DerBERUFS TAUCHER - NORDSEETAUCHER GmbH
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DerBERUFS TAUCHER - NORDSEETAUCHER GmbH
NORDSEETAUCHER GmbH INFORMATIONEN AUSGABE NR. 02 Winter 1996-97 Der BERUFS T A U C H E R NORDSEETAUCHER GmbH, Hauptverwaltung, Beekloh 18a, D-22949 Ammersbek Telefon 040 / 6 05 07 82 Telefax 040 / 6 05 45 13 Mobil 0 17 24 30 05 98 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 INTERNATIONAL DIVING OFFSHORE, OIL AND GAS SERVICES Hauptverwaltung „NORDSEETAUCHER“ Ammersbek / Hamburg Informationen zu den Leistungsbildern des Unternehmens NORDSEETAUCHER GmbH Die NORDSEETAUCHER GmbH wurde im Februar 1989 gegründet und im Handelsregister Ahrensburg unter Nr. B 2865 eingetragen. Geschäftsführer ist Claus Mayer. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Ammersbek bei Hamburg und Partnerbüros in China, Singapur, Vereinigte Arabische Emirate, Schottland, Dänemark, Schweden, Norwegen, die Niederlande und Österreich. Ihr Haupteinsatzgebiet liegt im Bereich der Bohr- und Förderplattformen in der Nordsee sowie bei Arbeiten in der Tieftauchtechnik, im UW-Schweißen und Konservieren. Im Jahre 1990 wurde der Bereich Nukleartauchen, Arbeiten in kontaminierten Gewässern und Kernkraftwerken, als Einsatzgebiet hinzu genommen. Die Niederlassungen "Sachsen" und "Ostsee" wurden im Jahre 1991, "Thüringen" im Jahre 1994 gegründet. Damit kamen auch die Aufgabengebiete Talsperren- und Kraftwerkstauchen sowie Munitionsbergung hinzu. 1996 wurde die Niederlassung “NordrheinWestfalen“ gegründet, eine Zweigniederlassung im Hamburger Hafen und ein Büro in Berlin eröffnet. Somit stehen wir flächendeckend für unsere Kunden in ganz Deutschland zur Verfügung. Unser Leistungsprofil reicht vom Sättigungstauchen (Tauchen in Tiefen über 50 Meter) über Bergungsarbeiten, Schweißen, Schneiden, Konservieren und Betonieren unter Wasser bis hin zur Video- und Fernsehdokumentation mit tauchergeführten und ferngesteuerten Kameras. Die Arbeitsteams der NORDSEETAUCHER GmbH bestehen aus hochqualifizierten Mitarbeitern mit umfangreicher Berufserfahrung in allen Bereichen. Einige von ihnen verfügen über eine Spezialausbildung als Sättigungstaucher in Tiefen bis zu 600 Metern. Eine Tauchtiefe von 600 Meter unter Arbeitsbedingungen wurde erstmalig 1986 erreicht. Der Geschäftsführende Gesellschafter der NORDSEETAUCHER GmbH Claus Mayer war in diesem Team, bestehend aus vier Tauchern, als Cheftaucher tätig. Derzeit beschäftigt die NORDSEETAUCHER GmbH drei Tauchermeister und 32 Berufstaucher mit Erfahrung in der UWSchweißtechnik, im Sandstrahlen und im Konservieren von Stahl und Beton. Durch langjährige Zusammenarbeit mit dem GKSS Forschungszentrum in Geesthacht, der SLV in Hamburg und namhaften Farbherstellern im In- und Ausland sind wir in der Lage, Konservierungs- und Schweißarbeiten mit Gewährleistung abzuliefern. Auf den Baustellen der NORDSEETAUCHER GmbH kommen nur modernste Geräte zum Einsatz, die auf dem neusten Stand der Bau- und Tauchtechnik sind und den nationalen und internationalen Anforderungen an die Sicherheit entsprechen. Somit sind wir in der Lage, technisch äußerst anspruchsvolle Projekte abzuwickeln. Die NORDSEETAUCHER GmbH ist zugelassen von Germanischer Lloyd, Det Norske Veritas, Bureau