Läppen und Polieren auf Einscheiben- Läpp

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Läppen und Polieren auf Einscheiben- Läpp
Läppen und Polieren
auf Einscheiben- Läppund Poliermaschinen
Inhaltsverzeichnis
Definition Läppen
Verfahrensbeschreibung
Abtragsbestimmende Einflussgrößen
Vorteile des Läppverfahrens
Durch Läppen bearbeitbare Werkstoffe
Anwendungsbeispiele Läppen
Anwendungsbeispiele Polieren
Erreichbare Genauigkeit
Was ist ein Mikrometer?
Rauheitswerte
Vergleich internationale Normen
Läppwerkzeug
Auswirkungen der Maschineneinstellparameter
auf die Oberflächengüte
Verschleiß der Läppscheibe und Abrichtringe
Einfluss der Abrichtringe auf die Läppscheiben
Seite
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Messung der Ebenheit
Läppmittelverbrauch
Bearbeitungskriterien
Polieren auf Läppmaschine
Formeltabelle
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19
20
20
Kapazitätstabelle
Läppulver und Körnungen (Tabelle)
Internationale Schleifmittelstandards
Mikrokörnung
Makrokörnung
Oberflächenrauhigkeit im Vergleich
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22
Umrechnungstabelle Ra in Rt und Rt in Ra
Härteangaben Vergleichstabelle
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25
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2
Läpp- und Poliertechnik
Definition Läppen
Entsprechend DIN 8589 zählt das
Läppen zu der Hauptgruppe „Trennen durch Spanen mit geometrisch
unbestimmten Schneiden“. Es ist
ein Feinbearbeitungsverfahren zur
Herstellung von Werkstücken mit
hohen Anforderungen an die
Oberflächenbeschaffenheit und die
Einhaltung sehr enger Fertigungstoleranzen.
Verfahrensbeschreibung
Nach einer anderen Definition:
Läppen ist ein Arbeitsverfahren, bei
dem Werkstück und Werkzeug unter
Verwendung eines lose aufgebrachten
Mediums (Läppgemisch) unter fortwährendem Richtungswechsel aufeinander gleiten.
Bewegungsrichtung der
Glas- „Läppscheibe“
Beim Läppen erfolgt der Materialabtrag
durch eine Vielzahl kleinster Läppkörner
(Aluminiumoxid, Siliziumkarbid, Borkarbid),
die zwischen der Läppscheibe und dem
Werkstück abrollen.
Die Form der Werkzeugfläche (die Läppscheibe) und die Art der Bewegung des
Werkzeuges wird so gewählt, dass die Idealform des Werkzeuges möglichst lange
erhalten bleibt. Eine größtmögliche Anzahl
von Werkstücken wird mit der dieser Idealform angenäherten Genauigkeit bearbeitet.
Je nach Härte und Porosität der Läppscheiben wird jedes Läppkorn mehr oder weniger
gut abgerollt und führt so eine spanabhebende Bewegung aus.
Forschungen und Vergrößerungen mit Elektronenstrahlmikroskopen haben den Abrolleffekt mit seiner Kaltverformung und
„Ausgrabungen“ durch rollendes Läppkorn
gezeigt.
1 mm
Wird das Korn in seiner Rollbewegung
gestört, sei es durch ungeeignete Wahl
der Läppscheibe, des Arbeitsdruck oder der
Läppflüssigkeit, kommt es zu starker Kratzerbildung bis hin zu Kaltverschweißungen.
0,1 mm
abgewickelter Kornumfang (~
~1,06 mm)
Entstehung einer Läppspur, durch
eine Plexiglas- „Läppscheibe“ hindurch
fotografiert.. Werkstoff AI Mg Si 0,5
Läppkorn B4C 300 µm
3
Abtragsbestimmende Einflussgrößen
Ausgehend von der Erkenntnis, dass die
Abtragsleistung beim Läppvorgang proportional dem verformten Werkstoffvolumen
ist, ergeben sich folgende Einflussgrößen:
-
Werkstoff des zu läppernden
Werkstückes
Werkstoff des Läppwerkzeuges
Anpressdruck des Werkstückes
auf die Läppscheibe
(spezifische Flächenbelastung)
Läppgeschwindigkeit
Korngröße
Kornzahl pro Flächeneinheit
verwendetes Trägermedium
(Läppflüssigkeit)
Läppzeit
Formgenauigkeit:
Rauheit:
Werkstoffabtrag:
Läppflüssigkeit:
Läppkorn:
Spezifische Läppflächenbelastung 100 g/cm²
Läppgeschwindigkeit
v = 1,5 - 2,5 m/s
Werkstück:
Alle festen Körper
Läppfilmdicke:
85 - 90 % der
Nennkorngröße
Läpp- oder
Polierscheibe
Sonderguss
Stahl
Bronze
Glas
Kupfer
Zinn
Composite
Edelholz
Pech
Kunstharz
f (Korngröße, Werkstückgröße, spez. Flächenbelastung) 5 - 20 % der Läppkorngröße (0,03 - 20 µm)
f (Korngröße, spez. Flächenbelastung) 5 - 10 % der Läppkorngröße (0,02 - 16 µm)
f (Korngröße, Läppgeschwindigkeit, spez. Flächenbelastung, Werkst.) bis 1,0 mm/min
Öl, Petroleum, Benzin, Terpentin, Wasser, (Schmieren, Kühlen, Kornverteilung, Abriebtransp.)
0,1 - 150 µm Siliziumkarbid, Aluminiumoxyd, Naturkorund, Granat, Borkarbid, Diamant
Wesentliche Vorteile des Läppverfahrens
•
•
Es werden Funktionsflächen mit
höchster Präzision erzeugt und
besonders hoher Formgenauigkeit
in den Bereichen: Ebenheit, Parallelität (Hauptkriterien beim Parallelläppen).
Es ergeben sich keine gerichteten Bearbeitungsspuren wie beim
Schleifen oder Honen.
•
Schaben und Tuschieren von Flächen wird vielfach durch Läppen
ersetzt.
•
Erhöhung der Standzeit, z.B. bei
Wendeplatten, durch Läppen der
Werkzeugschneiden.
•
Aufspannen beim Läppen entfällt.
Die Werkstücke liegen mit ihrem
Eigengewicht auf der Läppscheibe
und sind hierdurch spannungsfrei.
•
Die Bearbeitung fast aller Arten
von Werkstoffen ist möglich
Durch Läppen hergestellte gasund flüssigkeitsdichte Trennflächen ersparen die Verwendung
von Dichtungsmaterial.
