Naturparkplan für den Naturpark Westensee

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Naturparkplan für den Naturpark Westensee
Naturparkplan
für den
Naturpark Westensee
Naturparkplan
für den
Naturpark Westensee
Im Auftrag des
Kreises Rendsburg-Eckernförde
Mit Förderung durch das
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume
des Landes Schleswig-Holstein
bearbeitet durch
BfL Büro für Landschaftsentwicklung GmbH
Stand: April 2010
Bearbeitung: Dr. Klaus Hand, Dr. Deike Timmermann (Büro BfL, Kiel)
Mitarbeit: Bernd W. Hawel, Olaf Peters (Büro stadt & land, Fleckeby)
sowie Carolin Barz, Sven Behrens (Praktikant/in Büro BfL)
Fotos auf dem Titelblatt: 2x Klaus Hand, 1x Werner Kuberka, 1x Deike Timmermann
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Inhalt
0 Einführung, Anlass, Methodik
5
1 Vorgriff: Vorschlag zur Gebietserweiterung
6
1.1 Verfahren / Ablauf
6
1.2 Ergebnis Erweiterungsvorschlag
6
2 Allgemeine Angaben zum Gebiet
7
2.1 Lage im Raum, Abgrenzung
7
2.2 Planerische Vorgaben
9
2.2.1 Gesetzliche Grundlagen
9
2.2.2 Übergeordnete Planerische Grundlagen
3 Beschreibung des Gebietes
11
17
3.1 Strukturdaten
17
3.2 Regionale Akteure
23
3.3 Naturräumliche Gliederung
25
3.4 Relief und Böden
25
3.5 Klima
27
3.6 Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte
27
3.7 Natur und Landschaft im Naturpark Westensee
29
3.7.1 Landschaftsbild
29
3.7.2 Ökosysteme, Flora und Fauna
30
3.7.3 Schutzgebiete
34
3.7.4 Naturschutzprojekte
35
3.7.5 Untersuchungen und Forschung
36
3.8 Naherholung und Tourismus
36
3.8.1 Touristische Nachfrage
36
3.8.2 Touristisches Angebot
39
3.8.3 Organisation des Tourismus
40
Stand: April 2010
3
Inhalt
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
3.8.4 Landschaftsbezogene Erholung
41
3.8.5 Kulturelle Infrastruktur und Veranstaltungen
47
3.8.6 Freizeitorientierte Mobilitätsangebote
51
3.9 Umweltbildung im Naturpark
51
3.9.1 Naturerlebnisräume
51
3.9.2 Tierpark Arche Warder
52
3.9.3 Naturerlebnisangebote in den Schutzgebieten
53
3.9.4 Lehrpfade
53
3.9.5 Besucher Informationssystem (BIS) für Schutzgebiete
54
3.9.6 Geführte Touren
55
3.10Landnutzung und Wirtschaft
55
3.10.1 Wasserwirtschaft
55
3.10.2 Landwirtschaft
56
3.10.3 Forstwirtschaft
57
3.10.4 Handel und Dienstleistung
58
4 Stärken und Schwächen
59
4.1 Organisation
59
4.2 Natur und Landschaft
60
4.3 Naherholung und Tourismus
63
4.4 Umweltbildung
65
4.5 regionale Wirtschaft
66
5 Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
67
5.1 Leitbild für Naturparke in Deutschland –„Petersberger Programm“ 2006 67
5.2 Leitbild für den Naturpark Westensee
69
5.3 Ziele, Umsetzung / Projektideen
71
5.4 Projekte
78
5.4.1 Projektanforderungen
78
5.4.2 Projektübersicht
79
5.4.3 Projektblätter
80
Stand: April 2010
4
Inhalt
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
0
Einführung, Anlass, Methodik
Die drei Naturparke Aukrug, Hüttener Berge und Westensee wurden durch Initiativen des
Kreises Rendsburg-Eckernförde Anfang der 70er Jahre ins Leben gerufen und befinden sich
seit dieser Zeit in der Trägerschaft des Kreises Rendsburg-Eckernförde. Maßnahmen und
Projekte wurden auf Antrag an den Kreis und Entscheidung durch die zuständigen Ausschüsse finanziell gefördert. Die Aktivitäten der Naturparke blieben auf einem niedrigen Niveau; eine Einbindung der Bevölkerung in die Weiterentwicklung der Naturparke fand kaum
statt. Das Umweltministerium Schleswig-Holstein mahnte darum ab 2007 an, die Gemeinden
und Bürger stärker in die Entwicklungsprozess dieser Naturparke einzubeziehen und die
Aktivitäten zu intensivieren. Diese Forderung wurde von dem zuständigen politischen Gremium des Kreises (Wirtschafts- und Verkehrsausschuss) angenommen und zur Bestimmung
der zukünftigen Naturparkentwicklung wurde das Büro BfL Büro für Landschaftsentwicklung GmbH
mit der Erarbeitung eines Naturparkplanes durch den Kreis Rendsburg-Eckernförde beauftragt.
Die Inhalte der Naturparkplanung Westensee orientieren sich an den Vorgaben des Verbandes deutscher Naturparke (VDN). Zur Erarbeitung der Entwicklungsinhalte des Naturparkplanes wurde ein Beteiligungsprozess mit aktiven Bürgern der Region und den Gemeinden
gestartet. Im Juni 2009 wurde eine breite Bürgerbeteiligung mit einer Auftaktveranstaltung
im Tierpark Arche Warder eingeleitet. Hier wurden vier thematische Arbeitsgruppen gebildet,
die Entwicklungsziele und Projektvorschläge formulierten. Ergänzend wurden Projektgespräche zur Konkretisierung einzelner Themen durchgeführt.
Parallel bildete sich in der Westenseeregion aus aktiven Personen des Naturschutzes, der
Wasser- und Bodenverbände, der Grundeigentümer und der Gemeinden eine Arbeitsgruppe, die sich mit der weiteren Entwicklung des Naturparks befasste. Aus dieser Arbeitsgruppe
hat sich der Verein „Naturpark Westensee – Obere Eider e.V.“ gegründet. Ziel dieses Vereins ist u.a. sich der Weiterentwicklung des Naturparks Westensee anzunehmen und den
Planungsprozess zu begleiten. Durch die parallele Entwicklung des Vereins „Naturpark Westensee – Obere Eider e.V.“ zur Naturparkplanung beteiligten sich insbesondere die Mitglieder dieses Vereins intensiv an dem Planungsprozess.
Im Naturpark Westensee und den angrenzenden Bereichen finden durch unterschiedliche
Vereine, Organisationen, Gemeinden oder Einzelpersonen vielfältige Aktivitäten unabhängig
von der Naturparkentwicklung statt. Soweit diese Aktivitäten und Vorhaben die Naturparkentwicklung positiv beeinflussen, werden sie in die Naturparkplanung eingebunden oder zumindest nachrichtlich aufgenommen. Hierdurch können Ziele und Projekte im Rahmen verschiedener Förderprogramme benannt und beantragt werden.
Der Naturpark Westensee ist Mitglied im Verband der deutschen Naturparke (VDN). Die
Erarbeitung des Naturparkplanes orientiert sich darum an den Empfehlungen des VDN hierzu. Neben der Bestandsanalyse und Darstellung der wichtigen Grundlagen hat die Beteiligung und Einbindung regionaler Akteure in den Planungsprozess zentrale Bedeutung. Zu
diesem Zweck wurden thematische Arbeitsgruppengespräche durchgeführt. Aus den Ergebnissen wurden für die zentralen vier Themenfelder Stärken und Schwächen sowie Entwicklungsziele mit daraus folgenden Projektvorschlägen abgeleitet.
Stand: April 2010
5
Einführung, Anlass, Methodik
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Mit dieser Planung für die Weiterentwicklung des Naturparks Westensee werden Ziele und
Projekte benannt, die bei einer Umsetzung den Wert und die Akzeptanz des Naturparks
steigern werden. Trotzdem ist der Abschluss der vorliegenden Planung kein Endstand, sondern soll als Anfang einer langfristig nachhaltigen Entwicklung der Naturparkidee im Gebiet
Westensee – Obere Eider verstanden werden.
1
Vorgriff: Vorschlag zur Gebietserweiterung
Der Naturpark Westensee besteht seit etwa 40 Jahren durch eine Verordnung des Kreises
Rendsburg-Eckernförde. Mit einer Erklärung vom 16. 03. 1998 des Ministeriums für Umwelt,
Natur und Forsten wurden u.a. die Grenzen des Naturparks beschrieben. Es ist eine Aufgabe der Naturparkplanung für den Naturpark Westensee eine Optimierung der Naturparkabgrenzung zu erörtern. Im Rahmen des Planungsprozesses wurde ein Erweiterungsvorschlag
für den Naturpark Westensee erarbeitet. In der nachfolgenden Bestandsbeschreibung (ab
Kapitel 2) wurden diese Erweiterungsflächen jeweils berücksichtigt, obwohl sie zur Zeit nicht
Bestandteil des Naturparks Westensee sind und eine Erweiterung des Naturparks erst in der
Zukunft durch die betroffenen Gemeinden bzw. die oberste Naturschutzbehörde zu entscheiden ist. Der Erweiterungsvorschlag des Naturparks und das dazugehörige Verfahren
wird bereits hier beschrieben, obwohl es eigentlich Bestandteil der Entwicklungsziele ist.
1.1
Verfahren / Ablauf
Die Frage einer möglichen Erweiterung des Naturparks wurde bereits bei informellen Vorgesprächen zur Naturparkplanung gestellt. Daraufhin wurde diesem Thema im Rahmen der
Auftaktveranstaltung zur Naturparkplanung am 19.06.10 im Tierpark Arche Warder ein eigenständiger Tagesordnungspunkt gewidmet. Herr Prof. Roweck vom Ökologiezentrum der
Universität Kiel führte in einem Vortrag verschiedene mögliche Kriterien für die Abgrenzung
des Naturparks auf. Dargestellt wurden hierbei u.a. vorhandene Schutzgebiete und Biotopverbundsystem, Verteilung hochwertiger Biotope, Zerschneidung der Landschaft. Die Anwesenden wurden aufgefordert, bei Interesse abweichende Abgrenzungsvorschläge zu machen und zu begründen. Am 15.07. fand zu diesem Thema ein Termin statt, bei dem die
eingegangenen sechs Vorschläge sowie die möglichen Kriterien diskutiert wurden. Im weiteren Planungsverlauf und während durchgeführter Termine wurde jeweils neben den bestehenden Naturparkgrenzen auf die Erweiterungsvorschläge hingewiesen.
1.2
Ergebnis Erweiterungsvorschlag
Im Rahmen der vorliegenden Naturparkplanung wird ein Erweiterungsvorschlag für den Naturpark Westensee gegeben. Der Erweiterungsvorschlag wird vor allem aufgrund der ökologischen Ausstattung / des Potenzials sowie der Eignung für eine naturverträgliche Erholungsnutzung gemacht. Für die praktische und rechtliche Umsetzung dieses Vorschlags wird
die Zustimmung und Unterstützung der betroffenen Gemeinden notwendig werden. Es ist
darum davon auszugehen, dass sich ein Erweiterungsprozess über einen längeren Zeitraum
erstreckt.
Stand: April 2010
6
Einführung, Anlass, Methodik
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Zur Zeit befinden sich 13 Gemeinden ganz und 17 Gemeinden teilweise innerhalb des Naturparks; insgesamt also 30 Gemeinden. Es wird eine Erweiterung um weitere 23 Gemeinden (insgesamt oder teilweise) empfohlen. Die Gemeinden sollten überwiegend mit der ganzen Fläche im Naturpark liegen, in einigen Fällen wird eine Grenze entlang besonders markanter Trennlinien (z.B. NOK, stark befahrene Straßen) vorgeschlagen. Bei einer vollständigen Erweiterung des Naturparks um die vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche würde die
Fläche von 250 km2 auf ca. 550 km2 ansteigen. Die vorgeschlagene Abgrenzung ist in dem
nachfolgenden Kapitel dargestellt.
2
Allgemeine Angaben zum Gebiet
2.1
Lage im Raum, Abgrenzung
Der Naturpark Westensee ist einer von vier Naturparken im Kreis Rendsburg-Eckernförde.
In Schleswig-Holstein gibt insgesamt sechs Naturparke: Aukrug, Holsteinische Schweiz,
Hüttener Berge, Lauenburgische Seen, Schlei und Westensee.
Abbildung: Naturparke in Deutschland
Quelle: VDN
Stand: April 2010
7
Allgemeine Angaben
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Die Abbildung der Naturparke in Deutschland zeigt, dass die Naturparke im Kreis Rendsburg
–Eckernförde nahezu aneinander grenzen und im Vergleich zu vielen Naturparken, insbesondere in Süddeutschland, relativ flächenklein sind.
Abbildung: Lage des Naturparks Westensee im Städtedreieck Kiel, Rendsburg, Neumünster
Der Naturpark Westensee befindet sich im Städtedreick Kiel, Neumünster, Rendsburg im
Zentrum Schleswig-Holsteins (siehe Abbildung: Lage des Naturparks ...). In der Nachfolgenden Abbildung sind die bestehenden Grenzen des Naturparks nochmals dargestellt. Es verdeutlicht, dass die Grenzen des Naturparks vor allem entlang von Straßen bzw. Bahnlinien
festgelegt wurden. Der ebenfalls dargestellte Erweiterungsbereich orientiert sich mit seinen
Abgrenzungsvorschlägen gleichermaßen an den dargestellten Gemeindegrenzen.
Stand: April 2010
8
Allgemeine Angaben
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Abbildung: Bestehende Grenze des Naturparks Westensee (rote Linie) und vorgeschlagene Erweiterung (rot gestrichelt) – Gemeindegrenzen magenta
2.2
Planerische Vorgaben
2.2.1
Gesetzliche Grundlagen
Bundesnaturschutzgesetz
Im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) sind Naturparke in § 27 wie folgt definiert:
(1) Naturparke sind einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die
1. großräumig sind,
2. überwiegend Landschaftsschutzgebiete oder Naturschutzgebiete sind,
3. sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignen und in denen ein nachhaltiger Tourismus angestrebt wird,
4. nach den Erfordernissen der Raumordnung für die Erholung vorgesehen sind,
5. der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und
ihrer Arten- und Biotopvielfalt dienen und in denen zu diesem Zweck eine dauerhaft umweltgerechte Landnut-
Stand: April 2010
9
Allgemeine Angaben
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
zung angestrebt wird,
6. besonders dazu geeignet sind, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern.
(2) Naturparke sollen entsprechend ihren in Absatz 1 beschriebenen Zwecken unter Beachtung der Ziele und
Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege geplant, gegliedert, erschlossen und weiterentwickelt
werden.
Landesnaturschutzgesetz
Im Schleswig-Holsteinischen Naturschutzgesetz heißt es in § 19 Naturparke, Naturerlebnisräume (zu § 27 Bundesnaturschutzgesetz)
(1) Die oberste Naturschutzbehörde kann durch Allgemeinverfügung großräumige Gebiete, die
1. zu einem wesentlichen Teil Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete oder Naturdenkmale enthalten,
2. sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eigenen,
zu Naturparken erklären
(2) Die Erklärung nach Absatz 1 bestimmt den Träger des Naturparks, den Umfang seiner Aufgaben sowie die
Schutz- und Entwicklungsziele. § 15 Abs. 2 Nr. 3 ist nicht anwendbar
Die Erklärung zum Naturpark Westensee vom 16.03.1998 (MUNF SH) sind folgende Zielformulierungen enthalten:
(1) Ziel des Schutzes ist es, die natürlichen Lebensgrundlagen für eine vielfältige Pflanzen und Tierwelt sowie
die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft zu erhalten.
(2) Pflegeziel ist es, die Kultur- und Erholungslandschaft um den Westensee mit dem bewegten Bodenrelief, den
Waldgebieten, Seen, Teichen und Ufervegetation in einer durch Knicks sowie einzelne Heide- und Moorgebiete reiche Kulturlandschaft zu erhalten
(3) Entwicklungsziel ist es, den Schutz von Natur und Landschaft mit den Erholungsbedürfnissen des Menschen
in einer abwechslungsreichen Landschaft zu verbinden. Dies soll neben der Durchführung von Landschaftspflege- und Naturschutzmaßnahmen und der Steuerung eines geordneten Erholungsverkehrs sowie dem
Ausbau und die Unterhaltung von Erholungseinrichtungen verwirklicht werden. Die besucherlenkenden
Maßnahmen sollen insbesondere dazu beitragen, schutzbedürftige Landschaftsteile von Störungen freizuhalten.
Weitere rechtliche Regelungen, die Naturparke betreffen
Gesetz zur Umweltverträglichkeitsprüfung:
In der Anlage 1 zu den UVP - pflichtigen Vorhaben ist unter Punkt 2.5. benannt, dass beim
Bau oder Ausbau von sonstigen Landes-, Kreis- oder Gemeindestraßen oder sonstiger öffentlicher Straßen, mit Ausnahme der unselbständigen Rad- und Gehwege eine Umweltverträglichkeitsvorprüfung vorzunehmen ist, wenn das Vorhaben 1 km oder mehr in einem Naturpark liegt.
Stand: April 2010
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Allgemeine Angaben
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Zielrichtung der Förderrichtlinien
Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Naturparken (Amtsbl.
Schl.-H. 2009)
Förderungsfähig sind Aufwendungen, die zur Verwirklichung der Schutz-, Pflege- und Entwicklungsziele erforderlichen Anlagen und Einrichtungen in Naturparken dienen. Darunter
fällt u.a. die Erstellung des Naturparkplanes, Maßnahmen zur Ordnung des Erholungswesens (z.B. Wege, Rastplätze, Schutzhütten, Beschilderung), landschaftspflegerische Maßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit.
Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für die Entwicklung von Infrastrukturen im
Zusammenhang mit der Artenvielfalt und NATURA 2000 (Amtsbl. Schl.-H. 2008)
Förderfähig sind Ausgaben und Vorhaben zur besuchergerechten Einrichtung oder
Attraktivitätssteigerungen von Naturparken (Grundlage Zukunftsprogramm Wirtschaft)
Für Naturschutzmaßnahmen kommen außerdem:
• die Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Schutz- und
Entwicklungsmaßnahmen in Naturschutzgebieten (vom 7. Dez. 2006),
• die Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Schaffung und Entwicklung von
Biotopen, naturnahen Landschaftsbestandteilen und deren Verbund (Biotop gestaltende
Maßnahmen – vom 06. Nov. 2008)
• die Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von langfristiger Pacht
oder Grunderwerb für Zwecke des Naturschutzes (vom 18. Dez. 2006)
in Frage.
Außerdem stellt für Projekte des Umwelt- und Naturschutzes und der Umweltbildung auch
die Bingo Umweltlotterie eine Fördermöglichkeit dar (Förderrichtlinie zur Vergabe der
Zweckerträge aus der Lotterie für Umwelt und Entwicklung in Schleswig-Holstein vom 01.
Jan. 2008).
Darüber hinaus bestehen Fördermöglichkeiten für investive Maßnahmen im Rahmen des
ZPLR.
2.2.2
Übergeordnete Planerische Grundlagen
Im Rahmen dieser Bearbeitung wird nur auf die wesentlichen Inhalte der übergeordneten
Planungsgrundlagen hingewiesen. Für die umfassende Darstellung der jeweiligen Inhalte sei
auf die benannten Planwerke verwiesen.
2.2.2.1
Gesamtplanung: Landesplanung, Regionalplanung
Entwurf Landesentwicklungsplan (LEP) 2009
Große Teile des Naturparks Westensee sind als Vorbehaltsraum Natur und Landschaft gekennzeichnet. Vorbehaltsräume für Natur und Landschaft umfassen „großräumige, naturStand: April 2010
11
Allgemeine Angaben
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
raumtypische, reich mit naturnahen Elementen ausgestattete Landschaften sowie Biotopverbundachsen auf Landesebene. Sie dienen als Planungsgrundlage für ganzheitliche
Schutzansätze sowie zur Entwicklung großflächiger naturbetonter Landschaftsbestandteile
und Kulturlandschaften mit ihren charakteristischen Lebensräumen und Lebensgemeinschaften.“ Von diesen Vorbehaltsräumen ausgenommen sind vor allem der Nordwesten des
Naturparks und der Osten bzw. Südosten in der Umgebung der Autobahn 215.
Große Teile der vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche im Osten und Westen des bestehenden Naturparks, sind ebenfalls als Vorbehaltsraum Natur und Landschaft gekennzeichnet.
Der LEP benennt: Aufgabe der Regionalplanung wird es sein zukünftig Entwicklungsgebiete
für Tourismus und Erholung festzulegen. „Entwicklungsgebiete für Tourismus und Erholung
sind raumordnerische Vorbehaltsgebiete, die sich aus regionaler Sicht aufgrund ihrer naturräumlichen und landschaftlichen Voraussetzungen sowie ihrer Infrastruktur für Tourismus
und Erholung besonders eignen. Durch ihre differenziertere Infrastruktur und ihr Angebot
sowie ihre Landschaftspotenziale heben sich diese Bereiche von anderen Räumen (außerhalb der Schwerpunkträume für Tourismus und Erholung) ab. … Die Entwicklungsgebiete für
Tourismus und Erholung können großräumige Bereiche wie Naturparke sein.“
Die weitere Differenzierung erfolgt auf Ebene der Regionalplanung. Daneben sind die Landschaftsrahmenpläne heranzuziehen. (s.u.)
Regionalplan Planungsraum III
Siehe auch den Ausschnitt des Regionalplans Planungsraum III in der nachfolgenden Abbildung.
Siedlungsstruktur: Ausgehend von dem Oberzentrum Kiel endet eine Siedlungsachse in OstWest-Richtung in dem Ländlichen Zentralort Felde. Eine zweite Siedlungsachse in NordSüd-Richtung verläuft östlich des bestehenden Naturparks und endet in dem Unterzentrum
Bordesholm. Der Osten des Naturparks und der vorgeschlagene Erweiterungsbereich im
Osten sind dem Ordnungsraum des Oberzentrums zugerechnet.
Regionale Freiraumstruktur:
Neben den bestehenden Naturschutzgebieten sind große Teile des Naturparks als Gebiet
mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft dargestellt. Diese Bereiche ziehen sich
u.a. vom Westen- und Ahrenssee nach Süden zum Brahmsee und Großen Moor bei Dätgen.
Vor allem innerhalb des vorgeschlagenen Erweiterungsbereiches im Osten des Naturparks
sind größere Bereiche, vor allem entlang der Eider, ebenfalls als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft verzeichnet. Innerhalb des Ordnungsraumes des Oberzentrums Kiel sind vielen Flächen des Naturparks und der vorgeschlagenen Erweiterung als
regionaler Grünzug vermerkt.
Stand: April 2010
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Allgemeine Angaben
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Abbildung: Ausschnitt des Regionalplans für den Planungsraum III, MUNF SH 2000
Stand: April 2010
13
Allgemeine Angaben
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Die Bereiche innerhalb der Naturparke sind gleichzeitig als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung aufgeführt (ausgenommen der Ordnungsraum der Stadt
Kiel). Weitere Aussagen des Regionalplans betreffen bestehende Gebiete mit besonderer
Bedeutung für den Grundwasserschutz bzw. Vorranggebiet für den Grundwasserschutz.
Gebiete mit besonderer Bedeutung für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe befinden sich
zerstreut vor allem im Süden des Naturparks und des vorgeschlagenen Erweiterungsbereiches. Eignungsflächen für die Windenergienutzung befinden sich nur innerhalb der Erweiterungsbereiche nördlich und westlich des bestehenden Naturparks
2.2.2.2
Landschaftsplanung: Landschaftsprogramm,
Landschaftsrahmenplan
Die Inhalte des Landschaftsprogramms SH (landesweite Planungsebene) sind in dem Landschaftsrahmenplan Planungsraum III für die regionale Planungsebene konkretisiert.
Im Landschaftsprogramm sind in der „Räumlichen Zielkonzeption für den Naturschutz“ kleine
Teile des Gebietes (u.a. Westensee- und Ahrenseegebiet, Wennebeker Moor und niederung) als Räume für eine überwiegend naturnahe Entwicklung dargestellt. Große Teile
des Naturparks sind als Räume für eine überwiegend naturverträgliche Nutzung verzeichnet.
Entsprechendes gilt für die vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche. Nur kleinere Teilbereiche, wie das Eidertal zwischen Kiel und Bordesholm sind als Räume für eine überwiegend
naturnahe Entwicklung dargestellt. Den größten Teil der vorgeschlagenen Erweiterungsflächen nehmen Räume für eine naturverträgliche Nutzung ein. Die restlichen Flächen sollen
der Sicherung der Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes und der Nutzungsfähigkeit der
Naturgüter dienen.
Die durch die Landschaftsrahmenpläne konkretisierten Inhalte sind (vgl. auch nachfolgende
Abbildungen):
• Bestehende Naturschutzgebiete: Ahrensee und nordöstlicher Westensee, Bokelholmer
Fischteiche, Methhorstteich und Rümlandteich, Wennebeker Moor und Wennebekniederung.
Im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich befinden sich zusätzlich: Überschwemmungswiesen Jägerslust, Schulensee und Umgebung, Westufer des Einfelder Sees, Dosenmoor, Lütjensee und Hochfelder See südöstlich Gut Bothkamp – siehe auch Tabelle und
Karte „Schutzgebiete“ im Anhang.
• FFH- und Vogelschutz-Gebiete: Gebiet der oberen Eider inkl. Seen, Dosenmoor; inzwi-
schen weitere Gebiete benannt – siehe auch „Tabelle Schutzgebiete“ im Anhang.
• Landschaftsschutzgebiete: großräumige LSGs vor allem um den Westensee sowie süd-
lich bzw. südwestlich anschließend; weiterhin entlang des Eiderverlaufs und zwischen
Warnau und Flintbek; siehe auch Tabelle und Karte „Schutzgebiete“ im Anhang.
• Gebiete des Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems:
Bestehende und vorgeschlagene Landschaftsschutzgebiete: vor allem um den Westensee, im Verlauf der oberen Eider sowie im Gebiet um Bothkamp und Warnau – vgl. auch
Karte: Schutzgebiete
• Geotope: subglaziale Täler / Tunneltäler
Stand: April 2010
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Allgemeine Angaben
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
• Wasserschutzgebiet: südlich Bordesholm; Wasserschongebiete: westlich und südwestlich
von Kiel sowie westlich von Felde
• Naturpark und Naturparkkernbereiche
• Gebiete mit besonderer Erholungseignung: gesamter Naturpark Westensee, Gebiet um
den Flemhuder See, Bereiche entlang der oberen Eider sowie die Region um Kirchbarkau, Bothkamp und Warnau.
• Anerkannte Naturerlebnisräume: Warder im NP, Bordesholm im vorgeschl. Erweiterungs-
bereich (Bovenau zwischenzeitlich anerkannt, ebenfalls Erweiterungsgebiet)
• 2 Sportboothäfen, 2 Campingplätz, 1 Sportboothafen im vorgeschl. Erweiterungsgeb.
Abbildung: Ausschnittskopien aus dem Landschaftsrahmenplan Planungsraum III, Karten 1 u. 2, MUNF SH 2000
Stand: April 2010
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Allgemeine Angaben
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Legende Karte 1, LRP III
Stand: April 2010
Legende Karte 2, LRP III
16
Allgemeine Angaben
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
3
Beschreibung des Gebietes
3.1
Strukturdaten
2
Der Naturpark Westensee umfasst zur Zeit eine Fläche von ca. 250 km (die Fläche aller
2
Gemeinden, die sich ganz oder teilweise im Naturpark befinden beträgt über 342 km ). Lage
und Abgrenzung des Naturparks sind in der Abbildung auf Seite 9 dargestellt.
Verwaltung
Der Naturpark Westensee befindet sich vollständig im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Die
Gemeinden, die ganz oder teilweise im Naturpark liegen gehören zu folgenden Ämtern:
• Amt Achterwehr mit den Gemeinden
- Achterwehr, Bredenbek, Felde, Westensee
• Amt Molfsee mit den Gemeinden
- Blumenthal, Mielkendorf, Molfsee, Rodenbek, Rumohr, Schierensee
• Amt Bordesholm mit den Gemeinden
- Bordesholm, Grevenkrug, Hoffeld, Loop, Schmalstede, Schönbek, Sören
• Amt Nortorfer Land mit den Gemeinden
- Bokel, Borgdorf-Seedorf, Dätgen, Eisendorf, Ellerdorf, Emkendorf, Groß Vollstedt, Langwedel, Schülp bei Nortorf, Warder
• Amt Eiderkanal mit den Gemeinden
- Hassmoor, Ostenfeld, Schülldorf
Bei einer Erweiterung um die vorgeschlagenen Bereiche würden zusätzliche Gemeinden der
Ämter Achterwehr, Flintbek, Preetz-Land, Bordesholm, Nortorfer Land und Eiderkanal sowie
Teile der Städte Kiel, Rendsburg und Neumünster in den Naturpark einbezogen.
Träger des Naturparks ist zur Zeit der Kreis Rendsburg-Eckernförde. Es wird angestrebt die
Trägerschaft auf einen geeigneten regionalen Träger zu übertragen.
Gemeindegrößen und Flächennutzung
In der folgenden Tabelle ist die Größe der Gemeinden im bestehenden Naturpark und im
vorgeschlagenen Erweiterungsbereich sowie die wichtigsten Nutzugsarten in den Gemeinden dargestellt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass viele Gemeinden nicht vollständig im
Naturpark bzw. im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich liegen, wodurch die Flächendifferenz des Naturparks und der Summe der Naturparkgemeinden begründet ist.
