Krise steigert die Lust aufs Essen

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Krise steigert die Lust aufs Essen
graz
8 d|e|r|G|r|a|z|e|r
www.grazer.at 15. FEBRUAR 2009
graz
15. FEBRUAR 2009 www.grazer.at
Krise steigert die Lust aufs Essen
Zeugnis für die GVB
ist „durchwachsen“
UMFRAGE. Die Grazer sind mit ihren Öffis
zufrieden – nur sicher fühlt man sich nicht.
Von Evelyn Peternel
/ [email protected]
Knapp 600 Leute haben an
einer anonymen Umfrage der
GVB teilgenommen – sie wurden mit allen möglichen Fragen rund um das Thema öffentlicher Verkehr konfrontiert. Das Ergebnis: Recht positiv – einen „Vorzug“ im
Zeugnis können die GVB aber
nicht erreichen.
So wurde etwa das Thema
Sicherheit eher negativ bewertet: An den Haltestellen
fühlen sich die Grazer vor allem abends gefährdet – hier
gab’s nur die Schulnote 3.
Auch im Fahrzeug fühlt man
sich eher unsicher – wie die
Note 2,6 beweist. Besser
sieht’s in anderen Bereichen
n
aus: „Mit der Schulnote 2,2
werden etwa das Linien- und
Streckennetz oder der Internetauftritt der GVB gut bewertet“, zeigt sich Graz-AG-Vorstandsdirektor
Wolfgang
Messner zufrieden. Weiter
unten im Spektrum rangieren
die Zahl der Kartenverkaufsstellen (2,6) und die Infos an
den Haltestellen (2,7). Auch
die Fahrer kommen nicht so
gut weg: Ihre Auskunftskompetenz wird mit 2,6 benotet –
und ihre Fahrweise mit 2,7.
Deshalb will man nun
Maßnahmen setzen: „Wir
werden uns die Ergebnisse
genau anschauen und dort,
wo Änderungen möglich sind,
entsprechend reagieren“, so
Graz-AG-Vorstandsdirektor
Wolfgang Malik.
Comeback am
Jacky-Platz
Kartenverkauf
startet jetzt!
Jahrelang war der Grazer
Gemüse- und Obsthändler
Peter Fluch „der letzte Mohikaner“ am Jakominiplatz.
Konkurrent Johannes Waltl
hatte aufgegeben, doch jetzt
startet er mit Partnerin Sissi
Rossmann ein Comeback.
n Ab 23. Februar gibt es die
n
Karten für den diesjährigen
Multikultiball am 18. April:
im Afro-Asiatischen Institut (montags und donnerstags zwischen 15 und 19
Uhr) sowie im Blumenladen „Flower Power“.
Wir sparen nicht
Wofür die Grazer trotz
Krise Geld ausgeben
n
n
n
n
n
n
n
n
Lebensmittel
Urlaub
Kleidung
Gesundheit
Familie/Kinder
Wohnen
Freizeit/Wellness
Ausbildung
32,0 %
8,6 %
7,4 %
5,4 %
5,4 %
4,3 %
4,0 %
3,4 %
einfach nicht nehmen. Qualität
spielt da keine Rolle.“
Von Johanna Vučak
/ [email protected]
G
anz nach dem Motto
„Wir lassen uns das Essen nicht verkrisen“
setzen die Grazer dem Katzenjammer in der Wirtschaft pralle
Lebenslust entgegen. Essen (32
Prozent) und Urlaub stehen
laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts
m(Research ganz oben auf der Hitliste jener Dinge, die man sich
auch in schlechten Zeiten nicht
nehmen lassen will. Obwohl,
so m(Reserach-Boss Peter Maderl, die Luxus-Gourmet-Tempel dabei eher gemeiden werden.
Für die Ernährungsexpertin
Edburg Edlinger übrigens ein
wenig verwunderliches Ergebnis: „Essen wird nicht als Luxus, sondern als Grundbedürfnis gesehen, das lässt man sich
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KOSTENLOSE HILFE.
Mit der SPÖ Steiermark Helpline
immer für die SteirerInnen da:
LH Franz Voves
und SPÖ-Landesgeschäftsführer
Toni Vukan
SPÖ-Helpline: Für Ihre
Sorgen und Anliegen
GALLHOFER
Gute Noten
gab’s für
das Streckennetz
der GVB –
schlechtere
im Bereich
Sicherheit.
MAHLZEIT. Grazer
lassen sich ihr Schnitzerl auch in Krisenzeiten nicht nehmen.
Vor allem Männer
pfeifen aufs Sparen.
Seit Kurzem bietet die SPÖ Steiermark den Steirerinnen und Steirern
eine Helpline für deren Sorgen und
Probleme. Direkt in der SPÖ-Landesparteizentrale untergebracht, kümmert sich das Helpline-Büro mit vier
neuen MitarbeiterInnen um Ihre Anliegen. Für LH Franz Voves bedeutet
dies „einen Meilenstein in der Arbeit
mit unseren Mitgliedern und für die
Steirerinnen und Steirer“. Landesgeschäftsführer Toni Vukan über dieses
einzigartige Projekt: „Wir hoffen, mit
unserer Helpline eine Anlaufstelle für
alle Anliegen, egal ob politischer, beruflicher oder familiärer Natur, zu etablieren und ein Signal der Offenheit unserer Partei nach außen zu setzen, das
zeigt, dass die SPÖ Steiermark für die
Steirerinnen und Steirer da ist!“
SPÖ Steiermark Helpline
Mo–Do: 8–18 Uhr und Fr: 8–13 Uhr
Tel. 0 800/211 112 (kostenlos)
E-Mail: [email protected]
SMS: 0 676/5 211 112
Männer sparen nicht
Auch Gesundheit und Ausgaben rund um Familie und Freizeit ordnen die Grazer nicht
wirklich dem Sparstift unter.
