10.12.2013 - Bielefelder Bürgerstiftung
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10.12.2013 - Bielefelder Bürgerstiftung
Presseinformation vom 10.12.2013 Jane Goodall in Bielefeld – Bürgerstiftung holt weltbekannte Primatenforscherin und UN-Friedensbotschafterin in die Stadt Auf Einladung der Bielefelder Bürgerstiftung ist die weltberühmte Primatenforscherin, Umweltaktivistin und UN-Friedensbotschafterin Jane Goodall zwei Tage zu Gast in Bielefeld. “Für uns geht ein Traum in Erfüllung. Schlichtweg als unvorstellbar erschien die Idee, Jane Goodall nach Bielefeld einzuladen und mit ihren Erfahrungen und ihren Impulsen uns in Bielefeld zu eigenem Handeln zu ermutigen“, freut sich die Stiftungsvorsitzende Anja Böllhoff. Jane Goodalls Botschaft bewegt auch die Bürgerstiftung: „Each and every one of us can make a difference every day – working for animals, people and the environment!“ - Ziele, mit denen sich auch die Bielefelder Bürgerstiftung identifiziert. Die Resonanz der Bielefelder spricht für sich: Ihr Auftritt in der Stadthalle am 11. Dezember ist bereits ausverkauft. Dank der großzügigen Unterstützung der 1 Sparkasse Bielefeld, der Stadtwerke Stiftung und der Goldbeck Stiftung konnte die Bürgerstiftung dabei für über 100 Schulkinder Karten zu einem reduzierten Preis anbieten und damit deren Teilnahme an dieser außergewöhnlichen Veranstaltung sichern. Der Vortrag findet in gut verständlicher englischer Sprache statt. Unmittelbar nach der Veranstaltung können im Rahmen einer Signierstunde Bücher von Dr. Jane Goodall signiert werden. Begleitet wird die Veranstaltung durch ein vom Welthaus Bielefeld organisiertes Ausstellungsprogramm im Foyer der Stadthalle. Über zehn Bielefelder Institutionen präsentieren dort, was sie bereits in Bielefeld im Sinne von Jane Goodall bewegen. Kurzfristig konnte noch eine zweite Veranstaltung mit der Primatenforscherin organisiert werden: Am Dienstagabend hält sie zusätzlich noch einen wissenschaftlichen Vortrag vor 300 Teilnehmern in der Uni Bielefeld. Darüber freuen sich Prof. Dr. Kröger und Dr. Martina Boerner vom Lehrstuhl für Verhaltensforschung und die Fakultät für Biologie an der Uni Bielefeld: „Der Lehrstuhl für Verhaltensforschung und die Fakultät für Biologie freuen sich außerordentlich, Dr. Goodall auch an der Universität Bielefeld begrüßen zu dürfen. Ihre Forschung und Biographie waren und sind Inspiration für Generationen von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen. Ihr Vortrag im Rahmen der 12. Immelmann-Vorlesung ermöglicht nun auch unseren Studierenden und Angestellten, sich von der Begeisterung Dr. Goodalls für ihre Arbeit und ihrem Engagement für Umwelt und Menschen anstecken zu lassen. Bielefeld blickt dabei auf eine lange und erfolgreiche Tradition der Erforschung von tierischem Verhalten zurück. Diese begann vor genau 40 Jahren mit der Schaffung des ersten deutschen Lehrstuhls für Verhaltensforschung. Daher sind wir der Bielefelder Bürgerstiftung ausgesprochen dankbar für ihr Bemühen, Dr. Goodall nach Bielefeld einzuladen. Dank der großzügigen Kooperation ist es uns möglich, Dr. Goodalls Arbeit noch mehr Studierenden zugänglich zu machen.“ Lorenz Knauer, erster Vorsitzender des Jane Goodall Institutes Deutschland, freut sich sehr, dass die Bielefelder Bürgerstiftung die Initiative zu diesem Abend ergriffen hat: “JANE GOODALL: Stories & Music from her Life’s Journey“ – ein Format, das aus der mehrjährigen gemeinsamen Arbeit an meinem KinoDokumentarfilm „Jane’s Journey“ entstanden ist. Es liegt Jane Goodall sehr am 2 Herzen, da es ihr die Möglichkeit gibt, ihrem Publikum ganz anders als bei den „normalen“ Vorträgen nahe zu kommen. Und uns vom Jane Goodall Institut Deutschland liegt dieser Abend besonders am Herzen, weil Jane hier auf sehr persönliche Weise die Botschaft ihrer heutigen Arbeit und die aller Jane Goodall Institute weltweit verbreiten kann – und das wiederum ermöglicht es uns, neue Projekte in Afrika zu realisieren, ganz gleich ob es sich um SchimpansenPatenschaften handelt oder um Entwicklungsprojekte ganz im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Mehr dazu finden Sie unter www.janegoodall.de Dr. Jane Goodall selbst steht im Rahmen des Pressegespräches für Fragen der Journalisten zur Verfügung. Pressekontakt: Martin Knabenreich Vorstand Bielefelder