Stand: April 2010
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung Naturpark Westensee
Tabelle: Gemeinden im bestehenden Naturpark Westensee sowie dem vorgeschlagenen Erweiterungsbereich (jeweils ganz oder teilweise) mit deren
Gesamtfläche sowie den wichtigsten Flächennutzungen 2005 (Statistisches Landesamt SH/HH, 2006)
Gemeinden
(ohne Kiel, Neumünster)
Status
Gemeindefläche Landwirschftsinsgesamt [ha]
fläche [ha]
Waldflächen
[ha]
Wasserflächen
[ha]
Flächen anderer
Siedlungs- und
Nutzung
Verkehrsflächen [ha]
Achterwehr
NP bestehend
1565
759
191
451
13
137
Blumenthal
NP bestehend
780
599
37
15
4
96
Bokel
NP bestehend
1527
1252
148
22
2
102
Bordesholm
NP bestehend
1016
407
106
81
8
350
Borgdorf-Seedorf
NP bestehend
663
526
24
54
3
55
Bredenbeck
NP bestehend
1243
989
93
20
4
136
Diätgen
NP bestehend
1061
763
185
3
1
109
Eisendorf
NP bestehend
549
484
12
4
2
48
Ellerdorf
NP bestehend
1020
837
50
9
35
89
Emkendorf
NP bestehend
3893
2574
794
254
7
263
Felde
NP bestehend
1387
985
176
14
7
205
Grevenkrug
NP bestehend
416
255
56
15
6
31
Groß Vollstedt
NP bestehend
902
727
56
14
9
90
Haßmoor
NP bestehend
1028
944
17
6
3
60
Hoffeld
NP bestehend
662
485
131
4
0
42
Langwedel
NP bestehend
2422
1858
139
155
10
192
Loop
NP bestehend
834
707
43
27
2
55
Mielkendorf
NP bestehend
778
505
128
24
12
102
Molfsee
NP bestehend
717
345
30
59
7
276
Stand: April 2010
18
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung Naturpark Westensee
Tabelle: Gemeinden im bestehenden Naturpark Westensee sowie dem vorgeschlagenen Erweiterungsbereich (jeweils ganz oder teilweise) mit deren
Gesamtfläche sowie den wichtigsten Flächennutzungen 2005 (Statistisches Landesamt SH/HH, 2006)
Gemeinden
(ohne Kiel, Neumünster)
Status
Gemeindefläche Landwirschftsinsgesamt [ha]
fläche [ha]
Waldflächen
[ha]
Wasserflächen
[ha]
Flächen anderer
Siedlungs- und
Nutzung
Verkehrsflächen [ha]
Ostenfeld (Rendsburg) NP bestehend
727
621
17
7
1
72
Rodenbek
NP bestehend
709
606
18
28
5
53
Rumohr
NP bestehend
860
610
144
6
0
99
Schierensee
NP bestehend
918
465
315
83
1
53
Schmalstede
NP bestehend
481
341
36
23
3
49
Schönbek
NP bestehend
611
526
21
2
-
55
Schülldorf
NP bestehend
1299
1074
20
47
1
145
Schülp bei Nortorf
NP bestehend
986
810
69
10
3
93
Sören
NP bestehend
650
350
258
3
-
39
Warder
NP bestehend
871
561
40
133
16
116
Westensee
NP bestehend
3691
1873
1182
450
4
175
34.266
23.838
4.536
2.023
169
3.387
Summe
Bissee
NP- Vorschlag
927
680
176
3
2
32
Böhnhusen
NP- Vorschlag
529
427
30
2
1
70
Bothkamp
NP- Vorschlag
1380
992
157
167
5
59
Bovenau
NP- Vorschlag
2620
2179
161
113
29
138
Brügge
NP- Vorschlag
786
639
49
3
3
82
Flintbek
NP- Vorschlag
1757
1332
45
19
8
355
Groß Buchwald
NP- Vorschlag
894
729
105
4
2
54
Stand: April 2010
19
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung Naturpark Westensee
Tabelle: Gemeinden im bestehenden Naturpark Westensee sowie dem vorgeschlagenen Erweiterungsbereich (jeweils ganz oder teilweise) mit deren
Gesamtfläche sowie den wichtigsten Flächennutzungen 2005 (Statistisches Landesamt SH/HH, 2006)
Gemeinden
(ohne Kiel, Neumünster)
Status
Gemeindefläche Landwirschftsinsgesamt [ha]
fläche [ha]
Waldflächen
[ha]
Wasserflächen
[ha]
Flächen anderer
Siedlungs- und
Nutzung
Verkehrsflächen [ha]
Jevenstedt
NP- Vorschlag
4544
3567
523
63
11
371
Kirchbarkau
NP- Vorschlag
216
101
7
63
2
44
Klein Barkau
NP- Vorschlag
419
345
18
2
0
54
Krummwisch
NP- Vorschlag
1391
1039
98
69
93
122
Melsdorf
NP- Vorschlag
588
438
11
2
2
135
Mühbrook
NP- Vorschlag
530
356
36
69
0
63
Negenharrie
NP- Vorschlag
1243
1059
128
6
0
49
Osterrönfeld
NP- Vorschlag
1788
1296
37
50
28
379
Quarnbek
NP- Vorschlag
1618
1264
87
85
44
139
Rade b. Rendsburg
NP- Vorschlag
652
495
10
80
16
51
Reesdorf
NP- Vorschlag
307
261
9
2
8
27
Schönhorst
NP- Vorschlag
355
221
99
3
0
31
Sehestedt
NP- Vorschlag
1525
1031
294
72
30
98
Techelsdorf
NP- Vorschlag
435
304
94
2
7
27
Warnau
NP- Vorschlag
398
362
3
0
0
32
Wattenbek
NP- Vorschlag
605
445
24
6
1
128
Summe
25.507
19.562
2.201
885
292
2.540
Summe insgesamt (NP + Vorschlag)
59.773
43.400
13.884
2.908
461
5.927
Stand: April 2010
20
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Den zusammengestellten Strukturdaten liegen die Gemeindeflächen in vollem Umfang
zugrunde. Statistische Daten für einzelne Gemeindeteile sind nicht vorhanden. Da einige
Gemeinden nur in Teilen im Naturpark liegen kommt es zu einer Differenz.
Bevölkerung
Am 31.12.2007 lebten in den Gemeinden des Naturparks 32.418 Einwohner. Hierbei ist zu
berücksichtigen, dass einige bevölkerungsreiche Ortschaften der Gemeinden nicht bzw. nur
teilweise innerhalb des bestehenden Naturparks liegen. Dieses gilt beispielsweise für Bordesholm, Molfsee und Bredenbek. Die genaue Einwohnerzahl ist aus den bestehenden statistischen Daten daher kaum zu ermitteln. Die tatsächliche Einwohnerzahl des Naturparks
dürfte unter 20.000 liegen; die tatsächliche Bevölkerungsdichte je km2 damit unter 80 Einw..
Tabelle: Einwohner und Bevölkerungsdichte im Naturpark Westensee am 30.09.2008
(Quelle: Statistisches Landesamt Nord - Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein am
30.09.2008; Bodenflächen in SH und HH 2005 nach Art der tatsächlichen Nutzung)
Bevölkerung
insgesamt
Gemeindefläche
insgesamt [ha]
Gemeindefläche
insgesamt [km2]
Bevölkerungsdichte
[Einwohner/ km2]
Gemeinden *
Status
Achterwehr
NP bestehend
928
1565
15,65
59,30
Blumenthal
NP bestehend
670
780
7,80
85,90
Bokel
NP bestehend
666
1527
15,27
43,61
Bordesholm
NP bestehend
7 503
1016
10,16
738,48
Borgdorf-Seedorf
NP bestehend
415
663
6,63
62,59
Bredenbeck
NP bestehend
1 352
1243
12,43
108,77
Diätgen
NP bestehend
590
1061
10,61
55,61
Eisendorf
NP bestehend
305
549
5,49
55,56
Ellerdorf
NP bestehend
545
1020
10,20
53,43
Emkendorf
NP bestehend
1 447
3893
38,93
37,17
Felde
NP bestehend
2 067
1387
13,87
149,03
Grevenkrug
NP bestehend
245
416
4,16
58,89
Groß Vollstedt
NP bestehend
976
902
9,02
108,20
Haßmoor
NP bestehend
295
1028
10,28
28,70
Hoffeld
NP bestehend
171
662
6,62
25,83
Langwedel
NP bestehend
1 433
2422
24,22
59,17
Loop
NP bestehend
171
834
8,34
20,50
Mielkendorf
NP bestehend
1 360
778
7,78
174,81
Stand: April 2010
- 21
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Tabelle: Einwohner und Bevölkerungsdichte im Naturpark Westensee am 30.09.2008
(Quelle: Statistisches Landesamt Nord - Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein am
30.09.2008; Bodenflächen in SH und HH 2005 nach Art der tatsächlichen Nutzung)
Gemeinden *
Status
Molfsee
NP bestehend
Bevölkerung
insgesamt
Gemeindefläche
insgesamt [ha]
Gemeindefläche
insgesamt [km2]
Bevölkerungsdichte
[Einwohner/ km2]
4 823
717
7,17
672,66
Ostenfeld Rendsbg. NP bestehend
546
727
7,27
75,10
Rodenbek
NP bestehend
499
709
7,09
70,38
Rumohr
NP bestehend
767
860
8,60
89,19
Schierensee
NP bestehend
392
918
9,18
42,70
Schmalstede
NP bestehend
268
481
4,81
55,72
Schönbek
NP bestehend
175
611
6,11
28,64
Schülldorf
NP bestehend
573
1299
12,99
44,11
Schülp b. Nortorf
NP bestehend
848
986
9,86
86,00
Sören
NP bestehend
201
650
6,50
30,92
Warder
NP bestehend
597
871
8,71
68,54
Westensee
NP bestehend
1 590
3691
36,91
43,08
Gemeinden des Naturparks
32 418
durchschn. Bev.dichte NP
115,45
Bissee
NP- Vorschlag
163
927
9,27
17,58
Böhnhusen
NP- Vorschlag
336
529
5,29
63,52
Bothkamp
NP- Vorschlag
290
1380
13,80
21,01
Bovenau
NP- Vorschlag
1 049
2620
26,20
40,04
Brügge
NP- Vorschlag
1 065
786
7,86
135,50
Flintbek
NP- Vorschlag
7 174
1757
17,57
408,31
Groß Buchwald
NP- Vorschlag
382
894
8,94
42,73
Jevenstedt
NP- Vorschlag
3 302
4544
45,44
72,67
Kirchbarkau
NP- Vorschlag
748
216
2,16
346,30
Klein Barkau
NP- Vorschlag
259
419
4,19
61,81
Krummwisch
NP- Vorschlag
726
1391
13,91
52,19
Melsdorf
NP- Vorschlag
1 759
588
5,88
299,15
Mühbrook
NP- Vorschlag
540
530
5,30
101,89
Negenharrie
NP- Vorschlag
352
1243
12,43
28,32
Stand: April 2010
- 22
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Tabelle: Einwohner und Bevölkerungsdichte im Naturpark Westensee am 30.09.2008
(Quelle: Statistisches Landesamt Nord - Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein am
30.09.2008; Bodenflächen in SH und HH 2005 nach Art der tatsächlichen Nutzung)
Bevölkerung
insgesamt
Gemeindefläche
insgesamt [ha]
Gemeindefläche
insgesamt [km2]
Bevölkerungsdichte
[Einwohner/ km2]
Gemeinden *
Status
Osterrönfeld
NP- Vorschlag
5 240
1788
17,88
293,06
Quarnbek
NP- Vorschlag
1 810
1618
16,18
111,87
Rade b. Rendsbg. NP- Vorschlag
106
652
6,52
16,26
Reesdorf
NP- Vorschlag
140
307
3,07
45,60
Schönhorst
NP- Vorschlag
312
355
3,55
87,89
Sehestedt
NP- Vorschlag
858
1525
15,25
56,26
Techelsdorf
NP- Vorschlag
160
435
4,35
36,78
Warnau
NP- Vorschlag
363
398
3,98
91,21
Wattenbek
NP- Vorschlag
2 916
605
6,05
481,98
255,07
116,48
durchschn. Bev.dichte NPVorschlag
30.050
* ohne die Städte Kiel, Neumünster und Rendsburg
3.2
Regionale Akteure
Von Beginn an wurde auf eine breite Beteiligung der im Gebiet tätigen Akteure gesetzt. Zu
den Arbeitsgruppenterminen wurden die Gemeinden des Gebietes über die Ämter Achterwehr, Molfsee, Flintbek, Bordesholm, Nortorfer Land und Eiderkanal eingeladen bzw. informiert. Weiterhin nahmen MitarbeiterInnen der Kreisverwaltung Rendsburg-Eckernförde und
des MLUR SH an Terminen teil. Darüber hinaus wurden Vertreter von Naturschutz, Landwirtschaft, Grundeigentum, Tourismus, Wasser- und Bodenverbände, Wassersport in den
Prozess eingebunden.
Tabelle: Arbeitskreistermine im Rahmen der Naturparkplanung
Thema des Termins
Ort
Datum
TeilnehmerInnen
1. Auftakt
Tierpark Warder
19.06.09
42
1.1. AG Naturschutz u. Landschaftspflege
Tierpark Warder
19.06.09
13
1.2. AG Naherholung u. Tourismus
Tierpark Warder
19.06.09
13
1.3. AG Umweltbildung
Tierpark Warder
19.06.09
5
1.4. AG Wirtschaften
Tierpark Warder
19.06.09
6
Stand: April 2010
- 23
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
2. Neue Abgrenzung des NP
Flintbek
15.07.09
27
3. Naherholung und Tourismus
Bordesholm
28.09.09
25
4. Naturschutz u. Landschaftspflege
Westensee
08.10.09
19
5. Umweltbildung
Felde
14.12.09
13
6. Abschluss
Felde
30.03.10
45
Weitere Informations- und Diskussionstermine, begleitend zur Naturparkplanung
Thema des Termins
Zwischenstand der Planung im Rahmen
der Vorstandssitzung des Vereins
Naturpark Westensee – Obere Eider
Ort
Datum
TeilnehmerInnen
Felde
24.08.09
Hier nicht erfasst
Flintbek
03.09.09
Dto.
Zwischenstand der Planung im Rahmen
der Kreisausschusssitzung Wirtschaft /
Verkehr
Rendsburg
16.09.09
Dto.
Info-Termin für die Ämter Bordesholm,
Flintbek und Molfsee
Flintbek
25.02.10
Dto.
Bordesholm
01.04.10
Dto.
Schülp bei Nortorf
06.05.10
Informationen über die Planung im Rahmen
einer Umweltausschusssitzung Flintbek
Amtsausschuss Bordesholm
AK Naherholung/ Tourismus AktivRegion
Mittelholstein
Wie unter dem Gliederungspunkt „0 –Anlass, Aufgabenstellung, Methodik“ kurz beschrieben,
fand parallel zur beginnenden Naturparkplanung die Gründung des Vereins Naturpark Westensee – Obere Eider e.V. statt. In diesen Verein wurden möglichst viele Vertreter unterschiedlicher Interessensgruppen (Naturschutzvereine, Ökologiezentrum CAU, Landwirtschaft, Jägerschaft, Grundeigentum, Wasser- und Bodenverbände, Gemeinden, ...) eingebunden. Insbesondere die Mitglieder dieses Vereins haben sich intensiv durch Teilnahme an
Arbeitsgruppen in den Naturparkplanungsprozess eingebracht.
Die Beteiligung der Gemeinden am Planungsprozess zur Naturparkentwicklung fiel unterschiedlich aus. Ein Teil der Gemeinden aus dem Kernbereich des bestehenden Naturparks
und einige Gemeinden aus dem vorgeschlagenen Erweiterungsbereich brachten sich regelmäßig in die Arbeitsgruppentermine ein bzw. informierten sich über den Fortgang der Planung; andere Gemeinden haben sich bislang nicht beteiligt.
Stand: April 2010
- 24
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
3.3
Naturräumliche Gliederung
Der bestehende Naturpark Westensee liegt zum größten Teil im “Schleswig-Holsteinischen
Hügelland“ (MEYNEN & SCHMIT-HÜSEN 1962). Diese östliche der drei Landschaftszonen
Schleswig-Holsteins ist ein in der Weichseleiszeit entstandenes End- und Grundmoränengebiet. Bedingt durch die Vielfalt der eiszeitlichen Entwicklungsvorgänge wird sie heute geprägt
durch einen Reichtum an Geländeformen und dem mitunter raschen Wechsel der Böden.
Das Hügelland ist somit stark differenziert, so daß es in Teillandschaften untergliedert werden kann. Als eine Haupteinheit wird der Naturraum "Ostholsteinisches Hügel- und Seenland" beschrieben (W ITT 1962). Dieser reicht im Norden vom Nord-Ostsee-Kanal zwischen
Rendsburg und Kiel bis zur Ostsee, im Süden bis zum Oldenburger Graben und zur Lübecker Bucht und darüber hinaus südwärts bis Stormarn und Nordlauenburg. In einer weiteren
Differenzierung lässt sich die Teillandschaft "Westensee-Endmoränengebiet" abgrenzen, in
dem der größte Teil des Naturparks liegt. Insbesondere die Seenkomplexe und markanten
Endmoränengebiete dieses Landschaftsraumes prägen den Kernbereich des Naturparks.
Nördlich des Nord-Ostsee-Kanals schließt der Naturraum “Schwansen, Dänischer Wohld
und Amt Hütten“ an dieses Gebiet an. Östlich wird es durch die landschaftlich stark ausgeprägte subglaziale Eidertalrinne zwischen Kiel und Einfeld begrenzt. Hier verläuft zur Zeit
etwa die östliche Grenze des Naturparks. In dem Gebiet ist das Eidertal mit umfangreichen
Niedermoorflächen sowie angrenzenden markanten Hangkanten sowie das im Süden anschließende Dosenmoor besonders hervorzuheben. Im Südwesten reicht der Naturpark
kleinflächig bis in den Naturraum Holsteinische Geest hinein, der in diesem Bereich vor allem von einer flacher Sanderlandschaft gebildet wird.
Die Erweiterungsvorschläge des Naturparks im Norden reichen bis an den Nord-OstseeKanal. Dieses Gebiet befindet sich vollständig im Naturraum Westensee-Endmoränengebiet.
Der Erweiterungsvorschlag nach Osten, der teilweise bis an die B 404 reicht, befindet sich
überwiegend im Moränengebiet der Oberen Eider. Im Westen wird die Ausweitung bis an
den Rand des Naturparks Aukrug empfohlen, also eine deutliche Erweiterung in das Gebiet
der Teillandschaft Holsteinische Geest. Hier sind die typischen Sanderlandschaften von einigen großflächigen Mooren und ökologisch hochwertigen Fließgewässern gegliedert. Nach
Süden umfasst der Erweiterungsvorschlag keine wesentlichen Erweiterungen.
3.4
Relief und Böden
Entsprechend der eiszeitlichen Entstehung herrschen im Naturpark Bodengesellschaften
von Parabraunerden und Parabraunerden-Pseudogleyen sowie Pseudogley-Parabraunerden
und Gley-Pseudogleyen vor (vgl. nachfolgende Bodenkarte Schleswig-Holsteins). Nach
Westen gehen diese in dem Geestbereich in Gley-Podsol und Gley, Niedermoor und Anmoorgley sowie Hochmoor und Moor-Podsol über. Bei einer kleinräumigen Betrachtung zeigt
sich eine große Vielfalt und teilweise kleinräumig starker Wechsel der Bodenarten, der hier
nicht wiedergegeben werden kann. Die Vielfalt der Böden ermöglicht eine große Vielfalt von
Stand: April 2010
- 25
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Biotopen und Arten im Gebiet. So kommen beispielsweise unmittelbar benachbart zum Westensee feinsandige Böden mit geringem Ertragspotenzial vor, die u.a. aus Flugsanden entstanden sind, während wenige Kilometer entfernt (Ranzel in der Gemeinde Felde, Achterwehr ...) ertragsreiche Böden zu finden sind.
Vor allem im Süden des Westesee-Seenkomplexes befindet sich eine stark kuppige Moränenlandschaft, in der sich die höchsten Berge mit etwa 90 m über NN des Naturparks befinden (u.a. Kieler Berg und Tüteberg). Nach Norden geht diese in eine überwiegend flachwellige bis leicht kuppige Landschaft (mit Höhen zwischen überwiegend 20 bis 30 m über NN)
über. Nach Westen sind die Übergänge in die flache Sanderlandschaft der Geest fließend.
Die vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche um das Wilde Moor weisen dementsprechend
nur noch Höhen von etwa 10 m über NN auf. Das Eidertal im vorgeschlagenen östlichen
Erweiterungsbereich weist im Verlauf der markanten Talhänge bis zu 35 m Geländedifferenz
auf (von 14 m an der Eider auf 50 m über NN). Nach Osten schließt hier zwischen Schönhorst und Bissee wiederum eine sehr kuppige Moränenlandschaft (bis 75 m über NN) an.
Stand: April 2010
- 26
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Abbildung: Bodenarten in Schleswig-Holstein,
Quelle: Umweltatlas SH
Erwähnenswert ist weiter das Dosenmoor im Süden der vorgeschlagenen Erweiterung, das
als typisches Hochmoor vom Rand zur Mitte uhrglasförmig aufgewölbt ist (von ca. 27 auf 33
m über NN).
3.5
Klima
Neben den Bodenverhältnissen bestimmen vor allem die klimatischen Bedingungen den
Natur- und Landschaftshaushalt. Schleswig-Holstein befindet sich in der für Mitteleuropa
maßgebenden Westwinddrift, wodurch das gemäßigte, feuchte, ozeanische Klima bedingt
ist. In der Region variieren die jährlichen Niederschlagsmengen von etwa 876 mm in / bei
Neumünster bis 777 mm in / bei Kronshagen – d.h. mit von Westen nach Osten stark abnehmender Tendenz (DWD: langjähriges Mittel 1960-90). In der Regel kommen zwei Niederschlagsspitzen im Winter (November/ Dezember) und Sommer (Juli/ August) vor. Die
Jahresmitteltemperaturen liegen in der Region um 8,3°C (8,2°C in Rendsburg, 8,4°C Neumünster). Der kälteste Monat ist in der Regel der Januar mit durchschnittlich 0,3°C; der
wärmste Monat ist Juli (16,3°C - DWD: langjähriges Mittel 1960-90).
3.6
Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte
Der menschliche Einfluss hat die ursprüngliche Naturlandschaft in erheblichem Maße geprägt. Restflächen bestehen in Mitteleuropa kaum noch. Es sind fast ausschließlich Kulturlandschaften mit unterschiedlich intensiven Nutzungsformen zu finden. Daher ist es für das
Verständnis der Landschaftsentwicklung eines Raumes wichtig, die Siedlungsgeschichte
und den Landschaftswandel aufzuzeigen.
Hieraus werden wertvolle Informationen für den heutigen Zustand von z.B. Biotoptypen und
Siedlungsbereichen gegeben. Auch werden das Vorhandensein und die Bedeutung der als
historisch zu bezeichnenden Kulturlandschaftsteile verdeutlicht.
Älteste Funde menschlicher Besiedlung in Schleswig-Holstein stammen aus der Altsteinzeit
(z.B. Rissen bei Hamburg ca. 10 000 vor unserer Zeit). Aus der Mittelsteinzeit ist eine Sied-
Stand: April 2010
- 27
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
lung in Ellerbek bei Kiel bekannt, die 3000 v.u.Z. durch Landsenkungen und den Anstieg des
Litorinameeres (heutige Ostsee) überflutet wurde.
Grabhügel wie die im Westenseegebiet wurden von der Jungsteinzeit bis in die Slawenzeit
hinein errichtet, die meisten entstanden während der Bronzezeit (ca. 2000 - 500 v.u.Z.). Zur
Zeit des römischen Kaisers Augustus (Jahr 0) war Schleswig-Holstein noch „nahezu unbesiedelt“. Im 5. Jahrhundert wanderte der größte Teil der Angeln nach England aus und die
Besiedlung blieb dünn bis zur Blütezeit Haithabus im 11. Jahrhundert.
Erst um 1200 wurde das Westenseegebiet stärker besiedelt. Die Eider spielte eine große
Rolle in Schiffahrt und Handel, Flamen fuhren eideraufwärts über den Flemhuder See und
den Westensee, Ritter errichteten Burgen im Westenseegebiet (LANGREHR 1988).
Der Wandel der Kulturlandschaft kann durch einen Vergleich der um 1790 entstandenen
"Topographisch Militärischen Karte des Herzogtums Holstein" (Vahrendorf'sche Karte; das
Kartenwerk ist hinsichtlich der Lage- und Flächentreue nur bedingt verwertbar, gibt hinsichtlich der Flächennutzung jedoch hinreichend genaue Aussagen) sowie der seit Ende des 19.
Jahrhunderts (erste Preußische Landesaufnahme) in unregelmäßigen Abständen überarbeiteten Topographischen Karten für die letzten beiden Jahrhunderte nachvollzogen werden.
Für alle Landschaftsräume ist in dieser Zeit ein Rückgang von naturnahen Bereichen wie
Moore, Heiden und Feuchtniederungen zu Gunsten einer Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen zu erkennen. Vor allem während der letzten Jahrzehnte haben sich viele
Ortschaften durch Bautätigkeit vergrößert. Besonders deutlich hat sich diese Entwicklung in
den zentralen Orten bzw. Unterzentren vollzogen, während manche kleine Dörfer weitgehend ihre traditionellen Strukturen erhalten haben.
Die schleswig-holsteinische Kulturlandschaft wird stark durch das Knicknetz geprägt, das
nach den Verkoppelungsgesetzen (um 1770) angelegt wurde. Bestehende Gebüsche, Kratts
und Waldelemente wurden häufig durch Knicks ersetzt, so daß eine Knicklandschaft mit
eigenem Charakter entstand. Die Knicks übernahmen auch weitgehend die ökologischen
Funktionen der beseitigten Biotope, wurden seitdem aber ihrerseits vielfach im Zuge von
Agrarreformen, Flurbereinigungen, Siedlungserweiterung und Strukturwandel ohne ökologischen Ersatz entfernt. Für das gesamte Gebiet ist ein starker Rückgang der Knicks vom
ersten Weltkrieg bis zu dessen Schutz durch das Landschaftspflegegesetz SH (1973) zu
verzeichnen. Im Landschaftsplan der Gemeinde Felde wird diese Abnahme auf 36 lfm je ha
beziffert (von 84 lfm /ha auf 48 lfm /ha). Die Landschaftspläne anderer Gemeinden weisen
ähnliche Werte auf (Beispiel: Schülp b. Nortorf Reduktion um 38 lfm /ha). In einigen Gemeinden, die traditionell und aktuell sehr stark durch die Landwirtschaft geprägt sind, ist das
Knicknetz sehr stark reduziert (Beispiel Gemeinde Krummwisch im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich: von 65 lfm / ha auf 21 lfm / reduziert).
Eine prägnante Veränderung trat im Norden des Gebietes mit dem Bau des Nord-OstseeKanals Ende des 19. Jahrhunderts ein. Neben dem eigentlichen Kanalbau wurde die Landschaft durch die Absenkung der Wasserstände, z.B. im Westensee verändert.
Stand: April 2010
- 28
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Eine weitere erhebliche Veränderung der Kulturlandschaft erfolgte durch die Flurbereinigungen und fortschreitende Technisierung in den 1950er bis 70er Jahren. Neben der oben beschriebenen Veränderung der Knickstrukturen wurden gleichermaßen viele Gewässer ausgebaut und Feuchtflächen entwässert.
Seit den 1980er Jahren fand vor dem Hintergrund einer landwirtschaftlichen Überproduktion
eine Veränderung der agrar- und umweltpolitischen Rahmenbedingungen statt, die sich
auch auf die Landschaftsentwicklung auswirkte. Landwirtschaftliche Grenzertragsflächen
wurden zunehmend aus der Produktion genommen oder extensiviert. Vor allem in den Niederungsflächen der Fließgewässer und am Rand von Mooren konnten seitdem ökologisch
hochwertige Lebensräume entwickelt werden.
3.7
Natur und Landschaft im Naturpark Westensee
3.7.1
Landschaftsbild
Die Landschaft im Naturpark kann in verschiedene Teilräume gegliedert werden.
Der zentrale Bereich im Norden des bestehenden Naturparks ist vom formenreichen Westensee und den benachbarten kleinen Seen gekennzeichnet. Nach Süden und Westen
schließt sich eine waldreiche, kuppige Moränenlanschaft an, die sich im vorgeschlagenen
Erweiterungsgebiet über Flintbek bis Kirchbarkau zieht. Die Moränenkuppen haben vielfach
Höhen um 80 m über NN, so dass von vielen Punkten ein weiter Einblick in diese abwechslungsreiche Landschaft ermöglicht wird. Besonders bekannt ist der Tüteberg südlich Westensee, von dem ein beeindruckendes Panorma über den Westensee besteht. Nach Norden
geht die Landschaft bis zum NOK in eine leicht kuppige bis flach-wellige Moränenlandschaft
über, die relativ arm an Wäldern und größeren Gewässern ist. In diesem Gebiet (zwischen
NOK im Norden und etwa der Landesstraße 255) befindet sich eine alte Gutslandschaft mit
stattlichen Herrenhäusern und großen Hofanlagen. Im Süden und Südwesten des Naturparks bis an die BAB 7 ist die Moränenlandschaft weniger kuppig. Hier liegen sich einige
mittelgroße Seen an denen sich einige Wochenendhausgebiete und Campingplätze befinden.
Die vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche im Süden und Westen gehen in eine flache
Geestlandschaft über. Die Landwirtschaftflächen sind vielfach kleinteiliger als in der Gutslandschaft um den Westensee. In diesem Bereich dominiert der Futterbau mit Grünland- und
Silomaisflächen. Der Anteil der Maisflächen in der Landschaft hat durch eine veränderte
Fütterung in der Milchwirtschaft und die starke Nachfrage immer neuer Biogasanlagen deutlich zugenommen.
Vor allem auf der Geest sind mit dem Dosenmoor, Wilden Moor und Großen Moor größere
Moorkomplexe vorhanden, die teilweise naturnah erhalten geblieben, teilweise durch eine
Bewirtschaftung stark verändert sind. In den meisten Mooren findet ein Renaturierung durch
extensive Nutzung / Pflege oder Nutzungsaufgabe ggf. in Kombination mit Vernässungs-
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Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
maßnahmen statt. Teilweise sind die Moore durch Aussichtstürme oder Plattformen sowie
Freizeitwege für die Naherholung erschlossen.
3.7.2
Ökosysteme, Flora und Fauna
Eine Herausragende Bedeutung im Naturpark haben die Natura-2000-Gebiete (FFH- und
Vogelschutzgebiete), die überwiegend gleichzeitig Natur- oder Landschaftsschutzgebiete
sind. Hierbei nimmt der Seenkomplex mit dem Westensee und der Eiderverlauf im Kern des
Naturparks eine besondere Stellung ein. Der Verlauf der Eider mit den angrenzenden Flächen reicht im Osten des Naturparks in die vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche hinein.
Der „Gebietssteckbrief“ charakterisiert das FFH-Gebiet (MLUR SH, 2010) folgendermaßen:
Der Talraum der Eider stellt einen vielfältigen und naturnahen Komplex unterschiedlicher
Lebensräume dar. Neben Übergangs- und Schwingrasenmooren, feuchten Hochstaudenfluren, den prioritären Lebensraumtypen der Kalktuffquellen bzw. kalkreichen Sümpfen mit
Schneide kommen naturnahe Buchenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder, Feuchtwälder und
prioritäre Auwälder, Feuchtgrünländer und kleine Pfeifengraswiesen vor. Die obere Eider
selbst ist in Abschnitten naturnah mit typischer flutender Unterwasservegetation ausgebildet.
In einem Abschnitt der Eider unterhalb des Schulensees sowie am Westensee lebt ein Bestand der Gemeinen Flussmuschel (Unio crassus).
Die vorwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzten Hangflächen des Eidertals sind kleinräumig gegliedert und weisen eine hohe Dichte an natürlichen und naturnahen Kleinstrukturen auf. Besonders hervorzuheben sind die bewaldeten bzw. am Waldrand gelegenen Quellbereiche. Die Quellen weisen die für den prioritären Lebensraumtyp der Kalktuffquellen
typischen Kalkverkrustungen und kennzeichnenden Moosarten wie Cratoneuron commutatum und Brachythecium rivulare sowie zahlreiche typische Gefäßpflanzen wie Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium), Sumpf-Segge (Carex acutiformis) und Waldsimse (Scirpus sylvaticus) auf. Im Grünland kommen weitere kalkreiche Quellen vor. Kalkreiche Niedermoore befinden sich am östlichen Talrand des Eidertales westlich von Meimersdorf.
Die von der Eider durchflossenen Seen sind zum Teil als nährstoffarme und kalkhaltige Gewässer, zum Teil als von Natur aus nährstoffreiche Gewässer ausgebildet. Der Westensee,
als der größte der in das Gebiet eingeschlossenen Seen, gehört zu den von Natur aus nährstoffreichen kalkreichen Seen. Die buchtenreiche Uferlinie, der hohe Anteil von Flachwasserbereichen und die Ablagerungen von Seekreide bilden die Grundlage für eine artenreiche
und seltene Pflanzen- und Tierwelt. Das Lebensraumangebot ergänzen die bis an die Ufer
des Westensees heranreichenden Binnensander, Niedermoore und die kalkreiche Moränenlandschaft. Neben einer typischen Wasserpflanzenvegetation treten ausgedehnte Verlandungs- und Grünlandgesellschaften auf. Es kommen sowohl Pfeifengraswiesen als auch
kalkreiche Niedermoore vor. Die Schneide (Cladium mariscus) als Charakterart des prioritären Lebensraumtyps der kalkreichen Sümpfe ist am Westensee nicht mehr zu finden, kommt
aber am Ahrensee vor.
