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VISTA CHINO
FR 26 JUL HALLE 22 UHR
Götter leben ewig
Die antiken Römer_innen übernahmen griechische Götter unter neuem Namen. John Garcia
belebt die Stoner-Götter Kyuss neu und haucht ihnen als Vista Chino neues Leben ein. Mit am
Olymp: Nick Oliveri und Brant Bjork.
Tiefe, rollende Gitarren, schwermütig-psychedelischer Sound und eingängige Headbang-Rhythmik
haben die Godfathers of Stoner Rock Kyuss ausgezeichnet. Deren Ex-Sänger John Garcia zog
Anfang 2010 – also rund 15 Jahre nach dem Aus von Kyuss – aus, um zunächst unter Garcia
plays Kyuss sowie später unter Kyuss Lives! neu durchzustarten. Beim Hellfest-Festival spielten
zudem Nick Oliveri und Brant Bjork für einige Lieder mit und einigten sich anschließend mit dem
Rest der Band auf eine gemeinsame Tour.
Von Beginn an stand die Wiederbelebung unter keinem guten Stern: Nick Oliveri musste nach
einer Verhaftung mitsamt Ausreiseverbot für einige Gigs außerhalb der USA vom anderen
ehemaligen Kyuss-Mitglied Scott Reeder ersetzt werden. Der klagte danach mit Ex-Kyuss
Gitarristen und jetzigem Queens of the Stone Age-Frontmann Josh Homme auf Markenverletzung
und Verbrauchertäuschung, da sich Garcia für ein Album die Namensrechte auf Kyuss gerichtlich
sichern wollte. Die Spannungen zwischen Garcia und Homme fanden damit eine logische
Fortsetzung. Durch die Klage Hommes und Reeders hat Garcia die Band in Vista Chino
umbenannt. Josh Hommes Platz nahm und nimmt Bruno Fevery ein, der die filigrane Riff-Kultur
würdig fortsetzt und die Hörerschaft sanft umgarnt.
Am Sound hat sich freilich wenig geändert: Es ist und bleibt klassischer, unverschnörkelter Stoner
Rock, der sich in erster Linie durch seine einzigartige Atmosphäre auszeichnet, die wohl nur in
verrauchte Räume mit versifften Sofas und überquellenden Aschenbechern passt. Vista Chino sind
ein würdiges Vermächtnis der Stoner-Götter und haben den Mythos mit neuem Spirit belebt – bei
drei Vierteln vom Original wohl auch kein Wunder. Alles, was den Vorgänger erfolgreich machte,
setzen die Mannen fort: den entrückten Gesang John Garcias, die nieder gestimmten Gitarren, das
zum Airdrummen einladende Schlagzeug Brant Bjorks, die Basslines von Nick Oliveri oder die
gejammten Parts zur Auflockerung des Materials. Wo Kyuss-Musiker drauf stehen, ist und bleibt
eben Kyuss drin.
Nun plant die Band im Sommer eine kleine Konzerttour durch Europa – nach einem Intermezzo
von Billy Cordrell nun wieder mit Nick Oliveri. Auch ein Album ist in Planung, um das einzigartige
Ambiente des 90er-Jahre Desert Rocks in alle Zimmer zu transferieren. Neue Fans wie
hartgesottene Jünger der Band harren bis dahin sehnsüchtig. (Michael Oberbichler)
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