel zu Milchsäure. Die Tatsache, daß
der Leber durch den Pfortaderkreislauf
zusätzlich CO2 zugeführt wird, zeigt
ebenfalls die Ähnlichkeit der Leber-Prozesse mit denen der Pflanzenwelt, insbesondere mit denen des Blattes.
Eine besondere Rolle spielt die Leber
auch im Eiweißstoffwechsel des Gesamtorganismus. An der Bildung menschlichen Eiweißes sind die „vier Hauptorgane“ (siehe diese) Herz, Niere, Leber
und Lunge beteiligt. Bei Leberuntersuchungen im Labor spielt die Eiweißzusammensetzung eine sehr große Rolle. Man
denke an die Transaminasen. Aus deren
Beschaffenheit werden Schlüsse auf die
Leberfunktion gezogen.
Bei Leberschwäche, bei Störungen des
Eiweißstoffwechsels ist die Entgiftungsfunktion der Leber (z.B. Desaminierung)
gestört, häufig äußert sich dies in pathologischen Hauterscheinungen, z.B. Ekzeme, exsudative Diathese etc.
Der Fettstoffwechsel der Leber geschieht auch im Zusammenspiel mit der
Tätigkeit der Galle.
Während in der Leber Aufbau-Prozesse
vorherrschen – wir sprachen von der
Pflanze im Menschen – es wird Stärke
bzw. Zucker gebildet -, findet im Übergang zur Tätigkeit der Galle eine Umkehr
zur Reifung, ein gelinder Abbau statt.
Nach den Erkenntnissen der anthroposophischen Wesensgliederkunde ist Fakt,
daß der Ätherleib Wachstum fördert und
aufbaut, der Astralleib hingegen Wachstum und Aufbau hemmt und durch sein
Eingreifen eine Abbautätigkeit eingeleitet
wird. Die Weltenastralität wird wirksam,
das von den Stoffwechsel-Prozessen
Aufgebaute kommt zur Reife und weicht
einem Abbau in Form oxidativer Prozesse. Leber- und Galletätigkeit stellen in
dieser Hinsicht eine Polarität dar. Der
Blutfarbstoff, das Hämoglobin wird gewandelt in Gallenfarbstoffe wie Bilirubin,
앸
Biliverdin und Urobilinogen.
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 21
Heilkunde und Historie
Das Eisen wird gespeichert, während
die Abbauprodukte des Porphyrinanteils
des Hämoglobins als Gallenfarbstoffe
ausgeschieden werden.
Galle schmeckt bitter. Nach Steiner
„machen Bitterstoffe den Ätherleib
geneigt, den Astralleib aufzunehmen“ –
Astralleib bedeutet Abbau. Die Gallensäuren entstehen durch Umwandlung
des Cholesterins. Cholesterin verbindet
astrale und ätherische Wirksamkeiten.
Die emulgierende Funktion der Gallenflüssigkeit verbindet Fett (astral) u n d
Wasser (ätherisch).
Diese oben geschilderten Zusammenhänge sind ausführlich und bestens dargestellt in dem Buch: „Das Bild des
Menschen als Grundlage der Heilkunst“
Band III von Husemann/Wolff.(3)
Wir
(2) Schmötzer, Werner: „Anthroposophische
Naturheilpraxis“. 1. Aufl. Bonn: Verlag Volksheilkunde, 2008
Rhythmen von Leber und Galle
Leber
Leber-Tätigkeit geht von 15h bis 3h.
Die Leber ist ein Nachtorgan.
Macht müde und passiv.
Temperament: Phlegmatiker
Galle
Galle-Tätigkeit geht von 3h bis 15h.
Die Galle ist ein Tagesorgan.
Macht wach und aktiv.
Temperament: Choleriker
Literatur
(1) Steiner, Rudolf: Die Geheimwissenschaft im Umriß.
1.-10. Tsd. Dornach: Rudolf Steiner Verlag, 1972
Von den Weisen Frauen zur Phytotherapie –
dem vermeintlichen Heidentum zum Heute
Heilkunde und Historie
(3) Husemann / Wolff: Das Bild des Menschen als Grundlage der Heilkunst – Band II
und III. Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben
GmbH, 1986
(4) Steiner, Rudolf: Geisteswissenschaft und
Medizin. 5. Aufl. Dornach: Rudolf Steiner
Verlag, 1976
Mehr über diese Zusammenhänge:
Buch und Seminar „Anthroposophische
Naturheilpraxis(2)“. Näheres unter
www.werner-schmoetzer.de
•
Fortsetzung nächste „Wir“
Barbara Schuhrk, Heilpraktikerin
Volksmedizin der
„heidnischen Völker“ –
„Weise Frauen“, Heilerinnen
und Kräuterweiber versus
„Hexentum“
„Man hiess sie Heid,
wo ins Haus sie kam,
das weise Weib; sie wusste die Künste,
sie behexte Kluge, sie behexte Toren,
immer ehrten sie arge Frauen ...“
(Edda, der Seherin Gesicht)
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Bereits steinzeitliche Funde deuten auf die Verwendung von Pflanzen in der
Heilkunde hin. Altbabylonische Keilschrifttafeln zeugen davon genauso, wie ägyptischer Papyrus (16. Jahrhundert v. Chr.), Funde aus Südasien und Mesopotamien,
Nachlässe der Araber und Römer. In Griechenland verfaßte der Arzt Hippokrates
(460 - 370 v. Chr.) den „Corpus hippocraticum“, dessen Name durch den hippokratischen Eid sprichwörtlich für die ärztliche Ethik geworden ist.
Ohne Jakob Grimm und andere Romantiker müßte man somit fast annehmen, daß
die Bevölkerung Nordeuropas in dunkelster Unwissenheit gefangen war, bis
Zisterzienser und Kartäuser kamen und sie die Heilkunst lehrten, Benedikt von
Nursia (530) in Süditalien das Mutterkloster des Benediktinerordens gründete und
seine Anweisungen zur Entstehung der Klosterheilkunde führten. Ein Irrtum, denn
Wesentliches unserer Heilkunde entstammt dem nordischen Heidentum, dem
Wissen der Kelten und wurde von einfachen, scheinbar ungelehrten Menschen bis
in die Neuzeit getragen: Volksmedizin, nicht unbedingt klinisch nachgewiesen, wohl
aber über viele Jahrhunderte erprobt (Vgl. Tacitus, „Germania 8“).
Die Niederschriften des überlieferten Wissens durch die Mönche verhinderten, daß
von jener alten Erfahrungsmedizin noch mehr verloren ging, als tatsächlich auf
dem Scheiterhaufen verbrannte.
Zunehmend geriet der Klostergarten zum Herzstück der Kräuterheilkunde. Sowohl
ein Gegensatz zu der Vorvergangenheit, zugleich ein erster, oder weiterer Schritt
zur heutigen Naturheilkunde.
Wir 2/11 • Juni 2011
Bereits in der grauen Vorzeit unserer
Ahnen wurden Weise Frauen und Heilerinnen als Wurzelkundige verehrt.
Unter Wurzel ist dabei nicht zu verstehen, was man gegenwärtig damit in
Verbindung bringt. Wurz war das heilkräftige Pflanzenwesen und findet sich
noch heute in den Namen vieler Heilkräuter: Nelkwurz, Haselwurz, Meisterwurz und andere mehr.
In der Wurzel liegen die Ursprünge der
Dinge. Der keltisch-germanischen
Sage nach sitzen die drei Mütter an
den drei Wurzeln des Weltenbaumes.
Dort spinnen die Urgöttinnen das
Schicksal der Welt: „Eine Esche weiß
ich, sie heißt Yggdrasil, die hohe,
umhüllt von hellem Nebel, von dort
kommt der Tau, der in die Täler fällt,
immergrün steht sie am Urdbrunnen.
앸
Von dort kommen Frauen, viel-
Seite 21
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 22
Wir
kundige, drei, aus dem Born, der beim
Baume liegt“, so kündet die Völva, die
Seherin der germanischen Edda. Der
wahre Wurzelkundige ist also nicht nur
ein Botaniker, der die Pflanzen erkennt,
sondern auch ein Okkultist (occultus verborgen, versteckt), der hinter die
Fassade zu blicken vermag, unter der
Oberfläche zu spüren weiß und über
ein Können verfügt, welches ihm
erlaubt, das verborgene Wesen der
Pflanzen beim Namen zu nennen und
zu nutzen. So sind die Anfänge der
Kräuterkunde in jenen Zeiten zu finden,
als es noch üblich war, die Pflanzenseelen zu befragen und vieles Wissen
instinktiv zum Menschen kam - aus der
Wurzel des inneren Gefühles. Kräuterkundig bedeutet, die verborgenen
Eigenschaften der Pflanzen zu erkennen. Dafür standen die Weisen Frauen,
die Kräuterweiber und die Heilerinnen.
Einst war es Hagazussa, die naturkundige Frau, die im Hag saß, zwischen
kultiviertem Land und wildem Wald verkehrte. Sie kannte beides - die alltägliche Welt des Dorfes und die Welt der
Geister. Oft war sie auch Dorfhebamme
und Totenbegleiterin. Die nordischen
Seidkona brauten in siedenden Kesseln
heilkräftige Gebräue und standen unter
der Herrschaft der Göttin Freya. Besonders hochgeachtete Heilerinnen und
Seherinnen waren die Völvas, Walpurgas oder Veledas. Tacitus schreibt
voller Verwunderung: „Sie (die Ger manen) meinen sogar, daß es bei den
Weibern etwas Heiliges und Prophetisches gibt, und die verschmähen
weder ihre Ratschläge noch vernachlässigen sie die Antworten. (Tacitus,
Germania 8) Als Kundige waren auch
Galsterer unterwegs, die mit beschwörenden Gesängen ihre vorausschauende Fähigkeiten forcierten, Heilkräuter
besangen. Lachsnerinnen waren die
germanischen Heilerinnen. Lachsen
heißt auch zaubern oder heilen. Diese
Frauen sangen Zauberlieder, berührten
die Stellen, wo das Übel saß und trugen
Kräuter auf, die wir noch heute in der
wissenschaftlichen Phytotherapie finden. Auch in den später bäuerlichen
Gesellschaften war es vornehmlich das
Weibervolk, welches sich mit Pflanzen
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Heilkunde und Historie
und Kräutern beschäftigte. Die Mädchen halfen den Müttern und Großmüttern. Dabei lernten sie durch das
tägliche Miterleben, wo zu welcher
Jahreszeit die besten Wurzeln wachsen
und welche Heilkraft in den Pflanzen
ruht. Kräuterwissen wurde in Spinnstuben, beim Wäschewaschen und
auch in Märchen, Wiegenliedern und
Reimen weitergegeben. Besonders
begabte Frauen wurden als femme
sage, witch-woman oder Weise Frau
verehrt, Männer erhielten ihre Heilgabe
von Frauen. So lernte schon der Recke
Wate von einem Weibe, wie es im
Gudrunlied heißt: „Sie haeten in langer
zite d vor wol vernomen, daz Wate arzet
waere von einem wilden wibe.“ Die Frau
als Hüterin der Geheimnisse um das
Wohl des Menschen, um seine Zeugungskraft und Fruchtbarkeit hatte in
der abendländischen Kultur somit ihren
festen Platz.
Lange Zeit waren Priesterinnen stets
auch Heilerinnen, das geheime botanische Wissen um Kräuter, Massagen
und Tinkturen und deren Heil- und Giftwirkung zeichnete die Weisen Frauen
aus. Sie beherrschten im Mittelalter das
Gesundheitswesen und hatten eine
sehr enge Bindung an Garten und
Natur, etwa die Kräfte des Mondes. Die
meisten heilkundigen Frauen waren
Pflegerin, Ärztin, Ratgeberin und Hebamme in einer Person. Sie wurden bei
Krankheiten und Entbindungen gerufen, um zu heilen und zu helfen gleichgültig, ob bei Nasenbluten, Gicht,
Warzen, Erkältungen oder einfach nur
gegen Liebeskummer und Depressionen. Es gab kaum ein körperliches
oder seelisches Leiden, bei dem sie
keine Abhilfe schaffen konnten. Sie
waren mit den meisten Heilkräutern
vertraut, kannten die besten Standorte
selbst äußerst seltener und begehrter
Exemplare und wußten, wann und wie
diese gepflückt werden mußten, damit
sie ihre magische Wirkung am besten
entfalten konnten. So durften einige
Pflanzen nur zu ganz bestimmten
Stunden oder ausschließlich bei zuoder abnehmendem Mond gesammelt
werden. Bei manchen Kuren oder
Behandlungsmethoden war dagegen
zu beachten, daß sie nur bei Vollmond
durchgeführt werden durften. Die
Weisen Frauen verwendeten anregende Kräuter wie Bärlauch, Huflattich und
Löwenzahn etwa bei Erkältungskrankheiten ebenso kundig und gewandt, wie sie Gundelkraut oder Minze
gegen Alpträume einsetzten. Als Hebammen kannten sie zum Teil bis zu einhundert verschiedene Mittel; sie beherrschten die Möglichkeiten der
Geburtenkontrolle, hüteten die Geheimnisse der Geburtshilfe und wußten
um die natürlichen Mittel zur Abtreibung oder Schwangerschaftsverhütung. Auch der Kaiserschnitt fand
bereits Anwendung. Die beruhigende
Wirkung des Hopfens war diesen
Kräuterweibern ebenso vertraut wie die
einschläfernden Wirkstoffe des Mohns
oder die entzündungshemmenden
Eigenschaften des Salbei. Sie verstanden es, die richtigen Salben zu
mischen, kannten die uterusanregende
Wirkung der Petersilie, die wehenfördernde von Eisenkraut und vermochten
sie zur rechten Zeit einzusetzen. Das
Heilwissen bestand aus der überlieferten Volksmedizin, die durch Erfahrung
und Experiment weiterentwickelt wurden und dem natürlichen Umgang mit
magischen Kräften in der Natur. Dieses
Wissen umfaßte Körperbau, Kräuter
und Drogen, Herstellung von Arzneien
und schließlich die Magie.
Obwohl der Anbau von Nutz- und Heilpflanzen auch später in den Klöstern
weit verbreitet war, vermochten die
Kleriker nicht mit der Kunst der Heilerinnen zu konkurrieren. Besonders
die Betreuung von Schwangeren lag
aus einsichtigen Gründen buchstäblich
in den Händen der heilkundigen
Frauen. Sie gaben Schwangeren wertvolle Ratschläge, kannten die am
wenigsten schmerzhafte Gebärstellung, behandelten die werdenden
Mütter mit wehenfördernden Tinkturen
und halfen mit krampflösenden Tees
die schlimmsten Schmerzen zu lindern.
Damit jedoch zogen sie sich vielerorts
den Zorn des Klerus zu. Schon die
Kirchenväter postulierten, daß eine
Geburt unter Schmerzen vonstatten
gehen solle. Schnell wurde den
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 23
Wir
Heilkunde und Historie
Hebammen ihre Kunst als Blasphemie ausgelegt. Die Weisen
Frauen setzten ihre geheimen Kräfte zum Wohle ihrer
Mitmenschen ein und wurden als Mittlerinnen zwischen Natur
und Kultur gleichermaßen gebraucht und verehrt. Gewiß hatten ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten, die ihnen Macht
verschafften, für das allgemeine Empfinden schon immer
etwas Unheimliches an sich und das Volk brachte ihnen
Bewunderung und Respekt zugleich entgegen: Wer um die
guten Kräuter wußte – der wußte gewiß auch um die
schlechten ... Dennoch kamen Heilerinnen keineswegs mit
dem Gesetz in Konflikt, solange sie Magie nicht zu bösen
Zwecken anwandten. Kräuterkundige Menschen, die anderen
Schaden zufügten, wurden jedoch verfolgt, bei Fehlbehandlungen als Kurpfuscher verachtet, von der Justiz zur
Rechenschaft gezogen und im schlimmsten Fall sogar getötet. Von einer systematischen Verfolgung der heil- und zauberkundigen Frauen konnte bis zum 15. Jahrhundert allerdings noch keine Rede sein.
Wie rasch sich das Ansehen einer heilkundigen Frau von gut
zu böse wandeln konnte und wie ein tragischer Todesfall ausreichte, um ein ganzes Lebenswerk zunichte zu machen,
zeigt exemplarisch der Fall der Schul-Else aus dem Jahre
1672, die im Busecker Tal lange Zeit als geschätzte und
Weise Frau zu den Bauern gerufen worden ist. Mit ihren
Kräuteraufgüssen hatte sie manches Leiden gelindert, für
fast alle Beschwerden wußte sie um ein passendes Mittel
und als erfahrene Hebamme holte sie zahlreiche gesunde
Kinder auf die Welt. Als sie eines Tages zu spät zu einer
Bäuerin gerufen wurde, konnte sie das Neugeborene nicht
mehr retten. Ihr guter Ruf war dahin. Sie wurde beschuldigt,
das Kind getötet zu haben, um seine noch unbefleckte Seele
dem Teufel zu weihen, aus dem Leichnam eine Salbe zu
kochen. Auch die zahlreichen Geschwülste und Gebrechen,
die sie erfolgreich geheilt hatte, sollte sie nun den Menschen
zuvor angeblich mit Hilfe von dämonischen Mächten angehext haben. Als Beweis galten allerlei giftige Pflanzen, die
man in ihrem Haus, dem Kräutergarten fand. Die Schul-Else
wurde gefangengenommen und gestand ihre Tat auf der
Folterbank.
Ein Standardwerk
für die Praxis
Aus
demerfolgreiVorwort:
eines
Nach
langjähriger
erfolgchen
Buches:
reicher Verbreitung des
Buches in hoher Auflage
durch den Falken-Verlag,
dem hierfür Dank zu sagen ist, wurde nunmehr
eine Neuauflage erforderlich.
Mein besonderes Anliegen
ist es, die Blütenmittel
möglichst in naturgegebener Darstellung im Rahmen der Neuauflage des
Buches wiederzugeben.
Zwar kann keine noch so
gute Zeichnung und Fotografie das Original ersetzen, jedoch kann sich der
Leser und insbesondere
der Anwender in den Geist
des Mittels bei entsprechender Darstellung erheblich besser vertiefen,
was für diese energetische
Heilweise von besonderer Bedeutung ist.
So stellen die von einer Künstlerin in hervorragender Weise gemalten
farbigen Bilder der einzelnen Blüten bzw. von Rock Water eine wichtige Bereicherung dar.
Um das Erfassen und Aufnehmen der Kernaussagen der einzelnen
Heilmittel zu erleichtern und diese bildhaft zu machen, entwickelte
sich die Idee, jedes der Mittel möglichst mit einem Blick begreifbar
zu machen. Der beauftragten Künstlerin ist es perfekt gelungen, in
sogenannten Cartoons den Ausdruck eines jeden Mittels mit seiner
Kernaussage bildlich hervorzuheben.
So beinhaltet dieses Buch die Grundlagen der Dr. Bach-BlütenTherapie komprimiert in prägnanter und leicht verständlicher
Form. In Wort und Bild wird diese wunderbare Heilweise dem
Anwender für die tägliche Praxis gelehrt und dem Leser als hilfesuchenden Patienten nahegebracht. Es dient als Einführung in
die Dr. Bach-Blüten-Therapie zum Erlernen des Basiswissens wie
auch als Praxisnachschlagewerk gleichermaßen.
123 Seiten, farbige Blütendarstellungen,
zu jedem Mittel das entsprechende Cartoon,
ISBN-Nr. 3-89240-115-2, E 15,00
Auch auf DVD und Video!
Als dieser Wahn sein Ende fand, waren von Weisen Frauen
und Heilerinnen nur noch wenige geblieben. Es kam der kühle
Wind der Aufklärung, der Schemata und anderen Lehren.
Irmgard Wenzel
Linnaeus (Carl von Linné, 1707 bis 1778) machte sich an die
Anordnung von Pflanzen nach rein morphologischen Kriterien.
Zahl, Form, Farbe und Anordnung der Kronblätter, Staubgefäße, Kelch- und Fruchtblätter. Da war kein Platz mehr für den
Geist der Kräuter. Von nun an sollte sich das Wesen der Dinge
nur noch in der objektiv erfaßbaren Zahl offerieren. Je weiter
man in das 18. und 19. Jahrhundert schritt, desto mehr wurde
die Medizin eine chemische. Von ungelernten alten Weibern –
nicht mehr Weisen Frauen – war keine Rede mehr. Weit zuvor
aber noch fanden sich erste, weise und doch medizinisch
앸
anerkannte Schriften:
Der Film wurde in Co-Produktion mit dem ZDF hergestellt.
Erstmalig ist dieser Klassiker auf DVD erhältlich! Sie erleben
Diagnose, Therapie und den Weg zu Linderung und Heilung bei
Menschen aller Altersgruppen und Einbeziehung der Dr. Bach
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Wir 2/11 • Juni 2011
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Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 24
Wir
Die ersten „Heilpflanzenbücher“
und die Entstehung der
Klosterheilkunde
Das erste ausführliche Heilpflanzenbuch
schrieb der in Rom wirkende griechische Arzt Dioskurides um 60 bis etwa
78 n. Chr.: In seiner „Materia medica“
faßte er die Grundzüge der pflanzlichen
Arzneimittellehre zusammen. Die ausführliche Beschreibung von rund 600
Kräutern entwickelte sich zu einem
Standardwerk, das außerordentlichen
Einfluß auf die europäische Medizin
haben sollte und seine Gültigkeit bis
weit ins 18. Jahrhundert behielt - nicht
zuletzt deshalb, da jede Pflanze eine
Abbildung besaß und den Anwendungen die Synonyme der Pflanzennamen
in Griechisch, Latein und Ägyptisch beigefügt waren.
Etwa zeitgleich erschien von Plinius
dem Älteren (23-79 n. Chr.) die vielbändige Naturkunde „Naturalis historia“, in
welche die Schriften mehrerer hundert
antiker Autoren eingeflossen sind, darunter zahlreiche Berichte über den Gebrauch von Heilpflanzen.
Ein weiterer Grieche sollte die Geschichte der Medizin für die nächsten
anderthalb Jahrtausende prägen: Claudius Galenus von Pergamon, auch
Galen genannt. Er lebte etwa von 129
bis 200 n. Chr., wirkte unter anderem als
Leibarzt des römischen Kaisers Marc
Aurel und stellte exakte Regeln für die
Zubereitung von Arzneimitteln auf, schuf
eine erste umfassende medizinische
Theorie und beschrieb systematisch die
sogenannte Vier-Säfte-Lehre, wissenschaftlich als Humoralpathologie bezeichnet (humor = Saft, pathologia =
Lehre von den Krankheiten). Der Ursprung dessen geht bereits auf Aristoteles zurück, auf der Annahme basierend, daß die gesamte Natur, ob
Mensch, Tier, Pflanze oder Erde, aus
einem Gleichwicht von vier miteinander
verbundenen Elementen besteht. Unwohlsein und Krankheit entstehen aufgrund einer Störung dieses Gleichgewichts – Aufgabe des Arztes somit,
dieses wiederherzustellen. Diese Theorie unterstützte im Übrigen auch der
griechische Arzt Alkmaion (600 v. Chr.):
Seite 24
Heilkunde und Historie
Gesundheit entspricht Harmonie. Vergleichbar mit dem Yin und Yang der chinesischen Medizin. (Jedem Pol steht ein
Gegenpol gegenüber.)
Die griechisch-römische Kultur des Mittelmeerraumes ging in den Wirren der
Völkerwanderungen und in den justinianischen Pestwellen (537 bis um 700)
zugrunde. Hohes und gestrafftes
System, beinhaltend Krankenversorgung, Bildung, Ärzteschaft, Postsysteme
und vieles mehr. Die Ärzteschaft, vornehmlich bestehend aus Griechen, versank in der Erinnerung, kämpfend im
Alltag, geschunden von Pest und Tod.
Inmitten dieses Chaos tat sich Benedikt
von Nursia hervor, vielleicht zum rechten Zeitpunkt wegweisend im 6. Jahrhundert, der Begründer des abendländischen Mönchtums. Lange sammelte
er Erfahrungen, verbrachte Zeiten in der
Einsiedelei. Rund um 530 gründete er
das Kloster auf dem Monte Cassino,
Mutterorden für die Benediktiner. Aus
eigenen Überzeugungen und Wissen
entstanden Regeln, die gar der damalige Papst, Gregor der Große, als verbindlich für alle Klöster und die Kirche
erklärte: Seele und Körper, deren Wohlbefinden wurde zum zentralen Anliegen.
Neben Benedikt spielte auch sein Ordensbruder Cassiodor eine bedeutende
Rolle; beide aber stützten sich letztlich
auch auf die Werke des Hippokrates,
Dioskurides und Galenus, des Plinius.
Ebenso bestimmt hatte Benedikt, daß
jeder Mönch pro Jahr ein Buch zu lesen
habe, so blieb in den Klöstern, entgegen
des sich weit verbreitenden Analphabetismus das Lesen und Schreiben
geläufig; politische, wissenschaftliche
und gesellschaftliche Bedeutung erfuhren sie nicht zuletzt dadurch. Epidemien
richteten und metzelten. Karl der Grosse
(Übergang vom 8. zum 9. Jahrhundert)
gab die „Capitulare de villis“ heraus:
Verordnungen für die Königsgüter und
den systematischen Anbau von Pflanzen, einhergehend erfolgte die Einweisung der Mönche in die Grundlagen der
Medizin.
Ein erstes, besonders starkes Zeugnis
des Umbruches war die Handschrift, die
um das Jahr 795 im Kloster Lorsch bei
Worms entstand. Das „Lorscher Arzneibuch“. Dieses Werk, welches heute
in der Staatsbibliothek Bamberg aufbewahrt wird, ist das älteste erhaltene
medizinische Buch, das auf deutschem
Boden geschrieben ward. Interessant in
vielfacher Hinsicht: die Rechtfertigung
der Heilkunde, so der Einstieg. Man
nahm die Medizin in Schutz, rechtfertigte sie mit Gott, der dies so gewollt habe.
Das Heidentum vermutlich der eine
Grund, die Überzeugung des Klerus,
einzig über Leben und Tod zu unterscheiden, der zweite. Zuletzt wurden
Krankheiten für eine Strafe Gottes gehalten, in die der Mensch nicht einzugreifen habe. Mit diesem Denken versuchte das Arzneibuch nicht nur aufzuräumen, sondern es auszuhebeln.
Gedichte, Klostergärten und Ethik, auch
der Verweis auf eigene, heimische
Kräuter tat einiges hinzu, um dieses
Werk als bemerkenswert zu bezeichnen. Zahlreiche Rezepturen und Hinweise nicht minder, Sensation war, daß
Baldrian als Schlaf- und Balancemittel
erwähnt worden ist, dachte man doch
bis vor kurzem, die beruhigende Wir kung sei erst im 18. Jahrhundert entdeckt worden ...
Ungeachtet dieser Schriften geriet die
mündliche Überlieferung von Wissen
zum Problem. Unbemerkt begann die
Entstehung von Rezeptfehlern bei der
Überlieferung. Nahezu unlesbare Handschriften kamen genauso hinzu, wie
dürftige Beleuchtung der Gewölbe innerhalb der Klöster. Tierhäute, Material für
Schriften und Arzneibücher waren
zudem teuer: Für 100 große Blätter
waren Häute von 50 Lämmern vonnöten. Paradebeispiel hierfür sei die
„Ringelblumenrinde“, in verschiedenen,
sehr erfolgreichen Kräuterbüchern erwähnt. Anzumerken ist hier, daß die
Ringelblume definitiv niemals verholzt
und somit auch keine Rinde auszubilden
vermag ...
Klostergärten entstanden, bekamen
Zuspruch, wie die Lehre ihrer Bewohner.
Der Gallener Klosterplan wurde zum
Vorbild: So sollte ein solcher Gar ten
angelegt werden, diese Pflanzen sollte
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 25
Heilkunde und Historie
er beinhalten. Neben den wichtigen
Arzneipflanzen barg er auch einen Ort der
Ruhe, zugunsten der inneren Einkehr.
Vermutlich Inspiration für die stimmungsvollen Garten-Gedichte des Walafrid
Strabo, Mönch, Abt, Gelehrter, Maler und
Dichter. (siehe nächste Ausgabe.)
Erst in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts läßt sich mit dem „Macer floridus“ ein neuerliches Buch zur Kräuterheilkunde finden. Erst mit dem Titel „De
viribus herbarum“ (Über die Wirkungen
der Kräuter“) und vermutlich vom Mönch
Odo Magdunensis verfaßt, wird an den
Dichter Aemilius Macer, Ovid nahestehend, erinnert. Hier werden nahezu alle
Pflanzen behandelt, die bereits im
„Hortulus“ angeführt werden, mehr jedoch noch, in der zweiten Fassung gar
77 Pflanzen, mit mehr als 2000 Hexametern beschrieben. Bei allem aber
standen die Heilwirkungen – trotz Dichtung – im Vordergrund.
Ebenso kamen im „Macer“ die auf Galenus zurückgehenden humoralpathologischen Gedanken vor. Diese hatten
nunmit erneuten Einfluß auf die Klosterheilkunde. Therapien wurden ausprobiert, analysiert und währenddessen
erlebte die arabische Hochkultur eine
Blütezeit. Das dort bemerkenswerte,
medizinische und botanische Wissen ist
vornehmlich am wohl bekanntesten Arzt
dieser Epoche festzumachen: dem
Fürsten der Ärzte, Ibn Sina, Avicenna,
so auf Latein.
Der Niedergang
der Klostermedizin
Als die europäischen Gelehrten langsam begannen, auch dieses Wissen zu
verwerten und überhaupt aufzunehmen,
die Texte von Galenus und Hippokrates
wiederzuentdecken, kam es bereits zur
Gründung von Krankenhäusern, Medizinschulen und gar Universitäten. Südlich von Neapel entstand die berühmte
Schule von Salerno. (siehe nächste
Ausgabe)
Die Klöster wandten sich eigener Beobachtung und dem Quellenstudium zu.
Neue Impulse brachte Hildegard von
Bingen, (siehe nächste Ausgabe) sich
selbst als Ungebildete, als indocta
bezeichnend. Religiös-moralische Betrachtungen wurden hier mit heilkundlichen Anweisungen verbunden. 1233
bemühte sich Papst Gregor IX. um die
Heiligsprechung der Äbtissin, die scheiterte, weil die notwendigen Dokumente
als verloren gegangen galten.
Bereits im 10. und 11. Jahrhundert begann der Bildungselan der Klosterschulen nachzulassen. Weltliche Aufgaben
rückten ferner, Bildung und Heilung
wandelten sich in Liturgie und Kontemplation und neue Orden entstanden. Franziskaner, Dominikaner, Zisterzienser bildeten neue Klöster, der
Epoche der Klosterheilkunde folgte die
der so genannten scholastischen
Medizin, die als eigenständiges Fach
an den medizinischen Hochschulen
Wir
gelehrt wurde. Die Schriften Salernos
wurden aufgenommen, man war bestrebt, sich die neuen akademischen
Medizin-Lehren anzueignen. Ein berühmtes Beispiel für die enge Umschlingung von klösterlichem Heilwissen und scholastischer Medizin ist
Albertus Magnus (um 1200 bis 1280).
Der als „Doktor universalis“ bezeichnete Dominikaner war Theologe, Philosoph und Naturforscher. Er versuchte, Pflanzen zu klassifizieren, wobei
er Schriften aus der Schule von
Salerno und vieler anderer Traditionen
mit seinen Erkenntnissen zu einem
botanischen Kompendium verband,
welches auch medizinische Aspekte
enthielt.
Der „Schwarze Tod“
... brachte auch Mißernten, Mangelernährung, Schwächung der Menschen
und die Überfüllung von Städten mit
sich, als der Übergang vom Mittelalter
zur Neuzeit im 13. und 14. Jahrhundert
Einstand hielt. Die Klöster gaben ihre
umfassende medizinische Versorgung
auf. Die Pest verbreitete sich, nicht zuletzt durch die Verletzung einfacher hygienischer Grundregeln und Gebote, Europa verlor zwischen 1315 und 1317 ein
Drittel seiner Bevölkerung durch die Pest.
Ärzte waren machtlos. Aderlaß kam ins
Gespräch, erneut, ebenso der Gebrauch
von Chemikalien wie Quecksilber und
Arsen. Die Verwendung von Heilpflanzen
앸
ging zurück; das Credo des
Jede Krankheit greift in das Immunsystem ein...
Deshalb Spenglersan Kolloide.
Sprühende Gesundheit.
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Wir 2/11 • Juni 2011
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Wir
Hippokrates „ungewöhnliche Fälle verlangen ungewöhnliche Arzneien“ wurde
zu wörtlich genommen, die Zunahme
von Giften und Abführmitteln war rasant.
Nahezu rechtzeitig trat ein Mahner auf
den Plan, der im Umgang mit Giften zur
Vorsicht, zur richtigen Dosierung riet:
Paracelsus, Arzt und Naturforscher,
eigentlich Theophrastus Bombastus von
Hohenheim genannt. „Die Dosis macht
das Gift“, so seine Worte, bis heute
mehr als bekannt. 1493 im Kanton
Schwyz geboren, studierte er in Italien,
begab sich dann auf eine mehr als
zehnjährige Wanderung durch nahezu
alle Länder Europas. Er predigte zeitlebens die Empirie und die praktische
Arbeit. Genau beobachten, Erfahrungen
sammeln, Zeit mit den Patienten verbringen war von Wichtigkeit; in seinem
Weltbild griff er zudem auf eine der ältesten medizinischen Theorien zurück: die
Signaturenlehre. Diese besagt, daß
bereits die äußere Gestalt einer Pflanze,
ihr Geruch, ihre Farbe, Zeichen sind auf
das Innere, also die Heilwirkung und die
entsprechenden Krankheiten, auf die die
Wirkung abzielt. Erneut finden wir
zurück zum Volkswissen, zum Basiswissen jeder medizinischen Ausbildung.
Wenn auch nicht „bewiesen“, in Studien
belegt ...
Ernährung
Der „Boom“
der Kräuterbücher
Mit Erfindung des Buchdruckes durch
Gutenberg im 15. Jahrhundert erlebten
die Bücher antiker und mittelalterlicher
Autoren eine Renaissance. Übersetzungen kamen, Überarbeitungen, Bildung
nahm zu. Bibliotheken entstanden und
mit ihnen ein wachsendes Publikum. Im
Barockzeitalter erreichte die Kloster kultur einen neuen Höhepunkt, der zu
neuem Engagement in Wissenschaft
und Medizin führte, die Entwicklung der
Pharmazie vorantrieb. Missionierungen,
freiwillig oder zwangsweise, begannen,
Neues wurde kennengelernt, Unbekanntes kam hinzu, der Heilpflanzenanbau erlebte eine neue Blüte, daß
noch im 18. Jahrhundert Apotheken gegründet wurden, die neben dem Eigenbedarf der Mönche auch das Umfeld
mitversorgten. Erst die Säkularisation in
Deutschland im Jahre 1803 beendete
die medizinische Versorgung durch die
Klöster. Als Ersatz für die französischen
Eroberungen links des Rheins wurden
damals die Hoheitsrechte und der Besitz
von vier Erzbistümern, 18 Bistümern
etc. konfisziert und teils zerstört. Damit
kam Klosterheilkunde gänzlich zum
Erliegen. In Ländern wie Österreich
wurde sie weitergeführt, in Italien betreiben heute viele Klöster erneut den
Anbau und Verkauf von Heilpflanzen, in
Die sieben wesentlichen Faktoren
einer gesunden Ernährung
Klaus Georg Dechert, Heilpraktiker
Fortsetzung aus „Wir“ 1/2011
3. Typengerechte
Ernährungsweise
Die allgemeine historische Prägung wird
so variiert durch die individuelle Säuglingsprägung. Es entstehen ganz unterschiedliche Menschen mit teilweise
ganz verschiedenen Stoffwechseleigenschaften. Das Beispiel Übergewicht
zeigt dies am eindrucksvollsten. Manche
Menschen können große Mengen an
Lebensmitteln verzehren, ohne an Ge-
Seite 26
Ernährung
wicht zuzunehmen, während andere nur
geringe Mengen essen und ganz schnell
zulegen. Es müßte im Prinzip für jeden
Menschen eine eigene Ernährungslehre
geschaffen werden.
Die ayurvedische
Ernährungslehre
berücksichtigt dies
durch drei unterschiedliche Grundtypen. Diese Grundtypen mischen sich
meist untereinander
und kommen eigent-
© fotolia
Rußland sichern sie oft die medizinische
Versorgung, ebenso in Südamerika und
Afrika.
Die Spurensuche innerhalb der Kirchen
und Klosterapotheken steht erst am
Anfang. Andere Unterlagen sind verschollen. Vieles liegt noch unter verstaubten Buchdeckeln verborgen, wartet
auf moderne Prüfungen. Das Wissen
der Antike, des Mittelalters bestimmt die
Phytotherapie noch heute.
Die Entwicklung chemischer Pharmazeutika hat den Gebrauch von Heilpflanzen und das Wissen um ihre Anwendung verdrängt. Zugleich bringen
Gesundheitsreform, Kosten und die
Erinnerung an Vergessenes auch eine
neue Chance mit sich.
Das Wissen der Vorvergangenheit, welches teils auch durch die Kirche selbst
zerstört worden ist - wenngleich sie
fleißig notierte und so am Leben hielt wird schwerlich nur wieder greifbar werden. Dennoch bleibt es, den Sieg der
sanften Medizin in der heutigen Entwicklung zu verfolgen, auf neuere Er kenntnisse und das vergessene Wissen
zu vertrauen.
•
Fortsetzung nächste „Wir“
lich selten in Reinform vor. Erstaunlicherweise hat Carl Huter als Deutscher
des 19. Jahrhunderts vergleichbare Typen entdeckt. Er lehnte seine Typen der
Keimblattlehre an. Die folgende Tabelle
vergleicht die Keimblätter, die Huter’sche Naturellehre und die ayurvedischen Typen.
4. Empfehlungen für eine physiologisch sinnvolle Ernährungsweise
4.1 Wasser - das
wichtigste Lebensmittel
Nicht Schadstoffbelastung, Vitamine und Geschmack der Nahrung
sind das Wesentlichste,
sondern das Wasser als
homöopathischer Informa-
Wir 2/11 • Juni 2011
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Wir
Ernährung
Keimblatt
ayurvedischer Typ
Huter’sches Naturell
Ektoderm
Vata
Empfindung
Mesoderm
Pitta
Bewegung
Entoderm
Kapha
Ernährung
Eigenschaften
beweglich
übelriechend
Qualität
Sensibilität
Entscheidungsfreude, Mut
kalt, trocken, schnell,
heiß, feurig, naß,
schwer, kalt, flüssig, langsam
Leichtigkeit, Ideenreichtum,
Dynamik,
Gelassenheit, Ordnung,
Geselligkeit
Risiken
Hyperaktivität
Intoleranz
Entscheidungsschwäche,
Überheblichkeit, Wutausbrüche,
Trägheit, Schlafsucht, Lethargie
körperliche Schwächen
Atemwege, Hautkrankheiten
Verstopfung, psychosomatische und
neurologische Erkrankungen,
Übersäuerung, Bluthochdruck,
Gefäßerkrankungen, rheumatische
Erkrankungen
Übergewicht, Leber- und
Darmerkrankungen
Lebensmittel meiden
wenig Rohkost (max. 30%),
Kohlgemüse,
Hülsenfrüchte,
scharfe Gewürze, Salz, Öl, Zwiebel,
Knoblauch, scharf Gebratenes
energiereiche Nahrung, Süßigkeiten,
fettes Essen, Nüsse
Lebensmittel, die ausgleichen
Zwiebel (gedünstet), rote Bete,
Karotten,
Weizen, Nüsse, Knoblauch
reife Früchte, Blattsalate, Gemüse
Gemüse, Blattgemüse, Salate,
Gewürze (außer Salz)
Tips für die Zubereitung
gekochte,
leicht verdauliche Speisen;
bei kalter Witterung für ausreichend
Wärme sorgen; Frischkost mit
wärmenden Gewürzen ausgleichen
besonders im Sommer scharfe und
wärmende Speisen meiden; auf
regelmäßige und ausreichende
Nahrungszufuhr achten
Mäßigung in der Nahrungsmenge;
nur Essen, wenn Sie wirklich Hunger
haben
Wir 2/11 • Juni 2011
tionsträger. Wasser ist speicher- und
erinnerungsfähig. Wasser ist der Infor mationsträger der Natur, wie neueste
Forschungen der Quantenphysik bestätigen. Jede Zelle, jedes Lebewesen
kann diese Information lesen, wie wir
ein Buch lesen.
