Curare 69 - AStA der MHH
Transcrição
Curare 69 - AStA der MHH
Anstelle dieser Seite bitte das Titelbild drucken!!! 1 Inhalt Editorial.......................................................03 Titel..............................................................04 04 Neue Therapie aus Bonn: Dr. Theoreticus vom Aussterben bedroht? 10 Oh S..., Frau Schmidt [Songtext] MHH intern..................................................11 11 In necessariis unitas [Lehre an der MHH] 12 Neues aus der Klinik [Arbeitszeitgesetz] 15 The MD/PhD program at the Medical School Hannover: A Japanese experience 16 Kein Geld für Kinder? [Peppino] 17 Tropenseminar 2002 Medizin........................................................18 18 International Physicians for the Prevention of Nuclear War 19 In der Vorklinik ins Ausland? [DFA] 20 Externes [MediMeisterschaften] 21 AIP: Geht es Ärzten besser in Großbritannien? AStA-News...................................................22 22 Der neue AStA stellt sich vor Hannover aktuell.........................................26 26 Erstes Teddybärkrankenhaus Hannover 26 Erzählung eines Teddybären Humor..........................................................28 28 Unsere erste Curare Pinnwand........................................................? 11 Verlosung: Buchgewinn “Med. Tabellen” 13 So lange der Vorrat reicht... [Hörerscheine] 14 Symposium: Professionalisierung der Lehre 16 Sommer, Sonne, Studiparty [Sommerfest] 17 Erratum Angebote: Goodman & Gilman, Pharmakologische Grundlagen der Arzneimitteltherapie 1998, 2 Bände kartoniert, 1721 Seiten statt Euro 75,67 nur Euro 29,95 Liebsch, Intensivkurs Neurologie 1996, kartoniert, 222 Seiten, statt Euro 24,95 nur Euro 12,50 Neuerscheinungen: Karow, Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie 2002, Plastikeinband, 760 Seiten, zahlr. Abbildungen .und Tabellen Euro 32,50 Abdolvahab-Emminger, Exaplan 3.Auflage 2002, gebunden, 2065 Seiten, zahlreiche Abbildungen inkl. mediscript-CD-ROM bis Examen 8/2001 Euro 84,95 und... die neuen mediscripte erscheinen alle ca Ende Juni/Anfang Juli 2002, sowohl die Bücher als auch die CD-ROM`s. Grafik & Design Wir merken Sie gern dafür vor ! 2 Umschlaggestaltung: Titelfoto: Fotos im Text: Cartoons & Clipart: Comic: Layout: Kathrin Lieb AStA AStA diverse Quellen Kathrin Lieb Curare-Redaktion Die möglicherweise mäßige Qualität der Tabellen unseres Titel-Artikels bitten wir zu entschuldigen. Leider war in den AStA-Rechnern der Wurm drin. Aus terminlichen Gründen wurde auch das Lektorat übergangen. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie darum diesmal behalten oder an den Autor zurückgeben. Impressum auf Seite 25 Lehmanns Fachbuchhandlung GmbH in der Ladenpassage der MHH Carl-Neuberg-Str. 1 30625 Hannover @: [email protected] Editorial Hallo Freunde des guten Geschmacks! Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, hat die Curare ein etwas anderes Layout bekommen. Auch sonst wollen wir uns bemühen, ihr ein neues Gesicht zu verleihen und sie inhaltlich (noch) attraktiver zu machen. Wir werden euch weiterhin über Aktuelles aus der Medizin und der medizinischen Lehre, sowie über hochschulpolitische und MHH interne Themen informieren. Darüber hinaus jedoch soll die Curare als Zeitschrift von Studenten für Studenten (vielleicht eines Tages auch Nicht-Mediziner) mehr Berichte über kulturelle Events in Hannover oder einfach Geschichten aus eurem Alltag enthalten. Dazu brauchen wir eure Hilfe! Egal, ob ihr eure Lieblingsdisko vorstellen oder über eine Hauptmensaparty berichten wollt, ob ihr ein lohnendes Theaterstück oder ein Konzert in Hannover besucht habt, über einen Ärztekongress oder das Liebesleben der Mäuse aus dem Tierlabor schreiben wollt: Nur her mit den Artikeln!!! Für Rückfragen stehen wir euch in unserer Sprechstunde (Dienstags von 12 –14 Uhr im AStA) oder per E-Mail zur Verfügung. Laßt die neue Curare nicht an Magersucht sterben! Eure neuen Pressereferenten Über die einzelnen Rubriken TITEL Hier findet ihr das Titelthema der jeweiligen Ausgabe. Diesmal informiert euch Thomas Pasedag ausführlich über die neue Approbationsordnung. MHH INTERN In dieser Rubrik gibt es aktuelle Neuigkeiten über hochschulpolitische Themen, Veranstaltungen und die Lehre an der MHH. MEDIZIN Dies ist eine sehr allgemein gehaltene Rubrik, in der sich allerhand Berichte zu medizinischen Themen unterschiedlichster Art wiederfinden, die etwas “überregionaler”sind und nicht nur die MHH betreffen. Lest hier über Auslandsaufenthalte, Austauschprogramme, Neues aus der Forschung oder Interessantes aus anderen Hochschulen. AStA-NEWS AStA steht für Allgemeiner Studierenden-Ausschuss. Am ehesten sind euch die AStA-Leute wohl durch die Partys bekannt, die sie organisieren. Aber der AStA macht viel mehr. Der AStA, das sind diejenigen Studenten und Studentinnen, die allerlei organisatorische Aufgaben stellvertretend für die Studentenschaft übernommen haben. Wer wir sind, erfahrt ihr in dieser Ausgabe, was wir machen, erfahrt ihr dann demnächst in dieser Sparte. HANNOVER AKTUELL Diesmal gibt es nur eine Neuigkeit aus Hannover: Das Teddybärkrankenhaus. Wir hoffen, daß wir mit eurer Hilfe hier demnächst auch von nicht-medizinischen Events berichten werden. SZENE Diese Rubrik geht diesmal leer aus, denn sie ist neu, und in der Kürze der Zeit haben wir niemanden gefunden, der über Partys, Diskos, Kneipen, Konzerte, Sport, Filme, AGs oder sein Hobby berichtet und auch niemanden, der seine schriftstellerischen Fähigkeiten an einer Kurzgeschichte erprobt. Seid kreativ! Erweckt diese Sparte zum Leben! REZENSIONEN Hups! Eine Curare ohne Rezensionen? Ja, wo gibt es denn sowas? Keine Sorge, wir liefern euch auch weiterhin Buchbesprechungen, aber für diese Ausgabe haben sich keine gefunden. HUMOR ...ist wenn man trotzdem lacht! Vielleicht gibt es ja noch den ein oder anderen begabten Zeichner unter euch, der ebenfalls etwas zu der Curare beitragen möchte. Nur zu! PINNWAND Ankündigungen und Termine unterschiedlicher Art finden sich in den grauen Informationskästen im Text verteilt. Teilweise beziehen sie sich auf vorangehende Artikel, und meist sind sie einer anderen Rubrik untergeordnet. 3 Titel Neue Therapie aus Bonn: Dr. Theoreticus vom Aussterben bedroht? Die neue Approbationsordnung ist da! Beschlossene Sache seit dem 26.04.2002. Was heißt das nun für die Studierenden wird jeder fragen. Und was haben die studentischen Proteste eigentlich gebracht? Wird nun alles schlechter? Oder gar besser? Fragen über Fragen … Abkürzungen: ÄAppO - Approbationsordnung für Ärzte Ä/AIP - Ärztin/Arzt im Praktikum AStA - Allgemeiner Studierenden Ausschuß BÄO - BundesärzteOrdnung BMG - Bundesministerium für Gesundheit IMPP - Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen FTM - Fachtagung Medizin e.V. MC-Fragen - mutiple Choice, Antwortauswahlverfahren MFT - Medizinischer Fakultätentag PJ - Praktisches Jahr U-Kurs - Untersuchungskurs, praktischer Kurs am Patienten Tage danach stellte sich heraus, dass die großzügig angebotene Reduzierung der Fragenzahl längst beschlossene Sache war! Soviel zum Thema ministeriale Kompromissbereitschaft und kollektives „An-einemStrang-ziehen”. Einziges Kredo des Gespräches war also: weitermachen mit den Protesten. So wurden dem Bundeskanzleramt am 08.Februar die restlichen „Roten Karten”³ übergeben. Tausenden Karten gingen dort und bei unserer Gesundheitsministerin Ulla Schmidt bereits im Zuge des Aktionstages ein. Am 11.02.2002 kam es im Rahmen der Aachener Karnevals (Frau Schmidt wohnt in Aachen und ist jedes Jahr Ehrengast auf der städtischen Haupttribüne.) zur letzten großen öffentlichen Aktion. Als Rote Karten verkleidet demonstrieren Studenten aus Aachen, Bonn Aber fangen wir am Anfang an. In der letzten Curare¹ und Hannover gegen die ÄAppO. Frau Schmidt stellte war die Approbationsordnung und der Aktionstag vom sich der Kritik nicht und verlies vorzeitig die Tribüne. 16.01.2002 Titelthema und es wurde ausführlich über Danach verlagerte sich die Arbeit mehr in Ausschüsse die Hintergründe und die Geschichte des und auf die Länderebene, d.h. es wurden unzählige Reformentwurfes berichtet. Erklärungen, Anfragen, Stellungnahmen etc. Deshalb gibt es an dieser Stelle nur eine kurze geschrieben. Zusammenfassung der Geschehnisse vom 16. Januar Es kam aber zu einem erneuten Treffen mit BMG am bis zum heutigen Tage. 12. März in Berlin. Ministerin Schmidt erklärte, dass sie Am 16.01.2002 protestierten bundesweit an mehr als zu keinen essentiellen Änderungen mehr fähig sei. Allein 20 medizinischen Fakultäten über 7000 Studierende durch einen früheren Start ins Praktische Jahr, wäre es gegen einen Verschlechterung ihrer Ausbildung und das möglich 2 freie Monate zwischen PJ und dem Examen sogenannte „Hammerexamen”². Unsere bereitzustellen. Das Abschlussexamen solle mit Sicherheit Hauptforderungen waren, bezogen auf die drohende keine fachbezogene, sondern eine „fallbezogene und Verabschiedung des ÄAppO-Entwurfes, mehr berufspraktische”Prüfung werden. Mitbestimmung an der Gestaltung unseres Studiums und Die studentischen Vertreter konnten dem Ministerium eine sinnvolle und praxisorientierte Reform. Und eben die Zusage zur intensiven Beteiligung der Studierenden keine eilig verabschiedetes Reförmchen. abtrotzen. Ein Punkt, der extrem wichtig ist, da das IMPP Durch die sehr erfolgreichen Aktionen und die enorme noch keine Ahnung hat, wie die fallbezogene Prüfung Resonanz in den Medien sah sich das Bundesministerium aussehen soll. für Gesundheit (BMG) wohl dazu gezwungen, die Ein erstes Treffen fand daraufhin mit dem IMPP am Vertreter der Fachtagung Medizin zu einem Gespräch 25.April statt, jedoch ohne nennbare Ergebnisse. einzuladen. Das Gespräch fand daraufhin am 06.02. Letztlich beschloss der Bundesrat die Drucksache 1040/ in Bonn statt. Als Angebot unterbreitete das BMG den 97 (Approbationordnung für Ärzte) und die Studierenden eine Reduzierung der Fragenanzahl von Veränderungen als TOP 59 in seiner 775.Sitzung am 400 auf 320. Die studentischen Vertreter lehnten dies 26.04.02. Dieser Beschluß trägt die Nummer 316/02. natürlich ab, da eine Reduzierung der Fragenzahlen Wichtig zu wissen ist in diesem Zusammenhang, daß nichts am Vorbereitungsaufwand ändert, wenn der das Land Nordrhein-Westfalen zusätzlich in der Stoffumfang identisch bleibt. Weiterhin führt eine Bundesratsitzung einen Ergänzungsantrag stellte, geringere Anzahl Fragen nur zu einer höheren welcher auch angenommen wurde. Dieser geht im Gewichtung der (wenigen) gestellten Fragen. Die Besonderen auf unsere Bedenken bezüglich des Vertreter der Fachtagung Medizin erneuerten ihren Hammerexamens und einer daraus resultierenden Kompromissvorschlag nach einer zeitlichen Verlängerung des Studiums ein. Das Papier fordert eine Umgestaltung des Abschlussexamens; theoretische Modifizierung des Abschlussexamen bis zu seiner Prüfung vor, praktische nach dem Praktischen Jahr (PJ). Einführung 2006 im Sinne des „Aachener Appells”4. Das BMG ging auf keine der studentischen Forderungen Dies kann zwar eindeutig als „inhaltlicher und moralischer und Vorschläge ein und war zu keiner Änderung, Sieg der Studierenden”5 gewertet werden, welche geschweige denn Kompromissfindung bereit. Wenige Auswirkungen sich allerdings daraus ergeben bzw. ob 4 Titel dieser Beschluß überhaupt Änderungen nach sich ziehen wird, bleibt abzuwarten. Anmerkungen: ¹Curare #68, Titelthema „Dr.Theoreticus”S.4-9; Es gibt noch Exemplare im AStA. ²„Hammerexamen”- inoffizielle Bezeichnung für den Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (nach neuer ÄAppO), da dieses Examen nahezu den kompletten Prüfungsstoff des ehemaligen 1., 2. und 3.Abschnitts der Ärztlichen Prüfung umfasst und dann auch noch direkt nach dem PJ stattfindet ³ Postkartenaktion im Rahmen des Aktionstages; Es wurden “Rote Post-Karten”mit der Aufschrift „gegen eine Verschlechterung der ärztlichen Ausbildung”und der Forderung die geplante ÄAppO zurückzustellen an den Bundeskanzler und die Bundesgesundheitsministerin verschickt. 