Hervorzuheben unter den in den Seen lebenden Tierarten ist die Fischart Steinbeißer (Cobitis taenia). Aus der artenreichen Amphibien- und Reptilienwelt sind besonders Kammmolch,
Laubfrosch, Moorfrosch, Zauneidechse und Kreuzotter zu erwähnen. Im Gebiet ist außer-
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- 30
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Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
dem die Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) nachgewiesen. Teilbereiche des
Gebietes haben auch eine sehr hohe Bedeutung für Vogelarten der Gewässer, Röhrichte
und Wälder.
Das Lebensraumspektrum ergänzt der Ölbunker bei Jägerslust. Das unterirdische Gangsystem einer ehemaligen militärischen Betankungsanlage aus dem 2. Weltkrieg ist ein bedeutendes Überwinterungsquartier für viele Fledermausarten, insbesondere für die Bechsteinund die Teichfledermaus. Neben der Segeberger Höhle ist der Ölbunker Jägerslust das
wichtigste Überwinterungsquartier für Teichfledermäuse in Schleswig-Holstein.
Das Gesamtgebiet zeichnet sich durch eine hohe Vielfalt und das Vorkommen zahlreicher
gefährdeter Arten und Lebensgemeinschaften aus. Zu ihnen gehören insbesondere Fledermaus-, Amphibien-, Fisch-, Muschel- und Schneckenarten sowie die prioritären Lebensraumtypen der kalkreichen Sümpfe, der Kalktuffquellen und der Auwälder. Zusammen mit
den weiteren im Gebiet vertretenen Arten und Lebensräumen bestimmen sie die besondere
Schutzwürdigkeit des Gebietes.
Das übergreifende Schutzziel ist es, den Talraum der Eider mit seinem vielfältigen und artenreichen Komplex unterschiedlicher Lebensräume sowie die angrenzenden Seen mit den
einzigartigen Verlandungsgesellschaften zu erhalten. Hierzu ist die Erhaltung nährstoffarmer
Bedingungen und eines natürlichen Bodenwasserhaushaltes besonders wichtig. Des Weiteren sollen die Sommerlebensräume und Überwinterungsquartiere für Teich- und
Bechsteinfledermäuse erhalten werden.
Für die Flussmuschel soll ein günstiger Erhaltungszustand im Einklang mit den Anforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur sowie den regionalen und örtlichen Besonderheiten wiederhergestellt werden.
Der Ahrensee und nordöstliche Westensee sind zusätzlich EU-Vogelschutzgebiet, für das
folgende Aussagen getroffen werden: Das Gebiet ist Lebensraum für Nahrung suchende,
rastende und ggf. überwinternde Vogelarten wie Haubentaucher und Singschwan.
Unter den Brutvögeln der Uferrandzone sind insbesondere Rohrdommel und Rohrweihe als
Röhricht bewohnende Arten zu nennen. Der Eisvogel findet geeignete Lebensräume im Bereich kleiner Abbruchkanten oder Wurzelteller umgestürzter Bäume. In den umliegenden
naturnahen Laubwäldern kommen Schwarzspecht und Seeadler als Brutvögel vor.
Das Seengebiet ist somit nicht nur als Rast- und Nahrungsraum, sondern auch als Brutplatz
für Vogelarten von Bedeutung und soll in dieser Funktion erhalten werden.
Die große ökologische Vielfalt wird auch durch den Gebietssteckbrief des kleineren FFHGebietes „Quellen am Großen Schierensee“ deutlich:
Das FFH-Gebiet mit einer Größe von 23 ha liegt etwa 12 km südwestlich von Kiel im Quellgebiet des Schierenseebaches.
Es umfasst einen vielfältigen, von Quellen geprägten Biotopkomplex am Hangfuß des Großen Schierensees. Neben Eschenmischwäldern, Pappel-Birkenbruchwäldern, seggenreichen Nasswiesen und einigen natürlichen Bachläufen ist insbesondere das Vorkommen von
Kalktuffquellen als prioritärer Lebensraumtyp hervorzuheben.
Im Gebiet treten zahlreiche Quellen unterschiedlichster Prägung mit typischen Kalkverkrustungen und charakteristischen Moosarten wie Cratoneuron commutatum, Cratoreuron filicinum, Brachythecium rivulare, Fissidens adianthoides und Aneura pinguis auf. Unter den
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Gefäßpflanzen sind Milzkraut (Chrysosplenium spec), Rispen-Segge (Carex paniculata),
Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Waldsimse (Scirpus sylvaticus) und größere Bestände
des Riesen-Schachtelhalms (Equisetum telmateia) als typische Vertreter zu nennen.
Das Quellgebiet stellt einen landesweit einzigartigen Biotopkomplex mit unterschiedlichen
Quelltypen und lebensraumtypischem Arteninventar dar und ist aus diesem Grund besonders schutzwürdig.
Das übergreifende Schutzziel ist dementsprechend die Erhaltung des vielfältigen Biotopkomplexes aus unterschiedlichen Quelltypen mit begleitenden Gehölzbeständen, Feuchtweiden und natürlichen Bachläufen. Hierzu ist ein natürlicher Wasserhaushalt besonders
wichtig.
Auch im Westen bzw. Südwesten befinden sich See- und Fließgewässerkomplexe. Diese
sind überwiegend durch die Wehrau bzw. deren Zuflüsse verbunden. Ein wichtiges FFHGebiet in diesem Bereich ist der Vollstedter See, der im FFH-Gebietssteckbrief folgendermaßen charakterisiert ist:
Der Vollstedter See liegt in einer flachen Geländesenke und gehört zu den nährstoffarmen,
moorigen Seen. Er wird von einer breiten, moorigen Sumpfzone umschlossen. Neben Röhrichten kommen hier kleinflächig Moorwälder als prioritärer Lebensraumtyp vor. Die Vegetation breitet sich stark aus, so dass die Seefläche kontinuierlich verkleinert wird. Stellenweise
tritt kalkhaltiges Quellwasser auf und führt dort zur Ausbildung von Schwingrasenmooren,
kalkreichen Niedermooren und Pfeifengraswiesen. In der Großseggen- und Schilfzone am
Südost- und Ostufer des Vollstedter Sees kommen größere Bestände der Bauchigen Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) vor. Diese für kalkreiche Sümpfe charakteristische
Schneckenart ist ebenso wie ihr spezieller Lebensraum europaweit bedroht. Das Gesamtgebiet ist als überdurchschnittlich artenreicher und repräsentativer Komplex unterschiedlicher
naturraumtypischer Lebensräume in Verbindung mit dem landesweit bedeutenden Vorkommen der Bauchigen Windelschnecke besonders schutzwürdig. Übergreifendes Schutzziel ist
die Erhaltung eines nährstoffarmen Sees mit seinen anschließenden typischen Ufer- und
Verlandungszonen. Insbesondere sollen der Bestand, die Lebensräume und Lebensbedingungen der Bauchigen Windelschnecke erhalten werden. Die Erhaltung eines naturnahen
Bodenwasserhaushalts sowie der nährstoffarmen Bedingungen sind besonders wichtig.
Die Wehrau bzw. Mühlenau im Westen des Naturparks ist neben der Eider im Norden und
Osten das zweite ökologisch sehr wichtige Fließgewässer. Sie ist mit den angrenzenden
Bereichen ebenfalls als FFH-Gebiet ausgewiesen und folgendermaßen dargestellt:
Die Mühlenau, die unterhalb der Ortschaft Bokelholm als „Wehrau“ bezeichnet wird, weist in
langen Abschnitten naturnahe Gewässerstrecken mit typischer flutender Unterwasservegetation auf. Sie ist dort kaum vertieft und verläuft in weiten Flussschleifen. Besonders oberhalb von Bokelholm ist der Talraum der Mühlenau im Gelände deutlich erkennbar. Die Niederung ist weitgehend von Grünland geprägt und weist stellenweise kleine Restvorkommen
der Übergangs- und Schwingrasenmoore auf. Besonders in den oberen Flussabschnitten ist
die typische flutende Unterwasservegetation noch ausgeprägt. Flussbegleitende Röhrichte
oder feuchte Hochstaudenfluren sind in Bereichen entwickelt, in denen Randstreifen ungenutzt bleiben. Unter den vorkommenden Tierarten sind die Fischart Steinbeißer (Cobitis tae-
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nia) und das Bachneunauge (Lampetra planeri) besonders hervorzuheben. Am Wardersee
ist eine magere Pfeifengraswiese in das Gebiet einbezogen. Sie ist geprägt von Pflanzenarten nährstoffarmer und wenig genutzter Standorte, wie Borstgras (Nardus stricta), Pfeifengras (Molinia caerulea), Zittergras (Briza media) und verschiedene Binsen und Sauergräser.
Die Mühlenau bzw. die Wehrau gehört zu einem der wenigen größeren naturnah erhaltenen
Fließgewässersysteme der Vorgeest im Übergangsbereich zum Hügelland. Sie ist in Verbindung mit den Fischvorkommen und den strukturreichen Niederungen besonders schutzwürdig.
Größere Moorkomplexe kommen im Naturraum Hügelland natürlicherweise nur vereinzelt
vor. Innerhalb des Naturparks besteht das Große Moor zwischen Dätgen und Schönbek.
Dieses Moor wurde bis vor wenigen Jahren abgetorft, so dass hier zur Zeit nur wenige naturnahe Moorbereiche existieren. Innerhalb des vorgeschlagenen Erweiterungsbereiches
befindet sich im Süden das landesweit bedeutsame Dosenmoor. Es ist vergleichsweise gut
erhalten und steht bereits seit 1981 unter Naturschutz. Gleichzeitig ist das Dosenmoor als
FFH-Gebiet benannt und wird im Gebietssteckbrief wie folgt beschrieben:
Das Dosenmoor ist ein sehr gut erhaltenes 546 ha großes Hochmoor. Es zeigt noch die ursprüngliche, uhrglasförmig aufgewölbte äußere Form. Neben größeren Regenerationskomplexen kommen Pfeifengrasbestände und Moorwälder vor. Vor allem der Norden ist in seiner
kleinflächigen Struktur weitgehend erhalten geblieben. In vielen ehemaligen Handtorfstichen
haben sich Torfmoos-Schwingrasen entwickelt. Am Rand des Hochmoors grenzen Niedermoorbereiche an. Diese Randbereiche sind zum Teil stärker beeinträchtigt. In den aktuellen
Renaturierungskonzepten sind daher die umliegenden Niedermoorflächen mit einbezogen.
Der Gesamtkomplex ist Lebensraum von Moorfrosch, Kreuzotter, Kranich und insbesondere
der Libellenart Große Moosjungfer (Leucorrhina pectoralis). Das Dosenmoor ist als das am
besten erhaltene atlantische Hochmoor am Rand der schleswig-holsteinischen Jungmoräne
besonders schutzwürdig. Das übergreifende Schutzziel ist dem entsprechend die Erhaltung
des charakteristisch ausgebildeten Hochmoores mit seinen größeren Regenerationskomplexen und den das Moor umgebenden Randsümpfen auf Niedermoorstandorten.
Ein größeres FFH-Gebiet ist weiterhin der Waldkomplex zwischen Blumenthal und Dätgen.
Als typisch ausgeprägter Buchenwaldkomplex stellt er ein typisches Ökosystem des Naturparks dar, das im Gebietssteckbrief folgendermaßen gekennzeichnet ist:
Der Staatsforst ist ein für die leicht hügelige Grundmoräne des ostholsteinischen Hügellandes charakteristischer Waldmeister-Buchenwald. Als Baumarten dominieren Buchen und
Eichen. In der gut entwickelten Krautschicht treten typische Arten des WaldmeisterBuchenwaldes wie Perlgras (Melica uniflora), Waldmeister (Galium odoratum) und Buschwindröschen (Anemone nemorosa) auf. In Senken sind einige Waldtümpel und Bruchwälder
ausgebildet. Sie sind Lebensraum des Moorfrosches sowie des Kammmolches. Außerdem
wurde der Bergmolch nachgewiesen.
Das Gebiet gehört zu den typischen größeren Waldmeister-Buchenwäldern des ostholsteinischen Hügellandes und ist daher besonders schutzwürdig.
Übergreifendes Schutzziel ist die Erhaltung des für das ostholsteinische Hügelland typischen
ausgedehnten Waldgebietes und die Sicherung eines naturnahen Bodenwasserhaushaltes.
Stand: April 2010
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Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Der größte Flächen-Anteil des Naturparks wird landwirtschaftlich genutzt und weißt dementsprechend die Lebensräume der Agrarlandschaften auf. Hier liegt in der Regel kein Schutzstatus gemäß FFH- oder EU-Vogelschutz-Richtlinie vor. Die landwirtschaftlichen Flächen
werden überwiegend intensiv bewirtschaftet und haben darum eine geringe ökologische Bedeutung. Die Acker- und Grünlandbereiche sind durch ein unterschiedlich dichtes Netz von
Knicks und Feldhecken gegliedert. Ökologisch betrachtet, stellen Knicks einen typischen
Übergangsstandort dar und bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, sowohl des Waldes
als auch des Freilandes, Lebensraum. Auch die Kleingewässer in der Agrarlandschaft, die
häufig als Mergelgruben oder Tränkekuhlen angelegt wurden, haben als Lebensraum für
Tiere und Pflanzen eine hohe ökologische Funktion. Hier sind an verschiedenen Stellen im
Naturpark Laubfrosch und Kammmolch nachgewiesen. Andere Amphibienarten wie Teichmolch, Grasfrosch, Teichfrosch und Erdkröte kommen verbreitet in bzw. an den Gewässern
vor.
In der unterschiedlich ausgeprägten Agrarlandschaft leben die für diesen Lebensraum typischen Tierarten. Reh- und Damwild sind allgemein verbreitet. Das gleiche gilt für Rotfuchs,
Steinmarder, Iltis, Hermelin, Mauswiesel und Dachs (LANU 93: Atlas der Säugetiere SH).
Die vielfältige Avifauna sei hei nur beispielhaft mit einigen Vertretern der jeweiligen Vogelgemeinschaften beschrieben. In der Knicklandschaft kommen die typischen Heckenarten
wie z. B. Dorn-, Klapper- und Gartengrasmücken, Goldammern und Gelbspötter verbreitet
vor. Als Brutvögel der offenen Agrarlandschaft kommen auf den Landwirtschaftsflächen inzwischen selten gewordene Arten wie Rebhuhn und Feldlerche vor.
Das Kerngebiet des Naturparks ist für schleswig-holsteinische Verhältnisse waldreich, die
Rand- und vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche eher waldarm (siehe „Forstwirtschaft“).
Es überwiegen verschiedene Ausprägungen der Buchenwälder, die stellenweise mit Fichtenpflanzungen oder Feuchtwäldern wechseln. In den Waldbereichen des Gebietes nisten
einige seltene Vogelarten wie Seeadler (3 Paare im NP, 1 Paar im vorgeschlagenen Erweiterungsgebiet; MLUR 2009) oder Uhu (6 Paare im Naturpark-Kerngebiet). Weiter kommen in
den Wäldern typische Arten wie Waldkauz, Buntspecht, Tannenmeise, Goldhähnchen und
Eichelhäher vor. Die Nadelwälder dienen typischerweise Habicht und Sperber als Bruthabitat.
3.7.3
Schutzgebiete
Die ökologisch hochwertigen Flächen sind überwiegend nach dem Bundes- und Landesnaturschutzgesetz geschützt. Einen Schwerpunkt stellen alle Gewässer und Feuchtbereiche
mit den angrenzenden Flächen dar. Eine Übersicht der Schutzgebiete und der größeren
gesetzlich geschützten Biotope ist in der Karte „Schutzgebiete und Biotopverbund“ im Anhang dargestellt. In der nachfolgenden Tabelle sind die Schutzgebiete namentlich aufgeführt; in einer Tabelle im Anhang sind weitere Informationen über die Einzelgebiete zusammengefasst.
Stand: April 2010
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Tabelle: Übersicht der Schutzgebiete im Naturpark Westensee und angrenzenden Gebieten;
weitere Informationen über die Schutzgebiete in der ausführlichen Tabelle im Anhang
Naturschutzgebiete
FFH-Gebiete
Landschaftsschutzgebiete
(siehe auch www.natura2000-sh.de)
Ahrensee und nordöstlicher
Westensee
Gebiet der oberen Eider inkl. Seen
Landschaft der oberen Eider
Methhorstteich und Rümlandteich
Wehrau und Mühlenau
Landzunge Flemhuder See Ringkanal
Bokelholmer Fischteiche
Quellen am großen Schierensee
Alter Eiderkanal beim Gut Klievensiek
Wennebeker Moor und Wennebek niederung
Wald nordöstlich Boksee
Kirchenmoor
Überschwemmungs-Wiesen Jägerlust Vollstedter See
(Erweiterung)
Wildes Moor
Schulensee und Umgebung
(Erweiterung)
Dünen bei Kattbek
Einfelder See
Lütjensee und Hochfelder See
südöstlich Gut Bothlamp
(Erweiterung)
Staatsforst bei Langwedel- Sören
Tal der drögen Eider und Eidertal
Dosenmoor (Erweiterung)
Niedermoor bei Manhagen
Erweiterte Umgebung Bisseer Gehege
Westufer des Einfelder Sees
(vorgeschl. Erweiterung)
Wennebeker Moor und Langwedel
Westenseelandschaft
Wald am Bordesholmer See
Bothkamper See, Tal der dröge Eider und
Umgebung
Drachensee, Russee und Umgebung
Zwischen Eidertal und Klosterforst Preetz
Stadtrand Neumünster
Das NSG „Ahrensee und nordöstlicher Westensee“ ist das einzige EU-Vogelschutzgebiet in der Region.
3.7.4
Naturschutzprojekte
Die aktive Umsetzung von Naturschutzprojekten wird an /in Gewässern seit einiger Zeit verstärkt durch die betreuenden Wasser- und Bodenverbände, Landschaftspflegeverbände
usw. durchgeführt (siehe auch „Wasserwirtschaft“). Insbesondere durch die Umsetzung der
Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) werden erhebliche finanzielle Mittel für Maßnahmen im Verlauf von Fließgewässern eingesetzt. In vielen Fällen findet eine koordinierte Zusammenarbeit mit der Stiftung Naturschutz SH statt, die Naturschutzvorhaben vor allem in Natura-2000
Gebieten der Region umsetzt. Häufig ist die Stiftung Naturschutz inzwischen einziger oder
größter Flächeneigentümer in den Niederungsgebieten der Fließgewässer oder Moorgebieten. Beispielhaft sind hier Vorhaben im Verlauf der Oberen Eider, Ohlendieksau, Dosenmoor
und Hasenmoor zu nennen. Weitere Informationen hierzu auch unter www.sn-sh.de. Diese
Naturschutzvorhaben finden ggf. in Zusammenarbeit mit weiteren Einrichtungen wie dem
Tierpark Arche Warder beim Trockenrasenmanagement durch Beweidung statt.
Stand: April 2010
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
3.7.5
Untersuchungen und Forschung
Im Naturpark Westensee und den angrenzenden vorgeschlagenen Erweiterungsbereichen
werden durch verschiedene Institutionen (u.a. Universität Kiel, Landesämter, Ministerien,
Kreisverwaltung und Stiftungen) Untersuchungen zur Ökologie und Umweltentwicklung
durchgeführt bzw. beauftragt. Räumliche Schwerpunkte der zum Teil sehr speziellen Untersuchungen sind der Westensee- / Ahrenseekomplex mit seiner Umgebung sowie das Gebiet
der Oberen Eider. Das sehr umfassende Material kann im Rahmen dieser Bestandsbeschreibung kaum berücksichtigt werden. Ein Überblick von Arbeiten, die am Ökologiezentrum der CAU Kiel erstellt wurden, ist im Anhang aufgeführt.
3.8
Naherholung und Tourismus
Der Naturpark Westensee ist aufgrund seiner Lage im Städtedreieck Kiel – Rendsburg –
Neumünster und durch seine Naturausstattung ein bevorzugtes Ausflugs- und Erholungsgebiet nach Feierabend und am Wochenende für seine Bewohner und die Bewohner der umliegenden Städte. Aber auch der ländliche und naturbezogene Tourismus hat eine nicht zu
unterschätzende Bedeutung im Naturpark. Die derzeitige Ist-Situation wird in den nachfolgenden Kapiteln dargestellt.
3.8.1
Touristische Nachfrage
Beherbergungskapazität und Übernachtungen
Die Abschätzung der touristischen Nachfrage anhand der Ankünfte und Übernachtungen ist
aufgrund der sehr unbefriedigenden Datenlage schwierig. Das STATISTIKAMT NORD weist für
2008 nur in 9 der 28 Naturparkgemeinden zusammen 13 Beherbergungsbetriebe mit 9 und
mehr Betten und fünf Campingplätze auf. Nur für eine Gemeinde sind Daten zu Ankünften
und Übernachtungszahlen verfügbar. Die meisten Daten werden aus datenschutzrechtlichen
Gründen unterdrückt. Nicht berücksichtigt werden dabei die Privatvermieter, so dass die
amtliche Statistik ohnehin nur einen Teil des Angebotes und der Nachfrage wiedergibt.
Für den Bereich der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein wurden 2009 / 2010 Daten im
Rahmen der Bearbeitung zu Perspektiven für LTO im Binnenland SHs vom N.I.T. durch
Gemeinde-/Ämterabfragen zusammengestellt und standen für die Abschätzung der Beherbergungskapazität im Naturparkgebiet zur Verfügung.
Stand: April 2010
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Beherbergungskapazität und Übernachtungszahlen im Naturpark Westensee
(Quelle:N.I.T. 2009/2010 sowie eigene Schätzungen auf Grundlage der Berechnungen des N.I.T. 2009/2010 für das SHBinnenland)
Jetziges
Naturparkgebiet
Erweiterungsvorschlag*
Gesamt
Betten in gewerbl. und nichtgewerbl.
Beherbergungsbetrieben
983
332
1.315
Touristik-Camping-Stellpätze
142
0
142
Dauer-Camping-Stellplätze
550
0
550
1.675
332
2.007
Übernachtung in gewerbl. u. nichtgewerbl. Beherbergungsbetrieben
110.000
37.000
147.000
Übernachtung Camping-Touristik
26.000
0
26.000
Übernachtung Dauer-Camping
106.700
0
106.700
Summe
242.700
37.000
279.700
Summe
Gästestruktur
Für den Naturpark Westensee liegen keine detaillierten Angaben zur Gästestruktur vor. Daher werden die Daten für das Reisegebiet „Übriges Schleswig-Holstein – Binnenland“ herangezogen.
Im Reisegebiet Binnenland dominieren Gäste aus Deutschland sowohl bei den Betrieben mit
mehr als 9 Betten (87,8% der Ankünfte und 90,5% der Übernachtungen) als auch bei den
Campingplätzen (74,2% der Ankünfte und 76,2% der Übernachtungen). Gäste aus Übersee
spielen eine sehr untergeordnete Rolle, die übrigen Gäste kommen fast überwiegend aus
Europa, dabei vor allem aus Dänemark, Schweden und den Niederlanden.
Die Quellgebiete von Gästen aus Deutschland sind zunächst einmal die SchleswigHolsteiner selber (43,5%), aus Hamburg (23,7%), Nordrhein-Westfalen (8,4%) und Niedersachsen (7,1%) (SPARKASSEN- UND GIROVERBAND SH 2009)
Von den landesweit besonders intensiv anzusprechenden Zielgruppen „Familien“, „Best Ager“ und „Anspruchsvolle Genießer“ kommen nach Aussage der Tourismusgemeinschaft
Mittelholstein für das Naturparkgebiet lediglich die ersten beiden Gruppen in Frage. Für die
letzte Gruppe fehlen sowohl Beherbergungsbetriebe als auch entsprechende Angebote.
Gästeverhalten
Die Binnenland-Gäste sind generell ausflugsfreudig (66% Ausflugsintensität) und unternehmen am Urlaubsort mehr als Gäste der Nord- und Ostseeküste. Als Ausflugsziele stehen
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Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Innenstädte, landschaftliche Attraktionen, Schiffahrt, Naturpark-/ Nationalparkzentren, kulturelle Sehenswürdigkeiten und Museen im Vordergrund (N.I.T. 2009/2010).
Als Themen werden im Bereich Mittelholstein Natur, Radfahren / Radwandern, Reiten, Kultur, Kanu / Paddeln sowie Wohnmobiltourismus gesehen.
Tagestourismus
Daten zur Bedeutung des Tagestourismus im Naturpark Westensee liegen nicht direkt vor.
Aber entsprechend der Herleitung der Tagesausflugsvolumina vom N.I.T. (2009/2010) mit
2,4 Wohnortausflügen / Übernachtung (ohne Dauercamping) und 5,6 empfangene Tagesgeschäftsreisen / Einwohner erhält man folgende Volumina:
Tagestourismus im Naturpark Westensee (Quelle: eigene Berechnungen analog N.I.T 2009/2010))
Naturparkgebiet
Erweiterungsvorschlag
Summe
Volumen Wohnortausflüge
326.400*
88.800*
415.200
Volumen Tagesreisen
181.540
167.690
349.230
Summe
507.940
256.490
764.430
* Bei der Berechnung wurde nicht berücksichtigt, dass der Tierpark Warder (im Naturpark) 2007 rund 56.000 Besucher und das
Freilichtmuseum Molfsee (im Erweiterungsvorschlag) rund 140.000 Besucher im Mittel der Jahre aufweisen.
Untergliedert nach den drei Hauptreisegebieten Schleswig-Holstein profitiert das Binnenland
einschließlich der holsteinischen Schweiz mit 51,2 Mio. Tagesgästen (44,6% aller Tagesgäste) am meisten vom Tagestourismus in Schleswig-Holstein. Der größte Quellmarkt sind die
Schleswig-Holsteiner mit 58% selber, gefolgt von Hamburg (18%) und Niedersachsen(8%).
Das Hauptmotiv sind Verwandten-/ Bekanntenbesuche (31%). An zweiter Stelle steht die
Ausübung einer bestimmten Aktivität und an dritter Stelle sogenannte „Spazierfahrten“ ohne
spezielles Ziel SPARKASSEN- UND GIROVERBAND SH 2008.
Übertragen auf den Naturpark Westensee bedeutet dieses, dass die meisten Tagesausflügler aus der Region selber und aus den benachbarten Städten Kiel, Neumünster und Rendsburg kommen. Große Bedeutung hat für den Naturpark die Möglichkeiten, hier bestimmte
Aktivitäten auszuüben, die man am Heimatort nicht in dem gewünschten Maße ausüben
kann wie z.B. Radfahren, Wandern und Spazierengehen, Baden, Paddeln und Reiten.
Daneben binden aber auch größere Besucherzahlen die beiden Highlights Tierpark Arche
Warder (2009 58.000 Besucher) und das Freilichtmuseum Molfsee (im Mittel der Jahre
140.000 Besucher).
Wirtschaftlich ist der Tagestourismus von großer Bedeutung. Gerade Gastronomie, Museen
und Freizeiteinrichtungen profitieren von den Tagesgästen. Im Binnenland von SchleswigHolstein geben Tagesgäste 14,60 € aus. Höhere Ausgaben verzeichnen die Nordsee und
die Ostsee.
Stand: April 2010
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Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
3.8.2
Touristisches Angebot
Beherbergungsangebot
Das Beherbergungsangebot im Naturpark Westensee ist überwiegend durch Privatanbieter
geprägt. Die amtliche Statistik führt für das jetzige Naturparkgebiet 13 Betriebe mit 9 oder
mehr Betten sowie fünf Campingplätze. Das vorgeschlagene Naturpark-Erweiterungsgebiet
hat weitere 13 Betriebe mit 9 und mehr Betten (STATISTIKAMT NORD 2008).
Um das Beherbergungsangebot genauer abschätzen zu können, wurde das Gastgeberverzeichnis der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein 2009 ausgewertet.
Auswertung der Beherbergungsangebote aus ...
Gastgeberverzeichnis Mittelholstein 2009, DEHOGA, AG Urlaub auf dem Bauernhof,
Gebiet
Anz.
Anz.
Anz.
Privat- Camping- Anz. Jugendherberge,
Hotels,
Ferienwhg., - Bauernhöfe, zimmer plätze
Freizeitstätten
Gasthöfe,
häuser,
Ponyhöfe,
, SchullandPensionen Appartements Heuherbergen
heime
Naturpark
Westensee
4
22
4
1
3
4
NP-Erweiterungsvorschlag
7
21
6
4
0
0
Summe
11
43
10
5
3
4
Daran wird deutlich, dass das Angebot sehr kleinteilig ist und die Privatanbieter mit Ferienwohnungen und –häusern eine große Rolle spielen. Insgesamt sind im Gastgeberverzeichnis Mittelholstein für das Naturparkgebiet 34 Anbieter und für das Erweiterungsgebiet 33
Anbieter enthalten. Bei der Arbeitsgemeinschaft „Urlaub auf dem Bauernhof“ sind noch zwei
weitere Leistungsträger aus dem Erweiterungsgebiet verzeichnet. Drei Hotels aus dem Erweiterungsgebiet sind zusätzlich beim DEHOGA aufgeführt. Damit kommt man auf insgesamt 71 Anbieter von Beherbergungsmöglichkeiten.
Nach den Qualitätskriterien des Deutschen Tourismus Verbandes (DTV) sind 18 Vermieter
im Naturpark und 14 im Erweiterungsvorschlag klassifiziert. Es überwiegt dabei das Angebot
im 3*** Bereich. Die vier im Gastgeberverzeichnis von Mittelholstein benannten Hotels haben
keine Klassifizierung. Hingegen sind drei Hotelbetriebe aus dem Erweiterungsgebiet mit 2**
klassifiziert.
Auf den Radwandertourismus zugeschnittene Beherbergungsmöglichkeiten bieten die Bett &
Bike-Betriebe. Davon gibt es jeweils einen im Naturpark und einen im Erweiterungsgebiet.
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Gastronomisches Angebot
Im Naturparkgebiet befinden sich derzeit 20 Gaststätten und acht (Hof-)-Cafés (Auswertung
der GELBEN SEITEN 2009, DEHOGA Jan. 2010, LANDWIRTSCHAFTSKAMMER SH 2008/2009,
MITTELHOLSTEIN 2009). Weitere 42 Gaststätten und vier Hofcafés liegen im Erweiterungsgebiet. Somit weist das Gesamtgebiet 62 Gaststätten und 12 (Hof-)-Cafés auf.
Der Varta-Führer, ein unabhängiger Gastronomie- und Hotelführer führt lediglich drei Betriebe, die alle im Erweiterungsgebiet liegen.
Zum Verein „Feinheimisch – Genuss aus Schleswig-Holstein e.V.“ – ein Verein zur Förderung der regionalen Esskultur - gehören ein Produzent und zwei Restaurant-Betriebe.
Im Veranstaltungsprogramm von Stifterland – Genießerland lagen 2009 zwei Veranstaltungsorte im Naturparkgebiet.
Ein Restaurant hat sich der Marketinginitiative „schleswig-Holstein- is(s)t lecker!“ angeschlossen (www.sh-genusswelten.de).
Insgesamt sind fünf Betriebe im gesamten Gebiet als gehoben anzusehen. Diese liegen
ausschließlich im Erweiterungsgebiet.
3.8.3
Organisation des Tourismus
Der Tourismus in Schleswig-Holstein ist in drei Ebenen organisiert. Auf Landesebene ist die
Tourismus-Agentur Schleswig Holstein GmbH (TASH) für das landesweite touristische Marketing Schleswig-Holsteins zuständig und koordiniert die zielgruppengerechte Aufbereitung
und Vermarktung touristischer Angebote. Die tourismuspolitische Vertretung der Kreise und
Gemeinden übernimmt der Tourismusverband Schleswig-Holstein e.V. (TVSH).
Auf regionaler Ebene ist die Schleswig-Holstein Binnenland Tourismus e.V. die zuständige
touristische Marketingorganisation (TMO). Hier werden auch die Leistungsträger aus dem
Bereich des Naturparks Westensee vertreten.
