TTechnik - Austromatisierung

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TTechnik - Austromatisierung
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21. April
Österreichs fortschrittliches Magazin für
Fertigungs- und Prozessautomatisierung
P.b.b. AlexanderVerlag.at GmbH, Hauptplatz 11 (DG), A-3712 Maissau
GZ: 09Z038211M I 4 € (Ausl.: 5 €) I Zustelldauer max. 5 Werktage
AUSTROMATISIERUNG n at
JahreshauptAusgabe zur
Vorfahrt
der Digitalisierung
Siemens bringt den »Maserati Ghibli«
virtuell und real auf die Fachmesse
»Smart Automation« in Wien und zeigt
anhand dieses prominenten Beispiels
aus der Automobilindustrie die Vorteile
durchgängig digitalisierter Prozesse auf
DAS FACHMAGAZIN
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Reznicek’s
SICHT
Digitalisierung eine Frage
des Managements?
Ein unlängst zugesandtes Studienergebnis ließ mich
meine Technikerstirn kurz runzeln. Denn darin behauptet das international tätige Management-Beratungsunternehmen Oliver Wyman doch tatsächlich:
„Die bisherige Diskussion um »Industrie 4.0« greift zu
kurz, weil sie auf die in Werkshallen genutzte Technologie fokussiert. [...] Die größten digitalen Werthebel liegen gar nicht wie vielfach unterstellt in der
Technologie oder nur in einer Flexibilisierung der Fertigung, sondern in teilweise produktionsfernen, indirekten Bereichen wie Vertrieb, Preissetzung, Planung,
Controlling oder Einkauf.“ Mein erster Gedanke war:
So eine Aussage kann nur von Leuten kommen, die
von Technik schlicht weg keine Ahnung haben.
Selbstverständlich hilft die beste technische Errungenschaft nichts, wenn sie nicht an den Mann gebracht – sprich verkauft – wird; und ebenso selbstverständlich braucht es ein gewieftes Marketing sowie
eine moderne Vertriebsstruktur. Aus welchen Gründen auch immer las ich weiter – und fand andere,
für mich wesentlich interessantere Erkenntnisse der
Studie »Digitale Industrie – Der wahre Wert von
Industrie 4.0«, für welche Unternehmen der Automobil-, Luftfahrt- und Bahnindustrie sowie des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland, Österreich, der
Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Nordamerika befragt wurden. Demnach sind die technischen
Treiber hinter der digitalen Transformation weitgehend identifiziert: Vernetzte Maschinen halten Einzug in die Produktionsstätten, dazu kommen immer
umfassendere 3D-Druckverfahren, Simulationssoftware und die Möglichkeit, praktisch in Echtzeit große
Datenmengen zu erheben und zu analysieren (»Big
Data«). Offen wären allerdings Fragen des digitalen
Leadership: Wer betreibt und optimiert in Zukunft
die Anlagen zum Beispiel in einem Automobilwerk?
Etwa der Roboterlieferant, der Automobilbauer selbst
oder aber der Softwarehersteller? Und wem gelingt
es, die Betriebsdaten so zu analysieren, dass er konkret anwendbare Handlungsempfehlungen und Prozessoptimierungen ableiten kann? „Diese Fragen
rund um das sogenannte Applikations-Know-how
entpuppen sich als wahre Kernthemen von »Industrie
4.0«“, meint der Co-Autor der Studie, Tobias Sitte. Sie
würden künftig auch die zentrale Grundlage der individualisierten Massenfertigung bilden. Maschinenund Anlagenbauer könnten ihren Anteil an der Wertschöpfung erhöhen, indem sie die Prozessintegration
in die Hand nehmen. Je nach Branche haben die Oliver
AUSTROM A T I S I E R U N G
Wyman-Experten entlang der Wertschöpfungskette
neun unterschiedliche Werthebel identifiziert – von
der Steigerung der F&E-Effizienz bis zur Optimierung
des Produktionsnetzwerks. Als größter digitaler
Werthebel hätte sich dabei ein besseres Verständnis
der konkreten Kunden-Nachfrage und eine intelligente Abschöpfung der Zahlungsbereitschaft erwiesen. Als zweitstärkster Effekt schlägt die Flexibilisierung der Fertigung samt individualisierter Massenfertigung zu Buche. Allerdings: Es fehle an Kreativität, um über bestehende Betriebs- und Geschäftsmodelle hinauszudenken. Analyst Tobias Sitte unterstreicht daher den Handlungsbedarf, die digitale
Transformation aktiv anzugehen: „Alle Fertigungsunternehmen sind gut beraten, jetzt ihre Aktivitäten
zu orchestrieren und den vielen Einzelprojekten
einen Rahmen und eine Richtung zu geben.“
Also alles nur eine Frage des richtigen Managements?
Nein, sage ich. Jedenfalls nicht nur. Denn ohne die
(Automatisierungs-)Technik hilft die kreativste Manageridee nichts. Und die aktuellen Innovationen und
Trends dahingehend aufzuzeigen ist unsere Aufgabe,
der wir mit der vorliegenden Ausgabe einmal mehr
nachkommen. Dieses Informationsangebot liefern wir
Ihnen direkt in Ihr Postfach. Dafür brauchen Sie weder Ihre beruflichen Interessen noch Ihre persönlichen Vorlieben einer Suchmaschine verraten. Lesen
können Sie in unserem gedruckten Magazin wo und
wann und wie Sie wollen – sogar ohne Internetzugang. Selbst Eselsohr-Markierungen sind möglich. ;-)
Thomas Reznicek
Chefredakteur Austromatisierung
[email protected]
PS: Ob Manager, Techniker oder beides in einer Person
– Veranstalter und Aussteller der kommenden, turnusgemäß in Wien stattfindenden österreichischen Fachmesse »Smart Automation« (10. bis 12. Mai) nehmen
sich der voranschreitenden Digitalisierung am Weg zur
»Industrie 4.0« besonders intensiv an. Das dieses Mal
sehr umfangreiche Rahmenprogramm bietet mit zahlreichen Vorträgen einen breit gestreuten Themenmix,
der viele Aspekte von »Industrie 4.0« beleuchtet. Wenn
dann noch dazu der Eintritt erstmals kostenfrei angeboten wird, sollte die Entscheidung für den Messebesuch nicht wirklich schwer fallen, oder?
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INHALT 3 /2016
JAHRESHAUPTAUSGABE
B Smarte Lösungen für
n
die Produktion von morgen
Vorschau auf die Fachmesse »Smart Automation«
vom 10. bis 12. Mai in Wien – inkl. Messetipps! 14
B Aktuelles Branchengeschehen
n
B Wie läuft der Online-Handel?
n
Nachgefragt bei Stefan von der Bey,
Geschäftsführer von Automation24
10
P Glasklare Sache
28
n
Welche Vorteile PC-basierte Steuerungstechnik
in kompakten Glaszuschnittanlagen bringt
n MEINE MEINUNG
von Dieter Schaufler
6
8
P Unten durch oder außen rum?
32
n
Wie Steuerungstechnik für die Erasmusbrücke
die aktuell maximal mögliche Durchfahrtshöhe
errechnet und drahtlos kommuniziert
n POINTIERT SERVIERT
von Franz Maderbacher
P Ein Engel auf Erden
36
n
Worin ein heimischer Automatisierer seine Vorliebe für ein spezifisches CAE-System begründet
56
P Schweißen ohne Pause
40
n
Wie 3D-Simulation und Offline-Programmierung Schweißroboter in oberösterreichischer
Blechbearbeitung optimal auslasten
n GET EMBEDDED
von Andreas Pfeiffer
ANTRIEBSTECHNIK
EMBEDDED & ELEKTRONIK
T Embedded & Elektronik
n
76
T Motoren, Servos und Umrichter
n
Bauteile, Chips, Boards und Module bis hin
zu kompletten Embedded System-Lösungen
Aktuelle Produktinnovationen
der Antriebstechnik
T Sicherer Widerstand
n
78
trotz geänderter Umstände
Was Leistungswiderstände heutzutage können
T Energiemanagement
n
n Impressum
P A Herz wie a Bergwerk
n
114
B Branchengeschehen
n
T Technik pur
n
99
n Wenn’s Recht ist
Gastkommentar von Mag. Nevena Shotekova
über Möglichkeiten bei Zahlungsverzug
81
P Praxisreport
n
IND.KOMMUNIKATION
KOMMUNIKATION
IND.
82
T TSN zum Testen
n
83
T Kupfer auf der Überholspur
n
für Gleichstromnetze bis 800 V
sorgt für Energieausgleich in Stromkreisen
89
Gemeinsame Testumgebung für
deterministisches Standard-Ethernet im Werden
90
Signalübertragung mit 100 GBit/s über
vierpaarige symmetrische Kupferkabel
84
Wie Getriebemotoren das BrückenschaufelradRückladegerät am Erzberg am Laufen halten
T Schleifring war gestern
n
93
Kontaktlose Energie- und Datenübertragung
mit bis zu 1 Gbit/s für rotierende Anwendungen
T Smarter Brückenschlag
n
94
Maschinennetze auf einfache Weise in das
übergeordnete Produktionsnetz integrieren
4
AUSTROM A T I S I E R U N G
T 7 Aspekte der vernetzten Zukunft
n
96
Produktions- und Informations-Netze betreffend
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Sensorik-Bild
was immer Du
n passend findest
P Unten ohne
n
44
Wie robuste Lasersensorik das frei zugängliche
Gelände unterhalb eines schachtlosen
Plattformlifts zuverlässig sichert
»Industrie 4.0« nicht
nur für Großunternehmen
Gastkommentar von Martin Schich, ABM
Geschäftsführer GEVA Elektronik
T Der virtuelle Prototyp-Schrank
n
Wie der Steuerungs- und Schaltanlagenbau
fit für »Industrie 4.0« wird
47
52
T Eine Frage der Leistungsfähigkeit
62
n
Warum sich Lithium-Ionen-Batterien als
effektive Alternative für USV-Systeme anbieten
T Gemeinsame Aktualisierung
n
Ergonomisches HMI-/SCADA- und Soft-SPSEngineering weiter gedacht und mit
umfangreichem Update umgesetzt
66
T Kompakte mit Klasse
n
Neue Kompakt-CPU mit integrierten
E/A-Kanälen und Technologiefunktionen
68
T Interaktiv in Echtzeit informieren
n
Kommunikationsplattform verspricht
Produktionseffizienz-Steigerung
69
T „Ein System reicht völlig aus“
n
70
Stefan Taxer von B&R im Interview über die
Zukunft der mobilen Automatisierung
T Bedienbar wie ein Smartphone
n
Kompaktes HMI mit Gateway-Funktionalität
72
T Saubermacher
74
n
Reinigungsroboter kommen nach Wien und
feiern beim heimischen Messe-Doppel Premiere
Vorfahrt
der Digitalisierung
Siemens bringt den »Maserati Ghibli« virtuell und real auf die Fachmesse
»Smart Automation« in Wien und zeigt anhand des prominenten Paradebeispiels
T 20
aus der Automobilindustrie die Vorteile durchgängig digitalisierter Prozesse auf n
BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION
SICHERE AUTOMATION
T Erkennen und Identifizieren
n
T Mit Sicherheit sicher
n
100
Sensoren, Kameras und Identifikationssysteme kompakt beschrieben
T Datenübertragung (fast)
n
101
ohne Einschränkung
GigE-Kamera arbeitet jenseits des GigE-Limits
T Harmonisierte Welten
n
Programmiertechnisch in die Steuerung
integrierte Bildverarbeitung
AUSTROM A T I S I E R U N G
102
PROZESSAUTOMATION
103
B »IFAT« in den Startlöchern
n
Produkte und Lösungen
in Sachen Safety
Vorschau auf die Weltleitmesse für
Umwelttechnologien in München
T Blindzonenfreier Lichtvorhang
n
104
Eine leistungsfähige, robuste und kaskadierbare
sichere Lösung ohne Blindzonen
T Selber machen oder auslagern?
n
P Retro ist nicht nur Geschmackssache 105
n
T Durchschaut Fette und Öle
n
Wie sich mit Retrofit-Sicherheitskonzept
Ressourcen schonen und Werte erhalten lassen
Was ein neues Inline-Analysesystem
direkt in der Rohrleitung leisten kann
109
110
Bedarfsgerechter Services vom externen
Dienstleister für effiziente(re) Anlagen
5
114
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Branchengeschehen
I AKTUELLES AUS DER BRANCHE
Endress+Hauser übernimmt
Analytik Jena komplett
Der Schweizer Messtechnik-Hersteller hat die
deutsche Aktiengesellschaft Analytik Jena vollständig übernommen. Mit Ende März gingen
die Aktien der verbliebenen Minderheitsaktionäre – die entsprachen 3,4% der Anteile – in
Besitz von Endress+Hauser über, der bereits seit
2013 die Kontrolle über das börsennotierte
Analytik inne hatte. Analytik Jena beschäftigt
in den Kerngeschäftsfeldern Analytical Instrumentation und Life Sciences weltweit knapp
1.000 Mitarbeiter.
www.endress.com
INTRO
VeranstaltungsTIPP 1:
»CE-Praxistage«
»
Zum 10. Mal findet heuer die von der
Tiroler Firma IBF-Automatisierungs- und
Sicherheitstechnik veranstaltete Fachkonferenz
in Pforzheim/Deutschland statt – konkret vom
31. Mai bis 3. Juni. Auch dieses Jahr informieren wieder ausgewählte Referenten über
rechtliche und normative Anforderungen für
den Neubau, Umbau und die wesentliche
Veränderung von Maschinen und Anlagen.
www.ce-praxistage.com
VeranstaltungsTIPP 2:
»momentum«
Am 9. Juni gibt Schmachtl im
Ars Electronica Center in Linz Einblick in
„eine Welt bahnbrechender Technologien“.
Technologielieferanten, Forscher und HighTech-Spezialisten beleuchten die Themen rund
um hybride Arbeitsplätze in der Produktion
der Zukunft aus ihren Blickwinkeln. Die
Veranstaltung ist kostenfplichtig,
eine Anmeldung erforderlich.
www.schmachtl.at/momentum
Trotec erreicht Rekordumsatz
Im abgelaufenem Geschäftsjahr 2015 schaffte
der Welser Hersteller von Lasergeräten zum
Schneiden, Gravieren und Markieren sowie von
Gravurmaterialien erstmals einen Umsatz von
ü ber 100 Mio. Euro – und ein Wachstum von
42% gegenüber dem Vorjahr. Trotec beschäftigt
mehr als 450 Mitarbeiter und verfügt über
Produktionsstandorte in Österreich,
Deutschland und den USA. Ein Werk
in China befindet sich derzeit im Aufbau.
www.troteclaser.com
6
Wiener Volksschulen unter Strom
Alle 262 Volksschulen der Stadt Wien wurden von den Initiatoren des
Bildungsprojekts »Leonardino« – dem Industrieunternehmen Festo, der
Industriellenvereinigung Wien, der Wirtschaftskammer Wien und der
FH Technikum Wien – mit Experimentierboxen zum Thema Strom ausgestattet.
Der Wert einer Experimentierbox beträgt 650 Euro. Die erste Hälfte der beschenkten Volksschulen erhielt die Boxen bereits im Schuljahr 2014/2015. Nun waren die restlichen 124 Schulen
an der Reihe. Die über 5.000 Lehrer haben damit die Möglichkeit, gemeinsam mit ihren mehr
als 65.000 Kindern im Unterricht vielseitige Experimente zum Thema Strom durchzuführen und
ihnen auf unterhaltsame Weise Technik und Forschung näher zu bringen bzw. begreiflich zu
machen. Bereits in den vorangegangenen Schuljahren wurden von den Initiatoren alle städtischen Wiener Volksschulen mit Experimentierboxen zum Thema Luft- und Luftdruck ausgestattet. Katharina Sigl, Marketing- und Didaktikleiterin Festo und Projektleiterin »Leonardino«:
„Ziel der Initiatoren ist es, durch das Projekt »Leonardino« das technische Interesse bei Volksschüler zu fördern, technische Talente zu wecken und die Arbeit der Lehrer zu unterstützen.“
www.leonardino.at
Karl-Ulrich Köhler wird Vorsitzender der
Geschäftsführung von Rittal International
Inhaber Friedhelm Loh hat den Manager zum CEO der
Rittal International Stiftung sowie zum Vorsitzenden
der Geschäftsführung der operativen Gesellschaft
von Rittal berufen.
Er wird am 1. Juli 2016 die Verantwortung für alle Geschäftsbereiche des weltweit führenden Systemanbieters für den
Steuerungs- und Schaltanlagenbau und die rund 10.000 Mitarbeiter des größten Unternehmens in der Friedhelm Loh
Group übernehmen. Dr. Karl-Ulrich Köhler war seit 2010 CEO
und Managing Director von Tata Steel Europe und Mitglied
des Boards von Tata Steel Limited in Indien.
„Globales Wachstum mit
dem Ziel der Marktführerschaft durch Innovationen
und Problemlösungskompetenz wird uns zu
Spitzenleistungen treiben.“
www.rittal.at
Rockwell Automation lädt zur »Automation University«
Am 8. und 9. Juni findet in Wels die Hausmesse des US-Herstellers statt,
Besucher aus der gesamten D-A-CH-Region sind eingeladen.
Die Automation University ist eine zweitägige Informationsveranstaltung mit zahlreichen Vorträgen und Praxisworkshops unter Leitung von Experten von Rockwell Automation sowie Partnerunternehmen. Sie richtet sich an Interessierte aus den Bereichen Management, Engineering, Automatisierungstechnik, Instandhaltung, Einkauf und IT aus Österreich, Deutschland
und der Schweiz. Im Fokus steht dieses Jahr die praktische Umsetzung von Initiativen wie
»Industrie 4.0« durch das Konzept »The Connected Enterprise«. Die Teilnehmer können sich
einerseits aus den zahlreich angebotenen Präsentationen und Vorträgen ein individuelles
Seminarprogramm zusammenstellen und andererseits in verschiedenen Praxis-Workshops persönlich Hand an die Automatisierungsprodukte legen. Im Ausstellungsbereich der Veranstaltung präsentieren neben Rockwell Automation auch zahlreiche Partnerunternehmen Lösungsansätze zur Realisierung im Sinne eines »Connected Enterprise«. Die Teilnahme ist kostenlos,
eine Anmeldung aber erforderlich.
www.rockwellautomation.at
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: OVE, Rittal, Beckhoff, Igus;
B
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Beckhoff geht ins Silicon Valley
In der Nachbarschaft von Intel, Apple und Google eröffnete Beckhoff im April
2016 ein neues Technologie- und Besucherzentrum und zeigt damit lokale
Präsenz am Hot-Spot der IT- und Elektronik-Entwicklung.
Verkehrstechnisch optimal erreichbar, sind in dem neuen Technical Center auf insgesamt 1.200 m2
ein Showroom, Vertriebsbüros, die Entwicklungsabteilung und ein Schulungsraum untergebracht.
Die in dieser Region ansässigen Kunden werden in Zukunft optimalen Support erhalten, aber auch
der Direktvertrieb, die technische Betreuung und Kundenschulungen werden von hier ausgehen
bzw. stattfinden. „Im Silicon Valley wird ein großer Teil unser aller technischen Zukunft erdacht
und entwickelt und wir hoffen, mit unserer Automatisierungstechnologie dazu beitragen zu können“, begründet Geschäftsführer Hans Beckhoff die Expansion. „Im »Valley« brodelt die Technologie, es gibt spannende Kunden und sehr interessante Geschäftsmöglichkeiten. Gleichzeitig treibt
das Valley mit allen modernen technologischen Trends speziell auch die Automatisierung voran.
Die von Beckhoff gelebte Konvergenz der Technologien aus Automatisierung, IT und Internet wird
in unserer San-José-Niederlassung besonders sichtbar werden.“
www.beckhoffautomation.com
Aventics ist ISO14001- und ISO50001-zertifiziert
Der TÜV-Süd hat kürzlich die Rezertifizierung des Umweltmanagementsystems nach
ISO 14001 und die Erstzertifizierung des Energiemanagementsystems nach ISO 50001
im Werk Laatzen des deutschen Pneumatikherstellers durchgeführt und die
konsequente Umsetzung offiziell bestätigt.
Die Pneumatikspezialisten von Aventics setzen seit Jahren auf nachhaltiges Handeln und Wirtschaften
und weisen dieses regelmäßig durch offizielle ISO-Zertifizierungen nach. „Aventics geht verantwortungsvoll mit Energieressourcen um“, erläutert Paul Cleaver von der Aventics-Geschäftsführung. „Eine
kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz und Umweltleistung ist fester Bestandteil unserer
Unternehmensphilosophie. Dazu gehört auch die Sensibilisierung der Mitarbeiter für umwelt- und
energiebewusstes Handeln.“ Aventics fertigt maßgeschneiderte Lösungen und Dienstleistungen für die
Branchen Industriepneumatik sowie Nutzfahrzeug-, Lebensmittel-, Schienenfahrzeug-, Medizin, Energie- und Schiffstechnik.
www.aventics.com
Igus räumt beim »iF Design Award« ab
Gleich drei Produkte des Kölner Herstellers haben heuer
die Auszeichnung für innovatives Produktdesign erhalten: das Rückzugssystem für Roboterketten »triflex RSE«,
das »CFRIP«-Abmantelprinzip für »chainflex«-Leitungen
sowie die »e-bone«-Kopfhörerkabel-Führung.
Damit wurde seit 1987 bereits 35 Igus-Produkten die internationale Auszeichnung verliehen. Bei der Produktentwicklung setzt
der Kunststoff-Spezialist Igus nicht nur auf kontinuierliche Verbesserungen der Materialeigenschaften, sondern auch auf fortschrittliches Design. Um die Lebensdauer zu verlängern, neue Anwendungen realisieren zu können oder auch den Montageaufwand zu reduzieren. Der »iF Design Award« wird seit 1954 verliehen und zählt zu den größten und wichtigsten Designwettbewerben der Welt.
www.igus.at
AUSTROMATISIERUNG
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MEINE MEINUNG
I AKTUELLES AUS DER BRANCHE
Österreichische Softwarehersteller
gründen »isv4industry«-Allianz
Umwelt-Chuzpe
Nein, ich gehöre nicht zu jenen Umwelt-Freaks, die nach jeder
technischen Neuentwicklung sofort alles Vergangene verdammen und der Gesellschaft – selbstverständlich auf deren Kosten
– per Verordnung das Neue rasch aufs Aug’ drücken möchten.
Zumeist gibt es glücklicherweise Übergangsfristen, oftmals über
etliche Jahre, da dem Bürger die Gelegenheit gegeben werden
soll, erworbene Technik auch zu nutzen, bevor via Nachkauf
Neueres in Unternehmen oder Haushalte einzieht.
Anders wurde vor einem halben Jahr das Thema Heizung behandelt, da konnte es gar nicht schnell genug gehen: Um Energie zu sparen und damit den CO2-Ausstoß zu reduzieren, beschloss die EU, die Brennwerttechnik bei Gasheizungen zur
Maxime zu erheben, was auf dem Haushalts- und Kleinunternehmenssektor im vergangenen Herbst bei Neubestellungen sogar zu Lieferengpässen führte, wiewohl manche Lieferanten
ganz unverhohlen mit Lieferschwierigkeiten für Ersatzteile bei
jüngst gekauften Geräten, die noch nicht über die allseligmachende Brennwerttechnik verfügten, drohten. Dass sich bei
allen Brennwert-Neuanschaffungen wesentlich höhere Kosten
ergeben, kann in jedem Voranschlag nachgelesen werden, und
wann sich diese via geringerem Verbrauch amortisieren, steht in
den Sternen – die Versorger werden schon dafür sorgen, dass für
den Konsumenten nicht allzu viel übrig bleibt.
Da wundert es mich nicht, dass die Ölindustrie ihre Chance verstärkt wahrnahm: Schon seit 2015 vom immer tiefer fallenden
Ölpreis motiviert, sahen die Heizkesselerzeuger ihre Chance für
die eigenen Brennwertkessel, als ob es Paris als UmweltTagungsort ebenso wenig gegeben hätte, wie den erhöhten
CO2-Ausstoß bei Ölheizungen (im Vergleich zu Gasheizungen).
Und da der Ölpreis immer weiter fiel (und sich bis jetzt nicht erholt hat, und das laut Experten in näherer Zukunft auch nicht
tun wird), ging die Öl-Lobby noch einen Schritt weiter: Während
alle Umwelt-Informierten seit Jahren gegen erhöhten Ölverbrauch Sturm laufen, wird hierzulande nunmehr sogar im TV für
Ölheizungen geworben und für deren Neuinstallation ein Sponsoring von 3.000 Euro versprochen. Da ist allem Anschein nach
plötzlich von der etwa laut OMV »notleidenden« Ölbranche
keine Rede mehr.
Auch wenn es natürlich zu kurz gedacht ist (denn ewig wird der
Ölpreis nicht auf dem derzeitigen Niveau bleiben), der Erfolg der
Werbeaktion scheint sicher. Nicht zuletzt, weil besonders in
den Bundesländern die Gasversorgung auf größere Orte beschränkt ist und die Kosten für andere Heizformen (etwa Pellets,
Wärmepumpen oder Sonnenkollektoren) hoch und eben nicht
oder nicht genug gefördert werden.
Auch deshalb ist die Werbung für das Verbrennen von Heizöl
schlicht das, was man im Jiddischen eine Chuzpe nennt, die
durch einen kurzfristigen Preisvorteil nichts vom Hautgout der
Umweltschädigung verliert, wo doch diese Technik die Kamine
weiter rauchen lassen wird. Wem nützt das also?
Sicherlich weder dem Konsumenten noch der Umwelt.
Die vier heimischen Unternehmen Augmensys, Copa-Data, Icomedias
und Prologics arbeiten nunmehr zusammen, um auf Basis ihres
gebündelten Fachwissens ganzheitliche Lösungen für die
intelligente Fabrik von morgen zu realisieren.
Auf der kommenden Fachmesse »Smart Automation« in Wien stellt die neue SoftwareAllianz erstmals systemübergreifende Lösungen zur durchgehenden Vernetzung von
Produktionsdaten und -prozessen im Umfeld der »Industrie 4.0« vor. Alle vier Unternehmen sind Partner von Microsoft Österreich und decken mit ihren Softwarelösungen
entscheidende Aufgaben zur Datenvernetzung ab. Ziel der Allianz ist es, Industrieunternehmen den konkreten Nutzen der neusten technologischen Entwicklungen aufzuzeigen und diese mittels vorhandener Infrastrukturen in die Praxis umzusetzen. Das
umfasst Anwendungen in den Bereichen Instandhaltung/Wartung, Inbetriebnahme,
Qualitätsmanagement, Energiedaten-Management, Logistik und mehr.
www.isv4industry.com
National Instruments schreibt den
»WorldClass 2016«-Wettbewerb aus
Vom 18. bis 23. Juli 2016 findet in München der Studentenwettbewerb
in Sachen Robotik statt. Bei diesem interdisziplinären Projekt steht für
die Studententeams die Bewältigung von anspruchsvollen Aufgaben
mit autonomen Robotern im Mittelpunkt.
Dabei kommen Soft- und Hardwareprodukte von National Instruments zum Einsatz,
wie z.B. »LabVIEW« und die Embedded-Plattform »myRIO«, aber auch das mobile Robotersystem »Robotino« von Festo Didactic, mit dem verschiedene Aufgaben aus dem
Bereich der Robotik erlernt werden können. Die Teilnehmer sammeln praktische Erfahrungen in den Bereichen Robotik, Regelungstechnik, Bildverarbeitung sowie Messtechnik. Dieses Jahr gibt es zusätzlich auch noch eine Herausforderung im Bereich der
Hochfrequenztechnik. Das Bewerbungsformular sowie alle aktuellen Informationen
sind online verfügbar unter:
www.niworldclass.com
MesseTIPP: »all about automation friedrichshafen«
Am 7. und 8. Juni findet am Gelände der Messe Friedrichshafen zum dritten
Mal die Fachmesse für industrielle Automatisierungstechnik statt. Veranstalter
Untitled Exhibitions setzt konsequent auf das Konzept der regionalen Informationsschiene rund um den Bodensee – über 120 Aussteller werden erwartet.
Besucher können sich im Rahmen der Fachmesse individuell und kompetent von Herstellern, Händlern, Distributoren und Dienstleistern industrieller Automatisierungstechnik
beraten lassen. Im Fokus stehen erfolgreiche Produkte, einsatzbereite Lösungen und
leistungsfähige Konzepte rund um die Themen Antriebstechnik, Steuerungstechnik,
Industrieelektronik, Sicherheitsgerichtete Automation, Industrielle Kommunikation,
Montage- und Handhabungstechnik, Visualisierung und Sensorik sowie Komponenten,
Dienstleistungen und Engineering für die Automatisierung. Zum Messekonzept der
»all about automation« gehört ein umfangreiches Serviceangebot für die Besucher.
Unter anderem sind Parken sowie Snacks und Getränke in der Messehalle gratis.
www.automation-friedrichshafen.com
Dieter Schaufler
[email protected]
8
AUSTROMATISIERUNG
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B
Branchengeschehen
I DISTRIBUTION
Nachgefragt bei
Stefan von der Bey,
Geschäftsführer von Automation24
Wie läuft der
Online-Handel?
Im Jahr 2011 startete mit Automation24
ein reiner Internetversandhandel für
Produkte der Automatisierungstechnik –
zunächst nur in Deutschland. Seit 2014
ist der Onlineshop auch hierzulande
verfügbar. Mittlerweile finden sich
rund 2.700 Artikel namhafter Hersteller
und der Eigenmarke im Angebot,
und es kommen laufend weitere hinzu.
Über das Konzept, das Portfolio und
vor allem den Kundennutzen sprach
Austromatisierung mit dem Geschäftsführer des Onlineanbieters.
Austromatisierung: Herr von der Bey, wie
sieht Ihr Geschäftsmodell generell aus und
daraus abgeleitet – wer ist der typische
Kunde, den Sie ansprechen?
Stefan von der Bey: Als reiner Online-Shop
verzichtet Automation24 auf einen klassischen
Vertrieb vor Ort mit entsprechenden Niederlassungen sowie auf Messepräsentationen. Den
daraus resultierenden Kostenvorteil geben wir
direkt an den Kunden weiter. So entsteht für
alle Parteien – Hersteller, Automation24 und
Einkäufer – eine Win-Win-Situation. Wir nehmen nur Schnelldreher ins Sortiment und fokussieren uns auf Standardprodukte. Dabei achten
wir auf Markenvielfalt, haben jedoch nie zwei
identische Produkte von unterschiedlichen Herstellern in unserem Portfolio. Diese Vorauswahl
ermöglicht unseren Kunden ein einfaches und
schnelles Einkaufen und erleichtert uns eine
ausreichende Lagerbevorratung der Artikel
sowie eine kompetente telefonische Beratung.
Nicht zuletzt können wir auch nur über die
10
Fokussierung in Kombination mit unserer Vertriebsstrategie die Vorzugspreise für jeden Kunden ohne Mindermengenzuschlag zugänglich
machen. Bei Automation24 liegen die Preise
oftmals 25 bis 30% unter UVP, und das bereits
ab einer Bestellmenge von einem Artikel, sodass
davon vor allem kleinere und mittelständische
„Wir nehmen nur Schnelldreher
ins Sortiment und fokussieren
uns auf Standardprodukte.“
Unternehmen profitieren können, die mit den
Herstellern oder dem stationären Großhandel
keine Sonderkonditionen verhandelt haben und
nur geringe Stückzahlen abnehmen. Zusätzlich
werden Produkte mit geringer Komplexität und
hoher Umschlagswahrscheinlichkeit unter der
Eigenmarke »Automation24« zu besonders
günstigen Konditionen angeboten.
AUSTROMATISIERUNG
03_19_0316_austro 15.04.16 17:06 Seite 11
Austromatisierung: Welche Produkte führen Sie im Portfolio?
Von der Bey: Unsere Sortimentsstrategie fußt generell auf Standardprodukten mit geringer Komplexität. Den Vertrieb komplexer Produkte,
die eine Beratung vor Ort erfordern, überlassen wir den Herstellern.
Bei uns finden Sie das Komplettpaket der Automatisierungstechnik –
vom Sensor bis zum Schaltschrank. Ein Fokus liegt dabei auf der Sensorik und zugehörigen Produkten wie Verbindungstechnik und Netzteilen. Doch wir führen auch Schaltschränke samt angebundener Sortimentsbereiche wie Steuerungen, Überwachungsrelais oder Switches.
Wir bieten unseren Kunden sämtliche Produkte, die für den Einsatz in
Industrie, Schaltschrankbau, Maschinenbau und Produktion bestens
geeignet sind. Dazu zählen beispielsweise auch Industrieleuchten,
Signalsäulen sowie Befehls- und Meldegeräte. Somit bieten wir unter
automation24.at ein rundes Portfolio, das wir stetig erweitern. Viele
Kunden stellen sich bei uns Lösungen für ihre Anlagen aus
Komponenten unterschiedlicher Hersteller zusammen.
Austromatisierung: ...unterschiedliche Hersteller sind zum Beispiel?
Von der Bey: Wir führen Artikel namhafter Qualitätsmarkenhersteller
wie di-soric, ifm electronic, Siemens, microsonic, Phoenix Contact,
Sontec, Wika, Selec, Murrplastik, Eaton, Datalogic, Harting, Wago,
Led2Work, Murrelektronik, Pflitsch, Fibox sowie unserer Eigenmarke.
Aktuell bieten wir unter automation24.at ca. 2.700 Artikel. Auch unsere Zukunftsplanung ist auf ein konzentriertes Sortiment ausgerichtet,
„Den Vertrieb komplexer Produkte, die eine Beratung
vor Ort erfordern, überlassen wir den Herstellern.“
welches gänzlich auf die Automatisierungstechnik fokussiert ist.
Unsere Kategorien bauen wir systematisch aufeinander auf. Begonnen
haben wir vor gut vier Jahren mit Produkten aus dem Bereich Sensorik
sowie passenden Anschlussleitungen und Netzteilen. Kurz darauf wurden die zum Anschluss benötigten Reihenklemmen ergänzt. Es folgten
Bedienelemente, Steuerungen, zahlreiche Bestandteile eines
Schaltschranks sowie letztlich dann Schaltschränke selbst. Zuletzt
haben wir unser Sortiment außerdem um die Industrielle
Kommunikation und Maschinenleuchten erweitert.
Austromatisierung: Gibt es auch technische Beratung im Vorfeld
der Bestellung bzw. den klassischen Support, wenn mal Probleme
mit dem Produkt auftauchen?
Von der Bey: Im Webshop von Automation24 finden Sie detaillierte
technische Informationen, aussagekräftiges Bildmaterial – teils in 3D,
360° drehbar und als Video – sowie CAD-Daten. Bei der Navigation
setzen wir auf übersichtliche Produktkategorien und eine detaillierte
Selektionsfunktion mit Sachmerkmalsfilter. Darüber hinaus bieten wir »
AUSTROMATISIERUNG
03_19_0316_austro 15.04.16 17:07 Seite 12
Branchengeschehen
I DISTRIBUTION
kostenfreie Applikationsberatung per Chat oder
telefonisch über unser Service Center. Unsere
Service-Mitarbeiter verfügen sowohl über Appli-
Austromatisierung: Wie läuft eine typische
Bestellung ab? Und wie schnell bekommt der
Kunde seine Produkte geliefert?
„Wir bieten kostenfreie Applikationsberatung per Chat oder telefonisch
über unser Service Center.“
kationserfahrung als Anwender, beispielsweise
aus der Instandhaltung, als auch über Know-how
aus Support, Vertrieb und Produktmanagement
in der Branche. Um technische Fragen optimal
nachvollziehen zu können, nutzen wir sogenannte Demoboards zum Nachstellen der individuellen Anwendungen.
Austromatisierung: Sie brachten vor Kurzem den
ersten gedruckten Katalog für den österreichischen Markt heraus. Weshalb braucht es trotz der
umfangreichen Informationen im Webshop das
Printmedium?
Von der Bey: Dank der benutzerfreundlichen
Struktur bietet der Katalog einen schnellen Überblick über unser Gesamtportfolio und ermöglicht
es dem Nutzer, Markierungen oder Notizen vorzunehmen. Neben Details zu Automation24 finden
sich darin auch praktische Produkt-Tipps. Übrigens
verfügt Automation24 seit kurzem auch über eine
Postadresse in Österreich, so dass der Schriftverkehr jetzt noch schneller geregelt werden kann.
12
Von der Bey: Unter automation24.at finden
Automatisierungsprofis einen intuitiv bedienbaren Shop mit zahlreichen Features, die kontinuierlich ausgebaut werden. So bieten wir unseren
Kunden zum Beispiel neben übersichtlichen Produktkategorien auch eine detaillierte Selektionsfunktion, mit der nach technischen Merkmalen gefiltert werden kann sowie Möglichkeiten
zum Produktvergleich. Unser Shop-Management-System weist Informationen wie Preis und
Bestand in Echtzeit auf der Website aus. Bei
Fragen steht unser Kundenservice per Chat oder
über die kostenlose Service-Rufnummer zur
Verfügung. Der Kunde stellt sich seine Auswahl
zusammen und bestellt entweder direkt über
den Shop oder die Shopping-App, via Chat oder
Mail, Fax oder Telefonanruf. Bezahlt wird bequem via Kreditkarte, Paypal, Vorauskasse oder
Sofortüberweisung. Auch ein Kauf auf Rechnung ist möglich. Mit über 160.000 Produkten
auf Lager erfolgt der Versand noch am selben
Werktag, so dass unsere Kunden in Österreich
ihre Lieferung in der Regel binnen 24 bis 48
Stunden erhalten. Bereits ab einem Bestellwert
von 50 Euro liefern wir gratis nach Österreich.
Auch Expresslieferungen sind möglich.
Austromatisierung: Entspricht die Geschäftsentwicklung in Österreich Ihren Erwartungen?
Wird das Angebot angenommen?
Von der Bey: Österreich ist bezüglich der
Akzeptanz und Nutzung von Online-Shops
schon recht weit. Prinzipiell wird in Ländern, in
denen Online-Shops im privaten Umfeld stärker
genutzt werden, auch häufiger im B2B-Bereich
dieser Einkaufsweg gewählt. Mittelständische
Unternehmen haben mittlerweile das Internet
als Beschaffungsweg für sich entdeckt. Diese
Klientel ist sehr preissensibel und legt großen
Wert auf eine schnelle Lieferung. Die Möglich-
AUSTROMATISIERUNG
keit, alles aus einer Hand zu beziehen, spielt bei
der Kaufentscheidung ebenfalls eine große
Rolle. Daher hat auch das Automation24-Konzept bereits Akzeptanz auf dem Markt gefunden. Mit erweiterten Werbemaßnahmen wie
dem ersten österreichischen Katalog möchten
wir die Zielgruppe jedoch noch besser mit
Produktinformationen versorgen.
Austromatisierung: Sie erwähnten vorhin kurz
Ihre Zukunftsplanung – welche Ziele haben Sie
sich als nächstes gesteckt?
Von der Bey: Wir planen, in diesem Jahr insgesamt 1.000 neue Produkte in unser Sortiment
aufzunehmen. Sämtliche Artikel werden händisch angelegt und neu fotografiert. So stellen
wir sicher, dass Produkte in unserem Shop via
Sachmerkmalsfilter nach den wesentlichen technischen Merkmalen gefiltert werden können.
Das soll unseren Kunden neben der Suchfunktion und dem Produktvergleich das Finden des
„Es ist geplant insgesamt 1.000
neue Produkte in diesem Jahr in
unser Sortiment aufzunehmen.“
richtigen Produktes erleichtern. Zusätzlich wird
den einzelnen Artikeln direkt passendes Zubehör zugeordnet. Auch sonst optimieren wir unseren Webshop stetig hinsichtlich Usability und
Service. Vor Kurzem haben wir übrigens unser
Sortiment um die neue Netzteile-Generation
von Phoenix Contact und die Baureihe
»Variled« der Industrieleuchten von Led2Work
erweitert. Unsere Sortimentsstrategie sieht
zudem einen Ausbau der Bereiche Industrielle
Kommunikation und Verbindungstechnik vor.
Außerdem ergänzen wir die bestehenden
Angebote von Eaton und Harting und nehmen
neue Wago-Klemmen ins Programm auf. Auch
Geräteschutzschalter sowie viele weitere
Produkte sind geplant und befinden sich
teils sogar bereits in der Umsetzung.
Austromatisierung: Danke für das Gespräch.
Gesprächspartner von Stefan von der Bey
war Austromatsierung-ChR. Thomas Reznicek.
Fotos: Automation24;
B
;
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03_19_0316_austro 14.04.16 18:15 Seite 14
B
Branchengeschehen
I MESSEVORSCHAU
Turnusgemäß findet die jährlich abgehaltene
heimische Fachmesse »Smart Automation« –
alternierend zu Linz in den ungeraden Jahren
– heuer in Wien statt. An die 160 Protagonisten der heimischen Automatisierungs-Anbieterszene stellen in Halle A am Wiener Messegelände aus und wollen gemeinsam aufzeigen, wie sich heute schon intelligente
Automatisierungslösungen für die Produktion der Zukunft – Stichwort »Industrie 4.0« –
realisieren lassen. Bei Internet-Vorabregistrierung ist der Eintritt für Fachbesucher
frei! Und auch sonst wartet die adaptierte
»Wiener Smart« mit einem Rahmenprogramm auf, das es in dem Umfang hierzulande bisher noch nicht gab. Sogar ÖFBTeamchef Marcel Koller kommt vorbei!
Veranstalter und Aussteller der österreichischen Fachmesse »Smart Automation«
laden vom 10. bis 12. Mai aufs Wiener Messegelände und zeigen
I IM ÜBERBLICK
»Smart Automation Austria«
am Wiener Messegelände
Fachmesse für industrielle
Automatisierungstechnik
Offizielle Nomenklatur:
Antriebstechnik (elektrisch/mechanisch),
Automatisiertes Handling, Bedienen
& Beobachten/Visualisierungstechnik,
Bussysteme & Industrielle Kommunikation, Dienstleistungen & Engineering
für die Automation, Industrieelektronik,
Pneumatik für die Automation,
Prozessleittechnik, Sensorik &
Industrielle Bildverarbeitung, Mess& Regeltechnik, Steuerungstechnik;
Veranstaltungsort: Messe Wien, Halle A
Veranstalter: Reed Exhibitions Österreich
Öffnungszeiten: 10. bis 12. Mai
jeweils von 9 bis 18 Uhr
Dimension: rund 160 Aussteller
Tageskarte: 22 Euro, bei InternetVorabregistrierung kostenloser Eintritt!
Die Eintrittskarte gilt auch für den
Besuch der parallel stattfindenden
WZM-Messe »Intertool«.
14
Smarte Lösungen
für die Produktion von morgen
ie kostenlose Eintrittskarte lässt sich mit
wenig Aufwand online aktivieren und
öffnet – egal ob ausgedruckt oder am
Smartphone gespeichert – die Drehkreuze zur
Messe. Und das Ticket gilt zusätzlich für die parallel, sogar einen Tag länger stattfindende Werkzeugmaschinen-Messe »Intertool« in Halle B. Anstellen bei der Kassa sowie händisches Ausfüllen von Formularen gehört also der Vergangenheit an. Auch sonst präsentiert sich die »Smart
Automation« am Wiener Austragungsort absolut modern und zukunftsorientiert. Gleich drei
Sonderschauen – die »Smart Solutions – Internet of Things Conference«, die »Speaker Stage«
und der »Technology Park« haben die Zukunftsthemen der produzierenden Industrien
im Fokus. Bei der »Smart Solutions – Internet of
Things Conference« von Mag. Joachim Seidler
von Seidler Consulting geht es um die Themen
»Big Data«, Software, IT Security, »Industrie
4.0«-Anwendungen und »Smart Home/City«.
Die Vortragenden und Aussteller sind unter anderem Accenture, SAP, Sparx Systems, Microsoft, Adesso, Unbelievable Machine Company,
Rittal, Eplan, T&G Automation, Software Competence Center Hagenberg, TU Wien, IoT Vienna,
D
Know Center, T-Mobile und Microtronics. Die Konferenz findet am 10. und 11. Mai statt. Der F-AR –
der Verein zur Förderung der Automation und
Robotik – unter der Leitung von Prof. DI Viktorio
Malisa unterstützt die »Smart Wien« mit seiner
Expertise und seinem Netzwerk. Die »Plattform
Automatisierungstechnik« des F-AR ist mit einem
gemeinsamen Stand ihrer Mitglieder vertreten.
Elemente, die zukünftige Produktionen prägen
werden, um diese noch flexibler und wandlungsfähiger zu machen, können bei der angeschlossenen Sonderschau »Intelligente Produktion« nicht
nur gesehen, sondern auch erlebt werden. Die
Fachbesucher werden dabei aufgefordert, die
Intelligenz der Erfindungen vor Ort zu testen.
Messe mit Mehrwert
Insgesamt zehn Vorträge stehen auf der Agenda
der neuen »Speaker Stage«, die sozusagen zwischen den beiden Fachmessen »Smart« und
»Intertool« aufgebaut wird. Hier gibt es Vorträge
vom Neurobiologen und Führungskräftetrainer
Dr. Bernd Hufnagl, vom international anerkannten Experten für Sicherheits- und Zukunftstechnologien Magnus Kalkuhl und von Extrembergstei-
AUSTROMATISIERUNG
03_19_0316_austro 14.04.16 18:15 Seite 15
ben Tipps für Neueinsteiger, wie diese die Voraussetzungen für additive Fertigung schaffen
können. Das dritte Highlight am ersten Messetag ist zwischen 17 und 18 Uhr der Besuch
von ÖFB-Teamchef Marcel Koller am Messestand von Zoller Austria. Neben einem informativen Talk und Autogrammen können
Fachbesucher ihr fußballerisches Talent bei einem gemeinsamen Torwandschießen mit dem
ger Günther Haberler, der gemeinsam mit
Reinhold Messner als erster Mensch ohne zusätzlichen Sauerstoff den Mount Everest bestiegen hat. Key-Notes von Watchadoo-Gründer Ali Mahlodji, von FH-Prof. DI Dr. Herbert
Jodlbauer (FH OÖ), von FH-Prof. DI Dr. Erich
Markl und FH-Prof. Dr. Corinna EngelhardtNowitzki (beide FH Technikum Wien), von
DI Roland Sommer (GF der »Plattform Industrie 4.0 Österreich«, FEEI), von Mag. Wolfgang Polt (Leiter Institut Policies – Institut für
Wirtschafts- und Innovationsforschung, Joanneum Research) und Dr. Rainer Stetter (ITQ)
stehen ebenso am Programm.
Foto: Reed Messe Wien;
Auf der parallelen
»Intertool« zu sehen
Auf der Messe »Intertool« in Halle B (und teilweise in Halle A) gibt es u.a eine Sonderschau
vom Institut für Fertigungstechnik der TU
Wien unter der Regie von Univ.-Prof. Dr.
Bleicher, im Congress Center findet zudem am
ersten Messetag das kostenfreie Seminar
»Advanced Manufacturing im Maschinen- und
Anlagenbau« statt. Ebenfalls am 10. Mai wird
das »Austrian 3D-Printing Forum« abgehalten,
bei dem gezeigt wird, wie mit additiven Fertigungsmethoden vom Prototyp über Werkzeuge bis zum Endprodukt bereits heute nicht
nur wettbewerbsfähige Fertigung möglich ist,
sondern auch die Wirtschaftlichkeit und die
Produktivität gesteigert werden können. Anwender und bekannte Industriebetriebe berichten über ihren Weg zum 3D-Druck und ge-
AUSTROMATISIERUNG
Profitrainer unter Beweis stellen. Übrigens:
Zum Ausruhen während des Messebesuchs
steht heuer neu eine Communication-Zone
mit Ladestationen für Smartphone, Tablets
und Laptops, Gratis-WLAN, Snacks und Ge(r.PA./TR)
tränken bereit.
INFOLINK: www.smart-automation.at
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Branchengeschehen
I MESSETIPPS
Halle A, Stand 505:
Halle A, Stand 202:
B&R bringt Lösungen für die »Smart Factory«
Wago erweitert Steuerungs- und I/O-System
Erstmals auf einer heimischen Messe können Besucher am Stand des
oberösterreichischen Herstellers die neue HTML5-basierte Visualisierungs-Software »mapp View« ausprobieren. Mit »Aprol PDA« bietet
B&R ein leistungsfähiges und leicht zu bedienendes Paket, um die Prozessdaten der Produktion zu erfassen. Die Lösung eignet sich sowohl für
Bestandsanlagen als auch neue
Fabrikstandorte und bietet ein
umfassendes datentechnisches
Backbone, beginnend bei den
Maschinen und Anlagen über
ganze Produktionslinien hinweg bis zu den übergeordneten ERP-, MES- und PLM-Systemen. Für systemglobale Reports
und zur analytischen Auswertung der riesigen Datenmengen steht eine
Business-Intelligence-Lösung zur Verfügung. Zusätzlich zeigt B&R live am
Messestand einen in ein Maschinen-/Anlagenkonzept integrierten SechsAchs-Roboter der Firma Comau. Ergänzt werden die Neuheiten mit einer Serie sicherer digitaler Mischmodule aus der »X20-SafeIO«-Familie.
Am Wago-Stand gibt es neu zu sehen die Steuerung »PFC100«, die Steuerung »PFC200« mit integriertem 3G-Modem und das erweiterte Wago-I/OSystem »750 XTR«. Die »PFC100«-Steuerung ist mit einem »Cortex-A8«Prozessor ausgestattet und beherbergt auf gerade einmal 62 mm Breite zwei
Ethernet-Anschlüsse mit DIP-Schaltern oder mit serieller RS232-/RS485Schnittstelle. Der Speicher beider Varianten beträgt 12 MB und teilt sich
automatisch in Programmcode und
Daten auf. Über den integrierten
Micro-SD-Kartenslot steht weiterer
Platz zur Verfügung . Die »PFC200«Steuerung kommuniziert über das
Mobilfunknetz – sie stellt eine
GPRS-Verbindung zum Internet
und eine bidirektionale Kommunikation via SMS her. Mit insgesamt zwölf
neuen Komponenten ist die robuste Variante »750 XTR« des Wago-I/OSystems jetzt noch vielseitiger einsetzbar – zum Beispiel in Anlagen für erneuerbare Energien, Ortsnetzstationen, dem Schiffbau oder in Bahnanwendungen.
www.br-automation.com
www.wago.com
Halle A, Stand 426:
Halle A, Stand 107:
Industrial Automation stellt sich den
Herausforderungen des Industrial Internets
Schaltschrankkomponenten
zum »Begreifen« bei Gogatec
Die Tiroler Firma stellt in Wien Soft- und Hardwarelösungen für Datenkommunikation und Datensicherheit vor. Mit »IRMA« bietet Industrial Automation ein Industrie-Computersystem zur Identifikation
und Abwehr von Cyberangriffen in Produktionsnetzwerken. Es überwacht kontinuierlich Produktionsanlagen, liefert Informationen zu Cyberangriffen und
ermöglicht die Analyse und intelligente Alarmierung. So
können verzögerungsfrei Aktionen gestartet werden, um
den Angriff zu stoppen oder
seine Folgen wirkungsvoll zu
entschärfen. Zu diesem Thema referiert am 11. Mai um 10 Uhr auf der
KeyNote Bühne in Halle A Jens Bußjäger, Geschäftsführer von
Acht:Werk. Er ist Spezialist für Industrial Security und beschäftigt sich
intensiv mit organisatorischen Sicherheitsthemen wie ISO 27000 und
BSI-Grundschutz im Zusammenhang mit Risiko-, Sicherheits-, Notfallund Alarmmanagement.