4 sh.www.fsmed.rwth-aachen.de/ftm/ hammerexamen.de/appelle.htm 5 Zitat sh. www.hammerexamen.de Die neue Approbationsordnung Doch nun zum eigentlichen Kern: zur neuen Approbationsordnung. Alle, die ab dem 1.10.2003 ihr Medizinstudium beginnen, kommen in den Genuß des neuen reformierten Studienganges. Für alle, die vorher angefangen haben, gibt es Übergangsregelungen (§42 und §43). Bevor ich diese allerdings erkläre, einige allgemeine Worten voraus. Die neue ÄAppO wird wohl weder das Medizinstudium revolutionieren, noch zur gewünschten „Anpassung an die veränderten Anforderungen in der medizinischen Versorgung”¹führen. Und vieles vom dem, was die Gesundheitsministerin als Reformen verkaufen will, wäre auch schon unter der alten ÄAppO an den Fakultäten möglich gewesen. Ebenso wenig hat man die demnächst erscheinenden Ergebnisse der laufenden Reform-studiengänge genutzt bzw. in eine Neugestaltung einfließen lassen. Dennoch wurde dieser Entwurf aus dem Jahre 1997, der sich also längst selbst überlebt hat², verabschiedet. Und man hat den Eindruck, dass nicht nur die Sachzwänge einer reformbedürftigen Ausbildung dabei eine Rolle spielten, sondern daß alle nicht-studentischen Akteure in diesem Spiel einfach die jahrelange Debatte³ satt hatten und beenden wollten. Doch genug Kritik an dieser Stelle (es findet sich sicher noch die eine oder andere Möglichkeit dazu, wenn man sich die Veränderungen im Detail anschaut!) und weiter mit dem was sich an Änderungen ergibt. Wie auch auf der AStA–Homepage4 haben wir die Änderungen, nach Abschnitten gegliedert, behandelt, damit Ihr Euch schneller zurecht findet. Die Übergangsregelungen oder Wen trifft das neue Abschlussexamen ? Es werden alle diejenigen, die am 1.10.2003 ihren Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (nach alter ÄAppO) in der Tasche haben vom Hammerexamen verschont bleiben. Als letzte könnten das die Kommilitonen schaffen, die sich momentan im 4.Semester befinden und diesen Sommer (2002) ihr Physikum und im nächsten Sommer (2003) ihren 1.Teil ablegen. Sie dürfen also kein Semester verlieren. Für all die jüngeren Semester heißt es: Zähne zusammenbeißen und Lernen. Denjenigen, die gern mit Übersichtstabellen lernen, haben wir ein kleines Schema erstellt: Nachdem nun erst einmal die wichtigste Frage geklärt wurde, wollt Ihr sicher wissen, was denn eigentlich im Gesetzestext steht und welche neuen Regelungen sich daraus ergeben. Deshalb… Der Beschluss un seine Folgen in toto... Evaluation: Auch der Regelstudiengang (bisher nur für Modellstudiengänge vorgeschrieben) soll nun regelmäßig evaluiert werden. Auch sind die gewonnenen Ergebnisse bekannt zu geben. Ein Punkt, der für Verbesserungen dringend notwendig war, da man sich nur verbessern kann, wenn man die Schwächen erkennt. Evaluation ist aber auch sehr teuer, so dass sehr wahrscheinlich das liebe Geld wieder einmal limitierend wirken wird. An der MHH allerdings befinden wir uns schon jetzt in einer guten Ausgangsposition, denn das Referat “Studium und Lehre” 5 Titel (Leiter Dr. Fischer) beschäftigt sich ausführlich mit Evaluation. Der gute Entwurf für eine Evaluationsordnung, den es bereits an der MHH gab, wurde aber von den Professoren im Senat blockiert. Aufbau: Die Regelstudienzeit bleibt mit sechs Jahren und drei Monaten (§1, Abs.2 Satz 7) festgeschrieben. Das Studium teilt sich nun aber in lediglich 2 Abschnitte ein: einen ersten Abschnitt (Vorklinik) über 2 Jahre und einen zweiten Abschnitt (Klinik) über 4 Jahre, wobei das letzte Jahr, wie gehabt, das Praktische Jahr (PJ) der Ausbildung bleibt. Die Anzahl der bundesweit zentral konzipierten Prüfungen wurde von 3 auf 2 reduziert. Beide fließen anteilig in die Endnote ein. Es gibt jetzt nur noch einen Ersten und einen Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung. Der Erste Abschnitt (ehemals Physikum) muss nach den ersten vier Semestern, der Zweite Abschnitt gar am Ende des Studiums nach dem PJ absolviert werden. (sh. auch Prüfungen) Übersicht: Vorklinik: Am Aufbau der ersten zwei Jahre wird sich nicht viel verändern. Der zu absolvierende Fächerkanon ist nahezu identisch geblieben. Es kommt allerdings zur Erweiterung des theoretischen Faches Biochemie zu Biochemie/Molekularbiologie. Die Anzahl der Seminare, die klinisch-integrierten Unterricht beinhalten, wurde um 160 Stunden erhöht. Rechnet man das auf die gesamte Vorklinik um, macht das ein Plus von 2,9 h /Woche. Auch muß man nun noch ein zusätzliches Wahlfach (aus dem Angebot der Hochschule) belegen, wobei die darin erbrachten Leistungen benotet werden. Diese Note erscheint dann auf dem Zeugnis des 1.Abschnittes, wird aber nicht in die Berechnungen einbezogen. Womit wir auch schon beim Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung wären (sh. Prüfungen): der schriftliche Teil bleibt wie gehabt, mit 320 MC-Fragen aus den 4 großen Komplexen5. Der mündliche Teil wird dahingehend verändert, dass nun jeder, ja jeder!, in Anatomie, Physiologie und Biochemie/Molekularbiologie geprüft wird. Medizinische Psychologie und medizinische Soziologie wurden als Fachkomplex gestrichen. 6 Klinik: Der Abschnitt, der nach der Vorklinik kommt und allgemein hin als Klinik bezeichnet wird, teilt sich ab dem Wintersemester 2003 nicht mehr in 2, durch ein Staatsexamen getrennte, Abschnitte auf. In 6 Semestern muß nun die erfolgreiche (benotete) Teilnahme an über 30 großen und kleinen klinischen Fächern erbracht werden, um danach ins Praktische Jahr (PJ) eintreten zu dürfen. Neu sind zum einen einige Fächer, bzw. Fächerkombinationen 6 , und zum anderen die Bewertung. Die Noten von 22 Fächern und 12 sogenannten Querschnittsbereichen, das sind eher losen Übergruppen, werden auf dem Abschlusszeugnis angegeben. Wichtig: Den Fakultäten wird bei diesen Leistungsnachweisen, sprich Prüfungen, mehr Autonomie eingeräumt. Es wird also wieder, wie vor der Einführung der MC-Fragen, vermehrt dezentral geprüft. Diese neu gewonnene Zuständigkeit bedeutet momentan die größte Umstrukturierung innerhalb des klinischen Abschnittes und kann ist deshalb die auch die größte Möglichkeit Verbesserungen herbeizuführen, z.B. neue, praktisch-orientiertere Prüfungsformen 7 . In welche Richtung die kommende Neugestaltung also an der jeweiligen Universität geht, hängt also stark vom (Reform)Willen der Zuständigen ab. Deshalb sind JETZT umsomehr die Studenten gefragt, sich einzubringen und konstruktiv mitzuarbeiten11. Denn letztlich bedeutet diese Umstrukturierung auch eine Belastung und birgt somit die Gefahr, dass diese Prüfungen von den einzelnen Unis zurück ans IMPP übertragen werden8. Weitere (kleinere) Veränderungen den klinischen Abschnitt betreffend sind: eine geringe Steigerung der (festgelegten) Stundenzahlen für U-Kurse und die Festschreibung für Blockpraktika in 5 Fächern (Innere Medizin, Chirurgie, Kinderheilkunde, Frauenheilkunde & Allgemeinmedizin). Die festgelegte Gruppengröße für die Untersuchung eines Patienten bleibt, entgegen der langjährigen Debatte9, bei 3 Studenten. Lediglich die erlaubte Anzahl Studierender bei Patientendemonstrationen verringert sich von 8 auf 6. PJ: Das letzte Jahr des Studiums beinhaltet auch weiterhin das Praktische Jahr (48 Wochen). Es beginnt jeweils in der zweiten Hälfte der Monate April und Oktober und gliedert sich in 3 Teile á 16 Wochen. Zwingend vorgeschrieben sind weiterhin die Innere Medizin und Titel die Chirurgie. Als Wahlfach für den dritten Block wird die Allgemeinmedizin explizit vorgeschlagen, was per se schon eine Neuerung darstellt. Auch darf man nun die gesamten 16 Wochen in einer geeigneten allgemeinmedizinischen Praxis ableisten. Ä/AIP: Entgegen den allgemeinen Aussagen ist das Ä/AIP noch nicht abgeschafft. Dazu müsste die Bundesärzteordnung (BÄO) geändert werden. Der Bundesrat und das BMG fordern nun die Bundesregierung auf, die BÄO dahingehend zu ändern. Allerdings nur für diejenigen, die das neue, verbesserte Studium durchlaufen haben. Also für die Kommilitonen, die ab dem WS 2003/04 anfangen zu studieren. Somit wäre eine Abschaffung des Ä/AIP frühestens 2009 in Sicht. Momentan stehen die Chancen für die Abschaffung aber sehr gut. Sowohl die Arbeitsmarktsituation, als auch Interessenverbände 10 unterstützen uns in unsere Forderungen, nach einer raschen Umsetzung dieses BMG-Versprechens. Warnung: Niemand sollte darauf spekulieren, dass das Ä/AIP umgehen zu können, indem er/sie das Hammerexamen macht!!! Dafür gibt es keine Garantie! Eine Abschaffung ist lediglich angedacht, und auch nur für die Studierenden, die ihr gesamtes Studium nach neuer ÄAppO absolviert haben. Prüfungen: 1.Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung(ExPhysikum): nach 4 Semester; nach der Vorklinik schriftlicher und mündlicher Anteil Wie die genaue Gestaltung des schriftlichen Teiles aussehen soll, kann das IMPP momentan noch nicht sagen. Sie wissen es einfach nicht, wie die Vorgabe „fallbezogen und deutlich erleichtert”1 umsetzen ist, um den gestellten Anforderungen (zentral auswertbar, maschinenlesbar etc.) gerecht zu werden. Die Vertreter der BMG und IMPP sind immer noch davon überzeugt, dass das Examen kein „Hammerexamen”ist, bzw. sich auch nicht dazu entwickelt. Ein Auszug aus der neuen ÄAppO spricht Bände: „Die Prüfung wird fallbezogen, insbesondere durch Fallstudien, gestaltet. Prüfungsgegenstand sind insbesondere die berufspraktischen Anforderungen an den Arzt, die wichtigsten Krankheitsbilder, fächerübergreifende und problemorientierte Fragestellungen.” §29, Abs.1- ÄAppO im Klartext: so ziemlich ALLES Bewertung der Einzelnoten: Einzelnote = (schriftliche Note + mündliche Note) 2 Die Note wird bis auf die erste Stelle nach dem Komma errechnet. Bewertung der Endnote: Endnote = (Note 1.Abschnitt + 2x Note 2.Abschnitt) 2 Die Note wird bis auf die zweite Stelle nach dem Komma errechnet. Lehrveranstaltungen: 2.Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (immer noch HAMMEREXAMEN): Nach dem PJ-Block (plus 2 Monate Vorbereitungszeit) schriftlicher (Ex-1.+2.Teil) und mündlicher (Ex3.Teil) Anteil Als zweckmäßigste Methoden zur Erreichung des Ausbildungszieles nennt die ÄAppO: die Vorlesung, Praktische Übungen und Seminare. Darüber hinaus kann die Hochschule weitere Unterrichtsformen vorsehen. Große Veränderungen bei der genauen Beschreibung der einzelnen Unterrichtsformen sucht man vergebens; allerdings klang dieser Teil auch in der alten ÄAppO sehr gut. Neu ist die Verringerung der Anzahl Studierender bei Patientendemonstration um 2 auf 6 Studierende9, die Erhöhung der vorklinischen Seminarstunden und die Anhebung der Gesamtstundenzahl für den Unterricht 7 Titel am Krankenbett. Auch sollen nun mindestens 20 Prozent der Praktika des 2.Studienabschnittes in Form von Blockpraktika unterrichtet werden und jeder muß sowohl vor dem Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung, als auch danach ein zusätzliches Wahlfach belegen, dessen Note auch auf dem Zeugnis des jeweiligen Abschnitts erscheint. Die Note fließt aber in keine Gesamtnotenberechnung ein. Die Lehrveranstaltungen sind nach neuem Recht regelmäßig auf ihren Erfolg zu evaluieren. (sh. Evaluation) Reformstudiengang: Die Regelungen für die Schaffung bzw. Durchführung eines Modellstudienganges bleiben und werden lediglich redaktionell angepasst. Anmerkungen: ¹ BMG, Pressemitteilung Nr.44 vom 26.04.02; www.bmgesundheit.de/presse/2002/2002/44.htm ²Bedenkt man den Prozess und die Zeitspanne von mehreren Jahren, die nötig sind, um einen solchen Entwurf zu erstellen. Die damalige Situation auf dem Arbeitsmarkt, verbunden mit der Furcht einer kommenden Ärzteschwemme, trug sicher ebenfalls ihren Teil zur Entstehung des Seehofer-Papieres bei. ³ Die Kultusminister der Länder hatten den Entwurf seit 1997 massiv kritisiert und blockiert, da die (damals noch 20%tige) Reduzierung der Studierendenzahlen weniger Bundeszuschüsse an die Länder bedeutet hätte. 4 www.mhh-asta.de 5 1.Physik für Mediziner und Physiologie (80 Fragen), 2.Chemie für Mediziner und Biochemie/ Molekularbiologie(80 Fragen), 3.Biologie für Mediziner und Anatomie(100 Fragen) und 4.Grundlagen der Medizinischen Psychologie und der Medizinischen Soziologie(60 Fragen) 6 z.B. Gesundheitsökonomie; Prävention, Gesundheitspflege und Naturheilverfahren 7 z.B. OSCE –objective structured clinical examination; Zirkeltest, bei dem mehrere klinisch-praktische Stationen von jedem Prüfling zu durchlaufen sind. 8 So heißt es explizit im Text der ÄAppO, dass sich die Universitäten bei der Durchführung dieser Prüfungen anderer Einrichtungen bedienen darf. Was sehr genau auf das IMPP zutrifft. Das IMPP wiederum betreibt seit dem ersten Erscheinen dieses Entwurfes (1997) Werbung an den medizinischen Fakultäten. 9 1997 wollte man über die Verringerung dieser Zahlen eine 20 %tige Reduzierung der Studierendenzahlen für den Studiengang Medizin erreichen. Zum Einen ging man von einer drohenden Ärzteschwemme aus, zum Anderen waren es finanzielle Beweggründe. Die alleinige Senkung der Gruppengröße von 8 auf 6 in der neuen AppO führt wahrscheinlich zu einer 10 %tigen Reduzierung der Medizinstudenten, in absoluten Zahlen wären das allein fürs Wintersemester: ca. 800. 