Auf lokaler Ebene sind die Strukturen noch nicht so klar organisiert. Es bestehen zur Zeit
Bestrebungen die lokalen touristischen Strukturen in sogenannten Lokalen Tourismus Organisationen zu optimieren. Diese Strukturen befinden sich noch in der Modell- und Entwicklungsphase. Für das Schleswig-Holsteinische Binnenland wurde 2009 / 2010 ein Konzept
zur Entwicklung von Perspektiven für Lokale Tourismusorganisationen (LTO) im Binnenland
Schleswig-Holsteins erarbeitet (N.I.T. 2009/2010). Eine Entscheidung über den Gebietszuschnitt einer tragfähigen LTO ist noch nicht gefallen.
Unterhalb der Ebene der TMO „Schleswig-Holstein Binnenland e.V.“ arbeitet die Tourismusgemeinschaft Mittelholstein e.V. (TGM). Mitglieder sind die Ämter Bordesholm, Molfsee, Hohenwestedt-Land, Aukrug, Nortorfer Land, die Gemeinden Schönhorst und Westensee und
Hohenwestedt. Im Beirat der TGM sitzen der „Tourismusverein Bordesholmer Land e.V.“,
„Tourismusbüro Naturpark Aukrug“ und „Tourismus Nortorfer Land, Naturpark Westensee
e.V.“. Touristinformationen der Tourismusvereine befinden sich in Nortorf, Bordesholm und
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Aukrug. Die TGM arbeitet mit der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Nord-Ostsee-Kanal
zusammen. Es gibt Überlegungen zusammen eine LTO zu gründen.
Der Gebietszuschnitte der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein und des Naturparks Westensee sind nicht deckungsgleich. Im Westen geht das Gebiet der TGM deutlich weiter und
umfasst auch große Teile des Naturparks Aukrug. Einige Gemeinden im Nordosten (Teile
der Ämter Achterwehr und Eiderkanal) und Osten (Amt Flintbek, Gemeinden Bothkamp,
Klein Barkau, Kirchbarkau und Warnau) sind nicht Mitglied.
3.8.4
Landschaftsbezogene Erholung
Im Naturpark Westensee trifft man fast alle Formen der landschaftsbezogenen Erholung.
Schwerpunkte sind Rad fahren, Wandern und verwandte Sportarten wie Nordic Walking
weiterhin Reiten, Wassersport wie Kanu fahren und Segeln.
3.8.4.1
Rad fahren
Das vorhandene Radroutennetz ist sehr umfangreich. Verschiedene Kartenverlage bilden
unterschiedliche Routenvorschläge ab. Dadurch ergibt es sich, dass fast alle geeigneten
Straßen und Wege als Radrouten dargestellt sind.
Als Radfernwege verlaufen am westlichen Rand des Naturpark-Erweiterungsvorschlages der
Ochsenweg (www.ochsenweg.de) und am nördlichen Rand die Nord-Ostsee-KanalRadroute (www.nok-sh.de) sowie die Deutsche Fährstraße (www.deutsche-faehrstrasse.de).
Die eigentliche Erschließung des Naturparkgebiets erfolgt über 2009 abgestimmten Kreisradrouten, wodurch ein Gesamtnetz für den Freizeitverkehr im Kreis Rendsburg-Eckernförde
ausgewiesen und einheitlich beschildert wird. Auf dieser Basis erarbeitet eine Arbeitsgruppe
Radtourismus auf Kreisebene thematische Routen aus. Für das Naturpark- und Erweiterungsgebiet liegen dazu vier Vorschläge vor.
Um den Bedarf an Rundradrouten zu befriedigen wurden durch den Tourismusverein Nortorfer Land und Naturpark Westensee e.V. acht regionale Radwanderrouten entwickelt. Von
diesen Routen liegen drei überwiegend im Naturparkgebiet (Rundrouten Nr. 2, 3, 4). Fünf
Routen liegen teilweise im Naturparkgebiet (Rundroute 1, 5, 6, 7, 8). Bei einer Erweiterung
des Naturparks würden aber auch diese fast vollständig im Naturpark liegen. Diese Touren
sind auf der Rad- und Wanderkarte – Naturpark Aukrug, Naturpark Westensee, Bordesholmer Land vom public press Verlag dargestellt. Der Tourismusverein Nortorfer Land und Naturpark Westensee verleiht GPS-Geräte mit den ausgearbeiteten Touren.
In einem Kooperationsprojekt entstand der ca. 300 km lange Radfernweg Fyn – Holstein,
der die Urlauber durch die Landschaft in Fünen, durch drei Naturparke und entlang der Ostseeküste führt. Weiterhin wurden für den Raum Mittelholstein ein Radverkehrsnetz entwickelt. Teile dieses Netzes liegen im Naturpark- und im Erweiterungsgebiet. Sie sind überwiegend deckungsgleich mit dem Kreisradwegenetz. Dargestellt sind sie auf der Karte Mittelholstein & Fünen herausgegeben von Tourismus Mittelholstein e.V..
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Weiterhin sind sowohl in der Karte von public press als auch in der Freizeit- und Wanderkarte vom Landesvermessungsamt SH zahlreiche weitere regionale Radwege eingetragen.
Führt man diese Vorschläge alle zusammen, ist ein großer Teil des nicht klassifizierten
Straßen- und Wegenetzes als Radweg gekennzeichnet.
Als speziell auf Radtouristen ausgerichtetes Beherbergungsangebot gibt es zwei Bett & Bike-Betriebe im Naturpark- und Erweiterungsgebiet. Fahrradverleih gibt es beim Falkenhof in
Brux (mit Hohl- und Bringservice) und bei der RAPS in Rendsburg (mit Hohl- und Bringservice).
Informationen für Radwanderer gibt es auf der Internetseite des Tourismusvereins Nortorfer
Land und Naturpark Westensee (www.tourismus-naturpark-westensee.de). Dort können
Radwanderkarten verschiedener Verlage bestellt werden. Außerdem werden dort geführte
Touren und Sternfahrten mit fester Unterkunft angeboten.
In Schönhorst befindet sich der Radreiseanbieter velonobilis, der Radreisen für den anspruchsvollen Gast ab 55 anbietet. Die Radreiseangebote liegen überwiegend in SchleswigHolstein und Mecklenburg-Vorpommern (www.velonobilis.de).
Folgende Karten zum Thema Radwandern decken das Naturparkgebiet ganz oder überwiegend ab:
• Rad- und Wanderkarte – Naturpark Aukrug, Naturpark Westensee, Bordesholmer Land
von public press
• Wander- und Freizeitkarte Nr. 6 Rendsburg, Neumünster und Nr. 8 Kiel, Plön vom Lan-
desvermessungsamt Schleswig-Holstein
• Radwandern im Kreis Rendsburg-Eckernförde von der Bielefelder Verlagsanstalt (nur
nördlicher Teil des Naturparkgebiets)
• Wandern, Rad, Reiten – Kiel, Rendsburg, Eckernförde des Kompass-Verlages ( nur nörd-
licher Teil des Naturparkgebiets)
• Mittelholstein & Fünen des Tourismus Mittelholstein e.V.
3.8.4.2
Wandern
Durch den Naturpark Westensee führen zwei Fernwanderwege:
Der Naturparkweg 117 km lang ist und verbindet fünf Naturparke Schleswig-Holsteins miteinander. Er beginnt in Eckernförde, führt durch die Hüttener Berge in den Naturpark Westensee und weiter zum Naturpark Aukrug. Von dort geht es weiter durch den südlichen Teil
des Naturparks Holsteinische Schweiz bis zum Naturpark Lauenburgische Seen. Auf ca. 36
km verläuft er durch das Naturparkgebiet einschließlich Erweiterungsvorschlag. Er ist mit
gelben Pfeil und grünem Rand des norddeutschen Wanderverbandes e.V. gekennzeichnet.
Der Nord-Ostsee-Wanderweg ist 109 km lang und verbindet Meldorf mit Kiel. Er führt auf
einer Länge von ca. 40 km durch den Naturpark einschließlich Erweiterungsgebiet. Er ist mit
dem gelben Pfeil des Norddeutschen Wanderverbandes e.V. gekennzeichnet. Er ist als
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Wanderweg auf der Internetseite www.wanderbares-deutschland.de beschrieben. Weitere
Wanderwege aus dem Naturpark Westensee sind dort nicht dargestellt.
Die Interessengemeinschaft „wanderbares Schleswig-Holstein“ (www.wanderbaresschleswig-holstein.de) bietet ein Wanderprogramm und Tourentipps mit detaillierten Streckenbeschreibungen und Einkehrmöglichkeiten. Für das Naturparkgebiet sind noch keine
Tourentipps im Internet eingestellt. Im Erweiterungsgebiet liegt der Tourentipp sieben von
Kirchbarkau bis Einfeld und Teile des Tourentipps Nr. 5 von Kirchbarkau über Warnau nach
Stolpe.
Als regionalen Strecken- bzw. Rundwanderweg gibt es den Eidertal-Wanderweg, der Bordesholm mit Kiel verbindet und im Eidertal verläuft. Er ist ca. zehn km lang und liegt im Erweiterungsgebiet. Ein Flyer informiert über den Streckenverlauf. Hinweistafeln am Wegesrand geben Erläuterungen über die eiszeitlich geprägte Landschaft der Eider und die Bewirtschaftung.
Der Tourismusverein Nortorfer Land und Naturpark Westensee hat 20 regionale Rundwandertouren ausgearbeitet. Sie sind zwischen zwei und zehn km lang und überwiegend durch
die Fernwanderwege miteinander vernetzt. Sie sind auf der Wanderkarte Naturpark Westensee und Nortorfer Land des public press Verlages dargestellt.
Daneben zeigen alle Freizeitkarten der Region noch weitere Vorschläge für Wandermöglichkeiten, die hier nicht näher aufgeführt werden.
3.8.4.3
Inline-Skaten
Für die KERN-Region wurden 2004 zehn Skaterrundtouren ausgearbeitet. Die 13 km lange
Skatetour „Naturpark Westensee“ liegt im Naturparkgebiet zwischen Deutsch-Nienhof und
Langwedel. Im Erweiterungsgebiet befindet sich die 14 km lange Skatetour „Eidertal“, eine
Runde östlich von Bordesholm.
3.8.4.4
Reiten
Das Reiten und Gespannfahren wird im Naturpark als landschaftsbezogener Sport überwiegend durch die eigene Bevölkerung und die Bevölkerung der umliegenden Städte Kiel, Neumünster und Rendsburg ausgeübt. Daneben gibt es einzelne reittouristische Anbieter und
Urlaub auf dem Bauernhof mit Reitangebot.
Die Zahl der im Naturpark gehaltenen Pferde lässt sich nur schätzen. Das STATISTIKAMT
NORD hat 2003 in Gemeinden, die ganz oder teilweise im Naturpark liegen auf 173 landwirtschaftlichen Betrieben 1.451 Pferde erhoben. In den Gemeinden, die ganz oder teilweise im
Erweiterungsgebiet liegen waren es bei 113 landwirtschaftlichen Betrieben 1.259 Pferde.
Die Zahl der pferdehaltenden Betriebe konnte nicht genau erfasst werden. 30 Reitställe im
Naturpark und dem Erweiterungsgebiet sind Mitglied beim Pferdesportverband SchleswigHolstein e.V.. Weitere 14 Reitställe konnten einschlägigen Verzeichnissen (GELBE SEITEN
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Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
2009, www.Stall-frei.de) entnommen werden. Die pferdesportlichen Aktivitäten im erweiterten Naturparkgebiet werden durch 18 Reit- und Fahrvereine organisiert.
Darin sind noch nicht die Pferde enthalten, die bei Privatpferdehaltern und bei ausschließlich
gewerblichen Betrieben stehen. Erfahrungsgemäß kommt noch einmal fast die gleiche Zahl
an Pferden dazu. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass im Naturparkgebiet
einschließlich des Erweiterungsvorschlages ca. 5.000 Pferde gehalten werden. Gemeinden
mit einer hohen Pferdezahl sind Dätgen, Felde, Langwedel, Bovenau, Groß Buchwald, Jevenstedt, Westensee und Schönhorst.
Das reittouristische Angebot im erweiterten Naturpark ist gering. Reiterferien bietet der Augustenhof in Hassmoor an. Außerdem bieten der Ferienhof Lohse in Groß Vollstedt und der
Ferienhof Kiekut in Bothkamp Reitmöglichkeiten sowie die Unterbringung von mitgebrachten
Pferden (www.kommzumreiten.de). Beim Verband der Freizeitreiter Deutschlands (VFD)
sind zwei Betriebe als Wanderreitstationen aufgeführt (Hof Treptow in Böhnhusen, Linnhof in
Osterrönfeld). Einige Reitvereine wie z.B. in Nortorf bieten auch Reitstunden für Urlauber an.
Eine geprüfte Wanderreit- und Landschaftsführerin bietet Touren durch die Naturparke Aukrug und Westensee an.
Im Naturpark Westensee gibt es im Umfeld der Reitbetriebe und –vereine einzelne Reitwege
und Reitwegenetze, die überwiegend von den örtlichen Reitern genutzt werden. Ein durchgängiges Reitwegenetz für den gesamten Naturpark, dass mit Wegweisern gekennzeichnet
oder auf Karten dargestellt ist, gibt es nicht.
Für das Gebiet der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein wurde in den Jahren 2000/2001
auf Basis der vorhandenen Reitmöglichkeiten ein Reitwegekonzept erstellt und eine Reitroutenkarte herausgebracht (Holstein – Reit- und Freizeitkarte). Die entwickelten Touren liegen
überwiegend im westlichen Teil des Naturpark-Erweiterungsvorschlages sowie im Bordesholmer Raum. Die dafür vorgesehene Wegweisung ist nicht vollständig umgesetzt worden.
Im Kerngebiet des Naturparks rund um den Westensee sind kaum offizielle Reitwege ausgewiesen. Hierfür gibt es auch keine Reitwegekarte.
3.8.4.5
Wassersport
Viele Seen und Fluss- und Bachläufe sind in ihrer Befahrbarkeit u.a. aus naturschutzrechtlichen Gründen beschränkt oder sogar komplett gesperrt, wie zum Beispiel der Ahrensee. Der
Westensee und der Schulensee dürfen von Kanuten nur im Eiderverlauf durchfahren werden. Der Einfelder See hingegen darf von nicht motorisierten Sportbooten frei befahren werden.
Wasserwandern (Kanu, Kajak)
Durch das Naturparkgebiet einschließlich des Erweiterungsvorschlages verläuft der Wasserwanderweg „Obere Eider“. Die Eider ist ab Schmalstede / Reesdorf, eingeschränkt auch
schon ab Bissee bis Strohbrück am NOK mit Einer- und Zweier-Kajaks und Kanadiern befahrbar. Es ist eines der Haupt-Kanugewässer in Schleswig-Holstein. Die folgenden Ausfüh-
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Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
rungen sind der Freiwilligen Vereinbarung über die Natura 2000-Gebiete „Obere Eider und
Umgebung zwischen LSV und MLUR“ und der Internetdarstellung zum Wasserwanderweg
Obere Eider (www.flussinfo.net/obere-eider) entnommen.
In der Nähe dieses beliebten Wasserwanderweges befinden sich acht Kanu-Klubs bzw. Kanusparten. Diese Vereine haben derzeit etwa 800 Mitglieder, von denen rund ein Viertel zu
den aktiven Kanuten gehören. Darüber hinaus zählen alle schleswig-holsteinischen Vereine
die Eider zu den beliebten, gelegentlich gefahrenen Gewässern. Weiter kommen Kanuwanderer anderer deutscher Vereine an die Eider. Sie kennen dann das Revier praktisch aus der
einschlägigen Literatur.
Neben den Kanusportlern befahren Kunden von Kanutouristikern den Fluss. So befinden
sich am Lauf der Eider in Achterwehr drei Vermieter und der Naturcampingplatz in Wrohe
vermietet ebenfalls Kanus.
Einsetzstellen sind in Bissee (wird nicht empfohlen), Reesdorf (zwischen Felssteinbrücke
und Eisenbahnbrücke), Schmalstede am Kieswerk (empfohlene Einsetzstelle), Flintbek Nähe Freibad (empfohlene Einsetzstelle), Mielkendorf (empfohlene Einsetzstelle), Steinfurter
Mühle, Naturcampingplatz in Wrohe (Kanuvermietung), Felde-Brandsbek, Speicher Achterwehr am Ringkanal (offizielle Einsetzstelle) und Alte Schleuse Strohbrück. Als einzige Rastund Übernachtungsmöglichkeit wird zur Zeit der Naturcampingplatz in Wrohe geführt. An der
Steinfurter Mühle und im Eiderkrug am Schulensee kann auf Touren eingekehrt werden. Es
werden verschiedene Tourenvorschläge im Internet dargestellt.
Die geschilderten Befahrungen finden in der Regel nur in sehr kleinen Gruppen und meistens in der Saison von April bis Oktober statt: Schwerpunkte sind die Wochenenden und die
Urlaubszeit.
Der Westensee wird nahezu ausschließlich zur Durchfahrt Richtung Nord-Ostsee-Kanal genutzt, und zwar von Kanuten, die den Weg auf der Untereider in Richtung Nordsee fortsetzen wollen. Die Durchfahrung des Westensees geschieht in der Mitte und ist kostenpflichtig.
Bei den Beschreibungen im Internet wird auf das Naturschutzgebiet, die Schutzwürdigkeit
sowie auf die Kostenpflichtigkeit des Befahrens hingewiesen. Der Ahrensee darf nicht befahren werden.
Als Wasserwanderkarten werden die Wassersport-Wanderkarte WW6 – Deutschland Nordost und Tourenatlas TA1 – Schleswig-Holstein und Unterelbe empfohlen.
In der Freizeitkarte des LVA SH sind Informationen zum Befahren der Wehrau / Mühlenau
dargestellt. Einsetzmöglichkeiten gibt es demnach 2x bei Altmühlendorf und bei Bokelholm.
Weiterhin sind sechs notwendige Umtragestellen und ein Gefahrenpunkt nördlich Katenstedt
verzeichnet. (siehe Karte „Gewässer- und Freizeitnutzung“ im Anhang).
Rudern, Segeln, Surfen
Der Westensee ist ein privater See, der den Gütern Marutendorf, Bossee und dem Hof
Langniß gehört. Wer ständig auf dem Westensee rudern, paddeln, segeln oder surfen
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Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
möchte, muss Mitglied im Ruder- und Segelverein Westensee (RSVW) sein. Aufgenommen
werden nur Personen, die ihren Wohnsitz in einer Westensee-Anliegergemeinde haben. Mit
dieser Regelung soll der Zugang zum Westensee beschränkt werden. Die Nutzer entrichten
mit ihrem Mitgliedsbeitrag Nutzungsgebühren an die Eigentümer. Die Seefläche darf dennoch nicht frei befahren werden. Es gibt Sperrgebiete und zum Ufer ist ein Mindestabstand
von 50 m einzuhalten. Der RSVW führt Regatten und Aus- und Fortbildungen durch.
Der Einfelder See befindet sich im Eigentum der Stadt Neumünster und ist daher öffentlich
zugänglich. Er darf von Sportbooten befahren werden. Dementsprechend sind dort der Segelclub Neumünster e.V., der Ruderclub Neumünster e.V. und der Windsurfingclub Neumünster e.V. ansässig. Eine Verordnung regelt das Befahren des Einfelder Sees. Naturnahe
Uferbereiche dürfen in einem Abstand von 100 m oder entsprechend der ausgebrachten
Bojen nicht befahren werden. Das An- und Ablegen ist auf bestimmte, dafür vorgesehene
Uferbereiche beschränkt.
Am Bordesholmer See ist der Bordesholmer Segelverein e.V. ansässig. Er führt dort Regatten durch und kümmert sich um die Aus- und Fortbildung von Kindern und Jugendlichen im
Opti-Segeln.
Der Brahmsee ist in Privateigentum. Befahren ist nur Anliegern gestattet, die eine Nutzungslizenz erworben haben. Am Brahmsee befindet sich ein Bootsverleih, wo Tretboote, Ruderboote, Segelboote, Kajaks und Kanus sowie Surfbretter geliehen werden können.
Viele der kleineren Seen dürfen nicht befahren werden wie z.B. der Flemhuder See und der
Ahrensee. Teilweise dürfen die Seen nur von Angelberechtigten genutzt und befahren werden.
Angeln
Die meisten Seen im Naturpark Westensee werden durch Sportfischervereine oder Fischereiberechtigte beangelt. Zum Teil sind die Fischereirechte an Angelvereine verpachtet.
Für Besucher hat die Tourismusgemeinschaft Mittelholstein eine Broschüre „Angeln in Mittelholstein – Erholsame Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie“ herausgebracht, die
nach eigenen Angaben sehr gut nachgefragt wird, insbesondere von Naherholungssuchenden aus dem Hamburger und Kieler Raum. Beworben werden vier natürliche Seen im jetzigen Naturpark (Westensee, Brahmsee, Wardersee, Borgdorfer See) und zwei künstlich angelegte Seen (Forellensee Kleinvollstedt, Peters Angelsee in Kleinvollstedt) sowie drei Seen
im Erweiterungsvorschlag (Bordesholmer See, Einfelder See, Mühbrooker Meer). Dort sind
aufgeführt: Angaben über das Gewässer, die zu angelnden Fischarten, wo Angelkarten zu
erhalten sind und Zusatzangebote für Familienmitglieder.
Von Seiten der Touristiker wird allerdings beklagt, dass sich noch zu wenig
Beherbergungsbetriebe auf die speziellen Bedürfnisse der Angler eingestellt haben.
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Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Badestellen und Bäder
Durch die vielen Seen im Naturpark gibt es auch ein großes Angebot an Badestellen. Allein
auf der Badewasserqualitätskarte (www.badewasserqualitaet.schleswig-holstein.de) sind 16
Badestellen im Naturpark (Westensee, Ahrensee, Bossee, Brahmsee, Gr. Schierensee,
Pohlsee, Warder See, Dörpsee Emkendorf, Lustsee, Vollstedter See, Borgdorfer See) und
weitere vier im Erweiterungsgebiet (Einfelder See, Bordesholmer See) verzeichnet. Die
Wasserqualität war 2009 16mal sehr gut und viermal gut. Hinzu kommen die Bademöglichkeiten der Freibäder in Bokel, Jevenstedt, Flintbek und Schulensee.
3.8.5
Kulturelle Infrastruktur und Veranstaltungen
3.8.5.1
Natur- und Kulturerlebnis-Infrastruktur
Der Naturpark und sein vorgeschlagenes Erweiterungsgebiet ist dadurch gekennzeichnet,
dass sich keine größeren Städte im Gebiet befinden. Daher ist das kulturelle Angebot deutlich durch die ländlichen und historisch gewachsenen Strukturen geprägt.
Ein große Teile des Naturparkgebiets ist eine historisch gewachsene Gutslandschaft. Viele
land- und forstwirtschaftlichen Flächen werden bis heute durch die Güter bewirtschaftet. 15
Gutsanlagen und Herrenhäuser sind in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein
als besonderes Kulturdenkmal oder als zur Eintragung vorgesehenes Kulturdenkmal aufgenommen. Für die Öffentlichkeit zugänglich sind allerdings nur die wenigsten. Gut Emkendorf
bietet Führungen an und kann während der Konzerte wie z.B. zum Schleswig-HolsteinMusikfestival besichtigt werden. Des Weiteren kann man sich dort trauen lassen oder Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Festlichkeiten anmieten. Regelmäßige Spezial-Märkte im
Frühjahr, Herbst und zu Weihnachten locken Gäste aus einem großen Umkreis nach Emkendorf.
Das Gut Steinwehr am NOK hat sich einen Namen als Himbeerhof gemacht. Zur Erntezeit
kann man die Gutsanlage und den Park betreten, Früchte selber pflücken, im Gartencafé
Kaffee und Kuchen genießen und im Hofladen einkaufen. Außerdem gibt es einen Veranstaltungsraum und einen Weihnachtsmarkt.
Des weiteren bieten das Gut Deutsch-Nienhof Veranstaltungen auf Anfrage, das Gut Schierensee und das Gut Bothkamp kann auf Anfrage besichtigt werden.
Wer die Güter im Bereich der Gemeinde Bovenau erleben möchte kann an der Güter-Tour
teilnehmen (www.gueter-tour.de). Die Tour führt mit einem von zwei Kaltblütern gezogenen
Planwagen von Bovenau aus über die Güter Kluvensiek und Osterrade, den Alten Eiderkanal zum Nord-Ostsee-Kanal und weiter zum Himbeerhof Steinwehr und zurück über Ehlersdorf mit dem Gut Dengelsberg. Kombiniert werden kann die Kutschtour mit einer Bootsfahrt
auf dem Nord-Ostsee-Kanal.
Neben den markanten Herrenhäuser gibt es noch zahlreiche weitere Zeugnisse der Vergangenheit in den Dörfern und der freien Landschaft zu entdecken. Sie können hier nur
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Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
beispielhaft genannt werden. In Bordesholm sind durch die Klostergeschichte zahlreiche
eingetragene Kulturdenkmale auf engstem Raum vorhanden wie die ehemalige Klosterkirche, das Klosterstift / ehemaliges Amtshaus mit restauriertem Gewölbekeller und die öffentliche Grünanlage des Klosters Bordesholm, die Bestandteil der Gartenroute Nr. 6 ist. Sehenswerte Kirchen findet man in Bovenau, Brügge, Westensee, Flemhude, Flintbek, Jevenstedt, Warder, Kirchbarkau und Schulensee.
Auch archäologische Denkmale wie z.B. die Hügelgräbergruppe nördlich von Hassmoor,
die Margarethenschanze am Einfelder See, der Brautberg bei Bordesholm, Reste des Ochsenweges bei Jevenstedt und alte Radspuren in Klein Flintbek sind Attraktionspunkte in der
Landschaft.
Eine weiteres Kulturerlebnis sind die künstlichen Wasserstraßen Nord-Ostsee-Kanal
(NOK) und seinem Vorläufer „alter Eiderkanal“ sowie die technische Denkmäler und Sehenswürdigkeiten entlang der Eider. Vom alten Eiderkanal sind einige Abschnitte und Bauwerke in der Landschaft frei zugänglich und können besichtigt werden wie z.B. in den Gemeinden Bovenau (gut erhaltener langer Abschnitt des Kanals zwischen Hohenfelde und
Klein Königsförde) und Krummwisch bei Klein Königsförde (kurzer Kanalabschnitt und
Schleuse mit Holzzugbrücke). In der Gemeinde Quarnbek kann man mit dem Flemhuder
See, dem Ringkanal und der Schleuse Strohbrück die Auswirkungen des Baus des NOK
besichtigen. Entlang der Eider befinden sich einige technische Bauwerke wie Wassermühlen
in Brügge und Schmalstede, die Eiderbrücken in Reesdorf und Techelsdorf sowie die Steinfurter Mühle.
Abseits der Eider gibt es noch ein sehenswertes Ensemble aus Wassermühle, WasserStauanlage, Fischerhaus, Wohnhaus und Windmühle in Langwedel und eine Wassermühle
in Altmühlendorf in der Gemeinde Warder. In Klein Barkau steht eine Windmühle.
Bundes- und landesweite Bedeutung hat das Freilichtmuseum Molfsee als größtes Freilichtmuseum Norddeutschlands. Auf dem 60 Hektar großen Gelände mit Wiesen, Gärten,
Feldern und Teichen sind über 70 historische Gebäude, Hofanlagen und Mühlen der verschiedenen Landschaften Schleswig-Holsteins mit Mobiliar, Hausrat und Arbeitsgeräten zu
sehen und zu erleben. Tiere, wie sie früher auf den Höfen gehalten wurden, sowie den Häusern zugeordnete Gärten ergänzen die Anlage, um einen möglichst vollständigen und lebendigen Eindruck vom Wohnen und Wirtschaften vergangener Jahrhunderte zu vermitteln
(www.freilichtmuseum-sh.de).
Weitere Museen sind das Museum „Tor zur Urzeit“ in Brügge, das Brandschutzmuseum
Molfsee, „Max sein Steenstuv“, eine archäologische Ausstellung der Vor- und Frühgeschichte in Brammerau, die Schmiede- und Stellmachereimuseum in Jevenstedt, die Heimatstube
Bordesholm, das Aalstechermuseum in Bokel und die Schoolkat in Langwedel. Außer dem
letztgenannten liegen sie fast alle im Erweiterungsgebiet.
Neben verschiedenen kleinen Galerien wie z.B. in Bordesholm kann Kunst auch in der
Landschaft erlebt werden wie beim Skulpturensommer beim Antikhof Bissee, der Steinpark
auf dem Seehof in Warder und der Kunstpfad „projektEINS“ auf dem Ochsenweg.
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Ein weiteres Highlight im Naturpark ist der Tierpark Arche Warder, Europas größter Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen. Auf 40 ha werden rund 800
Tiere aus 70 Rassen gehalten und können das ganze Jahr über besichtigt und zum Teil
auch gestreichelt werden. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm bietet Umweltbildung, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, Projekttage und Projektwochen bei denen die das „Begreifen“ von Tieren vermittelt wird. Außerdem kann man im Tierpark übernachten oder geführte Reit- und Kutschtouren in die Umgebung buchen (www.archewarder.de). Der Tierpark ist auch ein anerkannter Naturerlebnisraum.
Weitere Natur-Lehrpfade und Umweltbildungseinrichtungen sind der „Lehrpfad Kulturlandschaft“ Hof Siek in der Gemeinde Bothkamp, der Waldlehrpfad Brux am Hotel & Restaurant Falkenhof in der Gemeinde Emkendorf, das Informationszentrum Dosenmoor, das Besucherleitsystem mit Infotafeln im Naturschutzgebiet Ahrensee und nordöstlicher Westensee, das Eidertal mit den Flächen der Stiftung Naturschutz SH nördlich von Bordesholm, die
Naturerlebnisräume in Bordesholm und Bovenau sowie die „Einfelder Sehpunkte“ rund um
den Einfelder See (siehe auch „Umweltbildung“).
Die Gartenrouten zwischen den Meeren zeichnen ein Bild der Gartenkultur SchleswigHolsteins und laden mit dem „Drahtesel“, zu Fuß oder motorisiert in die zwischen Nord- und
Ostsee gelegenen Gärten und Parks. Die Touren umfassen jeweils zehn Gärten und führen
auch zu weiteren thematisch passenden Attraktionspunkten. Eine Mehrtagestour per Fahrrad ist dabei ebenso möglich wie der Sonntagsausflug zu einem der Gärten mit seinen benachbarten Sehenswürdigkeiten (www.gartenrouten-sh.de). Im Erweiterungsvorschlag zum
Naturpark liegen zwei Gärten: Zum einen handelt es sich um die Klosterinsel Bordesholm,
die Bestandteil der Gartenroute Nr. 6 „Neumünster“ ist und zum anderen ist das Freilichtmuseum Molfsee Teil der Gartenroute Nr. 2 „Kiel“.
Die Region rund um Bordesholm ist außerdem ein Anziehungspunkt für Antiquitätensammler. Es gibt Antikhändler in Bissee, Bokel, Bordesholm, Brügge, Grevenkrug, Flintbek,
Kirchbarkau, Krummwisch, Loop, Rotenhahn, Warnau, Wattenbek und Westensee.
Neben den oben beschriebenen gastronomieunabhängigen Veranstaltungs- und
Tagungsräumlichkeiten in den Herrenhäusern gibt es Tagungsmöglichkeiten in der
Denkfabrik in Bordesholm und im Seminar- und Ferienhaus in Felde.
Zunehmend Verbreitung findet im Naturpark Westensee das Geocaching, eine moderne
Form einer Schatzsuche bzw. Schnitzeljagd. Ausgestattet mit einem Global Positioning System (GPS)-Empfänger und den Koordinaten eines „Schatzes“ aus dem Internet kann man
die Schätze finden, die jemand anderes an ungewöhnlichen Plätzen versteckt hat
(www.geocaching.de).