•
Maßgenaues Läppen mit Toleranzen im µm-Bereich erfordert nur
geringste Aufmaße (in der Regel
50 µm) Größere Abträge sind
bei bestimmten Werkstoffen möglich
4
Durch Läppen bearbeitbare Werkstoffe
Grundsätzlich können fast alle Werkstoffe durch Läppen bearbeitet werden. Sie müssen ein homogenes Gefüge
aufweisen und sich nicht durch ihr Eigengewicht oder eine Belastung (z.B. Pneumatische-Belastungs-Einrichtung)
elastisch oder plastisch verformen (0-0,5 bar).
Werkstoffe:
Metalle
-
Stahl aller Legierungen, weich, gehärtet oder vergütet Hartmetalle
Grauguss, Temperguss, Stahlguss, Meehanite, Ferrit usw.
Leichtmetalle
-
Aluminium, sowie dessen Legierungen usw.
Edelmetalle
-
Gold, Silber, Platin usw.
NE-Metalle
-
Messing, Kupfer, Bronze und ähnliche Legierungen
Halbleiter
-
Silizium, Germanium usw.
Kunststoffe
-
Kunststoffe jeder chemischen Zusammensetzung und Struktur
Isolierstoffe
-
Porzellan, Steingut. Keramik
Glas
-
Gläser aller Art und Stärken; Quarz- und Kunstgläser
Naturstoffe
-
Gesteine aller Art; Granit, Marmor, Basalt usw.
sonstige Stoffe
-
Kohle, Graphit usw.
Anwender des geschilderten Verfahrens
sind in den unterschiedlichsten
Industriezweigen angesiedelt, z.B.:
Automobilindustrie
Elektroindustrie
Motorenbau
Fahrzeugindustrie
Maschinenbau
Chemieunternehmen
Pumpenhersteller
Computerbranche
Uhrenbau
Medizintechnik
Raumfahrttechnik
Tontechnik
Kunststofftechnik
Optikindustrie
Flugzeugbau
Keramikindustrie
Textilindustrie
Metallurgie
Messgerätebau
Halbleiterherstellung
5
Läppanwendungen
verschiedener Industriezweige
Motorenbau
Ventile, Stößel,
Zylinderköpfe
Pumpenhersteller
Gleitringdichtungen
Druckindustrie
Druckplatten für
Banknoten
Läppen
Armaturenhersteller
Dichtscheiben
Lagerhersteller
Rillenkugellagerringe
Oberflächenruhigkeit
Ra
~0,2 µm
Plan
Parallelität
1-2 µm
Automobilzulieferindustrie
Druckplatten
Ebenheit
< 0.6 µm
Werkzeug- und Formenbau
Oberflächen von
Stempeln und
Umformwerkzeugen
Hydraulik Industrie
Ventilscheiben
Ventilplatten
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Polieranwendungen
verschiedener Industriezweige
Motorenbau
Ventile, Stößel,
Kurbel-, Nockenwellen
Lehrenbau
Parallelendmaße
Uhrenindustrie
Zifferblätter
Polieren
Oberflächenruhigkeit
Armaturenhersteller
Dichtscheibens
Lagerhersteller
Rillenkugellagerringe
Ra
Automobilzulieferindustrie
Stoßdämpfer
Düsennadel
~0,04 µm
Werkzeug- und Formenbau
Oberflächen von
Stempel- und
Umformwerkzeugen
Hydraulik Industrie
Ventilschieber
7
Typische Anwendungsbeispiele
Werkstücke
Maße
Material
Vorbearbeitung
Erforderliches
Kundenmaß
Automatikgetriebeblock
520 x 500 x 40 mm
Aluminium
Spritzguss
gegossen
Ebenheit 3µm
Rauhtiefe
Ra ≤ 0,9 µm
Einschiebehalter
25 x 15 x 5 mm
Messing
gestanzt
Ebenheit ≤ 0,9 µm
Ra ≤ 0,2 µm
Blumenvase
300 x 80 x 80 mm
Glas
gezogen
Lagerschale
Ø 30 x 25 mm
Bronze
gefräst
Ebenheit ≤ 1 µm
Ra ≤ 0,2 µm
Ventildüsen
Ø 29 x 47 mm
gehärteter Stahl
gedreht, gehärtet
Ebenheit ≤ 0,9 µm
Ra ≤ 0,2 µm
Adapterplatte
Ø 41 x 3,3 mm
Stahl
gestanzt
Ebenheit ≤ 0,9 µm
Ra ≤ 0,2 µm
Ventilsitz
Ø 25 x 5 mm
Guss
gedreht
Ebenheit ≤ 0,9 µm
Ra ≤ 0,2 µm
Gasschieber
65 x 50 mm
Bakelit
Compressed
Ebenheit ≤ 3 µm
Ra ≤ 1,3 µm
Gleitdichtring
Ø 20 - 150 mm
Chrom, Kohle,
SIC, Messing,
Hartmetalle
gestanzt oder
gedreht
Ebenheit 0,3 - 0,6 µm
Ra ≤ 0,02 µm
Dichtring
Ø 52 x 3 mm
Keramik
gepreßt
gesintert
Ebenheit ≤ 0,9 µm
Ra ≤ 0,1 µm
Dichtscheibe
Ø 300 x 80 x 80 mm
Keramik
gespritzt
Ebenheit ≤ 0,9 µm
Ra ≤ 0,1 µm
Wafer
Ø 200 mm x 0,7
2” x 0,4
Silizium
Carbit
gesägt
Polieren:
TTV ≤ 2,5 µm
Glas Disc
Ø 41 x 3,3 mm
Glas
gesägt
geschliffen
Ebenheit ≤ 0,9µm
Ra ≤ 0,18 µm (geläppt)
Transformatorblech
41 x 3,3 mm
Stahl
gestanzt
Ebenheit ≤ 3 µm
Ra ≤ 0,2 µm
8
Was ist ein Mikrometer?
Schweineborste 0,1 mm
Stecknadel 0,6 mm
Drahtdicke einer
Büroklammer 1,0 mm
Zeitungspapier
0,08 mm
Zigarettenpapier
0,03 mm
Menschenhaar
0,06 mm
1µm = 0,001 mm
Spinnfaser
0,006 mm
Erreichbare Rauheiten in Abhängigkeit
vom jeweiligen Fertigungsverfahren
(nach DIN 4768 Teil 1,2)
Rauheitsmessgrößen Rz, Ra (µm)
1000
Anhaltswerte für Rz
Anhaltswerte für Ra
100
10
1
0,1
0,01
Drehen
Hobeln
Fräsen
FlachFlachLanghub KurzhubUmfangs- Stirnhonen
honen
schleifen schleifen
Feinschleifen
Läppen
Polieren
9
Erzielbare Genauigkeit
auf Peter Wolters Läppmaschinen
Die erzielbare Arbeitsgenauigkeit
auf einer Läppmaschine wird
bestimmt von der Werkstückbeschaffenheit (Steifigkeit), dem
Werkstückgewicht, der effektiven
Größe der Läppfläche, der Läppkorngröße sowie der Zusammensetzung des Läppmittels und den
Umgebungseinflüssen wie
Erzielbare Oberflächenqualität
- Aufstellungsort
- Temperaturschwankungen
- Werkstoff
- Ebenheit usw..
