NIKK 2.Halbjahr 2004 - NABU Kreisverband Kleve e.V.

Transcrição

NIKK 2.Halbjahr 2004 - NABU Kreisverband Kleve e.V.
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Herbst / Winter 2004
Projekte • Veranstaltungen • Aktionen
Kreis Kleve e. V.
NIKK
Naturschutz
im Kreis Kleve
31.07.2004 21:10:55 Uhr
Willkommen!
Kreisverband Kleve e.V.
Kapellener Markt 2
47608 Geldern
0 28 38 / 9 65 44
%
Vorsitzende: Monika Hertel
2. stellvertretender Vorsitzender:
Adalbert Niemers
Bankverbindung:
Verbandssparkasse Goch,
Kto.-Nr. 264499 · BLZ 322 500 50
Spenden und Beiträge sind
steuerlich absetzbar
Der Naturschutzbund ...
… kauft, pachtet und pflegt
ökologisch wertvolle Flächen
… betreut im amtlichen
Auftrag Schutzprojekte
… gestaltet neue Lebensräume
und sichert vielen bedrohten
Tier- und Pflanzenarten das
Überleben
Liebe NABU-Mitglieder
und Naturschutzfreunde!
Auch in diesem Heft versuchen wir wieder
Ihnen einen Einblick in die vielen Wirkungsfelder des Natur- und Umweltschutzschutzes
im Kreis Kleve zu geben. Die vielen kleinen
Erfolge des NABU Kleve, wie die Entwicklung
der Fleuthbende bei Kevelaer oder die
Genehmigung des Ketelwald-Projektes,
können sich sehen lassen. Erfreulich sind
auch die erfolgreichen Storchenbruten in
diesem Jahr und die Annahme eines
Artenschutzgewässers durch die seltenen
Moorfrösche.
Neu in unserem Terminkalender am Ende
dieses Heftes ist die Kennzeichnung der
Veranstaltungen. Wir haben unterschieden
zwischen Fortbildungsangeboten und
Aktionen, bei denen sie selbst Hand anlegen
und - auch ohne spezielle Fachkenntnisse im Naturschutz tätig werden können.
Besonders diese Veranstaltungen möchten wir
Ihnen im Herbst und Winter ans Herz legen.
Bei den vielen praktischen Naturschutzmaßnahmen vor Ort sind wir dringend auf Unterstützung angewiesen: Familienmitglieder und
Freunde sind bei diesen Aktionen besonders
gerne willkommen.
Mit freundlichen Grüßen
… nimmt Einfluß auf die
Naturschutz- und Umweltpolitik
Monika Hertel (1. Vorsitzende)
… informiert die Öffentlichkeit über Natur und Umwelt
… betreibt Umweltbildung für
Erwachsene und Jugendliche
… beteiligt sich an internationalen Schutzprojekten
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Archehof in Nierswalde
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Arbeitskreis „Gesundes
Bauen und Wohnen“
33
11
Ausflugtipp –
Dingdener Heide
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Neues Artenschuzgewässer
Straelen / Arcen
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Ketelwald – Natur
über Grenzen hinweg
6
20 Jahre Fleuthbende
8
Windpark Emmerich
Solar- und Sparprojekt des
Willibrord-Gymnasiums
Weißstorchbruten
am Niederrhein
Vogelbeobachtungen
rund um Sevelen
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Hallo junge Naturschützer!
13
Vorstands- und
Beiratsmitglieder
14
Tag der Artenvielfalt
16
Aktivitäten der
Naju-Gruppe Issum
Anzeige Altes Rathaus 1/2
17
Wo verbringen Fledermäuse den Winter am
Niederrhein?
20
Das Große Ochsenauge –
ein Grasgaukler
22
NZ Gelderland News
24
37
Buchbesprechung
Aus dem Naturschutzzentrum Gelderland
20 Jahre Graureiherkolonie
in Geldern
In diesem Heft
Aktuelles
Aus dem Kreisverband
Blühende Paradiese
40
Impressum
47
Wichtige NABUAnschriften im
Kreis Kleve
47
Veranstaltungsprogramm
Herbst / Winter 2004 49
Aus der NABU-Naturschutzstation Kranenburg
Personalien
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Neues vom
Besucherzentrum
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Tagungsband „Aktion
Grünes Band“ erhältlich
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Aus dem Kreisverband
sondern auch das Interesse eines
geeigneten Geldgebers: Die Euregio Rhein-Waal als Verwalter der
Interreg-Gelder der EU sah in
diesem Projekt die Chance, den grenzüberschreitenden Naturschutz ein gutes Stück voranzubringen.
Ketelwald – Natur über Grenzen hinweg
Ketelwald: Was ist das?
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„Ketelwald“ ist die mittelalterliche Bezeichnung für den einstmals geschlossenen Waldzug zwischen Nimwegen und Xanten. Schon
gegen Ende des Mittelalters waren von diesem
Waldgebiet nur noch einzelne Flecken übrig.
Der Größte davon ist der Reichswald, der aufgrund seiner ökologischen Bedeutung und
seiner Lage als „Brückenkopf“ zu den Niederlanden den Knotenpunkt aller Teile des
aktuellen „Ketelwald-Projektes“ darstellt.
Die NABU-Naturschutzstation
engagiert sich.
In den Köpfen von Naturschützern und Forstleuten zwischen Nimwegen und Kleve geisterten seit einigen Jahren verschiedene gute
Ideen zu Naturschutzprojekten herum. Im
Zuge des NABU-Projektes „Aktion Grünes
Band“ (AGB) fanden sich dann die Beteiligten
an einem Tisch zusammen, um diese Ideen
zu einem schlüssigen Konzept zusammenzufügen, das von den Akteuren in allen Einzelheiten mitgetragen werden konnte. Das so
genannte „Ketelwald-Projekt“ war geboren!
Auf der AGB-Abschlusskonferenz fand dann
diese Projektidee nicht nur die Zustimmung
von weiteren Fachleuten und Behörden,
So machten sich die Projektpartner Staatliches Forstamt Kleve, Werkgroep Milieubeheer
Groesbeek, Vereiniging Natuurmonumenten
unter Leitung der NABU-Naturschutzstation
Kranenburg an die Arbeit. Eigentlich war
schon klar, wer was warum im Rahmen dieses
Projektes umsetzen soll. Aber der Teufel steckt
bekanntlich im Detail. Wenn die Arbeit für
3 1⁄2 Jahre im Voraus geplant und berechnet
werden muss, wenn verschiedene Co-Finanziers vom Nutzen und Sinn dieser Maßnahmen überzeugt werden sollen, dann gilt es
bis zum letzten Tag vor der Bewilligung zu
schreiben, zu feilen, zu erklären, zu berechnen, zu bitten, zu recherchieren. Aber nun ist
es geschafft: Der Interreg-Lenkungsausschuss
hat in seiner Sitzung Ende Juni das Projekt
bewilligt und die Gelder freigegeben.
Welche Ziele verfolgt das Projekt?
Eines der Hauptanliegen ist die ökologische
Verknüpfung zweier Teile des ehemaligen
Ketelwaldes, die niederländischen Wälder
rund um Groesbeek mit dem Reichswald.
Außerdem soll am Südrand des Reichswaldes,
wo heute der Wald abrupt in intensiv genutzte Felder und Wiesen übergeht, ein breiter
Übergang zwischen Wald und Feld geschaffen
werden, damit hier ein Lebensraum für viele
Arten entsteht. Der südexponierte Waldrand
ist mit seinen Sandböden prädestiniert für
Wärme liebende Insektenarten und Reptilien.
In der angrenzenden Ebene können sich bei
entsprechend extensiver Pflege wieder artenreiche Feuchtwiesen entwickeln.
Bei den meisten Einzelmaßnahmen nimmt
der Rothirsch eine besondere Stellung
ein. Zwar ist diese Art in ihrem Bestand in
Deutschland keinesfalls gefährdet, aber sie
wird – wie kaum ein anderes Tier – in ihrem
Verhalten manipuliert. Eine falsche Bejagung drängt die Hirsche in für sie ungünstige
Lebensräume, macht sie überaus scheu und
zu einem Nachttier. Außerdem wird er oft auf
viel zu kleinen Flächen – wie im Reichswald –
eingesperrt, da er auf den Flächen außerhalb
des Waldes nicht geduldet wird.
Wo der Rothirsch ungestört seinem natürlichen Verhalten nachgehen kann, unternimmt
er jahreszeitliche Wanderungen zwischen den
Sommer- und Winterlebensräumen von z. T.
über 100 km. Offene und halboffene Auenbiotope spielen dabei vor allem im Winter
eine wichtige Rolle. Den Hirschen des Reichswaldes ist bisher nicht einmal eine Wanderung in die nahe gelegenen Niederungen von
Maas oder Rhein vergönnt. Weil dem so ist,
dienen einige der Maßnahmen dazu, dem
Rothirsch wieder ein etwas natürlicheres
Leben zu ermöglichen.
1
4
2a
Was genau ist
geplant?
2b
3
Lageplan einiger Maßnahmen:
1. Waldverbindung
St. Jansberg / Grafwegen
2. Heideregenerierung (a)
und Feuchtwiesenextensivierung (b)
3. Besucherlenkung (im ganzen
Westteil des Reichswaldes)
und Wildbeobachtung
4. Verkehrssicherungsmaßnahmen an den beiden Straßen
Der südliche Rand des
Reichswaldes soll zurückgenommen und aufgelockert
werden, so dass sich hier
wieder Heideflächen, Sandmagerrasen und Gebüsche
einstellen können. Natuurmonumenten hat angrenzende Flächen
aufgekauft und bereits mit deren Extensivierung begonnen. Diese soll weitergeführt
und die entstehenden Feuchtwiesen sollen
dem Rothirsch in Form von Äsungsflächen
als wertvolle Ergänzung seines Lebensraumes zugänglich gemacht werden. Bei St. Jansberg, das sich westlich an den Reichswald
anschließt, soll eine Waldverbindung geschaffen werden, die zahlreichen Tieren, z. B. Marderartigen und Kleinsäugern,
später auch größeren Wildtieren, den Wechsel vom Reichswald in die niederländischen
Waldgebiete und umgekehrt
erleichtern soll.
Durch den Bau einer durch
Infrarot gesteuerten Wild-
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Aus dem Kreisverband
20
Jahre
Fleuthbende
warnanlage an den Straßen im Reichswald
sollen die heute noch zahlreich vorkommenden Wildunfälle deutlich reduziert werden.
Jagdruheraum und Beobachtungsstand sollen
den Rothirsch für Besucher wieder erlebbar
machen.
Ein Feuchtwiesenprojekt der
NABU-Ortsgruppe Kevelaer
Die Fleuthbende (Fleuth – sprich
Flööt, niederrheinische Bezeichnung
für fließende Gewässer, die noch
nicht als Fluss bezeichnet werden
können) ist ein Feuchtwiesengelände
östlich von Winnekendonk, Stadt
Kevelaer. Diese früher häufig
überschwemmten Uferwiesen im
Mündungsbereich der Issumer
Fleuth werden von der NABU-Ortsgruppe Kevelaer seit nunmehr über
20 Jahren betreut. Sie sind Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes
und liegen gegenüber vom Waldgebiet „Altwettener Busch“.
Die vorhandenen Heidereste am südlichen Waldrand sollen stark erweitert werden.
Wie geht’s weiter?
Besonders spannend und zukunftsweisend
ist das Projekt, weil es zwei landesweite Naturschutzstrategien aufgreift und umsetzt:
In den Niederlanden wird ein landesweiter
Biotopverbund geplant, bei dem auch der
Rothirsch und der Reichswald eine Rolle
spielen sollen. In Deutschland wird ein Leitbild für den Rothirsch diskutiert, bei dem
nicht der Schädlingsaspekt und der jagdliche Ertrag im Vordergrund stehen, sondern
die biologischen Bedürfnisse dieser Wildart.
An beiden Strategien wird die NABU-Naturschutzstation mit ihren Partnern und
eventuell neu hinzukommenden Akteuren
weiterarbeiten.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter unter der Leitung von Helmut
Tentler machten sich gleich ans
Werk und planten die vorsichtige
Umgestaltung der Feuchtwiesen.
Das Büro Ulenberg unterstützte sie
dabei mit Rat und Tat und erstellte
die erforderlichen Planungsunterlagen. Nach Vorlage der Planung
erteilte am 19. August 1985 dann
der Kreis Kleve – Untere Wasserbehörde – die Genehmigung
zur Umgestaltung der Fläche. Die
beantragten Mittel in Höhe von
43.600 DM wurden jedoch erst
1988 von der Bezirksregierung
Düsseldorf bewilligt. Das Geld
war notwendig für die geplanten
Erdbewegungen und die Anpflanzungen.