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Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Im Naturpark Westensee
sind gehäuft geocachingPunkte zwischen Felde und
Westensee sowie östlich
des Ahrensee. Mehr Geocaching-Punkte befinden
sich im Erweiterungsgebiet
zwischen Molfsee und Bordesholm entlang der Eider.
Der dargestellte Internetausschnitt zeigt eine Übersicht der eingetragenen Geocaching-Punkte (Abfragestand: 26.01.2010).
3.8.5.2
Kulturelle Veranstaltungen
Das jedes Jahr stattfindende, über die Landesgrenzen hinaus bekannte SchleswigHolstein-Musikfestival (SHMF) bietet Konzerte in u.a. Schlössern, Herrenhäusern und
Scheunen. Feste Veranstaltungsorte sind dabei die Scheune des Gutes Emkendorf im Naturpark und die Klosterkirche Bordesholm im Erweiterungsgebiet.
Darüber hinaus finden noch weitere musikalische Veranstaltungen in der Klosterkirche
Bordesholm, in der Kirche in Westensee und in Kirchbarkau statt.
Das Freilichtmuseum Molfsee und der Tierpark Warder haben jeweils ein eigenes Veranstaltungsprogramm.
Die Volkshochschulen Bordesholm-Wattenbek, Felde, Flintbek, Jevenstedt, Molfsee und
Nortorfer Ring bieten Veranstaltungen und Kurse im gesamten Naturparkgebiet einschließlich dem Erweiterungsvorschlag an.
Es gibt weder für den Naturpark noch für das Gebiet der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein einen gemeinsamen Veranstaltungskalender. Der Aufbau ist vor einiger Zeit an dem
fehlenden Engagement der Leistungsträger gescheitert. Die Überprüfung des Veranstaltungskalenders des Kreises Rendsburg-Eckernförde hat nur sehr geringe Einträge aus der
Region ergeben.
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3.8.6
Freizeitorientierte Mobilitätsangebote
Der öffentliche Personennahverkehr im Naturpark beschränkt sich im Schienenverkehr auf
den Bahnhaltepunkt Felde auf der Strecke Kiel – Rendsburg. Im Erweiterungsgebiet gibt es
auf der Strecke Kiel – Neumünster – Hamburg Bahnhaltepunkte in Flintbek und Bordesholm.
Unmittelbar benachbart zum Naturpark befindet sich zusätzlich der Haltpunkt Nortorf an der
Strecke Neumünster – Rendsburg.
Weiterhin gibt es ein Linienbusnetz, dass sich überwiegend an dem Bedarf des Schülerverkehrs orientiert und meistens nur an Wochentagen morgens und mittags und zum Teil noch
am späten Nachmittag verkehrt. Die Touristiker beklagen eine schlechte Anbindung des
Westenseegebietes an den ÖPNV und eine mangelnde Vernetzung der Attraktionspunkte
des Gebietes. Auch können Fahrräder nur in der Bahn und dort auch nur begrenzt mitgenommen werden. Ausreichende Mobilität ist zur Zeit nur mit dem Pkw gegeben. Fahrradverleih gibt es beim Falkenhof in Brux (mit Hohl- und Bringservice) und bei der RAPS in Rendsburg (mit Hohl- und Bringservice).
3.9
Umweltbildung im Naturpark
3.9.1
Naturerlebnisräume
Die Naturerlebnisräume - NER - (Warder im Naturpark, Stintgraben und Wakendorfer Mühle
im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich) bieten Möglichkeiten sich aktiv mit Natur und
Landschaft auseinander zusetzen.
Naturerlebnisraum Warder
Der NER Warder grenzt unmittelbar an den Tierpark Arche Warder, Europas größter Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen. Kern des NER ist
ein Trockenrasen. Da er beschildert ist, lässte er sich gut auf eigene Faust entdecken. Besucher werden über Naturschutzmaßnahmen wie ein aktuelles Beweidungsprojekt des Trockenrasens informiert. Der NER ist integriert in das Programm des Tierparks Arche Warder.
Naturerlebnisraum Stintgraben Bordesholm
Der 4,3 ha große NER liegt am Nordrand von Bordesholm. Im NER wurden Kleinbiotope wie
Steinhaufen, Sandflächen und Totholzhaufen angelegt. Informationstafeln geben Auskünfte
über die typischen Bewohner dieser Kleinbiotope und fördern das Verständnis für ökologische Zusammenhänge. Ruheflächen dienen der Beobachtung der Natur. Verschiedene
Landschaftskulturen wie Feuchtwiese, Streuobstwiese oder Schmetterlingswiese, Knicks
und Gehölzinseln sind in den Naturerlebnisraum integriert.
Für Kinder ab fünf Jahren werden jedes Jahr von März bis Oktober zweistündige Veranstaltungen zu verschiedenen Naturthemen angeboten geleitet von der Landschaftsführerin Sa-
Stand: April 2010
- 51
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
bine Wenzel-Bremer. An den NER schließt sich ein Naturerlebnispfad mit 18 Stationen an,
auf dem man Spannendes über die Besonderheiten der Pflasterfugenvegetation, das Jagdverhalten der Fledermäuse, Lebensraum Reetdach und die Funktion von Knicks erfahren
kann. Auch ein Molchbiotop kann besucht werden.
Naturerlebnisraum Wakendorfer Mühle, Bovenau
Der 5,5 ha große NER wurde am 9.7.2009 vom Land als Naturerlebnisraum anerkannt. Träger des NER ist der Hegering Bovenau. Unter dem Motto „Erlebnisvielfalt auf kleinstem
Raum“ bietet das Gelände an der Mühlenau ein Fliessgewässer, einen Teich, extensiv bewirtschaftetes Grünland, eine Streuobstwiese, Auwald, Knicks und Brüche. Die Mühlenau
wurde rekonstruiert, um zusätzliche Lebensräume zu schaffen. Der Eisvogel, Fledermäuse
sowie seltene Orchideenarten sind hier heimisch. Zur Landschaftspflege werden Robustrinder eingesetzt.
Der NER ist durch einen 1800 Meter langen Pfad und eine 150 m lange Brücke aus Lärchenholz erschlossen. Informationstafeln informieren die Besucher über Pflanzen und Tiere
im NER. Mitmachaktionen animieren zum Erkunden der Natur. Durch einen Guckkasten
können z.B. Fische und andere Wasserlebewesen beobachtet werden. Ein Spielplatz mit
Seilbahn, Schaukel und Kletterwand sowie Ruhebänke stehen zur Verfügung. Ebenso kann
ein rekonstruiertes steinzeitliches Hügelgrab besichtigt werden. Der Hegering Bovenau bietet regelmäßig Naturerlebnistage für Schüler und Schülerinnen ab der vierten Klasse an.
Eine Infohütte, Aussichtsplattformen und eine Eisvogelnistwand sind geplant.
3.9.2
Tierpark Arche Warder
Die Arche Warder, das Zentrum für alte Haus- und Nutztierrassen e.V., ist Europas größter
Tierpark für seltene und vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen.
Insgesamt rund 800 Tiere aus 70 verschiedenen Rassen, u.a. Angler Sattelschweine, Telemark-Rinder, Alt-Oldenburger Pferde, Lockengänse und Westfälische Totleger, leben auf
dem 40 ha großen Gelände. Der Tierpark kämpft aktiv für die Erhaltung dieser gefährdeten
Rassen und den Erhalt der ursprünglichen Vielfalt. Durch Zucht sollen die wertvollen, alten
Rassen mit ihrer genetischen Vielfalt erhalten, die Bestände vergrößert und damit ein Beitrag für die Landwirtschaft geleistet werden. Die Umweltstiftung Greenpeace Deutschland
unterstützt den Tierpark.
Die Arche Warder steht für Bewahrung, Zucht, Wissenschaft aber auch für Erholung, Spaß,
Bildung und Kultur. Der Tierpark lässt sich auf verschiedenen Rundgängen, vom Kurzbesuch bis zur ausgedehnten Wanderung, erkunden. Besucher bekommen Einblicke in das
Zusammenleben verschiedener Tierarten und können Kontakt zu den Tieren in den Tiergehegen, im Streichelhof, Tierschauhaus und Ferkelgehege aufnehmen. Sie können das Sozialverhalten der verschiedenen Tierrassen studieren und sich informieren lassen über Geschichte und artgerechte Haltungsbedingungen. In der jungsteinzeitlichen Siedlung auf dem
Gelände können Besucher hautnah erfahren, wie Mensch und Tier in der Zeit um 3200 v.
Stand: April 2010
- 52
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Chr. zusammenlebten. Im Gelände befinden sich zahlreiche Spiel- und Ruhegelegenheiten
für Kinder und Erwachsene. Auf einer Kutschfahrt kann der Tierpark erkundet werden. Im
Hofladen können Produkte aus der Arche Warder und der Region erworben werden.
Der Tierpark bietet über das ganze Jahr ein umfangreiches, abwechslungsvolles Veranstaltungsprogramm für Jung und Alt an. Einmal im Monat findet ein größeres Event statt. Für
Gruppen werden fachkundig geleitete Führungen zu den Themen Pferde, Schaf, Rinder oder Schwein angeboten. In den Ferien wird für Kinder ein aktives Programm mit Keschern
im Tümpel, Basteln und Stockbrotbacken im Tierpark veranstaltet. Für Schulklassen werden
je nach Klassenstufe verschiedene Führungen angeboten. Der direkte Tierkontakt, Füttern
und Streicheln sind fester Bestandteil eines jeden Angebotes. Für Schulklassen und Studiengruppen werden Projekttage und Klassenfahrten (auch mit Übernachtung) gestaltet.
Vorführungen und Kurse über Natural Horsemanship (Pferdeflüstern) finden regelmäßig
statt. Besucher können Tierpatenschaften für ihre Lieblingsrasse übernehmen. (www.archewarder.de)
3.9.3
Naturerlebnisangebote in den Schutzgebieten
Einige der Schutzgebiete sind erschlossen durch ein informatives Wegenetz mit Aussichtplattformen, dass den Besuchern, das Kennen lernen der Natur erleichtern soll. Ebenso bieten die betreuenden Vereine gelegentlich Führungen an.
Am Rand des Dosenmoores, dem größten regenerierenden und noch teilweise erhaltenen
Hochmoores Schleswig-Holsteins, liegt das in Privatinitiative betriebene Info-Zentrum Dosenmoor. Es vermittelt Wissenswertes und Interessantes über die Geschichte, Ökologie,
Fauna und Flora und Renaturierung des Moores. Ziel des Langzeitkonzeptes ist die Entwicklung hochmoortypischer Lebensgemeinschaften im Sinne eines wachsenden Hochmoores,
da das Dosenmoor aufgrund jahrhundertlanger Tätigkeit des Menschen über weite Flächen
nicht mehr den typischen Charakter eines lebenden Hochmoores aufweist. Es werden regelmäßig Führungen für Gruppen (insbesondere Schulklassen) angeboten. Ein Lehrpfad
vermittelt nähere Einblicke in die Ökologie des Dosenmoores. In nächster Nähe können
Bult-Schlenken-Komplexe und zahlreiche, hochmoortypische Tier- und Pflanzenarten beobachtet werden. Geplant ist eine Erlebnisausstellung unter dem Namen Moorarium (siehe
auch Projekte).
3.9.4
Lehrpfade
„Lehrpfad Kulturlandschaft“ Hof Siek, Gemeinde Bothkamp
Im Jahre 2003 gründete sich innerhalb des Bürgervereines Barkauer Land eine Arbeitsgruppe „Lehrpfad Kulturlandschaft“ um einen Wanderweg mit Erklärungen über Wissenswertes
der Bothkamper Landschaft mit Ackerland, Knicks, Wegrändern, Wald, See und Tierwelt zu
geben. Ziel des Lehrpfades ist es, den Besuchern ein Stück Natur und Kulturlandschaft näher zu bringen. Der Lehrpfad liegt auf dem Betrieb von Herrn Conrad von Bülow-Bothkamp,
Stand: April 2010
- 53
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
der die Flächen und Wege zur Verfügung stellte. So entstand ein drei km langer Lehrpfad
mit mehr als 40 Informationstafeln, Demo-Objekten und Pflanzenbestimmungen (über 150
Wildpflanzen). Schwerpunkte sind die Entstehung Schleswig-Holsteins, Bodenentstehung
und Bodenarten, Photosynthese, Land- und Forstwirtschaft, Binnenfischerei, Imkerei, Jagd,
Pflanzenschutz, Ernährung, Grüne Gentechnik und Wetterkunde. Ein Bodenfühlpfad mit
diversen Schautafeln, Exponaten und Aktivitäten ergänzt den Lehrpfad. Eine Feldsteinsammlung lenkt den Blick Jahrmillionen zurück. Ein Kletterpfad animiert jugendliche Besucher. Ruhebänke und eine Schutzhütte laden zu Rast und Erholung ein.
Der Lehrpfad kann jederzeit kostenlos und unangemeldet erwandert werden. Gruppenführungen (auf Wunsch auch auf Platt) sind möglich. Informationsmaterial ist am Parkplatz erhältlich.
Waldlehrpfad Brux, Gemeinde Emkendof
Am Hotel & Restaurant Falkenhof in der Gemeinde Emkendorf bietet der restaurierte Waldlehrpfad Waldkunde im Kleinen. Er entstand vor 15 Jahren auf Initiative des Emkendorfer
Gemeindevertreters Rudolf Glahn. Neue Bäume wurden gepflanzt, Nisthilfen aufgehängt
und neue Schilder aufgestellt. Der Waldlehrpfad wird gerne von Schulklassen besucht und
ist das ganze Jahr ein Ausflugsziel für Spaziergänger.
3.9.5
Besucher Informationssystem (BIS) für Schutzgebiete
In bzw. an vielen Naturschutz- und Natura-2000 Gebieten wird ein BIS zur Information über
die jeweiligen Gebiete angeboten (beauftragt durch das LLUR SH). In der Regel sind an
Parkplätzen und anderen günstigen Punkten Informationstafeln aufgestellt - siehe nachfolgend dargestelltes Beispiel aus dem Gebiet der Oberen Eider. Wichtige Informationen über
das Gebiet und regionale Ansprechpersonen sind zusätzlich in Flyern wiedergegeben. Über
die aufgeführten Kontaktstellen können interessierte Besucher weitere Informationen über
die Gebiete erhalten.
Stand: April 2010
- 54
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
3.9.6
Geführte Touren
In den Naturschutzgebieten werden grundsätzlich Führungen angeboten. Im NSG Ahrensee
und Nordöstlicher Westensee werden vom BUND Führungen veranstaltet.
Von den Natur- und Landschaftsführer/innen werden speziell im Eidertal Führungen angeboten.
Ebenso bieten die im Naturparkgebiet befindlichen Volkshochschulen Touren im Naturpark
Westensee an. Die VHS Flintbek bietet Radwandern im Naturpark sowie Exkursionen zum
Dosenmoor an. Die VHS Molfsee führt naturkundliche Abendwanderungen in Molfsee durch
unter dem Motto „Vögel zwischen Knicks und Seen“. Die VHS Nortorfer Land veranstaltet
Fahrradexkursionen zum Thema „Auf den Spuren des Eiderkanals und des Flemhuder
Sees“ durch. Die VHS Felde organisiert Kinder Wochendend-Workshop in der Arche Warder.
3.10
Landnutzung und Wirtschaft
3.10.1 Wasserwirtschaft
Auf europäischer Ebene gewinnt der Schutz der Gewässer zunehmend Bedeutung. In diesem Zusammenhang wurde die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erlassen. Ziel der Wasserrahmenrichtlinie ist es den naturnahen Umbau der Gewässer und die Verbesserung der
Wasserqualität zu befördern. Zur Umsetzung der WRRL wurde Schleswig-Holstein in drei
Flussgebietseinheiten (Eider, Elbe, Schlei/Trave) mit insgesamt 34 Bearbeitungsgebieten
eingeteilt. Die Unterhaltung und Pflege der Oberflächengewässer wird auf regionaler Ebene
durch die Wasser- und Bodenverbände sicher gestellt. Die im Gebiet tätigen Verbände sind
in der nachfolgenden Übersicht dargestellt. Die Flussgebietseinheiten entsprechend der
WRRL (Flussgebietseinheit Elbe in der folgenden Abbildung rot dargestellt) und Bearbeitungsgebiete (in der Abbildung in blauer Schrift) gegliedert.
Im Rahmen der naturnahen Gestaltungsmaßnahmen hat die Herstellung der Durchgängigkeit als offenes Gewässer besondere Bedeutung. Daneben werden Maßnahmen wie Böschungsabflachung, Anlage von Uferrandstreifen oder Ufer-Gehölzpflanzungen verbreitet
umgesetzt. In einigen Gebieten (z.B. Ohlendieksau, Obere Eider) findet zusätzlich eine extensive Landschaftspflege durch Beweidungsprojekte in Zusammenarbeit mit der Stiftung
Naturschutz SH statt.
Laut Landschaftsrahmenplan (Planungsraum III) befinden sich bei Bordesholm und im
Nordosten von Neumünster zwei Wasserschutzgebiete. Ein großes Wasserschongebiet befindet sich im Westen von Kiel, das weit in den Osten des bestehenden Naturparks hineinreicht. Zwei kleinere Wasserschongebiete befinden sich bei Felde und Ostenfeld.
Stand: April 2010
- 55
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Abbildung: Im Naturpark Westensee und Umgebung tätige Wasser- und Bodenverbände (Quelle: www.lwbv.de)
3.10.2 Landwirtschaft
Den größten Flächenanteil im Naturpark Westensee nehmen die Landwirtschaftsflächen ein.
Rund 73 % der Flächen der Gemeinden, die innerhalb der Grenzen des Naturparks liegen
werden durch die Landwirtschaft genutzt. Dieser Wert ist etwas höher als im Landesdurchschnitt und etwa mit dem kreisweiten Niveau gleich. Der Anteil der Landwirtschaftsflächen
(LF) der Gemeinden Eisendorf und Schönbek (88 bzw. 86 % der Gemeindefläche) im bestehenden Naturpark ist besonders hoch, in einigen Gemeinden mit hohen Wald und/oder hohen Anteilen von Wald- und Wasserfläche entsprechend niedrig (z.B. Achterwehr, Bordesholm unter 50% der Gemeindefläche). - Siehe auch Tabellen im Kapitel „3.1 Strukturdaten“
Die naturräumlichen Voraussetzungen bestimmen die landwirtschaftliche Bodennutzung im
Naturpark. Hier herrschen mittelschwere Böden vor. Die Böden haben eine vergleichsweise
hohe Ertragsfähigkeit und sind fruchtbare Ackerböden. Eine Grünlandnutzung konzentriert
sich im bestehenden Naturpark auf die Niederungsbereiche der Gewässer und die Übergänge zu den sandigen Böden der Geest. Auf den lehmigen Böden im Hügelland und hier
besonders in den Bereichen mit groß strukturierten Gütern / Höfen dominiert der Marktfruchtbau mit Winterweizen und Winterraps deutlich. Beispielsweise sind in der von Gütern
geprägten Gemeinde Bovenau (vorgeschlagener Erweiterungsbereich) 87% der landwirtschaftlichen Nutzfläche Ackerland, hiervon sind nur 2 % Ackerfutterfläche, insbesondere
Stand: April 2010
- 56
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Silomais. Auf den Geeststandorten überwiegt dagegen der Futterbau mit hohen Anteilen
Silomais und Ackerfuttergras sowie Dauergrünland in den Niederungen bzw. auf moorigen
Böden. Beispiel Loop: 994 ha LF, davon 38% Acker (382 ha) – hiervon sind 30% Ackerfutterflächen (295 ha).
In den vergangenen fünf Jahren wurden verstärkt Biogasanlagen gebaut. Überwiegend werden die Anlagen in funktionaler Verbindung mit Milchwirtschaftbetrieben erstellt, wodurch
ihre Verbreitung z.Zt. auf den Westen und Südwesten des Naturparks bzw. das vorgeschlagene Erweiterungsgebiet konzentriert. Mit dem vermehrten Bau und Betrieb von Biogasanlagen wurde der Silomaisanbau ausgeweitet. Die Vermehrung der Silomaisflächen reicht
nicht selten in Niederungsflächen hinein oder an Gewässerränder heran. Diese Entwicklung
wird von Vertretern des Naturschutzes und des Tourismus überwiegend kritisch beurteilt. Die
weitere Entwicklung von Biomasse-/ Biogasanlage hängt entscheidend von den energie- und
agrarpolitischen Rahmenbedingungen sowie der Marktpreisen für landwirtschaftliche Produkte ab.
In der Region wirtschaften nur wenig landwirtschaftliche Betriebe ökologisch und sind den
entsprechenden Vermarktungsverbänden (Bioland, Naturland, Demeter usw.) angeschlossen. Auf den jeweiligen Internetseiten sind folgende Ab-Hof-Verkäufe aufgeführt: fünf Bioland-Betriebe, ein Demeter-Betreieb. Auch konventionell wirtschaftende Höfe, die im größeren Stil Direktvermarktung betreiben, sind die Ausnahme - ein Direktvermarkter bei der LWK
SH aufgeführt. Regional bekannt geworden ist das Gut Steinwehr am NOK, auf dem neben
Himbeeren auch Kirschen, Johannisbeeren usw. gepflückt werden können
(www.himbeerhof.de)
Die Möglichkeit landwirtschaftliche Produkte / Nahrungsmittel aus der Region im Naturpark
einzukaufen sind damit nur sehr eingeschränkt möglich. (weitere Informationen u.a. unter
www.lwk-sh.de, www.bioland.de/sh-hh-mv/, www.demeter-im-norden.de)
3.10.3 Forstwirtschaft
Die natürliche Waldvegetation im Östlichen Hügelland zeichnet sich durch artenreiche Buchenwälder aus. Mit über 13 % liegt der Waldanteil in den Gemeinden des Naturparks über
dem landesweiten Durchschnitt von ca. 10 %; innerhalb der bestehenden Naturparkgrenzen
ist dieser Anteil noch höher.
Der Großteil der Waldflächen im Norden des Naturparks / im Westenseegebiet sind Privatwald der dortigen Güter. Im Süden überwiegt dagegen Körperschaftswald. Die Laubwälder
im Gebiet sind überwiegend unterschiedlich ausgebildete Buchenwälder mit je nach Bodenverhältnissen sehr hohen Anteilen Rotbuche oder zusätzlichem stärkerem Auftreten von
Stieleiche und Hainbuche. In feuchten Waldbereichen überwiegend dagegen Eschenfeuchtwälder oder Erlenbrüche. Insgesamt betrachtet weisen die Wälder hohe Anteile wertvoller
Nutzholzarten auf. Eingestreut sind ebenfalls Fichtenanpflanzungen zu finden, die vor allem
in den 50er und 60er Jahren aufgrund ihrer Schnellwüchsigkeit angepflanzt wurden. Diese
standortfremden Anpflanzungen werden zunehmend umgebaut (s.u.).
Stand: April 2010
- 57
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Das Naturprodukt Holz bietet einen nachwachsenden, umweltfreundlichen Rohstoff für Beund Verarbeitung und zur Energiegewinnung. Private Forstbetriebe haben zum Teil in der
Nebennutzung Weihnachtsbäume und Schmuckgrün. Weitere Einnahmequellen sind Jagdberechtigungen und forstliches Saatgut.
Gemaß § 5 Landeswaldgesetz sind die Waldbesitzerinnen zu einer ordnungsgemäßen und
naturnahen Bewirtschaftung ihrer Wälder verpflichtet. Sie soll die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes stetig und auf Dauer gewährleisten. Durch die naturnahe Waldbewirtschaftung sollen heimische Baum- und Straucharten und Mischbestände ungleichen
Alters gefördert werden und insgesamt ein Struktur- und artenreicher Wald entwickelt werden.
Die Wälder haben eine besondere Funktion für die landschaftsbezogene Freizeitnutzung
(Radfahren, Wandern etc.). Die Attraktivität der Wälder für diese Funktion steigt zusätzlich
bei besonderem Strukturreichtum aufgrund der Geländeform, Nachbarschaft zu Gewässern
usw.
3.10.4 Handel und Dienstleistung
Im bestehenden Naturpark Westensee befinden sich überwiegend kleine Ortschaften und
Dörfer. Felde ist zur Zeit der einzige ländliche Zentralort im Naturpark (siehe auch „Regionalplan Planungsraum III“). Dementsprechend sind überwiegend kleine Gewerbebetriebe /
Handwerksbetriebe oder Dienstleister in den Gemeinden zu finden. Eine Übersicht der gastronomischen Anbieter ist im Kapitel „Naherholung und Tourismus“ gegeben.
In der Nähe der bestehenden Autobahnabfahrten wurden in der jüngeren Vergangenheit
Gewerbegebiete entwickelt (Dätgen, Bredenbek, Felde), in denen sich Gewerbebetriebe
angesiedelt haben. Größere Orte / Städte befinden sich teilweise in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden Naturpark (Bordesholm, Neumünster, Nortorf, Osterrönfeld,
Schacht-Audorf, Bredenbek, Melsdorf, Kiel). Die Versorgungsfunktionen (Infrastruktur,
Dienstleistungen, Arbeitsplätze ...) dieser Orte reichen überwiegend in den bestehenden
Naturpark hinein. Innerhalb des bestehenden Naturparks kommt darum der Land- und
Forstwirtschaft eine besondere Bedeutung zu.
Mit einer möglichen Erweiterung des Naturparks um den vorgeschlagenen Erweiterungsbereich würde diese Situation grundlegend geändert. Die größeren Orte mit starken gewerblichen, Handels-, Dienstleitungs- und Versorgungsfunktionen sowie gastronomischen Angeboten könnte stärker mit dem Naturpark verknüpft werden. Die potenzielle Lage eines Gewerbebetriebes in einem Naturpark (weicher Standortfaktor) in Verbindung mit einer guten
Verkehrsinfrastruktur kann als gute Vorraussetzung für die Neuansiedelung gewerblicher
Betriebe in den zentralen Orten der Region gewertet werden. Für den Naturpark kommen
insbesondere natur- und landschaftsverträgliche gewerbliche Nutzungen in Frage.
Stand: April 2010
- 58
Beschreibung des Gebietes
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
4
Stärken und Schwächen
Im Rahmen der Naturparkplanung wurden Themenschwerpunkte bearbeitet, zu denen nachfolgend jeweils Stärken-Schwächen-Tabellen aufgeführt sind. Den vier Themenbereichen
wird der allgemeine / übergreifende Punkt „Organisation“ vorangestellt. In den Tabellen wurden jeweils Stärken und Chancen sowie Schwächen und Risiken der SWOT-Analysen zusammengefasst.
4.1
Organisation
Stärken / Chancen
•
Schwächen / Risiken
Verwaltung des Naturparks durch
hauptamtliche Mitarbeiter der Kreisverwaltung
bzw. Fachausschuss des Kreises
•
die ökologischen Gegebenheiten haben sich
seit der Gründung teilweise deutlich verändert/
verbessert – z.B. wurden Gewässerniederungen extensiviert
•
viele aktive Vereine, Verbände,
Organisationen im Naturparkgebiet aktiv
•
Interesse der Gemeinden wird durch
verbesserte Informationen geweckt
•
Eine aktive Koordinationsstelle („Klammer“)
kann die Situation deutlich verbessern
•
Der Verein „Naturpark Westensee – Obere
Eider“ übernimmt bereits Teilfunktionen der
Koordination (mit Förderung des Kreises RD)
Stand: April 2010
- 59
•
Bestehender Naturpark mit 250 km2 sehr klein
im bundesweiten Vergleich
•
Keine bestehende Verbindung zu
benachbarten Naturparken
•
Abgrenzung des bestehenden Naturparks
wurde vor ca. 40 Jahren vorgenommen –
keine Anpassung an die veränderte Situation
•
Geringe Einbindung der Vereine und
Menschen vor Ort in die Naturparkentwicklung
•
Keine Ansprechstelle / Organisation vor Ort
präsent
•
Naturparkidee bisher kaum in den Gemeinden
verankert
•
Vorhandene Aktivitäten werden überwiegend
nicht koordiniert und isoliert „vermarktet“
Stärken und Schwächen
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
4.2
Natur und Landschaft
Stärken / Chancen
Schwächen / Risiken
Natur
•
eine ungewöhnliche Vielfalt an Biotoptypen als
Folge der naturräumlichen Gegebenheiten
•
Vorkommen vieler regional und überregional
als gefährdet eingestufter Tier- und
Pflanzenarten
•
Vorkommen von europaweit gefährdeten,
extrem seltenen Arten (Englische Stendelwurz, Dunkler Uferlaufkäfer…), bzw.
am Rand ihres Areals (Rotbauchunke,
Zwergschnäpper …)
•
ungewöhnliche Häufung historisch alter
Waldstandorte mit Dominanz standortheimischer Arten (z. B. Deutsch-Nienhof,
Schierensee)
•
zahlreiche Flächen mit großen biotischen
Potentialen (z.B. im Randbereich von
Schutzgebieten: Gr. Vollstedter See)
•
größere Seen und Niederungen z. T.
landesweit bedeutsame Rastplätze für den
Vogelzug; Verbesserter Schutz durch FFHund VogelschutzRL
•
hohe Akzeptanz (durch Partizipation) für
Maßnahmen zum Schutz markanter
Einzelarten (Seeadler, Kranich, ... – demgegenüber wenig „attraktive“ Arten: Bauchige
Windelschnecke, Gemeine Flussmuschel, ...) Interesse an „neuen“ Leitarten (Beispiel
Haselmaus) kann geweckt werden
•
positive Wahrnehmung von Naturschutzprojekten in der Bevölkerung (z. B. Weidelandschaft Eidertal, Trockenrasenmanagement Arche Warder)
•
vergleichsweise geringer Druck durch
Erholungssuchende in sensiblen Bereichen
Stand: April 2010
- 60
•
stellenweise hoher Nutzungsdruck in
sensiblen Bereichen durch derzeitige EUAgrarpolitik
•
lineare Barrieren (BAB) und z. T. großflächige
Ackerschläge als Ausbreitungshindernisse für
frei lebende Tiere
Stärken und Schwächen
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Stärken / Chancen
Schwächen / Risiken
Kultur- Landschaft / Landnutzung
•
Übergänge von einer Endmoränen- in eine
Sanderlandschaft
•
Überwiegend intensive Bewirtschaftung der
Landwirtschaftsflächen auf hohem Niveau
•
zahlreiche Reste traditioneller Landnutzungen
mit großer Bedeutung im Arten- und Biotopschutz (z.B. Streuobstwiesen, extensiv
genutztes Feuchtgrünland, Weidelandschaften
an Grenzertragsstandorten)
•
insgesamt noch unzureichendes Angebot an
Varianten des Vertragsnaturschutzes (Landund Forstwirtschaft)
•
unzureichender Grünlandschutz
(Grünlandumbruch auf Torfböden)
abwechslungsreiches Nebeneinander von
Kulturlandschaftselementen mit hohem
Erholungswert (Laubwälder, GrünlandNiederungen mit Gewässern und Teichwirtschaft, Knicks, Redder, Hohlwege,
überwiegend kleine Siedlungen mit
zahlreichen Resten historischer Bausubstanz,
Gutshöfe …)
•
unzureichende Förderung boden- und
grundwasserschondender Bewirtschaftung
von Ackerland
•
Abbau von wirksamen Schutzvorschriften bei
der derzeitigen Novellierung des LNatSchG
(z.B. Knickschutz, Eingriffsregelung 1:1 statt
„Wertausgleich“)
alte Dörferverbindungen auch Abseits der
Straßen (keine „Flurbereinigungssackgassen“), Reste von Kirchensteigen,
Alleen …
•
Bestreben, Betretungsrechte (einer Minderheit
zuliebe) einzuschränken
•
Zunehmende Nutzungsansprüche /
Nutzungsdruck zerstören den Landschaftswert
•
•
•
Transferleistungen an landwirtschaftl. Betriebe
künftig stärker an nichtobligatorische
Umweltleistungen gebunden (z. B. 5-7% der
Bruttofläche für Biodiversität, Wasser- und
Bodenschutz)
•
gut nachgefragt: Vertragsnaturschutzangebot
„Ackerlebensräume“
•
Nur wenige große „ausgeräumte Gebiete im
bestehenden NP
Stand: April 2010
- 61
Stärken und Schwächen
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Stärken / Chancen
Schwächen / Risiken
Schutzgebiete / Biotopverbund
•
regional ideale Voraussetzungen für einen
effektiven Lebensraumverbund („Moorachse“,
Laubwälder mit langer
Bestockungskontinuität, Nachbarschaft NP
Aukrug)
•
überregional bedeutsame Schutzgebiete (FFH
und VogelschutzRL) im Naturpark- und
Erweiterungsbereich
•
viele (überwiegend unbeachtete) Kleinflächen
mit Trittsteinfunktion im Lebensraumverbund
•
Entwicklung von Lebensraum-Korridoren /
Biotopverbund
•
kein großflächig konsistentes System von
Schutzgebieten, das Kernzonen, Pufferzonen
u. dergl. erkennen lässt (Ausnahme:
Aussagen in einigen Landschaftsplänen)
•
inselartige Restvorkommen schützenswerter
Biotope ohne ausreichende Pflege (z.B.