Ebenheiten
- Rauhtiefe Rt
0,200 µm bis 0,400 µm
und gröber
- Arithmetischer
Mittenrauhwert Ra
0,016 µm bis 0,040 µm
und gröber
- Gemittelte Rauhtiefe Rz
0,170 µm bis 0,300 µm
und gröber
0,100 µm bis 0,300 µm
sehr Werkstückgrössenabhängig
- Ebenheit (µm/100 mm):
- Planparallelität //:
(µm / 100 mm):
1,000 µm bis 2,000 µm
(bei entsprechender planparalleler Vorbearbeitung)
Definition Oberflächengenauigkeitsangaben
Rauhtiefe Rt
Rt entspricht dem Abstand von der höchsten Profilerhebung bis zum tiefsten
Profiltal innerhalb der Messstrecke Im.
Rauhtiefe Rmax
Rmax ist die größte Einzelrauhtiefe aus den fünf aufeinanderfolgenden Einzelmessstrecken.
Bemerkung: Entgegen der hin und
wieder zu hörenden Meinung entspricht Rmax inicht Rt.
Rmax
Rt
le
lm
Arithmetischer Mittenrauhwert Ra
Ra ist der arithmetische Mittelwert aller Abweichungen “y” des Rauheitsprofils von
der Mittellinie innerhalb der Meßstrecke Im.
Y1
Y17
Ra
Y5
Y22
Yn
Y +Y +Y +Y +Y +Y
Ra = 1 2 3 4 5 n (vereinfachte Formel)
n
10
Rauhtiefe Rz
Rz ist der Mittelwert aus den Einzelrauhtiefen fünf aufeinander
folgender Einzelmessstrecken le.
Z2
Z3
Z5
Z4
Rz
Rt
Z1
le
Meßstrecke lm
Y +Y +Y +Y +Y
Ra = 1 2 3 4 5
5
Rmax = Z3
Vergleich internationaler Normen
Nr. Bezeichnung
Kurzz.
Einheit
Umrechnung
1
Rautiefe
Rmax
µm
1 µm =
2
arithm. Mittelrauhwert
Ra
µm
1 µ“ =
1
inch
1000000
England: centre line average
USA: arithmetical average
CLA (have) µ“ µin
AA (have) µ“ µin
1 µ” =
25,4
1000000
geometr. Mittenrauhwert
USA: root mean square aver.
Rs
µm
RMS (hrms) µ“ µin
1 µm = 39,4 µ“
3
1
mm
1000
= 0,025 µm
Vergleich bzw. angenäherte Umrechnung der Maßsysteme:
Rt ~ 4-5 x Ra (CLA)
Rt (µm) ~
1
1
10
8
CLA (µ“)
Rt ~ 3,5-4,5 x Rs (RMS)
Rt (µm) ~
1
- 1
11
9
RMS (µ“)
Ra (CLA) ~ 0,85 x Rs (RMS)
Ra (µm) ~
1
45
RMS (µ“)
Rs (RMS) ~ 0,15 x Ra (CLA)
Rs (µm) ~
1
35
CLA (µ“)
Eine Maßsystemvergleichstabelle der Oberflächenrauhigkeit befindet sich auf Seite 25.
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Läppwerkzeug
Die Läppscheibe in Verbindung mit
dem Läppmittel bildet das Läppwerkzeug. Das Läppmittel setzt sich
aus einem für die Läppaufgabe zu
bestimmendes Mischungsverhältnis
aus Läppkorn und Läppflüssigkeit
zusammen. Ein homogenes Durchmischen wird durch ein Rührwerk im
Vorratsbehälter
(Läppmittelzuführungssystem)
gewährleistet.
Läppscheiben werden grob in drei Gruppen
unterteilt:
Läppscheiben mit Härten von
140 - 220 HB haben sich in der Praxis
als vorteilhaft erwiesen. Diese Härten
erlauben das dauerhafte Einhalten von
hoher Präzision, Planheit, Parallelität,
Oberflächengüte und Maßgenauigkeit.
Abhängig von verschiedenen Bearbeitungsanforderungen gibt es verschiedene Ausführungen von Läppscheiben
bezüglich der Nutungen.
Am gebräuchlichsten sind Läppscheiben mit einer radial ausgeführten
Nutung, die für nahezu alle Bearbeitungsfälle eingesetzt werden können.
Ungenutete Scheiben sind hingegen
vorzuziehen, wenn sehr kleine Werkstücke bearbeitet werden sollen, bei
denen die Gefahr des Kippens
besteht.
Für die Bearbeitung von Glas und
Wafern hat sich die Waffelnutung
bewährt.
Das Polieren wird in erster Linie auf
spiral genuteten Scheiben durchgeführt. Die Spiralnutung hat den
Effekt, dass sich das verhältnismäßig
teure Polierkorn (Diamant) länger auf
der Scheibe im Bearbeitungsprozess
hält.
Die Wahl des eingesetzten Läppkorns
hängt von dem zu bearbeitenden Werkstoff ab. Die Größe des Kornes im
Läppmittel richtet sich nach den Anforderungen an die Oberflächenrauheit.
Je nach Härte des zu bearbeitenden
Werkstoffes setzt man Edelkorund
(Aluminiumoxyd), Siliziumkarbid, Borkarbid oder Diamantkorn ein. Die Oualitätskriterien für das Läppkorn sind die
Korngröße, Kornverteilung, die Kornhärte sowie die Kornschärfe und die
Anzahl der Kanten.
Die Korngröße wird entsprechend
der gewünschten Rauhtiefe am Werkstück sowie der Materialabtragsleistung ausgewählt. Die gebräuchlichsten
Läppkorngrößen nach Mesh sind 400,
500, 600 und 800. (siehe auch
FEPA-Ta belle Seite 22)
Läppkorn:
Bearbeitungswerkstoffe:
-
Aluminiumoxidpulver:
z.B.
-
Siliziumkarbid (SIC):
Borkarbid:
Diamant:
z.B.
z.B.
z.B.
Läppmittel
•
•
•
Geglühte Läppscheiben:
z.B. Kunststoffe, Zinn, Kupfer usw.
Ungeglühte Läppscheiben:
z.B. Guss, weicher Stahl
Gehärtete Läppscheiben:
z.B. Gehärteter Guss, Hart-Keramik,
gehärteter Stahl usw.
(Läppkorn + Läppflüssigkeit)
Grundsätzlich ist eine höhere Konzentration an Läppkorn sehr vorteilhaft,
um den sogenannten „AquaplaningEffekt“ (Flüssigkeitskeil und damit kein
Spanabtrag) zu vermeiden.