Die Umgestaltung
1989 wurden dann drei Teiche
und Blänken ausgebaggert. Ein
trocken gefallener Altarm der
Issumer Fleuth wurde nachgebaggert. Dabei wurden auch Schuttablagerungen aus der Zeit des
2. Weltkrieges freigelegt. Weiterhin
bepflanzten die Aktiven der Ortsgruppe den Randbereich des ganzen Geländes mit einheimischen
Gehölzen. Die Pflanzarbeiten
zogen sich auch noch die nächsten
Jahre hin, weil immer wieder einzelne Gehölze eingingen und nachgepflanzt werden mussten.
Seit 1998 wird das Feuchtwiesengelände rund um die Teiche von
einem Bio-Bauern gemäht. Er fährt
auch das Mahdgut ab. Weidetiere
dürfen auf der Fläche nicht gehalten werden. Die Pflege der Gehölze
wird weiterhin von der NABUOrtsgruppe Kevelaer durchgeführt,
inzwischen unter Leitung von
Theo Mohn.
2000 wurde mit Unterstützung von
RWE Niederrhein und Feuerwehr
Kevelaer ein Storchennistplatz
errichtet, der allerdings bisher
noch nicht von den Tieren angenommen wurde.
Wie alles anfing
1977 wurde in der örtlichen Presse die
Absicht der Stadt Kevelaer mitgeteilt
südlich von Winnekendonk ein Vogelschutzgebiet anzulegen, doch die Realisierung ließ auf sich warten.
Dietrich Cerff
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Daraufhin beantragte der NABU
1981 die Betreuung des 5,5 ha
großen Geländes und erhielt den
Zuschlag. Am 9. Mai 1984 (also
genau vor 20 Jahren) wurde dann
diese Zusage in einem Pachtvertrag verbindlich für beide Vertragspartner geregelt. Der NABU
hatte nun die Möglichkeit die
Flächen der Fleuthbende für die
kommenden 20 Jahre zu betreuen
und unter ökologischen Gesichtspunkten zu gestalten. Auch die
1987 durch die Stadt Kevelaer
zugekauften 1,5 ha Fläche wurden
dem NABU zur Verfügung gestellt,
so dass die Fleuthbende nun 7 ha
Fläche umfasst.
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Aus dem Kreisverband
Windpark Emmerich
20
Jahre
Fleuthbende
Der aktuelle Zustand
NABU-Mitglieder und Interessierte verschafften sich am 24. April
2004 bei der traditionellen Exkursion vor der jährlichen Mitgliederversammlung einen Einblick
in den Entwicklungsstand dieses
Schutzgebietes. Theo Mohn leitete
die Veranstaltung und erläuterte
die Pflanzenwelt des Wiesengeländes. Unterstützt von Dr. Foerster,
pensionierter Grünlandexperte
der LÖBF, und Monika Ochse, der
Mitarbeiterin des Naturschutzzentrums Gelderland, wurde besonders die Vegetation unter die Lupe
genommen. Dabei luden vor allem
die gut entwickelten Seggenbestände mit Carex vesicaria (Blasen-
segge RL NRW 3), Carex gracilis,
Carex rostrata (Schnabelsegge RL
NRW 3) und Carex ovalis (Hasenfußsegge RL NRW 3) zum näheren
Hinschauen ein. Ebenso wie die
Seggenvorkommen zeigen die beiden Binsenarten Juncus articulatus
und Juncus acutiflorus den mageren Zustand der Wiesen infolge
der regelmäßigen Mahd an. Wiesenschaumkraut und Kuckuckslichtnelke zaubern im Frühjahr
nacheinander Blühaspekte in die
Flächen. Die Röhrichtstrukturen
am Rand der Artenschutzgewässer
sind nur schwach entwickelt. Hier
finden sich Steife Segge (Carex
elata RL NRW 3) und Gebüsche.
Die Gewässersäume werden meist
von Juncus effusus (Flatterbinse)
dominiert.
Die Teiche und Blänken werden
regelmäßig von Erdkröten,
Grasfröschen und Wasserfröschen
zum Laichen aufgesucht. Blessralle, Sumpfrohrsänger, Dorngrasmücke und Weidenmeise brüten
in den Röhrichten und Gebüschen.
Besonders heimisch scheinen
sich in dem Gelände die Nutrias
zu fühlen, wie die vielen Wechsel
(Autobahnen gleich) und vereinzelte Fraßspuren an den Ufern der
Gewässer verraten.
Insgesamt ist ein überaus strukturreicher Lebensraum für eine
reiche Tier- und Pflanzenwelt entstanden. Deshalb freuen sich die
Naturschützer in und um Kevelaer
sehr darüber, dass die Stadt 2004
den Überlassungsvertrag mit dem
NABU Kleve um weitere 20 Jahre
verlängert hat.
Monika Hertel / Theo Mohn
Jahrelang hatte sich der NABU in Emmerich dafür eingesetzt, dass
im Anschluss an das Gewerbegebiet Ost eine Konzentrationszone
für Windenergieanlagen geschaffen wird, um auch in Emmerich
die sinnvolle Nutzung der Windenergie mit möglichst geringen Eingriffen in Natur und Landschaft zu ermöglichen.
Leider wurde dies von der Mehrheit der Emmericher Ratsmitglieder
abgelehnt, weil man eher daran interessiert war, den Bau von Windenergieanlagen ganz zu verhindern.
Das führte aber dazu, dass in den Folgejahren, als sich die Bedingungen
für die Errichtung von Windenergieanlagen verbessert hatten, diese nun
mangels ausreichender planerischer Vorgaben insbesondere auch dort
errichtet wurden, wo Konflikte mit dem Schutz von Natur und Umwelt
unvermeidlich waren, nämlich in der Nähe des NSG Hetter und im
Wasserschutzgebiet Helenenbusch. Dennoch wollte die Stadt Emmerich
eine Konzentrationszone für weitere 17 Windkraftanlagen mit 100 m
Nabenhöhe schaffen, die teils im WSG Helenenbusch und teils zwischen
diesem und dem NSG Hetter liegen sollte.
In mehreren Stellungnahmen konnten der NABU und die LÖBF die
drohenden großflächigen negativen Auswirkungen auf den Schutz von
Natur, Landschaft und Wasser darlegen, worauf die Bezirksregierung
die Genehmigung der Planung im vergangenen Jahr schließlich versagte.
Dadurch wird auch die Errichtung eines grenzüberschreitenden
Gewerbegebietes auf angrenzenden Flächen erschwert, denn diese ist
bisher mit Rücksicht auf die teils direkt, teils indirekt betroffenen
Wasser- und Naturschutzgebiete nicht realisiert worden.
Hiergegen hatten sich NABU, BUND und der niederländische IVN
schon vor 3 Jahren in einer gemeinsamen Unterschriftenaktion zur
Wehr gesetzt. Schon damals war auch daraufhingewiesen worden, dass
der Bereich zwischen Emmerich, `s-Heerenberg und Gendringen eine
erhebliche Bedeutung für die Naherholung hat und gerne für Radtouren genutzt wird. Es geht also in mehrfacher Hinsicht ganz direkt um ein
Stück Lebensqualität für die hier lebenden Menschen.
Deshalb bleibt zu hoffen, dass sich nicht nur der NABU, sondern auch die
Stadt Emmerich gegen Pläne der niederländischen Gemeinde Gendringen wenden, in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebietes Hetter einen
Windpark zu errichten.
Adalbert Niemers
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Vogelbeobachtungen rund um Sevelen
Aus dem Kreisverband
Nachgehakt
Das im NiKK Herbst / Winter
2003 ausführlich beschriebene
Projekt konnte Ende 2003 begonnen werden.
Inzwischen ist die Solaranlage auch
schon in Betrieb. Erfreulich ist, dass
auch einige NABU-Mitglieder an
dem Projekt beteiligt sind, teils als
stille Teilhaber, aber auch in anderen Funktionen.
Nun bekam die Stadt Emmerich von
der Energieagentur NRW den in vier
Kategorien unterteilten Solar-Oskar
in der Kategorie „Kommunale Einrichtungen“ verliehen. Auch in der
Presse wurde hierüber ausführlich
berichtet. Neben den dabei bereits
ausgiebig gelobten Honoratioren
der Stadt sei aber auch an diejenigen
erinnert, die diesem Projekt erst den
Boden bereitet hatten, insbesondere
an das inzwischen verstorbene Ratsmitglied Franz Maiß.
Adalbert Niemers
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2004 kann als das erfolgreichste Storchenjahr für den Niederrhein seit der Wiederansiedlung Mitte der 90er Jahre des
letzten Jahrhunderts bezeichnet werden.
Nach Angaben von
Hans-Gerd Kersten,
Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde und Leiter
des Arbeitskreises
„Weißstorch in De
Gelderse Poort“, brüteten die beeindruckenden
Tiere sowohl in Keeken als
auch in Zyfflich erfolgreich.
Insgesamt 5 Jungtiere konnten beringt werden. Im Kreis
Wesel hat ein weiteres Paar
zwei Jungtiere auf der Bislicher Insel aufgezogen. In den
benachbarten Niederlanden
konnten in einem Horst in
Pannerden zwei weitere Jungvögel ausfliegen, zwei Brutversuche (Ooij und Keekerdom)
blieben jedoch ohne Erfolg.
„Mit neun Jungstörchen
haben wir den höchsten
Bruterfolg der letzten Jahre.
Doch erst ein Durchschnitt von
mindestens zwei Jungvögeln
pro Brutpaar und
Jahr sichert das Überleben der Population
dauerhaft. Um das zu
erreichen, müssen die
Nahrungsbedingungen für die Störche in
unserer Landschaft
noch weiter verbessert werden“, so Dr. Andreas Barkow
von der NABU-Naturschutzstation in Kranenburg. Das
kann über Extensivierung
geschehen, indem zum Beispiel
weniger Dünger ausgebracht
wird, Weiden feucht gehalten
werden und mit geringer Viehdichte beweidet werden.
Jetzt bleibt abzuwarten, ob die
Jungen ihre erste Reise nach
Afrika gut überstehen. Erst in
einigen Jahren, wenn die Tiere
geschlechtsreif sind, kehren Sie
nach Europa zurück. Vielleicht
suchen sie sich dann den Niederrhein als Brutgebiet aus
Monika Hertel
Einst war die Schafstelze (Motacilla flava)
ein Vogel der Wiesen und Weiden, des feuchten Grünlandes und der Moore.
Heute ist die Schafstelze in unserer oft tristen
Agrarlandschaft anzutreffen. Seit vielen Jahren beobachte ich die Schafstelze in Sevelen im
Bereich Oermterfeld sowie auf der Aldekerker
Platte.
Da das Kartoffelkraut sehr schnell die Anhäufelungsreihen schließt und die Blüte der Kartoffel ein bevorzugter Ansitzplatz ist, wird diese
Anbauform bevorzugt. Durch ein kurzes „tswiep“
verrät sich der gelbe Vogel. Mit etwas Glück kann
die Schafstelze an ihrem Ansitzplatz beobachtet
werden. Der Aufwuchs der Rüben erfolgt später
im Jahr. Ist auch hier das Blattwerk so groß, dass
es die Reihen abdeckt, ist die Schafstelze wieder
anzutreffen.
Nistmaterial schleppende Altvögel und flügge
Jungvögel, die aber noch gefüttert wurden, konnte ich in Sevelen im Oermterfeld, sowie auf der
Aldekerker Platte beobachten. Ob nun aber alle
Brutversuche erfolgreich verlaufen, hängt von
den landwirtschaftlichen Aktivitäten ab:
Ausbringen von Kartoffel- und Rübenspritzmittel; Einsatz von Wasserkanonen in trockenen
Jahren (Wirkung wie große Platzregengüsse).
Neuer Gast in Sevelen:
Der Große Brachvogel
Braunschwarz geschupptes Gefieder, braune
Beine und ein sehr langer abwärts gebogenen
Schnabel, in etwa die Größe einer Silbermöwe, das sind die feldornithologischen
Beobachtungsmerkmale für den Großen
Brachvogel (Numenius arquata).
Beim Revierflug ertönt ein ansteigendes Flöten,
das bei der Landung in einen Triller übergeht.
Er brütet in Niedermooren, Sümpfen, feuchten
Wiesen und Heiden.
Im Grünlandbereich mit Rindvieh- und Pferdehaltung konnte der Große Brachvogel erstmals
2003 nahe Sevelen beobachtet werden. Trotz der
intensiven Bewirtschaftung der Wiesen und
Weiden, die einen Trockencharakter aufweisen,
konnte Herr Wemmers (Jagdaufseher) einen
Brutnachweis erbringen. Auf einem Feldweg fand
er einen toten, nicht flüggen Jungvogel. Im Frühjahr 2004 wurden wieder zwei Exemplare beobachtet. Ein Brutnachweis konnte nicht erbracht
werden. Da dem Großen Brachvogel eine sehr
große Ortstreue nachgesagt wird, dürfte er sich
erneut im Frühjahr 2005 zeigen.