Blocksdorfer Heiderest)
•
Konkurrenz um die Flächen,
Flächenknappheit durch große Nachfrage aus
der Landwirtschaft, Biogas ...
Gewässer
•
regional erste Erfolge durch
Sanierungskonzepte
•
effektive Maßnahmen in den Einzugsgebieten
bilden weiterhin Ausnahmen
•
Aufwertung der Fließgewässer durch
WasserrahmenRL, Natura 2000 …
•
bislang noch zu wenige Ansätze zur
Renaturierung verdolter Fließgewässer (z. B.
Wiederanbindung ehemaliger Bachläufe),
Anlage von Uferrandstreifen, Erhaltung offener
Wiesengräben
•
unter den derzeitigen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen zu überdenkender
Förderrahmen fischereilicher Nutzungen
•
Wasserqualitätsverbesserung erfolgt träge /
langfristig
Mangement
•
Viele aktive Vereine, Stiftungen, Einrichtungen
... im Naturschutz tätigEngagierte Akteure mit
langjähriger Erfahrung
Stand: April 2010
- 62
•
Kein koordiniertes Management vorhanden
•
Keine hauptamtliche Betreuung /
Ansprechstelle
Stärken und Schwächen
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
4.3 Naherholung und Tourismus
Stärken / Chancen
Schwächen / Risiken
Allgemeines
Wald- und gewässerreiche, geomorphologisch
abwechslungsreiche Landschaft
Hohe Eignung für landschaftsbezogene
Freizeitnutzung
Kurze Hauptsaison mit wetterabhängiger Nachfrage
Trotz der relativ geringen Entfernung zur Ostsee
nur 2. Wahl bei Schleswig-Holstein-Urlaubern
Kaum Angebote für Zielgruppe „anspruchsvolle
Genießer“
Erreichbarkeit
Nähe zu Quelmärkten für Tagestourismus und
Kurzurlaub
Gute Erreichbarkeit mit Pkw über die Autobahnen
A7, A210 und A215
Schlechte ÖPNV-Anbindung an die größeren
Städte der Umgebung (Kiel, Neumünster,
Rendsburg)
Eingeschränkte Freizeitmobilität mit ÖPNV im
Naturpark und zwischen den Attraktionspunkten
Fahrradmitnahme im ÖPNV eingeschränkt
Beherbergung und Gastronomie
Vielzahl von Ferienwohnungen/-häusern/-zimmern
bei vielen kleinen Vermietern
Ausgezeichnete Jugendherberge in Westensee
Klassifizierung der Hotels gering
Wenig Bett & Bike-Anbieter
Wenig Angebote für anspruchsvolle Gäste
Starke Nachfrage nach „Ferien auf dem Bauernhof“,
Qualität der Beherbergungsangeboete heterogen
aber nur sehr kleines Angebot
und wenig zielgruppenorientiert
Spezielle Angebote wie z.B. für Angler, Wanderer,
Reiter fehlen
KaumHotels für größere Gruppen mit moderner
Medienausstattung
Auslastung der Betriebe im Jahresverlauf
unbefriedigend
Einige wenige Gastronomiebetriebe für gehobene
Ansprüche
Im jetzigen Naturparkgebiet keine gehobene
Gastronomie, die bekannten Betriebe liegen
ausschließlich im Erweiterungsgebiet
Viele Gaststätten und Cafés mit bodenständiger
Küche in der mittleren Preisklasse
Relativ ungünstige Öffnungszeiten der Gastronomie
Hofläden, Hofcafés, Antikcafés mit erhöhten
Erlebniswert
Hundefreundlichkeit der Gaststätten
Stand: April 2010
Keine wander-, radfahrer- und reiterfreundliche
Gastronomie
Fehlende Hinweise entlang bestehender Routen auf
Einkehrmöglichkeiten
- 63
Stärken und Schwächen
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Stärken / Chancen
Schwächen / Risiken
Freizeitinfrastruktur
Anbindung der Rad- und Wanderrouten über
Fernwege an andere Netze
Die Vielzahl an Radrouten auf unterschiedlichen
Kartenwerken sind unübersichtlich und verwirrend
Vielzahl von regionalen Rad- und Wandertouren
Eine Radwegweisung ist nur für die Kreisradrouten
geplant.
GPS-Ausleihmöglichkeit für die Radtouren
Die Darstellung der Wanderwege in den Karten
entspricht nicht immer der tatsächlichen
Streckenführung, viele Karten sind fehlerhaft
Themen-Radwanderrouten sind in Planung
Große Zahl an Naturbadestellen mit überwiegend
sehr guter Badewasserqualität
Starke Naherholungsfunktion der Region
Die Kennzeichnung der Wanderwege ist sehr
unterschiedlich
Schwerpunkt im Pferdesport durch die Randeffekte
der Städte
Es gibt kein durchgängig ausgewiesenes und auf
Karten dargestelltes Reitroutennetz
Hoher Naturerlebniswert durch vorhandene
Einrichtungen und Anbieter
Privat vereinbarte Reitmöglichkeiten stehen nicht
allen Reitern zur Verfügung
Bislang geringer Landschaftsverbrauch für
großflächige Freizeiteinrichtungen wie z.B.
Golfplätze
Für viele Seen bestehen Nutzungsbeschränkungen
Die Seezugänge sind schlecht ausgewiesen.
Es gibt keinen uferbegleitenden Rundwanderweg
um den Westensee
Es gibt nur wenig Wohnmobilstellplätze
Es sind keine Golfplätze vorhanden
Sehenswürdigkeiten
Viele attraktive Kulturdenkmale (Güter, Kirchen,
technische Bauwerke)
Nur wenige Güter und andere Kulturdenkmale sind
für die Öffentlichkeit zugänglich
Zwei herausragende Einrichtungen mit
Leuchtturmfunktion (Freilichtmuseum Molfsee,
Tierpark Arche Warder)
Viele Kulturdenkmale liegen im Erweiterungsgebiet
Die Kulturgüter sind i.d.R. kaum touristisch
aufbereitet und oft nicht als solches erkennbar
Viele Naturdenkmale
Informationen sind nicht zentral aufbereitet und für
den Gast verfügbar
Viele Aussichtspunkte und Sichtachsen
Bekanntheit durch zwei Standorte des SHMF
Nähe zu umliegenden Städten mit deren kulturellen
Angebot
Stand: April 2010
- 64
Stärken und Schwächen
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Stärken / Chancen
Schwächen / Risiken
Management und Marketing
Engagierte Akteure mit langjähriger Erfahrung
Naturpark Westensee als eigenständige
touristische Destination zu klein
Hohe Akzeptanz des Online-Buchungsportals des
Tourismusvereins Nortorfer Land und Naturpark
Westensee durch gutes Preis-Leistungsverhältnis
Keine Vernetzung der OnlineBuchungsmöglichkeiten mit dem Landesportal
Keine flächendeckende OnlineBuchungsmöglichkeit für das gesamte Gebiet
Keine aussagekräftige Gästestatistik auf
Gemeindeebene
Kein gesondertes Informationsmaterial über den
Naturpark (Print und Internet), vorhandene
Informationen fehlen oder sind schlecht zu finden
und sind unübersichtlich
Keine offizielle Außenvertretung des Naturparks
Zusammenarbeit mit den benachbarten
Naturparken besteht nur in geringem Maß
Zuschnitt des Naturparks und der
Tourismusorganisation ist nicht deckungsgleich
4.4 Umweltbildung
Stärken / Chancen
Schwächen / Risiken
Vorhandene Naturerlebnisräume Warder im NP
sowie Stintgraben-Bordesholm und Bovenau
Mangelnde Bekanntheit der vieler vorhandenen
Angebote in der breiten Bevölkerung
Der Tierpark Arche Warder für alte Nutz- und
Haustierrassen mit breitem Angebot im
bestehenden Naturpark hat überregionale
Bedeutung
Angebote sind finanziell schlecht ausgestattet /
basieren auf ehrenamtlichen Engagement – Gefahr
des „Totlaufens“
Wald- und Bodenlehrpfade in der Region sowie
Besucherinformationssysteme (BIS) an den Natura2000-Gebieten, Moor-Info-Punkte (Dosenmoor,
Wildes Moor) im vorg. Erweiterungsbereich
Es findet zur Zeit kaum Koordination und
Gesamtdarstellung / Vermarktung der
verschiedenen Angebote statt
Zertifizierte Natur- und Landschaftsführer in der
Region tätig
Ausbildung weiterer Natur- und Landschaftsführer
geplant
Stand: April 2010
- 65
Stärken und Schwächen
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Stärken / Chancen
Schwächen / Risiken
Führungen der Naturschutzvereine in den
Schutzgebieten
Naturpark als „Dachorganisation für Umweltbildung“
im Gebiet geeignet
Umweltverträgliches Verhalten durch Wissen über
Natur und Landschaft
Ansprache neuer Zielgruppen möglich
4.5 regionale Wirtschaft
Stärken / Chancen
Handel- und Dienstleistungsgewerbe vor allem im
vorgeschlagenen Erweiterungsbereich vorhanden
Extensive Bewirtschaftung zur Landschaftspflege
durch Wasser- und Bodenverbände, Landwirte
Stiftungen als Träger der Maßnahmen
Naherholungsfunktion als wichtiger regionaler
Wirtschaftsfaktor vorhanden und ausbaufähig
Sehr gute Verkehrsanbindung durch „Autobahnund Bahnstrecken-Dreieck“
Speckgürtel der Städte / Siedlungsachsen als
Standortfaktor für gewerbliche- und WohnbauEntwicklung
Standortfaktor „schönes Wohnumfeld“
Touristenströme nach Dänemark können als
Besucherpotenzial genutzt werden
Stand: April 2010
Schwächen / Risiken
im bestehenden Naturpark nur in geringem Umfang
gewerbliche Betriebe, Schwerpunkt darum Landund Forstwirtschaft
Land- und Forstwirtschaft unterliegen vielen
agrarpolitischen Auflagen
In Land- und Fortwirtschaft findet ein
fortschreitender Strukturwandel statt – „wachsen
und weichen“
Vermarktung regionaler Produkte (Landwirtschaft,
Kunsthandwerk, ...) hat z.Zt. untergeordnete
Bedeutung
Tourismus und Naherholung von vielen Gemeinden
als Wirtschaftsfaktor unterschätzt
Dänemarkurlauber fahren nur durch das Gebiet
- 66
Stärken und Schwächen
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
5
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
5.1
Leitbild für Naturparke in Deutschland
– „Petersberger Programm“ 2006
Der Dachverband der Deutschen Naturparke (Verband Deutscher Naturparke VDN) hat anlässlich des 50jährigen Bestehens der Naturparke in Deutschland die Zielsetzung für die
Naturparke überdacht und neu formuliert. Mit der Formulierung des Petersberger Programms im Jahr 2006 wurde ein umfassendes Leitbild vorgelegt, das als Zielrahmen für die
deutschen Naturparke gelten kann. Für den Naturpark Westensee als Mitglied im VDN bildet
das Petersberger Programm einen übergeordneten Rahmen.
Naturparke sind geschaffen worden, um großräumige Kulturlandschaften, die aus Naturschutzgründen sowie wegen ihrer besonderen Eigenart und Schönheit von herausragender
Bedeutung sind, zu erhalten, zu pflegen, zu entwickeln oder wiederherzustellen. Leitbild des
VDN ist die Entwicklung der Naturparke zu lebendigen Vorbildlandschaften. Zugleich soll die
nachhaltige regionale Entwicklung im ländlichen Raum gestärkt werden. Naturschutz und
Erholungsvorsorge sollen mit einer umwelt- und naturverträglichen Landnutzung und Wirtschaftsentwicklung sowie einer schonenden und nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen verbunden werden.
Schwerpunkte des „Petersberger Programms“ für die Entwicklung von Naturparken sind u.a.
folgende Punkte:
• Ein stärkerer Beitrag der Naturparke zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zum bun-
desweiten Biotopverbund durch Erhalt typischer Kultur- und Naturlandschaften mit ihrer
Vielfalt an Lebensräumen und Arten. Durch nachhaltige Land- und Forstwirtschaft sowie
gezielte Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen werden in ihnen die Voraussetzungen geschaffen für den Erhalt typischer Kultur- und Naturlandschaften mit ihrer Vielfalt an Lebensräumen und Arten.
• Naturparke sind Vorbildlandschaften, die Menschen eine vielfältige und gesunde Umwelt
mit Möglichkeiten zur Erholung in der Natur bieten. In ihnen muss besonders durch ein
zielorientiertes Management eine nachhaltige Regionalentwicklung sowie eine Steigerung
der Lebensqualität und des wirtschaftlichen Wohlergehens der Bevölkerung erreicht werden. Dazu gehört die Forderung eines umweltverträglichen Tourismus ebenso wie die
Vermarktung regionaler Produkte. Grundlage dafür ist die enge Kooperation mit allen regionalen Akteuren u. a. mit touristischen Leistungsträgern, der Landwirtschaft und dem
Handwerk.
• Naturparke müssen aufgrund ihrer landschaftlichen Voraussetzungen und ihrer Erlebnis-
möglichkeiten und –angebote noch stärker als bisher in die Arbeit und Marketingkonzepte
der Tourismusorganisationen auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene einbezogen
werden. Die Dachmarke der Grosschutzgebiete „Nationale Naturlandschaften“ soll die
Stand: April 2010
- 67
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
sich daraus ergebenden Chancen sowie den Bekanntheitsgrad und die Unterstutzung der
Naturparke durch die Bevölkerung noch weiter verstärken.
• Umweltbildungsangebote für Bewohner und Gäste sowie eine kreative Öffentlichkeitsar-
beit müssen die Akzeptanz für Natur- und Landschaftsschutz sowie für nachhaltiges Wirtschaften weiter erhöhen und die Verbundenheit und das Engagement der Menschen für
ihre Region noch stärker fördern.
• Naturparke müssen sich stärker zu Serviceeinrichtungen für Einheimische, Gäste und
Kooperationspartner entwickeln. Die Angebote der Naturparke müssen qualifiziert, hochwertig und für alle barrierefrei erlebbar sein. Naturerleben wird dadurch noch attraktiver
gestaltet.
• In Deutschland werden täglich große Teile der freien Landschaft durch Zersiedlung und
Versiegelung verbaut. Zunehmend prägen Zerschneidungseffekte die Landschaft. In
Naturparken muss stärker als in anderen Bereichen, eine nachhaltige, die Natur und
Umwelt schonende, effiziente sowie sozialvertragliche Reduzierung des
Flächenverbrauches sowie eine konsequente Freiraumsicherung bis 2020 erreicht
werden. Nur so können die einzigartigen Kulturlandschaften für die nachfolgenden
Generationen erhalten werden.
• Mit der Qualitätsoffensive der Deutschen Naturparke soll die Qualität der Arbeit der Naturparke kontinuierlich verbessert werden.
• Zur weiteren Verbesserung der Angebote und der Arbeit der Naturparke müssen die Par-
ke zukünftig personell wie auch finanziell so ausgestattet werden, dass sie ihre Aufgaben
in den Bereichen Naturschutz, Regionalentwicklung, Erholung und Tourismus sowie Umweltbildung und Kommunikation in vollem Umfang und in hoher Qualität erfüllen können.
Ein gesondertes übergreifendes Leitbild für die Naturparke in Schleswig-Holstein bzw. im
Kreis Rendsburg-Eckernförde besteht nicht. Im Rahmen der durchgeführten bzw. laufenden
Naturparkplanungen werden die Leitbilder und Ziele individuell erarbeitet.
Stand: April 2010
- 68
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
5.2
Leitbild für den Naturpark Westensee
Aus den Arbeitsgruppengesprächen und der Diskussion zur Entwicklung des Naturparks
wurden nachfolgend benannte Kernziele und das Leitbild abgeleitet.
Kernziele für den Naturpark Westensee
• Die Naturparkidee stärker in der Region und ihren Gemeinden etablieren.
• Die Umwelt mit ihrem hochwertigen Naturpotenzial erhalten und aufwerten.
• Die Naherholungsfunktion weiterentwickeln und hierdurch das Natur- und
Landschaftspotenzial in Wert setzen.
•
Durch Umweltbildungs- und Umwelterlebnisangebote das Bewusstsein der
Bevölkerung für Natur und Landschaft verbessern
Leitbild für den Naturpark Westensee
Die Festlegung der Grenzen des heutigen Naturparks Westensee fand vor etwa 40 Jahren
statt. Seitdem hat sich der ökologische Wert vieler Flächen, insbesondere von potenziell
nassen Niederungsflächen, deutlich verbessert. Das Gebiet des Naturparks sollte darum um
benachbarte ökologisch hochwertige Bereiche vergrößert werden.
Neben der Naturausstattung ist die Akzeptanz der Naturparkidee und -aktivitäten für eine
naturverträgliche Entwicklung durch die Bevölkerung von entscheidender Bedeutung für den
Fortbestand und die Ausweitung des Naturparks, die eine Erweiterungsempfehlung auch für
Bereiche mit mäßiger Naturausstattung rechtfertigt. Es wird darum eine Erweiterung um die
Gemeinden im Norden bis an den Nord-Ostsee-Kanal, im Osten bis an die B 404, im Süden
der Einbezug des Dosenmoores und im Westen bis an den Naturpark Aukrug vorgeschlagen. Insbesondere bei einer Erweiterung nach Osten sollte eine Umbenennung in „Naturpark
Westensee – Obere Eider“ erfolgen.
Die Bedeutung des Naturparks und die dahinter stehenden Ideen sind der breiten Bevölkerung nur wenig bekannt. Dies resultiert zum überwiegenden Teil aus der „Trägheit“ des Naturparks während der vergangenen Jahrzehnte. Daher ist es notwendig, mit gezielten Aktivitäten im Naturpark die Akzeptanz und Unterstützung des Naturparks in der gesamten Bevölkerung zu etablieren.
Die bestehenden Aktivitäten im Naturpark durch Vereine, Gemeinden, öffentliche Einrichtungen oder Privatpersonen sind vielfältig, aber kaum miteinander vernetzt oder aufeinander
abgestimmt. Mit einem dauerhaft installierten Naturpark-Management wird eine Koordinati-
Stand: April 2010
- 69
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
onsstelle für das Gebiet geschaffen. Ein hauptamtliches Naturparkmanagement soll bestehende und zukünftige Entwicklungsziele im Konsens aller relevanten Interessengruppen
planen, koordinieren und bei der Umsetzung begleiten.
Die Wirtschaftsbereiche in der Fläche des Naturparks (Land-, Forst- und Wasserwirtschaft)
sollen sich an den Zielen einer nachhaltigen Bewirtschaftung orientieren. Regionale Wirtschaftskreisläufe werden unterstützt. Auch hier wird dem Erhalt bzw. der Weiterentwicklung
einer traditionell vielfältigen Kulturlandschaft besondere Bedeutung beigemessen.
Im Naturpark sollen die Naturschutzkerngebiete und die vielfältige Kulturlandschaft erhalten
und möglichst weiter aufgewertet werden. Der Wechsel dieser naturnahen und kulturhistorisch wertvollen Bereiche in der durch die Eiszeit geformten vielfältigen Landschaft stellen
ein besonderes Potenzial für die Wohnbevölkerung und die Besucher dar. Hierdurch wird die
Lebensqualität im Gebiet verbessert.
Eine wichtige Säule des Umweltschutzes entwickelt sich aus dem Verständnis und dem Wissen der Menschen über ihre Umwelt. Eine effiziente Umweltbildung ist eine wichtige
Voraussetzung zur Umsetzung vieler Natur- und Umweltschutzmaßnahmen. Insbesondere
durch die Möglichkeit die Natur mit vielen Sinnen zu erleben, wird das Bewusstsein und das
Gespür der Menschen hierfür verbessert. Neben passiven Informationsangeboten (z.B. Informationstafeln) soll darum im Naturpark den Aktiv-Angeboten (Führungen, Erlebnisangebote usw.) zukünftig besondere Bedeutung eingeräumt werden.
Mit der gezielten Weiterentwicklung der Naherholungs- und Tourismusangebote und der
dafür notwendigen Infrastruktur sollen verbesserte und umweltschonende, gelenkte Nutzungsmöglichkeiten erhalten und geschaffen werden.
Die erfolgreiche Weiterentwicklung des Naturparks ist nur durch die Kooperation aller gesellschaftlichen Gruppen in konstruktiver Zusammenarbeit möglich. Dazu gehören:
- Partnerschaftlicher Umgang,
- Kompromisse finden,
- Kultur des Runden Tisches,
- integrative Denkansätze,
- Zielkonflikte lösen,
- Trägerschaft auf die regionale Ebene.
Stand: April 2010
- 70
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
5.3
Ziele, Umsetzung / Projektideen
Organisation und Management
Der Naturpark Westensee besteht seit etwa 40 Jahren in der Trägerschaft des Kreises
Rendsburg-Eckernförde. Mit einer Verlagerung der Trägerschaft und dem Management auf
eine regionale Ebene mit im Gebiet tätigen Vereinen, Gemeinden und Personen soll das
Bewusstsein über den Naturpark, die Akzeptanz des Naturparks und die Projektumsetzung
verbessert werden. Mit der Bildung neuer Naturpark-Strukturen sollen geeignete, an den
Naturpark angrenzende Regionen die Möglichkeit bekommen, dem Naturpark beizutreten.
Neben der naturräumlichen Ausstattung wird die Zustimmung der Gemeinden in jedem Fall
für den Beitritt als vorausgesetzt. Im Rahmen der Naturparkplanung wird von Seiten der
Gutachter und der an der Planung Beteiligten eine deutliche Erweiterung des Naturparks von
2
2
zur Zeit ca. 250 km auf bis zu 550 km empfohlen. Für die Umsetzung ist eine positive Willensbildung der Gemeinden notwendig.
Mit der Verlagerung der Naturparkverwaltung vom Kreis Rendsburg-Eckernförde auf die
regionale Vereinsebene soll eine hauptamtlich geführte Geschäftsstelle des Naturparks
Westensee eingerichtet werden. Diese übernimmt die vielfältigen Managementaufgaben für
das Gebiet bzw. koordiniert die Aktivitäten der im Naturpark Westensee tätigen Vereine und
Personen. Bereits durch eine verbesserte Koordination der örtlich bestehenden Aktivitäten
und Informationsebene, lassen sich wesentliche Effekte bei verhältnismäßig geringem Aufwand erwarten. Eine weitere wichtige Aufgabe wird die Projektentwicklung und Fördermittelakquisition einnehmen. Vor dem Hintergrund der angespannten Finanzlage der öffentlichen
Haushalte, hat dieser Gesichtspunkt zentrale Bedeutung.
Als Maßnahmen und Projekte werden für dieses Themenfeld vorgeschlagen:
• Übertragung der Trägerschaft vom Kreis Rendsburg-Eckernförde auf den Verein „Natur-
park Westensee – Obere Eider e.V.“
• Erweiterung des Naturparks um angrenzend hochwertige Bereiche und Gemeinden, die
sich aktiv für die Naturparkidee einsetzen, sofern es mehrheitlich von den jeweiligen Gemeindevertretungen befürwortet wird.
• Umbenennung des Naturparks in „Naturpark Westensee – Obere Eider“
• Einrichtung eines hauptamtlichen Naturparkmanagements mit ausreichender
Mittelausstattung.
• Fortschreibung / Aktualisierung der Projektliste des Naturparkplans
Stand: April 2010
- 71
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Vernetzung
Der Naturpark Westensee befindet sich zur Zeit vollständig im Kreisgebiet RendsburgEckernförde. Eine enge Verknüpfung des Naturparks mit dem Kreis besteht bereits aufgrund
der zur Zeit durch den Kreis wahrgenommenen Trägerschaft; auch bei einer Übertragung
auf die regionale Ebene ist von einer weiterhin engen Zusammenarbeit mit dem Kreis
Rendsburg-Eckernförde auszugehen. Bei einer Erweiterung um den vorgeschlagenen Bereich, würden auch kleinere Teile des Kreises Plön sowie Teile der Städte Kiel, Rendsburg
und Neumünster in den Naturpark einbezogen werden. Hierdurch wird eine stärkere Zusammenarbeit mit den Verwaltungsbehörden dieses Kreises bzw. den Städten anzustreben
sein.
Mit der vorgeschlagenen Erweiterung des Naturparks würde ein direkter Kontakt zum Naturpark Hüttener Berge im Norden und zum Naturpark Aukrug im Westen entstehen. Es wird
empfohlen, insbesondere mit diesen Naturparken eine enge Zusammenarbeit anzustreben
und ggf. gemeinsame Projekte oder Vermarktungsstrategien zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wäre auch zu klären, ob eine gemeinsame Außendarstellung (Logo, Internetauftritt usw.) dieser benachbarten Naturparks angestrebt wird, die durch typische Moränenlandschaften geprägt sind.
Zur Zeit besteht in Holzbunge (im Naturpark Hüttener Berge) ein Informationszentrum, das
Besuchern als Anlaufstelle und Informationspunkt dient. Eine Darstellung auch des Naturparks Westensee in Holzbunge wird begrüßt. Es kann sich in Holzbunge allerdings nur um
eine Ergänzung der Darstellung und Vermarktung über das notwendige Marketing des Naturparks Westensee im Westenseegebiet hinaus handeln.
Die Naturparkidee und –entwicklung ist eng mit bestehenden und zu entwickelnden Strukturen, Vereinen und Organisationen vernetzt. Viele Projekte, die vom Naturpark unterstützt
werden, können in anderer Trägerschaft (Gemeinden, Stiftungen, Vereine, ...) umgesetzt
werden. Für verschiedene Themenbereiche wird eine Abstimmung über jeweilige Aufgaben
und Inhalte sinnvoll / notwendig sein. Beispielsweise: Naherholung / Tourismus mit den Tourismusorganisationen; Wasserbauliche Maßnahmen mit den Wasser- und Bodenverbänden,
Naturschutzmaßnahmen mit der Stiftung Naturschutz, den Naturschutzverwaltungen usw.
Weiterhin besteht ein enger Informationsaustausch zwischen dem Naturpark Westensee
und der AktivRegion Mittelholstein, deren Akteure vielfach in beiden Organisationen tätig
sind.
Als Maßnahmen und Projekte werden für dieses Themenfeld vorgeschlagen:
• Schnittstellen und Aufgabenabgrenzung zu anderen Einrichtungen / Organisationen (z.B.
TGM) festlegen
• Die benachbarten Naturparks (Aukrug, Westensee, Hüttener Berge) sollten ihre Aktivitä-
ten koordinieren und bündeln. Zur Zeit finden auf Landesebene regelmäßige Treffen der
Stand: April 2010
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Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Naturparks statt. Eine weitergehende Zusammenarbeit und Abstimmung der Außendarstellung sollte hier beraten werden.
• Zusammenarbeit mit dem VDN (Bundesebene) und Inanspruchnahme von Dienstleistun-
gen / Angeboten des VDN
Umwelt, Natur und Landschaft
Der Naturpark ist vor allem durch die abwechslungsreiche Seen- und Moränenlandschaft
geprägt, die aufgrund ihrer ökologischen Wertigkeit und Besonderheiten zu große Teilen
unter Schutz steht (Natura 2000, LSG, NSG). Bei einer Erweiterung würde der Naturpark
ggf. größere Abschnitte hochwertiger Fließgewässer (Obere Eider, Wehrau) mit den angrenzenden Niederungsflächen hinzugewinnen. Für den Erhalt dieser Landschaft ist eine
ausgewogene Weiterentwicklung aller Wirtschaftszweige notwendig, die den Schwerpunkt
auf eine naturverträgliche Nutzung setzt. Die Beeinträchtigung der Landschaft durch Windkraftanlagen oder Photovaltaik-Freiflächen-Anlagen werden für das Naturparkgebiet abgelehnt. Gleichermaßen kritisch wird die starke Ausweitung von „Energiemaisflächen“ im Naturpark bewertet.
Die Erarbeitung einer Konzeption / der Managementpläne für die Natura-2000-Gebiete soll
zukünftig möglichst auf regionaler Ebene im Naturpark erfolgen. Mit ökologischen Aufwertungen der Naturpark-Kerngebiete können zusätzliche Natur-Kostbarkeiten geschaffen werden, die der Bevölkerung und den Besuchern (durch Umweltbildung s.u.) erläutert und in
Wert gesetzt werden.
Die Fließgewässersysteme im Naturpark (und im vorgeschlagenem Erweiterungsgebiet)
durchfließen unterschiedlich ausgeprägten Niederungsbereiche. Die Gewässer werden
durch die Pflegeverbände zunehmend naturnah gestaltet, ohne deren Entwässerungsfunktion zu beeinträchtigen. Diese Niederungsflächen werden in Zusammenarbeit von Wasserund Bodenverbänden mit der Stiftung Naturschutz extensiv bewirtschaftet oder gepflegt. Die
Maßnahmen dienen der ökologischen Aufwertung und einer Verbesserung der Wasserqualität gleichermaßen. Verschiedene Abschnitte (Obere Eider) haben inzwischen landesweite
Vorbildfunktion.
Neben der für den bestehenden Naturpark besonders typischen Seen- und Jungmoränenlandschaft befinden sich im Süden und Westen (einschließlich der vorgeschlagenen Erweiterungsbereiche) größere Moorgebiete in sehr unterschiedlichem Zustand. In Zusammenarbeit
mit den Umweltbehörden, Eigentümern (v.a. Stiftung Naturschutz SH) und örtlichen Vertretern sollen Renaturierungs- und Umweltbildungskonzepte erarbeitet und umgesetzt werden
– Entwicklung einer regionalen Moorachse.
Komplexe Naturschutzvorhaben können häufig über Erklärung an geeigneten Leit- / Charakterarten in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Hierdurch steigt die Unterstützung
und ggf. die Förderung der Vorhaben selbst. Erfolgreich ist beispielsweise das „Haselmausprojekt – Nussjagd“ (Lebensraum Gebüsche, Knicks, ...); geplant sind Maßnahmen für den
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- 73
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Eisvogel (Lebensraum Fließgewässer). Weitere Leitarten mit spezifischen Unterstützungsmaßnahmen sollen in Zukunft entwickelt werden (siehe auch Umweltbildung).