10 Obwohl der Artikel überwiegend von der BMGPressemitteilung abgeschrieben zu sein scheint und auch sonst sehr regierungsUNkritische Positionen vertritt, 8 beinhaltet er doch die Forderung nach der Abschaffung des Ä/AIPs.; sh. Marburger Bund uni-spezial „Bundesrat: Ran an das Krankenbett”, www.marburger-bund.de/ mbz//unispezial/index.htm und Hartmannbund sh. www.hartmannbund.de/oea/pm/ press02/020030.htm 11 Im Rahmen des GeMSA-treffens findet am 01.06.2002 ein Workshop zum Thema mögliche Prüfungsformen unter der neuen ÄAppO statt. Geleitet wird der Workshop von Spezialisten der FTM. Alle Intressenten sind herzlich eingeladen. Anmeldung (erwünscht) im AStA. Kommentar Als vor Jahrzehnten die Diskussion um eine Reformierung des Medizinstudiums an Struktur gewann, verschiedenste Gruppen konstruktive Vorschläge und neue Modelle zu erarbeiten begannen, die Debatte hitziger wurde und sich die Fronten verhärteten, ahnte niemand, wohin sich der in Gang gesetzte Prozeß entwickeln würde. Auch hätte es sich Horst Seehofer, CSU-Parteibuchträger und Vorvorgänger von Ulla Schmidt, sicher niemals träumen lassen, dass eine SPD-Nachfolgerin seinen Entwurf aufgreifen und mit aller Macht durch den Bundesrat boxen würde. Naja, so ist es eben manchmal, wenn man dringend Erfolge vorzuweisen hat. Und so haben wir nun eine neue Approbationsordnung. Es sei „ein besonderer Tag für Patienten und Ärzte”hört man da Frau Schmidt sagen und die Presse titelt: „Reform nach 32 Jahren”¹. Der Durchbruch scheint gelungen, die Misere in der Ärzteausbildung beendet². Doch liegt so einiges im Argen und auch die schönsten Lippenbekenntnisse werden daran nichts ändern. Das deutsche Medizinstudium ist reformbedürftig! Volle Hörsäle, alte Ausrüstung, ein mit Details überladenes Curriculum, eine häufig miserable praktische Ausbildung (meist besonders gravierend in den großen klinischen Fächern), frustrierte und überarbeitete Lehrende, eine zunehmende Entfernung von Lehrende und Lernende, wachsende Verschulung etc. pp. Die meisten dieser Probleme sind nicht neu und werden dennoch konsequent von offizieller Seite heruntergespielt. Der Glaube, dadurch Probleme „wegzureden”oder gar zu lösen, ist mehr als unrealistisch. Und es wäre äußerst vermessen vom BMG anzunehmen, all die langjährigen Schwachstellen mit der neu beschlossenen ÄAppO zu beheben. Doch schauen wir uns die Änderungen einmal kritisch an. So sticht einem gleich ins Auge, dass das BMG die alte Forderung nach einer die Verzahnung der Vorklinik und Klinik zwar als umgesetzt deklariert, dieser Zustand aber nur schwerlich eintreten wird. Im Gegenteil durch die Stärkung und Ausweitung der theoretischen Fächer (z.B. Biochemie wird zu Biochemie/Molekularbiologie), die Streichung von Medizinischer Psychologie und Soziologie als Prüfungsfach und der Benotung des 1.Abschnitts der ärztlichen Prüfung (Ex-Physikum), die Titel somit auch in die Endnote eingeht, kommt es zu einer Aufwertung und Abschottung der Vorklinik. Besonders widersprüchlich erscheint die im gleichen Atemzug beschlossene Abwertung von Medizinischer Psychologie und Soziologie vor dem Hintergrund, der selbstgewählten Reformziele: „die notwendige ganzheitliche Sicht der Situation des Patienten”³ zu fördern und „soziale Kompetenz zu vermitteln”³. Ebenso sind die Erhöhung der Stundenzahl für Seminare mit klinischem Bezug und die Einführung eines zusätzlichen Wahlfaches nur Tropfen auf den heißen Stein. Besonders gefährlich wird es für die Verschmelzung der Studienabschnitte, wenn für das Wahlfach, das aus einem Angebot der Hochschule zu wählen ist, nur theoretische Fächer zur Verfügung stehen. Denn die Lehre genießt bei vielen Lehrkörpern keine besondere hohe Achtung, da sie keine große Hilfe beim Erklimmen des Hochschulolymps darstellt. Der Clevere bedient sich lieber der Karrieresprungbretter Forschung oder Klinik. Genauso hellhörig lässt einen die Aussage zu einer erreichten „ Verbesserung der praktischen Ausbildung”³, die ja oberstes Ziel einer Reformierung sein sollte, werden. Als Schritt nach vorn gelten zwar die erstmalig festgeschriebenen Blockpraktika für die Klinik – verpflichtend für die Fächer Innere, Chirurgie, Pädiatrie, Gynäkologie und Allgemeinmedizin. Und sowieso wird der Allgemeinmedizin mehr Aufmerksamkeit geschenkt, sowohl durch das obligate Blockpraktikum, als auch die Möglichkeit, Famulaturen oder komplette PJ-Tertiale in Allgemeinmedizin zu machen. Aber viel mehr wird sich auch nicht ändern. Denn wie die Praxis zeigt, hält sich jetzt schon fast keine medizinische Universität an die, in der ÄAppO gemachten, Verordnungen bezüglich der Gruppengröße beim U-Kurs4. Die Verringerung der Zahlen für Patientendemonstrationen spielt dementsprechend eine noch kleinere Rolle auf dem Weg zum „effektiven Lernen und der unverzichtbaren Erfahrung beim Umgang mit Patienten”³. Eine weitere große Möglichkeit, das Curriculum zu verändern und von der Eigenbrödelei der einzelnen Fächer wegzuführen, ist fächerübergreifender und fallbezogener Unterricht. Laut der neuen Approbationsordnung werden die Universitäten aufgefordert, ebensolchen Unterricht anzubieten. Zusammen mit der Formulierung: “Der Unterricht im Studium soll fächerübergreifendes Denken fördern und soweit zweckmäßig problemorientiert am Lehrgegenstand ausgerichtet sein.”(§2, Abs.2 Satz 1) könnte einige Fakultäten zu neuen Wegen in der Lehre anregen. Wieweit die Umsetzung aber kontrolliert und vorangetrieben wird, bleibt abzuwarten. Eine ganz entscheidende Neuerung wird die ÄAppO uns aber noch bescheren: die Neuordnung der Prüfungen nämlich. Nach dem Prinzip „weniger ist mehr”wurde die Anzahl der Staatsexamen von 3 auf 2 reduziert. In aller Munde ist in dem Zusammenhang der in Aachen geprägte Begriff des „Hammerexamens”. Und diesen Namen trägt das neugeschaffene Abschlussexamen zu recht. Denn direkt nach dem PJ soll es das gesamte und Wissen des klinischen Abschnittes abfragen. Worunter nicht nur die entsprechend relevanten Fächer, wie Chirurgie und Innere, fallen, sondern auch weniger relevante, aber nicht weniger umfangreiche Fächer 5 , wie z.B. Klinische Chemie, Mikrobiologie etc. Hauptkritikpunkt war, daß ein Examen, das diesen Stoffumfang abprüfen will, eine enorme Vorbereitungszeit fordert6 und es somit automatisch zu einer ungewollten Verlängerung der Studienzeit kommen wird. Gebetsmühlenartig antwortete das BMG darauf, dass man die Prüfung praktisch-fallorientiert gestalten7 wird und dass die Studenten sich doch am Ende ihres Studiums einer solchen Prüfung durchaus stellen könnten, da sie ja im Vorfeld die entsprechenden hochschulinternen Prüfungen bestanden hätten und somit alles wissen. Und das eine Jahr Vollzeitarbeit im PJ bereitet sie eh noch besser vor. Dagegen gingen viele tausend Medizinstudierende bundesweit im Januar auf die Straße. Und ich würde nun gern schreiben, dass das BMG unsere Kritik verstanden und die Vernunft gesiegt hat. Aber das ist nicht passiert. Ebensowenig war das BMG bereit von seiner starren Position abzurücken und auf den studentischen Kompromißvorschlag8 einzugehen. Der Kompromissvorschlag sah vor, das Examen erneut aufzuteilen. Und zwar in einen theoretischen Teil, der vor dem PJ, und einen praktischen Teil, der nach dem PJ abgeprüft werden sollten. Was blieb nun übrig vom Aktionstag im Januar? Man könnte glauben, dass all der Trubel, die Demos und all die Vollversammlungen doch eh wieder nichts gebracht haben. Doch ist diese Sicht nur bedingt richtig. Zwar konnten wir nicht die ÄAppO stoppen, die Chancen dafür standen ohnehin nicht besonders gut, aber wir haben keine Möglichkeit ungenutzt gelassen. Und nur durch die Studenten auf der Straße, die aber tausende von Postkarten, und etlichen Presseberichten war es möglich, das BMG dazu zu zwingen die Studierende als Gesprächspartner ernst zu nehmen. Erst dadurch konnten wir ein, wenn auch kleines, Umdenken 9 erreichen. So dass uns letztlich doch Zugeständnisse gemacht werden mussten. Zum einen soll es durch ein Vorziehen des PJ um 2 Monate eine größere Prüfungsvorbereitungszeit geben und zum anderen soll die FTM an der Gestaltung des Examens beteiligt werden10. Jedoch sind wir noch immer gefordert, uns einzumischen und unsere Meinung laut zu sagen. Denn es heißt nun die kommenden Veränderungen mitzugestalten, auch an der MHH. Und letztlich das Ä/AIP abzuschaffen, vor dem Jahre 2009 und für alle. Anmerkungen: ¹Die Aussage ist inhaltlich falsch, da die erste (und noch gültige) Approbationsordnung für Ärzte zwar am 28.10.1970 erlassen wurde, was rein rechnerisch über 9 Titel 30 Jahre ergibt, seit dem aber 8 Mal novelliert, d.h. in geringem Maße verändert, wurde. Zuletzt im Jahre 1999. Sh. www.aerztezeitung.de/docs/2002/04/29/ 079a0102.asp , http://bmj.com/cgi/content/full/324/ 7345/1057 ²Pressemitteilung BMG sh. Anmerkung 3; Marburger Bund uni-spezial, www.marburger-bund.de/mbz// unispezial/index.htm; Ärztezeitung, www.aerztezeitung.de/ docs/2002/04/26/078a0602.asp , www.aerztezeitung.de/ docs/2002/04/29/079a0102.asp; Via Medici www.thieme.de/viamedici/politik/artikel/ approbationsordnung.html; BMJ http://bmj.com/cgi/ content/full/324/7345/1057 ³ BMG, Pressemitteilung Nr.44 vom 26.04.02; www.bmgesundheit.de/presse/2002/2002/44.htm 4 Vorgeschrieben sind 3 Studierende beim U-Kurs. Mit einer Gruppengröße von 4 stehen wir damit noch sehr gut dar im Bundesvergleich. 5 Man darf sich dabei nicht von den wagen Formulierungen täuschen lassen. Denn schaut man sich die geforderten Fächer zum Eintritt ins PJ an 6 Der durchschnittliche Medizinstudent lernt heute ein halbes Jahr für den (jetzigen) 2.Teil. Er beginnt damit im Anschluß an die klinischen Semester und „schaufelt”sich meist dafür das 10.Semester frei (zieht Kurse vor). Wenn sich der geforderte Stoffumfang noch auf die Fächer des jetzigen 1.Teils ausdehnt und man noch 1 Jahr „Zwangspause”-PJ absolviert, in der man Vollzeit im Krankenhaus arbeitet, kann man sich ausrechnen, dass eine Prüfungsvorbereitungszeit >6 Monate unumgänglich ist. 7 BMG hatte zu diesem Zeitpunkt, genauso wie im Moment, keine Ahnung, wie dieses Examen gestaltet werden wird. 8 Entgegen dem Verhalten des BMG, des MFT und der Ministerien waren die Studierenden zu Kompromissen bereit. Betrachtet man aber den Fakt, dass die Vertreter der FTM weder bei der Erstellung des Entwurfes beteiligt waren, noch zu den späteren Verhandlungen innerhalb der Ausschüsse eingeladen oder informiert wurden, so ist es eine anmaßende Frechheit sich vorgeworfen zu bekommen: nicht kompromissbereit zu sein, auf Maximalforderungen zu beharren und absichtlich Reformprozesse zu bremsen. Sh. Marburger Bund „unispezial SoSe2002" , Kommentar von B.Boxberger ! Als Anmerkung dazu: Der Marburger Bund rief im Vorfeld der Protestaktionen gegen das Hammerexamen die FTM dazu auf, keine Aktionen zu veranstalten. Auszüge aus einem Brief von Frau Boxberger: „… sollten Sie sich gegen eine Änderung der ÄAppO stark machen, spielen Sie alle den Verzögerern in die Hände… ”, „Ihre aufgeführten Argumente gegen ein sog. „Hammerexamen”sind alle nachvollziehbar [… ]. Sie allein dürfen aber nicht einer dringend erforderlichen Ausbildungsverbesserung im Wege stehen –wir würden uns hiermit alle unglaubwürdig machen! Daß mit der notwendigen Qualitätsverbesserung auch die Anforderungen an die Studenten steigen werden [… ], ist allen Beteiligten klar und ja im Prinzip auch gewollt.” gänzungsantrag durch das Land NR Thomas Pasedagr 10 Oh S...., Frau Schmidt Was, schon kurz vor Acht? Das ist doch viel zu spät, was hab ich nur gemacht? Was hab ich da getan, beim Weckerstellen letzte Nacht? Stimmt, gestern hab ich lang gebüffelt, daran hab ich nicht gedacht. Schöne Sch..., jetzt wird unentspannt, wieso hab ich den Fehler gestern abend nicht erkannt? Doch keine Zeit für Fragen, jetzt heißt es handeln, Blutnehmen, paar mal messen und Blick noch auf die Mandeln Vor der Besprechung, normal, für mehr war keine Zeit, ups, überall spritzt Blut, bin ungeprüft, tut mir leid. Ich sollte es eigentlich wissen, die Zeit fürs Lernen müsste sein, oh Mann, was soll ich machen, der Kerl blutet wie n Schwein. Die Schwester hilft mir, ich geh erst mal frühstücken dann die Lage peilen, auf den Ausbildungsplan gucken. Ach, den gibst nicht, Chef hat kein Bock, oh Schitt, ne Doppelstunde Blutabnehmen verordnet von Frau Schmidt. Zehn nach Neun, Schmdtt steht vor ihrer Kasse, das Hammerexamen hat angefangen, Ausbildung in Billigklasse. Der Steuerzahler fragt Frau Schmidt und die sagt „Oh wie schön, Sie bezahlen weniger, ich möchte mal ihren Kontoauszug sehen.“ „Auch das noch, so stimmt das ja wohl nicht.“ Sie sagt: „Glaubst Du wirklich, dass man das Ganze billiger kriecht?