Doch einige Fragen bleiben im Moment noch
offen. War es in den Jahren 2003 und 2004 ein
sporadisches Erscheinen? Sind es Abwanderungsvögel aus einer zu groß gewordenen Kolonie? Löst sich irgendwo eine bestehende Kolonie
auf? Warum erscheinen die Vögel im trockenen
Grünland, obwohl dort für sie eine erschwerte
Nahrungssuche besteht? Johannes Lomme
Heyerweg 2
47661 Issum-Sevelen
Foto: P. Kolshorn
Solar- und
Sparprojekt
des WillibrordGymnasiums
Vier erfolgreiche
Weißstorchenbruten
am Niederrhein
Die Schafstelze, ein Agrarvogel.
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Aus dem Kreisverband
Was machen eigentlich
Vorstands- und
Beiratsmitglieder?
Markus Sommer, Beisitzer
im Vorstand, ist unser
Fachmann für kniffelige Fragen
des Planungsrechtes.
Alle vier Jahre wählt die Mitgliederversammlung des NABU
Kreisverband Kleve e. V. einen
neuen Vorstand. Er besteht derzeit
nur aus vier Personen, ist also um
eine Person unterbesetzt. Gleichzeitig wird auch ein neuer Beirat
bestimmt, der in der Regel aus
10–15 Personen zusammengesetzt
ist. Meist engagieren sich die Beiratsmitglieder in den Ortsgruppen.
Der Beirat berät den Vorstand bei
seiner Arbeit, liefert Anregungen
und Ideen für neue Projekte.
Vorstand und Beirat treffen sich
mindestens 4mal im Jahr zu gemeinsamen Sitzungen. Hier werden
Fragen des Kreisverbandes beraten
und vor allem viele Informationen
zu naturschutzpolitischen Proble-
Theo Mohn und
Hubert Lemken
– zwei aktive Ortsgruppenleiter,
die immer wieder
Impulse für neue
Projekte geben,
aber auch seit vielen Jahren „alte“
Projekte wie den
Schleiereulenschutz
vorantreiben
Hubert Lemken
Theo Mohn
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men ausgetauscht. „Dauerbrenner“
waren in den letzten Jahren die vielen verschiedenen Abgrabungen im
Kreisgebiet. Außerdem werden die
wichtigsten Projekte der Ortsgruppen vorgestellt und Neuigkeiten aus
den beiden NABU-Einrichtungen im
Kreisgebiet, der NABU-Naturschutzstation in Kranenburg und dem
Naturschutzzentrum Gelderland in
Geldern-Kapellen, ausgetauscht. Der
Informationsaustausch hat insgesamt
einen sehr hohen Stellenwert, zumal
es die Presselandschaft im Kreis Kleve nur unzureichend erlaubt einen
Überblick über die aktuellen Fragen
in allen Kommunen zu behalten.
Die Leiter der Ortsgruppen, die in der
Regel Mitglieder im Beirat sind,
müssen somit vor Ort recht selbstständig arbeiten und ein gutes
Gespür für die NABU-Position im
Einzelfall entwickeln. Immer wieder
kommt es im Kreis von Vorstand und
Beirat zu intensiven und teilweise
kontrovers geführten Diskussionen
zu NABU-Positionen. Viel Wert haben
Vorstand und Beirat darauf gelegt,
solche Positionen in der Öffentlichkeit darzustellen. Natürlich ist auch
unsere Mitgliederzeitschrift „NiKK“
regelmäßig Thema. Anregungen zu
Themenschwerpunkten stammen oft
aus dem Kreis der Vorstands- und
Beiratsmitglieder.
Im Frühjahr 2005 steht die nächste
Vorstands- und Beiratswahl an.
Dringend muss der Vorstand dabei
um ein fünftes aktives Mitglied
ergänzt werden, denn nur so lässt
sich die Arbeit sinnvoll aufteilen und
neben dem jeweiligen Beruf der
Vorstandsmitglieder zeitnah und
sorgfältig erledigen. Auch der Beirat
kann eine Ergänzung um weitere Mitglieder gebrauchen, um neue Ideen
einzubringen und Kontakte im Kreis
zu knüpfen und zu pflegen. Gäste
sind übrigens bei den Vorstands- und
Beiratssitzungen gerne willkommen
– so kann man bei Interesse schon
einmal „reinschnuppern“. Getagt
wird übrigens abwechselnd in den
Büroräumen der beiden NABU-Einrichtungen. Die nächsten Termine der
Vorstands- und Beiratssitzungen werden rechtzeitig auf der Internetseite
des NABU-Kleve veröffentlicht (www.
nabu-kleve.de).
Gesprächsrunde bei der letzten
Vorstands- und Beiratssitzung
vor den Sommerferien 2004 in
der Bibliothek der NABU-Naturschutzstation in Kranenburg.
Bei der Sitzung fehlten Dr. Volkhard Wille (Kassierer) und die
Beiratsmitglieder Georg Keuck,
Hermann-Josef Windeln und
Stephan Hacks.
Monika Hertel
Immer noch aktiv
dabei: Ulrich Wille,
ehemaliger Vorsitzender des NABU-Kreisverbandes und Mitglied
im Vorstand der NABUNaturschutzstation
Kranenburg
Adalbert Niemers, seit über
25 Jahren 2. stellvertretender Vorsitzender, leitet
die Ortsgruppe Emmerich.
Andreas Jünemann
vertritt den NABUKreisverband im Vorstand
der NABU-Naturschutzstation Kranenburg
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„Tag der
Artenvielfalt“
in einer Kiesgrube
Erstmalig beteiligte sich die
NABU-Ortsgruppe Kevelaer am
„Tag der Artenvielfalt“. Theo
Mohn untersuchte zusammen
mit einigen Schülern und
Interessierten eine Kiesgrube
bei Weeze-Wemb.
Zeitweise über 12 Personen suchten überwiegend nach Insekten
und Amphibien. Bei der Botanik
half Monika Ochse, Mitarbeiterin des NZ Gelderland, weiter. Das
Ergebnis nach einem halben Tag
Bestimmungsarbeit kann sich
sehen lassen: Ca 80 Tierarten,
darunter Kreuzkröten und Blindschleiche, und 135 Pflanzenarten konnten festgestellt werden.
Immerhin befanden sich auch
15 Rote Liste-Arten darunter:
Tierarten:
Bufo calamita
(Kreuzkröte) RL 3
Sylvia communis
(Dorngrasmücke) RL 3
Saxicola torquata
(Schwarzkehlchen) RL 2
Riparia riparia
(Uferschwalbe) RL 3
Perdix perdix
(Rebhuhn) RL 3
Vanellus vanellus
(Kiebitz) RL 3
Coenagrion hastulatum
(Speer-Azurjungfer) RL 2
Omophron limbatum
(Ufer-Laufkäfer) RL 3
Cicindela hybrida
(Dünen-Sandlaufkäfer) RL 3 NRW
Broscus cephylotes
(Koopfkäfer) RL 3
Pflanzenarten:
Aira caryophyllea
(Nelken-Haferschmiele) RL 3
Alopecurus aequalis
(Rotgelber Fuchsschwanz) RL
3 NRW
Carex oederi
(Oeders Gelbsegge) RL 3
Corynephorus canescens
(Silbergras) RL 3
Juncus squarrosus
(Sparrige Binse) RL 3
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Die hohe Artenvielfalt lässt sich
ich
m der
durch den Strukturreichtum
Kiesgrube vor allem in ihrenn
Randbereichen erklären. Diee Überabgänge zwischen der Trockenabden
grabung und den angrenzenden
en sind
Ackersäumen und Gebüschen
iger
für viele Tierarten ein wichtiger
flanLebensraum. „Besondere“ Pflanzen profitieren dagegen von ihrer
remguten Anpassung an die Extremms
bedingungen des Lebensraums
Kiesgrube. Dazu zählen u. a. Silhmiele.
bergras oder Nelkenhaferschmiele.
Theo Mohn / Monikaa Hertel
Monika Ochse (mitte) und Theo
Mohn (rechts) beim Botanisieren
Naturschutzzentrum Gelderland
20 Jahre
GraureiherKolonie
in Geldern
Majestätisch rudert ein großer Vogel von
fast zwei Metern Spannweite mit zurückgelegtem Hals über den Kirchturm Richtung Wald.
Es ist ein Graureiher (Ardea cinerca), der
mit knapp einem Meter Körperlänge einer
der größten und häufiger zu beobachtenden
Brutvögel des Gelderlandes ist. Der Graureiher legt oft viele Kilometer zur Futtersuche
zurück und ist deshalb kaum zu übersehen.
Aussehen und Ernährung
Schaut man sich den wie „ausgestopft“
wirkenden Vogel z. B. auf einem Feld einmal
näher mit dem Fernglas an, sieht man die
typische graue Gefiederfarbe des Rückens,
die ihm seinen Namen verleiht. Jungtiere
im 1. Jahr sind dunkler, manche Alttiere am
Hals fast weiß gefärbt. Ein durchdringender
Ruf („käiik“) macht ihn unüberhörbar. Seine
Hauptnahrung, kleine Fische, Feldmäuse und
andere Kleinsäuger, findet er in Sümpfen, im
Flachwasser, seichten Bächen, auf Wiesen
Foto: M. Schmolz
Fotos Theo Mohn
Aus dem Kreisverband
und Äckern. Diese idealen Bedingungen sind
durch das Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen
mit seiner reich gegliederten Umgebung im
Gelderland gegeben.
Im Winter dagegen, wenn die Gewässer zugefroren sind, ist er vollständig auf Mäuse und
Kleinsäuger angewiesen. Das kann man leicht
feststellen, wenn man die ausgewürgten
Gewölle unter den Schlafbäumen untersucht:
Sie bestehen fast nur aus Mäusehaaren.
Brutverhalten in Geldern
Der Graureiher bildet zum Brüten – wie alle
Reiherarten – gerne Kolonien auf Bäumen im
Sumpf oder – wie in Geldern – auf alten
Kiefern in 15 – 20 m Höhe. Ein Nest von 60 –
80 cm Durchmesser besteht aus fingerdicken
Zweigen. Dort werden im März 4 – 5 blaugrüne Eier abgelegt (ca. 6 cm lang), die 25 – 26
Tage bebrütet werden. Die Jungtiere werden
dann nach ca. 50 Tagen (Mitte bis Ende Mai)
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Naturschutzzentrum Gelderland
Die Entwicklung der Kolonie verlief recht dynamisch.
flügge. Nach zwei Jahren sind sie geschlechtsreif. Maximal können Graureiher ein Alter
von 25 Jahren erreichen.
Jahr
In Geldern wurde die Reiher-Kolonie im Jahr
1984 mit nur einem Nest auf einer Lärche
gegründet. Ab 1987 befanden sich die Nester
nur noch auf Kiefern, die um 1947 gepflanzt
wurden. Von 1984-1997 zählte Günter Wonneberger die Nester der Kolonie und seit 1998
übernahm Hermann-Josef Windeln mit seinen Jugendgruppen diese Arbeit. Reihernesterzählen ist gar nicht so einfach, weil man
beim ständigen Hochschauen nämlich sehr
schnell die Orientierung beim Zählen verliert.
Deshalb werden Bäume mit Nestern zunächst
mit Bändern markiert und erst dann gezählt.
Nur so ist ein genaues Ergebnis zu erzielen.
Im Vergleich zum Zählen der Reiherkolonie
in Krickenbeck, die sich mitten im sumpfigen
Erlenbruchwald befindet, ist das Zählen der
Gelderner Kolonie im trockenen Kiefernwald
„fast ein Spaziergang“.
Nesterzahl
(= Brutpaare)
Zahl der
Brutbäume
Graureiherbestand
in NRW*
Kolonien
Foto. M. Schmolz
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
1
5
5
6
7
18
24
12
?
12
16
23
15
21
25
43
54
70
66
65
70
22
27
40
48
46
45
43
Nesterzahl
18
645
33
47
687
703
49
985
57
54
1141
1129
* Angaben nach Stefanie Pleines, NGO
Entwicklung der Graureiherkolonie
Geldern
Die Nester wurden im Laufe der Zeit zunehmend in Richtung Waldmitte gebaut (bis ca.
50 m Entfernung von einem Weg). Sie befinden sich einzeln oder in Gruppen auf einem
Baum. Nach meiner Kartierung von 2004
waren von 70 Nestern 25 Einzelnester und
10 Doppelnester, 7mal gab es drei Nester und
1mal vier Nester auf einem Baum.
Unter den Nestern konnten neben den Eierschalen, aus denen Küken geschlüpft waren,
regelmäßig ausgefressene Schalen gefunden
werden. Wahrscheinlich haben Krähen der
nahe gelegenen Rabenkrähenkolonie die noch
nicht bebrüteten Eier geraubt. Immer wieder
wurden einzelne oder bis zu vier tote Jungvögel pro Jahr unter den Horsten entdeckt.