Das Mischungsverhältnis zwischen
Läppkorn und Läppflüssigkeit sollte
etwa 150 - 200 g/L betragen. Ein
richtig gewähltes Mischungsverhältnis zeichnet sich während der Bearbeitung durch einen mattgrauen Läppfilm
aus.
Halbleitermaterialien (Silizium, Germanium),
Kohle, Guss, Buntmetalle (Kupfer, Bronze)
gehärteter und legierter Stahl, Porzellan, Glas
Keramik, Hartmetall
Keramik, Hartmetall
Bei Verwendung von Läppflüssigkeiten
auf Wasserbasis sollte das Mischverhältnis auf 300 g/L erhöht werden.
Neben der Läppmittelkonzentration
hat auch die Viskosität und Menge
der Läppflüssigkeit Einfluss auf den
„Aquaplaning-Effekt“ !
Soll der Prozess auf eine andere
Korngröße oder ein anderes Kornmaterial umgestellt werden, ist es
unbedingt erforderlich, das Läppmittelzuführungssystem und den gesamten Arbeitsbereich zu säubern. Dies
gilt besonders bei einem Wechsel auf
ein feineres Korn.
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Läppflüssigkeit:
Läppflüssigkeiten erfüllen beim Läppprozess folgende Funktionen:
•
•
•
Sie fördern das Läppkorn auf die Läppscheibe
Sie dienen als Trägermedium und Gleitflüssigkeit. Trockenes
Reiben der Werkstücke auf der Läppscheibe, das zur Kratzerbildung führen könnte, wird bei richtigem Mischungsverhältnis
vermieden.
Sie kühlen die Läppscheibe während des Prozesses.
Grundsätzlich gilt:
grobes Läppkorn = hohe Viskosität
feines Läppkorn = geringe Viskosität
Für die Bearbeitung von Kohlegleitringen sollte Wasser als Läppflüssigkeit verwendet werden, da Öl aus der
Kohle nicht mehr eliminiert werden
kann.
Abrichtringe:
•
Selbsttätig mitlaufende Abrichtringe (angetrieben durch die Läppscheibe) oder zwangsgetriebene Abrichtringe sichern stete Ebenheit der Läppscheibe. Die Abrichtringe werden seitlich durch
Polyamidrollen, die in einem Haltearm gelagert sind, abgestützt.
•
Das Drehzahlverhältnis zwischen Abrichtring und Läppscheibe
soll im Idealfall n = 1 : 1 betragen, wobei die Drehrichtung ebenfalls gleich sein muss.
Einen weiteren wichtigen Einfluss auf das Abrichtverhalten hat
das Gewicht und die Größe der Abrichtringe. Je größer die Auflagefläche der Ringe, desto größer der Abrichteffekt. Grundsätzlich muss darauf geachtet werden, dass das Gewicht der
Abrichtringe immer größer ist als das Werkstückgewicht pro
Abrichtring, da sonst die Läppscheibe nicht abgerichtet wird.
•
Korrekturmöglichkeiten, bei konkaver oder konvexer Läppscheibe
durch Feinverstellung der Abrichtringe (siehe auch Kap.
Abrichtringe/Tischebenheit).
Aufnahmescheiben (Masken):
Aufnahmescheiben dienen dazu die
Werkstücke auf der Läppscheibe zu
führen.
Bei der Bestückung der Aufnahmescheiben ist darauf zu achten, dass
die Aufnahmescheibe im Zentrum nicht
bestückt wird (siehe auch „Verschleiß
der Läppscheibe und Abrichtringe“).
•
Die Werkstückaufnahme erfolgt in den Abrichtringen, je nach Geometrie
und Eigengewicht in speziell adaptierten Sonderaufnahmen oder Vorrichtungen. Diese Aufnahmevorrichtungen entsprechen der Größe des Innendurchmessers der Abrichtringe. Die darin eingebrachten Aussparungen
haben die Außenkontur des Werkstückes. Diese Aufnahmeschablonen sind
aus unterschiedlichen Materialien, zumeist aus Kunststoff (PVC) oder
Metall gefertigt.
•
Die Bearbeitung von Großbauteilen erfolgt außerhalb der Abricht- bzw.
Aufnahmeringe, wobei grundsätzlich ein Abrichtring zum Abrichten der
Läppscheibe und zur Verteilung des Läppmittels auf der Läppscheibe verbleiben muss.
13
Auswirkungen der
Maschinen-Einstellparameter
auf die Oberflächengüte
1. Drehzahl der Läppscheibe
Je niedriger die Lage des Bauteilschwerpunktes (Bauhöhe) eines Werkstückes ist, um so höher kann - von
wenigen Ausnahmen abgesehen - die
Drehzahl der Läppscheibe gewählt
werden. Bei hohen Bauteilschwerpunkten ist eine stabile Lage der Werkstücke infolge des hohen Kippmomentes
nicht erreichbar und schließt damit
hohe Drehzahlen aus.
Hohe Drehzahlen beinhalten aber auch
das Risiko des sog. „Aquaplaning
Effektes“. Zu hohe Drehzahlen können
ebenfalls das Läppmittel von der Läppscheibe schleudern. Dünne Werkstücke werden durch Vibrationen infolge
hoher Drehzahl nicht genau bearbeitet.
Grundsätzlich kann folgende Aussage
als Anhaltspunkt dienen:
Die Abtragsrate am Werkstück verhält sich proportional zur Drehzahl der
Läppscheibe. Die Geschwindigkeit am
äußeren Rand der Läppscheibe sollte
in einem Bereich von 0,1 - 0,5 m/s
liegen. Dieses ergibt bei einer Läppscheibe von z.B. 380 mm Durchmesser die Drehzahl von ca. 60 U/min.
2. Belastung der Werkstücke durch Zusatzgewichte
Die spezifische Flächenbelastung des
Werkstückes inkl. Zusatzlast auf der
Läppscheibe sollte ca. 100 g/cm² betragen.
Bei Werkstücken, die dieses Kriterium nicht erfüllen, z.B. großflächigen
Werkstücken mit geringem Eigengewicht, kann die spezifische Flächenbelastung durch Belastungsplatten mit
konstantem Gewicht oder durch Einsatz der pneumatischen BelastungsEinrichtung zusätzlich erhöht werden.
Das Aufschwimmen des Werkstückes
auf dem Läppmittelfilm (Aquaplaning
Effekt) und die damit verbundene Reduzierung der Abtragsleistung kann hierdurch ebenfalls eliminiert werden.
Maschine
3R900
mit Pneumatik-Lift-System
Die PETER WOLTERS Pneumatik-LiftEinrichtung besteht aus Belastungstellern, die mittels Druckzylinder
pneumatisch in den Innendurchmesser
der Abrichtringe abgesenkt werden
können. Die Belastung wird stufenlos,
exakt dosiert und über Druckminderventile eingestellt.