Produkte die das Herz des Schaltschrankplaners und -errichters höher
schlagen lassen, stellt Gogatec auf der »Smart Automation« aus. Der Bogen
spannt sich von der LED-Schaltschrankleuchte mit Bewegungsmelder über
filterlose Klappenlüfter, effiziente Schnellanschlussstecker bis hin zu aufsteckbaren und wieder lösbaren
Rohr-Schlauch-Verbindungen. »Gogaswitch SL4000« heißt die neue
Schaltschrankleuchte. Sie beeindruckt durch einen Bewegungsmelder (wahlweise auch mit Schalter)
und einem Weitbereichsspannungseingang von 24 bis 265 VDC/AC.
400 lm (Abstrahlwinkel 120°) und
eine Lichtstärke von 6500k garantieren bei lediglich 4 W Leistungsaufnahme
beste Arbeitsbedingungen. Weiters Highlight: Die Steckereinsätze »CSAH«
von Ilme mit der Schnellanschlusstechnik »Squich« gibt es jetzt auch als
Variante für schmale, rechteckige Steckverbindergehäuse (Bild) in den
Baugrößen 49.16 und 66.16. »Squich« ermöglicht ein schnelles, werkzeugloses Anschließen von Leitern mit und ohne Aderendhülse.
www.industrial-automation.at
www.gogatec.com
16
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: B&R, Wago, Industrial Automation, Gogatec, Pilz, Danfoss;
B
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Halle A, Stand 523:
Halle A, Stand 401:
Pilz automatisiert sicher
Danfoss und Vacon treten erstmals gemeinsam auf
Pilz präsentiert sich als ganzheitlicher Automatisierungstechnik-Anbieter mit Produktneuheiten, Branchenlösungen und Dienstleistungen für
die in den Bereichen Steuerungs- und Antriebstechnik sowie Sensorik –
ein Beispiel ist der neue zuverlässige Türwächter»PSENmlock«. Komplettiert werden diese Lösungen durch passende Diagnose- und
Visualisierungssysteme sowie
Software – u.a. gibt’s die Diagnoselösung »Safety Device
Diagnostics« (Bild) zu sehen,
die es ermöglicht, auch umfangreiche Sensor-Daten einfach und zudem über Distanz
abzurufen. Neben den Produktneuheiten können die Besucher am Stand live erleben, wie die sichere Zusammenarbeit von
Mensch und Maschine ohne Schutzzaun realisiert werden kann. Darüber hinaus erfahren sie an einem Live-Demonstrator, wie sich die
Herausforderungen von »Industrie 4.0« vom Engineering bis hin zur Visualisierung heute schon lösen lassen.
Nach dem Zusammenschluss von Danfoss und Vacon zu Danfoss
Drives im vergangenen Jahr präsentiert sich das Unternehmen erstmals
in Österreich unter der neuen Aufstellung. Schwerpunkte des
Ausstellungsprogramms sind die »Integrated Motion Control«-Technologie, der neue »VLT Midi Drive« sowie die Erweiterung der »Vacon
100«-Baureihe. »Integrated
Motion Control« erlaubt
eine deutlich verbesserte
und genauere Positionierung und Synchronisierung
bei höherer Dynamik. Der
»VLT Midi Drive FC 280«
löst den »VLT 2800« nach
und nach ab. Das Gerät ist
auf einer völlig neuen Plattform konzipiert und kommuniziert über
fünf gängige Feldbusse. Mit einer Leistungserweiterung ist der
»Vacon 100«-Umrichter jetzt in Anwendungen bis zu 800 kW einsetzbar. Die Geräte verfügen über ein vollständig neues Gehäuse und
sind zudem in 690 V erhältlich.
www.pilz.at
www.danfoss.at/drives
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Branchengeschehen
I MESSETIPPS
Halle A, Stand 201:
Regros Industriekompetenz zum »Anfassen«
Halle A, Stand 236:
Aucotec zeigt, wie vorausschauende
Wartung einfach funktioniert
Der Elektro-Großhändeler stellt auf der Messe seine Kompetenz unter
Beweis und präsentiert dem interessierten Fachpublikum Möglichkeiten,
um die »Total Cost of Ownership« (TCO) zu reduzieren. Erreicht wird das
mittels individuell auf die Unternehmensstruktur und Geschäftsbereiche
der Industriekunden abgestimmten, punktgenauen Lösungen zur Optimierung von Beschaffungsprozessen rund um die Elektrotechnik. Es werden dabei alle
Bereiche zur Kostensenkung abgedeckt - von Bezugspreisen, Beschaffungskosten, der Lagerhaltung, den Energiekosten, der
Ausgaben- und Kostenkontrolle,
der Produktionssteigerung und
Prozessoptimierung bis hin zu Schulungen. Die optimierte und effiziente Lagerbewirtschaftung mittels Kanban und andere Logistiklösungen sind ebenso Thema wie neue Lieferanten und Produkte in den Bereichen Motoren und Pneumatik. Eine Überraschung gibt es in Sachen
Fußball – mehr wurde im Vorfeld noch nicht verraten.
Der CAE-Systemhersteller führt vor, wie bei der Konfiguration von vorausschauender Wartung die konsistente Anbindung des Engineeringsystems viel Aufwand und Fehler spart. Dazu lässt sich Aucotecs datenbankbasierte Software »Engineering Base« als zentrale Quelle nutzen,
die sowohl das Predictive Maintenance- als auch das Leitsystem
parallel mit allen relevanten Daten versorgt. Predictive Maintenance-Systeme (PdM) sind »Big
Data«-Applikationen, die aus der
Analyse der zigtausenden, laufend
vom Leitsystem gesendeten Anlagen-Livedaten optimierte Wartungsintervalle errechnen oder einen drohenden Ausfall vorab erkennen.
Das Wissen dafür erhält das »PdM« mit der Aucotec-Lösung direkt aus
der Softwareplattform »Engineering Base«. Die Lösung ist bereits bei
einem global tätigen Maschinenbauer im Einsatz, der dadurch mit einer
Einsparung von rund 50% der Wartungskosten rechnet.
www.regro.at
www.aucotec.at
Halle A, Stand 518:
Eplan, Phoenix Contact und Rittal präsentieren
»Smart Engineering and Production 4.0«
Die drei Hersteller präsentieren zusammen die komplette vertikale Integration von Daten im Engineering- und Produktionsprozess. Es wird
gezeigt, wie Produktdaten entstehen und wie sie für die Erstellung von
virtuellen Prototypen genutzt sowie über standardisierte Schnittstellen
bis in die Fertigung weitergereicht
werden. Am Beispiel eines Schaltschranks erleben Messebesucher,
wie aus einer ganzheitlichen, virtuellen Produktbeschreibung die
Daten aus der Entwicklung über
standardisierte Schnittstellen in
den Herstellungsprozess fließen.
Die digitale Produktbeschreibung
kann bis in die Inbetriebnahme, Anlagenbedienung und -wartung entlang des gesamten Produktlebenszyklus weiter genutzt werden. Fünf
Stationen zeigen exemplarisch die digitale Beschreibung eines Endprodukts, das Engineering am Beispiel des Schaltschrankaufbaus, die
automatisierte Bearbeitung von Bauteilen sowie die intelligente Konfektionierung von Baugruppen.
www.eplan.at I www.phoenixcontact.at I ww.rittal.at
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Regro, Aucotec, Rittal, Endress+Hauser,. Escha;
B
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Halle A, Stand 400:
Halle A, Stand 100:
Einfach alles einfach heißt’s bei Endress+Hauser
Escha stellt neue M12-Verteilerkomponenten aus
Im Fokus des Messeauftritts des Schweizer Herstellers von Messgeräten für die prozess- und verfahrenstechnischen Industrien stehen
heuer Dienstleistungen, komplette Automatisierungslösungen und
Energieeffizienzlösungen. Das Dienstleistungsangebot von Endress+Hauser umfasst z.B. Kalibrierungen von nahezu allen physikalischen Messgrößen, im Labor oder vor Ort. Auch
Wartungen, Inbetriebnahmen,
Life Cycle Management-Lösungen und selbstverständlich
der Feldgeräte-Service gehören dazu. Das Lösungsangebot
umfasst alle Phasen des Automatisierungsprozesses: von
Planung und Engineering über die Programmierung der Steuerungstechnik bis hin zu Visualisierung und Datenhosting. Komplette
Lösungen für die eichfähige Verladung und zur Überfüllsicherung
sind ebenfalls im Portfolio von Endress+Hauser.
Der Steckverbinder- und Gehäusehersteller stellt neue, so genannte
»H-Verteiler«, »h-Verteiler« und »T-Verteiler« vor, welche es ermöglichen, bei Power-Applikationen von bis zu 630 V eine serielle Verkabelungsstruktur in der Feldebene aufzubauen. Ein Alleinstellungsmerkmal
der gesamten M12x1-Power-Produkte von Eschat ist der Anschlussquerschnitt bis 2,5 mm². Dieser ermöglicht im Gegensatz
zu kleinen Querschnitten eine
große Ausdehnung der Powerverteilung und – insbesondere
bei Gleichspannungsverteilung
– einen geringeren Spannungsabfall. Die Powerverteiler wurden von Grund auf neu
entwickelt und erfüllen die hohen Anforderungen der Schutzklassen
IP67, IP68 und IP69. Ihr Design ist so ausgelegt, dass sie die Anforderungen nach UL2237 erfüllen. Weiters zeigt Escha RJ45-Patchcords in
Industriequalität für die Verdrahtung im Schaltschrank.
www.at.endress.com
www.escha.net
20_31_0316_austro 14.04.16 18:21 Seite 20
P
Praxisreport
I TITELGESCHICHTE
Vorfahrt
der Digitalisierung
Siemens bringt den »Maserati Ghibli« virtuell und real auf die Fachmesse
»Smart Automation« in Wien und zeigt anhand des prominenten Paradebeispiels
aus der Automobilindustrie die Vorteile durchgängig digitalisierter Prozesse auf
Mit einem Exponat der besonderen Art wartet Siemens auf der in wenigen Tagen
startenden Fachmesse »Smart Automation« auf: Anhand der ausgestellten sportlichen Mittelklasse-Limousine »Ghibli« des traditionsreichen italienischen Autobauers
Maserati präsentiert der Automatisierungshersteller, was es bringt, sämtliche Prozesse
eines Produktlebenszyklus – vom Design über die Planung und Produktionsautomatisierung bis hin zur Analyse sämtlicher Abläufe – durchgängig zu digitalisieren. Dazu
zählt etwa der Einsatz eines mittels PLM-Software von Siemens erzeugten digitalen
Zwillings, der eine Schlüsselrolle sowohl bei der Konstruktion des »Maserati Ghibli«
selbst als auch bei der parallel stattgefundenen Entwicklung der Produktionsanlagen
spielte. Durch das virtuelle Abbild und die daraus generierten Daten ließen sich der Zeitaufwand und die Kosten für die Entwicklung des realen Fahrzeuges und seiner Fertigungsstraße drastisch reduzieren. Wie, das brachte Austromatisierung vorab in Erfahrung.
20
llein von 2013 bis 2014 stieg der MaseratiUmsatz des Herstellers FCA (Fiat Chrysler
Automobiles), siebtgrößter Autobauer
der Welt, um knapp 70% auf 2,8 Mrd. Euro. Maßgeblichen Anteil daran hatten die neu entwickelten Modelle »Quattroporte« und »Ghibli«. Das
aktuelle »Ghibli«-Modell kam Ende 2013 auf den
Markt, rangiert preislich im Bereich der oberen
Mittelklasse – und verkauft sich seitdem ausgezeichnet: „2014 haben wir weltweit 36.000 Fahrzeuge abgesetzt. Davon entfielen rund 65% auf
den »Ghibli«“, erklärt Mike Biscoe, Verantwortlicher für die Marketing-Kommunikation bei Maserati. „Und wir wachsen weiter. 2018 wollen wir
A
AUSTROMATISIERUNG
20_31_0316_austro 14.04.16 18:21 Seite 21
insgesamt 75.000 Autos verkaufen.“ Maserati-Käufer erwarten Qualität, Vielfalt und Individualität
einer traditionsreichen Sportwagen-Manufaktur.
Eine variantenarme, scheinbar seelenlose Massenfertigung würde der Marke schaden. Eine enorme
Herausforderung für den Autobauer. Obwohl
Maserati die Limousine »Ghibli« maßgeschneidert
wie ein Handwerksbetrieb produziert, dürfen die
Produktionskosten nicht über denen einer industriellen Großserienfertigung liegen, um nachhaltig
wettbewerbsfähig zu bleiben.
Individualisierte Großserienfertigung: Das Modell »Ghibli« ist in
27 Versionen, 13 Farben und mit
205 Ausstattungsoptionen erhältlich. Das ermöglicht in Summe
70.000 individuelle Kombinationen.
Individualisierte Großserienfertigung
Effizient, flexibel, individuell, günstig und hoch
qualitativ zu produzieren – vor dieser Aufgabe
stehen alle Hersteller hochwertiger Fahrzeuge. Sie
müssen zudem neue Modelle in immer kürzeren
Zyklen auf den Markt bringen und aufgrund abnehmender Fertigungstiefe ein immer komplexeres
Netzwerk an Zulieferern steuern. Diese Herausforderungen lassen sich nur bewältigen, wenn Autoproduzenten ihre Prozesse in allen Funktionen und
auf jeder Ebene durchgängig digitalisieren. Dazu
zählt der Einsatz eines digitalen Zwillings (Digital
Twin), der sich mit Siemens PLM-Software erzeugen
lässt. Er spielte auch eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des »Maserati Ghibli«: Mit der digitalen
Kopie entstand parallel zur physischen Entwicklung
des Wagens dessen virtuelles Abbild – originalgetreu bis zur letzten Schraube. Im Rahmen der Entwicklung wurden Daten des realen und des virtuellen Modells gleichzeitig verwendet, diese parallel
zur ständigen Optimierung eingesetzt und so die
Der »Maserati Ghibli« wird im
Werk Grugliasco in der Nähe von
Turin gefertigt. Die neue Produktionsstraße wurde ebenso wie das
Fahrzeug selbst mit Hilfe eines
»digitalen Zwillings« entwickelt,
der mit PLM-Software von Siemens
erzeugt wurde. Dadurch konnten
die Kosten und der Zeitaufwand
für die Entwicklung des Wagens
und der Fertigungseinrichtungen
drastisch reduziert werden.
Kosten und der Zeitaufwand für die Entwicklung
drastisch reduziert. Am Beispiel des Windkanals
wird der Vorteil deutlich: Der Windkanal dient der
aerodynamischen Optimierung der Karosserie – bis
heute ein unverzichtbares physisches Verfahren.
Doch Windkanaltests sind aufwändig und teuer.
Mit Hilfe des digitalen Zwillings können Messdaten
weniger realer Tests für schnelle und günstige virtuelle Weiterentwicklungen genutzt werden:
Durch stetige kleine Veränderungen am digitalen
Zwilling finden die Entwickler am Monitor heraus,
wie sich die Form und Anbauteile eines Autos weiter optimieren lassen. Ähnlich bei der Akustik:
Hochwertige Fahrzeuge besitzen als Unterscheidungsmerkmal einen eigenen, unverwechselbaren
Sound. Das betrifft insbesondere das Motorengeräusch. Der Sound ist für einen Autohersteller wie
Maserati extrem wichtig, schließlich assoziieren
Kunden den Klang mit der Marke. Um die Geräusche im Wageninneren zu optimieren, setzten die
Entwickler einen mit Mikrofonen ausgestatteten
Dummy in den Prototypen, zeichneten die Geräusche auf und verwendeten diese Daten für weitere
virtuelle Tests. Der digitale Zwilling kann aber auch
den Aufwand für Testfahrten erheblich reduzieren.
Im Rahmen des sogenannten »Reverse Engineering« werden Prototypen oder sogar bereits produzierte Serienfahrzeuge auf die Straße oder Testparcours geschickt und die dabei ermittelten Daten gesammelt. Damit lassen sich die Testfahrten unter
veränderten Bedingungen beliebig oft am Bildschirm wiederholen und neue Fahrzeuge virtuell
optimieren. „Siemens-Software hilft uns sehr, die
Zahl kostspieliger Prototypen zu verringern“, bestätigt Maserati-Manager Gian Luca Antinori.
»
21
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P
Praxisreport
I TITELGESCHICHTE
70.000 mögliche Modellvarianten
Ein Ziel von »Industrie 4.0« besteht darin, unterschiedlichste Kundenwünsche zu bedienen – bis
hin zu einer wirtschaftlichen Fertigung mit der
Losgröße Eins. Bereits heute ist der »Ghibli« in
27 Versionen, 13 Farben und mit 205 Ausstattungsoptionen erhältlich. „Dies erlaubt 70.000
individuelle Kombinationen“, rechnet Anna
Adilardi, FCA Information & Communication
Technology Managerin, vor. Gefertigt wird der
»Ghibli« im Werk Grugliasco in der Nähe von
Turin. Hier produziert Maserati auch die neueste
Version der Luxus-Limousine »Quattroporte«.
„Die Herausforderung bestand darin, zwei neue
Montagelinien in eine bestehende Fabrik zu integrieren“, berichtet Massimo Anfosso, FCA Manufacturing Engineering and General Assembly
Project Manager, der den Aufbau der neuen Fertigung von Anfang an begleitet hat. Um die
neuen Modelle möglichst schnell auf den Markt
zu bringen, mussten die Fertigungsexperten zudem bereits mit der Arbeit an den neuen Bändern beginnen, während die Konstruktion der
neuen Maserati-Modelle noch lief. Für diese parallele Entwicklung von Pkw und Produktionsan-
Um den neuen »Ghibli« möglichst schnell auf
den Markt zu bringen, begann Maserati bereits mit der Arbeit an den neuen Bändern,
während die Konstruktion des Modells noch
lief. Für diese parallele Entwicklung von Pkw
und Produktionsanlagen kommt die SiemensPLM-Software »Tecnomatix« zum Einsatz.
Ebenso wie in anderen Werken der FCAGruppe wird auch bei Maserati in Grugliasco
das Automationssystem »CArS « eingesetzt.
Es basiert auf der »Totally Integrated
Automation«-Automatisierungslösung
von Siemens inklusive des Manufacturing
Execution Systems (MES) »Simatic IT«.
lagen verwendete Maserati die Siemens-PLMSoftware »Tecnomatix«. „Die Konstrukteure haben in hohem Tempo immer wieder andere Modifikationen der neuen Modelle durchgespielt.
Entsprechend mussten wir die Fertigungsanlagen ständig anpassen“, erinnert sich Massimo
Anfosso. „Die »Tecnomatix«-Werkzeuge haben
uns sehr dabei geholfen zu analysieren, wie sich
die Änderungen am Fahrzeugdesign auf die Fertigung auswirken, um die Anlagen und die Fertigungsprozesse dann entsprechend anzupassen.“
22
Automatisierung in der Fertigung
Ebenso wie in anderen Werken der FCA-Gruppe
wird auch in Grugliasco das Automationssystem
»CArS « (»Control Architecture Standard«) eingesetzt. Es basiert auf der »Totally Integrated
Automation«-Automatisierungslösung
von
Siemens inklusive des Manufacturing Execution
Systems (MES) »Simatic IT«. „Das System erlaubt
einen integrierten Datenfluss vom Eingang der
Kundenbestellungen über den Karosserieroh-
AUSTROMATISIERUNG
bau und die Lackierstraße bis zur Endmontage“,
weiß Anna Adilardi, die im Werk Grugliasco für
die Informations- und Kommunikationstechnologie verantwortlich ist. An den Datenstrom sind
aber auch die Zulieferer angeschlossen. „Bevor
bei Maserati die Fertigung beginnt, erhalten die
Zulieferer genaue Informationen, welche Teile
für die Montage jedes einzelnen, kundenspezifisch produzierten Autos benötigt werden“, beschreibt Anna Adilardi das Prozedere. Dadurch
kann Maserati sein neues »Ghibli«-Modell in hoher Stückzahl, großer Vielfalt und maximaler
Qualität produzieren – wie eine Manufaktur in
bester italienischer Tradition.
Mehr Fertigungskapazität,
höhere Modellvielfalt
Kaum eine andere Branche ist bei der Digitalisierung seiner Prozesse so weit fortgeschritten
wie die Automobilindustrie. Die Vorteile der
PLM-Software-Suite von Siemens nutzen mittlerweile rund 90% aller Autobauer weltweit. Dazu
zählt zum Beispiel der chinesische Pkw-Hersteller South East (Fujian) Motor (SEM). Das Unternehmen, 1995 als Joint Venture zwischen der
China Motor Corporation, der Fujian Motor Industry Group und dem japanischen Hersteller
Mitsubishi Motors gegründet, will seine Fertigungskapazität bis 2018 von derzeit rund
150.000 Fahrzeugen auf bis zu 500.000 Pkw und
20_31_0316_austro 14.04.16 18:21 Seite 23
I MESSETIPP
Kleinbusse erhöhen und die Modellvielfalt ausweiten.
Drei neue Limousinen sind bereits auf dem Markt, zwei
Sport Utility Vehicles (SUV) sollen demnächst hinzukommen. Außerdem will SEM neue spritsparende Fahrzeuge entwickeln. Um derart ambitionierte Ziele zu erreichen, setzt SEM auf die PLM-Software »Teamcenter«
von Siemens. „Sie bietet eine vollständige Plattform
und integrierte Lösung, die den gesamten Produktlebenszyklus abdeckt – von der Produktplanung über
das Design, das Qualitätsmanagement, das Produktionsmanagement bis hin zu nachgelagerten Services“,
sagt SEM-Manager Li Yongbin. Ferner kann »Teamcenter«
eng in benachbarte Software-Installationen eingebunden werden – ob Enterprise Resource Planning (ERP),
Verschlüsselungs-Software oder Supply-Chain-Management-Systeme. Mithilfe von Siemens-PLM-Software
konnte SEM die Markteinführungszeiten drastisch
verkürzen, seinen Entwicklungsaufwand um bis zu 40%
reduzieren und die Fehlerquote bei den Konstruktionen auf lediglich ein Prozent senken.
Fotos: Siemens, Oliver Tamagnini, Andreas Hackl;
Autoindustrie setzt weltweit auf PLM
Die Einsatzmöglichkeiten der PLM-Software von
Siemens, auf die auch der Autohersteller Daimler vertraut, sind vielfältig: Seit Sommer 2012 ist Daimler
dabei, die Arbeit von mehr als 20 Entwicklungszentren
und seiner wichtigsten Zulieferer auf einer einzigen
Produktplattform zu integrieren. Bereits einen Schritt
weiter ist Nissan Motor: Der japanische Autohersteller
hat unter anderem mit den PLM-Software-Produkten
»Ideas«, »NX« und »Teamcenter« den Entwicklungszyklus für seine Neufahrzeuge von durchschnittlich 20 auf
10,5 Monate nahezu halbiert – und das bei 80% weniger Problemen, die Käufer und Händler nach dem Verkaufsstart melden. Und der Wettbewerber Toyota Motor Corporation verwendet seit mehr als zwei Jahren
die Software »Teamcenter« verstärkt zur Verwaltung
von Fahrzeugsicherheits-Informationen und um Prozesse über verschiedene Unternehmensbereiche hinweg
zu standardisieren. Und last but not least nutzt VW in
Wolfsburg die PLM-Software »Tecnomatix« zum Beantworten von jenen »Was-wäre-wenn-Fragen«, die durch
Tests in realen Produktionsprozessen nicht zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten ergründbar wären – beispielsweise: Was würde passieren, wenn an einer bestimmten Station acht statt vier Roboter eingesetzt
(r.PA./TR)
werden?
INFOLINK:
www.siemens.at
AUSTROMATISIERUNG
Halle A, Stand 517
»TIA-Portal V14« und mehr
am Siemens-Stand
Auf der kommenden Wiener Fachmesse
»Smart Automation« präsentiert Siemens
u.a. die brandneue, ab Jahresmitte verfügbare Version 14 des integrierten Automatisierungstools »TIA-Portal«, die mit vielfältigen neuen Funktionalitäten für das Digital
Enterprise und die Anforderungen von
»Industrie 4.0« ausgestattet ist. So steht nun
mit dem »Teamcenter«-Gateway eine
Schnittstelle zur Daten-Plattform der
Siemens-PLM-Software Suite für Design,
Planung und Engineering zur Verfügung.
Mit dem »TIA Portal Cloud Connector« kann
nun aus einer privaten Cloud auf die Steuerung der Anlage zugegriffen werden, via
Siemens-Cloud »MindSphere« bietet der
Hersteller zusätzliche digitale Services.
Die neue »PLCSim Advanced« stellt Schnittstellen zu Simulationssoftware wie »Plant
Simulation« oder »Process Simulate« zur
Verfügung. Mit ihr lässt sich ein »Simatic
S7-1500«-Controller als digitaler Zwilling abbilden und so eine effiziente virtuelle Inbetriebnahme umsetzen.
Für Motion-Control-Anwendungen wurde
nun ein abgestimmtes Paket aus »Simatic
Advanced«-Controllern und »Sinamics«-Servoantrieben ins »TIA-Portal V14« integriert:
Dabei übernimmt die neue Technologie-CPU
»Simatic S7-1500 T« den Steuerungspart, der
ebenfalls neue Servoantrieb »Sinamics V90«
mit Profinet bringt den nötigen Speed und
die Präzision in die Maschine.
Die Option »ProDiag« bietet eine detaillierte Anlagen- und Maschinenüberwachung
bei minimalem Projektier- und Visualisierungsaufwand – unterstützt durch automatische Codegenerierung und Synchronisation der Bediengeräte.
Die »Simatic Energy Suite« ermöglicht eine
komfortable Parametrierung und Auswertung der zu messenden Komponenten und
erhöht die Energietransparenz für Energieeinsparung gemäß ISO 50001. Mit
»WinCC/WebUX« lassen sich Anlagenpro-
zesse mittels mobiler Endgeräte wie TabletPCs oder Smartphones über das Internet
oder Intranet beobachten und bei Bedarf
steuern. Die aktuellen »Simatic S7-1500«Controller erhalten mit »TIA-Portal V14«
zudem die OPC-UA-Serverfunktionalität.
Live-Demo des
»Multi Carrier Systems«
Ebenso erstmals in Österreich zu sehen ist
eine Demonstrationsanlage des »Multi
Carrier Systems«. Bei dieser Gemeinschaftsentwicklung von Festo (Gast am SiemensStand auf der »Smart Automation« in
Wien) und Siemens handelt es sich um ein
zukunftsorientiertes Transportsystem, bei
dem sich einzelne Transportwagen unabhängig voneinander entlang einer zwangsgeführten Strecke bewegen. Das modular
aufgebaute mechanische Grundsystem besteht aus Linearmotoren, Grundprofil und
Laufrollenband und lässt sich kundenspezifisch flexibel konfigurieren. Die Steuerung von Siemens erlaubt die vollständige
Integration von Steuerungs- und MotionControl-Aufgaben in das Gesamtsystem.
Die Wagen lassen sich mit individuellen Bewegungsprofilen ausstatten und frei ins
»Multi-Carrier-System« ein- und ausschleusen, sind bis 3 m/s schnell und beschleunigen bzw. verzögern mit bis zu 40 m/s2 individuell. Dabei können sie kollisionsfrei aufeinander zu fahren und sind leicht zu positionieren, gruppieren oder synchronisieren.
Möglich ist auch der Mix unterschiedlicher
Wagen- und Produktkonfigurationen. Das
System lässt sich zudem simulieren und generiert dabei parallel die Programmdaten.
Mit der OPC-UA-Schnittstelle ist eine offene Integration in die »Industrie-4.0«-HostUmgebungen möglich.
23
20_31_0316_austro 14.04.16 18:21 Seite 24
Branchengeschehen
I MESSETIPPS
Halle A, Stand 109:
Halle A, Stand 304:
Contra stellt HMI- und Sicherheitslösungen aus
Saia-Burgess Controls erstmals wieder in Wien
Schwerpunkte am Contra-Messestand sind neue Entwicklungen
aus den Bereichen Anzeige- und Bediensysteme, IndustrieSicherheitskomponenten sowie Drehzahlmessung, -auswertung
und -überwachung von namhaften europäischen Herstellern. Zu
sehen gibt es u.a. mit »Sentirbumper und »Sentirmat« neue
Sicherheitskontaktpuffer
und Sicherheitskontaktmatten, die zuverlässig
und sekundenschnell stoppen. Das Betreten von Gefahrenbereichen machen
die modularen EdelstahlTürschalter »amGardS40«Serie nur mit Sicherheitsschlüssel möglich. Mit der Sicherheitsfunkfernsteuerung »Safir«
lassen sich verschiedenste Kombinationen zwischen vier verschiedenen Sendern und drei verschiedenen Empfängern erstellen, ATEX.Lösungen sind ebenfalls möglich.
Der Schweizer Hersteller nimmt nach vielen Jahren wieder an einer Fachmesse in Wien teil, und präsentiert dabei flexible, nachhaltige Lösungen
für die Energie-, Gebäude- und Infrastrukturautomation. Mit Entwicklungen aus den Fachbereichen Industrie- und Gebäudetechnik präsentiert
Saia-Burgess Controls unter anderem die Steuerungen »PCD3.M6880«
(Bild) für redundante Automation.
Diese garantieren bei wichtigen
Anlagen und Prozessen einen unterbrechungsfreien Betrieb. Für
den Aufbau von intelligenten dezentralen Knoten versprechen die
programmierbaren Remote-I/OBaugruppen »PCD3.T668« Flexibilität und zusätzliche Sicherheit.
Weitere Neuheiten liegen im Bereich Energiemessung und Prozessbedienung. Die neue »E-Line«-Reihe für die nachhaltige und kompakte
Automation wurde speziell für Elektrounterverteiler entwickelt und übernimmt eigenständige Raumautomationsaufgaben.
www.contra.at
www.saia-pcd.com
Halle A, Stand 104:
»Die Zukunft lässt sich steuern«
lautet das Messemotto von Bellequip
Halle A, Stand 506:
Phoenix Contact launcht »CyberSecurityLabor«
Mit smarten Lösungen für die »industrielle Revolution« wird sich Bellequip auf der Fachmesse präsentieren – schließlich brauche »Industrie 4.0« Technik, die verbindet! Und die bietet das Waldviertler Handelshaus an. Die Experten am Stand stellen zudem den Besuchern ihr
Fachwissen zur Verfügung –
beispielsweise was hinter
den Begriffen M2M (Machine-2-Machine), »IoT«
(»Internet of Things«) und
»Industrie 4.0« steckt. Der
Mobilfunk gehört dabei zu
den Schlüsseltechnologien
und die damit verbundenen
M2M-Lösungen zu den Kernkompetenzen von Bellequip. Das Unternehmen bietet ein extrem breites Portfolio und setzt vermehrt
auch auf Eigen- und Weiterentwicklungen, wie das »Bellequip e-2s«-Gateway und den »Bellequip Modem-Emulator«, die auf der
Messe ebenfalls ausgestellt werden. Daneben gibt es Neuheiten u.a.
aus den Bereichen USV, IP & GSM-Sensorik, Remote-I/O, Industrielle
Netzwerktechnik und Kabel-Lösungen.
Der Hersteller spannt seinen Präsentationsbogen von Automatisierungstools, wie z.B. Werkzeuge, Klemmen und Steckverbinder,
über Safety- und Network-Security-Lösungen bis hin zur »Industrie
4.0«-orientierten Produktion. Erstmals zu sehen gibt es das neue
»CyberSecurityLabor.at«, welches Online-Tests in allen Kommunikationsebenen einer CyberFabrik ermöglicht. Mit der
»Safe Energy Control Technology« zeigt Phoenix Contact
eine vorsicherungsfreie Lösung
für jede Anwendung. Kernstück
ist die revolutionäre Funkenstrecke, die jeden Netzfolgestrom sicher verhindert. Bei
allen gängigen Anwendungen kann auf eine separate Ableitervorsicherung verzichtet werden. Weiters werden verschiedene
Cloud-Lösungen vorgestellt: »mGuard Secure Cloud« als schlüsselfertiges Fernwartungs-Ökosystem, die »Proficloud Technology«,
mit der Profinet in die Wolke kommuniziert, und »CyberSecurityLabor.Cloud« – die virtuelle Fabrik für IT-Ausbildung, Zertifizierung
und zur Konfigurationsprüfung.
www.bellequip.at
www.phoenixcontact.at
24
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Contra, SBC, Phoenix Contact, Bellequip;
B
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I FIRMENPORTRÄT
WUSSTEN SIE
EIGENTLICH,...
...dass der weltweit erste Universal-Frequenzumrichter
in den 1970ern von Fuji Electric stammte?
Das war 1976. Aber drehen wir die Zeit kurz zurück zu
einem Exkurs in die Anfänge: Die Geschichte von Fuji
Electric reicht zurück bis ins Jahr 1923. In jenem Jahr entstand Fuji Electric in Japan als Joint Venture der japanischen Furukawa Electric Co., Ltd. und der deutschen
ter, Antriebssteuerung und Automation. Wir achten
auf die Bedürfnisse der europäischen Märkte und
entwickeln unsere Produkte stetig weiter. In Österreich sind wir nun ebenfalls vertreten – gemeinsam
mit kompetenten lokalen Partnern startet Herr
Gerhard Stocker, Vertriebsleiter Österreich/Schweiz,
in eine vielversprechende Zukunft. Wir sind für Sie
vor Ort.
Siemens AG. Heute steht Fuji Electric mit weltweit über
26.000 Mitarbeitern in einer einzigartigen Position – japanische und europäische Fachleute bündeln Know-how
und Leidenschaft, um marktführende Produkte höchster
Zuverlässigkeit zu entwickeln.
Seine ersten Schritte ging Fuji Electric mit elektrischen
Maschinen und Transformern, erweiterte nach und nach
sein Produktportfolio. Heute können wir auf ein reiches
globales Angebot an Technologien schauen – alle im
Fokus von Energietechnologie und Nachhaltigkeit.
1976 brachte Fuji Electric den ersten Universal-Frequenzumrichter auf den Markt – weltweit vor allen anderen!
Fuji legte damit eine Richtung auf dem Markt fest: die
Kreation kleiner, reaktionsfähiger Komponenten. Energiesparende Funktionalität bleibt dabei immer Hauptaugenmerk.
In Europa gibt es seit 1987 die Fuji Electric Europe GmbH
mit Hauptsitz in Deutschland. Hier sind wir fokussiert
auf neueste Entwicklungen im Bereich Frequenzumrich-
Unsere Produkte
• Frequenzumrichter: Fuji
Electric ist einer der TopHersteller für Frequenzumrichter in den Bereichen Niederspannung sowie auch Mittelspannung. Wir bieten Branchenlösungen im Liftbereich, HLK und Wasseraufbereitungen. Weitere
Anwendungsgebiete finden sich u.a. in Maschinen- und Förderanlagen
und Prüfständen. Die Umrichter der »FRENIC«-Serie
bieten Funktionen und Leistungen für sämtliche Anforderungen, sind wartungsfreundlich, energie- und
kostensparend – damit leisten wir unseren Beitrag
zum Umweltschutz, ein Ansatz, der unsere gesamte
Produktpalette prägt.
• Rückspeiseeinheiten: Die beste Art, Energie zu
sparen ist, sie erst gar nicht zu verbrauchen. Fuji
Electric setzt sich intensiv für die Entwicklung und
die flächendeckende Verbreitung umweltverträglicher Produkte ein und bietet Hochleistungs-Rückspeiseeinheiten, mit denen die regenerative Energie
ans Netz zurückgegeben wird.
• HMI: In der heutigen Zeit braucht man ein System,
in das sich Informationen aller Art integrieren lassen, und das den Informationsaustausch zwischen
Mensch und Maschine zulässt. Unsere HMI bieten
Lösungen, mit denen sich die gezielte Informationssteuerung einfach und kosteneffizient gestaltet.
AUSTROMATISIERUNG
Unser Lieferportfolio
Unser Lieferportfolio:
n Frequenzumrichter von 0,1 kW bis 3 MW
n Mittelspannungsumrichter
n Rückspeiseeinheiten
n HMI – Human Machine Interface
n WMI – Web Machine Interface
Unser Leistungsspektrum:
n Sales und Support
n Engineering
n Umfassende Beratung
n Garantiezeiten von bis zu 5 Jahren
n Realisierung von Systemlösungen
n Inbetriebnahme
n Kundenschulung
n Service und Reparatur
n Ersatzteilversorgung
Fuji Electric Europe GmbH
Goethering 58
D-63067 Offenbach am Main
Tel.: +49 (0)69 66 90 29-0
Fax: +49 (0)69 66 90 29-58
E-Mail: [email protected]
Web: www.fujielectric-europe.com
25
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Branchengeschehen
I MESSETIPPS
Halle A, Stand 104:
Halle A, Stand 900:
VRLA-Batterien von Yuasa
Gemeinsamer Auftritt der Yaskawa-Divisionen
Als »Untermieter« am Stand von Bellequip stellt Yuasa Battery Europe sein Sortiment an Industriebatterien aus. Zu sehen sind u. a. die
Batterietypen der Serien »NP«, »NPL« und »SWL«. Erstere besitzen
eine Gebrauchsdauer nach Eurobat von 3 bis 5 Jahren, sind als 6-Vund 12-V-Variante im Kapazitätsbereich von 0,8 bis 65 Ah erhältlich
sowie VDS-zertifiziert. Die
verschlossenen Blei-SäureBatterien der »SWL«-Serie
eignen sich für den Einsatz in
USV-Systemen oder anderen
Anwendungen mit hohen
Entladeraten. Im Vergleich
zu den Batterien der »NPL«Baureihe steht hier eine um
bis zu 40% höhere Entladekapazität zur Verfügung. Außerdem
stellt YUASA die Batterie-Ladegeräte der Serie »YU-Power« aus.
Die intelligenten Geräte dienen dem genauen Testen und Aufladen
von VRLA-Batterien und verwenden dafür eine mehrstufige proportionale Zeitmesstechnologie.
Unter dem Motto »Total System Solution and Green Performance« präsentieren sich die Yaskawa-Unternehmensbereiche Robotics, Drives+Motion und
VIPA gemeinsam auf einem Stand. Die Robotics-Division zeigt, wie sich der
Industrieroboter »Motoman MH5LF« mit »FS100«-Steuerung direkt über
VIPA-Touchpanels vom »Typ 10ECO+« und »21“PPC« steuern lässt. Mit
dem Permanent-Magnet-Motor
»SPRiPM« und der neuesten Frequenzumrichter-Generation »GA700«
präsentiert Yaskawa Antriebslösungen in der höchsten Effizienzklasse.
Der »Matrix«-Konverter »U1000«
speist als Direktumrichter überschüssige Bremsenergie ohne Zwischenkreis direkt in das Netz zurück. Die
neue »Slio-CPU iMC7« von VIPA ermöglicht eine unmittelbare Umsetzung von Motion-Control-Funktionen in der SPS. Für die Konfiguration einer solchen Steuerung wurde das VIPA-Engineering-Tool »Speed7 Studio«
um die »Sigma-7 Servo«-Antriebe erweitert, die via Ethercat kommunizieren.
www.yuasaeurope.com
www.yaskawa.eu.com
Halle A, Stand 427:
Westermos industrielle Netzwerk-Lösungen
Halle A, Stand 206:
Weidmüller demonstriert webbasierte
Fernwartungslösung
»Creating the World’s Best Industrial Networks« lautet Westermos Philosophie – und das Standmotto auf der Messe. Gezeigt werden u.a. Netzwerk-Applikationen und Ring-Topologien für Infrastruktur- und Industrienetze, Wasser/Abwasser sowie Energie. Messe-Highlights sind der
VPN-Router »MRD-305«, der LTE-Router »MRD-455«, die 19“-Switch-Serie »RedFox Rack« sowie das
Netzwerkmanagement-Tool
»WeConfig«. Das zeitsparende
Netzwerkmanagement-Tool
mit integrierten Security Features erleichtert den Aufbau
und die laufende Wartung industrieller Datenkommunikationsnetze nach der Inbetriebnahme. Netzwerkausfälle, Störungen einzelner Verbindungsstrecken
oder Knotenpunkte können visualisiert und Diagnoseinformationen mit
einem Klick auf eine Schaltfläche dargestellt werden. Der VPN-Cloud-Service »WeConnect« ist für ausfallsichere Anlagen konzipiert und erlaubt
den permanenten Betrieb von VPN-Standleitungen übers Internet.
»u-Link« heißt die webbasierte Fernwartungslösung von Weidmüller, die
u.a. am Wiener Messestand gezeigt wird. Mit dieser lassen sich Maschinen
effizient und sicher überwachen. Das System bietet einen schnellen und
sicheren Zugriff auf Maschinen und Anlagen und gestattet ein effizientes
Management von Fertigungsanlagen sowie der User-Clients. Die intuitiv bedienbare Oberfläche lässt
sich anlagenbezogen einfach konfigurieren und gemäß den eigenen
Strukturen schnell zuschneiden.
Neben einem Cloud-Service auf gesicherten und hochverfügbaren
Servern in Deutschland steht mit
»u-link« außerdem eine Online-Plattform mit gesicherten »Containern«
bereit, d. h. die Daten sind vor dem Zugriff Dritter geschützt. Weiters zu sehen am Stand: Produktneuheiten in Sachen I/O-System »u-remote« sowie
der neue » »Termseries«-Interface-Adapter für eine schnellere Signalverdrahtung bei wenig Platzbedarf.
www.westermo.at
www.weidmueller.at
26
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Yuasa, Yaskawa, Weidmüller, Westermo;
B
20_31_0316_austro 14.04.16 18:21 Seite 27
I FIRMENPORTRÄT
BESTPREISE
vom Sensor bis
zum Schaltschrank
Seit Gründung des Webshops für Automatisierungstechnik im Jahr 2011 hat sich Automation24 als einer
der Preisführer bei Kleinstabnahmemengen etabliert.
Unter www.automation24.at finden Mechatroniker,
Elektrotechniker und andere Technikprofis über 2.700
Markenprodukte namhafter Hersteller wie di-soric, ifm
electronic, microsonic, Phoenix Contact, Sontec, WIKA,
Murrplastik, Siemens, Eaton (Moeller), Datalogic, Wago,
Murrelektronik, Fibox, LED2WORK, Harting, Selec und
Pflitsch zu Niedrigpreisen. Als Komplettanbieter für
Automatisierungstechnik bietet Automation24 insbesondere beim Preis-Leistungs-Verhältnis entscheidende Vorteile. Die Preise liegen durchschnittlich 25 bis 30% unter UVP.
Komfortables Einkaufserlebnis
Der Online-Shop ist der Hauptvertriebskanal des
Unternehmens und bietet ein höchst nutzerfreundliches
Einkaufserlebnis mit vielfältigen Serviceleistungen.
Neben Bedienungsanleitungen und Datenblättern
Schnelle Lieferung, kompetenter Service
Eine Anzeige der Lagerbestände lässt Nutzer des
Online-Shops die Lieferzeit jedes einzelnen Produktes erkennen. In der Regel ist die Ware innerhalb
von 24 bis 48 Stunden beim Kunden. Für produktbezogene, technische und allgemeine Fragen steht
eine kostenfreie Rufnummer samt angeschlossenem
Service Center bereit. Auch eine Kontaktaufnahme
via Chatfunktion, E-Mail oder Fax ist möglich. Die
Servicemitarbeiter bei Automation24 verfügen über
praktische Erfahrungen als Anwender, beispielsweise
aus der Instandhaltung, sowie über BranchenKnow-how aus Support, Vertrieb und Produktmanagement. Bei der Applikationsberatung vollziehen
die Techniker anhand von Demoboards Fragen der
Kunden nach und testen Lösungsmöglichkeiten.
Unser Lieferportfolio
n Positionssensoren
n Prozesssensoren
n Steuerungstechnik
n Industrial Ethernet
n Regelungstechnik
n Befehls- und Meldegeräte
n Schalttechnik
n Schutztechnik
n Antriebstechnik
n Gehäuse
n Industrieleuchten
n Verbindungstechnik
n Spannungsversorgung
Druckfrisch
Neu erschienen ist kürzlich der österreichische
Automation24-Produktkatalog 2016. Auf knapp 250
n Zubehör
Automation24Geschäftsführer
Stefan von der Bey
(vorne rechts)
mit seinem Team.
können auch die Zulassungen und CAD-Daten heruntergeladen werden. Umfangreiche Materialien in
Form von Applikationsbeispielen, Zubehörtipps sowie
Videos bieten alle wichtigen technischen und gesetzlichen Informationen. Detaillierte Produktbilder mit
Zoomfunktion und teils 360°-drehbaren 3D-Darstellungen unterstützen die Artikelauswahl ebenso wie eine
Filterfunktion der technischen Merkmale, mit der sich
die Ergebnisse nach Einsatzgebieten, Herstellern, Preisen und technischen Spezifikationen sondieren lassen.
AUSTROMATISIERUNG
Seiten finden Automatisierungsprofis darin alle Produkthighlights von Automation24. Der Katalog ist
mit zahlreichen Produktabbildungen sowie Übersichtstabellen mit technischen Details und Preisangaben wie gewohnt strukturiert und übersichtlich.
Infoboxen geben nützliche Tipps zu den abgebildeten Produkten und verweisen auf passende Ergänzungs- sowie Zubehörartikel.
Der Katalog kann unter automation24.at/katalog
kostenfrei angefordert werden.
Automation24
Parkring 10
1010 Wien
Tel.: +43 (0) 1 516 33 - 3830
FAX: +43 (0) 1 516 33 - 3000
Service Center: 00800 24 2011 24 (kostenfrei)
E-Mail: [email protected]
www.automation24.at
27
20_31_0316_austro 14.04.16 18:21 Seite 28
P
Praxisreport
I STEUERUNGSTECHNIK
Welche Vorteile PC-basierte
Steuerungstechnik in
kompakten und hochpräzisen
Glaszuschnittanlagen bringt
Der niederösterreichische Maschinenbauer Lisec mit Hauptsitz in Seitenstetten ist seit über 50 Jahren Experte für den Bereich Flachglasverarbeitung. Das Portfolio reicht von Glasschneidanlagen über die Glasbearbeitung, z. B. durch Säumen und Schleifen von Glaskanten, bis hin zu
Fertigungslinien für Isolierglas. In den letzten Jahren hat sich Lisec zunehmend als Anbieter automatisierter Gesamtanlagen etabliert, mit ergänzendem Betreiber-Know-how durch eine eigene Glasverarbeitungssparte. Ziel sind dabei polyvalente, d.h. vielseitig verwendbare Maschinen, die sich dennoch möglichst einfach für den jeweiligen Einsatzfall als Stand-alone-System oder Anlagenteil anpassen bzw. parametrieren
lassen. Lisec setzt dabei auf PC-basierte, fein skalierbare Steuerungstechnik von Automatisierungshersteller Beckhoff, die – wie das folgende
Beispiel der Glaszuschnittanlage »base CUT« zeigt – zudem äußerst kompakt baut und präzise Bearbeitungsabläufe ermöglicht. Von Leo Büchinger
ie PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff
bietet für Lisec aus vielerlei Hinsicht Vorteile, wie
Dr. Markus Schoisswohl, Leiter Automation, erläutert: „Da die Anlagenvisualisierung ohnehin einen PC erfordert, war es für uns naheliegend, diesen auch als Steuerung zu nutzen. Dazu kommen die gute Skalierbarkeit
und damit hohe Flexibilität von »PC-Control«. Dies ist uns
sehr wichtig, um die Automation der Maschinen wirtschaftlich gestalten zu können. Schließlich bieten unsere
Anlagen extrem viele Konfigurationsmöglichkeiten, die
steuerungstechnisch möglichst gut unterstützt werden
D
Die kompakte
Flachglasschneideanlage
»base CUT« von Lisec ermöglicht
hohe Präzision und geringe ZuschnittToleranzen bei Gerade- und Formenschnitten.
28
AUSTROMATISIERUNG
20_31_0316_austro 14.04.16 18:22 Seite 29
sollen. Außerdem erleichtert es die Soft-SPS »Twincat«, dass neue Anlagen
ohne große Neuprogrammierungen immer auf dem aktuellen Softwarestand
gehalten werden können.“ Einen weiteren Vorteil der Skalierbarkeit nennt
Andreas Rohrweck, Leiter L1 (SPS) & L2 (Visualisierung): „Aufgrund der ähnlichen Abläufe bei den unterschiedlichen Maschinen können wir einheitliche
Steuerungsprogramme verwenden. So nutzt z.B. die neue Glaszuschnittanlage
»base CUT« – als Stand-alone-Maschine mit Basisfunktionalität – das gleiche
Steuerungsprogramm wie eine Highend-Anlage im kompletten Anlagenverbund. Mit der Beckhoff-Lösung lässt sich das hervorragend skalieren, sowohl
softwareseitig als auch hinsichtlich der Antriebstechnik von Beckhoff. Der
»Twincat System Manager« unterstützt das durch die Trennung von Programmund Hardwareebene optimal.“
Die Automatisierungsexperten von Lisec v.l.n.r.: Gerald Eichler – Abteilungsleiter für Zuschnitt und Logistik, Christian Hofner – Abteilungsleiter
Level 2 Visualisierung, Arnold Kerschner – Abteilungsleiter Glasbearbeitung/Rahmenfertigung, Dr. Markus Schoisswohl – Leiter Automation,
Andreas Rohrweck – Leiter L1 & L2 und Augustin Geiblinger – IGU Lines.
Schnelle und offene Lösung
Geschwindigkeit und Offenheit gehören laut Dr. Markus Schoisswohl ebenfalls
zu den zentralen Eigenschaften von Beckhoffs »PC-Control«-Konzept: „Aufgrund der zunehmenden Industrialisierung der Branche steigt der Bedarf an
automatisierten Anlagen. Daher ist für uns eine flexible Lösung zur anlagenübergreifenden Kommunikation mit unterschiedlichen Netzwerken sehr wichtig. Ethercat übernimmt dabei die Kommunikationsaufgaben und die Weiterleitung der Echtzeit-Freigaben der Maschinen untereinander. Nicht zeitkritische Daten werden per Client-Server-Technologie über TCP/IP übertragen, beispielsweise an einen übergeordneten Linien-Koordinator.“ Andreas Rohrweck
ergänzt: „Die Schnelligkeit von Ethercat kommt uns auch im Bereich Motion
zugute. So werden die Servoachsen im 1-ms-Takt gefahren, beispielsweise um »
AUSTROMATISIERUNG
20_31_0316_austro 14.04.16 18:22 Seite 30
P
Praxisreport
I STEUERUNGSTECHNIK
I ZUM THEMA
Einheitliche
Steuerungsphilosophie
Kompakte Maschinenkonstruktion durch
platzsparende Steuerungskomponenten
Mit »PC-Control« realisiert wurden bei »base CUT«
eine Zwei-Achs-NC mit Hilfsachse, das automatische Suchen des Werkstück-Nullpunkts, das automatische Erkennen der Werkstück-Lage mit entsprechender Korrektur im NC-Programm, die automatische Vermessung unbekannter Glasscheiben sowie Standard-SPS-Aufgaben wie das Hochkippen des Tisches. Das Herz der Steuerung bildet
der Schaltschrank-PC »C6930« von Beckhoff, der
sich laut Andreas Rohrweck u.a. durch seine kom-
Oben: Durch die kompakte Bauform konnte der
Schaltschrank-PC »C6930« (rechts unten) direkt
im Bedienterminal und die »AM8000«-Servomotoren (links oben) unter den beengten
Platzverhältnissen im Schneidetisch platzsparend untergebracht werden.