Wenn wir in homöopathischen Medi kamenten über die Information im
Wasser bereits schwere Krankheiten
heilen, wieviel wichtiger ist die natürliche Information in unserer Nah rung.
Über die Information im Wasser und
darin enthaltene wasserlösliche Geschmacks- und Aromastoffe steuert der
Organismus seinen Bedarf, und
schmeckt etwas gut, hat der Organismus einen Bedarf danach. Bei Trockenprodukten ist diese Geschmacksregulation nicht möglich.
Der möglichst natürliche Wassergehalt
der Lebensmittel ist entscheidend
wichtig für dessen Verarbeitung im
Körper. Allen Konzentraten und
Trockenprodukten fehlt der natürliche
Wassergehalt und somit die homöopathische Information, wie der Körper mit
dem Stoff umgehen soll. Darum ist es
bedenklich, wenn Lebensmitteln der
natürliche Wassergehalt entzogen wird
und vor dem Verzehr mit jedem xbeliebigen Wasser wieder aufgefüllt
wird. Dem Körper fehlt hier die entsprechende homöopathische Begleitinformation, wie er mit dem Lebens mittel zu verfahren hat. Im Wasser ist
praktisch die Gebrauchsanweisung für
die Ver wen dung der Inhalts stoffe ge speichert.
Machen wir uns immer bewußt, daß wir
mit jeder Nahrung auch die Information
der Pflanze oder des Tieres aufnehmen.
Wir wissen noch nicht endgültig, wie
unser Organismus diese Information verarbeitet. Können wir noch beruhigt ein
Schweinesteak aus einer Massentierhaltung verzehren, wo nur durch ein ungewohntes Geräusch der halbe Schweinestall an Herzinfarkt verendet? Oder
eine vor sich hin kränkelnde, überzüchtete Pflanze, die nur durch massiv앸
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Wir
sten Einsatz chemischer Mittel am
Leben erhalten werden kann?
Könnte nicht auch hier ein Grund für die
Krankheitsanfälligkeit vieler Menschen
liegen - einfach an der Krankheitsanfälligkeit unserer Nahrungslieferanten;
gleichgültig, ob es nun Tiere oder
Pflanzen sind?
Ernährung
unerhitzter Frischkost und Eier, Fisch
und Fleisch nur als gelegentliche Zugabe. Verluste an natürlichen Vitalstoffen
durch unsachgemäße Lagerung, übermäßige Be- und Verarbeitung sollten
möglichst vermieden werden. Die Produkte sollten möglichst aus biologischem Anbau sein, schmackhaft, abwechslungsreich und der Jahreszeit
entsprechend zubereitet werden.
Für die Praxis
1. Verwenden Sie keine Nahrung aus
Konzentraten und Trockenprodukten.
Fruchtsäfte und Milchprodukte sind
häufig aus Konzentraten hergestellt.
Nicht überwiegend pulverisierte
Säuglings- und Kleinkindnahrung!!!
2. Keine Nahrungsergänzungsmittel in
Tablettenform einnehmen! Der Organismus kann ohne Wasser keine
Bedarfssteuerung vornehmen, und
die langfristige Überdosierung von
Vitaminen und Mineralstoffen ist
noch nicht ausreichend erforscht.
3. Keine Nahrung in der Mikrowelle
erhitzen. Chemisch nachweisbare
Inhaltsstoffe bleiben zwar erhalten.
Aber was geschieht mit der homöopathischen Information?
4. Die Umgebung, in der die Lebensmittel aufwachsen, prägt deren Informationsgehalt. Darum nicht nur
aus Schadstoffgedanken biologisch
angebaute oder natürlich gewachsene und produzierte Lebensmittel
bevorzugen.
Gemüse und Obst sind reich an essentiellen Nährstoffen (lebensnotwendig
und vom Körper selbst nicht herstellbar)
wie Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren.
Gerade Gemüse hat einen hohen Gehalt an Nährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe) bei geringem Energiegehalt
(Kalorien). Dadurch wird Gemüsefrischkost als Hauptbestandteil der Nahrung
zum besten Mittel für eine sinnvolle,
langfristige Gewichtreduktion.
Die Ballaststoffe in der Frischkost regulieren die Transitzeit der Nahrung (Verstopfungsneigung verschwindet von
selbst), sie binden toxische Substanzen,
fördern positive Darmbakterien und senken den Cholesterinspiegel.
Gemüse und Obst haben gerade als
Frischkost einen hohen Gehalt an
sekundären Pflanzeninhaltsstoffen mit
Heilwirkung.
4.2 Vitalstoffreiche Lebensmittel
Für die Praxis
Verzehrt werden sollten überwiegend
pflanzliche Lebensmittel, mit einem individuell abgestimmten Teil davon als
1. Der Hauptbestandteil der Nahrung
sollte aus Gemüsen und Früchten
bestehen. Diese sollten, in individuell
verträglichem Anteil, als Frischkost
verzehrt werden.
2. Die Frischkost immer vor der gekochten Speise (auch Obstsalate)
verzehren. So ist eine bessere Verdauung und Resorption der wertvollen Bestandteile gewährleistet. Es
entsteht eine schnelle und anhaltende Sättigung, die zu weniger Nahrungsaufnahme und langsamer, anhaltender Gewichtsreduktion führt.
Getreide und Getreideprodukte sollten
aus dem gesamten Getreidekorn und
mit natürlicher Teigführung (Sauerteig,
Backferment, Hefe, Weinsteinbackpulver) hergestellt werden. Zu meiden sind
Produkte aus Auszugsmehlen und/oder
mit chem. Teigführung. Auszugsmehle
haben weniger als 30% des Vitaminund Mineralstoffgehaltes des vollen
Kornes. Aus diesem Grund könnte ein
Vollwertbrot den 3-fachen Preis eines
Auszugsmehlbrotes haben. Rechnen
Sie hier nicht mit einer Mark fürs Kilo.
Beim Autokauf fragt auch niemand,
warum ein Mittelklassewagen mehr
kostet als ein Kleinwagen.
Für die Praxis
1. Kaufen Sie hochwertige Brote aus
dem ganzen Korn und mit natürlicher
Teigführung. Fragen Sie in den
Geschäften, ob das Getreidekorn
selbst direkt vor der Verarbeitung
vermahlen wurde. Sind sie sich unsicher, dann backen Sie ihr Brot lieber
selber. Es ist nach etwas Übung sehr
einfach.
2. Getreideprodukte (Bratlinge, Nudeln,
Reis, Brot) sollten immer als Zugabe
Wichtige Termine:
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19. November 2011
17.-18. September 2011
15. Heilpraktikerkongreß Düsseldorf
Vorträge - Seminare
Gespräche - Beratungen
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Breit gefächerte Industrieausstellung
15. Heilpraktiker-Symposium Ost
Mitteldeutscher Heilpraktikerkongreß
Dresden
Das besondere Symposium
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Mittagsbuffet - Breit gefächerte Industrieausstellung
Freie Heilpraktiker e.V. - FH - Weitere Infos unter www.heilpraktikerkongress.de
Seite 28
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 29
Wir
Ernährung
zu Obst und Gemüse gerechnet
werden und schon gar nicht den
Hauptteil der Nahrungsmenge ausmachen.
Öle und Fette werden heute fast ausschließlich industriell verarbeitet und
unterlaufen chemischen und physikalischen Prozessen, die sie für die
menschliche Ernährung wertlos oder
gar höchst schädlich machen. Die Molkereien setzen in der Käseproduktion
vermehrt gentechnisch hergestelltes
Lab ein und verwenden häufig synthetische Farbstoffe und Aromen.
Für die Praxis
1. Verzehren Sie naturbelassene Fette (Butter, Käse, kaltgepreßte Öle)
in Maßen; raffinierte, industriell
verarbeitete Produkte (wie Margarine etc.) sind entschieden zu meiden.
2. Sollte das Braten in einer Pfanne
unumgänglich sein, dann verwenden Sie hocherhitzbare Bratfette wie
ungehärtetes Kokosfett. Bratlinge
und Kartoffeln lassen sich auch
ohne Fett auf dem Blech im Backofen garen, Kar toffelpuffer und
Pfannkuchen in einer Waffelform
und Fisch und Fleisch (wenn’s denn
sein muß) im Römertopf oder der
Bratfolie.
3. Alle extrahierten, raffinierten und
gehärteten Öle, Fette und Margarinen sind höchst schädlich und entschieden zu meiden.
Fisch und Fleisch sind für die menschliche
Ernährung nicht zwingend erforderlich.
Fleisch hat wenig Vitamine, keine sekundären Pflanzeninhaltsstoffe und Ballaststoffe und einen hohen Eiweißgehalt.
Tierisches Eiweiß wird über Purine zu
Harnsäure abgebaut. Die Ausscheidungsrate der Nieren reicht oft für den Überkonsum nicht aus. Harnsäurekristalle lagern
sich ab und führen zu Gicht, aber auch zu
Arthrose, Arthritis und allen rheumatischen
Erkrankungen. Der Eiweißüberkonsum
führt im Darm zu einer schweren Irritation
des Immunsystems und deren Folgeerkrankungen wie Schuppenflechte, Neurodermitis, AIDS und Krebs.
Fleisch hat eine hohe Schadstoffbelastung durch die Ansammlung der 앸
Überarbeit
Das Standardwerk
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flage
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der Handdiagnostik und des Handlesens
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gibt viel Literatur darüber, doch wenig so Herzliches (Ihre Hör-CD) und damit für mich Authentisches, dazu möchte ich Ihnen herzlich gratulieren!
Wissen ist recht u. schön - doch die Anwendbarkeit zählt und die Herzlichkeit derjenigen, die von ihrem gegebenen Wissen weitergeben. Herz vor Hirn so zu sagen.
Wenn es Sie interessiert, ich respektiere die Kraftlinien in den Händen meiner Patienten sehr u. versuche beim Herstellen eines notwendigen Zuganges zur Hand im OP
diese respektvoll und demütig zu behandeln, so wie es sich für eine der genialsten physischen Einrichtungen im Körper gehört - mit Wertschätzung.
Dazu haben Sie mit Ihrem Buch beigetragen ...“
D.H., Linz, Österreich
Wir 2/11 • Juni 2011
Seite 29
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 30
Wir
Umweltgifte über das Futter und chemische Medikamente in der Tierhaltung.
Es entstehen erhebliche „Veredelungsverluste“ bei der Fleischproduktion. Veredelungsverluste bedeutet, daß im
Mittel 7 pflanzliche Kalorien benötigt
werden, um eine tierische Kalorie
Nahrung zu erhalten. Würden die westlichen Nationen annähernd vegetarisch
leben, wäre ausreichend Nahrung für
alle Menschen vorhanden. Aber wir
mästen unsere Tiere mit Sojaprodukten
aus den Entwicklungsländern.
Für die Praxis
1. Verwenden Sie Fleisch nur als gelegentliche Beigabe. Als Empfehlung,
je Woche 1 Fischmahlzeit, 1-2
Fleischmahlzeiten, 1-2 Eier (in Gebäck und Bratlingen mitgerechnet),
Vorzugsmilch und Produkte aus
Vorzugsmilch als gelegentliche Beigaben.
2. Meiden Sie alle minderwertigen
Wurstwaren, Käse (Schmelzkäse)
und Milchprodukte (aus Pulver, aus
Konzentraten oder H-Milchprodukte).
Industriezucker und Produkte daraus
rauben B-Vitamine und bauen eine
schädliche Darmflora auf.
Für die Praxis
1. Vermeiden Sie industriellen Zucker
und Produkte daraus (Kuchen, Gebäcke, auch Ketchup, Fruchtjoghurt
etc.).
2. Verwenden Sie bevorzugt frische
Früchte zum Süßen oder Trockenobst; sparsam auch Honig, Sirup,
oder Dicksäfte.
Ernährung
Auch der Eiweißverzehr ist generell auf
ein Minimum zu reduzieren. Eiweißüberkonsum führt zur Störung des Purinstoffwechsels und zu kristallinen
Ablagerungen in den Gelenken. Ein Teil
des verzehrten Eiweißes wird unverdaut
resorbiert und muß von dem Immunsystem als körperfremdes Eiweiß unschädlich gemacht werden. Die Abbauprodukte beeinträchtigen die Körperfunktionen und die Aktivität des
Immunsystems.
Der sehr empfindliche Säure-BasenHaushalt wird durch stark verarbeitete
Nahrungs- und Genußmittel gestört.
Anreicherung mit Schimmelpilzgiften
und anderen hoch toxischen Stoffen,
wie z.B. verbrannte Fette durch Gerichte
aus Pfanne und Friteuse, schädigen
massiv die Leber.
Kaffee bindet wertvolle Mineralstoffe.
Dadurch entsteht eine Übersäuerung
des Körpers, die wiederum schwere
degenerative Erkrankungen fördert.
Zucker und daraus hergestellte Produkte wirken als Vitamin B-Räuber und
führen zur Degeneration des Darmsystems durch Förderung der Mykosenbildung. Nikotin bringt erheblich Toxine in den Körper und behindert die
gasförmige Toxinausscheidung aus der
Lunge. Alkohol belastet die Leber und
fördert die Mykosenbildung im Darm.
Eine zu große Vielfalt an unbekannten,
exotischen Nahrungsmitteln überfordert
das Verdauungs- und Enzymsystem, die
körpereigene Abwehr wird irritiert und
Allergien können gefördert werden.
Für die Praxis
4.3 Schadstoffarme Lebensmittel
Chemisch veränderte und synthetisch
hergestellte Nahrungsbestandteile (Farb-,
Geruchs-, Geschmacks- Konser vierungs-, sonstige Hilfsstoffe, Vitamine,
Süßungsmittel) kennen und erkennen
die Körperzellen nicht. Sie finden keine
Verwendung im Stoffwechsel, können
teilweise schwer oder gar nicht ausgeschieden werden und führen zu Ablagerungen.
Seite 30
1. Unsere Umwelt belastet mit ihren
Giften den menschlichen Organismus bereits bis an seine Grenzen.
Bringen Sie durch gedankenlosen
Lebenswandel, Nahrungs- und Genußmittel nicht noch unnötige Toxine
in den Körper. Vermeiden sie alles
Fettgedruckte im obigen Text.
2. In regelmäßig durchgeführten Fastenzeiten befreit sich der Körper von vielen Giften und hat Zeit, neue Programme zur Entgiftung und Verarbeitung
unbekannter Stoffe zu entwickeln.
4.4 Streßfrei essen
In unserem Körper gibt es zwei
Grund programme: den Sympathikus
und den Parasympathikus. Der Sym pathikus ist verantwortlich für Aktion,
für Flucht, Jagd und Kampf. Der
Para sympathikus ist verantwortlich
für Regeneration, für Essen, Ver dau ung und Resorption. Die se Steue rung be einflußt alle Ver dauungs drüsen vom Mundspeichel über
Le ber, Pankreas, bis zur Darm tä tig keit. Stehen wir unter ständiger An spannung, auch während des Es sens, werden die Verdau ungsdrüsen
nicht richtig aktiv und die Nahrung
gelangt ohne ausreichende Ver dau ungsenzyme durch den Darm.
Unser Körper stellt nur Verdauungs enzyme bereit, wenn er Nährstoffe
braucht und dies durch Hunger an zeigt. Essen wir ohne Hunger, oder
noch weiter, obwohl wir eigentlich
satt sind, hält der Körper keine Ver dau ungsenzyme bereit. Die Nahrung
bleibt unverdaut und wird von Fäul nis- und Gärungsbakterien verwertet,
deren Toxine unseren Körper überfluten und die Leistung mindern oder
schwere chronische Krankheiten er zeugen.
Der Durchschnitts-Deutsche ißt 30%
für seine körperliche Ernährung, mit
den restlichen 70% füttert er seine
Darm parasiten und den Geldbeutel
der Ärzte.
In allen Kulturen ist die Aufnahme
der Nahrung eine religiöse Hand lung. Erst durch den Materialismus
unserer westlichen Industrienationen
haben wir uns zu einer Abfüllkultur
entwickelt - das Essen bedeutet uns
oft nicht mehr als das Auftanken
unseres Autos an der nächsten
Tankstelle.
Danken Sie Gott oder - wenn es für
Sie keinen gibt - dann zumindest den
Pflanzen und Tieren, die Sie mit
Nah rung versorgen. Denken Sie
während des Essens daran, wofür
Sie die Sub stanz und Energie der
앸
Nahrung verwenden wollen.
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 31
Wir
Ernährung
Für die Praxis
1. Essen Sie nur, wenn Sie Hunger
haben und nehmen Sie sich Zeit
zum Essen. Essen Sie lieber gar
nichts als im Streß.
2. Beim Essen größte Beachtung auf
Kauen und Einspeicheln. Das Essen
so lange anschauen bis sich Speichel im Mund bildet. Danach einen
kleinen Bissen in den Mund nehmen. Kauen bis kein Essensgeschmack mehr im Mund zu spüren
ist. Erst danach hinunterschlucken.
Wenn sich keine ausreichende
Menge Speichel mehr bildet, sofort
mit dem Essen aufhören.
5. Essen und Lust
Der Zusammenhang zwischen dem
Eßverhalten und der Psyche dürfte sich
inzwischen auch bis in die entferntesten
Winkel unserer Gesellschaft herumgesprochen haben.
Jeder kennt das Gefühl der Lust, etwas
zu essen, ohne wirklich Hunger zu verspüren. Wir kompensieren eine Vielzahl
psychischer Defizite über unser Eßverhalten - und das ist gut so. Wenn wir
uns dieser Kompensation berauben,
werden wir früher oder später alle in der
„Klappsmühle“ landen oder schwere
körperliche Erkrankungen produzieren.
Darum das oberste Gebot, wenn’s ums
Essen geht:
Verzichten Sie auf keinen Genuß Ihrer
Gesundheit zuliebe und essen Sie
nichts, wogegen sie einen Widerwillen
verspüren, nur weil es gesund sein soll.
Ob Sie gern Havannas rauchen, hin und
wieder ein Gläschen guten Wein oder
Cognac trinken, gerne Pralinen oder
Hydroxypathie
Die neue Dimension in der
zellulŠren pH-Regulation
Wir 2/11 • Juni 2011
Sahnetorte naschen oder mit Vorliebe
Steaks essen: Wenn Sie keine akuten
Beschwerden haben und Sie von Ihrem
Arzt oder Heilpraktiker eine Diät verordnet bekommen haben, macht der psychische Streß eines Verzichtes Sie unter
Umständen kränker als das, was Sie zu
sich nehmen.
Hunger hinter dem Hunger steckt, und
befriedigen Sie zuerst Ihr wirkliches
Bedürfnis (z.B. Süßigkeiten = Zuneigung
und Zärtlichkeit). Oder Sie kompensieren den wirklichen Mangel ganz bewußt
auf der Ernährungsebene, solange das
reale Bedürfnis nicht befriedigt werden
kann.
Vertrauen Sie Ihrem Geschmackssinn,
wir haben ihn nicht umsonst. Stellen Sie
sich vor, worauf sie gerade Lust haben
und spüren Sie, wie Ihnen das Wasser
im Mund zusammenläuft. Wenn Sie keinen Hunger auf etwas haben, dann lassen Sie es, auch wenn es noch so
gesund sein sollte.
Viele schlaue Ernährungswissenschaftler und geistreiche Gurus sind bestrebt,
uns ihr Ernährungssystem zu verkaufen.
Hierbei ist zu bedenken, daß es eigentlich ebenso viele Ernährungsrichtlinien
geben müßte, wie es verschiedene
Menschen gibt. Es funktioniert nicht,
unsere Verantwor tung an preisgekrönte
Wissenschaftler oder erleuchtete Gurus
abgeben zu wollen. Wir müssen zuletzt
immer selbst entscheiden, welche Er nährung uns förderlich ist und welche
Lebensmittel eher schädigend wirken.
Was kann uns nun bei der Entscheidung
behilflich sein? Zunächst unsere
Intuition, die jedoch meist verfälscht ist,
dazu aber später mehr.
„Iß, wozu Du Lust hast“, ist aber auch zu
einfach und funktioniert genausowenig.
Wir müssen lernen, zwischen „Hunger“
und „Lust“ zu unterscheiden. Wir müssen lernen, zwischen dem zu unterscheiden, was unser Körper physiologisch braucht für ein gesundes
symptomfreies Leben und dem, was
unsere psychische Stimmung aufmuntert. Dann müssen wir lernen, die
Stimmungsaufheller so zu reduzieren,
daß sie ihre Wirkung auf unsere Psyche
behalten, aber den Körper nicht weiter
schädigen als unbedingt notwendig.
Reduzieren Sie gezielt in einem Bereich, in dem es Ihnen leicht fällt zu verzichten. Auswahl haben Sie genug, hier
einige Beispiele: Fleisch, Wurst, Fett,
Zucker, Süßigkeiten, Limonaden, Alkohol, Nikotin, Kaffee, schwarzer und grüner Tee.
Wenn Sie einmal Erfolg gesehen haben,
können Sie sich dann auch an Ihr
„Lieblingsthema“ wagen. Werden Sie
sich hierbei klar darüber, welcher
Für die Praxis
1. Verändern Sie Ihr Ernährungsverhalten langsam und ohne Hast.
Wenn Sie keine akute schwere
Erkrankung haben, sind einige Jahre
Zeit sinnvoll. Gewinnen Sie neue
wertvolle Lebensmittel hinzu und lassen Sie zunächst das Ungesunde
weg, auf das Sie bequem verzichten
können.
2. Jeder hat seinen kleinen individuellen Drogenkonsum. Entweder direkt
über Nahrungs- und Genußmittel
(Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol, Nikotin) oder er füttert damit seine
Darmparasiten, die erzeugen die Droge dann über ihren eigenen individu앸
ellen Stoffwechsel (Zucker und
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Seite 31
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 32
Wir
Ernährung
Obst, Auszugsmehle, Fleischnahrung).
3. Werden Sie sich des Unterschiedes
von Lust (= Auffrischung des Drogenpegels) und Hunger (= Nährstoffbereitstellung für den Organismus)
bewußt und versuchen immer öfter,
die Lust anderweitig auszugleichen
als durch Drogen. Fastenzeiten helfen hier sehr, den Unterschied deutlich zu machen.
... nicht mehr Rückstände am After hinterlassen, wie durch ein Blatt Toilettenpapier zu beseitigen sind. Toxische Produkte in Lebensmitteln und
durch Genußmittel in den Darm eingebracht, regen den Darm zur
Schleimbildung an. Dieser Schleim
setzt einerseits an der Dickdarmwand an, führt dort zur Degeneration und ist die Ursache der
schmierigen, klebrigen Konsistenz
des Stuhles.
6. Das Stuhlverhalten
zur Regulierung der
Nahrungsauswahl
... nicht stark unangenehm, faulig oder
vergoren riechen. Normaler Stuhl
riecht angenehm wie Kompost oder
Walderde. Faulige Gerüche und alkoholisch, vergorene Gerüche entstehen durch die entsprechende degenerierte Darmflora.
Eine gute Verdauung hat wenig mit regelmäßigem Stuhlgang zu tun.
Eine gute Verdauung kennzeichnet sich
durch folgende charakteristische Stuhlbeschreibung:
Der Stuhl sollte:
... die Farbe mittelbraun haben, nicht zu
dunkel bis schwarz und nicht ocker
bis gelb oder grau. Schwarze Stühle
entstehen durch Fäulnisbakterien
und gelbliche, graue Stühle durch
Leber- und Bauchspeicheldrüsendegeneration.
... gut geformt sein und die Form eines
Maiskolbens haben, wobei Größe
und Menge irrelevant sind. Schafkotartige, harte Stühle zeigen die
Gefahr von Verstopfung und Rückvergiftungserscheinungen, und weiche vergorene Stühle zeigen die
Tendenz zu alkoholischer Gärung an.
... im Wasser schweben. Unphysiologische Darmbakterien produzieren
Gärgase. Sind diese zu viel in den
Stuhl eingearbeitet, lassen sie ihn im
Wasser an die Oberfläche treiben.
Sinkt der Stuhl sofort ab, ist die Passage zu lang, und die eingearbeiteten
Gärgase sind im Darm bereits entwichen und führen zu Winden.
... beim Spülen keine Rückstände an
der WC-Schüssel hinterlassen. Der
Gebrauch einer Toilettenbürste sollte
überflüssig sein.
Seite 32
... ein bis mehrmals täglich leicht und
ohne Kraftanstrengung oder Schmerzen abgesetzt werden. Jeder nicht
tägliche Stuhlgang ist bedenklich und
führt langfristig zu erheblichen Rückvergiftungserscheinungen.
Nur die, für die alle diese Punkte zutreffen, haben eine gute Verdauung.
Fehlt auch nur ein Kriterium, ist die
Verdauung gestört und es liegt eine
Darmerkrankung vor, die langfristig zu
erheblichen Beschwerden oder zumindest negativen kosmetischen Einflüssen
führen wird. Hierzu zählen Übergewicht,
aber auch abgemagerte, kachektische
(eingefallenes Gesicht und schlaffes
Bindegewebe) Zustände mit starker
Faltenbildung, Orangenhaut, Bindegewebsrisse (Schwangerschaftsstreifen),
Akne, Pickel, Leber-, Altersflecken,
stumpfes Aussehen von Körperhaut,
brüchige Haare, brüchige, gerillte und
fleckige Hand- und Fußnägel.
Dazu ist zunächst grundlegend zu
sagen: Das menschliche Verdauungssystem ist, dank seiner Millionen Jahre
alten, bewegten Geschichte, sehr universell angelegt und kommt mit vielen
Nahrungsbestandteilen zurecht - aber
mit nichts ideal. Es krankt immer an
einer Stelle, wie alle „universellen, eierlegenden Wollmilchmastschweine“. Für
eine rein pflanzliche Nahrung ist unser
Verdauungstrakt viel zu kurz und für
eine reine Fleischnahrung zu lang.
Zu langsame Darmpassagen und
feste Stühle sollten mit erhöhtem
Frischkostanteil, reduzierten fleischlicher Nahrung und starker Einschränkung der Ge nußmittel wie Kakao,
Kaffee, Weißmehl und Alkohol reguliert werden. Es entstehen sonst Fäulnisprodukte, die unseren Organismus
erheblich belasten und zu starken
Intoxikationen führen.
Zu schnelle Darmpassagen, oft mit unverdauten Nahrungsbestandteilen, können mit geringen Essensmengen und
sehr gutem Kauen und Einspeicheln
ausgeglichen werden. Es kann hier zu
Mangelerscheinungen und zu Gärungsintoxikation kommen.
Klappt es damit immer noch nicht oder
stimmt die Färbung des Stuhles nicht,
müssen Leber und Bauchspeicheldrüse,
und meist auch die Darmflora, therapeutisch regeneriert werden.
7. Reaktivierung der natürlichen
Intuition durch Fasten
Unsere Geschmackssensoren sind
durch eine oft jahrzehntelange degenerierte Ernährung mit chemischen Substanzen, Geschmacksverstärkern, Süßstoffen etc. so verfälscht, daß sie uns
nicht mehr zuverlässig anzeigen, was
uns gut tut. Während einer Fastenzeit
stellt sich der Körper nicht nur auf einen
Reinigungs-, Regenerations- und Ausscheidungsvorgang um, sondern resensibilisiert sein natürliches Geschmacksempfinden.
Das merken Sie daran, wie sich nach
einer Fastenzeit die Körperreaktionen
auf bestimmte Lebens- und Genußmittel
verändern.
Werden Sie sich dieser Reaktionen bewußt und benutzen Sie sie zur Zusammenstellung Ihres Menüplanes und
Ihrer Lebensgestaltung. Dadurch lassen sich anhaltend unerwünschte
Abhängigkeiten und Gewohnheiten ver앸
ändern.
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:57 Seite 33
Wir
Diagnostik und Therapie
Im Gegensatz zu Diäten ist dem Kör per das Fasten durchaus bekannt. Bei
vielen Erkrankungen, Streß oder
Lebenskrisen vergeht der Appetit von
selbst, und wir fasten 5-7 Tage. Dies
macht jedes kranke Tier, und auch
Kinder verweigern natürlicherweise
die Nahrung bei Erkrankungen. Län gere Fasten zeiten wurden überwiegend bei religiösen Einweihungen und
Ritualen benutzt. Sie sollten nicht zu
häufig durchgeführt werden. Sie sind
bei komplexen Er krankungen aber
auch ein einfaches Heilmittel, sollten
aber nur unter ständiger Aufsicht
erfahrener Therapeuten durchgeführt
werden.
Für die Praxis
1. Fasten schult die natürliche Intuition,
das Hungergefühl und das Nahrungsbedürfnis.
2. Fasten ermöglicht eine schnellere
Änderung einer negativen Er nährungsprägung.
3. Fasten dient zur Ausscheidung von
Giftstoffen aus Körperstoffwechsel,
Udo Pollmer; Prost Mahlzeit! Krank durch
gesunde Ernährung; Kiepenheuer & Witsch
Karl O. Glaesel; Heilung ohne Wunder und
Nebenwirkungen; Labor Glaesel Verlag
Konstanz
Koerber/Männle/Leitzmann; Vollwerternährung; Haug Verlag
•
„Schalthebel“ im Herzen
Noch eher am Beginn ihrer Studie stehen Forscher der Charité-Universitätsmedizin und des Max-Delbrück Centrums für molekulare Medizin in Berlin,
Bei der Herzinsuffizienz ist das Herz nicht
mehr in der Lage, ausreichend Blut durch
앸
den Körper zu pumpen. Oft erstes
Diagnostik und Therapie
Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse essen, um das Herz zu schützen,
lautete bisher die Empfehlung von Experten. Seit ein paar Wochen wissen sie
es besser: Achtmal am Tag sollte der
Mensch zu Apfel oder Paprika greifen,
um sein Risiko zu verringern, an einer
koronaren Herzkrankheit (KHK) zu sterben, weist das jüngst veröffentlichte
Ergebnis der EPIC-Herzstudie aus1. Britische Forscher der Universität Oxford
hatten 1992 mit ihrer Studie begonnen,
an der 313.074 Frauen und Männer aus
acht europäischen Ländern über einen
Zeitraum von 8,4 Jahren teilnahmen. Die
Probanden waren im Mittel 54 Jahre alt
und hatten noch keinen Herzinfarkt oder
Schlaganfall erlitten. Innerhalb der
Beobachtungszeit starben 1636 Teilnehmer an einer KHK.
Literatur
seit sie vor gut einem Jahr die Funktion
des Proteins Connective Tissue Growth
Factor (CTGF) im Herzen aufgeklärt und
damit einen molekularen Schalter für die
Herzinsuffienz entdeckt haben. Das
Team um Dr. Cemil Özcelik und Dr.
Anna Panek vom Experimental and
Clinical Research Center zeigte erstmals, daß dieses Molekül eine Art
Schalthebel im Herzen ist. Der Wachstumsfaktor schützt zunächst vor Herzschwäche, begünstigt aber langfristig
die Entstehung einer Herzinsuffizienz,
berichten die Wissenschaftler im OnlineJournal PloS ONE2.
Neue Erkenntnisse tun dem Herzen gut
Martina Schneider, Heilpraktikerin
Nahrung, Umwelt, Genußmittel und
Parasiten.
4. Fasten ermöglicht eine bessere Anpassung an die veränderte Umwelt
und Nahrungssituation.
risiko infolge einer KHK, einer der häufigsten Todesursachen in Europa, um 22
Prozent verringert. Ein solch hoher
Konsum wurde von fast jedem fünften
Teilnehmer erreicht. Doch auch bei
weniger als acht Portionen wurde ein
deutlicher positiver Effekt registriert.
In der Herzstudie erfaßt wurde unter
anderem der Verbrauch von Obst und
Gemüse. Entsprechend ihres täglichen
Obst- und Gemüseverzehrs hatten die
Forscher die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt: jene mit weniger als drei Por tionen und jene mit drei, vier bis hin zu
acht Portionen am Tag. Eine Portion entspricht dabei einem mittelgroßen Apfel
oder einer kleinen Karotte. Bei einer
Verzehrmenge von acht Portionen Obst
und Gemüse am Tag war das Sterbe-
Wir 2/11 • Juni 2011
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Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:58 Seite 34
Wir
Kennzeichen der Erkrankung: Luftnot
bei körperlichen Tätigkeiten. Auslöser
sind Erkrankungen der Herzkranzgefäße, die von Bluthochdruck oder Herzmuskelentzündungen verursacht wurden oder genetisch bedingt sind. Das
Herz reagiert auf die Muskelschwäche
mit einer Verdickung der Herzwand, um
der Situation möglichst gerecht zu werden. Hält die Unterversorgung mit Blut
aber länger an, verliert der Herzmuskel
an Pumpkraft, Herzmuskelzellen sterben ab, eine Fibrose (krankhafte Ver mehrung von Bindegewebe) entsteht.
Wissenschaftler waren bisher davon
ausgegangen, daß das Protein CTGF
erst nach Ausbruch einer Fibrose den
Krankheitsverlauf negativ beeinflußt. Die
Rolle als Schalthebel, also zuerst als
Schutzfaktor und dann als Verstärker für
eine Herzinsuffizienz, ist neu. Anna
Panek wies diese Wirkung an Mäusen
nach. Diese wurden genetisch so verändert, daß sie verstärkt CTGF bildeten.
Eine Überproduktion im Herzen der jungen Mäuse verbesserte zunächst die
Anpassungsfähigkeit des Herzmuskels.
Bei anhaltender CTGF-Stimulation entwickelten die Tiere jedoch eine Herzschwäche und starben frühzeitig daran.
Nach der Diagnose Herzinsuffizienz
stirbt trotz großer Fortschritte in der
Therapie fast jeder dritte Patient innerhalb des ersten Jahres. „Die Aufklärung
der molekularen Mechanismen ist daher
dringend notwendig, um neue Wirkstoffe
zu entwickeln“, sagt Cemil Özcelik. „Ein
erhöhter CTGF-Wert könnte auch beim
Menschen als Hinweis auf eine drohende Herzschwäche dienen“ – was nun in
Berlin untersucht wird.
Hormon als Ursache
Zeitgleich wurde eine neue Ursache für
Herzsinsuffizienz entdeckt. Mediziner
stießen auf ein von Fettzellen produziertes Hormon, das für Herzerkrankungen
verantwortlich sein kann. Sie wollen nun
einen Hemmer entwickeln, um das
Protein namens FABP4 (fatty acid binding protein 4) daran zu hindern, sich an
Herzmuskelzellen zu binden. Bei der
Studie wurde eine direkte Auswirkung
Seite 34
Diagnostik und Therapie
von FABP4 auf das Herz nachgewiesen.
Fettgewebe funktioniere wie eine Drüse,
erklärten die Forscher, es produziere
Hormone, die ins Blut abgegeben würden und von dort zum Herzmuskel
gelangten. FABP4, dessen Produktion
bei Übergewichtigen erhöht sei, „kommt
vermutlich bei der Schädigung des Herzens eine Schlüsselfunktion zu“.3
Eisen gibt neue Kraft
Bei Herzinsuffizienzpatienten, die einen
Eisenmangel aufweisen, verbessert die
i.v. Eisensubstitution sowohl die Symptomatik als auch die Belastbarkeit. Dies ist
das Resümee aus FAIR-HF, der ersten
erfolgreichen Phase-III-Studie seit langem in der symptomatischen Therapie
der Herzinsuffizienz. FAIR-HF steht für
Ferinject Assessment in Patients with
Iron Deficiency and Chronic Heart
Failure.
In FAIR-HF wurden 459 Patienten mit
chronischer Herzinsuffizienz und nachgewiesenem Eisendefizit (SerumFerritin < 100 µg/l oder < 300 µg/l bei
einer Transferrinsättigung unter 20%)
randomisiert, erläutert Professor Stefan
Anker von der Charité Berlin: Zwei
Drittel der Patienten erhielten einmal
wöchentlich 200 mg Eisen i.v. in Form
von Eisencarboxymaltose bis zum
Ausgleich des Eisendefizits, danach nur
noch einmal monatlich. Ein Drittel der
Patienten erhielt Placeboinjektionen.
Sechs Monate dauerte die Studie.
„Primäre Endpunkte waren der von den
Patienten berichtete Gesundheitsstatus
sowie das Herzinsuffizienzstadium nach
24 Wochen, sekundäre Endpunkte die
Belastbarkeit im Sechs-Minuten-Gehtest
sowie die Lebensqualität.“ In allen Parametern, führt Anker aus, zeigten sich die
Patienten der Verumgruppe deutlich verbessert gegenüber der Placebogruppe:
50 Prozent vs. 28 Prozent fühlten sich
bei Studienende gesünder, 47 Prozent
vs. 30 Prozent der Patienten verbesserten sich in die NYHA4-Klassen I und II,
die Sechs-Minuten-Gehstrecke verlängerte sich um 39 vs. 9 Meter. „Die Behandlung wurde gut vertragen. Bei klini-
schen Endpunkten zeigten sich keine
Unterschiede.“
Die Verbesserungen waren unabhängig
davon, ob eine manifeste Anämie vorlag
oder nicht. Obwohl viele Patienten mit
Herzinsuffizienz eine Anämie aufweisen
und Eisenmangel eine häufige Anämieursache ist, scheint „der Eisenmangel
für sich allein ein wichtiges therapeutisches Ziel bei Herzinsuffizienz zu sein,
das einfach zu diagnostizieren und zu
behandeln ist. Daher sollte bei Herzschwäche immer das Eisen bestimmt
werden“, sagt Anker.
Omega 3 stärkt
Eine Behandlung mit hoch dosierten
Omega-3-Fettsäuren kann bei Herzinsuffizienz die kardiale Funktion verbessern. Die Therapie mit mehrfach ungesättigten n-3-Fettsäuren (n-3 PUFAs)
senkt bei Patienten mit symptomatischer
Herzinsuffizienz die Sterberate und verringert die Zahl der Krankenhausaufenthalte infolge Herz-Kreislauf-Beschwerden.5
Diabetiker können Endothelfunktion und
Lipidwerte verbessern, wenn sie täglich
Walnüssen gut zusprechen. Bei der
Jahrestagung 2010 des American College of Preventive Medicine wurde eine
randomisierte Cross-over-Studie mit 24
Typ-2-Diabetikern vorgestellt.6 Die Probanden erhielten jeweils acht Wochen
lang ihre gewohnte Diät oder täglich
56 mg Walnüsse zusätzlich. Unter der
Nußdiät verbesserte sich die Endothelfunktion deutlich, auch der LDLCholesterinwert wurde günstig beeinflußt. Die Forscher führen die guten
Ergebnisse einer „Nußdiät“ auf den
hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren
zurück. Zudem wirkt der Verzehr von
Walnüssen einer Übersäuerung des
Organismus entgegen, die Hauptursache für einen Herzinfarkt ist. Wer an
Adipositas oder metabolischem Syndrom leidet und beginnt, während des
Erlernens eines gesünderen Lebensstils
etwa 16 Walnußkerne pro Tag zu essen,
hat gute Chancen darauf, daß sich sein
Zustand innerhalb von drei Monaten
deutlich verbessert7: Der Bauchumfang
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Diagnostik und Therapie
geht zurück, das Gewicht sinkt, Blutfettund Blutdruckwerte fangen an, sich zu
normalisieren.