Den weitaus größten Flächenanteil nimmt die unterschiedlich geprägte Agrarlandschaft ein,
die an vielen Stellen durch traditionelle Knicksysteme, Feld- und Hohlwege oder markante
Feldeichen als historische Kulturlandschaft ausgebildet ist. Diese traditionellen Landschaftsteile mit hohem ökologischen und Erholungswert sollen erhalten und weiter entwickelt werden. Insbesondere in jüngster Vergangenheit, wurden viele Landwirtschaftsflächen durch
neue agrar- und energiepolitische Rahmenbedingungen zu Bioenergieflächen (insbesondere
durch den Anbau mit Mais s.o.) umgewandelt. Die negativen ökologischen und landschaftlichen Auswirkungen können nur durch geeignete Maßnahmen (Ackerrandstreifen, Blühstreifen usw.) gemindert bzw. ausgeglichen werden.
Als Maßnahmen und Projekte werden für dieses Themenfeld vorgeschlagen:
• Erhaltung und Aufwertung der Kern-Naturgebiete (Naturschutz- und Natura-2000 Flä-
chen) durch:
- Flächensicherung durch gesetzlichen Schutz (Landes- und Kreisbehörden)
- Schaffung von Pufferzonen (SN SH)
- Entwicklung einer „Moor-Achse“ mit abgestimmter Entwicklung (Großes Moor, Eidertal,
Dosenmoor, Wildes Moor)
• Aufwertung der Fließgewässer durch:
- Wasserbauliche Maßnahmen / Renaturierung (WaBoVerb, WRRL)
- Renaturierung von Niederungsflächen (WaBoVerb, SN SH)
• Artenschutzprojekte für Naturpark-Leitarten
- für Haselmaus und Eisvogel erfolgreich durchgeführt / angelaufen
- weitere Leitarten in den Folgejahren benennen
• Bildung einer lokalen Aktion / eines lokalen Bündnis (zwischenzeitlich genehmigt)
• Die vielfältige Kulturlandschaft mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen erhalten und
entwickeln u.a. durch
- Vertragsnaturschutz (Ackerlebensräume, Feuchtgrünland ...)
- Offene Weidelandschaften (z.B. Achterwehr, Felde, Warder)
- Neugestaltung der Knickstrukturen, behutsames Knicken
- Neuwaldbildung und Waldvernetzung
Naherholung und Tourismus
Naherholung und Tourismus haben eine große Bedeutung im Naturparkgebiet Westensee.
Durch ihr vielfältiges Naturangebot in Kombination mit einer bereits vielfach gegebenen Erholungsinfrastruktur bestehen sowohl für die einheimische Bevölkerung als auch für Besucher aus Nah und Fern attraktive Möglichkeiten, in der Natur unterschiedlichste Aktivitäten
auszuüben. Gemeinsam ist dabei, dass alle Erholungsaktivitäten in und mit der Natur stattfinden. An diesem Punkt setzen auch die zukünftigen Entwicklungsziele des Naturparks an.
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Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Ein wichtiges Instrument für eine Weiterentwicklung der Erholungsfunktion ist die gezielte
Kommunikation und Information. Für den Naturpark Westensee – Obere Eider muss sein
Alleinstellungsmerkmal identifiziert werden, das ihn von den anderen Naturparken unterscheidet. Ausgangspunkt könnte das Thema „Wasser“ sein. In Kombination mit dem Thema
„Ruhe / Abgeschiedenheit“ lässt sich eine deutliche Unterscheidung von dem Naturpark Holsteinische Schweiz entwickeln. Es wird empfohlen sich bei der Entwicklung auf wenige Themen zu konzentrieren und diese offensiv zu transportieren. Dazu gehört ein interessanter
Internetauftritt, eine Naturparkbroschüre und / oder ein Naturpark-Newsletter sowie regelmäßige Presseartikel über Aktivitäten und Angebote des Naturparks oder von Naturparkpartnern. Durch diese und weitere geeignete Maßnahmen wird das Bewusstsein über den
Naturpark und seine Werte sowohl bei der Bevölkerung als auch bei Gästen geschärft und
entsprechende Zielgruppen angesprochen.
Es besteht Bedarf bei der Weiterentwicklung der für die naturbezogene Freizeit- und Erholungsnutzung notwendigen Infrastruktur. Defizite sollen unter Berücksichtigung der Naturverträglichkeit behoben werden. Dazu ist ein koordiniertes Vorgehen mit Beteiligung aller im
Naturpark relevanter Gruppen notwendig.
Ein weiteres Ziel ist es, die Wertschöpfung im Erholungs- und Tourismusbereich zu erhöhen.
Dazu ist einerseits eine Verflechtung der Leistungsträger mit der Infrastruktur zum Naturerleben notwendig und zum anderen müssen weitere zielgruppenorientierte Angebote und
Attraktionspunkte zum Naturerleben und Umweltbildung entwickelt werden.
Die Qualität der Leistungsträger, der Angebote und der Infrastruktur muss den Erwartungen
der Gäste und Erholungssuchenden entsprechen. Hierzu sollte der Naturpark Qualitätskriterien vorgeben. Das Naturparkmanagement kann ein geeignetes System entwickeln, Betriebe
und andere Leistungsanbieter, die diese Qualitätskriterien einhalten, auszuzeichnen.
Die Erreichbarkeit des Naturparks mit ÖPNV ist insbesondere in den Zeiten, in der der Freizeit- und Erholungsverkehr stattfindet, kaum gegeben. Dadurch erhöht sich der Individualverkehr deutlich. Es sollten daher auf Kreisebene neue Möglichkeiten wie z.B. Anrufsammeltaxi oder Anrufbus zur Verbesserung des ÖPNV geprüft werden.
Folgende Maßnahmen und Projekte wurden für dieses Themenfeld vorgeschlagen:
• Info-Säulen als Touristen- und Bürgerinformationssystem
• GPS-Tourenangebote zum Download: Strecken und Strecken + Infopunkte
• Darstellung und Vernetzung ausgewählter Kulturgüter im Naturpark Westensee – Obere
Eider
• Themenrouten auf den Radwegen des Kreises Rendsburg-Eckernförde
• Spezielle ÖPNV-Angebote für Naturpark-Aktivitäten (z.B. Naturpark-Shuttle für Radfahrer
oder Kanuten, „Badebus“)
• Reit- und Fahrroutenkonzept für die Region Mittelholstein
• Weiterentwicklung der Wanderwege im Naturpark Westensee
• Naturtouristisches Angebot für Behinderte als Modellprojekt
Stand: April 2010
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Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
• Pferdefreizeitpark Eidertal
• Kanueinsetzstelle Brügge
• Brückenbau für den Eidertal-Wanderweg in Molfsee
• Findlingsgarten in der Region Bordesholm
Umweltbildung
Der Naturpark Westensee ist ein wichtiges Wohn- und Naherholungsgebiet für die Region
und die benachbarten größeren Städte Kiel, Neumünster und Rendsburg. Durch die potentiell hohe Nutzerzahl einer landschaftsbezogenen Erholung sind im Vergleich zu anderen
Naturparken im Land gute Voraussetzungen für eine intensive Umweltbildung gegeben. Eine
effiziente, breit angelegte Umweltbildung wird als eine besonders wichtige, nachhaltige Säule des Natur- und Umweltschutzes angesehen. Ohne eine Bildungsinitiative, die eine Bewusstseinsbildung und einen mentalen Wandel fördert, ist eine nachhaltige Entwicklung
nicht zu erreichen. Umweltbildnerische Angebote haben zum Ziel Verständnis für die Umwelt-Mensch-Beziehung und ihre gegenseitige Abhängigkeit zu schaffen. Sie ermöglichen
gezielt ein Kennen lernen der Natur, vermitteln Kenntnisse und sensibilisieren für Zusammenhänge. Vor allem durch die Originalbegegnung mit der Natur soll das Umweltbewusstsein gestärkt und Achtung und Verantwortlichkeit gegenüber der Natur geweckt werden.
Durch Umweltbildung kann die Akzeptanz von Naturschutzmaßnahmen erhöht werden.
Vermittelte Fertigkeiten und Anreize zu umweltgerechtem Verhalten fördern die Selbstfindung von umweltgerechten Entscheidungen und Verhaltensweisen. Es sollte darauf geachtet werden, möglichst positive Aspekte anzusprechen und auf Belehrungen, Verbote u.ä. zu
verzichten. Umweltpädagogische Programme sollten zielgruppenorientiert, individuell, emotional, erlebnisorientiert und interaktiv vermittelt werden, aktiv begleitet von den Handlungen
der Besucher. Neugier, Spaß, Kreativität und Alltagbezug erhöhen dabei die Lernmotivation.
Die Ganzheitlichkeit von Kopf, Herz und Hand und das Ansprechen möglichst aller Sinne soll
das Gelernte bzw. Erlebte nachhaltiger machen.
Im bestehenden Naturpark Westensee und dem vorgeschlagenen Erweiterungsbereich bestehen bereits eine Reihe Einrichtungen und Angebote zur Umweltinformation und Umweltbildung. Insbesondere das durch fachkundige Personen vermittelte Wissen während geführter Wanderungen, Fahrrad- oder Kanutouren (möglichst als Erlebnis aller Sinne) wird als
besonders wirksam gesehen. Die bestehenden Angebote der Natur- und Landschaftsführer,
der im Gebiet tätigen Vereine, der Volkshochschulen oder von Privatpersonen können durch
ein Naturparkmanagement in Zukunft zeitlich und inhaltlich weiter aufeinander abgestimmt
werden. Zusätzlich ist davon auszugehen, das die Angebote im Gebiet nicht ausreichen in
der Bevölkerung bekannt sind. Als ein möglicher Schritt kann über die regionalen Tageszeitungen und Anzeigeblätter sollte eine Informationsreihe gestartet werden, die über verschiedene Angebote informiert.
Die bestehenden Naturerlebniseinrichtungen sollen für eine weitere Intensivierung des Themas ausgebaut und ergänzt werden. Innerhalb des bestehenden Naturparks gilt dieses insbesondere für das zur Renaturierung anstehende Große Moor zwischen Schülp und Schön-
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Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
bek. Für das Infozentrum am Dosenmoor (im vorgeschlagenen Erweiterungsbereich) besteht bereits eine konkrete Planung für den Ausbau des Zentrums. Ähnlich stellt sich die
Situation für das geplante „Wissenszentrum für die Entwicklungsgeschichte der Haustiere“
dar.
Folgende Maßnahmen und Projekte wurden für dieses Themenfeld vorgeschlagen:
• Informationszentrum im / am Großen Moor (Schülp b.N., Dätgen, Schönbek, Loop)
• Moorarium: Erlebnisausstellung im Informationszentrum Dosenmoor
• Informationszentrum und Erlebniseinrichtung Schleuse Strohbrück
• Wissenszentrum für die Entwicklungsgeschichte der Haustiere im Tierpark Arche Warder
• Informationsoffensive Natur- und Landschaftsführer
• Natur-Film über die Westenseeregion
• Einrichtung und ggf. stärkere Verbreitung von Waldkindergärten
• Angebot von Spielwaldflächen
• Naturparkspezifische Projektangebote für Schulen und Kindergärten
• Entwicklung und Umsetzung besucherzielgruppenspezifischer betreuter
Naturerlebnisangebote
Regionale Wirtschaft
In dem bestehenden Naturpark befinden sich nur wenige größere Ortschaften. Dementsprechend überwiegt die Bedeutung von Land- und Forstwirtschaft gegenüber der gewerblichen
Funktion. Bisher wirtschaften nur wenige landwirtschaftliche Betriebe nach ökologischen
Kriterien. Da bei einer ökologischen Wirtschaftsweise weitgehend geschlossene Nährstoffkreisläufe, weite Fruchtfolgen und eine gut gegliederte Landschaft angestrebt wird, ist diese
Wirtschaftsform zu begrüßen. Weiterhin ist der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe, die
eine Direktvermarktung ihrer Produkte betreiben bei den ökologisch wirtschaftenden größer
als in der konventionellen Gruppe. Eine vermehrte Direktvermarktung der regionalen Produkte wird unabhängig von der Wirtschaftsform angestrebt. Aufgrund des hohen Zeitaufwandes wird die Direktvermarktung häufig nur als Kooperation mehrerer Betriebe möglich
sein. Seit einiger Zeit vermarkten Gastronomiebetriebe regional bzw. extensiv erzeugte Produkte unter eigenen Marken: Genießerland, Feinheimisch.
Eine wichtige Aufgabe der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft ist der Erhalt und die Pflege
der historisch gewachsenen, abwechslungsreichen Kulturlandschaft. Die u.a. durch wirtschaftliche Rahmenbedingungen verursachte Verarmung der landwirtschaftlichen Flächenvielfalt mit hohen Anteilen Mai und Weizen in den Flächen wird sehr kritisch gesehen. Die
Einflussmöglichkeiten des Naturparks sind allerdings gering. Eine relative Verbesserung
dieser Entwicklung kann durch die vermehrte Nutzung des Vertragsnaturschutzes z.B. durch
Anlage von Blühstreifen an den Feldrändern oder als Vernetzungsstruktur erreicht werden.
Stand: April 2010
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Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Angestrebt wird gleichermaßen die Entwicklung und Ansiedlung von kleineren Gewerbe- und
Handwerksbetrieben, die es ermöglichen am gleichen Ort zu arbeiten und zu wohnen. Eine
Stärkung dieser Betriebe stärkt die regionale Wirtschaftskraft ohne die Funktionen der Natur
und Landschaft zu beeinträchtigen.
Folgende Maßnahmen und Projekte wurden für dieses Themenfeld vorgeschlagen:
• Befürwortung / Unterstützung von regionalen Wirtschaftskreisläufen z.B. durch Direkt-
vermarktung
• Entwicklung regionaler / spezifischer Marken, ggf. in Zusammenarbeit mit benachbarten
Naturparken
• „Naturparktage“ unter Beteiligung regionaler Direktvermarkter, Produzenten, Kunsthand-
werker usw.
• Gezielte Pflegemaßnahmen hochwertiger Landschaftsteile durch Zusammenarbeit von
Land- und Forstwirten, Wasser –und Bodenverbänden, Stiftung Naturschutz
5.4
Projekte
5.4.1
Projektanforderungen
Im Rahmen der Naturparkplanung werden Ziele und Projekte benannt, die während der Arbeitsgruppen- und Projektgespräche erarbeitet wurden oder sich aus der Bestandsanalyse
ableiten lassen. Nicht alle Vorhaben ließen sich während dieser Planungsphase als Projekte
ausarbeiten, sondern sind zur Zeit eine Zielformulierung. Zu gegebener Zeit sollen diese
Ziele in weitere Projekte überführt werden.
Grundsätzlich müssen die Naturparkprojekte den Zielen der Naturparke Deutschlands allgemein (Leitbild des VDN) und dem Leitbild / den Zielen des Naturparks Westensee übereinstimmen.
Die Ziele und Projekte des Naturparks dürfen den übergeordneten Planungen der Landesund Regionalebene sowie gesetzlichen Vorgaben nicht widersprechen.
Die Projekte müssen eine realistische Chance auf eine Umsetzung innerhalb eines Planungszeitraumes haben.
Vorteilhaft (u.a. für eine mögliche Förderung) sind innovative Projekte und Projekte, die in
der Region gut vernetzt sind. Positiv zu bewerten sind ebenfalls naturparkübergreifende Projekte.
Stand: April 2010
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Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
5.4.2
Projektübersicht
Übersicht der Projekte, für die Projektdatenblätter erarbeitet wurden.
Tabelle: Übersicht der Projekte Naturparkplanung Westensee
Nr.
Titel
Themenbereich
00
Naturparkerweiterung
Organisation
01
Info-Säulen: Touristen- und Bürgerinformationssystem
Tourismus, Naherholung
02
GPS-Tourenangebote
Tourismus, Naherholung
03
Pferdefreizeitpark Eidertal
Tourismus, Naherholung
04
Kanueinsetzstelle Brügge
Tourismus, Naherholung
05
Brückenbau für den Eidertal-Wanderweg in Molfsee
Tourismus, Naherholung
06
Findlingsgarten in der Region Bordesholm
Tourismus, Naherholung
07
Themenrouten auf den Radwegen des Kreises RendsburgEckernförde
Tourismus, Naherholung
08
Reit- und Fahrroutenkonzept für die AktivRegion Mittelholstein
Tourismus, Naherholung
09
Weiterentwicklung der Wanderwege im Naturpark Westensee
Tourismus, Naherholung
10
Darstellung und Vernetzung ausgewählter Kulturgüter im Naturpark Westensee – Obere Eider
Tourismus, Naherholung, regionale
Wirtschaft
11
Spezielle ÖPNV-Angebote für Naturparkaktivitäten
Naherholung, Tourismus, Umweltbildung
12
Naturpark tier und –pflanze - Leitarten
Umweltbildung, Naturschutz
13
Moorinformationszentrum Großes Moor
Umweltbildung, Tourismus, Naherholung
14
Moorarium: Aufbau einer Erlebnisausstellung im Informationszent- Umweltbildung, Tourismus,
rum Dosenmoor
Naherholung
Stand: April 2010
- 79
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Tabelle: Übersicht der Projekte Naturparkplanung Westensee
Nr.
Titel
Themenbereich
15
Schleuse Strohbrück und Achterwehrer Schifffahrtskanal
Umweltbildung, Tourismus, Naherholung
16
Wissenszentrum für die Entwicklungsgeschichte der Haustiere
Umweltbildung, Tourismus, Naherholung
17
Informationsoffensive Umweltbildung
Umweltbildung, Naherholung
18
Naturparktage
Regionale Wirtschaft, Naherholung,
Umweltbildung
19
n.n.
Weitere Projekte sollen mit der Weiterentwicklung des Naturparks folgen.
5.4.3
Projektblätter
Nachfolgend die Projektdatenblätter der Projekte der vorhergehenden Tabelle
Stand: April 2010
- 80
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Naturparkerweiterung
00
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Bestehender Naturpark und vorgeschlagenes Erweiterungsgebiet
Organisation
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Kreis Rendsburg-Eckernförde
Hans-Werner Lauwen
[email protected]
www.kreis-rendsburgeckernfoerde.de
Träger des Naturparks Westensee,
z.Zt. Kreis Rendsburg-Eckernförde
Verein Naturpark Westensee –
Obere Eider
E-Mail: info@ naturpark-westenseeobereeider.de
www.naturpark-westenseeobereeider.de
Kurzbeschreibung:
Die Grenze des bestehenden Naturparks wurde vor etwa 40 Jahren festgelegt und seitdem nicht an die sich
verändernde Situation angepasst. Aufgrund der veränderten ökologischen Ausstattung der Region und der
Eignung für eine naturverträgliche Erholungsnutzung wird eine Empfehlung für eine Erweiterung der
Naturparkfläche gegeben. Da für eine Umsetzung der Erweiterung u.a. eine aktive unterstützung der betroffenen
Gemeinden notwendig ist, müssen diese über die Vorteile und Konsequenzen eines Beitritts zum Naturpark
informiert werden. Die Informationen können ergänzend zu den schriftlichen Unterlagen im Rahmen von
Amtsausschusssitzungen vermittelt werden. Die Ergebnisse der kommunalen Entscheidungen sind von dem
Träger des Naturparks mit der Obersten Naturschutzbehörde (MLUR SH) zu beraten. Daraufhin ist durch das
Ministerium eine neue Naturparkabgrenzung festzulegen.
Kosten (Erstinvestition, laufende
Kosten)
Finanzierung / Förderung:
v.a. Zeitaufwand für Informationsund Abstimmungstermine
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Unmittelbar an die
Naturparkplanung anschließend
Erste Informationstermine bereits durchgeführt
Stand: April 2010
- 81
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Info-Säulen: Touristen- und Bürgerinformationssystem
01
Lage / Gemeinden
Themenbereich
AktivRegion Mittelholstein
Tourismus, Naherholung
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Regionalmanagement AktivRegion
Mittelholstein
Heinz-Dieter Gröning
Bahnhofstr. 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 – 55 60 210
E-Mail: [email protected]
www.pmd-regional.de
Amt Nortorfer Land
Niedernstr. 6
24589 Nortorf
Fon: 04392 – 40 10 1
E-Mail: [email protected]
Kurzbeschreibung:
In der Gebietskulisse der AktivRegion Mittelholstein und damit auch im Gebiet des Naturparks Westensee sollen
Informationsterminals als Touristen- und Bürger-Informationssystem aufgestellt und betrieben werden.
Zielgruppen für die Informationsterminals sind einerseits Bürger der Region und andererseits Gäste der Region.
Folgende Inhalte sind angedacht:
Karten mit Routen für Wanderer, Radfahrer, Reiter und Kanuten
Downloads für GPS-Geräte
ÖPNV- Fahrpläne
Informationen zu Beherbergung und Gastronomie
Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Ausstellungen, Museen, kulturelle und natürliche Attraktionen
Informationen zu Freizeit-Aktivitäten
Informationen zu Handel und Serviceeinrichtungen
Kosten (Erstinvestition, laufende
Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Noch offen, werden durch
Machbarkeitsstudie geklärt
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Noch offen
Machbarkeitsstudie in Bearbeitung, voraussichtliche Abgabe Mitte 2010,
danach Klärung der weiteren Vorgehensweise
Stand: April 2010
- 82
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
GPS-Tourenangebote
02
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Gesamter Naturpark und vorgeschlagenes Erweiterungsgebiet
Tourismus, Naherholung
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Regionalmanagement AktivRegion
Mittelholstein
Heinz-Dieter Gröning
Bahnhofstr. 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 – 55 60 210
E-Mail: [email protected]
www.pmd-regional.de
Zu klären – z.B. eine
Gebietskörperschaft / Amt oder
Tourismusverein
Kurzbeschreibung:
Die Nutzung von Navigationsgeräten hat in kurzer Zeit Eingang bei der Bevölkerungsmehrheit gefunden. Neben
den Geräten in Fahrzeugen ist eine ähnlich schnelle Verbreitung von Handgeräten und Multifunktionsgeräten
(Handy, Digitalkamera, GPS-Gerät ... in einem) zu erwarten. Innerhalb weniger Jahre kann / wird die Nachfrage
nach GPS-Tourenangeboten der Bedeutung der „klassischen“ Darstellung (Karten, Beschildeung) gleichwertig
sein.
Die bestehenden und neuen Freizeitrouten- und Informationsangebote müssen zumindest zusätzlich GPStauglich ausgearbeitet und aus dem Internet, über Infosäulen oder Tourismus-Informationen nutzbar sein.
Kosten (Erstinvestition, laufende
Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Noch offen
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Noch offen
Projektidee
Stand: April 2010
- 83
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Pferdefreizeitpark Eidertal
03
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Reesdorf
Tourismus, Naherholung
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Förderverein Pferdefreizeitpark
Eidertal e.V.
Dörte Rehse-Behncke
Am Markt 1
24582 Brügge
Fon: 04322 – 3077
E-Mail: [email protected]
Förderverein Pferdefreizeitpark
Eidertal e.V.
Dörte Rehse-Behncke
Am Markt 1
24582 Brügge
Fon: 04322 – 3077
E-Mail: [email protected]
Kurzbeschreibung:
Der Pferdesport hat in der Region Mittelholstein und insbesondere im Städtedreieck Kiel – Rendsburg –
Neumünster eine große Bedeutung. Neumünster profiliert sich durch zahlreiche Veranstaltungen als Pferdestadt.
Neben den Reitanlagen der Reitvereine und Pferdebetriebe und einem attraktiven Reitwegenetz benötigen die
Reiter und Fahrer Geländetrainingsmöglichkeiten. Junge Reiter und Pferde müssen ihre Fähigkeiten abseits vom
Verkehr und anderen Nutzern üben können. Zur Weiterentwicklung des Vielseitigkeitssports werden
unterschiedlichste Anlagen benötigt.
In der Gemeinde Reesdorf soll eine ca. 10 ha große, naturnah gestaltete Freifläche für den Pferdesport
geschaffen werden, die als Magnet für Freizeitreiter und Sportreiter sowie für Reit- und Fahrtouristen die
Attraktivität der Region steigert. Auf der Fläche soll ein Geländeparcours mit geländetypischen Hindernissen wie
z.B. Teiche, Wälle, Gräben, Oxer entstehen. Außerdem soll die Fläche für Turnierveranstaltungen der Reit- und
Fahrvereine der Region genutzt werden und daher auch einen Springplatz und Dressurplätze erhalten.
Abgerundet wird das Angebot durch ein Seminar- und Sanitärgebäude, Parkplätze und Hindernislager. Es ist
geplant, auf der Fläche regelmäßige Trainingstage, Aus- und Fortbildungsangebote und Turniere für Reiter und
Fahrer durchzuführen.
Kosten (Erstinvestition, laufende
Kosten)
Finanzierung / Förderung:
350.000 € Erstinvestition
65.000 € laufende Kosten
45% Förderung aus ZPLR,
Kofinanzierung durch Eigenmittel des Trägervereins
Zeitplanung
Status:
Planungsphase 2010
Umsetzung 2011-2013
Machbarkeitsstudie liegt seit 2002 vor, Projekt wird zur Beantragung als
Leuchtturmprojekt beim AktivRegions-Beirat vorbereitet
Stand: April 2010
- 84
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Abbildung, Skizze: Nutzungskonzept für den Pferdefreizeitpark
Stand: April 2010
- 85
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Kanueinsetzstelle Brügge
04
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Gemeinde Brügge
Kontakt
Tourismus, Naherholung
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Regionalmanagement AktivRegion Ggf. Gemeinde Brügge
Mittelholstein
Heinz-Dieter Gröning
Bahnhofstr. 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 – 55 60 210
E-Mail: [email protected]
www.pmd-regional.de
Kurzbeschreibung:
Die obere Eider zwischen Bissee und dem Nord-Ostsee-Kanal ist ein beliebtes Wasserwanderrevier. Die Obere
Eider ist detailliert als Wasserwanderweg im Internet unter www.flussinfo.net/obere-eider beschrieben. Zur
Lenkung der Wasserwanderer und gleichzeitig zur Verbesserung der Wasserwandermöglichkeiten sind in
einigen Anliegergemeinden Projekte zur Schaffung einer geeigneten Infrastruktur angelaufen. So ist z.B. in
Flintbek eine Kanueinstiegsstellen umgesetzt worden. Eine weitere Einstiegsstelle soll in der Gemeinde Brügge
errichtet werden
Kosten (Erstinvestition, laufende Finanzierung / Förderung:
Kosten)
z.Zt. noch nicht geschätzt
Förderung aus ZPLR, Kofinanzierung durch Gemeinde
Zeitplanung
Status:
Umsetzung 2010
Umsetzung 2010 geplant
Stand: April 2010
- 86
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Brückenbau für den Eidertal-Wanderweg in Molfsee
05
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Molfsee
Tourismus, Naherholung
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Regionalmanagement
AktivRegion Mittelholstein
Heinz-Dieter Gröning
Bahnhofstr. 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 – 55 60 210
E-Mail: [email protected]
www.pmd-regional.de
Amt Molfsee
Mielkendorfer Weg 2,
24113 Molfsee
Fon: 0431 – 65 009-0
E-Mail: [email protected]
Kurzbeschreibung:
Der Eidertal-Wanderweg verläuft zur Zeit von Bordesholm bis nach Molfsee. Er soll zukünftig bis nach Kiel
weitergeführt werden. Bei Molfsee ist eine Eiderbrücke abgängig. Dadurch ist der Verlauf des gesamten EidertalWanderweges gefährdet. Diese Holzbrücke soll durch eine längerfristig haltbare Metallbrücke ersetzt werden.
Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten)
Finanzierung / Förderung:
86.000 €
Förderung aus ZPLR, Kofinanzierung durch Träger
Zeitplanung
Status:
Umsetzung 2010
Umsetzung 2010 geplant, Förderantrag wurde positiv entschieden
Stand: April 2010
- 87
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Findlingsgarten in der Region Bordesholm
06
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Ökologisches Gewerbegebiet Bordesholm
Tourismus, Naherholung
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Regionalmanagement
AktivRegion Mittelholstein
Heinz-Dieter Gröning
Bahnhofstr. 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 – 55 60 210
E-Mail: [email protected]
www.pmd-regional.de
Verein Naturpark Westensee
– Obere Eider e.V.
Heinz-Dieter Gröning
Bahnhofstr. 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 – 55 60 210
E-Mail: [email protected]
www.naturpark-westenseeobereeider.de
Kurzbeschreibung:
Im Kiesabbaugebiet bei Bordesholm wurden zahlreiche Findlinge augegraben, die im Verlauf der Eiszeit aus
Skandinavien bis nach Schleswig-Holstein verfrachtet wurden. In Bordesholm sollen diese Findlinge auf einer
Freifläche im ökologischen Gewerbegebiet aufgestellt und mit Informationen über ihre Herkunft, Alter und ihre
Wanderschaft versehen werden. Betreut werden soll der Findlingsgarten vom Tourismusverein Bordesholm.
Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Noch offen
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Noch offen
Projektvorschlag
- Abbildungen, Skizzen usw. soweit vorhanden -
Stand: April 2010
- 88
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Themenrouten auf den Radwegen des Kreises
Rendsburg-Eckernförde
07
Lage / Gemeinden
Themenbereich
AktivRegionen Mittelholstein, Hügelland am Ostseestrand, Eider
und Kanal Region
Tourismus, Naherholung
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Regionalmanagement
AktivRegion Eider und Kanal
Region
Marco Neumann
Kieler Str. 211
24768 Rendsburg
Fon: 0 4331 - 13 67 77
E-Mail: [email protected]
www.eider-und-kanalregionrendsburg.de
Kreis Rendsburg-Eckernförde
Kaiserstraße 8
24768 Rendsburg
Fon: 04331 - 202-0
E-Mail: [email protected]
www. kreis-rendsburgeckernfoerde.de
Kurzbeschreibung:
Durch die Nachverdichtung des Radwegenetzes im südlichen Kreisgebiet verfügt der Kreis RendsburgEckernförde flächendeckend über ein dichtes Netz von Radwegen. Mit wenigen Ausnahmen existieren bislang
jedoch keine Themenrouten, was die Vermarktung des vorhandenen Netzes erschwert. Der Arbeitskreis
Radtourismus – bestehend aus Touristikern, Regionalmanagern des Kreises Rendsburg-Eckernförde und
Radexperten – hat Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert und schlägt vor, ein Planungsbüro mit der Konzeption
und der Umsetzung von ca. 15 Themenrouten mit einer Streckenlänge zwischen 20 und 35 Kilometern im
Kreisgebiet zu beauftragen.
Die Themenrouten sind auf dem bestehenden Kreisradwegenetz zu entwickeln, so dass keine neuen Routen
ausgeschildert werden, sondern das bestehende Beschilderungssystem lediglich durch Einschubschilder ergänzt
wird. Durch diese Maßnahmen kann das Thema Radfahren künftig noch besser vermarktet werden und
letztendlich zu einer höheren Wertschöpfung innerhalb der Region beitragen (Quelle: www. eider-undkanalregion-rendsburg.de).
Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Ca. 40.000 € für
Konzepterstellung
Förderung durch ZPLR, Kofinanzierung durch Träger
Zeitplanung
Status:
Umsetzung 2010
Projekt ist ausgeschrieben
Stand: April 2010
- 89
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Reit- und Fahrroutenkonzept für die AktivRegion Mittelholstein
08
Lage / Gemeinden
Themenbereich
AktivRegionen Mittelholstein
Kontakt
Tourismus, Naherholung
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Reiterbund Rendsburg-Eckernförde Noch offen
Dörte Rehse-Behncke
Am Markt 1
24582 Brügge
Fon: 04322 – 3077
E-Mail: [email protected]
www.reiterbund-rd-eck.de
Kurzbeschreibung:
Die Region der Tourismusgemeinschaft Mittelholstein hat bereits vor rund 10 Jahren das erste Reitwegekonzept
erarbeitet. Dabei wurde das jetzige Naturparkgebiet weitestgehend außen vor gelassen, da die Routen möglichst
schnell und unkompliziert ausgewiesen werden sollten. Dieses ist bei Inanspruchnahme privater Wege und
Flächen nicht leistbar. Die vorgesehene Wegweisung wurde nicht von allen Gemeinden umgesetzt und auch die
kartographische Darstellung weist deutliche Mängel auf.