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Hinweis:
Wird der spezifische Flächendruck zu
groß, kann der Läppmittelfilm abreißen. Es besteht die Gefahr des Kaltverschweißens von Werkstück und
Läppscheibe!
Haben die Werkstücke ein hohes
Gewicht, aber eine sehr geringe Auflagefläche, muss analog zum vorher
beschriebenen Fall eine Entlastung
eingeleitet werden. Hierzu werden die
Belastungsteller an den Druckzylindern entfernt und die Werkstücke über
eine Federwaage direkt angehängt
Im allgemeinen sind aber Applikationen mit einer Entlastung selten und
können oft auch durch eine höhere
Konzentration des Läppkorns (besseres „Abrollen“ des Kornes zwischen
Werkstück und Läppscheibe) vermieden werden
3. Zeitsteuerfunktionen
Die Läppzeit kann - mit Ausnahme der
Miniläppmaschine - über Zeitschaltuhr eingestellt werden.
Die effektive Läppzeit ist von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören
Art und Härte des Werkstoffes, Größe
der Läppfläche, die spezifische Belas-
tung, Zusammensetzung und Körnung
des Läppmittels sowie die geforderte
Ebenheit und Rauhtiefe am Werkstück.
Die Art der dem Läppen vorausgegangenen Bearbeitung hat ebenfalls
großen Einfluss auf die Läppzeit.
Als ungefährer Richtwert für Abtragsleistungen an diversen Werkstoffen dienen
folgende Beispiele:
Werkstücke aus:
GG 22
Steel ST 37
Abtragsleistung
Abtragsleistung
0,01
mm/min
0,005 mm/min
Diesen Angaben liegt ein Läppmittel (Läppulver
+ Trägerflüssigkeit) aus Siliziumkarbid (PWS
32) mit einer Korngröße von 27 - 32 µm sowie
ein effektiver Auflagedruck von 100 g/cm²
zugrunde.
Verschleiß der Läppscheibe
und der Abrichtringe
Der Läppvorgang erwirkt natürlich
nicht nur einen Materialabtrag am
Werkstück, sondern auch an der
Läppscheibe. Zusätzlich wird noch ein
gewünschter Abrieb erzeugt zwischen
Läppscheibe und den Abrichtringen,
der die ständige Ebenheit der Läppscheibe gewährleistet.
Läppscheiben und Abrichtringe sind
Verschleißteile.
Der Werkstoff dieser Teile wurde jedoch bei PETER WOLTERS Läppmaschinen
so gewählt, dass nur ein minimales - und technisch notwendiges - Verschleißverhalten vorliegt.
Verschleißwerte bei großen Maschinen unter Verwendung von SiliziumkarbidLäpp-Pulver und mittelgroßem Korn:
ca. 0,1 mm/Läppstunde
ca. 0,03 mm/Läppstunde
- für Abrichtringe
- für Läppscheiben
Bei kleineren Läppmaschinen ist der Verschleiß z. T. wesentlich geringer. In
jedem Fall steht er jedoch in größter Abhängigkeit vom verwendeten Läppmittel.
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Folgende extreme Verschleißformen
können an den Läppscheiben auftreten:
1. Konkave Läppscheibenoberfläche
Mögliche Ursache: In den meisten Fällen ist es das Ergebnis einer Beladung mit
zu vielen Werkstücken im Zentrum des Abrichtringes.
Abhilfe:
Verwendung von Aufnahmescheiben, die die Werkstücke
führen (Aufnahmescheiben nicht bis in das Zentrum beladen).
Läppscheibe konkav
2. Konvexe Läppscheibenoberfläche
Mögliche Ursache: Eine konvexe Läppscheibenoberfläche entsteht, wenn die 3
bzw. 4 Abrichtringe zu weit außen positioniert sind (seltener
Fall) oder eine ungleichmäßige Einstellung der Abrichtringe
erfolgte, wobei sich dann jeweils die Mehrzahl der Abrichtringe am äußeren Läppscheibenrand befinden.
Abhilfe:
Gleichmäßige Einstellung der Abrichtringe zur Läppscheibenmitte und bei zusätzlicher Beschwerung der Abrichtringe den
Läppvorgang solange bis der Konvexfehler behoben ist. Dabei
ist die Läppscheibe regelmäßig durch Messung zu kontrollieren..
Läppscheibe konvex
Einfluss der Abrichtringe
auf die Läppscheiben-Ebenheit
Die geläppte Fläche am Werkstück
spiegelt die Ebenheit der Läppscheibe
wieder. Die Erzeugung einer Läppfläche von hoher geometrischer Ebenheit
setzt somit eine Läppscheibe voraus,
die ihre hohe Genauigkeit über den
gesamten Zeitraum des Läpp-Prozesses beibehält.
Diese Voraussetzung wird durch ständig mitlaufende Abrichtringe geschaffen.
Die im Läppvorgang vom Werkzeug
erzeugte Abnutzung und Unebenheit
auf der Läppscheibe wird durch die
sich drehenden Abricht- bzw. Aufnahmeringe laufend kompensiert. Sollte es
dennoch zu geometrischen Veränderungen auf der Läppscheibe kommen,
so kann durch eine individuelle Verstellung der einzelnen Ringe - vom
oder zum Zentrum der Läppscheibe deren Ebenheit schnell wieder erzielt
werden. Um jedoch einen noch mit
den Abrichtringen korrigierbaren Einfluss auf die Läppscheiben nehmen
zu können, ist es zwingend erforderlich, den geometrischen Zustand der
Scheiben ein- bis zweimal täglich zu
prüfen (siehe Prüfung der Ebenheit
von Läppscheibe und Werkstück).
In extremen Fällen besteht die Möglichkeit den Tisch konkav oder konvex
abzurichten.
16
Prüfung der Ebenheit
von Läppscheibe und Werkstück
Grobprüfung Läppscheibe
Feinmessung Läppscheibe
Die einfachste Möglichkeit ist mit dem
Haarlineal (Lichtspaltmethode)
Für den feineren Prüfbereich kommt
eine Messbrücke mit Messuhr zur
Anwendung,
Feinstprüfung
Durch die Interferenzprüfmethode
kann der Feinstprüfbereich abgedeckt
werden. Hierfür wird ein Prüfgerät
(monochronische Lichtquelle) mit
Poliertisch verwendet.
Beschreibung der Feinstprüfung
Betrachter
Lichtbänder
Interferenzlampe
Planglas
Interferenzlinien
90°
Prüfblock
Prüfgerät
Bei diesem Verfahren erfolgt die
Bestimmung der Läppscheiben-Ebenheit mittels eines Messing-Prüfblockes.
Durch Mittlaufenlassen des Prüfblocks
während des Bearbeitungsprozesses,
wird eine Vergleichsebene erzeugt,
die ein Abbild der vorhandenen Läppscheiben-Ebenheit ist.