“ Doch damit nicht genug, sie redet weiter und wird lauter, doch an ihm kann das nicht liegen, das ist Frust, aufgestauter. Sie fühlt sich provoziert, weil er nicht glaubt, was sie sagt nur weil er nicht noch mehr zahlen will, fühlt sie sich angemacht. Sie sagt: „Semester braucht man zwölf“, doch der Studi mindestens vierzehn, wie kann sie so was einführen, da müsste sie doch drüberstehen, warum sieht sie das nicht ein, ist das zu komplex? Alles, was ich dann noch hör, ist „Raus“, und ich check´s Wir bringen ihr noch n paar Briefe gegens Hammerexamen mit, und „Mit Unterschrift zurück“, noch mal überdenken, Frau Schmidt. Wieder n Sch...tag, allerdings ist heut n freier, ne Ausnahme, n Lerntag, sonst ständig die gleiche Leier. Doch ich kann mich nicht ausruhen, denn lernen muss ich auch. doch wenn ich das nicht tue, dann steh ich auf dem Schlauch. Denn dann krieg ich Noten, die bewirken, dass ich wiederhole, und für n paar Semester mehr hab ich keine Kohle. Doch egal, wir haben gleich zehn, ich wollte mal einkaufen gehen, das Krankenhaus vergessen und mal wieder Sonne sehen. Der nächste Morgen, ich bin total betroffen, ein Todesfall auf der Station und ich kann nur noch hoffen, dass es nicht mein Patient war, ich muss weiter, ich geh ne neue Patientin sehen, nicht n Bringer, soweit ich das noch seh. Sie liegt bei mir im Bett, zum Glück, sie kriegt kaum was mit, ich frag sie, wie sie heißt, sie heißt Frau Ulla Schmidt, dieser Name, was fürn Zufall, ist das Schicksal, das ist mir jetzt egal, denn Frau Schmitt geht´s grad nicht optimal. Sie will freundliche Behandlung, sie ist nicht gerade fit, „Sie dürfen nicht viel fordern, die Krankenkasse kriegt das mit.“ Nebenbei hab ich eh kein Plan, weiss aber worum ich bitt, kein Hammerexamen-Sparplan, will Arzt werden, Frau Schmidt. Text: Fachschaft Medizin Heidelberg gefunden auf: www.hammerexamen.de MHH-Intern In necessariis unitas Zur Situation der Lehre an der MHH Seit dem 12.09.2001 hat unsere Hochschule jetzt eine Studienordnung für die Klinischen Studienabschnitte des Medizinstudiums. Eine Studienordnung für den vorklinischen Studienabschnitt ist in Vorbereitung, auch wenn das ursprüngliche Ziel, den vorklinischen Studienabschnitt komplett zu überarbeiten, rechtzeitig zum Beginn des neuen Wintersemesters wohl nicht mehr verwirklicht werden kann. Trotz der Verzögerung sind die studentischen Vertreter in der “AG Vorklinik” überzeugt, dass die Neuordnung der Vorklinik für die Studierenden letztlich eine erhebliche Qualitätsverbesserung in der Lehre mit sich bringen kann. Leider jedoch ist eine gute und festgeschriebene Studienordnung nicht unbedingt ein Garant für eine wirkliche Verbesserung der Lehrsituation. Eine Studienordnung zu etablieren, bedeutet nicht nur, eine Studienordnung zu beschließen. Sie muss auch angewendet, nötigenfalls durchgesetzt werden. Genau hier aber zeigen sich –teils aus Unkenntnis, teils aus Unwillen –erhebliche Schwierigkeiten. Man kann den Eindruck gewinnen, es breite sich an der MHH die Mentalität aus, auf die Studienordnung wird zurückgegriffen, wo sie gefällt. Wo sie nicht gefällt, bleibt sie –in necessariis unitas – gefälligst stillschweigend unbeachtet. Dabei zeigen sich weder die Studienkommission, noch der Rektor geneigt, tatsächlich für die Durchsetzung der Studienordnung einzutreten. Das vom Zentrum für Innere Medizin in den Ferien zum ersten Mal und unbestritten mit großem Erfolg durchgeführte Blockpraktikum stellt mit Sicherheit einen großen Schritt in Bezug auf die Verbesserung des Lehrangebotes dar. Wo aber ist die von der Studienordnung vorgeschriebene gleichwertige Alternative im Semester? Kann die Mikrobiologe die Fehlzeitenregelung der Studienordnung beflissentlich ignorieren, nur weil sie ja schon seit Jahren eine gute Lehre organisiert? Wer bitte erklärt den Dermatologen endlich den Unterschied zwischen Vorlesung und Kurs? Als Studierende ist unser Anliegen eine gute Lehre, nicht eine wortgetreue Befolgung der Studienordnung. Für notwendige Kompromisse sind wir selbstverständlich offen. Aber Kompromisse sind immer etwas Bilaterales. Ein Verhalten, wie beispielsweise das des Leiters der Abteilung Hämatologie und Onkologie, der, angesprochen auf die Studienordnung lediglich mitzuteilen weiß, für ein Gespräch mit den Studierenden habe er weder Zeit noch Bedarf, ist in diesem Sinne einfach inakzeptabel. Genauso inakzeptabel ist es, dass die Studienkommission genauso wie das Rektorat sehenden Auges zulassen, wie die Pharmakologie im (ja auch löblichen) ungebremsten Streben nach Veränderung nicht nur die Studienordnung, sondern auch gleich noch den Senat und die Approbationsordnung über Bord wirft. In necessariis unitas [...] hat sich die Hochschule bei ihrer Gründung als Leitspruch in ihr Wappen geschrieben. Die Studenten stehen auch heute noch zu dieser Aufforderung. Aber damit verbunden ist unweigerlich die Notwendigkeit zum Dialog. Einigkeit bedeutet nicht, Unbequemes unter den Teppich zu kehren, und was nötig ist, bedarf einer gemeinsamen Festlegung. Björn Bühler Studentischer Senator Folgende Personen haben bei der Verlosung im Rahmen der Wahl des Studierendenparlaments das Buch „Medizinische Tabellen” gewonnen. Die Gewinner können sich das Buch bei uns im AstA abholen. Beckmann, Matthias (12. 05. 1981) Benckiser, Lia (11. 06. 1980) Breitbart, Astrid (18. 06. 1980) Döring, Friederike (28. 01. 1979) Faye-Lund, Ingrid (26. 12. 1976) Gaab, Jasmin (20. 07. 1979) Gerber, Reka (26. 05. 1975) Groß, Sandra (02. 04. 1981) Heinrich, Eyk (11. 08. 1976) Jänisch, Stefanie (20. 05. 1978) Krantz, Sandra (24. 03. 1982) Kumm, Kerstin (26. 08. 1980) Lange, Axel (14. 07. 1975) Löhr, Friederike (13. 12. 1979) Lubas, Miroslawa Marzena (15. 07. 1974) Lührs, Heike (02. 12. 1977) Merseburger, Axel (15. 03. 1976) Mintrop, Jan (27. 10. 1976) Oberthür, Frank (22. 04. 1979) Olsson, Karen (03. 06. 1977) Pasedag, Thomas (02. 09. 1977) Petersen, Martina (15. 07. 1981) Preisler, Diana (31. 08. 1981) Schulte, Ingo (20. 06. 1977) Teuber, Silke (20. 07. 1971) Wirth, Thomas (07. 10. 1976) Worthmann, Hans (18. 05. 1979) Die Bücher wurden gesponsert von: Herbert Glander Versicherungsfachwirt Bretanostraße 15 30625 Hannover 0511-538 98 73 [email protected] 11 MHH-Intern Neues aus der Klinik Zum Arbeitszeitgesetz Irgendwann werden wir alle arbeiten müssen dürfen und da ist es vielleicht ganz interessant zu wissen, was es mit dem Arbeitszeitgesetz so auf sich hat. In letzter Zeit ist die Diskussion darum neu entbrannt, was ein Brief der Abdominalchirurgen an den Vorstand und zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitungen zeigen. Hier soll nun die derzeitige Arbeitssituation und die Argumente der Chirurgen zusammengefasst werden, damit klar wird, was ein Assistenzarzt an der MHH an Arbeit leistet und welche Auswirkungen das auf Studierende hat. Kurz gesagt darf seit Inkrafttreten des Arbeitszeitgesetzes 1997 allerhöchstens 48h pro Woche gearbeitet werden. Das ist eigentlich eine klare Ansage, aber gerade die Unis haben das Gesetz nie umgesetzt. Nun haben das Gewerbeaufsichtsamt und verschiedene Ministerien vom Vorstand der MHH verlangt, das Gesetz ab dem 1.7.2002 strikt einzuhalten. Ist das nicht der Fall, drohen schwerwiegende Konsequenzen, bis hin zur Bestrafung der Abteilungsleiter. Die Ärzte und Oberärzte der Viszeral- und Transplantationschirurgie haben daraufhin einen Brief an den Vorstand geschrieben, in dem sie ihre Situation und mögliche Lösungen darstellen. Sie arbeiten nämlich mindestens 60h pro Woche und glauben nicht daran, dass sie bei gleicher Personalbesetzung einfach mal so 20% weniger arbeiten können, ohne dass das erhebliche Probleme bei der Patientenversorgung und der Lehre mit sich bringen würde. Kurzum, die Arbeit sei in 48h gar nicht zu schaffen. Bei einer adäquaten Patientenbetreuung könne man eigentlich nur weniger operieren, dann aber würden die Wartelisten noch länger werden. Einige Krebspatienten müssten dann so lange warten, dass der Tumor nicht mehr operiert werden kann und sie sterben müssten. Deswegen, so die Chirurgen, dürfe man nicht weniger als jetzt operieren. An eine Uniklinik würden mehr komplizierte Fälle als an andere Krankenhäuser kommen, diese Patienten brauchen eine intensivere Betreuung und deswegen mehr Zeit der Ärzte. Zusätzlich müssen rund um die Uhr Ärzte für Organtransplantationen bereit stehen, übrigens unbezahlt. Auch hier könne man keine Patienten auf den Wartelisten sterben lassen, man dürfe folglich allein aus ethischen Überlegungen die Organtransplantationen nicht einschränken. Nebenbei wird im internationalen Wettbewerb geforscht, was viel Zeit kostet und in 48h nicht machbar ist. Die Forschung müsste bei Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes eingeschränkt werden, die MHH verliert Kompetenz und wird wahrscheinlich unattraktiver für angehende Ärzte, so die Abdominalchirurgen. 12 Schließlich benötigt der Studentenunterricht viel Zeit. Früher musste dieser oft ausfallen, weil die zuständigen Ärzte noch im OP waren. Deswegen beginnen die UKurse jetzt um 16:30 Uhr und enden um 18:00 Uhr, also nach offiziellem Dienstschluss. Electives würden bei 48h Wochenarbeitszeit ganz entfallen müssen. Auch die Ausbildung zum Facharzt würde bei Gesetzesumsetzung leiden und mittelfristig sei mit einem massiven Facharztmangel zu rechnen. Da sehr viel gearbeitet werden muss und, wie oben erläutert, auf Operationen und Studentenausbildung nicht verzichtet werden kann, schlagen die Abdominalchirurgen in ihrem Brief neben der Einrichtung neuer Stellen und der Entlastung von nichtärztlichen Tätigkeiten die Schaffung eines Sonderstatus für Universitäten vor. Das heißt, für Unikliniken soll das Arbeitszeitgesetz nicht gelten und die Assistenzärzte dürfen weiterhin weit über 60h pro Woche arbeiten. Wenn das Arbeitszeitgesetz umgesetzt wird und ein Arzt trotzdem mehr arbeitet, vielleicht um seine Patienten zu retten, ist das illegal und er ist auch nicht mehr versichert, eine Zwickmühle, wie man sich leicht vorstellen kann. Felix Popp Ausbeutung durch Arbeitszeitgesetz Gemeinsam haben die Assistentensprecher aller chirurgischen Abteilungen folgende Pressemitteilung herausgegeben: Während die Allgemeinheit, wie vom Marburger Bund propagiert, scheinbar glaubt, wir würden ohne Arbeitszeitgesetz von unseren Chefs ausgebeutet, sehen dies die Betroffenen selbst ganz anders. Wir befürchten vielmehr, dass durch die unreflektierte Durchsetzung des Arbeitszeitgesetzes erst eine Ausbeutungssituation erzeugt wird. Von uns wird erwartet, dass die Leistung, die von uns bisher in 70 bis 80 h pro Woche erbracht wird, nun in maximal 48 h pro Woche zu leisten sei. Aus unserer täglichen Arbeitserfahrung wissen wir, dass dies in diesem Umfang durch einfache Rationalisierungen oder Umstrukturierungen nicht zu realisieren ist. Durch intelligente Arbeitsorganisation, Entlastung der Ärzteschaft von nicht-ärztlichen Verwaltungs- und Administrationsaufgaben, sowie Routineblutentnahmen u.a. kann möglicherweise eine Reduktion der maximalen wöchentlichen Arbeitszeit auf 60 h erreicht werden. Eine entsprechende Entwicklung würden wir genauso begrüßen, wie die bereits umgesetzte Veränderung, dass die Ärzte nach dem Nachtdienst keine Patienten mehr behandeln. Wir kritisieren jedoch die starre Begrenzung der durchschnittlichen täglichen und wöchentlichen maximalen Arbeitzeit durch das Arbeitszeitgesetz. Wir fürchten, dass wir durch eine strenge Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes dazu gezwungen werden, aufgrund klinischer und ethischer Erfordernisse gegen MHH-Intern das Gesetz verstoßen zu müssen. Dies führt nicht nur zu einer Kriminalisierung unserer Arbeit, sondern auch zum potentiellen Verlust unseres Versicherungsschutzes im Haftpflichtbereich und im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung, ganz abgesehen davon, dass diese als illegal eingestufte Tätigkeit auch nicht mehr vergütet werden wird. Dies ist aus unserer Sicht als direkt Betroffene eine Ausbeutungssituation der schlimmsten Art. Aus diesem Grunde sind die politischen Bemühungen und die engstirnige und verallgemeinernde Sicht des Marburger Bundes ausgesprochen kontraproduktiv. Wir fordern eine Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes an die Erfordernisse der jeweiligen Arbeitsbereiche, um den Standort Deutschland wettbewerbs- und leistungsfähig zu halten. Die Assistentenschaft der Kliniken für Viszeral- und Transplantationschirurgie (Direktor: Prof. Dr. Klempnauer) und Thorax- Herz- und Gefäßchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Haverich) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben alle gemeinsam schriftlich bereits im Februar gegenüber dem Vorstand der MHH niedergelegt, dass sie eine längere Arbeitszeit als die maximal 48 h pro Woche, die vom Arbeitszeitgesetz erlaubt werden, wollen. Weiterhin wird diese klare und einstimmige Äußerung der Meinung der direkt Betroffenen von den Assistentenschaften des Zentrums Chirurgie der MHH aus Klinik für Unfallchirurgie und der Klinik für Urologie uneingeschränkt unterstützt. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Aus unserer Sicht ist eine im internationalen Vergleich leistungsfähige Forschung, eine gute und sinnvolle Ausbildung unserer Studenten, die Erlangung einer qualifizierenden Facharztausbildung und eine Patientenversorgung schwerstkranker Patienten auf höchstem Niveau mit einer maximalen durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 48 h nicht zu leisten. Die von uns geforderten Leistungen in Forschung und Lehre unterscheiden uns von nichtuniversitären Einrichtungen. In der Vergangenheit war das Zentrum Chirurgie der MHH ein wichtiger und anerkannter nationaler und internationaler Schrittmacher in der Landschaft der universitären Medizin. Diese von unseren Vorgängern geleistete Arbeit wollen wir erfolgreich fortführen. Gegenwärtig wird in beiden Kliniken eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 70 bis 80 h geleistet. Eine Reduktion dieser Arbeitszeit auf 48 h pro Woche muss nach unserer Arbeitserfahrung im Alltag zu Einbrüchen der Leistungsfähigkeit unserer Kliniken in Forschung, Lehre und Patientenversorgung führen. Dies gefährdet zeitnahe Operationen bei Patienten mit lebensbedrohlichen Herzkranzgefäß- oder Tumorerkrankungen. Durch eine verlängerte Wartezeit auf eine Operation wird das Leben dieser Patienten riskiert. Dies kann nicht im Sinne des vom Gesetzgeber gewollten Patientenschutzes sein. In anderen Bereichen der Gesellschaft, in denen ebenfalls hohe Arbeitsleistungen erbracht werden, wird eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von über 48 h vom Gesetzgeber problemlos erlaubt. Hierunter fallen neben Selbständigen auch die niedergelassenen Ärzte, Rechtsanwälte, Manager und viele andere Berufsgruppen, die regelhaft in ihrer Mehrzahl weit mehr als 48 h pro Woche arbeiten. Hierbei handelt es sich in der Regel um die Leistungsträger unserer Gesellschaft. Hier weitere gesetzgeberische und bürokratische Fesseln anzulegen kann nicht im Interesse einer leistungsorientierten und leistungsbereiten Gesellschaft sein. Die Tatsache, dass sich der Marburger Bund als selbsternannte „Ärztegewerkschaft” ebenso wie der Personalrat der MHH massiv gegen unseren erklärten kollektiven Arbeitnehmerwillen stellt, zeigt in unserer Wahrnehmung vor dem Hintergrund unseres Arbeitsalltages ein völliges Unverständnis für die Belange einer leistungsbereiten und leistungsfähigen Chirurgie. Die Diffamierung unserer führenden Köpfe, denen „feudales Chef-Gehabe” vorgeworfen wird, ist das Produkt unreflektierter Äußerungen selbsternannter „Ärzteschützer”ohne Sachkenntnis und muss von uns als Arbeitnehmer entschieden zurückgewiesen werden. Demgegenüber finden wir uns in konstruktiven Äußerungen wie von Christine Luer, der Chefin der AOK Niedersachsen, („in der Hochleistungsmedizin können wir nicht auf Arbeitszeitgesetze starren”) wieder. So lange der Vorrat reicht... Thieme-Hörerscheine können noch eingelöst werden Wie der Thieme-Verlag Ende letzten Jahres ankündigte, werden die Hörerscheine für sämtliche Produkte eingestellt. Die sich noch im Umlauf befindlichen Hörerscheine können jedoch auch weiterhin beim Kauf der Bücher eingelöst werden, nur neue wird es eben in absehbarer Zeit nicht mehr geben. In einer der letzten Curare-Ausgaben findet sich die Gesamtübersicht der Hörerscheine an der MHH, die durch die folgenden drei noch ergänzt wird: Prof. Dr. Ganser, Prof. Dr. Peest (Abteilung Hämatologie & Onkologie) für: Thiemes Innere Medizin (TIM) [ISBN 3-13-112361-3] Prof. Dr. Schmidt (Abteilung Klinische Immunologie) für: Thieme: Klinische Pathophysiologie, 8. Auflage (Hrsg. Siegenthaler) [ISBN 3134496089] Prof. Dr. Höfner (Urologische Klinik, Knoten A, 3. Stock, Raum 1440, von 7:30 bis 16:00) für: Springer: Urologie (Hautmann / Huland) [ISBN 3540674071] Dank an Frau Poikert für oben genannte Information! 13 MHH-Intern MEDIZINISCHE HOCHSCHULE HANNOVER VORSTAND FORSCHUNG UND LEHRE DER REKTOR Der Rektor, Professor Dr. Horst von der Hardt, lädt ein zum internationalen Symposium „Professionalisierung in der Lehre“ Referenten: PD Dr. Thorsten J. Doering, MHH Prof. Dr. Chris van Weel, Nijmegen/NL Dr. M. von Fragstein, Nottingham/GB Prof. Dr. Dieter Scheffner, Humboldt-Universität Berlin Prof. Dr. Jerome Rotgans, Aachen PD Dr. Volkhard Fischer, MHH Veranstaltungsort: Hörsaal M, Klinisches Lehrgebäude Veranstaltungstermin: Mittwoch, den 29.5.2002, 10.00 bis 17.00 Uhr 14 MHH-Intern Internationales Symposium „Professionalisierung in der Lehre“ Termin: Mittwoch 29.5.2002 Ort: Hörsaal M, Klinisches Gebäude Zeit: 10.00 - 17.00 Uhr Leitung: Prof. Dr. Horst v.d. Hardt 10.00 - 10.15 Uhr 10.15 - 10.30 Uhr 10.30 - 11.30 Uhr 11.30 - 12.30 Uhr Pause 13.30 - 14.30 Uhr 14.30 - 15.30 Uhr Kaffee 15.45 –16.15 16.15 - 17.00 Uhr Eröffnung des Symposiums, Rektor Prof. Dr. H. v.d. Hardt Einführung in das Thema, PD Dr. T. Doering Curriculum Nijmegen, Prof. Dr. C. van Weel Diskussion Lehre zum "Personal and Professional Development" in Vorklinik und Klinik in Nottingham, Dr. M. von Fragstein Diskussion Das Lernzentrum im Reformstudiengang Berlin, Prof. Dr. D. Scheffner Diskussion Evaluation als Instrument zur Entwicklung und Verbesserung der Lehre- Prof. Dr. J. Rotgans, Aachen Diskussion Das Evaluationskonzept der MHH, PD Dr. V. Fischer Abschlußdiskussion: Prof. Dr. H. von der Hardt, Prof. Dr. W. Knapp, Prof. Dr. G. Fischer, Prof. Dr. C. van Weel, Dr. M. von Fragstein, Prof. Dr. D. Scheffner, Prof. Dr. J. Rotgans, Prof. Dr. B. Lohff, PD Dr. V. Fischer, PD Dr. T. Doering The MD/PhD program at the Medical School Hannover: A Japanese experience. Seit etwa 2 Jahren läuft an der MHH der MD/PHD Studiengang “Molekulare Medizin”mit derzeit 27 Studenten. In der nächsten Curare-Ausgabe werden wir ausführlicher darüber berichten. Vorab folgt hier ein Bericht der japanischen Studentin Masami Rudolph. After finishing medical school in Tokyo, Japan and after finishing my residency in Otorinolaryngology I decided to do a PhD. For this purpose I first went for a 15month research fellowship to Boston, U.S.A. Afterwards I started the MD/PhD program in Hannover in October, 2000 in the first class of the newly established MD/PhDprogram. When I came to Germany I could not speak German fluently. Nevertheless, the program offered me a great opportunity since all lectures are given in English and in general it is no problem to communicate in English with the research and medical community at the MHH. Although it might still be easier in the U.S.A. for foreign students I think that this program at the MHH is a great opportunity for students from foreign countries. In fact, in the second year almost 50% of the students came from foreign countries and the program now offers German lectures for the students. The MD/PhD program not only offers the possibility to do research and to get a PhD but it is also is a great experience to learn German language and culture. From my eyes, Germany is a more closed society than the U.S.A. –which is based on immigration from all over the world- but once I learned German and got in contact with the people I recognized that the Germans are kind people and I already have found very good friends in this country. In terms of research, I think, that he most important thing during our training period in Germany is to communicate with other peoples to achieve scientific thinking and to learn how to address the questions we are interested in. During the last 2 years the MD/PhD program has constantly improved and it will be very interesting to see what opportunities the foreign students will have after they achieve their PhD and after they absolve postdoctoral research in Germany. Hopefully the MHH will be as advanced in the creation of independent research positions for international candidates as they are with the initiation of the MD PhD program. Interestingly in Japan medical terms are in German, because when we opened our country Germany was the most advanced nation in medicine in the world. Although in these days the language of science is English, it is clear that researchers will go to the place wherever they will find good opportunities to achieve their success. The MD/ PhD program has achieved this step for students from all over the world who want to do research and want to become a PhD. Masami Rudolph 15 MHH-Intern Kein Geld für Kinder? Das Krabbelnest Peppino steht vor dem Aus Jeder kennt die kleinen Bobby-Car Rennfahrer im vorklinischen Lehrgebäude vor der Cafete. Sie sind die Kinder vom Krabbelnest Peppino. Derzeit werden 17 Kids im Alter von ein bis drei Jahren in zwei Gruppen betreut. Es gibt Betreuungszeiten von 7.15h bis 13.15h und von 12.30h bis 18.30h. Etwas Vergleichbares ist in Hannover kaum zu finden. Die Eltern sind hauptsächlich Studenten der MHH. Mit dieser Elterninitiative ist es Ihnen überhaupt erst möglich, Kurse und Veranstaltungen, die meist am Nachmittag stattfinden, wahrzunehmen. Aber auch einige Mitarbeiter der MHH profitieren von diesem tollen Angebot. Die vier hauptamtlichen Erzieherinnen arbeiten nach einem modernen pädagogischen Konzept und werden tatkräftig von bislang zwei BSHG-Kräften unterstützt. Da einige Kinder noch krabbeln und gewickelt werden müssen, ist ein guter Personalschlüssel zwingend erforderlich. Die Eltern helfen hier und da mit Elterndiensten aus, d.h. sie gehen den Erzieherinnen zur Hand, übernehmen Reinigungsaufgaben, kleinere Reparaturen und Renovierungen. Regelmäßig kochen die Eltern für die Peppino-Kids. Doch schon bald wird die vor 10 Jahren gegründete Elterninitiative schließen müssen. Der Grund: die Stadt hat starke finanzielle Kürzungen vorgenommen, die sich nun insbesondere auf die Personalsituation auswirken. Aber auch neues Spielzeug müsste angeschafft werden und einige Ausstattungsgegenstände sind bereits völlig veraltet und abgenutzt. Nadine Egner, die Vorstandsvorsitzende des Krabbelnestes, ist enttäuscht: „Es gibt zu wenig Eltern, die sich engagieren wollen. Durch die Streichungen der Zuschüsse der Stadt Hannover fallen die BSHG-Kräfte weg, den Erzieherinnen wurden Stunden gestrichen und es müssen wieder mehr Elterndienste geleistet werden.” „Leider wollen heute viele Eltern ihre Kinder in einer „FullService Einrichtung” abgeben und keinerlei Aufgaben übernehmen.”Dabei haben die Peppino-Eltern auch sehr viel Spaß bei den Aufgaben in der Krabbelgruppe. Regelmäßig finden Feste statt. Im Sommer wird im Peppino-Garten gegrillt und Ausflüge werden organisiert. Der AStA der MHH hat mit einem Rettungsversuch Gelder aus der letzten MHH-Party zugesagt, doch ist eine langfristige Lösung von Nöten. „Spenden zu akquirieren ist extrem frustrierend. Die Kids sind für Firmen und Organisationen nicht repräsentativ genug.”so Nadine Egner. Fehlen weiterhin engagierte Eltern und eine finanzielle Lösung, so wird wohl bald im derzeitigen Spiel- und Toberaum der Kiddies eine Abstell-Kammer eingerichtet. Schließt Peppino, so werden vor allem zukünftige Studentinnen mit Kind es sehr schwer haben, ihr Studium zu beenden. Daher möchten wir alle Eltern, ob Studenten oder MHH Mitarbeiter herzlich einladen, uns zu besuchen und vielleicht auch einmal mit ihrem Kind zu hospitieren, um das Krabbelnest kennen zu lernen. MHH-Intern Markus Oszwald Sommer, Sonne, Studiparty Das Sommerfest der MHH am 15. Juni 2002 Am 15. Juni tobt der Bär auf der Carl-Neuberg-Straße. (Der Straße, die sich einmal durch das gesamte MHH-Gelände zieht). Auf zwei Bühnen werden Tänze, Livemusik, asiatische Kampfsportarten und eine Modenschau aus Klinikmaterial dargeboten. Für die jüngeren Besucher stehen eine Hüpfburg, das AWO-Spielmobil und Schminkangebote zur Verfügung. Ein Kinderzirkus und die Clinic Clowns sorgen dafür, daß keine Langeweile aufkommt. Für Sportbegeisterte steht eine Fußballwand bereit, und wer den kulinarischen Genüssen zusprechen möchte, kommt bei den zahlreichen Getränke- und Imbissständen, an denen unter anderem philippinische Leckereien angeboten werden, sowie bei der Kuchenolympiade voll auf seine Kosten. Im Rahmen des Sommerfestes stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule ihre Arbeit vor, und studentische Organisationen bieten einen Überblick über Aktivitäten und hochschulpolitisches Engagement. Zum Abschluß des Festes, ab 20 Uhr, gibt es dann wieder eine der beliebten MHH-Mensapartys. 16 MHH-Intern Tropenseminar 2002 Von Plasmodien, Cestoden und belegten Brötchen Auch das diesjährige Tropenseminar vom 10. - 12. 