Da diese Region eine hohe Freizeitpferdedichte aufweist, ist der Bedarf an vernetzten Reit- und auch Fahrwegen
erheblich. Zur Zeit gibt es jedoch nur lokale, nicht miteinander vernetzte Lösungen, so dass die Region nur
unzureichend an der landesweiten Vernetzung und den Aktivitäten im Rahmen der Initiative „Pferde- und
Reiterland Schleswig-Holstein“ teilnehmen kann.
Es ist daher notwendig, an die Ergebnisse von vor 10 Jahren anzuknüpfen und die damals entwickelten Touren
auf den Prüfstand zu stellen sowie das Netz deutlich nachzuverdichten. Konkrete Verbesserungsvorschläge
müssen in einem Handlungskonzept zusammengestellt und mit den Gemeinden und Pferdesportlern vor Ort zur
Umsetzung gebracht werden.
Kosten (Erstinvestition, laufende
Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Noch offen
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Noch offen
Projektidee
Stand: April 2010
- 90
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Weiterentwicklung der Wanderwege im Naturpark Westensee
09
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Erweitertes Naturparkgebiet Westensee – Obere Eider
Tourismus, Naherholung
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Regionalmanagement AktivRegion
Mittelholstein
Heinz-Dieter Gröning
Bahnhofstr. 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 – 55 60 210
E-Mail: [email protected]
www.pmd-regional.de
Interessengemeinschaft
„Wanderbares Schleswig–Holstein“
Wolfgang von Heyer
Kuhlacker 32a
24145 Kiel
Fon: 0431 – 713495
E-Mail:
www.wanderbares-schleswigholstein.de
Kurzbeschreibung:
Für das Gebiet des erweiterten Naturparks Westensee – Obere Eider liegen zahlreiche Wanderwegvorschläge
oder auch ausgewiesene Wanderwege vor, die überwiegend durch Fernwanderwege miteinander vernetzt sind.
In einigen Bereichen sind jedoch bestehen auch Defizite in der Wegequalität, fehlende Netzverbindungen und
eine unzureichende Besucherlenkung.
Es wird daher vorgeschlagene, für das Naturparkgebiet ein Wanderwegekonzept zu erarbeiten, das auf Basis
der vorhandenen Wanderwege Tourentipps entwickelt und ein Handlungskonzept für die Umsetzung erarbeitet.
Hierin sollte der Bedarf der Wegweisung / Markierung, der begleitenden Infrastruktur sowie der zukünftigen
Marketingmaßnahmen sowie Hinweise zur Zertifizierung zu Qualitätswanderwegen enthalten sein.
Kosten (Erstinvestition, laufende
Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Noch offen
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Noch offen
Projektidee
Stand: April 2010
- 91
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Darstellung und Vernetzung ausgewählter Kulturgüter im
Naturpark Westensee – Obere Eider
10
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Erweitertes Naturparkgebiet Westensee – Obere Eider
Tourismus, Naherholung
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Noch offen
Noch offen
Kurzbeschreibung:
Im Naturpark Westensee und dem zur Erweiterung vorgeschlagenen Gebiet befinden sich zahlreiche Denkmale
wie z.B. die Gutsanlagen, Hügelgräber, Radspuren in Flintbek. Zum Teil sind diese Zeugen der Vergangenheit
öffentlich zugänglich, zum Teil aber auch nicht. Für Einheimische und Besucher der Region sind Informationen
zur Geschichte und Entwicklung der Region und seinen Kulturgütern sehr interessant. Die Informationen müssen
jedoch besuchergerecht aufbereitet und dargestellt sein. Dazu bestehen verschiedene Möglichkeiten wie z.B.
Informationstafeln an den Objekten, Faltblätter und digitale Informationen für GPS-Geräte.
Zur Vernetzung und Darstellung sollte ein Konzept entwickelt werden, in dem geklärt wird, zu welchen
Kulturgütern Informationen gegeben werden sollen und dürfen und in welcher Form die Informationen
bereitgestellt werden sollen.
Kosten (Erstinvestition, laufende
Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Noch offen
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Noch offen
Projektidee
Stand: April 2010
- 92
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Spezielle ÖPNV-Angebote für Naturparkaktivitäten
11
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Gesamter Naturpark
Naherholung, Tourismus,
Umweltbildung
Kontakt
Projektträger
Verein Naturpark Westensee –
Obere Eider e.V.
Heinz-Dieter Gröning
Bahnhofstr. 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 – 55 60 210
E-Mail: [email protected]
www.pmd-regional.de
Noch offen
Lageskizze (Karte)
Kurzbeschreibung:
Mit der Aktivierung vieler Naturparkaktivitäten und der Umsetzung weiterer Informationszentren in der Region
steigt der Bedarf und der Sinn die Besucher dieser Einrichtungen durch spezielle ÖPNV-Angebote zu befördern.
Insbesondere in Verbindung mit der Naturparkidee und einer nachhaltigen Entwicklung der Region sollten
Alternativen zur üblichen Privat-PKW-Nutzung angeboten werden. Ausreichender Bedarf für ÖPNV-Angebote
wird es vermutlich in absehbarer Zeit nur zu größeren Veranstaltungen (Naturparktage, Führungen usw.) oder zu
Attraktionspunkten (Tierpark Arche Warder, Moorinfozentrum etc. ) geben. Die Vorraussetzungen sind
insbesondere im Naturpark Westensee mit der Nachbarschaft der Städte Kiel, Neumünster, Nortorf und
Rendsburg vergleichsweise gut. Sobald im Naturpark entsprechende Angebote konkretisiert sind, sollte mit
regionalen ÖPNV-Anbietern über eine Realisierung verhandelt werden.
Kosten (Erstinvestition, laufende
Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Noch offen
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Noch offen
Projektidee
Stand: April 2010
- 93
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Naturpark tier und –pflanze - Leitarten
12
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Gesamter Naturpark
Umweltbildung, Naturschutz
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Verein Naturpark Westensee –
Obere Eider e.V.
Heinz-Dieter Gröning
Bahnhofstr. 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 – 55 60 210
E-Mail: [email protected]
www.pmd-regional.de
Naturpark Westensee (- Obere
Eider)
Kurzbeschreibung:
Mit einer Benennung von Naturpark-Tier- und Pflanzenarten (Leitarten) wird auf Besonderheiten der Arten bzw.
deren Lebensräume im Naturpark aufmerksam gemacht und informiert. Einzelne Arten und Lebensräume
werden in den Vordergrund gestellt und dadurch über besonders regionaltypische und / oder unbekannte Arten
informiert. Das Bewusstsein und Verständnis über ökologische Zusammenhänge und die Vielfalt der Natur
verbessert. Besonders typische Arten der Region können die Identifikation der Bevölkerung mit dem Naturpark
verbessern. Zu den Arten werden Veranstaltungen durchgeführt bzw. sind Bestandteil themenübergreifender
Termine (z.B. Naturparktage).
Denkbare Themen / Arten können sein:
- markante Arten – Seeadler, Eisvogel, Laubfrosch, Teichfledermaus;
- Arten, die das Gebiet wieder besiedeln – Kranich, Fischotter oder
- sehr seltene Arten – Drosselrohrsänger, Schneide; ...
Eine konkrete Projektentwicklung muss zu gegebener Zeit erfolgen. Es müssen für definierte Zeiträume
Naturparktiere und -pflanzen (Leitarten) gewählt und Informationsveranstaltungen einschließlich Info-Material
erarbeitet werden.
Einbezug der bestehenden Umweltbildungseinrichtungen, der touristischen Einrichtungen, Schulklassen usw.
Kosten (Erstinvestition, laufende
Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Noch offen
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Noch offen
Projektidee
Stand: April 2010
- 94
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Moorinformationszentrum Großes Moor
13
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Großes Moor östlich von Nortorf
Umweltbildung, Naherholung
Gemeinden Schülp bei Nortorf, Dätgen, Schönbek, Loop
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Verein Naturpark Westensee Obere
Eider e.V.
Ansprechpartner:
H. D. Gröning
Bahnhofstraße 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 5560210
E-Mail: [email protected]
www.naturpark-westenseeobereeider.de
der Machbarkeitsstudie:
Verein Naturpark Westensee
Obere Eider e.V. und beteiligte
Gemeinden
Kurzbeschreibung:
Das Große Moor wurde bis vor wenigen Jahren abgetorft und soll renaturiert werden. In dem bestehenden
Torfwerk bei Schülp b. Nortorf soll ein Moorinformationszentrum hergestellt werden. Die Inhalte sollen mit denen
des Moorinfozentrums Dosenmoor abgestimmt sein / sich ergänzen. Themenschwerpunkte können demzufolge
neben der Moorentstehung, -flora und –fauna vor allem die Torfnutzung und Moorregenaration / -renaturierung
sein. Neben den Gebäuden des Torfwerkes kann die Torfbahn ggf. in die zukünftige Nutzung einbezogen werden.
An einigen Mooren in Deutschland wurden vergleichbare Vorhaben erfolgreich umgesetzt; u.a. im Ahlenmoor in
Niedersachsen – s.u.
Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Noch offen, Ermittlung der Kosten durch Machbarkeitsstudie
Noch offen, Klärung durch
Machbarkeitsstudie
Zeitplanung
Status:
Es soll im Frühjahr 2010 eine Machbarkeitsstudie beauftragt werden, die
u.a. die ein Grobkonzept entwickelt und die voraussichtlichen Kosten
ermittelt
Vorbereitung der Beauftragung der
Machbarkeitsstudie
Stand: April 2010
- 95
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Abbildungen: Torfwerk bei Schülp (oben), Moorinfozentrum am Ahlenmoor (mitte), Moorbahn an
Aussichtspunkt im Ahlenmoor (unten)
Stand: April 2010
- 96
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Moorarium: Aufbau einer Erlebnisausstellung im
Informationszentrum Dosenmoor
14
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Neumünster - Einfeld
Umweltbildung, Tourismus, Naherholung
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Informationszentrum
Dosenmoor e.V.
Michael Muszeika
Eichenweg 15
24598 Boostedt
Fon: 04393 - 974 93
E-Mail: [email protected]
www.iz-dosenmoor.de
Informationszentrum
Dosenmoor e.V.
Michael Muszeika
Eichenweg 15
24598 Boostedt
Fon: 04393 - 974 93
E-Mail: [email protected]
www.iz-dosenmoor.de
Kurzbeschreibung:
Das 1981 mit einer Fläche von 521 ha zum Naturschutzgebiet erklärte Dosenmoor ist das besterhaltene
Hochmoor in Schleswig-Holstein. Die eigenartige Schönheit dieser Urlandschaft ist von den öffentlichen Wegen
und vom Informationssteg aus zu erleben. In den vergangenen Jahren wurden vom Verein Info-Zentrum
Dosenmoor e.V. zahlreiche Führungen für Schulen und Besuchergruppen durchgeführt.
Mit einer neuen, rund 500 qm großen Erlebnisausstellung möchte der Verein bei Groß und Klein das Interesse
für diese besondere Tier- und Pflanzenwelt wecken, die vielen spannenden Fragen rund ums Dosenmoor
beantworten und die Schutzaspekte für diesen einzigartigen Lebensraum näher bringen, um eine nachhaltige
Erlebniswelt zu erhalten.
Im ehemaligen Torfwerk sind zwei Ausstellungsbereiche geplant: In der 275 qm großen Halle wird der
Lebensraum »Hochmoor« facettenreich gestaltet. Zahlreiche Inszenierungen und Exponate zum Mitmachen
laden zur vertieften Begegnung mit der speziellen Fauna und Flora ein. Der hintere 2-geschossige Trakt im
Gebäudekomplex widmet sich dem Thema »Mensch & Moor« – von der Trockenlegung über Torfabbau bis hin
zur aufwendigen Renaturierung der Hochmoorflächen (Quelle: www.iz-dosenmoor.de).
Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Ca. 200.000 € für die
Ausstellung zuzügl. Kosten für
Ausbau der Halle
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Umsetzung 2010 ff.
Konzeption liegt vor
Stand: April 2010
- 97
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Schleuse Strohbrück und Achterwehrer Schifffahrtskanal
15
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Am NOK, Gemeinde Quarnbek
Naherholung, Tourismus, Umweltbildung
Kontakt
Projektträger
Gemeinde Quarnbek
Bürgermeister Klaus Langer
Lindenkamp 17
24107 Quarnbek
Fon: 04340 - 1623
Vom Bund ist die Gründung
einer Stiftung geplant
Lageskizze (Karte)
Kurzbeschreibung:
Die Schleuse Strohbrück verbindet den Achterwehrer Schiffahrtskanal als letzten Abschnitt der oberen Eider mit
dem Nord-Ostsee-Kanal. Sie ermöglichte den Transport von Getreide und Holz vom NOK in die Obere Eider und
umgekehrt. Auch viele Ausflugsschiffe nutzten die Schleuse, um in den Schiffahrtskanal zu gelangen. Zuletzt
wurde die Schleuse nur noch von Wassersportlern und Ausflüglern genutzt. 2001 wurde die Schleuse wegen
erheblicher Schäden am Tor und dringendem Sanierungsbedarf der Anlage geschlossen. Es besteht keine
Absicht die Schleuse wieder in Betrieb zu nehmen. Die Schleuse steht inzwischen unter Denkmalschutz. Durch
die Schließung der Schleuse ist der Wasseraustausch zwischen Eider und NOK unterbrochen.
Der Bereich rund um die Schleuse ist sowohl für Wassersportler als auch für Naherholungssuchende und Gäste
sehr attraktiv. Ziel des Projekts ist eine nachhaltige Verbindung von Natur- und Landschaftsschutz mit den
Bedürfnissen von Naherholung und Tourismus. Eine zentrale Rolle spielen dabei Überlegungen und Aktivitäten
zum Umbau der stillgelegten Schleusenanlage Strohbrück zu einem technischen Denkmal sowie die Nutzung
des Geländes als geschichtlicher und naturkundlicher Lernort. Es bestehen daher Bestrebungen, diesen Bereich
entsprechend weiterzuentwickeln. Folgende Ideenbausteine liegen vor:
Herstellung der Schleuse als technisches Denkmal mit Informationen zur Schleuse und der Geschichte des
Kanalbaus
Schaffung einer Rastmöglichkeit mit Imbiss / Café im ehemaligen Schleusenhaus
Schaffung eines Wohnmobilstellplatzes mit Blick auf den NOK
Bau einer Sohlgleite / Fischtreppe neben der Schleuse, um die Durchgängigkeit der Eider zu gewährleisten
Informationen über den „Urwald“ zwischen Flemhuder See und Achterwehrer Schiffahrtskanal
Stand: April 2010
- 98
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Kosten (Erstinvestition, laufende
Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Noch offen
Noch offen
Zeitplanung
Status:
Noch offen
Projektidee
Abbildungen: Schleuse Strohbrück um 1914 (oben links),
Schleuse mit geöffnetem Schleusentor (obenrechts),
Blick auf den Flemhuder See und Achterwehrer Schifffahrtskanal (unten)
Stand: April 2010
- 99
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Wissenszentrum für die Entwicklungsgeschichte der Haustiere
16
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Im Tierpark Arche Warder, Gemeinde Warder
Umweltbildung, Naherholung
Kontakt
Projektträger
Lageskizze (Karte)
Tierpark Arche Warder
Ansprechpartner:
Dr. Dr. Kai Frölich
Tierpark Arche Warder
Arche Warder e.V.
Fon: 04329 / 91 34- 0
E-Mail: [email protected]
www.arche-warder.de
Kurzbeschreibung:
Der Tierpark Arche Warder hat für die Präsentation und Erhaltung alter und seltener Haustierrassen eine
überregional Bedeutung. Dem Tierpark ist es während der vergangenen Jahre gelungen die Besucherzahlen und
das Betriebsergebnis zu steigern. Mit einer neuen Komponente, dem „Wissenszentrum für die Entwicklung der
Haustiere“ soll ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal geschaffen werden, weil europaweit keine Forschungsund Bildungseinrichtung zur Domestikation existiert. Mit der Realisation des Europäischen Zentrums für die
Entwicklungsgeschichte der Haustiere kann es Arche Warder gelingen, ein Alleinstellungsmal zu erlangen, das
sowohl Edutainment, Bildung und Forschung besetzen kann und Strahlkraft weit über die Grenzen SchleswigHolsteins entwickeln würde. (Zitat aus der Machbarkeitsstudie) U.a. aufgrund der hohen Gesamtinvestitionskosten ist vorgesehen das Wissenszentrum in mehreren Bauabschnitten umzusetzen. Durch die Aufwertung des
Tierpaks Arche Warder ist ein positiver Effekt der Besucherzahlen in den Naturpark hinein zu erwarten.
Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Die Machbarkeitsstudie (s.o.) bzw. Projektskizze geht zur Zeit von
einer Gesamtinvestition von 4,9 Mio € brutto aus. Die Konzeption sieht
eine modulare Bauweise vor, so dass diese Summe in Abschnitte
unterteilt wird
Es wird vorrstl. Im Sommer 2010 ein
Antrag als „Leuchtturm-Projekt“ (von
landesweiter Bedeutung) im Rahmen
des ZPLR des Landes SH gestellt
Zeitplanung
Status:
Förderantrag ZPLR SH im Sommer 2010, weitere Umsetzungsschritte Projektskizze und MBS liegen vor
von dem Ergebnis abhängug
Stand: April 2010
- 100
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
- Abbildungen / Skizzen Darstellung aus der Machbarkeitsstudie: Europäisches Wissenszentrum
Stand: April 2010
- 101
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Informationsoffensive Umweltbildung
17
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Gesamter Naturpark und vorgeschlagenes Erweiterungsgebiet
Umweltbildung, Naherholung
Kontakt
Lageskizze (Karte)
Projektträger
Verein Naturpark Westensee Obere Träger des Naturparks /
Eider e.V.
Naturparkverein
Ansprechpartner: H. D. Gröning
Bahnhofstraße 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 5560210
E-Mail: [email protected]
www.naturpark-westenseeobereeider.de
Kurzbeschreibung:
Die hochwerige Natur und reizvolle Landschaft des Naturparks soll den Besuchern und Menschen der Region
möglichst durch fachkundige Personen näher gebracht werden. Dieses ist durch geeignete Personen der Region
bzw. qualifizierte Natur- und Landschaftsführer möglich. Bereits 2003 (Westensee / Hüttener Berge) und 2006
(Aukrug) haben Kurse zur Ausbildung von Natur – und Landschaftsführer durch die Akademie für Natur und
Umwelt stattgefunden. Es ist geplant, dass 2011 in der Region Mittelholstein weitere Natur- und
Landschaftsführer ausgebildet werden, so dass zusätzlich qualifizierte Personen für diese Aufgabe zur
Verfügung stehen.
Die Möglichkeit Informationen über Natur und Landschaft durch geeignete Personen vermittelt zu bekommen soll
in einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Darum sollen über den Zeitraum einer Saison in
regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich) Informationen zu verschiedenen Themen (Fließgewässer, Laubwälder,
Wildfrüchte...) in den regionalen Zeitungen veröffentlichen und auf eine anschließende Führung im Naturpark
hinweisen. Mit den Führungen durch fachkundige Personen werden die Informationen vertieft und auf
Folgethemen hingewiesen.
Zusätzlich können angebotene Führungen und Kontaktdaten der Natur- und Landschaftsführer in
Gemeindezeitungen und regionlen Anzeigeblättern bekannt gemacht werden.
Hauptziel dieser Maßnahme ist, die bestehenden und neue Erlebnisangebote einer breiten Öffentlichkeit bekannt
zu machen und eine rege Nachfrage nach diesen Angeboten zu verstetigen.
Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Bei weiterer Konkretisierung zu ermitteln
Siehe Kosten
Zeitplanung
Status:
Der Ausbildungsgang für die Natur- und Landschaftsführer soll 2011
stattfinden.
Idee, Kursus 2011 in Planung
Stand: April 2010
- 102
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Planung für den Naturpark Westensee (- Obere Eider)
Projektname
Projektnummer
Naturparktage
18
Lage / Gemeinden
Themenbereich
Gesamter Naturpark und vorgeschlagenes Erweiterungsgebiet
Regionale Wirtschaft,
Umweltbildung, Naherholung
Kontakt
Lageskizze (Karte)
Projektträger
Verein Naturpark Westensee Obere Träger des Naturparks /
Eider e.V.
Naturparkverein
Ansprechpartner:
H. D. Gröning
Bahnhofstraße 46a
24582 Bordesholm
Fon: 04322 5560210
E-Mail: [email protected]
www.naturpark-westenseeobereeider.de
Kurzbeschreibung:
Mit der Durchführung von Naturparktagen können Produzenten regionaler Produkte ihre Erzeugnisse darstellen
und vermarkten. Typischerweise können dies Nahrungsmittel / landwirtschaftliche Produkte oder Erzeugnisse
von Kunsthandwerkern usw. sein. Darüberhinaus kann sich der Naturpark als Gebiet mit einer besonderen
Naturausstattung darstellen und die Weiterentwicklung der Naturparkziele und –projekte erläutern.
Naturparktage können insbesondere in / bei bestehenden Freizeiteinrichtungen wie dem Tierpark Arche Warder,
Freilichtmuseum Molfsee oder in historischen Ortschaften / Gütern stattfinden. Durch wechselnde Orte können
unterschiedliche Themenschwerpunkte in den Vordergrund gestellt werden: Leitarten, Moorachse, WRRL /
Fließgewässer (nur wenige Naturparke/ kein anderer in SH weisen überregional bedeutsame Fließgewässer
auf).
Kosten (Erstinvestition, laufende Kosten)
Finanzierung / Förderung:
Bei weiterer Konkretisierung zu ermitteln, v.a. Koordinationsaufwand
Siehe Kosten
Zeitplanung
Status:
Noch offen
Idee
Stand: April 2010
- 103
Leitbilder, Entwicklungsziele, Projekte
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
Quellen- und Literaturverzeichnis:
BFL BÜRO FÜR LANDSCHAFTSENTWICKLUNG (div. Jahrgänge): kommunale Landschaftspläne aus der Region Naturpark Westensee
BNATSCHG - Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG) vom 25. März 2002, zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22. Dezember 2008
DEUTSCHER PLANUNGSATLAS SCHLESWIG-HOLSTEIN (1973): Hydrogeologie.
GEOLOGISCHES LANDESAMT KIEL (1981): Sande im Bereich des Westensees.
INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (2008): Entwurf des Landesentwicklungsplanes Schleswig-Holstein 2009
KIEMSTEDT, H. (1967): Zur Bewertung der Landschaft für die Erholung, Beiträge zur Landschaftspflege, Sonderheft 1, Stuttgart 1967.
KREIS RENDSBURG-ECKERNFÖRDE (2009). Schiftliche und mündliche Mitteilungen
LANGREHR, H. (1988): Aus Dorfchronik Gemeinde Felde.
LANU – Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (1993): Atlas der
Säugetiere Schleswig-Holsteins.
LANU – Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (2005): Atlas der
Reptilien und Amphibien Schleswig-Holsteins.
LANU – Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (2006): Rote Liste
der Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holstein.
LANU – Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (2008): Knicks in
Schleswig-Holstein
LANU – Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (div. Jahrgänge):
Rote Liste der Tiere Schleswig-Holstein.
LNATSCHG –Gesetz zum Schutz der Natur (Landesnaturschutzgesetz) in der Fassung der
Bekanntmachung vom 06. März 2007, zuletzt geändert am 13.12.2007
LWALDG - Waldgesetz für das Land Schleswig-Holstein (Landeswaldgesetz) und Gesetz
über die Errichtung eines Sondervermögens „Landeswald Schleswig- Holstein“ vom 05. Dezember 2004
MEYNEN, E. UND J. SCHMIT-HÜSEN (1962): Handbuch der naturräumlichen Gliederung
Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Selbstverlag - Bad Godesberg.
Stand: April 2010
- 104
Quellen und Anhang
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIGHOLSTEINS (1999): Landschaftsprogramm Schleswig-Holstein 1999. Kiel
MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIGHOLSTEIN (Fortschreibung 2000): Regionalplan für den Planungsraum III Technologie- Region K.E.R.N., Kreisfreie Städte Kiel und Neumünster, Kreise Plön und RendsburgEckernförde
MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIGHOLSTEINS (2000): Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum III, Kreise RendsburgEckernförde und Plön, kreisfreie Städte Kiel und Neumünster
MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME (2009):
Jahresbericht 2009 – Jagd und Artenschutz
N.I.T. – Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (2009/10): Perspektiven für LTO im Binnenland SHs (unveröffentlicht)
OLDEKOP, H. (1908): Topographie des Herzogtums Holstein. Verlag von Lipsius und Tischer.
RIEDEL, W. (1988): Kulturlandschaftswandel im Gebiet der Gemeinde Felde, aus: Dorfchronik der Gemeinde Felde.
ROWECK, H. (2009/10): schriftliche und mündliche Mittelungen
SCHÜTZ, W., FRIELING, C., NORDHUS, M., ROWECK, H. (1993): Vegetationskundliche
und limnologische Untersuchungen im Westensee, Ahrensee, Großen und Kleinen Schierensee. in: Schriften des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schleswig-Holstein, Bd 63.
SPARKASSEN- UND GIROVERRBAND FÜR S-H/ TOURISMUSVERBAND S-H E.V.
(2006): Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein – Jahresbericht 2006. Kiel
SPARKASSEN- UND GIROVERRBAND FÜR S-H/ TOURISMUSVERBAND S-H E.V.
(2008): Tourismusbarometer Schleswig-Holstein. Infobrief Nr. 20, Kiel, 9.4.2008
SPRINGER, E. (1979): Gutachten über landschaftsbezogene Erholung im Gebiet des Westensees. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes SchleswigHolstein.
STATISTIKAMT NORD - Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (2006):
Agrarstruktur in Schleswig-Holstein 2005; Betriebsgrößen, Bodennutzung und Viehhaltung in
den Gemeinden
STATISTIKAMT NORD - Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (2006):
Größenstruktur der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Schleswig-Holstein 2005
Stand: April 2010
- 105
Quellen und Anhang
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
STATISTIKAMT NORD - Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig Holstein (2006): Bodenflächen in Schleswig-Holstein 2005 nach Art der tatsächlichen Nutzung.
STATISTIKAMT NORD - Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (2009):
Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein am 30.09.2008
STATISTIKAMT NORD - Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig Holstein (2008): Der
Fremdenverkehr in den Gemeinden Schleswig-Holsteins 2007
TIERPARK ARCHE WARDER E.V. (2009): Jahresberichte 2007 – 2009 und schriftliche Mitteilungen
WITT, W. (1962): Schleswig-Holsteinisches Hügelland. In: MEYNEN, E. und J. SCHMITHÜSEN: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Bd. 2, Bundesanstalt für
Landeskunde und Raumforschung, Selbstverlag - Bad Godesberg.
WÖBSE, H.H. (1994): Schutz historischer Kulturlandschaften, Hannover.
Karten und Kartengrundlagen:
CCV CENTRUM CARTOGRAPHIEVERLAG: Mittelholstein & Fünen; Fyn-Holstein-Tour
KREIS RENDSBURG-ECKERNFÖRDE: Kartengrundlagen 1:50.000, 1:100.000
KOMPASS (2009): Wandern – Rad – Reiten, Kiel, Rendsburg, Eckernförde
LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE SH: Kulturkarte Schleswig-Holstein
LLUR (2009): shapes zu Schutzgebieten, gesetzlich geschützten Biotopen, Biotopverbund,
naturräumliche Gliederung
LANDESVERMESSUNGSAMT SH (2006 –2008): Wander- und Freizeitkarten 1:50.000,
Blätter 6 und 8
PUBLIC PRESS: Rad- und Wanderkarte Naturpark Aukrug, Naturpark Westensee, Bordesholmer Land; Wanderkarte Naturpark Westensee, Nortorfer Land
STIFTUNG NATURSCHUTZ SH (2009): shapes zu Eigentumsflächen der Stiftung Naturschutz SH
Internet-Recherchen September 2009 bis April 2010:
AKADEMIE FÜR NATUR UND UMWELT: www.schleswigholstein.de/AFNU/DE/AFNU__node.html
AKTIVREGION Mittelholstein: www.aktivregion-mh.de
Stand: April 2010
- 106
Quellen und Anhang
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
ARCHÄOLOGISCHES LANDESAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.schleswigholstein.de/alsh
DEHOGA SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.: www.dehoga-sh.de
DEUTSCHER KANU-VERBAND E.V.: www.kanu.de
DEUTSCHER WETTERDIENST: www.dwd.de
FEINHEIMISCH GENUSS AUS SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.: www.feinheimisch.de
INFONET-UMWELT SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.umwelt.landsh.server.de,
LANDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME
SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.schleswig-holstein.de/llur
LANDES-KANU-VERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN E.V.: www.kanu-sh.de
LANDESREGIERUNG SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.schleswig-holstein.de
LANDESVERBAND DER WASSER- UND BODENVERBÄNDE: www.lwbv.de
LANDWIRTSCHAFTSKAMMER SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.lwk-sh.de
MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME DES
LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.schleswig-holstein.de/mlur, www.natura2000sh.de
MINISTERIUM FÜR SOZIALES, GESUNDHEIT, FAMILIE, JUGEND UND SENIOREN DES
LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN - BADEGEWÄSSER:
www.badewasserqualitaet.schleswig-holstein.de
NATUR- UND LANDSCHAFTSFÜHRERINNEN SCHLESWIG-HOLSTEINE E.V.:
www.naturführer-sh.de
PFERDE- UND REITERLANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.pferdeundreiterland.de
SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVAL: www.shmf.de
SCHLESWIG-HOLSTEINISCHE LANDESFORSTEN: www.forst-sh.de
SCHROBACH-STIFTUNG: www.schrobach-stiftung.de
STATISTISCHE AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN (STATISTIKAMT
NORD): www.statistik-nord.de
STATISTISCHES LANDESAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.statistik-sh.de
Stand: April 2010
- 107
Quellen und Anhang
Naturparkplanung für den Naturpark Westensee
STIFTUNG NATURSCHUTZ SCHLESWIG-HOLSTEIN: www.stiftung-naturschutz-sh.de
TIERPARK ARCHE WARDER: www.arche-warder.de
TOURISMUS-AGENTUR SCHLESWIG-HOLSTEIN GMBH – RADPORTAL: www.shfahrradland.de
TOURISMUS-AGENTUR SCHLESWIG-HOLSTEIN GMBH – TOURISMUSPORTAL:
www.sh-tourismus.de
TOURISMUSGEMEINSCHAFT MITTELHOLSTEIN - TGM: www.mittel-holstein.de
TOURISMUSVEREIN NORTORFER LAND UND NATURPARK WESTENSEE:
www.tourismus-naturpark-westensee.de
URLAUB AUF DEM BAUERNHOF – REITPORTAL: www.komm-zum-reiten.de
VERBAND DEUTSCHER NATURPARKE E.V.: www.naturparke.de
Kartenverzeichnis:
Karte: Gemeinden im Naturpark und im vorgeschlagenen Erweiterungsgebiet
Karte: Schutzgebiete und Biotopverbund
Karte: Radfahren und Inlineskaten
Karte: Wandern und Reiten
Karte: Gewässer- und Freizeitnutzung
Karte: Sehenswürdigkeiten
Karte: Erholungs- und Freizeitpunkte
Karte: Projekte und Maßnahmen
Tabellenanhang:
Tabelle: Übersicht Schutzgebiete Naturpark Westensee
Tabelle: Wissenschaftliche Arbeiten der CAU Kiel im Westenseegebiet zu ökologischen
Fragestellungen (Auswahl)
Stand: April 2010
- 108
Quellen und Anhang

Documentos relacionados