Wer noch Horste von Graureihern im Kreis
Kleve weiß, kann sich mit der Information an
das Naturschutzzentrum Gelderland wenden.
Die Entwicklung der Kolonie verlief recht
dynamisch. Die Jahre 2001 und 2004 waren
mit 70 Brutpaaren bislang die Spitzenreiter. Aus den Daten kann man die natürlichen Schwankungen der Population ablesen.
Mehr als 70 Graureiherfamilien (Brutpaare
mit ihren Jungen) scheinen die umliegenden
Die Naju-Gruppe zählt
einmal im Jahr die Nestbäume
und die besetzten Nester.
Hier wurden Eierschalen unter
dem Horst gefunden.
Die Bänder werden nach
der Zählung wieder
vom Baum abgenommen.
Foto. H.-J- Windeln
Foto. H.-J- Windeln
Hermann-Josef Windeln
Der Jungreiher
kletterte ein
Stück abseits
vom Nest.
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Biotope nicht ernähren zu können. Strenge
Winter führen zu starken Einbrüchen bei der
Population, doch in den Jahren danach erholt
sie sich wieder. Erfreulicherweise gibt es bisher keine Gefährdung für die Kolonie. Aus den
Zahlen für NRW lässt sich in etwa die gleiche
Bestandsentwicklung wie in Geldern ablesen.
Die Gelderner Kolonie ist nach Krickenbeck
und Essen die drittgrößte in NRW.
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Naturschutzzentrum Gelderland
Georg Keuck aus Kevelaer-Wetten fand zwei Graue Langohren
Eine Fransenfledermaus in
typischer Position beim Winterschaf in einer Mauerspalte bei
ca. 100% Luftfeuchtigkeit.
Am 21.01.04 suchte die NABUOrtsgruppe Moers mit den
Gästen Dr. Vierhaus (auf der
Leiter) und Hermann-Josef
Windeln im Ehrenmalkeller
Moers-Kapellen nach überwinternden Fledermäusen.
Sie verbringen den Winter dort von
November bis März den Winter.
Allerdings schlafen sie nicht durch.
Etwa alle 7 bis 14 Tage erwachen
sie, um sich zu putzen, damit die
empfindlichen Flughäute nicht
spröde werden, zu urinieren oder
auch um ein paar Runden zu
fliegen – wie es eine Fledermaus
in unserer Gegenwart machte. Die
kritische Zeit für Fledermäuse
kommt danach.
Das belegt eine tot aufgefundene Fransenfledermaus, die in
Rheurdt am 17. 03.04 mit nur 5g
Gewicht im Garten lag. Vermutlich ist sie verhungert, weil das
Normalgewicht zwischen 7 und
8g liegt. Beringt wurde sie von H.J. Windeln in Issum-Sevelen am
06.08.02.
im Winterschlaf unter seinem
Hausdach ab 11.11.03 vor (Erstfund für Kevelaer für diese von
Natur aus seltene Fledermausart!).
Ein Tier hatte einen Bluterguss am
rechten Ohr.
Erstmalig überwinterten in
einem fledermausgerecht
eingerichteten Bunker in IssumSevelen zwei Braune Langohren.
Damit die empfindlichen und ca.
3 cm langen Ohrmuscheln
geschützt bleiben, werden sie unter
die Flügel geklappt. Zu sehen sind
nur die so genannten „Tragi“,
spitze Öhrchen, die beim Fliegen in
die großen Ohrmuscheln hineinragen und der senkrechten Ultraschall-Orientierung dienen.
In einem solchen FledermausÜberwinterungskasten in
Geldern-Finkenhorst schliefen
vermutlich 100 Abendsegler bis
zum 14.03.04.
An diesem Tag flogen 98 Abendsegler aus, ohne wieder zu kommen. Das ist neuer Rekord für das
Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen.
Offensichtlich werden die „Luxusherbergen“ lieber angenommen
als die üblichen Baumhöhlen.
Beim unten geöffneten Überwinterungskasten sieht man eine Röhre,
die zum Ein- und Aussteigen
dient und den Raum weitgehend
dunkel lässt.
In einer Buntspechthöhle im
Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen
(Teilbereich Gaisberg) bei Geldern-Kapellen überwinterten
am Eingang vier Abendsegler
bei Frosttemperaturen.
Wahrscheinlich war die Höhle
voll besetzt, so dass vermutlich
ca. 40 weitere Fledermäuse in der
nicht einsehbaren Höhle gesessen
haben. Solche kalten Quartiere
sind in extrem frostigen Wintern
für viele Abendsegler – zumindest
für die Tiere am Eingang – tödlich.
In sieben unterirdischen Räumen
konnten auf 325 m2 100 Fledermäuse registriert werden: 83
Fransenfledermäuse, 15 Wasserfledermäuse und zwei Braune
Langohren. Zwei der Fransenfledermäuse waren in Geldern-Finkenhorst beringt worden und hatten die Wanderung von ca. 22 km
Luftlinie bis dort zurückgelegt.
Hermann-Josef Windeln
Wo verbringen Fledermäuse den Winter am Niederrhein ?
Heckenpflanzung auf der Donkenkante am
Loewshof links 1995, rechts 2001
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Naturschutzzentrum Gelderland
Bei der Paarung
verstecken beide ihre
auffälligen „Augen“
hinter die Hinterflügel.
Das Große
Ochsenauge –
ein Grasgaukler
Das Weibchen legt aber noch
keine Eier ab, sondern muss sich
zunächst Fettvorräte anlegen. Die
Eiablage erfolgt erst drei oder
mehr Wochen später. Die Weibchen werden bis zu 40 Tage alt. Das
ist für eine ständig aktive Schmetterlingsart deutscher Altersrekord! Wenn die kegelförmigen
Eier gereift sind, werden sie an
Grashalme in Bodennähe einzeln
angeheftet.
Aussehen des Falters
Mit einer Spannweite von ca.
55 mm ist Maniola jurtina, das
Große Ochsenauge, ein relativ
großer Schmetterling.
Typisch an dem langsam zwischen
Grashalmen gaukelnden Falter ist
die hauptsächlich braune Farbe
auf der Flügeloberseite.
Wenn er sich hinsetzt, klappt er
die Flügel nach oben zusammen
und sein Namen gebendes „Auge“
kommt zum Vorschein:
Ein schwarzer Augenfleck mit
einem weißen Punkt in der
Mitte beim Männchen und oft
zwei weißen Punkten beim Weibchen.
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Weibchen sind auffälliger gemustert. Neben dem orange-braunen
Vorderflügel (von unten) mit dem
„Augenfleck“ hat es einen beigen Querstreifen auf dem braunen Hinterflügel. Punkte kommen
sonst nicht vor. Das Männchen hat
auf der Unterseite des Hinterflügels keinen hellen Querstreifen,
aber zwei kleine schwarze Punkte.
Die „ falschen Augen“ sollen Vögel
abschrecken. Wenn sie trotzdem in
die vorgetäuschten großen „Ochsenaugen“ beißen, entstehen nur
kleine Löcher im Vorderflügel und
der Falter fliegt ohne Probleme
davon!
Eine ähnliche kleinere Art, das
Rotbraune Ochsenauge (gefährdet), hat auf der Unterseite des
Hinterflügels kleine weiße Punkte und doppelte weiße Punkte im
„Auge“ auf der Unter- und Oberseite bei beiden Geschlechtern.
Verhalten
Im Juni und Juli schlüpfen die
Ochsenaugen am Niederrhein.
Die Männchen patroullieren dann
bei Sonne ständig langsam gaukelnd zwischen Grashalmen, um
geschlüpfte paarungsbereite Weibchen zu finden. Diese verströmen über ihre Afterschuppen ein
Sexualhormon. Hat ein Männchen
ein paarungsbereites Weibchen
gefunden, findet die Kopulation in
Bodennähe im Gras statt (Bild).
Daraus schlüpfen grüne, leicht
behaarte Räupchen, die an produktiven Grasarten, z. B. Knäuelgras oder Wiesen-Lieschgras, fressen. Das tun sie mit vier Häutungen auch im Winter, wenn es nicht
friert. Im folgenden Juni verpuppt
sich die Raupe an einem Grashalm
in Bodennähe zu einer grünen
Sturzpuppe mit schwarzen Punkten und Strichen. Dort ist sie gut
getarnt. Wenn sie nicht gefressen
oder beim Mähen zerstört wird,
schlüpft im Juli daraus ein
frischer Falter. Ochsenaugen
bilden also nur eine Brut pro Jahr.
Das ist typisch für Grasfalter.
Fundort (Biotop) und
Gefährdung
Große Ochsenaugen lieben
schwach oder nicht gedüngte Wiesen und Waldsäume. Weil solche
Lebensräume heute immer seltener werden, nimmt der Bestand
der Art ab. Zwar zählt die Art noch
zu den Häufigeren und ist nicht
gefährdet, aber genaue Zahlen gibt
es nicht, weil sich damit zu wenige
Leute wissenschaftlich beschäftigen. Im Augenblick läuft ein Programm zum Zählen von Tagfaltern
in Nordrhein-Westfalen. Wer sich
daran beteiligen möchte, kann sich
gerne beim Naturschutzzentrum
Gelderland melden.
Wer einen Beitrag zum Überleben
solcher Schmetterlinge leisten will,
kann eine Wiese oder Blumenwiese anlegen, die nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht wird. Auch
dazu kann das Naturschutzzentrum Gelderland Hilfen anbieten.
Meine Untersuchung auf einer
einschürigen Wiese in Geldern
am Havelring ergab vom 06.06.
bis 04.08.03 bei wöchentlicher
Zählung insgesamt 75 Tiere und
auf einer Ödlandfläche in IssumSevelen zur gleichen Zeit 67 Tiere.
Pro Woche und Fläche flogen also
durchschnittlich etwa 9 Große
Ochsenaugen, maximal 19 Tiere
am 16.06.03 in Geldern am Havelring.
Hermann-Josef Windeln
Weibchen sitzen
gerne auf Blüten oder
auf dem Boden.
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Naturschutzzentrum Gelderland
N Z G E L DE R L A N D N EWS
Einen besonderen
Stellenwert hat dabei das
„Projekt Fleuthkuhlen“
zwischen NABU und
NRW-Stiftung.
Die NRW-Stiftung hat
ca. 150 ha Flächen im
NSG erworben wurden – das entspricht
ca. einem Viertel der
Schutzgebietsfläche.
Diese werden durch
das Naturschutzzentrum Gelderland betreut.
Neue Dokumentation
zum Naturschutzgebiet
Fleuthkuhlen liegt vor
Lange hat es gedauert, viel Arbeit
war es und so ganz pünktlich ist
sie auch nicht herausgekommen,
die Dokumentation zum Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen, die
anlässlich des 10jährigen Bestehens vom Naturschutzzentrum
Gelderland im August 2003 von
den ehren- und hauptamtlichen
Mitarbeitern erarbeitet wurde.
Die Dokumentation gibt einen
umfassenden Überblick über das
bedeutende Schutzgebiet im Süden
des Kreises Kleve und die Aktivitäten zu seinem Schutz und seiner
Optimierung.
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Die ersten Reaktionen nach Veröffentlichung der
Dokumentation waren überaus
positiv. Der Beirat der Unteren
Landschaftsbehörde nahm sie zum
Anlass, um sich in einem Vortrag
über das Gebiet zu informieren.
Auch bei der gemeinsamen Rundreise von Beiratsmitgliedern und
Landschaftswächtern wurde das
Schutzgebiet aufgesucht und vorgestellt.
Die Dokumentation kann zum
Preis von 15,-- Euro
inkl. Versand und Porto
beim Naturschutzzentrum Gelderland erworben werden (Anschrift
s. Adressen).
Monika Hertel
Kiebitz-Zählung
Durch den Aufruf der NWO
(Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft) haben
mehrere Mitarbeiter des Naturschutzzentrums Gelderland im
Monat April Kiebitze gezählt.
In Teilgebieten der Städte Kevelaer
und Geldern, sowie in Teilen der
Ortschaften Issum, Sevelen, Alpen,
Kapellen, Weeze und Wetten wurde
nach dem Kiebitz (Vanellus vanellus) gesucht.
Als ehemaliger Grünlandvogel
ist der Kiebitz jetzt überwiegend
auf Ackerflächen beheimatet. Auf
nicht bewirtschafteten Flächen,
so genannten Brachen mit niedrigem Pflanzenwuchs, ist der Kiebitz
ebenfalls zu Hause.
Da im Zählgebiet die Wiesen und
Weiden einer intensiven Rinderhaltung unterliegen, garantiert die
gute Düngung noch eine Wachstumsbeschleunigung des Grases.