Um
die
Interferenzprüfmethode
durchzuführen, muss nach dem
Läppvorgang am Prüfblock eine lichtreflektierende Oberfläche erzeugt
werden. Dies erfolgt durch das Abziehen der geläppten Prüffläche auf einem
Poliertisch.
Planglas
Prüfblock
Nach diesem Vorgang wird ein
Planglas aus Quarz auf die zu prüfende Fläche des Prüfringes gelegt.
Ein gleichmäßiges, einwelliges Licht
erzeugt auf der von Hand anpolierten
Prüfringfläche Interferenzlinien.
Bemerkung: Die hier beschriebene Prüfmethode kann bei ausreichender Werkstückgröße auch direkt am Werkstück erfolgen.
17
Planglas
Prüfblock
Abb. 1
Bei konkaver Läppscheibe
Verstellen der Abrichtringe in radialer Richtung nach außen zur
Erzeugung einer ebenen Läppscheibe
Justage
Das Interferenzbild zeigt die geometrische Form der Prüffläche an. Durch
Herstellung eines Kontakt- und Druckpunktes (siehe Abb. 1 und 2) wird
zwischen Prüffläche und Planglas ein
Luftkeil erzeugt, der Voraussetzung
für eine einwandfreie Messung und
die Generierung der Interferenzstreifen ist. Durch die optische Darstellung (Abweichung der Linien von einer
Geraden) ist die Abweichung der Oberfläche von der Ebenheit bestimmbar.
Krümmen sich die sichtbar werdenden
Interferenzlinien um den Finger, ist die
Prüffronde konvex und die Läppscheibe
konkav. Bei konkaver Prüffronde liegt
der umgekehrte Fall vor.
Durch die eingespiegelte Linie des
schwenkbaren Lichtrahmens kann die
Größe der Ebenheitsabweichung bezogen auf den Durchmesser der Prüffronde bestimmt werden. Der Abstand
von Lichtband zu Lichtband beträgt 0,3
µm (entsprechend der halben Wellenlänge des Heliumlichtes).
Planglas
Prüfblock
Abb. 2
Bei konvexer Läppscheibe
Verstellen der Abrichtringe in radialer Richtung nach innen zur Erzeugung einer ebenen Läppscheibe
Justage
Justage
Justage
Die geometrische Form der Fläche wird durch die Richtung der Krümmung einer
Interferenzlinie, visuell dargestellt. eine konvexe- oder konkave Form wird somit
erkennbar.
1. Die Interferenzlinien
zeigen ein konvexes
Werkstück
2. Die Interferenzlinien
zeigen ein konkaves
Werkstück
3. Die Interferenzlinien sind 4. Entsprechend dem Vergerade, fallen jedoch am
lauf der Interferenzlinien
Außenrand ab.
ist das Teil eben und
Das Teil ist eben, hat
ohne Kantenabfall
aber Kantenabfall
Weitere Interferenz-Messbilder auf Seite 20.
Die Ebenheit des Prüfringes entspricht der tatsächlichen Ebenheit des gleichzeitig geläppten Werkstückes und spiegelt somit den Ist-Zustand der Läppscheibe wider.
18
Durchschnittlicher Läppmittelverbrauch
Der tatsächliche Läppmittelverbrauch
ist abhängig von der Anzahl und dem
Gewicht der aufgelegten Werkstücke,
sowie deren effektiven Läppflächengröße.
Peter Wolters
Maschinentyp
1
2
Das von der Läppscheibe abtropfende,
verbrauchte Läppmittel, wird über eine
Auffangrinne einem Sammelbehälter
zugeführt.
Durchschnittsverbrauch Liter/Stunde
5
3
4
6
7
8
9
3 R 380
3 R 600
3 R 900
4 R 1200
4 R 1500
4 R 1800
4 R 2150
10
Verbrauchtes Läppmittel kann nicht
wiederaufbereitet werden, da die
feinen Schneiden und Kanten der einzelnen Körner abgenutzt sind. Dieses
Läppmittel setzt sich, zusammen mit
dem enthaltenen Materialabrieb
nach einiger Zeit als Schlamm
auf dem Boden des Sammelbehälters ab. Das darrüberstehende Läppöl kann mühelos
abgegossen und nach einer weiteren Absetzzeit von etwa
8 - 10 Tagen bis zu dreimal wiederverwendet werden.
Allgemeine Bearbeitungscharakteristiken
Magnetismuseffekt
Kantenabfall
Wärmeentwicklung
Vor der Bearbeitung von Ferromaterialien müssen diese unbedingt entmagnetisiert werden. Dieses kann
in einfacher Handhabung mit einem
Remanenz-Messgerät erfolgen. Wird
auf eine Demagnetisierung verzichtet, entsteht eine entgegengesetzte
Magnetpolung der Läppscheibensegmente mit dem Ergebnis einer unterschiedlichen Oberflächenqualität und
Ebenheit der Werkstücke.
Sogenannter Kantenabfall tritt auf bei
zu hoher Läppmittelkonzentration an
den Außenkanten der Werkstücke.
Hervorgerufen wird dieses durch ein
falsches Mischungsverhältnis zwischen Läppulver und Läppflüssigkeit
oder zu hohem Arbeitsdruck auf die
Werkstücke. Vermeiden lassen sich
diese Effekte durch Beachtung der
Grundregeln::
Unter normalen Arbeitsbedingungen
ist bei einem Läppvorgang keine stärkere Wärmeentwicklung zu erwarten.
Lediglich bei Verwendung von grobem
Läppkorn oder zu hohem Arbeitsdruck
der Läppscheibe kann es zu stärkerer
Erwärmung kommen
Nicht mehr als 150 g Läpp-Pulver / 1 I Flüssigkeit
Nicht mehr als 100 g Druck / pro cm² Werkstückfläche
Polieren auf der Läppmaschine
Für die Läppmaschinen der kleinen
und mittleren Baureihe bis 900 mm
Scheibendurchmesser sind spezielle
Zusatzausrüstungen vorhanden, die
es ermöglichen, die Maschine in eine
vollwertige Poliermaschine umzurüsten. Es können also auf der gleichen
Maschine im Anschluss an das Läppen
hochglanzpolierte Flächen von höchster Ebenheit und Oberflächengüte,
frei von jedem Kantenabfall erzeugt
werden.
Das Umrüsten der Läppmaschine
geschieht durch Austausch der Spezialguss-Läppscheibe gegen eine Polierscheibe aus Kupfer, Zinn, Glas,
Keramik, Kunststoff usw., wobei das
geeignetste Polierscheibenmaterial
am zweckmäßigsten durch einen
Polierversuch am Werkstück ermittelt
wird.
Die Polierscheiben sind mit synthetischem Diamantpulver imprägniert.
Als Zusatzpoliermittel wird ebenfalls
synthetisches Diamantpulver zusammen mit Wasser verwendet, dem
ein Rostschutzmittel beigegeben wird.
