DAS TEIL!
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DAS TEIL!
So siehtʼs aus! Hier ist er nun, Teil Zwei des Kulturmagazins Das Teil! Teil Eins hat einen riesigen Anklang gefunden. Die Resonanz war so groß, dass wir uns kurzerhand entschlossen haben, in den Nachdruck zu gehen. Danke für die vielen Zuschriften und die konstruktive Kritik! Diese Ausgabe beschäftigt sich mit dem Thema Popkultur. Im Einzelnen haben wir die Popkultur als Eigentliches dem Punk gegenübergestellt. Es ist müßig zu hinterfragen ob die Sex Pistols das Maß der Punkmusik sind, ebenso wie es hier und heute keinen Sinn macht, eine Diskussion vom Stapel zu treten, ob eine Popakademie in Mannheim Sinn ergibt oder nicht. Die Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so! Bunt gemischt gibt es als absolutes Novum die Besprechung eines Kinderbuches. Lesen ist wichtig, doch es muss auch Spaß machen. Unsere Zielgruppe umfasst nun nicht unbedingt die Klientel der Hosenstrampler, doch wird vielleicht der eine oder andere Erziehungsberechtigte sich an seine eigene Kindheit und Jugend zurückerinnern. Oder er wird alte, bereits vergessene und durch die Hektik des Alltags verdrängte Klassiker auch seinen eigenen Kindern zu Gemüte führen. Theaterfreunde aufgemerkt: sehr kurzfristig konnten wir noch ein durchaus beantwortbares Gewinnspiel einbauen. Das Datum ist leider ebenfalls ein wenig kurzfristig, mitmachen lohnt sich aber allemal. Der Jahrmarkt der künstlerischen Eitelkeiten geht in seine zweite Runde und hinter den Kulissen wird es immer interessanter. Viel Spaß mit unserer zweiten Ausgabe wünscht Euch: Das Teil! Zeitgeist 04 Historie 14 Story 23 Roter Faden 24 Liter Arthur 28 Kulturdepot 29 Scruffy Movie 32 Tests 36 Kalender 44 Das Teilchen 50 Gegenwärtig und Vergangenes, Hintergrundbeleuchtung, Auslandsreport Finnland Musik: AC/DC, Literatur: E.A. Poe, Filmgeschichte Teil 2 Satire: Das Gasthaus des Grausens Popkultur T.C. Boyle: Grün ist die Hoffnung PUNK! Zwei Meditationen im All: Solaris verfilmt, Liter Arthur Extra zum Tod von Stanislaw Lem Frisch gepresst & abgehört, Musikspezial, Angeschaut und abgedreht, Aus dem Bücherregal Veranstaltungen im Mai 2006 ZEITGEIST gegenwärtig und vergangenes Theater PENSION SCHÖLLER Oststadt Theater Heidelberg Vorverkauf: Mo - Fr 9 - 13 Uhr, Sa 10 - 13 Uhr, Di + Do zusätzlich 16 - 19 Uhr Stadtbüro Friedrich-Karl-Str. 4, 68165 Mannheim Reservierungen: Tel. 0621 / 1 60 60, Fax 0621 / 1 60 70, mail: [email protected] Eine verrückte Komödie von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby Der Schwank der Schwänke entstand 1889. Die Autoren Carl Laufs und Wilhelm Jacoby sind fast völlig vergessen, kein Schauspielführer, kein Lexikon gibt Auskunft über sie. Es waren zwei Karnevalisten aus Mainz. Wilhelm Jacoby, geboren 1855 in Mainz, Redakteur, Verfasser von Schwänken und Possen, starb am Rosenmontag 1925. Carl Laufs, 1858 in Mainz geboren, im gleichen Karnevalsverein wie Jacoby, Autor von Lustspielen und Schwänken, starb als reicher Mann 12 Jahre nach gesagt, dass die Pension eine private der erfolgreichen Premiere der »Pensi- Nervenheilanstalt ist. Und der vergnüon Schöller« in Göttingen (1901). gungssüchtige Alte fällt auch tatsächlich auf diesen Schwindel herein und hält die Das Stück durchaus exzentrischen Gäste für GeisDer junge Alfred Klapproth braucht drin- teskranke. Die Folgen sind fatal... gend finanzielle Unterstützung, um sich selbständig machen zu können. Sein Regie abenteuerlustiger Onkel, Philipp Klap- Markus Goerisch hat „Pension Schölproth hat zwar das nötige Kleingeld, ler“, den Lustspielklassiker von Carl aber der Neffe bekommt es nur, wenn Laufs und Wilhelm Jacoby, der seit seier es schafft, seinen Onkel in eine Irren- ner Uraufführung 1901 in Göttingen aus anstalt einzuschleusen. Warum? Weil dem Spielplan deutscher Bühnen nicht der Alte mit wilden, haarsträubenden mehr wegzudenken ist, für das OststadtGeschichten bei seinen Freunden vom Theater Mannheim in die AufbruchstimStammtisch Eindruck schinden will. Al- mung der noch jungen Bundesrepublik fred ist verzweifelt, doch dann hat er die Deutschland verlegt. Zwischen Petrettende Idee. Der gute Onkel soll mit ticoat, Nierentisch „und Bossa Nova“ ihm die „Pension Schöller“ besuchen, erwachen erneut Lebenshunger und um einen geselligen Abend zu verle- das Bedürfnis, nicht nur wirtschaftliche ben, allerdings wird dem Onkel vorher Grenzen zu überschreiten. 4 DAS TEIL Das Teil macht Gewinner! Wir verlosen drei mal zwei Eintrittskarten für das Stück "Pension Schöller" im Oststadttheater am 12. Mai 2006. Preisfrage: Welcher Regisseur drehte den Stummfilm Nosferatu? Einfach eine Postkarte an: HGB! Medien und Entertainment KG Stichwort „Nosferatu“ Postfach 1624 68706 Schwetzingen Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden von uns telefonisch benachrichtigt. ZEITGEIST Vernissage/Ausstellung KALLE: KOPFJAGD - TORJAGD Destille Heidelberg Vernissage: Sonntag, 14. Mai 2006, 16 Uhr Ausstellung bis 9. 06. 06 Mo-So 12 - 2 Uhr Destille, Untere Straße 16, 69117 Heidelberg Fotograttages / Malerei –Arbeiten der letzten sechs Monate Bilder: ©Kalle Nach der Ausstellung “Kopfsalat“ vor Jahresfrist in der Destille, zeigt Kalle an selber Stelle seine neuen Arbeiten. “Kopfjagd-Torjagd“ ist der Titel dieser Präsentation. Dabei werden zwei konträre Arbeitstechniken vorgestellt: Fotograttages und Ölmalerei. Thema der Malerei ist Fußball, die Torjagd also. Die Ölbilder auf Leinwand und Karton zeigen keine Spielszenen oder bekannte Akteure; “Zubehör“ ist dargestellt, ein zerschlissener Torwarthandschuh, ein ausgetretener Fußballstiefel, ein geschundener Ball, allesamt überdimensioniert. Der Untertitel “Auch ein Gesicht ist eine Landschaft“, verweist auf die zweite Abteilung der Schau: Frauenportraits, uninszeniert, überlebensgroß und frontal fotografiert; zerkratzt, verletzt, tätowiert, aber nie entstellt. Die Ritzungen wirken wie Schraffuren altmeisterlicher Rötelzeichnungen oder Kupferstiche. Skripturale Elemente und Stempeldrucke sind eingeschmuggelte Informationen für den Betrachter. Dabei bleiben die Gesichter der Frauen, die “Opfer meiner Kopfjagd“, wie Kalle sie ironisch nennt, wiedererkennbar. Durch die Arbeit des Künstlers sind sie jedoch vom bloßen Abbild zu objektunabhängigen Gesichtslandschaften verfremdet. Daß der Ausstellungsort eine Altstadtkneipe ist, entspricht der Philosophie von Kalle, Kunst dorthin zu bringen, wo Menschen sind und nicht umgekehrt. Party The Sound of... Bombay Ludwigshafen, Loft Club Samstag, 20. Mai The sound of... Bombay Loft Club Ludwigshafen, EINTRITT: 8 ab 23 Uhr DJ PINJU (India) MC SULAL KOOL (India) Globetrotter? Stubenhocker? Stadtpatriot? „Die Welt sehen...“ wer träumt nicht davon, um die Welt zu jetten, neue Länder und Kulturen kennen zu lernen und dabei Sound und Vibe der Stadt zu inhalieren? Doch blicken wir der Wahrheit ins Gesicht: Eine Weltreise zu unternehmen übersteigt in der Regel unsere finanziellen Mittel um ein Vielfaches. Dennoch gibt es Möglichkeiten, unsere Welt kennen zu lernen: Bücher, Filme, Zeitschriften, Dokumentationen und – Musik! Wie klingt House Music in Kenia? Oder Sydney, Miami, Tokyo, London, Los Angelos? Spielt man dort die selben Songs? Feiert man zu den gleichen Hits? Wer nicht dort war, kann es nicht wissen... The Sound of... präsentiert ab dem 20. Mai deutschlandweit, wie der Sound anderer Städte klingt und vermittelt zugleich das Feeling einer Reise. Stellen wir uns vor, wir könnten einfach so nach Bombay fliegen. Das euphorisierende Gefühl am Frankfurter Flughafen, die Durchsagen per Lautsprecher, der Flieger hebt ab, wir landen in einem fremden Land und lassen uns mitreißen von unseren Emotionen und den Eindrücken einer bemerkenswerten Stadt. Laufen in spanischen Clubs nur die Gipsy Kings? Hat Kappstadt eine Technokultur? Wie klingt Clubsound in Hong Kong? Sie wissen es nicht? Das wird sich bald ändern! Frevents Ltd. präsentiert: The Sound of... Am 20.05.06 findet die Premiere zu einer Veranstaltung statt, die Trends setzt. Nicht nur einfach feiern – erleben! Das ist das Konzept. DAS TEIL 5 ZEITGEIST Konzert FEL-I: THIS IS A PART OF MY REGGAE MUSIC STORY Schwimmbad Musik-Club, Heidelberg Samstag 20.05.06 Eintritt 4€ Einlass 20:00Uhr Beginn 21:30Uhr Fel-i wurde im Jahre 1962 in Antony (Frankreich) geboren und stammt ursprünglich aus Martinique. Er ist Autodidakt. Mit 14 Jahren begann er Gitarre zu spielen; heute ist er Programmierer, Bearbeiter, Produzent, Drummer und Sänger. Sein größtes Interesse in der Musik gilt dem Reggae (Stile:Black Uhuru, Aswad, Third World, Bunny Wailer, Beres Hammond) wobei er von Blues-Rock, Jazz-R&B und World Musik Atmosphären beeinflusst wurde. Seine Texte, die er auf kreolisch, französisch oder englisch schreibt, lassen sich von den Freuden, Leiden, Heimsuchungen, Ängsten und der Zukunft der Gesellschaft inspirieren. Im Jahre 1982 spielte er das erste Mal in der Reggae Band NegSoweto als Lead&Rythm Gitarrist, ab 1984 war er Sänger der, in der pariser Gegend sehr bekannten, Reggae-Band Mini Bus und übernahm die Bearbeitung ihrer Musik. Eine Reihe von Konzerten folgte. 1993 Produzierte Fel-i Reggae-song zusammen mit Jah Mike (Gründer der Groovin Musik, Paris). Parallel brachte er etwa zehn Musiker zusammen, die unter dem Namen „Bon Boug Band“ in Paris und der Provinz auf Tour gingen. Im Jahre 1996 wanderte Fel-i nach Deutschland aus, wo sich ihm neue Möglichkeiten eröffneten. Bis vor Kurzem arbeitete er als MC und Sänger für das Senzi Sound-System in Heidelberg und spielte Schlagzeug mit Rise up Crew und der I'n'Island Family. Auch formte sich vor ein paar Jahren die Backing-band „Cosmopol-iticians“,in der er nun als Sänger & Gitarrist mitwirkt. Die neue Backing- Band „le Metro“ besteht aus in der Region Heidelberg/Mannheim/Ludwigshafen gut bekannten Musikern. Album Release Party RADIODICK Climax, Ludwigshafen Donnerstag - 25.05.06 Radiodick wurde im Jahr 2003 vom Gitaristen Oliver Braun und dem amerikanischen Sänger Cameron Nusz gegründet. Am Bass zeigt sich Eric Stehle verantwortlich, der Trommelstockvirtuose Chris Lipps vervollständigt die Formation. Als „beste Nachwuchsband diesseits des Atlantiks“ hat die eigenständige Musik, eine Mischung aus Rap, Rock, Funk, Punk und Metal, sich erfolgreich für das renommierte Mannheimer „Rock im Quadrat 2005“ im Capitol qualifiziert und Tausende von Zuschauer zum Tanzen und Headbangen verführt. Neben der musikalischen Herausforderung die Radiodick als Nu – Alternative Rock Band darstellen, ist ihre elektrifizierende Bühnenshow zu erwähnen: oft wild und immer spontan. Doch Radiodick ist auch studioaktiv! 6 DAS TEIL Seit kurzem gibt es das Debutalbum „See Jane Walk...“. Das Releasedatum ist der 25. Mai. Haltet die Ohren offen! Radiodick is Blowinʼ UP!!! mer Bilder: ©RADIODICK Climax, Ludwigshafen Beginn: 21:00 Uhr Eintritt: 1€ ZEITGEIST Rückblick: BRÜHLER ROCKNACHT 2006 feiert ein Riesen-Comeback Am Samstag dem 8.4.2006 wurde die Dürreperiode endlich beendet, und die Rocknacht hat wieder Einzug in Brühl am Rhein gehalten. Mehr als 350 Gäste haben sich im Laufe des Tages eingefunden, um in der Kleintierzüchterhalle zu feiern und sich von den Bands begeistern zu lassen. Bereits ab 15:00 Uhr war die Halle gut gefüllt, als die erste Newcomerband „ASO“ das Spektakel eröffnete. Vor der Jury und dem gut gelaunten Publikum war der Wettbewerb schon fast ein reines Vergnügen für die Konkurrenten. Schon bei der zweiten Gruppe „Concrete“ die für schnelle und sehr harte Musik steht, feierten die Fans frenetisch. „Black Poison“, der dritte Wettbewerber konnte die Stimmung ebenso am Kochen halten, wie die Avantgarde-Band „Schön & Gut“. Als letzter Newcomer betrat „Civil War“ die Bühne. Den Fachleuten wurde die Entscheidung extrem schwer gemacht, da alle Teilnehmer ihr Bestes gaben, um zu gewinnen. Zusätzlich haben die Gäste alle Kontrahenten fast gleichermaßen unterstützt. Nach der Auszählung innerhalb der Jury lag noch „Black Poison“ knapp in Führung vor „Concete“ und „Schön & Gut“. Erst nach einer mehrmaligen Publikumsentscheidung konnte sich dann „Concrete“ durchsetzen. Die Gewinner dürfen nun das diesjährige Dröhnland Open Air im Alten Fahrerlager Hockenheim eröffnen. Als erste Band des Abendprogramms rockten dann „Torched“ vor den zahlreichen Gästen. Das Konzert erreichte seinen Höhepunkt als Spaß-Rock-Legende Timo Jimi Achtetter seinen Hit „Worschdebrot“ ins Mikro schmetterte. Die kreischenden Fans ließen die Band dann auch erst nach zwei Zugaben von der Bühne. Leider verursachte die Formation „Coppelius“ über eine Stunde Umbaupause, wodurch die jüngsten Gäste dann die weiteren Bands nicht mehr sehen konnten. Marc Baier, Präsident des Dröhn e.V. gab an, dass der Ablauf des Abends auf Drängen der Gruppe geändert werden musste. Durch die extrem umfangreiche Vorbereitung für ihre Darbietung war die Pause dann unumgänglich. Dennoch ließen es sich auch die letzten beiden Bands zu später Stunde nicht nehmen, die Brühler Rocknacht zu einem würdigen Ende zu bringen. „Arilyn“, die ab Mai wieder auf England Tournee sind, zündeten ein wahres Feuerwerk. Mit brettharten Gitarrenriffs vom „blonden Engel“ Jürgen Kaletta, sphärischen Klängen, treibenden Rhythmen und einem überragenden Frontman „Külpo“ an Mikrofon und Bass forderten sie fast die letzten Reserven des Publikums. Zu letzt bestieg die Band „Arcane Void“ die Bühne. Der Hockenheimer Dröhn e.V. und das Brühler Rocknacht Komitee, die gemeinsam für diese Veranstaltung verantwortlich waren, haben ganze Arbeit geleistet. Die Rocknacht konnte trotz Widrigkeiten sehr professionell durchgeführt werden. Die Spannweite der musikalischen Darbietungen ließ keine Wünsche offen. Alle Preise wurden auf möglichst niedrigem Niveau gehalten, um das Spektakel auch für die Jüngeren finanzierbar zu machen. So war auch die Stimmung in und vor der Halle von Anfang bis Ende bei allen Beteiligten sehr gut. Bleibt nur die Frage offen, ob das im nächsten Jahr noch übertroffen werden kann. mab Bilder: °welle DAS TEIL 7 ZEITGEIST hinter grund beleuchtung „Love is the message“ oder: Wie schön kann Spenden sein? Weihnachten 2004 kam erst der katastrophale Tsunami über Südostasien, dann schwappte der Spenden-Tsunami über Deutschland und erbrachte unvorstellbare Summen. Wir Deutschen waren mal wieder Weltmeister beim Spenden. Auf unsere Hilfsbereitschaft kann sich die Welt verlassen – meistens. Und wenn die eigentliche Katastrophe vorbei und aus den Medien ist, geht in den Talkshows wieder die Diskussion los, was denn nun eigentlich mit den ganzen Geldern passiert ist. Und dann beschleicht die Bürger wieder das Gefühl über den Tisch gezogen zu werden. Da hilft es auch nicht, wenn wir auf den Überweisungsträger ein Dorf oder eine Region als Verwendungszweck angeben. Beim Tsunami oder z.B. beim Oderhochwasser wurden deshalb viele Spenden an Einzelpersonen gegeben, die mit Ihrem Schaden oder ihrer Hilfsidee in den Medien waren. Aber auch hier kommt es in der Folge zu teilweise erheblichen Ungerechtigkeiten. Egal, helfen muss man ja schließlich! Und dann gibt es noch Schwetzingen: hier haben sich letztes Jahr der Gewerbeverein, der Oberbürgermeister, Mitglieder der Kirchengemeinden und viele andere zusammengesetzt und eine Hilfeaktion aus dem Boden gestampft. Schwetzingen baut in Matara, Sri Lanka ein Waisenhaus und zwar nicht einfach „nur mit Geld“. Es gibt einen Vertrag der alles regelt, es gibt mit den Organisationen „Young Men Buddhist Association“ und „Bodu Mage“ Partner, die in der Region heimisch und schon länger tätig sind. Ein angesehener Bürger von Matara ist unser Vertrauensmann, und das Projekt wurde von der GTZ (Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit) überprüft und für vorbildlich befunden. Als letztes Jahr die Regierung von Sri Lanka die Kontrolle über die Hilfsgelder aller Organisationen an sich reißen wollte, wurde nicht einfach nur mit den Achseln gezuckt. Es wurde abgewartet und verhandelt und auch eine Einigung erzielt. Und da alle wissen, so ein Projekt macht nur Sinn, wenn es auch unterhalten werden kann, wurde ein Verein gegründet: „Aktion Fluthilfe Schwetzingen e.V.