Wobei es vor allem das „starke
Geschlecht“ ist, das der Krise
trotzt. Von jenen Befragten, die
angaben, überhaupt keine Einsparungen vorzunehmen, waren 80 Prozent Männer.
Wie die Grazer ihr Geldbörsel trotzdem schonen? Rund
um Auto und Tanken, bei den
Energiekosten und bei teuren
Lebensmitteln. 4,3 Prozent der
Befragten steigen bei Kino und
Theater auf die Geldbremse,
3,1 Prozent beim Ausgehen
und bei Kosmetik. Und: Ein
knappes Prozent der Senioren
will die Enkerln zukünftig
knapper halten.
d|e|r|G|r|a|z|e|r 9
Bedenklich
n Das ETC Graz unter der
Leitung von Wolfgang Benedek reagierte mit Bestürzung auf die Aussagen des
designierten Weihbischofs
für Oberösterreich, Gerhard
Maria Wagner, und des Vorarlberger Bischofs Elmar Fischer, die Homosexualität
als „heilbare Krankheit“ bezeichnet haben. Die Aussagen seien menschenrechtlich überaus bedenklich, so
Benedek.
Kein Automat
Die Aufstellungsfirma hat
den Standort geprüft und
die Frequenz für gut empfunden. Dennoch wird’s
nichts mit dem Bankomaten
im Eingangsbereich des
Kunsthauses. Der Chef des
Hauses, Peter Pakesch, hat
abgelehnt: Es passt nicht zur
Kunst. Die Suche im Bezirk
Lend geht also weiter.
n
Peter Maderl: Das Essen lassen sich die Grazer trotz Krise nicht vermiesen.
„Arbeit ist Heimat“ als Motto der FP
KAMMERWAHL. Harald
Korschelt: „Geiz ist geil,
darf aber nicht zur
neuen Leitlinie in der
Arbeitswelt werden!“
Dem Teamgedanken in der Wirtschaft haben die Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA) Rechnung getragen – sie bezeichnen ihren Frontmann Harald Korschelt bei den
AK-Wahlen 2009 bewusst nicht
als Spitzenkandidat, sondern als
Teamleader. Ein Team von Arbeitnehmern aus der ganzen Steiermark stellt sich der Wahl im März
2009: Auf dem Stockerlplatz 2 befindet sich die berufstätige zweifache Mutter Helga Klimbacher aus
Mürzzuschlag, auf Platz 3 der Obmann der FA Steiermark, Kammerrat und Verkehrsexperte Sepp
Pirker aus dem Bezirk Murau.
Das FA-Team umfasst Betriebsräte und Mitarbeiter aus den verschiedensten Bereichen: Metall-
verarbeitung, Bankwesen, Personalleasing, Handel, Energie, Gastronomie oder die Versicherungswirtschaft, Industrie oder Gesundheitswesen sind ebenso dabei wie
Lehrlinge oder Einpendler nach
Graz. „Mit diesem Team bieten wir
eine breite Vertretung in der AKVollversammlung“, so Korschelt.
Frontfrau Helga Klimbacher freut
sich besonders, dass unter den
ersten 24 Kandidaten die Hälfte
weiblich ist.
Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten erhält die AK einen besonderen Stellenwert – jetzt, da in
der Regierung wieder einmal
„Schmusekurs“ ausgerufen wurde, erscheint eine freiheitliche Arbeitnehmervertretung in der AK
als besonders wichtig. Die FA ist
und bleibt Kontrollfraktion, die
auch Verantwortung trägt.
„Geiz ist geil“-Mentalität
Gerade die Tage um Weihnachten
mit Einkaufsmöglichkeit ab 6 und
bis 21 Uhr haben gezeigt, dass
„Geiz geil ist“. Korschelt: „Wir von
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STARKES FA-TEAM. Teamleader Harald Korschelt mit Frontfrau Helga
Klimbacher, FP-Chef H. C. Strache und Kammerrat Sepp Pirker (v. l.)
der FA ,sind doch nicht Blödmann‘ und nicht bereit, diese Einstellung zu unserer Geisteshaltung zu machen.“
„Der Mensch muss wieder im Mittelpunkt der Wirtschaft stehen.
Eine Wirtschaft, die den Menschen nicht in den Mittelpunkt
stellt, hebt sich selbst auf. Eine inhumane Wirtschaft zerstört die
Grundlagen des gesellschaftlichen Miteinanders.“ Den Worten
des Wiener Erzbischof Schönborn
ist nichts hinzuzufügen. „Schade,
dass er in Wien tätig ist, sonst
würde ich ihn einladen, als unabhängiger Kandidat auf unserer
Liste zu kandidieren“, zeigt sich
Korschelt begeistert.
Apropos Liste 2009 – als Ziel formuliert FA-Obmann Sepp Pirker:
„Deutlich stärker werden in der
Vollversammlung und Wiedereinzug in den Vorstand der AK.“

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