Veritas, American Bureau of Shipping und Nippon Kaiji Kyokai. Zertifikation nach ISO 9001 durch Germanischer Lloyd in Vorbereitung Seite 2 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 INTERNATIONAL DIVING OFFSHORE, OIL AND GAS SERVICES Hauptverwaltung „NORDSEETAUCHER“ Ammersbek / Hamburg Hauptverwaltung: NORDSEETAUCHER GmbH Hauptverwaltung Beekloh 18 a Claus Mayer, Geschäftsführer geb.: 12.01.1951 in Essen Berufstaucher seit 1974 Gründer des Unternehmens im Jahre 1989 D-22949 Ammersbek Tel: 040 / 6 05 07 82 Fax: 040 / 6 05 45 13 Mobil: 0172 / 43 00 598 Niederlassungen: NORDSEETAUCHER GmbH Niederlassung Nordwest Schleusenstraße 11 D-27568 Bremerhaven Tel: 0471 / 41 49 45 Fax: 0471 / 41 53 03 Mobil:0171 / 41 20 942 Peter Eymann, Tauchermeister Niederlassungsleiter in Bremerhaven geb.: 09.10.1946 Berufstaucher seit 1972 NORDSEETAUCHER GmbH Niederlassung Nordost Dänholm Nr.6 D-18439 Stralsund Tel: Fax: Mobil: 03831 / 29 72 59 03831 / 29 72 50 0172 / 9 81 56 27 Michael Kaufmann, Tauchermeister Niederlassungsleiter in Stralsund geb.: 25.05.1962 Berufstaucher seit 1986 NORDSEETAUCHER GmbH Niederlassung West Fohlenkampstraße 22 D-44319 Dortmund NORDSEETAUCHER GmbH Niederlassung Südost Am Elbufer 16 Tel: Fax: Mobil: 0231 / 28 53 30 0231 / 28 53 30 0172 / 98 22 202 D-01796 Pirna ISDN: Fax: Mobil: 03501 / 52 03 01 03501 / 52 03 33 0172 / 42 95 004 Thomas Sieberg, Tauchermeister Niederlassungsleiter in Dortmund geb.: 24.05.1963 Berufstaucher seit 1986 Andreas Buttny Niederlassungsleiter in Pirna / Dresden geb.: 27.03.1966 Berufstaucher seit 1990 NORDSEETAUCHER GmbH Niederlassung Nord Am Vulkanhafen 6 D-20457 Hamburg Tel: Fax: Mobil: 040 / 7401253 040 / 7401254 0172 / 69 63 714 Ivo Buttke Niederlassungsleiter in Hamburg geb.: 25.02.1964 Berufstaucher seit 1987 Seite 3 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 INTERNATIONAL DIVING OFFSHORE, OIL AND GAS SERVICES Hauptverwaltung „NORDSEETAUCHER“ Ammersbek / Hamburg Qualifizierungen, Registrierungen und Zulassungen ISO 9001 / 94 (in Vorbereitung) QS 445 HH Tiefbau - BG IHK Verband Taucherlehrbetrieb Tauchermeisterbetrieb Deutscher Taucherei- und Bergungsbetriebe e.V. Joint Qualification Systems: Norway and Denmark No. 23975 United Kingdom No. 42324 United Kingdom No. 0407 Lloyd’s Register Germanischer Lloyd Bureau Veritas Nippon Kaiji Kyokai American Bureau of Shipping Messebeteiligungen 1996 OTC ’96 Houston, Texas ONS ’96 Stavanger, Norway Offshore Technology Conference 1996 Offshore Northern Seas 1996 Offshore Messe vom 06.05 - 09.05.1996 Offshore Messe vom 27.08 - 30.08.1996 Holland Oil and Gas ’96 Amsterdam, Niederlande Holland Oil and Gas 1996 Offshore Messe vom 12.11 - 14.11.1996 Anläßlich der Offshore Messen wurde die NORDSEETAUCHER GmbH eingeladen, sich auf dem offiziellen Stand der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union zu präsentieren. Wir haben diese Einladung gerne angenommen und sind mit dem Erfolg und der Resonanz zufrieden. Seite 4 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 INTERNATIONAL DIVING OFFSHORE, OIL AND GAS SERVICES Hauptverwaltung „NORDSEETAUCHER“ Ammersbek / Hamburg NATO-MANÖVER Rettung von U-Booten vor den Lofoten, Norwegen Unser U-Boot war HNoMS „UREDO“ Norwegen. „UREDO“ legt