“, der sich neben dem Bau des Waisenhauses auch um seinen Unterhalt und um Patenschaften für die einzelnen Kinder kümmert. Da weiß man, wo das Geld hingeht. Aber ein Fragezeichen bleibt: Wo ist eigentlich der große Rest der Schwetzinger? Da werden tolle Events mit großem Aufwand auf die Beine gestellt und wo sind die Besucher? Letztes Jahr gab es in der 8 DAS TEIL Nordstadthalle ein Konzert verschiedener Künstler für dieses Projekt und trotz der Kürze der Vorbereitungszeit saßen da nicht nur ein paar Musiker und haben mal geschwind ein paar Songs runtergedudelt. Nein, es gab zwei Bühnen, Leinwände und ein tolles Programm – aber kaum jemand kam. Okay, es war eiskalt, es schneite, vielleicht war die Zeit zur Werbung zu kurz, wer kennt eigentlich den Weg zur Nordstadthalle? Der Frust der vielen Helfer war trotzdem groß. Denn es waren viele dabei, die etliche Stunden mit Aufbauen und wieder Aufräumen beschäftigt waren, die niemals irgendwo namentlich erwähnt wurden oder das auch nur wollten. Alle wollten einfach nur helfen. Mit aus diesem Grund war es dieses Jahr schon schwieriger Leute zu finden die mitmachten. Von Schwetzingens Gastronomie waren nur das Café Journal und die Alte Pfalz dabei, neu war das Café Etcetera aus Hockenheim. Und alle waren wieder total motiviert, der Frust war vergessen. Und wieder ein super Programm, sogar „Me and the heat“ waren da, große Bühne mit Leinwänden, das Bus-Shuttle fuhr kostenlos – aber kaum jemand kam. Und jetzt kommen wir in Erklärungsnot. Das Wetter war okay, das Programm super, die Werbezeit lang genug – an was lag es denn diesmal? Mir scheint das Motto ist: Love is the message – aber bitte von der Couch aus!!! Internetbanking ist ja so bequem! Am Ende hätte man ja vielleicht sogar Spaß haben können, statt immer nur betroffen zu sein und später dann über die „Sch...Organisationen abzuhetzen. Also bitte spendet reichlich übers Jahr für die „Aktion Fluthilfe“, dann brauchen die vielen Helfer nächstes Jahr nicht mehr tagelang ihr Kreuz hinhalten. Man bewegt nur was, wenn man sich selbst bewegt! BS DAS TEIL 9 FINNL ZEITGEIST 10 DAS TEIL LAND ZEITGEIST Land der 100 000 Seen Doch darum geht es hier nicht Malle boomt wieder, nix in der Tasche aber hauptsächlich „All Inclusive“ in die Domrep, Teutonengrill in Rimini und auch das eigene Land ist wieder interessant geworden. Warum dann in die Ferne schweifen, wenn das gute doch so nahe liegt? Und warum ausgerechnet in das Land, in der die Pisa-studie wie eine reife, pralle Frucht an jedem Baum zu wachsen scheint und über eine Sprache verfügt, die man eher als amüsant betrachtet als denn als Mittel zur Kommunikation? Selbstverständlich sind wir im technologischen Bereich glücklich über die Entwicklung eines hochwertigen Mobiltelefons. Auch im sportlichen Bereich sind die Finnen neben der Formel 1 und dem Skispringen mittlerweile eine kleine Macht geworden. Die Nebenstraßen sind so schlecht, dass Finnland die geborenen Rallyfahrer hat. Von offiziellen Weltmeisterschaften im Handyweitwurf oder Grillmeisterschaften, ausgetragen im Olympiastadion zu Helsinki nicht zu reden. Doch was unterscheidet den typischen Finnen vom eigentlichen einfachen Europäer? DAS TEIL 11 ZEITGEIST AUSLANDSREPORT In Skandinavien scheinen die Uhren ein wenig anders zu ticken. Angefangen von einem Sozialsystem das sich zu Recht als Sozialsystem bezeichnen kann bis hin zum offen praktiziertem Alkoholismus, der allgegenwärtig ist, gibt es tatsächlich eine Menge von unterschieden. Höchst angenehm, egal ob es die Metropole Helsinki ist oder das gottverlassenste Kaff in der Lappländischen Tundra und Taiga, die Mentalität ist kein „bussi-bussi“ Wirkungskreis. Man achtet und wahrt Distanz zu seinem Gegenüber, selbst das Händeschütteln setzt sich erst langsam wieder durch. Als Nordländer ein wenig belächelt erscheint der gemeine Finne als unnahbar und distanziert. Und spätestens ab hier sollte man seine deutsche Brille anfangen abzusetzen und zu putzen. Wie in jedem Land wird honoriert, dass man sich die Mühe gemacht hat, zumindest fragmentarisch, ein paar Wortfetzen zu lernen um sich halbwegs durch den Dschungel einer neuen und fremdartigen Kultur durchzukämpfen. Im Gegensatz zu den Südländischen Ländern, wo man mittlerweile davon ausgeht das man sich diesem Diktat automatisch unterwirft, wird man mit Befremden feststellen, dass die Gattung der Finnen einem amüsiert gegenüber steht. Dieses nicht aus dem Grunde heraus, dass die Spezies finnis vulgaris einen nicht für voll nimmt. Im Gegenteil! Der Finne an sich geht davon aus, das seine Sprache so kompliziert ist, dass keine andere Nation sich auch nur ansatzweise damit auseinander setzten möchte. Er respektiert und honoriert den Versuch sich mit ihm zu unterhalten, lacht sich jedoch innerlich schepp über die Aussprache und den ungewohnten Akzent. 12 DAS TEIL Finnland war geschichtlich gesehen lange Zeit der Hintern, in den man treten kann. Erstmals Russisches Großherzogtum, dann kamen die Schweden. Dann wieder russisch. Die hatten dann irgendwann keine Lust mehr auf diesen Wurmfortsatz und entließen dieses wunderbare Land irgendwann einmal in die Autonomie, die durch die Natur offenen Grenzen selbstverständlich scharf militärisch abgrenzend. Als eine der letzten Nationen erklärte Finnland zum Ende des zweiten Weltkriegs Deutschland den Krieg. Besucht man heute die größeren Städte wie Helsinki, Tampere oder Turku, wird man durchaus feststellen, dass architektonisch ein starker sozialistischer Einfluss geherrscht hat. Mondäne Großbauten beherrschen das Bild der Innenstädte, die Vororte gleichen ehemaligen Osteuropäischen Plattenbausiedlungen. Die Winter sind lang und kalt und lichtlos, die Selbstmordrate ist immens. Vereinsamung, gerade in den unteren Schichten ist ein allgegenwärtiges Problem, dem der Staat nicht Herr wird. Doch kaum wenn sich die ersten Sonnenstrahlen wieder zeigen erwacht der Finne wie ein Bär aus seinem Winterschlaf zu neuem Leben. Eine absolute Sommerperle stellt die Stadt Tampere dar. Während Helsinki einst zur europäischen Kulturhauptstadt gewählt wurde, entwickelte die Stadt Tampere ihr eigenes Kulturkonzept. Und dieses Konzept ging auf! Während aus Helsinki MTV und VIVA tauglich Bands wie HIM und The Rasmus entstanden, so besinnt sich Tampere auf seine eigene ureigenste Kultur. Theater werden städtisch gefördert, es gibt neben den furchtbaren Absackerkneipen herrliche Künstlerkneipen, aus dem ehemaligen Finlaysongebäude (das erste AUSLANDSREPORT elektrische Licht in Finnland) wurde ein El Dorado mit Kinos, Kneipen und anderen illustren Einrichtungen. Eine der Sommerlichen Höhepunkte stellt mittlerweile das „Sauna – Open Air“ dar. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass Tampere innerhalb Finnlands zur eigentlichen Kulturhauptstadt gewählt wurde. Unweit von Tampere liegt die Stadt Pori. Dort findet alljährlich ein Jazzfestival statt, das sich seit vierzig Jahren mit Montreux messen kann. Zwei prägnante Unterschiede zu Montreux liegen hier begründet: es ist mittlerweile größer als sein französischer Bruder und immer noch nicht kommerziell, auch wenn alles irgendwie finanziert werden muss. Sting hat bereits für dieses Jahr bestätigt, und es ist zu erwarten, dass man nicht das „Policegedudel“ auf diesem Festival auf die Ohren bekommt. Was die Kulinarische Präsens Finnlands in Europa betrifft, so ist in diesem Falle noch Entwicklungsarbeit zu leisten. Große! Helsinki hat sich seit Zusammenschluss Finnlands zur Europäischen Union zu einer Großmetropole entwickelt. Dementsprechend haben sich dort auch Restaurants etabliert, die den einfachen europäischen gestrickten Magen bedienen können. Lihapullat (Fleischklösschen) gehen noch in den Bereich des genießbaren und der Finne an sich ist Kartoffelverrückt. „Jansons Verführung“ klingt noch vom Wortgebilde her annehmbar, besteht aus verkochten Kartoffeln in Sahne mit Anchovis. Doch die größte Herausforderung ist und bleibt Mustamakkara: Eine mit Blut gebundene Griebenwurst, welche meterweise angeboten wird. Das ganze wird mit Sauermilch oder Dickmilch verzehrt. Das Bier sieht op- ZEITGEIST tisch tatsächlich aus wie Bier. Doch das warʼs dann auch schon! Hauptbestandteil ist Wasser und staatlich kontrollierter Alkohol. Der Rest besteht aus „E“ - Zusatzstoffen. Dem Kopfweh und Sodbrennen am nächsten Tag unterstelle ich hier sogar E 605. Der Wodka hingegen (Koskenkorva) ist klarer und sauberer als die längste Johannisnacht (Juhanus), wo sich die Sonne entscheidet, 23 Stunden am Stück zu scheinen und sich sämtliche Finnen in einer Art alkoholischem Ausnahmezustand befinden. Finnland ist mit Sicherheit nicht das Europäische Maß aller Dinge. Doch eines ist mit Sicherheit zu bemerken: Finnland hat sich von einer unbeachteten Nation innerhalb kürzester Zeit zu einem Europäischen Vorreiter gemacht. Finnland verkennt nur ein eigenes Problem: Vor lauter „Hurra wir sind Pisa!“ entwickelt sich eine Gesellschaft, die nur noch aus Akademikern besteht und das „normale“ Berufsleben früher oder später zum erliegen kommt. So herrscht mittlerweile ein absoluter Facharbeitermangel innerhalb der Baubranche. So toll und anders alles in Finnland auch sein mag, und das ist es definitiv, so vertuscht es doch gerne seine neuen Probleme. Aber macht das eigentlich nicht jedes Land? In diesem Sinne: Tervetuola Suomi ja hyvää matka! mer DAS TEI TEIL 13 ZEITGEIST 14 DAS TEIL MUSIKGESCHICHTE Bilder: ©adi-beautyofart GENERATIONEN LASSEN DIE HAARE SCHÜTTELN AC/DC, eine der unsterblichen Größen des Heavy Metal, wurden von Angus Young (git.) und seinem Bruder Malcom (rhythm git.) gegründet. In Originalbesetzung, mit Rob Bailey, Peter Clark und Sänger Dave Evans nahmen sie 1974 ihre erste Single, das leicht anämische „Can I Sit Next To You Girl“, auf. Später im selben Jahr lösten die Brüder Yong die Band wieder auf und zogen nach Melbourne. Dort engagierten sie den Sänger und Kleinkriminellen Bon Scott, Phil Rudd (dr.) und Mark Evans (b.). Die ersten beiden LPʼs TNT (1975) und High Voltage (1976), waren vom feinsten. Doch erst mit ihren Live Auftritten – einschlägiger, harter Sound und theatralische Einlagen, der Wirbelwind Angus in Schuluniform, von Bon Scott auf Schultern durchs Publikum getragen – setzten AC/DC Akzente. HISTORIE Anfangs waren Einflüsse von den Stones und von The Who zu erkennen, aber bald wurden energiegeladene Frage- und Antwort-Riffs und schweißtreibender Fun zum Schwerpunkt. 1976 übersiedelten AC/DC nach England. Punk war gerade im Aufschwung. Eine Zeit lang behauptete sich ihr ohrenbetäubender Wahnsinnssound sehr gut in jenen Clubs, die sonst die Sex Pistols oder The Damned zu Gast hatten. Wie die Punkbands hatten auch AC/DC die traditionelle Rockszene satt. Dennoch hatte ausgerechnet Scott verlauten lassen, wie enttäuschend die musikalische Unfähigkeit der Punkbands sei. Obwohl High Voltage 1976 schließlich doch in England veröffentlicht wurde, schaffte sie den Sprung in die Charts nicht. Der provokative Metal – Klassiker Dirty Deeds Done Dirt Cheep schnitt nicht viel besser ab. Die verfrühte Tournee zu Let there be Rock (1977) war schlecht besucht. Doch eine der Shows auf dieser Tour, nämlich die im Londoner Hammersmith Odeon, sollte den Stein ins rollen bringen. Der Grund: das inzwischen legendäre Repertoire, mit Titeln wie „Whole Lotta Rosie“, „Problem Child“ und einer halsbrecherischen Version von „Rocker“. Evans wurde durch Cliff Williams ersetzt, und Let There Be Rock stürmte die Englischen Charts, gefolgt von der eher zurückhaltenden LP Powerage (1978). Einige Songs auf Powerage, z.B. „Down Payment Blues“ und „Whatʼs Next To The DAS TEIL 15 HISTORIE MUSIKGESCHICHTE Moon“, bewiesen, dass Scott durchaus auch intelligente Texte schreiben konnte, auch wenn sein ausgeprägter Sexismus in anderen Texten dem Widersprach. Der erste Hit, „ RockʼnRoll Damnation“ , sicherte ihnen einen TV-Auftritt bei Top of the Pops. If You Want Blood, You Got It (1978) wurde zum bis dahin erfolgreichsten Album. Die gemischte Reaktion auf Highway To Hell verhinderte keineswegs Verkäufe von Weltweit einer Million, doch ein schwerer Schicksalsschlag sollte bald folgen: Im Februar 1980 wurde Scott nach einem exzessiven Whisky-Gelage tot aufgefunden. Der Gerichtsmediziner konnte nur noch „Tod durch Alkoholmissbrauch“ feststellen. Kreativ gesehen haben sich AC/DC von dieser Tragödie nie wieder erholt. Scott wurde durch den Briten Brian Johnson ersetzt (Ex-Geordie), aber auch seine ausgezeichnete Bühnenpräsens konnte nicht verhindern, dass Texte und Riffs immer Gleichklingender wurden. Trotz allem entwickelte sich die Band zu einer der größten Stadionbands der Welt. Auf dem durchwachsenen 1980er Comeback-Album Back in Black, Nr. 1 in England, erwiesen sie Scott die letzte Ehre mit dem gezielt anmaßenden „Have A Drink On Me“. Dieses Album brachte den größten Durchbruch in Amerika. Dort verzeichnete es Verkaufszahlen von über 10 Millionen, weckte somit enormes Interesse an früheren Veröffentlichungen und ebnete den Weg für Those About To Rock (We Salute You). Inzwischen waren AC/DC ein äußerst beliebter Live-Act. 1981 und 1984 spielten sie als Headliner auf dem wichtigsten Heavy-Metal-Festival Englands, Castle Donington, vor mehr als 70.000 Zuschauern. Das Tourneeleben zehrte an Phil Rudd. 1983 wurde er von Simon Wright abgelöst. Trotz erfolgreicher LPʼs wie Flick Of The Switch (1983) Fly On The Wall (1985) oder Who Made Who und dem Headline-Auftritt beimRock in Rio Festival in Brasilien wurde immer deutlicher, dass AC/DC ihren Zenit überschritten hatten. Ein weiterer Personalwechsel folgte. Wright ging 1989 zu Dio und Chris Slade übernahm das Schlagzeug. Trotz allem erlebten AC/DC einen erneuten kommerziellen Aufschwung vom Ende der 80er bis Anfang der 90er. Blow Up Your Video und The Razors Edge verkauften sich enorm. Live (1992), Highlights aus der 1990/91er Welttournee, setzte ein Denkmal für die Johnson-Jahre, konnte aber If You Want Blood, You Got It nicht übertreffen. Mitte der 90er setzte eine Stagnierung ein. Die Single Big Gun – aus dem Soundtrack zu Last Action Hero- wurde mit einem Video promotet, dass blödsinniger Weise Schwarzenegger-Ausschnitte zeigte. Ballbreaker (1995), das erste Studioalbum innerhalb fünf Jahren, inzwischen wieder mit Phil Rudd am Schlagzeug, war eine Enttäuschung. Trotz AC/DCs Einfluss auf Speed Metal, Trash Metal und sogar Grunge ist ihre Glanzzeit wohl leider vorbei- was auch die 4 CD-Box Bonfire (1997) mit den Hits und ein paar unveröffentlichten Songs aus der Scott-Ära unterstreicht. Trotz allem haben uns AC/DC ein herrliches Paket an göttlicher Musik hinterlassen. mer …ernten Sie mit uns Erfolg 16 DAS TEIL ANZEIGE DAS TEIL! ist fruchtbar… LITERATURGESCICHTE HISTORIE Edgar Allan Poe Ein Meister im Absinth „(Poe) gehörte zu jener Bruderschaft der Glanzvollen und Verfemten, deren Fehlern die Welt mit Nachsicht begegnet, teils aufgrund der Begabungen, mit denen sie gesegnet sind, teils aufgrund des Elends, das ihnen stets auf den Fersen ist.“ Richard Henry Stoddart In den frühen achtziger Jahren ersuchten ein paar Vertreter der New Yorker Literaturszene ihren Bürgermeister darum, eine Straße nach Edgar Allan Poe zu benennen. Der Bürgermeister, der auf den Namen Ed hörte, erklärte sich einverstanden. Man wählte eine Straße in der Nähe jenes Bauernhauses im Norden der Stadt, wo Poe 1845 den Raben (The Raven) geschrieben hatte, also in der zu Poes Zeiten noch bewaldeten Gegend von 84. Straße und Broadway. Auf dem Schild, das man aufstellte, stand geschrieben: „Edgar Allen Poe St.“ Der Bürgermeister heimste Glückwünsche ein, und alle Anglistikstudenten waren selig. Erst Tage später fiel jemandem auf, dass mit dem Schild etwas nicht stimmte: Poes Mittelname war falsch geschrieben. Richtig hätte es, nach Poes Pflegevater John Allan, „Allan“ heißen müssen. Trotzdem ließ die Stadt das Schild noch lange stehen. Edgar Poe wäre wohl Stolz darauf gewesen, und die falsche Schreibweise hätte er höchstens mit einem Achselzucken quittiert, passte sie doch gut zu seinem ganzen Leben, einer einzigen Folge von Identitätskrisen. Sein Pflegevater rief ihn Master Allan, wenn er mit ihm zufrieden war, Master Poe, wenn er ihn tadeln wollte. Man nannte ihn bald ein Genie, bald einen Schreiberling. Er war Romantiker und Realist, Geisterseher und Logiker zugleich. Longfellow verachtete ihn, in den Augen Baudelaires war er großartiger als eine Mischung von Shakespeare und Cannabis. Er war berühmt, sich wie ein Gentleman aus den Südstaaten zu kleiden, doch er sah aus wie ein schäbiger Leichenbestatter. Er war zugleich höflich und grob. Er war ein Damenheld, doch Sex war seine Sache nicht. Er war ein Ass in Kryptographie, er hätte einen Teufelskerl von einem Glücksspieler abgegeben und auf dem Literaturmarkt ein Bombengeschäft machen können; stattdessen darbte er in Armut und starb ohne einen roten Heller in der Tasche. Alle Biographen Poes halten ihn für ein Genie, aber das ist auch schon der einzige Punkt, in dem sie sich einig sind. Warum ihre Ansichten so derart auseinander klaffen, ist unerklärlich. Was W. H. Auden über die Anti- Poe- Biographen sagte, trifft auch auf die Pro- Poe Biographen zu: “Dass ein Mann einen anderen nicht mag und nach dessen Tod schlecht über ihn spricht, ist ja ganz natürlich, aber sich solche Mühe zu machen, um einen guten Leumund auf derart raffinierte Weise anzuschwärzen, erfordert einen dauerhaften Hass, was immer sehr interessant ist, denn die Fähigkeit, dauerhafte Gefühle zu empfinden, ist eher selten.” Es macht die Sache nicht leichter, dass Poe mit vierzig verstarb, während viele seiner Zeitgenossen ein hohes Alter erreichten und nur wenige von ihnen der Versuchung widerstehen vermochten, der Welt mitzuteilen, was für ein Mann Poe in Wirklichkeit gewesen sei. Noch vierzig oder fünfzig Jahre nach seinem Tod warteten Schriftstellerkollegen, literarisch angehauchte Damen sowie der Arzt, der an seinem Sterbebett zugegen war, mit ihrer je eigenen Version von Poe auf. Diese Versionen wichen stark von einander ab. Das ist heute nicht anders. Als 1978 zwei neue Poe-Biographien erschienen, hätte man meinen können, 129 Jahre DAS TEIL 17 HISTORIE LITERATURGESCHICHTE nach dem Tod des Mannes sei genug Zeit verstrichen, um die Sachlage zu klären. Offensichtlich ist dem nicht so: Der eine Biograph behauptet, Poe sei Opiumsüchtig gewesen; der andere behauptet, hierfür gebe es keine Beweise. Hier stirbt Poes Mutter mit einundzwanzig, dort mit vierundzwanzig Jahren. Einer gibt das genaue Todesdatum seines Vaters an; der andere meint, niemand wisse, wann er gestorben sei. Der eine, mit hübschen Bildern ausgestattete, Wälzer beschreibt die Menschen und Ereignisse in Poes Leben bis in die feinste Einzelheit. Der andere Biograph warnt den Leser, er solle rein gar nichts glauben, was über Poe geschrieben worden sei, und vermutlich meint er damit auch das, was er selbst über ihn veröffentlicht hat. Wo soll man inmitten eines solchen Wirrwarr ansetzen? Eine Möglichkeit sind die Gene. Talent und Temperament werden zu beträchtlichen Teilen vererbt. Was weiß man über Poes Familie, was zu einer Erklärung beitragen könnte, weshalb Poe einer der größten und schöpferischsten Schriftsteller der Welt wurde? Sein Vater David wurde als zurückhaltend, scheu, zerbrechlich, ungelenk und gehemmt beschrieben. Wenn sich die Biographen in einem Punkt einig sind, dann darin, dass er zuviel trank. David war streitsüchtig und empfindlich, was auch auf Edgar zutrifft. Wie der Vater war auch der Sohn stets pleite und pumpte Verwandte um Darlehen an. Beide tranken. Und die Mutter? Zu ihrer Beschreibung griff man zu Wörtern wie „quecksilbrig“ und „ätherisch“, aber ein Ausdruck scheint ganz besonders passend: sie besaß ein „einnehmendes Wesen“. Die Leute mochten sie, und sie förderte deren wohltätige Instinkte zutage. Sie beherrschte überdurchschnittlich viele Dinge, und diese meisterlich. Und ihr Sohn Edgar? Vielseitigkeit war auch seine Trumpfkarte. Sowohl künstlerische Begabung als auch Alkoholismus werden innerhalb von Familien vererbt. Möglicherweise hatte Edgar das eine von seiner Mutter, das andere von seinem Vater, aber darüber kann man – wie über die meisten Dinge, die Poe betreffen – nur spekulieren. 