5. war ein voller Erfolg. Organisiert von den Studierenden der “AG Tropenseminar”, unterstützt von Professor Dr. Schedel und dem AStA, war es ein weiterer Beweis dafür, was wir Medizinstudenten auch in Hannover mit ein bißchen Zeit und Engagement alles auf die Beine stellen können!!! (An dieser Stelle sei auch dem Rektorat für die Bereitstellung des Senatssitzungssaales gedankt.) Freitag war “HannoverTag”: Nach einer kurzen Programmvorstellung durch AG-Chef Philipp Efken hat unser Schirmherr, Herr Professor Dr. Schedel, einen einführenden Überblick von dem gegeben, was uns bis Sonntag alles erwarten sollte. Den Praxiseinstieg lieferte dann unser ehemaliger Auslandsreferent Christian Kessler, der sehr lebendig seine Tropenerfahrungen während Pflegepraktikum und Famulatur schilderte. Nach Stärkung am Brötchenbuffet beendete dann Herr Dr. Grigul aus der Kinderklinik, der dritte und letzte Dozent aus Hannover an diesem Tag, den Freitag mit Pädiatrie in den Tropen. Der Samstag wurde dann zum 12-Stunden-Marathon. Professor Dr. Schedel begann um 8:30 Uhr mit DER der packende, schaurig-schöne Geschichten aus dem Urwald Perus zu erzählen wußte. Herr Dr. Greis konnte dann nach der Mittagsstärkung einen Einblick in das wesentlich zivilisiertere Südafrika und seine Besonderheiten geben. Vom Missionsärztlichen Institut in Würzburg besuchte uns dann (nach der Kuchenpause!!!) Herr Dr. Köhler, der mit sehr viel persönlicher Erfahrung im Hintergrund die “Chirurgie in den Tropen” vorstellte. Nach der Brötchenpause (Zuhören ist anstrengend!!!) schauderte es dann einigen trotz fehlender Bilder, als Frau Dr. Bauer aus Leipzig über Wurmerkrankungen referierte. Einen interessanten Ausklang bescherten uns dann am Sonntag Frau Dr. von Gaertner aus Bremen mit ihrem Bericht aus Ghana und Herr Dr. Rieke aus Düsseldorf, der die Lepra ausführlich vorstellte und ganz spontan auch noch die Wurmbilder nachlieferte. Nicht zu vergessen ist die sonntägliche Mittags- und Kuchenpause und die Abschlussrunde, die ein insgesamt sehr positives Echo ergab und die AG Tropenseminar gleich wieder infiziert hat, alsbald das nächste Tropenseminar auf die Beine zu stellen! Wer Lust hat, bei der AG Tropenseminar mitzumachen, meldet sich am besten im AStA bei mir, bei Philipp oder über [email protected]. Stefan Werner Tropenkrankheit –Malaria. Herr Schilling vom BNI in Hamburg gab uns dann einen detaillierten Einblick in die PCR-Diagnostik des Dengue-Fiebers und anderen typischen Tropeninfektionen. Die Zeit bis zur Mittagspause um 13:00 Uhr, wurde uns dann dank Herrn Dr. Töpfer von “Ärzte ohne Grenzen”nicht lang, Erratum Leider ist mir in der letzten Curare im Artikel über das zum WeltAIDS-Tag stattgefundene HIV-Seminar ein unachtsamer Fehler unterlaufen: Es heißt im Text, “Dr. Schulz, einer der Oberärzte der Klinischen Immunologie der MHH,...” habe die Therapiemöglichkeiten von HIV vorgestellt. Ich möchte dieses nun richtigstellen. Herr Prof. Dr. Schulz ist an unserer Hochschule Abteilungsleiter der Virologie und hat netterweise während des Seminars einen Vortrag über die Entstehung des HIV-Virus gehalten. Die Therapiemöglichkeiten stellte Herr PD Dr. Matthias Stoll vor, der, wie im Text geschrieben, eine Oberarztstelle in der Abteilung für Klinische Immunolgie innehat. Ich möchte mich aufrichtig bei Herrn Dr. Stoll für diesen Fehler entschuldigen. Mit freundlichen Grüßen Mareike Möller 17 Medizin International Physicians Medizin for the Prevention of Nuclear War Ärzte in sozialer Verantwortung Die “International Physicians for the Prevention of Nuclear War“ (IPPNW) ist eine weltweite Vereinigung von Ärztinnen/Ärzten, Pflegenden und Studierenden. Sie wurde 1980 von dem amerikanischen Kardiologen Dr. Bernard Lown und seinem sowjetischen Kollegen Dr. Jewgenij Tschasow in Genf als Reaktion auf den NATONachrüstungsvertrag Ende der 1970er Jahre gegründet. Zu Beginn beschäftigte sich die IPPNW mit den Folgen eines möglichen Atomkrieges und den Gefahren der technischen Nutzung der Kernenergie. Für dieses Engagement wurde sie 1984 mit dem UNESCOFriedenspreis und 1985 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Als eine der größten non-governmental organisations (NGOs) sind in ihr derzeit rund 150.000 MedizinerInnen in über 50 Ländern organisiert. Heute engagiert sich die IPPNW in vielen Bereichen. Nach wie vor beschäftigt sie sich mit den Folgen atomarer Strahlung, setzt sich für den Atomausstieg ein und fordert weitere Abrüstungsprogramme, auch im Bereich konventioneller Waffen. Als medizinisch geprägte Organisation fordert die IPPNW zivile Konfliktlösungen und lehnt Gewalt als Konfliktlösungsmittel strikt ab. Sie versucht auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen und unterstützt lokale Projekte zur Beseitigung medizinischer Missstände. Die deutsche Sektion der IPPNW wurde 1982 gegründet und nennt sich “Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges - Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.“. In ihr sind derzeit rund 9.000 MitgliederInnen organisiert, darunter etwa 1.000 Studierende. Neben bundesweiten Initiativen zu aktuellen Themen wie die Aktion “Den Terror überwinden. Solidarität ja. Krieg nein.“als Reaktion auf den Krieg in Afghanistan und den Aktionen der einzelnen Regionalgruppen gibt es in Deutschland zur Zeit fünf überregional tätige Arbeitskreise (AK), die sich intensiv mit bestimmten Themen auseinandersetzen: AK Atomenergie, AK Flüchtlinge, AK Friedensrat, AK Siemens-Austiegshilfe und AK Süd-Nord. In der Regionalgruppe Hannovers, die sich aus Studierenden und Ärztinnen/Ärzten zusammensetzt, engagieren sich zur Zeit 8 Personen. Im vergangenen Herbst hat die Hannoveraner Hochschulgruppe das bundesweite Studierendentreffen organisiert und war an der Aktion “Den Terror überwinden“ mit eine Öffentlichkeitsaktion in der Hannoveraner Innenstadt beteiligt. Zum Gedenken an den 16. Jahrestag des Super-GAU von Tschernobyl am 26.April 1986 hat die Gruppe in Hannover Unterschriften für die Aktion “Gerhard gib uns unser Jod“ gesammelt. Zur Zeit feiert sie mit allen das 20jährige Bestehen der deutschen Sektion in Berlin und beteiligt sich an Protesten im Rahmen des Deutschlandbesuchs von US-Präsident Bush am 22. / 23.Mai ( siehe hierzu auch http://www.achse-desfriedens.de). Für das Wintersemester soll neben einem Wochenendworkshop “Palästina-Israel“in der MHH eine Ausstellung zum Thema Todesstrafe organisiert werden. 18 Famulieren & Engagieren verbindet eine vierwöchige Auslandsfamulatur mit der Arbeit in einem regionalen friedens- und sozialpolitischen Projekt. Der Auslandsaufenthalt, der in seinen Grundzügen organisiert ist, aber trotzdem Freiraum für eigene Ideen lässt, wird durch Seminare vor- und nachbereitet. Die einzelnen Projektangebote variieren von Jahr zu Jahr. Im diesjährigen Programm wird z.B. ein Aufenthalt in Hiroshima und die Arbeit mit Strahlenopfern angeboten, in Tel Aviv gibt es die Möglichkeit mit Opfern des Holocaust zusammen zu kommen, in Nepal kann man sich bei der Arbeit in einem Gesundheitscamp engagieren, ... Wer neugierig geworden ist kann sich bei Ulla Gorges ( [email protected], phone 030 - 69 30 244 ) in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin oder unter http:// www.ippnw.de/studium/famulieren informieren. Wichtig: Anmeldeschluss ist Ende März (für den Sommer des gleichen Jahres) und die Mitgliedschaft in der IPPNW ist keine Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Programm. Tim Rippberger Kontakt und weitere Information: Georg Schramm Hohe Straße 5 30449 Hannover phone 0511 - 210 16 20 [email protected] www.ippnw-hannover.de IPPNW Sektion Deutschland Körtestrasse 10 10967 Berlin phone 030 - 69 30 24 4 [email protected] www.ippnw.de Zur Geschichte der IPPNW: www.ippnw.de/20jahre Termine 30. August - 1. September: Antikriegskongress in Hannover 27. - 31. Oktober: 2nd International Student Conference Against Landmines, Sarajevo, Bosnien-Herzegovina, ‘ students for a mine free world‘ , mehr unter http://welcome.to/sarajevoconf 1. - 3.November: bundesweites Studierendentreffen in Göttingen (Achtung mögliche Terminänderung !!!) Aktuelle Termine unter http://www.ippnw-hannover.de/ termine und unter http://www.ippnw.de/termine/termine Medizin In der Vorklinik ins Ausland? Informationen des Deutschen Famulanten Austauschs (DFA) Ja, es besteht die Möglichkeit, schon in der Vorklinik mit dem jetzigen Wissensstand (Anatomie, Zellbiologie, Psychologie oder Biochemie) ins Ausland zu gehen, um dort praktische Erfahrungen zu machen und verschiedene Kulturen, Land & Leute kennenzulernen. Ich war in der glücklichen Situation, von dieser Chance zu erfahren und wollte hiermit vor allem die Vorkliniker ansprechen, die schon das Pflegepraktikum hinter sich gebracht haben und noch nicht wissen, was sie in der Vorlesungsfreien Zeit im Sommer und Frühjahr tun sollen.(Wer diesen Sommer noch los möchte, muß sich allerdings sputen!) Innerhalb der GeMSA (German Medical Students Association) gibt es 6 Arbeitsgruppen (Standing Commitees). Das Standing Commitee On Research Exchange (SCORE; wissenschaftlicher Austausch) wird weltweit und natürlich auch in Hannover vom DFA vertreten. Nach all den Abkürzungen und Erklärungen möchte ich Euch jetzt die konkreten Auslandsmöglichkeiten vom Research Exchange näher bringen. Dieser beschäftigt sich mit wissenschftlichen Projekten und speziellen klinischen sowie vorklinischen Studien. Z.B. kann man im Labor diverse Zellen untersuchen (Histo), an einem speziellen Schwerpunkt (z.B. Krankheitsbilder) forschen, Studien bearbeiten, und vor allem sein vorhandenes Wissen in die Praxis umsetzen, sozusagen „learning by doing”. Jeder Bewerber wird an der Gastuni von einem persönlichen Tutor und von Studenten der Partnerorganisationen betreut. Es ist also sogar für das social program gesorgt!!! (Kino, internationale (Koch-) Abende, Stadtbesichtigungen, etc.) Desweiteren steht jedem Bewerber freie Verpflegung und Unterkunft zu. Seit neuestem kann man sogar Fahrtkostenzuschüsse beantragen, wenn das Ziel etwas weiter entfernt ist. Der Research Exchange hat zur Zeit über 40 Units (Plätze) weltweit, unter anderem Brasilien, Spanien, Kroatien, Portugal, Polen und Canada. Dieses Programm ist für jeden Medzinstudenten offen, der ein wenig wissenschaftlich im Ausland arbeiten möchte und dabei einiges über sich selbst, die Menschen vor Ort und die Kultur lernen möchte. Ihr bekommt natürlich auch eine Teilnahme-bescheinigung ausgestellt. Die offizielle Austauschsprache ist Englisch, d.h. egal welches Land Ihr wählt, es wird Englisch gesprochen. Ich hoffe, das Euch dieser Artikel neugierig gemacht hat. Mehr Infos findet Ihr unter www.dfa-germany.de oder www.ifmsa.org/score. Natürlich könnt Ihr auch zu den Sprechstunden des DFA (immer Montags, 12-14 Uhr) im AStA vorbeikommen, oder meldet Euch bei mir unter [email protected]. Iris, 2. Semester 19 Medizin Externes Erste MediMeisterschaften großer Erfolg! Fußball für Liebhaber Am letzten Samstag, als im Ruhrgebiet Tränen der Freude und des Leides im großen Bundesligafußball um die Deutsche Meisterschaft vergossen wurden, standen Medizinstudierende aus dem ganzen Bundesgebiet dem in nichts nach. Die Fachschaft MEDIZIN der Ruhr-Universität Bochum hatte zu den ersten MediMeisterschaften, der Fussballmeisterschaft für Medizinstudierende auf dem Kleinfeld, geladen. (Bochum II) erreichte unerwartet die Zwischenrunde, schied dann allerdings entkräftet aus. Bochum I unterlag unglücklich im Viertelfinale und erst im Neunmeterschießenem dem späteren Finalisten Aachen II. Zuvor war es keinem Gegner gelungen, gegen den glänzend aufgelegten Schlussmann Niels Wolter in regulärem Spiel ein Tor zu erzielen. Mehrere Tausend Euro für wohltätige Zwecke eingespielt Einen schönen Hintergrund hatte das Turnier nicht nur für die Teilnehmer, denen der Spaß trotz Regen, Kälte und Matsch deutlich anzusehen war. Unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Johannes Rau konnten mehrere Tausend Euro eingespielt werden, die in den nächsten Tagen unter lokalen Organisationen sowie dem Ärzte ohne Grenzen e.V. aufgeteilt werden. Unser Dank gilt der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität, dem Bochumer Studentenwerk, AkaFö, der Stadt Bochum sowie den Firmen MLP, Krombacher, CocaCola, medi-learn.de ,medizinstudent.de und Thieme. Giessen erster Deutscher Meister Wir gratulieren den Kollegen aus Giessen zu dieser ersten Deutschen Meisterschaft und hoffen nächstes Jahr auf ein spannendes Wiedersehen. Bürgermeisterin Schäfer überreicht Wanderpokal Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung 37 Teams aus