Rechts: Der Zwei-Kanal-Servoverstärker
»AX5206« von Beckhoff steuert die X- und die
Y-Achse und trägt ebenfalls zum kompakten
Maschinenaufbau bei. Die Z-Achse übernimmt
die direkt in das Ethercat-I/O-System integrierte
die besonders hohen Anforderungen bei der
CNC-Bearbeitung der Glaskanten zu erfüllen.
Unterstützt wird dies durch die Software »Twincat NC I«, die auch hochdynamische Regelungen ermöglicht.“ Dabei sorgt die leistungsfähige Steuerungs- und Antriebstechnik bei jeder
Bewegung für ausreichend hohe Präzision. Andreas Rohrweck erklärt: „Es gibt hinsichtlich der
Bearbeitungsschritte und des Maschinenspek-
30
Lisec setzt bereits seit 1999
durchgängig auf die PC-basierte
Steuerungs- und Antriebstechnik von Beckhoff, sowohl bei
den produzierten Maschinen
und Anlagen als auch in der
eigenen Glasverarbeitungssparte. So werden im Werk Hausmening/Niederösterreich alle
Maschinen und Peripherien auf
Herz und Nieren in der hauseigenen Produktion validiert, bevor diese Produktionsstraßen
bzw. Maschinen in Serie beim
Kunden eingesetzt werden. Ein
Beispiel ist der als Basisanlage
und Stand-alone-System konzipierte Glasschneidetisch »base
CUT« für Gerade- und Formenschnitte aus Flachglas. Die in der
kleineren der beiden Ausführungen nur rund 4,6 m lange,
3,2 m breite und 1,4 m hohe
Maschine verfügt über einen
massiven Stahlrahmen mit einer
Schneidbrücke, die sowohl kippbar als auch stationär ausgeführt werden kann. Bearbeiten
lassen sich 2,3 bis 19 mm dicke
sowie je nach Anlagenausführung 3,7 x 2,6 m und in Zukunft
auch 6,0 x 3,3 m große Glasscheiben. Dabei wird die Position der manuell eingelegten
Glasscheibe in X- und Y-Richtung automatisch erfasst und
die Lagerplatte gegebenenfalls
entsprechend gedreht.
pakte und sehr robuste Bauform in hoher Qualität
auszeichnet: „Durch den geringen Platzbedarf ließ
sich der IPC bei »base CUT« direkt in das Bedienpult
integrieren. Zudem bietet der Rechner alle für unsere Maschinen notwendigen Schnittstellen sowie
die Option eines hochverfügbaren SLC-Flash-Speichers. Auch die hohe Skalierbarkeit durch zahlreiche Optionsmöglichkeiten ist für uns entscheidend,
da der »C6930« in unserem gesamten Maschinenspektrum zum Einsatz kommt.“ Da der Schaltschrank für »base CUT« direkt an der Anlage platziert ist, hat man bei Lisec auch hier auf platzspa-
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Beckhoff, Lisec;
trums eine breite Streuung, beginnend von relativ unkritischen Einachs-Positionieraufgaben, also einfachen Punkt-zu-Punkt-Bewegungen, bis
hin zu komplexen, im CNC-Verbund gefahrenen
Bearbeitungsmaschinen. Dabei erfordern z.B.
das Schleifen, das Bohren von Löchern oder das
Fräsen eine viel höhere Präzision als der reine
Glaszuschnitt. So reicht bei »base CUT« eine Zuschnitttoleranz von 0,2 mm aus; bei Maschinen
für das Polieren von Kanten liegt dieser Wert
hingegen im Hundertstel-Millimeter-Bereich. All
das lässt sich mit »Twincat NC I« abdecken, unterstützt durch fertige Funktionsbausteine
z.B. für das ruckfreie Anfahren nach einer S-förmigen Rampe.“
20_31_0316_austro 14.04.16 18:22 Seite 31
rende Komponenten Wert gelegt. Großen Anteil
hat hier aus Sicht von Andreas Rohrweck die
kompakte Antriebstechnik: „Die X- und die YAchse werden gemeinsam über den Zwei-KanalServoverstärker »AX5206« gesteuert. Dazu
kommt die direkt in das Ethercat-I/O-System integrierte Servomotorklemme »EL7201« für die ZAchse. Beides spart enorm viel Platz im Schaltschrank.“ Für einen kompakten Aufbau und reduzierten Installationsaufwand sorgt zudem die
»One Cable Technology« beim Anschluss der
»AM8000«-Servomotoren. Gleiches gilt für die
mittels der sicheren »Twinsafe«-Klemmen, die
»Twinsafe«-Drivekarte »AX5801« und des Protokolls »Safety-over-Ethercat« direkt integrierte
Sicherheitstechnik, mit der bei der »base CUT«
die Funktionen »Steuerung ein«, »Not-Halt« und
»Sicherer Halt der Achsen« realisiert sind.
Hohe Rechenleistung und Online-Change
Durch seine hohe Rechenleistung ermöglicht der
Schaltschrank-PC »C6930« den parallelen Ablauf
Mit den gelben
»Twinsafe«-Klemmen
und der ServomotorEthercat-Klemme
»EL7201« (rechts)
lassen sich Sicherheits- und Antriebstechnik nahtlos und
kompakt in das
Steuerungssystem
integrieren.
mehrerer Runtimes, wie Andreas Rohrweck weiter erklärt: „Wie alle Lisec-Maschinen ist auch
die Basisanlage »base CUT« erweiter- und vernetzbar. So lässt sich der Schneidetisch z.B. um
nachgeschaltete Glasbrechanlagen ergänzen.
Dafür stehen auf dem »C6930« von »base CUT«
bis zu zwei zusätzliche Runtimes zur Verfügung,
sodass bei solchen, nur wenige Bedienereingriffe erfordernden Zusatzanlagen ein eigener IPC
entfallen kann. Das reduziert die Kosten bzw.
den Engineeringaufwand und eliminiert so eine
steuerungsübergreifende und damit aufwändige Achssynchronisation.“ Eine unverzichtbare
Steuerungsfunktionalität ist für Dr. Markus
Schoisswohl das erst durch »Twincat« realisierbare Feature »Online-Change«: „Die Möglichkeit, bei laufender Anlage ein neues Programm
auf die Steuerung zu laden, ist für uns insbesondere bei sehr großen Bearbeitungsanlagen
immens wichtig. Das erleichtert sowohl das Maschinenprototyping als auch die Anpassung
bzw. Fernwartung von Anlagen. Gerade für den
Endkunden bietet das einen großen Vorteil, da
er ohne Produktionsstillstand von Programmaktualisierungen profitieren kann.“ Besonderheiten sind zudem eine eigene, per ADS-Kommunikation an »Twincat« angebundene Software zur Produktionsplanung und -optimierung
bzw. für Auftragserfassung und Lagermanagement sowie die im Sinne von »Industrie 4.0« ent(TR)
wickelte »Transparente Produktion«.
Zum Autor: Leo Büchinger ist AntriebstechnikSpezialist bei Beckhoff in Österreich.
INFOLINKs:
www.beckhoff.at/motion
www.lisec.com
Halle A, Stand 520
32_51_0316_austro 14.04.16 21:45 Seite 32
P
Praxisreport
I STEUERUNGSTECHNIK
Unten durch
oder außen rum?
Wie moderne Steuerungstechnik für die Rotterdamer
Erasmusbrücke die jeweils aktuell maximal mögliche
Durchfahrtshöhe errechnet und drahtlos kommuniziert
Nicht jedes Schiff kann zu jeder Zeit unter der im Volksmund »de zwaan« (der Schwan) genannten Schrägseilbrücke in Rotterdam
hindurchfahren. Um Beschädigungen am Fahrzeug und am Bauwerk zu vermeiden, wird die vom aktuellen Wasserstand abhängige
maximale Durchfahrtshöhe den Schiffsbesatzungen auf sechs Anzeigen visualisiert. Die dafür notwendigen Daten erhalten sie von
einer Kleinsteuerung »AXC 1050« über das Funksystem »Radioline« – beides von Phoenix Contact. Von Wolfgang Valicek
enannt wurde die Schrägseilbrücke nach
dem Philosophen Erasmus von Rotterdam. Neben den Fahrspuren für den Autoverkehr wird auch eine Straßenbahn-Linie
über die Brücke geleitet, welche das Zentrum
von Rotterdam mit dem Stadtteil Kop van Zuid
verbindet. Das Besondere an der Erasmusbrücke
ist der 139 m hohe angewinkelte weiße Pylon,
dem sie auch ihren Spitznamen »de zwaan« verdankt. Sie ist insgesamt 802 m lang und wiegt
6.800 t. Ihre südliche Auffahrt lässt sich aufklap-
B
32
pen und ermöglicht höheren Schiffen die
Durchfahrt – übrigens gilt die Erasmusbrücke
als die größte und schwerste Klappbrücke Europas. Die vom aktuellen Wasserstand abhängige maximale Durchfahrtshöhe wird den Schiffsbesatzungen dabei auf sechs Anzeigen visualisiert. Der Bau der Erasmusbrücke begann 1994
und wurde zwei Jahre später fertiggestellt.
Während der gesamten Zeit war das Unternehmen ÆVO am Projekt beteiligt. ÆVO hat von
der Stadt Rotterdam einen Wartungsvertrag
für die Elektrik der Brücken, Schleusen und des
Maas-Tunnels erhalten. Bereits im Jahr 2000
wurde ein Projekt zur Erfassung und Darstellung der aktuellen maximalen Durchfahrtshöhe geplant und umgesetzt. So sollten die Kapitäne der passierenden Schiffe einfach entscheiden können, ob sie unter der geschlossenen
Brücke hindurchfahren oder besser auf das Öffnen des aufklappbaren Teilstücks warten. Die
Hebebrücke wird zweimal täglich zu festgelegten Zeiten sowie nach Bedarf hinaufgezogen.
AUSTROMATISIERUNG
32_51_0316_austro 14.04.16 21:45 Seite 33
Modernisierung des Anzeigesystems
Das seinerzeit installierte System war kabelgebunden, fehleranfällig und
gestaltete sich aufwändig in der Wartung. Nachdem verschiedene Blitzeinschläge und die nachfolgende Überspannung diese Lösung im Jahr
2014 zerstört hatten, beauftragte die Stadt Rotterdam ÆVO mit der Modernisierung des Systems. Die ÆVO-Mitarbeiter analysierten gemeinsam
mit dem Automatisierungs-Team von Phoenix Contact das vorhandene
Konzept und entwickelten eine neue Lösung auf Basis moderner Technik.
Einzige Vorgaben: die bestehenden Anzeigen sollten erhalten bleiben.
Außerdem war eine Anbindung an den neuen Leitstand gefordert. Im Verlauf des Projekts erwies sich die serielle Kommunikation zu den sechs
Visualisierungselementen als Herausforderung – nicht zuletzt, weil keine
aussagekräftige Dokumentation zum existierenden Konzept sowie zur Ansteuerung der Anzeigen mehr zur Verfügung stand. Daher musste zu Projektbeginn bitweise ermittelt werden, wie die Visualisierungselemente anzusprechen sind. Daraus konnten die Spezialisten dann ableiten, welche
Komponenten von Phoenix Contact sich am besten zur Realisierung der
Aufgabenstellung eignen.
Automatisiertes Erfassen des Wasserspiegels
Der aktuelle Wasserspiegel wird durch zwei Drucksensoren aufgenommen, in einen Analogwert umgewandelt und an die analoge Eingangsklemme »AXL F AI4« weitergeleitet. Als Teil der »Axioline«-Station übergibt die Eingangsklemme die Daten anschließend an die Kleinsteuerung
»AXC 1050«, die sie auswertet. Aus der Differenz zwischen Meeresspiegel
und absoluter Höhe der Erasmusbrücke errechnet sich nun die maximale
Durchfahrtshöhe, die auf den Anzeigetafeln dargestellt wird. Zur seriellen
Datenübertragung an die Visualisierungselemente ist »AXC 1050« um das
serielle Kommunikationsmodul »AXL F RS UNI« erweitert worden, das den
kalkulierten Wert der Durchfahrtshöhe als serielles Signal an die sechs »
Die 1996 in Betrieb genommene Erasmusbrücke in Rotterdam
verfügt über eine klappbare Brückenauffahrt, die allerdings
nur zweimal am Tag zu fixen Uhrzeiten öffnet.
AUSTROMATISIERUNG
32_51_0316_austro 14.04.16 21:45 Seite 34
Praxisreport
I STEUERUNGSTECHNIK
Anhand dieser Anzeigetafeln im Hintergrund bekommen die Schiffkapitäne den
jeweils aktuellen Wasserstand angezeigt
und entscheiden auf Basis dieser Information, ob sie unter der Brücke durchfahren können oder auf das Öffnen der
seitlichen Klappbrücke warten müssen.
Die ermittelten Werte des aktuellen Wasserspiegels werden mit dem Funksystem »Radioline«
an die sechs Anzeigetafeln übertragen.
34
Anzeigetafeln übermittelt. ÆVO und Phoenix
Contact haben sich für das auf der Funktechnologie »Trusted Wireless 2.0« beruhende »Radioline«-System entschieden, um die seriellen
Signale an die Visualisierungselemente weiterzuleiten. »Trusted Wireless 2.0« ist speziell für
den zuverlässigen Austausch von Daten und
Signalen über größere Entfernungen konzipiert worden und bietet sich darum für die Aufgabenstellung an der Brücke an. Zudem zeichnet sich das »Radioline«-System durch seine
einfache Handhabung aus. Die Ein- und Ausgänge der Funkmodule werden einander durch
einen Dreh am Rändelrad, das sich an den
Geräten befindet, zugewiesen. Der Anwender
muss also nicht programmieren. »Radioline«
überträgt dabei sowohl I/O-Signale als auch
serielle Daten, weshalb das Funksystem vielseitig einsetzbar ist. Ferner lassen sich von
Punkt-zu-Punkt-Verbindungen bis zu MeshNetzwerken unterschiedliche Netzwerk-Strukturen umsetzen.
Ausfallsicherheit durch
Überspannungsschutz
ÆVO hat für jede an der Erasmusbrücke angebrachte Anzeigetafel eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung mit jeweils einer Richtantenne auf
dem Dach der Leitwarte aufgebaut. An den
sechs Visualisierungselementen wurden ebenfalls Richtantennen installiert, welche die seri-
I ZUM THEMA
Kleinsteuerung
für vielfältige Aufgaben
Als Bestandteil des Echtzeit-I/OSystems »Axioline« zeichnet sich
die Kleinsteuerung »AXC 1050«
durch schnelle Datenübertragung,
einfache Handhabung und eine
robuste Bauform aus. Aufgrund
der vielfältigen Systemkomponenten lassen sich mit »Axioline« sowohl einfache als auch komplexe
Automatisierungsaufgaben umsetzen – und das selbst in rauer Industrieumgebung. Der »AXC 1050«
lässt sich als Profinet-Master oder
Profinet-Device betreiben. So kann
er die Kleinsteuerung als zentrale
Intelligenz in verteilten Applikationen nutzen, die hohe Zuverlässigkeit und eine gute Diagnose erfordern. Darüber hinaus dient die
»AXC 1050« als überlagerte SPS
zum Datenaustausch mit ProfinetDevices wie anderen Steuerungen,
Frequenzumrichtern oder Buskopplern. Durch den integrierten
Webserver und die OPC-Kommunikation bietet die Kleinsteuerung
verschiedene Visualisierungsoptionen. Als Visualisierungs-Software
kommen je nach Applikation »Visu+«
oder »Webvisit« zum Einsatz.
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Phoenix Contact, ÆVO;
P
32_51_0316_austro 14.04.16 21:45 Seite 35
ellen Signale empfangen, sodass die errechnete Durchfahrtshöhe dargestellt werden kann.
Um einen Überspannungsschaden – beispielsweise durch Blitzeinschlag – zu verhindern und
damit die Ausfallsicherheit der Lösung zu erhöhen, sind die koaxialen Signal-Schnittstellen
durch Zwischenstecker mit Lambda/4-Technologie abgesichert. Mit den Geräten lassen sich die
Übertragungseinrichtungen zuverlässig vor
Überspannungen schützen, wobei das Übertragungssignal aufgrund der hohen Bandbreite
der Zwischenstecker nicht beeinflusst wird. Die
erfolgreiche Realisierung des Projekts resultiert
nicht nur aus den beschriebenen Komponenten
von Phoenix Contact. Die Automatisierungsspezialisten der niederländischen Phoenix ContactTochtergesellschaft haben darüber hinaus alle
Programmieraufgaben gemäß den Vorgaben
von ÆVO übernommen. Die Programmierung
der Kleinsteuerung »AXC 1050« erfolgte mit einer gemäß IEC 61131-3 standardisierten Sprache. Die internationale Norm für speicherpro-
Im Schaltschrank in der Leitzentrale sind
neben der Kleinsteuerung »AXC 1050«
auch I/O-Module des »Axioline«-Systems
von Phoenix Contact verbaut.
grammierbare Steuerungen vereinheitlicht Programmiersprachen, Befehlssätze und Strukturen für Automatisierungssysteme. Daher können die erstellten Programme einfach auf verschiedene Plattformen portiert und dort genutzt werden. Phoenix Contact hat außerdem
die »Radioline«-Funklösung konfiguriert und
an das Leitsystem angebunden. In Kombination
mit dem langjährigen und umfassenden Know-
how der Mitarbeiter im Bereich von Infrastruktur-Anwendungen ist gemeinsam mit dem
ÆVO-Team eine optimale Lösung für die Aufgabenstellung in Rotterdam erarbeitet worden. Nach dem »Site Acceptance«-Test wurde
die gesamte Anwendung in die reguläre Wartung und den 24/7-Notfall-Service von ÆVO
(TR)
integriert.
Zum Autor: Wolfgang Valicek ist Produktmanager
für Automation bei Phoenix Contact Österreich.
INFOLINK:
www.phoenixcontact.at
Halle A, Stand 506
32_51_0316_austro 14.04.16 21:45 Seite 36
P
Praxisreport
I COMPUTER AIDED ENGINEERING
Worin ein heimischer Automatisierer
seine Vorliebe für ein spezifisches
CAE-System begründet
Ein Engel
auf Erden
Tausende Besucher sahen im Vorjahr die
Operninszenierung »Tosca« im burgenländischen Steinbruch von St. Margarethen.
Neben der künstlerischen Leistung der
Akteure begeisterte das imposante Bühnenbild in Form einer 26 m hohen, drehbaren
Engelsfigur. Die gesamte Elektro-, Antriebsund Steuerungstechnik dafür entwarf und
baute der Kottingbrunner Automatisierungsspezialisten Spörk. Beim Erstellen der
Schaltpläne setzten die Techniker ebenso
wie beim Konzipieren des Schaltschrankbaus auf E-CAD-Tools aus der »Wscad Suite«
der bayerischen Softwareschmiede Wscad.
Schließlich machen sie seit über einem
Jahrzehnt beste Erfahrungen mit diesem
ausgereiften CAE-System – von der Funk-
pörk Antriebssysteme ist Spezialist für mechanische und elektrische Antriebe – und das seit
drei Dekaden, das Unternehmen feiert heuer
sein 30-jähriges Bestehen. Konzipiert, gebaut und in
Betrieb genommen werden Förderbänder, Pressen,
Papier- oder Teigabrollmaschinen. Aber auch im
Theaterbau ist Spörk aktiv und lieferte die Hebebühnen für die Opernproduktion »Tosca« im Steinbruch
St. Margarethen. Insgesamt fünf Getriebemotoren
bewegten lautlos 50 t Stahl für Korpus und Flügel der
S
Engelsfigur. Die gesamte Elektrotechnik und Steuerung ist in drei Schaltschränken untergebracht –
ebenfalls entworfen und gebaut bei Spörk. Besondere Aufmerksamkeit mussten die Techniker dabei dem
Thema Entstörung widmen, damit Audio- und
Videosignale unbeeinträchtigt übertragen werden
konnten. Zum Leistungsspektrum des Unternehmens
gehören zudem die Wartung, Instandhaltung und
Wiederbelebung älterer Maschinen und Anlagen.
Wann immer Kundenanfragen und Aufträge in die
tionalität über die Bedienerfreundlichkeit
bis hin zu den auf Knopfdruck generierten
richtlinien- und normenkonformen Dokumentationen. Von Thomas Walker
36
AUSTROMATISIERUNG
32_51_0316_austro 14.04.16 21:45 Seite 37
Konstruktionsabteilung kommen, beginnt bei
Spörk sofort die Konzeptionsphase: Geplant werden Antriebe, Steuerungen, Ventile, Motoren,
Frequenzumrichter und die komplette Verkabelung, vorzugsweise mit der E-CAD-Lösung von
Wscad. Aus der umfangreichen Suite kommen die
Disziplinen Elektrotechnik, Schaltschrankaufbau
von Seiten der Software. Zum Beispiel die rechtsoder linksbündig auf Zehntelmillimeter genaue
Platzierung der Bauteile, die Kollisionsprüfung
von Objekten oder das Drahtrouting und die Berechnung der Drahtlängen schon während der
Planung. Auch der Füllgrad der Kabelkanäle ist jederzeit erkennbar. Bohrdaten für Meterware wie
Stromlaufpläne werden
bei Spörk mit
der Disziplin
»Electrical
Engineering«
aus der »Wscad
Suite« erstellt.
und Elektroinstallation zum Einsatz. „Das schöne
an »Wscad« ist neben der einfachen Bedienung
der gemeinsame Kern aller Disziplinen“, berichtet
Ioan Sarca, Techniker in der Elektrokonstruktion
bei Spörk. „Wir können sehr schnell gewerkeübergreifend planen und Material- und Verdrahtungslisten erzeugen.“ Die in den Stromlaufplänen erfassten Symbole und Artikeldaten werden
einfach in den Schaltschrankaufbau und Elektroinstallationsplan übernommen – und schon ermittelt die Software automatisch die richtigen Kabellängen vom Motor oder Ventil an der Hebebühne bis zum Anschluss im Schaltschrank. Auch
Kabelbezeichnungen und Drahtverwaltung sind
in allen Disziplinen und Plänen identisch. Damit
die Stromlaufpläne schnell von der Hand gehen,
werden mitgelieferte und selbst erstellte Makros
und Varianten verwendet. Häufig wiederkehrende Teilschaltungen generiert das Add-on »Project
Wizard« auf Knopfdruck. „Unser Ziel ist immer,
möglichst schnell über eine funktionierende und
komplette Stückliste zu verfügen“, so Ioan Sarca.
Praktische Unterstützung
für den Schaltschrankaufbau
Sind die Elektropläne gezeichnet, folgt der Schaltschrankaufbau. Wieder gibt es viel Unterstützung
AUSTROMATISIERUNG
zum Beispiel Tragschienen werden einfach per
Dialog konfiguriert. Zur besseren räumlichen Vorstellung gibt es die 3D-Ansicht des Schrankes aus
jeder Perspektive. Die fertigen Daten können zur
Beschriftung und Herstellung von Kabeln und
Kabelbündeln sowie an NC-Fertigungszentren für
die Produktion von Montageplatten und Schranktüren exportiert werden. „Das Exportieren von
Daten aus »Wscad« klappt hervorragend. Auch
dann, wenn wir die Plandaten an Kunden liefern,
die E-CAD-Lösungen von anderen Anbietern im
Einsatz haben“, lobt Ioan Sarca. Aber auch der
umgekehrte Weg ist mit »Wscad« möglich: Neben
der Schaltfläche »neues Material« für den Cabinet-Aufbau ohne Stromlaufplan gibt es »Import
E-CAD Material«. Eine nützliche Funktion für all
diejenigen, die Daten aus fremden E-CAD-Systemen geliefert bekommen und damit einen
Schrankaufbau realisieren wollen. Ein ImportWizard liest die aus anderen E-CAD-Systemen exportierten Klemmenpläne, Material- und Verbindungslisten ein und führt sie im von »Wscad«
benötigten Format zusammen. Informationen
wie Hersteller- und Funktionstexte, BMKs, Artikeldaten, Werte aus Motorenlisten oder Zusatztexte
werden verlustfrei übernommen. Ein Abgleich
mit der »Wscad«-Datenbank vermeidet Redundanzen innerhalb der »Wscad«-Anwendung. »
32_51_0316_austro 14.04.16 21:45 Seite 38
P
Praxisreport
I COMPUTER AIDED ENGINEERING
I ZUM THEMA
Das modular und
skalierbar aufgebaute
E-CAD-Daten-Universum
Auf Knopfdruck generiert die »Wscad«-Software eine vollständige, richtlinien- und normenkonforme Dokumentation. Monteure vor
Ort können in den intelligenten PDF-Plänen
per Klick auf ein Symbol vom Elektroinstallationsplan in den Stromlaufplan oder in den
Schaltschrank wechseln. Dank der PDFs sind
spezielle Viewer nicht länger nötig. Auch Abnahmeprotokolle und individuelle Listen wie
Motorprüflisten, Messprotokolle oder SPS-Belegungslisten sind schnell erstellt. Weil manche
Kunden auf die Lieferung der Pläne und gesamten Dokumentation im Format eines anderen E-CAD-Anbieters bestehen, arbeitet Spörk
mit zwei Systemen. „Wir nutzen »Wscad«
nichts.“ Tatsächlich stand vor ein paar Jahren
im Hause Spörk deshalb die Entscheidung an,
welches der beiden Systeme das bevorzugte
Leitsystem werden solle. In diesem Zusammenhang wurde ausführlich eruiert und verglichen, welche Funktionen benötigt werden
und welche Lizenzen von welchem der beiden
Hersteller dafür zu beschaffen sind. „Als wir
dann alle um den Tisch standen und sahen,
dass die Kosten für die Wscad-Lösung bei gefühlt einem Fünftel jener des anderen Anbieters lag, fiel die Entscheidung schnell zu Gunsten von »Wscad«“, begründet Ioan Sarca. Für
die Lösung sprechen neben der einfachen
Handhabung und einer schnellen Planerstellung der hohe Funktionsumfang und der günstige Preis für Beschaffung und Wartung. „Und
Der Schaltschrankaufbau
erfolgt mithilfe
der Disziplin
»Cabinet
Engineering«
aus der
»Wscad Suite«.
Die bei Spörk aufgebauten
Schaltschränke durchlaufen vor
Verlassen des Hauses strenge
Prüf- und Abnahmeverfahren.
schon seit 2003 und kennen uns auch mit der
anderen E-CAD-Lösung sehr gut aus. Mit der
»Wscad«-Software aber geht manches einfacher und schneller, beispielsweise das Handling
der Verdrahtungsverwaltung“, weiß Ioan Sarca. „Im Funktionsumfang hingegen liegen die
beiden Lösungen gleich auf und schenken sich
38
ganz besonders natürlich auch der persönliche
Kontakt und die Unterstützung von Seiten
Wscad“, so Ioan Sarca abschließend. „Wenn
ich eine Frage habe und anrufe, bekomme ich
immer umgehend eine kompetente Antwort
(TR)
und kann sofort weiterarbeiten.“
Zum Autor: Thomas Walker ist Fachjournalist
in Stuttgart und hat diesen Beitrag für
Wscad geschrieben.
INFOLINKs:
www.wscad.com
www.spoerk.at
Halle A, Stand 405
Der integrative Ansatz der modular und skalierbar aufgebauten »Wscad Suite« ermöglicht die
gewerkeübergreifende und durchgehende Planung und Dokumentation elektrischer Anlagen,
Maschinen und der Gebäudeautomatisierung.
Alle Symbole liegen in einer mitgelieferten und
umfangreichen zentralen Datenbank, individuelle oder projektbezogene Datenpools sind mög-
lich. Über eine Million Symbole und Artikeldaten
von über 115 Herstellern gibt es in »wscaduniverse.com« unter gleichnamiger Web-Adresse im
»Wscad«- und im »Eplan«-Format. Die Nutzung
ist für Anwender kostenlos, die Einstellung der
Produktdaten für Gerätehersteller auch. Die Spule eines Ventils im Fluidplan ist dieselbe wie im
Stromlaufplan oder im Schaltschrankaufbau. Änderungen sind sofort in allen Disziplinen mitgezogen. Das spart Zeit und erhöht die Transparenz
und Qualität der Arbeitsergebnisse. Auf Knopfdruck erzeugt die »Wscad«-Software eine vollständige, richtlinien- und normenkonforme Dokumentation inklusive individueller Prüflisten
und Abnahmeprotokolle. Installateure und Servicetechniker vor Ort wechseln per Klick auf ein
Symbol in den intelligenten PFDs vom Fluid- in
den Stromlaufplan und in den Schaltschrank. Zusätzliche Viewer werden nicht benötigt. Dank
der offenen Schnittstellen geht die Integration
zu unternehmensweiten PDM-/PLM- und ERP-Systemen einfach von der Hand und alle mit der
»Wscad Suite« erzeugten Daten stehen für die
Herstellung von Drähten und Kabelbündeln, Labeldruck, Montageplatten und Schranktüren auf
NC-Fertigungszentren zur Verfügung. Den Konstruktionsvorgang beschleunigen Makros und
Marovarianten in allen Disziplinen, der »Project
Wizard« generiert wie von Zauberhand geführt
ganze Pläne über viele Seiten hinweg und
»Wscad«-unabhängige Produktkonfigurationen
lösen über das »Automation Interface« die vollautomatische Erstellung von Plänen und Dokumentationen durch die im Hintergrund laufende
»Wscad«-Software aus.
www.wscaduniverse.com
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Spörk, Wscad;
Normenkonforme Dokumentation
32_51_0316_austro 15.04.16 17:07 Seite 39
I FIRMENPORTRÄT
INNOVATION
aus Kundensicht
Die Kübler Gruppe gehört heute zu den weltweit führenden Spezialisten in der Positions- und Bewegungssensorik, der Funktionalen Sicherheitstechnik, der Zählund Prozesstechnik sowie der Übertragungstechnik.
Gegründet im Jahre 1960 von Fritz Kübler, wird das
Familienunternehmen heute in der zweiten Generation von Gebhard und Lothar Kübler geleitet. Zehn internationale Gruppenmitglieder und Vertretungen in
über 50 Ländern bieten Produkt-Know-how, Service
und Beratung weltweit vor Ort. Innovative Produktund Branchenlösungen sowie
Lösungen für Funktionale Sicherheitstechnik und ein hoher
Servicegrad sind Gründe für
unseren weltweiten Erfolg. Die
strikte Qualitätsorientierung
sorgt für höchste Zuverlässigkeit und Langlebigkeit unserer
Produkte im Feld. Kübler
wuchs in den letzten zehn Jahren besonders stark. Weltweite
Top-Kunden, Kundennähe, Flexibilität und jahrzehntelanges
Know-how sind Grundlage für
unsere breite und innovative
Produktpalette. Dazu gehören individuell zugeschnittene Produkt- und Branchenlösungen sowie Lösungen
für Funktionale Sicherheit. Kurze Reaktionszeiten, ein
unbedingter Wille, Kunden zu begeistern und ein hoher Servicegrad bilden weitere Eckpfeiler der Kübler
Gruppe. Weiterer Erfolgsfaktor ist eine auf stete Verbesserung ausgerichtete Kaizen-Kultur. Weltweit über
480 engagierte Menschen ermöglichen diesen Erfolg.
Sie sorgen für Vertrauen der Kunden in unser Unternehmen. Die Firmengruppe Kübler steht darüber hinaus für eine klare, langfristige Strategie als unabhängiges, inhabergeführtes Familienunternehmen. Der Erfolg des Unternehmens basiert seit den Anfängen der
Firmengeschichte auf 3 Säulen: Innovative Produkte
und Lösungen, Unabhängigkeit von Konzernen und
Banken sowie eine starke internationale Ausrichtung.
Neu – Kübler Österreich
Unser Lieferportfolio
Die Kübler Gruppe setzt weiterhin auf weltweite
Präsenz und gründet in Österreich ein eigenes
Tochterunternehmen. Kundennähe und Flexibilität sind Schlüsselfaktoren für weltweiten Erfolg.
Hier knüpft Kübler weiter an und ist seit dem 1.
Jänner 2016 in Österreich präsent. Grund für diese Entscheidung ist das große Marktpotenzial an
innovativen Unternehmen aus dem Bereich Maschinenbau und die Kernbranchen (Logistik, Stahl
und Aluminium, Windenergie sowie die mobile
Positions- und Bewegungssensorik
n Inkrementale und absolute Drehgeber
n Feldbus- und Industrial Ethernet-Drehgeber
n Lagerlose Drehgeber
n Explosionsgeschützte Drehgeber ATEX / IECEx
n Lineare magnetische Messsysteme
n Seilzuggeber
n Neigungssensoren
n Anschlusstechnik
Funktionale Sicherheitstechnik
n Zertifizierte inkrementale und absolute Drehgeber
n Zertifizierte explosionsgeschützte
Drehgeber ATEX / IECEx
n Module für sichere Antriebsüberwachung
n Sichere Feldbusgateways
n Sichere Drehzahlwächter
n Abgestufte Dienstleistungspakete
n Anschlusstechnik
Übertragungstechnik
n Modular aufgebaute, kompakte und
wartungsarme Schleifringe zur
kontaktlose Übertragung – auch von Ethernet
n Lichtwellenleiter-Übertragungsmodule
n Kabel, Stecker und vorkonfektionierte Kabelsätze
Automation). Kübler ist in diesen Branchen seit
vielen Jahren ein starker Partner und bietet hierfür die passenden Produkte und Lösungen. Das
gesamte Produktportfolio wird am österreichischen Markt angeboten. Im Bereich der Funktionalen Sicherheitstechnik ist Kübler ein Spezialist
für sichere Positionierung & Speed Monitoring.
Seit 2009 bietet das Unternehmen zertifizierte
Drehgeber von SIL2/PLd bis SIL3/PLe an. Dafür benötigt man einen Experten und Kübler hat diesen
Experten gefunden. Michael Weingrill präsentiert als Verkaufsleiter Kübler Österreich. Er hat
langjährige Erfahrung im Bereich der sicheren
Automatisierungstechnik und weiß genau,
worauf es ankommt. Mit diesem Wissen werden
Kunden beraten und unterstützt.
Zähler und Prozessgeräte
n Impulszähler und Vorwahlzähler
n Kombigeräte Zeit-Energiezähler
n Positionsanzeigen
n Prozessanzeigen und -steuergeräte für Temperatur,
Normsignale und Dehnungsmessstreifen
n Sollwertgeber
Kübler Austria
Deutsch Bieling 35
7522 Heiligenbrunn
Tel.: +43 (0) 720 510459
Fax +43 (0) 720 510456
E-Mail: [email protected]
www.kuebler.com
Halle A, Stand 326
AUSTROMATISIERUNG
39
32_51_0316_austro 14.04.16 21:46 Seite 40
P
Praxisreport
I ROBOTIK
Wie 3D-Simulation und OfflineProgrammierung Schweißroboter
in oberösterreichischer Blechbearbeitung optimal auslasten
Schweißen
ohne Pause
RIKA Blechkomponenten im oberösterreichischen Micheldorf fertigt komplexe
Blechform- und Konstruktionsteile und setzt dabei auf Roboter-Schweißanlagen von Yaskawa Motoman. Zur 3D-Simulation und Offline-Programmierung
der Schweißroboter nutzt RIKA die Software »MotoSim EG VRC«, die speziell
für die Planung von Motoman-Robotersystemen entwickelt wurde und sowohl Auslastung und Zykluszeiten optimiert als auch deutliche Vorteile bei
Qualität, Ressourcen, Kosten und Terminen bringt. Das Besondere: Die Software verwendet das gleiche kinematische Modell wie die Robotersteuerung
und vereinfacht durch diese 1:1-Abbildung die Bedienung. Von Mario Blomeyer
40
AUSTROMATISIERUNG
ine virtuelle Simulation von roboterbasierten Anlagen
und Prozessen bringt nicht nur bei der Planung entscheidende Vorteile, sondern auch bei Inbetriebnahme
und Betrieb. Insbesondere lassen sich kostspielige Fehler zuverlässig ausschließen und Ressourcen effizienter einsetzen.
Die Voraussetzung dafür bilden Software-Lösungen, die sowohl den konkreten technischen Gegebenheiten der Robotik
gerecht werden als auch den spezifischen Anforderungen der
Anlagenumgebung. Ein Beispiel ist die speziell zur Simulation
und Offline-Programmierung von Motoman-Robotersystemen entwickelte Software »MotoSim EG VRC« von Yaskawa.
E
32_51_0316_austro 15.04.16 17:08 Seite 41
Aufwändiger Versuchsaufbau …
Die Planung und Umsetzung von neuen roboterbasierten Fertigungsprozessen
sieht auch heute bei manchen Unternehmen noch so aus: Zunächst wird das
neue Verfahren zeitaufwändig erprobt, etwa in Form von Schweißversuchen.
Dabei werden Roboter und andere Anlagenteile wie Positionierer, Brenner und
Fahrbahnen immer wieder neu programmiert. Ist das gewünschte Ergebnis erreicht, wird die Anlage dann umgerüstet. Währenddessen steht sie nicht für die
Produktion zur Verfügung. Außerdem ist nicht ausgeschlossen, dass bei und
nach Inbetriebnahme doch noch unerwartete Fehler und Betriebsunterbrechungen auftreten.
... vs. moderne 3D-Simulation
Aus gutem Grund setzen sich daher Simulationsprogramme immer mehr durch.
Sie ermöglichen das virtuelle Entwerfen und Überprüfen von Fertigungsprozessen in einer dynamischen 3D-Umgebung. Die gewünschten Standards bei
Qualität, Ressourcen, Kosten und Terminen sind damit zuverlässig gewährleistet, Auslastung und Zykluszeiten werden durch Simulation optimiert. Mögli-
RIKA Blechkomponenten setzt bei der Blechbearbeitung auf modernste
Technologien und Betriebsmittel wie Roboter-Schweißanlagen von Yaskawa.
che Probleme bei der Produktkonstruktion lassen sich zudem frühzeitig erkennen und noch vor dem eigentlichen Produktionsbeginn beheben. Interessant wird der Einsatz von Simulation und Offline-Programmierung damit vor
allem in mittelständischen Fertigungsbetrieben mit häufigen Produktwechseln, etwa in der Blechbearbeitung oder bei Lackieranwendungen. Das gilt sowohl für Anlagenbauer als auch für Anwender: Anlagenbauer und Systemintegratoren können Zellen damit sowohl planen als auch komplett vorprogrammieren. Entsprechend einfacher und schneller ist die Installation beim
Kunden. Anwender können per Simulation und Offline-Programmierung
ihre Rüstzeiten deutlich reduzieren. Alle Prozesse lassen sich parallel zur
Produktion entwickeln. Weil dabei auch die Vorrichtung schon vorab auf »
AUSTROMATISIERUNG
32_51_0316_austro 14.04.16 21:46 Seite 42
P
Praxisreport
I ROBOTIK
I IM ÜBERBLICK
Zugänglichkeit etc. überprüft wird, sind zudem später – wenn überhaupt – nur noch geringe Korrekturen notwendig.
Überzeugt von den Vorteilen der 3D-Simulation nutzt auch RIKA Blechkomponenten in Micheldorf die spezielle Software von Yaskawa.
Das Unternehmen fertigt mit 115 Mitarbeitern komplexe Blechform- und Konstruktionsteile vorwiegend aus Aluminium, Nirosta und
Stahlblech. Dabei kommen modernste Technologien wie Laserschneidanlagen, CNC-gesteuerte Stanz- und Nibbelautomaten, Biegeautomaten, CNC-gesteuerte Abkantpressen
sowie Roboter-Schweißanlagen von Yaskawa
zum Einsatz. Beim Betrieb der Roboterzellen
leisten Simulation und Offline-Programmie-
Anlagen. Während ein Werkstück geschweißt
wird, wird das andere virtuell vorbereitet.
Dann wird das Programm auf den Roboter
übertragen und los geht es mit dem nächsten
Werkstück.“
3D-Simulation mit 1:1-Abbildung
Yaskawa hat das Offline-Programmiersystem
mit 3D-Simulation. »MotoSim« speziell für die
Planung von Motoman-Robotersystemen entwickelt. Die Funktionalität des Controllers ist
dabei von vornherein in die Software integriert. Das Besondere: »MotoSim« verwendet
das gleiche kinematische Modell wie die Robotersteuerung. Die Software zur Roboterpro-
RIKA nutzt
»MotoSim EG
VRC« erfolgreich
zur Simulation und
Offline-Programmierung von
MotomanRobotersystemen.
»MotoSim« ermöglicht den schnellen
Aufbau und die
Analyse von Anlagenlayouts. Die integrierte »3D Hoops Graphic
Engine« gewährleistet dabei
eine hochwertige
grafische Darstellung.
rung mit »MotoSim« wertvolle Dienste, wie
Schweißtechnik-Experte Lukas Kaltenbrunner
von RIKA erklärt: „Ohne Simulation würden
wir das hohe Pensum in der Lohnfertigung
kaum bewerkstelligen können. Durch die Simulation maximieren wir die Auslastung der
42
grammierung am PC bildet also 1:1 die Oberfläche des Programmierhandgerätes (PHG) ab.
Auch die Programmiersprache (»Inform«) ist
dieselbe. Dadurch reduziert sich der Aufwand
für den Bediener. Stillstandzeiten werden
minimiert und die Produktivität gesteigert.
• Reichweiten- und Zugänglichkeitsuntersuchungen: »MotoSim« ermöglicht den
schnellen Aufbau und die Analyse von
Anlagenlayouts. Die integrierte »3D Hoops
Graphic Engine« gewährleistet dabei eine
hochwertige grafische Darstellung. Importfilter für »ASIC«, »IGES«, »STeP«, »ProE«,
»Catia«, »Solidworks«, »Parasolid« und
»Inventor« erlauben den problemlosen Import kundenspezifischer CAD-Modelle. Der
interne Modelleditor ermöglicht zusätzlich
die Erstellung von CAD-Modellen. Wichtige
Maße können direkt herausgemessen werden. Die Bedienoberfläche beinhaltet Hilfsmittel wie zum Beispiel Kollisionskontrolle
und benutzerdefinierte 3D-Ansichten.
• Taktzeitanalyse: »MotoSim« garantiert als
natives Herstellertool eine hohe Genauigkeit
der ermittelten Taktzeiten. Durch entsprechendes Anpassen des Anlagenlayouts, der
Roboterbahn und ggf. des eingesetzten
Robotertyps können optimale Taktzeiten
erarbeitet werden.
• Offline-Programmierung: Bewegungsprogramme werden in »MotoSim« erstellt und
können anschließend direkt auf die reale
Robotersteuerung übertragen werden. An
CAD-Modellen werden direkt Bahnpunkte
am Werkstück einfach per Mausklick aufgenommen. Zum Beispiel bei Lackieranwendungen wird die Roboterbahn anhand der
CAD-Daten des Bauteils automatisch als
Polygon berechnet.
• Beispielzellen: »MotoSim« enthält eine
große Anzahl von Beispielzellen. Diese
dienen unter anderem zur Demonstration
komplexerer Systemkonfigurationen.
• »Job Transfer«-Modul: Dieses ermöglicht
das Transferieren von Jobs zwischen unterschiedlichen Manipulatortypen. Dies wir zum
Beispiel notwendig, wenn Roboterprogramme von einem alten auf einen neuen Manipulatortyp übertragen werden sollen oder
wenn die Produktion von einem Manipulatortyp zu einem anderen umzieht.
• »MotoSim Viewer«-Funktion: »MotoSim«Simulationen lassen sich als Webapplikation,
AVI-Dateien oder vPDF exportieren. Das
heißt, fertige Simulationen können in einem
Browser oder Pdf-Viewer abgespielt werden,
ohne dass »MotoSim« selbst installiert sein
muss. Dies erlaubt die einfache Weitergabe
fertiger Simulationen beispielweise an
Kunden oder Partner.
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Yaskawa, RIKA Blechkomponenten, Fotolia;
Das kann die Roboter-Simulation
32_51_0316_austro 14.04.16 21:46 Seite 43
Alle Motoman-Steuerungsgenerationen werden von »MotoSim EG« unterstützt, angefangen vom Typ »ERC« bis zu den aktuellen Steuerungen
»FS100« und »DX200«. Über die einfache Programmierbarkeit hinaus erleichtert »MotoSim« die Planung durch eine umfangreiche Bibliothek von
Der Einsatz von Simulation und Offline-Programmierung ist vor
allem in mittelständischen Fertigungsbetrieben mit häufigen
Produktwechseln interessant, etwa in der Blechbearbeitung.
Motoman-Produkten. Die Bibliothek umfasst alle Robotermodelle verschiedener Generationen sowie auch Zubehör wie Positionierer, Fahrbahnen etc. 3D-Datenmodelle stellt Yaskawa zum Download zur Verfügung, der Service ist in der Software-Lizenz bereits enthalten, ebenso
wie Erweiterungen um neue Robotermodelle.
Mit »MotoSim EG« steht eine einfachere Version zur reinen Simulation
zur Verfügung. Per Bahn-Kalkulation über CAD ist damit eine schnelle Abschätzung möglich. Die Vollversion »MotoSim EG VRC« (»EG VRC« steht
für »Enhanced Graphic – Virtual Robot Control«) ist voll offline-programmierfähig und dabei auch für Multirobot-Lösungen mit mehreren Robotern ausgelegt. Die Vollversion unterstützt die Robotergenerationen
»NX100«, »DX100«, »DX200« und »FS100«.
In Zukunft auch onlinefähig
In der nächsten Ausbaustufe wird »MotoSim« voll onlinefähig sein. Die
Verheiratung zwischen Software und Robotersteuerung, aber auch
Back-ups und die Kommunikation mit der Anlagensteuerung können
dann sicher und komfortabel per Ethernetverbindung erfolgen. Als weitere Neuerung werden sich separate SPSen in die Simulation einbinden
lassen. So können beispielsweise Taktzeiten bei Pressen und anderen Zu(BBK)
fallsprozessen mitsimuliert werden.
Zum Autor: Mario Blomeyer ist Abteilungsleiter Simulation
der Robotics Division bei Yaskawa in Deutschland.
INFOLINK:
www.motoman.at
AUSTROMATISIERUNG
(»Intertool«-)Halle A, Stand 900
32_51_0316_austro 14.04.16 21:47 Seite 44
P
Praxisreport
I SENSORIK
Wie robuste Lasersensorik das frei zugängliche Gelände
unterhalb eines schachtlosen Plattformlifts zuverlässig sichert
Unten ohne
Zwei Besonderheiten zeichnen den Lift
»QuattroPorte« vom oberösterreichischen
Lifthersteller Ascendor aus: Erstens, er ist
außen am Gebäude angebracht. Zweitens,
er kommt ohne Schacht aus. Aus diesen
zwei Merkmalen ergibt sich eine besondere
sicherheitstechnische Herausforderung,
denn die unter dem Lift befindliche
Flächeist frei zugänglich, wenn sich die
Kabine im Obergeschoss befindet. Die
passende Lösung für diese Sicherheitsaufgabe liefert Sensorspezialist Sick mit dem
parametrierbaren 2D-Lasersensor »TiM3xx«.
44
tatistisch gesehen fährt jeder Mensch
auf der Erde in rund 72 Stunden einmal mit einem Aufzug. Aufzüge befördern Personen und Dinge in luftige Höhen
und wieder auf den Boden zurück, Sicherheit
ist dabei oberstes Gebot. Bremsen sorgen für
den sofortigen Stopp der Kabine, selbst wenn
das Tragseil durchschnitten oder reißen würde. Das macht den Lift auch zum sichersten
Massentransportmittel der Welt – ein Grund
für seine Verbreitung in Europa in den vergangenen 150 Jahren. Die Technologie hat
sich seit der Präsentation des ersten hydraulischen Aufzugs auf der Weltausstellung 1867
in Paris deutlich weiterentwickelt. Heute sind
in der Personenbeförderung meist getriebe-
S
AUSTROMATISIERUNG
lose, elektrische Antriebslösungen im Einsatz.
Mit ihrer Entwicklung änderte sich auch die
architektonische Gestaltung der rasant wachsenden Wohn- und Bürogebäude, Wolkenkratzer mit weit über hundert Stockwerken
wurden möglich. Doch auch in einem nur einoder zweistöckigen Eigenheim kann die Treppe aufgrund von gesundheitlichen Problemen schnell zu einem beinahe unüberwindbaren Hindernis werden. Ein nachträglicher
Lifteinbau ist meist mit baulichen Herausforderungen und hohen Kosten verbunden. Lifttechnikspezialist Ascendor aus dem oberösterreichischen Niederwaldkirchen schafft
hier Abhilfe, denn Aufzüge müssen sich nicht
immer im Inneren eines Gebäudes befinden.
32_51_0316_austro 14.04.16 21:47 Seite 45
Lift an der Außenwand
Wird der Aufzug außen am Gebäude angebracht,
spart das viel Platz und ermöglich eine einfache
Montage ohne aufwendige statische Eingriffe –
ein wichtiges Argument, gerade bei nachträglichen Aufzugsein- bzw. -anbauten, die damit auch
deutlich günstiger werden. Mit dem schachtlosen
Plattformlift »QuattroPorte« mit einer Förderhöhe
von bis zu 9 m gelangt man bequem ins erste oder
zweite Stockwerk. Weil diese Art von Aufzug dabei etwas langsamer fährt und sich auch technisch
von herkömmlichen Aufzugsanlagen unterscheidet, ist hier für die jährliche Überprüfung vorrangig die Maschinenrichtlinie relevant und nicht die
deutlich aufwändigeren Anforderungen der Aufzugsrichtlinie (die Erstabnahme erfolgt über eine »
Beim außen angebrachten schachtlosen Plattformlift »QuattroPorte«
vom oberösterreichischen Lifttechnikhersteller Ascendor bleibt die Erdgeschossfläche frei zugänglich und
damit nutzbar, wenn sich die Liftkabine im Obergeschoss befindet.