18 DAS TEIL Edgars Kindheit war nicht immer schlimm gewesen. Er war ein kluger, charmanter Junge, ehrerbietig, höflich und lernfreudig. Wenn er ein Gedicht rezitierte, war sein Lohn meist ein mit Wasser verdünnter Wein. Er besuchte die besten Schulen und gewann eine Auszeichnung für seine Vortragskunst. Er war ein guter Läufer, Schwimmer und Boxer, trieb derbe Späße und hatte immer genug Taschengeld. Seine schönsten Jahre verbrachte er wohl in Richmond. Als sechsjähriger zog er mit seinen Pflegeeltern nach England, wo er keine Freunde fand und sich isoliert fühlte. Der Pflegevater nannte ihn immer öfter Master Poe, um klarzumachen, dass Edgar kein Familienmitglied sei, sondern der verwaiste Spross einer Schauspielerin. Sein Pflegevater wurde immer feindseliger. Zurück in Richmond fand Edgar Freunde, in aller erster Linie in der Mutter eines Freundes, zu der er leidenschaftliche Zuneigung entwickelte. Als sie starb, besuchte er Nacht für Nacht ihr Grab. Die Nekrophilie, die in Poes Erzählungen immer wieder auftaucht, mag von diesen Erfahrungen herrühren. Bei ihrem Tod war er fünfzehn Jahre alt. Sie war die erste in einer langen Reihe von Idealfrauen. Edgar Poe immatrikulierte in der Universität von Virginia. Die Studentenschaft bestand aus 120 jungen Männern aus wohlhabenden Familien. Die Anwesenheit bei den Vorlesungen wurde nicht kontrolliert, es gab keine Prüfungen, geschweige denn Zucht und Ordnung. Meistens spielten und tranken die Studenten, und keiner tat dieses eifriger als Poe. Sein Verhalten beim Kartenspiel galt als tollkühn, seine Trinkgewohnheiten als leidenschaftlich und obsessiv. An der Universität erwarb er sich zum ersten mal den Ruf als Saufbruder. Trotz allem erhielt er gute Noten, vor allem in den sprachlichen Fächern. Seine Studentenlaufbahn währte acht Monate. Sein Pflegevater bezahlte 2000 Dollar Spielschulden ab und weigerte sich, Edgar weiterhin das College zu bezahlen. Poe kehrte nach Hause zurück, stritt sich ein wenig mit seinem Pflegevater, um kurz darauf gedemütigt in die Armee LITERATURGESCHICHTE einzutreten. Er diente als einfacher Soldat unter dem Namen Edgar A. Perry, das erste von mehreren Pseudonymen. Da die Armee keine fürstlichen Löhne bezahlte, schrieb er einige Briefe an seinen Vater, in denen er um Anerkennung, Liebe und Geld bat. Hin und wieder erreichte ihn ein Scheck, die anderen Dinge bekam er nie. Durch den politischen Einfluss seines Vaters wurde er nach West Point versetzt, wo er etliche Satiren über seine Vorgesetzten schrieb und seinen Ruf als „ausdauernder Brandytrinker“ festigte. Nach Verlassen der Akademie hatte Poe bereits drei Bücher verfasst, doch außer ihm schienen diese niemandem zu gefallen. Er schrieb Geschichten, um seine eigentliche Leidenschaft, die Lyrik, finanzieren zu können. Anerkennung bekam er dann, als er mit der Erzählung Manuskriptfund in einer Flasche ein Preisausschreiben gewann. Mit Sechsundzwanzig trat Poe bei der Literaturzeitschrift Southern Literary Messenger seine erste Stelle an, schrieb Kurzgeschichten und rezensierte Bücher. Seine Kritik war so rücksichtslos wie lustig, und man konnte ihm unmöglich vergeben. Obwohl er sich viele Feinde machte, erwarb er sich einen Ruf als erstklassiger Autor. HISTORIE Seine platonische Erotomanie – wie sie einmal genannt wurde – ließ nicht nach, und er machte einem Mädchen einen Heiratsantrag, das er als Jugendlicher gekannt hatte. Sie willigte ein, jedoch unter der Bedingung, dass er nüchtern bleibe, und phasenweise trat er sogar den Sons of Temperance (Söhnen der Mäßigung) bei, die den heutigen anonymen Alkoholikern entsprechen. In den letzten Wochen seines Lebens reiste er von Philadelphia nach Richmond und weiter nach Baltimore. Seine Verlobte in Richmond war dagegen, dass er Richmond verließ: er war depressiv, hatte Fieber und befand sich nicht in der Verfassung, um reisen zu können. Und Baltimore war dann auch seine letzte Station. Nachdem er fünf Tage lang verschollen gewesen war, wurde er besinnungslos in einem Wahllokal aufgefunden. Vier Tage später, am 7. Oktober 1849, starb er. Im Krankenhaus delirierte er und sprach mit „Geistern und Phantasieobjekten an den Wänden“. Er gebärdete sich wie ein Wilder, und es brauchte zwei Krankenschwestern, um ihn am Bett festzuhalten. Zum Begräbnis Doch dann gewann erschienen ledie Trunksucht wiediglich ein paar der die Oberhand. Leute. Erst etwa Poe hatte eine Reihe dreißig Jahre später von kurzen Anstellungen erkannten die Leute bei Zeitungen und Vervon Baltimore, dass lagen, wurde aber immer Poe ein großer Schriftwieder wegen seiner Trinkerei steller gewesen war, und entlassen. beschlossen die Errichtung Mit dreißig veröffentlichte Poe seieines Gedenksteins. Für diese ne erste Sammlung von Erzählungen: Zeremonie marschierte eine an‚Grotesken und Arabeskenʻ. Die Auflage des sehnliche Volksmenge auf. In ihr befand Buches betrug 750 Stück, und er verdiente damit sich allerdings nur ein einziger Dichter: Walt kein Geld, dafür wuchs die Wertschätzung seiner Arbeit. Whitman. Sämtliche zeitgenössischen Dichter hatte man Poe war oft „krank“ und blieb dem zufolge oft daheim. Von um ein Epitaph auf dem Stein gebeten, aber alle fanden irZeit zu Zeit schrieb er ein außergewöhnliches Gedicht oder gendeine Ausrede. Ein Epitaph wurde nie eingraviert. eine so neuartige phantastische Erzählung, dass dereinst ganze Generationen über die treffende Deutung zu streiten Dass Poe Alkoholiker war steht außer Zweifel. Nicht schlüshaben sollten. Damit fand er auch zu seiner Zeit bereits ein sig ist man sich darüber, ob er keine großen Mengen an gewisses, wenn auch kleines Publikum, aber es war nie so Alkohol vertrug. Der angebliche Opiumkonsum ist nicht groß genug, dass er seine Rechnungen hätte bezahlen kön- belegt, mit Ausnahme einer nachgewiesenen Überdosis nen. Diejenige Erzählung, die er selbst für die beste hielt, Li- an Laudanum. Ob es sich hierbei um einen Selbstmordvergeia, verkaufte er für zehn Dollar. such handelte, ist ebenfalls reine Spekulation, da es LauUm Geld kümmerte sich Poe offenkundig herzlich wenig. Er danum in jeder Apotheke zu kaufen gab wie heute Aspirin. hoffte immer noch eine eigene Zeitschrift gründen zu können. mer DAS TEIL 19 HISTORIE FILMGESCHICHTE DIE GESCHICHTE DER BEWEGTEN BILDER VON GESTERN BIS HEUTE Teil 2 Pioniere des Films – Wegbereiter des modernen Kinos: Deutschland Beim letzten Mal wurden ausführlich die technischen Seiten des Kinematops beleuchtet, von den Anfängen der Gebrüder Lumiere und den aufwendigen Jules-Verne-Verfilmungen von Georges Melies bis hin zu den Anfangstagen der UFA in Berlin. Diesmal wollen wir versuchen, anhand einiger herausragender Persönlichkeiten, der Geschichte des Films einen persönlichen Anstrich zu geben. 20 DAS TEIL Vor dem Ersten Weltkrieg wurden in England und Frankreich mehr Filme produziert als in jedem anderen Land. Der Krieg brachte Amerika die Vorherrschaft und wenn man es sich mal genau überlegt, ist das bis heute auch so geblieben. Die zerstörten europäischen Industrien brauchten Jahre, um sich von den Folgen des Krieges zu erholen, nur um wenige Jahre später in den nächsten großen Krieg zu schlittern. Drei der wichtigsten Vertreter des deutschen Filmes waren Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1931), Fritz Lang (1890-1976) und Ernst Lubitsch (1892-1947). Der eine drehte bewegende Dramen, der andere schuf große Filmvisionen, der letztere prägte das Genre der Komödie bis zur heutigen Zeit. F.W. Murnau wurde nach dem Studium der Philosophie, Musik und Kunst in Heidelberg bei dem berühmten Theaterregisseur Max Reinhardt Schauspieler. Zum kommerziellen Film kam er, nachdem er Propagandafilme für die deutsche Botschaft in der Schweiz gedreht hatte. Seine frühen Filme spiegeln die seinerzeit modische Vorliebe für das Übernatürliche wieder, so plagiierte er beispielsweise „Dr. Jeckyll und Mr. Hyde“ mit seinem Film „Der Januskopf“ (1920) und schuf das erste bedeutende Werk des Horrorfilms – „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“, den er nach dem Dracula-Roman von Bram Stoker bearbeitete, ohne jemals Rechte dafür zu bezahlen. Der Höhepunkt seiner Karriere begann mit der Vereinigung der Produktionsfirmen Decla-Bioscop und UFA im Jahre 1923, die die besten Filmkünstler und technischen Möglichkeiten vereinte. „Der letzte Mann“ (1924) mit Emil Jannings erregte wegen seiner beweglichen Kameraarbeit großes Aufsehen, bis dahin war Film eine verhältnismäßig statische Angelegenheit gewesen. Seine letzten in Deutschland gedrehten Filme „Tartüff“ (1925) nach dem Stück von Molière und „Faust“ (1926) waren ebenfalls aufwendige Studioproduktionen, die auf dem Gelände der UFA in Babelsberg entstanden. Murnaus „Faust“ gilt neben Fritz Langs „Metropolis“ (1927) als das große Special-Effects-Pionierwerk der zwanziger Jahre, als eines der wichtigsten Erfindungswerke der Filmgeschichte überhaupt. Zusammen mit dem Kameramann Carl Hoffmann zeichneten vor FILMGESCHICHTE allem die Architekten Robert Herlth und Walter Röhring dafür verantwortlich. Sie bauten eine Modellandschaft von 35 Metern Länge und 20 Metern Breite, über die die Kamera „fliegen“ sollte. Ohne den damals noch unbekannten Kamera-Kran gelang die Aktion mittels Spezial-Tieflader. Für die Eröffnungssequenz im Himmel baute Herlth einen Dampfgenerator mit vielen Rohrausgängen, durch die Dampfstrahlen gegen einen Wolkenhorizont gedrückt wurden; das Ganze wurde mit einer Batterie von Scheinwerfern zu einer Lichtsymphonie verwoben, die den Höhepunkt in der Verwendung des Helldunkelprinzips im deutschen Stummfilm darstellt. 1926 ging Murnau nach Hollywood und hatte fortan unter der Einmischung der Studios zu leiden. In Amerika konnte er vor seinem frühen Tod bei einem Autounfall nur 4 Filme realisieren, sein letzter, „Tabu“ (1931) wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht. Fritz Lang studierte in Wien Architektur und Malerei und begann 1910, größere Reisen nach Russland, Nordafrika, China und Japan zu machen, auf denen er sich seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten verdiente. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er 1914 in Paris als Ausländer verhaftet, konnte aber fliehen und trat der österreichischen Armee bei. Als er sich in Wien von Kriegsverletzungen erholte, lernte er im Lazarett den Regisseur Joe May (1880-1954) kennen, für den er seine ersten Drehbücher schrieb – „Die Hochzeit im Exzentrik Club“ und „Hilde Warren und der Tod“ (beide 1917). In „Hilde Warren“ war Lang selbst mit mindestens vier Rollen als Darsteller zu sehen. 1918 ging er als Drehbuchlektor zur Berliner DECLA, bei der er auch als Cutter und bald als Regisseur arbeitete. Langs erster Film als Regisseur und Autor war „Halbblut“ (1919). Es folgten „Der Herr der Liebe“ (1919) und schließlich die zweiteilige Abenteuerserie „Die Spinnen“ (1919-1920), ein früher Vorläufer der amerikanischen Serials um solche Helden wie Flash Gordon, Buck Rogers oder auch Indiana Jones. Langs erster großer Erfolg bei der Kritik war „Der müde Tod“ (1921), in dem ein Mädchen mit dem Tod um ihren Geliebten handelt. In den USA konnte der Film erst 1923 gezeigt werden, weil Douglas Fairbanks Sr. die Rechte erworben hatte, um viele der Tricks in seinen Film „The thief of Bagdad“ (1924) zu kopieren. Langs soziales und politisches Interesse wurde offensichtlich in „Dr. Mabuse, der Spieler“ (1922), der deutliche Anspielungen auf die sozialen und ökonomischen Grundlagen der Nachkriegsdeutschland enthielt. „Mit „Die Nibelungen“ wandten sich Lang und seine Ehefrau Thea von Harbou der Nibelungensage zu, deren große Beliebtheit in Deutschland den Film zum durchschlagenden Erfolg machten. Danach gab ihm die UFA freie Hand für „Metropolis“ (1927), seiner futuristischen Projektion zeitgenössischer sozialer und politischer Systeme. In der Entwicklungsgeschichte des Films nimmt „Metropolis“ wegen seiner Architektur, seiner Ausstattung und seiner revolutionierenden Tricktechnik einen herausragenden Platz ein. Zum ersten Mal wurde das Schüfftan-Verfahren eingesetzt. Dabei lassen sich modellierte oder gezeichnete Abbilder als Hintergrundkulisse über einen Spiegel mit Rückseitenversilberung, der in einem exakten Winkel von 45 Grad zur optischen Achse der Kamera aufgestellt ist, in eine Studioaufnahme einspiegeln. Im Vordergrund können dann die Schauspieler agieren, so dass nur ein einziger Aufnahmegang notwendig ist, also quasi der Vorläufer von Blue-oder Green-Screen-Verfahren. „Metropolis“ verschlang das Budget von 5 Millionen Reichsmark, wurde der bis dato teuerste Film der UFA und führte durch das langsame Anlaufen der Einspielergebnisse beinahe zum Ruin der Gesellschaft. Nach „Spione“ (1928) und dem Science-Fiction Film „Die Frau im Mond“ (1929), in dem der RaketenstartCountdown erfunden wurde, drehte Lang „Das Testament des Dr. Mabuse“ (1932), der ein Jahr später von den Nazis verboten wurde. Lang emigrierte über Frankreich nach Hollywood, wo er Meilensteine des Film Noir wie „You only live once“ (1936) und „The big heat“ (1953) und kommerziell erfolgreiche Western wie „The return of Jesse James“ (1940) und „Western Union“ (1941) schuf. 1958 kehrte er nach Deutschland zurück und drehte den zweiteiligen Abenteuerfilm „Der Tiger von Eschnapur/Das indische Grabmal“ HISTORIE HISTORIE FILMGESCHICHTE (1959) mit Old-Shatterhand Darsteller Lex Barker, der auf einem Drehbuch basierte, das Lang in der zwanziger Jahren für Joe May verfasst hatte. 1960 drehte er seine letzte Dr. Mabuse-Erzählung, „Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“ und setzte sich in Frankreich zur Ruhe. Ruhm. Die besten Beispiele für seine Fähigkeit, sprachlichen Witz im Stummfilm auszudrücken, waren „Forbidden Paradise“ (1924) oder „Lady Windermereʼs Fan“ (1925). Er drehte aber auch romantische oder melodramatische Filme wie den 1927 entstandenen „The Student Prince in Old Heidelberg“, für den das Heidelberger Schloss und die Altstadt an einem Fluss in der Nähe von Los Angeles nachgebaut wurden. Auf das neue Medium des Tonfilms reagierte Lubitsch mit Operettenfilmen, er hatte sofort die Möglichkeiten des Tons erkannt und nutze das dramatische Potential von Musikstücken in einer Reihe von Musikfilmen, von denen der bekannteste wohl „The merry widow“ (1934) mit Maurice Chevalier sein dürfte. Mit Filmen wie „Trouble in paradise“ (1932) und dem Greta Garbo Vehikel „Ninotchka“ (1939) fuhr Lubitsch fort, seinen typischen ironischen Humor weiterzuentwickeln. 