Riskanter Mangel
Einseitige und fettreiche Ernährung,
mangelnde Bewegung, Übergewicht,
Diabetes, Hypertonie, Rauchen oder
erhöhter Alkoholkonsum sind klassische
Risikofaktoren, um eine Herzerkrankung
zu erleiden. Aktuellen Forschungen
zufolge könnte sich ein neuer Faktor
dazugesellen: ein Vitamin-D-Mangel.
Menschen mit zu wenig Vitamin D im
Blut scheinen häufiger tödliche HerzKreislauf-Leiden wie Herzinfarkte und
Schlaganfälle zu erleiden als solche mit
genügend Vitamin D. Zu diesem Schluß
kommen US-amerikanische Wissenschaftler in einer Studie8, an der mehr
als 15 000 durchschnittlich 45 Jahre alte
Amerikaner mitgewirkt haben.
Vitamin D ist ein Signalstoff, der die
Aufnahme von Kalzium aus dem Darm
fördert. Ein zu geringer Blutgehalt des
bei Sonneneinstrahlung in der Haut
erzeugten Cholesterin-Abkömmlings
wurde wiederholt mit der Entstehung
von Herz-Kreislauf-Leiden in Verbindung
gebracht. Den größten Teil seines
Bedarfs an Vitamin D deckt der Körper
selbst, wenn er genügend Sonnenstrahlung erhält, nur ein geringer Teil stammt
aus der Nahrung (einige Fischarten,
Lebertran und Avocados enthalten
Vitamin D).
Was das Ausmaß der Gefährdung
angeht, hatten Probanden mit weniger
als 18 ng/ml Vitamin D im Blut ein um 40
Prozent höheres Risiko für tödliche
Herz-Kreislauf-Attacken als solche mit
besser gefüllten Vitaminspeichern. Eine
Rolle scheint dabei der Einfluß des
Signalstoffs auf den Blutdruck zu spielen. So hemmt Vitamin D die Aktivität
des blutdrucksteigernden Hormons Angiotensin und könnte folglich vor
Bluthochdruck schützen. Umgekehrt
geht ein Mangel des Kalziumregulators
mit erhöhten Blutdruckwerten einher.
Außerdem gibt es Hinweise darauf, daß
Vitamin D die Gefäße vor arteriosklerotischen Schäden schützt.
Wir 2/11 • Juni 2011
Hinzu kommt eine Erkenntnis: Fast alle
Zellen des menschlichen Körpers haben
Andockstellen für den Signalstoff. Zu
geringe Vorräte des Vitamins könnten
somit außer den bekannten Störungen
– etwa Knochenauszehrung, Muskelschwäche und Infektanfälligkeit – noch
eine Vielzahl weiterer Gesundheitsschäden hervorrufen. Offenbar immer
weniger Menschen haben ausreichende
Mengen Vitamin D gespeichert, stellen
die Forscher fest; als Hauptgründe dafür
vermuten sie „Stubenhockerei, Umweltverschmutzung und die ständige Anwendung von Sonnenschutzcremes“.
Süße Medizin
Wer dunkle (hoher Kakaoanteil) Schokolade ißt, kann nicht nur einem Herzinfarkt vorbeugen – auch nach einem
erlebten Infarkt schützt Schokolade das
Herz. Dies stellte ein Forscherteam um
Imre Janszky vom Karolinska Institut in
Stockholm, Schweden, in einer Studie
mit Teilnehmern des Stockholm Heart
Epidemiology Program fest.9 1169 Patienten waren untersucht worden, die
einen ersten Herzinfarkt erlitten hatten
und nicht an Diabetes erkrankt waren.
Während des Krankenhausaufenthaltes
berichteten die Patienten über ihren
Schokoladenkonsum der vergangenen
zwölf Monate.
Die acht Jahre andauernde Nachbeobachtung der Teilnehmer ergab eine
starke umgekehrte Assoziation zwischen dem Konsum dunkler Schokolade
und der kardialen Mortalität. Verglichen
mit Personen, die niemals Schokolade
aßen, wiesen jene mit zwei- bis dreimal
wöchentlichem Schokoladenkonsum
eine dreimal geringere Wahrscheinlichkeit auf, in den darauf folgenden Jahren
an einem Herzinfarkt zu sterben. Das
Essen anderer Süßigkeiten war nicht mit
der kardialen Mortalität oder Gesamtmortalität assoziiert.
Die positive Wirkung ist zurückzuführen
auf die im Kakao enthaltenen Antioxidantien, die schützend wirken. Vorsicht ist allerdings bei einem übermäßigen Konsum von Schokolade geboten,
Wir
da Übergewicht wiederum ein bekannter
Risikofaktor für den Herzinfarkt ist.
Der moderate Konsum von Kakao oder
dunkler Schokolade reduziert LDLCholesterinwerte – aber nicht bei allen
Menschen, so das Ergebnis einer Analyse von acht Studien mit 215 Studienteilnehmern.10 Das Gesamtcholesterin
war um die gleiche Menge gesenkt. In
den drei Untersuchungen mit der höchsten Studienqualität allerdings wirkte
sich Kakao nicht auf die Cholesterinwerte aus. Weitere Analysen zeigten, daß nur Studienteilnehmer profitierten, die kleine Mengen Kakao mit einem
Gehalt von maximal 260 Milligramm an
Polyphenolen zu sich nahmen. Der
Kakaokonsum konnte bei gesunden
Teilnehmern die Cholesterinwerte nicht
senken, bei Patienten mit Risikofaktoren
für Herzerkrankungen oder Diabetes
jedoch sank das LDL um durchschnittlich 8 mg/dl.
Polyphenole sind Antioxidantien, die in
Früchten, Gemüse, Schokolade und
Rotwein vorkommen. 35,5 Gramm
Milchschokolade enthalten etwa 300
Milligramm Polyphenole.
Inzwischen haben australische Forscher
entdeckt: Dunkle Schokolade senkt den
Blutdruck tatsächlich – etwas. Bei Hochdruckpatienten war der Effekt im Schnitt
immerhin so hoch wie durch eine halbe
Stunde Bewegung am Tag. Bei Probanden mit normalem Blutdruck zeigte
sich dagegen keine Wirkung, hat das
Team um Dr. Karin Ried von der
Universität von Adelaide festgestellt11.
Als Vorbeugung gegen hohen Blutdruck
eigne sich Schokolade daher nicht.
Die Forscher hatten 13 Einzelstudien
zum Thema Schokolade und Blutdruck
zusammengefaßt und analysiert. Bei den
Hochdruckpatienten sank der systolische
Blutdruck-Wert demnach im Mittel um
5 mmHG. Dunkle Schokolade und Kakao
enthalten Flavonoide, welche die Blutgefäße weiten, was den Blutdruck senkt.
Aber auch hier gilt: Wer zuviel Schokolade ißt, wird wahrscheinlich übergewichtig, dies wiederum ist bekannter
Risikofaktor für Bluthochdruck.
앸
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Wir
Da kann eine Kneippkur weiterhelfen.
Was Naturheilkundige längst wissen,
haben deutsche Ärzte nun nachgewiesen: Die Wirkung einer antihypertensiven Standardtherapie kann durch hydrotherapeutische Anwendungen nach
Kneipp verstärkt werden.
Deutsche Ärzte randomisierten 98
Hypertoniker, die zu einer stationären
Reha eingewiesen worden waren, in
zwei Gruppen. Die Experimentalgruppe
erhielt pro Woche fünf bis zwölf
Kneipp’sche Anwendungen mittlerer
Reizstärke. Daneben kamen die kliniküblichen Therapien zur Anwendung wie
Bewegungstherapie, Ernährungstherapie, Entspannungstraining, Raucherentwöhnung, Phytotherapie und synthetische Antihypertensiva. Die Kontrollgruppe wurde ebenso therapiert, jedoch
ohne Kneipp’sche Anwendungen.
Die Therapiedauer betrug drei Wochen.
In diesem Zeitraum fielen die systolischen Blutdruckwerte über 24 Stunden
und unter 100-Watt-Belastung in der
Experimentalgruppe bemerkenswert
deutlicher ab als in der Kontrollgruppe.
Die Autoren meinen daher, daß hydrotherapeutische Anwendungen nach
Kneipp den antihypertensiven Effekt
einer Standardtherapie verstärken.12
Diagnostik und Therapie
„Unsere Ergebnisse zeigen, daß die
Vorteile des Kaffee- und Teetrinkens
nicht mit einem erhöhten Risiko von
Schlaganfällen oder Tod durch andere
Erkrankungen verbunden sind“, sagte
die Leiterin der Studie, Yvonne van der
Schouw. 13 Jahre lang waren Auskünfte
von 37 514 Menschen zu deren Kaffeeund Teeverbrauch zusammengetragen
und die Angaben mit Fällen von
Herzerkrankungen und Tod in diesem
Personenkreis verglichen worden.13
Therapeutische Möglichkeiten
Phytotherapie
Etwa zwei Monate Einnahmezeit braucht
Crataegus (Weißdorn), bis er vollständig
Wirkung zeigt. Nachgewiesen ist, daß
Patienten, die regelmäßig auf einem
Ergometer ihre maximale Leistungsfähigkeit prüften, unter der Therapie mit
Weißdorn-Extrakt deutlich leistungsfähiger und belastbarer wurden als unter
Einnahme eines Placebos. Kurzatmigkeit und Müdigkeit wurden weniger, der
Index des kardialen Sauerstoffverbrauchs nahm deutlich ab. Nebenwir kungen wurden nur selten beobachtet
und wenn sie auftraten, waren sie geringfügig und schnell vorbei.14
Öfters Tee trinken
Schwarzer und grüner Tee und Kaffee
senken bei moderatem Genuß das
Risiko von Herzerkrankungen. Wissenschaftler im niederländischen Utrecht
fanden in einer Langzeitstudie heraus:
Drei bis sechs Tassen Tee pro Tag können die Gefahr, an einem Herzleiden zu
sterben, um bis zu 45 Prozent verringern. Bei mehr als sechs Tassen Tee sei
das Risiko für Herzkrankheiten um 36
Prozent geringer als für Menschen, die
weniger als eine Tasse pro Tag trinken.
Nicht ganz so wirkungsvoll sieht das
Ergebnis für Kaffeetrinker aus: Zwei bis
vier Tassen am Tag können das Risiko
von Herzerkrankungen „immerhin noch
um 20 Prozent senken“. Für Tee und für
Kaffee gilt nach der Studie indes: Keines
von beiden begünstigt Schlaganfälle.
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Weißdorn
Für die Arzneidrogen der Neuzeit werden Blüten, Blätter und Früchte von
Sträuchern vor allem aus Ost- und Südosteuropa verarbeitet, die im Frühjahr
gesammelt und getrocknet worden sind.
Vor allem die Früchte werden in der
Traditionellen Chinesischen Medizin als
Extrakt verwendet. Er wird oral eingenommen, um chronischen Herzerkrankungen wie Stauungsinsuffizienz oder
Herzrhythmusstörungen wirksam zu begegnen, ebenfalls in einem akuten Fall
von Angina pectoris. Chinesische Ärzte
nutzen Weißdorn, um die Kraft des
Herzens zu erhöhen und die herznahen
Arterien zu entspannen – und als Mittel
gegen zu niedrigen Blutdruck.
Inhaltsstoffe sind oligomere Procyanidine, Flavone, Flavonole und Gerbstoffe.
Procyanidine und Flavonoide sind
hauptsächlich für die heilende Wirkung
verantwortlich, da antioxidativ und entzündungshemmend. Die Durchblutung
in den Koronargefäßen wird gesteigert,
so daß der Herzmuskel besser durchblutet wird und das ganze Herz leistungsfähiger wird. In den peripheren
Arterien nimmt der Gefäßwiderstand ab,
was eine insgesamt bessere Durchblutung fördert. Phytotherapeuten empfehlen Weißdorn bei funktionellen Herzbeschwerden, koronarer Herzerkrankung, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Arteriosklerose, beim Altersherz. Hilfe verspricht die Droge auch bei
Herzmuskelschwäche nach überstandener Infektionskrankheit.
Teerezepturen
• Der klassische Herztee: Weißdornblüten, Weißdornblätter, Mistelkraut
zu gleichen Teilen mischen lassen.
1 bis 2 Tl für 1 Tasse Wasser als Aufguß. Zwei Monate lang morgens und
abends 1 Tasse trinken. Vor der nächsten Kur vier Wochen pausieren.
• Zur Herzstärkung: 10 g Hopfenzapfen, 20 g Gottesgnadenkraut,
20 g Weißdornkraut mischen lassen.
1 Tl auf 1 Tasse siedendes Wasser,
2 x täglich lauwarm trinken.
• Zur Herzstärkung und beruhigend:
30 g Weißdornblüten, 20 g Melisse,
20 g Hirtentäschelkraut, 20 g Herzgespannkraut. 1 bis 2 Tl für 1 Tasse
Wasser als Aufguß, 2 bis 3 Tassen
täglich trinken.
• Nervlich bedingte Herzbeschwerden:
1 El Maiglöckchenblüten, 2 El Fenchel, 3 El Pfefferminzblätter, 4 El Baldrian. 1 Tl der Mischung in 1 Tasse
Wasser kalt ansetzen und nach dem
Aufkochen trinken. Nach zwei Wo-
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Wir
Diagnostik und Therapie
chen täglichem Genuß eine Woche
Pause machen.
• Blutdruck ausgleichend: 30 g Mistelkraut und Misteläste, 30 g Erdrauchkraut, 20 g Weißdornblüten,
20 g Herzgespannkraut. 1 bis 2 Tl für
1 Tasse Wasser als Aufguß, 3 x täglich zwischen den Mahlzeiten 1 Tasse
Tee trinken.
Bewährt haben sich außerdem die
Gaben von Q 10 und L-Carnitin. LCarnitin ist eine natürlich vorkommende
chemische Verbindung, die der menschliche Organismus aus den Aminosäuren
Lysin und Methionin selbst herstellen
kann, die aber hauptsächlich über rotes
Fleisch aufgenommen wird.
von Beschwerden eine Pause einlegen.
Ein sporttherapeutisch kontrolliertes
„Intervalltraining“, bei dem für wenige
Sekunden die Muskeln belastet werden,
ohne das Herz anzustrengen, kann
dienlich sein: Die Wiederholungen
führen zu einer Ökonomisierung der
Muskeltätigkeit, was sich langfristig entlastend auf die Herzinsuffizienz auswirkt.
Kombiniert mit Bewegung
Kombiniert mit Ernährung
Täglich acht Portionen Obst und in
Raps- oder Olivenöl gegartes oder leicht
gegrilltes Gemüse tun Herz und
Gefäßen gut, dazu mindestens dreimal
pro Woche Fisch essen. Zum Nachtisch
sind ein Riegel dunkle Schokolade am
Tag und acht Wallnußkerne zu empfehlen, zum Abendessen ein Glas Rotwein.
Zum möglichst fruchtigen Frühstück eine
Tasse Grünen Tee (drei Minuten und
nicht länger ziehen lassen) trinken.
Kombiniert mit
Nahrungsergänzung
Bei Herzinsuffizienz sinnvoll ist je nach
Patient die Zufuhr von Kalium und/oder
Magnesium und Eisen. Zudem sollte ein
Vitamin D-Mangel ausgeglichen werden, vor allem bei älteren Patienten.
NYHA I: Alle sportlichen Betätigungen
ohne Überanstrengung, vorrangig Ausdauersport, bei dem 60 bis 75 Prozent
der maximalen Leistungsfähigkeit erreicht werden, dienen dem Herzen,
Preßatmung wegen Spitzenbelastungen
sind allerdings unbedingt zu vermeiden.
Ein Belastungs-EKG gibt genaue
Auskunft.
NYHA II: Hier gilt fast dasselbe, nur daß
im Ausdauerbereich nicht mehr als 65
Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit anzustreben sind. Sobald beim
Sport Beschwerden wie Luftnot auftreten, eine Pause machen und anschließend die Belastungsintensität verringern.
NYHA III: Spazierengehen oder leichte
Gymnastik sind möglich. Bei Auftreten
NYHA IV: Hier helfen nur noch Ruhe
und passive Bewegungen mit Hilfe eines
Therapeuten.
Quellen
1 Francesca L. Crowe et al., European Heart
Journal: “Fruit and vegetable intake and mortality from ischaemic heart disease: results
from the European Prospective Investigation
into Cancer and Nutrition (EPIC)-Heart study,
published 17.01.2011
2 http://www.plosone.org/article/info%3Adoi
%2F10.1371%2Fjournal.pone.0006743
3 http://mk3.uniklinikum-dresden.de
4 Die NYHA-Klassifikation ist ein ursprünglich von der New York Heart Association veröffentlichtes Schema zur Einteilung von
Herzkrankheiten
5 Savina Nodari et al.: “Effects of n-3 Polyunsaturated Fatty Acids on Left Ventricular
앸
Gnadenhof „Lebenswürde für Tiere e.V.“
Einmalig in ganz Deutschland kümmert sich dieser Gnadenhof im Allgäu fast ausschließlich um „gefährliche Hunde“ und aggressive
sowie schwer mißhandelte Tiere. Ein großer Teil der Lebewesen besteht aus von der Polizei beschlagnahmten Tieren, die sonst
eingeschläfert werden müßten. Das Vertrauen zum Mensch erlernen sie auf dem Gnadenhof grundlegend neu.
Bisher hat sich Christiane Rohn mit über 770 Schicksalen von Hunden auseinandergesetzt. Schon als Mädchen konnte sie mit
Hunden umgehen, um die andere einen großen Bogen machten, als spürte sie deren Seelen. Hunderte Male ist Christiane Rohn
ohne jeden Schutz in Zwinger gegangen. Immer wieder dasselbe Phänomen: Es passiert nichts. Im Gegenteil: Die Hunde fühlen
sich in Christianes Umgebung sicher. Sie ordnen sich ihr unter. Freiwillig, gerne sogar.
Mit Ruhe, Konsequenz und natürlicher Autorität gelingt es ihr, aus den früheren wilden Kerlen, die von der Polizei mit Fangstangen in die Zwinger getrieben wurden,
zutrauliche, oft über die Maßen zärtliche Tiere zu machen, die ihr Leben auf dem Gnadenhof genießen und niemandem mehr etwas zu Leide tun.
Ihrer Erfahrung nach entstehen Aggression und Gefährlichkeit oftmals durch Fehlverhalten und Unwissenheit der früheren Besitzer. Statt für Orientierung zu sorgen, schlagen sie, vermenschlichen oder stiften Verwirrung. Kein Wunder, daß sensible Tiere mit Verhaltensstörung reagieren. Viele der Tiere können nach intensiver Arbeit sogar wieder an erfahrene Hundebesitzer abgegeben werden.
Ich bitte Sie deshalb herzlich um Ihre Unterstützung und bin für jede Hilfe sehr dankbar.
Gnadenhof Spendenkonto: Kreissparkasse Ravensburg, BLZ 650 501 10, Konto-Nr. 137 241
Gnadenhof „Lebenswürde für Tiere e. V.“
Argenhof, D-88279 Amtzell, Tel.: 0 75 22/707 967-0, Fax: 0 75 22/707 967-7
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Wir
Function and Functional Capacity in Patients
With Dilated Cardiomyopathy”, Journal of the
American College of Cardiology, doi:
10.1016/j.jacc.2010.11.017 (Published online
5 January 2011)
6 MMW Fortschr Med 2010; 152(9) Originalstudie: Ma Y et al. bei der Jahrestagung des
American College Preventive Medicine,
Crystal City, Virginia, Frühjahr 2010
7 vgl. Studie des Shanghai Institute for Biological Sciences, Hungyu Wu et al.: “Lifestyle
Counseling and Supplementation with Flaxseed or Walnuts Influence the Management
of Metabolic Syndrome”, Journal of Nutrition
2010/126300
Notfallbehandlung
Diagnostik und Therapie
Der unblutige Aderlaß
Jürgen Apitzsch, Medizinjournalist
Die gefährlichste aller koronaren
Herzerkrankungen ist der Herzinfarkt.
Seit es in Deutschland mehr Handies
als Einwohner gibt, hat sich die Situation verbessert, da schneller Hilfe
angefordert werden kann. Dennoch
bleibt der akute Myocardinfarkt mit
ca. 60.000 Todesfällen jährlich die
zweithäufigste Todesursache in
Deutschland. Dabei könnten viele der
Infarktpatienten gerettet werden
Diagnostik und Therapie
8 Annals of Family Medicine 8, 11–18 (2010)
9 Imre Janszky et al.: “Chocolate consumption and mortality following a first acute myocardial infarction: The Stockholm Heart Epidemiology Program”, Journal of Internal
Medicine 2009; 266: 248-257
10 L Jia et al.: “Short-term effect of cocoa
product consumption on lipide profile: A
meta-analysis of randomized controlled trials”, The American Journal of Clinical
Nutrition 2010; doi:10.3945/ajcn.2009.28202
11 Karin Ried et al. : “Does chocolate reduce
blood pressure? A meta-analysis”, BMC
Medicine 2010, doi:10.1186/1741-7015-8-39
12 E. M. Jacob, E. Volger: “Blutdrucksenkung
durch Hydrotherapie: eine randomisierte,
kontrollierte Studie bei leichter bis mittelschwerer Hypertonie“, Phys. Med. Rehab.
Kuror.19 (2009) 162-168
13 Yvonne T. van der Schouw, J. Margot de
Koning Gans et al.: „Tea and Coffee Consumption and Cardiovascular Morbidity and
Mortality”, Arteriosclerosis, Thrombosis, and
Vascular Biology. 2010;30:1665
14 Wolf-Dieter Storl: „Das Herz und seine
heilenden Pflanzen“, AT Verlag
15 Volker Schmiedel/Matthias Augustin: „Handbuch Naturheilkunde“, Kapitel Herzschwäche,
Urban & Fischer/Elsevier GmbH
durch eine ebenso einfache wie wirksame Methode, den unblutigen Aderlaß.
da sich in dem geschwollenen Lungengewebe die Diffusionsstrecke zwischen
Lungenkapillaren und Lungenbläschen
deutlich vergrößert. Zugleich führen die
Flüssigkeitseintritte in die Lunge zu
einem deutlich hörbaren Brodeln und
Rasseln bei der Atmung. Die Notfallmedizin spricht von ohrfernen Rasselgeräuschen, die selbst aus einiger Entfernung
noch gut hörbar sind.
Von einem Herzinfarkt kann gleichermaßen die linke als auch die rechte
Herzhälfte betroffen sein. Während sich
bei einem Rechtsherzinfarkt das Blut in
den Körperkreislauf zurückstaut, was
sich an Venenschwellungen, insbesondere an der Unterzungenvene, schnell
erkennen läßt, betrifft ein Linksherzinfarkt den Lungenkreislauf.
Durch den starken Druck des rückgestauten Blutes in den Lungengefäßen
tritt aus dem Blutplasma flüssiges Transsudat in die Alveolen des Lungengewebes über. Der Gasaustausch in der
Lunge wird dabei massiv eingeschränkt,
•
An dieser Stelle kommt der unblutige
Aderlaß ins Spiel. Um ein drohendes
Lungenödem zu verhindern, gilt es vor
allem, das Herz zu entlasten. Das
menschliche Herz bewegt am Tag rund
8.640 Liter Blut, ohne auch nur eine
Minute pausieren zu dürfen. Pro Minute
sind dies etwa 6 Liter. Um das angeschlagene Pumporgan zu entlasten, ist
es daher wichtig, diese Blutmenge zu
reduzieren. Man spricht von einer Senkung der Herzvorlast. Dazu ist es notwendig, den Patienten liegend, aber mit
erhöhtem Oberkörper zu lagern, dadurch muß sein Herz bereits etwas
weniger an Blut bewegen.
Der unblutige Aderlaß selbst wird
durchgeführt anhand von drei Staubinden, die um jeweils drei seiner vier
Extremitäten gelegt werden. Die Staubinden sollen dabei keinesfalls den
arteriellen Zustrom in die Arme und
Beine unterbinden. Lediglich den venösen Rückfluß zum Herzen sollen sie
durch Stauung stark reduzieren, um so
das Herz des Patienten zu entlasten, bis
der Notarzt eintrifft. Durch dieses weniger starke, partielle Abbinden der
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Wir
Diagnostik und Therapie
Extremitäten werden kostbare Minuten
gewonnen.
Dabei können gleichermaßen Gürtel,
Halstücher oder auch Binden aus dem
Verbandskasten zum Einsatz kommen,
die elegantere Methode jedoch ist das
Anlegen von drei bis vier Blutdruckmanschetten. Von diesen werden drei auf
etwa 30 bis 40 mmHG aufgepumpt. Da
der Druck im venösen Schenkel zwischen 5 und 15 mmHG liegt, genügt
dies völlig, um den venösen Rückfluß
zum Herzen ausreichend zu unterbinden.
Wichtig!
Um keine Gewebeschäden in Armen
und Beinen zu riskieren, ist es notwendig, alle 15 Minuten eine der Extremi-
KoBe – Manuelle und ganzheitliche
Kopfbehandlung
Diagnostik und Therapie
Kai Piet Schneider, Heilpraktiker,
Masseur und med. Bademeister
Kopfschmerz und Migräne oder:
Eine Lanze brechen für eine
manuelle Therapie
Seit über 25 Jahren kommen fast
wöchentlich neue Kopfschmerz- und
Migräne-Patienten in meine Praxis und
erwarten oder erhoffen sich von mir eine
neue Alternative, um ihre Schmerzen
nach vielen Jahren endlich in den Griff
zu bekommen.
Die verschiedenen Migränearten und
die vielfältigen Kopfschmerztypen stellen eine „Volkskrankheit“ dar, die als
Erkrankung oder Begleitsymptom die
Lebensqualität der Betroffenen erheblich
mindert.
In der Differentialdiagnostik und in homöopathischen Repetitorien, in der TCM
sowie in vielen anderen Therapierichtungen füllt das Thema Kopfschmerzen und Migräne etliche Seiten.
Die meisten Patienten waren in ihrer
Verzweiflung schon „bei Pontius und
Pilatus“, alle möglichen Untersuchungen
wurden vorgenommen.
Viele Medikamente wurden schon eingenommen, viele Geräte angeschlossen, oft wurde auch schon akupunktiert,
gespritzt und infundiert. Die Medikamente reichen von Vitamin C über ASS
bis Emigran oder Beta-Blocker und auch
immer öfter Neuroleptika.
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Ursächlich werden Depressionen, psychosomatische Gründe, das Schmerzgedächtnis und andere Theorien angeführt, aber es gibt auch lapidares
Achselzucken bis hin zu den Aussagen
„Sie haben nichts“, oder gar „Damit
müssen Sie leben!“.
Die Patienten sind verzweifelt und fühlen
sich nicht ernst- und angenommen bzw.
„an die Hand genommen“.
Eine erfolgreiche, wenig bekannte
Möglichkeit die Hand zu reichen, mit der
ich mich seit 25 Jahren beschäftige, ist
das Konzept der
KoBe
(Kopfbehandlung)
täten wieder voll zu durchbluten. Die
Staubinde wird abgenommen und bei
der freigebliebenen Extremität angelegt.
So wechseln die drei Binden im Rotationsprinzip ständig reihum während
die zuletzt freigemachte Extremität sich
wieder erholen kann. Es empfiehlt sich
hierbei, im Uhrzeigersinn vorzugehen,
um nicht durcheinander zu kommen.
Der Patient wird es Ihnen danken.
•
wickelt und an meinen ersten Patienten
erprobt und reflektiert.
Im Laufe verschiedener Weiterbildungen
kamen bestimmte Aspekte und Griffe
dazu, wodurch sich das Konzept zur
Man. KoBe (Manuelle Kopfbehandlung)
vervollständigte.
Bei der Man. KoBe handelt es sich um
eine Kombination verschiedener manueller Techniken, z.B. aus der Lymphdrainage, der Osteopathie, aus klassischen und speziellen Massageformen,
Meridianmassage und Akupressur bis
hin zu Polaritytechniken.
Nach einer Nacken-Schulter-Massage
liegt der Patient entspannt auf dem
Rücken und sollte die Augen schließen,
da die Restmuskelspannung und die
Kontrollabgabe ein wichtiger Bestandteil
der Entspannung sind.
Schon während meiner Tätigkeit in der
physiotherapeutischen Abteilung der
RWTH Aachen (1986-1987) habe ich
mit einer Kollegin eine Massage speziell
für Kopfschmerzpatienten entwickelt und
an rund 200 stationären und ambulanten Patienten erproben können.
Das anschließende Öffnen der Lymphgefäße, sanfte Rotationen und Traktionen,
das spezielle Durcharbeiten der Meridiane
und ihrer Akupunkturpunkte, sowie von
Reflexzonen im Kopfbereich erfolgt langsam und speziell angepaßt. Die folgende
Gesichtsbehandlung wirkt entleerend, entspannend und wird durch die eingefügten
und anschließenden Lymphgriffe verstärkt.
Wir hatten damit bei vielen Grunder krankungen, die mit Kopfschmerzen und
Migräne einhergingen, einen sehr
großen und direkten Erfolg: bei > 80%
hatten wir eine direkte Linderung oder
Schmerzfreiheit und > 90% der Patienten empfanden die Behandlung als sehr
angenehm und wohltuend.
Die verwendeten Griffe sind in Dosierung und Abfolge besonders auf Kopfschmerz- und Migränepatienten ausgerichtet und stellen ein in sich geschlossenes Konzept dar. Die Techniken
sind schnell zu erlernen und wirken in
der vorgegeben Reihenfolge isoliert
ohne Ergänzungsmaßnahmen sehr gut.
Wie alle manuellen Grifftechniken habe
auch ich viele zunächst intuitiv ent-
Diese Technik ist bei den meisten An앸
spannungs- und streßbedingten
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Wir
Kopfschmerzen und Migräne indiziert,
aber auch bei anderen Erkrankungen
zeigen sich gute Erfolge z.B. bei: HWSSyndrom, Atlas-Axis-Sndrom, essentieller Hypertonie, Schwindel, Burn-OutSyndrom, Tinnitus, Tourette-Syndrom
u.a.
Die Therapie sollte zunächst wöchentlich angewendet werden und dauert 35
bis 50 Minuten, plus der wichtigen 10
Minuten Nachruhe.
Diagnostik und Therapie
Profundus (große Lymphknotenketten
an der Halsseite) und des Terminus
(Mündungsstelle der Lymphbahnen in
die obere Hohlvene in der Fossa clavicularis).
Schulmedizinisch ist das Lymphgefäßsystem noch immer ein vernachlässigtes Stiefkind. Auch in den manuellen
Techniken ist ein zu festes Arbeiten auf
den zarten Lymphgefäßen üblich und
wird meist nicht vor- bzw. nachbehandelt. Leider!
Nach einem Monat kann bei Schmerzfreiheit ein größeres Intervall gewählt
werden.
Die Patienten genießen die wohltuende
Behandlung, sie schlafen zum Ende oft
ein und gönnen sich dann auch ohne
Kopfschmerzen wenigstens einmal monatlich eine schöne manuelle Therapiestunde bei mir.
Inzwischen habe ich rund 30.000 KoBe
Behandlungen gegeben, 200 Therapeuten ausgebildet und eine ständige
Bestätigung dieser wirkungsvollen Therapie erfahren.
Ausgehend von der Annahme, daß
Kopfschmerzen fast ausschließlich hyper tensive Grundmuster beinhalten, ist
neben der beruhigenden und sanften
Art der Massage die Entlastung des
Lymphstaus besonders wichtig, da dieser sehr häufig Mitursache von Migräne
und Kopfschmerz ist. Das betrifft
besonders
das
Entleeren
des
Seite 40
Auch das geistige Einschalten des Therapeuten ist wichtig, um „channeln“ zu
können. Ich lasse mich auf den Patienten ein und muß die Dosierung und
Geschwindigkeit mit ihm/ihr in Resonanz bringen.
„Geht der Therapeut im Rapport in Trance, muß der Patient ihm folgen.“ (Dirk
Treusch)
Als ganzheitlich arbeitender Therapeut
sind natürlich auch die Hintergründe,
mögliche Ursachen und Auslöser der
Kopfschmerzen und Migräne sehr wichtig.
Wenn Patienten nach wenigen Behandlungen (oft schon nach der ersten!)
eine Veränderung wahrnehmen, und
man „einen Fuß in der Türe hat“, sind
sie oft so perplex und fragen sich, „warum niemand mit ihnen früher diese
Dinge gemacht hat, ganz ohne Medikamente“.
Ob die positive Wirkung dauerhaft oder
nur für kurze Zeit anhält, hängt stark von
der angewandten Behandlung, aber
auch von der Diätetik (Lebensführung)
des Patienten ab und davon, was er an
Änderungen in seinem Alltag umsetzen
kann.
Hierbei habe ich häufig die Augen
ge schlossen und lasse inzwischen
intuitiv meine Hände ihre Arbeit
machen.
Wenn sich die Befunde einer Wirbelsäulen-Untersuchung durch die Anamnese, Pulse, Zunge u.ä. bestätigen,
kann ziemlich schnell ein begleitendes
Behandlungskonzept erarbeitet werden,
in dem symptombezogene Aspekte und
kausale Hintergründe berücksichtigt
werden.
Neben dieser lymphogenen Wirkung
und der neuro- und myofascialen Wir kung, ist der psychische Aspekt dieser
Behandlung sehr entscheidend für den
Erfolg.
Der Zustand des Patienten während der
Man. KoBe ist als somnambul zu bezeichnen, und er befindet sich in einer
Trancestufe, die eine sehr tiefe Entspannung bewirkt, Selbstheilungskräfte
aktiviert, Polaritätsschwankungen in den
Zellen ausgleicht und gleichzeitig für
positive Suggestionen öffnet. So beobachtete eine Patientin: „Ich weiß nicht,
was du da machst, aber es ist, als ob du
mich auf eine andere Schiene setzt.“
Dies ist eine typische Beschreibung
eines Trancezustandes.
Hinzu kommt die Haltung als Therapeut.
Wenn man sich auf die Behandlung und
den Patienten einläßt, begibt man sich
selbst in eine Tranceähnlichen Zustand,
in der die Behandlung ähnlich einer
Meditation abläuft.
Akupunktur, homöopathische Mittel,
Hypnose oder ein diätetisches Gespräch sowie seelische und geistige
Aspekte werden mit einbezogen. Natürlich ist die begleitende Therapie
wichtig, um auch hintergründig etwas
zu verändern. So entstand die ganzheitliche Kopfbehandlung (Ganz.
KoBe), in der diese Ergänzungstherapien und ihre Aspekte berücksichtigt
werden.
Aber das Durchbrechen des Teufelskreises zwischen Anspannung, Streß,
Schonhaltung und Hypertension in den
verschiedenen Geweben mittels der
Man. KoBe ändert auch schon ursächlich die Situation des Patienten, auch
ohne ergänzende Verfahren und Hintergrundwissen.
Mein zentrales Anliegen ist, daß wir
uns zurückbesinnen sollten auf den
Ursprung des Wortes: Be-Hand-lung.
Wenn wir in unserer Arbeit wieder mehr
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:58 Seite 41
Wir
Diagnostik und Therapie
„Hand anlegen“, unterscheiden wir uns
deutlich von den ausgetretenen Pfaden
der Allopathie. Wir bieten so unseren
Patienten eine echte Alternative und
erzielen auch noch eine starke Anbindung durch die hohe Qualität der
Arbeit, die viel mehr erfaßt als das
Verabreichen eines Medikamentes.
Auch in Anbetracht der Entwicklungen im
Gesundheitsbereich, den Verordnungen
für Physiotherapeuten, boomender Wellneßangebote und steigender Medikamentenpreise, können wir einen Erfolg versprechenden therapeutischen Ansatz für
Kopfschmerz- und Migränepatienten mit
manuellen Techniken liefern.
Die Man. KoBe, bietet hier einen
äußerst variablen und in ihrer feinen
Abstimmung sehr erfolgreichen Weg der
manuellen Therapie.
„Legt Hand an und es wird euch geholfen“.
•
Zur Wirkung
Histamin – Der ständige Begleiter, nicht
nur bei Allergien
Diagnostik und Therapie
Ulrike Metzler, Heilpraktikerin
Durch Histamin können vielfältige
Symptome und bekannte Krankheitsbilder, z.B. auch Kopf- und Rückenschmerzen, ausgelöst werden. Histamin begleitet uns von der ersten
Minute des Lebens an bis zu unserem
Lebensende. Am Anfang des Lebens
steht eine befruchtete Eizelle und
bereits bevor sie sich teilt, setzt sie
Histamin frei.
Histamin wird nicht nur bei allergischen, d.h. immunologisch nachweisbaren Erkrankungen vom Organismus
gebildet, sondern spielt sowohl bei so
genannten pseudo-allergischen Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel
als auch bei der Entstehung und
Aufrechterhaltung von Schmerzen eine
große Rolle. Letztere Zusammenhänge
sind selbst in Fachkreisen häufig unbekannt. Fakt ist, daß durch Histamin
vielfältige Symptome und bekannte
Krankheitsbilder (wie Herzrhythmusstörungen, niedriger Blutdruck, Urticaria, Magen-/Darmstörungen, Rhinitis,
Asthma bronchiale, Kopf- und Rückenschmerzen etc.) ausgelöst werden können. Allerdings wird Histamin vom
Körper zugleich auch aktiv für eine
Reihe physiologischer Funktionen
gebildet. Histamin ist damit nicht grundsätzlich als „Feind” zu betrachten. Um
es mit den Worten von Paracelsus
(1493-1541) zu beschreiben: Dosis
sola venenum facit (Allein die Menge
macht das Gift.)
Wir 2/11 • Juni 2011
Vorkommen
Histamin kommt sowohl im tierischen
als auch pflanzlichen Organismus überwiegend in gebundener Form vor, teils
gespeichert als Heparinat in Mastzellen,
in Konjugation mit Essigsäure oder in
zum Teil noch unbekannten Bindungsformen. Der Darm zählt zu den Geweben mit dem höchsten Histamingehalt – dort ist Histamin an das Glycoprotein Mucin (ein strukturgebender
Bestandteil des Schleims auf den
Schleimhäuten) gebunden. Dies ist
wahrscheinlich auch der Grund dafür,
daß Histamin im Normalfall schon im
Darmlumen metabolisiert und daher
kaum absorbiert wird. Im Blut wird
Histamin an Fettsäuren und Glycoproteine gebunden, während sich im Gewebe verschiedene Bindungsformen mit
Aminosäuren finden.
Liberation
Es existieren zahlreiche exogene und
endogene Faktoren, die zu einer Freisetzung (Liberation) von Histamin –
meist durch Degranulation von Mastzellen und basophilen Granulozyten –
führen können: Jodhaltige Röntgenkontrastmittel, zahlreiche Medikamente –
auch Opioide (rund 90 verschiedene
Wirkstoffe stehen derzeit unter Verdacht), akute Magen-/Darminfekte, Helicobacter pylori, Candidosen sowie
HWS-Instabilitäten (Dr. Bodo Kuklinski).
Wird gleichzeitig eine histaminreiche
Ernährung praktiziert, ist „das Faß
schnell übergelaufen” und proinflammatorische Prozesse laufen ungehindert
ab.