sich Position. die aus Die auf Unser Job beginnt. Der Newtsuit geht zu Wasser und taucht hinab zum UBoot. Er klopft an und die Versorgungsschleuse wird geöffnet. Der Versorgungscontainer mit den lebensnotwendigen Gütern wird eingeführt. Das manövrierunfähige U-Boot wird so lange versorgt, bis ein Rettungs UBoot eintrifft. Der Einsatz war ein voller Erfolg. Im Juni 1996 wurde das Nato Manöver “SORBET ROYAL“ mit 6 Nato Partnern durchgeführt. Die Aufgabe bestand darin, 4 verschiedene U-Boot Rettungssysteme vorzuführen. Das Team „Deutschland“ war vertreten mit dem Offshore Schlepper FGS „Fehmarn“ der Bundesmarine. An Bord befanden sich der ADS „Newtsuit“ von Dräger mit 4 ADS Piloten (2 von der Nordseetaucher GmbH) und das ROV „Hyball“. ROV „HYBALL“ ist ein ferngesteuertes Kamerasystem bis zu einer Wassertiefe von 300 Metern. Es wurde eingesetzt als Überwachungskamera für den Newtsuit. ADS „NEWTSUIT No 5“ das heißt Tauchen mit atmosphärischer Luft bis zu einer Wassertiefe von 300 Metern und einer Aufenthaltszeit von bis zu 6 Stunden ohne Dekompression. Das Manöver wurde durchgeführt vom 05.06 - 14.06.1996 vor den Lofoten in Norwegen mit U-Booten verschiedener KlasSeite 5 sen. Es wurde seitens der NATO als voller Erfolg bezeichnet. NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 INTERNATIONAL DIVING OFFSHORE, OIL AND GAS SERVICES Hauptverwaltung „NORDSEETAUCHER“ Ammersbek / Hamburg Die weltgrößte Vortriebsmaschine Am 27. November 1997 startet der Bau der vierten Elbtunnelröhre in Hamburg. Die Fa. Herrenknecht baut dafür die größte Tunnelvortriebsmaschine der Welt. Sie hat einen Durchmesser 14,2 m, ist 58 m lang und wiegt 2.500 Tonnen. Sie wird sich auf einer Strecke von 2561 Metern unter der Elbe durch Sand, Schlick, Geröll, Mergel und Ton fressen, und durch 540 Metern Elbhang. Die Maschine arbeitet wie eine kleine Fabrik. Während das Schneidrad vorn Geröll und Sand zermalmt, montieren in hinteren Teil die Tunnelbauer die Tunnelwand aus 70 cm dicken Stahlbetonringen. 1500 dieser Ringe werden für die Tunnelstrecke benötigt. Die Firma NORDSEETAUCHER erstellt den Druckluftbetriebsplan für die Druckluft- und/oder Taucherarbeiten und wird die Taucherarbeiten am Start- und Zielschacht ausführen. Tunnelmaschine für die BEWAG, Berlin Für den Bau von Kabeltunneln der Berliner Bewag wurde ein Hydroschild (Durchmesser 3780 mm ) an der Baustelle Leipzigerstrasse / Ecke Markgrafenstrasse installiert. Für die Arbeiten unter Druckluft wurden Mitarbeiter der NORDSEETAUCHER GmbH bei Reparaturarbeiten unter Druckluft eingesetzt. Seite 6 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 HAFEN- UND BAUTAUCHEREI OFFSHORE SERVICE Niederlassung „NORDWEST“, Bremerhaven Letzte Einfahrt in Schacht Conow Mecklenburgs einziges Bergwerk wurde fachmännisch verschlossen Vor einigen Monaten bekamen wir eine Anfrage, ob und mit welchen Mitteln es möglich sei, einen Bergwerksschacht unter Wasser zu beräumen, eine Stahlbühne einzubauen und anschließend eine Zementbrücke zu setzen. Einsatztiefe 55 Metern, wobei die ersten 18 Meter ohne Wasser seien. Gesamttiefe des Schachtes 720 Meter. Um die 18 Meter Luftraum zu überwinden, haben wir Teile der Nordseetaucher GmbH „Wet Bell“ Tauchanlage eingesetzt. Die Anlage besteht aus