1942 wagte er sich mit „To be or not to be“ auf gefährliches Terrain. Ähnlich wie Chaplin mit „The great Dictator“ (1940) attackierte er mit Hitler und Nazideutschland ein Ziel, dass in all seiner Dimension zu gewichtig, zu ernsthaft für Komödie zu sein schien. Indem er sich jedoch bewusst auf eine Gruppe von sympathischen Exzentrikern (einer polnischen Theatertruppe) konzentrierte, die in ihrer Abnormalität als einzige in der Lage sind, dem Wahnsinn des Faschismus zu begegnen, und indem er dessen schreckliche Ausmaße nur als Hintergrund einsetzte, gelang es ihm, die schwierige Balance zwischen Heiterkeit und Ernst zu finden. Trotzdem wurde der Film, genauso wie der Film Chaplins, allgemein kritisiert, fand erst Jahrzehnte später sein Publikum (ähnlich Billy Wilders „1,2,3“, ein Film über das geteilte Berlin, dass ausgerechnet in dem Jahr veröffentlicht wurde, in dem die Berliner Mauer gebaut wurde“ und wurde schließlich 1983 sogar mit einem Remake von Mel Brooks geehrt. Nach zwei weiteren Filmen verschlechterte sich Lubitschs Gesundheitszustand zusehends, sein letzter Film, „That lady in ermine“ (1948) wurde von Otto Preminger fertiggestellt. Lubitschs Spezialität, den frivolen Witz so geschickt und kontrolliert anzubringen, dass er das Publikum angenehm schockierte und nie beleidigte, wurde bekannt als „Lubitsch-Touch“ und übte großen Einfluss auf die Entwicklung der amerikanischen Komödie aus. Seinem Bestehen auf totale Kontrolle über seine Filme ist es zu verdanken, dass in Hollywood eine Konzeption vom Regisseur als Autor entstehen konnte. Ernst Lubitsch stieß 1909 in Berlin zum Film. Nach mehreren kleinen Filmrollen ging er zu Max Reinhardt, und bei seiner Rückkehr zum Film hatte er sich zu einem erfahrenen Schauspieler entwickelt. Um 1914 war er als Schauspieler, Autor und Regisseur für die Neugegründete Union Gesellschaft tätig; er machte hauptsächlich Komödien, die um einen kleinen jüdischen Geschäftsmann namens Meyer zentriert waren, den er selbst darstellte. Der Erfolg dieser kleinen Filme führte dazu, dass ihm groß angelegte, historische Kostümfilme wie „Madame Dubarry“ (1919) oder „Die Augen der Mumie Ma“ (1918), einer der ersten Filme zum Thema Mumienhorror, übertragen wurden. Er bearbeitete Stoffe wie „Carmen“ (1918) und „Anna Boleyn“ (1920), bis er 1923 nach Hollywood gerufen wurde. Sein erster amerikanischer Film „Rosita“ (1923) stieß auf wenig Begeisterung, die folgenden geistreichen und Nächsten Monat beleuchten wir drei amerikanische Regisfrivolen Komödien aber verschafften Lubitsch legendären seure dieser Ära. ray ANZEIGE 22 DAS TEIL SATIRE STORY Karsten Mekelburg Der Gasthof des Grausens Herzlich willkommen meine sehr verehrten Damen und Herren zu einem Abstieg in die tiefsten Niederungen der Gastronomie. Wir betreten das legendäre Gasthaus des Grausens, eine Lokalität, deren Ruhm selbst unter den Autobahnrestaurants immens ist. So verlieh der Guide Diät diesem Haus dreimal hintereinander fünf Spucktüten, die höchste Wertung, die jemals vergeben wurde. Also ganz offensichtlich ein Appetitzügler allererster Klasse! Schon beim Betreten die erste Beleidigung der Augen. Der Fußboden macht den Eindruck, als wäre er in den letzten Wochen nicht mehr gereinigt worden. Ein Eindruck, der nicht täuscht, denn das Haus spart, wo es kann und besonders an den Reinigungskosten. Um den harmonischen Eindruck beim Betreten abzurunden, hat sich die Restaurantleitung entschlossen, die Toilettentüren offen zu lassen. Der Eingangsbereich wird so zu einer wahren Oase für die Sinne, in der auch das feinste Näschen voll auf seine Kosten kommt. Doch ermöglichen die offenen Türen auch schnellen Zugriff auf die Aborte. In Anbetracht der Speisequalität und der nicht immer als schlingfest anzusehenden Stabilität der Gästemägen, sicher eine weise Entscheidung. Das Personal ist ebenso muffig, wie die Salzkartoffeln, kann jedoch sprechen, auch wenn es dies nur sehr selten tut. Durch konsequente Lohndrückerei und unmenschlich harte Auslese ist es dem Haus gelungen ein Servicepersonal heranzuziehen, das in jedem Domina-Studio für Jubelschreie sorgen würde. Die Kittelschürzen der Kellnerinnen machen zwar einen lädierten Eindruck, verfügen aber über kolossale Brennwerte. Sie können diesen Arbeitskitteln problemlos die komplette Speisefolge der letzten sechs Monate entnehmen. Geruchlich sind die Damen zwischen faulig bis miefig, mit einer leichten Nikotinnote, da alle es aus hygienischen Gründen ablehnen, ihre Haut der verletzenden Wirkung von Wasser und Seife auszusetzen. Dennoch ist jede dieser Bedienung eine echte Dame. Und eine solche lässt eben etwas auf sich warten. Gewöhnen Sie sich am besten daran. Nutzen Sie die Zeit, um sich mental auf den etwas herben Ausdrucksstil vorzubereiten. Deutsch kann eine herrliche Sprache sein. Dass es auch ganz anders geht, werden Sie von den Kellnerinnen erfahren. Ihr Fundus an Schimpf- wörtern wird vom Aufenthalt in diesem Hause enorm profitieren. Stunden können lang sein, doch auch sie haben ihr Ende. Nun haben Sie etwas vor sich, was hier als Getränk bezeichnet ist. Unterschieden wird zwischen Heiß- und Kaltgetränken. Dies aber eher theoretisch, den praktisch ist alles lauwarm. Der Kaffee schmeckt wie Spülwasser, was weniger verblüffend ist, als es den Anschein hat, denn er ist aus Spülwasser zubereitet. Ein kleines Küchengeheimnis, das ich hier einmal ausplaudern darf. Cola und Mineralwasser sind prinzipiell kohlensäurefrei, da wir unseren Gästen das ekelhafte Aufstoßen nicht zumuten. Alkoholische Getränke werden nicht geduldet, um den Gästen den vollen Wohlgeschmack der Speisen nicht vorzuenthalten. Die Küche ist konsequent fremdländisch. Dies offeriert unseren Köchen die Möglichkeit, ihre sadistischen Neigungen voll auszuleben, da niemand weiß, wie es richtig schmecken müsste. Aus diesem Grund also nur Gerichte von Völkern, die sich niemals in die Nähe verlieren. Ferner Osten, subpolare Eskimos und Menschfresser aus Borneo. Hier wird voller Leidenschaft gekocht. Vorherrschend ist dabei der Hass auf den Störenfried Gast und der tiefe Ekel vor der Arbeit. Natürlich würden Gäste die ein zweites Mal das Haus besuchen schnell merken, dass dieselben Gerichte jedes Mal anders schmecken. Doch besteht diese Möglichkeit nur in der Theorie. Falls die Speisen etwas fad erscheinen, was trotz reichlich verwendeter Konservierungsmittel schon einmal vorkommen kann, so wird dies spielend durch die gepfefferte Rechnung ausgeglichen. Wofür hier alles Geld verlangt wird, hat noch niemand so recht begriffen, es soll aber irgendetwas mit den Mondphasen zu tun haben. Es ist in jedem Falle ausreichend bemessen, um das Defizit des deutschen Staatshaushaltes gleich mehrfach zu tilgen. Sollten Sie den Aufenthalt in diesem Haus einigermaßen heil und gesund an Leib und Seele überstanden haben, so hat der Gott der Gastronomie Ihr Menschenopfer wohl verschmäht. In jeden Fall ist Ihnen zur Robustheit Ihres Magens zu gratulieren. Die Frage, ob der Mensch essen muss, wenn er Autobahn fährt, wird hier jedenfalls endgültig beantwortet. Ein konsequentes Nein schont Magen und Börse. DAS TEIL 23 POP POP POP ROTER FADEN POPKULTUR Betrachtet man den Begriff Popkultur näher, so bezeichnet er eine in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandene Bewegung, die erstmals versuchte, Jugendkultur und jugendliches Denken zu verarbeiten und wiederzugeben. Während sie zu ihrer Entstehungszeit noch eher subkulturellen Charakter hatte, so ist sie heute auf der Ebene von Kapitalismus, Kommunikation und Globalisierung zu einer Massenkultur geworden. Popkultur ist heute die globale und hybride Universalkultur des digitalen Zeitalters. Das verwerfliche an der Popkultur ist: Sie ist eine Kulturtechnik. Sie folgt stets den gleichen „Gesetzen“, auch wenn sie die verschiedensten Dinge hervorbringt. In einer anonymen und komplexer werdenden Welt dient sie dazu, den Menschen ein Idetifikationsangebot anzubieten. Kritiker werfen der Popkultur Oberflächlichkeit, Effekthascherei und mangelnde Substanz vor. Wesentliche Eigenschaften, die der Popkultur zugeschrieben werden, sind Offenheit und Toleranz, Grenzenlosigkeit, sexuelle Befreiung und demokratische Werte. 24 DAS TEIL Die Popkultur entstand in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels. Sie lässt sich als postmoderner Gegen- oder Parallelentwurf zum bürgerlichen Kunstund Kulturverständnis definieren. Die Grenzen zwischen den beiden verlaufen allerdings fließend und variieren auch je nach Standpunkt des Betrachters. Die Popkultur hat im Verlauf der letzten Jahrzehnte den Kulturbegriff in der westlichen Welt wesentlich verändert. Typisch für die Popkultur ist die Betonung der Ästhetik und ein Zusammenfall von Oberfläche und Substanz. Die Grenzen zwischen den herkömmlichen Sphären Hochkultur und der Alltagskultur wurden aufgelöst. So werden die Vertreter der Pop Art – wie Andy Warhol oder Roy Lichtenstein -, die sich ursprünglich durchaus als Bestandteil einer Gegenbewegung zum etablierten Kunstbetrieb verstanden, heute sowohl von Kunsthistorikern als auch vom Publikum zur „richtigen“ Kunst gezählt. Pop in seiner heutigen Form kann als Produkt der Postmoderne gelten. In der Begeisterung für Pop findet ein hedonistisches Lebensgefühl Ausdruck, das ROTER FADEN modern sein möchte, eine ironische Haltung zur Welt hat, begeisterungsfähig ist und Oberflächlichkeit in Perfektion zu genießen und zu zelebrieren versteht. Die Wurzeln (1949 – 1963) Lediglich Ökos und Friedensbewegung sind noch immer ein Massenphänomen der Jugendkultur – in ihrem Schatten zersplittert die Jugend in immer mehr Stämme. „Petting statt Pershing“ und „Schwerter zu Pflugscharen“ – aus Angst vor dem Atomkrieg sind alle „total engagiert“ – vor allem die Musikszene: „Künstler für den Frieden“ im Westen, „Rock für den Frieden“ im Osten. Die SED spannt sich mit den Puhdys und Karat die Ostrockelite samt Friedenskonzert vor den sozialistischen Karren – und doch entstehen aus der DDR – Friedensbewegung alternative Strukturen für diejenigen, die das System verändern wollen. Alternativ und autonom organisiert sich auch der musikalische Untergrund im Westen. Ob Punk oder schräger Avantgarde – Schlager: Man singt deutsch, produziert für kleine Labels und hält Ein paar Jahre Später sich vorerst die Industrie vom Leib. Ideal (1980 – 1984) bringt die kreative Ursuppe der Neuen Deutschen Welle zum Brodeln. Noch Deutschland in den frühen 80ern: Pop- herrscht Endzeitstimmung in der Repuper, Punks, Teds, Mods – man grenzt blik: Die Punks kotzen auf das System, sich nicht mehr nur von den Eltern ab. die Einstürzenden Neubauten tanzen Bilder: J. Ackermann „Jung sein“ heißt plötzlich „RockʼnʼRoll“ im geteilten Nachkriegsdeutschland. Die neuen Helden sind Bill Haley und Elvis Presley oder die Leinwandrebellen James Dean oder Marlon Brando. Die Mühen des Wiederaufbaus sind allgegenwärtig, doch jetzt lassen Halbstarke in Jeans und Lederjacken zu amerikanischer „Negermusik“ die Hüften kreisen. Die Eltern fragen sich: Das sollen meine eigenen Kinder sein? Peter Kraus und Ted Herold lösen die Stars der kitschigen Kinofilme als neue Jugendidole ab. In deutschen Kino- und Konzertsälen – aber auch in heimischen Wohnzimmern – fliegen die Fetzen: Die Jugend ist „außer Rand und Band“, hat erstmals eine eigene Kultur. Hüben wie drüben ist die Gesellschaft skeptisch. Die Jungs verstecken ihre El- vis – Tollen noch vor den Ohrfeigen der Väter. Doch die Lockungen der westlichen Wirtschaftswunder – Glitzerwelt werden immer größer. Der RockʼnʼRoll wird handzahm, mit Musik und Mode wird jetzt Geld verdient, ein knallbuntes Marketingkonzept macht den Jugendlichen zum Teenager und versorgt ihn mit allem, was das Jungsein so schön macht: Von der BRAVO bis zum Petticoat, vom Hula Hoop Reifen bis zum Kofferradio. Das SED – Regime tut sich schwerer mit der lockeren Lebensweise. Trotz Parteitanz „Lipsi“, trotz FDJ, trotz langsam heranwachsender Oststars – die Jugend liebt die Musik des „Klassenfeindes“ und will sich auch sonst nicht in den sozialistischen Griff bringen lassen. Aber die Freiheitsträume finden bald ein jähes Ende: Die Mauer wird gebaut... DAS TEIL 25 ROTER FADEN auf den Untergang – auf den Trümmern aller musikalischen Traditionen. Doch dann kommt Nena Kerner ins neonkühle Berlin und merkt bald, dass sie vom großen Erfolg nicht „nur geträumt“ hat. Die Retrogeneration (1995 – Heute) Deutsche Texte, deutsche Themen, deutsche Stars – mit den Fantastischen Vier entsteht ein neues Selbstverständnis. Ein langer Weg von brennenden Mülltonnen und gereimten Sozialkundeaufsätzen zu den Emanzipationsrappern aus Stuttgart und Hamburg. Freundeskreis, Fettes Brot, Eins Zwo, Massive Töne – eine neue HippHopp-Generation, die locker mit ihrer Sprache und ihren Themen jongliert. Deutschland auf dem Weg zur Popnation? Mit Xavier Naidoo und Sabrina Setlur zeigt sich die zeitgemäße Form des Schlagers: HipHop im Pop-Gewand. Der Minderwertigkeitskomplex des drittgrößten Musikmarktes der Welt scheint verflogen angesichts Echo, Popkomm und Co. Mit Pur, Wolfgang Petry und Konsorten vermischen sich Jugendkultur und Volkskultur. Nie gab es so viele deutsche Produktionen in den Charts wie heute. Modern Talking Revival, Guildo Horn in Birmingham, nostalgische Seufzer im Osten bei Ostalgiepartys – eine ganze Generation im Retrofieber? Doch es gibt auch das Spiel mit den Tabus: Alles Show oder böse Buben auf dem Kreuzzug zu Blut- und Bodenromantik. Mit rollendem R und großem Sinn für Entertainment konfrontieren Rammstein amerikanische Teenager mit dem Bild des hässlichen Deutschen: Die späte Rache der jungen deutschen Popkultur an den Überbringer des RockʼnRoll? Dass unter dem Markenzeichen Pop eine Unzahl von Gütern und Informationen gehandelt und konsumiert wurde, lässt sich schwer bestreiten. Selten, wenn überhaupt jemals zuvor, ist in der Kulturgeschichte ein einzelnes Schlagwort so derart extensiv verwendet worden wie das Schlagwort Pop in den 60er Jahren. Warenproduzenten und Kaufhäuser, bildende Künstler, Literaten, Musiker, Filmemacher, die Massen- 26 DAS TEIL POP POP POP POP POP POP POP ROTER FADEN medien, ja sogar die Wissenschaftler firmierten jeweils unter Benutzung des Schlagworts mit ihren Angeboten, und die Nachfrage beim Publikum zeigte sich durchaus diesem Angebot gewachsen. Machte nicht schon dieses allzu bereitwillige Einverständnis einer Vielzahl offensichtlich unterschiedlicher Interessen, sich einem einzigen Stilbegriff zu unterwerfen, misstrauisch gegenüber der Verwendung des Begriffs Pop und des mit ihm bezeichneten Sachverhalts, so muss erst recht die Schnelligkeit, mit der dieses angebliche Jahrhundertphänomen wieder vergessen wurde, Anlass für ein erneutes Überdenken dieser Zeiterscheinung sein. Das Einbringen hochkultureller Techniken, beispielsweise die der bildenden Kunst in die Massenkultur, sollte garantieren, dass die neue Massenkultur den Anforderungen an die Leistungsfähigkeit des heutigen kulturellen Lebens gewachsen blieb. Es lagen ja mahnende Beispiele dafür vor, was aus einer noch so wünschenswerten Höherbewertung der Massenkultur wird, wenn man sie lediglich ideologisch zur dominierenden Kulturerscheinung hochstilisiert, ohne sie mit entsprechenden Techniken auszurüsten, diesen Anspruch auch gegenüber Anforderungen an die Kultur im Industriezeitalter durchzuhalten. So hatte man beispielsweise in der NS-Zeit versucht, Volkstanz und Laientheater, Trachten und Festritual, Sprichwortweisheit und Liedgut zur wichtigsten Kulturleistung eines Volkes zu stilisieren. Dieser Versuch musste nicht nur an ideologisch-politische Engstirnigkeit scheitern; vor allem kann man eben mit jenen kulturellen Leistungen den Anforderungen einer Industriegesellschaft nicht genügen. Der Pop-Programmatik kam eine historisch bedeutsame Verschiebung der Rollenverteilung gesellschaftlicher Gruppen im Kulturleben entgegen. Waren bis dato obere Mittelschicht und Oberschicht als Trendmacher und stilbildende Klasse aufgetreten und anerkannt worden, da sie über mehr Geld, Bildung und Muße verfügten als andere Schichten, so drehte sich dieses Verhältnis zu Anfang der 60er Jahre um: Durch die geregelte Arbeitszeit und wachsende Kaufkraft sowie besseren Anschluss an kulturelle Informationen durch die Massenmedien gelangten weit größere Gruppen in die Position von Kulturträgern. Ja, die bisher führenden verloren durch Einschränkung ihrer Freizeit zusätzlich an Interventionsmöglichkeiten. Wie radikal diese Umschichtung in kürzester Zeit verlief, belegt die Durchsetzung der Minimode. Zum ersten Mal wurde mit der Minimode ein Unterschichtengeschmack zur sogar international dominierenden Bekleidungsmode. Ebenso wenig wie zuvor die Oberschichten unmittelbar kulturschöpferisch waren, überließen auch die Unterschichten nun die unmittelbare Produktion von kulturellen Gütern Professionalisten, vor allem den Künstlern und einer Reihe von neuen Kulturberufen, die auf die technischen Massenmedien spezialisiert waren. Durch sie wurden die traditionellen Techniken und Einstellungen, Wahrnehmungs- und Vermittlungsformen für die neue Massenkultur nutzbar gemacht. Die führende Rolle der professionellen Kultursubjekte in der Popbewegung ist unbestreitbar, denn auch die neuen Anbieter und Vermittler (Hippiefolkloristen, Strassen- und Spielplatztheatermacher, Laiengruppen als Publikumsrepräsentanten) hatten nur länger andauernden Einfluss auf die Popbewegung, wenn sie sich professionalisierten. Die hochkulturelle Bearbeitung massenkultureller Erscheinungsformen förderte nicht nur die Differenzierung der Gestaltungsrepertoires und machte damit die Objekte der Massenkultur interessanter. Vielmehr konnte so auch die Massenkultur Leistungen erbringen, die zuvor ausschließlich den Eliten vorbehalten waren: Beispielweise die alltägliche Lebensumwelt als eine produzierte, geschaffene überhaupt wahrzunehmen, sich dadurch zu ihr in Distanz zu setzen und sich in ihr neu zu orientieren. Die Rückwirkung der künstlerischen Arbeit auf die Alltagsästhetik (Massenmedien, industrielle Massenproduktion von Alltagsgegenständen und Ereignissen, Gestaltung alltäglicher Lebensformen) ist inzwischen so stark, dass die Künstler sich wegen ihres Erfolges nur noch als Zulieferer missbraucht sehen. Und die Massenmedien sowie die Musikindustrie gibt sich in diesem Umfeld die größte Mühe. Der Konsument wird entmündigt und einzig einem Produkt ausgeliefert, das fernab von einem Kunstverständnis liegt. Man greift sich soziale Randgruppen, die über viel Geld verfügen: Die Geburt der MTV- und VIVA-Generation. Vor allem glauben die Künstler zu Recht, in der Massenkultur dem schnellen Wechsel der Zuwendung zu materiellen Gütern ausgesetzt zu sein, wo sie doch annehmen können, Güter zu produzieren, die - wenn schon nicht für die Ewigkeit - so doch auf eine gewisse Dauer angelegt sind. Die Pop-Programmatik hat diese Schwierigkeit von vornherein berücksichtigt, indem sie deutlich werden ließ, dass den materiellen Gütern selber wenig Bedeutung zukommt, wenn sie diese Bedeutung nicht aus einem Gebrauchszusammenhang erhalten. Die Pop-Programmatik ließ sich vorbehaltlos auf die Verbrauchsmentalität der Massenproduktion ein; sie forcierte sogar die Wegwerfmentalität, um zu zeigen, dass das bloße „Habenwollen“ und Besitzen von Gütern (und Wissen) diesen noch keine Bedeutung sichert. Wegwerfen als eine Art „Gymnastik gegen das Habenwollen“ verwies also die Güter auf ihre bloße Funktion für den kommunikativen Prozess; sie zeigte, dass erst durch den Gebrauch und nicht durch ihr bloßes Vorhandensein Güter zu Bedeutungsträgern werden. Das gilt im übrigen auch für Kunstwerke. Zwischen Massengut und Kunstwerk besteht also nur ein gradueller Unterschied, insofern Kunstwerke durch die Komplexität ihrer materialen Gestaltung vielfältige Nutzung im kommunikativen Prozess ermöglichen als Massengüter. mer DAS TEIL 27 LITER ARTHUR Liter Arthur empfiehlt: Das „entspannende“ Buch für den wonnigen Monat Mai Grün ist die Hoffnung T. C. Boyle Grün ist die Hoffnung ist die Geschichte einiger Lebenskünstler und ist unter den von Boyle geschriebenen Büchern das eher unbekannteste: „Wir werden zweitausend Stauden anpflanzen. Rechnen wir ein halbes Pfund pro Staude. Eintausend Pfund zu tausendsechshundert Dollar das Pfund. Ich stelle Kapital und Grundstück zur Verfügung, Boyd kommt alle paar Tage vorbei, um nach dem Rechten zu sehen, und du sorgst für die Arbeitskraft. Geteilt wird durch drei.