Flügger Kiebitz am Wiesenrand
Foto. H.-J. Windeln
Somit ist der Kiebitz gezwungen
auf andere Flächen auszuweichen,
die ihm beim Brutgeschäft eine
bessere Rundumsicht gegen Beutegreifer gewähren. Das Wintergetreide wurde auch gemieden, da
dieses durch den warmen Winter
keine Wachstumshemmung erfuhr
und im Frühjahr schon zu hoch
stand. Frühkartoffel- und Gemüseanbauflächen sind mit Plastikfolien abgedeckt und erst gar nicht für
die Vögel zugänglich.
Wir fanden den Kiebitz im Agrarland als Einzelbrüter, sowie in
mehreren Paaren. Bemerkenswert
sind die festgestellten großen Koloniebruten südlich Kevelaers mit
50 Paaren und nördlich von Weeze mit 20 Paaren. Gezählt wurden
insgesamt 503 Kiebitze, davon 210
Brutpaare. Diese Brutpaare teilen
sich folgendermaßen auf:
Interessante
Pflanzenfunde im
Naturschutzgebiet
Fleuthkuhlen
Der niedrige Wasserstand am Ende
des heißen Sommers
2003 hat es möglich
gemacht: Auf der
Suche nach der Wasserralle konnte der Ornithologe
Johannes Lomme einen Sumpfbereich betreten, der normalerweise weder erreichbar noch
einsehbar ist.
Hier stieß er am Rand der Grauweidengebüsche auf einen mindestens 200 m2 großen, dichten Teppich hellgrüner, leicht eingerollter Blätter der Sumpf-Calla oder
Schlangenwurz (Calla palustris).
Die Botanikerin des Naturschutzzentrums, Monika Ochse, die sich
Grünland
1 Brutpaar
bislang ebenfalls noch nicht in dies
Brachflächen 5 Brutpaare
sonst völlig unzugängliche Gebiet
Ackerflächen 204 Brutpaare
vorgewagt hatte, konnte im FrühLandwirtschaftliche Nacharbeiten
sommer 2004 auch die typischen
zwischen den Einsaat- und Pflanz- Blütenstände mit dem eleganten
reihen (anhäufeln, auflockern) und weißen Hochblatt beobachten. Mit
das Ausbringen von Unkrautverdiesem Fund sind jetzt drei Standnichtungsmitteln werden wohl so
orte der seltenen und gefährdeten
manche erste Brut vernichten.
Sumpfpflanze (vgl. NIKK 2/2000)
in den Fleuthkuhlen bekannt, von
Hermann Windeln, Theo Mohn,
denen der neue gleichzeitig auch
Johannes Lomme
der größte ist. Zusammen mit der
Sumpfcalla wächst auch ein ebenPappeln machen im Sommer 2003 Platzfalls bisher unbekannter ausgefür standortgerechte Gehölze
dehnter Bestand des gefährdeten
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24
25
Zungen-Hanhnenfußes (Ranunculus lingua), einer bis über einen
Meter hoch werdenden Ausgabe
der „Butterblume“. Wir hoffen
jetzt auf einen wieder ansteigenden Wasserstand, auf dass sich die
Sumpf-Lebensräume hier weiter
ungestört entfalten können!
Und noch eine weitere im Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen bislang
unbekannte Pflanzenart wurde
im m Sommer 2004 entdeckt: In
einem schwer zugänglich an der
Issumer Fleuth gelegenen feuchten
Eschenwald wächst die Einbeere
(Paris quadrifolia). Diese Pflanze
hat vier quirlig um einen Stängel
stehende Blätter, über die sich im
Frühjahr eine einzelne grünliche
Blüte erhebt. Aus dieser entwickelt sich im Sommer die für den
Namen verantwortliche blauschwarze, sehr giftige Beere. Die
Einbeere gehört zu den Frühjahrsblühern in feuchten, krautreichen
Auenwäldern und ist am Niederrhein äußerst selten.
Monika Ochse
31.07.2004 21:11:07 Uhr
Naturschutzzentrum Gelderland
NABU-Naturschutzstation Kranenburg
Moorfrösche nahmen
Ausgleichsgewässer an
herum werden 1-2mal jährlich
gemäht und nicht mehr gedüngt.
Erstfang einer Kleinen
Bartfledermaus
Als Ausgleich für die Eingriffe in
Natur und Landschaft beim Bau
eines Gewerbegebietes wurde vor
ca. 7 Jahren von der Stadt Geldern
ein Artenschutzgewässer angelegt.
Das Gewässer befindet sich im
Bereich der Aue der Issumer Fleuth
und liegt damit im Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen. Mancher hat
damals kopfschüttelnd den Bagger
im Naturschutzgebiet registriert.
In den ersten Jahren wurde das
Gewässer vor allem von Libellen
angenommen. Armleuchterlagen
besiedelten den Grund des Teiches. Auch Grasfrösche entdeckten schnell den neuen Teich. Im
Frühjahr 2004 wurden dann ca. 20
„verdächtige“ Laichballen gefunden. Eine Untersuchung der Larven durch Hermann-Josef Windeln
erbrachte dann den Beweis: Die
Moorfrösche haben das Artenschutzgewässer angenommen.
Die Larven sind erheblich kleiner
als die Grasfrösche und zeigen
markante Merkmale. In der Nähe
des Artenschutzgewässers befindet
sich ein seit längerem bekanntes
Laichgewässer der Moorfrösche.
Scheinbar ist ein Teil der
Population nun „umgezogen“.
Erstmalig für das Gelderland
ging Hermann-Josef Windeln die
gefährdete Kleine Bartfledermaus
ins Netz. Das 6,5g schwere Männchen hielt sich nahe GeldernKapellen in einem Waldgebiet auf.
Damit erhöht sich die Anzahl der
gefundenen Fledermausarten für
das Gelderland auf zwölf. Im Nordkreis ist diese seltene Art schon
früher festgestellt worden.
Für den Raum
Geldern-Issum
ist es das 3. bekannte
Laichgewässer dieser
seltenen Art.
Monika Hertel
NIKK_2_2004.indd 26-27
Kleine Bartfledermäuse werden
35 – 48 mm lang. Sie ziehen ihre
Jungen normalerweise in Häusern
groß. Sie jagen sowohl in Dörfern
als auch im Wald. Am Niederrhein
ist die Art sehr selten.
Hermann-Josef Windeln
Foto. H.-J. Windeln
Bereits bei der Planung nutzte der
NABU die Möglichkeit Einfluss auf
die Gestaltung des Gewässers zu
nehmen und regte an, besonders
die Ansprüche von Amphibien zu
berücksichtigen. Auf eine intensive Bepflanzung oder gar einen
Fischbesatz wurde verzichtet, so
dass mit dem Gewässer eine Art
„Urkuhle“ geschaffen wurde, die
dem jungendlichen Zustand einer
Torfkuhle entspricht. Die Wiesen
um das Artenschutzgewässer
Personalien
N Z G E L DE R L A N D N EWS
Nachdem Heiko Köstermeyer Ende März 2004
seine Arbeitsstelle gewechselt hatte, wurde er
durch zwei Mitarbeiter mit Teilzeitstellen ersetzt.
Bevor wir Ihnen die neuen Mitarbeiter kurz vorstellen, möchten wir Herrn Köstermeyer, der in
seiner „zweiten Heimat“ Marburg (Studienort)
eine neue Herausforderung gefunden hat, für sein
Engagement danken und ihm für seinen weiteren
Lebensweg alles Gute wünschen.
Dr. Andreas Barkow
Seit dem 05.04.2004 ist Dr.
Andreas Barkow einer der
neuen Naturschutzreferenten bei der NABU-Naturschutzstation Kranenburg.
Er ist Diplom-Biologe
und war über acht Jahre
Mitarbeiter am Zentrum
für Naturschutz der Universität Göttingen. Dort
war Dr. Barkow vor allem
mit vogelkundlichen
Forschungs- und Naturschutzprojekten betraut.
Sein Interesse gilt der
Bewahrung möglichst
großer Naturnähe einer menschlich geprägten
Kulturlandschaft. „Die Schönheit und Einzigartigkeit unserer Landschaft wahrzunehmen, zu
schützen und anderen zugänglich zu machen, das
ist es, was ich unter Naturschutz in Deutschland
verstehe“, sagt der 36-Jährige. Da passt es gut,
dass er sich in Zukunft als Gebietsbetreuer um
das auch kulturhistorisch wertvolle Gebiet der
„Rindern’schen Kolke“ kümmern wird. Zudem
ist er für die NABU-Naturschutzstation als neuer Ansprechpartner für alle Fragen rund um das
Thema Weißstorch zuständig. Andreas Barkow
NIKK 2 2004
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27
freut sich auf die
neuen Aufgaben:
„Schon bei meinem ersten Besuch
am Niederrhein
war ich von der
Landschaft beeindruckt. Umso mehr
freue ich mich nun,
in einigen ihrer
schönsten Gegenden arbeiten zu
dürfen.“
Daniel Doer
Der zweite im Bunde ist Daniel Doer, der ebenfalls am 05.04.2004 als Naturschutzreferent in
Kranenburg angefangen hat. Er hat Landschaftsökologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster studiert. Hier promoviert er zurzeit
auch mit einem ornithologischen Thema. „Ich
untersuche die Bedeutung von Schutzgebieten auf
Truppenübungsplätzen zum Bestandserhalt von
Ziegenmelker, Heidelerche und Co.“, klärt er über
seine Doktorarbeit auf. Daniel Doer ist im Vorstand des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten
als Fachreferent für Important Bird Areas engagiert. „Deshalb freue ich mich auch, dass ich jetzt
im größten binnenländischen Vogelschutzgebiet
arbeiten kann“, betont der 31-Jährige. So ist es
beinahe logisch, dass er in der Station zukünftig
gemeinsam mit Michael Schmolz die Aufgaben
im Vogelmonitoring wahrnehmen wird. Aber
nicht nur in der Vogelkunde ist er bewandert,
auch mit Libellen, Heuschrecken und Spinnen
kennt sich Daniel Doer aus. Neben der Betreuung
der landeseigenen Flächen im Naturschutzgebiet
„Düffel“ kümmert er sich um die EDV-Anlage der
Station.
Michael Schmolz
31.07.2004 21:11:08 Uhr
In diese Fahrradboxen
können Radler gegen
ein Pfand ihren Drahtesel auch mit Gepäck
einstellen.
NABU-Naturschutzstation Kranenburg
Neues
aus dem Besucherzentrum
„De Gelderse Poort“
Ende Mai 2004 konnte das Besucherzentrum Kranenburg bereits sein einjähriges Bestehen feiern. Rund 5.600
Besucher (einschließlich der Gänsesaison) haben seit der
Eröffnung die Ausstellung besichtigt.
Auch das im Besucherzentrum befindliche „Caféhaus Niederrhein“ ist sehr gut angenommen worden und am Wochenende
oft „rappelvoll“. Erfreulichen Zuspruch fanden ebenfalls die
zahlreichen Veranstaltungen des Caféhauses sowie die zwei
von Caféhaus und NABU-Naturschutzstation, der Betreiberin des Besucherzentrums, gemeinsam veranstalteten „Bahnhofsnächte“.
Seither hat sich aber einiges im und um den ehemaligen
Bahnhof Kranenburg, in dem das Besucherzentrum mit der
NABU-Naturschutzstation untergebracht ist, getan: „Über eine
Neuerung werden sich vor allem Besucher freuen, die radelnd
die schöne Niederrheinlandschaft erkunden. Für diese stehen nämlich seit einigen Wochen so genannte Fahrradboxen
bereit“, so Dr. Roland Pietsch, Geschäftsführer der NABUNaturschutzstation und des Besucherzentrums. In diese Fahrradboxen können die Radler gegen ein Pfand ihren Drahtesel
auch mit Gepäck einstellen. Und das Tolle dabei: Der Unterstand ist überdacht und kostet den Besucher keinen Cent.
Denn jeder, der mit Gepäck radelt, weiß, wie mühsam es ist,
wenn man bei einer Besichtigung das Gepäck mitführen oder
mit der Sorge leben muss, dass nachher was fehlt. So haben
die Gäste den Kopf frei für die moderne Ausstellung und kön-
NIKK_2_2004.indd 28-29
nen den anschließenden Kaffee oder den Salat im
„Caféhaus Niederrhein“ unbeschwert genießen.
Auch das Sortiment im NABU-Shop bzw. der im
Gebäude ebenfalls untergebrachten Touristen-Information
der Gemeinde Kranenburg wurde kräftig erweitert:
Stadtpläne, Wander- und Radwegekarten und -führer
sowie weitere Themenkarten sind dort erhältlich. Auch
wer regionale Literatur sucht, wird im Besucherzentrum
fündig. Außerdem gibt es im NABU-Naturshop jede
Menge Naturbücher, Nistkästen und Postkarten sowie
Apfelsaft und Honig aus der Region.