zwei unabhängigen Winden, einem A-Bock, dem Tauchkorb und der Druckbehandlungskammer. Im Offshore Einsatz wird statt des Korbes eine Taucherglocke eingesetzt. Insgesamt 46 Tauchfahrten waren erforderlich bis der Schacht geräumt oder, wie die Bergleute sagen, geraubt war und noch einmal 17 Tauchfahrten um die Stahlbühne einzubauen und die Zementbrücke zu setzen. Am 14. Oktober 1996 war es soweit. Die Zementbrücke ist dicht und das Wasser abgepumpt. In einem feierlichen Akt findet die letzte Seilfahrt auf dem Bergwerk Conow statt, bevor der Schacht bis zur Oberfläche verfüllt und mit einer Betonplatte geschlossen wird. Seite 7 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 HAFEN- UND BAUTAUCHEREI OFFSHORE SERVICE Niederlassung „NORDWEST“, Bremerhaven Unterwasserschweißen von dynamisch belastbaren, mehrlagigen Qualitätsnähten immer mehr gefragt! Beispiel 1: Schichau-Seebeckwerft, Bremerhaven An der im Wasserwechselbereich stark beschädigten Spundwand, Profil Larsen IV, sollten die zerstörten „Berge“ durch Aufschweißen von U-Profilblechen von Schloß zu Schloß ersetzt werden. Spundwandsanierung der Ostpier, Schichau Seebeckwerft, Bremerhaven Vorbereitende Arbeiten - Gründliches Reinigen und Entrosten des Arbeitsbereiches, insbesondere der Schlösser, auf denen geschweißt werden soll. - Ausbrennen extrem verformter Spundwandberge. - Anfertigen der „Ersatzprofile“ nach Aufmaß. - Anfertigen von Montagehilfen in Form von Zugstangen und Traversen. Einbau und Heften der Ersatzprofile - Die mit Anschlagaugen versehenen Profile wurden auf Position gehängt. - Die Zugstangen wurden jeweils links und rechts in die Täler eingeheftet. - Mittels der Traversen, Scheiben und Muttern, wurden die Ersatzprofile mit den Stirnseiten der Flansche bündig auf die Schlösser gezogen und gut geheftet. Hierbei konnten durch das Anpassen der Profile an die vorhandene Spund wand starke Spannungen auftreten. Seite 8 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 HAFEN- UND BAUTAUCHEREI OFFSHORE SERVICE Niederlassung „NORDWEST“, Bremerhaven Verschweißen der Ersatzprofile mit der vorhandenen Spundwand Die Verschweißung erfolgte wechselseitig links und rechts auf der gesamten Länge der Profile mit fallenden Kehlnähten. Zunächst wurde eine Wurzel eingebracht, der nach gründlicher Entschlackung zwei Decknähte folgten. Durch gleichmäßiges, nicht zu schnelles Verschweißen der 3,2 mm Elektrode wurde das geforderte a-Maß von 4 mm sicher aufgebaut. Nach Einschweißen eines Verschlußbleches am unteren Ende des Ersatzprofiles und Entfernen der Montagehilfen, konnten die durch die Schadstellen entstandenen Hohlräume hinter der Spundwand wieder verfüllt werden und die sehr kostengünstige Sanierung war damit abgeschlossen. Peter Eymann Beispiel 2: Straßenbrücke, Frankfurt/Oder Neubau einer Straßenbrücke über die „Alte Oder“. Das gesamte Brückenteil sollte in einem Arbeitsgang aus Stahlbeton hergestellt werden. Das Schüttgewicht von ca. 400 to und die Schalung sollte von Konsolen aufgenommen werden, die auf die Berge der an beiden Uferseiten gerammten, U-förmigen Spundwand geschweißt wurden. Die Schweißung sollte, nach dem derzeitigen Wasserstand (der Winter war extrem trocken) knapp über der Wasserlinie erfolgen. Der Wasserspiegel