Die Abricht- bzw. Werkstückaufnahmeringe müssen gegen Ringe mit
Keramikbestückung ausgewechselt
werden, um eine Verfärbung der Werkstückoberfläche durch Einlagerung von
Kohlenstoff zu vermeiden.
Nähere Informationen auf Anfrage.
19
Formeltabelle
für Peter Wolters Läpp- und Poliermaschinen
Berechnung Teilekapazitäten (pro Abrichtring)
A
Pr = r
Ap
Pr = Teile pro Ring
Ar = Verfügbare Fläche innerhalb des Abrichtringes
Ap = Auflagefläche des zu bearbeitenden Werkstückes
x 0,8
Teile pro Ladung
PL = Pr
PL = Teile pro Ladung
Pr = Teile pro Abrichtring
Nr = Anzahl der Abrichtringe
x Nr
Erreichbare Ebenheit der Werkstücke
Ap
Fp =
Am
Fp
Fm
Am
Ap
x Fm
=
=
=
=
erreichbare Ebenheit des Werkstückes
Ebenheit der Läppscheibe
effektive Fläche der Scheibe (Fläche minus Innenkreis)
Werkstückfläche, die bearbeitet wird
Interferenz-Messbilder
Planglas
Werkstück
Planglas
Werkstück
Planglas
Planglas
Planglas
Werkstück
Werkstück
Werkstück
Planglas
Planglas
Planglas
Planglas
Planglas
Werkstück
Werkstück
Werkstück
Werkstück
Werkstück
Planglas
Planglas
Werkstück
Werkstück
Planglas
Planglas
Werkstück
Werkstück
Planglas
Werkstück
Planglas
Werkstück
20
Kapazitätstabelle
für Peter Wolters Läpp- und Poliermaschinen
Maschinentypen
3R380
3R600
3R900
4R1200
4R1500
4R1800
4R2150
Anzahl der
Abrichtringe
Werkstück Ø mm
3
3
3
4
4
4
4
Maximale Anzahl der Werkstücke pro Ladung
5
6
7
1956
1362
993
4260
3210
8
10
12
759
486
336
2415
1500
990
2220
14
16
20
246
189
117
759
588
333
1680
1350
840
24
28
32
81
57
45
234
171
129
570
399
303
36
40
44
36
27
21
105
87
66
234
183
159
368
272
504
440
48
52
56
18
15
12
54
48
39
132
111
93
240
200
164
380
300
264
60
65
70
12
9
6
33
27
24
81
72
57
152
128
104
240
204
176
280
416
75
80
85
3
3
3
21
18
15
51
45
42
92
84
76
148
132
116
240
220
196
360
312
280
90
95
100
3
3
3
12
12
9
36
33
27
64
56
52
104
92
84
180
156
136
252
220
200
105
110
120
3
3
3
9
9
6
24
24
18
44
40
32
76
68
56
120
108
96
184
164
136
130
140
150
3
3
3
3
3
3
15
12
12
28
28
20
48
40
36
80
68
56
120
100
84
160
170
180
3
3
3
9
6
6
20
16
16
32
28
20
48
44
36
72
68
60
200
220
240
3
3
3
3
3
3
12
4
4
16
16
12
32
28
20
48
40
32
3
3
3
4
4
4
8
4
4
16
16
12
24
20
16
4
4
4
12
4
4
16
12
8
260
280
300
320
350
400
21
Aufstellung der Läppulver
und Ihrer Körnung
Läppulver
Bezeichnung
Läppulver
Einteilung
Korngröße
in µm
Korngröße
nach Mesh
Erzielbare
Oberfläche Rt
Korund (Aluminiumoxyd)
KG 10 / PWE24
KM 10 / PWE25
KM 20 / PWE12
KF 10
KF 20 / PWE9
KE 10 / PWE7
grob
mittel
mittel
fein
fein
extra fein
20 - 24
15 - 18
12 - 15
9 - 12
7-9
5-7
400
600
700
800
900
950
4 µm
2 µm
0,8 µm
0,6 µm
0,5 µm
0,4 µm
grob
grob
grob
mittel
mittel
mittel
fein
fein
extra fein
extra fein
40 - 50
35 - 40
27 - 32
21 - 25
15 - 18
12 - 15
8 - 11
6-9
4-6
2-4
220
280
320
360
400
500
600
800
900
950
7,5 µm
5,0 µm
5,0 µm
3,5 µm
2,0 µm
1,5 µm
1,0 µm
0,8 µm
0,6 µm
0,4 µm
grob
grob
mittel
mittel
fein
fein
extra fein
extra fein
35 - 40
27 - 32
21 - 25
15 - 18
8 - 12
6-9
4-6
2-4
280
320
360
400
600
800
900
950
7,5 µm
5,0 µm
4,0 µm
2,0 µm
1,0 µm
0,8 µm
0,6 µm
0,4 µm
Siliziumkarbid
SG 05
SG 10 / PWS40
SG 20 / PWS32
SM 10
SM 20 / PWS18
SM 30 / PWS15
SF 10 / PWS11
SF 20 / PWS9
SE 10 / PWS6
SE 20 / PWS4
Borkarbid
BG 10
BG 20 / PWB32
BM 10
BM 20 / PWB18
BF 10 / PWB12
BF 20 / PWB9
BE 10 / PWB6
BE 20 / PWB4
22
Vergleich internationaler
Schleifmittelstandards
von Körnung für Schleifkörper und den losen Schliff
(µm)
100
BRD
DIN
69101
USA
ANSI
874.101977
Japan
JIS
R 66011973
UDSSR
GOST
3647-71
Polen
PN-76
M-59115
50%-Wert
50%-Wert
50%-Wert
50%-Wert
50%-Wert
mittlere
Korngröße
(µm)
100
240
280
320
50
F230
F240
F280
F320
F360
20
F240
360
F280
400
F320
500
F360
M63
F230
M50
M40
F240
F280
F320
600
700
M28
F400
F360
20
800
F400
F500
1000
50
M20
F400
F600
1200
F500
F800
10
10
M10
F1000
F1200
F600
2000
2500
F800
F500
1500
F600
5
M14
M7
F800
3000
5
F1000
F1000
M5
3
F1200
F1200
3
2
2
F230
F1200
=> Mikrokörnung
23
(µm)
BRD
DIN
69101
USA
ANSI
874.101977
Japan
JIS
R 66011973
UDSSR
GOST
3647-71
Polen
PN-76
M-59115
50%-Wert
50%-Wert
50%-Wert
50%-Wert
50%-Wert
F230
Mittlere
Korngröße
5000
4
5000
(µm)
5
F230
6
F230
7
F230
8
F230
100
20
20
F230
1000
80
F230
24
36
40
F230
70
80
F230