Bürgerstiftung Telefon (05 21) 555-118 [email protected] Monica Lieschke Geschäftsführerin / Executive Director Jane Goodall Institut Deutschland e.V. Mobile:+49 (0) 176 486 628 71 [email protected] 3 Hintergrund-Informationen Dr. Jane Goodall: Dr. Jane Goodall, geboren 1934, ist Primatenforscherin, Umweltaktivistin, UN‐Friedensbotschafterin und die wahrscheinlich berühmteste Wissenschaftlerin unserer Zeit. Nach ihrer Schulausbildung besuchte Goodall eine Sekretärinnen‐Schule, bevor sie1957 nach Afrika reiste. Dort studierte sie fast 30 Jahre lang das Verhalten der Schimpansen. Ihre Erkenntnisse (wie z.B. dass Schimpansen Werkzeuge nicht nur nutzen, sondern auch herstellen können), revolutionierten das Bild des Menschen von sich selbst. 1965 konnte sie aufgrund einer Ausnahmegenehmigung auch ohne Studienabschluss ihre Promotion an der Universität Cambridge abschließen. Die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit über das Familien‐ und Sozialverhalten der Schimpansen widerlegten sowohl die vorherrschende Meinung in der Wissenschaft, dass nur Menschen Werkzeuge benutzen und herstellen können als auch die Annahme, dass Schimpansen Vegetarier seien. In den USA gründete die Forscherin 1977 das "Jane Goodall Institute for Wildlife Research, Education and Conservation", um den Schutz der Schimpansen in Tansania sowie ihre Forschungstätigkeiten abzusichern. Mittlerweile ist das Institut in 27 Ländern weltweit vertreten, seit Herbst 2010 auch in Deutschland. 1987 zog sich Goodall aus der Feldforschung zurück. Die Feldforschungen des Jane Goodall Instituts im Gombe Nationalpark gehen indes weiter. Seither setzt sie sich für den Schutz der Schimpansen, deren Lebensraum, aber auch der nachhaltigen Entwicklung und Verbesserung von Lebensbedingungen für die Menschen(community based conservation) ein, hält Vorträge über drängende Umweltprobleme und Klimaveränderungen. Des Weiteren engagiert sich Jane Goodall für Umwelt- und Sozialprojekte mit Jugendlichen, zu deren Zweck sie 1991 die Organisation "Roots & Shoots" ins Leben rief. „Roots and Shoots“ (Wurzeln und Sprossen) ist das globale Umwelt‐ und humanitäre Jugendprojekt des Instituts mit Gruppen von mittlerweile einigen 10.000 Mitgliedern in über 120 Ländern. Das Projekt verfolgt das Ziel, 4 Jugendliche zu motivieren, mehr über die Herausforderungen in ihrer Umgebung in Erfahrung zu bringen und nach ihren Möglichkeiten zu deren Lösung beizutragen. Das Institut unterstützt die Jugendlichen dabei, ihre eigenen Projekte zu initiieren und durchzuführen. Durch das aktive internationale Netzwerk des „Roots and Shoots“‐ Programms besteht die Möglichkeit, Verständnis und Verständigung zwischen unterschiedlichen Kulturen, Ländern und sozialen Gruppen zu fördern. Seit der Neu‐Gründung des Jane Goodall Instituts Deutschland im August 2010 entstehen auch im Bundesgebiet immer mehr „Roots & Shoots“‐Gruppen. Jane Goodall hat über 40 wissenschaftliche Bücher und Kinderbücher verfasst sowie 17 Filme gedreht, darunter Produktionen für die National Geographic Society und den BBC. Michael Jackson widmete ihr sein Album „Heal the World“. Sie tritt als Rednerin auf internationalen Kongressen auf, trifft hochrangige Politiker und ist in Königshäusern zu Gast. Jane Goodall regt zum Nachdenken und Handeln an. Sie ruft zu individuellem Engagement auf und ermutigt zu eigenem Handeln. Dr. Goodall ist über 300 Tage im Jahr auf Reisen, die übrige Zeit lebt sie in Bournemouth, Südengland. Wolfgang Netzer: Wolfgang Netzer hat sich neben seinen Konzertauftritten als Komponist zahlreicher Soundtracks zu Fernseh- und Filmdokumentationen einen Namen geschaffen. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören die Titelmusik zu Michael Moores „FAHRENHEIT 9/11“ und die Filmmusik zu „JANE’S JOURNEY“, einer international preisgekrönten Kinodokumentation über die legendäre Primatologin, UN-Friedensbotschafterin und Umweltschützerin Jane Goodall. Zwischen 1989 und 2005 tourte er mit seiner Formation „BavaRio“ durch die halbe Welt. Seit 2007 Tourneen mit dem indischen Sarod-Spieler Ranajit Sengupta im gemeinsamen Projekt „Coral of life“. In diesem Jahr wird er u.a. mit dem Soloprogramm „Der Rabe und der Panther“ auf Konzertreise gehen. In seiner Musik verarbeitet Netzer seine vielen Arbeits- und Konzertreisen nach Asien, Afrika und