Histamin hat nicht nur eine Bedeutung
bei Allergien vom Sofort-Typ, sondern
beeinflußt das gesamte Immunsystem
und ist für die Kardinalsymptome der
Entzündung verantwortlich: Rubor (Vasodilatation), Tumor (Erhöhung der Gefäßpermeabilität) und Dolor (Sensibilisierung der schmerzempfindlichen Nerven). Es wirkt dabei folgendermaßen:
• Erhöhung der Chemotaxis
• Induktion von T-Suppressor-Lymphozyten
• Hemmung der Antikörperproduktion
von B-Zellen
• Stimulierung der Freisetzung bestimmter Lymphokine
Histamin stimuliert ferner die Magensaftsekretion über eine erhöhte Gastrinbildung, die Kontraktion der glatten Muskulatur (Parasitenabwehr) und ist darüber hinaus auch in der Funktion als
Neurotransmitter (für den Schlaf-WachRhythmus, die Appetitkontrolle, für Lernfähigkeit und Gedächtnis sowie Emotionen) aktiv. Im Gehirn hemmt Dopamin
die Histamin- freisetzung. Sowohl im
dorsalen Hypothalamus als auch in den
Mastzellen des Gehirns befinden sich je
50 % des Histamins. Periphere C- und
Sympathikus- Nervenfasern sind eng
mit Mastzellen verbunden. Diese Verbindung ist physiologisch wichtig. Ver letzungen und Verbrennungen lösen
Schmerz- und Entzündungsreaktionen
aus. Schmerz über aktivierte C-Nervenfasern dient der Schonhaltung. Histamin
bewirkt hier durch verschiedene Prozesse,
daß die Entzündungszellen migrieren können. Auch Sympathikus-Aktivierungen verstärken die Histaminfreisetzung. Allergiker, Neurodermitiker, Psoriatiker kennen
die Verschlimmerung ihrer Symptome
durch Psychostreß. Histamin kann ferner
dosisabhängig aus dem Endothel der
intracranialen Arterien Stickstoffmonoxyd
(NO) freisetzen und ist somit in der 앸
Seite 41
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:58 Seite 42
Wir
Lage, einen vaskulären Kopfschmerz
auszulösen. Außerdem kann durch
Histamin, ebenso dosisabhängig, die
Östrogen- und Prostaglandin-Synthese
stimuliert werden und damit eine
schmerzhafte Uteruskontraktion im
Rahmen eines PMS (Prämenstruellen
Syndroms) ausgelöst werden. Histamin
regelt ferner den Wasserhaushalt in
Verbindung mit den Wachstumshormonen, die ab dem 25. Lebensjahr
kontinuierlich abnehmen, und Histamin
dann ebenfalls als Neurotransmitter die
Wasseraufnahme des Körpers reguliert.
Verfügt der Körper über zu wenig Wasser, sorgt Histamin für eine Verengung
der Bronchien (Asthma), damit beim
Atmen weniger Wasser verdunstet, und
schützt so den Körper vor Austrocknung.
Interessanterweise kann Asthma bronchiale schulmedizinisch für die Diagnosestellung durch Histamin provoziert werden! Histamin kann im Ernstfall einen
anaphylaktischen Schock auslösen. Eine
skandinavische Studie ergab den Hinweis, daß Drogentote wahrscheinlich
durch Histamin ums Leben gekommen
waren. Drogenabhängige klagen oft über
Juckreiz, der vermutlich durch Histamin
bedingt ist. Last but not least wird auch
die Seekrankheit durch Freisetzung von
Histamin im Gleichgewichtsorgan des
Innenohres ausgelöst.
Abbau
Histamin wird ausschließlich von zwei
Enzymen abgebaut:
• Diaminoxidase (DAO) führt zu einer
oxidativen Desaminierung im Gastrointestinaltrakt
• Histamin N-Methyl-Transferase (HNMT) führt zu einer Ringmethylierung.
Die DAO ist als sekretorisches Protein
für den Abbau von extrazellulärem Histamin verantwortlich, wohingegen HNMT
als zytosolisches Protein nur intrazellulär,
beispielsweise in der Leber, inaktiviert.
Beim Abbau des über die Nahrung aufgenommenen Histamins spielt das
Enzym DAO eine zentrale Rolle, da es
neben Histamin auch andere biogene
Amine, wie Putrescin, Cadaverin,
Spermin und Spermidin metabolisiert.
Enthält die Nahrung größere Mengen dieser biogenen Amine, kann das dazu
Seite 42
Diagnostik und Therapie
führen, daß die DAO für den Abbau von
Histamin nicht mehr in ausreichender
Menge zur Verfügung steht. Setzt sich die
Nahrung dagegen aus überwiegend
histaminreichen Nahrungsmitteln, wie z.
B. alt gereiftem Käse, alkoholischen
Getränken (bes. Rotwein, Hefeweizen),
Schokolade, Salami, Nüssen, Sauerkraut,
Tomaten etc. zusammen und es entsteht
ein Ungleichgewicht zwischen dem aufgenommenen Histamin und dem abbauenden Enzym DAO, spricht man von
einer Histaminintoleranz. Eine reduzierte
DAO-Aktivität konnte auch bei Patienten
mit chronischem Nierenversagen, Virushepatitis, fortgeschrittener Leberzirrhose
sowie chronischer Urticaria als typischer
histaminvermittelter Erkrankung mit einer
reduzierten Toleranz gegenüber infundiertem Histamin nachgewiesen werden.
Prävalenz
Die Prävalenz einer klinisch manifesten
Histaminintoleranz liegt bei etwa 1% der
Bevölkerung. Die tatsächlichen Zahlen
dürften jedoch weit darüber liegen. In
einer süddeutschen Praxis wurden bei
über 350 Patienten innerhalb der letzten
3 Jahre Messungen vorgenommen. Bei
etwa 2/3 der Patienten wurde dabei eine
mangelhafte DAO-Aktivität über das Blut
ermittelt. Dies zeigt die enorme praktische Relevanz, die dieses Krankheitsbild
hat, das sehr häufig in Verbindung mit
anderen Nahrungsmittelintoleranzen, wie
Fruchtzucker, Milchzucker, Sorbit und
u.U. auch in Verbindung mit gluteninduzierten Enteropathien auftreten kann.
Weitere Co-Faktoren
Eine unzureichende Versorgung des
Körpers mit Vitamin C hat einen erhöhten
Histaminspiegel im Blut zur Folge. Weitere
Co-Faktoren sind: Vitamin B6 (Pyridoxin) –
für die Bildung der Diaminoxidase (DAO) –
Kupfer, Magnesium, Calcium, Zink,
Omega-3-Fettsäuren, Linol- und Linolensäuren. Eine einseitige Ernährung im Hinblick auf histaminreiche Nahrungsmittel,
Übersäuerung des Organismus, schlechte
allopathische Therapie, falsch indizierte
Antibiotikagaben, Kontrazeptiva und Distreß können das Auftreten einer Histaminintoleranz insgesamt begünstigen. Analgetika und Antirheumatika werden von diesen
Patienten oft nicht vertragen. In diesem Fall
bringen dann auch höhere Dosierungen in
aller Regel nichts. Ein dauerhafter Einsatz
von so genannten Antihistaminika kommt
hierbei ebenfalls nicht in Frage, da diese in
der Folgewirkung einen Vitamin B12Mangel induzieren. Eine vielversprechende
Behandlungsoption für Patienten, die unter
Histaminintoleranz leiden, bietet hingegen
eine Therapie auf Basis der Homotoxikologie. Parallel und ergänzend ist eine
Kontrolle und eventuell Sanierung der
Darmflora indiziert, da häufige Antibiotikagaben zu Funktionseinschränkungen der Darmflora inklusive entzündlicher
Veränderungen und vermehrter Durchlässigkeit (Leaky-Gut-Syndrom) führen
können.
Therapie auf Basis
der Homotoxikologie
Unter dem Begriff „Homotoxine” versteht
die Homotoxikologie alle für den Menschen schädlichen Stoffe. Entsprechend
der zunehmenden Zahl künstlicher organischer Verbindungen in allen Lebensbereichen steigt auch die Bedeutung der Homotoxine für die Entstehung
von Krankheit. Der Erfolg der antihomotoxischen Arzneimittel beruht generell
auf drei Ansätzen:
1. Giftausleitung: klassische, entgiftende Wirkungen auf die Matrix
2. Stärkung der Funktion von Organen
3. Stärkung der Funktion des Immunsystems.
Gemäß der 6-Phasen-Tabelle bietet sich
so z.B. bei der Therapie mit Traumeel,
Lymphomyosot, Zeel und/oder Galium
der gleichzeitige Einsatz von Histaminum Injeel, gegebenenfalls in Kombination mit Vitamin C-Injeel und Vitamin B6Injeel als intermediärer Katalysator an,
um den Prozeß der regressiven Vikariation zu unterstützen und möglicherweise auch zu beschleunigen.
Fazit
Besonders im Bereich der naturheilkundlichen Schmerztherapie ist dieser
Ansatz von besonderer Bedeutung, um
das biologische System der Matrix zu
regenerieren. Parallel dazu empfiehlt
sich eine individuell optimierte Er nährungsweise, die dem Patienten seine
Eigenverantwortung in diesem Punkt
bewußt macht.
•
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:58 Seite 43
Psychologie - Psychotherapie
Pathophysiognomie
Diagnostik und Therapie
Ein pathophysiognomischer
Praxisfall
Norbert Dietz, Physiotherapeut
Im letzten Jahr war eine Familie bei mir in
Behandlung. Alle wiesen eine pathophysiognomische Besonderheit auf, die mir
keine Ruhe ließ:
Querfalten in der Mitte der Ober- und Unterlippe, die sich zunächst als fein und zart,
später immer tiefer werdend, darstellten.
Kurzer Ausflug in die Pathophysiognomie
Die Unterlippe repräsentiert den Dickdarm, die Oberlippe den Dünndarm. Im
Übergang vom Lippenrot zur Gesichtshaut
liegt pathophysiognomisch das Gefäßsystem des Verdauungstraktes. Mittig
unter der Unterlippe liegt das Areal der
Bauchspeicheldrüse. Ist dieses Areal
geschwollen und gerötet, Hinweis auf
Pankreas-Entzündung. Geschwollen und
weißlich, Hinweis auf chron. PankreasInsuffizienz. Des weiteren bilden sich
durch einen gestörten Eiweißstoffwechsel,
vor allem durch diesen, Plaques an den
Gefäßinnenwänden; es drohen Sklerosen,
die allgemein als Couperose falsch diagnostiziert werden.
Zurück zu der 4-köpfigen Familie:
Viele Befragungen nach Operationen
(Narkosen), Impfungen oder Erkrankungen ergaben keine greifbaren, schlüssigen Anhaltspunkte. Erst auf Nachfragen
der Eßgewohnheiten stellte sich heraus,
daß diese Familie fast zu jeder Mahlzeit
Sahne aus der Sprühdose verzehrte!
Jetzt wurde mir so einiges klar!
Da unter anderem in Sahnesprühdosen
als Treibmittel Lachgas (N2O = Distickstoffmonoxid), ein Narkosemittel, enthalten
ist, war hier die Lösung der Beschwerden
gefunden. Dieses N2O blockiert die
Aktivität der Synapsen im ganzen Körper.
Dem aber noch nicht genug, die Eltern,
beide sind im Büro tätig, hantieren täglich
mit Laserdruckern, und der austretende
Feinstaub, die Emission ist immens, verstärkt vorgenanntes noch erheblich. (Botox
darf in der Aufzählung auch nicht fehlen.)
Man denke nur an den Darm, der von ca.
1 Mio. Nerven innerviert wird, und wenn
da nur einige Synapsen eine Rest-
Psychotherapeuten:
ein Anlauf zu einer Typologie
Psychologie - Psychotherapie
Fortsetzung aus „Wir 01/2011“
Teil 3 und Schluß
Dipl.-Pädagoge Rainer Meerkamp,
Heilpraktiker
Wer und was ist für den Therapeuten
normal? Ist normal, wer lieben und
arbeiten kann, wie Sigmund Freud
meinte, oder wer „wirklichkeitsangepaßt“
leben kann? Wer und was ist auf Anhieb
behandlungsbedürftig? (Zu diesen
Fragen: R. Meerkamp, 2007) Für wen ist
dieser Therapeut der Richtige? Wenn er
eine magersüchtige Frau in der Praxis
hat, verkraftet er dann noch eine zweite
oder nicht? Therapiert er auch „depres-
Wir 2/11 • Juni 2011
sive“ Menschen, „zwangsgestörte“ und
„angsterkrankte“? Kommt er mit
„Schizophrenen“ klar? Oder stellen die
ihm ein Bein und sind gleich in der „oneup“-Position? In welchen Situationen
könnte er sich selbst im Wege stehen,
und damit auch dem Patienten? „Mein
Vater hat sein Leben lang gesoffen und
mein Bruder säuft bis zum heutigen
Tage, da bin ich als Therapeut bestens
sensibilisiert für Alkoholismus“, sagt
jemand. „Mein Vater hat sein Leben
lang gesoffen und mein Bruder säuft
bis zum heutigen Tage, da will ich als
Therapeut nicht auch noch in meiner
Praxis mit Alkoholismus zu tun
haben“, entgegnet ihm der nächste
Wir
Blockierung aufweisen, hat dies nicht nur
fatale Folgen für den Darm, wie Minderung der Darmperistaltik, ebenso eine
verminderte Eisenaufnahme uvm., sondern auch für den gesamten Organismus.
Das trifft ebenso - und vielleicht auch insbesondere - für das ZNS zu. Hier sind die
Folgen Alters-Demenz, Alzheimer (Alzheimer Plaques), Parkinson usw.
Die Mittel der Wahl sind RMS (Rechtsdrehende-Milchsäure, Erw. 2 x 20 Tr., für
Kinder bis zum 14. Lj. gilt: Alter gleich
Tropfenmenge, ab 14 Jahre 2 x 10 Tr.) und
dann natürlich Nux Vomica D6
(Globuli/Tropfen, Erw. 3 x 5, Kinder = Alter
gleich Globuli/Tropfen).
Diese pathophysiognomischen Merkmale
verschwinden, wenn durch die vorgenannten Mittel die Restbestände von N2O
abgebaut werden.
Was wichtiger ist, ist daß die synaptischen
Spalten von den N2O-Restbeständen wieder befreit werden. Nur so ist gewährleistet, daß der Stoffwechsel der selbigen
wieder physiologisch hergestellt wird.
Infolge dessen, verschwanden auch die
Beschwerden, ja so gar verbesserten sich
die Blutwerte der Familie.
•
Kollege. Was ist mit einem Patienten,
der seinen Scha ma nen und Heiler
haben will und kein Ver trags partner
sein möchte? Gelingt ihm dann eine
„Compliance“ mit diesem Therapeuten
oder nicht? Bis wohin und bei welchen
Pro blemen und Men schen ist er
bündnisfähig? Kann er auch mit
einem Pädophilen arbeiten, der bei
ihm erregt darüber klagt, daß er immer
noch „Hemmungen“ hat, Kinder anzusprechen?
(6) Vom Personellen nun zum Strukturellen und zu dem, was daran typisch
ist. Zunächst das sogenannte Setting:
Ich erinnere mich an den Praxisraum
einer Diplom-Psychologin und Gesprächspsychotherapeutin, der zwei
Sitzgelegenheiten bot. Die Therapeutin
saß in einem voluminösen Polstersessel,
neben sich ein kleines Tischchen mit ein
앸
paar Büchern drauf, der Patient
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Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:58 Seite 44
Wir
saß ihr gegenüber ca. 10 Zentimeter
niedriger auf einem abgesessenen IkeaBillig-Sessel, dessen Bezug schon
lange mal wieder in die Waschmaschine
gehört hätte, neben sich nichts. Ein kurzer Blick in diesen Praxisraum genügte,
kein Wort mußte gesprochen werden,
der Anblick sagte genug.
Ich erinnere mich an einen Psychologen, in dessen Raum an allen Wänden
große gerahmte Farb-Photos von startenden Raketen hingen. Erraten! Ihm
ging es immer um Sex, und er bekam
später dank seines wahllosen sexuellen
Appetits reichlich berufliche Probleme,
weil Frauen sich als Patientinnen von
ihm sexuell belästigt fühlten – was sie
allerdings unmöglich überrascht
haben kann.
Psychologie - Psychotherapie
den, wie es Paul Watzlawick, selbst
Therapeut, vor einigen Jahren – ironisch
im Ton – getan hat, als er über die
„Berufskrankheiten“ systemisch-konstruktivistischer Therapeuten nachdachte (P. Watzlawick, 1992). Auch Therapeuten machen Fehler. Aber welche?
Was sind Fehler, wie erkennt man einen
Kunstfehler, sofern man denn je einen
begehen sollte? Im kollegialen Gespräch
werden weitere Fragen gestellt: „Für was
bin ich verantwortlich, für was mein
Patient? Was macht für mich das Wesen
einer Therapie aus? Hat Therapie überhaupt einen Einfluß? Wird sie nicht
enorm überschätzt? Woran erkenne ich
den Einfluß, den ich habe? Was kennzeichnet eine gute Therapiestunde?
Wer bei Prof. Sigmund Freud in
der Berggasse in Wien auf der
Couch liegt und die Augen öffnet, blickt, da er halbhoch liegt,
auf einen Schrank voller alter
Figuren und auf das gerahmte
Photo darüber: die Sphinx in
Gizeh! (Dokumentiert in: E.
Engelmann, 1977, Bild 24)
Schon Ödipus begegnete ihr in
Theben. Jene beiden sieht er
gleich neben sich links an der
Wand über der Couch. (Ebenda,
Bild 12) Für Freud ist immer
noch Ödipus-Zeit.
Ein Gespräch im Kollegenkreis,
bei dem jemand nachfragt: „Wie
kommt es in unserer Runde zu
© fotolia
solch unterschiedlichen Ansichten, Typen, Heilungsprogrammen, Settings und Interventionen, obwohl wir alle
im gleichen Bereich an sehr ähnlichen
Problemen arbeiten und alle den gleichen Beruf haben?“ (Eventuell kommt
es kurz danach sogar zum erbitterten
Streit der Richtungen und „Schulen“.) –
„Ein Zusammenprall von Doktrinen ist
keine Katastrophe, er ist eine Gelegenheit.“ (George Edwin Whitehead,
1833-1898)
Wo professionell gearbeitet wird, darf
auch von den Berufskrankheiten der
Psychotherapeuten gesprochen wer-
Seite 44
Woran ist sie zu erkennen? Was ist
nützlich und was belanglos? Wie muß
eine Selbsthilfekräfte aktivierende, neudeutsch: resilienzbasierte Psychotherapie aussehen?“ – Was denken Sie zu all
diesen Fragen, sehr geehrte Leserinnen
und Leser, und wie lauten Ihre Antworten?
(7) Was nun? Was tun? Jetzt beginnt
der Antwort- und Lösungsteil meines
Beitrags. „Denn sie wissen, was sie tun.“
Man soll sein Geschäft verstehen, d.h.
bei sich selbst, den Patienten und dem
gemeinsam geschaffenen Setting auf-
merken, hinsehen, nachdenken und gestalten, man soll wissen, an welchem
„Gegenstand“ man miteinander arbeitet
(an Problemen, Themen, Familiengeschichten, Sinnbildern für Lösungen,
Verhaltens-Routinen, Regeln, Ritualen,
Mustern, Fehlern, Epistemologien, sogar an Gefühlen, Ver letzungen, Träumen, Körperblockaden usw. usw.).
Die persönliche Helferhaltung und Überzeugung wird man in der alltäglichen
Praxis an sich selbst bei Fallbesprechungen erfahren. Die eigene Methode,
den Werkzeug-Charakter der Methode
wird man regelmäßig inspizieren und
bedenken. Und die eigene TherapierPhilosophie kann man thematisieren,
der eigenen Gegenüber tragungstendenz auf die Spur
kommen, auch dank Praxisbegleitung und kollegialer Weiterbildung, als kollegiale Fall-Supervision, in Anlehnung an die
Balint-Gruppen. Das ist dann
ein Beitrag zum individuellen
Qualitätsmanagement (R. Meerkamp, 2004 b) und zur (psychoanalytisch inspirierten) Selbstaufklärung des Therapeuten
über sich selbst.
Michael Balint, britischer Arzt
und Psychoanalytiker ungarischer Herkunft, 1896-1970,
Autor von „Der Arzt, sein Patient
und die Krankheit“, konzipierte
die nach ihm benannten
Gruppen, in denen Ärzte praktische Erfahrungen zu diesem
Beziehungsdreieck und ihre
Assoziationen zum Fall austauschen mit
dem Ziel, ihre Beziehung zum Patienten
generell und die des seinen Fall Vor tragenden speziell zu verbessern. Die
Gruppenarbeit zur Fallbesprechung hat
Forschungscharakter und hilft weiter:
Der Therapeut soll im Verlauf der Behandlung nicht von eigenen Konflikten
überwältigt werden oder sich in die
Probleme des Patienten verwickeln (als
Beispiel dazu: Nachricht Nr. 176 in R.
Meerkamp, 2003 b, S. 366).
(8) „Das Publikum verwechselt leicht
den, welcher im Trüben fischt, mit dem,
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:58 Seite 45
Wir
Psychologie - Psychotherapie
welcher aus der Tiefe schöpft.“ (F.
Nietzsche, 1980, S. 835, § 262) Wenn
es in der großen Therapeutenkommune
um berufliche Überzeugungen geht,
kann die Debatte leicht „kritisch“ werden, sobald unterschiedliche Therapeuten-Typen und -Temperamente am Gespräch teilnehmen und es zum
Streitgespräch machen. Die schon
mehrfach erwähnte „Tiefe“ des Therapierens könnte z.B. zum endlosen Streit
mit den Vertretern der „Fläche“ führen.
– Dazu ein Wort des Dichters Hermann
Hesse (zit. n. J. Kriz, 1999, S. 5):
Die ewig Unentwegten und Naiven
Ertragen freilich unsre Zweifel nicht.
Flach sei die Welt,
erklären sie uns schlicht,
Und Faselei die Sage von den Tiefen.
Denn sollt es wirklich
andre Dimensionen
Als die zwei guten,
altvertrauten geben,
Wie könnte da ein Mensch
noch sicher wohnen,
Wie könnte da ein Mensch
noch sorglos leben?
Um also einen Frieden zu erreichen,
So laßt uns eine Dimension
dann streichen!
Denn sind die Unentwegten
wirklich ehrlich,
Und ist das Tiefensehen so gefährlich,
Dann ist die dritte Dimension
entbehrlich.
Der irische Schriftsteller Oscar Wilde
warnt: „Wer unter die Oberfläche dringt,
tut es auf eigene Gefahr.“ (1987, S. 9) –
Mit Hermann Hesse darf nachgefragt
werden: Wer arbeitet und therapiert in
der „flachen Welt“, auf einer zweidimensionalen, scheibenförmigen Erde und
tritt sogar unbekümmert-ptolemäisch
der englischen „Flat Earth Society“ bei
(siehe R. Meerkamp, 2003 b, S. 263, Nr.
91)? Wer fürchtet andererseits die
Dimension der Tiefe nicht? Ist es der
wackere – nomen est omen – Tiefenpsychologe mit dem Spaten in der Hand
und der Grubenlampe auf dem Helm,
der dort unten tief im Schacht das
Unbewußte aufspüren will? Soll man
nach dem „tieferen Sinn“ des Lebens in
den tiefsten Abgründen der Seele
Wir 2/11 • Juni 2011
suchen und, da die Suche sinnlos ist
und vergeblich sein muß, unbeirrbar
immer noch „tiefer“ weitergraben?
Motto: Je weniger man findet, umso „tiefer“ muß der Sinn wohl sein? (G.
Anders, 1988, Band 2, S. 368 f.) Tiefenbohrungen dauern halt ihre Zeit, die
Therapie schafft den dazu passenden
Zeitrahmen.
Oder ist der radikale Konstruktivist, der
keine Angst vor der Oberfläche hat
(weil er „Oberfläche“, „Tiefenpsychologie“ und „Unbewußtes“ für Erfindungen hält), mit seiner pragmatischen
Rekonstruktionsarbeit auf der richtigen
Fährte? An der Oberfläche kommt er
schneller voran und arbeitet als Kurzzeittherapeut.
„In Wirklichkeit erkennen wir nichts; denn
die Wahrheit liegt in der Tiefe.“
(Demokrit, griechischer Philosoph, ca.
460-370 v. Chr.) Ist man als Therapeut
denn sozusagen Manns genug, um sich
in diese Tiefe zu wagen? – „Nicht zu tief“,
gibt Friedrich Nietzsche zu bedenken:
„Personen, welche eine Sache in aller
Tiefe erfassen, bleiben ihr selten auf
immer treu. Sie haben eben die Tiefe
ans Licht gebracht: da gibt es immer viel
Schlimmes zu sehen.“ (F. Nietzsche,
1980, S. 694, § 489) – Oder gibt es, um
schließlich und drittens die Tiefe der
Oberfläche zu erwähnen, ein „tief“ verborgenes Geheimnis, unverbraucht an
der ruhigen Oberfläche, die als offen
zutageliegendes, alles ausfüllendes
Alltagshandeln ins (naive) Auge fällt?
Die folgenden Zitate sprechen für sich:
– Seine Art der Rationalität hat dem
Menschen seit der Antike dazu gedient, der Langeweile und Trübsal
seiner unmittelbaren Umgebung zu
entfliehen. ... Schuld daran, daß seine
Welt sich so schwer ins Auge fassen
läßt, ist nicht ihre Fremdheit, sondern
ihre Üblichkeit. Auch Vertrautheit
kann blind machen. (Robert M. Pirsig,
„Zen und die Kunst, ein Motorrad zu
warten“)
– Das wahre Geheimnis der Welt ist
das Sichtbare, nicht das Unsichtbare.
(Oscar Wilde, „Aphorismen“)
– Die größten Schwierigkeiten liegen
–
–
–
–
–
da, wo wir sie nicht suchen. (Johann
Wolfgang Goethe, „Maximen und
Reflexionen“)
Das Schwerste: Immer wieder entdecken, was man ohnehin weiß.
(Elias Canetti, „Aufzeichnungen
1945“)
Nicht alles zu Tage Liegende ist, weil
es zu Tage liegt, seicht. Ebensowenig
alles Verborgene, weil es verborgen
ist, sinnvoll oder gar ‘tief’. (Günther
Anders, „Ketzereien“)
Die Chance des Philosophen besteht
in seiner Unfähigkeit, das Wort
,selbstverständlich’ zu verstehen.
Seine Tugend in der Fähigkeit, diese
Unfähigkeit allen Anfechtungen des
Alltags zum Trotz durchzuhalten.
(Günther Anders, „Philosophische
Stenogramme“)
Die für uns wichtigsten Aspekte der
Dinge sind durch ihre Einfachheit und
Alltäglichkeit verborgen. (Man kann
es nicht bemerken, – weil man es
immer vor Augen hat.) ... Weißt du es
denn nicht? Es ist ja nichts versteckt.
(Ludwig Wittgenstein, „Philosophische Untersuchungen“)
Es ist aber doch ein tiefer epistemologischer Schock, die direkte Erfahrung dessen zu machen, was wir
schon immer wußten. (Gregory
Bateson, „Ökologie des Geistes“)
Diese Aphorismen können auf die therapeutische Kunst gemünzt werden.
Beim Streitgespräch der debattierenden
Therapeutenkommune über Fläche und
Tiefe ist ein unaufgeregter Moderator
und gelassener Berater von außen nicht
fehl am Platz, der auf die Arbeitsfähigkeit der diskutierenden Gruppe achtet und konstruktiv zur Fall-Besprechung
und zur Rekonstruktion angewandter
Therapier-Philosophie beitragen kann.
Meinem Therapeutentypen-Exempel des
esoterischen Heilens (4) ist schließlich
zu entnehmen, daß ich ein Freund des
Alltagslebens bin und dessen pragmatisches Bewältigen unterstützen möchte.
Wie? Indem ich mit dem Klienten gemeinsam seinen Alltag beachte, beschreibe, nachzeichne, überdenke, akademisch gesprochen: Szenen rekon- 앸
Seite 45
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:58 Seite 46
Wir
struiere und innere Sinnbilder reflektiere.
Diesen Ansatz habe ich an anderer
Stelle ausführlich dargestellt und begründet (R. Meerkamp, 2003 b), er ist
als Orientierungsrahmen auch für den
Alltag des Therapeuten geeignet, der
die Professionalität seiner Arbeit sichern
will und wert darauf legt, daß die
Probleme gelöst werden.
Psychologie - Psychotherapie
K. Heinrich (1982): Parmenides und Jona, Basel, Frankfurt/Main
R. Meerkamp (2005): „Hilfst du mir, dann helf ich dir.“ Den Alltag
K. Heinrich (1986): Dahlemer Vorlesungen Bd. 2, anthropomor-
der Jugendhilfe als wechselseitiges Aufeinanderangewiesensein
phe, Basel, Frankfurt/ Main
gestalten, in: Soziale Arbeit, 54. Jgg., Heft 11
K. Heinrich (1987): Dahlemer Vorlesungen Bd. 1, tertium datur,
R. Meerkamp (2006a): Fehlerfreundliche Intervention in der
Basel, Frankfurt/Main
sozialen Arbeit – „Diesen Fehler bitte noch einmal!“, in: Soziale
K. Heinrich (2000): Dahlemer Vorlesungen Bd. 4, vom bündnis
Arbeit, 2006, 55. Jgg., Heft 1
denken, Basel, Frankfurt/Main
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R. Meerkamp (2007): Lieben und arbeiten können, in: „Wir
Zitierte Literatur
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Th. W. Adorno (1977): Kulturkritik und Gesellschaft
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Gesammelte Schriften, Band 10 , Frankfurt/Main
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Th. W. Adorno (1980): Minima Moralia Gesammelte Schriften,
M. Horkheimer (1974): Zur Kritik der instrumentellen Vernunft,
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München
Befreiung, Frankfurt/Main
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in: ders., Nachmetaphysisches Denken, Frankfurt/Main
Nachbarn, in: „Wir Heilpraktiker“ Fachzeitschrift für Natur-
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heilkunde, Hefte 1 und 2
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R. Meerkamp (2004b): Zwei Wege zur Qualitätssicherung in der
U. Heindrichs et al. (1991): Hrsg., Tod und Wandel im Märchen,
Naturheilkunde, in: „Wir Heilpraktiker“ Fachzeitschrift für Natur-
Regensburg
heilkunde, Hefte 3 und 4
Kinesiologische Therapie blockierender
Glaubenssätze
Psychologie - Psychotherapie
Peter Noack, Heilpraktiker
Glaubenssätze sind Grundüberzeu gun gen. Sie spiegeln unsere Einstel lungen zur Welt und zum Leben,
sind bewußt oder unbewußt und
können sich förderlich oder blockierend auf unsere Le bens gestaltung
und unsere Wahrneh mungen auswirken.
Seite 46
Lebenserfahrungen, einmalige einschneidende Ereignisse oder wiederholte Erlebnisse können zur Aus bil dung von Grund überzeu gun gen
füh ren.
Schon in den ersten Lebensjahren
übernehmen Kinder Glaubenssätze
ihrer Um gebung. Im Alter zwischen
drei und fünf Le bensjahren entwickelt sich die Empa thiefähigkeit
F. B. Simon (1993): Die andere Seite der Krankheit, in: D.
Baecker, Hrsg., Probleme der Form, Frankfurt/Main, S. 266-289
O. Wilde (1987): Aphorismen, Frankfurt/Main, Leipzig
•
ganz besonders. Kinder nehmen
wahr, wer zur Familie und zum so zialen Netz werk gehört, und passen
sich ihrer Umgebung an. Hier wird
der Grund stein für Familien wahr hei ten gelegt, die oft unbewußt unser
ganzes Leben bestimmen.
Grundeinstellungen wie „das Leben
ist schön“, „die Welt ist ein sicherer
Platz“, „Leben heißt kämpfen“, „Für
uns XY hat das Schicksal nichts
Gutes vorgesehen“ werden hier ge prägt. Um sich zugehörig zu fühlen
und das Überleben zu sichern, passen sich Kinder den oft unaus gesprochenen Einstellungen der
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:58 Seite 47
Wir
Psychologie - Psychotherapie
Eltern und naher Bezugspersonen
an.
Ungefähr zur gleichen Zeit entstehen die Lebensskripten. Kinder, die
nahe Menschen als belastet oder
gefährdet wahrnehmen, entschließen sich unbe wußt, diese zu retten, sobald sie die Möglichkeit dazu
haben.
Diese Dynamik bringt Erwachsene
oft dazu, sich für Recht und Ordnung
und das Glück anderer aufzuopfern.
Die Sätze wie z.B. „ich bin verantwortlich für ...“ oder „ich bin nicht
wichtig“ führen dann dazu, daß das
eigene Lebens glück aus dem Auge
verloren wird.
In Familien werden Glaubenssätze
häufig über Generationen tradiert
und als Lebensorientierung weitergegeben (Das Leben ist ungerecht.)
Kinder und Heranwachsende werden
in ihrer Selbst- und Weltwahr neh mung durch Zuschreibungen wie „du
bist eben ungeschickt / häßlich / zu
dick / dumm / ein Verlierer“ bestimmt
und tragen sie ein Leben lang unbewußt mit sich.
Glaubenssätze sind keine Wahr heits sätze, sie verallgemeinern und
stehen der persönlichen Entwicklung
im Wege.
Der kinesiologische Muskeltest ist
eine hervorragende Methode, um
Glaubens sätze, die im System des
Klienten/der Klientin verankert sind,
zu erkennen und einer Behandlung
zuzuführen. Nachdem der Klient mit
dem Muskeltest vertraut gemacht
wurde, werden die Vortests auf
Neuronale Desorganisation, Wasser haus halt und Systemaktivität durchgeführt.
Im nächsten Schritt folgen die JaNein- und die Streß-NichtstreßVeranke run gen im System. Der
zuvor festgelegte Indikatormuskel
sollte bei einem vom Klienten ausgesprochenen Ja ein, und bei einem
Wir 2/11 • Juni 2011
Nein abschalten. Dann nennt der
Klient seinen Vor namen, was wiederum zu einem eingeschalteten
Indika tor muskel führen sollte. Die
Behaup tung, einen anderen Namen
zu tragen, führt zum Abschal ten des
Muskels, so daß die Bedeu tung:
angeschalteter Muskel = Ja/kein
Streß und abgeschalteter Muskel =
Nein/Streß klar ist.
Der weitere Verlauf der Behandlung
hängt davon ab, ob sich der/die
Thera peut/in im Vorgespräch schon
Hypothesen zu möglichen Glaubens sätzen bilden konnte. Dann werden
diese Schritt für Schritt durchgetestet und ggf. mit den ihm/ihr zur
Verfügung stehenden Methoden
deblockiert. Hier sei darauf hingewiesen, daß es sinnvoll sein kann,
den Zeitpunkt, zu dem der Glau benssatz für den Klienten wichtig
geworden ist zu bestimmen und
abzutesten, ob dieser aus klienteneigenen Er fah rungen abgeleitet wurde
oder von einer anderen Person im
Sinne einer Loya litätsdynamik übernommen wurde.
Hat sich im Vorgespräch noch kein
konkretes Thema herauskristallisiert
oder sind die Aussagen des Klienten
sehr allgemein und entziehen sich
einer verbalen Konkretisierung, hat
sich die Testung über die Meridiane
bewährt. Nachdem die Aussage: „es
liegt ein blockierender Glaubenssatz
vor“ positiv getestet wur de, fragt der
Therapeut nach dem Organkreis, aus
dem das Thema stammt. Die Loka lisation des Organkreises kann über
die Alarmpunkte der klassisch chinesischen Akupunktur oder über das 5Elemente-Rad vorgenommen werden.
Sobald ein Meridian gefunden wur de, wird ein Gespräch über die zu gehörigen Themen geführt. Im All gemeinen gibt es sehr schnell einen
Aha-Effekt beim Klienten, ansonsten
werden die zum Organkreis gehörigen Themen abgetestet.
Zum Element Erde (Magen/MilzPankreas) gehört z.B. der Satz „ich
bin willkommen“, „ich habe einen
Platz“. Zum Element Metall (Dick darm/Lunge) paßt „Ich verwirkliche
mich“, „ich bin gut/wertvoll“, zum
Was ser (Niere/Blase) „ich bin in
Sicherheit“, „ich bin mir meiner
selbst sicher“, zum Holzelement „ich
erreiche etwas“, „ich bin erfolgreich“
und zum Feuer (Dünndarm, Drei facher Er wär mer, Herz, KreislaufSexus) „ich bin liebenswert“, „das
Leben bietet mir viele Heraus for derungen, ich schaffe es“.
Die Arbeit mit den kriterienbezogenen psychologischen Umkehrungen
vertieft die Glaubenssatzarbeit.
Wurde ein Glau benssatz identifiziert
und balanciert, lohnt es sich, ihn
unter vertiefenden Kriterien zu überprüfen.
Beispiel: Der erfolgreiche, aber
unglückliche Klient, der seine Lei stungen nicht würdigen kann, testet
nach der Balance auf den Satz: „ich
bin erfolgreich“ positiv. Gehen wir
jetzt die Kriterienliste wie z.B. ich
verdiene es ..., es ist sicher für mich
..., ich darf ..., ich habe das Recht
erfolg reich zu sein, durch, ergeben
sich häufig weitere sinnvolle
Balancen.
Manchmal ist eine Sitzung ausreichend, um eine tief sitzende
Blockade zu entkoppeln. Ein Prozeß
wird in Gang gesetzt. In anderen
Fällen arbeitet der Klient mit ausgetesteten Klopfalgo rhythmen weiter.
Die kinesiologische Glaubenssatz arbeit kann in unterschiedliche The ra pien wie z.B. die Gesprächs the rapie oder die Familienaufstellung
integriert werden und diese bereichern und vertiefen.
Literatur
J. und M. Thie: Touch for Health in Aktion
Dr. John Diamond: Die heilende Kraft der
Emotionen
Dr. Fred Gallo: Handbuch der Energetischen
Psychotherapie
•
Seite 47
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Wir
Bücher- und Medienecke
Größen eher einordnen und akzeptieren zu können.
Von universitärer Seite wird die anthroposophische
Medizin eher in der esoterischen Nische gesehen, als
auf wissenschaftlich fundiertem Boden.
Bücher- und Medienecke
Homöopathische Fallanalyse bei Kindern - Die
Sankaran-Methode und weitere Ansätze - von
Linda Johnston, Auflage 2011, 154 S., 24 cm, kart.,
ISBN 978-3-8304-7422-7, Haug Verlag, EURO
49,95
Für uns Heilpraktiker ist jeder Patient gleichermaßen
wichtig, ob jung, ob alt, ob arm, ob reich, von der
Vorsorge bis zur schwersten Erkrankung.
nahezu alle Erkrankungen von Angst bis Zystits positiv
beeinflussen können.
Die Kurzbeschreibung mit körperlicher und psychischer Wirkung sowie die bildliche Darstellung der
Pflanzen ermöglichen einfühlsam das Vertiefen in die
Materie. Auch die Besonderheit der Kinderer kran-
Und trotzdem sollte gerade den Kindern unsere
besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Hier ist
sicher noch viel Überzeugungsarbeit erforderlich, um
Elternhaus und Schule verstärkt zu animieren, auch
den Kindern eine naturgemäße Behandlung und
Vorsorge, wenn eben möglich, zukommen zu lassen.
Deshalb kann Literatur, die sich den Kindern widmet,
immer nur begrüßt werden. Mit dem vorliegenden
Buch will die Verfasserin die Anwendung moderner
Methoden in der Kinderpraxis vermitteln und einen
Schlüssel zu einem vertieften Verständnis der
Familien- und Entwicklungsdynamik anbieten. Das
Buch vermittelt einen ganzheitlichen, intuitiven Zugang
zum Patienten, der in eine erfolgreiche homöopathische Therapie einfließen kann und damit die erfolgreiche Mittelwahl erleichtert. In der Einleitung des Buches
heißt es u.a.:
„Dieses Buch hat zum Ziel, dem Homöopathen bei
dem Versuch, hier ein tieferes Verständnis zu erlangen,
Hilfestellung zu geben - und dies erfolgt über die
Betrachtung zum Wesen der Kindheit, zu den Stadien
der Entwicklung und zu der Perspektive, aus der ein
Kind diese Welt wahrnimmt."
„... Die in diesem Buch formulierten Gedanken zielen
zum einen darauf ab, durch die Erweiterung der grundlegenden Prinzipien das therapeutische Fundament zu
verbreitern, und andererseits Ihre Fähigkeiten um neue
Perspektiven und Techniken zu ergänzen. Anders formuliert: Wo auch immer Sie sich momentan in Bezug
auf Ihre homöopathische Expertise befinden, sollte
dieses Buch Ihnen ermöglichen, tiefer in das 'Reich'
des erfolgreichen Verstehens und der Verschreibung
für Kinder vorzudringen. Ausgehend von der
Vorstellung traditioneller Methoden beschäftigt sich das
Buch in der Folge damit, neue Gedanken und Ansätze
der Homöopathie zu erkunden, voneinander abzugrenzen und darzustellen, wie sie in der Behandlung von
Kindern erfolgversprechend eingesetzt werden können. ..."
