Ein Stück verborgenes Holland

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Reisebericht: Niederlande - Landgewinnung als Weltkulturerbe - manager magazin
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16.04.2015
Beemsterpolder in den Niederlanden
Ein Stück verborgenes Holland
Von Bernd F. Meier, dpa
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Middenbeemster - "Wir sind noch immer ein Stück verborgenes Holland. Ein
Schatz, der aus dem Meer kam", sagt Johan de Jong. Der pensionierte Chemiker
arbeitet fürs Beemster Infozentrum. Gerade macht er sich mit einer kleinen Gruppe
Besucher auf zur Tour im Beemsterpolder. Mit dem Fahrrad natürlich.
Wo heute die Radler über schnurgerade Straßen rollen, tobten vor Jahrhunderten
noch Sturmfluten. Moorige Seen machten sich im platten Landstrich nördlich von
Amsterdam breit, Wind und Wetter nagten bedrohlich am Land zwischen der
nahen Nordsee und der Zuidersee.
Landgewinnung: Eine historische Karte zeigt, wo statt dem heutigen Land einmal Wasser war.
"Die Angst ging um unter den betuchten Kaufleuten in Amsterdam. Die Angst vor
einer Jahrhundertflut, die zur Zerstörung der aufstrebenden Hauptstadt geführt
hätte", erzählt Polderkenner de Jong. Sie hatten viel zu verlieren, die
wohlhabenden Kaufleute zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Ein Rückblick: Sie sind
reich geworden durch den Handel ihrer Niederländischen Ostindien-Kompanie,
kurz VOC genannt. Ihre Schiffe , besegeln die Weltmeere, bringen Waren aus Java
und Sumatra nach Amsterdam. "De Gouden Eeuw - das goldene Zeitalter" werden
Geschichtsschreiber dieses Jahrhundert später nennen.
http://www.manager-magazin.de/lifestyle/reise/reisebericht-niederlande-landgewinnung... 6-5-2015
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Mit ihrem Reichtum finanzieren die Kaufleute das "Land aus dem Meer". Der
Mühlenbauer und Ingenieur Jan Adriaansz aus dem Dörfchen Graft-De Rijp plant
die Landgewinnung, die Arbeiten beginnen um 1609: Haushohe Deiche werden
aufgetürmt und Entwässerungskanäle ausgehoben. Alles in mühseliger Handarbeit,
Bagger und Planierraupen oder elektrische Pumpen - alles das gibt es damals nicht.
Um das Wasser aus dem Moorland in den höher gelegenen 45 Kilometer langen
Ringkanal zu fördern, der den sumpfigen Grund umschließt, werden Windmühlen
gebaut. Bald sind es 48 an der Zahl, Tag und Nacht drehen sich ihre Flügel im Wind.
Im Mai 1612 ist es soweit: Jan Adriaansz meldet den Kaufleuten die Trockenlegung
des Sees. Der Beemsterpolder ist entstanden, bis zu fünf Meter liegt das neue Land
unter dem Meeresspiegel. Adriaansz ändert daraufhin seinen Namen voller Stolz in
Jan Adriaanszon Leeghwater - Niedrigwasser.
"Bald beginnt auch die planvolle Besiedlung
des Gebiets", erläutert Johan de Jong. Die
geschichtsträchtige Radtour führt durch ein
Gitterwerk von Wegen und Wassergräben,
das anmutet wie das Muster eines riesigen
Schachbrettes. Es ist bis heute nahezu
unverändert erhalten geblieben und wurde
daher 1999 von der Unesco zum
Weltkulturerbe erklärt.
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Im Südteil siedeln sich Gemüsebauern zur
Versorgung der Amsterdamer Bevölkerung
Geschütztes Fort: Die Festungsanlagen De Stelling van Amsterdam stehen auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste.
an. Auf dem fruchtbaren Boden sollen insgesamt 330 Bauernhöfe entstehen. Um
1650 bauen auch die ersten Kaufleute prächtige Landhäuser mit Lustgärten.
"Leider ist davon so gut wie nichts mehr geblieben", bedauert de Jong. Denn bald
zieht es die reichen Amsterdamer an den idyllischen Vechtefluss bei Breukelen. Die
Gegend dort ist für sie per Pferdekutsche schneller erreichbar.
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1. Teil: Ein Stück verborgenes Holland
2. Teil: Zwischen Grachten, Gassen und hölzernen Schleusen
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