Erfahrungsbericht Praktikum USA Siemens Industry 2015
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Erfahrungsbericht Praktikum USA Siemens Industry 2015
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Erfahrungsbericht Auslandspraktikum & Abschluss-/Studienarbeit Persönliche Angaben Studiengang an der FAU: Maschinenbau (Master) Gasteinrichtung: Siemens Industry Gastland: USA Art des Aufenthaltes (z.B. Praktikum Praktikum) Aufenthaltszeitraum 6 Monate (2015) (WS, SS oder Jahr): 1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung) Die Planung und Organisation des Auslandspraktikums ist definitiv der aufwendigste Teil des Praktikums. Die Bewerbung lief in meinem Fall intern ab, da ich bereits für Siemens gearbeitet und Kontakte in die USA hatte. Trotz dessen hat der ganze Prozess von der Bewerbung bis zur Einreise deutlich über 6 Monate in Anspruch genommen. Vor allem beim Erstellen des Visums kommt es häufig zu Verzögerungen. Siemens unterstützt hierbei in Bezug auf Visumsponsor und Koordinaten der abzuarbeitenden Punkte. Die Wohnungssuche muss jedoch selbst in die Hand genommen werden. Dies finde ich auch richtig so. 2. Anreise (Flug, Bahn), Visum, Anmeldeformalitäten vor Ort Die Anreise per Flugzeug ist ziemlich entspannt. Bis das Visum jedoch in den Händen gehalten werden kann, müssen unzählige Prozesse durchschritten und amerikanische Organisationen bezahlt werden. Neben einem wirklich umfangreichen Backgroundcheck muss man sich für mehrere staatliche Behörden wirklich komplett ausziehen. Vor Ort kommen noch ein Drogentest und die Bewerbung für eine Social Security Number hinzu. 3. Unterkunft (Wohnheim, privat) Die Wohnungssuche stellt neben dem Visa-Prozess den aufwendigsten Teil der Vorbereitung dar. Von Deutschland aus kann man sich hierzu über craigslist.com oder airbnb.com auf die Suche nach einer Unterkunft machen. Zumindest bei craigslist sollte jedoch besonders vorsichtig vorgegangen werden, da man gerade in den USA wirklich gerne mit einem Lächeln über den Tisch gezogen wird. Airbnb bietet da mehr Sicherheit und ist vor allem für die ersten Wochen in der neuen Stadt eine Alternative. Danach kann man sich direkt vor Ort umschauen, Kollegen fragen oder mit seinem Vermieter neu verhandeln. Wissen sollte man im letzteren Fall, dass nicht nur der Gast eine Gebühr an Airbnb zahlt, sondern auch der Vermieter. Somit ist in den meisten Fällen noch gutes Geld rauszuholen. Des Weiteren empfiehlt es sich mit etwa Gleichaltrigen zusammen zu ziehen, so fällt der Anschluss deutlich einfacher und man erhält bereits Zugang zu diversen Aktivitäten (Fußball, Nachtleben etc.) 1 4. Praktikum/ Abschlussarbeit (Beschreibung der Tätigkeit) Während des Auslandspraktikums lernt man unglaublich viel. Neben den fachlichen Tätigkeiten sollte auch darauf geachtet werden, dass man sich einige soziale Fähigkeiten aneignet. Neben den Arbeitsweisen lernt man auch die Eigenheiten und Floskeln der Amerikaner kennen. Dies hilft unglaublich um seinen Gegenüber besser einschätzen zu können, zu wissen wann man wirklich auf ein „Ja“ vertrauen kann und wie man einen freundlichen Eindruck hinterlässt. 5. Betreuung an der Gasteinrichtung & Ausstattung der Gasteinrichtung Die Cafeteria war nicht schlecht. Ansonsten war ich eher zum Arbeiten und nicht zum Betreut werden hier. 6. Alltag & Freizeit (Sehenswertes, Kulinarisches, Geld-Abheben, Handy, Jobs) Die Kontoeröffnung verlief relativ schmerzfrei. Die großen Banken sind hierbei Bank of America und Chase. Wichtig ist, dass man direkt in der Nähe eine Filiale mit netten und vor allem kompetenten Personal hat, die einem bei auftretenden Fragen und Schwierigkeiten helfen können. Für die ersten zwei Wochen empfiehlt