Mind Maps Aromatherapie, Monika Werner, Karf
F. Haug Verlag, ISBN 978-3-8304-7373-2, 264
Seiten, 580 Abbildungen, Preis Euro 49,95
Immer wieder fragen wir uns, warum wieder ein Buch
in einer Reihe, von denen es schon so viele gibt?
Dieses vorliegende Buch ist anders, ganz anders. Die
Herausgeberin von „FORUM für Aromatherapie und
Aromapflege“, Monika Werner, ist ein Garant für hervorragendes fundiertes gelebtes Wissen. Während die
meisten Bücher auf die Pflege und das Mischen von
Essenzen eingeht, hat es sich Frau Werner zur
Aufgabe gemacht, zu beweisen, daß ätherische Öle
Seite 48
Wenn man den Menschen nur als vorläufiges
Endergebnis in der biologischen Evolutionslinie sieht,
dann unterscheiden sich Zelle bzw. Molekül des
Primaten kaum von denen des Menschen. Der wissenschaftliche Blick fokussierte sich zwar sehr erfolgreich,
aber einseitig auf die materielle Ebene. Damit wurde
das Menschliche im Menschen, was sich nicht findet
in der Welt der Substanzen, zunehmend aus dem
Auge verloren. Auf der Ebene der Moleküle verwischt
sich der Unterschied zwischen Mensch, Tier und anderen Lebewesen. Eine Medizin die ihre diagnostischen
und therapeutischen Verfahren primär auf die biochemische Ebene ausrichtet, läßt möglicherweise das
typisch Menschliche außen vor. Dies verspüren auch
die Patienten.
Heusser stellt die Frage: Wodurch unterscheiden sich
tierische und humane Substanz? Diese Frage läßt sich
hinreichend beantworten, wenn die geistigen Wesensmerkmale des Menschen miteinbezogen werden. Die
anthroposophische Medizin soll eine menschengemäße Medizin sein.
© fotolia
kungen findet Berücksichtigung. Nach jedem Krankheitsbild gibt die Autorin einen Vorschlag zur Grundmischung. (Ich habe selbst einige ausprobiert und bin
begeistert)
Neu ist die Mind Mapping Darstellung, die den
Behandler auf wichtige andere Grunderkrankungen,
Zusammenhänge oder Untersuchungen des zu
behandelnden Krankheitsbildes hinweist. Das umfangreiche Nachschlageregister erleichtert das Auffinden
des Gesuchten.
Sehr empfehlenswert!
Irmgard Wenzel
Anthroposophische Medizin und Wissenschaft
– Beiträge zu einer integrativen medizinischen
Anthropologie. Von Univ.-Prof. Dr. med. Peter
Heusser, Herdecke, 2011. 272 Seiten, 2 Tab., kart.,
Euro 39,95, ISBN: 978-3-7945-2807-3, Schattauer
GmbH – Verlag für Medizin und Naturwissenschaften
Dieses Buch ist weniger geeignet für den Praktiker
bzw. den Kliniker, so er sich vertraut machen möchte
mit den Grundzügen der anthroposophischen Medizin.
Er wird Darstellungen zur Physiologie, Pathologie und
Therapie vermissen. Dafür müssen andere Grundlagenwerke der anthroposophischen Therapierichtung
herhalten.
Prof. Peter Heusser hat einen Lehrstuhl für Medizintheorie inne – voraus gingen lange Praxis- und Forschungs- und Lehrtätigkeit. Er versucht auf höchstem
Niveau geisteswissenschaftliche Erkenntnisgrundlagen
und naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse
heranzuziehen um den medizinischen Impuls der
Anthroposophie Rudolf Steiners verstehbar zu
machen.
Der etablierten Wissenschaft soll der Weg gangbar
gemacht werden, imponderable, nicht messbare
Ein umfassendes, grundsätzliches Werk, welches den
hohen Wissenschaftlichkeitsanpruch anthroposophisch-medizinischer Forschung postuliert und anmeldet. Der Autor präsentiert das Buch in einer vorbildlich
übersichtlichen Gliederung. Verbunden damit ist sicherlich der Wunsch, die anthroposopisch-medizinische
Forschung und deren bereits vorliegende Ergebnisse
mehr in die universitäre Diskussion und Lehre einzuWerner Schmötzer
beziehen.
Achtsam leben mit Hochsensibilität von Susan
Marletta-Hart, 144 S., 14,5 x 14 cm, Hardcover +
CD, ISBN 978-3-89901-430-3, 1. Aufl. 2011, Aurum
Verlag, Euro 19,95
Etwa 20% aller Menschen, so heißt es, sind hochsensibel. Alles sehen, alles hören, und wenn man ein
Zimmer betritt, nicht nur Möbel und Menschen, sondern auch unausgesprochene Konflikte wahrnehmen,
und immer wieder dringend Ruhe brauchen, viel Zeit
zum Nachdenken und Träumen benötigen - das sind
typische Merkmale hochsensibler Menschen. In ihrem
neuen Buch erklärt die Autorin aufgrund von anschaulich dargelegten Forschungsergebnissen, was Hochsensibilität ist. Sie zeigt an konkreten Beispielen auf,
wie man diese vermeintliche Schwierigkeit zu einer
besonderen Gabe macht und sie bewußt in Stärke verwandelt. Mit ihren geführten Meditationen will MarlettaHart den Weg zu einem inneren Raum aufweisen, in
dem Hochsensibilität zu einer besonderen Gabe wird.
Vorgestellt von J. Kamphausen Verlag & Distribution
GmbH
Die mündliche Heilpraktikerprüfung - Erfolg
durch intensives Training -von Arpana Tjard
Holler, 4., aktualis. Aufl. 2011, VIII, 220 S., 24 cm,
KT, ISBN 978-3-8304-7443-2, Euro 34,95, Haug
Verlag
Zu kritisieren ist bei diesem Buch wie bei vielen anderen auch, daß immer wieder von „Prüfung“ gesprochen
wird. Die heutigen Kenntnisüberprüfungen haben zwar
Prüfungscharakter und gehen teilweise über den recht-
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:58 Seite 49
Wir
Industriemitteilungen
lichen Rahmen weit hinweg, dies ändert jedoch nichts
daran, daß es sich um eine Überprüfung handelt.
Gerade Autoren und Lehrkörper sollten sich doch an
den gesetzlich vorgegebenen Rahmen halten.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der mündlichen Kenntnisüberprüfung und will helfen, sich darauf
vorzubereiten. Es wird davon gesprochen, daß es sich
um typische Fragen der Heilpraktiker-Überprüfung
handelt. Diesem kann allerdings nicht zugestimmt werden. Auch die in diesem Werk angesprochenen Fragen
stellen in vielen Bereichen keine rechtsrelevanten
Fragen für die Heilpraktiker-Kenntnisüberprüfung dar.
Auch wenn derartige Fragen in Heilpraktiker-Kenntnisüberprüfungen bereits vorgekommen sind, bedeutet
dies keinesfalls deren Rechtmäßigkeit.
Diese Kritik soll das Buch keinesfalls schmälern. Die
vielen Fragen und Antwor ten wie aber auch zwischengeschobene Zusatzfragen stellen auf jeden Fall
eine hervorragende Hilfe dar, sich mit Kenntnisstoff
auseinanderzusetzen, zu Fragen Antworten zu finden
und Abläufe nachzuvollziehen.
Gerade diese zwischengeschobenen Zusatzfragen
helfen, sich auf die Überprüfungssituation vorzubereiten.
Das Buch enthält Fragen aus Anatomie, Physiologie,
Hygiene, Pathologie, Untersuchungen und Fallbeispiele. Unabhängig von der oben vorgetragenen kritischen Anmerkung durchaus ein hervorragendes
Hilfsmittel, sich vorzubereiten.
Pflanzliche Tinkturen und Extrakte erfolgreich
rezeptieren - Individuelle Naturheilmittel als zeitgemäße Therapie - von Peter A. Zizmann, 292 S.,
Industriemitteilungen
Ges. für Biofaktoren e.V.
Aktuelle Studie bestätigt:
Mehr Magnesium – geringeres
Diabetes-Risiko
Mit zunehmendem Bauchumfang wächst bekanntlich auch das Diabetes-Risiko. Überer nährung in Verbindung mit Bewegungsmangel
gilt als Hauptursache der rasant steigenden
Diabetes-Häufigkeit. Doch offensichtlich trägt
ein weiterer, bisher unterschätzter Aspekt der
heutigen Ernährung dazu bei, daß der
Blutzucker außer Kontrolle gerät: Auch ein
Defizit an Magnesium fördert die verbreitete
Stoffwechselstörung. Darauf weist jetzt erneut
eine große Studie hin, die in der Fachzeitschrift
„Diabetes Care“ (33: 2604-2610, 2010) veröffentlicht wurde. Der vor allem in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen enthaltene
Mineralstoff zählt zu den „Verlierern“ der hoch
verarbeiteten modernen Kost.
Ein internationales Forscherteam um Dae Jung
Kim von der Universität von North Carolina
(USA) untersuchte die Er nährungsgewohnheiten und Blutwerte von 4.497 Amerikanern im
Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Zu Beginn der
Wir 2/11 • Juni 2011
geb., Hardcover, ISBN 978-3-9812950-2-3, Verlag
Volksheilkunde, Euro 39,50
Die 1. Auflage erfolgte bereits 1996. Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um eine überarbeitete Neuauflage 2011.
Mit Recht schreibt der Autor in seinem Vorwort: „Die
aktuelle Neigung der Behandler, allein auf Fertigarzneimittel zurückzugreifen, der nicht ganz freiwillige
Trend zum Monopräparat und der zunehmende
Verlust von Kenntnissen der Therapeuten über Rezepturen haben meine Motivation, dieses Buch zu verfassen, verstärkt. Probleme mit der Nachzulassung
pflanzlicher Arzneimittel haben es bedingt."
Es stellt sich die Frage, ob es nicht zum Standard der
praktizierenden Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker
gehören sollte, Kenntnisse über pflanzliche Tinkturen
und Extrakte zu haben und individuelle Rezepte erstellen zu können. Aber auch, um Fertigarzneimittel
anhand ihrer Inhaltsstoffe beurteilen und das passende Fertigarzneimittel individuell auf den Patienten
abgestellt herauszufinden.
Der Autor zeigt die verschiedenen Möglichkeiten der
individuellen Pflanzentherapie auf. Rund 150 Tinkturen
und Extrakte werden systematisch dargestellt und
beschrieben.
Es werden die wichtigsten Wirkstoffe beschrieben.
Zahlreiche Erkrankungen werden systematisch vorgestellt und Rezepturvorschläge unterbreitet. Ein wichtiger Aspekt ist auch, daß durch dieses Werk die Lücke
zahlreicher weggefallener Fertigarzneimittel schließt.
Im Mittelpunkt steht die einfache Mittelfindung und
deren sichere Rezeptur.
Ein empfehlenswertes Nachschlagewerk für die tägliche Praxis.
© Fotolia
So kann ein Praxishandbuch wie das vorliegende nur
begrüßt werden.
Neben den wichtigsten Grundlagenkenntnissen enthält
dieses Sachbuch außer den Beschreibungen der Heilpflanzenwirkungen vor allen Dingen bewährte
Rezepturen, die sich in der täglichen Praxis als erfolgreich erwiesen haben.
Das Buch erleichtert es Ihnen, eine Rezeptur von
pflanzlichen Tinkturen und Auszügen individuell auf
den einzelnen Patienten abgestimmt zu erstellen.
Studie hatte keiner der jungen Menschen einen
Diabetes, nach 20 Jahren waren 330 der
Teilnehmer von der Stoffwechselstörung betroffen.
Dabei beobachteten die Wissenschaftler, daß
sich bei den Personen mit der niedrigsten
Magnesiumaufnahme und den niedrigsten
Magnesiumkonzentrationen im Blut deutlich
häufiger ein Diabetes entwickelt hatte, als bei
den Personen mit der besten Magnesiumversorgung. Letztere hatten zu Protokoll gegeben, daß sie regelmäßig magnesiumreiche
Lebensmittel wie Vollkornprodukte essen oder
den Mineralstoff durch Präparate ergänzen. Ihre
Diabetes-Häufigkeit war um 47% niedriger als
in der Gruppe, die am schlechtesten mit dem
Mineralstoff versorgt war.
Mit Hilfe weiterer Blutwerte lieferten die Wissenschaftler auch mögliche Erklärungen für den
Zusammenhang: Sie beobachteten, daß bei
unzureichender Magnesiumversorgung die
Insulinresistenz zunimmt. Dieser Wirkverlust
des Insulins ist die wesentliche Ursache des Typ
2-Diabetes. Die Insulinresistenz wird auch durch
Überernährung und Bewegungsmangel verschlimmert.
Schon aus früheren Studien ist bekannt, daß
Magnesium die Wirksamkeit des Insulins verbessern kann.
Auch das Herzinfarkt-Risiko steigt
„Magnesiummangel fördert nicht nur einen
Mit einer
geballten Faust
kann man keinen Händedruck
wechseln.
Indira Ghandi
Diabetes an sich, sondern auch die Begleit- und
Folgeschäden der Stoffwechselstörung an Herz
und Blutgefäßen“, gibt die Gesellschaft für
Biofaktoren e.V. (GfB) mit Bezug auf die aktuelle
Studie zu bedenken. Dabei scheinen Entzündungen eine zentrale Rolle zu spielen. Wie die
Wissenschaftler um Dae Jung Kim in Übereinstimmung mit Ergebnissen anderer Forscher teams zeigten, steigt bei niedrigen Magnesiumspiegeln auch die Konzentration des C-reaktiven Proteins (CRP) im Blut an. Dieser Entzündungswert gilt als Risikofaktor für Gefäßschäden und Komplikationen wie Thrombosen
und Herzinfarkte.
Risikogruppen:
Im Zweifelsfall Magnesium ergänzen
Angesichts dieser Erkenntnisse empfiehlt die
Gesellschaft für Biofaktoren, der Magnesiumversorgung mehr Aufmerksamkeit zu schenken
und den Mineralstoff im Zweifelsfall in Form
eines geeigneten Präparats zu ergänzen. Das
gelte insbesondere für Diabetiker, Herz-Kreislaufkranke und Menschen mit einem erhöhten
Risiko für diese Leiden, wie Übergewichtige und
Patienten mit Fettstoffwechselstörungen oder
Bluthochdruck.
Bei Herz-Kreislaufkranken und -gefährdeten
seien Präparate von besonderem Nutzen, die
Magnesium in Verbindung mit Orotsäure als
Magnesiumorotat enthalten, raten die Wissenschaftler von der GfB. Denn Orotsäure sorgt als
natürlicher Magnesiumfixateur für eine bessere
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Wir
intrazelluläre Bindung des Mineralstoffs. Gerade
der Magnesiumgehalt in den Zellen ist bei den
genannten Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen häufig erniedrig.
Gesellschaft für Biofaktoren e.V.
Postfach 40 03 20, 70403 Stuttgart
e-Mail: [email protected]
Internet: www.gf-biofaktoren.de
Presse-Info:
Büro für Öffentlichkeitsarbeit,
Kerstin Imbery-Will
Waldweg 42 a, 21227 Bendestorf
Tel./FAX: 04183/774623
e-Mail: [email protected]
Genesys-Europe
Nahrungsergänzungsmittel
„Sir Anton’secret“
Prof. Dr. Sir Anton Jayasuriya, war Arzt und
Mitbegründer der internationalen Organisation
„Medicina Alternativa“, gemeinsam mit der
WHO (1962) und bis zu seinem Tode (2005) ihr
Präsident und Dekan der „Open International
University for Complementary Medicine“ in
Colombo, Sri Lanka. In den 70er Jahren eröffnete er sein erstes Ausbilddungszentrum für
Akupunktur, chin. Medizin und Homöopathie im
Colombo South General Hospital. Dort wurden
hunderte Patienten kostenlos behandelt und
mehrere tausend Mediziner und Therapeuten
fanden hier einen praxisnahen Einstieg. Er war
einer der Wegbereiter einer pragmatischen und
praxisnahen Ganzheitstherapie. Sein Leben
weihte er dem Heilen von Menschen, stets
unter Berücksichtigung der naturgegebenen
Gesetzmäßigkeiten und dem Gleichgewicht der
energetischen Kräfte im Menschen. Das Präparat „Sir Anton’s Secret“ ist unsere Danksagung an ihn.Nicht nur für seinen medizinischen
Beitrag sondern vor allem für seine Einstellung
zum Leben und zu den Patienten, in denen er
vor allem den Menschen sah, wurde Prof. Dr.
Sir Anton Jayasuryia unter anderem 1982 mit
dem UNO Preis für Humanität in Medizin und
2005 Posthum mit dem UNO Millenium Award
geehrt.
Hintergründe, Wirkungsweise,
Inhaltsstoffe und Anwendungsfälle
Durch den permanenten Streß, die ungesunde
Lebensführung, mangelnde Bewegung und die
Umweltverschmutzung leiden die Menschen an
chronischer Müdigkeit, Schwächung der Abwehr kräfte und geschädigtem Stoffwechsel.
Dadurch entstehen Zivilisationskrankheiten wie
z.B. ein erhöhter Cholesterinspiegel, frühzeitige
sklerotische Prozesse in den Gehirn- und Herzkranzgefäßen, bösartige Tumore, Allergien,
Diabetes usw. Die klassische Medizin behandelt
die Symptome keinesfalls jedoch die Ursachen
der Krankheiten. Heilmethoden, die sich auf die
Ergänzung der fehlenden lebenswichtigen
Stoffe (Vitamine, Mineralien) und die Entgiftung
des Organismus konzentrieren, werden bislang
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Industriemitteilungen
nicht ausreichend gewürdigt. Im Gegensatz zu
den klassischen Behandlungsmethoden beseitigen diese die Ursachen der gesundheitlichen
Probleme und fördern die Rückkehr der Gesundheit. Unser Körper regeneriert sich, toxische Stoffe werden ausgeschieden. Eine große
Bedeutung zur Erhaltung der Gesundheit haben
ausgeglichene Komplexe von Antioxidantien.
Aus den Erkenntnissen der orthomolekularen
Ernährung ergibt sich, daß jede Krankheit aus
einem Ungleichgewicht entsteht. Dieses zeigt
sich in Müdigkeit, übermäßiger Gereiztheit und
Infektanfälligkeit. Wenn wir diese Signale übersehen können schrittweise ernste Probleme
entstehen. Wir müssen uns bewußt machen,
daß die Gesundheit vor allem in den eigenen
Händen eines jedes Menschen liegt. Eine
Krankheit ist kein unabwendbares Schicksal,
sondern oft das Ergebnis dessen, was wir vernachlässigt haben.
Das Präparat „Sir Anton’s secret“ ist für jeden
bestimmt, der sich aktiv an seiner Gesundheit
beteiligen will. Es ist auf die Regeneration der
Blutgefäße und die Stärkung des Nervensystems ausgerichtet und garantieren dem
Organismus eine ausreichende Energiezufuhr.
Es handelt sich um eine Mischung bedeutender
Antioxidantien.
Das Präparat mobilisiert nicht nur die eigenen
Heilkräfte des Menschen sondern stärkt gleichzeitig den Organismus, damit er sich gegen die
Krankheit wehren kann. In Zusammenhang mit
der Störung des Zellmetabolismus durch die
Erhöhung des Homocysteinspiegels (Hcy), ist
eine ausreichende Menge an Vitamin B6 und
Folsäure in dem Präparat enthalten. Homocystein beeinflußt den biochemischen Prozeß
der die Grundfunktionen der Zellen bedingt:
Verwertung von Sauerstoff, Energiegewinnung
und Vermehrung.
Bei Mangel an Vitamin B6 und Folsäure wird
das Homocystein nicht richtig metabolisiert und
häuft sich als Schadstoff in den Zellen an. Eine
erhöhte Konzentration würde die Zelle vernichten, deshalb gibt sie das überflüssigen Hcy in
das Blut ab. Durch die erhöhte Hcy-Konzentration beginnt eine Intoxitation des Organismus,
es droht die Entstehung ernster Krankheiten.
Durch den erhöhten Hcy-Spiegel im Blut entstehen freie Radikale. Gemeinsam mit Hcy bilden
sie verstärkt Cholesterin. Dieses kann zu kardiovaskulären Erkrankungen und zum Infarkt
führen.
Das beschriebene Präparat ist kein Produkt
pharmazeutischer Firmen, sondern ist ein Ergebnis des Bemühens um eine Respektierung
der Naturgesetze.
Das sehr schnelle und rationelle Leben stellt für
viele eine große psychische Belastung dar. Das
Nervensystem und die Psyche geraten so unter
Druck. Dieser beeinflußt den gesamten Gesundheitszustand. Oft widmen wir auch unserer
Ernährung nicht die nötige Aufmerksamkeit und
aus all diesen Dingen entstehen (nicht nur)
Zivilisationskrankheiten, Streß und psychische
Probleme. Dies wird vor allem durch einen Mangel an gewissen Substanzen verursacht (Vitamine, Spurenelemente, Faserstoffe) die in unserer Ernährung fehlen oder nur in nicht
ausreichender Menge vorhanden sind. Bei dem
gegenwärtigen Lebenstempo geraten wir so an
die Grenze der möglichen Belastung. Für Kraft
und Energie wählten wir reine peruanische
Maca (Lepidium meyenii) aus. Maca ist eine
Wirkstoffsquelle, sogenannter Adaptogene
(Harmonisatoren oder Biostimulatoren). Sie tragen zu einem Einklang zwischen geistiger und
körperlicher Tätigkeit bei und verbessern die
Konzentrations- und Widerstandsfähigkeit. Sie
ermöglichen eine Überwindung von Müdigkeit,
Streß und einigen Alterungsprozessen. Maca
liefert dem Organismus eine große Menge an
Vitaminen und Spurenelementen. Ginkgo biloba
ist ein weiterer Bestandteil des Präparates der
gegen Angstgefühle, Vergesslichkeit, Depressionen und Kopfschmerzen hilft. Bio-Flavonoide
aus grünem Tee wirken als Antioxidantien und
helfen gemeinsam mit einer Gruppe ausgewählter Vitamine den LDL- und Hcy-Spiegel zu senken. Hcy ist eine schädliche, vom menschlichen
Organismus erzeugte Aminosäure, die sich
guten Bedingungen schnell in das harmlose
Cystathionin verwandelt. Rauchen, das Alter,
unzureichende Aufnahme von Vitaminen B und
der Konsum einer größeren Menge von Tee und
Kaffee senken jedoch die Fähigkeit des Organismus, einen normalen Homocysteinspiegel im
Blut aufrechtzuerhalten. Lecithin ist als Fettverbrenner und natürliches Anabolikum bekannt.
Des weiteren enthält das Präparat Knoblauchextrakt, Vitamin B6, Vitamin C, Riboflavin,
Folsäure und Vitamin E.
Alle Bestandteile der Tablette sind mikronisiert.
Mikronisierung ist ein patentiertes technologisches Verfahren, das eine große Bioverfügbarkeit gewährleistet.
Die Wirksamkeit
von „Sir Anton’s secret:
- Prävention und Behandlung von Herz- und
Gefäßkrankheiten, Senkung des diastolischen
Arteriendrucks, und Cholesterin- und Homocysteinspiegels, - Schutz der Blutgefäße, - Verhinderung von Arteriosklerose - Hilfe bei Allergien, Asthma und Migräne, - Reduzierung des
Schlaganfallrisikos, - Schutz gegen Altersdemenz und Alzheimer, - Verbesserung des seelischen Zustandes, -Verminderung von Angstgefühlen und Depressionen, - Verbesserung der
Konzentration, - Widerstandsfähigkeit gegen
Streß, - Reduzierung von Müdigkeit, - Ver minderung der Symptome des Prämenstruationssyndroms, - gegen Thrombose bei Frauen in
den Wechseljahren, - bei Frauen die eine Antikonzeption verwenden, - wirkt als Aphrodisiakum, - Erhöhung des männlichen Geschlechtshormonspiegels, - Verbesserung der Erektion
und Erhöhung der Anzahl und der Beweglichkeit der Spermien, - Freisetzung von Energie, Reduzierung des Körpergewichts bei gleichzei-
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Industriemitteilungen
tigem Wachstum der Muskelmasse, - Beseitigung von Fettpolstern, - wirkt antibakteriell und
antimykotisch auf die Darmflora usw.
Das Präparat „Sir Anton's secret“ kann und sollte langfristig genommen werden. Es sind keine
Fälle von Abhängigkeit bekannt.
Prof. J.V. Ligotzky Ph.D.Kontakt:
Genesys Europe s.r.o.Thomas Brüggemann
www.genesys-europe.det.br ueggemann
@genesys-europe.de
LEBEN IN BALANCE
ORTHO-BIONOMY
Leben in Balance –
sanfte ganzheitliche Körperarbeit
und im Ansatz einiger asiatischer Kampfsportarten, die sich die Aufnahme spontaner Bewegungsimpulse und der Körperenergie zunutze
machen, also mit der Bewegung des Menschen
arbeiten und nicht dagegen.
Unter Einbeziehung dieser Erkenntnisse in
seine Forschungsarbeit fand Arthur Pauls allgemeine und spezielle Techniken für alle Teile des
Körpers, auch solche, die im fließenden Wechsel Arbeit an der Struktur und im Energiefeld
verbinden.
Durch die Behandlung kommt es zur Lösung
von Muskelverspannungen und Blockaden,
Regulation von Fehlhaltungen, Verbesserungen
der Gelenkfunktion, Anregung der Funktion von
Organen und zum Spannungsausgleich der
Aura der Person usw..
Hans-Ulrich Wegner
Es gibt bekanntlich viele Methoden, um Menschen zu helfen, die unter Druck und Eindruck
des Alltags, durch Überlastung, Streß und
Traumata ihr Gleichgewicht verloren haben.
Mit der ORTHO-BIONOMY haben wir es mit
einer Behandlungsweise zu tun, einer Art
Körpererziehungsmethode, die auf sanfte
Weise den Klienten befähigen möchte, dieses
ursprüngliche natürliche Gleichgewicht, die individuelle Ordnung auf körperlicher und emotionaler Ebene wiederzufinden.
ORTHO-BIONOMY befaßt sich mit unserer
Körperstruktur, den muskulären und energetischen Spannungsmustern bzw. Blockaden und
zielt auf die Anregung der Selbstheilungsmechanismen des Körpers ab. Der Hintergrund der
Methode ist schon im Begriff selbst zu finden.
Der Name leitet sich aus dem Griechischen ab
und bedeutet sinngemäß: „Im Einklang mit den
Gesetzen der Natur“ oder „Der rechte Gebrauch
der Naturgesetze“.
Wer wird mit
ORTHO-BIONOMY behandelt?
In erster Linie sind es Menschen mit Beschwerden im Bewegungsapparat, z.B. Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Schulter problemen, Berufsgruppen vom Büroangestellten bis zu Menschen mit körperlich schwerer Arbeit, aber auch Kinder, bei denen ja
Fehlhaltungen noch nicht so fixiert sind.
Neben dieser Arbeit im therapeutischen Bereich
findet ORTHO-BIONOMY ebenso im Wellneßbereich Anwendung, bei der Schulung der
Körperwahrnehmung und Verbesserung der
Selbstwahrnehmung, also als Teil der Bewußtseinsschulung Sie ist effektiv einsetzbar bei der
Arbeit an emotionalen und psychosomatischen
Problematiken, letztlich aber auch eine sehr
angenehme und leicht zu praktizierende Methode, um Freunden, Nachbarn oder Familienangehörigen etwas Gutes zu tun.
Die Behandlung selbst geschieht mittels leicht
zu erlernender Griffe und Lagerungen. Mit
behutsamen Berührungen werden druckempfindliche Punkte ertastet, Einschränkungen in
der Beweglichkeit der Gelenke und Gewebe
erfaßt. Nun wird die vorgefundene strukturelle
Situation, das heißt die vom Körper bereits
instinktiv eingenommene schmerzfreie und
spannungslindernde Position, sanft verstärkt
und die zu behandelnde Person in einer für sie
angenehmen Lage gehalten.
In dieser Begriffsfindung liegt ein hoher Anspruch, aber sie stellt genau die Vorgehensweise und die Entwicklung des Ergebnisses der
Behandlung dar. In unserer Umgebung sind
ständig natürliche Regulationsvorgänge zu
beobachten. Diese dienen dazu, den jeweiligen
Organismus an die Natur und an die Lebensbedingungen anzupassen. Prinzipiell wird jeder
Organismus versuchen, einen möglichst ökonomischen Weg zur optimalen Regulation zu finden. So werden Sie das Wasser nie den Berg
hinauffließen sehen, denn es wird sich den
leichtesten Weg suchen. Ein Baum wird mit seinen Ästen nie gegen den Wind wachsen, sondern sich der Windrichtung anpassen. Auf dieser Grundlage geht die ORTHO-BIONOMY nie
gegen etwas an, sondern versucht das Leichte,
den natürlichen Fluß zu finden.
Durch Übertreibung dieses Musters erhält der
Körper die Information, in welche Richtung die
Störung zielt. Es kommt unwillkürlich zum
Anspringen der Selbstregulationsmechanismen
und einer Harmonisierung, bzw. Korrekturen
werden eingeleitet. Die Person fühlt sich leichter
und entspannt.
ORTHO-BIONOMY wurde von dem anglokanadischen Osteopathen Arthur Lincoln Pauls,
D.O. entwickelt. Die Wurzeln liegen einmal in
den schmerzlindernden Techniken der Positionierung von Personen nach Dr. Lawrence
Jones, einem amerikanischen Osteopathen,
ORTHO-BIONOMY arbeitet gewaltlos und
kennt keine Manipulation. Es geht nicht darum,
Entspannung zu erzwingen, sondern um die
Entwicklung der Fähigkeit, von innen heraus
loszulassen und sich auf natürliche Weise frei
zu bewegen.
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir
Es ist eine ressourcenorientierte Behandlung,
die mit dem Klienten arbeitet und nicht gegen
ihn und seine Muster.
Der Behandler tritt also bei dem Prozeß in den
Hintergrund und leistet lediglich eine Hilfestellung. So ermöglicht er dem Körper, auf eine
sehr respektvolle Weise so loszulassen, wie es
für ihn gerade richtig ist. Körperliche und emotionale Spannungen können sich dadurch
lösen.
ORTHO-BIONOMY gibt es seit 1976. Sie ist
verbreitet in Frankreich, Schweiz, Italien,
Österreich, Amerika, Australien und wird seit
1988 in Deutschland gelehrt.
Die Kurse sind für jedermann offen, sowohl für
Therapeuten aus dem medizinisch-psychologischen und dem Wellneßbereich, als auch für
interessierte Laien!
Wer die strukturierte Ausbildung komplett
durchlaufen möchte, kann mit einem international anerkannten Zertifikat als Diplom-Practitioner abschließen und damit professionell
arbeiten.
Weitere Informationen: Leben in Balance,
Rathausstraße 8, D-41372 Niederkrüchten
Email: [email protected]
www.ortho-bionomy-ausbildung-nrw.de
MBA, Dr. Straesser
Funktioniert
Corporate Identity für Heilpraktiker?
Corporate Identity ist mehr als ein Logo und die
einheitliche Kleidung der Mitarbeiter. Sie ist
Ausdruck der Unternehmenspersönlichkeit mit
all ihren Werten und Besonderheiten. Das
Nach-außen-tragen dieser Betriebsidentität hat
weitreichende Effekte bei den Patienten. Auch
und gerade kleinere Heilpraktiker können sich
diesen Effekt zunutze machen.
Wir alle kennen das bunte Erscheinungsbild
großer Fast Food-Ketten. Egal, ob man im
Norden oder Süden Europas, in Asien oder
Amerika ist, sofort erkennt man von Weitem, um
welche Fast Food-Kette es sich dabei handelt.
Da ist zum einen das unverwechselbare Logo,
was uns schon aus hunderten von Metern entgegenstrahlt. Aber auch die Kleidung der Mitarbeiter, sogar das Aussehen und die Architektur der Fast Food Restaurants selbst scheinen
überall gleich zu sein.
Corporate Identity bedeutet Unternehmenspersönlichkeit. Große Unternehmen verstehen
darunter das einheitliche Erscheinungsbild, mit
dem sie sich ihren Patienten, Lieferanten und
der Öffentlichkeit gegenüber präsentieren.
Die Fast Food-Ketten sind hervorragende Beispiele für eine solche Corporate Identity. Doch
funktioniert so eine Werbeausgabe auch für
lokale Heilpraktiker?
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Wir
Gerade kleinere Betriebe machen sich sehr
wenig Gedanken über Möglichkeiten zur Umsatz- und Gewinnsteigerung. Sie haben genug
mit der Hektik des Alltags zu tun und verpassen
damit die Möglichkeit, das Beste aus ihrer
Organisation herauszuholen. Und verschenken
damit bares Geld!
Auch wenn manche Heilpraktiker noch nie die
Notwendigkeit für eine einheitliche Corporate
Identity gesehen haben, so ist sie doch nachgewiesenermaßen sehr effektvoll.
Corporate Identity ist nämlich mehr als ein Logo
und die einheitliche Kleidung der Mitarbeiter. Sie
ist vielmehr der Ausdruck der Unter nehmenspersönlichkeit mit all ihren Werten und Besonderheiten.
Ein Firmenabzeichen oder ein gemeinsames
Outfit sind schnell und ohne größeren Kostenaufwand erstellt.
Der Nutzen steht dem oft überproportional entgegen. Denn das äußere Erscheinungsbild wirkt
auf verschiedenen Ebenen.
Es erhöht zunächst den Wiedererkennungswert.
Dies ist vor allem bei Heilpraktiker mit mehreren
Niederlassungen vorteilhaft. Darüber hinaus
wird nach außen signalisiert: „Hier arbeiten wir
mit Qualität! Wir legen Wert auf Details und auf
Professionalität.“
Eine CI wirkt auch nach innen: So tragen Mitarbeiter Ihre Arbeitskleidung mit einem gewissen Stolz, wenn die Organisation sich tatsächlich einem perfekten Service und hohen
Qualitätsansprüchen verschrieben hat.
Auch das sogenannte Corporate Behaviour, das
Unternehmensverhalten, gehört zur Unter nehmens-Persönlichkeit. Dieses Unternehmensverhalten regelt beispielsweise folgende
Fragen: Wie werden Patienten begrüßt, wenn
sie unsere Räume betreten? Wie meldet man
sich am Telefon? Wie geht man mit Beschwerden oder mit schwierigen Patienten um?
Gerade wenn kleine Heilpraktiker sich darüber
Gedanken machen und herausfinden, was am
besten funktioniert, und das dann als
„Standard-Verhalten“ für alle Mitarbeiter festlegen, erzielen sie in kürzester Zeit erstaunliche
Ergebnisse.
So eine Unternehmens-Identität hebt sich garantiert vom Konkurrenten ab, macht von sich
reden und erhöht nachhaltig die Patientenzufriedenheit.
Daher lohnt der Aufwand, sich ein paar Gedanken über seine „Unternehmens-Persönlichkeit“
zu machen und eine solche dann auch visuell
umzusetzen. Der Effekt einer solchen
Marketing-Maßnahme ist oft erstaunlich! Probieren Sie’s aus!
Die Autorin hält eine Professur für Turnaround
Management und Strategisches Management
an der Hochschule für Oekonomie und Management (FOM) in Köln. Als Unternehmens-
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Industriemitteilungen
beraterin unterstützt sie Firmen verschiedener
Größenordnungen und Branchen beim Turnaround in den Bereichen Strategie, Marketing
und Prozesse.
Als Autorin des Buches „Das Marketing-Geheimnis für Heilpraktiker“ legt sie auf leicht verständliche und sehr unterhaltsame Weise dar,
wie kleinere Heilpraktiker auch ohne MarketingVorkenntnisse oder Werbeetat in 12 Schritten
ihren Umsatz vervielfachen können. Das Buch
ist im Buchhandel zum Preis von 29,90 € erhältlich.
Auf der Homepage www.heilpraktikermarketing.com finden Heilpraktiker Infos zum Buch,
kostenlose Marketing-Tips, einen Blog sowie
ein Forum zum informativen Austausch.
Kontakt: Dr. Anne-Katrin Straesser
MBA, Six Sigma Black Belt
aks business consulting
Anna-Schneider-Steig 17, Rheinauhafen
D-50678 Köln, Germany
Phone: +49 (0)221 35 66 210
Fax: +49 (0)221 35 66 208
Mobil: +49 (0)176 610 111 46
E-Mail: [email protected]
Nestmann
Nestmann Pharma informiert
Zum 31. April 2011 musste der seit 50 Jahren
bewährte, pflanzliche Bronchialsaft Nestmann
111 aufgrund zulassungsrechtlicher Auflagen
aus dem Handel genommen werden.
An einer therapeutischen Alternative zum Bronchialsaft wird mit Hochdruck gearbeitet. Unsere
Verordner werden wir zu gegebener Zeit darüber informieren.
NESTMANN Pharma GmbH,
Weiherweg 17, D-96199 Zapfendorf
Tel.: 09547 / 92210, Fax: 09547 / 215
[email protected], www.nestmann.de
Phönix
Schwere Beine - leichte Beine
Etwa 70 % der Bevölkerung in Deutschland
weist Veränderungen des Venensystems auf,
und jeder Achte leidet an einer Venenschwäche,
wobei Frauen erheblich häufiger betroffen sind
als Männer. Die Venenschwäche zeigt sich mit
sackförmig oder zylindrisch erweiterten oberflächlichen Venen, vor allem an den Beinen. Für
die Entstehung von Krampfadern, sind in den
meisten Fällen (95 %) familiäre Belastungen
(besonders mütterlicherseits), angeborenes
Fehlen der Venenklappen oder eine durch
mechanische bzw. hormonelle Faktoren bedingte Venenwandschwäche verantwortlich. Weitere
Faktoren sind chronische Obstipation,
Übergewicht und Schwangerschaft.
Menschen, die unter einer Venenschwäche leiden, entwickkeln schon nach kurzem Stehen
oder Laufen müde Beine
und geschwollene Füße.
Am Ende des Tages
scheinen die Schuhe zu
klein zu sein. Häufig treten Krampfadern zum
Vorschein. Bei Frauen
verstärken sich die Beschwerden an den Tagen
vor der Menstruation. Die
eingeschränkte Blutzirkulation bei venösen Stauungen führt auf der Haut
zu bräunlichen Verfärbungen. Sie finden sich vor
allem in Knöchelnähe.
Der Blutrückfluß aus den Beinen geschieht nicht
nur durch die Sogwirkung des Herzens oder die
Muskelarbeit in Ober- und Unterschenkel. Er
wird maßgeblich von den Venenklappen sichergestellt, die ein Versacken des Blutes verhindern. Wenn die Venenklappen ihre Aufgabe
nicht bewältigen können, staut sich das Blut. Da
Venen im Gegensatz zu Arterien nur eine sehr
dünne Muskelschicht haben, weiten sie sich aus
und schlängeln sich – eine Krampfader entsteht. Im Anfangsstadium sind die bläulich
geschlängelten Linien vor allem ein kosmetisches Problem. Dazu gesellen sich mit der Zeit
Schweregefühle im Bein, Schmerzen im
Bereich der Krampfadern, Knöchelschwellungen, nächtliche Krämpfe, Juckreiz und
Parästhesien.
Homöopathische Venentherapie
Das homöopathische Komplexmittel phöno Ven
enthält die drei Bestandteile Roßkastanie,
Zaubernuß und Mariendistel. Damit werden sowohl der Spannungszustand der Venenwände,
als auch die Leberleistung positiv beeinflußt:
Der Samen der Roßkastanie (Aesculus hippocastanum) vermindert die Durchlässigkeit der
Venenwand und wirkt dadurch der Ödembildung entgegen. Der Wirkstoff Aescin tonisiert
und wirkt allgemein entzündungswidrig. Die
Kräftigung der Venenwand erleichtert den Rückfluß des Blutes zum Herzen. Wasseransammlungen und Müdigkeit in den Beinen bilden sich
zurück.