Darüber hinaus ist rund um das Besucherzentrum allerhand zu entdecken: Das neu geflochtene Weidenhaus
haben Teilnehmer des Freiwilligen ökologischen Jahrs
und Zivildienstleistende gebaut. Auch eine Trockenmauer
ist zu sehen. Zudem werden verschiedene Nisthilfen für
Vögel, Fledermäuse und Insekten auf dem Außengelände
des Besucherzentrums vorgestellt. Und im „Bienenhotel“,
das von Mitarbeitern der Unteren Landschaftsbehörde des
Kreises Kleve errichtet worden ist, herrscht bereits reger
Betrieb.
Auch künftig wird es keinen Stillstand geben: Unlängst
wurde die Partnerschaft mit dem „Verein für Heimatschutz
Kranenburg“ besiegelt. In Zukunft sollen gemeinsame
Veranstaltungen und Projekte auf die Beine gestellt werden. Und ein konkretes Ergebnis gibt es bereits: Das
sog. Kombiticket „Kultur“, das bei reduziertem Preis den
Zugang zum Museum Katharinenhof und ins Besucherzentrum ermöglicht.
Michael Schmolz
Nähere Infos gibt es unter:
www.besucherzentrum-kranenburg.de
Das Besucherzentrum „De Gelderse Poort“ Kranenburg hat von
Montag bis Freitag von 10 – 16 Uhr geöffnet und am Wochenende
sowie an Feiertagen von 10 – 18 Uhr. Der Eintritt kostet für
Erwachsene 2,- Euro und für Kinder 1,- Euro (weitere Ermäßigungen: siehe Aushang).
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Tagungsband
„Aktion Grünes
Band“ erhältlich
In der letzten Ausgabe des „NIKK“ berichteten wir von der deutsch-niederländischen Konferenz „Natur ohne Grenzen“,
die am 7. Oktober 2003 in Kranenburg
stattfand.
Diese Tagung bildete den Abschluss der
ersten Phase des Projekts „Aktion Grünes
Band/Actie Groene Band“, das Naturschützer
sowie Natur und Landschaft beiderseits der
Grenze besser miteinander vernetzen soll.
Die wichtigsten Ergebnisse sind in einem
umfangreichen Tagungsband zusammengestellt, der bei der NABU-Naturschutzstation
erhältlich ist. Auf 120 Seiten werden zum
Beispiel die bei der Konferenz gehaltenen
Vorträge und präsentierten Projekte
vorgestellt. Weitere Informationen über die
„Aktion Grünes Band“ finden sich im
Internet auf der Informationsplattform
www.Aktion-Gruenes-Band.de
31.07.2004 21:11:09 Uhr
Aktuelles
Archehof in
Nierswalde –
Refugium für
Tiere, Menschen und Pflanzen
Als nächstes folgten im Frühjahr 2003 zwei rote Mangalitzer Wollschweine, die seit dem Sommer ihren
Koben mit zwei Bunten Bentheimer Sauen teilen und
als Resteverwerter vorzügliche Dienste leisten. Kurz
darauf trafen zehn Westfälische Totleger Hennen mit
ihrem Hahn ein, die sich ohne Schwierigkeiten zu
einer kleinen Hybrid-Hühner Herde gesellten. Die Totlegerherde soll aus eigener Nachzucht auf eine Größe
von 30 bis 40 Tieren anwachsen, um den Eierbedarf in
der Direktvermarktung abzudecken. Ebenfalls soll der
Nachwuchs der oben genannten Schweine im Hofladen vermarktet werden. Damit werden die Archetiere
vollkommen in den Hofkreislauf integriert.
Dezember 2003. Es ist geschafft. Der Demeter
- Gemüsehof Bernd Wohlgemuth erhält die offizielle „Arche-Hof Anerkennung“ der GEH, die den
Einzug der Archetiere auf dem Hof besiegelt.
Das ist ein bedeutender Schritt im Wandel, den der
Hof in den letzten zwei Jahren erfahren hat.
Bereits seit zehn Jahren nach biologisch organischen
Richtlinien (Bioland) bewirtschaftet, erfolgte im Sommer diesen Jahres die Umstellung auf den biologisch
dynamischen Anbau nach Demeter-Richtlinien. Zu
den üblichen Feldfrüchten, Kartoffeln, Getreide und
Grünfutter kam der Gemüseanbau dazu. Trotz größter Hitze konnte, dank der fruchtbaren Böden, eine
reiche Ernte eingefahren werden. Für uns eine Bestätigung, den richtigen Weg gewählt zu haben. Auch das
äußerliche Erscheinungsbild änderte sich. Es wurden
Hecken gepflanzt, Gärten angelegt und Weiden
eingezäunt, damit die neuen Bewohner eine Heimstatt
finden konnten.
Es begann im Winter 2002 damit, dass zwei Kaltblutstuten, Mutter und Tochter, auf den Hof kamen. Anreiz
war der Wunsch, wieder Pferdekraft im biologischen
Landbau einzusetzen, um einerseits den Boden schonend bewirtschaften zu können und um andererseits
diese alte Tradition weiter zu pflegen, war es doch erst
Anfang der sechziger Jahre, dass das letzte Arbeitspferd den Hof verlassen musste.
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Der fünfzehn Hektar große Betrieb bietet genug
Futter für seine jetzigen Bewohner. So bot sich die
Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Zuchtwart
der Ostpreussischen Skudden und Pommerischen
Rauhwolligen Landschafe an. Eine kleine Herde von
14 bis 20 Tieren beweidet wechselweise die Grünflächen und hält die Obstplantage sauber. Darüber hinaus beziehen wir über den Zuchtverband Woll- und
Filzprodukte, die nach alter handwerklicher Manier
in Österreich hergestellt werden und die von der vorzüglichen Qualität der Skudden- und Pommernvliese
zeugen. Der Beliebtheitsgrad der Filzpantoffeln steigt
stetig, wenn wir auf deren Ursprung draußen auf der
Weide verweisen. Viele Kunden schätzen sowohl beim
Gemüse als auch bei den tierischen Produkten die
transparente Herkunft.
Zusätzlich sind die Ostpreußischen Skudden von
der Tradition her mit der Geschichte des Hofes eng
verbunden. Vor 50 Jahren kam die aus Ostpreußen vertriebene Generation der Familie auf den
Siedlerhof ein und fand hier am Niederrhein eine
neue Heimat.
Doch nicht nur
Menschen und
Tiere brauchen
einen Platz zum
Leben, sondern
auch Pflanzen
benötigen einen
Ort, wo sie wachsen und gedeihen
können. Den finden
sie neben Wiesen
und Feldern auch
in den Gärten der
„Heckenschule“, dem
zweiten Betriebszweig, geführt von Anke Lyttwin. Hecken sind nicht
nur Lebensadern der Landschaft und die „Medizinschränke des Mittelalters“, sondern seit jeher Versammlungsorte von Menschen, die sich in ihrem
Schutze trafen, um Pflanzen- und Heilwissen weiterzugeben, Geschichten und Mythen zu erzählen und
Brauchtum zu pflegen. In der „Heckenschule“ wachsen zwischen Buchen- und Buchsbaumhecken allerlei
Kräuter, selten gewordene Nutzpflanzen, die von uns
erhalten werden, und wunderschöne Blumen.
Hier trifft man sich, um die Pflanze an Ort
und Stelle kennen zu lernen und sie auch ganz frisch
zu ernten und zu verarbeiten. Solange sie in „aller
Munde“ sind, wir sie nutzen und über sie sprechen,
werden sie nicht vom Erdboden verschwinden. Die
„Heckenschule“ bietet neben Führungen auch Seminare und Kochkurse an. Thematischer Schwerpunkt
ist das Heilwissen der Hildegard von Bingen und die
mittelalterliche Klostermedizin. Beiden Gebieten ist
ein kompletter Garten gewidmet.
Einige „Gartenfenster“ warten noch auf ihre Fertigstellung im kommenden Frühjahr und Sommer, während der Kräutergarten am Haus nicht nur Menschen,
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Aktuelles
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Tierische
Besonderheiten
in 2003
sondern auch viele Insekten und
Wildvögel in seinen Bann zieht.
Vom Duft angezogen tummeln
sich im Sommer Hunderte von
Hummeln und Schmetterlingen
um die Blüten. Sogar der selten
gewordene Distelfink fand sich bei
uns ein. Die Arche wurde angenommen. Grund für uns in diesem
Sinne weiter zu machen.
Dem allgegenwärtigen Artensterben, das schleichend und unbemerkt von statten geht, entgegen
zu wirken, ist unser Ziel. Wir
betrachten die Gaben der Schöpfung als ein Geschenk, das wir
dankbar annehmen und sehen uns
im Sinne Hildegards von Bingen in
der Verantwortung, sie zu schützen und zu bewahren. Wir merken
immer wieder, wie Aufklärung und
Information Not tut. Daher öffnen
wir immer freitags und samstags
zu den Hofladenöffnungszeiten die
Gärten und den Hof zur Besichtigung. Führungen, Seminare und
andere Veranstaltungen erfolgen
nach Terminabsprache oder nach
Bekanntmachung. Sie finden uns
in dem kleinen Ort Nierswalde im
Kreis Kleve direkt an der niederländischen Grenze. Der Hof liegt
außerhalb des Ortes am Waldesrand.
Bernd Wohlgemuth
Demeter- Gemüse- und Archehof Bernd Wohlgemuth
Heckenschule Anke Lyttwin
Königsbergerstr. 167
47574 Goch-Nierswalde
Heckenschule & Laden
Tel. 0 28 23 - 41 94 19
Demeter-Gemüse- &
Archehof
Tel. 0 28 23 - 8 79 08 24
Fax 0 28 23 - 8 79 08 23
Internet: www.heckenschule.de oder
www.wohlgemuth-team.de/archehof/
Ladenöffnungszeiten: Freitag von 9:00 bis 18:30 h durchgehend
Samstag 9:00 bis 13:00 h
natürlich - vital - wertvoll :
OSTPREUSSISCHE SKUDDEN UND RAUHWOLLIGE POMMERSCHE LANDSCHAFE
Skuddenschäferei am Reichswald
Pommernzucht Acosta -Sokolowski
Herdbuchzucht Ostpreußischer Skudden Herdbuchzucht Rauhwolliger Pommerscher Landschafe
Jürgen Tönnesen
Familie Acosta - Sokolowski
47574 Goch – Nierswalde, Dorfstraße 28
47533 Kleve – Brienen, Lüps ´sche Straße 25
Tel. 02823 – 92 82 448
Tel. 02821 – 97 52 97
Zu einem Besuch unserer Schafe laden wir Sie sehr herzlich ein! Auf Wunsch zeigen wir
Ihnen die edlen Tuche, Strickwollen und Filze aus den Wollen der Tiere sowie wunderschöne Felle.
Gerne helfen wir mit Informationen zur Haltung und vermitteln rassetypische Zuchttiere.
_____________________________________________________________
Herdbuchbetriebe im Zuchtverband für Ostpreußische Skudden
und Rauhwollige Pommersche Landschafe e.V., Auf der Heide 3 - 53343 Niederbachem
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Arbeitskreis
„Gesundes Bauen
und Wohnen“
Anfang Juni 2004 gründete sich
ein „Arbeitskreis für gesundes
Bauen und Wohnen“ für den
Unteren Niederrhein.
Seit über 10 Jahren beschäftige
ich mich mit dem Thema ökologisches Bauen und Wohnen. Es folgte schließlich die Ausbildung zum
Baubiologen beim Institut für Baubiologie und Ökologie in Neubern
(IBN). Was nun noch fehlte, war
der Kontakt und die Zusammenarbeit mit Leuten, die in ähnlicher
Richtung denken und handeln. Die
Suche nach solchen Leuten war
jedoch mühsam. Erst als ich in
einem Internet-Forum für Baubiologie die Baubiologin IBN Birgit
Enders aus Kevelaer kennen lernte,
beschlossen wir gemeinsam aktiv
zu werden. Wir organisierten ein
erstes Treffen mit möglichst vielen am umweltfreundlichen Bauen Interessierten. Der erste Abend
fand dann schließlich nur in einer
kleinen Runde statt.
Im Mittelpunkt stand ein erster Einblick in die Baubiologie
mit ihren 25 Prinzipien für ein
gesundes Bauen und Wohnen
und den
messtechnischen
Werten,
nach denen auch schon
international physikalische Felder, Wellen und
Strahlen, Wohngifte,
Schadstoffe und Raumklima und
mikrobiologische Störungen (Pilze, Bakterien) im Umfeld des Menschen bewertet werden. Es schloss
sich eine rege Diskussion über verschiedene Themen an.