sich jedoch eine Visakarte aus Deutschland ohne zusätzliche Wechselkursgebühren. An den Geldautomaten in den USA kommt zusätzliche noch eine Gebühr von 3-5 USD hinzu. Diese wird aber von einigen Banken, welche mit „weltweit kostenlosem Bargeld“ werben, auf eine formlose Anfrage wieder erstattet. Kulinarisch hat die USA dank ihrer Einwanderer zum Glück deutlich mehr als nur Burger und Pommes zu bieten. Vor allem mexikanisch oder kolumbianisch war immer eine sichere Bank. Handyverträge, zumindest die ohne feste Laufzeit, sind in den USA unglaublich teuer. Großanbieter ist hier AT&T. Bei diversen Kaufhäusern (Walmart, Target) oder online lassen sich meist deutlich billigere Pläne finden, die auf das auch sehr gut ausgebaute T-Mobil Netzwerk zugreifen. Sehenswert ist eigentlich alles und es sollte wirklich jedes Wochenende genutzt werden um so viel wie möglich zu erkunden. Neben den bekannten Städten hat die USA auch unheimlich viel Natur zu bieten und so lohnt es sich neben Fitnessstudio und Burger essen einen weiteren Volkssport der Amerikaner kennen zu lernen: Campen und Wandern. 7. Finanzielles (Lebenshaltungskosten, Stipendien) Auch wenn man überall hört, dass die Lebensunterhaltkosten in den USA nicht unterschätzt werden sollen, merkt man erst nach der Ankunft, wie teuer alles tatsächlich ist. Vor allem wenn der Wechselkurs im Keller ist oder man in der Landeswährung bezahlt wird und somit unabhängig vom Wechselkurs die Preise betrachten kann. Für Lebensmittel sollte in etwa der doppelte bis drei-fache Betrag eingeplant werden, Benzin ist bekanntlich billiger (dafür verbrauchen die Autos dank amerikanisch abgestimmten Automatikgetrieben doppelt so viel) und auch für die Wohnung muss wesentlich mehr Geld eingeplant werden. Dennoch sollte man sich nicht davor scheuen am Wochenende zu verreisen. Alles was fahrtechnisch in 7-8 Stunden zu machen ist, kann locker mit dem Auto gefahren werden. Ansonsten bieten amerikanische Fluggesellschaften wirklich regelmäßig unglaublich billige Tickets an. Billigfluggesellschaften sind Spirit, Frontier, Jetblue, Virgin und Southwest. Spirit und Frontier bieten teilweise Fluege ab 20 USD an. Für Carry-on 2 und Gepäck muss jedoch immer extra bezahlt werden (außer Southwest). Wichtig ist, dass in den USA generell direkt über die Seite der Fluggesellschaft gebucht werden sollte, da die Preise hier, anders als in Deutschland, deutlich billiger sind als über Vergleichsseiten. Da der Auslandsaufenthalt vermutlich eine einmalige Sache ist, sollte man sich trotzdem nicht scheuen jedes Wochenende zu verreisen und so möglichst viel zu sehen und erleben. 8. Interkulturelles (Was ist z.B. beim Umgang mit Kollegen im Gastland zu beachten?) In welchen Fällen die amerikanische Freundlichkeit nur aufgesetzt ist und wann man sie tatsächlich ernst nehmen kann, lernt man ziemlich schnell. Hat man diesen Prozess erst einmal durchschritten, findet man schnell eine Menge zuvorkommende Menschen, auf die man vertrauen kann. Mit meinen Kollegen habe ich ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Jedoch gehört es auch zur Auslandserfahrung dazu, in das eine oder andere kulturelle Fettnäpfchen zu treten. Dies bereichert aber im Allgemeinen eher Freundschaften, als dass es für die „Einheimischen“ verstörend wirkt. 9. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) Jeder Wochenendtrip war ein absolutes Erlebnis. Egal ob mit dem Auto oder Flugzeug oder auch mal nur für einen Tag 7h an einen Strand zu fahren. So viel Zeit und Freiheit wie während eines Auslandsaufenthaltes im Studium wird man vermutlich nie wieder haben. 10. Wichtige Ansprechpartner und Links www.flyfrontier.com www.spirit.com www.southwest.com www.airbnb.com 3