Die nordamerikanische Zaubernuß (Hamamelis
virginiana) gilt als eine der besten adstringierenden Heilpflanzen und ist daher hervorragend für
die Behandlung der lokalen Beschwerden der
Venenschwäche wie Juckreiz und Entzündungen geeignet.
Die Mariendistel (Carduus marianus) findet in
der Homöopathie sowohl bei Leber-GalleErkrankungen als auch bei Hämorrhoiden und
Krampfaderleiden Anwendung. Sie reguliert den
Leberstoffwechsel und erleichtert den Durchfluß
des Blutes durch die Leber, wodurch der Druck
auf die Beinvenen abnimmt.
Quarkauflagen
Quarkauflagen haben zwei sehr angenehme
Eigenschaften: Sie wirken kühlend und entzündungswidrig. Sobald Quark auf der Haut liegt,
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Industriemitteilungen
leitet er einen Milchsäureprozeß ein. Er wirkt
anziehend auf Entzündungsstoffe und leitet sie
ab. Quark trocknet schnell ein und wirkt dabei
abschwellend und schmerzlindernd. Den Quark
eine Stunde vor der Anwendung aus dem
Kühlschrank nehmen, etwa 1 cm dick auf eine
Kompresse streichen und auf das entzündete
Gebiet legen. Anschließend fixiert man ihn mit
einer Mullbinde auf die gereizte Stelle und
wäscht ihn nach 20 – 30 Minuten wieder ab.
Weitere Informationen Telefon +49-(0)7457956060 oder www.phoenix-lab.de
Presseinfo:
Reuter Public Relations
Postfach 1153, 82301 Starnberg
Tel.: 08151/79180, www.reuter-pr.de
VitOrgan
Das geht unter die Haut:
Entgiftung und Dermatitiden
Der Frühling bringt nicht für jeden nur eitel
Sonnenschein: trübe Aussichten für Allergiker!
Der Frühjahrsputz geht manchem buchstäblich
unter die Haut. In Anbetracht derer mag sich
nun vor dem kundigen Auge die gesamte differenzialdiagnostische Palette der Dermatologie
abspulen, und kaum ein Erkrankungsbild ist
deren reicher. Auch mangelt es nicht an wohlmeinenden Ratschlägen, was alles zu tun oder
zu meiden sei. Nicht alle sind praktikabel, doch
– gewußt wie: Ellen Gerstel aus Eisingen
berichtet.
Sie soll uns Schutz bieten und von der Umwelt
abgrenzen, doch das gelingt nicht immer: Die
Haut gibt gern mehr preis, als uns lieb ist!
Vermeintliche Auswege sind nicht immer praktikabel, es mangelt an der nötigen Compliance
oder sie sind trotz allen Bemühens nicht von
Erfolg gekrönt. Der häufigste Behandlungsweg
führt zum Cortison und damit in eine Sackgasse. Denn nach Absetzen des entzündungsunterdrückenden Medikaments flammt die
Erkrankung meist umso stärker wieder auf. Das
gefürchtete Phänomen wird als Rebound-Effekt
bezeichnet. Ein gutes Beispiel dafür ist die periorale Dermatitis („Mundrose”). Sie kann u. a.
durch Daueranwendung von Glukokortikoiden
ausgelöst werden. Die Krankheit kommt vorwiegend bei Frauen jüngeren und mittleren Alters
vor. Speziell bei denjenigen, die besonderen
Wert auf ein gepflegtes Äußeres legen und die
nicht an Make up und Kosmetika sparen, entwickeln sich Rötungen, Unreinheiten und erweiterte Äderchen, begleitet von Juckreiz und
Brennen im Mundbereich, an den Wangen
und/oder um die Augenlider herum. Das Leiden
wird auch als „Stewardessen-Krankheit” oder
„Mannequin-Erkrankung” bezeichnet.
Die so Geplagten versuchen es mit umso mehr
Pflegeprodukten zurückzudrängen und zu übertünchen - womit sie umso stärker die Symptomatik provozieren. Denn das wiederholte Auf-
Wir 2/11 • Juni 2011
tragen von Feuchtigkeitscremes läßt die äußere
Hautschicht, das Stratum corneum, aufquellen.
Die Haut büßt ihre natürliche Barrierefunktion
ein. Umweltreize und eingedrungene Schadstoffe führen zu weiteren Irritationen. Die Haut
spannt und brennt, und potenziellen Erregern
stehen Tür und Tor offen. Die Patientin gerät in
einen Circulus vitiosus, der nur durch die sogenannte „Null-Therapie” zu durchbrechen ist. Die
erforderliche Abstinenz von jeglichen Reinigungs- und Pflegemitteln griff ein findiger Kosmetikhersteller für seine Zielgruppe gleichwohl
werbewirksam auf: „An meine Haut lasse ich
nur Wasser …“
Einfach nur Schotten dicht?
Die Empfehlung „Schotten dicht” ist freilich nicht
das Allheilmittel für die Haut. Denn neben der
Schutzfunktion ist ihre Aufgabe als Ausscheidungsorgan nicht minder wichtig. Entgiftung ist
ein großes Thema – nicht nur im Frühjahr.
Dabei begibt man sich aber auf eine schwierige
Gratwanderung, denn damit sind stets auch
Risiken für die Gesundheit verbunden. Eine
sanfte Ausleitung ist daher ratsamer als eine
„Radikalkur”, so daß der Organismus in der
Lage ist, die dabei frei werdenden Metaboliten
zu verarbeiten und zur Ausscheidung zu bringen.
Die traditionelle chinesische
Medizin lehrt lakonisch:
„Was Niere und Blase nicht ausscheiden können, muß der Darm ausscheiden. Was der
Darm nicht ausscheiden kann, muß die Lunge
übernehmen. Wenn alle Organe zusammen
nicht genug Gifte ausscheiden können, dann
muß die Haut einspringen. Was die Haut nicht
mehr ausscheiden kann, führt zum Tode.” Ein
Hautausschlag, „der sich gewaschen hat”,
scheint demnach allemal noch die bessere
Alternative zu sein... Daß Krankheiten, die sich
auf der Haut manifestieren, nicht primär dort
ihren Ursprung haben, ist hinlänglich bekannt.
Sie hat ein weitreichendes Einzugsgebiet und
„zeigt, was in uns steckt“. Manch einer wird
bereits im Mutterleib zum potentiellen Patienten.
Besonders Erstgeborenen gebührt die zweifelhafte Ehre einer hervorragenden Entgiftungstherapie für die Mutter, wenn sie dies nicht
präventiv vor Eintritt der Schwangerschaft ihrem
Kind in spe zuliebe schon hinter sich gebracht
hat. So läßt sich leicht erklären, warum ein
Säugling bereits mit Amalgam belastet sein
kann, noch ehe er Zähne hat. Und schon im
Nabelschnurblut lassen sich Weichmacher
nachweisen.
Das Ungeborene hat keine Wahl –
„Plastic Planet“ läßt grüßen …
Der Mensch am Ende der ökologischen Kette
ist insofern als eine Art Deponie oder Endlager
zu betrachten. Im Laufe des Lebens sammeln
sich allerlei Fremdstoffe in den jeweiligen chemisch kompatiblen Geweben an. Der Organismus hat zwar eine enorme Pufferkapazität,
die ihn dies eine Zeit lang ohne Beschwerden
hinnehmen läßt. Wenn dann aber das Faß rand-
Wir
voll ist, genügt der berühmte Tropfen, der es
zum Überlaufen bringt. Der Patient vermag das
Erkrankungsbild nicht selten mit einem
bestimmten Auslöser in Verbindung zu bringen.
Als bekannte Noxe treten etwa Impfungen in
Erscheinung, die freilich von der etablierten
Schulmedizin nicht als solche anerkannt werden mögen. Die Zurückhaltung in der Allgemeinbevölkerung hinsichtlich der jüngst überstandenen Schweinegrippe zeigt aber, daß die
ungewollten Impffolgen nicht ungehört verhallen.
Bei der Verstoffwechselung arbeitet die Leber,
welche die Hauptlast der Entgiftungsreaktionen
der Phase I (wie Oxidation, Reduktion, Hydrolyse und/oder Hydratisierung) und der Phase
II (wie Methylierung, Acetylierung, Glucuronidierung und/oder Sulfatierung) trägt, mit den
Nieren Hand in Hand. Wenn hier „Not am Mann“
ist, läßt sich das nicht zuletzt anhand dermatologischer Symptome erkennen, wie etwa am
typischen Milchkaffee-Aussehen bei beginnender Niereninsuffizienz. Eine unzureichende
Leberfunktion macht sich ebenfalls an Haut und
Schleimhäuten bemerkbar. Leberpatienten klagen über Juckreiz und Ekzeme, die Haut wird
fahlgelb (Ikterus). Die Ursache sind Gallenbestandteile (Bilirubin und Gallensäuren), die
ins Blut und von dort in die übrigen Gewebe
übertreten.
Stiefkind der Medizin:
die extrazelluläre Matrix
Während die organisch gebundenen Substrate
in der Medizin immerhin ihre Beachtung finden,
ist dies für das in der Ausleitungstherapie nicht
minder wichtige Grundsystem, die extrazelluläre
Matrix (ECM), nicht selbstverständlich. Dabei ist
sie eine Drehscheibe für sämtliche Informationen/Metaboliten, die von Zelle zu Zelle
fließen, und steht daher im Zentrum regulatorischer Behandlungsmethoden. Sie besteht aus
einem Maschenwerk aus hochpolymeren Komplexen wie Proteinen und Zuckerverbindungen.
Diese wirken gleichsam als Molekularsieb,
durch das die Nährstoffe von den Blutgefäßen
zu den Zellen hin sowie metabolische Endprodukte von den Zellen weg transportiert werden. Dazu gehören auch die Botenstoffe wie
Hormone und andere Transmitter, die der
Kommunikation zwischen den Zellen dienen.
Nicht immer verläuft der Transit reibungslos. Die
ECM hat hier eine Vermittler-Funktion – bis zu
einem gewissen Grad. Dies ermöglicht auch
ihre Fähigkeit, Wasser mit den darin gelösten
Stoffen zu binden. Funktion und Lage dieses
vielseitigen Kommunikationssystems lassen
dieses aber auch „im Regen stehen“, nämlich
dann, wenn bestimmte Metaboliten im Über maß anfallen und eine Zelle die „Annahme verweigert“.
Doch ein versierter Entsorgungsspezialist steht
ihr bei: das lymphatische System. Durch
Austritt von Blutplasma aus den Kapillaren ins
Gewebe der ECM wird das zirkulierende
Volumen erhöht und damit ein Abtransport von
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Wir
unerwünschten Stoffwechselprodukten ermöglicht. Während ihrer Passage von der Peripherie
zum Ductus thoracicus werden sie von den
Lymphknoten gefiltert und dienen dabei den
Antikörper-produzierenden Plasmazellen als
Vorlage für die Antigen-induzierte Differenzierung und Proliferation der Lymphozyten zusammen mit den dort anfallenden Zellfragmenten, Mikroorganismen und anderen Antigenen. Bei Überlastung und Lymphabflußbehinderung kommt es zu regionalen
Schwellungen (Lymphödeme), hauptsächlich
im Bereich von Armen und Beinen oder dem
Genitale. Zunächst sind die Schwellungen
weich und lassen sich eindrücken. Sie sind
reversibel und können sich über Nacht von
selbst zurückbilden. In einem weiteren chronisch-irreversiblen Stadium bleiben die Schwellungen dann erhalten. Sie werden derb und
geben nicht mehr nach. Charakteristisch sind
die stark verquollenen Zehen, es lassen sich
hier kaum noch Hautfalten abheben. Die Haut
verhornt schließlich (lymphostatische Hyperkeratose), es bilden sich Warzen und Schwielen.
Aktuelle Tips
Je nach Konstitutionstyp neigt ein Mensch mehr
oder weniger dazu, seine inneren Kämpfe
äußerlich sichtbar auf der Haut auszutragen.
Allein die sorgfältige Anamnese bringt wichtige
Informationen über Sensibilitäten und/oder
Exposition gegenüber potentiellen Toxinen zutage. So wäre es wenig sinnvoll, lästige
Hauterscheinungen zu unterdrücken und damit
ähnlich wie bei Heuschnupfen-Geplagten einen
„Etagenwechsel” zu provozieren. Welche der
mannigfachen Hauttestverfahren für einen Patienten überhaupt sinnvoll sein mögen, ist individuell zu entscheiden. Dies kann bei begründetem Verdacht einer Kontaktallergie z.B.
eine Epikutantestung auf Nickel sein. H. Roberts
und B. Tate von der Haut- und Krebsstiftung in
Carlton, Victoria, Australien, beschrieben einen
kuriosen Fall einer einseitigen Kontaktdermatitis
im Gesicht, die sich als allergische Reaktion auf
das Nickelgehäuse des Handys herausstellte.
Ob es hilfreich ist, mit Hilfe biophysikalischer
Meßverfahren zur Erfassung der HautbarrierenFunktion wie der Evaporimetrie den transdermalen Wasserverlust zu ermitteln, sei dahingestellt. Falls ein neues Kosmetikum als Irritans im
Verdacht steht, genügt hier vermutlich auch ein
Auslaßversuch.
Bei allergischer Disposition bietet sich die modifizierte Eigenbluttherapie (ALLERGOSTOP® I)
an – vor allem dann, wenn eine langwierige
Suche nach dem auslösenden Agens nicht
möglich ist. Wichtig ist nur, dem Patienten dann
Blut abzunehmen, wenn er Symptome zeigt, um
die pathologischen Antikörper zu erfassen.
Der interessante Fall –
Biomoleküle brachten die Wende
Ellen Gerstel berichtet: „Hauterkrankungen
machen die Menschen unglücklich, ganz besonders, wenn sich diese überwiegend im
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Industriemitteilungen
Gesicht manifestieren. Alles Überschminken hilft
nichts. Wenn dann eine schlechte Prognose des
Facharztes vorliegt, entsteht großes Leid. Auch
die Odyssee meiner Patientin von einem
Behandler zum anderen brachte im Endeffekt
nichts. Die Diagnose lautete: „epidermale
Dermatitis mit allergischer Komponente - unheilbar”! Die Patientin, 63 Jahre alt, hatte ein
feuriges, stark schmerzendes Ekzem im Gesicht und Halsbereich. Die Haut schälte sich, sie
konnte im Sommer kaum außer Haus, da
Sonne und Wärme unerträgliches Brennen auslösten. Ich erklärte ihr, daß es sich bei diesem
Ekzem nur um ein Symptom handle und die
Grunderkrankung ganz woanders liege. Wenn
es uns gelänge, die Ursache zu finden, werde
sich auch das Ekzem wieder zurückbilden. Das
einfühlsame Gespräch, weshalb so etwas entstehen konnte, tat der Patientin sehr gut, und
sie bekam eine andere Einstellung zu ihrer
Erkrankung. Bei der Untersuchung stellte sich
Folgendes heraus: totale Übersäuerung des
Gewebes aufgrund Blockaden im Leber-GalleBereich. Die linke Niere war ebenfalls in ihrer
Funktion stark eingeschränkt, es lag ein genetischer Defekt vor. Das Gravierendste waren
jedoch Stauungen im Lymphsystem, hauptsächlich an Hals und Kopf.
Es wurden zweimal wöchentlich Injektionen mit
Neythymun® Nr. 29 f+k, NeyDesib® Nr. 78 D7,
NeyNormin® Nr. 65 D7, NeyFollik Nr. 17 D7 und
NeyDIL® Nr. 76 verabreicht, Letzteres zur
Verbesserung des Lymphflusses. Peroral wurden an den injektionsfreien Tagen Wobenzym,
pflanzliche Lymphmittel und ein Darmmittel
gegeben. Neben Akupunktur wurde einmal
wöchentlich eine Lymphdrainage für den Kopfund Halsbereich durchgeführt. Zur äußeren
Pflege wurde ausschließlich Neyskin® Emu-Öl
von Regena Ney verwendet. Nach allen vorherigen Versuchen mit diversen Cremes und
Salben war das Emu-Öl für sie eine echte
Wohltat. Aufgrund der guten natürlichen
Zusammensetzung wurde die Haut sowohl mit
Feuchtigkeit als auch mit Fett versorgt, ohne die
Poren zu verstopfen. Das Ekzem hat sich binnen einem Vierteljahr zurückgebildet. Die
Behandlung wurde zur Konsolidierung jedoch
in reduzierter Form fortgesetzt. Das Ergebnis
war hervorragend: die Haut wurde wieder glatt
und geschmeidig. Es blieben keine Narben
zurück, was bei der Stärke dieses Ekzems wie
ein Wunder erscheint. Heute fühlt sich die
Patientin wie neugeboren!”
Im Rahmen der „Großbaustelle”
Entgiftung und Ausleitung …
… soll auch das Thema Säure-BasenHaushalt nicht unerwähnt bleiben. Von der etablierten Schulmedizin wenig beachtet, mißt man
ihm in der Naturheilkunde eine zentrale
Bedeutung für sämtliche physiologische
Regelmechanismen zu. Abgesehen von den
unterschiedlichen chemischen Definitionen, die
für Säuren/Basen existieren, sind entsprechende Ionenverschiebungen im Stoffwechsel nur
schwer zu objektivieren. Denn der Organismus
verfügt über potente Puffersysteme, die hier ein
Ungleichgewicht über lange Zeit hinweg auszugleichen vermögen, in der etwa eine Blutgasanalyse noch keinerlei Hinweis auf eine Stoffwechselentgleisung bietet. Einzelne Urinproben
sind nicht aussagekräftig, da sie nur Momentaufnahmen für den pH-Wert darstellen. Mit Hilfe
des Sander-Tests können die Pufferkapazität
des Harns im Tages-Profil ermittelt und damit
Rückschlüsse auf das Kompensationspotential
des gesamten Organismus gezogen werden.
Dafür werden zu definierten Zeiten vor bzw.
nach den Mahlzeiten Urinproben entnommen
und gegen Salzsäure bzw. Natronlauge titriert.
Man erstellt eine Tageskurve und errechnet den
mittleren Aziditätsquotienten. Bei Gesunden
ergibt sich damit ein rhythmischer Wechsel aus
Säure-Base-Fluten, gekennzeichnet durch den
ernährungsbedingten Ausgleich der entstehenden Säuren durch die zugeführten Basenbildner. Bei den meisten Patienten zeigen die Meßreihen eine Verschiebung in Richtung Übersäuerung bei bereits erschöpfter Pufferkapazität
an.
Die Ernährungsempfehlung legt den Kranken
und jenen, die es nicht werden wollen, ein
Verhältnis von mindestens 70% „basischen”
Lebensmitteln zu höchsten 30% „sauren“ nahe.
Letztere sind hauptsächlich tierischen Ursprungs wie Fleisch, Fisch, Eier, Milch und
Milchprodukte, aber auch Kaffee, Alkohol,
Zucker und verschiedene Getreidearten gehören dazu. Obst, Gemüse, Salat, Kräuter und
Kartoffeln gelten als Basenbildner und sollen
einer Übersäuerung entgegenwirken. Wenngleich die zugrunde liegenden biochemischen
Vorgänge sich nach wie vor der allgemeinen
Erkenntnis entziehen, kann die Empfehlung
auch hinsichtlich der Bekämpfung anderer
„Zivilisationsleiden“ wie etwa koronarer Herzerkrankungen im Großen und Ganzen befürwortet werden. Zu ergänzen ist sie für die
Ausleitung über Darm und Nieren z. B. mit
Spargel zur Entwässerung. Glukosinolate in
Kreuzblütlern wie Kresse, Rettich und verschiedene Kohlsorten dienen der Entgiftung. Die
Leberfunktion unterstützen auch Bitterstoffe
(Amara) in Gewürzkräutern wie Basilikum,
Rosmarin, Thymian und Bohnenkraut sowie
Aminosäuren wie Arginin und Citrullin, Letztere
u. a. in CAPO plus von Regena Ney enthalten.
Auch Heilerde ist zur inneren wie äußeren
Anwendung empfehlenswert. Für kreislaufstabile Patienten mit intakten Venenklappen sind
Sauna und Dampfbäder anzuraten. Bei Lymphstauungen helfen manuelle Lymphdrainagen.
Eine „Runderneuerung“ für die Magen-DarmPassage bietet die Colon-Hydrotherapie, vor
allem im Rahmen einer Fastenkur: das Frühjahr
ist die beste Zeit dafür!
Ortrud Aichinger
VitOrgan Arzneimittel GmbH
Brunnwiesenstraße 21, 73760 Ostfildern
Tel.: 0711/44812-33, Fax: 0711/44812-41
aichingervitorgan.de - www.vitorgan.de
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Politik – Recht – Praxis – Personalia
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Ein Leserbrief
Der Bachelor / Master of science kommt ...
... mit oder ohne Segen der Heilpraktiker-Verbände.
Roland Leonhardt, Heilpraktiker
Aber für den ganzheitlich arbeitenden Heilpraktiker ist er ein Widerspruch in sich.
Wie kann ein „Master of science“, also ein
Meister der Wissenschaft, sich mit so wissenschaftlich ungesicherten Themen wie Homöopathie oder TCM beschäftigen?
Was für einen schulmedizinisch geprägten Arzt,
der über seinen „wisenschaftlich fundierten“
Tellerrand hinausblicken möchte, vielleicht gerade noch Sinn macht, kommt uns Heilpraktikern,
die wir uns als Gralshüter der Alternativ- und
Komplementärmedizin verstehen, eher seltsam
vor. Die vor einigen Jahren noch heftig bekämpften „unwissenschaftlichen Schmuddelkinder“ wie Homöopathie oder Akupunktur sollen nun im Rahmen eines akademischen
Studiums als gut verkäufliche, qualitätsgesicherte Ware „hoffähig“ gemacht werden.
Niemand wird ernsthaft in Frage stellen, daß
eine fundierte Ausbildung die Grundvoraussetzung für eine verantwortungsvolle und erfolgreiche Praxistätigkeit ist. Aber ergibt „staatlich
anerkannte“ Kompetenz wirklich bessere Therapeuten?
Die Vorstellung, sich von „unabhängigen“,
schulmedizinisch orientierten Professoren und
Wissenschaftlern in einem universitären Lehrbetrieb zu einem „Meister“ der Komplementär (und vielleicht auch noch Alternativ.) medizin
ausbilden zu lassen, mutet eher amüsant an.
Umgekehrt würde vielleicht ein Schuh draus.
Worum geht es eigentlich?
Wer als Heilpraktiker eine akademische Ausbildung zum „Bachelor / Master of science“ anstrebt, sollte sich klar darüber sein, worauf er /
sie sich einläßt. Neben Abitur oder Fachabitur
wird als Zugangsvoraussetzung eine abgeschlossene Ausbildung als Heilpraktiker mit
staatlicher Erlaubnis gefordert. Das heißt, es
geht im Wesentlichen um die Weiterbildung in
einem bestimmten Fachgebiet. Das Studium
ersetzt keine fundierte Heilpraktiker-Ausbildung
und berechtigt - für sich allein - auch nicht zur
Ausübung der Heilkunde.
Das Studium beschränkt sich im
Wesentlichen auf fünf „wissenschaftlich
gesicherte“ Naturheilverfahren
Gerade die Vielfalt der Naturheilkunde ist eine
ihrer größten Stärken, und die mehr oder min-
Wir 2/11 • Juni 2011
der willkürliche „Ernennung“ einiger gängiger
Naturheilverfahren zu „wissenschaftlich fundierten“ Studienfächern ist lächerlich. Was ist an der
TCM oder der Homöopathie wirklich „wissenschaftlich gesichert“, auch wenn sie mittlerweile
von vielen approbierten Ärzten eingesetzt werden?
Von den mehr als 200 in der Naturheilkunde
eingesetzten Therapie- und über 50 Diagnoseverfahren kann nach den geltenden Maßstäben
nur ein verschwindend geringer Teil als „wissenschaftlich gesichert“ gelten (dies gilt im
Übrigen auch für die meisten schulmedizinischen Verfahren). Die Ursache hierfür liegt aber
nicht in den eingesetzten Verfahren (sie sind
ganz ohne Zweifel wirksam!), sondern in der
„wissenschaftlichen“ Bewertung. Es gibt derzeit
keine einzige Methode (und auch kein kommerzielles Interesse), naturheilkundliche, ganzheitliche Behandlungserfolge „wissenschaftlich“
nachzuweisen, aber Millionen zufriedener
Patienten.
Und wer sich auch nur ein wenig mit der
Entstehung „wisenschaftlich fundierter“ Studien
beschäftigt, landet ziemlich schnell in den Marketingabteilungen der Pharmakonzerne und /
oder bei als unfehlbar angesehenen Autoritäten.
Jeder Mensch ist einzigartig, und jeder Versuch,
Patienten oder Behandlungsmethoden zu „standardisieren“, entspringt letztlich dem menschlichen Bedürfnis, die Unendlichkeit des Lebens
mit seinem begrenzten Verstand zu erfassen.
Letztes Beispiel hierfür ist die Erarbeitung einer
ISO Norm für die traditionelle chinesische
Medizin. Es fehlen nur noch die dazu passenden Normpatienten.
Was also soll als „wissenschaftlich gesicherte“
Lehrinhalte vermittelt und geprüft werden? Wer
legt diese Standards fest? Vielleicht die
„Experten“ der EU-Bürokratie?
Welches „Wissen“ wird in den Köpfen der Studierenden „gespeichert“? Und wie wird es von
den künftigen „wissenschaftlich fundierten“
Therapeuten an den Patienten gebracht?
Ist ein Bachelor / Master of science wirklich ein
besserer Therapeut? Oder besteht nicht die
Gefahr, daß die große Vielfalt der Naturheilkunde auf dem Boden der „Wissenschaft“ verarmt und austrocknet? Mittel- und langfristig
Wir
wird es dann immer mehr naturheilkundliche
„Spezialisten“ und immer weniger ganzheitliche
Therapeuten geben. Wer aber als einziges
Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in
jedem Problem einen Nagel. Von der Vielfalt zur
Einfalt? Im Grunde werden „Ärztlein“ herangebildet, die irgendwo zwischen der sauber geordneten Welt der Schulmedizin und der heterogenen Welt der ganzheitlich orientierten Heilpraktiker stehen.
Die Freiheit, sich aus der großen Palette der
Naturheilkunde selbst-bewusst „seine“ persönlichen Betätigungsfelder zu wählen und natürlich auch qualitativ hochwertig zu erlernen,
macht unseren Beruf für viele Kollegen zur
Berufung. Unsere „Experten“ sind unsere
Patienten.
Der Tag hat nur 24 Stunden,
und nicht jeder ist Millionär
Das Bachelor- / Masterstudium dauert mehrere
Jahre und kostet viel Geld. Wer gewinnt dabei?
In erster Linie doch die „Universitäten“, die dieses Studium anbieten. Ein neues, gewinnbringendes Geschäftsfeld, das unter Marketinggesichtspunkten sicher eine beneidenswert
gute Idee ist.
Aber was hat der Student und künftige Bachelor
/ Master davon? Lohnt sich diese Investition?
Wird er / sie mehr Geld verdienen? Eine höhere
Reputation erreichen?
Die Idealisten versprechen sich eine TopAusbildung mit dem Ziel, mehr Patienten besser
helfen zu können. Sie übersehen aber dabei,
daß mit einer standardisierten Ausbildung auf
ihre persönlichen Neigungen und Stärken vielfach nicht eingegangen werden kann.
Mit in der Regel begrenztem Zeit- und Geldbudget muss er / sie sich mit dem begnügen,
was der Lehrplan vorsieht. Die Offenheit für
andere, nicht im Lehrplan stehende, Interessen,
die Freiheit, sich in einem wunderschönen Beruf
zu verwirklichen und selbstbestimmt einzubringen, scheitern dann möglicherweise an Geld
und Zeit.
Wer davon träumt, mit einem Bachelor- /
Masterstudium im Bereich der Naturheilkunde
viel Geld zu verdienen, oder zumindest mehr
als ein „unstudierter“ Heilpraktiker, hat etwas
Entscheidendes (noch) nicht verstanden: Für
den Patienten ist wichtig, daß ihm geholfen
wird, dann ist er auch bereit, dafür Geld auszugeben. Wie viele und welche Urkunden im
Wartezimmer hängen, ist bestenfalls beim
Erstbesuch interessant. Und, auch das sei
gesagt, Millionäre unter den Naturheilkundlern
sind, mit oder ohne Bachelor / Master, selten.
Und Wissenschaft, die nur dem Geld folgt, ist
verschwendet.
Und diejenigen, die ihren Hang zu Orden und
Ehrenzeichen mit einem Bachelor- / Masterstudium krönen wollen, sollten sich ehrlich prüfen,
ob das Diplom nicht nur der eigenen Egopflege
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Wir
Politik – Recht – Praxis – Personalia
dient. Einen vergleichbaren Status wie Ärzte
werden wir damit kaum erreichen. Wir Heilpraktiker haben unser eigenes Klientel, das
genau deshalb zu uns kommt, weil es nach
Alternativen zur Schulmedizin sucht. Sie kommen zu uns, weil wir Zeit für sie haben, weil
unsere Medikamente kaum Nebenwirkungen
haben, weil wir ganzheitlich für sie arbeiten, weil
unsere Behandlung wirksam ist, und weil wir die
Heilkunde in einem tieferen Sinn verstehen.
Paracelsus sagte einmal: „Der letzte Grund aller
Arznei ist Liebe.“ Von einem Diplom hat er
nichts gesagt.
Gibt es dann
kompetente und inkompetente
Heilpraktiker?
Warum soll eine individuelle, den persönlichen
Neigungen und Begabungen entsprechende
Ausbildung schlechter sein als eine staatlich
geregelte? Warum sollen mehrere kleinere
Therapieverfahren schlechter sein als ein
großes? Warum soll eine Ausbildung in einem
Verband oder in einer Heilpraktikerschule
schlechter sein als an einer Hochschule?
Wer entscheidet, ob ein Heilpraktiker kompetent
ist? Es sind doch letztlich unsere Patienten!
In keinem anderen medizinischen Beruf ist das
so klar, wie in unserem, weil die Patienten ihre
Behandlung in aller Regel aus der eigenen
Tasche bezahlen. Die beste Ausbildung hilft
wenig, wenn Sach-Verstand nicht durch
Menschen-Verstand ergänzt wird.
Solange also durch das Bachelor- / Masterstudium kein elitäres Biotop entsteht, deren
Mitglieder naserümpfend auf ihre nicht studierten Kollegen herabschauen, ist gegen eine, wie
auch immer geartete, Ausbildung kaum etwas
einzuwenden. Für wen der Respekt vor dem
Leben und die Liebe zu den Menschen im
Mittelpunkt aller Heilungsbemühungen steht,
wird ein guter Therapeut sein – mit oder ohne
„akademische“ Ausbildung.
Wir trauern
Die Heilpraktikerprüfung, die ja im Wesentlichen
schulmedizinische Themen zum Inhalt hat, ist
schwer genug, um die Spreu vom Weizen zu
trennen. Und wer glaubt, mit ein paar Stunden
Aus- oder Weiterbildung eine erfolgreiche Praxis
führen zu können, wird sehr schnell auf die
Nase fallen. Aber wer „klein“ anfängt und die
Heilkunde als lebenslanges Lernen versteht,
wird auch ohne akademisches Studium mittelund langfristig Erfolg haben.
Wer seinem Herzen folgt, für den werden sich
Türen auftun, wo er gar keine erwartet hat....
Was kommt nach
der Bachelor- / Masterdiskussion?
Für viele Kollegen stellt sich inzwischen die
Frage, ob dieses Thema wichtig genug ist, um
die Verbände in einen energiezehrenden Glaubenskrieg zu stürzen, mit der Folge, daß andere
wichtige gemeinsame Themen im Kampfgetümmel untergehen. Ja, der Heilpraktiker soll
ein offener, lebendiger Beruf bleiben, und viele
Gründe sprechen gegen eine Unterstützung
durch die Verbände, aber die Heilpraktikerwelt
wird deshalb voraussichtlich nicht untergehen.
Wozu in aller Welt brauchen wir jetzt einen
Glaubenskrieg in der Bachelor- / Masterdiskussion?
Die Heilpraktiker erwarten von
ihren Verbänden zielgerichtetes
gemeinsames Handeln zum Schutz
des HP-Standes, zum Erhalt der
Therapiefreiheit und der Abwehr von
(staatlichen) Eingriffen in ihre Arbeit.
Es gibt doch genug
wirklich wichtige Themen:
Schon vergessen?:
– wir haben über 1.000 Naturheilmittel verloren (u.a. Kava Kava, Ephedra, Johanniskraut
in wirksamer Dosierung, Nosoden, Procain,
Frischdrüsenpräparate, Thymuspräparate
und vieles mehr)
– zusätzliche Vorschriften (u.a. Hygieneplan,
Medizinproduktebuch, Anzeigepflicht von
Mischinjektionen)
– zusätzliche Kostentreiber (Blutegel, sterile
Schröpfgläser)
Und das kommt auf uns zu und ist z.T.
bereits in der Umsetzung
– viele Heilpflanzen gefährdet (Gentoxizität,
Cancerogenität, Fertilität, Pharmakovigilanz)
– viele Tropfenpräparate gefährdet (Alkohol in
Arzneimitteln)
– Heilpflanzen zu Nahrungsergänzungsmitteln
„degradiert“, „Health-Claim“-Diskussion, alle
ayurvedischen Heilpflanzen gefährdet
– „Non doctors“ – Diskussion in der EU
– ISO-Norm für TCM
– CAMbrella Projekt, warum sind keine Heilpraktiker dabei?
Liebe Vorstände und Präsidenten, warum gibt
es nicht wenigstens ein gut organisiertes Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung bei naturheilkundlich relevanten Themen? Jeder kämpft
für sich allein!
Wie sollen wir zu einer funktionierenden Kooperation mit anderen Sektionen der Naturheilkunde kommen (Firmen, Anthroposophen,
Physiotherapeuten, Ayurveda-Verbänden, Phytotherapeuten), wenn nicht einmal die For mulierung gemeinsamer Ziele gelingt? Es gibt
doch weitaus mehr, was uns verbindet als
trennt. Stattdessen gibt es so viele Wahrheiten,
wie es Menschen gibt ... Solange man etwas für
unmöglich hält, ändert sich nichts. Deshalb:
Träume es, tue es und du schaffst es!
Erstveröffentlichung in „CO’MED, Ausgabe
01/2011.
Brigitte Zensen, Heilpraktikerin
Kurz vor Redaktionsschluß erreicht uns die Nachricht, daß uns Brigitte Zensen bereits im Januar diesen Jahres
im 71. Lebensjahr für immer verlassen hat.
Die Nachricht kam für uns alle, die wir sie kannten, überraschend und hat uns tief bestürzt. Es ist noch nicht so
lange her, daß wir nach langer Zeit wieder einmal persönlichen Kontakt hatten. Sie zeigte sich, wie immer, herzlich
und zugetan.
Brigitte Zensen war Gründungsmitglied des Berufs- und Fachverbandes "Freie Heilpraktiker e.V.". Sie wirkte als
solches an der Grundsteinlegung für das erfolgreiche Wirken dieses Verbandes mit. Hierfür gebührt ihr besonderer
Dank und unsere Erinnerung. Wann immer wir sie getroffen haben, war sie uns eine gute und aufgeschlossene
Kollegin.
Ich selbst lernte sie schon viel früher kennen und durfte sie eine zeitlang als meine Schülerin zur Vorbereitung
auf die Heilpraktikeraufgabe begleiten.
Wir können sie nur in guter Erinnerung behalten.
Bernd R. Schmidt
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Diskussionsthema
Die Grundlagen der Naturheilkunde
Diskussionsthema
Dr. Horst Braun, Heilpraktiker
Fortsetzung aus „Wir“ 1/2011
Folge 11
Die Seinsebenen nach Burkhard
Heim in der Heilkunde
Die Physis-Ebene
Durch die Syntroklinen wird eine therapeutische
oder suggestive Beeinflussung einer Schicht an
die benachbarten Schichten weitergegeben.
Aus diesem Grund ist es kaum möglich, in einer
Therapie isoliert nur eine Schicht anzusprechen. So wird eine die Physis beeinflussende
Therapie wie beispielsweise eine lockernde
Massage indirekt über die syntroklinen Verbindungen auch an die Bios-Ebene und sogar
an die Psyche weitergegeben. Dies ist durch die
positiven Auswirkungen auf den allgemeinen
Stoffwechsel (Bios) oder durch ihre entspannenden Wirkungen (Psyche) hinlänglich bekannt. So erreicht beispielsweise eine Reflexzonen-Massage nach CALLIGARIS24 über die
Stimulation bestimmter Hautareale auf diesem
Wege gezielt die Organe, die Psyche und das
Denken.
In der folgenden Aufstellung sind einige Therapien aufgeführt, die als Zielebene zwar die
Physis haben, die aber durch die Ver mittlung
der Syntroklinen auch Erfolge auf den weiteren
Ebenen zeigen können, so daß es zu Überschneidungen kommen kann:
Chirurgie
Bestrahlungen
Physikalische Anwendungen
Die Bios-Ebene
Auch die Bios-Ebene kann auf die unterschiedlichsten Weisen angesprochen werden. So wirken, wie schon unter ‚Physis’ erwähnt, viele therapeutische Anwendungen indirekt auf die
Bios-Schicht ein. Über die cuti-visceralen
Reflexbögen und vice versa nehmen Haut,
Gewebe oder Organe die angebotenen Reize
auf und leiten sie reflektorisch weiter. Bekannte
Antworten sind beispielsweise eine Erhöhung
der Durchblutungsrate des gesamten Körpers
oder eines bestimmten Areals. Dies wiederum
ergibt eine verbesserte Sauerstoffversorgung
bei vertiefter Atmung, eine erhöhte Versorgung
mit Nährstoffen bei gesundem Appetit und letzlich auch eine verstärkte Ausschwemmung von
toxischen Verbindungen und Stoffwechselendprodukten. So werden über den indirekten Weg
über die Physis tastbare Blockaden im Bindegewebe oder in der Muskulatur gelöst und Bewegungseinschränkungen und Schmerzen reduziert oder beseitigt. Die folgende Auswahl von
Therapiemaßnahmen soll diese indirekten
Wir 2/11 • Juni 2011
Möglichkeiten der Einflußnahme auf die BiosEbene zeigen:
Physikalische Anwendungen
Bäder; Packungen; Sauna; Massagen; Krankengymnastik.
Ableitungsverfahren über die Haut25:
Schröpfen; Cantharidenpflaster; Fontanellen;
Pustulantien; Baunscheidtieren; Aderlaß; Moxation.
Andere Ableitungsverfahren:
Purgieren; Brechverfahren; Diuretische Verfahren.
Weitere Verfahren:
Lichttherapie; Neuraltherapie.
Auch ein direktes therapeutisches Ansprechen
der Bios-Ebene kann vielfältig erfolgen, beispielsweise durch chemisch-medikamentöse
Einflußnahme. Die als Beispiele nachfolgend
aufgeführten Therapiemaßnahmen wirken direkt auf die Bios-Schicht:
Enzymtherapie
Vitamingaben
Mineralsubstitution
Zellmetabolitegaben
Blocker
Hemmer
Chemotherapeutika
Hormontherapie
Informationstherapie
Schwingungstherapie
Vor dem Hintergrund einer gegenseitigen Beeinflussung der ontologischen Ebenen über die
Syntrokline wird der Einsatz von unterdrückenden, blockierenden, vergiftenden, also unphysiologisch wirkenden, Antimitteln und Giften
durch die orthodoxe Medizin nicht nur auf der
Bios-Ebene äußerst fragwürdig, da über deren
Auswirkungen auf die feinstofflichen Ebenen
noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen.