AUSTROMATISIERUNG
32_51_0316_austro 14.04.16 21:47 Seite 46
P
Praxisreport
I SENSORIK
I ZUM THEMA
Besonders kompakter
2D-Laserscanner
Gelände unterhalb der Kabine nutzbar
Ganz ohne Schacht findet der Lift in verschiedensten Einbausituationen Platz. Türmöglichkeiten an allen Seiten erlauben maximale Flexibili-
sogar bei Schmutz, Staub, Feuchtigkeit und
Fremdlicht. Ein wichtiges Argument für Ing. Rainer Martl, Leiter Technik & Service bei Ascendor:
„Wir haben beim »QuattroPorte« ursprünglich
an den Einsatz von Parkdistanzsystemen gedacht, wie sie in Fahrzeugen zum Einsatz kommen – diese waren für unsere Anwendung aber
zu wenig genau und haben sich als unzuverlässig erwiesen. Befindet sich ein Mensch oder ein
Gegenstand unterhalb der Kabine, darf diese
keinesfalls ins Erdgeschoss fahren. Wir haben daher intensive Tests und Versuchsreihen durchgeführt, bei denen sich der »TiM3xx« von Sick als
beste Lösung herauskristallisiert hat.“
Einfache Parametrierung
Die »HDDM«-Technologie von Sick garantiert
besonders stabile Messungen. Mit ihr werden
mehrere Laserpulse ausgesendet und aus
ihren Reflexionen ein Mittelwert errechnet.
Mit dem »TiM3xx« erhält man 16 vorkonfigurierte Feldsätze mit jeweils drei Feldern, also Bereichen, die mit dem Scanner ausgewertet werden, die per Eingangsbeschaltung ausgewählt
werden. Rechteckig, radial oder eine freie Form
stehen zur Verfügung. Auch die Größenanpassung der Feldform geht schnell und einfach von
der Hand. Ein Knopfdruck startet das automatische Einlernprogramm »Touch and Teach« und
in weniger als zwei Minuten ist der Sensor parametriert. Alternativ kann das am PC über die
Software »Sopa S« erledigt werden.
Robust und zuverlässig
tät bei der Planung. Für die elektrische Versorgung reicht ein herkömmlicher Hausanschluss
(Sicherung 230 V, 16 A Typ C). Beim Design der
Kabine sind unterschiedlichste Varianten bis hin
zur individuellen Gestaltung möglich. Und auch
in puncto Sicherheit gibt es keine Abstriche –
und das, obwohl das Gelände unterhalb der Kabine nutzbar bleibt. Voraussetzung dafür ist die
lückenlose Überwachung der Erdgeschossfläche,
die beispielsweise betreten oder befahren werden kann, während sich die Kabine im Obergeschoss befindet – eine Aufgabe für den 2D-Laserscanner »TiM3xx« vom Sensor-Hersteller Sick.
Lückenlose Abtastung
»TiM3xx« ist ein parametrierbarer Sensor, der
besonders kompakt, leicht und sparsam ist. Die
zum Einsatz kommende »HDDM«-Technologie
garantiert besonders stabile Messungen. Dabei
werden mehrere Laserpulse ausgesendet und
aus ihren Reflexionen ein Mittelwert errechnet.
Das sorgt für eine lückenlose Abtastung und verlässliche Ergebnisse in jeder Montageposition –
46
Mit dem »TiM3xx« bietet Sick einen parametrierbaren Sensor, der besonders leicht
und sparsam ist. Als einer der laut Hersteller kompaktesten 2D-Laserscanner am
Markt verfügt er über ein rundum industriegerechtes Design, das ihn robust gegen Umwelteinflüsse macht. Die »Touch
and Teach«-Parametrierung kann ganz
ohne PC erfolgen – vorkonfigurierte Feldsätze erlauben eine einfache Installation.
Die Auswertung erfolgt mit intelligenten
Softwarealgorithmen. Seine niedrige
Leistungsaufnahme macht den »TiM3xx«
auch perfekt für den mobilen Einsatz –
beispielsweise für den Kollisionsschutz an
automatischen Fahrzeugen oder etwa zur
Anwesenheitskontrolle in Hochregallagern, beides auf einer Überwachungszone von bis zu 4 m.
„Die zu erfassenden Objektgrößen und die
Ansprechzeit lassen sich exakt einstellen.
Genau, wie wir es für unsere spezielle
Lift-Konstruktion brauchen.“
Der 2D-Laserscanner verrichtet auch bei niedrigen Temperaturen und widrigen Umgebungsverhältnissen zuverlässig seinen Dienst. Wind
und Wetter können ihm nichts anhaben. Ing.
Rainer Martl: „Bei vielen Sensoren wird durch
den Wind herangetragener Schmutz oder Pollenbelag schnell zum Problem – nicht bei diesem Laserscanner. Die einfache Parametrierbarkeit und seine justierbare Überwachungszone
mit bis zu 4 m Durchmesser kommen uns sehr
entgegen. Die zu erfassenden Objektgrößen
und die Ansprechzeit lassen sich exakt einstellen – genau, wie wir es für unsere spezielle LiftKonstruktion brauchen. Der Sensor ist damit
der zentrale Baustein zur Nutzung des Gelän(r.PA./BKK)
des unterhalb der Kabine.“
Ing. Rainer Martl, Leiter Technik & Service
bei Ascendor.
INFOLINK:
AUSTROMATISIERUNG
www.sick.at
Fotos: Ascendor, Sick;
Baumusterprüfung durch den TÜV). Das ist ein
weiteres Plus, denn damit wird die Wartung
auch für private Haushalte erschwinglich.
32_51_0316_austro 14.04.16 21:47 Seite 47
I GASTKOMMENTAR
Von Martin Schich, ABM
Geschäftsführer GEVA Elektronik
E-Mail: [email protected]
www.geva.at
»Industrie 4.0«
nicht nur für Großunternehmen
Ingenieure aus allen Branchen sind sich
einig: »Industrie 4.0«, die vierte industrielle Revolution, birgt für die Wirtschaft
jede Menge Vorteile. »Industrie 4.0« lässt
sich als die Entwicklung von Produktionstechnologien beschreiben, mit denen sich
eine größere Interkonnektivität und
damit eine stärkere Kommunikation
zwischen Maschinen sowie eine dezentralisierte, also lokale Datenverarbeitung
erreichen lässt. Das Ergebnis sind intelligente Fabriken, so genannte »Smart
Factories«, in denen Anlagen zunehmend
autonom arbeiten und damit in der Lage
sind, ihre eigenen Service- und Wartungsanforderungen selbständig zu verwalten
und sich unmittelbar an neue Produktionsanforderungen anzupassen.
Insbesonders Lebensmittel- und Getränkehersteller könnten von der Einführung
von »Industrie 4.0« sogar mehr profitieren als andere Industrien, denn:
• Der konstante Kostendruck in der Lebensmittelindustrie hat über Jahre hinweg Innovationen in der Branche notwendig gemacht und vorangetrieben.
Daher ist die Lebensmittel- und Getränkeindustrie prädestiniert für den Ansatz
»Industrie 4.0«.
• Da insbesondere in der Lebensmittelund Getränkeindustrie eine hohe Rückverfolgbarkeit durch die gesamte Fertigungskette nötig ist, sind schon jetzt
Maschinen miteinander verbunden, die
Daten sammeln und archivieren. »Industrie 4.0« wird diese Vernetzung steigern.
• Eine zunehmend hohe Flexibilität ermöglicht die kundenspezifische Fertigung
und schnelle Anpassung an sich ändernde
Produktspezifikationen.
• Mithilfe von »Industrie 4.0« lässt sich
der Energieverbrauch detaillierter überwachen und entsprechend umfassend
optimieren.
Daraus ergeben sich eine Verbesserung
von Maschinenleistung und Wartung sowie eine Kostenreduzierung. Auf dieser
Grundlage lassen sich neue Kunden gewinnen und bestehende Kunden langfristig halten. Außerdem sind neue wert-
AUSTROMATISIERUNG
schöpfende Dienstleistungen sowie eine
nahtlose Konnektivität mit vor- und
nachgelagerten Supply-Chain-Partnern
möglich.
Wer meint, »Industrie 4.0« richte sich
ausschließlich an Großunternehmen, liegt
falsch. Tatsächlich eröffnet »Industrie 4.0«
gerade kleinen und mittelgroßen Lebensmittel- und Getränkeherstellern Möglichkeiten, indem sie sich künftig mit ihren
Anlagenbauern und technischen Servicedienstleistern nahtlos vernetzen können.
Dadurch werden ihre Produktionssysteme
genauso modern und hochentwickelt
wie die von größeren Unternehmen.
Dank der Optimierung präventiver
Wartungsprogramme können kostenund zeitintensive Maschinenausfälle
vermieden werden. Strategien zur Steigerung der Gesamtanlageneffektivität
(OEE – Overall Equipment Effectiveness),
die bisher Großunternehmen für sich
beansprucht haben, werden damit für
alle greifbar.
Zusammenfassend lässt sich
»Industrie 4.0« beschreiben als:
• Optimierung des Datenmanagements
durch eine bessere Kommunikation und
Datenerfassung aller Maschinen in der
gesamten Produktionskette;
• Möglichkeit der sofortigen Archivierung
und langfristiger Sammlung historischer
Daten;
• Echtzeitanalyse;
• multifunktionales Alarmmanagement;
• Web-Publishing, Interkonnektivität und
Datentransparenz in der gesamten
Wertschöpfungskette;
• Losgröße 1.
Die meisten Ingenieure erkennen die
praktischen Vorteile, die die neue cyberphysische Schnittstelle von »Industrie 4.0«
bringen wird. Allerdings wird sie wohl –
wie einst das Internet vor 20 Jahren oder
das Stromnetz vor 100 Jahren – die Erwartungen bei Weitem übertreffen. Während
sich zwar die unmittelbaren, eindeutigen
Vorteile schon jetzt absehen lassen, werden im Laufe der Zeit noch viele weitere
Vorteile und Optionen hinzukommen.
32_51_0316_austro 14.04.16 21:47 Seite 48
T
Technik pur
I PRODUKTNEUHEITEN
Einfaches Linien-Monitoring
B&R bietet neu ein komfortables
Linien-Monitoring-System innerhalb
seiner Prozessleit- und Fabrikautomatisierungs-Software »Aprol«. Basis der
Lösung ist der OMAC-Standard
»PackML« mit dem sich nahezu jede
beliebige Maschine abbilden lässt. Das
Linien-Monitoring-System stellt die
nötigen Informationen bereit, um
Ineffizienzen in Produktionslinien
frühzeitig zu erkennen und beheben
zu können. Die dadurch optimierte
Produktionsleistung resultiert in
höheren Produktionserträgen.
www.br-automation.com
INTRO
IP67-Peripherie
für I/O-System
Rasanter Backenwechsel
Die standardisierten Fingerrohlinge »BSWS-MPG-plus« von Schunk
verfügen über ein integriertes Backenschnellwechselsystem, mit
dem sich die Zeit für einen Backenwechsel bei Kleinteilegreifern
der Baureihe »MPG-plus« auf unter 30 s verkürzen lässt.
Verglichen mit einem konventionellen Backenwechsel senkt das System die Rüstzeiten um bis zu 90%. Eine leicht zugängliche, formschlüssige Verriegelungsmechanik
gewährleistet, dass der Fingerwechsel in Sekundenschnelle per 90°-Drehung eines Innensechskantschlüssels wiederholgenau erledigt ist. Da im Gegensatz zu den am
Markt gängigen Lösungen keine Durchgangsbohrungen durch
den kompletten Finger nötig sind, profitieren Anwender zusätzlich von einem Höchstmaß an Gestaltungsfreiheit bei der Fingerkontur: Die Finger können über ihre komplette Länge hinweg
ans jeweilige Werkstück angepasst werden, ohne dass der Backenwechsel und die dafür erforderlichen Schraubverbindungen
berücksichtigt werden müssen. Die Fingerrohlinge mit dem integrierten Schnellwechsel gibt es wahlweise in Aluminium oder
Stahl. Der »MPG-plus« ist laut Hersteller der derzeit leistungsstärkste Miniatur-Parallelgreifer am Markt. Sowohl die Standardversion als auch die Präzisionsversion des Kleinteilegreifers gibt
es in den Baugrößen 16 bis 64 mit Fingerhüben von 1,5 bis 10 mm
und Greifkräften von 25 bis 350 N. Das maximale Teilegewicht
beträgt je nach Größe 0,13 bis 1,25 kg.
www.schunk.at
(»Intertool«-)Halle: B
I
Stand: 801
»
www.weidmueller.at
3D-Druckservice
via Online-Tool
Zur vergangenen »Hannover Messe«
launchte Igus seine neue Bestellseite
für verschleißfeste Tribo-Maschinenkomponenten. Mit nur wenigen
Klicks können CAD-Dateien hochgeladen, das richtige Material gewählt
und die Produkte bestellt werden.
Lieferung der fertigen »motion
plastics« erfolgt dann in zwei bis
drei Tagen.
www.igus.at
48
Leistungsverkabelung in drei Bauformen
Steckverbinderanbieter Escha hat neue M12x1-Powerverteiler in drei
Bauformen für dezentrale Spannungsversorgung im Programm.
Die Verteiler sind in den Bauformen T, H (eine Einspeisung, drei Abgänge) und h
(eine Einspeisung, zwei Abgänge) verfügbar. Die dazupassenden umspritzten Anschluss- und Verbindungsleitungen für M12x1-Power verfügen über einen Anschlussquerschnitt bis 2,5 mm². Der große Querschnitt gestattet eine große Ausdehnung der
Powerverteilung und – insbesondere bei Gleichspannungsverteilung – einen geringeren Spannungsabfall. Powerverteiler mit S-Codierung eignen
sich für Wechselstromanwendungen (AC-Applikationen mit
bis zu 12 A/630 V), während die
Verteiler mit T-Codierung für
Gleichstromanwendungen (DCApplikationen mit bis zu 12 A/
63 V) ausgelegt sind. Die Powerverteiler wurden von Grund auf neu entwickelt und
erfüllen die Schutzklassen IP65, IP67 und IP68. Ihr Design ist so ausgelegt, dass sie die
Anforderungen nach UL erfüllen und somit auch auf dem nordamerikanischen Markt
eingesetzt werden können.
www.escha.net
Halle: A
AUSTROMATISIERUNG
I
Stand: 100
Fotos: Weidmüller, Schunk, Escha, Wöhner, Micro-Epsilon;
Weidmüller erweitert sein IP20-System
»u-remote« um ein IP67-Sub-Bus-I/OModul samt zugehörigem GatewayModul. Damit lassen sich ohne separate Feldbusanbindungen bis zu 15
Sub-Bus-Module über eine Strecke
von max. 50 m anschließen.
32_51_0316_austro 14.04.16 21:47 Seite 49
Robuste Wirbelstromsensoren
Lasttrennschalter für Energieverteilung
auf der 185-mm-Sammelschiene
Mit dem »185Power System« und der »CrossLink«-Technik
von Wöhner für optimalen Berührungsschutz lässt sich
die Energieverteilung nun geschraubt, bohrunglos
oder berührungsgeschützt aufbauen. Neu ist u.a. der
NH-Lasttrennschalter mit Sicherungen in Leistenbauform
»Quadron185Power Speed«.
Die Wirbelstromsensoren »eddyNCDT 3001« und
»eddyNCDT 3005« von Micro-Epsilon kombinieren
Messgenauigkeit mit Unempfindlichkeit gegenüber
rauen Umgebungsbedingungen wie Druck,
Schmutz oder Öl.
Die Grundlage ist ein Universalschienenträger, der mit »Quadron185Power
NH«-Sicherungs-Lasttrennleisten oder »Crito185Power«-Anschlussleisten
überbaut werden kann. 50 und 100 mm breite »CrossLink«-TechnologyModule bieten Berührungsschutz nach IP20 (durch Schlitzabdeckungen auf
IP4x ausbaubar), optional rückwärtige Bodenplattenprofile einen Rundumschutz. Einspeisung bzw. Abgänge können dreipolig oder einpolig erfolgen, so können Rundleiter, Kabelschuhe und Flachleiter bequem angeschlossen und Ströme bis 1.600 A direkt auf die Sammelschiene gebracht
werden. Mit den »Eques185Power«-Adaptern für Leistungsschalter können
auf einem 185-mm-System auch sicherungslose Einspeisungen oder Abgänge realisiert werden. Neben dem Adapter bis 1.600 A wird auch ein schmaler Universal-Adapter (150 mm) bis 630A angeboten. »Quadron185Power
Speed« ist ein NH-Lasttrennschalter mit Sicherungen in Leistenbauform,
dessen Sprungschaltwerk für einen Schaltvorgang mit definierter Geschwindigkeit sorgt und so die Gefahr von Lichtbögen reduziert. Damit
kann laut Hersteller erstmals eine schnellschaltende Leiste auf einem Standard-185mm Sammelschienensystem montiert und gemeinsam mit anderen
Komponenten in einer Energieverteilung verbaut werden.
Die Sensoren werden zur Messung von Weg, Abstand, Position,
Verschiebung, Schwingung, Vibration etc. eingesetzt. Wirbelstrom-Sensoren der Serie »eddyNCDT 3001« mit integrierter
Elektronik eignen sich beispielsweise zur Überwachung des Ölspalts an hydrostatischen Lagern, wie sie etwa in Steinmühlen
oder Teleskopanlagen vorkommen.
Eine zuverlässige
Überprüfung des
Ölspalts kann Fehler in der Hydraulik
(Absinken des Öldrucks) und damit
Schäden am Lager
verhindern.
Die
Sensoren sind resistent gegen Spritzöl, Wasser und hohe Temperaturen und zeichnen sich durch eine kompakte Bauform aus.
Das Modell »eddyNCDT 3005« ist ein kompaktes, robustes Sensorsystem, das temperaturkompensiert ist und sich in Bereichen
von -30° bis + 180° C einsetzen lässt. Auch bei erhöhten Temperaturen oder Temperaturschwankungen bleibt die hohe Messgenauigkeit erhalten. Controller, Kabel und Sensor sind druckbeständig bis zu 10 bar.
www.woehner.at
www.micro-epsilon.com
32_51_0316_austro 14.04.16 21:47 Seite 50
Technik pur
I PRODUKTNEUHEITEN
Großanzeigen für raue Umgebung
Siebert bietet für besonders raue Umgebungen wie Stahlund Hüttenwerke, Kokereien und Gießereien Großanzeigensysteme in robuster Stahlblech- oder Edelstahlausführung.
Die Anzeigen sind in der Schutzart IP65 ausgeführt und können für den
Einsatz bei sehr hohen Umgebungstemperaturen mit Klimageräten ausgerüstet werden. Die Anzeige der Daten erfolgt mit LED-Ziffern mit besonders hoher Leuchtkraft, die auch unter erschwerten Bedingungen wie
Dampf oder Rauch gut sichtbar sind. Mit brillantem Schriftbild und breitem Ablesewinkel sorgen sie für ein sicheres Ablesen. Die Leuchtfarbe der
LEDs ist weiß, rot oder grün, je nach Ableseentfernung stehen Zeichenhöhen von 100, 160 und 250 mm zur Verfügung. Die
Ansteuerung der Großanzeigen erfolgt über die
Steuerungsebene oder durch Einbindung
in bestehende IT-Strukturen. Schnittstellen sind für Profibus, Profinet, Devicenet, Modbus und
Ethernet-TCP/IP verfügbar,
ebenso für serielle, parallele
und analoge Ansteuerung.
Sensor mit integrierter
Bandumlenkung
Die »Positape WBR«-WegbandSensoren von ASM machen
dank integrierter BandUmlenkrolle präzises Messen auch dort möglich, wo
aufgrund enger Platzverhältnisse bisher keine
Positionssensoren eingesetzt werden konnten.
Ein neuer Einsatzbereich sind z.B. Kranseitenausleger. Die linearen
»Positape«-Wegband-Sensoren bestehen aus einem 10 mm breiten
und nur 0,08 mm starken Edelstahl-Messband auf einer Messtrommel,
das aufgrund seiner hohen Flexibilität selbst über sehr kleine Umlenkrollen und sogar in gegenläufiger Richtung geführt werden
kann. Bei den neuen Sensoren wird die Umlenkrolle direkt am Sensor
hinter dem Bandeinlauf montiert, wodurch der Auszugswinkel um
90° gedreht und an den verfügbaren Platz angepasst werden kann.
Die »Positape«-Wegband-Sensoren messen linear und absolut, also
ohne Referenzfahrt. Die Messlängen reichen je nach Modell von 1.500
bis 20.000 mm. Bei einer Linearitätstoleranz von ±0,10% sind die Sensoren mit Analog- oder Digitalausgängen (SSI- oder CANopen, CAN
SAE J1939) mit einer Auflösung von <0,05 mm erhältlich.
www.siebert-group.at
www.asm-sensor.de
Multitouch-Bedienterminals
Hüter des Datenaustauschs
Die »v800«-Bedienterminals von Lenze bieten dank
Gestensteuerung eine intuitive und ergonomische
Bedienung von Maschinen und stehen in unterschiedlichen
Hard- und Softwarevarianten zur Verfügung.
Die »v800«-Bedienterminals sind als Panel-PCVariante in Schutzart IP65 (»v800-p protec«)
oder als Einbaupanel (»v800-c«) erhältlich.
Sie sind ausgerüstet mit Intel-Prozessoren der
4. Generation, kapazitiven Glastouch-Bildschirmen und integrierten Solid-State-Disks
und in Bildschirmgrößen ab 13,3" aufwärts
verfügbar. Als Softwareentwicklungsumgebung stehen das klassische »VisiwinNet« oder
eine modernere, auf »VisiWin 7« basierende
Visualisierung zur Verfügung. Die Panels sind multitouchfähig und bieten
die Möglichkeit der sicheren Zweihandbenutzung.
www.lenze.at
50
Das neue Tool
»Machine Manager«
in der objektorientierten Entwicklungsumgebung »Lasal« von Sigmatek regelt
den Datenaustausch in Mehr-CPU-Anwendungen.
Es ermöglicht die übersichtliche Darstellung der einzelnen SoftwareProjekte in einer Maschine bzw. Anlage und regelt die Kommunikation zwischen den einzelnen mechatronischen Einheiten mit eigener
Verarbeitungsintelligenz. Projekte, die Daten zur Verfügung stellen,
werden mit den Projekten verbunden, die diese Daten verwenden sollen bzw. dürfen. Auch der Datenaustausch mit externen Anlagenteilen und übergeordneter Software kann mit Hilfe des »Lasal Machine
Managers« übersichtlich realisiert werden. Damit reduziert sich der
Aufwand für Inbetriebnahme, Handhabung und Wartung.
www.sigmatek.at
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Siebert, ASM, Lenze, Sigmatek, SMC, ETM;
T
32_51_0316_austro 14.04.16 21:48 Seite 51
Bypass verlängert Sensorleben
In den digitalen Durchflusssensoren der »PFMC«-Serie von
SMC ist der integrierte MEMS-Sensor dank einer cleveren
Bypass-Lösung vor Luftfeuchtigkeit und Schwebstoffen
geschützt, was die Lebensdauer deutlich verlängert.
SCADA-System
macht mobil
Die Siemens-Tochter
ETM hat ihr SCADASystem »Simatic WinCC
Open Architecture« in der aktuellen Version »3.14« mit
neuen Funktionen für die Anlagenvisualisierung und
erweitertem Webzugriff ausgestattet.
Um den Sensor zur Ermittlung des Volumenstroms zu schützen, hat der
Hersteller ihn kurzerhand in einem Bypass verbaut. So ist er nicht mehr
vollständig dem Hauptluftstrom ausgesetzt. Das führt zu einer spürbar geringeren Abnutzung und damit einer verlängerten Lebensdauer ohne Einschränkungen bei der Messgenauigkeit. Die digitalen Durchflusssensoren
stehen in drei Ausführungen zur Auswahl, die
für den Durchfluss von
trockener Druckluft und
Stickstoff ausgelegt sind:
»PFMC7501« für 5 bis
500 l/min, »PFMC7102«
für 10 bis 1.000 l/min und
»PFMC7202« für 20 bis
2.000 l/min. Alle drei Geräte zeichnen sich durch ein hohes Messbereichsverhältnis von 100:1 und
eine kompakte Bauweise aus, Bauvolumen und Gewicht konnten um bis
zu 75% reduziert werden. Alle drei Geräte besitzen eine zweizeilige dreifarbige Anzeige. Neben dem momentanen Durchflusswert kann darauf
der Sollwert oder auch der kumulierte Wert abgelesen werden. Das Display ist in 45°-Schritten drehbar. Die Geräte erfüllen die Schutzart IP65,
sind RoHS-konform und über einen Standard-M8-Stecker anschließbar.
Im grafischen Editor wurden neue Gestaltungsmöglichkeiten wie
Animationsmöglichkeiten für Bildübergänge und Objekte eingebaut. Für die Realisierung von individuellen Aktionen können eigene Touch-Gesten eingelernt werden. Die umschaltbaren Farbschemata ermöglichen individuelle Designs für Panels und Fenster
für z.B. Tag-/Nachtschaltung, auch eigene Stylesheets (CSS) für
komplette Projekte oder Widgets sind definierbar. Mit dem auf
»HTML5«-Technologie basierenden »Ultralight Client UX« (»ULC
UX«) für Desktop-Anwendungen ist keine Installation notwendig
und der Benutzer muss sich nur einmal anmelden. Das neue native User-Interface ist ein voll funktionsfähiger Client für »iOS«- und
»Android«-Geräte und in den jeweiligen Stores (»AppStore« bzw.
»Google Play«) erhältlich. Es bietet die gleiche Funktionalität wie
ein nativer Client und liefert dabei eine für mobile Geräte optimierte, auflösungsunabhängige Darstellung. Ein Pluspunkt bei
den mobilen Lösungen ist die hohe Sicherheit beim Datenzugriff
per SSL durch befugte Mitarbeiter. »Simatic WinCC OA Version
3.14« ist auch für die kompakten und flexiblen Embedded-Industrie-PCs »Simatic IPC227E« und »IPC277E« von Siemens geeignet.
www.smc.at
www.etm.at
Halle: A
I
Stand: 517
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T
Technik pur
I SCHALTSCHRANKBAU
Wie dank Digitalisierung und Datenwiederverwendung der
Steuerungs- und Schaltanlagenbau fit für »Industrie 4.0« wird
Der virtuelle
Prototyp-Schrank
Die Digitalisierung von Produkten und Prozessen sowie die
Durchgängigkeit von Daten – diese Grundgedanken von
»Industrie 4.0« übertragen der Schaltschrank-Systemanbieter Rittal und das Softwarehaus Eplan – beide Teil der deutschen Friedhelm-Loh-Gruppe – mit dem Ansatz des »durchgängig digitalen Workflows« auf die Entwicklung und Fertigung von Schaltschränken. Ob Geometriedaten und Artikelnummern, Schaltpläne, thermische Simulation, Validierung während der Planung, automatische Verdrahtung und
Erstellen der Bearbeitungsprogramme – mit dem »Steuerungs- und Schaltanlagenbau 4.0«, wo
alle Informationen im zentralen Datenmodell des virtuellen Prototyps gesammelt werden und somit bei jedem Prozessschritt zur Verfügung stehen, laufen
die oft komplexen Prozesse effizient
und wo immer möglich automatisiert
ab. Von Jan-Henry Schall und Hans-Robert Koch
ie Basis des Engineerings im durchgängig digitalen Workflow
ist ein Schaltplan aus der CAE-Software »Eplan Electric P8«,
dessen Informationen in die Schaltschrank-Engineering-Software »Eplan Pro Panel« eingelesen werden und dort zum Montageaufbau in 3D sowie zur virtuellen Verdrahtung der Komponenten dienen. Die Komponenten werden in »Eplan Pro Panel« in einer Montageaufbauliste angezeigt und vom Anwender nacheinander im virtuellen Schaltschrank platziert, und zwar nicht allgemeine Bauteile, sondern die spezifischen in der Stückliste von »Eplan Electric P8« aufgeführten Produkte von ganz bestimmten Herstellern in einem ganz bestimmten Schaltschrankmodell. Alle relevanten Informationen zu den
Bauteilen sind im »Eplan«-Datensatz enthalten und müssen nicht neu
eingegeben oder gesondert konvertiert werden. Anhand der genauen Abmaße sieht der Konstrukteur zum Beispiel jederzeit die realen
Platzverhältnisse, wie viele Klemmen etwa auf einer Schiene Platz ha-
D
52
AUSTROMATISIERUNG
52_69_0316_austro 14.04.16 20:59 Seite 53
ben und ob das gewünschte Steuergerät noch
daneben passt. Die Artikel, die im Schaltplan definiert wurden, sind nun die Basis für die Erzeugung des virtuellen Modells des Schrankes in 3D.
Umfangreiche Datenbasis
Die Datenobjekte, die in den Artikelinformationen des Online-Services »Eplan Data Portal« bereitstehen und direkt in die Planung übernommen werden können, enthalten wesentlich
mehr Daten als nur den Produktnamen, die Artikelnummer und die Geometrie des Bauteils:
Dazu gehören unter anderem Schaltbilder,
technische Beschreibungen, Informationen zu
Zubehör, 2D- und 3D-Makros, Verlustleistungsangaben und vieles mehr.
In der lokalen Datenbank der »Eplan«-Anwender können den Artikeln aber auch zusätzliche
Informationen hinzugefügt werden, die etwa
für die kaufmännische Bewertung hilfreich
sind, also Einzelpreise der Artikel. Dieser Ansatz
ermöglicht den Konstrukteuren, auch ohne zusätzliche Berechnungen im ERP-System bereits
während der Planung kostentechnische Argumente in die Planung mit einzubeziehen.
Frühzeitige Validierung
Die Softwarelösungen von Eplan führen eine
Vielzahl von Validierungen bereits während der
Planung durch, teils automatisch im Hintergrund, teils auf Anforderung des Anwenders.
Dies beginnt bei elektrotechnischen und logischen Validierungen im Stromlaufplan und unterstützt unter anderem beim virtuellen Montageaufbau in »Eplan Pro Panel« durch das Visualisieren von Mindestabständen und eventuellen
Kollisionen der Bauteile – immer auf Basis der in
den Artikeldaten digital hinterlegten technischen Informationen der Hersteller. Damit ist in
der Planungsphase eine Qualitätskontrolle realisiert, die schon bei den virtuellen Modellen Fehler minimiert und dadurch spätere Folgekosten
im realen Schaltschrankbau vermeidet.
Oben: Steuerungs- und Schaltanlagenbauer können mit der neuen »Perforex LC
3015« von Rittal neben Flachteilen auch
komplette Gehäuse und Schaltschränke per
Laserschneiden schnell und präzise bearbeiten. Die Daten aus dem Datenmodell des
virtuellen Prototyps können direkt ohne
Medienbruch umgesetzt werden.
Unten: Basis für die Durchgängigkeit der
Daten im gesamten Engineering-Prozess ist
die Elektroplanung in »Eplan Electric P8«
und »Eplan Pro Panel«.
allen Anschlusspunkten der Geräte. Das System
berücksichtigt dabei auch den frei definierbaren Füllgrad der einzelnen Verdrahtungskanäle. Ist die gesamte Verdrahtung berechnet, liefert die Software eine Liste aller Verbindungsleitungen mit Querschnitt, Farbe, Länge und
Art der Aderendbehandlung – auch hier wieder auf Basis der digital hinterlegten Artikelinformationen der Hersteller im »Eplan Data Portal«. Diese Verdrahtungslisten können dann
für die manuelle Konfektionierung der Verdrahtungsleitungen genutzt werden oder sind
Vorgabe für eine vollautomatische Erzeugung
von Leitungen mit Konfektioniermaschinen. »
Verdrahtung berechnen
und konfektionieren
»Eplan Pro Panel« berechnet anhand der Verbindungen im Schaltplan und der platzierten
Komponenten die optimalen Wege zwischen
AUSTROMATISIERUNG
53
52_69_0316_austro 14.04.16 20:59 Seite 54
Technik pur
I SCHALTSCHRANKBAU
Thermische Simulationen
Je mehr Informationen die Datenobjekte enthalten, desto vollständiger wird das Modell, mit dem
dann weitere Überprüfungen und Optimierungen
durchgeführt werden können. Ein Beispiel dafür
ist »Thermal Design Integration«. Anhand der in
den Artikelinformationen hinterlegten Verlustleistungen der Komponenten wird eine Simulation
der Schaltschrankerwärmung durchgeführt, erhöhte Abwärme an den Hotspots lässt sich einfach
identifizieren. Auch die geplanten Klimatisierungskomponenten sind Teil des virtuellen Modells und machen sichtbar, welche Komponenten
Schraubpunkte und Ausschnitte mitbringen, lässt
sich z.B. die Bearbeitung der Montageplatte durch
Bohren oder Fräsen ohne Medienbruch automatisieren. Die Daten aus dem Datenmodell dienen direkt zur Erstellung der Bearbeitungsprogramme.
Diese werden dann von den Automationslösungen von Rittal, wie zum Beispiel durch das Laserbearbeitungszentrum »Perforex LC«, in NC-Daten
umgesetzt und daraufhin wird die Bearbeitung
des Schrankes durchgeführt. Die gleichen Informationen werden auch bei der manuellen Bearbeitung benötigt. Entscheidend im Sinne der Datendurchgängigkeit ist, dass alle Aufwände zur
Geometriedefinition bereits im virtuellen Modell
Unten: Der Klemmen
bestückungsautomat
»Athex« längt DIN-Schienen ab und bestückt diese
auf Basis der digitalen Vorgaben aus dem virtuellen
Modell mit Klemmen und
anderen Bauelementen
und beschriftet diese
vollautomatisch.
im Engineering erledigt wurden und somit diese
Aufwände hier gänzlich entfallen. Missverständnisse oder Fehlinterpretationen sind somit nahezu
ausgeschlossen. Auch die Bestückung der Klemmschienen lässt sich automatisieren. Hier kommt
der Klemmenbestückungsautomat »Athex« von
Rittal zum Einsatz. Diese Anlagen längen DINSchienen ab und bestücken diese auf Basis der digitalen Vorgaben aus dem virtuellen Modell mit
Klemmen und anderen Bauelementen und beschriften sie vollautomatisch. Die bestückten
Klemmleisten müssen dann nur noch auf der
Montageplatte angeschraubt werden.
Verdrahtung automatisieren
im Schaltschrank optimal im Kreislauf der Kühlungsluft platziert sind und welche überhitzungsgefährdet sind. So hat der Planer die Sicherheit,
dass der Schaltschrank später im realen Betrieb
auch richtig klimatisiert ist.
Bearbeitungsprogramme erstellen
Auch in der Fertigung spielt das virtuelle Modell
des Schaltschranks eine Hauptrolle – egal, ob der
Schaltschrank automatisiert oder manuell gebaut
wird. Da alle Komponenten im Datenmodell ihre
54
Das virtuelle Modell enthält alle Anschlusspunkte
und Verdrahtungsinformationen, wie den Verlegeweg, und unterstütz damit sowohl manuelle als
auch automatische Verdrahtung. Die vollautomatische Variante wird über die direkte Datenübertragung aller Verdrahtungsinformationen an das
»Averex«-Verdrahtungszentrum von Rittal realisiert. Hier werden komplette Montageplatten
vollautomatisch verdrahtet und die notwendigen
Verdrahtungsleitungen direkt produziert. Mit der
neuen »Smart Wiring Application« von Rittal, die
I MESSETIPP
30 m lange Werkstattstraße
und virtueller Prototyp
Der Systemanbieter Rittal bildet auf
seinem Messestand unter dem Motto
»Unsere Kompetenz. Ihr Nutzen.«
Teile eines realen Schaltschrankbaus
in Form einer ca. 30 m langen Werkstattstraße ab. Die Fachbesucher können die Wertschöpfungskette in mehreren Phasen erleben: vom Engineering über die Systemtechnik bis zum
Systemausbau inklusive wichtiger Teile
der automatisierten Fertigung. Im
Zentrum der Wertschöpfungskette
steht als verbindendes Element der
virtuelle Prototyp eines Steuerungsschranks.
Ein umfassendes Ausrüstungsprogramm für den professionellen Werkstattbetrieb steht mit dem neuen Geschäftsbereich Rittal Automation
Systems zur Verfügung. Rittal hat das
Produktprogramm der Schwestergesellschaft Kiesling übernommen und
es erweitert – von manuellen Werkzeugen bis zur vollautomatisierten
Maschinentechnik.
Zu den Produkt-Highlights auf der
»Smart Automation« zählen die neuen »Blue e+«-Kühlgeräte, die dank
einer patentierten Hybridtechnologie
Energieeinsparungen von bis zu 75%
ermöglichen. Für das Stromverteilungssystem »Ri4Power 185 mm«
zeigt Rittal die neuen 630-A-Geräteadapter und erstmals in Österreich
das neue »Smart Monitoring System«
für die Niederspannungs-Hauptverteilung, bestehend aus NH-Messmodul,
Überwachungssystem »CMC III«, LCDDisplay sowie dem passenden 24-VNetzteil für das Energiemanagement
nach ISO 50001. Abgerundet wird das
Programm mit einer aktiven und einer passiven Lösung für den Schutz
vor Störlichtbögen. Die aktive Lösung
wurde gemeinsam mit den Firmen
Dehn und Klampfer Elektro entwickelt und durch das »Austrian Institute of Technology« (»AIT«) mittels Integrations- und Funktionstest für
1.600 A geprüft.
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Rittal;
T
52_69_0316_austro 14.04.16 20:59 Seite 55
Rechts: Verdrahtung leicht gemacht: Die vollautomatische Variante wird über die direkte
Datenübertragung aller Verdrahtungsinformationen an das »Averex«-Verdrahtungszentrum
von Rittal realisiert.
Links: Für die manuelle Verdrahtung zeigt
die neue Lösung »Smart Wiring Application«,
die direkt mit der Software-Plattform von
Eplan verbunden ist, alle notwendigen
Informationen an.
direkt mit der »Eplan«-Software-Plattform verbunden ist, werden alle notwendigen Informationen
für die manuellen Schritte zur Verdrahtung angezeigt und protokolliert.
Neuer Geschäftsbereich
für ganzheitliche Lösungen
Mit seinem neuen Geschäftsbereich Rittal Automation Systems, entstanden aus der Übernahme
und der Erweiterung des Produktprogramms der
Schwestergesellschaft Kiesling, entwickelt Rittal
ganzheitliche Lösungen, die den Datenfluss über
den gesamten Produktionszyklus in der Fertigung
hinweg nutzen. Dabei reicht der Nutzen des virtuellen Modells weit über die Fertigung hinaus. So
können die Daten beispielsweise bei Reparaturen,
Modernisierungen und Umbauten wieder zur
Vorbereitung dienen. So lässt sich bereits am PC
genau ermitteln, ob beispielsweise eine leistungsstärkere Komponente in den bestehenden Einbauplatz passt. Wenn nicht, lässt sich am virtuellen
Modell der Umbau genau planen, um die neuen
Komponenten möglichst effizient – und ohne
neue Fehler einzubauen – in das bestehende Lay(BKK)
out zu integrieren.
Zu den Autoren: Jan-Henry Schall ist Teamleiter
Wertschöpfungskette bei Rittal in Deutschland
und Hans-Robert Koch leitet die Fachpressearbeit
INFOLINK:
www.rittal.at
Halle A, Stand 518
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I POINTIERT SERVIERT
I PRODUKTNEUHEITEN
Innen pfui?
Außen hui!
Franz Maderbacher
[email protected]
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Moderne
Steuerung im HMI
Die HMI-Steuerungen »TX500«
von Turck mit Touchdisplays
und schnellem Prozessor eignen
sich für kleine bis mittelgroße
Maschinen, deren Prozesse vor
Ort gesteuert, bedient und
beobachtet werden.
Die Lösung verfügt über Profinet-Master, Ethernet/IP-Scanner und einen Modbus-TCP- sowie Modbus-RTU-Master. Bei den beiden Modbus-Protokollen
können die HMIs auch als Slave betrieben werden. Die Entwicklungsumgebung »Codesys 3« erlaubt eine schlanke und einfache Programmierung der
Steuerungs- und Visualisierungsfunktionen. Die neueste Prozessortechnik
schafft auch rechenintensive Prozesse bis hin zu Bewegtbild-Visualisierungen.
Das hochauflösende TFT-Display hat 64.000 Farben zur Darstellung von Grafiken und Animationen. Die Frontseite des Geräts erfüllt die Schutzart IP66. Anschlussseitig stehen 2x RJ45-Ethernet-Ports, 1 serielle Schnittstelle für RS232
oder RS485 sowie 2x USB-Ports zur Verfügung. Ein zusätzlicher SD-Kartenslot
erlaubt das Erweitern des internen Datenspeichers (128 MB). Turck bietet drei
Varianten der »TX500«-Serie an, die sich in Displaygröße und Auflösung unterscheiden: zwei 16:9-Displays mit 7“ oder 13“ (»TX507« und »TX513«) und
ein 10“-Gerät im 4:3-Format (»TX510«). Die beiden kleineren Displays bieten
800 x 400 Pixel, während das große »TX513« 1.280 x 800 Bildpunkte auflöst.
www.turck.at
Halle: A
I
Stand: 217
Schütz mit nur 35,5 mm
Gogatec hat Mikro-Schütze auf den Markt gebracht, die bei
einer Schaltleistung von 2,2 kW bei 400 V nur 35,5 mm breit sind.
Die besonders kleinen Schütze mit den Abmessungen 35,5 x 33 x 32 mm eignen sich für
die oft sehr klein dimensionierten Schaltkästen für 2,2-kW-Motoren, die häufig in der Industrie oder in der Haustechnik zum Einsatz
kommen. Sie haben trotz ihrer Kompaktheit
einen Schaltabstand von >3 mm und sind somit auch für Sicherheitsanwendungen geeignet. Verfügbar sind die Schütze in dreipoliger Ausführung mit einem Öffner
oder Schließer, zweipolig mit zwei Öffnern, vierpolig ohne Hilfskontakt oder
eine mechanisch verriegelte Wendeschütz-Version mit ebenso vielen Hilfskontakten. Die Geräte sind auf 15-mm-Hutschiene aufschnappbar oder per Adapter auf einer 35-mm-Normschiene zu montieren. Derzeit sind Ausführungen
mit Spulenspannung 230 VAC lieferbar, 24-VDC-Ausführungen zur Ansteuerung mit Standard-SPS-Ausgängen sollen folgen.
www.gogatec.com
AUSTROMATISIERUNG
Halle: A
I
Stand: 107
Fotos: Turck, Gogatec;
Der Heribert, der war schon immer, wie man so schön sagt, ein
schmächtiges Bürscherl. Beim Turnunterricht saß er regelmäßig auf der »Zuschauerbank«, weil er keine zwanzig Meter
laufen, keinen Medizinball heben oder keine Sprossenwand
hochklettern konnte. Umso erstaunter war ich, als in der jüngsten Bezirkszeitung stand: Heribert T. gewann einen international besetzten Gewichtheber-Wettbewerb mit haushohem
Vorsprung. Diesem offensichtlichen Wunder musste ich unverzüglich auf die Spur kommen und beschloss, Heribert persönlich zu befragen. Nach anfänglichem Zögern gestand er
mir in einem Vieraugengespräch: Er benutzt einen geheimen
Helfer, und zwar in Form eines Exoskeletts! Das ist eine Art im
Nacken sitzender, mantelförmiger Roboter, mit dessen Hilfe
ungeahnte Leistungen vollbracht werden können. Und dieses
hoch intelligente Außenskelett steuert Heribert nur durch
Gedankenübertragung, und zwar mittels Brain Computer Interface. Dazu werden spezifische, durch ein Elektroenzephalogramm (EEG) gemessene Hirnströme dekodiert und in Steuersignale umgewandelt, was Wissenschaftlern der Korea
University und der TU Berlin erst vor nicht allzu langer Zeit gelang. Um die Hirnströme »anzuzapfen«, verwendet Heribert
eine EEG-Kappe, die aus der Ferne von einer üblichen Sportmütze nicht zu unterscheiden ist.
»Unintelligente« Stützstrukturen für den menschlichen
Organismus werden seit einiger Zeit etwa beim Militär zur
Bewältigung von Schwerlasten eingesetzt. Im Bereich der Rehabilitationsrobotik werden klinische Studien zur Rehabilitation mithilfe von Exoskeletten bei Lähmungen durchgeführt.
Fiktive Exoskelette findet man überdies in Comics, SciFi-Filmen
oder in Computerspielen. In der »Realwelt« zielen gegenwärtige und künftige F&E-Aktivitäten vor allem auf Außenskelette für den Einsatz bei Muskel-Skelett-Erkrankungen. So
hat beispielsweise das Fraunhofer IPA ein Oberkörperexoskelett entwickelt, das den Träger mit zusätzlicher Kraft versorgt,
ohne ihn körperlich einzuschränken. An Ellenbogen und Schultern haben die Experten Antriebsmodule integriert, die Bewegungen mit hohem Drehmoment unterstützen. Weiterhin
erlaubt eine Freilaufkupplung dem Träger, sich frei zu bewegen – selbst, wenn der Motor ausgeschaltet ist. An der Schulterpartie ist eine Gelenkkette mit fünf Rotationsachsen angebracht. Um den Rücken zu entlasten, haben die
Wissenschaftler eine externe Wirbelsäule aus flexiblen Stäben
eingebaut.
Vor rund zweitausend Jahren waren es die göttlichen Worte
„Steh auf, nimm dein Bett und geh“, die dem Lazarus seine Lebenskraft wieder zurückgaben. Derlei Wunderheilungen sind
im Laufe der Zeit immer seltener geworden – heute könnten
es smarte Exoskelette werden, die den bedauernswerten
(Querschnitts-)Gelähmten die verlorene Mobilität zumindest
teilweise wieder zurückgeben, meint Ihr
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I PRODUKTNEUHEITEN
Panel-PC mit Rundumschutz
Kompakte I/O-Lösung
Die Edelstahl-Panel-PCs der Serie
»SlimLine ES« von TL electronic
sind samt Schnittstellen und Kabeln
vollständig gegen Staub und Wasser
gemäß IP65 geschützt und lassen
sich leicht reinigen.
»RSTi-EP« von General Electric (ÖV: T&G) ist
ein modulares, flexibles und kompaktes
I/O-System – die einzelnen Module sind
nur 11,5 mm breit.
Die Serie ist mit »Core i5«-Prozessoren der fünften Generation mit »Broadwell«Architektur und 2x 2,2 GHz Taktrate ausgestattet. Dank der geringen CPU-Verlustleistung (TDP) von max. 15 W benötigt der Rechner keine externen Lüfter – somit ist
das Gesamtsystem rundum dicht und wartungsfrei. Unterstützt wird die Prozessorleistung durch das integrierte System on Chip mit 64-Bit-Verarbeitung, 8 GB DDR3LRAM sowie mindestens 500 GB Festplattenspeicher. Auch die Schnittstellen für USB,
RJ45 für GB-Ethernet und RS232 sowie für die externe 12-VDC-Spannungsversorgung
sind vollständig IP65-geschützt – spezielle Anschlusskabel inklusive. Die 400 cd/m² hellen Displays sorgen mit dem dynamischen Kontrastverhältnis von bis zu 1.000:1 für
brillante Darstellungen. Zur Auswahl stehen vier Diagonalen von 38,1 cm (15“) im
Format 4:3 bis hin zu 54,6 cm (22“) in Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixeln, auf
Wunsch mit resistivem Touchscreen für die Bedienung mit Arbeitshandschuhen. Die
widerstandsfähigen Edelstahl-Gehäuse sind 61 bis 65 mm breit und lassen sich leicht
reinigen sowie einfach über die VESA-Schnittstelle montieren.
Das System ist mit einem Hochgeschwindigkeits-Systembus ausgestattet, der bis zu 256 diskrete I/O-Punkte in 20 µs erfassen kann. Es bietet »VersaMax«-ähnliche Diagnosefähigkeiten
und das »Hot Swapping
Design« ermöglicht den
Austausch von schadhaften Komponenten im laufenden Betrieb. Das System arbeitet zuverlässig in
einem Temperatur-Bereich
von -20° bis +60° C und unterstützt Profinet-RT, Profibus, Modbus-TCP und
Ethercat. Aufgrund seiner Remote-Fähigkeit ist es
auch für den Einsatz in schwer zugänglichen Anwendungen wie z. B. in Windkraftanlagen geeignet.
www.tl-electronic.at
www.tug.at
Zwei zusätzliche IPC-Einsteigermodelle
Fotos: TL-Electronic, Beckhoff, T&G;
Mit dem Schaltschrank-PC »C6905« und dem 7“-Einbau-Panel-PC
»CP6706« ergänzt Beckhoff seine IPC-Einstiegsklasse um zwei
Geräte mit höherer Rechenleistung für kleine und mittlere
Maschinensteuerungen.
Ausgestattet mit einem leistungsfähigen
Intel-»Atom«-Prozessor mit bis zu vier
Kernen eignen sie sich insbesondere für
Motion-Anwendungen oder aufwändigere Grafikapplikationen. Die Geräte
bieten 2 GB DDR3L-RAM (erweiterbar ab
Werk auf 8 GB), On-Board-Dual-Ethernet-Adapter mit 2x100/1000BASE-T-Anschluss, 4-GB-CFast-Karte mit SLC-Flash,
4x USB-2.0-Ports, 1x DVI-Anschluss sowie einen optionalen dritten Ethernet-Port. Zusätzlich zum Betriebssystem »Windows Embedded Compact« können auch »Windows
Embedded Standard« und »Windows 10« verwendet werden. Mit der Neuentwicklung von Motherboard und Gehäuse und der Reduktion der Schnittstellenvielfalt
wurden die beiden Geräte genau auf das Einsatzspektrum abgestimmt und ermöglichen eine hohe Rechenleistung auch für kostensensitive Anwendungen.
www.beckhoff.at
AUSTROMATISIERUNG
Halle: A
I
Stand: 520
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T
Technik pur
I
STROMVERSORGUNG
Eine Frage der
Leistungsfähigkeit
Für USV-Systeme stehen unterschiedliche Speichertechnologien zur Verfügung, von der klassischen VRLA-Batterie über Superkondensatoren bis hin zur
Flywheel-Technologie. HochleistungsUSV-Systeme fordern hohe Entladeströme bei kurzen Autonomien. Eine sehr
effektive Alternative zu den bisher bekannten Lösungen bringt Yuasa Battery
Europe mit seinen Lithium-IonenBatterien auf den Markt. Verbaut in
Modulen, überbrücken die »LIM25H«Zellen kurze Autonomien mit zugleich
hohen Entladeströmen. Von Raphael Eckert
62
er optimale Autonomiebereich eines Energiespeichers definiert sich über Faktoren wie
Preis, Gewicht, Abmessungen, Leistung und
Effizienz. Im Vergleich zur »LIM25H« ist das Autonomiefenster des Flywheels mit 10 bis 60 s sehr klein.