Südamerika. Er verwebt ethnische Einflüsse zu einer eigenständigen und faszinierenden Form. Unterschiedliche Saiteninstrumente nehmen den Hörer auf eine form- und farbenreiche Reise mit. Eine Reise durch 5 Zeit und Raum, changierend zwischen der Bitonalität Arabiens, der Polyrhythmik Indiens oder der Harmonik Brasiliens. Gabriele Mirabassi: Gabriele Mirabassi gehört zu den besten und wichtigsten Klarinettisten Europas. Mirabassi studierte am Morlacchi-Konservatorium, wo er 1986 mit Summa cum laude seinen Abschluss machte. In den folgenden Jahren spielte er vor allem klassische Musik mit führenden europäischen Ensembles. Doch bereits damals schlug sein Herz für den Jazz und für Improvisation. Seine Zusammenarbeit mit Richard Galliano, Sergio Assad, Stefano Battaglia und anderen brachte ihn auf die großen internationalen Festivals. In Deutschland wurde Mirabassi im Jahr 2001 sehr bekannt als er der Band des großen Rabih Abou-Khalil beitrat. Zusammen brachten sie das Publikum regelmäßig zum Rasen. Im Jahr 1996 wurde er in Italien zum "Besten Neuen Talent des Jahres" gewählt. Im Jahr 2001 präsentierte er auf dem Umbria Jazz Festival sein Brasilien-Projekt "Pixinguinha". Der Kritiker Guido Festinese beschreibt Mirabassi als "einen klaren, treibenden, überraschenden Klarinettisten mit unersättlicher musikalischer Neugierde". Seine Musik, die er mit großer Emotionalität darbietet, ist tief in der Folklore Italiens verwurzelt. Mit Wolfgang Netzer hat Gabriele schon mehrfach zusammen gespielt – für das Projekt „Stories and Music“ mit Jane Goodall und ihre Arbeit schwärmt er geradezu und für ihn ist Jane „einer der musikalischsten Menschen, der ihm je begegnet ist“! Bielefelder Bürgerstiftung: Die Bielefelder Bürgerstiftung führt Menschen zusammen, die etwas bewegen wollen in unserer Stadt. Als Netzwerk von engagierten Bürgerinnen und Bürgern initiiert, fördert und koordiniert die Bürgerstiftung Projekte in zahlreichen Bereichen des städtischen Lebens. Sie ist für alle Menschen offen, die sich mit Geld, persönlichem Einsatz und Ideen für Bielefeld engagieren wollen. Am 21. September 2002 wurde die Bielefelder Bürgerstiftung nach nur 10 Monaten Vorlaufzeit offiziell mit einem Stiftungskapital von 172.000 € gegründet. 6 Die Anerkennung als gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts erfolgte 10 Tage später durch die Bezirksregierung Detmold. Mittlerweile umfasst die Bielefelder Bürgerstiftung 250 Stifter mit einem Stiftungskapital von 1,2 Mio Euro. Weitere 800.00 Euro werden über vier Treuhandstiftungen verwaltet. Die Bielefelder Bürgerstiftung ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen sowie im Arbeitskreis Bürgerstiftungen des Bundesverbands. Seit September 2003 trägt sie das Gütesiegel des Bundesverbandes. Lehrstuhl für Verhaltensforschung an der Universität Bielefeld: Der Bielefelder Lehrstuhl für Verhaltensforschung war der erste seiner Art an einer deutschen Universität und wurde am 01. November 1973 gegründet. Unter der Leitung von Klaus Immelmann etablierte er sich schnell als ein führendes Forschungszentrum für Ethologie sowohl national als auch international. Standen zunächst vor allem klassische ethologische als auch neuroethologische Fragen wie sexuelle Prägung und Orientierung im Mittelpunkt, so wurde mit der Übernahme des Lehrstuhls durch Fritz Trillmich im Jahr 1990 die Verhaltensökologie in den Mittelpunkt gerückt. Nach knapp 25 Jahren Leitung durch Fritz Trillmich übernahm Oliver Krüger zum 01. August 2013 die Leitung des Lehrstuhls, wobei der Forschungsschwerpunkt auch weiterhin in der Verhaltensökologie liegen soll. Mit seinen über 40 Mitarbeitern erforschen die Arbeitsgruppen des Lehrstuhls das Verhalten von Tieren ganzheitlich innerhalb der vier Fragen Tinbergens und zwar sowohl im Labor als auch im Freiland. Hauptmodellsysteme sind der Zebrafink (Taeniopygia guttata) im Labor, sowie Langzeitstudien an Greifvogelarten wie Mäusebussard (Buteo buteo) und Habicht (Accipiter gentilis) als auch Robbenarten wie Galapagos-Seelöwe (Zalophus wollebaeki) und Kerguelen-Seebär (Arctocephalus gazella). Durch die Kombination von individuellen Lebensläufen, Experimenten, vergleichenden Ansätzen und Populationsdaten werden Verhaltensweisen auf ihren Fitnesswert evaluiert und gleichzeitig die Mechanismen ihrer Entstehung erforscht. 7