stieg jedoch unerwartet schnell, so daß ein Drittel der Schweißung nicht mehr im Trockenen ausgeführt werden konnte. Man beauftragte bauseits eine ortsnahe, wie sich jedoch nach Prüfung der Nähte herausstellte, völlig unqualifizierte Taucherfirma. NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 HAFEN- UND BAUTAUCHEREI OFFSHORE SERVICE Niederlassung „NORDWEST“, Bremerhaven Seite 9 Nach Anfrage durch das Bauunternehmen übernahmen wir den Auftrag die sogenannten „alten Nähte“ zu entfernen und durch qualitativ hochwertige zu ersetzen. Vorbereitende Arbeiten: Die „alten Nähte“ wurden mit einer hydraulischen Flex ausgeschliffen. Die Arbeit war für den Taucher sehr anstrengend, da die lichte Höhe zwischen dem Grund und der Unterseite der Schalung bzw. der Träger teilweise nur 0,8 Meter betrug. Beim Ausschleifen wurde festgestellt, daß die Konsolen größtenteils nicht bündig an der Spundwand anlagen. Neuverschweißung der Konsolen: Aus diesem Grunde mußte zunächst auf der Spundwand eine Auftragsschweißung erfolgen, um den Anschluß an die Konsole herzustellen. Erst jetzt konnte die Wurzellage sowie acht bis zwölf Decklagen eingebracht werden, um ein sicheres a-Maß von 10 mm zu erreichen. Das Schweißen in dem seichten, leicht eingetrübten Wasser und der enge Bewegungsraum waren sehr arbeitserschwerend. Dank der gründlichen Ausbildung und der Erfahrung der eingesetzten Taucher gelang es uns auch hier, qualitativ hochwertige Schweißnähte herzustellen und die Auftraggeber und Bauherren zufriedenzustellen und zu überzeugen. Peter Eymann Temper-Beat-Schweißen Im November 1996 wurden zwei Taucher der Nordseetaucher GmbH, Andreas Stutz und Rene Strebe, in der speziellen Temper-Beat-Schweißtechnik ausgebildet. Hierbei handelt es sich um eine Technik zum verschweißen von Stahl der Güte St. 52.3 unter Wasser. Damit sind zum ersten Mal Berufstaucher in Deutschland in dieser Technik ausgebildet worden. Seite 10 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 HAFEN- UND BAUTAUCHEREI OFFSHORE SERVICE Niederlassung „NORDWEST“, Bremerhaven BERGUNGSARBEITEN 96/97 Das Küstenmotorschiff “Mathias“ sank am 14.11.1996 vor Cuxhaven. Das Schiff ist 48 Meter lang und 7,5 Meter breit. Gebaut wurde das Schiff 1924 auf der Martin Jansen Schiffswerft und Maschinenfabrik, Leer. Die Ladung bestand aus ca. 900 t Weizen. Nach intensiver Vorbereitung und mehrmaliger Unterbrechung wegen schlechtem Wetter, wurde die Bergung am 29.12.1996 in Zusammenarbeit mit den Firmen Harms Bergung, Bugsier Reederei und Baltic Taucher, Rostock durchgeführt. Die Barkasse “Hecht“ sank am 05.01.1997 im Fischereihafen Bremerhaven. Die Barkasse ist ca. 12 Meter lang und 3,0 Meter breit. Die Bergung wurde ausgeführt in Zusammenarbeit mit dem Schwimmdrehkran der Schichau-Seebeckwerft und erfolgte am 06.01.1997. Seite 11 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 KRAFTWERKS- UND FLUSSTAUCHEN Niederlassung “WEST“, Dortmund KRAFTWERK DUISBURG-RUHRORT Dalbenerneuerung am Einlaufbauwerk des Kraftwerk “Hermann Wenzel“ Der neue Dalben ist gefüllt mit 1,5 m³ Beton und hat einen aufgeschweißten Verschlußdeckel. Der Untergrund des Dalben wurde mit einem Reinheitsgrad von SA 2 ½ gesandstrahlt, anschließend mit dem UW-Anstrich LECO UWB-S 2 