“ Man ahnt es schon, hier geht es um Landwirtschaft, genauer gesagt, um den Anbau von Marihuana in den Hügeln von Mendocino nördlich von San Francisco. Der ExCIA-Agent Vogelsang will groß einsteigen, kauft ein paar hundert Hektar Land und heuert einen gelernten Botaniker und einen frustrierten Alt-Hippie an für die landwirtschaftliche Detailarbeit. In den Augen aller Beteiligten glitzert das Dollar-Zeichen. Aber die Erde ist widerspenstig, der Regen nass und Hanf ein äußerst empfindsames Pflänzchen. Thomas Coraghessan Boyle gilt wegen seines schwarzen Humors und seiner extravaganten Themenwahl als Enfant terrible der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Boyle stammt aus kleinbürgerlichem Milieu. Die Großeltern flüchteten vor Hunger und Gewalt aus Irland in die USA, sein Vater war Busfahrer, seine Mutter Sekretärin. Als Jugendlicher legte sich Boyle den Phantasienamen Coraghessan zu. Nach dem Musikstudium am College in Potsdam (New York), einer kurzen Zeit als Lehrer und privaten Krisen mit Drogenexzessen begann er an der Iowa State University ein Literaturstudium. Seine Dissertation, eine Sammlung von Kurzgeschichten, erschien 1979 unter dem Titel ‚Descent of Manʻ. Seit 1978 lehrt Boyle an der University of Southern California in Los Angeles, seit 1986 als Englisch-Professor. Einen Sensationserfolg feierte Boyle 1987 mit seinem Roman ‚Worldʼs Endʻ, einem schwarzhumorigen, bizarren Panorama von 300 Jahren nordamerikanischer Geschichte. Sein Roman Wassermusik (1987) verquickt das Leben des englischen Afrikaforschers Mungo Park mit dem eines kriminellen Überlebenskünstlers. Im Roman ‚Der Samurai von Savannahʻ (1990) löst ein illegal in die USA gekommener Japaner in einer Künstlerkolonie rassistische Reaktionen aus. ‚Willkommen in Wellvilleʻ (1993) ist eine derbe Satire auf den Gesundheitswahn, der Roman ‚Americaʻ (1996) widmet sich erneut dem Thema illegaler Einwanderung. Zuletzt erschien auf Deutsch der Roman ‚Dr. Sexʻ (2005). Die wohl beste Kurzgeschichtensammlung von Boyle ist ‚Wenn der Fluss voll Whisky wärʻ. Für seinen Roman Das Buch ist für 8,90€ als Taschenbuch ‚Worldʼs Endʻ erhielt er 1987 den PEN/Faulkner- Preis. bei dtv zu erhalten. 28 DAS TEIL KULTURDEPOT Bild: H.Krimmer/Voller Ernst PUNK! engl.: Abschaum, Dreck God s(h)ave the Queen Alptraum aller Eltern No Future brutal und hässlich Anarchie ist machbar, Herr Nachbar Dusche? Geschniegelt? Vergiss es! Verratze Matratze Fuck die Bourgeoisie! Fragt man mehrere Punks nach der Definition Punk, dann erhält man verschiedene Antworten auf diese Frage. Doch auf eines kann man sich einigen: Punk ist mehr als nur eine Musikrichtung, es ist eine Art zu leben, ein Lebensgefühl. Punk wird meist mit England, im speziellen London, in Verbindung gebracht. Doch der Punk ist tatsächlich gar nicht in England entstanden. Dort hat er lediglich seinen ersten richtigen „Boom“ erlebt, als viele der Jugendlichen mit ihrer Lebenssituation unzufrieden waren, da sie keine Arbeit hatten („No Future“). Die wahren Ursprünge des Punk liegen in den Staaten. Hier wurde 1966 eine Band namens Velvet Underground gegründet. Der Gründer war ein Kerl namens Lou Reed, sozusagen der „Großvater des Punk“. Neben Lou Reed mit Velvet Underground entstand im damaligen New York eine neuartige, umstrittene Kunstbewegung, die sich hauptsächlich in New Yorker Untergrundszenen abspielte und die Ästhetik des Hässlichen betonte und zugleich in Frage stellte. Diese Kunstrichtung hieß Nihilismus – nicht zu verwechseln mit dem Nihilismus als Welthaltung. Im Laufe der nächsten Jahre entstanden in New York weitere Bands, die erste Punksongs aus der Taufe hoben. Darunter waren unter anderem auch The New York Dolls, die durch kurze, schroffe Songs auffielen, wie es sie so bis dahin noch nicht gab. Was aber beinahe noch mehr auffiel, war ihr damals eigenwilliger Kleidungsstil. Auf Tour kamen die New York Dolls irgendwann einmal nach London. Ihnen folgten andere Punkbands, die sich in der New Yorker Szene bereits gebildet hatten. Dank Bands wie Suicide, The Modern Lovers, Television, The Stilettos, Talking Heads und Blondie entstand auch in London eine kleine Punkszene. DAS TEIL 29 KULTURDEPOT DAS TEIL kermann 30 Bild: J. Ac Im Laufe der 70er Jahre wurde Punk immer bekannter und es entstanden die ersten Plattenproduktionen. 1974 gründeten sich die legendären The Ramones. Sie gaben sich als „DreiAkkord spielende, idiotische Schwachköpfe“ aus. Im Januar 1976 erschien zum ersten Mal die Musik und Kulturzeitschrift PUNK. Viele Leute behaupten, dieses sei der Moment gewesen, an dem die neu geborene Szene ihren Namen bekam. Die Anhänger der Szene fanden diesen Namen, den der Gründer der Zeitschrift PUNK, Legs McNeil, für sie gefunden hatte recht lächerlich. Sie alle sahen sich nicht als Punk. In England ging es wirtschaftlich immer mehr bergab. Viele der Jugendlichen fanden nach ihrer Ausbildung keine Arbeit. Da es kein ausgereiftes Sozialsystem gab, saßen viele der Heranwachsenden auf der Straße. So entstand der Hass gegen die Gesellschaft. Und dieser Hass wurde noch dadurch verstärkt, als die Halbstarken merkten, dass die Gesellschaft total oberflächlich war. Weil sie sich schäbig kleideten und verrückte Frisuren machten, wurden sie vom kleinbürgerlichen Spießbürger in Schubladen gesteckt. Bewusst wollte man sich dagegen auflehnen. So erlebte Punk in England einen wahren Boom. Vor allem bei Kindern der Arbeiterfamilien fand Punk seine Anhänger. Im November 1975 hatten die Sex Pistols in London, im „St. Martinʼs Art College“, ihren ersten Auftritt. Nachdem sie nur fünf Songs gespielt hatten, wurde der Auftritt abgebrochen. Am nächsten Tag führten sie ihren 30-Minütigen Auftritt an der Central School of Art and Design fort. Es folgten Bands wie Damned und The Clash. Das Herausragende an der Punkszene war, dass jeder daran teilnehmen konnte. Jeder konnte sich auf die Bühne stellen und seine drei Akkorde auf der Gitarre schrammeln oder einfache Uffta-Rhytmen auf den Drums klopfen. Das war Punk! Und das ist einer der Hauptgründe, warum heute so viele Leute sagen, der Punk ist tot. Doch der Punk hat sich verändert, hat sich weiterentwickelt. Der Punk hat sehr an musikalischer Qualität gewonnen. Er ist massentauglich und somit kommerziell geworden. In Teile der Punkszene sind viele optimistische Grundeinstellungen geflossen, entgegen der früheren „No Future“-Einstellung. Punk hat sich vermischt mit vielen anderen Musikrichtungen und Einflüssen. Der wohl zurzeit beste und aktuellste Einblick in die Punkszene in Deutschland stellt das Buch von Eva Bude „Verpisst Euch“ dar. Hier wird authentisch, szenenah und ungeschminkt das harte Leben dieser Menschen dargestellt. Jeder einzelne Satz ist ein Peitschenhieb, da bleibt kein Auge trocken! Die sehr vielen verschiedenartigen Punk-Richtungen sorgen dafür, dass Punk nicht mehr Punk ist, wie es war. Aber er ist nicht tot. Punk will never die! mer KULTURDEPOT Bild: H.Krimmer/Voller Ernst DAS TEIL 31 SCRUFFY MOVIE „Es geht um die Grenzen menschlicher Erkenntnis:“ Zwei Meditationen im Weltraum Die Verfilmungen von Stanislaw Lems „Solaris“ 1961 veröffentlichte der polnische Autor Stanislaw Lem seinen philosophischen, im Genre des Science-Fiction angesiedelten, Roman „Solaris“, in dem er eines seiner Lieblingsthemen, die grundsätzliche Unmöglichkeit einer Kommunikation zwischen Lebewesen verschiedener Bewußtseinsstrukturen, neu variiert. „Solaris“, der einzige Roman von Stanislaw Lem, der eine Liebesgeschichte enthält, gehört zu den bekanntesten Sciencefiction-Werken des 20. Jahrhunderts. Das Buch wurde in über 30 Sprachen übersetzt. Es ist der erste Roman des Autors, der die für ihn typische Erörterung erkenntnistheoretischer, anthropologischer oder kosmologischer Fragen mittels des fantastischen Genres konsequent durchführt. Kurz der Inhalt: Der Planet Solaris ist fast vollständig von einem Ozean umgeben, der so sonderbare Eigenschaften und Hervorbringungen aufweist, dass man ihn als lebendig und wohl auch als intelligent betrachten muss. Seit Jahrzehnten schlagen alle Versuche fehl, mit diesem Wesen Kontakt aufzunehmen. Der auf der Solaris-Station eintreffende Forscher Kelvin findet eine desolate Mannschaft vor. Der Ozean hat begonnen, aus schuldbeladenen Erinnerungsspuren im Unterbewussten der anwesenden Menschen die Schuldobjekte zu rekonstruieren und als „Gäste“ in die Station zu schleusen. So wird Kelvin mit seiner früheren Geliebten Harey konfrontiert, die sich vor 20 Jahren das Leben nahm, als er sie verlassen wollte. Kelvin verliebt sich in dieses Kunstgebilde „Harey“. Nachdem Kelvins Kollegen an Bord, Snaut und Sartorius, den Ozean mit harten Röntgenstrahlen bombardieren, 32 DAS TEIL die von einem Enzephalogramm (Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns) Kelvins moduliert wurden, hört die Produktion der „Gäste“ auf. Zur gleichen Zeit lässt sich „Harey“ durch Antimaterie zerstören. Der Unmöglichkeit einer Liebe zwischen Kelvin und Harey korrespondiert die Unmöglichkeit der Kommunikation mit dem Ozean. 1968 revolutionierte Stanley Kubrick mit seinem Film „2001“ das Science-Fiction-Genre, das bis dahin eher ein Zuhause in den Untiefen des B-Movies gefunden hatte. „2001“ bewies, dass man Science-Fiction auch erzählen kann, ohne Weltraumschlachten und abstruse Aliens abzubilden. 1969 veröffentlichte der russische Filmemacher Andrej Tarkowski seinen zweiten Spielfilm, „Andrei Rublyov“, der von einem berühmten russischen Ikonenmaler handelte. Der Film wurde in Russland auf den Index gesetzt und erst 1971 in die Kinos gebracht. Auf dem Filmfestival in Cannes gewann der Streifen einen der Hauptpreise. Sein nächster Film hatte es leichter, finanziert zu werden, da Mosfilm, die russische Produktionsfirma, in dem Stoff eine ideale Antwort auf Kubricks „2001“ zu haben glaubte. „Soljaris“, 1972 in die Kinos gekommen, bietet keine neuartigen Spezialeffekte oder visuellen Tricks, sondern musste sich, auch aus Budgetgründen, auf das Erleben einer Figur beschränken, die durch Fantasie und Alltag verschmelzen. Der Film, der im Westen schnell Kult-Status erreichte und in dem Kontinuität und große Ideen mit sparsamen Produktionsmitteln einhergehen, ist ein Argument gegen die Ambivalenz der gelebten Wirklichkeit zugunsten der umfassenden Befriedigung durch die Fantasie. Durch Kelvins Entwicklung vom gleichgültigen Außenseiter zum Zentrum einer Welt, die nur für ihn geschaffen wurde, wird der Zuschauer Zeuge der Auflösung der Ratio durch reines Begehren. Mit Hilfe von Breitwand und langen Einstellungen findet Tarkowski eine wunderschöne, beinah meditative Bildsprache. Der unlösbare Konflikt des Planeten, besänftigend und allumfassend zugleich, wird in mehreren Sequenzen mit ausgedehnten Kameraschwenks optisch umgesetzt. Während eine Standkamera langsam auf einem zentralen Drehpunkt kreist, verändern sich Akteure und Ausstattung und enthüllen neue Lesarten dessen, was eben noch existierte. „Soljaris“ entstand mit kleinem Budget auf dem Höhepunkt sowjetischer Repressionen, vor allem gegen die freie Meinungsäußerung. Tarkowskis Film ist ein Meilenstein filmischen Nachdenkens über die Frage, was Leben denn wirklich bedeutet. Wie der Raumfahrer Bowman in Kubricks „2001“ erreicht auch Kelvin in „Soljaris“ am Ende eine neue Bewusstseinsstufe. Während sich Kubrick thematisch allerdings der umfassenderen Frage nach der Entwicklung der Menschheit zuwendet, interessiert sich Tarkowski vor allem für das Individuum mit seiner subjektiven Verfassung und persönlichen Geschichte. Tarkowski hat dafür die Form des filmischen InSich-Kehrens gewählt – poetische Bilder, lange Einstellungen, der Verzicht auf schnelle Bildfolgen und nachdenkliche Gesichter gewähren tiefe Einblicke in Seelenlandschaften und psychische Zustände. Sie verleihen dem inneren Prozess des Nachdenkens über sich selbst filmische Gestalt und geben ihm vor allen eines: Zeit zur Entwicklung. Auch wenn das Verfahren für einen Science-Fiction Film ungewöhnlich SCRUFFY MOVIE scheint, ist es dem Thema doch mehr als angemessen. Das wohltemperierte Verhältnis aus poetischer Kraft, melancholischer Atmosphäre, Einsamkeit und Stille ist gleichzeitig eine Einladung an die Zuschauer, Kelvin auf seiner utopischen Suche nach dem unbekannten Ich zu folgen. Wie zwei Jahre zuvor mit „Erin Brockovich“ und „Traffic“ stellte der amerikanische Regisseur Steven Soderbergh auch im Jahr 2002 zwei Filme fertig, die in den USA im Abstand weniger Monate ins Kino kamen und unterschiedlicher nicht hätten sein können. Mit dem von der Kritik zerrissenen „Full Frontal“ schien Soderbergh seinem eigenen Hype, den er nach „Oceanʼs Eleven“ erfahren hatte, einen absichtlichen Dämpfer verpasst zu haben. Trotz dreier Kassenerfolge hintereinander wollte er keineswegs nur auf Nummer Sicher gehen. In einer Branche, die Erfolg lediglich am Einspielergebnis misst, tat man „Full Frontal“ als unbedeutenden Ausrutscher ab und erwartete vom nächsten Film den Beweis, dass Soderbergh sich nicht wie nach „Sex, lies and videotape“ erneut ins experimentelle Aus katapultieren wollte. Die Wahl des Sujets schien aber genau das nahezulegen – „Solaris“, das dritte Remake in Soderberghs Karriere, sein erster Science-Fiction Film, zudem das Remake eines von der Kritik zum Meisterwerk erhobenen Films von Tarkowski. Hatte der Regisseur beim „Oceanʼs Eleven“ Remake eigentlich nur alles besser machen können, legte sich nun bei „Solaris“ unweigerlich der Schatten der ehrwürdigen Vorbilder über ihn. Von Anfang an versuchte er sich davon freizumachen und erklärte, dass er seine eigene Interpretation erarbeiten wolle. Und die sollte auch nichts mit den zwar philosophisch angehauchten, aber vor allem genre- und effektlastigen ScienceFiction-Thrillern zu tun habe, für die der Regisseur James Cameron und seine Produktionsfirma Lightstorm Entertainment bekannt waren, die die Rechte an Lems Roman und an Tarkowskis Film besaßen und „Solaris“ produzieren würden. Cameron, der seit „Titanic“ (1997) nur noch Dokumentarfilme gedreht hatte, ließ Soderbergh überraschend freie Hand. Anstatt sich auf eine sich lang hinziehende Entwicklung des thematischen Konzepts einzulassen, beschloss Soderbergh, gleich eine erste Drehbuchfassung zu schreiben, anhand derer Cameron entscheiden sollte, ob ihm sein Ansatz gefiel. 26 Monate nach dieser ersten Drehbuchfassung, die noch während der Dreharbeiten zu „Oceanʼs Eleven“ entstand, begann Soderbergh schließlich im Mai 2002 mit der Arbeit an „Solaris“ und ging nach 47 Tagen Drehzeit in die Postproduktion. „... wenn wir unseren Job richtig machen, dann ist es eine Kombination von „2001“ und „Der letzte Tango in Paris.“ – so Soderbergh in einem Interview. So gefährlich ein solcher Vergleich mit Meilensteinen der Filmgeschichte ist, so präzise steckt Soderbergh mit seiner Ankündigung die erzählerischen und ästhetischen Grenzen seines „Solaris“-Remakes ab. Ohne Kubricks Entwurf einer Positionsbestimmung der Menschheit in einem für ihn unerfassbaren Kosmos nahezukommen und ohne Bertoluccis Intensität bei der Darstellung eines radikalen Befreiungsversuchs von einer Vergangenheit voller offener Fragen und Wunden zu suchen, bewegt sich „Solaris“ durchaus zwischen diesen Polen und weist ästhetische und inhaltliche Motive seiner Vorgänger auf, lässt sich jedoch von keinem der Pole so weit anziehen, dass DAS TEIL 33 SCRUFFY MOVIE er wie ein epigonales Anhängsel wirkt. Eines hat „Solaris“ aber auf alle Fälle mit diesen Filmen gemeinsam: Er entführt den Zuschauer in eine Gedankenwelt, ohne genrebedingten Erzählstrukturen zu gehorchen. Die Genrefallen, die der Plot zu stellen scheint, werden von Soderbergh umgangen. Es ist keine Love-Story, in der die Liebenden über den Tod triumphieren, aber auch kein Space-Thriller, in dem ein Held an Bord eines spukschloßähnlichen Raumschiffes gegen einen mysteriösen Herausforderer kämpft. Und es ist zum Glück auch kein prätentiöser Versuch, europäisches Arthouse-Kino nachzuahmen. Inszenierung und Schnitt sorgen für eine ökonomische Erzählweise, wie sie das klassische US-Kino perfektioniert hat, der Film behält ein Tempo bei, das im Gegensatz zum Blockbuster-Kino erstaunlich unaufgeregt ist. Wie auch in seinen anderen Filmen versammelte Soderbergh bei „Solaris“ eine kleine, aber illustre Besetzung um sich. Die Rolle des Kelvin gab er George Clooney, obwohl ihm keine seiner bisherigen Rollen die Darstellung einer ähnlich intensiven Emotionalität abverlangte. Kelvins stumme Verzweiflung, sein Pendeln zwischen Traum und Wirklichkeit, Vergangenheit und Zukunft, hätten eigentlich einen chamäleonhaften Schauspieler nahegelegt, der sich wie der von Soderbergh vergeblich kontaktierte Daniel Day-Lewis komplett in die Innenwelt seiner Figuren versenkt und darin verschwindet. Clooney meisterte seine schwierige Aufgabe jedoch bravourös und spielte so diszipliniert und präzise wie nie zuvor. Indem er auf den souveränen Witz und Charme seiner Leinwand-Persona verzichtet, erscheint er verletzlicher, ängstlicher und zorniger. Auch der Rest der kleinen Besetzung agiert unangestrengt und überzeugend, die Engländern Natasha McElhone als Kelvins „Gast“ und der deutsche Schauspieler Ulrich Tukur als Wissenschaftler Gibarian in seiner ersten englischsprachigen Rolle. So kalibriert wie das Darstellerensemble ist auch Soderberghs Kameraführung, die er selbst übernommen hat. Er drehte den Film in Breitwand mit langen Brennweiten und erheblicher Unterbelichtung, um die Schärfentiefe extrem zu begrenzen. Bis auf die