Am Ende stand fest, dass sich
unser Arbeitskreis in regelmäßigen Abständen treffen wird. Wir
wollen in Zukunft zu Themen
rund um das gesunde Wohnen und
damit den Erhalt und Schutz des
gesunden Menschen und der uns
umgebenden Natur informieren
und zur Diskussion einladen. Die
folgende Liste zeigt Beispiele von
angedachten Projekten:
• Infohomepage mit Adressenund Tätigkeitsverzeichnis
• persönliche Beratung von
Ratsuchenden
• Infoveranstaltungen z.B. in
Schulen zu Themen wie dynamisches Sitzen, Möblierung, Klima
in den Klassenräumen (CO2,
Schadstoffe, Elektrosmog), pädagogisch und ökologisch wertvolle
Schulhofgestaltung usw.
• Solarworkshop
• Farbenworkshop
• Lehmbau (als Ersatz oder Ergänzung von herkömmlichen Baumaterialien, aber auch bei Spielhäuser, Insektennisthilfen usw.)
• ökologische und soziale Siedlungsgestaltung durch Zusammenarbeit mit Kommunen.
Aktuelle Informationen zu Treffpunkt, Themen usw. sind bis zur
Fertigstellung der AG-Homepage
unter www.wzgl.de zu finden.
Roland Plath
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Die fast unendlich scheinenden
Nasswiesen mit den Wiesenblumen
prägen das Bild des Gebietes.
Aktuelles
Der Ausflugtipp
Die Dingdener Heide
– ein besonderes
Naturschutzgebiet
Ausflug der Nabu-Ortsgruppe
Issum
Am 02.05.04 fuhren wir mit sieben Personen
um 6.15 Uhr zum Naturschutzgebiet Dingdener und Büngersche Heide, das nördlich
von Wesel und östlich von Dingden liegt. Von
den ca. 330 ha Naturschutzflächen sind Nasswiesen im Zentrum am stärksten vertreten.
Blänken und Gewässer verschiedener Größen
bereichern den Wert der Biotope genauso wie
Wälder, Gräben, Hecken, Kopfweiden, Heideflächen und ein Storchennestunterbau. 42 ha
davon liegen in NABU-Hand.
Die Aussichtsplattform
Als erstes wanderten wir zur Aussichtsplattform. Dort sind zwei Flachnistkästen für Fledermäuse angebracht. In einem hingen sogar
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vier Braune Langohren (gefährdete Fledermäuse). Der erste Blick über die nassen Weiden zeigte uns balzende Kiebitze, die dort auf
kurzrasigen Flächen brüten. Im Winter sorgt
eine Schafherde dafür, dass die Gräser nicht
zu lang werden. Kiebitze mögen nämlich keine hoch gewachsenen Pflanzen, weil sie einen
Rundumblick ohne Hindernisse brauchen.
Ein Männchen vertrieb mit Scheinangriffen
eine Rabenkrähe aus seinem Revier.
Auf den Gewässern balzten zwei Paare der
seltenen Schnatterenten, indem sie den Kopf
ruckartig nach unten und oben bewegten. Auch ein Zwergtaucher-Paar ließ sich
immer wieder kurz blicken, bevor es wieder
abtauchte.
langen Schnabel stochern die Schnepfen im
nassen Boden nach Nahrung. Später ließen
sich zwei Männchen auf Zaunpfählen nieder,
so dass wir sie ausgiebig im Spektiv beobachten konnten. Genauso geschickt und mit noch
längeren Schnäbeln zeigten Große Brachvögel
ihren Balzflug mit typischen “tlüih, tlüih“Rufen. Ein Männchen landete sogar 100 m vor
uns auf der Wiese. Nicht zu sehen, aber deutlich zu hören war der kleinere Rotschenkel. Er
brütet hier regelmäßig mit 1 – 4 Paaren.
Leider war es noch sehr kühl. Deswegen
konnten wir nur einige Grünfrösche in den
Gräben sehen. Die ca. 300 Laubfroschmännchen verhielten sich dagegen still. Hier
kommen die einzigen Laubfrösche des
Niederrheins vor!
Heidelandschaft
Zum Schluss versuchten wir noch unser
Glück in der Heide des Gebietes. An der Fahrstraße empfingen uns singende Baumpieper.
Die Heideflächen selbst durften aber nicht
mehr betreten werden. Deswegen hatten wir
auch keine Chance, die harmlosen Schlingnattern, Waldeidechsen und Blindschleichen
zu finden.
Kulturlandschaft
Als Reste der früheren Kulturlandschaft sind
einige Feldschuppen mit Steinkauzröhren zu
sehen. Der einzige Weißstorchnestuntersatz
ist noch nicht besetzt und ein alter Ziehbrunnen ist neu errichtet worden. Sehr früh im
Jahr begegneten uns Herden von Rindern, die
als natürliche Rasenmäher den Charakter der
Nass- und Feuchtwiesen erhalten.
Hermann-Josef Windeln
Der nach
altem Vorbild
neu errichtete
Ziehbrunnen
wird hier von
Hans Tersteegen betätigt.
Meike Oellers,
Michael
Platen und
Ralf Eisele
schauen interessiert zu.
Die Highlights
Anschließend setzten wir unsere Wanderung
fort und entdeckten insgesamt 17 Vogelarten.
Zum Beispiel beobachteten wir die Singflüge
der Dorngrasmücken und hörten den Gesang
des Pirols.
Nach einer halben Stunde zu Fuß kamen wir
in den östlichen Teil des Gebietes. Von weitem hörten wir schon den Balzruf der Uferschnepfe „grütte-grütte“, den sie im rasanten
Flug hören ließ. Mit drei bis vier Paaren ist
sie eine der Raritäten des Gebietes. Mit ihrem
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Aktuelles
Hallo, junge Naturschützer!
Aktivitäten
der NajuGruppe
Issum
Straelen/Arcen:
Niederländer legen neues
Artenschutzgewässer an
Holter Bruch bei Straelen (D)
und Straelens Schuitwater (NL)
bei Arcen sind Reste des ehemaligen Straelener Veens, eines
einstmals ca. 1000 ha großen
Niedermoorkomplexes zwischen
Arcen, Straelen und Venlo.
Im Norden des Gebietes besteht
auf deutscher Seite seit 1992 das
Naturschutzgebiet Holter Bruch,
das ein Schilfgebiet mit angrenzenden Feuchtwiesen sowie
einem sumpfigen Weidengebüsch
umfasst.
Diese Biotopstrukturen setzen
sich auf niederländischer Seite in
Form von umfangreichen Feuchtwiesen, Röhricht- und Bruchwaldresten fort. Außerdem quert
die Fossa Eugeniana das Gebiet
(Bereich westlich der Doppelschanze am Grenzübergang Lingsfort).
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In den letzten Jahren ist auf niederländischer Seite die Stichting
Limburgs Landschap aktiv geworden und hat im großen Umfang
Flächen erworben. Ihr Ziel ist es,
die ökologisch wertvollen
Niedermoorreste des ehemaligen Straelener Veens ökologisch
zu optimieren. Gleichzeitig wird
ein Naturraum geschützt, der
eine interessante Geomorphologie aufweist: Von dem markanten
Hauptterrassenabfall des StraelenViersener Höhenzugs am Grenzübergang Arcen über die flache
Maasniederterrasse bis zu dem
Binnendünengürtel mit seinen
Heidemooren zwischen Arcen und
Venlo erstreckt sich das Naturentwicklungsgebiet der Stichting.
Als eine erste größere Maßnahme
wurde im vergangenen Jahr nördlich dem Holter Bruch ein flaches
Gewässer angelegt. Die angrenzenden Wiesen werden extensiv
bewirtschaftet, teilweise gemäht,
teilweise mit Schafen beweidet.
Später sollen vielleicht Konigs,
zurückgezüchtete Wildpferde, diese Arbeit übernehmen.
Wer einmal einen Blick riskieren
möchte, der sollte nach der Überquerung des Grenzüberganges
Lingsfort sein Auto stehen lassen
und sich zu Fuß nach links in den
Wald schlagen. Unterhalb der Terrassenkante führt ein unbefestigter Weg entlang, von dem man das
neue Gewässer mit einem fernglas
gut einsehen kann. Von deutscher
Seite aus führt ein sehr schöner,
ebenfalls unbefestigter (teilweise etwas sandiger) Weg von der
Reithalle in Auwel-Holt aus unterhalb der Terrassenkante bis zum
Holter Bruch. Quert man dort die
grüne Grenze und hält sich dann
rechts und folgt weiter dem Weg
unterhalb der Terrassenkante, so
kann man nach ca. 200 m die neue
Wasserfläche am Ende einer Wiese
schimmern sehen.
Spannend ist jedes Jahr die
Suche nach Nashornkäfern
(hier ein Männchen) am
Holzdepot in Issum.
Wir fanden ein lebendes
Pärchen und über 50
Engerlinge von ca. 8 cm
Länge.
Monika Hertel
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Hallo, junge Naturschützer!
Nach der Arbeit das Vergnügen: Viel Spaß machte
das Verbrennen den Kopfweidenholzes. Darin wurden
leckere Folienkartoffeln
gebacken.
Im Winter 2003/04
kontrollierten wir die beiden Fledermausbunker in
Issum. Zum ersten
Mal haben sich dort zwei
Braune Langohren
eingefunden!
Im Februar reinigten wir unsere
sechs Molchteiche am Kiefernweg.
Höchste Zeit! Denn schon fast
100 Bergmolch-Männchen und
ein Pärchen Teichmolche waren
eingezogen.
PREISLISTE DER ANGEBOTE FÜR MITGLIEDER
Nisthilfen:
Informationen rund um das Thema naturnahe
Landwirtschaft und gesunde Landschaft
Euro
*Nisthöhle Einflugöffnung ∅ 32 mm
15,-
*Nisthöhle Einflugöffnung ∅ 28 mm
15,-
Landschaft schmeckt!
Das Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen zwischen
Geldern und Issum
Kostenlos
*Ausführung: Holzbeton, mardersicher
Die Tagfalter waren in diesem
Jahr wegen des bedeckten
Wetters schlecht zu finden.
Hier saugt ein FeuerfalterWeibchen an einer Margeritenblüte auf der Wildwiese
am Havelring in Geldern.
Aktivitäten der
Naju-Gruppe Issum
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Wildbienenhotel (Keramik)
15,-
Wanderfalken-Silhouetten
2,50
Becherlupen
3,50
1 Euro
Außerdem liegen verschiedene Broschüren,
Bauanleitungen und Merkblätter, aber auch der
NABU-Kalender 2004, Postkarten-Set „Feuchtwiesenschutz“ und die Informationsbroschüre über
das Naturschutzgebiet Fleuthkuhlen für Sie bereit!
Abholpreise ab: Naturschutzzentrum Gelderland,
Kapellener Markt 2, 47608 Geldern-Kapellen, Telefon und Fax (02838) 96544
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Buchbesprechung
Blühende
Paradiese
Niederrheinische Gärten
öffnen ihre Pforten
Susanne Paus und Hans Glader
Mercator-Verlag,
Duisburg, 2004.
ISBN 3-87463-360-8
Preis: 29,95 Euro
Und noch ein Gartenbuch?!
Stimmt, aber sicherlich
eins, das sich deutlich abhebt von der großen Zahl
der Veröffentlichungen zu
Gärten im Allgemeinen
und den Gärten am Niederrhein im Besonderen.
Opulent gestaltet ist das Buch
durch die vielen Fotos, die
großenteils von Hans Glader
stammen – den Insidern als
einem altem „NABU-Kämpen“ bekannt. Dass Hans
Fotos sehenswert sind, wissen viele NABU-Mitglieder
schon lange – hat er doch
jahrelang für den NABUKalender ausgezeichnete
Naturfotographien
beigesteuert. Seine
Fotos dokumentieren
in dem vorliegenden Buch die großen
Unterschiede
zwischen den 24
ausgewählten Gärten
und auch einzelne
Schmuckstauden.
Die Texte von
Susanne Paus
verdeutlichen
anschaulich die
Ideen und Konzepte,
die hinter der
Anlage der verschiedenen Gärten
stecken und portraitieren in Ansätzen
auch deren Besitzer.
Punktuell werden in Texten
und Bildunterschriften auch
einzelne Pflanzen vorgestellt,
doch hier bieten andere
Gartenbücher sicherlich fundiertere und ausführlichere
Angaben. Insgesamt ist eine
interessante Mischung bei
der Vorstellung der meist
privaten Gärten gelungen.
Orientiert sich der eine
Gartenbesitzer an den englischen Cottage-Gärten, so
haben andere recht eigenwillige Konzepte bei Gestaltung und Pflanzenauswahl
entwickelt. Die Variationsbreite der vorgestellten Gärten reicht vom romantischen
Hausgarten mit Rosen und
Bux-Hecken bis hin zum
großzügig gestalteten
Schlosspark.
Ausgewählt wurden Gärten
beidseits der „grünen“ Grenze zwischen Kamp-Lintfort
und Arnheim – auch darin
unterscheidet sich das Buch
von anderen. Dank der beiliegenden Karte sowie den
genauen Angaben zu Adressen und Öffnungszeiten wird
es dem interessierten Gartenfreund ermöglicht die vorgestellten Gärten zu besuchen.