F230
150
150
180
6
220
220
F230
50
40
500
46
70
8
F230
36
20
10
180
100
120
F230
1000
24
60
12
120
100
F230
22
250
80
90
100
90
F230
20
25
16
80
70
F230
90
250
14
54
60
60
F230
32
54
54
F230
12
30
30
24
F230
46
500
63
50
36
F230
46
30
F230
10
16
16
16
F230
125
2500
5
4
100
120
150
100
180
14
F230
160
14
12
F230
12
10
F230
220
10
8
8
F230
2500
220
50
3
F4
F220
=> Makrokörnung
24
Maßsysteme der Oberflächenrauhigkeit
Vergleichstabelle
Rt
Rz
µm
µm
µ“
µm
µ“
400
200
100
320
160
80
80
40
20
3200
1600
800
88
44
22
3500
1760
880
50
30
15
10
40
20
10
6,0
10
5,0
2,5
1,2
400
200
100
48
11
5,5
2,7
1,3
440
220
108
52
5,0
4,0
3,0
3,0
2,5
2,0
0,6
0,5
0,4
24
20
16
0,66
0,55
0,44
26
22
17,6
2,5
2,0
1,6
1,6
1,2
1,0
0,3
0,25
0,20
12
10
8,0
0,33
0,27
0,22
13,2
10,8
8,8
1,2
1,0
0,9
0,8
0,8
0,5
0,15
0,12
0,10
6,0
4,8
4,0
0,18
0,13
0,11
7,2
5,2
4,4
0,8
0,6
0,5
0,4
0,3
0,25
0,08
0,06
0,05
3,2
2,4
2,0
0,088
0,066
0,055
3,5
2,6
2,2
0,4
0,3
0,25
0,2
0,15
0,12
0,04
0,03
0,025
1,6
1,2
1,0
0,044
0,033
0,027
1,8
1,3
1,1
0,2
0,15
0,12
0,1
0,08
0,06
0,02
0,015
0,012
0,8
0,6
0,5
0,022
0,018
0,013
0,9
0,7
0,5
0,1
0,08
0,06
0,05
0,04
0,03
0,01
0,008
0,008
0,4
0,3
0,2
0,011
0,009
0,007
0,4
0,3
0,2
µm
CLA (r)
RMS (R)
Vergleichswerte können je nach Oberflächencharakter ca. 25 % voneinander abweichen!
25
Umrechnungstabelle
µin
µm
2000
50
Ra
40
31,5
1000
25
Toleranz
20
16
12,5
Obergrenze
für Umrechnung
Ra in Rt
N10
10
8
6,3
5
250
N9
4
3,15
500
N8
Ra
125
2,5
Untergrenze
für Umrechnung
Rt in Ra
2
1,6
N7
1,25
Ra
1
0,8
63
N6
32
N5
16
N4
8
N3
4
N2
2
0,63
0,5
0,4
0,315
0,25
0,2
0,16
0,125
0,1
0,08
0,063
0,05
0,04
0,032
0,025
Rt
N1
Rt
1
0,02
0,016
0,2
0,315
0,16 0,25 0,4
0,5
0,8
0,63
1,25
1
1,6
2
3,15
2,5
5
4
8
6,3
12,5
10
16
20
31,5
25
40
50
80
63
125
100
200
160
250
µm
Rt
Ra in Rt und Rt in Ra
26
Vergleichstabelle verschiedener
Härteangaben
Vickers
Brinell
Rockwell
Vickers
Brinell
Rockwell
HV
kg/mm²
HBkg/mm²
kg/mm²
HRC
HV
kg/mm²
HBkg/mm²
kg/mm²
HRC
180
190
200
210
220
230
240
250
260
270
280
290
300
310
320
330
340
350
360
370
380
390
400
410
420
430
440
450
460
470
480
490
500
510
520
530
540
180
190
200
210
220
230
240
250
260
270
280
290
300
310
320
328
336
345
353
360
369
377
385
394
402
410
418
426
434
442
452
462
469
477
485
493
501
8,0
11,0
12,6
14,2
16,0
18,0
20,0
22,0
23,6
25,2
26,8
28,3
29,7
31,3
32,4
33,6
34,8
36,0
37,0
38,0
39,0
40,0
40,9
41,7
42,5
43,3
44,1
44,9
45,7
46,4
47,2
47,9
48,5
49,1
49,7
50,3
50,9
550
560
570
580
590
600
610
620
630
640
650
660
670
680
690
700
710
720
730
740
750
760
770
780
790
800
810
820
830
840
850
860
870
880
890
900
509
517
525
533
540
546
555
563
571
579
588
596
605
613
620
628
637
644
651
658
666
674
682
690
698
706
712
720
726
734
740
748
755
762
770
778
51,5
52,1
52,7
53,3
53,9
54,5
55,0
55,5
56,0
56,5
57,0
57,5
58,0
58,5
59,0
59,5
60,0
60,5
61,0
61,4
61,8
62,2
62,6
63,0
63,4
63,8
64,2
64,6
65,0
65,4
65,7
66,0
66,4
66,7
67,0
67,3
27
Machine Typ
Model
1 R-300
3R-380
3R-600
3R-900
4R-1200
Scheiben-Ø (mm)
Wheel-Ø (mm)
300
381
610
914
1220
Ringbreite (mm)
Ring width (mm)
76
146
248
371
445
Abrichtring Ø
Conditioning ring Ø
außen/outer (mm)
innen/inner (mm)
143
107
181
146
286
248
420
370
500
435
Antrieb (kW)
Drive (kW)
(optional)
0,37
0,75
2,2
4 (7,5)
7,5 (9,2)
1
Drehzahl (min )
Wheel speed (rpm)
0-150
65
60
66
48
Betriebsspannung
Control voltage
220 V, 50 Hz, 1 Ph 400 V, 50 Hz, 3 Ph 400 V, 50 Hz, 3 Ph
400 V, 50 Hz, 3 Ph
400 V, 50 Hz, 3 Ph
Läppmitteltank (I)
Contents of tank (I)
0,4
3,5
15
15
15
Abmessungen (H x B xT) in mm
Dimensions (H x W x D) in mm
(mit Lift / with lifting device)
630x390x240
638x751x741
1271x1090x940
(1937x1090x940)
1320x1666x1380
(2015x1666x1380)
1320x1666x1380
(2055x1666x1380)
Gewicht (kg)
Weight (kg)
(mit Lift / with lifting device)
55
150
535
(665)
1750
(1900)
1900
(2400)
Pneumatiklift
Pneumatic lift unit
-
Option
Option
Option
Option
Arbeitsscheibenkühlung
Cooling
-
-
Option
Option
Option
Option
10-100
Option
10-60
Option
10-60
Option
10-60
Option
Option
Option
Option
-
-1
Variable Drehzahl (min )
Variable Speed (rpm)
Sonderspannung
Special control voltage
Option
Unterschrank
Cabinet
Option
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