gelegentlichen establishing shots komponierte er den Film vor allem in Halbtotalen oder in Zweieraufnahmen. Auch auf der Ebene des Tons verfolgte Soderbergh ein ausgefeiltes thematisches Konzept. Neben dem gewohnt zurückhaltenden elektronischen Score von Cliff Martinez entwickelte Soderbergh zusammen mit dem Sound Editor Larry Blake eine Geräuschkulisse, die die gedämpfte, betäubte Stim- mung der Sequenzen auf der Erde ebenso unterstreicht wie die kalte, sterile Umgebung der Raumstation, die aufgrund ihrer stets hörbaren Maschinerie einen überraschend realistischen Eindruck vermittelt. Die strenge kreative Konzeption von „Solaris“ folgt einem grundlegenden Ziel: Die Gedankenwelt Kelvins in ihrer reinen Subjektivität filmisch erlebbar zu machen. Um nichts anderes ging es Soderbergh, als er das Science-FictionGenre zum Ausgangspunkt seiner Erzählung machte. Er ist nicht an einer Zukunftsvision interessiert, sonder an der Zukunft der menschlichen Vision, die sich im Chaos unauflösbar gewordener Widersprüche befindet. „Solaris“ ist in Soderberghs eigenen Worten ein „Kopf-Film“, nicht unbedingt ein Genre, das bekannt dafür ist, Rekorde an den Kinokassen zu brechen. Die 20th Century Fox zog den nach offiziellen Angaben auf 47 Millionen Dollar budgetierten Film von seinem ursprünglichen Starttermin Mitte Dezember auf das Thanksgiving-Wochenende Ende November vor, ein Wochenende, das traditionell die lukrative Weihnachtssaison einläutet und an dem die Studios ihre potentiellen Kassenknüller starten. Einen Film, der ausschließlich auf ein Erwachsenenpublikum zielt, parallel zu Familienfilmen und großen Event-Blockbustern ins Kino zu bringen, hat manchmal Erfolg. Für „Solaris“ bedeutete es aber den Untergang. Der Film spielte an diesem Wochenende lediglich 6,75 Millionen Dollar ein, während die unfaire Konkurrenz, „Harry Potter and the chamber of secrets“ und der James-Bond-Film „Die another day“, ein Massenpublikum fanden. Schon im Vorfeld hatten Soderbergh und George Clooney das Marketing ihres Filmes bemängelt, in dessen Rahmen 20th Century Fox zwei unterschiedliche Trailer hergestellt hatte, die den Film entweder als Liebesgeschichte oder als Science-Fiction-Thriller verkauften. Beide Ansätze wurden dem eigentlichen Film nicht gerecht, ebenso wenig der Versuch, einen PR-freundlichen Skandal heraufzubeschwören, als „Solaris“ aufgrund einer Nacktszene Clooneys zunächst nur für Zuschauer ab 18 Jahren freigegeben werden sollte. Auch die US-Filmkritik ging nicht zimperlich mit Soderberghs Film um. Nach drei Wochen lief „Solaris“ nur noch in 102 Kinos und wies nach vier Wochen ein Gesamtergebnis von 14, 72 Millionen Dollar auf. Der Soderbergh-Hype war damit zumindest in den USA erst mal wieder vorbei und der Regisseur erklärte, dass er nun erst einmal eine einjährige Pause einlegen würde. 2004 kehrte er in die Kinos zurück, mit seinem ersten Sequel – „Oceanʼs Twelve. ray bilder: 20th Century Foxhome ANZEIGE 34 DAS TEIL SCRUFFY MOVIE Liter Arthur Extra zum Tod von Stanislaw Lem „Man weiß ja, Lem hat die Enzyklopädie mit Löffeln gefressen, man braucht ihn nur zu schütteln, und es stiebt von Logarithmen und Formeln...“ Lem über Lem Am 12. September 1921 wurde Lem als Sohn eines Arztes in Lwow (Lemberg) in Polen geboren. Mit einem Intelligenzquotienten von 180 soll er das intelligenteste Kind in ganz Südpolen gewesen sein. Schon als Kind fürchtete er sich vor „unlogischen und unvorhersehbaren“ Handlungen alles Lebendigen, liebte es, mechanisches Spielzeug zu zerlegen und betrachtete seine Schulklasse als einen Mechanismus, „der nach den Gesetzen der Sozialpsychologie funktioniert.“ Lem hatte eine behütete Kindheit und studierte zwischen 1940 und 1941, nach der Besetzung Lwows durch sowjetische Truppen, Medizin am Medizinischen Institut der Universität von Lemberg (Lwow). Doch abgesehen von einer kurzen Zeit, in der er als Geburtshelfer arbeitete, war er nie als Arzt tätig. Am Krakauer Konservatorium für Wissenschaftslehre wurde dem jungen Lem ein Selbststudium ermöglicht, in dem er sich intensiv mit Fragen der Physik, der Biologie, der Kosmologie und der Philosophie beschäftigte. Seine erworbenen Kenntnisse vertiefte er durch die regelmäßige Lektüre des „Scientific American“ - einer wichtigen Quelle für seine Ideen. In der Zeit, als Polen von Deutschland besetzt war, arbeitete er als Automechaniker und gehörte auch der polnischen Widerstandsbewegung an. Während dieser Zeit entstand, noch ohne an eine Veröffentlichung zu denken, sein erster Roman. „Der Marsmensch“ erschien 1948 in einem polnischen Romanheft wurde dann aber wieder vergessen. Erst 1989 erschien der Roman in einer Neuauflage. Das letzte Examen verweigerte er, um einer Karriere als Militärarzt zu entgehen. „Die Armee nahm all mei- ne Freunde, nicht für ein oder zwei Jahre, sondern für immer.“ Der Erfolg im Ausland zeigte sich zunächst bei den russischen Lesern. Im Vergleich zur sowjetischen Literatur waren die Übersetzungen der Werke Lems weitgehend unzensiert, obwohl sie ein kritisches Potential enthielten (so die allgemeine Tyranneikritik in den „Kyberiaden“). In dieser zweiten Schaffensphase entstanden auch die großen Erfolgsromane wie „Solaris“ (1961) und „Der Unbesiegbare“ (1964). Die Auseinandersetzung mit der Gattung SF ist in dieser Zeit am deutlichsten, während er sich enttäuscht von ihr zu distanzieren versucht (ohne sich allerdings lösen zu können). Ab 1968 versuchte Lem verstärkt, die Grenzen der Gattung hinter sich zu lassen, zum Beispiel durch Rezensionen fiktiver Bücher, fiktiver Lexikoneinträge oder Einleitungen zu nichtexistenten Werken („Die vollkommene Leere“ 1971; „Imaginäre Größen“ 1973). Mit ihr einher geht aber auch eine Krise im Schaffen Lems. Er beginnt, seine Unzufriedenheit mit seinem bisherigen Werk, aber auch dem anderer SFAutoren zu formulieren. Es entstehen theoretische Werke, an denen Lem, wie er im Nachwort der „Dialoge“ feststellt, weit mehr liegt, als an seinem fiktionalen Werk. 1982 war er Stipendiat in Berlin am Institut für Advanced Studies. In den Jahren 1982 bis 1988 wohnte er in Wien. Ab dann lebte er in Krakow, wo er auch seit 1973 Dozent am Lehrstuhl für polnische Literatur an der Universität Krakow war. Außerdem war er Mitglied der polnischen Gesellschaft für Kybernetik und Mitglied im Ausschuss Polen 2000 für polnische Literatur an der Universität Krakow. Bemerkenswert ist die Mischung aus typischen SF-Motiven wie der Raumfahrt, aus Motiven der erlebbaren Realität wie Bürokratie und Militär und abstrakten Themen aus Wissenschaft und Philosophie. Lems Kunst bestand vor allem darin, diese verschiedenen Elemente zu einem homogenen Text verschweißen zu können, obwohl ihm Kritiker vorwerfen, seine Romane durch überbordnende diskursive Einschübe unlesbar zu machen. Tatsächlich tritt das Abenteuer häufig in den Hintergrund, doch wird dies zumeist mit einer phantasievollen Führung durch die Ideenwelt des Autors ausgeglichen. Ausgezeichnet mit vielen Literaturpreisen und einer Weltauflage seiner Bücher von über 30 Millionen in 30 Sprachen ist er der erfolgreichste polnische Autor der Gegenwart und einer der erfolgreichsten SF-Autoren weltweit und doch zugleich einer der größten Kritiker dieser Literaturgattung. Stanislaw Lem verstarb nach langer Krankheit am 27.03.2006. Wer sich nicht mit langatmigen Ausschweifungen der Kybernetik auseinandersetzten möchte, dem empfehle ich aus den ‚Sterntagebücherʻ die Kurzgeschichte ‚Die Waschmaschinentragödieʻ. Selten so gelacht. Lems wichtigste Werke in der Übersicht: 1951 1957 1959 1961 1964 1981 1982 1986 1999 Planet des Todes / Die Astronauten Sterntagebücher Eden Solaris Der Unbesiegbare Also sprach Golem Lokaltermin Friede auf Erden Die Megabitbombe DAS TEIL 35 TESTS frisch gepresst und abgehört Chain Collector – The Masquerade – Sound Riot Records – Spielzeit: 47:33 Holla, die Waldfee, das bratzt gewaltig, was da aus den Boxen ballert. Ein mörderfettes, etwas an Metalcore erinnerndes, gnadenloses Killerriff, dann krachtʼs in der Hose, eine ultrafiese Stimme brüllt Hasstiraden dazu und gerade, wenn man denkt, man weiß was Sache ist, dann kommt eine hübsche, klare Stimme im Nevermore-Style dazu und schon gehtʼs einem wie Faust (nicht die im Nacken von Brando, sondern Goethes). Wer sich jetzt aber an dem oben erwähnten Begriff Metalcore stößt, den kann ich beruhigen, hier werden Einflüsse von Thrash Metal aus der neuschwedischen Schule Marke The Haunted und Co., Death Metal und Nevermorige Soundlandschaften geschickt zu nackenbrecherischen Mördernummern vermengt, die alle mit eingängigem, brutalem Riffing überzeugen.. Die zwei Sänger gehen außerordentlich variabel zu Werke, zwischen fiesestem Hassgebrüll, Growls und cleanen Vocals bleibt kein Platz für Langeweile. Die Songs sind interessant, abwechslungsreich und auf den Punkt gestrickt, dabei sogar MODERN, ohne dass dabei die nötige Härte verloren geht. Chain Collector könnten in Kürze auf einen der vorderen Plätze der Metalliga vorstoßen, die Munition dazu liefert dieses Album allemal. Ich kann nur dringend empfehlen, da mal reinzuhören. Der Sound lässt auch keine Wünsche offen. Hört mal rein und schraubt euch die Rübe runter. Das ist das Ding der Stunde. Ein Tipp: Hört euch das Ding richtig LAUT an, das muss sein! Ch. Plötz Siena Root – Psychedelic Hardrock made in Schweden Hinter Siena Root verbirgt sich eine vierköpfige Hardrockformation, die keine Wünsche offen lässt! Im Stile des klassischen Hardrock der 60er und 70er Jahre konfrontieren Siena Root Live als auch in gepresster Form den Hörer mit einem gigantischen Klangkonstrukt. Die gute alte, von vielen schon längst begrabene Hammondorgel wird hier in Szene gesetzt, wie auch der Bass stark im Vordergrund steht. Die Stimme der Sängerin Sanya besticht durch absolute Klarheit und ist ein charakteristisches Merkmal der Band. Auf ihrer neuen CD Kaleidoscope sind mehr indische Einflüsse hinzugekommen, leicht angelehnt an Led Zeppelin, ohne diese aber auch nur ansatzweise kopieren zu wollen. Auf dem letzten Moonhead Festival in Walldorf wurden Siena Root nach einer Umfrage von Trip In Time mit überwältigendem Ergebnis als beste Band des Festivals auserkoren. Der Erfolg gibt der Band Recht! So gibt es bereits mehrere Live-Mitschnitte des WDR Rockpalast, Ausstrahlungen in den dritten Programmen sowie 3 Sat. Siena Root sind gern gesehene Gäste auf Open Airs. Kaleidoscope ist ein Meisterwerk dieses Genre. Hochachtung auch davor, dass Siena Root ihre Musik auch noch in Vinyl anbieten. God is not a DJ! God is a Rocker! mer 36 DAS TEIL TESTS musik spezial Torched Diese Formation hat eine lange Musikgeschichte hinter sich. Schon als Jugendfreunde haben die beiden Gitarristen Manuel Ding und Timo „Jimmi“ Achstetter gemeinsam auf den Töpfen in Mutters Küche getrommelt oder auf den Barthaaren der Katze versucht das Solo von „Highway to Hell“ zu spielen. Auf den Hinterkopf von Torched fällt noch der Schatten von „BCBP“, in der Frontman Thorben Scherer und Jimi bereits einige Jahre die Bühnen Süddeutschlands unsicher machten. Das magische Gitarrendreieck wird durch Bass und Schlagzeug unterstützt. Die fünf Musiker aus Wörth und Brühl am Rhein verbindet nicht nur das reißende Gewässer... Comedy-Rocker Jimi, Teeny-Schwarm Manuel, oder Gesangshüne Thorben, auf einem edlen Teppich aus satten Grooves, made by Basser Manuel und Drummer Markus. Die Kombination machtʼs aus. Spaß und Anspruch in einem Mantel aus abgefackelter Schokolade. Einfach zum Anbeißen. Dumpyourload Die wahrscheinlich brachialste Hessencombo die es je gegeben hat. Nicht nur die zwei Sänger, bzw. Shouter Fishi und Dario betreiben Leistungssport auf der Bühne. Auch das Gewittertrio mit OZ an der Klampfe, Bassistin Att und Drummer Jens gehen mit größter Begeisterung ihrer schweißtreibenden Schwerstarbeit nach. Die Band hat den Begriff Metalcore neu definiert. Denn obwohl man sich im ersten Moment wie von einer Dampfwalze überrollt fühlt, entbehren die Songs keinesfalls Sinn und Geist. Nahezu urtümlich kracht einem die Musik direkt ins Kleinhirn und entfacht ein Beben der Stärke 666 im Körper. Kein Wunder, dass die Hessen schon im Vorprogramm von „Caliban“, „Devildriver“ und „Painfield“ zu bewundern waren. Auf den Konzerten von Dumpyourload ist eher leichtere Kleidung zu empfehlen, da selbst der Durchtrainierteste nach einer Stunde orgasmischen Abgehens ziemlich naßgeschwitzt sein dürfte. mab ANZEIGE DAS TEIL 37 TESTS WWW.PHONECTOR.DE: Wo der legale Download noch Spaß macht phonector aus Berlin geht neue Wege im Internet www.phonector.de ist eine Musikseite im Internet, auf der ausgewählte Alben von internationalen Newcomern als CD bestellt, oder als MP3 heruntergeladen werden können. In acht übersichtlichen Kategorien (Pop, Rock, Hiphop, Electronic, Jazz, Klassik und Wort) werden die Alben inklusive Vorhörbeispielen, Besucher-Reviews und Pressestimmen, sowie Links zu den Künstlern präsentiert. Das kleine Unternehmen aus Berlin orientiert sich nicht an den großen Download-Portalen, wo vollständige Kataloge ganzer Plattenfirmen zu finden sind und MP3s zu 99 Cents oder im Abo mit digitalem Schutz aber dafür mit reichlich Werbung feilgeboten werden. phonector verzichtet auf Vollständigkeit des Repertoires und setzt auf eine interessante Auswahl von unentdeckten Künstlern. Werbung und die Installation von zusätzlicher Software werden dem Besucher nicht zugemutet. Die einzige Voraussetzung, phonector in vollem Umfang nutzen zu können, ist der Beitritt zur Community oder die Veröffentlichung eigenen Materials. Die Neuerscheinungen (drei pro Woche) gehen von Pop (Aidan Bartley, Ambiant Pop) bis Experimental (Weltpinguintag, Jazz Metal) und von Originals (Jean Paul Bourelly, Roots, Blues) zu Sounds-like (Almost Charlie, Singer/Songwriter). Ein Novum: Jeder Titel, den der User einmal erstanden hat, kann von ihm immer wieder heruntergeladen werden, zum Beispiel auf den Laptop unterwegs oder das Mobiltelefon mit MP3-Player und Internetzugang. Außerdem sind viele Aufnahmen als Burned Audio CD (gebrannte CD) erhältlich, also „On demand“ - und legal natürlich. Das phonector:MAG, das E-Zine mit Interviews, Tipps und Beiträgen, sowie der schlicht gehaltene Newsletter sind glaubwürdig und verhehlen nicht, dass hier ein kleines Team ohne finanzielle Mittel aber mit viel Idealismus und Sachverstand am Werke ist. Stephan Bienwald, der phonector 2004 in Berlin und 2005 in Brooklyn, USA gründete, berichtet: „Ich bin selber Musiker und wollte ursprünglich nur meine eigenen Sachen über das Internet verfügbar machen - bis mich jemand gefragt hatte, ob ich das nicht auch für andere machen wolle. Damit war die Idee phonector geboren. Anfangs haben wir alles für die Künstler umsonst gemacht, nur um an die Musik heranzukommen, die noch nicht exklusiv weggesignt war. Jetzt, wo unser Katalog fast zweihundert Produktionen umfasst und die Community ständig wächst, zahlen Künstler und Bands eine einmalige Gebühr, damit wir ihre Musik bei phonector und im Plattenhandel listen. Das ist notwendig, denn jetzt haben wir die Zeit, für unsere Besucher ein besseres Angebot an Musik und Informationen zusammenzustellen.