Die »LIM25H« deckt diesen Bereich ebenfalls ab,
stellt jedoch mit bis zu 5 min Autonomie eine technische und wirtschaftliche Alternative dar. Auch Autonomien oberhalb von 5 min kann die »LIM25H«
abdecken. Allerdings erweist sich hier eine VRLABatterie als die immer noch kostengünstigere
Variante. Betrachtet man zusätzlich den Platzbedarf
einer Anlage, so benötigt eine Flywheel-USV mit
100 kW eine Fläche von ca. 0,6 m2. Ein USV-System
mit der »LIM25H« leistet im Vergleich dazu 300 kW
auf gerade einmal 0,5 m2. Das bedeutet folglich, dass
mit der »LIM25H« bei gegebener Fläche eine deutlich höhere Energiedichte erreicht werden kann. Da-
D
Warum sich LithiumIonen-Batterien als
effektive Alternative für
USV-Systeme anbieten
bei übertrifft die Li-Ionen-Lösung die Flywheel-Technologie in weiteren Punkten. Geht es um die Leistung, die durch die jeweilige Technologie abgerufen werden kann, übersteigt das Leistungspotenzial
der »LIM25H« das Flywheel um das Zehnfache. Auch
im Hinblick auf die Energieeffizienz, welche die Verluste der Speichertechnologie im Standbymodus beschreibt, weist die »LIM25H« nahezu keine Verluste
auf. Flywheel hingegen besitzt einen relativ hohen
Stromverbrauch, bedingt durch die Versorgung des
Vakuum-Systems und die Unterstützung der magnetischen Lagerung. Vergleicht man beide Technologien hinsichtlich ihrer Betriebstemperatur, gewinnt
hier zunächst Flywheel das Rennen: Der Temperaturbereich, in dem das Flywheel betrieben werden
kann, gestaltet sich sehr großzügig. Allerdings liegt
der Temperaturbereich der »LIM25H« zwischen -20°
und +45° C und dürfte daher für die meisten An-
AUSTROMATISIERUNG
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Der Aufbau einer Li-Ionen-Zelle von Yuasa.
wendungen ausreichen. In Sachen Betriebssicherheit sind beide Systeme sehr
gut ausgerüstet. Die Betriebssicherheit wird gemessen an der Verfügbarkeit
der ermittelten Daten, die zu jedem Zeitpunkt über den Zustand des Systems
Auskunft geben. Die »LIM25H« betreffend heißt dies: Auf Modulebene überwachen Sensoren und Steuerungskreise des integrierten BMS den Ladezustand
jeder einzelnen Zelle sowie des kompletten Moduls. Auf Systemebene überwacht ein übergeordnetes Master-BMS den Betrieb und steuert gleichzeitig die
im Schrank integrierten MCCB (Moulded Case Circuit Breaker), um im Konfliktfall den Stromkreis zu unterbrechen.
Die High-Performance-Li-Ionen-Zelle »LIM25H« weist eine
prismatische Bauform im Aluminiumgehäuse auf.
Wartung und Ladung
Die Wartung der Lithium-Ionen-Batterien von Yuasa beschränkt sich im Wesentlichen auf das Auslesen und Verwerten der Daten des Batterie-Management-Systems (BMS). Während Flywheels bewegliche Teile besitzen, die durch
Spezialisten regelmäßig gewartet und ausgetauscht werden müssen, verfügen
»LIM25H-8«-Module über ein integriertes Multilevel Batterie-Management-System, das die Überwachung der Batterie mittels Fernwartung ermöglicht. Die
Zeit, die das Speichermedium für eine Wiederaufladung benötigt, muss ins Verhältnis zur entnommenen Kapazität gesetzt werden. Aufgrund der speziellen
Technologie erreicht ein Flywheel grundsätzlich innerhalb weniger Minuten
wieder die volle Kapazität. Je nach Entladetiefe benötigt die »LIM25H« wenige Minuten bis wenige Stunden, um wieder 100% der Kapazität bereitstellen »
AUSTROMATISIERUNG
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Technik pur
I
STROMVERSORGUNG
zu können. Prinzipiell hängt die Anzahl der Lade-/
Entladezyklen, die ein Speichermedium zur Verfügung stellt, zunächst von der Entladetiefe ab. Je
mehr Kapazität man pro Zyklus entnimmt, desto
weniger Zyklen, gerechnet über die gesamte Gebrauchsdauer, wird eine Batterie zur Verfügung
stellen und umgekehrt. Dieser Vorgang wird in einer Batterie im herkömmlichen Sinne durch einen
elektrochemischen Prozess begleitet, der diesen
gleichzeitig limitiert. Im Flywheel finden diese elektrochemischen Prozesse bzw. eine elektrochemische Korrosion nicht statt. Aus diesem Grund ist das
Flywheel ungekrönter Zyklenkönig. Leider spielen
in der USV-Anwendung Zyklen derzeit keine Rolle.
Denn im normalen USV-Betrieb wird die Batterie
nicht ständig ge- und entladen, sondern nur dann
bemüht, wenn der Strom wirklich ausfällt. Die
dann entnommene Kapazität ist im Sinne eines Zyklus zu vernachlässigen.
Vorteile zu anderen Lösungen
Nicht nur gegenüber der Flywheel-Technologie bietet die Li-Ionen-Lösung von Yuasa Vorteile. Auch
der Vergleich mit anderen Speichermedien zeigt einen Vorsprung bei Gewicht, Volumen und Kostenaufwand. Die »LIM25H« benötigt lediglich ein Zehntel des Gewichts einer VRLA-Batterie sowie ein Drit-
Leistungsparameter 22 kW Output: Entwicklung von Strom, Ladezustand, Energie
und Gesamtspannung bei einer Konstantleistungsentnahme von 22 kW über 1.400 s.
Um eine Autonomie von 30 s zu erreichen, benötigt die »LIM25H« nur 1/10 des Gewichts
einer VRLA-Batterie und 1/3 des Gewichts eines entsprechenden Superkondensators.
64
tel des Gewichts eines entsprechenden Superkondensators, um eine Autonomie von 30 s zu erreichen. Diesen Gewichtsvorteil baut die »LIM25H«
bei höheren Autonomien aus. Bereits ab einer
Autonomie von 30 s erreicht die Li-Ionen-Lösung
einen deutlichen Volumenvorteil gegenüber einem
Superkondensator. Betrachtet man lediglich die
Kosten der Speichermedien Li-Batterie und Superkondensator, ergibt sich bei ca. 30 s Autonomie eine ähnliche Kostensituation. Die VRLA-Batterie
scheint bei steigender Autonomie das bessere Kosten-Nutzen-Verhältnis aufzuweisen. Jedoch lässt
der schwache Anstieg der Lithium-Kurve vermuten,
dass bei Berücksichtigung der hohen Platzmieten,
Leistungsparameter 151 kW Output: Selbst bei einer sehr hohen Konstantleistungsentnahme von
151 kW über 170 s zeigt sich ein harmonischer Verlauf der Strom- sowie der Spannungskurve.
Bereits ab einer Autonomie von 30 s erreicht die »LIM25H« einen deutlichen
Volumenvorteil gegenüber einem Superkondensator.
AUSTROMATISIERUNG
Fotos/Grafiken: Yuasa
T
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des Einsatzes von Klimatisierungs- und Belüftungstechnik sowie der Restriktionen hinsichtlich der Gebäudestatik der Vorteil im Einzelfall auf Seiten der
»LIM25H« liegen wird.
Aufbau eines Li-Ionen-Moduls
Die High-Performance-Li-Ionen-Zelle »LIM25H« weist eine prismatische Bauform in einem Aluminiumgehäuse auf. Diese Konstruktion der Zellen erlaubt
eine einfachere und kostengünstigere Konfektionierung von Modulen als bei
jedem anderen Zellendesign. Zudem ermöglicht die Bauform die optimale
Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes innerhalb des Moduls.
Das führt zu einer höheren Modul-Energie-Dichte, als es vergleichsweise
beim Einsatz zylindrischer Zellen der Fall wäre. Die gegensätzlich gerichtete
Polanordnung minimiert das Kurzschlussrisiko der »LIM25H« und erleichtert
die Zellverbindung innerhalb des Moduls. Während zylindrische Zellen mit
beiden Polen auf einer Stirnseite ein sehr hohes Kurzschlussrisiko haben, weisen zylindrische Zellen mit Plus und Minus auf je einer Stirnseite einen deutlich höheren Montageaufwand auf. Verglichen mit einer weiteren Baumform, der Pouchzelle, benötigt die prismatische Konstruktion keine zusätzlichen Einbaurahmen sowie weniger Schweißverbindungen und die Interzellverbindungen sind wesentlich leichter herzustellen. Weitere Vorteile der Yuasa-Zelle liegen darin, dass jede Zelle bereits über einen integrierten BMS-Anschluss verfügt. Das verwendete Aluminium-Gehäuse unterstützt zudem die
Wärmableitung. Jeweils acht Stück der »LIM25H«-Zellen sind in Batteriemodulen (»LIM25H-8«) mit einer Nennkapazität von 25 Ah und einer Nennspannung von 28,8 V zusammengefasst. Das Modul kann mit einem max.
Strom von 600 A geladen sowie entladen werden, im zyklischen Betrieb erreicht es 11.000 Lade-/Entladezyklen. Mit diesen Daten lassen sich in Abhängigkeit von der Entladeleistung extreme Ladezeiten von unter 15 min und
Autonomien von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden abbilden. Das
Modul wiegt 17,5 kg und kann in einem Temperaturbereich von -20° bis
+45°C betrieben werden.
Im kompakten Batterieschrank verbaut
Da die Module dem 19“-Industriestandard entsprechen, können sie ohne Anpassungsprobleme in entsprechenden Batterieschränken verbaut werden.
Ein komplettes USV-Batterie-System, das Yuasa auf der Messe »Data Centre
World 2015« erstmals vorgestellt hat, ist mit 16 Stück der »LIM25H-8«-Module bestückt und wiegt als kompakter Schrank 490 kg. Die Leistung dieses Systems liegt bei 235 kW und lässt sich bei Bedarf bis auf 20 Module erweitern,
was einer Leistung von 290 kW entspricht. Abhängig vom Strom kann die
Batterie in weniger als 15 min geladen werden, bei täglicher Entladung kalkuliert Yuasa eine Lebensdauer von zehn Jahren. Durch integrierte Schnittstellen wie RS232C, RS485/Modbus und CANBus 2.0b ist die Kommunikation
zwischen dem USV-System und dem jeweiligen Equipment des Anwenders
gewährleistet. Die Lösung von Yuasa ist somit ein Stand-Alone-Produkt, in
(TR)
das bereits die gesamte notwendige Steuerungselektronik verbaut ist.
Zum Autor: Raphael Eckert ist als Group Sales Manager bei
Yuasa Battery Europe in Düsseldorf tätig.
INFOLINK:
www.yuasa.de
AUSTROMATISIERUNG
52_69_0316_austro 14.04.16 21:00 Seite 66
T
Technik pur
I HMI-/SCADA- & SPS-SOFTWARE
Gemeinsame
Aktualisierung
Ergonomisches HMI-/SCADA- und Soft-SPSEngineering weiter gedacht und mit
umfangreichem Update umgesetzt
Copa-Data bringt ein umfangreiches
Update seiner Software-Produktfamilie
»zenon« auf den Markt. Das beschränkt
sich allerdings nicht, wie bisher, auf das
HMI-Produkte »zenon Operator« sowie
die SCADA-Variante »zenon Supervisor«,
sondern inkludiert erstmals auch neue
Versionen der Reporting-Software »zenon
Analyzer« sowie der integrierten SPS-Programmierumgebung »zenon Logic«. So
versprechen zahlreiche Neuerungen und
Verbesserungen in »zenon 7.50«, »zenon
Analyzer 3« und »zenon Logic 9« einfachere Projektierung, robustere Laufzeiten
Änderungen können jederzeit zentral vorgenommen werden und alle verknüpften Elemente ändern sich automatisch mit. Die zentrale Wartbarkeit sorgt für einfaches Wiederverwenden und
schnelles, fehlerfreies Projektieren.
sowie mehr Ergonomie.
Voice over IP und Alarm-App
inter jedem »zenon«-Release stecken nach
wie vor separate Produkte, die weiterhin
getrennt voneinander erworben, lizenziert
und genutzt werden können. Die neuen Stile in
»zenon« sorgen für ein durchgängiges Look&Feel
in Visualisierungsprojekten. Sie fassen grafische Eigenschaften von Bildelementen zusammen und
definieren Parameter wie Linienstärke, Größe, Farbe etc. für die benötigten Elemente. Die in einem
Globalprojekt zentral gespeicherten Stile können
dann auf alle weiteren Elemente ganz einfach
übertragen werden. Das Ergebnis ist ein konsistentes Design innerhalb eines Projektes aber auch
projektübergreifend und in Multi-User-Projekten.
Mit der Integration von Voice over IP in das »zenon«-Modul »Message Control« erhielt diese Anwendung die neueste Technologie zur Nachrichtenübertragung. Damit können die richtigen Personen schnell und zuverlässig über Änderungen im
Betrieb informiert werden. Zusätzlich wurde das
Modul um die »Notifier App« ergänzt, die als
»Android«-App im »Google Play Store« verfügbar
ist. Die App erkennt Alarmmeldungen, die per
»Message Control« als SMS verschickt wurden und
bietet ein grafisches Interface zur einfachen Quittierung von Alarmen direkt am Smartphone. Anwender können damit im Störfall rasch, unkompliziert und ortsunabhängig auf Alarme reagieren
und entsprechende Handlungen in die Wege leiten.
H
66
AUSTROMATISIERUNG
Vereinfachte Rezeptverwaltung
Rezepte im »zenon«-Modul »Batch Control« können nun einfach per XML-Export/-Import von
einem Projekt in ein anderes übertragen oder mit
externen Tools bearbeitet werden. Darüber hinaus steht im »zenon Editor« der XML-Export/-Import für Aggregate und Grundfunktionen zur Verfügung. Diese Neuerungen unterstützen automatisiertes Engineering und garantieren erhebliche
Zeit- und Kostenersparnisse.
Befehlsgabe für die Energiebranche
Mit dem »Command Sequencer« wurde in
»zenon« ein neues Modul für die Energiebranche
integriert, das die Produktivität erhöht, indem es
das Projektieren und Absetzen von Schaltfolgen
deutlich vereinfacht. Bediener können nun selbst,
intuitiv und ohne Programmierkenntnisse, Befehls-Schrittketten zusammenstellen, testen und
anwenden. Dasselbe gilt auch für Änderungen
und Befehlsfolgen. Die Projektierung erfolgt in
52_69_0316_austro 14.04.16 21:06 Seite 67
einem grafischen Editor in der »zenon Runtime«,
entweder durch Auswahl und Zusammenstellung
der einzelnen Schritte oder über »Teaching«. Mittels »Teaching« kann der Bediener dem System
bestimmte Schaltfolgen lernen. Dazu führt er direkt im Einlinienschaltbild die Schalthandlungen
durch und der Schaltfolgeneditor zeichnet die
Schalthandlungen selbständig auf. Neben der
komfortablen Handhabung ist ein weiterer Vorteil
dieser Vorgehensweise, dass schon im ersten
Schritt der Projektierung möglichen Fehlern vorgebeugt wird. Alle Bedienhandlungen unterliegen der »zenon«-Benutzerverwaltung. Diese definiert, wer die Schaltfolgen auf welche Art und
Weise erstellen, bedienen oder verändern darf,
und sorgt damit für hohe Sicherheitsstandards.
HTML-basierte Dashboards
Mit der »HTML Web Engine« in »zenon« können
Dashboards einfach über einen beliebigen Webbrowser angezeigt werden. Damit bietet CopaData eine weitere Möglichkeit, mit mobilen Geräten auf »zenon« zuzugreifen. Das Bild muss nur
einmal im »zenon Editor« gezeichnet werden und
kann direkt als HTML5-Bild ausgegeben werden.
Auch bei Projekten, die die »HTML Web Engine«
verwenden, wird nur ein zentrales Engineering
Tool, nämlich der »zenon Editor«, benötigt.
Fotos: CopaData;
Siemens-Treiberkommunikation
integrierbar
Zur Kommunikation mit dem »TIA-Portal« von
Siemens, hat Copa-Data den nativen »S7 TIA«-Treiber für »zenon« entwickelt. Damit ist Copa-Data
Mit der neuen »Notifier App« erhalten
Anwender Alarme direkt aufs Smartphone und können im Störfall rasch
sowie ortsunabhängig reagieren.
Bereich Energiedaten-Management erweitert. Neben
vielen weiteren neuen Reporting-Möglichkeiten (CELReports, Report mit dynamischen Normalisierungen
etc.) liegt ein Schwerpunkt der neuen Produktversion
auf dem Linienmanagement. Die neue Linienanalyse
ermöglicht das Reporting für die gesamte Produktionslinie auf Basis von Chargen. So kann eine Charge
über die gesamte Linie hinweg mit allen Verlusten und
Störfällen transparent nachverfolgt werden. Die Basis
einer aussagekräftigen Analyse ist die Datenbank, auf
die die Software zugreift. »zenon Analyzer 3« nutzt
dafür die neueste Technologie und wird deshalb erst
mit Verfügbarkeit des »Microsoft SQL Server 2016«
ausgeliefert. Zusätzlich ist mit der Anbindung von
»Azure SQL« auch Cloud-Storage nativ nutzbar. (r.PA./TR)
laut eigenen Angaben das erste Unternehmen, dessen Automatisierungssoftware direkt die Siemens
Treiberkommunikation inklusive optimiertem Bausteinzugriff für die Serien »Simatic S7-1200« und
»Simatic S7-1500« nutzen kann. Variablen von
»TIA«-basierenden Projekten können nun in
»zenon«-Projekten verwendet werden. Einzige
Voraussetzung dafür ist die »TIA«-Projektdatei als
Konfigurationsinformation in »zenon«.
Neues in der Analysesoftware
In der neuen Version der Reporting-Software
»zenon Analyzer 3« präsentiert sich der »Report
Launcher« für das Anzeigen von Reports im Webbrowser in neuem Design. Die übersichtlichere Gestaltung der Oberfläche sorgt für mehr Usability
und der erweiterte Browser-Support für mehr Flexibilität. »zenon Analyzer« bietet außerdem einige
neue Report-Vorlagen wie zum Beispiel den Effizienzklassen-Report, der die Funktionalitäten im
Die Reporting-Software »zenon Analyzer 3« für das Anzeigen
von Reports im Webbrowser erhielt ein neues Design.
INFOLINK:
www.copadata.com
52_69_0316_austro 14.04.16 21:06 Seite 68
T
Technik pur
I STEUERUNGSTECHNIK
Neue Kompakt-CPU mit integrierten
E/A-Kanälen und Technologiefunktionen
Kompakte
mit Klasse
Mit der neuen »Slio-Compact-CPU 013C« ergänzt
der deutsche Hersteller VIPA seine »Slio«-Produktfamilie um eine mit besonderen Leistungsfeatures
gespickte Kompakt-Steuerung: In einem Gehäuse
vereint sie sowohl die CPU mit integrierter
»Speed7«-Technologie als auch digitale und
analoge Ein- bzw. Ausgangskanäle sowie spezielle
Kanäle mit technologischen Sonderfunktionen.
Die »SLIO compact CPU«
kann mit bis zu 64 Modulen
erweitert werden.
Verfügung. Der Arbeitsspeicher hat in der Basisversion 64 kByte mit je 50% Code- und Datenanteil und kann mit Hilfe der »VSC« auf bis zu
128 kByte erweitert werden, an Ladespeicher
sind 128 kByte integriert.
Vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten
E
68
medien (SD-Card) oder »VSC« ist verriegelbar.
Die PtP-Funktionalität ist über die RS485Schnittstelle umschaltbar, um damit eine serielle
Punkt-zu-Punkt-Prozessankopplung zu verschiedenen Ziel- oder Quell-Systemen zu aktivieren
(ASCII, STX/ETX, USS, 3964(R), Modbus-RTU,
Master/Slave). Die CPU- und I/O-Baugruppe wird
über eine gemeinsame 24 VDC-Stromversorgung gespeist. Eine weitere Besonderheit sind
die integrierten E/A-Peripherie-Kanäle – es stehen konkret 16 DI DC24 V, 12 DO DC24 V/0,5A,
2 AI 0-10V (12 Bit) sowie Kanäle für Technolgoiefunktionen wie vier Zähler/Frequenzmessung (100 kHz-Zähler), 2x PWM bis 20 kHz zur
AUSTROMATISIERUNG
INFOLINK:
www.vipa.at
Halle A, Stand 900 (Yaskawa)
Fotos: VIPA;
benso wie bei den bestehenden »Slio«CPUs können auch bei der neuen der Arbeitsspeicher und die Feldbusanschaltung
mit Hilfe der »VIPA Set Card« (»VSC«) individuell konfiguriert werden. Schnittstellenseitig
wartet die neue Kompakte mit 2x Ethernet
PG/OP mit RJ45-Buchsen für Programmierung
und Fernwartung sowie den Zugriff auf den integrierten Webserver auf. Die PtP-(MPI)-Schnittstelle über RS485 dient als Verbindung zwischen
Programmiergerät und CPU sowie zur Kommunikation mehrerer CPUs und HMIs. Die ProfibusDP-Slave-Funktionalität lässt sich über die »VSC«
aktivieren. Der Steckplatz für externe Speicher-
Die neue »Slio compact«-CPU kann mit allen
Modultypen aus dem »Slio«-System kombiniert
werden und damit auch Spezialanforderungen
abdecken. Sie lässt sich mit bis zu 64 Modulen
erweiteren. Gewohnte Features wie der schnelle Rückwandbus und die stabile Befestigung auf
der 35-mm-Hutschiene finden sich auch bei der
neuen »CPU 013C«. Ebenso die bewährte Möglichkeit, die CPU via »VSC« hinsichtlich Arbeitsspeicher und Profibus-Funktionalität (DP-Slave)
so zu konfigurieren, wie es die Anlagensteuerung erforderlich macht. Die Programmierung
erfolgt wahlweise mit dem Engineering-Tool
»Speed7 Studio« von VIPA oder »Step7« und
(r.PA./TR)
»TIA-Portal«.
52_69_0316_austro 14.04.16 21:06 Seite 69
Neue Kommunikationsplattform verspricht EffizienzSteigerung in der Produktion
Interaktiv
in Echtzeit informieren
Fertigungsrelevante Informationen
abrufen, ausdrucken und an einem
Clipboard aushängen ist umständlich.
Zudem sind die ausgedruckten Daten
oftmals bereits veraltet. Mit dem
»ActiveCockpit« hat Bosch Rexroth
ein neues Produktionsinformationssystem entwickelt, das alle relevanten
Daten erfasst, dynamisch aktualisiert
und in Echtzeit an der Produktionslinie anschaulich darstellt.
ls Bindeglied zwischen Fertigung und
Unternehmens-IT ermöglicht die
Software schon die vernetzte Montage im Sinne von »Industrie 4.0« und bietet
mit der Transparenz eine wichtige Voraussetzung für eine höhere Produktivität in der
Fertigung. »ActiveCockpit« erfasst, verarbeitet und filtert kontinuierlich alle Fertigungsdaten einer Linie. Die Software bereitet die Kennzahlen anschaulich auf und
stellt sie in Echtzeit beispielsweise auf einem großen Touchscreen oder einem Tablet
allen Beteiligten interaktiv vor Ort zur Verfügung. Das System verfügt unter anderem
über Moderations-, Eskalations- und Whiteboard-Funktionen mit vordefinierten Widgets, die papierlose Kommunikation sowie
die Interaktivität fördern. Basis dafür sind
Softwarepakete wie »Desklink«, »Litfaßsäule«, »Runden«, »Sichten« und »Personalabgleich«. Zudem ermöglichen App- und
Foto: Bosch Rexroth;
A
AUSTROMATISIERUNG
ERP-Schnittstellen sowie Webframe eine
schnelle Anbindung. So werden beispielsweise für Teambesprechungen die Fertigungsdaten am Shopfloor in Echtzeit und
übersichtlich dargestellt. Mitarbeiter können Fertigungsabweichungen unmittelbar
kennzeichnen und Optimierungsmaßnahmen eingeben. Alle Entscheidungen werden im automatisch erstellten Protokoll
zum Ende des Meetings sofort ausgewiesen. Vor Ort an der Fertigungslinie lässt sich
»ActiveCockpit« einfach und schnell nutzen: Der Mitarbeiter ruft per Fingertippen
stets aktuelle Daten ab, um zum Beispiel die
Verfügbarkeit von Stationen zu prüfen und
zu steuern. Weitere Auswertungen umfassen Produktionszeiten, Qualitätsdaten und
Stückzahlen. Diese Daten können über das
Unternehmensnetzwerk zeitgleich von anderen Funktionen im Werk eingesehen werden. So kann der Mitarbeiter an der Linie
Störungen wie z.B. defekte Teile mit dem
Tablet fotografieren, in das System übertragen und sofort mit Kollegen teilen und gemeinsam bewerten. Fazit: Die interaktive
Kommunikationsplattform »ActiveCockpit«
beschleunigt Entscheidungen und Lösungen, da aus den in Echtzeit verfügbaren
Daten zu jedem Zeitpunkt der optimale
Wertschöpfungsprozess abgeleitet werden
(r.PA./TR)
kann.
INFOLINK:
www.boschrexroth.com
70_81_0316_austro 14.04.16 21:11 Seite 70
T
Technik pur
I MOBILE AUTOMATION
Stefan Taxer von B&R
über die Zukunft der
mobilen Automatisierung:
„Ein System reicht
völlig aus“
Vor Kurzem launchte B&R auf der Bauindustrie-Fachmesse »Bauma« in München
die neue »X90«-Steuerung. Durch das
modulare Konzept lassen sich spezifische
Anforderungen moderner mobiler Arbeitsmaschinen mit Standardhardware
abdecken. Im Gespräch mit Austromatisierung erklärt der Produktmanager für
Mobile Automation des heimischen
Automatisierungsherstellers die Hintergründe der Entwicklung, warum er bisherige Konzepte in der mobilen Automatisierung für überholt hält und wie der
B&R-Ansatz zur Umsetzung neuer Konzepte – etwa »Smart Farming« – aussieht.
Stefan Taxer: Um die steigenden Anforderungen
an die Produktivität weiterhin zu erfüllen, setzen
beispielsweise die Agrar- und Baubranche zunehmend auf hochautomatisierte und vernetzte Maschinen. Die Zahl der Automatisierungskomponenten in mobilen Maschinen ist in den vergangenen
Jahren stark gestiegen. In beinahe allen Maschinen sind mittlerweile mehrere ECUs, Displays,
Sensoren und andere Elektronikkomponenten
verbaut. Diese müssen miteinander koordiniert
werden. Das Warten solch komplexer Systeme ist
mit einem hohen Aufwand verbunden und Weiterentwicklungen gestalten sich zunehmend
schwieriger. Die Anforderungen an Funktionalität
und Performance sind in den vergangenen zwei
Jahrzehnten stark gestiegen. Die Hersteller haben
daher die anfangs sehr einfachen Automatisierungssysteme laufend mit zusätzlicher Hard- und
Software erweitert. Dadurch stieß das verwendete
CAN-Netzwerk meist schnell an seine Grenzen. Um
70
„Alle Komponenten der mobilen
Automatisierung sollten mit
einem einzigen Werkzeug
projektiert werden können.“
die gewünschten Funktionen zu ergänzen,
wurden parallel weitere Netzwerke errichtet.
Austromatisierung: Worin sehen Sie in diesem
Trend konkret die Problematik?
Taxer: Es werden verschiedene Hard- und Software-Produkte von unterschiedlichen Herstellern
eingesetzt. Um diese Komponenten zu projektieren und zu diagnostizieren, sind unterschiedliche
Engineering-Werkzeuge nötig. Ich brauche unterschiedliche Spezialisten für die einzelnen Systeme
und habe im Supportfall unterschiedliche Ansprechpartner. Nicht zuletzt müssen die Systeme
untereinander Daten austauschen, es müssen also
Schnittstellen programmiert und gewartet werden. Zudem ist die entwickelte Applikationssoft-
ware meist hardwaregebunden, Hardwareänderungen sind daher erschwert möglich.
Austromatisierung: Wie wollen Sie dem
entgegenwirken?
Taxer: Alle Komponenten der mobilen Automatisierung sollten mit einem einzigen Werkzeug
projektiert werden – von der Maschinensteuerung bis hin zu den Sensoren. Das Kernstück für
einen solchen Automatisierungsansatz ist ein einheitliches, echtzeitfähiges Backbone-Bussystem
mit ausreichend Bandbreite.
Austromatisierung: ...das erfordert aber einen
enormen Aufwand für alle – Komponentnelieferanten ebenso wie den Fahrzeug- und
Maschinenbauer, oder?
Taxer: Wenn so ein einheitliches System von
null weg entwickelt werden müsste, wäre der
Aufwand tatsächlich hoch. Sie dürfen allerdings
nicht vergessen, dass in anderen Industrien, zum
Beispiel im Maschinen- und Anlagenbau, diese
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: B&R;
Austromatisierung: Herr Taxer, befindet sich die
Automatisierung mobiler Arbeitsmaschinen in
einer Umbruchphase?
70_81_0316_austro 14.04.16 21:11 Seite 71
I ZUM THEMA
Modulares Steuerungs- und
I/O-System für mobile Einsätze
davon, ob sie einen Lackierroboter oder eine
Baggerschaufel millimetergenau steuert – auch
die Software für Engineering, Steuerung, Wartung und Diagnose muss die gleichen Anforde-
„Die mobile Automatisierung braucht
Produkte, die mit einer Vielzahl
widriger Umgebungsbedingungen
problemlos klar kommen.“
Herzstück des »X90«-Systems des oberösterreichischen Herstellers B&R ist eine Steuerung mit leistungsstarkem ARM-Prozessor
und 48 Multifunktions-I/Os. Zur Grundausstattung gehören Anschlüsse für CAN, USB,
Ethernet und das Echtzeit-Bussystem Powerlink. Das robuste Gehäuse aus Aluminiumdruckguss bietet ausreichend Platz für bis zu
vier Erweiterungsplatinen. Dadurch lassen
sich zusätzliche I/Os, Schnittstellen und sogar
eine vollwertige Sicherheitssteuerung mit
sicheren I/Os ergänzen. Interfaces für WLAN,
Bluetooth und GPS über Erweiterungsplatinen sind geplant. Produkte des »X90«Systems sind generell für den Einsatz in rauer Umgebung ausgelegt. Sie haben einen
Arbeitsbereich von -40° bis 85° C, halten
starke Vibrationen oder Schock aus und sind
gegenüber Salz, UV-Licht und Öl resistent.
»X90« bietet alle Vorteile der Automatisierungstechnologie von B&R. Dazu gehört u.a.
die flexible und hardwareunabhängige Software-Entwicklung mit modularen SoftwareBausteinen, welche die Software-Entwicklungszeiten stark verkürzen und die Wiederverwendbarkeit von Software sicherstellen.
Zudem sind Sicherheitstechnik und umfangreiche Diagnosemöglichkeiten vollständig
in das B&R-System integriert.
Anforderungen bereits umgesetzt wurden. Wenn
die dort üblichen Konzepte auf die mobile Automatisierung angewendet werden, steht der nächsten Generation der mobilen Automatisierung
nichts mehr im Weg.
Austromatisierung: Sind mobile und industrielle
Automatisierung nicht grundsätzlich zwei verschiedene Paar Schuhe?
Taxer: Ja und nein. Was die grundsätzlichen Funktionen angeht, gibt es quasi keine Unterschiede.
Eine Steuerung ist eine Steuerung, unabhängig
AUSTROMATISIERUNG
rungen erfüllen. Was sich unterscheidet, sind
die Umweltbedingungen, unter denen die Produkte funktionieren müssen: Die Steuerung
einer Druckmaschine wird zum Beispiel nicht
mit einem Hochdruckstrahler gereinigt, die
Steuerung einer großen Agrar- oder Baumaschine hingegen schon. Die mobile Automatisierung braucht Produkte, die mit einer Vielzahl widriger Umgebungsbedingungen problemlos klar kommen. Dazu gehören unter anderem UV-Licht, extreme Temperaturen, Vibration, Schock, Salzwasser, Öl und Kondenswasser.
Austromatisierung: Der Datenaustausch via
Internet schreitet auch bei mobilen Arbeitsmaschinen voran – wie lässt sich garantieren,
dass diese Daten sicher sind?
„Der herstellerübergreifende
Standard OPC-UA ist prädestiniert
für Security-Aufgaben in der
mobilen Automatisierung.“
Taxer: Für die Übertragung von Daten in die
Cloud gelten andere Anforderungen als im
maschinellen Umfeld. Nicht hohe Bandbreiten
und Echtzeitfähigkeit stehen im Vordergrund,
sondern der Schutz vor Datendiebstahl und
Manipulation – häufig zusammengefasst unter
dem Begriff Security. Der herstellerübergreifende Standard OPC-UA ist prädestiniert für diese
Aufgabe, da er über integrierte Sicherheitsfunktionen verfügt. Zudem kann er problemlos über
WLAN, Mobilfunknetze, Internet oder Industrial
Ethernet übertragen werden. In der industriellen Automatisierung hat das Protokoll in jüngster Zeit ja rasant an Bedeutung gewonnen.
Austromatisierung: Danke für das Gespräch.
INFOLINK:
www.br-automation.com
Halle A, Stand A505
71
70_81_0316_austro 14.04.16 21:11 Seite 72
T
Technik pur
I HUMAN MACHINE INTERFACE
Neues kompaktes High-End-HMI
mit Gateway-Funktionalität
Bedienbar
wie ein Smartphone
Mitsubishi Electric (ÖV: Geva) erweitert mit dem »GT2705«
den oberen Leistungsbereich seines HMI-Geräteportfolios.
Das neue Modell der aktuellen »GT27«-Serie kann als
Gateway für ein komplettes Automatisierungssystem
fungieren. Neben umfangreichen Anschlussmöglichkeiten
verfügt das kompakte Bediengerät über einen
5,7“-großen TFT-Touchscreen, Gestensteuerung
Dieser Rücken kann entzücken:
Schnittstellenvielfalt – Ethernet-,
RS232- und RS422/485, USB und
SD-Kartensteckplatz stehen
serienmäßig, Profibus-, CC-Link-,
CC-Link IE- und »Melsecnet/H«
optional zur Verfügung – im
kompakten Gehäuse des neuen
»GT2705«-Bediengeräts.
m Zusammenspiel mit anderen Mitsubishi
Electric Komponenten kann das neue HMI als
Gateway genutzt werden, beispielsweise um
SPSen, Servoantriebe, Frequenzumrichter und
Roboter zu steuern und zu überwachen. Über
Funktionen wie Multi-Touch- und Gestensteuerung lässt sich das HMI intuitiv und schnell wie
ein Smartphone bedienen. Die Programmierung
läuft über die Software »GT Works3« von Mitsubishi Electric. Integrierte Objektbibliotheken
sorgen dabei für eine schnelle Konfiguration. Außerdem ermöglicht eine Vielzahl vordefinierter
Templates und Bildschirmoberflächen für Mitsubishi Electric-Komponenten eine effiziente, intuitive Inbetriebnahme sowie Updates im Betrieb.
I
72
Das Bediengerät ist standardmäßig mit mehreren
Debugging-Funktionen ausgestattet, die Ausfallzeiten reduzieren. Ein externer PC für Inbetriebnahme und Fehlersuche ist nicht nötig. Komplette Nutzerhandbücher lassen sich auf dem HMI
speichern.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Das »GT2705« kann Produktionsdaten erfassen
und aufzeichnen. Die Back-up- und Wiederherstellungsfunktion erlaubt eine schnellere Inbetriebnahme der Systeme und trägt zur Vermeidung von Produktionsausfällen bei. Das Bediengerät kann ohne externen PC unmittelbar mit
AUSTROMATISIERUNG
»SQL«-, »Oracle«- und »Access«-Datenbanken
kommunizieren. Per Schnittstelle lässt es sich direkt an die Datenbank eines Manufacturing
Execution Systems anbinden und fungiert dann
innerhalb eines fabrikweiten Automatisierungssystems als zentrale Kommunikationsstelle. Über
standardmäßige Ethernet-, RS232- und RS422/
485-Schnittstellen lässt sich das »GT2705« an verschiedene Steuerungsnetzwerke koppeln. Optional stehen Profibus-, CC-Link-, CC-Link IE- und
»Melsecnet/H«-Schnittstellen zur Verfügung. Ein
SD-Kartensteckplatz, USB-Host- und USB-Device
sowie eine direkte SPS-Busanbindung bieten zusätzliche Flexibilität. Der hochauflösende TFTLCD-Bildschirm kann mehr als 65.000 Farben darstellen und hat eine Speicherkapazität von über
80 MB. Zum Schutz von Programmen und gespeicherten Daten verfügt das HMI über mehrere
Sicherheitsfunktionen wie etwa einen selektiven
Passwortschutz und entsprechende Protokolldateien, um die Aktionen einzelner Nutzer nachverfolgen zu können. Bei adäquater Montage erfüllt das Bediengerät die Zertifizierung nach
Schutzklasse IP67, wodurch das HMI in vielen verschiedenen Betriebsumgebungen eingesetzt
(r.PA./TR)
werden kann.
INFOLINK:
www.geva.at
Fotos: Mitsubishi;
und eine leistungsstarke Grafikverarbeitung.
70_81_0316_austro 14.04.16 21:11 Seite 73
I PRODUKTNEUHEITEN
I/O-System erweitert
Mehr Leistung, Fernwirktechnik
und Energiedatenerfassung:
Mit zwölf zusätzlichen Komponenten erweitert Wago den Einsatzbereich seines I/O-Systems
»750 XTR« zum Beispiel auf Anlagen für erneuerbare Energien,
Ortsnetzstationen, den Schiffbau oder Bahnanwendungen.
Das Herzstück ist der kompakte und leistungsstarke Controller »PFC200« mit echtzeitfähigem
»Linux«-Betriebssystem. Er ist in zwei Ausbaustufen erhältlich: 2 Ethernet-Anschlüsse und
RS232/RS485 oder 2 Ethernet-Anschlüsse, RS232/RS-485, CAN, CANopen und Profibus-DP. Softwareseitig stehen »e!Cockpit« unter »Codesys 3« oder »Wago-I/O-Pro« unter »Codesys 2« zur
Verfügung. Beide Varianten sind zudem als Fernwirkcontroller verfügbar. Die neue Drei-Phasen-Leistungsmessklemme ist in drei Varianten erhältlich: für die Messung mit Stromwandlern
(max. Messstrom 1 A oder 5 A) und für die Messung mit Rogowski-Spulen. Alle relevanten
Messgrößen werden im Prozessabbild zur Verfügung gestellt, ohne hohe Rechenleistung auf
der Steuerung vorauszusetzen. Weitere Komponenten sind zwei 2-Kanal-Digitaleingangsklemmen für 60 V/110 V, eine Acht-Kanal-Digitaleingangsklemme in 2-Leiter-Anschlusstechnik (Filter 0,2 ms), eine Zwei-Kanal-Analog-Differenzeingangsklemme für 4–20 mA und eine
Distanzklemme zur optischen Abgrenzung. Das System zeichnet sich durch extreme Temperaturbeständigkeit von -40° bis +70° C, Spannungsfestigkeit bis 1 kV (<60 V, Klasse VW1) und
5 kV (≥60 V, Klasse VW3), EMV-Störfestigkeit und Vibrationsfestigkeit bis 5g aus.
www.wago.comt
Halle: A
I
Stand: 202
Sensorik mit an Bord
Fotos: Wago, Festo;
;
Mit »VPCF« bringt Festo ein Proportional-Durchflussregelventil mit integrierter Sensorik auf den Markt,
das sich – weil LABS-frei – besonders für die Schutzgas-, Luftmengen- und Drehzahlregelung in Lackierund Durchflussanlagen eignet.
Strömungswiderstand oder die Schwankungen der Druckluftversorgung der angeschlossenen pneumatischen Verbraucher
spielen für »VPCF« keine Rolle. Die notwendige Sensorik und
die Regelungsstrecke zum Ausregulieren sind direkt in das
Durchflussregelventil integriert. Damit erfüllt es höchste Anforderungen in puncto Dynamik, Wiederholgenauigkeit und Linearität der Kennlinie. Die erreichbaren kürzeren Zykluszeiten führen zu höheren Stückzahlen und sinkenden Kosten. Dank der ATEX-Zulassung ist das Ventil direkt in der Ex-Zone montierbar, damit lassen sich der Druckluftverbrauch und die Länge der Schläuche reduzieren. Der
Soll-Wert für den Durchfluss lässt sich über eine analoge Schnittstelle vorgeben (0–10 V oder
4–20 mA). Der maximale Durchfluss beträgt 1.500 l/min bei 10 bar. Mit den kompakten
Maßen, den gut zugänglichen pneumatischen Anschlüssen und durch die einfache Ansteuerung
lässt sich »VPCF« flexibel anordnen und fast überall montieren, auch in bestehende Anlagen.
www.festo.at
AUSTROMATISIERUNG
70_81_0316_austro 14.04.16 21:11 Seite 74
T
Technik pur
I
ROBOTIK
Neue Reinigungsroboter kommen nach Wien und
feiern beim heimischen Messe-Doppel Premiere
Saubermacher
er Einsatz von Robotern in der industriellen Teilereinigung erfährt in jüngster Zeit eine neue Dimension, wie Gerald Vogt, Geschäftsführer Stäubli Robotics,
feststellt: „Bereits seit einigen Jahren setzen
renommierte Hersteller von Teilereinigungsanlagen für Prozesse wie Beschickung und Teilehandhabung unsere »HE«-Roboter ein. Jetzt
kommt ein völlig neuer Einsatzbereich hinzu,
bei dem die Roboter aktiv die Bauteilreinigung
mit dem Hochdruck-Wasserstrahl übernehmen. Wie das im Detail funktioniert, zeigen
D
Auf der kommenden, parallel zur »Smart Automation« stattfindenden Fachmesse »Intertool« zeigt
Stäubli Robotics anhand einer realen Demozelle,
wie einfach und effizient die automatisierte Teilereinigung mittels Roboter sein kann. Die dafür
zum Einsatz kommenden Sechsachser sind für besonders harte Einsatzbedingungen konzipiert.
Selbst der direkte Kontakt mit flüssigen Medien
und Spritzwasser kann ihnen nichts anhaben.
74
wir auf unserem Messestand.“ Dazu baut Stäubli eine reale Demozelle auf, in der ein sechsachsiger »TX90L« in »HE«-Ausführung Einzelteile reinigt. Die Messebesucher können sich
bei dieser Vorführung nicht nur von der Effizienz und Schnelligkeit des Verfahrens überzeugen, sondern auch von den einfachen Programmiermöglichkeiten des Roboters. Aufgrund der Bedienfreundlichkeit lassen sich Programme für Reinigungsfahrten an neuen Bauteilen innerhalb weniger Minuten erstellen.
Vor der Nachahmung dieses wegweisenden
Reinigungskonzeptes mit herkömmlichen Standardrobotern
sei jedoch eindringlich gewarnt.
„Um Anwendern für jede
Warum tunlichst davon abzuraReinigungsaufgabe den
ten ist, bringt Gerald Vogt auf
passenden Roboter bieten
den Punkt: „Für Standardroboter
zu können, haben wir
bedeutet dieser Job mit intensimittlerweile elf Roboterver Spritzwasserbeaufschlagung
modelle in »HE«-Ausdas sofortige Aus. Nur unsere
führung im Programm.“
»HE«-Roboter kommen mit dieGerald Vogt, Geschäftssen Einsatzbedingungen dauerführer von Stäubli Robotics.
haft zurecht. Um Anwendern für
jede Reinigungsaufgabe den
AUSTROMATISIERUNG
70_81_0316_austro 15.04.16 17:09 Seite 75
Besonders hilfreich beim Einsatz in Feuchträumen ist die
vertikale Kabeldurchführung.
Sämtliche Anschlüsse befinden
sich vor Feuchtigkeit geschützt
unter dem Roboterfuß.
passenden Roboter bieten zu können, haben wir mittlerweile elf Robotermodelle vom kleinen »TX60« bis zum großen »TX200« in »HE«-Ausführung im Programm.“
Tauchfähige Roboter
Die Abkürzung »HE« steht für »Humid Environment« und kennzeichnet
bei Stäubli Sechsachs-Roboter, die für den Einsatz in Feuchträumen konzipiert sind. Die »HE«-Roboter sind für besonders harte Einsatzbedingungen unter Flüssigkeitsbeaufschlagung ausgelegt. Komplett gekapselt sind sie bereits in Standardausführung in Schutzart IP65 gehalten,
durch Verwendung der Stäubli-Überdruckeinheit lässt sich diese Schutzartklassifizierung noch steigern. Das Handgelenk in IP67 erlaubt sogar
das Untertauchen in flüssigen Medien und erweist sich dabei als unempfindlich gegenüber Säuren, Laugen, Korrosion und Hitze. Besonders
hilfreich beim Einsatz in der Teilereinigung ist die vertikale Kabeldurchführung. Sämtliche Anschlüsse befinden sich vor Spritzwasser geschützt
unter dem Roboterfuß. Um den dauerhaften, nachhaltigen Einsatz der
Roboter sicherzustellen, finden Edelstahlteile, Spezialdichtungen sowie
besonders beschichtete Gehäuseteile, die dadurch auch wesentlich unempfindlicher gegen mechanische Beschädigung sind, Verwendung.
Fotos: Stäubli;
Erfahren im Nassbereich
Mit ihrem Wash-down-Design sind die »HE«-Roboter prädestiniert für
Einsätze in der industriellen Teilereinigung. Insbesondere in der Automobilindustrie stoßen die hochflexiblen Reinigungszellen auf große
Nachfrage, dort vor allem bei der Inline-Reinigung von Einzelteilen wie
Getriebe-, Turbolader- und Kurbelgehäuse, Kurbel- und Nockenwellen
und dergleichen mehr. Was anspruchsvolle Anwender besonders schätzen an den Reinigungsrobotern, betont Gerald Vogt abschließend: „Die
»HE«-Roboter sind ebenso wartungsarm und servicefreundlich wie unsere Standardroboter. Zudem gewähren wir im Rahmen unserer Premium-Warranty sechs Jahre Garantie für die Reinigungsroboter. Damit ist
Stäubli wohl weltweit der einzige Hersteller, der unter den extremen
Einsatzbedingungen im Nassbereich derartige Gewährleistungen geben
kann. Über zehn Jahre Erfahrung mit Robotern im Nassbereich machen
(r.PA./TR)
sich eben bezahlt.“
INFOLINK:
www.staubli.com
AUSTROMATISIERUNG
+»Intertool«: Halle A, Stand A804
70_81_0316_austro 14.04.16 21:11 Seite 76
T
Technik pur
I EMBEDDED & ELEKTRONIK
Lüfterloses
Industrie-PC-Netzteil
Renesas Electronics
und TTTech kooperieren
Die beiden Hersteller entwickeln gemeinsam
eine neue Automotive-Plattform. Dabei handelt es sich um eine leistungsfähige ECUEntwicklungsplattform (Engine Control Unit)
für moderne ADAS-Anwendungen (Advanced Driver Assistance Systems). Die Plattform
integriert die Renesas Automotive-ControlMikrocontroller und Hochleistungs-SoCs mit
der Softwareplattform »TTIntegration« von
TTTech als Basis für komplexe AutomotiveLösungen wie das automatisierte Fahren.
www.renesas.eu
www.tttech.com
INTRO
Mainboards mit
DDR4-Arbeitsspeicher
»
Die neuen »µATX«-Boards der »Classic Desktop Series« von Fujitsu sind mit Chipsätzen
der »100«-er Serie von Intel ausgestattet,
welche die 6. Generation der »Intel Core«
Prozessoren unterstützt. Und
sie arbeiten erstmals
mit DDR4Arbeitsspeicher, was
eine deutliche
Performancesteigerung mit sich bringt.
www.fujitsu.com/de
Infineon-Produkte
bei RS erhältlich
Die umfangreiche Produktpalette des
Halbleiterlieferanten ist seit Kurzem
weltweit über RS Components verfügbar.
Dazu gehören diskrete Halbleiterbauelemente wie bipolare Transistoren, Gleichrichter, MOSFETs, IGBTs, Hochleistungsthyristoren, TVS-, Kapazitäts- und SchottkyDioden, Power-Management-Komponenten
wie Spannungswandler-ICs für AC/DC und
DC/DC, Low-Dropout-Spannungsregler,
intelligente Leistungsschalter und Motorsteuerungs-ICs.
www.at.rs-online.com
76
Das neue Industrie-PC-Netzteil
»BEP-520C« von Bicker Elektronikwurde für den lüfterlosen Betrieb
unter extremen Einsatzbedingungen
entwickelt, insbesondere für geschlossene
und lüfterlose Rugged-Industrie-Computer.
Das Netzteil arbeitet im erweiterten Temperaturbereich von -20° bis +70° C
und liefert 200 W Dauerleistung ohne aktive Kühlung. Das robuste IPC-Netzteil verfügt über einen DC-Weitbereichseingang von 16 bis 32 V. Die geregelten ATX-Ausgänge +3,3 V, +5 V, +12 V, -12 V, +5 Vsb benötigen keine Grundlast und sind somit »Intel Haswell/Skylake ready«. Es werden ausschließlich
Polymer-Kondensatoren anstelle von Elektrolyt-Kondensatoren verwendet,
was eine besonders lange Netzteil-Lebensdauer von mehr als 12 Jahren
sicherstellen soll. Polymer-Kondensatoren sind hinsichtlich elektrischer und
thermischer Belastungen wesentlich robuster und zeichnen sich durch ihre hohe Stabilität, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit aus. Der Standby-Verbrauch ist
kleiner als 0,3 W. Sicherheitstechnisch entspricht das Gerät der EN/UL60950-1
und verfügt standardmäßig über zahlreiche Schutzfunktionen wie Kurzschluss-Schutz an allen Ausgängen sowie Überlast-, Überspannungs- und
Übertemperatur-Schutz. Die Ein- und Ausgänge sind galvanisch voneinander
getrennt (Isolationsspannung Eingang/Ausgang 3000 VAC).
www.bicker.de
CAN-FD-Karten mit höheren Datenraten
Das CAN-FD-Protokoll ist inzwischen internationaler
ISO 11898-1 Standard. Janz Tec bietet für diesen Data Link
Layer neben den bereits passiven CAN-Adapterkarten und
Embedded-PC-Systemen mit integrierter CAN-Schnittstelle
jetzt zwei neue CAN-FD-fähige aktive Karten.
In den Karten »CAN-PCIH/FD« und »CAN-PMC/FD« kommen ARM-basierte
Prozessoren mit einem direkt angeschlossenen FPGA zum Einsatz. Das garantiert eine optimierte Performance zwischen der Firmware, die auf dem ARM-Kern läuft, und
dem CAN-FD-fähigen IP-Core,
welcher im FPGA abgearbeitet wird. Beide Karten sind in Versionen mit zwei und vier
Kanälen verfügbar.
www.janztec.com
AUSTROMATISIERUNG
70_81_0316_austro 14.04.16 21:11 Seite 77
Kontaktgekühlte, kompakte 1.000 W-Netzteile
Open-Frame-Netzteil bis 120 W
Mit einer Grundfläche von gerade einmal 4x2“(101,6 x
50,8 mm) und einer Bauhöhe von nur 29 mm bietet das Gerät eine hohe Leistungsdichte. An seinen Ausgangsklemmen liefert es eine Leistung bis zu 120 W. Im Leerlauf
nimmt es ebenfalls 0,3 W auf und bietet einen Wirkungsgrad von bis zu 91%. Ein weiteres Merkmal ist das gesicherte EMV-Verhalten (EN55022 Class B) bei Betrieb sowohl mit wie auch ohne Schutzleiter. Aufgrund seiner Ausführung in Open-Frame-Bauweise ist das »EPS-120« ideal
für den Einsatz in Anlagen, bei denen aus Preisgründen
auf ein eigenes Gehäuse für die Stromversorgung verzichtet werden kann. Damit empfiehlt es sich für die Verwendung in industriellen Elektroanlagen, elektromechanischen Geräten und Instrumenten, in der Automationstechnik und generell in elektronischen Geräten, bei denen eine
geringe Leerlauf-Leistungsaufnahme von Bedeutung ist.