grundiert und mit LECO UWB-M 3 konserviert. Die Schweißarbeiten unter Wasser wurden von geprüften TaucherSchweißern gemäß den Richtlinien nach DVS 1186 ausgeführt. Als Elektrode wurde die Thyssen-Nautika 3,25 mm verwendet. Der alte Dalben bestand aus zwei miteinander verschweißten Halbschalen, die mittels Hammerkopfschrauben an der Spundwand befestigt waren. Die Konstruktion wurde in Teilstücke zerlegt und geborgen. Der neue Dalben wurde vorbehandelt, mit der neuen Rechenführung versehen und, da die alte Spundwand sehr uneben ist, mittels Knotenblechen angeschweißt. Die UW-Schweißnähte wurden anschließend unter Wasser neu konserviert. Um zusätzliche Stabilität zu erreichen, wurde der Dalben mit Beton der Festigkeitsklasse B25 ausgegossen und mit einem Deckel verschlossen. Seite 12 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 HAFEN- UND BAUTAUCHEREI Niederlassung „NORDOST“, Stralsund Ortbetonpfahlsanierung unter Wasser Unter der Lager- und Umschlagpier der Lübecker Hafengesellschaft (LHG), im Hafen Schlutup, waren ca. 590 Stück Ortbetonpfähle zu sanieren. Kategorie C Kleinere Schäden, Abplatzungen bis max. 2,5 cm und Risse bis 0,5 mm. MaßnahmenVerspachteln mit einem Korrosionsschutz auf Epoxidharzbasis. Durch die Arbeitsgemein- Nach Fertigstellung des neuen Terminals, wurde eine Beschädigung der Ortbetonrammpfähle unter der Pierplatte festgestellt. Da diese Schäden Einfluß auf die Dauerhaftigkeit und Tragfähigkeit der Pfähle haben, entschied sich der Auftraggeber, die LHG, für eine Sanierung der Pfähle. Auf Grund der unterschiedlichen Beschädigungen wurden sie in 3 Kategorien eingeteilt. Kategorie A Freiliegende Bewehrung durch Abplatzungen > 4,0 cm. Maßnahmen Ummantelung mit Stahlmanschetten und Verpressung mit Feinkornbeton. Kategorie B Abplatzungen bis < 4,0 cm. Maßnahmen Ummantelung mit GFK-Manschetten und Verpressung mit Feinkornbeton. Vor dem Schalungseinbau mußten die Pfähle vom Bewuchs, Algen, Seepocken und Kalkablagerungen im Beton gereinigt werden. Die hydraulische Bürstenanlage mit speziellen Pockenmessern ermöglichte eine schnelle und gründliche Reinigung der Pfähle. Nach erfolgter Reinigung mußten die Stahlschalungen innerhalb von 2 Tagen angebaut und verpresst werden, um einen möglichen Neubewuchs zu verhindern. Die Schalungen mit einem Eigengewicht von ca. 290 kg, wurden mit einem Hebezeug über die Pier ins Wasser gelassen. Durch entsprechend dimensionierte Auftriebskörper wurden sie schwimmfähig gemacht vor Ort gebracht und eingebaut. Anschließend wurden die Schalungen mit Feinkornbeton verpresst und die Einfüllöffnungen ver- schaft Kaianlage Schlutup (F+Z Bau GmbH, Hamburg; E. Heitkamp GmbH, Niederlassung Lübeck und Heinrich Hirdes GmbH, Niederlassung Küste Kiel) wurde die Nordseetaucher GmbH mit den Sanierungsmaßnahmen beauftragt. Nach einer Erprobungsphase im Juli 1995 wurde mit der Sanierung von 41 Stück Pfählen der Kategorie A begonnen. schlossen. Da die Stahlmanschetten als verlorene Schalung eingebaut wurden, konn- NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 HAFEN- UND BAUTAUCHEREI Niederlassung „NORDOST“, Stralsund te auf eine Stahlbewehrung verzichtet werden. Sanierung eine glatte Betonoberfläche auf. Die qualifizierte Durchführung solcher