“ Es dürfte also für die private Musikbibliothek durchaus lohnend sein, www.phonector.de mal einen Besuch abzustatten, denn dort trifft Musik Geschmack. GET PHONECTED. ! Tipp: es gibt einen Test-Account mit den folgenden Zugangsdaten: user: guest / pass: demo ! sb ANZEIGE 38 DAS TEIL TESTS Whatʼs up with Postmoderne? Die Berliner Jazzband Weltpinguintag macht sich wieder auf die Flossen. Kann die Post-Moderne vorbei sein? Oder ist sie selbst nur noch eine von vielen Kunst- und Lebensauffassungen, die in einer nicht mehr als Stil-Epoche zu bestimmenden Gegenwart möglich ist? Der Berliner Weltpinguintag jedenfalls hat für sich entschieden, dass aus dem eklektischen Formprinzip, also der Kombination und Kontrastierung verschiedener Musikstile zu einem neuen Ganzen, noch etwas herauszuholen ist. Weltpinguintag gründete sich in den 1990ern, als nicht nur Cross-over in aller Munde war, sondern auch im Jazz insbesondere der New Yorker John Zorn mit seinen gleichzeitig hyperexpressiven wie äußerst disziplinierten Klangcollagen zwischen Heavy-Metal, Filmmusik und zeitgenössischer Klassik, Furore machte. Dieses Konzept dürfte seine Vorgänger in Frank Zappa oder, noch weiter zurückgehend, in den wüsten Comedy-Arrangements eines Spike Jones haben, und genau auf diese Vorbilder bezog sich Weltpinguintag um den Keyboarder und Komponisten Jörg Sandner von Anfang an. Und bald entwickelte sich Weltpinguintag zu einem der prägnantesten und originellsten Vertreter dieser Musikauffassung in Deutschland. Doch in einem Punkt gingen die Band andere Wege: Sie wollten über die bloßen Stilzitate hinaus auch die Melodie weiter emanzipieren – und damit ein Element verstärken, das die kontrastierende Elemente der Kompositionen wie eine Klammer zusammenhielt. Mit der Zeit perfektionierte die Band ihr Konzept, sodass sie über die Wiederverschmelzung der Elemente zu einem eigenen Stil fand, der zwar die Vorbilder nicht leugnete, sich aber vor den Abnutzungserscheinungen fortwährender Ironie und Schockeffekte schützte. Zwei CD-Produktionen „Weltpinguintag“ (1996) und „Pinguine in der Bronx“ (1999) dokumentieren Entwicklung und Ausnahmestellung der Band. Um die Jahrtausendwende herum verloren Veranstalter und Plattenindustrie ihr Zutrauen zu dieser zweifellos nicht gerade chillfähigen Stilistik – obwohl das Publikum begeistert war. Die Jazz-Szene zog sich verstärkt ins Konservative zurück. Bands kopierten Klassiker bis hin zum Plagiat oder flüchteten sich in Adaption von Popstücken. Wie viele Beatles-Programme hat man in den letzten Jahren gehört, wurde Jimi Hendrix aufgefrischt oder gar Abba oder die neue deutsche Welle...Weltpinguintag blieb sich treu und will nun, auch weil man sich durch den frisch hinzugekommenen Bassisten Björn Werra verstärkt hat, wieder durchstarten. Die Band beeindruckt live durch ihren kompakten und gnadenlos groovenden Sound. Das ist insbesondere dem grandiosen Schlagzeuger Stephan Genze zu verdanken, dessen Spiel schon mehrfach durch Preise Anerkennung fand, bis hin zum „besten deutschen Rock- und Popschlagzeuger“. Saxophonist Roland Schmitt glänzt ebenso durch präzise Umsetzung der aberwitzigen Melodie-Zumutungen wie durch expressive Soli. In besonderem Maß geht Gitarrist und Komponist Robin Rudolph im Weltpinguintag-Konzept auf, wenn er sagt: „Ich kann eigentlich nichts richtig spielen – außer Weltpinguin-Musik“. Noch mehr bandprägend ist natürlich Keyboarder Jörg Sandner, der mit seinen genuinen Sounds und Loops und dem unerschöpflichen Ideenrepertoire seiner Stücke die Basis von allem liefert. Der ebenso groovende wie vielseitige Bassist Björn Werra eröffnet der Band neue Dimensionen, vor allem im improvisatorischen Bereich. So besteht wenig Zweifel daran, dass Weltpinguintag live wieder eine höchst vergnügliche Achterbahnfahrt für Ohren und Magen bieten wird, einen passenden Soundtrack für eine ebenso vertrackte wie unbeirrbare, verrückte Realität. Und wie diese Realität wird man Weltpinguintag sozusagen trotz allem (oder eben: wegen allem) höchst unterhaltsam finden. Als Fazit bleibt hier nur eines zu sagen: Weltpinguintag ist der Hammersoundtrack für das Leben davor, währenddessen und danach! Die CDʼs gibt es als Download bei www.phonector.de rr DAS TEIL 39 TESTS angeschaut und abgedreht Drama Tsotsi Regie/Drehbuch: Gavin Hood – Südafrika 2005 – Novelle von Athol Fugard – Darsteller: Presley Chweneyagae, Mothusi Magano, Israel Makoe, Percy Matsemela, Jerry Mofokeng, Benny Moshe Am 4. Mai läuft der südafrikanische Spielfilm „Tsotsi“ in den deutschen Kinos an, der in diesem Jahr mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet wurde. Es wird die Geschichte des schwarzen Aids-Waisen Tsotsi erzählt, der sich in den Townships von Johannesburg eine zweifelhafte Existenz als Anführer einer kleinen Gang aufgebaut hat. Mit seinen Freunden stiehlt und prügelt er, schreckt auch vor Mord nicht zurück. Eines Tages stiehlt er ein Auto und entdeckt ein drei Monate altes Baby auf dem Rücksitz. In Erinnerung an seine eigene Kindheit baut er zu dem kleinen Kind eine zärtliche Beziehung auf und beschließt, sein Leben zu ändern. Der Regiedebütant Gavin Hood betrachtet den großen Teil der südafrikanischen Gesellschaft, der nach dem Apartheids-Regime weiterhin am Rand dieser Gesellschaft lebt, wo die Klassenunterschiede, auch unter den Schwarzafrikanern selbst, mehr und mehr die Realität und das Leben bestimmen. In Südafrika selbst fanden sich keine Produzenten, die das Buch von Athol Fugard finanzieren wollten, und so wandte sich Gavin Hood auf der Geldsuche nach Europa, um schließlich in Polen fündig zu werden. Der Soundtrack zu dem Film besteht aus der sogenannten Kwaito-Musik, die Musik, die aus den Townships von Südafrika kommt. Von vielen Kritikern wurde „Tsotsi“ vor allem mit dem Film „City of God“ des Brasilianers Fernando Meirelles verglichen, in dem es um Jugendgangs in Rio de Janeiro geht. In seinem Herstellungsland Südafrika ist „Tsotsi“ der erfolgreichste Film der letzten Jahre und verdient es auf alle Fälle, auch in Deutschland Beachtung zu finden. ray Künstler-Drama Klimt Regie: Raoul Ruiz – Drehbuch: Raoul Ruiz – Buch: Christine Eichel – Österreich/Deutschland/Großbri- tannien/Frankreich 2006 – Darsteller: John Malkovich, Veronica Ferres, Stephen Dillane, Nikolai Kinski Gustav Klimt wird 1862 in ärmlichen Verhältnissen geboren. Als Sohn eines Ziseleurs gelingt es ihm nur dank eines Stipendium, das Studium an der Kunstgewerbeschule abzuschließen. Er beginnt seine Künstlerlaufbahn zusammen mikt seinem Bruder Ernst als Deckenmaler. Seine Arbeiten sind größtenteils in Wien zu sehen. Später war er Begründer der Sécession, einer Künstlervereinigung, die sich für die Freiheit der Künstler gegenüber staatlicher Einschränkungen einsetzte. In dieser Zeit entwickelt Klimt seine charakteristische Darstellungsform, die an Mosaiken erinnert. Er bereist Europa, ist auf der Weltausstellung in Paris zugegen und erntet weltweiten Ruhm. Geschwächt von der Syphilis stirbt Klimt am 6. Februar 1918 an den Folgen eines Schlaganfalls. Die Handlung des Films beginnt an Klimts (John Malkovich) Sterbebett. Er fiebert. Sein Leben und Schaffen ziehen an ihm vorbei und Personen, Ereignisse und Gegenstände gehen fließend ineinander über, wie in klimts Kunstwerken. Auf dieser Odysee durch seine Vergangenheit begegnen dem Sterbenden alte Weggefährten, Musen und Förderer. Seine wichtigste Person hierbei ist Emilie Flöge, gespielt von Veronica Ferres. Sie ist ihm bei seiner geistigen Reise eine Art Führerin. Sie war ihm nur eine platonische Freundin, körperliche Befriedigung holte er sich hingegen von seinen Modellen. Auch Egon Schiele (Nikolai Kinski), Freund und Protegé Klimts und selbst ein erfolgreicher Maler, ist im Wirbel aus Erinnerung und Traum zugegen. Der Film ist sehr üppig inszeniert, doch bisweilen verwirrt die Detailfülle den Zuschauer und macht es schwierig, dem Plot zu folgen, zumal unwichtige und handlungstragende Motive oft gleich gewichtet scheinen. Auch machen es die häufigen zeitlichen und räumlichen Sprünge der traumhaften Dramaturgie sehr schwer, eine Erzähltruktur auszumachen. Trotz der guten Besetzung ist der Film für den durchschnittlichen Kinogänger eine Anstrengung, denn man muss schon ein Kenner Klimts und seines soziokulturellen Umfeldes sein, um sich in der Handlung zurechtzufinden. Kinostart ist der 25. Mai 2006 argh 40 DAS TEIL TESTS Dokumentation Midnight Movies USA/Kanada 2005 Verleih: MFA+ Regie: Stuart Samuels, – Drehbuch: Stuart Samuels, Victor Kushmaniuk (Co-Schreiber) – Darsteller: George A. Romero, David Lynch, Tim Curry, Perry Henzell, John Waters, Roger Ebert, Alejandro Jodorowsky „Midnight Movies“ ist ein Dokumentarfilm von Stuart Samuels. In der Zeit, bevor es Videogeräte oder DVD-Player in jedem Haushalt gab, wurden spezielle Filme, die nur bedingt kommerziell waren, in eigenen Vorstellungen im Kino gezeigt und bekamen so sehr schnell Kultstatus. Der Film von Samuels behandelt sechs Schlüssefilme dieser Zeit: Den Experimentalfilm „El Topo“ (1970, Bild unten links) von Alejandro Jodorowsky, den Low-Budget-Zombie Streifen „Night of the living dead“ (1968) von George A. Romero, den jamaikanischen Raggae-Film „The harder they come“ (1973) mit den Sänger Jimmy Cliff, den Trash-Film „Pink Flamingo“ (1972) von John Waters, den sehr seltsamen „Eraserhead“ (1977, Bild unten rechts) von David Lynch und den König der Midnight-Kultfilme „The Rocky Horror Picture Show“ (1975, Bild links) von Richard OʼBrien und Jim Sharman. Es gibt Interviews mit allen Regisseuren und Verleihern dieser sechs Filme, in denen man erfährt, wie die Streifen es denn überhaupt in die Kinos geschafft haben, und wie die Zuschauer- und Kritikerreaktionen auf diese doch sehr eigenen Filme ausfielen. Der Film erklärt, warum diese Filme nur in den speziellen Vorführungen zum Erfolg werden konnten. So ist zum Beispiel der Versuch, „The Rocky Horror Picture Show“ in regulären Kinos zu zeigen, finanziell schwer gescheitert. Ergänzt wird das Ganze durch Interviews mit Filmkritikern wie Roger Ebert oder Jonathan Rosenbaum. „Midnight Movies“ ist eine durchweg spannende Dokumentation über Filme der etwas anderen Machart, von denen es in der heutigen Zeit leider viel zu wenige gibt. Blockbuster: MI:3 – The De Vinci Code – The Fantastic Four Was uns zu guter Letzt zu drei weiteren Filmstarts im Mai bringt. Der Sommer rückt immer näher und es ist mal wieder Zeit für die dicken, fetten, teuren amerikanischen Blockbuster. Den Anfang machen im Mai „Mission Impossible 3“ mit Tom Cruise und dem Oscar-Preisträger Philip Seymour Hoffman (ausgezeichnet für seine Rolle in „Capote“), der usprünglich bereits für das Jahr 2004 geplant war und einen sehr hohen Verschleiß an potentiellen Regisseuren aufzuweisen hat. Nachdem David Fincher und Joe Carnahan von Bord gingen, übernahm nun der Fernsehregisseur J.J. Abrams (bekannt durch die Agentenserie „Alias“) die Regie. Auch der ursprüngliche Plan, große Teile des Filmes in Berlin zu drehen, scheiterte letztendlich, weil die Regierung keine Dreharbeiten im Reichstag genehmigen wollte. Jetzt jettet Herr Cruise stattdessen durch Italien und Shanghai. Kinostart ist der 4. Mai. Zwei Wochen später kommt Ron Howards Verfilmung des Dan Brown – Buches „The Da Vinci Code“ in die deutschen Kinos. Tom Hanks und Audrey Tautou hetzen durch Paris und London auf den Spuren einer großen Verschwörung. Die Promotion-Maschine läuft für diesen Film bereits auf vollen Touren und man kann getrost davon ausgehen, daß er einer der großen Abräumer an den Kinokassen weltweit werden wird. Der englische Schauspieler Ian McKellen, der sich in den letzten Jahren als Gandalf durch die Kinos kämpfte, ist sowohl im „Da Vinci Code“ zu sehen, als auch eine Woche später, am 25. Mai, im bereits dritten Film rund um die Mutantenschule des Professor Xavier. „X-Men: The Last Stand“, diesmal inszeniert von Brett Ratner, versammelt wieder alle bekannten Gesichter aus den vorhergegangenen Filmen und stellt einige neue Charaktere, wie die Mutanten Beast und Angel, vor. Die ersten beiden X-Men Filme waren durchaus angenehme Comic-Verfilmungen und nach dem enttäuschenden „The Fantastic Four“ vom vergangenen Jahr können sich die Genre-Fans wohl auch diesmal auf einen gut gemachten Film freuen. Viel Spaß im Kino ray DAS TEIL 41 TESTS aus dem Bücherregal Kinderbuch: Ottfried Preußler Die Abenteuer des starken Wanja Carlsen € 6,50 ISBN 355135220 Sieben Säcke Sonnenblumenkerne nimmt Wanja mit auf den Backofen, auf dem er sieben Jahre verbringt, ohne ein Wort zu sprechen. Das ist seine erste Probe, bevor er auf gefährliche Abenteuer auszieht... Märchen und Sagenmotive sind in diesem äußerst empfehlenswertem Kinder-/Jugendbuch zu einer Erzählung von starker Bildkraft und sprachlicher Schönheit verarbeitet: „Es lebte einmal im heiligen Russland ein Bauer mit Namen Wassili Grigorewitsch, der hatte drei Söhne: Grischa, Sascha und Wanja. Grischa und Sascha, die beiden älteren, waren brave, fleißige Burschen. Mit dem Vater zusammen verrichteten sie die Männerarbeit in Haus und Stall, auf den Feldern und Wiesen, im Wald und am Fluss. Wo immer sie zupackten, ob winters beim Schneeräumen, ob im Sommer beim Einbringen des Getreides, sie taten es rasch und mit fester Hand. Wassili Grigorewitsch konnte mit ihnen zufrieden sein und er war es auch. Wanja hingegen, der dritte Sohn auf dem Hof, war ein ungeheurer Faulpelz. Die Arbeit schmeckte ihm wie dem Hund die Brennnesseln.“ Wie so manche Jugendbücher zählen auch „Die Abenteuer des starken Wanja“ für Erwachsene zu den wieder lesenswerten Büchern. Robert Twigger Der Club der Artenhasser Klett-Cotta € 19,00 ISBN 3608934456 Ein Hirsch: Das Milu. Ein merkwürdiges Rotwild mit kamelähnlichem Hals und Kuhhufen, Eselsschwanz und Hirschgeweih. Sein Problem: vom Aussterben bedroht. Zwei Männer: einer von ihnen ist Major und Mitglied im „Club der Artenhasser“, dessen Ziel die Ausrottung von seltenen Tieren ist. Der andere ist der Duke von Bedford, der sich einer vom Aussterben bedrohten Rasse angenommen hat. Dieses Buch ist vielleicht der letzte Abgesang des männlichen Abenteuerromans, Naturwissenschaftlich fundiert, sehr bibliophil und voller Humor. 42 DAS TEIL TESTS Siân Rees Das Freudenschiff Piper Euro 8,90 ISBN 3492239994 Im Jahr 1789 werden 240 Frauen aus den Gefängnissen Englands an Bord der „Lady Julian“ gebracht. Sie sind allesamt Taschendiebinen, Betrügerinnen und Prostituierte. In England wäre ihnen nur der Galgen als Alternative geblieben. Ihr Alter reicht von elf bis achtundsechzig. Auf dem Weg zu den britischen Kolonien stehen sie sowohl der Mannschaft als Mätressen, als auch in den angelaufenen Häfen willigen Freiern zur Verfügung. Nach über einem Jahr Fahrt kommen in Australien Paare und Familien an. Anhand von Gerichtsakten und Zeugenaussagen ist der Autorin ein tolles Stück (Frauen-) Geschichte gelungen. Tom Robbins Völker dieser Welt, relaxt! Rowohlt TB 9,90 Euro ISBN 3499235463 Wozu sind CIA-Agenten da? Na? Natürlich um die Welt zu retten! Was haben ein zur Nonne gewordenes Nacktmodell, ein Urwaldmagier, eine resolute Großmutter, eine scharfe Lolita und der Papst gemeinsam? Sie alle lieben Matisse, die Lösung um die Jungfrau von Fàtima und sie sind die Erlösung und der Albtraum für CIA-Agent Swiffers! Swiffers: Ein vom Staat bezahlter Anarchist, ein Knarre tragender Pazifist, keuscher Lebemann, lustvoller Philosoph, eben einfach nur symphatisch. Und nur um seiner Großmutter einen Gefallen zu tun, nimmt er einen Papagei zur Pflege mit auf Reisen und ohne diesen Papagei wäre dieses großartige Buch nie entstanden! Als Moral bleibt tatsächlich nur eines: Völker dieser Welt, Relaxt! Eva Bude Verpisst euch! – sex and drugs and hardcore-punk Europa Verlag € 16,90 ISBN 3203755262 „Ey Mann! Du hasz ja ne VOLL GEILE Haarfarbe! Die will ich auch! Wie kriegt man die denn hin?“ Er lächelt amüsiert - Alt werden - sagte er. - O Scheiße!Dazu hab ich keine Zeit.“ Wer bei diesem Buch einen lustigen Streifzug durch Nachbars Laube erwartet, wird allerspätestens und schonungslos bereits im ersten Kapitel eines besseren belehrt. In Eva Budes autobiographischer Erzählung geht es um das Berlin der Punk- und Hausbesetzerszene. Die von Eva Bude gewählte Sprache transportiert auf eindrückliche und ebenso authentische Weise das Leben von Armut, Gewalt, Hass auf alles und gar nichts, Verzweiflung, aber auch eben den kleinen angenehmen Momenten einer sozialen Randgruppe. Besetzen, selbst renovieren mit den wenigen Mitteln die vorhanden sind, teilweise wieder durch die Staatsgewalt zwangsgeräumt, spiegelt sich hier ein Leben wieder, dass mehr als nur eine Einstellung abverlangt. Sehr gut im Hintergrund beschrieben ist auch fast jegliche Kunstform die diese Szene ausmacht, sei es nun die Musik, die Kleidung, die „Fuck Art“ eben. Jeder Satz ist ein Peitschenhieb, ohne jedoch dabei übertreibend anklagend zu sein. Großer Respekt auch dem Verlag gegenüber, sich dieser Thematik in dieser Form zu stellen. Mehr davon! DAS TEIL 43 KALENDER EVENTS April 2006 ausgehn oder eingehn im Mai 2006 Di, 2.05.06 Datum Zeit Veranstaltung Genre Ort, Veranstaltungshaus Di 20:30 Basement - Versch. Künstler HipHop Jam Heidelberg, Cave 54 1 Di 1 18:00 Di 1 20:00 Monday Groove - “Heimspiel” mit Roger and Friends „Einmal nicht aufgepasst” - Galapremiere - Himmlische Komödie von L. Albaum u. D. Jacobs Mannheim, S.U.I.T.E. Mi, 3.05.06 Potentia Amini Theater - Komödie Funk, Soul & Swing- Mannheim, Oststadt-Theater 21:00 Soho Boogaloo Di 2 20:30 Heart of the Rainbow Acoustic Covers Heidelberg, Cave 54 Di 2 21:00 ELSA Justice Party - DJ M-Lance Party - Mixed Musik Heidelberg, Deep Konzert - Bebop, Mannheim, Afro-Grooves Klapsmühl´am Rathaus Party - Mixed Musik Mannheim, SOHO Di 2 20:30 BraffOesterRohrer-Trio „Maximal Music” (Brasilien/Schweiz) Di 2 22:00 Abi Party Di 2 22:30 Radiodick in Concert Mi 3 21:30 Potentia Amini Mi 3 21:00 Living Room - Kriss Tuffer HG Butzko „Macht Party - oder: komischer hätte das Ende ing Sixties Konzert - Punk, Rock, Rap, Funk Mannheim, SOHO Mannheim, S.U.I.T.E. Konzert - Mittelalter- Heidelberg, rock Schwimmbad Musik-Club House Music Mannheim, SOHO Kabarett Walldorf, Jump Mi 3 20:00 Do 4 21:00 Michel Godart “Cousins Germains” Konzert - Jazz Do 4 21:30 ELLI & Band - back to the rockin`roots Konzert - Rock Do 4 22:00 Niños del Sol - Jayze Swirl, Fileas Fr 5 20:30 Beatclub - mit “The Wave” 60er Jahre Musik Heidelberg, Cave 54 Fr 5 22:00 Cookies & Cream - Mike de la Cruz R’n’B, House Heidelberg, Deep der Spaßgesellschaft nicht ausfallen können Wie alles begann Heidelberg, Ludwigshafen, O-Zone 1 Die Rückkehr der Mönche- oder: Techno Di Radiodick in Concert Tech-House, Elektro, Schwimmbad Musik-Club Duna - Tanzstück von Richard Lee und dem Sail Dance Intelligent, Soulful Drum’n’Bass Fr 5 20:00 Fr 5 21:30 Depeche Mode Party mit DJ Jochen Party Fr 5 22:00 Irieginal Dancehall Vibez - Bandulero, Riddim Keepaz Raggae, Dancehall Das theater oliv feiert Geburtstag Theater - Verschie- Am 5. Mai ist es soweit: Das oliv wird 5 Jahre alt! dene Stücke Project Theater Heidelberg, Karlstorbahnhof Heidelberg, Schwimmbad Musik-Club Mannheim, SOHO Heidelberg, TiKK Karlstorbahnhof Heidelberg, Schwimmbad Musik-Club Do, 4.05.06 Michel Godart “Cousins Germains” Heidelberg, Karlstorbahnhof 44 2 DAS TEIL Das Teil Fr 5 20:30 Fr 5 20:00 „Einmal nicht aufgepasst” - Himmlische Komödie von L. Albaum u. D. Jacobs Theater - Komödie Mannheim, Lagerhaus Mannheim, Theater Oliv Mannheim, Oststadt-Theater April 2006 Datum Zeit Veranstaltung Genre Ort, Veranstaltungshaus Fr 5 22:00 Teledisco - Alex Harmony, Luke45 House Music Mannheim, SOHO Fr 5 20:00 The Walk of Fame oder: Der Krieg der Sternchen Show Mannheim, TIG7 Fr 5 22:00 The 1st Friday Milkshake Fr 5 21:00 ManiAc Friday Sa 6 22:00 House Affairs - DJ Butterfly Sa 6 20:00 Sa 6 21:30 Sa 6 21:00 Brass Machine - Say NO to sampled horns - Frühlingsfest Sa 6 22:00 musikundraum - Mason Rent, analogue, Ben E uvm. Sa 6 23:00 The Disco Boys, Lovarro & Styles Duna - Tanzstück von Richard Lee und dem Sail Dance Project House Club „Unter uns” - Manfred Pachel, Yana Heinstein, Topas Kraftvoll im Abgang - oder: Gemeinsam sind wir stark, Gast- Sa 6 20:30 Sa 6 20:00 Sa 6 22:00 Soul Delicious - Jelly Jam, Dj Trickz Sa 6 22:00 Headliner Night - Jay feat. Inusa Groove Sa 6 20:00 Sa 6 21:00 spiel in der „Weinschatulle”, D4,5 