Es gibt die als flache U-Kanal-Version mit und ohne Abdeckung sowie als
Open-Frame-PCB-Version. Die Netzteile werden über eine Kühlplatte gekühlt, kommen daher ohne jedweden Luftstrom aus und eignen sich für
versiegelte Umgebungen oder solche mit Flüssigkeitskühlung. Die
»CPFE1000FI«-Netzteile sind besonders interessant für Anwender, die eine
vollwertige, kontaktgekühlte Stromversorgung
benötigen, aber nicht die
Zeit oder Ressourcen haben,
eine passende kundenspezifische Versorgungslösung
zu entwickeln. Die Geräte
sind mit 12 V, 24/28 V oder
28 V Nennausgangsspannung (trimmbar) verfügbar, bieten einen Weitbereichseingang (90–265 VAC,
auch bei Volllast) und arbeiten bei Kühlplatten-Temperaturen zwischen 40° und +80° C. Die U-Kanal-Version misst 254 x 112 x 44 mm, die PCB-Version nur 254 x 107 x 40 mm. Optional lässt sich das Netzteil mit Schutzlackierung gegen Feuchtigkeit und Verunreinigungen ordern.
www.emtron.de
www.tdk-lambda.at
Für den Einsatz in IT, Steuerungsanlagen und
Industrieelektronik beitet Emtron Electronic
die neuen Stromversorgungsgeräte der
Serie »EPS-120« von Mean Well an.
Fotos: Fujitsu, Bicker, Janz Tec, Emtron, TDK Lambda;
TDK hat neue Netzteile mit Kontaktkühlung – also per
Wärmeableitung gekühlte – Netzgeräte auf den Markt
gebracht: Die Netzteilreihe »CPFE1000FI« bietet bis zu
1.000 W Ausgangsnennleistung im Kompaktformat mit
drei verschiedenen Ausführungen.
70_81_0316_austro 14.04.16 21:12 Seite 78
T
Technik pur
I EMBEDDED & ELEKTRONIK
Warum sich die Ansprüche an Leistungswiderstände
ändern und welchen sie heutzutage gerecht werden müssen
Sicherer Widerstand
trotz geänderter Umstände
Die unterschiedlichsten Anforderungen an passive Bauelemente,
speziell an Leistungswiderstände, machen es notwendig,
verschiedene Lösungen anzubieten. Wesentliche Parameter bei
Leistungswiderständen sind die Leistung und der Widerstandswert. War auf diese zwei Parameter in der Vergangenheit quasi
das Hauptaugenmerk gerichtet, so gewinnen durch leistungsfähigere Elektronik, geänderte Normenvorschriften und politische
Vorgaben zunehmend andere Parameter an Bedeutung. Auch
können, getrieben durch weltweiten Wettbewerb, bisher eingerechnete Sicherheiten oft nicht mehr in altbewährter Weise vorgehalten werden. Durch umfangreichere Nachweispflichten sind
auch aufwändigere Test in der Entwicklungsphase unumgänglich.
Stellvertretend für die Vielfalt der Forderungen zeigt der folgende Beitrag Beispiele für unterschiedliche Anforderungen und
neue Lösungsansätze dazu auf. Von Dipl.-Ing. (FH) Joachim Klingler
bwohl in der Automatisierung und in
der Antriebstechnik das Einsparen elektrischer Energie weiter an Bedeutung
gewinnt, auch und besonders gefordert durch
die Energiesparrichtlinien der EU, nimmt die
Zahl der Applikationen kontinuierlich zu, bei
denen Leistungswiderstände zum Einsatz kommen. Ihre Aufgabe ist es beispielsweise Bewegungsenergie abzuführen bzw. durch Strombegrenzung Bauteile vor Überlast zu schützen.
Frequenzgeregelte Antriebe benötigen Widerstände zum Abbremsen des Antriebes. Durch
optimal bemessene Leistungswiderstände ist
es möglich, hochdynamische Maschinen zu
realisieren, die durch schnelles Beschleunigen
im Wechsel mit schnellen Bremsvorgängen
wirtschaftliche und effektive Produktionsprozesse ermöglichen. Das steht zwar im allgemeinen Widerspruch zu den Bemühungen um
einen möglichst geringen Energieverbrauch,
O
78
AUSTROMATISIERUNG
70_81_0316_austro 14.04.16 21:12 Seite 79
Die neue Baureihe des 19“-Belastungswiderstandes von Frizlen eignet sich für eine
Vielzahl von Anwendungen und ist noch dazu gut aufgeräumt – variable Bauhöhen
und Einschubtiefen bieten gute Kompatibilität zu allen gängigen 19“-Racks.
ist jedoch mit Abstand die wirtschaftlichste Methode,
leistungsfähige dynamische Antriebe zu bauen. Vermehrter Einsatz von Rückspeiseeinheiten und Zwischenkreiskopplung verändern dabei die Anforderungen an Bremswiderstände. Waren Widerstände
bisher auf wiederkehrende Spitzenbremsleistungen
dimensioniert, so werden Widerstände in diesen Fällen bevorzugt auf einmalige Bremsvorgänge innerhalb bestimmter Intervalle ausgelegt. Der Fokus
wechselt damit von einer Dauerleistungsbetrachtung
in Intervallen hin zu einer Kurzzeitleistungs- bzw.
Energiebetrachtung für Einzeleinsätze mit größeren
Pausen dazwischen.
Sicherheit in den Anwendungen geht vor
Überall wird das Thema Sicherheit groß geschrieben.
So sind bestimmte Anlagenteile innerhalb vorgeschriebener Zeiten gefährdungsfrei stillzusetzen, sofern ein Notfall eintritt bzw. ein Not-Aus betätigt
wird. Dies könnte u.a. mechanisch erfolgen. In sicherheitsrelevanten Applikationen besteht aber oft die
Anforderung, bei Netzausfall trotzdem auf Bremswiderstände zurückzugreifen, um nicht auf eine mechanische Bremsung angewiesen zu sein. Die Vorteile
einer elektrischen Bremsung liegen klar in einer einstellbaren, materialschonenden Bremsrampe sowie
einem verschleißfreien und damit wartungsfreien
Bremsvorgang. Gegenüber einer möglichen Rückspeisung der Energie im Notfall sind Widerstände wesentlich störungsunempfindlicher gegenüber äußeren Umwelteinflüssen, wie z.B. die der vorhandenen
Netzqualität, die ja für eine erfolgreiche Rückspeisung Voraussetzung ist. In Netzen mit schlechter oder
wechselnder Netzqualität kann eine Rückspeisung
AUSTROMATISIERUNG
evtl. auch schon von vornherein ausgeschlossen werden. Widerstände für diese so genannten Not-AusAnwendungen werden komplett anders dimensioniert. Hier ist einzig und allein die Menge der in der
Applikation gespeicherten kinetischen Energie entscheidend, gepaart mit der Anforderung innerhalb
welcher Zeit – dies kann von wenigen Millisekunden
bis hin zu Minuten gehen – ein Antrieb stillgesetzt
werden muss.
Schutz bei Überlast
Bremswiderstände bedeuten bei Normalbetrieb immer gleichzeitig auch Wärmeentwicklung, da die zugeführte überschüssige Energie innerhalb der Bremswiderstände in Wärme umgewandelt wird. Außerhalb der Nennbedingungen betrieben kann es dabei
bis zum Brand des Leistungswiderstands kommen,
mit entsprechendem Schadenspotenzial für die umgebenden Komponenten, z.B. im Schaltschrank. Der
deutsche Hersteller Frizlen bietet gekapselte Widerstände an, die durch ihre geschlossene Bauart eigensicher ausgeführt werden. Sie sind dann vom Charakter her mit einer Gleichstromsicherung vergleichbar. Abhängig von Spannungshöhe, Widerstandswert und Belastungsdauer werden intern Maßnahmen getroffen um bei Überlast eine sichere interne
Trennung zu gewährleisten. Sofern die Betriebs- und
Fehlerbedingungen bekannt sind, ist im Gegensatz
zu Halbleitersicherungen eine sehr gute Anpassbarkeit und damit gute dynamische Ausnutzung der jeweiligen Applikation möglich. Wirtschaftlich sind
diese gekapselten Widerstände im Bereich bis
ca. 1.000 W Dauerleistung, darüber kann ein »DCPowerswitch« von Frizlen zum Einsatz kommen. »
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Technik pur
I EMBEDDED & ELEKTRONIK
I IM PORTRÄT
Der LeistungswiderständeHersteller Frizlen
Eigensichere Bremswiderstände
bis 18 kW Dauerleistung
Neue multifunktionale
ohmsche-/induktive Widerstände
Mit dem »DC-Powerswitch« können Bremswiderstände unabhängig von ihrer Bauart eigensicher
überwacht werden, sodass ein Fehler durch rechtzeitiges Abschalten verhindert wird. Durch die
skalierbare Ausführung erfolgt die Anpassung exakt an die jeweilige Applikation. Die volle Dynamik für den Antrieb ist gewährleistet. Das Potenzial der Bremswiderstände kann damit voll ausgenutzt werden, ohne es zu überschreiten. Zudem
sind diese Bremswiderstände mit UL-Zulassung
für den amerikanischen und kanadischen Markt
erhältlich. Im Aufbau ähnlich zu einem AC-Motorschutzschalter erkennt der »DC-Powerswitch«
Überlasten am Bremswiderstand, schaltet die Widerstandslast ab und meldet die Abschaltung
Diverse Vorschriften z.B. hinsichtlich Netzanschaltbedingungen sind gegenüber den öffentlichen Energieversorgern bei der Ein-/ bzw. Rückspeisung von regenerativer Energie ins öffentliche Netz einzuhalten um Störaussendungen und
zusätzliche Netzbelastungen durch beispielsweise Oberschwingungen auf ein bestimmtes Maß
zu begrenzen. Zur Einhaltung dieser Regeln
werden zusätzliche Filterelemente benötigt, die
wiederum in ihren Grundelementen aus Kombinationen von Induktivitäten, Kondensatoren
und Leistungswiderständen bestehen. Spezielle
Entwicklungen gehen hin zu multifunktionalen
Widerständen, die in ein und demselben Bauelement ohmsche und induktive Anteile vereinen.
So werden in der Endanwendung nicht nur Bauteile und Platz, sondern vor allem Montage- und
Installationskosten eingespart.
Lasten für Prüfung und Simulation
Ob als Prüf- und Lastwiderstand von Spannungsquellen im Labor oder zur thermischen und elektrischen Simulation von Servern in Rechenzentren: Diverse Ausführungen von Lastwiderständen von 100 W bis 500 kW sind lieferbar. Das
Frizlen-Portfolio umfasst z.B. Schiebewiderstän-
Ein Beispiel für eine äußerst kompakte
Ausführung eines Stahlgitterwiderstandes für
eine kurzzeitige Energieaufnahme von 6 MJ.
80
de kleinerer Leistung, fahrbare Prüfwiderstände,
Leichtbauausführungen geeignet für den PKWTransport oder Lastwiderstände mit großen Leistungen zur Aufstellung im Freien. Darüber hinaus
gibt es die neue Baureihe eines 19“-Belastungswiderstandes. Dieser ermöglicht eine Vielzahl von
Anwendungen und ist noch dazu gut aufgeräumt
– im 19“-Rack. Variable Bauhöhen und Einschubtiefen bieten Kompatibilität zu allen gängigen
19“-Racks. Gleichzeitig kann durch den Einsatz
verschiedener Schalter, Stufenzahlen und Anzeigegeräte gezielt auf die Anforderungen der jeweiligen Anwendung eingegangen werden. Durch die
Kombination mehrerer Module ist es möglich, die
Gesamtleistung einfach aufzustocken. Durch ein
breites Standardprogramm sind bereits viele Anwendungsfälle abgedeckt. Generell sind aber alle
Prüf- und Lastwiderstände von Frizlen auf die genauen Kundenbedürfnisse hin konfigurierbar. (TR)
Zum Autor: Dipl.-Ing. (FH) Joachim Klingler ist stellvertretender Vertriebsleiter bei Frizlen in Deutschland.
Mit dem neuen »DC-Powerswitch« bietet
Frizlen eigensichere Bremswiderstände für
max. 850 VDC bei 40 A Nennstrom.
INFOLINK:
AUSTROMATISIERUNG
www.frizlen.com
Fotos: Frizlen, Fotolia;
über einen Meldekontakt. Anschließend kann
der »DC-Powerswitch« wie ein Motorschutzschalter durch Schalterumlegen wieder in Betrieb gesetzt werden. Der »DC-Powerswitch«
lässt sich auch als Nachrüstlösung im Schaltschrank integrieren. Er wird dann zwischen den
Frequenzumrichter und den Bremswiderstand
geschaltet und sichert so neben dem Bremswiderstand auch noch die Zuleitung ab. Ob der Einsatz des »DC-Powerswitch« technisch möglich ist,
wird mit einer einfachen Rechnung ermittelt: Der
Nennstrom des Bremswiderstands muss dafür unterhalb von 40 A liegen. Größere Nennströme
oberhalb von 40 A können durch Parallelschaltung
mehrerer Teilwiderstände abgesichert werden.
Das deutsche Familienunternehmen
Frizlen in Murr/Deutschland entwickelt
und produziert Leistungswiderstände
für eine Vielzahl von Applikationen. Der
Mittelständler mit 100 Mitarbeitern verfügt über ein entsprechend tiefgehendes Know-how bei Draht- und Stahlgitterwiderständen im Leistungsbereich
zwischen 10 W und 500 kW. Alle wichtigen Baureihen haben eine UL-Zulassung
und können damit in den amerikanischen und kanadischen Markt geliefert
werden. Schutzarten bis IP67 sind ebenso im Portfolio wie auch flüssigkeitsgekühlte Bauformen. Daraus resultiert eine
breite Lösungskompetenz. Dank CADKonstruktion, Simulation und Testlabor
im eigenen Haus und einer hohen Fertigungstiefe in der Produktion liegen Entwicklung, Prototyping und Produktion in
einer Hand, was schnelle Umsetzung gewährleistet. Zu den Kunden gehören nahezu alle namhaften Hersteller von Antriebstechnik und Frequenzumrichtern
sowie bekannte Maschinenbauer.
70_81_0316_austro 14.04.16 21:12 Seite 81
I KOLUMNE »GET EMBEDDED«
Funkende Dinge
Die Verwendung von Bluetooth und WLAN als bequeme Funknetzwerke ist heute ganz selbstverständlich. Diese Systeme sind sehr einfach anzuwenden und haben viele Lebensbereiche durchdrungen. In Mobiltelefonen und Freisprechanlagen, Heimnetzwerken und Kopfhörern, TV-Geräten und Druckern nützen wir täglich die Segnungen der Funktechnik. Aber auch Fitnessarmbänder
und Zahnbürsten funken drahtlos. Neben Bluetooth und Wireless-LAN haben sich heimlich still
und leise viele weitere Funknetzwerke für unterschiedliche Anwendungsbereiche etabliert. Oft
nützen diese Netzwerke die gleichen Frequenzbänder und stören sich sogar gegenseitig.
Zigbee ist ebenfalls noch relativ bekannt. Aber
kennen Sie LoRa, MiWi und WirelessHART? Oder
haben Sie schon einmal etwas von Enocean,
Sigfox und Z-Wave gehört?
Dazu kommen noch die 2G/3G/4G-Standards der
Mobilfunker. Mit dem »IoT«-Hype wächst auch
die Anzahl neuer Funktechnologien rasant. Ist
eigentlich auch logisch. Bei den Prognosen von
mehreren Billionen großteils drahtlos vernetzter
Geräte wollen sich viele Hersteller ein möglichst
großes Stück des Funkkuchens sichern. Und jedes
System hat seine Stärken und Schwächen in unterschiedlichsten Einsatzbereichen.
So sind auch die Entwickler von Embedded-Systemen mehr und mehr mit der Integration von
Drahtlosnetzwerken in ihre Produkte konfrontiert. Man muss natürlich nicht HF-Technik und
Antennenentwurf studieren, um Funknetzwerke
zu nützen. Es gibt eine Menge verschiedener Module am Markt, die eine Funklösung für eine bestimmte Technologie quasi schlüsselfertig ermöglichen. Doch ganz ohne Basis-Knowhow wird
man trotzdem nicht langfristig erfolgreich sein.
Die Ausbreitung der elektromagnetischen
Wellen, die Anordnung von Antennen im und
am Gerät oder der Einfluss von Gehäusematerialien können Entwickler zur Verzweiflung treiben.
Und dann wären da noch die regulatorischen
Vorschriften, die beim Inverkehrbringen eines
Funkprodukts zu beachten sind. Zu allem Überfluss sind die Vorschriften in vielen Ländern unterschiedlich, was bei weltweiten Märkten ganz
schön spannend werden kann. Embedded-Entwickler sollten sich deshalb frühzeitig mit den
grundlegenden Dingen der Funkwelt auseinandersetzen, um für das nächste »IoT«-Projekt gerüstet zu sein.
Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer
[email protected]
82_99_0316_austro 14.04.16 18:30 Seite 82
Technik pur
I ANTRIEBSTECHNIK
Einkabellösung
mit digitalem Geber
Anders als bei der klassischen Verkabelung,
die immer ein Geber- und ein Motorkabel erfordert, ermöglicht die Einkabellösung von
Baumüller durch eine Kombination aus Signalkabel und Spannungsversorgung eine einfache
und wenig fehleranfällige Verdrahtung. Vorteil
des digitalen Protokolls gegenüber analogen
Signalen ist, dass die Wahrscheinlichkeit für
Signalverfälschungen im System und damit
die Störanfälligkeit deutlich geringer ist.
www.baumueller.at
INTRO
Neue Servo-Baureihe
Drehgeber
für Aufzüge
Die optischen »Sendix
5873«-Singleturn-Drehgeber in der Version »MotorLine« von Kübler eignen sich dank
kurzer Regelzyklen und hoher Auflösung
für Direktantriebe in Aufzugsanlagen.
Die Konuswelle mit Zentralschraube und Schraubensicherung bildet eine solide
Verbindung zwischen Drehgeber und Antriebswelle. Für einen einfachen Einbau sind die Drehgeber mit Stator- oder Spreizkupplung und tangentialem Kabelabgang mit optional vorkonfektioniertem Stecker ausgestattet. Die Basis aller »Sendix«-Drehgeber ist der robuste Lageraufbau im »Safety-Lock«-Design,
der bei Installationsfehlern und im Dauerbetrieb vor Schock und Vibrationen
schützt und eine lange Lebensdauer gewährleistet. Ein elektronisches Datenblatt und die Ermittlung der Rotorlage des Direktantriebs mit Hilfe der absoluten Singleturninformation sorgen für einfache und schnelle Inbetriebnahme.
Die hohe Regelgüte ermöglichen eine optimalen Fahrkomfort. Die Steuerung
erfolgt über eine volldigitale BiSS-Schnittstelle mit 21 bit Auflösung oder 17 bit
und zusätzlichen 2.048 SinCos-Perioden pro Umdrehung. Für Umrichter mit SSiSchnittstelle stehen alternative Produktvarianten zur Verfügung.
www.kuebler.com
»
Mit drei Baugrößen bringt der italienische
Hersteller Bonfiglioli die »ANG«- Umrichtergeneration mit Leistungen von 0,25 bis 400 kW
auf den Markt. Die Geräte sind für 230, 400,
525 und 690 V lieferbar. Dank eines neuen
Microcontrollers konnten erweiterte Funktionen
wie der »Cyclic Synchronous Positioning«-Modus
mit kubischer Interpolation, Bremsensteuerung
und Rückführkontaktauswertung integriert
werden. Eine neue Einzelachse zur Steuerung
von Servomotoren, Induktionsmotoren und
Synchron-Reluktanzmotoren sorgt für eine
hohe Dynamik, Leistungsfähigkeit und
Anwendungsvielseitigkeit.
Neu im »Simotics«-NiederspannungsmotorenAngebot von Siemens ist die Reihe »LP100« in
der Effizienzklasse Nema Premium. Sie wurden
speziell für Pumpenapplikationen mit hohen
Schubkrä ften bei gleichzeitiger Erfü llung der
amerikanische Nema-Norm MG-1 entwickelt.
www.siemens.at
82
I
Stand: 326
Linearantrieb
mit integriertem
Wegmesssystem
Ausgestattet mit einem integrierten Wegmesssystem
und einer optimierten Kolbenstangenführung sorgt
der Linearantrieb »DFPINB3« von Festo für dauerhaft hohe Leistung unter
extrem rauen Bedingungen.
www.bonfiglioli.de
Vertikale Vollwellenmotoren
erfüllen Nema-Anforderungen
Halle: A
Einsatzbereiche sind die chemische Industrie, der Bergbau, Energieerzeuger,
Maschinen- und Anlagenbau sowie Wasserver- und -entsorgung oder Schüttgutverarbeitung. Dank seines integrierten Wegmesssystems reduziert der
Linearantrieb Wartungsaufwand und Verschleiß. Neben seiner großen Robustheit zeichnet er sich durch seine kompakten Abmessungen aus. Ein weiteres Plus bietet der Linearantrieb durch seine Bauart nach ISO 15552. Die
damit verbundene optimierte Kolbenstangenführung lässt die Einwirkung
von Querkräften auf die Kolbenstange zu, wodurch sich der Antrieb auch für
Schwenkbewegungen eignet.
www.festo.at
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Bonfiglioli, Bübler, Festo, M. Koch, ABB;
T
82_99_0316_austro 14.04.16 18:30 Seite 83
Energiemanagement
für Gleichstromnetze
Frequenzumrichter mit
App-Unterstützung
Der dynamische Speicher-Manager »DSM4.0« von
Michael Koch sorgt für den Energieausgleich in
Gleichstromkreisen bis 800 V.
Mit den »ACS580«- und »ACS580MV«Schrankgeräten erweitert ABB sein
Portfolio an Standardfrequenzumrichtern
der Serie »ACS580« um zwei neue
Produktvarianten und deckt damit den
Nieder- und Mittelspannungsbereich ab.
Das Gerät eignet sich für ElektrolytKondensatoren,
DoppelschichtKondensatoren sowie Batterien
und ist damit in vielen Anwendungen einsetzbar. Abhängig von der
Aufgabenstellung – z.B. Pufferung
von Bremsenergie oder Überbrückung von Netzausfällen oder Spannungsschwankungen – werden die
Speicher nach Zyklenanzahl und
Energiemenge zugeordnet, über
100 Mio. Zyklen sind möglich. Ein
Baukastensystem macht die Lösung
flexibel: Ein Gerät kann auf mehrere Speicher zugreifen und die Energiemenge erweitern, genauso können mehrere Geräte gleichzeitig
auf einen Speicher zugreifen und somit die Leistung erhöhen. Außerdem können die Geräte für die Pufferfunktion gleichzeitig mit Geräten für die Funktionserhaltung betrieben werden. Das Gerät kommuniziert mit dem Drive Controller oder einer übergeordneten Steuerung und führt die Befehle zum Energieausgleich spontan aus. Negative Netzrückwirkungen werden durch Lastspitzenreduktion minimiert. Zusammen mit dem Schwestergerät »KSM4.0« für den unteren
Spannungsbereich von 170 bis 500 VDC kann der »DSM4.0« in Gleichstromnetzen mit Spannungen von 170 bis 800 V eingesetzt werden.
www.bremsenergie.de
Halle: A
I
Stand: 424
Der Leistungsbereich reicht von 55 bis 500 kW (Niederspannung 380 bis 480 V) bzw. 200 bis 6.300 kW (Mittelspannung 6 bis 11 kV). Alle Antriebe (Wandgeräte, Module oder zum Schrankeinbau) beruhen auf einer einheitlichen Antriebsarchitektur, die dieselbe Schalttafel
und dieselben Benutzeroberflächen und Tools nutzt.
Eingebaute Energierechner zeigen die verbrauchte und eingesparte Energie in kWh, die CO2Einsparung in kg und die geldwerte Einsparung in jeder Währung.
Zwei Smartphone-Apps helfen bei
der Optimierung und Wartung:
»Drivebase« liefert die zur Registrierung des Antriebs benötigten
Informationen und bietet Hilfestellung bei der Lösung von Problemen. Mit »Drivetune« lässt sich
ein Antrieb einfach via Bluetooth
verbinden und schneller und effizienter in Betrieb nehmen oder
anpassen.
www.abb.at
82_99_0316_austro 14.04.16 18:30 Seite 84
P
Praxisreport
I ANTRIEBSTECHNIK
A Herz
wie a Bergwerk
Am Erzberg in der Steiermark
produziert die Betreibergesellschaft
VA Erzberg jährlich ca. 2,7 Mio. t
Feinerz bei einer Verhaumenge
von rund 11 Mio. t. Damit ist der
Erzberg der größte Eisenerztagebau
Mitteleuropas. Seit 2014 ist dort ein
vollautomatisches Feinerzlager in
Betrieb. Wesentlicher Bestandteil
davon ist der »Reclaimer« des
Spezialisten für Aufbereitungstechnik SBM Mineral Processing. Die
Antriebstechnik für die zahlreichen
Förderanlagen des hochmodernen
Brückenschaufelrad-Rückladegeräts
lieferte die österreichische WEGTochter Watt Drive. Von Martin Kneißl
84
BM Mineral Processing im oberösterreichischen
Oberweis ist Teil der weltweit tätigen MFL-Firmengruppe und Spezialist für die Entwicklung und Fertigung von Betonmischanlagen sowie von Aufbereitungsund Förderanlagen für die Naturstein-, die Sand- und Kiessowie die Recyclingindustrie. Der Geschäftsbereich für stationäre Anlagen plant und fertigt Komplettlösungen für
die Zerkleinerung und Aufbereitung von mineralischen
Rohstoffen, Erzen und Kohle sowie den ökonomischen
Umschlag aufbereiteter Schüttgüter und das Recycling von
Altbaustoffen. Der neu entwickelte hocheffiziente »Reclaimer« von SBM ist das Herzstück des 2014 eingeweihten
vollautomatisierten Feinerzlagers am steirischen Erzberg.
Gegenüber der bisherigen Lagerungsmethode – Abkippen
des Feinerzes mittels Schwer-LKW und Weitertransport
mittels Radlader – bringt die Anlage wesentliche Vorteile
wie eine deutliche Verbesserung der Erzqualität durch homogeneres Material, Kostenoptimierung durch Einsparung eines Schwer-LKWs und eines Radladers sowie eine
deutliche Emissionsreduktion um fast 1.000 t CO2 pro Jahr.
S
AUSTROMATISIERUNG
Wie robuste Getriebemotoren das
riesige Brückenschaufelrad-Rückladegerät im größten Eisenerztagebau
Europas am Laufen halten
Hohe Verfügbarkeit als zentrale Maßgabe
Der »Reclaimer« ist ein Brückenschaufelrad-Rückladegerät
und wurde speziell für die Rohstoffindustrie konzipiert.
Mit einer Gesamtbreite von rund 65 m und einer Förderleistung von 1.100 t/h ist er ein echter Gigant in der Aufbereitungstechnik. Selbst extreme Bedingungen wie
Schnee, Eis oder Hitze können der Anlage, die in einem
Temperaturbereich von -30° bis +40° C zuverlässig arbeitet,
nichts anhaben. Eine Besonderheit ist die hohe Lagerkapazität von 35.000 m³ pro Halde, wobei in einem dynamischen Prozess zwei Halden gleichzeitig bearbeitet werden.
Die erste Halde wird über ein reversierbares Verteilerband
mit aufbereitetem Material (Körnung 0 bis 8 mm) schichtweise aufgebaut. Die zweite Halde bearbeitet der »Reclaimer« mit einem Schaufelrad von 9 m Durchmesser, das den
Rohstoff semi- bzw. vollautomatisiert abträgt und über
Förderbänder der Waggonverladung zuführt. Entscheidend für die Produktivität des »Reclaimers« ist die zuverlässige Funktion der komplexen Förderanlagen. Denn bei
82_99_0316_austro 14.04.16 18:31 Seite 85
Ausfall eines oder mehrerer Förderbänder droht
schlimmstenfalls ein kompletter Produktionsstopp
– mit kostspieligen Folgen. Robustheit, Wartungsarmut und Betriebssicherheit sind daher die entscheidenden Anforderungen an die eingesetzten
Getriebemotoren. Im rauen Umfeld des Tagebaus
müssen diese der Staubbelastung sowie teilweise
auch Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit
widerstehen. Marcus Altenreiter, Leiter Instandhaltung bei VA Erzberg: „Wir haben bereits in der Vergangenheit positive Erfahrungen mit Getrieben
der Firma Watt Drive in unseren Aufbereitungsanlagen gemacht. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in
dem »Reclaimer«-Projekt war, dass wir diese Erfahrungswerte für die Auslegung und Dimensionierung der neuen Anlage nutzen konnten und Watt
Drive unsere Vorstellungen umgesetzt hat.“
Getriebemotoren leisten Schwerstarbeit
Die Getriebemotoren von Watt Drive, die sich aus
Getriebetechnik aus der Fertigung in Markt Piesting (Niederösterreich) und Motoren der Konzernmutter WEG zusammensetzen, werden für alle re-
Der »Reclaimer« am steirischen Erzberg ist seit
2014 im Einsatz: Rechen und Schaufelrad mit 9 m
Durchmesser tragen die Halde gleichmäßig ab.
AUSTROMATISIERUNG
levanten Antriebsvarianten des »Reclaimers« eingesetzt. Zunächst wird das Material vom Erzberg
abgebaut, zerkleinert und aufbereitet. Anschließend wird es aus einem Zwischenspeicher mittels
Förderband abtransportiert. Der Förderantrieb –
ein Schwingenantrieb, bestehend aus einem Kegelstirnradgetriebe mit einem Drehmoment von
26.000 Nm und einem 37 kW-Motor, welcher mittels elastischer Kupplung an das Getriebe gekoppelt ist – transportiert das zerkleinerte Material
vom Bunker zum Schrägförderband. Dieses wird
von einem weiteren Schwingenantrieb, bestehend
aus einem Kegelstirnradgetriebe mit einem Drehmoment von 8.080 Nm und einem 55-kW-Asynchronmotor mit Rücklaufsperre, angetrieben und
befördert das Schüttgut zu einem reversierbaren
Band, das die Aufschüttung des Bunkermaterials
übernimmt. Dieses reversierbare Band, angetrieben von vier Kegelstirnradgetriebemotoren mit einer Motorleistung von jeweils 11 kW, integrierter
Bremse und einem Drehmoment von 1.992 Nm,
sorgt für eine optimale Mischung des aufbereiteten Materials, indem es dieses schichtweise aufbaut. Um die Halde gleichmäßig aufschütten zu
können, ist das reversierbare Förderband zusätzlich mit einem Fahrantrieb ausgestattet, der eine
horizontale Bewegung der Anlage ermöglicht.
Dieser Fahrantrieb besteht aus vier Kegelstirnradgetriebemotoren mit Schrumpfscheibe, Bremse
und Fremdlüfter sowie einem Drehmoment von
1.786 Nm bei einer Motorleistung von 1,1 kW. »
82_99_0316_austro 15.04.16 17:09 Seite 86
P
Praxisreport
I AUSFLUGSTIPP
I ANTRIEBSTECHNIK
Abenteuer Erzberg
Beidseitige Haldenbearbeitung
Das Fahrwerk setzt sich aus 24 Laufrädern zusammen –
12 davon werden mit Kegelstirnradgetriebemotoren von
Watt Drive mit Bremse, Fremdlüfter und Schutzdach
angetrieben. Während des Aufbaus der einen Halde
trägt der »Reclaimer« die andere gleichzeitig ab.
Alles aus einer Hand
Ein Schwingenantrieb bewegt das Brückenband,
das längs zur Halde verfährt und das Material
weiter auf das Längsförderband transportiert.
86
Watt Drive lieferte die gesamte Antriebstechnik
für den »Reclaimer« am Erzberg. Der Umfang
des Projekts und die Unterschiedlichkeit der Förderaufgaben erforderten eine genaue Auslegung der einzelnen Getriebemotoren sowie ein
effizientes Projektmanagement. Die raue Umgebung im Erztagebau verlangt den Antrieben ei-
AUSTROMATISIERUNG
Am Erzberg wird seit mehr als 1.300 Jahren
Eisenerz abgebaut, hauptsächlich Siderit. Die
Pyramidenform des Berges entstand ab 1890,
als der stufenförmige Tagebau eingeführt
wurde. 1907 waren es 60 Stufen mit 12 m
Höhe, 1928 halbierte man die Anzahl auf 30
Stufen – die nach Heiligen oder verdienten
Bergleuten benannt sind. Mit 24 m Höhe pro
Stufe verleihen sie dem Erzberg sein heutiges
markantes Aussehen. Der Bergbau wird von
der VA Erzberg betrieben. Mit insgesamt 220
Mitarbeitern werden am Erzberg jährlich
ca. 11 Mio. t Gestein gewonnen und zu ca.
2,7 Mio. t Feinerz verarbeitet, welches bei
voestalpine in Linz und Donawitz zur Roheisenerzeugung verwendet wird. Rund 50.000
Besucher nutzen jährlich die Chance, den
Erztagebau aus nächster Nähe zu erleben – sei
es im Schaubergwerk, bei einer Haulyfahrt
mit einem umgebauten Schwer-LKW oder bei
einer Livesprengung.
www.abenteuer-erzberg.at
niges ab – für Dipl.-Ing. Erwin Schneller, Geschäftsführer bei SBM, ein Grund, warum sich SBM für Getriebemotoren von Watt Drive entschied: „Geringstmöglicher Wartungsaufwand, Robustheit und Langlebigkeit waren die zentralen Kriterien bei der Auswahl der Antriebe. Aus der Vergangenheit wissen
wir um die hohe Zuverlässigkeit und Qualität der
Getriebemotoren aus dem Hause Watt Drive. Diese
haben einen entscheidenden Anteil an der hohen
Verfügbarkeit unseres »Reclaimers«. Davon profitiert wiederum die VA Erzberg in Form von Produk(BKK)
tivität und langfristiger Kosteneffizienz.“
Zum Autor: Martin Kneißl ist Key Account Manager
bei Watt Drive Antriebstechnik
INFOLINK:
www.wattdrive.at
Fotos: SBM Mineral Processing, Watt Drive, Fotolia;
Das Schrägförderband mit Antrieb von Watt Drive, bestehend
aus einem Kegelstirnradgetriebe mit einem Drehmoment von
8.080 Nm und einem 55-kW-Asynchronmotor mit Rücklaufsperre, befördert das Schüttgut zum reversierbaren Band,
das die Aufschüttung des Bunkermaterials übernimmt.
Während des Aufbaus der einen Halde trägt der
»Reclaimer« die andere gleichzeitig ab. Hierbei
kommt das große Schaufelrad zum Einsatz. Dieses
wird angetrieben von einem Kegelstirnradgetriebemotor (75 kW) mit Scheibenbremse und elastischer Kupplung sowie einem Drehmoment von
22.240 Nm. Das Schaufelrad, das sich ebenfalls horizontal bewegen lässt, nimmt das aufgeschüttete
Material auf und führt es über verschiedene Förderbänder der Waggonverladung zu. Um in beide
Richtungen arbeiten zu können, lassen sich die
neun Schaufeln am Schaufelrad halbautomatisch
in die jeweilige Drehrichtung umlegen. An der
Schaufelradachse ist zudem beidseitig ein Rechen
angebracht, der für ein gleichmäßiges Abtragen
der Halde sorgt. Die auf dem Schaufelradwagen
montierte Ringschurre übergibt das Material auf
das Brückenband, das längs zur Halde verfährt
und das Material weiter auf das Längsförderband
transportiert. Die Brücke ist auf zwei Portalen gelagert. An der Haldenlängsbandseite befindet sich
das Festlager und an der gegenüberliegenden
Losseite das Pendellager. Durch die Pendellagerung werden Temperaturschwankungen ausgeglichen. Unter den Portalen sind jeweils zwölf Fahrwerk-Laufräder befestigt. Die Hälfte davon wird
angetrieben, und zwar von Kegelstirnradgetriebemotoren mit Bremse, Fremdlüfter und Schutzdach.
Diese Getriebemotoren erzielen mit einem
5,5-kW-Motor ein Drehmoment von 5.100 Nm und
sind aufgrund der Umgebungsbedingungen mit
Klimaschutz, Kondenswasserbohrung und einer
geschlossenen Bremse in Schutzart IP66 ausgestattet. Abschließend fördert das Längsförderband das Schüttgut vom Brückenband in Richtung
Waggonverladung und Abtransport. An dieser
Stelle kommen sowohl ein Kegelstirnradgetriebemotor – Schwingenantrieb mit Fluidkupplung –
mit einem Drehmoment von 6.611 Nm und einem
45-kW-Motor als auch zwei Hilfsantriebe mit
einem Drehmoment von 1.362 Nm und einer
Motorleistung von 7,5 kW zum Einsatz.
82_99_0316_austro 15.04.16 17:31 Seite 87
2016
PRODUKTNEUHEIT
Der ultraschnelle
bürstenlose DC-Motor
maxon motor (ÖV: Kwapil & Co.) bringt neue
High Speed Motoren auf den Markt. Diese sind sehr
laufruhig und erwärmen sich kaum.
P
ie bürstenlosen Antriebe eignen sich besonders für medizinische Handgeräte und industrielle Spindeln. Und sie
lassen sich online nach Wunsch konfigurieren. Mit dem
Konfigurator von maxon motor ist es ganz einfach, einen maßgeschneiderten DC-Motor zusammenzustellen – inklusive Getriebe, Encoder und Steuerung. Neu funktioniert das auch mit drei
bürstenlosen Mikromotoren. Und diese mögen Speed. Die
»ECX«-Motoren mit den Durchmessern 8, 16 und 19 mm erreichen Spitzenwerte von 120.000 min-1, laufen sehr geschmeidig
und erhitzen sich dabei kaum. Sie sind in verschiedenen Leistungsstufen und in den Varianten Standard oder sterilisierbar erhältlich (bis zu 2.000 Zyklen im Autoklaven). Das macht die Antriebe zu interessanten Kandidaten für jegliche medizinische
Handgeräte sowie industrielle Spindeln.
D
Seit der Gründung im Jahr 1975 ist das Team
von Kwapil & Co unter der persönlichen Führung des Elektro-Ingenieurs und Geschäftsführers Kurt Kwapil ständig und sehr erfolgreich
bemüht, seinen Kunden perfekte ProblemLink zu den
»ECX«-Motoren.
lösungen auf dem Sektor Antriebstechnik rasch
und ökonomisch zugänglich zu machen. Dies basiert auf einer Reihe
von Verträgen mit namhaften, innovativen Lieferanten, die eine weltweite Marktführerschaft innehaben.
Kwapil & Co GmbH
Antriebstechnik und Elektronik
Kammelweg 9, 1210 Wien
Tel: (01) 278 85 85, FAX: (01) 278 85 86
E-Mail: [email protected], www.kwapil.com
Verfügbarkeit der neuen »ECX«-Motoren: Sofort.
AUSTROMATISIERUNG
87
PROMOTION
I
Mehr konfigurierbare Modelle in den Startlöchern
maxon motor arbeitet weiter daran, die erfolgreiche »X drives«Familie zu erweitern. Im Frühling 2016 kommen weitere Modelle
zur konfigurierbaren Linie hinzu. Alle Leistungsdaten sowie weitere Informationen zu den neuen High-Speed-»ECX«-Motoren
finden sich auf: ecx.maxonmotor.ch
Über Kwapil
Foto: maxon motor
Kurze Lieferzeiten
Alle drei High-Speed-Motoren sind seit Kurzem im Online-Shop
von maxon zu finden. Dort lassen sie sich einfach konfigurieren.
Heißt: Kunden können die Antriebe mit spezifischen mechanischen und elektrischen Komponenten bestücken. Für den »ECX 8«
zum Beispiel stehen das Planetengetriebe »GPX« und der Encoder »ENX 8« zur Verfügung. Zudem lassen sich unter anderem
verschiedene Wellenlängen, Wicklungstypen oder Kugellager bestimmen. Dank schlanker, automatisierter Prozesse profitieren
Kunden von schnellen Lieferzeiten.
82_99_0316_austro 14.04.16 18:31 Seite 88
Technik pur
I IND. KOMMUNIKATION
Siemens eröffnet Cyber
Security Operation Centers
Von drei Städten aus – nämlich Lissabon,
Mü nchen und Milford (Ohio/USA) – überwachen Security-Spezialisten von Siemens
Industrieanlagen auf der ganzen Welt. Sie
prüfen auf mögliche Cyber-Bedrohungen,
warnen Unternehmen bei Sicherheitsvorfällen und koordinieren proaktive Gegenmaßnahmen. Diese Schutzmaßnahmen
sind Teil des »Plant Security Services«Angebots von Siemens.
www.siemens.at
INTRO
BuchTIPP: »Unterwegs
mit dem Process Fieldbus«
»
In diesem Buch fordern die
Autoren humorvoll dazu
auf, sie auf ihrer »Busfahrt« zu begleiten und
dabei die Welt von
Profibus und Profinet
zu entdecken. Der
Leser erfährt Wissenswertes über
die Themen BusBetrieb, Protokolldetails, physikalische Schichten
und Netzwerke, Grundlagen des Netzwerkdesigns, Tipps und Tricks zur Installation, Inbetriebnahme, Wartung, Plant Asset
Management sowie Fehlerbehebung. Alle
Inhalte sind auf Anfänger zugeschnitten.
Das Buch ist in deutsch und englisch
erschienen und bei der Profibus-Nutzerorganisation kostenpflichtig bestellbar.
www.profibus.com
Remote-Service-Plattform
unterstützt USB-Geräte
Auf der vergangenen »Hannover Messe«
stellte MB Connect Line seinen neuen
Dienst »USB over IP« vor. Dieser ermöglicht den Fernzugriff auf USB-Geräte über
die Remote-Service-Plattform »mbConnect24 V2.1«. Damit lassen sich Geräte
mit USB-Schnittstelle in durchgängige
Lösungen zur Datenerfassung, Überwachung und Fernwartung einbinden –
beispielsweise Steuerungen, Sensoren,
Regler oder Kameras.
www.mbconnectline.com
88
Weitere Netzwerkprodukte
im Sortiment
VIPA erweitert sein Kommunikations-Produktspektrum: Neben den bereits bestehenden
Teleservicemodulen sind nun auch robuste
Ethernet- und Profinet-Switches sowie ein
breites Spektrum an Profibus-Repeatern erhältlich.
Die Ethernet-Switches »PN5-RD« (Fünf-Port) und »PN8-RD« (Acht-Port) sind Managed Ethernet-Switches mit integrierter Profinet-Funktionalität. Sie erleichtern damit die Einbindung der PN-Switches in Profinet-orientierte Engineering-Systeme und unterstützen außerdem nützliche Managementfunktionen wie IGMP Snooping, IEEE802.1Q VLAN, Qos,
Portmirroring, SNMP, Bandbreitenmanagement sowie Warnungen per E-Mail oder Relaisausgang. Die neuen Industrial Switches »EN5-R« (Fünf-Port) und EN8-R (Acht-Port)
sind Unmanaged-Ethernet-Switch-Einsteigermodelle, die IEEE-802.3 bzw. -802.3x/u mit
10/100M Voll-/Halbduplex und MDI/MDIX-Erkennung unterstützen. Sie sind für einen Betriebstemperaturbereich von -10° bis +60° C ausgelegt und können auch in rauen industriellen Umgebungen eingesetzt werden. In Sachen Feldbus-Repeater, Multi-Switches
und Bus-Terminatoren hat VIPA eine Reihe neuer Netzwerk-Komponenten ins Programm
aufgenommen: Dieses umfasst ein-, zwei- und fünfkanalige Profibus-Repeater, die transparent für alle Profibus-DP-Protokolle sind, sich aber auch für »Profisafe« und »MPI«
eignen. Alle Repeater verfügen über eine automatische Erkennung der Übertragungsrate von 9,6 Kbps bis 12 Mbps und unterstützen eine Reihe unterschiedlicher Protokolle.
www.vipa.at
Halle: A
I
Stand: 900 (Yaskawa-Stand)
Ethernet auf 15 km verlängern
»Wolverine DDW-242« ist der laut Hersteller
Westermo weltweit erste Ethernet-Extender
mit Routing-Funktionalität für die DINSchienen-Montage und sorgt für eine
sichere und schnelle Datenkommunikation
in rauen Umgebungen.
Mittels schneller SHDSL-Übertragungstechnik lassen sich
vorhandene Twisted-Pair-Kabel verwenden, um eine Remote-Fernverbindung zwischen zwei Ethernet-Netzen mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 15,3 Mbit/s über Entfernungen von bis zu 15 km herzustellen. Über den
RS232-Anschluss kann serielle Ausrüstung in ein IP-Netzwerk eingebunden werden. Auch
eine Variante mit seriellem Port für RS422- und RS485-Endgeräte ist erhältlich. Darüber
hinaus unterstützt der Ethernet-Extender Profinet-I/O, Modbus-RTU und Modbus/TCP-Gateway sowie direkte TCP- und Multicast-UDP-Vernetzungen. Ein Highlight ist die DualTCP- sowie TCP-Failover-Funktion zur einfachen Anbindung von mehreren Leitsystemen.
Robuste Bauteile, die komplette galvanische Trennung und der Transienten-Schutz aller
Schnittstellen gewährleisten eine lange Lebensdauer (MTBF 437.000 h). Der Betriebstemperaturbereich reicht von -40° bis +70° C (ohne bewegliche Teile oder Kühlöffnungen).
Bei den Standards zu EMV, Isolierung, Vibrationen und Stößen erreichen die Geräe höchsten Zertifizierungen für anspruchsvolle Industrieumgebungen und Bahnanwendungen.
www.westermo.at
AUSTROMATISIERUNG
Halle: A
I
Stand: 427
Fotos: PNO, VIPA, Westermo;
T
82_99_0316_austro 14.04.16 18:31 Seite 89
Gemeinsame Testumgebung
für deterministisches
Standard-Ethernet
im Werden
TSN
zum Testen
ie Testumgebung wird es ermöglichen, den
neuen IEEE-802-Ethernet-Standard TSN – TimeSensitive Networking – für eine Vielzahl von
Produktionsanwendungen zu testen und zu evaluieren. TSN schafft eine herkömmliche, offene Netzwerkinfrastruktur mit herstellerunabhängiger Interoperabilität und unterstützt die Steuerung, Regelung
und Synchronisierung in Echtzeit – beispielsweise zwischen Motorsteuerungsanwendungen und Robotern
– über ein einzelnes Ethernet-Netzwerk. Gleichzeitig
eignet sich TSN aber auch für anderen gängigen Produktionsdatenverkehr, sodass IT- und Betriebstechnik
in einem Netzwerk zusammengeführt werden können. Bisher läuft ein Großteil der echtzeitfähigen
Steuer- und Regelanwendungen über nicht standardisierte Netzwerkinfrastrukturen bzw. voneinander
getrennten Netzwerken, was den Zugriff auf Geräte
und Daten unterschiedlicher Hersteller generell erschwert. Der größte Nutzen von TSN liegt daher in
der Zusammenführung und besseren Anbindung von
Foto: National Instruments;
D
Technologien, um die für Big-Data-Analysen benötigten kritischen Daten zur Verfügung zu stellen. Dies ist
eine wichtige Voraussetzung, um die Betriebsabläufe
im »Industrial-IoT« zu verbessern und neue Geschäftsmodelle auf Basis intelligenter, vernetzter Systeme
und Maschinen zu realisieren. „Mit unserem Testbed
können Unternehmen Innovationen und Chancen
rund um das industrielle Internet – seien es neue
Technologien, neue Anwendungen, neue Produkte
und Serviceleistungen oder neue Prozesse – realisieren und vor der Markteinführung gründlich auf
Nutzen und Funktionsfähigkeit testen“, erklärt Dr.
Richard Soley, Executive Director des IIC.
Die TSN-Testumgebung ermöglicht:
• das Zusammenführen unterschiedlicher kritischer
Steuer- und Regeldatenübertragungen (u.a. OPC-UA)
und Best-Effort-Datenübertragungen in einem einzelnen, ausfallsicheren IEEE-802.1-Netzwerk (TSN);
• den Nachweis der Echtzeit-Fähigkeit und herstellerunabhängigen Interoperabilität von TSN über ein
Die Hersteller Bosch Rexroth, Cisco, Intel,
Kuka, National Instruments, Schneider
Electric und TTTech arbeiten gemeinsam
mit dem Industrial Internet Consortium (IIC)
an der Entwicklung der weltweit ersten
Testumgebung für TSN-Anwendungen.
Damit soll der Weg für eine neue, einheitliche und offene Netzwerkinfrastruktur auf
Ethernet-Basis für echtzeitfähige Steuerund Regelanwendungen der künftigen
»Industrie 4.0« geebnet werden.
konvergentes Standard-Ethernet-Netzwerk;
• die Bewertung der Sicherheit von TSN und Bereitstellung von Feedback bezüglich der Sicherung eingeführter TSN-Funktionen;
• das Aufzeigen von Möglichkeiten für die Integration leistungsstarker und latenzkritischer Anwendungen in das »Industrielle Internet der Dinge« (»IIoT«);
• die Bereitstellung von Integrationspunkten für intelligente, echtzeitbasierte Edge-Cloud-Regelsysteme in »IIoT«-Infrastrukturen und -Anwendungen
„Da wir bereits seit 20 Jahren im Bereich zeitkritische Netzwerke und kritische Echtzeit-Steuerung
und -Regelung aktiv sind, freuen wir uns sehr darauf, gemeinsam mit den anderen Unternehmen eine offene Standardplattform für das »IIoT«zu entwickeln“, so Georg Kopetz, Mitbegründer und Mitglied der Geschäftsführung der österreichischen
(r.PA./TR)
Firma TTTech.
INFOLINK:
www.iiconsortium.org/time-sensitive-networks.htm
82_99_0316_austro 14.04.16 18:31 Seite 90
T
Technik pur
I IND. KOMMUNIKATION
Kupfer
auf der Überholspur
Signalübertragung mit 100 GBit/s
– was über Glasfaser bereits Standard ist, könnte auch über Kupferkabel realisiert werden. Das
zeigt das Verbundprojekt »100G«,
das in mehreren Testreihen die
technische Machbarkeit der Übertragung von 100 GBit/s Ethernet
über symmetrische Kupferverkabelungssysteme nachgewiesen
hat. Der deutsche ConnectivityExperte Harting lieferte als einer
von drei Projektpartnern Steckverbinder und Know-how. Die
Ergebnisse des Projekts sollen in
einer entsprechenden Norm
münden, um die Entwicklung der
nächsten Generation von HighSpeed-Kupferverkabelungen für
den Ausbau der Netzwerkinfrastruktur zu fördern.