Das Buch macht dazu den
„Mund wässrig“.
Anzeige 1/1
Janssen
seit 2/2002
www.janssen-saerge-holz.de
Monika Hertel
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40
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NABU-Anschrif ten und Treffe n
(Fortsetzu ng)
Vera n sta l tu n gen
August
Emmerich
Kontakte:
Adalbert Niemers (s.o.)
Rüdiger Helmich
Rheinpromenade 39
46446 Emmerich
% 0 28 22 / 1 88 06
Prakt. Naturschutz:
H. J. Wernicke
Eltener Markt 8
46446 Emmerich-Elten
% 0 28 28 / 314
Jugendarbeit:
Werner Eul
Speelberger Str. 218,
46446 Emmerich
% 0 28 22 / 62 17
Arbeitskreis
„Betuwelijn - Nein!”:
Adalbert Niemers (s.o.)
Ludger Wittenhorst
Voorthuysen 20
46446 Emmerich
% 0 28 28 / 12 86
Goch
Kontakt: Hubert Lemken
(s.o.)
Issum und Geldern
Gaststätte Zur Post
Kapellener Str. 48, Issum
ab 19.30 Uhr, Datum
wird in der Lokalpresse
bekanntgegeben
Kontakt:
Hermann-Josef Windeln
% 0 28 31 / 67 93
Kalkar
Kontakt: Henrike MeyerKahlen, Pastor-SieverdingStr. 60, 47546 Kalkar,
% 0 28 24 / 84 06
Kerken
Kontakt:
Barbara Lintermanns
Raetherweg 52, 47647
Kerken % 0 28 33 / 73 74
Kevel a er
Weeze Ued em
Treff: 2. Donnerstag
im Monat, 19.30 Uhr,
Gaststätte Schiffer
Walbeckerstraße 146
Kevelaer
Kontakt: Theo Mohn (s.o.)
K l eve
Kontakt: Ulrich Wille
Ackersheide 19
47533 Kleve
% 0 28 21 / 2 94 05
Kra n en b u rg
Treff: 1. Donnerstag im
Monat, 19.30 Uhr,
NABU-Naturschutzstation
Kranenburg
Kontakt:
Andreas Jünemann (s.o.)
Rees
Arbeitsgemeinschaft
für Natur- und Umweltschutz in Rees von NABU
und BUND jeden
1. Dienstag im Monat
um 20.00 Uhr im Hotel
Holzum
Kontakt:
Markus Sommer (s.o.)
Wilhelm Wißen
Bellinghovener Str. 10
46459 Rees
% 0 28 57 / 9 32 95
St ra el en u n d
Wa c hten d o n k
Kontakt: Monika Hertel
(s.o.)
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Büro des NABUKreisverbandes
Kleve und NABUNaturschutzzentrum
Gelderland
Öffnungszeiten:
Di. - Fr. 9.00 -1 6.00 Uhr
Mitarbeitertreffen:
jeden ersten Mittwoch im
Monat um 19.30 Uhr,
Kapellener Markt 2,
47608 Geldern-Kapellen
% / Fax 0 28 38 / 9 65 44
e-mail:
[email protected]
www.nabu-kleve.de
NABU-Naturschutzstation
Kranenburg
Bahnhofstr. 15,
47559 Kranenburg
% 0 28 26 / 9 20 94
Fax 0 28 26 / 9 20 98
e-mail: [email protected]
www.NABU-Naturschutzstation.de
NABU-Kinderund Jugendgruppen
im Kre i s K l eve
NABU-Teenygruppe,
Issum Treffen alle 14 Tage
immer montags, 16.00 Uhr,
Kirchplatz Issum-Sevelen
Ansprechpartner:
Hermann-Josef Windeln
% 0 28 31 / 67 93
Jugendgruppe „Bats“,
Sevelen/Oermten Treffen
nach Vereinbarung in
Sevelen/Oermten und
Umgebung
Ansprechpartner:
André Hausmann
% 0 28 35 / 53 32
Samstag, 28.08.2004
Die Insel der blauen
Fledermäuse
Eine Umweltgeschichte
vom Figurentheater „Mimikry“
Ort: NABU-Naturschutzstation / Besucherzentrum
Kranenburg, Zeit: 15.00 Uhr
Teilnahmebeitrag: 5 ¤
Anmeldung unter:
% 0 28 26 / 9 20 94
Sonntag, 29.08.2004
Durchziehenden Vögeln
auf der Spur
Vogelkundliche Radtour im Bereich Emmericher
Eyland, Kalflack und Breijpott
Treffpunkt: Geistmarkt in
Emmerich, Termin: 15.00–
18.00 Uhr, Veranstalter:
NABU OG Emmerich und
NABU-Naturschutzstation
Leitung: M. Schmolz
% 0 28 26 / 80 26 52
Se pte mbe r
Samstag, 11.09.2004
Fledermäuse
Naturerlebnistag für
Kinder im Alter von 8 bis 12
Jahren, Veranstalter:
NABU-Naturschutzstation
Kranenburg
Teilnahmebeitrag: 8 ¤
Anmeldung unter
% 0 28 26 / 9 20 94
Termi n e He r bst / Win te r 2004
Samstag / Sonntag,
11.-12.09.2004
Der Reichswald – Energiespender von Natur aus
Veranstaltung zur
„Waldwoche“, Ort: NABU-Naturschutzstation Kranenburg, Zeiten: Samstag von 14.00 – 18.00
und Sonntag von 11.00 – 18.00
Uhr , Veranstalter: Staatliches
Forstamt Kleve und NABUNaturschutzstation Kranenburg
Teilnahmebeitrag für
Waldführung: Erwachsene 2 ¤,
Kinder 1 ¤
Dienstag, 14.09.2004
Treffen der Ortsgruppe
Issum
Ort: Gaststätte „Zur Post“,
Issum, Zeit: 19.30 Uhr
Leitung: H.-J. Windeln
% 0 28 31 / 67 93
Oktobe r
Sonntag, 03.10.2004
Hettenheuvel-Wanderung
Treffpunkt: Braamt (NL):
Parkplatz Hettenheuvel an der
Straße von Zeddam nach Kilder
Zeit: 14.30–16.30 Uhr
Veranstalter: NABU Kleve und
IVN, Kontakt: Adalbert Niemers
% 028 22 / 7 03 82
Samstag, 09.10.2004
Freischneiden einer Kuhle
Samstag, 16.10.2004
Freischneiden einer Kuhle
Treffpunkt: NZ Gelderland,
Geldern-Kapellen,
Zeit: 14.00 Uhr
Leitung: Monika Ochse
% 0 28 38 / 9 65 44
Treffpunkt: NZ Gelderland,
Geldern-Kapellen
Zeit: 14.00 Uhr
Leitung: Monika Ochse
% 0 28 38 / 9 65 44
Sonntag, 10.10.2004
Sonntag, 17.10.2004
Herbstlicher
Heckenspaziergang
Entstehung, Nutzung
und ökologische Bedeutung
der Hecken in der Düffel,
Treffpunkt: NABU-Naturschutzstation Kranenburg, Zeit:
14.00–17.00 Uhr
Leitung: Dr. A. Barkow
Teilnahmebeitrag: 3,50 ¤
Sonntag, 10.10.2004
Pilzexkursion
im Wissener Wald
Treffpunkt: Parkplatz hinter der Niersbrücke bei Schloß
WissenZeit: 10.00–12.00 Uhr
Leitung: Lothar Möller
Kontakt: Theo Mohn
% 0 28 32 / 76 26
Samstag, 16.10.2004
Herbstlicher Vogelzug auf
vollen Touren
Fahrradexkursion an das
Wyler Meer bei Kranenburg
Treffpunkt: NABU-Naturschutzstation Kranenburg
Zeit: 9.00–12.00 Uhr
Leitung: M. Schmolz
Teilnahmebeitrag: 3,50 ¤
Nove m be r
Freitag, 05.11.2004,
3. Bahnhofsnacht
Natur im Takt: „Dirty
Blue“ und „Nomaden der Lüfte“
Orte: NABU-Naturschutzstation
Kranenburg, Caféhaus Niederrhein, Zeit: Film um 18.00 Uhr,
Musik von 20.00–00.00 Uhr
Teilnahmebeitrag: 6 ¤
Herbstwald
Naturerlebnistag für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren
Veranstalter: NABU-Naturschutzstation Kranenburg
Teilnahmebeitrag: 8 ¤
Anmeldung unter:
% 0 28 26 / 9 20 94
So sind die
Veranstaltungen
unterschieden:
Bildung
Aktiv mitarbeiten
Samstag, 11.09.2004
Und dann kam Paul ...
Autorenlesung
von Andreas Roefs
Ort: NABU-Naturschutzstation Kranenburg
Zeit: 20.00 Uhr
Teilnahmebeitrag: 3 ¤
NIKK 2 2004
NIKK 2 2004
48
49
31.07.2004 21:11:18 Uhr
Ve ranstaltung s-Termine H erbst / Wi n ter 20 0 4
Samstag, 13.11.2004
Pflege des
Hangmoors Straelen
Treffpunkt:
Wasserwerk Straelen
Zeit: 10.00 –15.00 Uhr
Leitung: Monika Hertel
% 0 28 34 / 94 35 43
Sonntag, 14.11.2004
Wintergäste
rund um die Kolke
Wasservogelexkursion
an die Rindern‘schen Kolke
Ort: Treffpunkt ist der Parkplatz
an der Katholischen Kirche in
Rindern, Zeit: 10.00–13.00 Uhr
Veranstalter: VHS Kleve in
Kooperation mit der NABUNaturschutzstation Kranenburg
Leiter: D. Doer
Teilnahmebeitrag: 3,50 ¤
Mittwoch, 17.11.2004
Jahresrückblick der Ortsgruppe Issum (Diavortrag)
Treffpunkt: Gaststätte
„Zum Juchmeshof“, Issum
Zeit: 19.30 Uhr
Leitung: H.J. Windeln
% 0 28 31 / 67 93
Sonntag, 21.11.2004
Spätherbstliche
Vogelprominenz am Rhein
Vogelexkursion in das
NSG Emmericher Ward
Ort: Treffpunkt am Tor der
Ziegelei Muhr, Fackeldeystr.
in Emmerich-Hüthum
Zeit: 10.00-13.00 Uhr
Veranstalter: NABU-Naturschutzstation Kraneburg
Leitung: M. Schmolz
Teilnahmebeitrag: 3,50 ¤
Mi tte N ovembe r
b i s Mi tte Feb r ua r
Busexkursionen zu
den arktischen Wildgänsen
am Niederrhein
Veranstalter: NABUNaturschutzstation Kranenburg
Anmeldung unter:
% 0 28 26 / 9 20 94
Deze m b e r
Samstag, 04.12.2004
Kopfweidenpflege
in Straelen
Treffpunkt:
Wasserwerk Straelen
Zeit: 13.00 Uhr
Leitung: Monika Hertel
% 0 28 34 / 94 35 43
Montag, 27.12.2004
Kopfweidenschneiden
Treffpunkt: Parkplatz
Diebels, Issum, Zeit: 13.00 Uhr
Leitung: H.-J. Windeln
% 0 28 31 / 67 93
In den Weihnachtsferien
Kontrolle der
Schleiereulen-Nistkästen
in Kevelaer / Weeze
Termine nach Absprache
Leitung: Theo Mohn
% 0 2832 / 76 26
Ja n u a r
Samstag, 08.01.2005
Kopfweidenschneiden
Samstag, 30.01.2005
Kopfweidenschneiden
Treffpunkt: Parkplatz
Diebels, Issum, Zeit: 13.00 Uhr
Leitung: H.-J. Windeln
% 0 28 31 / 67 93
Fe br ua r
Krötenzaun-Aktionen
in Weeze
Bei der Betreuung
der Krötenzäune beim Schloss
Wissen und in Kalbeck /
Steinbergen sind Helfer stets
willkommen
Kontakt: Theo Mohn
% 0 28 32 / 76 26
Samstag, 12.02.2005
Kopfweidenschneiden
Treffpunkt: Parkplatz
Diebels, Issum, Zeit: 13.00 Uhr
Leitung: H.-J. Windeln
% 0 28 31 / 67 93
Samstag, 26.02.2005
Kopfweidenschneiden
Treffpunkt: Parkplatz
Diebels, Issum, Zeit: 13.00 Uhr
Leitung: H.-J. Windeln
% 0 28 31 / 67 93
So sind die
Veranstaltungen
unterschieden:
Bildung
Aktiv mitarbeiten
Treffpunkt: Parkplatz
Diebels, Issum, Zeit: 13.00 Uhr
Leitung: H.-J. Windeln
% 0 28 31 / 67 93
NIKK 2 2004
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