Sanierungsmaßnahmen, in Deutschland erst- Die Schadstellen der Kategorie C wurden mit einem elastischen unter Wasser streichbarem Korrosionsschutz ausgespachtelt. Dieser härtet nach einer entsprechenden Standzeit aus und ist danach, selbst gegen mechanische Beanspruchung resistent und erreicht gute Haftzugwerte auf Beton und Stahl. malig mit GFK-Schalung, wurde durch die Endabnahme des Wasser- und Hafenbauamtes Abt. Neubau bestätigt. Das Amt und die ständig in dessen Auftrag anwesenden Kontrolltaucher bescheinigten der Arge Kaianlage Schlutup und der Nordseetaucher GmbH eine gute Arbeit mit dem Ergebnis, daß die Kaianlage wieder voll saniert übergeben werden konnte. Alle Arbeiten wurden während der laufenden Umschlag- und Entladearbeiten am Terminal durchgeführt. Während der fünfmonatigen Arbeit waren bis zu 12 Taucher mit den unterschiedlichen Sanierungsmaßnahmen beschäftigt. Michael Kaufmann Noch während der Einbauphase mit den Stahlmanschetten wurde die Sanierung von 0rtbeton- pfählen mit GFKSchalung beauftragt. Diese wurden im Hause der Firma F+Z Bau GmbH konstruiert und während des Einbaues weiterentwickelt, so daß ein funktionierendes Konzept für die Sanierung von Betonpfählen unter Wasser entstand. Die Vorteile der GFKSchalung ist u. a. ein geringes Eigengewicht und die Wiederverwendbarkeit über Jahre. Bei Sanierungsabschnitten von bis zu 6 m, sind diese Schalungen durch Übereinandersetzen und Koppeln einsetzbar. Vor dem GFKSchalungseinbau wurden die Pfähle gründlich gereinigt, mit Stahlmatten als Bewehrung versehen und verpresst. Nach der Aushärtung des Feinkornbetons und dem Abbau der Schalungen wies die NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 TALSPERREN- UND KRAFTWERKSTAUCHEN Niederlassung „SÜDOST“, Pirna / Dresden Demontage der Tiefenwasserbelüftungsanlagen in der Bleilochtalsperre Einsatzort: Saalburg, Thüringen Einsatzzeit: Juni 1996 Auftraggeber: Thüringer Landesanstalt für Umwelt Die bis zu 20 Meter langen Gebilde aus GFK Material dienten viele Jahre zur Belüftung des Stausees. Mit großen Pumpen wurde das Wasser aus dem tieferen Bereich hochgepumpt und umgewälzt. Diese Technik, über dessen Wirksamkeit man sich nicht ganz einig war, haben zumindestens viel Energie verbraucht. Nachdem die Ankerseile der Belüfter gelöst waren, wurden Sie in Richtung Stützpunkt Saalburg geschleppt. In Ufernähe wurden auf ca. 20 Meter Wassertiefe Auftriebskörper installiert und angeblasen. So wurden die Kollosse in eine horizontale Lage gebracht. Mit Hilfe eines Baggers konnten sie nun Richtung Land gezogen und entsorgt werden. Die Anker und Ankerseile wurden zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen und an Land gebracht. Als Ersatz für die veraltete Belüftungstechnik ist ein neues System erdacht und getestet worden, das derzeit in einem Großversuch erprobt wird. An diesem Vorhaben ist die Nordseetaucher GmbH wieder maßgeblich beteiligt. Seite 15 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 Die Presse Ostseezeitung 25.04.1996 Ostseezeitung 25.04.1996 Leipziger Morgen 27.04.96 WORLD OIL / April 1996 Seite 16 NORDSEETAUCHER GMBH - INFORMATIONEN - WINTER 1996-97 Die Presse Nordsee-Zeitung 20.07.96 DiveNews No.2 Nordsee Zeitung 25.10.96 Hamburger Abendblatt 01.11.96 Seite 17