90
ie Megatrends »Big Data«, »Cloud Computing«,
»Industrie 4.0« und das »Internet der Dinge« haben eines gemeinsam: sie verlangen sichere, hochwertige und wirtschaftliche Netzinfrastrukturen, die den
ständig wachsenden Anforderungen an Bandbreite, Datenrate, Energiebereitstellung und Energieeffizienz genügen müssen. Kabel, Steckverbinder und andere
Schnittstellen sind im Idealfall so ausgelegt, dass sie den
Datenverkehr nicht nur aufnehmen können, sondern
auch den möglichen Anforderungen von morgen gewachsen sind. Das Förderprojekt – die deutsche Bundesregierung hat im Rahmen der »Industrie 4.0«-Initiative Fördergelder für die Entwicklungen von höheren Datenraten
ausgelobt – mit dem Titel »100G« hat das Ziel, die Machbarkeit von Datenraten bis zu 100 G über Kupferkabel zu
untersuchen. Was im Glasfaserbereich schon länger Standard, aber auch nur zu deutlich höheren Kosten machbar ist, sollte in diesem Projekt über vier verdrillte Aderpaare aus Kupfer realisiert werden. Bei der Erhöhung der
Datenrate über symmetrische Kupferkabel von derzeit
10 GBit/s auf zunächst 40 GBit/s (Vorgängerprojekt) und
schließlich 100 GBit/s handelt es sich jeweils um enorme
Technologiesprünge. Schon bei 100 MBit/sgingen Experten davon aus, dass höhere Datenraten nicht über Kupferkabel übertragbar seien.
D
Wie ein deutsches Forschungsprojekt erstmals die Signalübertragung mit 100 GBit/s
über vierpaarige symmetrische
Kupferkabel bewerkstelligt hat
Industrie und Forschung als Projektpartner
Um das ehrgeizige Forschungsziel zu erreichen, wurde ein
Verbundprojekt ins Leben gerufen. Die drei deutschen Verbundpartner sind Steckverbinderspezialist Harting aus Espelkamp, Kabelhersteller Leoni aus Nürnberg und die
Hochschule Reutlingen mit ihrem Reutlingen Research Institute. Kabeltechnikspezialist Leoni lieferte für das Projekt
Hochgeschwindigkeitsdatenkabel sowie das zugehörige
Know-how und die jahrzehntelange Erfahrung aus dem
Bereich Drähte, optischen Fasern, Kabel und Kabelsysteme.
Zuverlässige und leistungsfähige Kabel alleine schaffen jedoch keine Daten oder Energieweiterleitung. Dazu bedarf
es Steckverbinder, die den langzeitstabilen Einsatz in den
unterschiedlichen Anwendungsfeldern erlauben. Diese lieferte für das Projekt das Familienunternehmen Harting,
seines Zeichens Spezialist für leistungsfähige Verbindungstechnologie. Flankierend setzt Harting dazu sein umfangreiches Know-how und Equipment im Bereich Simulation/Signal Integrety und der Mess- und Prüftechnik ein. Diese Ausrüstungen entsprechen dem neuesten Stand der
Technik, sind sowohl im HF-Bereich (bis 2,5 GHz), für EMVUntersuchungen bis hin zur Bauteilanalyse und Vermessung mittels Computertomographie verfügbar. Harting hat
diese Aktivitäten in seiner Division »CTS« (»Corporate Tech-
AUSTROMATISIERUNG
82_99_0316_austro 14.04.16 18:31 Seite 91
nology Services«) zusammengelegt, die als akkreditiertes Prüflabor ihre Leistungen auch extern
anbietet. Als Forschungspartner war die Hochschule Reutlingen für die Abbildung, Berechnung
und Simulierung von Übertragungskanälen aus
Kabeln und Steckverbindern, die Untersuchung
geeigneter Leitungskodierungen und die Messtechnik zuständig.
100G als wirtschaftlich
sinnvoller Technologiesprung
Ziel des Projektes war und ist es, bei den Normungsgremien, konkret beim Unterkomitee
ISO/IEC JTC 1/SC 25 Interconnection of Information Technology Equipment, ein neues Projekt zum
Thema 100 GBit/s über verdrillte Doppeladern auf
den Weg zu bringen. Angestrebt wird die Erstellung einer internationalen Richtlinie, die eine
Alternative und häufig ein Vorgängerdokument
zu einer internationalen Norm darstellt. Der Vorteil der Richtlinie ist, dass diese in der Regel kurzfristiger als eine internationale Norm realisiert
werden kann. Für diese Richtlinie wurde im Rahmen des Projektes ein erster Entwurf erstellt.
Versuchsaufbau in mehreren Teilen
In einem ersten Schritt wurde die Aufgabenstellung auf die wesentlichen zu untersuchen-
den Kriterien heruntergebrochen. Das Kernelement der 100G-Datenübertragung über
vier Paare eines symmetrischen Kanals ist der
Transfer von 25 GBit/s über ein Paar. Der Übertragungskanal besteht dabei aus dem Kabel
und Steckverbindern. Die Einzelkomponenten
können mathematisch durch sogenanntes
»Modeling« beschrieben werden. Diese Beschreibungen (Matrizen) werden mittels Messungen in der Praxis überprüft und die mathematisch beschriebenen Einzelkomponenten
später zu einem Gesamt-Übertragungskanal
zusammengesetzt. So ist es möglich, Grenzwerte zum Beispiel bzgl. der Bandbreite (in
GHz), des Nahnebensprechens (NEXT in dB)
oder in der Längenbegrenzung (in m) vorauszusagen. Um die Matrizen letztlich mit Werten füllen zu können, müssen die übertragungstechnischen Eigenschaften der Einzelkomponenten erhoben werden. Dazu stellten
die Projektpartner Messreihen für Kabel und
Verbinder auf, die »mated pairs«, also Stecker
und Buchse im gesteckten Zustand, untersuchten. Im Zuge dieser Messreihen wurde das
Messequipment bis an seine Grenzen geführt.
Parallel dazu hat man die Messaufbauten mit
Anschlusseinheiten, Equalizern und Prüflingen entwickelt, ausgetestet, beschrieben und
auf ihre Einsatzfähigkeit und Genauigkeit bei
Bandbreiten bis zu 2,5 GHz hin überprüft. »
In so genannten »Round Robin Tests« wurden
vorbereitete Prüflinge von allen drei Partnern
in den jeweiligen Labors den gleichen Tests
unterzogen. Hier der Prototyp eines neuen
2,5-GHz-Kupferkabels beim Prüfaufbau im
Labor der Hochschule Reutlingen.
AUSTROMATISIERUNG
82_99_0316_austro 14.04.16 18:31 Seite 92
T
Technik pur
I IND. KOMMUNIKATION
Verlässliche Messergebnisse
aus drei Labors
Um die Stabilität und Richtigkeit der Messergebnisse bewerten zu können, sind immer wieder so
genannte »Round Robin Tests« (Ringvergleiche
bzw. Laborleistungstests) durchgeführt worden.
Dabei wurden vorbereitete Prüflinge von allen
drei Partnern in ihren Laboren mit ihrer jeweiligen Messtechnik den gleichen Tests unterzogen.
In diesem Fall war es der Prototyp eines neuen
2,5-GHz-Kupferkabels. Gab es hier wesentliche
Abweichungen in den Prüfergebnissen, wurden
die Ursachen analysiert und Messaufbau sowie
Testequipment immer weiter verfeinert und kor-
der-Typen zurück. Dabei bestätigte sich die Annahme, dass je besser die separate Schirmung
der einzelnen Kontaktpaare in einem Steckverbinder konstruktiv ausgeführt ist, sich auch das
Übertragungsverhalten bei hohen Frequenzen
und großen Bandbreiten verbessert.
langer Kanäle mittels Labormesstechnik lieferten
dann auch zusätzliche Parameter wie IL (Insertion
Loss) und Group Delay bis 3 GHz, und das für mehrere Paare gleichzeitig. Alle Ergebnisse unterstützen
die Aussage der Machbarkeit der 100G-Übertragung
über vier Paare eines symmetrischen Kupferkanals.
Zusammenführung der Untersuchungen
auf Komponentenebene
Test mit verschiedenen Netzsignalen
Die belastbaren Testergebnisse der Komponenten
konnten im so genannten »Channel Model« zusammengeführt werden. Die mathematischen
Untersuchungen an Hand des Modells ließen den
Schluss zu, dass eine Übertragung von 25 GBit/s
Links: Steckverbinderspezialist Harting
stellte für das Verbundprojekt »100G«
robuste Steckverbinder und das dazugehörige Know-how zur Verfügung.
Unten: Mit den richtigen Steckverbindern
schaffen moderne Verkabelungssysteme
aus Kupfer sogar Signalübertragungen
mit 100 GBit/s. Damit steht dem
nächsten Technologiesprung in Richtung
»Industrie 4.0« nichts mehr im Wege.
In abschließenden Tests wurde der physisch aufgebaute 30-m-Übertragungskanal mit Nutzsignalen
belastet, um herauszufinden, welches Kodierungsverfahren am sinnvollsten ist. Die Testsequenz mit
einer Signalfolge auf Basis von PAM 16 und PAM 32
wurde an einem Ende des rein passiven Übertragungskanals eingespeist und mit den empfangenen
Daten am anderen Ende verglichen. Wie bei den anderen Tests wurde wieder mit der Betrachtung eines
Aderpaares – also 25-GBit/s-Übertragung – begonnen. Dabei wurden geordnete Bitfolgen (»selected
sequence of bits«) und ungeordnete, also stochastische Bitfolgen (»random sequence of bits«) mit Hilfe der PAM16- und der PAM32-Kodierung über den
Testaufbau geleitet. Die Auswertung kam zu dem
Ergebnis, dass zur sicheren Datenübertragung von
100 G über einen symmetrischen Kupferkanal das
PAM32-Kodierungsverfahren anzuwenden ist.
Fazit
Die Untersuchungsergebnisse der verschiedenen Prototypen von Kabeln haben zur stetigen
Verbesserung der PIMF-Kabelkonstruktion
(PIMF = Paar in Metallfolie, Art der Schirmung)
geführt. Ein finaler Prototyp (Vorserienstatus)
konnte alle wesentlichen übertragungstechnischen Parameter weitestgehend zufriedenstellend erfüllen. Dabei wurde gegen eine angenommene Grenzkurve geprüft, die als notwendig für die 25 GBit/s Übertragung (1 Paar) ermittelt wurde.
Ergebnisse der Steckverbindermessungen
Bei der Untersuchung des Übertragungsverhaltens von Steckverbindern griffen die Verantwortlichen auf bereits bestehende Steckverbin-
92
über ein Paar eines symmetrischen Kupferkanals
von 30 m Länge mit Bandbreiten von 2,5 GHz
oder darüber möglich ist. Um die Gültigkeit dieser
Aussage zu untermauern, wurden Kanalmessungen durchgeführt. Dabei wurde der 30 m lange
Übertragungskanal mit 26 m Kabel und je 2 m
langen, konfektionierten Kabeln (Patchcords)
mittels eines mobilen Testgerätes bis 2 GHz gemessen. Die Messergebnisse konnten die Untersuchungen am Model bestätigen, auch wenn hier
mit Toleranzen und Ungenauigkeiten zu rechnen
ist. Weitere Untersuchungen vereinfachter 30 m
AUSTROMATISIERUNG
Dieser Beitrag wurde auf Basis des Whitepapers
»100 GBit/s über 4-paarige symmetrische Verkabelung – Vision oder Realität?« von Rainer Schmidt,
Business Development Industrial Cabling bei
Harting Electronics in Deutschland, verfasst.
INFOLINK:
www.harting.at
Halle A, Stand 511
Foto: Spinner;
Ergebnisse der Kabelmessungen
Das Verbundprojekt »100G« hat die technische
Machbarkeit der Übertragung von 100 GBit/s Ethernet über symmetrische Kupferverkabelungssysteme
nachgewiesen. Der Aufwand in die Verbesserung
bestehender Kabel- und Steckverbinder zur Ertüchtigung in Richtung 2,5-GHz-Übertragung ist überschaubar, so dass auch die Wirtschaftlichkeit einer
solchen Lösung gesichert ist. Im nächsten Schritt sind
die Beschreibung der notwendigen Protokolle bei
der IEEE802.3 und der dazu erforderlichen Verkabelung in der ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3 anzuregen. Somit ist der Entwicklung der nächsten Generation
von High-Speed-Kupferverkabelungen für den Ausbau der Netzwerkinfrastruktur vom Rechenzentrum
(r.PA./BKK)
bis zur »Industrie 4.0« der Boden bereitet.
Fotos: Harting, Fotolia;
rigiert. So lagen am Ende der Testreihen belastbare Werte für Kabel und Steckverbinder in IL,
NEXT, FEXT, Return loss, TCL, ELTCTL usw. über
einen Frequenzbereich bis 2,5 GHz vor.
82_99_0316_austro 14.04.16 18:32 Seite 93
Kontaktlose Energie- und Datenübertragung
mit bis zu 1 Gbit/s für rotierende Anwendungen
as mit Autonegotiation ausgestattete
Ethernet-Modul überträgt die gängigen, auf dem Ethernet-Protokoll basierenden Busprotokolle wie Profinet, Powerlink,
Bluecom und Ethercat. Auch CAN-Bus- und
RS422-Übertrager sind lieferbar. Die Datenübertragungssysteme arbeiten bei einer drehrichtungsunabhängigen Drehzahl von mehr als
6.000 min-1 laut Hersteller völlig fehlerfrei. Bei
Netto-Datenraten von 1 GBit/s liegt die BitfehlerRate (BER) unter 1x10-12 . Dabei spielt das Maß
des freien Innendurchlasses keine Rolle. Es sind
Hohlwellen-Durchmesser bis 450 mm realisierbar.
Durch intelligente Kabelführung bleibt der Innenraum der Hohlwellen frei und ist für den
Kunden uneingeschränkt nutzbar. Es sind verschiedene Standards verfügbar, wie z.B. ein Doppelkoppler mit einem freien Innendurchlass von
20 mm. Die Koppler arbeiten völlig unabhängig
voneinander, sodass auch unterschiedliche
Schnittstellen-Standards kombinierbar sind. Zudem gibt es Koppler mit integrierten Multiplexern, die zwei voneinander getrennte FastEthernet-Schnittstellen zur Verfügung stellen.
D
Foto: Spinner;
Kontaktlose Powerübertragung
mit Potenzialtrennung
Überall dort, wo keine Schleifringe zur Übertragung der 24-V-Industriespannung zur Verfügung stehen und/oder hohe Drehzahlen ver-
Schleifring
war gestern
Unter dem Motto »Daten-Schleifring war gestern« entstehen durch die kontaktlos
drehende Übertragungstechnik auf Basis induktiver sowie kapazitiver Kopplung
des Müchner Herstellers Spinner interessante neue Lösungen für rotierende Anlagen und Komponenten. Die Einsatzmöglichkeiten der kontaktlosen »Power &
Ethernet«-Module sind vielfältig: In Windkraftanlagen zur Steuerung der Rotorblätter, in Getränkeabfüllanlagen, in Draht-Verseilmaschinen oder auch in Radaranlagen, um nur einige Beispiele zu nennen.
wendet werden, kommt die kontaktlose Energieübertragung zum Einsatz. Der Energieübertragungs-Koppler stellt dabei eine geregelte
Ausgangsspannung von 24 V bei 300 W drehzahl- und drehrichtungsunabhängig zur Verfügung. In Kombination mit dem Datenübertragungssystem sind kontaktlose Drehübertragersysteme bis 100 mm freier Innendurchmesser
möglich.
Wartungsfreier und zuverlässiger Betrieb
Ein wesentlicher Vorteil der kontaktlosen Systeme ist die Wartungsfreiheit. Da hier keine
schleifenden Kontakte verwendet werden, entfällt die turnusmäßige Wartung und Reinigung
AUSTROMATISIERUNG
der Übertragungssysteme unter Beibehaltung
der Zuverlässigkeit (MTBF). Eine lange Lebensdauer bei gleichbleibender Übertragungsqualität ohne Stillstandzeiten ist somit sichergestellt. Die Datenkoppler können auch mit traditionellen Hohlwellen-Schleifringsätzen kombiniert werden. Daraus erwächst die Möglichkeit, sehr hohe elektrische Spannungen und
Ströme zusammen mit Daten mit sehr hohen
Datenraten, auch bei Hohlwellen Anwendun(r.PA./TR)
gen, sicher zu übertragen.
INFOLINK:
www.spinner-group.com
Halle A, Stand 416
93
82_99_0316_austro 14.04.16 18:32 Seite 94
Technik pur
I IND. KOMMUNIKATION
Smarter
Brückenschlag
I
Mit dem Siegeszug der EthernetVernetzung spielt die sichere
Integration von Maschinennetzen
in das übergeordnete Produktionsnetzwerk eine zentrale Rolle.
Mit der neuen Firewall »Wall IE«
bietet Systeme Helmholz eine
praktikable Lösung, die Bridgeund Firewall-Funktionen verbindet: Ein Paketfilter schützt die
Netze vor unerlaubtem Zugriff.
Sollen dabei identische IP-Adressbereiche realisiert werden, fungiert die neue Firewall als Bridge.
Von Stephan Schrödl und Anja Gropp
94
n Ethernet-vernetzten Produktionsumgebungen und in
Hinblick auf »Industrie 4.0« stellt sich auch die Maschinensicherheit aktuell als großes Thema dar. Konkret
geht es darum, Maschinennetze sicher in übergeordnete
Produktionsnetze zu integrieren bzw. von diesen abzugrenzen. Das Maschinennetz, also das Netzwerk einer
Automatisierungszelle mit einer oder mehreren Maschinen, ist dabei als LAN (Local Area Network) zu betrachten, das Produktions- bzw. Firmennetzwerk als WAN (Wide Area Network). Um die Schnittstelle zwischen beiden
sicher zu realisieren, war bisher nur der Umweg über
komplexe Firewall-Lösungen möglich. Diese sind allerdings für diesen speziellen Einsatzzweck naturgemäß
überdimensioniert. Und das bedeutet auch: dementsprechend teuer und kompliziert in der Handhabung. Eine
unkomplizierte Alternative dafür bietet nun Systeme
Helmholz mit der Industrial Ethernet Bridge und Firewall
»Wall IE«. Sie ermöglicht die einfache Integration von
Maschinennetzen in das übergeordnete Produktionsnetz. Konkret schützt die Komponente die Netze, indem
sie genau regelt, welcher Teilnehmer mit welchem Gerät
Daten austauschen darf. Die Vorgaben können anwenderspezifisch definiert werden.
AUSTROMATISIERUNG
Wie eine neue Industrial
Ethernet Bridge und Firewall
Maschinennetze auf einfache
Weise in übergeordnete
Produktionsnetze integriert
Paketfilter regelt Datenaustausch
Die Voraussetzung dafür schafft eine Paketfilter-Funktionalität: Mit dieser lässt sich der Zugriff zwischen dem Produktionsnetzwerk und der Automatisierungszelle einschränken. Beispielsweise kann konfiguriert werden, dass
nur bestimmte Teilnehmer aus dem Produktionsnetzwerk
mit definierten Teilnehmern aus der Automatisierungszelle Daten austauschen dürfen. Andernfalls wird das Datenpaket zurückgewiesen bzw. verworfen. Als Filterkriterien
auf Layer 3 und 4 sind bisher IPv4-Adressen, Protokoll
(TCP/UDP) und Ports verfügbar. MAC-Adressen und Ethertype werden folgen. Als weitere Besonderheit kann die
»Wall IE« sowohl im NAT-Betriebsmodus als auch als
Bridge eingesetzt werden. Im Bridge-Betriebsmodus
agiert »Wall IE« als Layer-2-Switch. Im Gegensatz zu normalen Switches ist jedoch auch in dieser Betriebsart die Paketfilterung möglich. Dadurch kann die Einschränkung
des Zugriffs zu einzelnen Bereichen des Netzwerkes erreicht werden, ohne dass hierfür unterschiedliche Netzwerke verwendet werden müssen.
»Wall IE« ist konzipiert für 100 MBit Industrial Ethernet.
Die zugrundeliegende Software ist »Linux«-basiert und
Fotos: Helmholz;
T
82_99_0316_austro 14.04.16 18:32 Seite 95
wurde komplett von Helmholz selbst entwickelt.
Die Hardware ist industrietauglich robust und geeignet für die Montage auf der Hutschiene. Die
Konfiguration erfolgt schnell und einfach über ein
responsives Webinterface. In die übersichtliche Benutzerführung haben die Helmholz-Entwickler ihre langjährige Erfahrung aus der »TB20«-Toolbox
einfließen lassen. Der Online-Zugang ist streng
passwortgeschützt und läuft über eine verschlüsselte HTTPS-Verbindung.
Router-Betriebsmodus
und NAT-Funktionalität
Im Router-Betriebsmodus leitet die »Wall IE« den
Datenverkehr zwischen verschiedenen IPv4-Netzwerken (Layer 3) weiter und nutzt Paketfilter für
die Zugriffsbeschränkung auf das dahinterliegende Automatisierungsnetzwerk. Dabei wird die
Adressübersetzung mittels Network Adress Translation (NAT) unterstützt. Die Verwendung von
NAT ermöglicht es darüber hinaus, mehrere gleichartige Automatisierungszellen mit dem gleichen
Die neue »Wall IE« Industrial Ethernet Bridge
und Firewall von Helmholz ermöglicht die
einfache Integration von Maschinennetzen in
das übergeordnete Produktionsnetz, und das
sowohl intern als auch extern. Wesentliche
Elemente für den sicheren Datenaustausch
sind dabei die Zugriffsbeschränkung durch
Paketfilter sowie die Verwendung von NAT,
NAPT und Portweiterleitung.
Adressbereich in das Produktionsnetz einzubinden. Kollisionen, die andernfalls durch die nicht
eindeutigen Adressen im Gesamt-Netzwerk entstehen würden, sind damit ausgeschlossen. Als
positiver Nebeneffekt können zudem im Produktionsnetz IP-Adressen eingespart werden. Für die
Kommunikation mit anderen Automatisierungszellen kommen statische Router zum Einsatz. Dafür müssen das Netzwerk sowie die Adresse des
dafür zuständigen Routers (»Next Hop«) konfiguriert werden. Im Router-Betriebsmodus unterstützt »Wall IE« zwei NAT-Funktionalitäten: Basic
NAT und NAPT. Basic NAT (auch 1:1-NAT oder Static NAT genannt) ist die Übersetzung von einzelnen IP-Adressen und in Zukunft auch ganzer
Adressbereiche. Die Übersetzung geschieht ausschließlich auf IP-Ebene, wodurch alle Ports ohne
explizite Weiterleitungen angesprochen werden
können. Bei NAPT (Network Address and Port
Translation, auch 1:N NAT oder Masquerading genannt) hingegen werden nicht nur die IP-Adressen, sondern auch Port-Nummern umgeschrieben. Alle Adressen der Automatisierungszelle
werden in eine einzige Adresse des Produktionsnetzwerks übersetzt. Die Absender-Adressen von
Paketen aus der Automatisierungszelle werden
(TR)
durch diese ersetzt.
Zu den Autoren: Stephan Schrödl ist Head of Software Development und Anja Gropp Leitering des
Marketings bei Systeme Helmholz in Deutschland.
INFOLINKs:
AUSTROMATISIERUNG
www.helmholz.com
www.myautomation.at
82_99_0316_austro 14.04.16 18:32 Seite 96
T
Technik pur
I IND. KOMMUNIKATION
7
7 Aspekte
der vernetzten Zukunft
Warum die Trennung von Produktionsund Informations-Netzwerken
bald Geschichte sein wird
Jahrzehntelang haben sich Produktions-
und Informationstechnologiesysteme zu
eigenständigen Systemarchitekturen ent-
wickelt, die getrennt voneinander in den
jeweiligen Industrie- und Geschäftsumgebungen angewendet wurden. In Zeiten
des »Internet of Things«, wo unzählige
vernetzte »Dinge« innerhalb eines Netzwerks miteinander kommunizieren, kann
sich diese Trennung der Netzwerke aller-
dings nachteilig auswirken. Immer mehr
Maschinenbauer verbinden daher ihre
Operations Technology/OT- und Informa-
tion Technology/IT-Systeme in einer gemeinsamen Netzwerkarchitektur und erhalten so fast unbegrenzten Zugriff auf
kritische Produktionsdaten, die es ihnen
ermöglichen, Verbesserungen vorzunehmen und schneller auf Markveränderungen zu reagieren. Zudem haben sie auch
Zugang zu neuer Technologie. So ermöglichen beispielsweise Mobilität, Virtualisierung und Cloud Computing neue Wege, um Belegschaft, Maschinen und Infrastruktur effizienter und wirtschaftlicher
einsetzen zu können. Von Ashkan Ashouriha
96
urch die zahlreichen Möglichkeiten,
die sich für Maschinenbauer ergeben,
kann niemand mit Sicherheit sagen,
wie die Anlage der Zukunft aussehen wird.
Höchstwahrscheinlich wird es die eine »Urform« nicht mehr geben, sondern durch die
hohe Flexibilität viel mehr verschiedene Ausprägungen, die aber vermutlich folgende Gemeinsamkeiten aufweisen.
D
1. Gemeinsame Netzwerkinfrastruktur
Unabhängig davon, ob Lebensmittel, Stahl
oder Automobile produziert werden, die Anlage der Zukunft wird informationsorientiert
sein. Der Grundstein dafür ist eine gemeinsame
Netzwerkstruktur. Die heutigen proprietären
und geschlossenen Systeme verursachen große
Schwierigkeiten, wenn es darum geht, Daten
AUSTROMATISIERUNG
an den richtigen Ort, zur richtigen Zeit und im
richtigen Kontext zu senden. Eine gemeinsame
Netzwerkinfrastruktur, die auf standardisiertem, unmodifiziertem Ethernet und Internetprotokoll, wie beispielweise Ethernet/IP,
basiert, ermöglicht einen nahtlosen Informationsfluss innerhalb einer Produktion oder eines weltweit agierenden Unternehmens. Sie
bietet auch neue Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung, eine schnellere Produkteinführung und verringert den notwendigen
Aufwand für Neukonfigurierungen bei Umstellungen.
2. Sicherheit und Compliance
Bevor im Anlagenbetrieb das volle Potenzial
der IT/OT-Konvergenz ausgeschöpft werden
kann, müssen diese Anlagen erst geschützt und
82_99_0316_austro 15.04.16 17:10 Seite 97
gesichert werden. Dazu zählt der Schutz der Entwicklung, Programmierung und der Infrastruktur
vor unerwünschtem Zugriff sowie eine verstärkte
Kontrolle der Netzwerkaktivität (Cyber Security)
und bei möglichen Anpassungen. Mehr Sicherheit
und Compliance minimiert Risiken und unnötige
Ausfallzeiten und ermöglicht es Unternehmen,
mehr aus ihren Anlagen herauszuholen. Wie können Maschinenbauer das nun erreichen? Als beste
Lösung hat sich die »Defense-in-depth«-Sicherheitsstrategie erwiesen, bei der mehrere Sicherheitsebenen aufgebaut werden, um Informationen und Vermögenswerte zu schützen. Ein systemorientierter Ansatz kann Kontrollsysteme sowie Netzwerkhardware und -software einbinden,
um beispielsweise die Kommunikation oder die
Zugriffsrechte nur auf bestimmte Bereiche und
Personen zu beschränken. Eine andere wichtige
Maßnahme ist die Implementierung von sicherheitsbasierter Hardware und Richtlinien, die sich
auf Anwendungen, Netzwerke und Systeme beziehen und Sicherheitsmaßnahmen wie Zugriffskontrolle sowie Verriegelungen und Absperrungen ermöglichen.
3. Mobilität
Mobile Endgeräte werden in Zukunft auf die Fertigung von morgen den gleichen Einfluss haben wie
heute auf unser Privatleben. Unternehmen, die bereits früh mobile Technologie im industriellen Umfeld eingesetzt haben, beweisen mit einer Zeitersparnis von 80% bei der Entscheidungsfindung,
wie sinnvoll deren Einsatz ist. Außerdem kann mobile Technologie genutzt werden, um beispielsweise Fertigungsprozesse neu zu konfigurieren, den
Betrieb flexibler zu gestalten und um drahtlose
Werkzeugbestückung zuzulassen. Die erfolgreiche
Eine gemeinsame Netzwerkinfrastruktur, die auf
standardisiertem, unmodifiziertem Ethernet und
Internetprotokoll, wie
beispielweise Ethernet/IP,
basiert, ermöglicht einen
nahtlosen Informationsfluss innerhalb einer
Produktion oder eines
weltweit agierenden
Unternehmens.
Verwendung mobiler Technologie hängt von gelungener drahtloser Konstruktion und Produkten
sowie Architekturanpassungen ab, die dazu beitragen Funkstörungen zu beheben.
4. Videotechnik
Videotechnik wird in der Anlage der Zukunft eine
wichtige Rolle spielen, da in Anlagen zunehmend
IP-basierte statt analoge Videotechnik verwendet
wird, die auf den konvergenten Netzwerken abgespeichert werden können. Durch IP-Videotechnik lassen sich Videos besser für Sicherheitsmaßnahmen verwenden. Statt mehrere Videostreams
gleichzeitig überwachen zu müssen, kann IP-Video
durch eine Analysesoftware integriert werden, die
verdächtige und unerwünschte Aktivitäten überwacht und dann das Sicherheitspersonal in Kenntnis setzt. Dank der höheren Auflösung von IP-Video ist es möglich, eine Gesichtserkennungssoft-
ware zu verwenden und so als Zugangskontrollsystem zu nutzen. Aber IP-Video bietet mehr als
Sicherheit, auch die Effizienz der Ausrüstung und
die Produktionsprozesse in der Anlage lassen sich
damit überwachen. Außerdem eignen sich mobile
Endgeräte für Videochats mit Servicetechnikern
auf der Produktionsebene. So wird die Zusammenarbeit verbessert und Ausfälle können leichter behoben werden.
5. Rechenleistung und die Cloud
Zu den vielen Vorteilen, die eine konvergente
Netzwerkinfrastruktur bietet, zählt auch die Möglichkeit, Rechenressourcen auf verschiedenen Ebenen zu verwenden – von der Produktionsebene,
wo die Daten gesammelt werden (Edge Computing), bis hin zur Cloud. So lässt sich die Rechenleistung einsetzen, um die Einsatz- und Wartungskosten zu senken und die Verarbeitung der »
82_99_0316_austro 14.04.16 18:32 Seite 98
T
Technik pur
I IND. KOMMUNIKATION
I ZUM THEMA
Rockwell Automation und Cisco
arbeiten an IT/OT-Konvergenz
6. Fernzugriff
Unten: Durch konvergente Netzwerke können Energiewerte
von modernen Baugruppen, z.B. Frequenzumrichter, im
Ethernet-Netzwerk zur Verfügung gestellt werden. Der
Prozessverbrauch lässt sich dadurch einfach mit den
realen Geschäftsanforderungen vergleichen.
7. Energiemanagement
Energie mit Messgeräten erfassen und umformen war gestern. Durch konvergente
Netzwerke können Energiewerte von modernen Baugruppen (z.B. Frequenzumrichter) einfach im Ethernet-Netzwerk zur Verfügung gestellt werden. Der Prozessverbrauch lässt sich dadurch mit den realen
Geschäftsanforderungen
vergleichen.
Nicht benötigte Geräte werden ausgeschaltet oder wechseln – wenn möglich –
in den Energiesparmodus.
Produktionsdaten zu verbessern. Außerdem können
neue Funktionen und Anwendungen flexibler, zu geringeren Kosten und mit weniger Störungen eingeführt werden. Durch die Entwicklung des so genannten »Fog Computings« können Maschinenbauer Software auf vernetzten Geräten, wie Router, Schalter
und IP-Videokameras, ausführen. Dadurch, dass die
Anwendungen sich so in unmittelbarer Nähe zu den
entstandenen Datenströmen befinden, wird es einfacher, Daten zu sammeln und zu verarbeiten.
98
Die Zukunft ist jetzt
Es wird zwar eine Zeit dauern, bis in allen
Anlagen diese Konzepte angenommen
werden, aber die Technologie sie umzusetzen gibt es bereits. Zukunftsorientierte Maschinenbauer und Bediener machen sich die
Ideen bereits zu eigen und setzen diese um.
Die Frage, die man sich stellen muss, ist: Wie
nahe liegt die Zukunft? Sind wir bereit? (TR)
Zum Autor: Ashkan Ashouriha ist Solution Architect
for Integrated Architecture & Connected Enterprise
bei Rockwell Automation in Deutschland.
INFOLINK:
www.rockwellautomation.at
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Rockwell Automation;
Oben: Durch den Einsatz von verdrahteten und Wireless-Anwendungen sind Experten heute in der Lage, Kennzahlen wie Temperatur, Durchflussraten und Fehler in Anlagen weltweit von einem
zentralen Standort aus sicher zu überwachen und zu analysieren.
Egal, ob es sich um ein Unternehmen mit
Anlagen verteilt auf der ganzen Welt handelt oder um einen Erdölerzeuger, dessen
Bohrinseln kilometerweit voneinander
entfernt sind – es war früher schwierig,
Techniker genau dann vor Ort zu haben,
wenn diese benötigt wurden. Zudem standen oft nicht die für die richtigen Entscheidungen notwendigen Daten zur Verfügung. In der Regel werden bei vielen
Wartungsaufgaben keine Techniker vor
Ort benötigt und viele Tätigkeiten werden
auch auf Basis von unvollständigen Produktionsdaten ausgeführt. Durch den Einsatz von verdrahteten und Wireless-Anwendungen können Experten heute
Kennzahlen wie Temperatur, Durchflussraten und Fehler in Anlagen weltweit von einem zentralen Standort aus sicher überwachen und analysieren. Bei Abweichungen wird das Anlagenpersonal sofort alarmiert und es wird gemeinsam an der Diagnose und der Behebung des Problems gearbeitet. So minimieren sich Häufigkeit
und Dauer der Ausfallzeiten und reduzieren sich Reisekosten.
Die beiden Hersteller arbeiten gemeinsam
an der Integration von Fertigungs- und Informationstechnologie unter Nutzung des
Netzwerkstandards Ethernet/IP. Durch die
effektive Verbindung verschiedener Produktionssysteme und die Vereinheitlichung
der Abläufe im Fertigungsbereich und den
Geschäftssystemen erhalten Kunden relevante, sichere und datengestützte Informationen, mit denen die betreffenden Personen fundierte Entscheidungen treffen können. Zusammen mit Panduit und unter Mitwirkung der Standardisierungsorganisation ODVA haben die beiden Unternehmen
die Plattform »Industrial IP Advantage«
gegründet. Dabei handelt es sich um eine
Online-Community, in der Best Practices im
Umgang mit dem Ethernet-Industriestandard Ethernet/IP vorgestellt und diskutiert
werden können. Als Teil dieser Zusammenarbeit wurden detaillierte Leitfäden für die
Konzeption und Umsetzung einer konvergenten Netzwerkarchitektur entwickelt.
Dazu gehört der »Converged Plantwide Ethernet Design and Implementation Guide«,
welcher bewährte Methoden und Informationen mit Vorschriftencharakter für industrielle Automatisierungssysteme beinhaltet. Außerdem konnten die beiden Unternehmen ihr Know-how über das Produktund Serviceangebot für das »Connected
Enterprise« zusammenführen. Gemeinsam
bieten sie ein Portfolio mit industriellen
Ethernet-Switches an, in dem die Technologie beider Unternehmen integriert ist, um
so den industriellen Automatisierungsanforderungen besser nachzukommen. Darüber hinaus bieten sie Netzwerkdienste
wie z.B. Gesamtbewertung, Konzeption
und Umsetzung der Architektur sowie
Sicherheitsprogramme an.
82_99_0316_austro 14.04.16 18:32 Seite 99
I WENN’S RECHT IST
Gastkommentar von
Mag. Nevena Shotekova
Rechtsanwältin – spezialisiert auf
Unternehmensrecht, Vertragsrecht
und Gesellschaftsrecht
E-Mail: [email protected]
www.robathin.at
OPC-UA funktioniert mit TSN-Ethernet
Deterministisch
im Standard-Ethernet
Softing (ÖV: Buxbaum Automation) hat erstmalig die
Publisher/Subscriber-Erweiterung des OPC-UA-Standards
als prototypisches Modell implementiert. Die Anwendung nutzt dabei ein Standard-Ethernet-Netz für den
deterministischen Datenaustausch und verwendet dafür
den neuen TSN-Standard (Time-Sensitive Networking).
m Detail zeigt die OPC-UA-Publisher/Subscriber-Anwendung die garantierte
Ausführung der Kommunikation zwischen Steuerungen und die deterministische Kommunikation über eine bestehende TSN-Ethernet-Infrastruktur. Dabei
laufen Steuerungsaufgaben und Datenverkehr über ein gemeinsames TSN-fähiges
Ethernet-Netz, ohne dass der Datenaustausch in Echtzeit gefährdet oder Bandbreite verschwendet wird. Anforderungen von »Industrie 4.0« sollen auf diese
Weise besser abgedeckt werden. Softings Publisher/Subscriber-Modell-Anwendung basiert auf bewährten Konzepten für eine industrielle Netzarchitektur und
befindet sich zurzeit bei der OPC Foundation im Spezifizierungsprozess.
I
Neues OPC-UA-Client-Interface
Foto: Fotolia;
Die neue Version 4.10 von Softings »dataFEED OPC Suite« stellt jetzt OPC-UAClient-Funktionalität zur Verfügung und kann in verschiedensten OPC-UA-Gateway-Lösungen eingesetzt werden. Geräte mit integriertem OPC-UA-Server, wie
z.B. Steuerungen von B&R und Beckhoff oder der RFID-Reader von Harting, lassen
sich nun einfach und kostengünstig in bestehende OPC-Classic-Umgebungen integrieren. Anwender können auf diese Weise eine schrittweise Umsetzung von »Industrie 4.0«-Lösungen unter Einbeziehung ihrer bestehenden OPC-Classic-Komponenten durchführen. Darüber hinaus stellt die »dataFEED OPC Suite« eine LoggerFunktionalität für OPC-UA-Server zur Verfügung. Prozessdaten einer Steuerung
mit integriertem OPC-UA-Server lassen sich damit in einer Datei oder einer Datenbank speichern. Dank der neuen OPC-UA-Client-Funktionalität dient die »DataFEED OPC Suite« nicht nur als Gateway zwischen OPC-Classic- und OPC-UA-Anwendungen, sondern fungiert auch als zentrales Gateway zwischen mehreren
OPC-UA-Servern und -Clients. Die OPC-UA-Clients müssen sich nur mit einem
OPC-UA-Server verbinden bzw. es muss nur ein aggregierter OPC-UA-Adressraum
verwaltet werden. Die integrierten Sicherheitsfunktionalitäten wie z.B. »User
Authentication« inklusive Zertifikaten und Datenverschlüsselungen genügen höchsten Sicherheitsanforderungen und vervollständigen die Implementierung. (r.PA./TR)
INFOLINKs:
www.softing.de I www.myautomation.at
AUSTROMATISIERUNG
Zahlungsverzug des
öffentlichen Auftraggebers
– welche Möglichkeiten habe ich?
Mit dem Zahlungsverzugsgesetz wurde die Zahlungsverzugsrichtlinie 2011/7/EU in Österreich umgesetzt. Die Zahlungsverzugsrichtlinie hatte das erklärte Ziel, die Belastungen für Unternehmen durch die langen Zahlungsfristen und Verzögerungen
der Zahlungen zu vermindern, insbesondere durch folgende
Maßnahmen:
• Die Zahlungsfrist für die Unternehmen und die öffentliche
Hand darf in der Regel 30 Tage nicht überschreiten. Verlängerungen im öffentlichen Bereich sind nur in speziellen Fällen möglich: wenn es sich beim Auftraggeber z.B. um einen Gesundheitsdienstleister handelt, kann die Zahlungsfrist bis zu 60 Tage
betragen.
• Bei Zahlungsverzug steht dem Gläubiger ein Pauschalbetrag
von 40 Euro zu, und zwar ohne dass ein Nachweis über einen
entstandenen Schaden erforderlich ist. Auch kann der Gläubiger
zusätzlich einen angemessenen Ersatz aller entstehenden Betreibungskosten verlangen.
• Die Vereinbarung eines niedrigeren als des gesetzlichen Satzes
für Verzugszinsen ist unzulässig.
• Immer noch in der Praxis weitgehend unbekannt ist die Anhebung des gesetzlichen Verzugszinssatzes von 8% über dem
Basiszinssatz auf 9,2% über dem Basiszinssatz (derzeit -0,12%),
sodass der Zinssatz derzeit 9,08% beträgt.
Trotz dieser EU-weiten Maßnahmen zeigt sich in der Praxis, dass
insbesondere die Zahlungsmoral der öffentlichen Hand eine
wirtschaftliche Herausforderung vor allem für KMU darstellt.
Wie aus der aktuellen Trendumfrage des Kreditschutzverbandes
vom 1. September 2015 ersichtlich, zahlt die öffentliche Hand
durchschnittlich nach 38 Tagen und damit um acht Tage später
als Firmenkunden (Quelle: KSV1870). Trotzdem schrecken viele
kleine Unternehmen davor zurück, ihre Forderungen gegenüber
der öffentlichen Hand mit Nachdruck zu betreiben. Es empfiehlt
sich aber jedenfalls, in einem Mahnschreiben auf die gesetzlichen Zahlungsziele von grundsätzlich 30 Tagen explizit hinzuweisen, weiters den öffentlichen Auftraggeber auf sein säumiges Zahlungsverhalten aufmerksam zu machen, den Pauschalersatz für den Zahlungsverzug in Höhe von 40 Euro sowie vor
allem die Verzugszinsen von 9,08% ausdrücklich zu verlangen.
Immerhin stehen sie einem Unternehmen auch gesetzlich zu.
Zeigen die außergerichtlichen Maßnahmen keinen Erfolg, so
bleibt nur die gerichtliche Geltendmachung der Forderung samt
den angefallenen Zinsen als Entschädigung für die (lange) Verfahrensdauer. Daher empfiehlt es sich, das außergerichtliche
Mahnwesen entsprechend nachdrücklich zu gestalten, um
gerichtliche Auseinandersetzungen möglichst zu vermeiden.
99
100_114_0316_austro 14.04.16 17:27 Seite 100
T
Technik pur
I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION
Video-Interfaces
neu im Programm
Der deutsche Bildverarbeitungsspezialist Rauscher vertreibt seit Kurzem die Videoschnittstellen des kanadischen Herstellers Pleora in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die
Produkte sind in über 200.000 Bildverarbeitungssystemen für industrielle,
medizinische, militärische und Transportzwecke installiert und verfügen
über eine Übertragungskapazität von
17 Mrd. GB Daten pro Tag.
www.rauscher.de
Kompakte
Smart-Kamera
»In-Sight Micro 8000« heißt die neue
Produktfamilie ultrakompakter Standalone-Bildverarbeitungssysteme von
Vielseitiger Barcodeleser
Das intuitiv bedienbare Handlesegerät »BVS HS-P« von Balluff erfasst
kleine hochauflösende Barcodes ebenso
wie Codes in einem großen Bereich bei
einer Lesereichweite von bis zu 110 cm und
ist auch in einer kabellosen Variante erhältlich.
Wahlweise können auch direkt markierte Codes (DPM) gelesen werden. Das robuste Gerät in Schutzart IP65 übersteht Stürze aus bis zu
2 m Höhe schadlos. Mit der kabellosen Variante hat der Bediener
dank Bluetooth-Anbindung Bewegungsfreiheit bis zu 100 m um die
Basisstation. Der Reader decodiert alle gängigen 1D-, 2D- und gestapelten Barcodes auf bewegten Objekten (bis zu 0,8 m/s). Selbst bei Verkippen bis zu 40°
und Drehwinkeln bis 180° ist die Lesesicherheit gewährleistet. Das Gerät bietet einen
gut sichtbaren Lasermarkierungsrahmen, LED-Signale einschließlich der Projektion eines LED-Spots auf den erfassten Code sowie eine akustische Rückmeldung als Lesebestätigung. Das Lesegerät ist über USB, Bluetooth oder RS232-Schnittstelle einfach integrierbar. Das anwendergerechte Design und ein geringes Gewicht gewährleisten angenehmes und ermüdungsfreies Arbeiten.
INTRO
www.balluff.at
Halle: A
I
Stand: 526
Kamera geht in »Vorleistung«
Cognex. Die Geräte messen 31 x 31 x
63 mm und werden via Power over
Ethernet versorgt. Dadurch eigenen sie
sich für den Einbau an Robotern oder
schwer zugänglichen Maschinen.
www.cognex.at
BV-Software-Release
Seit Kurzem steht die Version 4.80 der
»IDS Software Suite« kostenlos zum
Download auf der Website des Kamera-Herstellers bereit. Das Treiberpaket
für die USB-2.0-, USB-3.0 -und GigEIndustriekameras von IDS ist jetzt für
»Windows 10« WHQL-zertifiziert und
unterstützt u.a. die in Kürze erhältlichen Modelle der »USB3 uEye CP«Kamerareihe mit den »Python«Sensoren von ON Semiconductor.
www.ids-imaging.de
100
Die »LX VisualApplets«-Kameras von Baumer ermöglichen die einfache
Bildvorverarbeitung direkt auf dem FPGA der Kamera, um Bilddaten mit
sehr hoher Auflösung und Geschwindigkeit effizient zu verarbeiten.
Eingesetzt wird dafür die grafische Programmierumgebung »VisualApplets« von Silicon
Software. Dank dieser können Endanwender ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse
und ohne aufwändige VHDL-Programmierung komplexe Algorithmen realisieren. Die Bildvorverarbeitung in den Kameras beschleunigt rechenintensive Algorithmen und erhöht die
Genauigkeit und Robustheit der Bildauswertung. Schwerpunkte liegen auf der Bildverbesserung (z.B. Mittelwertbildung über mehrere Bilder zur Rauschreduktion), der Datenreduktion (z.B. Ermittlung von Profildaten der Lasertriangulation) oder der Prozessüberwachung (z.B. Steuerung von Laserschweißprozessen). Die Bildvorverarbeitung reduziert
die Datenmenge und entlastet das PC-basierte Bildverarbeitungssystem. Damit können
Schnittstellen ohne Framegrabber eingesetzt und gegebenenfalls die Anzahl der Rechner
im System reduziert werden. Die Kameras
sind mit Global Shutter CMOS-Sensoren von
Cmosis und einer GigE-Vision-konformen
Schnittstelle ausgestattet. Sie stehen in Auflösungen von 4, 12 und 20 Megapixel zur
Verfügung und liefern eine Sensorgeschwindigkeit von bis zu 74 Bildern/s.
www.baumer.com
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Cognex, Balluff, Baumer, Wenglor, Stemmer Imaging;
»
100_114_0316_austro 14.04.16 17:27 Seite 101
OCR-Software integriert
Wenglor hat seine Smartkamera »weQube« um ein Softwaremodul zur Schrift- und
Zeichenerkennung (OCR) und einen Standard-C-Mount-Gewindeanschluss erweitert.
Die modular aufgebaute Produktfamilie ist für verschiedene industrielle Anforderungen geeignet
und bietet Autofokus, C-Mount-Gewindeanschluss,
zwei unterschiedliche Bildchips, drei frei wählbare
Lichtarten und mehrere Kommunikationsschnittstellen. Alle Modellvarianten verfügen serienmäßig über Profinet und Ethernet/IP, die nach Bedarf
umschaltbar sind. Das neue »weQube«-Gehäuse
mit C-Mount-Gewindeanschluss ist mit allen handelsüblichen C-Mount-Kameraobjektiven kompatibel.
Die Funktion für Zeichenerkennung »weQubeOCR«
liest die vordefinierten Schriftarten OCR-A und OCR-B über mehrere Zeilen in einem Lesevorgang.
Eine Teach-in-Funktion bietet zusätzlich die Möglichkeit, neue Schriftarten einzulernen. Insgesamt sind sechs
Produktvarianten mit OCR-Modul erhältlich. »weQube« erfüllt Schutzart IP67, ein eigens dafür entwickelter
Schutztubus verhindert das mechanische Verstellen des Objektivs. Für den Einsatz in hygienisch sensiblen
Industriebereichen steht außerdem ein Edelstahl-Schutzgehäuse in Schutzart IP69K zur Verfügung.
www.wenglor.at
Datenübertragung (fast) ohne Einschränkung
Die GigE-Vision-Kamera »Genie Nano« von
Teledyne Dalsa – erhältlich bei Stemmer Imaging –
bietet dank »TurboDrive«-Technologie
Datentransferraten jenseits des GigE-Limits.
Die integrierten Farb- und Monochrom-CMOS-Sensoren »Pregius
IMX174« und »IMX249« von Sony bieten hohe Bildqualität. Die »TurboDrive«-Technologie setzt eine innovative Pixelanalyse und Datenverarbeitungsmethode zur Bildkodierung ein, wodurch Datenübertragungsraten möglich sind, die um den Faktor 2 über den Transferraten
von Standard-GigE-Vision-Lösungen liegen. Die »Trigger to Image Reliability« garantiert eine zuverlässige Aufnahmesteuerung während
des gesamten Bilderfassungsprozesses sowie Bildverarbeitung ohne
Datenverlust. Dank Multi-ROI lassen sich bis zu 16 ROIs definieren und
das Auslesen von Bilddaten auf die wichtigen Objektbereiche eingrenzen. Im Burst-Modus können Bilddaten jenseits der GigE-Bandbreitenbeschränkung mit der max. Bildfrequenz des Sensors erfasst und im Hauptspeicher der Kamera zwischengespeichert werden. Mit dem
Cycling-Modus lassen sich für jedes Bild einer Sequenz die Einstellungen für verschiedene Lichtquellen, Beleuchtungswinkel, Belichtungszeiten, Gain und vieles mehr festlegen. So können in einem Durchgang mit
einer Kamera mehr Informationen erfasst werden, ohne externe Komponenten oder Multikamerasysteme.
Mit ihrem erweiterten Temperaturbereich von -20° bis +60° C kann die Kamera in extrem rauen Umgebungen eingesetzt werden.
www.stemmer-imaging.de
AUSTROMATISIERUNG
100_114_0316_austro 14.04.16 17:27 Seite 102
T
Technik pur
I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION
Bildverarbeitungs-Hersteller Di-soric und
das Siemens-»WinCC Competence Center«
vereinen die industrielle Bildverarbeitung
direkt mit der »Simatic«-SPS-Welt auf einer
gemeinsamen Bedienungs- und Programmieroberfläche. Für den AutomatisierungsProgrammierer und den Bildverarbeiter
werden damit beide bislang getrennten
Sprach-Welten direkt in nur einer
Visualisierungsebene integriert.
Programmiertechnisch in die Steuerung integrierte Bildverarbeitung
Harmonisierte Welten
M
Vereinfachte optimierte Arbeitsweise
Dadurch, dass Di-soric seine Bildverarbeitungssoftware – einschließlich des Code-Lesens – direkt in den Panel-PC integriert, ergibt sich eine
vereinfachte Kommunikation mit der ganzen
»Simatic«-SPS-Welt. Das ist im Umfeld der an-
102
spruchsvollen Bildverarbeitung bislang einmalig
und schließt alle Visualisierungs- und Leistungsstufen des »TIA-Portals« ein. Von Di-soric erhält
der Anwender die integrierte Software der Bildverarbeitung oder auch die komplett entwickelte kundenspezifische BV-Lösung. Er schließt den
Dongle am Panel-PC an, installiert die Kameras,
Beleuchtungskomponenten und Triggersensorik
und kann sofort seine individuelle Visualisierung
auf nur einer Bedienungs- und Kommunikationsoberfläche erstellen. Damit erübrigt sich ein zusätzliches externes PC-Netzwerk für die Bildverarbeitung, und mögliche Fehler durch die daraus
folgende höhere Komplexität werden vermieden. Die Bildverarbeitung von bis zu acht GigEKameras kann auf einem SCADA-PC laufen und
wird dort in Tags abgebildet, die aus der Steuerung kommen. Entsprechend kurz fallen die Antwortzeiten aus – die BV-Ergebnisse liegen in
Echtzeit vor. Er braucht kein Kommunikationstakt abgewartet zu werden. Dadurch wird das
System insgesamt wesentlich schneller. Echtzeitaufgaben können besser gestaltet und die Taktzahlen in der Fertigungslinie gesteigert werden.