Allerdings ist die Antipathie, die diese Mittel bei
sehr vielen Patienten auslösen, und die in Form
von Abwehr- und Entgiftungsreaktionen wie
Ekel, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall bis zu
psychischen Blockaden reichen, als allgemein
bekannte Antwort des Gesamtorganismus auf
den Einsatz dieser unnatürlichen und toxischen
Präparate zu werten. Im Gegenteil: Durch das
medikamentös verursachte Blockieren und
Maskieren körperlicher Symptome verlieren
Physis und Bios sehr häufig ihre Fähigkeit, ein
,Spiegel der Seele’ zu sein. Die Seele (Psyche)
wird dadurch ihres Ausdrucksmittels beraubt,
was in der Regel – rückgekoppelt – ihre Konflikte verstärkt.
Die beiden Ebenen Physis und Bios sind darüber hinaus auch der Ort der Sexualität und der
Triebbefriedigung. Die Seinsschicht der Psyche
erhält über die Syntrokline Kunde über das
Sexualleben des Menschen und bewertet mit
Hilfe der ethisch-moralischen Werte, die der
Person in Form des Gewissens innewohnen,
seine Handlungen.
Die Ebene der Psyche
Die Ebene der Psyche ist die Eingangspforte für
die therapeutischen Einflußnahmen durch die
Psychologie und durch die Psychotherapien mit
ihren unterschiedlichen Entwicklungsrichtungen.
Hier sind beispielsweise zu erwähnen der
Funktionalismus mit Richtungen wie der
Behaviorismus, die Lerntheorien, die Kybernetik
oder die geisteswissenschaftliche Psychologie (hierher gehören u.a. die Gestaltpsychologie oder die Verstehende Psychologie)
oder die Tiefenpsychologie mit der Psychoanalyse, der Individualpsychologie oder die
Analytische Psychologie oder die Ganzheitspsychologie26. Diese arbeitet unter holistischen
Aspekten, um den ganzen Menschen zu erfassen. Auch die Psychotherapie der HILDEGARD
von Bingen bietet auf dieser Seinsebene einen
interessanten und erfolgreichen Ansatz, der auf
den 35 seelischen Heilkräften und ihren Gegenkräften beruht27. Hier kann die HEIM’sche
Schichtentheorie mit den Schichten Physis,
Bios, Psyche und Pneuma als Arbeitsgrundlage
eingeordnet werden. Daneben ist die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Bewußtseinszuständen wie dem der Trance, der Luzidität
oder der Hypnose diesem Bereich zuzuzählen.
Auch die Ton-, Farb- oder Musiktherapien sind
die Ebene der Psyche zugänglich. Hier einige
Therapien im Überblick:
Psychotherapie
Homöopathie
Blütenessenzen
Baumessenzen
Ton- und Musiktherapien
Licht- und Farbtherapien
Die Homöopathie ist ebenfalls in der Lage, die
Schicht der Psyche direkt zu erreichen, wobei
die unteren und mittleren Potenzen mit ihren
Schwingungen infrage kommen. Die Hochpotenzen im C- und LM-Bereich gehen auch noch
mit der höchsten Ebene, dem Pneuma, in Resonanz. Auch indirekt ist die Psyche über die
Bios-Schicht durch physiologische Resonanzphänomene, z.B. mittels des schon erwähnten
homöopathischen Prinzips, ansprechbar. So
zum Beispiel durch die Behandlung mit körpereigenen Stoffen wie Blut oder Urin, aufgearbeitet als Nosoden. Auch die Blütenessenzen
nach E. BACH28 und ähnliche andere Pflanzenessenzen erreichen ebenfalls mit ihren feinen
Signalen die Ebene der Psyche. Auch die verschiedenen Formen der Akupunktur sind hier
wirksam.
Im Gegensatz dazu wirken die Psychopharmaka der orthodoxen Medizin nur indirekt auf die
Psyche! Sie spiegeln durch Bahnung und
Blockung von Nervenfunktionen, die aus- 앸
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Wir
schließlich auf der Bios-Ebene stattfinden,
bestimmte Folgen wider. Dies sind beispielsweise im zentralnervösen Funktionsbereich ausgelöste aufhellende, antidepressive oder dämpfende Effekte, die eine Einflußnahme auf die
Ebene der Psyche vortäuschen. Diese erhält
hiervon jedoch nur Kenntnis über die HEIM’schen Syntrokline. Direkte therapeutische
Effekte im psychischen Bereich selbst werden
so zwar nicht erreicht, aber Symptome wie beispielsweise Aufhellungen, Schläfrigkeit, Antriebsschwächen, Euphorie oder Lethargie indirekt ausgelöst.
Die Ebene des Pneumas
Die vierte Schicht im HEIM’schen Modell, die
geistig-seelische Schicht, ist die PneumaEbene. Sie ist mit den Mitteln der orthodoxen
Medizin weder erreichbar noch direkt oder indirekt beeinflußbar. Obwohl sich pathologische
Defekte dieser Ebene in geistigen Fehlhaltungen wie z.B. religiösen Wahnvorstellungen,
Fanatismen und anderen ,Ismen’ unterschiedlichster Art manifestieren, konnte eine Identifizierung und Eingrenzung dieser Phänomene
mit den Mitteln der Schulmedizin nicht erfolgen,
weil metaphysische Aspekte des Menschen in
ihrem Menschenbild nicht berücksichtigt sind.
Solche Symptomatiken der Pneumaschicht, die
unter anderem mit ‚Blindheit’, Hartnäckigkeit,
Unbeugsamkeit, Intoleranz oder Unvernünftigkeit einhergehen können, werden dann entweder auf die Ebene der Psyche transponiert und
als psychische Defekte betrachtet und entsprechend mit Psychopharmaka behandelt - oder
die Kranken werden abgeschoben, weil sich die
offizielle Medizin als nicht zuständig betrachtet.
Dieser Seinsschicht adäquate Therapien sind
die verschiedenen geistigen Heilweisen und
spezielle Medikationen wie beispielsweise:
Heilmagnetismus, Animistisch-Psychisches
Handauflegen, Smpythieheilung, SakralGeistiges Heilen, „Placeboheilungen“, Homöopathische Hochpotenzen, Spirituelle
Psychotherapie nach Hildegard von Bingen29.
Die oft erstaunlichen Erfolge dieser Heilmethoden werden von der orthodoxen Medizin
gern als Spontanheilungen oder auch als
Placeboeffekt interpretiert, weil sie diese Form
der Therapie weder in ihrem Angebot hat, noch
über ein Erklärungsmodell für die ausgelösten
Phänomene verfügt! Somit werden von der
orthodoxen Medizin konsequenterweise auch
die Beschreibungen von therapeutischen Wirkungen homöopathischer Hochpotenzen, von
Nosoden, von pflanzlichen und tierischen Organextrakten oder von patienteneigenen
Schwingungen als Glaubensbekenntnisse einer
sogenannten ‚Glaubensmedizin30’ interpretiert
und abgelehnt. Erfolgen trotzdem objektiv feststellbare Verbesserungen des Patientenzustandes oder echte Heilungen durch die obigen
Therapien oder werden sogar sogenannte
spontane Remissionen31 beobachtet, so wird
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Diskussionsthema
dies von der orthodoxen Medizin häufig entweder mit einer vorausgegangenen Fehldiagnose
ihrerseits zu erklären versucht, oder es wird der
sogenannte ‚Placeboeffekt’ herangezogen, dessen Existenz im Lichte neuer Untersuchungen
jedoch sehr fragwürdig erscheint. Die Autoren
KIENLE und KIENLE beschreiben ihre Ergebnisse, wie folgt: ,Entgegen der verbreiteten
Auffassung, daß Placeboeffekte in der Pharmakotherapie allgegenwärtig und wissenschaftlich
belegt seien, konnte erneut in keiner der analysierten Studien ein therapeutischer Placeboeffekt glaubhaft gezeigt werden.’32 Die beiden
Autoren beziehen diese Aussage ausschließlich
auf die Effekte einer Imitation einer Pharmakotherapie, nicht jedoch auf psychotherapeutische, kreativtherapeutische oder ähnliche Maßnahmen, die, über die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Patienten, zu einer positiven
Beeinflussung des Krankheitsverlaufs führten.
Beide Erklärungsmodelle der Schulmedizin
müssen ohne den auf seelisch-geistige, d.h.
metaphysische Aspekte erweiterten erkenntnistheoretischen Hintergrund unbeholfene Versuche bleiben. Ein nach naturheilkundlichen
Methoden ausgerichteter, ganzheitlich denkender und arbeitender Behandler sieht als
Ursache solcher Erfolge allerdings eindeutig die
Wirkungen der gezielt eingesetzten Mittel und
Therapien. Sie bedeuten für ihn eine Bestätigung seiner Erfahrungen und seines Bemühens, effektive und schadensfreie Therapien
reproduzierbar einsetzen zu können, die über
die rein materielle Ebene, von HEIM mit Physis
und Bios bezeichnet, hinaus auch die metaphysischen Ebenen Psyche und Pneuma erreichen. Neuere Forschungen zeigen, daß zwischen der Vis vitalis, der Lebenskraft, der
Entelechie und der ,Freien Energie’ ein enger
Zusammenhang zu bestehen scheint. Offensichtlich ist der menschliche Körper in der Lage,
durch spezielle Strukturen unserer Physis diese
freien Energien aufnehmen zu können und sie
in die sogenannte ,Lebenskraft’, das Chi, Ki, Qi,
Prana oder die Vis vitalis überführen zu können33. Mit der Einflußnahme auf die PneumaSchicht als den Akzeptor externer Energien
über Energietransformation und Energietransfer
auf die anderen Seinsschichten und über die
Schrittmacherfunktion folgt der Heilungsprozeß
dem natürlichen Energiefluß von der Pneumaschicht über die Psyche und der Biosschicht bis
zur Physis.
Heilungen auf der Pneuma-Ebene beeinflussen
somit den gesamten Körper, denn der Geist
gestaltet die Physis. Diese Heilungen sind im
Sinne des Wortes ganzheitlich oder holistisch.
Sie setzen jedoch auch von Seiten des
Patienten Bewußtseinsänderungen voraus und
bestätigen den Satz: ‚Die Heilung beginnt im
Kopf’. So werden in vielen Fällen seit langem
scheinbar auskurierte Krankheiten in Geist und
Psyche des ‚Geheilten’ als weiterhin existent
angesehen. Eine vollständige Überwindung der
Erkrankung auf allen Ebenen der Person steht
dadurch noch aus. Ein Grund für diese Situation
kann z.B. eine vorangegangene Bemerkung
über die ‚Unheilbarkeit’ gewesen sein, die auf
diesem Wege dann eine unnötige, weil ‚hausgemachte’ Bestätigung findet. Wenn jemand
seine Lebensgeschichte in einem Buch niederlegt und sie ihm nicht gefällt, so kann er
sie nicht verändern, indem er die Seiten farbig ausmalt - er muß den Inhalt seines Lebens verändern. Hier können das Praktizieren
von Meditationstechniken (Gebet, Sammlung,
Aufladung, Kontemplation, Verinnerlichung, wurzelhafte Stille, Suggestion, Affirmation etc.) und
der Aufbau von neuen Glaubensstrukturen erste
Schritte zu einem neuen sinnerfüllten Lebensstil
und –gefühl sein.
Die HEIM’schen Berechnungen der einzelnen
ontologischen Schichten des Menschen haben
für jede Ebene weitere Unterschichten ergeben.
Für die obere Schicht Pneuma werden in der
fernöstlichen Philosophie Bestätigungen gefunden: Zu den vier erwähnten Seinsschichten
nach HEIM kommen noch drei weitere im
Bereich des Pneumas hinzu: Manas, Buddhi
und Atma. Im Westen werden diesen weiteren
drei Ebenen Fähigkeiten wie die Imagination,
die Inspiration und die Intuition zugeschrieben.
Abschließende Bemerkungen
Störungen von Seele und Geist auf der Ebene
der Psyche und des Pneumas sind mit heutigen
Mitteln direkt noch nicht diagnostizierbar. Beide
können im üblichen Sinne nicht krank werden,
indem sie z.B. Entzündungen, Tumoren oder
andere Symptome entwickeln. Daher dient als
Ausdrucksmittel der beiden feinstofflichen
Ebenen gemäß der Erkenntnis, daß der Geist
den Körper formt, die grobstoffliche Materie der
Physis- und Biosebene. Sie fungieren als
Spiegelbild der beiden metaphysischen Ebenen. Erzeuger und Träger der spezifischen
Symptomatiken sind sowohl im ethologischen
als auch im elektrophysiologischen Bereich die
Frequenzmuster des Gehirns. HAMER sieht in
seiner sogenannten ‚Neuen Medizin’ in dem
Gehirn eine Relaisstation zwischen Körper und
Psyche und erklärt hierzu, daß er im Rahmen
seiner ‚Neuen Medizin’ ausgeht „… von einem
universalen Organismus, der verstanden ist als
Einheit von Psyche als Integral aller Funktionen
der Verhaltens- und Konfliktbereiche, Gehirn als
Steuerungscomputer aller Funktionen der Verhaltens- und Konfliktbereiche und den Organen
als der Summe aller Erfolge dieses Geschehens.34“ Auf das HEIM’sche Modell übertragen, liegt das Gehirn mit seinen Funktionen
zwischen den beiden metaphysischen Ebenen
Psyche und Pneuma auf der einen und den beiden grobstofflichen Ebenen Physis und Bios auf
der anderen Seite. Beide Bereiche, der physische und der metaphysische, bedienen sich des
Gehirns, das dann beispielsweise die Einwirkungen der Realität über die Sinnesorgane
als die Wirklichkeit für das Individuum wahrnimmt und deutet und – über das Ab-
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:59 Seite 59
Wir
Diskussionsthema
straktionsvermögen - mittels Erlebnisverarbeitung zur Bildung etwa eines Selbst- und Identitätsbewußtseins beiträgt. Das Gehirn als kompakte Ansammlung von komplex verschalteten
Nervenzellen, generiert also beispielsweise
Empfindungen wie Liebe, Haß oder Mitleid nicht
aus sich selbst heraus, sondern fungiert als
Relais zwischen immateriellen Energiemustern
und qualitativ und quantitativ erfaßbaren
Reaktionen aus dem Physis- und Biosbereich.
BIOS
PSYCHE
KNOCHENBRÜCHE
STOFFWECHSEL
PSYCHOSOMATISCHE
GEISTIGE FEHLHAL-
VERLETZUNGEN
INTOXIKATIONEN
STÖRUNGEN
TUNGEN; FANATISMEN;
PHYSIS
Gerade die Erkenntnisse der HEIM’schen Ontologie bestätigen, daß eine einschichtige, monokausale und lineare Betrachtung des Menschen, wie sie heute die orthodoxe Medizin
noch immer lehrt und praktiziert, auszuschließen ist, weil sie dem Menschen als
Patienten nicht gerecht wird. Der Mensch ist
mehr als nur eine zufällige Ansammlung organisierter grobstofflicher Materie. Aber auch eine
individuell-holistisch orientierte Heilkunde kann
ihrem Anspruch nur dadurch gerecht werden,
daß sie alle vier Seinsschichten des Menschen
in Diagnose und Therapie berücksichtigt.
Da die HEIM’sche Theorie nicht nur eine descriptive Deutung des menschlichen Wesens
über die vierfache Konturierung des Seins
zuläßt, sollen hier noch kurz weitere Konsequenzen angedeutet werden. So sind Aussagen
möglich über den Ablauf der sogenannten
‚Beseelung’ des menschlichen Keimlings,
also über den Zeitpunkt, an dem Pneuma und
Psyche in das sich entwickelnde Soma mit
Physis und Bios eintreten. Die Übergänge von
einer Ebene zur nächsten stellen nicht nur
einen Anstieg quantitativer Komplexität dar, sondern weisen auch die Bildung neuartiger
Strukturen auf. Beispielshaft kann der Übergang
von der Physis zum Bios dienen: Wesentliche
WAHNVORSTELLUNGEN
KONSTITUTIONEN
ALLE FORMEN DER
INFORMATIONEN
PSYCHOTHERAPIE
ALLE FORMEN
CHIRURGIE;
UND SCHWINGUNGEN
ANALYSE, KONFRON-
GEISTIGEN
TATION, GESPRÄCH
HEILENS
HANDAUFLEGEN
TRANSPLANTA-
Die Tauglichkeit der zur Zeit darstellbaren Gehirnwellen als hinreichend sensibles Ausdrucksmittel seelisch-geistiger Störungen bleibt noch
abzuklären. Die diagnostizierten Störungen sollten vom therapeutischen Ansatz her jedoch
immer auf die Ebene des Bewußtseins geholt
und dort bearbeitet werden. Gelingt dieser
Transfer, so fungieren Physis und Bios nicht länger nur als Schaubühne oder Schausteller der
Psyche und des Pneumas, die Körpersprache
spiegelt nicht länger nur materialisierte seelischgeistige Konflikte wider. Werden dadurch schon
im Vorfeld akute Konflikte auf der Bewußtseinsebene gehalten und hier auch verarbeitet, so ist dies eine Maßnahme echter Prä vention.
PNEUMA
TIONEN
ANTIMITTEL
ERBGIFTE; IMPFEN,
TON- u. MUSIK- u.
MASSAGEN
ENZYME
FARBTHERAPIE
GEBETE
CHIROPRAKTIK
VITAMINE
BACH-ESSENZEN
MEDITATIONEN
BAUNSCHEIDT
MINERALSALZE
AFFFIRMATIONEN
KONTEMPLATIONEN
SCHRÖPFEN
NEURALTHERAPIE
SUGGESTIONEN
PLACEBO-HEILUNGEN
STRAHLENTHERAPIE
PSYCHOPHARMAKA
PSYCHOPHARMAKA
‚GEIST-CHIRURGIE’
PHYSIKALISCHE
INJEKTIONS-
THERAPIEN
THERAPIEN
Strukturen der embryonalen Entwicklung wie
die Keimblätter und deren Derivate ermöglichten die Imprägnierung mit dem Prinzip ‚Leben’.
Diese hochenergetischen Strukturen sind dadurch und in diesem Moment zum Leben erwacht. Schon allein die ganzen Entwicklungsschritte der Zygote bis zu den Keimblättern und
darüber hinaus die Ausdifferenzierungen bis
zum Fetus unterliegen dem strukturierenden
Einfluß des Pneumas als letztendlicher Instanz
der werdenden Persona35.
Auch der Ablauf des Sterbeprozesses stellt
sich als ein fest strukturierter Vorgang dar,
indem der Todesvorgang auf der Biosebene
beginnt. Hier werden alle Verbindungen zwischen den Schichten Pneuma, Psyche und zur
Physis getrennt. Der Sterbeprozeß, der mit dem
Zustand der Agonie beginnt, zeigt sich beispielsweise mit dem oft beschriebenen sogenannten ‚Film’ des eigenen Lebens. Dann
kommt es zu einer Entkopplung des Pneumas
von der Ebene der Physis, diese beginnt zu zerfallen. Der Agonie folgt die Thanatose, in der
die im Leben erworbenen Erfahrungswerte auf
die Pneumaebene überschrieben werden. Dies
heißt auch, daß der Persönlichkeitskern erhalten bleibt und sein Bewußtsein freien Zugriff auf
das Gedächtnis hat. Hier werden nun die irdischen Erlebnisse und Erfahrungen verarbeitet.
Dem Zustand der Thanatose folgt der ‚postmortale Zustand36’. Dies bedeutet in der Pra-
xis, daß lebensverlängernde Maßnahmen dann
abzulehnen sind, wenn eine Überlebenschance
ohne den Einsatz der Apparatemedizin nicht
gegeben ist. Denn diese Maßnahmen, aber
auch tödlich verlaufende Unfälle, stören den
natürlichen Ablauf des Sterbens.
Für die moderne Forschung ist die HEIM’sche
Theorie von großem Nutzen, lassen sich doch
dadurch eine Reihe von Phänomenen und
Wechselwirkungen wie z.B. die Wirkweise der
Homöopathie, der Therapie mit patienteneigenen Schwingungen, der Kinesiologie oder ähnliche Phänomene erklären, die bisher ignoriert
oder abgelehnt werden, weil der materialistisch
orientierten Wissenschaft bis heute entsprechende wissenschaftliche Erklärungsmodelle
fehlen.
Zum Abschluß soll tabellarisch noch einmal die
Ontologie B. HEIMs, bezogen auf die hauptsächlichen Krankheiten jeder Ebene und die
zugehörigen Therapierichtungen, dargestellt
werden:
In der nächsten Folge wird das 5. Paradigma
besprochen, das den Menschen in seiner Einmaligkeit, seiner Individualität behandelt.
•
Literatur
Die umfangreichen Literaturhinweise können
bei der Redaktion „Wir“ angefordert werden.
Werte
Um den Wert eines Jahres zu erfahren, frage einen Studenten, der im Schlussexamen durchgefallen ist.
Um den Wert eines Monats zu erfahren, frage eine Mutter, die ihr KIND zu früh zur Welt gebracht hat.
Um den Wert einer Woche zu erfahren, frage die Verlobten, die darauf warten sich zu sehen.
Um den Wert einer Minute zu erfahren, frage jemanden, der seinen Zug, seinen Bus oder sein Flugzeug verpasst hat.
Um den Wert einer Sekunde zu erfahren, frage jemanden, der bei den Olympischen Spielen eine Silbermedaille gewonnen hat.
Die Zeit wartet auf niemanden. Sammle jeden Moment, der dir bleibt, denn er ist wertvoll. Teile ihn mit einem besonderen Menschen und er wird dir noch wertvoller.
unbekannter Ursprung.
Ein Rundbrief von Karin Oehlinger
Wir 2/11 • Juni 2011
Seite 59
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:59 Seite 60
Wir
Serie
Astrologie
Serie
Heinz Bornemann, Astrologe
Fortsetzung aus Wir 1/2011
Teil 14
Der Urnebel
1. Quadranten im Haus der
Waage: Segment Fische M
Den Fischen unterstehen das Undifferenzierte,
das Nichts, das Meer, der Nebel und der Dunst.
Entsprechend haben wir hier in Genesis 2, Vers
6: „Ein Dunst aber stieg auf von der Erde, und
tränkte die ganze Fläche des Bodens...“
Aus Dunst entstehen Nebel und Wolken, die
dann bekanntermaßen als Tau oder Regen die
Erde bewässern und so eine entscheidende
Voraussetzung für das Wachstum schaffen.
Das Zeichen Fische symbolisiert den Urnebel,
aus dem alles entsteht. Zunächst nur als
Gedanke, Traum oder Wunsch und noch vollständig unstofflich, aber die Energie und die
geistige Form erscheinen hier, wie das: es
werde Licht und es ward Licht des 1. Tages.
Die Erschaffung des Menschen
1. Quadrant im Haus der Waage:
Segment Wassermann N
Dem Wassermann unterstehen die oberen und
die unteren Wasser, und damit sowohl das
männliche als auch das weibliche Prinzip, als
gleichwertige Pole. Wassermann als Luftzeichen ist auch für den Atem, die Lungen und
nicht zuletzt für die Rippen zuständig.
Entsprechend haben wir hier: „Da bildete der
Ewige, Gott, den Menschen aus Staub von dem
Erdboden, und blies in seine Nase Hauch des
Lebens, und es ward der Mensch zu einem
Leben-Atmenden“
Wie in dem ersten Schöpfungsbericht erscheint
der Mensch auch hier im Luftelement, dem ureigenen Element des menschlichen Naturreiches.
Der Staub, hier im Jenseits, entspricht dem
Zeichen Fische, als dem Zeichen des Chaos
und des Undefinierbaren und Undifferenzierten,
aus dem aber alles entstehen kann, weil hier
die Sonne als Schöpferkraft aufgeht. In engerem Sinne gehört der Staub aber auch zum
ersten Naturreich der Mineralien, und damit
beginnt die Entwicklung des Menschen ganz
augenscheinlich in diesem ersten Naturreich.
Wie paßt nun Jenseits und diesseitiges Mineralreich zusammen. Nun, alles, was es im Diesseits gibt, hat einen geistigen Ursprung; und der
ist im Ewigen, wo sonst.
Seite 60
Der Staub, aus dem der Mensch gemacht ist,
ist daher noch ein jenseitiger. Die Erde selbst
wurde ja auch zunächst am 3. Tag und damit im
Ewigen und entsprechend noch vollkommen
unstofflich, geschaffen. Die Materie entstand
doch erst danach, am 4. Tag.
Die Erschaffung des Menschen geschieht also
zunächst als Idee im Ewigen und bildet gewissermaßen die Matrix für den heutigen Menschen.
Das dem so ist, geht auch daraus hervor, daß
der Mensch den Odem bekommt, denn der
Hauch des Lebens ist aus den oberen Wassern
des 2. Tages im Haus des Wassermanns, der
das Sonnenhafte in sich trägt. Das Zeichen
Wassermann und der 2. Tag zeigen ein jenseitiges Geschehen an, das in die Entwicklung
kommt.
In einem ganz konkreten und materiellen Sinne
gehört der Staub dann noch zum beweglichen
Erdzeichen Jungfrau, dem Zeichen des 7. Tages, nachdem der Mensch Eden verlassen hat
und sich in der Materie wiederfinden wird. Dann
soll er auch wieder zu Staub werden. Der Staub
stellt so gesehen eine Verbindung zwischen
dem Ewigen und dem Diesseitigem her.
Der Garten Eden
1. Quadrant im Haus der Waage:
Segment Steinbock Z
Dem Steinbock unterstehen die Bäume und der
Baumgarten und in seiner Eigenschaft als Erdzeichen das Pflanzenreich im allgemeinen.
Entsprechend haben wir hier: „Und es pflanzte
der Ewige, Gott, einen Garten in Eden nach
Morgen hin und tat dahin den Menschen, den
er gebildet.“ (Gen.2.8)
Analog zum ersten Bericht, wo es heißt „Im
Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde ...“
haben wir hier die Schaffung des Menschen im
Himmel, der dann auf die Erde gesetzt wird, die
für ihn, entsprechend seinem Zustand, noch
feinstofflich sein muß. Und genau das ist Eden.
Ein Begriff für den Vorzustand des Menschen
im Ewigen.
„... nach Morgen hin“, verweist auf den 1. Quadranten dieses Segmentes, in dem morgens die
Sonne aufgeht. Es bedeutet auch ganz allg. den
Anfang einer Entwicklung, „und tat dahin den
Menschen“.
Der Mensch erobert nach dem Gesagten also
nicht irgendein Terrain, was ihn als selbständig
Handelnden ausweisen würde, sondern er wird
ungefragt in den Garten gesetzt. Anders ausgedrückt: Das Geistwesen, das sich in das neue
Naturreich des Menschen begibt, wird sich
zunächst erst einmal seines neuen Umfeldes
bewußt werden müssen, bevor es zu irgend
einer sinnvollen Handlung fähig sein kann.
Man wird dann sehen, wie es sich orientiert und
welche Entscheidungen es trifft. Diese werden
einen sehr wesentlichen Einfluß auf den weiteren Lebensweg haben müssen, da sie seinem
Charakter entsprechen. Wer z.B. sehr zurückhaltend oder gar ängstlich auf seine neue
Situation reagiert, wird es in Zukunft wesentlich
schwerer im Leben haben, sich durchzusetzen
als jemand, der sofort seine neue Situation
erkennt, die Lage prüft, vielleicht noch einmal
zurückschaut, um zu sehen, wie er hierher
gekommen ist, um dann beherzt seinen Weg
einschlagen.
„Und es ließ aufsprossen der Ewige, Gott, aus
dem Erdboden alle Bäume, lieblich zum Ansehen und gut zum Essen, und den Baum des
Lebens in der Mitte des Gartens und den Baum
der Erkenntnis des Guten und Bösen.“
Hier ist die Analogie zum 3. Quadranten des
Segmentes, in dem Löwe / Sonne und Krebs /
Mond für die beiden Bäume, die Früchte und
das Essen stehen.
„Und ein Strom geht aus von Eden, zu tränken
den Garten ...“
Hier ist die Analogie zum 4. Quadranten des
Segmentes mit dem Zeichen Zwillinge. Dieses
steht für Bewegung und das Fließen, und damit
für einen Strom. Auch Funktionen, wie Bewässern, gehören in dieses Zeichen.
Die vier Himmelsrichtungen
2. Quadrant im Haus der Waage:
Segment Schütze V
In dem Augenblick, wo wir den 1. Quadranten
der Waage verlassen und im nächsten Quadranten das Zeichen Schütze betreten, wird aus
der Einheit eine Vielheit:
„... und von hier aus teilt er sich, und wird zu vier
Hauptströmen.“
Dies ist analog zum 3. Tag, als am Mittagspunkt
das Leben aus dem ewigen Quadranten in den
der Vielheit der Materie wechselte. Das Licht
der Einheit des ersten Tages, erschien dann in
den vielen Lichtern der Sterne.
Genauso teilt sich der Strom des 1.Quadranten,
in die 4 Ströme im Schützen im 2. Quadranten.
Schütze stellt den Raum zur Verfügung und
damit auch die vier Himmelsrichtungen. Das
Entwicklungsprinzip der Zahl 2 findet auch sogleich seine größte Ausbreitung und Vollendung
in seiner größten Vielfalt, der Zahl 4.
Der Mensch in Eden
2. Quadrant im Haus der Waage:
Segment Skorpion C
„Und es nahm der Ewige, Gott, den Menschen,
und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu
bauen und zu warten.“ (Gen. 2.15)
Dies entspricht dem 1. Quadranten dieses Segmentes. Fische steht für „Der Ewige“, Wassermann steht für „den Menschen“ und Steinbock
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:59 Seite 61
Wir
Serie
steht für „Garten Eden ihn zu bauen und zu
warten.“ Steinbock ist diejenige Energie, die
baut, etwas errichtet und nach dem Rechten
schaut. Das Recht untersteht dem Steinbock,
ebenso die Anweisung, der Befehl oder die
Richtlinie. Das ganze Geschehen ist immer
noch ein jenseitiges, und es gibt bis jetzt auch
noch keinen Anlaß, dass sich das ändern sollte.
Damit das aber auch so bleibt, erhält der
Mensch drei Anweisungen, die den drei Zeichen des 2. Quadranten entsprechen.
1. „Von jeglichem Baume des Gartens darfst
du essen:“ Dafür steht das Prinzip des
Schützen, das Zeichen für Freiheit, Fülle,
des aus dem Vollen Schöpfens.
2. „Aber von dem Baum der Erkenntnis des
Guten und Bösen, von dem sollst du nicht
essen,...“
Das Essen untersteht dem Mond, der hier
im Skorpion in seinem Fall ist. Damit befindet er sich in einer Situation des Wechsels
von der Tagesseite auf die Nachtseite. Das
Essen vom Baum hätte also einen grundlegenden Wechsel der Lebenssituation zur
Folge.
Adam lebt in der Einheit und damit in der
Bipolarität, er vereinigt damit beide Pole, den
männlichen und den weiblichen, in sich. Die
beiden Bäume, der des Lebens und der der
Erkenntnis bezeichnen dagegen ein Bild der
Polarität. Der Baum des Lebens entspricht
dem positiven Pol und der der Erkenntnis
dem des negativen. Wenn Adam nun die
negative Kraft vom Baum der Erkenntnis in
sich aufnimmt, bekommt der negative Pol
ein Übergewicht. Dieses Übergewicht wird
dann dazu führen, daß, wie am dritten Tag,
die negativen Kräfte der Entwicklung aus der
Einheit ausbrechen werden und in den der
Vielheit der Materie übergehen. Damit ist die
Zeit ein separater Faktor parallel zur Einheit,
was den Tod als Ende einer Zeiteinheit zur
Folge hat. Der Begriff Tod ist die prägnanteste Beschreibung für die zerrinnende Zeit
und das Ende eines jeden Zeitabschnittes.
3. „denn welchen Tages du davon ißest, stirbst
du des Todes.“
Als kardinales Zeichen hat Waage einen
grundsätzlichen Bezug zum Tod. Die Waage
schafft den Ausgleich und damit auch die
Konsequenzen, die sich aus dem bisherigen
Tun ergeben. Waage ist auch das Zeichen
der Justiz.
Auf dem Weg der Sonne durch die Tageshälfte ist die Waage das letzte Zeichen und
weist damit bereits auf das Abtauchen, den
Tod, der Sonne in die Nachthälfte hin. Für
die alten Ägypter war der Westen daher der
Bereich des Todes.
Im 3. Quadranten dieses Segmentes befinden
sich Löwe und Krebs als die Domizile von
Sonne und Mond, und damit von Mann und
Frau.
Wir 2/11 • Juni 2011
Das Zeichen Jungfrau zeigt das Fehlen eines
Partners.
„Und es sprach der Ewige, Gott: Es ist nicht gut,
daß der Mensch allein sei; ich will ihm machen
eine Gehilfin, wie sie ihm zustehe.“ Gehilfin ist
eine Entsprechung des Zeichens Jungfrau. In
diesem Zeichen sind auch im bürgerlichen
Sinne alle Angestellten und Dienenden, während die Herrschaft oder der Boss sich im
Zeichen Löwe befindet.
Interessant ist auch, daß die Gehilfin auf der
unteren Seite des Tierkreises im 3. Quadranten
erscheint. Diese ist die Nachthälfte und damit
generell der Frau oder dem Mond zugehörig.
Durch den Löwen und den Krebs in diesem
3. Quadranten ist aber auch die Gleichwertigkeit
der beiden Geschlechter angezeigt, so wie im
Wassermann die beiden Wellen oder Pole
gleichwertig sind.
Der 3. Quadrant verrät uns außerdem, daß die
angekündigte Gehilfin noch nicht real vorhanden, sondern zunächst als Seelenanteil zu denken ist. Je nachdem, wie sich Adam verhalten
wird, wird auch die Realisierung seiner Gehilfin
geschehen.
Statt daß die Geschichte nun weitergeht und die
Gehilfin auf den Plan tritt, gibt es jetzt eine
Zäsur im Text. Deren Sinn ist nicht so ohne weiteres ausfindig zu machen. Es scheint fast so,
als wenn man in der Bibel hier den roten Faden
verloren hätte. Doch durch einen Blick auf den
Tierkreis, wird uns schnell verdeutlicht, warum
es zu dieser Unterbrechung kommen muß.
Diese macht in der Kontinuität der Folge der
Tierkreiszeichen einen überaus begreifbaren
Sinn. Andererseits ist es interessant, daß es die
Zäsur überhaupt gibt, bloß weil der Tierkreis
danach verlangt. Wäre die Schöpfungsgeschichte nämlich ohne die Struktur des Tier kreises verfaßt, würde es diese Zäsur in genau
der astrologisch sinnfälligen Länge nicht geben.
Zumindest wäre das recht unwahrscheinlich.
Der 4. Quadrant ist der Quadrant der Erscheinung dessen, was geschaffen ist, so, wie
wir die Dinge sehen und anfassen können.
„Es hatte aber der Ewige, Gott, gebildet ... alles
Getier des Feldes und alle Vögel des Himmels,
und er brachte sie zu dem Menschen, um zu
sehen, wie er sie nennen würde ...“ Und alles
Leben-Atmende, wie es der Mensch nennen
würde, der Name sollt’ ihm bleiben“
Wir befinden uns immer noch im übergeordneten Segment des Skorpions, und Skorpion steht
für das Tierreich. Entsprechend werden auch
hier die Tiere und nicht etwa die Pflanzen zum
Thema.
Zum ersten Mal zeigt sich hier, daß der Mensch
eine höhere Entwicklungsstufe des Lebens darstellt, als es die Tiere tun. Die Unterschiede zwischen den Arten können selbstverständlich
bereits die Tiere erkennen, sonst hätten sie
keine Zugehörigkeit und könnten nicht zwischen
Freund und Feind unterscheiden. Entscheidend
ist also weniger die Erkenntnis von Unterschieden, als viel mehr die Tatsache, daß der
Mensch in der Lage ist, einen Unterschied auch
als solchen zu benennen, d.h. er hat eine
Sprache. Die Sprache und die Bezeichnung
oder Darstellung einer Sache oder eines
Wesens gehören zum Zeichen Zwillinge, das
sich wohl kaum rein zufällig an dieser Stelle
befindet.
Das Zeichen Stier stellt den Bestand, also alles
Bestehende oder Seiende dar und damit alle
existierenden Tiere, und zwar komplett und
ohne Ausnahme. Alleine hieran kann man
schon erkennen, daß Adam unmöglich von dieser Erde sein kann und daher nicht zur Spezies
der Tiere gehört, auch nicht als das höchste
entwickelte.
Das Zeichen Widder steht dann für die
Anerkennung des Istzustandes, jenseits aller
Wünsche, Träume und dem Festhalten an
Vergangenem.
„Da gab der Mensch Namen allem Vieh ... Aber
für den Menschen war keine Gehilfin gefunden,
die um ihn wäre.“ Widder steht auch für die
Durchsetzung bzw. Ausführung einer Angelegenheit. Entsprechend erledigten Job und vergibt in diesem Zeichen die Namen. Durch die
Vergabe der Namen und die Erkenntnis, daß da
niemand ist, der ihm gleichgestellt ist, distanziert sich Adam klar vom Tierreich und streift
auch eventuelle Verhaftungen mit dem Tierreich
entgültig ab.
Dieses ist die Voraussetzung dafür, daß Adam
am Aszendenten aufsteigen kann, um eine
neue Phase seines Lebens zu ermöglichen.
Wir sehen, daß die Zäsur in der Geschichte
zwingend notwendig war, um zunächst erst einmal ein Bewußtsein für die eigene Lage zu
erzeugen, um dann einen nächsten Schritt in
der Entwicklung gehen zu können.
Wenn man überlegt, daß selbst der Quadrant
eines kleinen Segmentes, das selbst nur 2,5
Grad vom Kreis ausmacht, so wunderbar logisch und dramaturgisch richtig in der
Schöpfungsgeschichte platziert ist, erkennt
man, daß die kosmische Struktur tatsächlich bis
in die tieferen Schichten reicht und Zufälligkeiten von etwaigen Übereinstimmungen im
Prinzip auszuschließen sind. In der weiteren
Geschichte wird dies noch weiter offenkundig
werden.
Eva und die Rippe
2. Quadrant im Haus der Waage:
Segment Waage X
Waage ist das Zeichen der Partner und der
Ehe. Entsprechend geschieht hier die Erschaffung der Eva.
„Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich
will ihm machen eine Gehilfin, wie sie ihm
zustehe“ (Ge.2.18)
앸
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Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:59 Seite 62
Wir
Dies setzt eine neue Schöpfung voraus.
Wir befinden uns jetzt im 1. Quadranten des
Segmentes Waage. Wie jeder 1. Quadrant,
umfaßt dieser den Bereich des Ewigen und enthält die Zeichen Fische, Wassermann und
Steinbock.
Erst nachdem Adam am Aszendenten aufgestiegen ist, ergeben sich für ihn auch neue
Möglichkeiten.
Der Mensch ist aus den oberen Wassern
geschöpft und daher von der Sonnenseite. Als
polares Gegenüber kommt demnach nur die
Mondseite infrage. Die Emotion, das Bauchgefühl, als Entsprechung des Mondes, verselbständigt sich auf diese Weise und wird ein
gleichwertiger Partner des Geistes.
Und nun der Reihe nach. Zunächst wird der
Mensch in seinen Urzustand, der dem Zeichen
Fische des 1. Tages entspricht, geschickt. Hier
ist bekanntlich alles wüst und leer, und es
herrscht ein Mangel an Bewußtsein. Entsprechend gehören zu den Fischen der Schlaf
und die Betäubung.
„Und es ließ fallen der Ewige, Gott, eine Betäubung auf den Menschen, und er entschlief
...“ – also genau, wie es das Zeichen Fische
vorgibt.
Danach kommt, wie wir wissen, als nächste
Phase der Wassermann, in dem eine Teilung
stattfindet, in ein oberes und ein unteres Sein
oder in ein geistiges und ein emotionales.
Zur Durchführung dieser Teilung bedient sich
Gott, wie wohl jedermann weiß, der berühmten
Rippe.