dem ganzen Bundesgebiet, zum Teil von etlichen Fans begleitet, trotzten dem permanenten Regen und boten Fussball für Liebhaber. Am Ende siegte die Mannschaft der Justus-LiebigUniversität Giessen knapp vor den Kollegen der RWTH Aachen und darf somit für ein Jahr den Wanderpokal und den Titel “MediMeister”nach Mittelhessen entführen. Der Pokal wurde, als Zeichen der hervorragenden Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden, von Bürgermeisterin Schäfer überreicht, die genau wie die Teilnehmer mit guter Laune dem Wetter standgehalten hatte und eine Wiederauflage im kommende Jahr zu unterstützen versprach. Den dritten Platz belegten ausgerechnet die Lokalrivalen aus Essen. Nichts desto trotz zeigten die Bochumer sich mit dem eigenen Abschneiden zufrieden. Das aus purem Spaß angetretene Organisationsteam Hendrik Rüddel und Jan-Mike Mertens für die Fachschaft MEDIZIN der Ruhr-Universität Bochum 20 Medizin AIP: Geht es Ärzten besser in Großbritannien? Trotz der derzeitigen Verbesserungen in Deutschland bleibt die Insel ein attraktives Ziel für junge Ärzte und Ärztinnen Das Deutsche Ärzteblatt wird dicker und dicker – die Stellenanzeigen werden mehr und mehr. Deutsche Kliniken realisieren, dass Ausbeutung der AiPs und Assistenten nicht auf Dauer betrieben werden kann. Ist das Arbeiten in Großbritannien vor dem Hintergrund dieser Entwicklung noch sinnvoll? Für die derzeit 2100 deutschen Ärzte in Großbritannien ist die Insel nach wie vor eine lohnende Alternative. In Großbritannien verdient ein Pre-Registration House Officer (PRHO) monatlich etwas mehr als £ 1600,-. Das ist beim derzeitigen Stand des Pfunds mehr als das Dreifache des deutschen Gehalts. Zudem stellen fast alle britischen Krankenhäuser ein kostenloses Zimmer für die Zeit des AiP. Das Leben ist auf der Insel derzeit zwar etwas teurer als bei uns, dennoch bleibt am Ende wesentlich mehr vom Gehalt übrig als beim deutschen AiP. Die Arbeitsbelastung für den PRHO ist in etwa die gleiche wie in Deutschland. Allerdings ist in Großbritannien die British Medical Association (BMA) stark bemüht, die Europäischen Richtlinien einer Maximal-56-StundenWoche durchzusetzen und kann ansehnliche Erfolge nachweisen (vorgeschriebene Pausen, Schichtdienste, geregelte Unterrichtsveranstaltungen). Der Schwerpunkt der britischen Medizin liegt in der klinischen Untersuchung und Diagnose. Dies liegt sicher an der relativ schwachen technischen Ausstattung britischer Krankenhäuser, aber gerade darin liegt auch ein großer Vorteil für junge Ärzte. Während man in Deutschland vielerorts darauf trainiert wird, die Therapie an Laborwerten auszurichten, werden in Großbritannien sehr viele Entscheidungen anhand des klinischen Befunds gefällt. Jungen Ärzten und Studenten wird daher von Anfang an eine gründliche körperlicher Untersuchung beigebracht, eine Fertigkeit, die in Deutschland oft zu kurz kommt. Jahre bietet diese erneut Einführungskurse an für deutsche Ärzte, die in Großbritannien arbeiten möchten. Vermittelt werden in den Kursen der AGMS praktische und sprachliche Tips wie z.B. Aufnahme von Patienten, typische Dienstsituationen und Patientenvorstellung auf englisch –auf die vom deutschen System abweichende Art der Aufnahme wird hier besonders eingegangen. Die in Kleingruppen stattfindenden Workshops werden von z.Zt. in Großbritannien arbeitenden Ärzten geleitet. Desweiteren werden Vorträge zu finanziellen und versicherungstechnischen Themen und zu den Unterschieden zwischen britischer und deutscher Facharztausbildung gehalten. Der Kurs wird zum Selbstkostenpreis organisiert, da die Anglo-German Medical Society auf gemeinnütziger Basis arbeitet. Der nächste Kurs findet vom 2.-4. August 2002 in London statt. Die Teilnahmegebühr (Euro 180,00) enthält Unterkunft und Verpflegung. Christian Herzmann Assistenzarzt in Bristol, England Weitere Informationen und Anmeldeformulare: Anglo-German Medical Society [email protected] www.agms.de Reif für die Inse l? Allerdings ist ein AiP in Großbritannien nur in Innerer Medizin und Chirurgie möglich. In diesen Fächern kann man jedoch eine gründliche Ausbildung erwarten zu Arbeitsbedingungen, die immer noch besser sind als hierzulande. Informationen dazu sind einfach im Internet zu finden (British Council, Stethosglobe, Via Medici, Marburger Bund, etc.). Zudem bietet die AngloGerman Medical Society, AGMS, Rat und Hilfe (www.agms.de). Nach dem großen Erfolg der letzten zwei 21 AStA-News Der neue AStA stellt sich vor Hier habt ihr alle neuen und alten Referenten mal auf einen Blick 1. Vorsitz zu rücken und unsere Hochschule mitzugestalten. Bisher habe ich diesbezüglich sehr gute Erfahrungen gemacht und hoffe, auch künftig mit Eurer Mitarbeit viel Spaß bei der studentischen Hochschularbeit zu haben!!! Kommt einfach zu uns und tragt Eure Ideen, Nöte, Sorgen und was auch immer vor. HoPo 2. V o r s i t z Stefan Werner, 10. Sem. Ich bin der neue erste Vorsitzende, nachdem ich im letzten halben Jahr das Auslandsreferat besetzt habe. Frisch im neuen Amt, stecke ich noch voller Elan, einiges an unserer Hochschule am Laufen zu halten bzw. ins Laufen zu bringen. Gerade ist die Organisation von Teddybärkrankenhaus und Tropenseminar sehr erfolgreich über die Bühne gegangen - und wird dank engagierter Kommilitonen auch weitergeführt –und schon warten das große GeMSA-Treffen und das Parkkartenproblem als neue Aufgaben. Wenn Ihr diese CURARE in den Händen haltet, ist hoffentlich auch unser aller AstA renoviert, und wir können Euch einen insgesamt vor allem auch räumlich besseren Service anbieten. Als langfristiges Ziel habe ich mir vorgenommen, die Kommunikation zwischen den verschiedenen Institutionen der MHH zu verbessern: Seien es die Semesterprecher, die Sektionsvertreter, der Senat, das StuPA, die Fachgruppe, die Fachschaft Zahnmedizin, der Vorstand, der Rektor, ... und natürlich der AStA. Natürlich brauchen wir dafür Eure Untersützung und Eure Ideen, um die Studierendenschaft deutlicher ins Bewußtsein der gesamten MHH 22 Felix Meier, 10. Sem. Thomas Bachsman, 6. Sem. Ich bin Thomas, studiere im 6. Semester und bin zum 2. Vorsitzenden gewählt worden. Meine Tätigkeit ist keinem Referat zugeordnet. Hauptsächlich bin ich für die Logistik im AStA zuständig. Aber es gibt ja auch noch die vielen kleinen Probleme, die gelöst werden müssen und Informationen, die ihre Adressaten erreichen müssen. Mein Ziel ist es, hier aktiv etwas zu bewirken. Wenn Ihr irgendwie nicht wisst, an wen Ihr Euch eigentlich wenden sollt, kann ich Euch vielleicht weiter helfen. Ich bin im 10. Semester und jetzt seit 1 ½ Jahren HoPo-Referent. In der Studienkommission versuche ich zusammen mit anderen Vertretern der Studierendenschaft einige Mißstände in der Lehre zu verbessern, so wie zum Beispiel die bedauerliche Unterversorgung an Unterricht von Seiten der Inneren Medizin und Chirurgie in der Klinik, wie auch die totale Überfrachtung des 3. Semesters, zu der zur Zeit eine eigene Kommission zur Entzerrung und Vernetzung mit der Klinik läuft. Zudem steht eine Evaluationsordnung an, die eine ausreichende, die studentischen Belange betreffende Evaluation sicherstellen soll. Momentan ist die Sperrung der Parkkarten ein Problem, zu dem sich natürlich der gesamte AStA engagiert. Hochschulpolitik ist mit Sicherheit eines der komplexesten Referate. Es wird natürlich um so stärker, je mehr Engagement von den Studenten kommt. Daher: Solltet ihr Ideen und Vorschläge zur Verbesserung der MHH haben, so schreibt an: [email protected] . AStA-News Presse Ausland AusländerInnen Kathrin Lieb, 8. Sem. Lars Makowski, 10. Sem. Hallo, ich bin Kathrin und zusammen mit Lars nun für das Presse-Referat des AStA verantwortlich. Eigentlich bin ich bereits im achten Semester, doch da ich durch einen Auslandsaufenthalt im letzten Jahr das sechste verpasst habe, bleibe ich wohl noch ein wenig länger an der MHH. Da ich ohnehin gerne schreibe und mir auch die Arbeit am Computer Spaß macht, möchte ich die mir hier verbleibende Zeit nutzen, um euch auch weiterhin die Lektüre der Curare zu ermöglichen. Bislang dominierten in der Curare medizinische und hochschulinterne Themen. Die wird es natürlich auch in Zukunft geben, allerdings wäre es wünschenswert, die Zeitschrift inhaltlich umfassender zu gestalten. Um die neuen kulturorientierten Rubriken füllen zu können, hoffen wir auf eure tatkräftige Mitarbeit. Ich bin Lars, im 10. Semester hier an der MHH und seit ein paar Wochen einer der beiden neuen Pressereferenten im AStA. Meine Zeit hier ist fast vorbei, und ohne hochschulpolitisches Engagement wollte ich die MHH nun doch nicht verlassen. Da mir Layouten sehr viel Spaß macht, habe ich halt das Pressereferat übernommen. In der Zukunft soll sich an und in der Curare einiges ändern. Eine strukturierte Gliederung wird kommen und aus den einzelnen AStA-Referaten sollen in jeder Ausgabe kleine Rechenschaftsberichte erscheinen, so dass ihr alle wisst, was wir hier im AStA so übers Semester eigentlich machen. Im Semester soll die Curare mindestens dreimal erscheinen. Das alles lässt sich natürlich nicht gleich bei der ersten Ausgabe, für die wir verantwortlich sind, umsetzen, aber wir arbeiten daran. In diesem Sinne hoffe ich, dass wir immer Ausgaben herausbringen, die euch ansprechen und interessieren. Réka Gerber, 6. Sem. Ausland & AusländerInnen Ich bin die Referentin für die A AÄmter ;) Nun mal ernst! Mein Name ist Réka Gerber, ich stamme aus Siebenbürgen (das liegt heute in Rumänien, gehörte früher zu Ungarn), bin jetzt im 6. Semester und stehe Euch Donnerstags 12.00-14.00 Uhr mit Rat und Tat zur Verfügung. Angefangen habe ich beim AStA im Juni 2001 als Ausländer/ Innenreferent/In und seit diesem Semester betreue ich auch das Auslandsreferat. Wenn Ihr Famulaturen oder sonstige Auslandsaufenthalte plant, oder als ausländische Studenten irgendwelche Fragen habt, dann wendet Euch an mich. Viel Spaß weiterhin an der MHH. 23 AStA-News Soziales Finanzen Sport Manuela Hromada, 6. Sem. Philipp Martin, 6. Sem. Jan Mintrop, 6. Sem. Hallo Ich heiße Manuela, bin 25 Jahre alt und studiere im 6. Semester Humanmedizin. Freitags zwischen 12 und 14 Uhr berate ich Euch in sozialen Fragen und dem BAföG. Dies beinhaltet Wohngeld, Sozialhilfe, Studieren mit Kind(ern),den großen Bereich der Sozialversicherung: die Renten- und Krankenversicherung aber auch das Arbeitsrecht, Arbeitslosengeld, und -hilfe, Zweitwohnungssteuer, GEZ.. Als Sozialreferentin bin ich ebenfalls dafür verantwortlich, Euch in finanziellen Notlagen zu helfen. Das bedeutet konkret: Ihr könnt bei mir sogenannte Freitische vom Studentenwerk beantragen, die es Euch ermöglichen, kostenlos in Studentenwerkseinrichtungen zu essen. Darüber hinaus gibt es noch andere Möglichkeiten, finanzielle Hilfe zu bekommen. Jeder, der schon mal einen BAföGAntrag o.