Der Systemintegrator hat die Möglichkeit, schon
alle Funktionen, Bedienelemente oder vorgese-
AUSTROMATISIERUNG
hene Teilevarianten aus einer Bibliothek beim
Kunden per Drag&Drop in die Visualisierung auf
dem Panel-PC einzubinden. Die Installation und
Kommunikation wird somit nachhaltig vereinfacht.
»Machine Vision 4.0«
»Machine Vision 4.0« nennen Di-soric und
iemens ihre gemeinsame Automatisierungsstrategie, mit der künftig alle BV-Aufgaben innerhalb der Visualisierungssoftware »WinCC Professional« entwickelt und bearbeitet werden können. Damit lässt sich auch die Bildverarbeitung
bereits in der Anlagensimulation mit einplanen.
Nach dem Motto »Alles aus einer Hand und einem Verantwortlichen« liefert Di-soric nicht nur
die komplette Bildverarbeitung in Hard- und
Software, sondern bietet zusätzlich ein breites
Produktportfolio an Vision-LED-Beleuchtungen
und Triggersensorik aus eigener Fertigung an.
(r.PA./TR)
INFOLINKs:
www.di-soric.at
www.siemens.at
Foto: Di-Soric;
it einer gemeinsamen Initiative setzten die beiden Hersteller die nahtlose
Integration anspruchsvoller industrieller Echtzeit-Bildverarbeitung für Qualitätskontrolle und ID-Aufgaben direkt in die Fertigungslinien der SPS-Automatisierungswelt um. Der Systemintegrator und Anwender benötigt nicht
mehr die Übersetzung mit Hilfe verschiedener
Kommunikationsstandards über getrennte PCNetzwerke. Der Automatisierer erhält eine ganze Reihe von zusätzlichen Vorteilen in der Fertigungs-, Prozess- und Unternehmenskommunikation, einschließlich Aspekten der vollständigen
Rückverfolgbarkeit (Traceability) nach GPMStandard. Der Anwender, der »Simatic«- oder
»Simotion«-Steuerungen im Umfeld des »TIAPortals« und Panel-PCs einsetzt oder noch einsetzen will, spart Zeit und Kosten.
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T
I SICHERE AUTOMATION
Rockwell bietet neue
Safety-Trainings an
Drittgeräte sicher integrieren
Mit der Automatisierungssoftware
»Automation Studio« von B&R
lassen sich jetzt auch Sicherheitskomponenten mit »openSafety«Interface und modulare Geräte
von Drittherstellern in B&R-Automatisierungslösungen einbinden.
Mit »Automation Studio« lässt sich jedes
»openSafety«-Gerät mittels einer Gerätebeschreibungsdatei nahtlos in eine Sicherheitslösung integrieren und konfigurieren. Damit bietet B&R eine optimale Integration von Dritthersteller-Geräten, zum Beispiel
sicheren Lichtgittern, Drehgebern, Laserscannern oder Antrieben. Auch modulare Geräte
können über die grafische Oberfläche von »Automation Studio« verschaltet und konfiguriert werden. Das steigert die Übersichtlichkeit und ermöglicht eine effiziente Inbetriebnahme des Gesamtsystems. Die bewährte »Firmware-Handling«-Funktion steht nun auch für
alle Powerlink- und »openSafety«-Geräte von Drittherstellern zur Verfügung. Alle Geräte
werden beim Hochfahren automatisch auf den benötigten Firmware-Stand gebracht. Neben
automatischen Firmware-Upgrades sind bei Bedarf auch Firmware-Downgrades möglich.
Halle: A
I
Der Hersteller bietet auf individuelle
Bedürfnisse der jeweiligen Unternehmen zugeschnittene Kurse an, die von
einem spezialisierten Entwicklungsteam
durchgeführt werden. Dazu zählen unter anderem TÜV-zertifizierte Trainings,
produkt- und verfahrensbezogene Kurse sowie Trainings im Bereich Standardisierung. Die Kurse finden entweder
bei den teilnehmenden Unternehmen
oder an einem nahe gelegenen Standort von Rockwell Automation statt.
www.rockwellautomation.at
Fehlersichere
Kompakt-CPU
Stand: 505
INTRO
www.br-automation.com
Technik pur
»
Erweiterbare
Sicherheitslösung
Foto: B&R, Elobau;
Das modulare Sicherheitssystem
zur Signalauswertung »eloProg«
von Elobau kann platzsparend mit
Eingangs- und Ausgangsmodulen
erweitert werden.
Es erfüllt die Sicherheitsklassen SIL3, SIL CL3, PL-e und Kategorie 4. Durch den variablen Aufbau sind die Eingänge für verschiedene Funktionen nutzbar, z.B. zur Überwachung von optoelektronischen Scannern, Lichtgittern, Lichtvorhängen, magnetisch betätigten Sensoren
und Sicherheitsmatten sowie für eine 2-Hand-Steuerung oder den Anschluss von Not-HaltTasten. Das Basismodul besitzt acht Ein- und zwei Halbleiterausgangs-Paare und kann als Sicherheitsauswertung ohne weitere Zusatzmodule betrieben werden. Mit verschiedenen Zubehörteilen lässt es sich auf bis zu 72 Sicherheitseingänge mit insgesamt acht sicheren OSSDAusgängen (Paare) erweitern, außerdem lassen sich Relaisausgangsmodule mit zwangsgeführten Relaiskontakten anschließen (je 6 A / 250 VAC). Die Konfiguration des Basismoduls
erfolgt über eine intuitiv bedienbare Software, mit der alle Sicherheitsfunktionen zugewiesen werden können. Der Speicherstick »350EPS« ermöglicht das einfache Übertragen der erstellten Konfiguration von Basisgerät zu Basisgerät. Für die Integration in die Anlagensteuerung sind Feldbusmodule mit Profibus-DP, CANopen und Devicenet erhältlich. Busverbindungsstecker ersparen eine aufwändige Verdrahtung der Module.
www.elobau.at
AUSTROMATISIERUNG
Mit der neuen »1212FC«-CPU ergänzt
Siemens seine »Simatic S7-1200«-Baureihe für fehlersichere Anwendungen im
unteren Leistungsbereich. Die Firmware
wurde mit der aktuellen Version des Engineering Frameworks »TIA Portal V14«
aktualisiert und um zusätzliche Funktionen erweitert. Die neue Failsafe-CPUVariante unterstützt nun zudem das
»Profisafe«-Protokoll.
www.siemens.at
TerminNOTIZ:
»Pilz User Conference«
Am 14. und 15. September organisiert
Pilz Österreich erstmals ein zweitägiges
Anwendertreffen zum Thema Maschinensicherheit. Ort des Geschehens ist die
Holzerlebniswelt »Feuerwerk« der Firma
Binder in Fügen/Tirol. Unter dem Motto
»Von Anwendern für Anwender« stehen
Fachvorträge über den Einsatz moderner
Sicherheitslösungen im Vordergrund.
www.pilz.at
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Technik pur
I SICHERE AUTOMATION
Normschalter im
Baukastensystem
Kompakte Sicherheitssteuerung
Die »samos Pro Compact«-Module von Wieland Electric
(ÖV: Schmachtl) bieten bis zu 20 sichere Eingänge und
acht sichere Ausgänge auf einer Baubreite von nur 45 mm.
Die Positionsschalter »IN62«
und »IN65« von Bernstein
kombinieren die wirtschaftlichen Vorteile eines Kunststoffschalters mit der Robustheit
eines Metallschalters.
Die Normschalter nach DIN EN 50047
verfügen über die Schutzart IP67 und
erfüllen 30 Mio. Schaltspiele bei einer Kontaktsicherheit von 1 mA
bei 5 VDC. Ein Vorteil der »IN65«-Schalter ist das werkzeuglose Drehen der Betätigungseinrichtung und das werkzeuglose Tauschen des
Betätigers mit Hilfe einer Metallspange. Die Geräte lassen sich mit
einem Baukasten aus unterschiedlichen Schleich- und Sprungkontakten sowie einer Vielzahl von Betätigern konfigurieren.
Die Sicherheitssteuerungsmodule verfügen über USB-, Ethernet- und Industrial-Ethernet-Schnittstellen und sind flexibel programmierbar durch das kostenlose Programmiertool »samos PLAN5+« mit integrierter Simulation und Logik-Analyse. Die Module lassen sich ohne
zusätzlichen Aufwand einfach und schnell in Ethernet-basierte Netzwerke integrieren, so dass auch Lösungen zur
Fernwartung realisiert werden können. Bei Bedarf lassen sich die Module auf bis zu 168
sichere Ein-/Ausgänge erweitern,
wodurch »samos Pro Compact«
auch für mittlere bis große Anwendungen geeignet ist.
www.bernstein.at
www.schmachtl.at
Dezentrales Einlesen
sicherer Eingangssignale
Mit der »Safety Input Box SIB
061« von Sigmatek lassen sich
sicherheitsgerichtete Elemente
direkt an der Maschine oder
Anlage anschließen.
Halle: A
I
Stand: 210
Blindzonenfreier Lichtvorhang
Mit dem »EZ-Screen LS« (Light Screen) seines OptosensorikPartners Banner Engineering erweitert Turck das Angebot an
Sicherheitslichtvorhängen um eine leistungsfähige, robuste
und kaskadierbare Lösung ohne Blindzonen.
Ausgestattet mit sechs digitalen SafetyEingängen (3 mA / 24 VDC / 0,5 ms),
können die Signale von bis zu drei Befehls- und Meldegeräten (zweikanalig)
dezentral eingelesen werden. »SIB 061« ist in Kombination mit
einem Sigmatek Safety-Controller für höchste Sicherheitsanforderungen ausgelegt und TÜV-zertifiziert (SIL 3/PL e, Kat. 4). Die kompakte »Safety Input Box« lässt sich einfach montieren – ob direkt an
der Maschine, einem Bedienpult oder auf der Rückseite der »ETT«Multitouch-Bedienpanels. Eingangssignale von Sicherheitselementen wie beispielsweise Not-Halt, Zustimmtaster, Betriebsartenwahlschalter und Schlüsselschalter können so dezentral gesammelt und
mit einem sicherheitsgerichteten Zwei-Draht-Bus an die »S-Dias«Safety-CPU im Schaltschrank übertragen werden. Status-LEDs direkt
neben jedem Kanal sorgen für eine eindeutige Zuordnung. Zum
Testen der Eingänge und Erkennen von Querschlüssen stehen zwei
nicht-sichere Taktausgänge zur Verfügung. Die sicherheitsgerichtete Applikation lässt sich mit dem »Lasal Safety Designer« programmieren und konfigurieren.
Der Sicherheitslichtvorhang hat keine Blindzonen, sodass bei kaskadierten Elementen eine
durchgehende Erfassung des gesamten Überwachungsbereichs gewährleistet ist. Eine integrierte zweifarbige LED-Ausrichthilfe vereinfacht
Setup, Fehlersuche und Installation, die zudem
ohne PC, DIP-Schalter oder andere Hilfsmittel
durchführbar sind. Der Lichtvorhang ist in den
Auflösungen 14, 23 und 40 mm verfügbar, bei
einer Reichweite von bis zu 12 m. Die Gehäuselängen sind in 70-mm-Schritten von 280 mm bis
1.820 mm wählbar. Bei Bedarf lassen sich bis zu
vier kaskadierbare Systeme in beliebiger Länge
und Auflösung sowie mit einer beliebigen Anzahl von Strahlen kombinieren. Die »Dual-Scan«-Technologie macht den Lichtvorhang immun gegen mögliche Störungen durch EMV, Umgebungslicht,
Schweißblitze oder Blitzlicht. Er ist zertifiziert nach Typ 4 (IEC 61496), Kat. 4 PL-e
(EN ISO 13849-1), SIL3 (IEC 61508) sowie SIL CL3 (IEC 62061). Sender und Empfänger des robusten IP65/IP67-Sicherheitslichtvorhangs sind jeweils mit einem
um 5 mm zurückgesetzten Fenster sowie einem 3 mm dicken Aluminiumgehäuse mit Metall-Endkappen gegen Stöße geschützt.
www.sigmatek-automation.com
www.turck.at
104
AUSTROMATISIERUNG
Halle: A
I
Stand: 217
Fotos: Bernstein, Schmachtl, Sigmatek, Turck;
T
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P
Praxisreport
I SICHERE AUTOMATION
Wenn Hardware und Mechanik noch
gut in Schuss sind, rechnen sich Retrofits
großer Anlagen allemal. Neben dem
Austausch verschleißbehafteter Komponenten steht in der Regel die komplette
Revision der Elektro- und Steuerungstechnik an. Eng damit verknüpft ist die
Integration eines modernen Sicherheitskonzepts, das Produktivität und Sicherheit gleichermaßen gewährleistet. In
einer weit verzweigten Anlage für
Tabakaufbereitung hat der deutsche
Systemintegrator Hermos gemeinsam
mit Pilz ein modernes Sicherheitsmanagement realisiert. Neben dem multifunktionalen Lichtgitter »PSENopt Advanced«
kommt das sichere Schutztürsystem
»PSENsgate« zum Einsatz.
Von Ing. Stephan Marban
Wie sich mit modernem Retrofit-Sicherheitskonzept Ressourcen schonen, Werte erhalten
und nachhaltige Nutzung realisieren lassen
Retro ist nicht nur
Geschmackssache
er feinwürzige Duft von Tabak
durchdringt die Luft. Nach einer
mehrjährigen Umbauphase läuft die
Anlage zur Bearbeitung von Rohtabak wieder auf vollen Touren. Sie verarbeitet über
diverse Prozessmodule und Ebenen verteilt
Tabakblätter Schritt für Schritt bis zum verkaufsfertigen Feinschnitt-Tabak. Die Imperial
Tobacco Group, zu der u. a. auch der Hersteller Reemtsma zählt, bereitet im niederländi-
D
schen Joure mit mehreren Produktionslinien
bis zu 10 t Tabak pro Stunde auf. Die in Ballen angelieferten Tabakblätter werden zunächst geteilt und gelangen über eine Förderstrecke in eine so genannte Casing-Trommel. Dort führen Düsen den getrockneten
Blättern Wasser sowie jene Rezepturen zu,
die dem Tabak später seine individuelle Note
verleihen. Anschließend rollen die so aufbereiteten Tabakblätter in speziellen Transport-
AUSTROMATISIERUNG
containern in ein Reifelager, dessen Fläche
der Hälfte eines Fußballfeldes entspricht.
Nach bis zu 36 Stunden Lagerzeit fahren die
Container das Zwischenprodukt über Rollenbahnen zu einer automatisierten Kippvorrichtung der jeweiligen Produktionslinie.
Dort werden die Behälter entleert und nach
einer Trocknungs-, Kühlungs- und nochmaligen Lagerungsphase ist der FeinschnittTabak schließlich reif für die Verpackung. »
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P
Praxisreport
I SICHERE AUTOMATION
Dienstleistungen aus einer Hand
Das Unternehmen Hermos – Kopf einer international agierenden Gruppe mit Schwerpunkten
in den Bereichen Automatisierung und Informationsverarbeitung sowie mit langjähriger Erfahrung in der Tabakbranche – war mit dem Retrofit der gesamten Anlage beauftragt. „Zum Aufgabenumfang zählte die Modernisierung und
Neu-Automatisierung der kompletten Anlage,
der Austausch von Schaltschränken, die Verkabelung, Installation und schlussendlich die
Sicherheit“, fasst Volker Sachs, Projektleiter
Elektrotechnik bei Hermos, die Anforderungen
zusammen. Nach eingehender Analyse stand im
ersten Schritt die komplette Entkernung der
Anlage an. Elektronik, Steuerung und Sicherheit entsprachen nicht mehr dem modernsten
Stand der Technik. Zielsetzung des Anlagenbetreibers war ein höherer Automatisierungsgrad
sowie eine signifikante Steigerung der Produktivität. Mindestens ebenso hoch waren die An-
Sicherheitstechnisch wurde die gesamte Anlage in drei separate Bereiche aufgeteilt, die mit elf
Lichtvorhängen und vier Zutrittskontrollen getrennt sowie per Zustimmtaster von Pilz bedient
und sicher überwacht werden.
forderungen an die Sicherheit: Neben einem
größtmöglichen Schutz für die Bediener im Umfeld sollte das gewünschte Sicherheitskonzept
Abläufe, Bedienbarkeit und die Performance
der Anlage keinesfalls einschränken.
Konzeption und Umsetzung
aus einer Hand
Aufgrund der guten Erfahrungen mit Pilz war
das deutsche Automatisierungsunternehmen
aus Ostfildern bei Stuttgart Wunschpartner. Der
Auftraggeber verlangte Sicherheit aus einer
Hand. Darüber hinaus legte er großen Wert dar-
Die im Rahmen der Risikobeurteilung
detektierten Gefährdungen werden
u.a. durch das sichere Schutztürsystem
»PSENsgate« von Pilz adäquat abgedeckt,
wie hier die Maschinenabdeckungen
und Zugänge zum Lager.
106
auf, die Komponentenvielfalt auf ein Minimum
zu reduzieren, um Stillstandszeiten im Fehlerfall
zu minimieren und Service wie Instandhaltung
damit zu vereinfachen. Pilz lieferte all jene
sicherheitsrelevanten Komponenten, die für die
Umsetzung des von Hermos entwickelten
Sicherheitskonzeptes erforderlich waren. „Wie
schon in den vorangegangenen Projekten erfuhren wir von Pilz auch in diesem Fall eine sehr
offene und zielstrebige Unterstützung bei der
Produktauswahl und der Umsetzung der Kundenanforderungen“, betont Volker Sachs. Die
modernisierte Anlage besteht im Kern aus komplexen Transport- und Fördersystemen, den Bereichen Befüllung, Zwischenlagerung, Produktions- und Verarbeitungsmaschinen sowie aus Lager- und Rezeptverwaltung. Ein zentrales übergeordnetes Leitsystem sorgt im Verbund mit 20
IPC-Steuerungen und über ein redundantes
Lichtwellenleiter-Netzwerk für reibungslose und
sichere Abläufe. Sicherheitstechnisch wurde die
gesamte Anlage in drei separate Bereiche aufgeteilt, die mit elf Lichtvorhängen und vier Zutrittskontrollen getrennt sowie per Zustimmtaster
von Pilz bedient und sicher überwacht werden.
AUSTROMATISIERUNG
100_114_0316_austro 15.04.16 17:11 Seite 107
Schutztürüberwachung für
erhöhte Anforderungen
Gleich an mehreren Stellen der weit verzweigten
Anlage, in der zwischen 25 und 30 Beschäftigte arbeiten, muss auf die im Rahmen der Risikobeurteilung detektierten Gefährdungen adäquat reagiert
werden. So sind insbesondere Maschinenabdeckungen oder Zugänge zum Lager sicher zu überwachen und zuverlässige Maßnahmen zu gewährleisten, die im Ernstfall zu einem sicheren Stillstand von Förderbändern, Antrieben und Maschinenteilen führen. Das sichere Schutztürsystem
»PSENsgate« von Pilz kombiniert Schutztürüberwachung, sichere Zuhaltung mit Flucht-/Hilfsentriegelung sowie Not-Halt-, Anforderungs- und
Quittiertaster in einem System. Es ist bis zur höchsten Sicherheitskategorie PL-e ausgelegt, zusätzlich sorgt eine Codierung für höchsten Manipulations- und Umgehungsschutz. Gerade bei Maschinen mit besonders hohem Gefahrenpotenzial bietet »PSENsgate« ein Maximum an Sicherheit.
Schüttung sichern
Ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen würden die massiven Container-Kippvorrichtungen ein
erhebliches Gefährdungspotenzial darstellen. Hier
sorgen die eingesetzten Lichtschranken »PSENopt
Advanced« von Pilz für Sicherheit. Mit ihrer Multifunktionalität bieten die frei parametrierbaren
Lichtschranken ein hohes Maß an Flexibilität: Muting, Blanking oder Kaskadierung sind mit nur einer
Lichtschranke selbst über weite Distanzen realisierbar. »PSENopt Advanced« schützt vor Eingriff bzw.
Zugang und akzeptiert dank der Muting-Funktion
letztlich nur die hier vorgesehenen Container in ihrem Überwachungsfeld. Mit ihren durchgängigen
Einzelstrahlen schließen die Lichtgitter selbst so genannte Totzonen aus. „Die Lichtschranken rücken
näher an die Applikation, das erhöht den Schutz
und spart Platz“, weiß Volker Sachs. Unterstützt
durch das Software-Tool »PSENopt Configurator«
erfolgte die Ausrichtung, Konfiguration und Inbetriebnahme mühelos. Nach Abschluss des Retrofits
Oben: Das sichere Schutztürsystem
»PSENsgate« von Pilz kombiniert Schutztürüberwachung, sichere Zuhaltung mit Flucht/Hilfsentriegelung sowie Not-Halt-, Anforderungs- und Quittiertaster in einem System.
Unten: Durch ihre Multifunktionalität
bieten die frei parametrierbaren Lichtschranken »PSENopt Advanced« von Pilz
ein hohes Maß an Flexibilität: Muting,
Blanking oder Kaskadierung ist mit nur
einer Lichtschranke selbst über weite
Distanzen realisierbar.
und der Wiederinbetriebnahme freut man sich bei
Imperial Tobacco über einen reibungslosen und nahezu vollautomatischen Produktionsablauf. Die
Produktivität konnte signifikant gesteigert werden,
die Schutzvorkehrungen agieren dezent im Hintergrund und werden von den Bedienern in der Praxis
kaum wahrgenommen. „Für Pilz spricht das schlüssige und allumfassende Konzept, das Know-how
sowie das faire Preis-Leistungs-Verhältnis“, fasst
(TR)
Volker Sachs zusammen.
Fotos: Pilz, Fotolia;
Zum Autor: Ing. Stephan Marban verantwortet den
technischen Support bei Pilz Österreich.
INFOLINK:
AUSTROMATISIERUNG
www.pilz.at
Halle A, Stand 523
107
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T
Technik pur
I PROZESSAUTOMATION
Galvanisch getrennte
HART-Module
Mehrkanalmessgerät
zur Flüssigkeitsanalyse
»Aquis touch P« heißt Jumos neuestes Gerät für
den Schalttafeleinbau. Modular aufgebaut bietet es zahlreiche Schnittstellen, Messeingänge
sowie Schalt-, Digital- oder Analogausgänge lassen sich in einem weiten Bereich frei nach- und
umrüsten. pH- oder Redoxwerte, die elektrolytische Leitfähigkeit, den Reinstwasser-Widerstand,
Temperaturen oder Desinfektionsmessgrößen
wie freies Chlor und Gesamtchlor, Chlordioxid,
Ozon, Wasserstoffperoxid oder Peressigsäure –
»Aquis touch P« ist eine zentrale Plattform für
die Anzeige und Weiterverarbeitung der entsprechenden Sensorsignale.
www.jumo.at
Coriolis-Familie erweitert
Neue HART-Module für das I/OSystem »excom« von Turck sind
schneller, übertragen sicherer
und sind bis 70° C einsetzbar.
Dank komplett galvanisch getrennter Kanäle sind Potenzialverschleppungen und
daraus resultierende Messwertverfälschungen praktisch ausgeschlossen. Die temperaturbeständigen HART-Module für Eingänge (»AIH401Ex«) und Ausgänge
(»AOH401Ex«) machen »excom« fit für den Einsatz bei Temperaturen von bis zu
70° C. Die -Module verarbeiten Informationen von multivariablen Messgeräten,
erweiterte Diagnosen oder Statusinformationen schneller als bisherige Geräte. Da
das Modul für jeden Kanal einen eigenen Kommunikations-Controller bereitstellt, können diese Informationen gleichzeitig ausgewertet werden. Der HauptMesswert wird nicht im 4–20-mA-Signal, sondern digital abgebildet. Das sorgt für
zuverlässigere und energieeffizientere Signalübertragung. Turck konnte die überflüssige Blindleistung der Geräte auf ein Minimum reduzieren und die Leistungsbilanz verbessern.
Halle: A
I
Stand: 217
INTRO
www.turck.at
»
Eigensichere Ethernet-Schnittstelle
108
www.eaton.at
AUSTROMATISIERUNG
Mü h
Nach Eingabe der Zeichenfolge vom Typenschild
eines explosionsgeschützten Gerätes schlüsselt
die frei verfügbare App »EXCovery« von R.Stahl
deren Bedeutung auf: Erläutert werden die Zuordnung zu Staub- oder Gasatmosphären, konkret angegebene Zündschutzarten, gegebenenfalls Gasgruppe und Temperaturklassifikation
sowie das Geräteschutzniveau. Neben der Interpretation spezifischer Kennzeichnungen bietet
die App zudem ein mobiles Nachschlagewerk.
www.rstahl-nissl.at
M
App-TIPP: Erklärung von
Ex-Kennzeichnungen
So können Signale sicher über Kupferoder Glasfaserkabel bzw. kabellos über
Ethernet gesendet werden. Das Modul
bietet die LAN-Schnittstelle für Standard-Cat-5e-/Cat-6-Ethernet-Verkabelungssysteme und legt eine Klemmspannung für die Hauptversorgungsschiene
der Ausrüstung fest (5 V oder 3,3 V). Damit werden die generierten Ethernet-Signale auf niedrigem IS-Niveau gehalten. »MT ExLAN« verspricht volle ISKompatibilität von miteinander verbundenen Geräten, einschließlich des aktuellen Sortiments an »MTL 9400«-Ethernet-Modulen, die eine Verbindung und Trennung der Verbindung zum Endgerät in explosionsgefährdeten Bereichen der Zone
0 oder 1 in Echtzeit ermöglichen. Darüber hinaus ist es kompatibel mit den »PoEx«12-VDC-Power-over-Ethernet-Modulen für explosionsgefährdete Bereiche und
stellt die Stromversorgung und Kommunikation über ein einziges Kabel bereit.
F t
www.abb.at
Die eigensichere Ethernet-Schnittstelle »MTL ExLAN« von Eaton stellt
kompatible IS-Signalparameter bereit und ermöglicht eine Vernetzung von eigensicheren Ethernet-Geräten in den Ex-Zonen 0 und 1.
Fotos:ABB, Turck, Eaton;
Der »FCB400« von ABB ist die jüngste Erweiterung des ABB-Durchfluss-Messgeräteportfolios.
Das Coriolis-Gerät zeichnet sich durch besonders
niedrigen Druckverlust und kompakte Bauform
aus. Es basiert auf der neuen Elektronik-Plattform inklusive Selbstkonfiguration, integrierter
Verifikationsfunktion und Ventilsteuerung.
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Weltleitmesse für Umwelttechnologien
»IFAT«
in den Startlöchern
Auf der im Zweijahresrhythmus in München stattfindenden
Messe für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
präsentieren sich heuer vom 30. Mai bis 3. Juni mehr als 3.000
Aussteller aus über 50 Ländern auf 230.000 m2 Ausstellungsfläche – das Münchner Messegelände ist damit ausgebucht.
An die 135.000 Besucher werden erwartet.
raditionell sind auf der »IFAT« zahlreiche Automatisierungstechnik-Hersteller und -Anbieter anzutreffen, die ihre neuen Produkte und Lösungen u.a. für den Bereich Wasser-Abwasser ausstellen. Technologien für
beispielsweise die Energierückgewinnung aus Abwasser, Klärgas, Klärschlamm
sind dabei ebenso vertreten wie aktuelle Innovationen in Sachen Durchflussund Füllstandsmesstechnik. Ein hochkarätiges Rahmenprogramm mit Fachvorträgen, Länder- und Themenspecials, Podiumsdiskussionen und Ausstellerpräsentationen. So versprechen die Länderspecials einen sehr guten Überblick
über verschiedene Märkte und die jeweiligen Herausforderungen. In Kooperation mit dem deutschen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
organisiert die Messe München heuer die Länderspecials Kanada, Südafrika,
China und Lateinamerika Nord – Mexiko. Das Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit beleuchtet den kroatischen Markt und
gibt zudem in Zusammenarbeit mit German Water Partnership einen Einblick
in den türkischen, iranischen und indischen Markt. Darüber hinaus widmet sich
German Water Partnership dem vietnamesischen Markt sowie gemeinsam mit
der Arab Countries Water Utilities Association dem Thema »Wasserlösungen
für nachhaltige Entwicklung in der MENA-Region: Erfahrungen und Lehren«.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) beschäftigt sich
in seinen Vorträgen unter anderem mit »Abfall- und Recyclingtechnik erobert
den Weltmarkt« und »Altholzverwertung in der deutschen Sackgasse«. Das
Thema »Waste to Energy« wird in Kooperation mit dem Umweltcluster Bayern
beleuchtet. Das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung nutzt
die diesjährige »IFAT«, um seinen Förderschwerpunkt »Nachhaltiges Wassermanagement« zu präsentieren. Die International Water Association widmet
sich in ihrem Special dem Thema »Water & Clean Tech: The innovations and
technologies putting water and wastewater at the forefront of the Cleantech
agenda«. Das Forenprogramm wird durch Sonderveranstaltungen und Vorträge in der Halle B0 ergänzt. Premiere feiert zudem die »Europäische Ressourcenkonferenz«, die parallel zur Messe durchgeführt wird. Der Besuch aller
(r.PA./TR)
Veranstaltungen ist kostenlos.
Foto: Messe München;
T
INFOLINK:
www.ifat.de
AUSTROMATISIERUNG
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Technik pur
I PROZESSAUTOMATION
Wie sich mit bedarfsgerechten Services vom
externen Dienstleister
Anlagen effizient planen,
errichten und betreiben lassen
Selber machen
oder auslagern?
Diese Frage beschäftigt zunehmend Unternehmen der Prozessindustrien, wenn
die Entscheidung ansteht, spezialisierte externe Dienstleister mit der Abwicklung
einzelner Teilaufgaben oder gesamter Gewerke zu beauftragen oder das mit eigenem Personal zu bewerkstelligen. Ob sich Outsourcing tatsächlich lohnt, hängt
nicht zuletzt davon ab, welchen Mehrwert und welche Einsparpotenziale die
Fremdfirma bietet. Denn Kostendruck und Markterfolg zwingen Unternehmen der
Prozessindustrie zu einem effizienteren Umgang mit den verfügbaren Ressourcen.
Wettbewerbsfähig ist der, der die zunehmende Komplexität beherrscht, Kosten
senkt, Qualität und Effizienz erhöht und die steigenden Sicherheitsanforderungen
meistert. Welchen Mehrwert ein erfolgreicher Hersteller von Feldmessgeräten
und Komponenten der Automatisierungstechnik wie Endress+Hauser seinen
Kunden mit einem umfassenden Angebot an bedarfsgerechten Dienstleistungen bietet, zeigt der folgende Beitrag. Es handelt sich dabei um ausgewählte
Dienstleistungen entlang des Anlagenlebenszyklus. Von Hans-Peter Maier & Andreas Fuchs
110
V
iele Unternehmen bzw. deren Fachabteilungen
sind immer wieder vor die Herausforderung gestellt, die eigene Organisation auf Einsparpotenziale, Prozesseffizienz oder Ressourcenauslastung hin zu überprüfen. Die Gesamtkostenbetrachtung im Anlagenlebenszyklus (Stichwort Total Cost of Ownership – TCO) nimmt einen
immer höheren Stellenwert ein. Ob eine Aufgabe zum Zeitpunkt der Anlagenplanung, der Errichtung der Anlage oder
während des anschließenden Anlagenbetriebes durch eigenes Personal oder durch externe Dienstleister abgewickelt
wird, ist oftmals komplex und von vielen Faktoren abhängig. Dazu gehören Umfang und Regelmäßigkeit des Bedarfs
(Abgrenzbarkeit und Bündelung von Aufgaben, Orts- oder
Anlagenkenntnis), Fixkostenvergleich intern versus extern,
Ressourcenausstattung (Personal, Qualifikation, Kompetenz), Kapitalbindung, Flexibilisierungsgrad (Planbarkeit,
AUSTROMATISIERUNG
100_114_0316_austro 14.04.16 17:28 Seite 111
Verfügbarkeit) und schließlich der Wertschöpfungsanteil. Damit die Vergabe von Aufgaben an externe Dienstleister über kurz oder lang erfolgreich ist,
sollte bei der Auswahl des Dienstleisters besonderes
Augenmerk auf die vorhandenen Erfahrungen und
spezifische Zertifizierungen gelegt werden.
»Applicator«. 2D-Zeichnungen und 3D-Datenmodelle unterstützen die Anlagenplanung. Umfangreiches Wissen und Praxiserfahrung sorgen
bei der Planung und Realisierung von FeldbusNetzwerken für eine sichere und zuverlässige Datenübertragung ins Leitsystem auch unter rauen
Montage und Inbetriebnahme
Voraussetzung für einen sicheren Anlagenbetrieb
und eine hohe Qualität der produzierten Produkte ist die korrekte Inbetriebnahme der Feldgeräte. Industriespezifisch ausgebildete Servicetechni-
Planung und Beschaffung
Die Planung einer technischen Anlage umfasst
vielfältige Aufgaben. Schon hier unterstützt Endress+Hauser als erfahrener Automatisierungspartner seine Kunden bei der Realisierung ihrer
Vorhaben mit herstellerübergreifender Projektkompetenz sowie umfangreichen EngineeringDienstleistungen. Bereits zum Zeitpunkt der Planung werden durch die Auswahl der richtigen
Feldgeräte und deren Anordnung in der verfahrenstechnischen Anlage die Weichen für einen kostenoptimierten Anlagenbetrieb gestellt. Der Aufwand für Wiederholungsprüfungen von Sicherheitseinrichtungen bzw. Rekalibrierungen von
qualitätsrelevanten Messeinrichtungen im Rahmen der Instandhaltung wird zum Planungszeitpunkt entscheidend beeinflusst. Hier sorgt herstellerübergreifende Engineering-Kompetenz für ein
Höchstmaß an Investitionssicherheit. Weltweit
mehr als 700 kundennahe Engineering-Speziali-
Oben: Industriespezifisch ausgebildete Servicetechniker von Endress+Hauser unterstützen
Anlagenbetreiber mit maßgeschneiderten
Inbetriebnahmelösungen.
Links: Akkreditierte Kalibrierservices –
auch vor Ort – sichern Qualitätsstandards
und minimieren gleichzeitig den Auditierungsaufwand.
sten mit Branchen-Know-how bieten alle Dienstleistungen von der Planung bis zur Inbetriebnahme: Konzepterstellung, Basic-/Detailengineering,
Installation und Inbetriebnahme sowie Qualifizierung. Die Geräteauswahl und -auslegung erfolgt über das kostenfreie Engineering-Tool
AUSTROMATISIERUNG
Betriebsbedingungen. Eine enorme Zeiteinsparung bei der Messstellendokumentation bieten
Hilfsmittel wie die »Endress+Hauser SpecSheets«.
In digitaler Form unterschiedlichster Formate beinhalten diese alle Gerätemerkmale zur Weiterverarbeitung in verschiedenen Engineering-Systemen.
ker müssen alle erforderlichen Arbeitsschritte mit
kompromissloser Sorgfalt durchführen, insbesondere dann, wenn es sich um qualitäts- oder
sicherheitsrelevante Messungen handelt. Mit
Software-Bedientools wie »FieldCare« können
intelligente Sensoren, Aktoren und Komponenten unterschiedlicher Hersteller zentral bedient
werden. Bei den durchgeführten Arbeiten orientieren sich Dienstleister wie Endress+Hauser aufgrund des modularen Inbetriebnahme-Konzepts
am tatsächlich geforderten Bedarf des Kunden.
Für eine beauftragte Installation der Hardware
werden gegebenenfalls erfahrene Partner hinzugezogen. Über 1.000 firmeneigene, hochqualifizierte Servicetechniker sorgen weltweit für einen
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schnellen Produktionsbeginn.
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Technik pur
I PROZESSAUTOMATION
I IM ÜBERBLICK
Der Kalibrierservice
von Endress+Hauser
Instandhaltung
Die Anforderungen an eine moderne Instandhaltung gehen heute weit über die klassischen Leistungen wie Störungsbeseitigung und Reparaturen hinaus. Erfolgreiche Instandhaltungskonzepte
sind auf Managementebene angesiedelt – Kostenreduktion, Optimierung von Anlagenverfügbarkeiten und Qualitätsverbesserungen stehen hier
im Fokus. Langfristig denken, gemeinsam handeln
– unter dieser Devise unterstützen Dienstleister
durch ein gezieltes Instandhaltungs- und Kalibrier-
das bereits seit Jahren im Einsatz befindliche Gerät
nicht am Lager vorhanden oder beim Hersteller
eventuell nicht mehr lieferbar und ein Ersatzgerät
ist nicht einbaukompatibel.
Reduzierung von Stillstandzeiten
und Lageroptimierung
Ein Produktionsausfall kann einen hohen wirtschaftlichen Schaden für ein Unternehmen bedeuten. Ein erster Schritt in die risikobasierte Instandhaltung sind Dienstleistungen wie »Installed Base
Endress+Hauser wurde bereits mehrfach
vom Kundendienstverband Österreich mit
dem Award für beste Dienstleistungen im
B2B-Sektor ausgezeichnet.
Endress+Hauser versteht sich als Partner
für die Kalibrierung von nahezu allen
Messgrößen für sämtliche Gerätetypen
und Fabrikate:
• Masse- und Volumendurchfluss
(inline oder offline)
• Leitfähigkeit mS/cm und µS/cm
• Trübung
• pH-Wert
• Energiemessung Dampf, Kälte, Wärme
• Luftströmung
• Feuchte
• Drehzahl
• Dichte
• Füllstand
• Druck
• Temperatur
• Elektrische Größen
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Das Überprüfen von Durchflussmessgeräten erfolgt u.a. mittels »FieldCheck«
oder »Heartbeat« ohne Geräteausbau
und Prozessunterbrechung.
verbundenen Lieferantenzahl. Lageroptimierung
und Gerätestandardisierung reduzieren das im Lager
gebundene Kapital, vermeiden »Ladenhüter« und
bieten Einsparpotenzial bei den Betriebskosten.
Akkreditierter Kalibrierservice vor Ort
Audit« (»IBA«). Sie helfen, Anlagenstillstände zu
vermeiden und eine hohe Anlagenverfügbarkeit zu
gewährleisten. Im Rahmen einer Analyse werden
herstellerübergreifend alle in der Anlage verbauten
Feldgeräte erfasst und anschließend hinsichtlich ihres Ausfallrisikos bewertet. Dabei werden sowohl
das Risiko eines damit verbundenen Anlagenstillstandes als auch das Instandsetzungsrisiko (Verfügbarkeit eines Ersatzgerätes) berücksichtigt und die
prozesskritischen Stellen, für die auf alle Fälle ein
Ersatzgerät auf Lager sein sollte, identifiziert. Ein
solches Audit ermöglicht aber auch gleichzeitig die
Reduzierung der Gerätevarianten mit der damit
AUSTROMATISIERUNG
Die Ansprüche hinsichtlich Produktqualität nehmen
stetig zu. Im Rahmen der Qualitätssicherung besteht
für viele Messstellen eine Nachweispflicht bezüglich
Messunsicherheit und Messfehlergrenzen. Dies trifft
besonders auf qualitäts- oder abrechnungsrelevante
Durchflussmessstellen zu. Auch für Audits bei Zertifizierungen (z.B. FDA, IFS 6.0, ISO/EN 9001, ISO/EN
50001) oder in sicherheitstechnischen Einrichtungen
mit Sensoren unterschiedlichster Messgrößen müssen
die Geräte in regelmäßigen Abständen überprüft
werden. Endress+Hauser bietet als Dienstleister mit
einem akkreditierten Kalibrierservice (ISO/IEC 17025)
für sämtliche Gerätetypen, Fabrikate und für nahezu
alle in der Prozessindustrie gängigen physikalischen,
Fotos: Endress+Hauser;
management. Mit Ist-Analysen, geeigneten operativen Maßnahmen, regelmäßigem Abgleich mit
den strategischen Unternehmenszielen und Implementierung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses kann die Wettbewerbsposition nachhaltig gestärkt werden. Bei einem Management der Instandhaltungsprozesse durch den Dienstleister können sich die Betreiber auf ihre Kernkompetenzen
konzentrieren. Um den reibungslosen Betrieb von
Prozessanlagen zu sichern, sind zuverlässig arbeitende Messgeräte unerlässlich. Paradox ist allerdings: Da sich eine moderne Feldinstrumentierung
durch hohe Qualität und Präzision auszeichnet,
werden diese Geräte oft nicht in die Wartungspläne
der Anlagen aufgenommen. Gerade bei Produktionsanlagen, die bereits über einen längeren Zeitraum ohne nennenswerte Störungen laufen, wird
oft vergessen, dass die Risiken für mögliche Anlagenstillstände steigen. Auf den nächsten Anlagenstillstand zu warten, um dann das ausgefallene
Messgerät zu tauschen, ist fahrlässig. Vielleicht ist
analytischen und mechanischen Parameter einen einzigen Ansprechpartner.
Modernste Kalibriereinrichtungen in den eigenen Produktionsstätten garantieren
höchste Messgenauigkeit. Einen weiteren Vorteil bieten akkreditierte Vor-OrtKalibrierungen für Durchfluss, Druck und Temperatur. Damit erübrigen sich
einerseits die Demontage und das Einsenden des Gerätes; andererseits wird so
sichergestellt, dass die Geräte am Einbauort unter den dort herrschenden Einsatzbedingungen getestet werden.
SUDOKU
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Zwei besonders Knifflige?
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Prüfung von Überwachungs- und Schutzeinrichtungen
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Zum Dienstleistungsportfolio zählen auch die Wiederholungsprüfungen von
Schutzeinrichtungen. Die Prüfungen dienen dem Nachweis der einwandfreien
Funktion und Wirksamkeit der Überwachungs- und Schutzeinrichtungen. Eine
wirtschaftlich interessante Alternative zur Nasskalibrierung bei Durchflussmessgeräten in Schutzeinrichtungen ist die Überprüfung der Gerätefunktion von Durchflussmessgeräten über eine Verifikation mit Technologien wie »FieldCheck« oder
»Heartbeat Technology«. Die Verifikation erfolgt hierbei ohne Ausbau des Gerätes und ohne Unterbrechung der laufenden Produktion mit hoher Prüftiefe und
ermöglicht die Früherkennung von Gerätedefekten.
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Benchmark: 6 min 36 s
Dieses Gehirntraining widmet Ihnen:
Zu den Autoren: Hans-Peter Maier ist Branchenmanager für Chemie
bei Endress+Hauser in Deutschland und Andreas Fuchs ist Serviceleiter
bei Endress+Hauser Österreich.
INFOLINK:
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Fazit
Outsourcing von Dienstleistungen rund um die Anlage kann für Betreiber zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Mit einem sorgfältig gewählten Partner gewinnen Betreiber verlässliche Planung und effiziente Automatisierungslösungen, profitieren bei der Beschaffung von minimalen Prozesskosten, hoher Geschwindigkeit und Qualität und starten schneller in die Produktion. Qualifizierte Partner
sichern gleichzeitig die Einhaltung der Sicherheitsstandards und gleichen mögliche Informationsdefizite bezüglich Regelwerken wie WHG, SIL etc. aus. Gut geschulte Mitarbeiter optimieren selbständig die Betriebsprozesse. So können sich
Anlagenbetreiber auf ihre strategischen Kernkompetenzen konzentrieren und
durch eine steigende Innovationskraft den Vorsprung vor dem Wettbewerb
(TR)
ausbauen.
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Mitarbeiterqualifizierung
Je komplexer die Prozesse, desto wertvoller das erforderliche Fachwissen. Qualifizierte Mitarbeiter sind daher für jedes Unternehmen ein großes Kapital. Besonders, wenn vor Ort in der Anlage unter Zeitdruck gehandelt werden muss. Jetzt
kommt es auf die Erfahrung und das Know-how der Mitarbeiter an. Je besser diese darauf vorbereitet sind, desto wirtschaftlicher und sicherer läuft die Produktionsanlage. Ob Grundlagenwissen zu den messtechnischen Verfahren, Spezialwissen für die Inbetriebnahme und Instandsetzung oder übergreifende Themen zum
Explosionsschutz (ATEX), Funktionale Sicherheit (SIL) bzw. Strahlenschutz, die Trainings- und Weiterbildungsprogramme eines Dienstleisters wie Endress+Hauser
vermitteln wertvolles Fachwissen. Der Schulungsort kann frei gewählt, die Schulungsinhalte den Bedürfnissen der Mitarbeiter vor Ort angepasst werden.
Kostenfreie, exzellent didaktisch und medial aufbereitete Online-Lernprogramme
bieten orts- und zeitunabhängiges Lernen in eigenem Lerntempo und sparen
Reise- und Ausfallzeiten.
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Halle A, Stand 400
www.actemium.at
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Technik pur
I PROZESSAUTOMATION
Inline-Analysesystem
Durchschaut
Fette und Öle
»Optiquad-EOF 4050 W« von Krohne
ist ein Analysesystem für die kontinuierliche Inline-Messung in Anwendungen
mit Speiseöl und Fett, das freie
Fettsäuren (FFA), polare Anteile (TPM),
Peroxidzahl (POV), Feuchtigkeit und
ie Analyse erfolgt durch ein optisches
Fenster in einer Standard-»Varinline«Messstrecke. Die Messwerte für FFA,
TPM, POV, Feuchtigkeit oder Schmutz stehen
über vier 4–20-mA-Ausgänge für die Prozesssteuerung oder dynamische Regelkreise zur
Verfügung. Je nach Anwendung ist auch die
Messung der Anisidinzahl (AV) und der Jodzahl
Impressum
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Kleingedrucktes der Redaktion:
Die in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge sind
urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck
und Vervielfältigung sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages möglich. Für Fehler in den
Veröffentlichungen kann keine Haftung übernommen
werden. Sämtliche Veröffentlichungen erfolgen ohne
Berücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes,
auch werden Warennamen ohne Gewährleistung
einer freien Verwendung benutzt. Beiträge ohne Autorennennung sind von der Redaktion sorgfältig redigierte
Presseaussendungen (r.PA.) und wurden anhand der
vorliegenden Informationen erstellt. Für deren Richtigkeit wird vom Verlag keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung
des jeweiligen Autors und nicht automatisch die der Redaktion dar. Mit dem Hinweis »Promotion« versehene
Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen, für deren
Inhalt der Auftraggeber verantwortlich zeichnet. Aus
Gründen der Textökonomie und der Lesefreundlichkeit
verzichtet die Redaktion auf »Gendering«.
(IV) möglich. Im Vergleich zu herkömmlichen
Laborverfahren entfällt hier der Aufwand für
Probenahme sowie Transport und Aufbereitung. Das optisch-spektroskopische Analyseverfahren eignet sich für zahlreiche Anwendungen mit Speiseöl wie beispielsweise Ölgewinnung, Ölveredelung und Frittierprozesse
bis hin zum Ölrecycling sowie die Fettverarbei-
tung. Die Inline-Messung bietet einen breiten
Messbereich, beispielsweise 0 bis 98% für FFA,
und eine Genauigkeit des RMSEp-Werts von
±0,03% bis ± 1% FFA, je nach Messbereich.
»Optiquad-EOF 4050 W« besteht aus der Analyseeinheit (Schutzart IP65/NEMA4X) und der
Bedieneinheit, einem Industrie-PC mit Touchscreen für Anzeige, Parametrierung und automatische Kalibrierung in einem Edelstahlgehäuse (IP65/NEMA4X), der optional auch in einem Schaltschrank eingebaut werden kann.
Das System verwendet bis zu vier Messverfahren (Transmission, Streuung, Fluoreszenz und
Refraktion) bei bis zu 12 Wellenlängen von UV
bis IR. Die zugrundeliegende Kalibrierung wird
automatisch aus anwendungsspezifischen Referenzdaten berechnet.
INFOLINK:
www.krohne.com
Austromatisierung – Österreichs fortschrittliches Fachmagazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung
59. Ausgabe, 7. Jahrgang I Erscheinungstermin: 21. April 2016 I Auflage: 12.450 Exemplare
Medieninhaber, Herausgeber und Verlag: AlexanderVerlag.at GmbH, Hauptplatz 11 (DG), A-3712 Maissau
Geschäftsführende Gesellschafter: Monika Alexander & Ing. Thomas Reznicek
Tel.: +43 2958 82 400-0, FAX: +43 2958 82 400-30
E-Mail: [email protected]
www.austromatisierung.at
Office Managerin: Julia Alexander, Tel.: +43 2958 82 400-0, E-Mail: [email protected]
Verlags-/Anzeigenleiterin: Monika Alexander, Tel.: +43 2958 82 400-20, E-Mail: [email protected]
Chefredakteur: Ing. Thomas Reznicek (TR), Tel.: +43 2958 82 400-21, E-Mail: [email protected]
Kolumnisten: Ing. Franz Maderbacher, Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer, Dieter Schaufler
Gastautoren dieser Ausgabe: Ashkan Ashouriha, Mario Blomeyer, Leo Büchinger, Raphael Eckert, Andreas Fuchs,
Anja Gropp, Dipl.-Ing. (FH) Joachim Klingler, Martin Kneißl, Hans-Robert Koch, Hans-Peter Maier, Ing. Stephan Marban,
Jan-Henry Schall, Martin Schich, Stephan Schrödl, Mag. Nevena Shotekova, Wolfgang Valicek, Thomas Walker
Lektorin und freie red. Mitarbeiterin: Mag. (FH) Barbara Bressler-Kolembar(BBK), Orth a.d. Donau, www.designertexte.at
Grafiker: Emograf
Druckpartner: Friedrich Druck & Medien GmbH, Linz, www.friedrichdruck.com
Die nächste Ausgabe AUSTROMATISIERUNG 4/2016 erscheint am 31. Mai 2016.
Fotos: Krohne;
Schmutz direkt in der Rohrleitung misst.
COVER_0316_Layout 1 15.04.16 17:14 Seite 3
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Diese Information erreicht mindestens 31.125 qualifizierte, reale Leser – gerechnet mit dem
durchschnittlichen Lesefaktor 2,5 pro Exemplar bei der Auflage von 12.450 Stück dieser Ausgabe. Garantiert ohne Suchmaschinenoptimierung, dafür zielgruppenorientiert aufbereitet.
Eine Einschaltung des Herausgebers, Ansprechpartnerin für zielgruppenorientierte Werbeplanung: Monika Alexander, Tel.: 02958/82 400-20, E-Mail: [email protected];
AUSTROMATISIERUNG n at
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aus Leidenschaft.
Österreichs fortschrittliches Fachmagazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung
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