Die viel gestellte Frage dahinter ist natürlich:
warum gerade eine Rippe?
Schauen wir uns unsere Anatomie an, stellen
wir fest, daß es die Rippen sind, die es den
Lungen ermöglichen, einen großen Luftraum im
Körper zu erhalten, analog zum Himmel zwischen den Wassern. Die Rippen haben daher
eine Entsprechung zum Wassermann.
Serie
Der Mond, der im Wassermann der Schöpfungsplanet ist, hat seine Erhöhung im Erd- und
Venuszeichen Stier. Knochen und damit auch
Rippen unterstehen diesem Zeichen.
Hier ist also eine Verbindung von
der Rippe zur Frau
Die Knochen als Entsprechung der Mondseite
haben im Wassermann eine Zugehörigkeit zu
den unteren Wassern, was sie zum idealen
Grundmaterial für die Schaffung der Eva, dem
Minuspol, macht.
An 2. Tage wird der Himmel im Wassermann
geschaffen. Eine Polarität entsteht. Ein Strom
kann fließen. Ein Rhythmus entsteht mit den
Knochen bzw. Rippen.
Durch den Rhythmus dieses Himmels, der einund ausströmenden Luft, entsteht der Atem. Es
sind die Leben-Atmenden, die die Schöpfung
erfüllen und aus dem Wassermann hervorgehen, dem astrologischen Zeichen des
Schöpfens.
„... und es ward der Mensch zu einem LebenAtmenden“
Die oberen und unteren Wasser sind auch
durch das Herz und den Magen anatomisch
beschrieben. Das Herz hat eine Entsprechung
zur Sonne und der Magen zum Mond.
Das Herz liegt oben und der Magen darunter,
getrennt durch das Zwerchfell, einer Zwingungsebene.
Wir können also einen unmittelbaren Bezug
zwischen der menschlichen Anatomie und der
Erschaffung der Männin im Wassermann herstellen.
Die Rippen ergeben außerdem ein Wellenmuster zur rechten wie zur linken Seite. Liegt
der Mensch auf dem Rücken, wie z.B. in einer
Betäubung oder im Schlaf, dann haben wir die
Brustwellen oben und die Rückenwellen unten.
Auch hier ist eine Analogie zum Wassermann.
Es gibt keinen anderen Bereich des Körpers,
der diese Anzeichen aufzuweisen hat. Daher
die Rippe und nicht ein anderes Körperteil. Das
Bild würde sonst nicht stimmen.
Soviel zum Thema Rippe.
Im Text heißt es dann weiter:
„... Und er nahm eine Rippe von seinen Rippen
und schloss Fleisch an ihrer Statt.“ Gen.2,21
„Und es bauete der Ewige, Gott die Rippe ... zu
einem Weibe, und brachte sie zu dem Menschen“
Gen.2,22
Analog zum 2. Schöpfungstag, haben wir jetzt
einen Menschen aus den sonnenhaften, oberen
Wassern als Pluspol und einen Menschen aus
den mondhaften, unteren Wassern, als Minuspol.
Die Männin, die Mondseite des Menschen, wird
ganz konkret von der Mondseite genommen und
erhält den Lebensatem.
„Da sprach der Mensch: Dieses Mal ist es Gebein
von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem
Fleische. Diese werde genannt Männin, denn vom
Manne ist diese genommen worden.“ Gen.2,23
Nach der Erschaffung der Männin im Wassermann folgt der Steinbock auf dem Fuße, das
Zeichen für Bäume. Dort befindet sich der Garten
Eden und, wie könnte es anders sein, die beiden
Bäume, der Baum der Erkenntnis und der Baum
des Lebens, werden zum Thema.
Aber auch das bekannteste Tier der Bibel tritt hier
in Erscheinung, nämlich die Schlange.
Im Zeichen Steinbock wurde am 3. Tag eine
Wende eingeläutet, welche als Folge die Entlassung der Geistwesen aus dem Bereich des
Ewigen in den der Materie hatte. Auch hier wird es
bald ein ähnliches Szenario geben, und der jenseitige Mensch wird den Garten Eden verlassen
müssen und ebenfalls in die Materie eintreten.
Aber zunächst einmal ist die Männin, die
Mondseite des Menschen, nun ein selbständiger und gleichwertiger Teil des Menschen, und
Adam ist ein anderer geworden, ohne daß dieses Erwähnung findet.
•
Fortsetzung nächste „Wir“
Dieses Jahr
erleben wir vier unübliche Daten 1.1.11, 1.11.11, 11.1.11, 11.11.11.
Und das ist noch nicht alles.
Nimm die zwei letzten Ziffern deines Geburtsjahres, füge das Alter dazu,
das du heuer erreichen wirst, und das Resultat wird 111 sein – für alle!
Das ist das Jahr des Geldes!!!
Das Jahr der Werte, des Wertvollen, dessen, das für uns wertvoll ist.
Der kommende Oktober wird 5 Sonntage, 5 Montage und 5 Samstage haben.
Das passiert nur alle 823 Jahre.
Diese besonderen Jahre haben den Ruf des Reichtums.
Ein Sprichwort sagt, wenn du das an acht Freunde weiterleitest, wird das Geld innerhalb von
vier Tagen erscheinen. So erklärt es das chinesische feng-shui. Möge es so sein!
Eingesandt von Irene Klöppel
Seite 62
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:59 Seite 63
Wir
Colon-Hydro-Therapeuten
Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e.V.
1. Vorsitzender: Manfred A. Ullrich
42899 Remscheid, Herbringhauser Straße 12, Tel.: 0 21 91 / 5 08 46, www.fcht.de
Aphten
Manfred A. Ullrich, Heilpraktiker
Aphten
Hin und wieder frequentieren Patienten
unsere Praxis mit teilweise unerträglichen
Schmerzen im Rachenraum. Alle klinischen
Parameter liegen im normalen Rahmen. In
der Anamnese finden wir eigentlich nichts,
was auf eine Erkrankung im Rachen-, Halsund Mundraum hindeutet.
Anamnese
Wir schauen uns den Rachenraum an und
finden dann 3-30 mm Durchmesser große
weiße Flecken.
Nach Abstrich und Untersuchung läßt sich
Soor (Mundpilze) ausschließen. Dieser verursacht nur eine starke Mundtrockenheit,
keine Schmerzen. Unter dem weißen Belag
ist alles entzündet. Es handelt sich um
Aphten.
Allgemeines
Aphten können sehr schmerzhaft sein. Besonders Kauen und Sprechen fallen den meisten Patienten sehr schwer. Sehr unterschiedlich sind die Menge und Größe der
befallenen Stellen.
Sie können sich auf der Zunge, im inneren
Wangenraum, am Zahnfleisch, sowie an den
Tonsillen und im Genitalbereich befinden. Sie
heilen nach ca. 2 Wochen ab, aber gleichzeitig entstehen meist neue Aphten. Man spricht
dann von chronisch rezidivierender Aphtose.
Eine Ansteckung über Mund zu Mund Berührung ist bei immunschwachen Menschen
möglich.
Es handelt sich immer um ein Geschwür mit
weißlichem Belag. Manchmal sind Aphten
vergesellschaftet mit Herpes simplex Viren.
(Lippenherpes). Wenn beides zusammen im
Rachenraum auftritt, spricht man von Mundfäule (Stomatitis aphtosa).
Ursachen
Die Äthiologie und Pathogenese der rezidivierenden Aphtose liegen immer noch im
Dunkeln.
Diskutiert werden rezidiviender Herpes
zoster und Herpes simplex. Was aber nach
unserer Meinung die gleichen Ursachen hat,
nämlich Immunschwächen.
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir haben bisher nur wenige Fälle behandelt
und stellten immer eine Form der Immunschwäche fest, wie z.B. Zöliakie und andere
Nahrungsmittelintoleranzen wie Fruktoseintolereanz.
Es sollen auch systemische Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder
HIV-Infektionen infrage kommen. Das haben
wir nicht festgestellt, aber es sind ja auch
Autoimmunerkrankungen. Streßfaktoren haben unserer Meinung nach keinen Einfluß
darauf.
Interessant ist, daß Raucher nur sehr selten
von Aphten befallen werden. Die Mundschleimhaut ist bei ihnen nicht mehr so
empfindlich.
Klinische Behandlung
In der Schulmedizin werden folgende
schmerzstillende und lindernde Therapien
angewendet.
Lidocain – Creme
Benzydamin
Haftsalben für die Schleimhaut
Zinksulfat
Verdünntes Wasserstoffperoxyd
Triamcinolonacetonoid als Heilsalbe
Naturheilkundliche
Behandlung zur Linderung und
Heilung
Teebaumöl
Nelkenöl
Vermeidung des in der Zahnpasta häufig
verwendetem Stoffes „Natriumlaurylsulfat“
Das alles dient zur Linderung von einem
Aphtenbefall. Unsere erfolgreiche Therapie
ist etwas anders.
Ich möchte an dieser Stelle ein Praxisbeispiel vorstellen:
Praxisfall
Eine Patientin, 44 Jahre alt, aus Portugal
stammend, stellte sich vor. Sie hatte „messerscharfe“ tief eingeschnittene Hautfalten,
bis 0,5cm tief im ganzen Gesicht. Zudem war
die Unterbauchzone knochenhart aufgebläht.
Subjektiv war das schlimmste die rezidivie-
rende Aphtose. Sie konnte nur noch unter
Schmerzen essen, die Zähne putzen und
sprechen. Sie befand sich in einem desolaten Zustand und hatte schon 12 kg. abgenommen. Wir testeten im Vegatest-Filter verfahren die Lebensmittel aus und stellten
dabei fest, sie litt unter einer der heute so
häufig vorkommenden Zöliakie (Glutenintoleranz). Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung. Von sich aus mußte sie eine
Weglaßdiät einhalten. Kein Getreide! Also
kein Dinkel, Weizen, Kamut, Einkorn, Roggen, Hafer und Gerste (Bier). Stattdessen als
Ersatz Produkte aus Hirse, Quinoa, Amaranth, Kar toffeln, Teff, Mais und Reis. Übrigens: in Endphasen können Patienten auch
Reis und Mais nicht vertragen.
Es gibt 2 Mühlen in Deutschland, die nur glutenfreie Nahrungsmittel verarbeiten. Viele
Bäckereien und Discounter bieten schon glutenfreie Grundnahrungsmittel an. Auch manche Metzgereien ziehen nach. Nachdem dies
alles abgeklärt war, setzten wir zur Linderung
die Colon-Hydro-Therapie ein. Wir waren
überrascht, daß nach 40 CHT die Aphten
dauerhaft verschwunden waren.
Zwar wußten wir, daß die CHT das Immunsystem drastisch verbessern kann, besonders die Hautsysteme, aber so einen Erfolg
hatten wir nicht erwartet. Eine andere Sache,
auf die Frauen ja großen Wert legen, hatte
sich zu 90% gebessert. Viele Bekannte fragten sie, welche Faltencreme sie da verwendet hat. Viele Gesichtsfalten waren verschwunden oder kaum noch zu erkennen.
Die Colon-Hydro-Therapie stärkt das Immunsystem optimal, weil es eine Form der ZellTherapie ist. Mit der CHT verbessere ich den
extrazellulären Raum, und in den Akutphasen fließen die „Schlacken“, eine geleeartige Lymphflüssigkeit, bestehend aus Zelltrümmern und Giften ab.
Aus unserer Praxis sind die Colon-HydroGeräte nicht mehr wegzudenken. Sie haben
uns bei der Behandlung vieler chronischer
Krankheiten erfolgreich gemacht.
•
Literatur
Schluß mit Nahrungsmittelallergie
ISBN 978-3-0350-5078-3
Oesch-Verlag, Zürich
Seite 63
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:59 Seite 64
Termine
Freie Heilpraktiker e.V.
Freie Heilpraktiker e.V.
Bundeszentrale
Benrather Schloßallee 49-53, 40597 Düsseldorf, Telefon 02 11/ 9 01 72 90, Fax 3 98 27 10
[email protected] - www.freieheilpraktiker.com
Vorsitzender Dieter Siewertsen, Heilpraktiker
Regionale Arbeitsgruppen
Landesbereich Baden-Württemberg
ARBEITSGRUPPE SÜD, FREIBURG
Ltg.: Bengt Jacoby, Heilpraktiker
Jeden ersten Donnerstag
im Monat (außer in den Schulferien
und an Feiertagen)
Veranstaltungsort:
Schule und Praxis Bengt Jacoby,
Heilpraktiker
Rosastr. 9, 79098 Freiburg,
Tel. 0761/273010, Fax 273050
07.07.2011, 19.30 - ca. 21.00/21.30 Uhr
Babette Dreyer, Heilpraktikerin Psychotherapie
Ich bin Viele - das hundertfache Selbst
Von der Intelligenz unserer Psyche und wie wir lernen mit
allen inneren Anteilen gut umzugehen
ARBEITSGRUPPE HEIDELBERG
02.07.2011, 10.00 - 14.00 Uhr
Dr. med. vet. Peter Rosler
Entzündungen an der Darmschleimhaut unter
Berücksichtigung des Reizdarmsyndroms
In Zusammenarbeit Firma „Vitatest”
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Landesbereich Bayern
ARBEITSGRUPPE MÜNCHEN
Ltg.: Cynthia Roosen, Heilpraktikerin
Bothmer Straße 14, 80634 München
Tel.: 0 89/20 23 8118,
Fax: 089/13 92 64 66
Jeden vierten Mittwoch
eines jeden Monats, 19.00 Uhr
Ort: (soweit nichts anderes angegeben!)
Hotel „Eden Wolff“, Arnulfstraße 4, 80335 München,
(gegenüber Hauptbahnhof)
Tel.: 089/55115-0, Fax: 55115-555
27.07.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Wulf Hufen-Kemper, Heilpraktiker
Wenn der Darm aus der Haut fährt
In Zusammenarbeit
Firma „Galactopharm und Dr. Gustav Klein”
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Ltg.: Angelika Hochadel,
Heilpraktikerin (oben links)
Tel.: 06223/2776
Monika Krebs,
Heilpraktikerin (oben rechts)
Tel.: 06220/6776
Helga Steinbach,
Heilpraktikerin (unten links)
Tel.: 06221/8935983
Veranstaltungsort:
Holiday Inn, Pleikartsförster Str. 101, 69124 Heidelberg
Tel. 06221/788-0, www.heidelberg-hi-hotel.de
Achtung!
Alle Terminangebote mit
Anmeldeformular finden Sie auch
auf unserer Homepage
www.freieheilpraktiker.com
Es lohnt sich, einmal bei
uns zu surfen!
Seite 64
28.09.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Monika Titel, Heilpraktikerin
Fit in den Winter - spagyrische und homöopathische
Behandlung für Kinder
In Zusammenarbeit Firma „Phönix Laboratorium GmbH”
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
26.10.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Ronald Fischer
Prävention und Therapie durch intrazelluläre pHRegulation (Hydroxypathie).
Diagnose und Therapiehilfen in der Praxis
In Zusammenarbeit
Firma „SanaCare Gesundheitsprodukte Ltd. & Co.KG”
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
23.11.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Dr. rer. nat. Siegfried Kiontke
Der schnelle Diagnoseassistent Global Diagnostics und
die vielseitige Vitalfeld Therapie-Station MitoPlus
In Zusammenarbeit
Firma „Vitatec Medizintechnik GmbH”
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
ARBEITSKREIS NATURHEILKUNDE FRANKEN
Fachtreffen alle 3 Monate
Ort: Röttenbach
Infos: Veronika Wette, Heilpraktikerin
Fichtenstraße 7, 91341 Röttenbach
Tel. 09195/4696, Fax 993733
email: [email protected]
Landesbereich Berlin/Brandenburg
Tel.: 030/44037428
Ltg.: Anne-Christine Heuhsen,
Heilpraktikerin
Lorenzstraße 64, 12209 Berlin,
Tel.: 0 30/77 39 12 07
Teilnahme kostenlos, soweit
keine anderen Angaben.
Veranstaltungsort, soweit keine
anderen Angaben:
Savoy Hotel Berlin
Fasanenstr. 9-10, 10623 Berlin-Charlottenburg,
Tel.: 0 30/31103-0, Fax: 030/31103-333
20.08.2011, 16.00 - 19.00 Uhr
Hans-Heinrich Jörgensen, Heilpraktiker
FIT mit Mineralien und Schüßlersalzen!
In Zusammenarbeit Firma „DESMA GmbH”
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
05.11.2011, 16.00 - 19.00 Uhr
Joachim Kudritzky, Heilpraktiker
Fieber Schnupfen Heiserkeit
Es geht auch ohne viel Chemie
In Zusammenarbeit Firma „Repha GmbH”
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Landesbereich Hessen
ARBEITSGRUPPE KASSEL
Ltg. Andrea Meyer-Doll,
Heilpraktikerin
Heisestraße 19, 34128 Kassel,
Tel. 05 61/88 71 12
Veranstaltungsort, soweit keine anderen Angaben:
Phillip-Scheidemann-Haus, Raum 105
Holländische Straße 74, 34127 Kassel
Tel.: 05 61 / 89 43 92
Parkplätze in der eigenen Tiefgarage
Öffentliche Verkehrsmittel:
Straßenbahnlinien 1, 2, 5 Haltestelle Monbachstraße
07.09.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Dipl. oec. Heidi Haager-Bürkert, M. Sc. Public Health Nutrition
„Algen“ zur ernährungsphysiologischen Unterstützung von
ausleitenden und regenerativen Therapien
In Zusammenarbeit Firma „Sanatur GmbH”
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:59 Seite 65
Termine
Freie Heilpraktiker e.V.
05.10.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Dr. med. Henning Saupe (Arcadia Praxis Klinik)
Vergebung ist heilsam, wie ich durch die Tipping-Methode
der Vergebung wieder in meine Kraft komme
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
02.11.2011, 17.00 - 20.30 Uhr (Geänderte Uhrzeit!)
Elfriede Schütze, Heilpraktikerin
Hauterkrankungen - sie wurzeln tief in Körper und Psyche
Innerliche und äußerliche Behandlungskonzepte mit den
Solunaten
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
30.11.2011, 18.00 - 21.00 Uhr (Geänderte Uhrzeit!)
Irmgard Wenzel, Heilpraktikerin
Hände - die geistige, körperliche und seelische Landkarte
Ihres Lebens
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Landesbereich Nord
ARBEITSGRUPPE HAMBURG
Ltg.: Manfred Michaelis,
Heilpraktiker
Tel.: 0 40/38 61 93 32,
Fax: 38 61 93 32
e-mail:
[email protected]
Alle Veranstaltungen, sofern keine anderen Angaben,
im RAMADA Hotel Hamburg-Bergedorf
Holzhude 2, 21029 Hamburg
Tel.: 0 40/72595-0, Fax 040/72595-187
Landesbereich NRW
ARBEITSGRUPPE DÜSSELDORF
Ltg.: Peter Neumann, Heilpraktiker (links)
Tel.: 0 21 73 / 8 15 28
Sibylle Ernert, Heilpraktikerin (rechts)
Rösrather Str. 743, 51107 Köln-Rath
Tel.: 0 211 / 16 38 11 08
[email protected]
Veranstaltungsort, soweit keine anderen Angaben:
Rudolf Steiner Schule Düsseldorf/Waldorfschule,
Diepenstr. 15, 40625 Düsseldorf
Jeden 2. Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr
(außer Juli und August)
14.09.2011, 19.00 - ca. 22.00 Uhr
Anne-Christine Heuhsen, Heilpraktikerin
Einführung in die Vipassana-Meditation
- Eine nützliche Praxis für die Praxis
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
09.11.2011, 19.00 - ca. 22.00 Uhr
Annette Bisping, Heilpraktikerin
Homöopathische ganzheitliche Behandlung
bei Krebserkrankungen
In Zusammenarbeit
Firma „Arcana Arzneimittel-Herstellung GmbH & Co.KG“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
ARBEITSGRUPPE DUISBURG
29.08.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Angelika Pravida, Heilpraktikerin
Streßabbau mit Kinesiologie und Klopfakupressur EFT
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
26.09.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Elfriede Schütze, Heilpraktikerin
Schmerzbehandlungen mit spagyrischen Heilmitteln
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
31.10.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Susann Hübner,
Sachverständige für Innenraumschadstoffe
Hilfe ein Schimmelpilzgutachten!
Schimmelpilze und die Bewertung von Laborergebnissen
In Zusammenarbeit Firma „Biolabor Hamburg”
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
28.11.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Angelika Wagner-Bertram, Heilpraktikerin
Erkrankungen des Bewegungsapparates
In Zusammenarbeit
Firma „Biologische Heilmittel Heel GmbH”
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Wir 2/11 • Juni 2011
Ltg.: Henryk Burghammer,
Heilpraktiker
Duisburger Str. 227,
47166 Duisburg
Tel.: 0203/72 82 441
[email protected]
Freies Institut Kaiserberg,
Schweizer Str. 9, 47058 Duisburg
15.06.2011, 19.30 - 21.30 Uhr
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und Apotheker
Naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten der
Spätfolgen eines Zeckenstichs (Borreliose)
In Zusammenarbeit Firma
„Meta Fackler Arzneimittel GmbH“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
16.11.2011, 19.30 - 21.30 Uhr
Alexander Bechara, Heilpraktiker
Enzymtherapie
In Zusammenarbeit Firma
„Mucos Pharma GmbH & Co. KG“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
ARBEITSGRUPPE ESCHWEILER/ AACHEN
Ltg.: Elfie Weidenhaupt,
Heilpraktikerin
Maarfeld 11, 52249 Eschweiler
Tel.: 02 403/38 812
Jeden ersten Mittwoch
im Monat, 19.00 Uhr
FeG (Freie evangelische Gemeinde),
Kopfstr. 20, 52249 Eschweiler
Soweit keine anderen Angaben, Teilnahme kostenlos!
06.07.2011, 19.00 - 21.00 Uhr
Wilfried Stücker, Heilpraktiker
Krebs in der Naturheilpraxis
In Zusammenarbeit Firma „Dr. Loges + Co. GmbH“
Kosten:
Euro 5,–
Die Firma Dr. Loges übernimmt für Sie den Kostenbeitrag!
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
07.09.2011, 19.00 - 22.30 Uhr
Dr. rer. nat. Manfred Helms und Ina Hoffmeister, Heilpraktikerin
1) Die vier anorganischen Gleichgewichte des Körpers
2) Schwangerschaft wieder eine Zeit guter Hoffnung
In Zusammenarbeit
Firma „Synoveda GmbH“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
05.10.2011, 19.00 - ca. 22.00 Uhr
Kurt Kloos, Apotheker
1) Die gesunde Blase
2) Augen-Zell-Herzfutter
In Zusammenarbeit
Firma „Lucien Ortscheid GmbH
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
02.11.2011, 19.00 - 21.30 Uhr
Dipl.-Ing. Florian Schwabe
Sauerstoffmehrschritt-Therapie nach Prof. von Ardenne
In Zusammenarbeit Firma „SMT
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
01.02.2012, 19.00 - 21.30 Uhr
Peter Germann, Heilpraktiker
Herzerkrankungen frühzeitig erkennen und ganzheitlich
behandeln
In Zusammenarbeit
Firma „Galactopharm und Dr. Gustav Klein“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
ARBEITSGRUPPE KÖLN
Ltg.: Kerstin Simon, Heilpraktikerin
Frohnhofstraße 75, 50827 Köln,
Tel. 02 21/6 60 99 72
Veranstaltungsort, sofern keine anderen Angaben:
Kolping Hotel International Römerturm
St. Apernstr. 32, 50667 Köln,
Tel.: 0221/2093-0
Seite 65
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:59 Seite 66
Termine
Freie Heilpraktiker e.V.
13.07.2011, 19.00 - 21.30 Uhr
Peter Germann, Heilpraktiker
Der Schmerz - Alarmzeichen und zermürbend
In Zusammenarbeit
Firma „Galactopharm und Dr. Gustav Klein“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Geänderter Veranstaltungsort!:
Hotel Lyskirchen - Tagungsraum Düsseldorf
Filzgraben 26-32, 50676 Köln, Telefon: 0221/2097-0
07.09.2011, 19.00 - ca. 21.30 Uhr
Günter C. Latz, Spezialist für Bioresonanz und Dagmar
Stoddart, Heilpraktikerin
Bio-Kybernetik in der heilpraktischen Praxis
Ganzheitliche Diagnose & Therapie - modern, präzise und
wirkungsvoll
In Zusammenarbeit
Firma „CyberTroneTM Medizingerät
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Geänderter Veranstaltungsort!:
Hotel Lyskirchen - Tagungsraum Düsseldorf
Filzgraben 26-32, 50676 Köln
Telefon: 0221/2097-0
23.11.2011, 19.00 - 21.30 Uhr
Wulf Hufen-Kemper, Heilpraktiker
Wenn der Darm aus der Haut fährt
In Zusammenarbeit
Firma „Galactopharm und Dr. Gustav Klein“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Geänderter Veranstaltungsort!:
Hotel Lyskirchen - Tagungsraum Düsseldorf
Filzgraben 26-32, 50676 Köln
Telefon: 0221/2097-0
ARBEITSGRUPPE DRESDEN
Landesbereich Ost
Ltg. Stefan Hüneburg (links), Heilpraktiker,
Karl-Liebknecht-Str. 1a, 04107 Leipzig
Tel. 0361/9608521
Ralph-Hagen Zemelka (rechts), Heilpraktiker,
Freiburger Allee 34, 04416 Markkleeberg
Tel.: 0341/9611743
Soweit keine Angaben, Teilnahme kostenlos!
Soweit keine anderen Angaben,
Ort: Deutsche Heilpraktikerschule,
Shakespearestr. 34, 04107 Leipzig
29.06.2011, 18.00 - 20.00 Uhr
Christina Dietel-Fricke, Heilpraktikerin
Frauenkräuter-Krankheitsbilder, Homöopathie und
Phytotherapie in der Frauenheilkunde. Eine
Pflanzenexkursion durch den Apothekergarten des
Botanischen Gartens Leipzig.
Veranstaltungsort: Apothekergarten des Botanischen
Gartens Leipzig: Linnéstr. 1, 04103 Leipzig
Treffpunkt: Vor dem Eingang
Gustav-Adolf-Straße 7, 01219 Dresden
Der direkte Draht zur qualifizierten Betreuung aller Fragen:
Tel. 03 51/8 04 61 01
Unsere Ansprechpartner in Dresden:
a) Bernd Steffin, Heilpraktiker (links), Gustav-Adolf-Str. 7,
Tel. 0351/4709333, abends 2814267, Fax 4709311
b) Hubertus M. Schweizer, Heilpraktiker (rechts),
Pillnitzer Landstraße 25, Tel. + Fax 03 51/2 68 27 35
Ltg. Bernd Steffin,
Heilpraktiker, Gustav-AdolfStraße 7
Tel. 03 51/4 70 93 33,
abends 2 81 42 67, Fax
4 70 93 11
Jeden vierten Mittwoch
im Monat (außer Dez.),
19.00 Uhr
Soweit keine Angaben, Teilnahme kostenlos!
Soweit keine anderen Angaben
Ort: Businesspark Dresden, Raum 24/1 (Haus 24)
Bertolt-Brecht-Allee 24, 01309 Dresden
Parken bedarfsweise in Tiefgarage,
Sonderpreis Freie Heilpraktiker: 2,00 Euro
Vor Beginn am Empfang melden!
25.06.2011, 9.30 - 15.30 Uhr
Christina Casagrande, Heilpraktikerin
Die Solunate in der Geriatrie
Die Behandlung altersbedingter Erkrankungen
mit den Solunaten
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
ARBEITSGRUPPE LEIPZIG
Jeden vierten Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr
Veranstaltungsort, soweit keine anderen Angaben:
Hotel Waldbahnhotel
Gotha, Bahnhofstraße 16, Tel. 0 36 21/23 40
24.08.2011, 18.00 - ca. 19.30 Uhr
Manfred Haferanke, Heilpraktiker
Homöopathischer Arbeitskreis
16 homöopathische Mittel gegen Alles? Teil 1
Kosten:
Euro 10,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
23.11.2011, 18.00 - ca. 19.30 Uhr
Manfred Haferanke, Heilpraktiker
Homöopathischer Arbeitskreis
16 homöopathische Mittel gegen Alles? Teil 2 und Fälle
aus der Praxis
Kosten:
Euro 10,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Landesbereich Rheinland-Pfalz
FÜR IHRE AUS- UND WEITERBILDUNG!
Wir bieten Ihnen ein umfassendes Seminarprogramm
mit hervorragenden Referenten
in dem Thema entsprechend kleinen Gruppen
mit zentraler Abwicklung als Grundlage für hohe Qualität
und vernünftigem Preis-Leistungsverhältnis
Weitere Infos unter www.freieheilpraktiker.com oder
Anforderung Kursusprogrammheft.
Seite 66
ARBEITSGRUPPE ERFURT
Ltg.: Manfred Haferanke,
Heilpraktiker
Humboldtstr. 12, 99867 Gotha,
Tel. 03 621/40 66 13
Fax: 40 66 15,
e-mail: [email protected]
ARBEITSGRUPPE WESTERWALD
Ltg.: Michael Kohl, Heilpraktiker
Hachenburger Str. 9A,
57537 Wissen
Tel.: 02742/912462
Veranstaltungsort:
Hotel Alte Post, Siegstr. 1, 57537 Wissen,
Tel.: 02742/913676, www.alte-post.de
15.06.2011, 18.30 - 21.00 Uhr
Ulrich Weil, Heilpraktiker
Hormonelle Dysregulation - Diagnose und Therapie
über Segmente und Head’sche Zonen
In Zusammenarbeit Firma „Infirmarius GmbH“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
14.09.2011, 18.00 - 21.00 Uhr
Manfred Borchert, Heilpraktiker
Geriatrie, eine Domäne der Naturheilkunde
In Zusammenarbeit
Firma „Vitorgan Arzneimittel GmbH“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Wir 2/11 • Juni 2011
Wir_02-2011-2_Wir_02-2011 19.05.11 21:59 Seite 67
Termine
Freie Heilpraktiker e.V.
Regionalbereich Rhein-Sieg-Ahr
Eugen Sprandel, Heilpraktiker
Gudenauer Weg 74,
53127 Bonn
Tel. 0228/9287587
e-mail: [email protected]
Veranstaltungsort, soweit keine anderen Angaben:
Hotel Rheinterrassen
Römerstr. 99, 53332 Bornheim-Widdig
Tel. 02 236/92 20 20
Monatliches Treffen jeweils 18.30 - 21.00 Uhr
Benrather Schloßallee 49-53, 40597 Düsseldorf
Termine:
04.01.11 - 01.02.11 - 01.03.11 - 05.04.11 - 03.05.11 05.07.11 - 02.08.11 - 06.09.11 - 06.12.11
Kosten jährlich:
Euro 150,–
Euro 110,– Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“
ARBEITSKREIS ANTLITZDIAGNOSTIK KORBACH
Arbeitskreis Menschenkenntnis –
Antlitzdiagnostik – Psychophysiognomik – MAP –
Ltg.: Irmgard Wenzel, Heilpraktikerin
Monatliches Treffen jeweils
18.30 - 21.00 Uhr
ARBEITSKREIS ANTLITZDIAGNOSTIK
SCHWANSTETTEN
Jeden ersten Mittwoch im Monat 20.00 bis 22.00 Uhr
Physiognomik-Stammtisch in Zusammenarbeit mit den
Freunden der Huter’schen Lehre, die uns freundlicherweise Gelegenheit zur Teilnahme geben.
Thema sowie Jahresprogramm können über das
Info-Telefon 09170/9423900 angefragt werden.
Gaststätte „Erbschänke zum Schwan“ OT Schwand, 90596
Schwanstetten
ÜBUNGSKREIS CHIROPRAKTIK DÜSSELDORF
Regionalbereich Sauerland
Ltg.:Trudi Finke, Heilpraktikerin (links)
Tel.: 02933/3252 und
Birgit Münker, Heilpraktikerin (rechts)
Tel.: 02933/922673
Soweit keine anderen Angaben, Teilnahme kostenlos.
Voranmeldung erbeten.
Veranstaltungsort, soweit keine anderen Angaben:
Sunderland Hotel
Rathausplatz 2, 59846 Sundern, Tel. 02933/987-0
14.09.2011, 17.00 - 19.00/20.00 Uhr
Dr. rer. nat. Gerd Leidig, Apotheker
Behandlung rheumatischer Erkrankungen mit entzündungswidrigen Funktionsstoffen (Lycopin, Glycyrrhizin, etc)
In Zusammenarbeit Firma „Daniel Schumacher GmbH“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
09.11.2011, 17.00 - 19.00/20.00 Uhr
Wulf Hufen-Kemper, Heilpraktiker
Panik im Bauch
In Zusammenarbeit
Firma „Galactopharm und Dr. Gustav Klein“
Kosten:
Euro 5,–
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“ – frei
Termine:
25.01.2011 - 22.02.2011 - 29.03.2011 - 26.04.2011 31.05.2011 - 26.07.2011 - 30.08.2011 - 27.09.2011 25.10.2011 - 29.11.2011
Veranstaltungsort:
Hotel Goldflair am Rathaus,
Stechbahn 8-10, 34497 Korbach
Tel. 05631/50090, Fax: 05631/500959
Internet: www.hotel-am-rathaus.de
Kosten jährlich:
Euro 150,–
Euro 110,– Mitglieder Freie Heilpraktiker e.V.
ARBEITSKREIS ANTLITZDIAGNOSTIK
GROSSOSTHEIM
Therapeutikum Bachgau
Ursula Szuskiewicz Heilpraktikerin
Michael Szuskiewiecz, Physiotherapeut
Bachstraße 26, 63762 Großostheim
Tel. 06026/976510
www.therapeutikum-bachgau.de
Der Arbeitskreis trifft sich regelmäßig an jedem zweiten
Mittwoch im Monat. (außer Ferienzeiten).
Bitte vergewissern Sie sich vor Ihrem Kommen telefonisch!
Neue Teilnehmer sind immer herzlich willkommen.
Ltg.: Gerhard Hildebrandt, Heilpraktiker (links)
Klaus Fertig, Heilpraktiker (rechts)
Treffen jeweils 19.30 Uhr
Benrather Schloßallee 49-53, 40597 Düsseldorf
Termine:
02.02.2011 - 13.04.2011 - 01.06.2011 31.08.2011 - 19.10.2011 - 04.12.2011
Kosten jährlich:
Euro 60,–
Euro 30,– Mitglieder Freie Heilpraktiker e.V.
ARBEITSKREIS EAV LÜNEN
Arbeitskreis EAV n. Dr. Voll u. Bioresonanztherapie
Ltg.: Klaus Bayerl, Lünen
Tel.: 02 31/8 80 28 90
e-mail: [email protected]
Jeden zweiten Monat im Quartal
den zweiten Samstag.
Im Gebiet Dortmund.
Jeweils in unterschiedlichen Praxen.
Infos auf Anfrage!
Facharbeitskreise
ARBEITSKREIS ANTLITZDIAGNOSTIK DÜSSELDORF
Arbeitskreis Menschenkenntnis –
Antlitzdiagnostik – Psychophysiognomik – MAP –
Ltg.: Sylvia Kiefer, Heilpraktikerin
Gräfrather Straße 133
42329 Wuppertal
Tel. 0202/7582586
Wir 2/11 • Juni 2011
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Termine
ARBEITSKREIS EAV FÜRTH
Ltg.: Jan W. Moestel, Heilpraktiker
Gebhardtstr. 3, 90762 Fürth
Tel.: 0911/9377901, Fax 9377902
e-mail: [email protected]
Nur für Mitglieder
„Freie Heilpraktiker e.V.“
Infos auf Anfrage!
ARBEITSKREIS HOMÖOPATHIE NRW
Arbeitsgruppe Rheinland
Jeden dritten Mittwoch im Monat, 19.30 Uhr
Gerade Monate in Bergisch-Gladbach,
ungerade in Meerbusch
Freie Heilpraktiker e.V.
ARBEITSKREIS PENTALOGIE DÜSSELDORF
Ltg.: Monika Abud
Am Fänger 9, 46487 Wesel
Tel.: 0281/1647518
[email protected]
Treffen jeweils 16.00 - 19.00 Uhr
Benrather Schloßallee 49-53,
40597 Düsseldorf
Termine:
11.02.2011 - 08.04.2011 - 17.06.2011 09.09.2011 - 14.10.2011 - 09.12.2011
Kosten jährlich:
Euro 150,–
Euro 120,– Mitglieder Freie Heilpraktiker e.V.
ARBEITSKREIS PSYCHOTHERAPIE DÜSSELDORF
Ltg.: Agnes Dulemba, Heilpraktikerin
Psychotherapie
Kaiserstr. 237, 53113 Bonn
Tel.: 0228/24001945
[email protected]
Bereich Düsseldorf (ungerade Monate):
Praxis Annette Bisping, Heilpraktikerin (links)
Wienenweg 25, 40670 Meerbusch, Tel.: 0 21 59/20 51
Bereich Köln (gerade Monate):
Praxis Peter Evertz, Heilpraktiker (rechts)
Ferdinandstraße 18, 51469 Bergisch-Gladbach
Tel.: 0 22 02/5 58 24, Fax: 95 16 85
Praxis Bisping
19.01.2011
16.03.2011
18.05.2011
21.09.2011
16.11.2011
Praxis Evertz
16.02.2011
20.04.2011
15.06.2011
19.10.2011
21.12.2011
ARBEITSKREIS PATHOLOGIE KORBACH
Arbeitskreis Pathologie -PAK- –
Ltg.: Irmgard Wenzel, Heilpraktikerin
Monatliches Treffen jeweils
19.00 - 21.00 Uhr
Termine:
12.07.2011 - 09.08.2011 - 13.09.2011 - 11.10.2011 08.11.2011 - 13.12.2011 - 10.01.2012 - 14.02.2012 13.03.2012 - 10.04.2012
Veranstaltungsort:
Hotel Goldflair am Rathaus,
Stechbahn 8-10, 34497 Korbach
Tel. 05631/50090, Fax: 05631/500959
Internet: www.hotel-am-rathaus.de
Kosten jährlich:
Euro 170,–
Euro 130,– Mitglieder Freie Heilpraktiker e.V.
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Treffen jeweils 19.00 - 21.30 Uhr
Benrather Schloßallee 49-53, 40597
Düsseldorf
Termine:
16.02.2011 - 13.04.2011 - 15.06.2011 14.09.2011 - 16.11.2011
Kosten jährlich:
Euro 75,–
Euro 55,– Mitglieder Freie Heilpraktiker e.V.
ARBEITSKREIS PSYCHOTHERAPIE FALLSUPERVISION DÜSSELDORF
Ltg.: Dr. rer. medic. Ute Höner,
Heilpraktikerin Psychotherapie
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Tel.: 0212/811081
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Treffen jeweils 18.00 - 20.00 Uhr
Benrather Schloßallee 49-53,
40597 Düsseldorf
Termine:
15.03.2011 - 19.04.2011 - 17.05.2011 - 21.06.2011 19.07.2011 - 16.08.2011 - 20.09.2011 - 18.10.2011 15.11.2011
Kosten jährlich:
Euro 135,–
Euro 95,– Mitglieder Freie Heilpraktiker e.V.
Wichtiger Termin:
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15. Heilpraktikerkongreß
Düsseldorf
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Diverse Weiterbildungen
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Andere Institutionen
Unter www.freieheilpraktiker.com/
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Partner des Verbandes
Vergünstigungen für Mitglieder
„Freie Heilpraktiker e.V.“
Mitglieder des „Freie Heilpraktiker e.V.“
haben sich als Partner des Verbandes
mit ihren Aus- und Weiterbildungsangeboten eintragen lassen.
Die Anbieter haben Vergünstigungen, Rabattierungen für Mitglieder
des „Freie Heilpraktiker e.V.“ zugesagt.
Der eindeutige Nachweis einer gültigen bestehenden Mitgliedschaft im
„Freie Heilpraktiker e.V.“ ist erforderlich.
Weitere Infos unter
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