in Manneim „Einmal nicht aufgepasst” - Himmlische Komödie von L. Albaum u. D. Jacobs Night of Musicals - Ein Auszug auf rund 20 Verschiedenen Musicals Niagara Sa 6 13:00 Spagelsamstag - East Bound Twins So 7 20:30 Jam-Session So 7 20:00 So 7 21:00 Bill Evans “Soulgrass” So 7 18:00 Sunday Groove - mit DJs aus der Region So 7 11:00 Duna - Tanzstück von Richard Lee und dem Sail Dance Project Die Kleine Hexe - ein Kinderbuchklassiker von Otfried Preussler Black Beats & House Sounds Party - Rock, Heavy Metal, Punk UK & Disco House Theater House Music Konzert - Rock/Pop/ Soul/Funk Tech-House, Techno, Elektro Mannheim, Villa3 Heidelberg, Deep Heidelberg, Lampertheim, TV Halle Mannheim, Lagerhaus Mannheim, Oststadt-Theater Mannheim, SOHO Mannheim, Villa3 Musical Oftersheim, Kurpfalzhalle Konzert - Santana Schwetzingen, Covers Kulturbühne - Zur Eintracht Konzert - Rock, Schwetzingen, Covers ehem. Blemshof Jazz Heidelberg, Cave 54 Theater Heidelberg, Karlstorbahnhof Kindertheater Sunrise - Der Groove am Morgen - Oberhaus: Raubfisch HipHop / Rec., RŽn`B / Unterhaus: Babusch & friends Tech-House Mannheim, Casablanca 20:00 So 7 20:00 DRAMAlight - Impro-ZEN So 7 11:00 Noch’n Toast, noch’n Ei - Olli Roth Konzert - Rock Walldorf - Jump Mo 8 20:30 Magic Carpet Blues Lounge Konzert - Blues Heidelberg, Cave 54 Mo 8 19:30 Contact-Jam - Präsentiert vom Contact-Team Mo 8 20:00 „Um was geht’s hier eigentlich?” - Gerd Knebel (Badesalz) Mannheim, So, 7.05.06 Die Kleine Hexe Casablanca Bühne Oststadt-Theater Mannheim, TIG7 Improvisations Heidelberg, Theater TiKK Karlstorbahnhof Funk, Soul & Swing- TV Halle Mannheim, Capitol 7 Comedy Lampertheim, Mannheim, Lagerhaus So Impro-Theater TV Frühlingsfest Kinderbuchklassiker 06:00 Marriott u. A. Foot to sampled horns Bühne Capitol 7 Theater - Komödie Say NO Ludwigshafen, O-Zone So „Zum Teufel mit dem Sex” - Scheinheilige Komödie von A. Brass Machine Heidelberg, & Bluegrass Elektro Sa, 6.05.06 TiKK Karlstorbahnhof Konzert - Jazz, Funk Tech-House, Techno, Mannheim, TIG7 Schwimmbad Musik-Club Mannheim, Theater Oliv Act glamouröse Theatershow Heidelberg, Theater House Music, Live Der Krieg der Sternchen TiKK Karlstorbahnhof Mannheim, Loft Club Soul, Funk and more Fr, 5.05.06 The Walk of Fame oder: Walldorf, Jump House Music Theater - Komödie KALENDER EVENTS Heidelberg, Karlstorbahnhof 8 21:00 Soho Boogaloo Di 9 20:30 Power Party People Party - Mixed Musik Heidelberg, Cave 54 mit dem Sex” Di 9 22:00 Visum pres. International Party - Mister Move Party - Mixed Musik Mannheim, SOHO Scheinheilige Komödie Mi 10 22:00 Campus Club - DJ M-Lance Party - Mixed Musik Heidelberg, Deep Konzert - Nurock/ Heidelberg, Metal Schwimmbad Musik-Club Mi 10 21:30 Big Noise Festival - Gurd + Te Deum ing Sixties Mannheim, SOHO So, 7.05.06 Mo „Zum Teufel Mannheim, Oststadt-Theater DAS Das TEIL Teil 45 3 KALENDER EVENTS Do, 11.05.06 Anna Maria Jopek polnischer Jazz auf Weltniveau Mannheim, Capitol Fr, 12.05.06 April 2006 Datum Zeit Mi 10 20:30 Mi 10 21:00 Living Room - Kriss Tuffer, Ted Poole Do 11 21:30 Entweder/ Oder & Project Chaos 2 Do 11 20:00 Anna Maria Jopek - polnischer Jazz auf Weltniveau Festival Mannheim, Capitol Lieber mittellos als Mittelmaß Musikalisches Gastspiel des „Hottentottenrennquintetts“ Genre Ort, Veranstaltungshaus Kabarett Mannheim, Theater Oliv House Music Mannheim, SOHO Konzert - neuer dt. Heidelberg, Rock Schwimmbad Musik-Club Konzert - Jazz Mannheim, Capitol Intelligent, Soulful Do 11 22:00 Niños del Sol - Cluster, Fileas Fr 12 20:30 „Dominik Clayton” Fr 12 22:00 Cookies & Cream - Falko Richtberg vs. DJ Keenique R’n’B, House Heidelberg, Deep Bombay Boogie Night vs. Shakti - Desi Grooves vs. The Bollywood, Bhanga, Heidelberg, Electric Jungle, Spec.Guest: The Nasha Experiance Masala Soul uvm. Karlstorbahnhof Bluekilla Konzert - Ska Mannheimer Schüler gegen rechts - mit Loaded, VP-1, Konzert - Ska, Punk, Baxter, Dr. Woggle and the Radio & Aga Rock Theater Fr 12 22:00 Fr 12 21:30 Drum’n’Bass Konzert - Blues Rock Mannheim, SOHO Heidelberg, Cave 54 Heidelberg, Schwimmbad Musik-Club Fr 12 20:00 Fr 12 20:30 „Bürokraten” von Olaf Peters inspiriert durch Franz Kafka Fr 12 22:00 Quariat Party - mit Schnick S & DJ Rox Fr 12 20:00 Fr 12 22:00 Bis 5 Uhr! - The Clash - Stefano Libelle, Nick Curly House Music Mannheim, SOHO Fr 12 22:00 Late Night Trash 8 - Gozilla meets Gamera - Jörg Buttgereit Tailershow Mannheim, TIG7 Fr 12 23:00 Pinkheaven Night - gays, lesbians and friends Party Mannheim, Villa3 Sa 13 22:00 Global House Tunes - DJ Joolz House Heidelberg, Deep Sa 13 20:00 Tap your troubles away - Steptanz Show Show Mannheimer Schüler gegen rechts Veranstaltung Sa 13 21:30 Sa 13 22:00 Sa 13 13:00 „Pension Schöller” - Verrückte Komödie von C. Laufs u. W. Jacoby The Fight Club - pres. May Bass Breaks - DJ Funksta, DJ Nemesis, Bassline-Generation u.v.m. Tech-House, Elektro, Techno Theater - Komödie Drum’n’Bass Mannheim, Capitol Mannheim, Theater Oliv Mannheim, Lagerhaus Mannheim, Oststadt-Theater Heidelberg, TiKK Karlstorbahnhof Heidelberg, Schwimmbad Musik-Club New York Club - strictly HipHop night HipHop Ludwigshafen, O-Zone Mannheim, Buch Kober TIG7 on Tour - Lesung des TIG7-Ensembles Lesung Freakzone presents: Roman Flügel, Nick Curly, Stefano Tech-House, Techno, Libelle, Slide Elektro Luke 45, Johnny Lamar House Music „Delirium zu zweit – auf unbestimmte Zeit?“ Theater - von Eugène Ionesco Beziehungskomödie Theater - Komödie Sa 13 23:00 Sa 13 23:00 Sa 13 20:30 Gozilla meets Gamera Sa 13 20:00 „Ein Joghurt für Zwei” - Kriminalkomödie von Stanley Price Mannheim, TIG7 Sa 13 22:00 Clubshakedown Sa 13 20:00 Japan - Die Monsterinsel von und mit Jörg Buttgereit Theater Mannheim, TIG7 Sa 13 22:00 Dirty Divas Club - hottest girls and hottest music! House Music Mannheim, Villa3 Sa 13 21:00 Feuerregen Konzert - Schwetzingen, Deutschrock Kulturbühne - Zur Eintracht So 14 20:30 Jam-Session Jazz Heidelberg, Cave 54 So 14 13:00 Tap your troubles away - Steptanz Show Show Fr, 12.05.06 Late Night Trash 8 Funk, Soul, Ragga, Dancehall…. Sa, 13.05.06 The Fight Club So 14 11:00 presents May Bass Breaks Heidelberg, Schwimmbad So 14 06:00 So 14 20:00 Musik-Club So 46 4 DAS TEIL Das Teil 14 11:00 Kinderliedertheater - zum Mitsingen Kindertheater Sunrise - Der Groove am Morgen - Oberhaus: HipHop / Techno, Raubfisch Rec. / Unterhaus: Christian Weber, Slide Tech-House „Do sin Se rischdisch!” - Turbulente Mundartkomödie nach Marc Camoletti Muttertag Fest - East Bound Twins Theater - Komödie Mannheim, Lagerhaus Mannheim, Loft Club Mannheim, Theater Oliv Mannheim, Oststadt-Theater Mannheim, SOHO Heidelberg, TiKK Karlstorbahnhof Mannheim, Casablanca Bühne Capitol Mannheim, Lagerhaus Mannheim, Oststadt-Theater Party, Konzert Plankstadt, - Rock, Covers auf dem Helmingshof April 2006 Datum Zeit Veranstaltung Mo 20:30 „Blue Valentine” mit dem Valenthin Engel Trio 15 Soho Boogaloo Genre Ort, Veranstaltungshaus Konzert - Bar Jazz Heidelberg, Cave 54 Funk, Soul & Swing- Mo 15 21:00 Di 16 20:30 Di 16 20:30 Di 16 22:00 Visum pres. International Party - Mister Move Party - Mixed Musik Mi 17 20:00 Antigone - von Jean Anouilh Theater - Tragödie Mi 17 21:30 Heidelberg - Indie Night - Blackdust & Trash Cafe & Dying Konzert - Indepen- Heidelberg, Bridge dent Schwimmbad Musik-Club Q10 – ÜberLeben, überAltern, überLeichen Theater - Bittere Das theater oliv gastiert bei der Dresdner Bank in Mannheim Kiminalgroteske Con Orange - Rock ala Black Crowes Atomic Swing etc. aber eigene SONGS! Jazzstudio: Jochen Welsch 8-tet und Daniel Prandl Trio Studenten der Musikhochschule MA stellen ihre Projekte vor ing Sixties Konzert - Pop Rock Konzert - Jazz Mi 17 19:30 Mi 17 21:00 Living Room - Kriss Tuffer, Danjo House Music Do 18 20:00 Antigone - von Jean Anouilh Theater - Tragödie Do 18 21:00 The Busters Konzert - Ska Mannheim, SOHO Heidelberg, Cave 54 Mannheim, Klapsmühl´am Rathaus Mannheim, SOHO Heidelberg, TiKK Karlstorbahnhof Fr, 19.05.06 Heidelberg, Schade, dass du so bist 22:00 Niños del Sol - E.Decay, Fileas Fr 19 20:30 Lousiana Red & Band, Little Victor Band Konzert - Rock Heidelberg, Cave 54 Fr 19 22:00 Cookies & Cream DJ M-Lance R’n’B, House Heidelberg, Deep Fr 19 20:00 Antigone - von Jean Anouilh Theater - Tragödie Fr 19 21:30 Crimson Veil + Essential Konzert - Rock Umsonst & Drinnen Festival - mit Treacle People, Thirst, Festival - Psyche- ear-O-tation, Pasta für Pavel delic, Rock, Punk Brass Machine - Say NO to sampled horns - Rheinland- Konzert - Rock, Pop, Pfalz-Tag Soul, Funk 19 21:00 Fr 19 20:30 Fr 19 20:00 Fr 19 22:00 Fr 19 20:00 Fr 19 22:00 Sa 20 22:00 Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Rache neues Schauspiel nach Friedrich Schiller „Doppelt leben hält besser - Teil 2” Mannheimer Mundartkomödie nach Ray Cooney Warm Sands - House Music 4 gays and friends Schade, dass du so bist wie du bist (DSE) - Nach einem Stück von Christophe Allwright Theater Theater - Komödie Schwimmbad Musik-Club Mannheim, SOHO Heidelberg, Schwimmbad Musik-Club Ingelheim, HDJ Speyer, Rockland Bühne Mannheim, Theater Oliv Mannheim, Oststadt-Theater Theater Mannheim, TIG7 R’n’B, HipHop, Ragga & Dancehall House Affairs - Tom Tainted UK & Disco House Antigone - von Jean Anouilh Sa 20 20:00 UV-Club - Eddie Zarook, Casio Casino und 212 Fahrenheit Sa 20 21:30 Kingston Raggae Club pres. Fel-I & Soundsystem Konzert - Raggae Sa 20 23:00 The sound of…Bombay India House Music Mannheim, Loft Club Sa 20 20:30 Theater Mannheim, Theater Oliv Theater - Liedera- Mannheim, bend Oststadt-Theater 20 20:00 „Männer” Liederabend von Franz Wittenbrik Sa 20 22:00 Mindflippin’ - Alphonzo Mutombo, The Beat Box Heidelberg, Techno, Electronica Karlstorbahnhof Funk & Soul, Big Franz Wittenbrik Mannheim, Oststadt-Theater TiKK Karlstorbahnhof Minimal House, Beat Liederabend von Heidelberg, Deep 20:00 Sa „Männer” Heidelberg, 20 Schauspiel nach Friedrich Schiller Sa, 20.05.06 Mannheim, Villa3 Sa Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Rache neues Theater - Tragödie Mannheim, TIG7 TiKK Karlstorbahnhof Mannheim, SOHO Berry wie du bist (DSE) Heidelberg, House Music [d´SYA:club] Special mit DJ Chilly E & Support Stargast BJ Musik-Club Karlstorbahnhof 18 Fr Schwimmbad TiKK Karlstorbahnhof Do 20:00 Heidelberg, Heidelberg, Knorkator …die meißte Band der Welt 19 Indi Night Heidelberg, 21:30 Drum’n’Bass Heidelberg Mannheim, SOHO 18 Intelligent, Soulful Mi, 17.05.06 Mannheim, Theater Oliv Do Fr Konzert - Rock/Metal EVENTS KALENDER Heidelberg, Schwimmbad Musik-Club Sa, 20.05.06 The sound of… Bombay Ludwigshafen, Loft Club Mannheim, SOHO DAS Das TEIL Teil 47 5 KALENDER EVENTS So, 21.05.06 „Poison Sweet Madeira” Xxx Datum Zeit Sa 20 20:00 Sa 20 22:00 So 21 20:30 So 21 20:00 Veranstaltung Genre Ort, Veranstaltungshaus Theater Mannheim, TIG7 House Music Mannheim, Villa3 Jam-Session Jazz Heidelberg, Cave 54 Antigone - von Jean Anouilh Theater - Tragödie Schade, dass du so bist wie du bist (DSE) - Nach einem Stück von Christophe Allwright Gemio Soundsquad & friends - an 4 Plattenspielern, 2 Computern und 2 Mixern Tour Sophie Solomon Heidelberg, Karlstorbahnhof Mi, 24.05.06 TUBE & BERGER live! Heidelberg, Deep So 21 21:00 Mediengruppe Telekommander Support: Nid & Sancy Heidelberg, Die Geschichte vom Maulwurf - Das bekannte Bilderbuch in Heidelberg, native World Music Karlstorbahnhof 11:00 So 21 20:00 Mo 22 21:00 Soho Boogaloo Di 23 20:30 Lobster’s Lost Paradise Band Konzert - Rock Pop Di 23 22:00 Visum pres. International Party - Mister Move Party - Mixed Musik Mannheim, SOHO Mi 24 22:00 TUBE & BERGER live! & Like45 vs. Alex Harmony Live Act - House Heidelberg, Deep Mi 24 21:30 Loaded - Support: Homicidal Housepig Konzert - Ska Mi 24 22:00 Rajo Crew und Time Warp presents: Tiefschwarz Tech-House, House Mannheim, Lagerhaus Mi 24 23:00 Monika Kruse, Stefano Libelle House Music Mannheim, Loft Club Mi 24 20:30 Theater Mannheim, Theater Oliv Mi 24 20:00 Mi 24 20:00 Mi 24 21:00 Do 25 21:00 Do 25 21:00 Do 25 21:30 einer Inszenierung für die Kleinsten „Doppelt leben hält besser - Teil 1” Mannheimer Mundartkomödie nach Ray Cooney Kraftvoll im Abgang - oder: Gemeinsam sind wir stark, Gastspiel in der „Weinschatulle”, D4,5 in Manneim „Tunte über Bord” - Premiere - von und mit Cabaret Deluxe Schade, dass du so bist wie du bist (DSE) - Nach einem Stück von Christophe Allwright Bis 5 Uhr! - Livingroom meets Tabou House - Kriss Tuffer, Taste T Kindertheater Theater - Komödie Funk, Soul & Swinging Sixties Theater - Cabaret Das Teil Heidelberg, Cave 54 Heidelberg, Schwimmbad Musik-Club Mannheim, Oststadt-Theater Mannheim, TIG7 House Music Mannheim, SOHO Konzert - Rock, Pop, Schloßgrabenfest Soul, Funk Chop Suey Club - Mediengruppe Telekommander HipHop, Broken Support: Nid & Sancy Beats, Retrosynths Konzert - Rock Konzert - Punk, Darmstadt, Echo Bühne Heidelberg, Karlstorbahnhof Heidelberg, Schwimmbad Musik-Club Radiodick - CD-Release Party „See Jane walk…” Do 25 20:00 „Tunte über Bord” - von und mit Cabaret Deluxe Do 25 22:00 Niños del Sol - Delicat, Fileas Do 25 11:00 Vatertag Fest - East Bound Twins Fr 26 20:30 Matchbox Bluesband Fr 26 22:00 Cookies & Cream - Mike de la Cruz R’n’B, House Heidelberg, Deep Freundschaftsspiel: Deutschland gegen Frankreich - Improvisations Heidelberg, 26 20:00 Fr 26 21:30 Fr 26 20:30 Fr 26 20:00 Fr 26 22:00 Ludwigshafen, DAS TEIL Mannheim, SOHO 21:00 CD-Release Party 48 6 Oststadt-Theater 25 Fr Climax Mannheim, Theater Brass Machine - Say NO to sampled horns Renèe Walker & Band Casablanca-Bühne Capitol Do Do, 25.05.06 „See Jane walk…” Mannheim, 21 Rock, Rap, Funk Theater - Cabaret Karlstorbahnhof Radiodick TiKK Karlstorbahnhof Konzert - Folk-Alter- So Do, 25.05.06 Chop Suey Club „Poison Sweet Madeira” Tour - Sophie Solomon Heidelberg, Intelligent/ Soulful Drum’n’Bass Ludwigshafen, Climax Mannheim, Oststadt-Theater Mannheim, SOHO Party, Konzert Plankstadt, - Rock, Covers auf dem Helmingshof Konzert - Chicago Blues Heidelberg, Cave 54 Impro-Match: Drama Light (HD) vs. Theatre inedit (Straßburg) Theater Karlstorbahnhof Circle of Hands - the world’s leading Uriah Heep tribute Konzert - Rock/ Heidelberg, band Cover Schwimmbad Musik-Club Theater Mannheim, Theater Oliv DIAL INN – Liebe im Chat Zeitgeist-Studie zur virtuellen Liebe „Einmal nicht aufgepasst” - Himmlische Komödie von L. Albaum u. D. Jacobs Midnight Monsters - DJ Doobie, Blast SL, Sasch BBC Theater - Komödie House Music Mannheim, Oststadt-Theater Mannheim, SOHO Xxx Datum Zeit Veranstaltung Genre Ort, Veranstaltungshaus Fr 26 22:00 The Soultrain - DJs Mike de la Cruz, T-Roc Soul, Funk and more Mannheim, Villa3 Sa 27 22:00 Saturday Decadence - DJ Pacecord Funky Disco House Heidelberg, Deep Theater - Tragik- Heidelberg, komödie TiKK Karlstorbahnhof Sa 27 20:00 „Kunst” - von Yasmina Reza Sa 27 21:30 Rockabilly Bop Night - The Lennerockers Konzert - Rockabilly Sa 27 23:00 Moonbootica, Blast SL, Alex Harmony House Music Mannheim, Loft Club Theater Mannheim, Theater Oliv DIAL INN – Liebe im Chat Heidelberg, Schwimmbad Musik-Club Sa 27 20:30 Sa 27 20:00 Sa 27 22:00 Funk You! - MoERockZ and Guests Funk, Soul, RnB Mannheim, SOHO Sa 27 22:00 Villa Vitamine Vibes - Lovarro & Styles House Music Mannheim, Villa3 So 28 20:30 Jam-Session Jazz Heidelberg, Cave 54 So 28 20:00 „Kunst” - von Yasmina Reza So 28 11:00 Pettersson und Findus zelten So 28 20:00 Zeitgeist-Studie zur virtuellen Liebe „Do sin Se rischdisch!” - Turbulente Mundartkomödie nach Marc Camoletti Theater - Komödie „Gino d’Italia” - Musikalische Italienreise von und mit Rino Galiano Heidelberg, TiKK Karlstorbahnhof Funk, Soul & Swing- Heidelberg, Schwimmbad Musik-Club Mannheim, Oststadt-Theater 21:00 Soho Boogaloo Di 30 20:30 Johns Dead Konzert - Hardrock Heidelberg, Cave 54 Di 30 20:00 Bülent Ceylan „Halb getürkt” Theater - Comedy Mannheim, Capitol Di 30 22:00 Visum pres. International Party - Mister Move Party - Mixed Musik Mannheim, SOHO Mi 31 21:30 Großstadtgeflüster Konzert - neuer dt. Heidelberg, Mi 31 21:00 Living Room - Kriss Tuffer net The Lennerockers Bühne Capitol 29 Mannheim, SOHO Pop Schwimmbad Musik-Club House Music Mannheim, SOHO Fr, 12.05.06 „Gino dʼItalia” Musikalische Italienreise Mannheim, Oststadt-Theater IMPRESSUM Das Teil Ist ein Produkt der HGB! Medien & Entertainment KG Carl-Benz-Strasse 20 68723 Schwetzingen Tel.: 06202 – 1277977 E-Mail: [email protected] Ausgabe 2 Mai, 1. Jahrgang Redaktions- und Anzeigenschluss ist der 10. des laufenden Monats Postanschrift: Postfach 1624 68706 Schwetzingen Cover Artwork: Hagen Hesterberg V.i.s.d.P.: Steve Kraft (DPV) [email protected] Fotos: H.Krimmer, Voller Ernst, J. Ackermann, °welle, H. Hesterberg, Photocase, Stock.xchng Redaktion, Lektorat: Markus Ertl (DPV) [email protected] Bop Night Mannheim, Casablanca Mo ing Sixties Rockabilly Oststadt-Theater komödie Theater Sa, 27.05.06 Mannheim, Theater - Tragik- Kindertheater KALENDER EVENTS Mitarbeiter dieser Ausgabe: Martin Rohr, Christian Plötz, Steve Kraft, Alexander Girtsios, Markus Ertl, Karsten Mekelburg, B. Seifert, Marc Baier Comic: Pilcrow, Patrick Kaul, Adi Mahinic Grafik, Layout: Hagen Hesterberg Anzeigenleitung: Sylvia Scheurer Carl-Benz-Strasse 20 68723 Schwetzingen [email protected] Druck: Interprint SaarLorLux, Hubertusstrasse 22, 66693 Mettlach Auflage: 26 000 Exemplare Vertrieb: 19 000 Exemplare Schwetzinger Zeitung 6 000 Exemplare Fahrwerk Distribution Leserbriefe an Postanschrift oder [email protected] Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Texte, Fotos und Grafiken. DAS Das TEIL Teil 49 7 ZEITGEIST 50 DAS TEIL ZEITGEIST …und am ende stellt sich uns und Ihnen die Frage: „Müssen Schlußworte eigentlich sein?“ wir lassen uns mit der Antwort Zeit bis zur nächsten Ausgabe von DAS TEIL und sacken solange das Dosenpfand ein. Auf Wiedersehen!