ä. gestellt hat, weiß, dass manchmal der Teufel im Detail steckt. Ich bitte Euch, mir zuzugestehen, dass ich mich gerade einarbeite. Also kommt vorbei! Moin Moin, ich bin Philipp, der neue und alte Finanzreferent des AStA. Ich bin zuständig für die Anweisungen bei jeglichen Geldbewegungen de AStA, bearbeite Finanzanträge von Leuten, die Geld für den AStA ausgelegt haben oder andere Beiträge erstattet bekommen. Weiterhin erstelle ich mit dem Kassenwart zusammen den Haushalt der Studierendenschaft, und wache darüber, dass die Gelder, die dem AStA zur Verfügung stehen, sachgerecht verwendet werden. Dazu zählt vor allem das Semesterticket und die Fahrradwerkstätten, bei denen ihr kostengünstig eure Drahtesel warten und reparieren lassen könnt. Zu guter Letzt zähle ich die Einnahmen bei den Partys und mache noch nebenher meistens die Plakate für dieselbigen, obwohl das nicht unbedingt in mein Ressort fällt –es macht mir halt trotzdem Spaß. Falls ihr Fragen zu Uni-Angelegenheiten haben solltet, könnt ihr mich immer Donnerstags im AStA zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr persönlich ansprechen. Hallo, ich bin Jan, der neue Sportreferent. Ich habe das Amt von Carsten übernommen und bin somit einer von den Neuen im AstA. In Zukunft werde ich mich dafür einsetzen, dass die Sportanlagen der MHH vielleicht endlich mal saniert werden und ein paar Ideen, wie zum Beispiel ein MHHinternes Turnier während der Fußballweltmeisterschaft, ein Lauftreff oder ein Spendenmarathon, umgesetzt werden. Neuste Informationen zum Thema Sport findet ihr am Schwarzen Brett in der Caféte, und wenn ihr Fragen habt, könnt ihr mich donnerstags von 12-14 Uhr im AstA treffen. Also bis dann. 24 AStA-News Kultur Stephen Keener, 6. Sem. Hallo Leute! Ich wurde gerade erneut zum AstA Kultur Referenten gewählt und möchte mich vorstellen. Kleine Info über mich: Ich heiße Stephen (oder Steve oder Stefan, ist egal) Bin im sechsten Semster Humanmedizin und Entlohung der Mitarbeiter verwendet. Dafür haben die Mitarbeiter viel Arbeit beim Aufbau und Abbau geleistet. Noch mal dankeschön. Wir wollen das weiter so machen, dass Geld von den Partys für gute Zwecke verwendet wird. Studentische Organisationen können sich im AStA erkundigen, wie sie an einer Party teilhaben können. Das größte Ereignis dieses Semsters wird das Sommerfest an der MHH sein. Es wird am 15. Juni an der Carl-Neuberg-Strasse, direkt auf dem MHH Geldände stattfinden. Es wird Livemusik und Tanz auf zwei Bühnen, sowie Essen, Trinken und das Einkaufen an verschiedenen Ständen angeboten. Anschließend gibt es an dem Abend eine Party in der Mensa. Dafür brauchen wir –wie immer – eure Unterstützung. Wir brauchen eine Menge Mitarbeiter für Aufbau und Abbau. Es wird Entschädigungsgeld und Essen umsonst angeboten für diejenigen, die mithelfen. Falls ihr Interesse habt, meldet euch bei mir im AstA. Ich freue mich auf die nächsten beiden Semester als Kulturreferent und auf das Arbeiten mit euch. Habe ein Jahr im StuPa mitgemacht Habe schon ein Semster Kulturreferat hinter mir Komme aus den USA (Los Angeles) Sebastian...??? Es gibt zwei von uns Kultis (Sebastian und ich), und wir sind verantwortlich für die Planung von Partys, verschiedenen Veranstaltungen wie dem AStA Grillen, dem MHH Sommerfest und dem Verteilen von Informationen für Veranstaltungen, die woanders stattfinden. Wir hoffen, dass ihr die Partys gut findet. (Es wird noch mehr geben). Falls ihr Ideen habt, um die zu verbessern: Wir sind immer montags von 12 bis 14 Uhr im AStA und nehmen gerne Vorschläge an. Ich möchte mich bei denen von euch bedanken, die bei den Partys mitgeholfen haben. Ohne eure Hilfe hätte es keine Partys gegeben. Ihr habt vielleicht bei den letzten Partys gemerkt, dass es um den Peppino Kindergarten ging. Das Geld, das eingenommen worden ist, wird für Renovierung, neues Spielzeug Oh ja, es gibt ihn wirklich - Stephen hat ihn ja gerade erst erwähnt. Aber bei unserem Fototermin war der zweite Kulturreferent nicht anwesend. Bestimmt mußte er die nächste MHHFete vorbereiten... CURARE Impressum Herausgeber: AStA der MHH Redaktion Curare - OE 9542 Carl-Neuberg-Str. 1 30623 Hannover Mitglied der JPN und DJP Die Curare erscheint regulär zwei- bis dreimal während des Semesters. Die Ausgabe erfolgt kostenlos. Auflage: 2000 Stück Druck: Akzentdruck Hannover Telefon 210 80 22 Gedruckt wird auf Umweltschutzpapier, mit Ausnahme des Umschlags und eventueller Sonderpublikationen, mit umweltverträglichen Lösungsmitteln. Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Sie werden nur auf ihre verfassungsrechtliche Unbedenklichkeit unter besonderer Berücksichtigung der §§ 129 – 132 StGB hin kontrolliert, nicht aber auf ihre politische Erwünschtheit. Die Redaktion behält sich vor, Artikel zu kürzen. Nachdruck: In selbstverwalteten, nichtkommerziellen Zeitschriften gegen Zusendung eines Belegexemplars frei und erwünscht. Andernfalls zur Vermeidung von Rechtsnachteilen Rücksprache erforderlich. Beiträge und Artikel von Studierenden, Lehrenden, Beschäftigten der MHH, PatientInnen, LeserInnen jederzeit erwünscht. Artikel bitte in den Briefkasten vor dem AStA einwerfen oder zu den Sprechzeiten abgeben. Alle Beiträge können auch unter folgender Adresse per Email eingereicht werden: [email protected] Die Entscheidung über Abdruck nicht namentlich gekennzeichneter Beiträge liegt bei der Redaktion. Bitte unbedingt den Redaktionsschluß beachten! Anzeige: Es gilt die Anzeigepreisliste von 1999. Modalitäten bitte zu den Sprechzeiten erfragen. Curare-Sprechstunde: Jeden Dienstag von 12 – 14 Uhr im AStA der MHH Tel.: 0511/532-5409 oder -5414 Fax: 0511/532-8414 Die Redaktion: V.i.S.d.P. Kathrin Lieb (0511/23534602) Lars Makowski (0511/5510181) Dank an: Markus Röbbert ...für kalorienreiche Unterstützung Andreas Niesel ...für spontane Bereitstellung effektiv arbeitender Computer 25 Hannover aktuell Erstes Teddybärkrankenhaus Hannover Flat Eric, Samson und Pooh beim Teddy-Doktor Pooh, der unter „Änergie mit Pückeln”leidet, Samson der auf die Nase gefallen ist oder Flat Eric, der zuviel Eis gegessen hat. Und dies waren nur einige unserer Patienten, die am 24. und am 25. April 2002 in unserem Teddybär Krankenhaus am Marktplatzt in der Altstadt kamen. Nach heißen Wochen der Organisation hatten wir es tatsächlich geschafft: zwei Sanitätszelte des Deutschen Roten Kreuzes Hannover strahlten ausstaffiert mit Untersuchungsbänken- und –Tischen, mit NotfallOP, Sono-, Röntgengeräten und einem Rettungswagen vom Deutschen Roten Kreuz Hannover vor der Marktkirche- am ersten Tag zwar nicht mit der Sonne, aber doch mit Sonne in unseren Teddy Doktoren Gemütern. Als dann noch die allererste Kindergartengruppe kam, waren alle Stress und Sorgen wie verflogen und der „Klinikalltag”konnte beginnen. Rüssel und Schwänze wurden geschient, Schlangen und Vögel geröntgt ( Dank der TiHo für die tollen Bilder), besorgte Puppenmutties und Flat Eric-puppies beruhigt. Grüne, rote, blaue Smartiestabletten verteilt (zwei rote morgens und abends sind das Heilmittel bei „Ämnergie mit Pückeln”!!!!!). Kein noch so exotisches Krankenbild konnte unseren Teddy Doktoren beirren, nachdem sie alle bestens durch Prof. Ehrich und Dr. Ullrich im Rahmen eines Seminars auf ihren bärigen Einsatz vorbereitet worden waren. Nach überstandenem Presseansturm am ersten Tag konnten wir den zweiten Tag endlich bei strahlendem Sonnenschein die Früchte unserer Anstrengungen genießen. Insgesamt haben wir 262 Kinder mit ihren Teddies helfen können. Wer dieses erstes Teddybär Krankenhaus Ereignis verpasst hat und es gerne noch erleben würde, hat am 15. Juni auf dem MHH-Sommerfest Gelegenheit. Hier werden Ulrike Kolm und Tillman Krüger sich der Organisation eines zweiten Teddybär Krankenhauses widmen. Wer also (erneut) als Teddy Doktor zum Einsatz kommen möchte, hat hier noch eine Chance! Einfach melden- per Mail: Teddybä[email protected] ! Herzlichen Dank an alle, die uns so tatkräftig unterstütz haben: Prof. Von der Hardt, Mhh-Kinderklinik-( Prof. Ehrich, Frau Ahl-thein, Dr. Ullrich, die Clinic Clowns, Frau Wambut), DRK Hannover- Britta Gieseke, Herr Bernhardy, Herr Kracke, Nestlé, Tierhochschule Hannover und natürlich alle Teddy Doktoren! Stefan Werner und Sara Rolschau 26 Erzählung eines Teddybären Es war ein regnerischer Tag... Ist es ein guter Anfang für den Teddy-Bären, der ein paar Zeilen über sein Leben aufgeschrieben haben will? Andererseits, wenn man so viel Watte im Kopf hat wie ich, spürt man das Wetter nur zu gut... Jetzt wird Roman sagen, daß ich ma‘wieder spinne, daß man auf solche Kleinigkeiten gar nicht achten darf als ein vernünftiger Teddy und das ein hypochondrisches Kuscheltier etwas widersinniges ist. Sollte der doch an meiner Stelle so viel in der Kiste ‘ rumliegen wie ich es tagtäglich tue. Tagtäglich? Naja, es gab ja auch schon andere Tage. Das waren die Tage, wo die Kuschelfähigkeiten jeden Teddys aufs Äußerste gefordert werden. Es waren die Tage... Na, jetzt wurde ich schon wieder von Roman unterbrochen, ich solle mich bisschen beeilen und nicht Teddy-Adam und Teddy-Eva anfangen. Jedenfalls, es war ein ungewöhnlicher Tag, wo ich aus der Klinik ‘ rausgeholt und auf den Tisch gehievt worden bin. Neben mir saßen andere Kuschelleute, aber auch ungewöhnliche Geräte und Sachen, wie ich sie noch nie gesehen hab‘ . Aber ich konnte mich noch gar nicht vorstellen, da strömten schon viele Menschen in den Raum, so viele, wie ich sie das letzte Mal im Geschäft gesehen habe, wo ich neu und frisch verpackt da saß und darauf wartete, in ein neues und mir unbekanntes Leben einzutauchen. An den Wänden, konnte ich noch kurz bemerken, hingen die Bilder meines Verwandten, der ein komplexes Ding namens THERMOMETER unterm Arm hielt. Dann wurde langsam still, und dann kam nach vorne ein Mensch, der sich auf irgendeine Art von den anderen unterschied, im nachhinein denke ich vor allem in der Breite. Nach ein paar einführenden Worten wurde plötzlich nach mir gegriffen und ich wurde UNTERSUCHT. Erst wurde gefragt, was ich so haben könnte, wobei ich jedes Mal das Gefühl hatte, die Beschreibungen aller Krankheiten treffen auf mich zu. Der nette Mensch, dessen Namen ich nicht ganz mitbekommen habe (entweder Ehrlich oder Röhrich) hat mich gewogen, mein Kopfumfang und meine Größe gemessen und am Bauch gedrückt. Man konnte merken, daß der ernsthafte Mensch alle Watteklumpen in mir ausgetastet hat. Und das spannendste, wurde bei mir sogar ein Herz gefunden. Zumindest, wo ich abgehorcht wurde, hörte man etwas, Hannover aktuell also muss da ‘was vorhanden sein. Nicht umsonst ist die Kiste so ungemütlich. Ich musste auch bisschen leiden, wo mir in die Ohren geschaut wurde. Zwar ist mir die Diagnose schleierhaft geblieben, durch die Untersuchung alleine fühlte ich mich als Teddy schon verstanden! Nach der kleinen Pause, in der riesige Mengen an Pizza verzehrt wurden und ich mich bei den PuppenKollegen vorstellen konnte, kam ein anderer netter Mensch, der leider mit mir nicht mehr gespielt hat, sondern viele bunte Bilder an der Wand gezeigt hat, und viele missverständliche Wörter gesagt hat, einige mit „evi...”, andere mit „psycho...”, so daß ich mich auf den ungewöhnlichsten Tag meines Lebens vorbereiten konnte. Ja-ja, Roman korrigiert mich schon wieder, es waren ja zwei Tage, aber mit Rechnen hatte ich schon immer Probleme (zumindest als Teddy darf man das, wie die PIZZA-Studie gezeigt hat!). Am nächsten Tag, am frühen Morgen, nach dem ich die Nacht in unbequemer Lage verbracht habe, bin ich in einem weißen Haus mit in Weiß bekleideten Menschen aufgewacht, die alle umherliefen und Tabletten ausgelegt haben, die sie komischerweise SMARTIES genannt haben. Alles war voller Kuscheltiere, ich habe im ganzen Wirrwarr sogar eine Schildkröte kennen gelernt, die besorgt mir ihr Röntgenbild gezeigt hat. Ich war im Krankenhaus, im TEDDYBÄR-KRANKENHAUS. Alles war auf die Versorgung des erkrankten Spielzeugs ausgerichtet, Röntgen, die Reparaturwerkstatt (welche unverständlicherweise mit zwei Buchstaben O und P bezeichnet wurde) und Tablettenausgabe, die irgendwie mit THEKE hieß. Überall Bänke, überall Menschen. Und plötzlich, da fühlte ich mich wieder in die Zeiten des Spielzeuggeschäfts hineinversetzt, plötzlich strömten die Kinder hinein, die so viele Teddys, Puppen, Eichhörnchen, Affen und anderes Getier (oder Ungetier) dabei hatten, daß ich fast schon Angst hatte, verloren zu gehen. Dann herrschte aber wieder Ruhe, wo die Kinder die Teddy-Doktoren gefunden haben, und besorgt die Beschwerden erzählt haben. Es wurde gewogen und gemessen, es wurden Röntgenbilder gemacht und rep- uups operiert. Und meine Funktion war auch sehr wichtig, ich musste darauf achten, daß die anderen Plüschgeschöpfe sich wohl fühlen und keine Angst haben. Wie Roman mir das erzählt hat, sollten den Kindern die Angst vorm Krankenhaus genommen werden, aber wer hat an die unvorbereiteten Teddys gedacht, die von heute auf morgen krank werden und dann durch und durch untersucht werden? Immer wieder neue Kinder, immer wieder neue Teddys, auch viele völlig unbekannte Menschen, die gar nicht weiß gekleidet waren, sondern nur alles aufgeschrieben haben, was in ihrer Nähe gesagt wurde. Der einer hatte auch so ein komisches Kuscheltier dabei, welcher aber nicht allzu gesprächig war und auch einen komischen Namen hatte: MIKROPHON. Erst am Nachmittag wurde es etwas ruhiger und ich konnte mich auch an ein paar SMARTIES erfreuen. Nach einer Nacht im ZELT, wie das Krankenhaus immer genannt wurde, die zugegebenermaßen kalt und feucht war, konnte ich mich auf einen Tag mehr mit Kindern freuen, die in noch größeren Scharen angekommen sind und noch mehr erkrankte, erkältete, nasen-, ohren-, schwanz- und rüsselkranke Plüschleute und Plüschtiere mitgebracht haben und uns gezeigt haben. Am zweiten Tag war ich schon ein richtiger Profi und konnte die Smarties-Therapie fast schon selbst anordnen. Die Teddys und die Puppen hatten deutlich weniger Angst, und die Kinder mussten sie kaum beruhigen. Es waren auch nicht mehr so viele aufschreibende Leute da, sie haben wohl schon am ersten Tag schon die ganze Tinte verbraucht. Am Abend konnte ich auch ‘ bisschen beim Abbau helfen, indem ich immer auf den Sachen saß, die noch nicht aufgeräumt wurden. Wo die zwei spannungsreiche Tage vorbei waren und ich so enttäuscht war, daß alles schon zu Ende ist, meinte Roman zu mir, daß vielleicht im nächsten Jahr noch einmal so was gemacht wird. WIESO NICHT? Aufgeschrieben von Roman Iakoubov 27 Humor 28 Humor 29 Humor 30 31 32