Antoanetta Marinov Index

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Antoanetta Marinov Index
ANTOANETTA MARINOV
Dokumentation der Arbeiten im öffentlichen Raum im Kontext einer
Auswahl von Arbeiten aus den Jahren 2003 - 2013
Videos bitte unter:
www.antomarinov.de/videos
Antoanetta Marinov
Schulzestrasse 1-2
13187 Berlin
[email protected]
0049-176 277 82104
www.antomarinov.de
Oktober 2013 ©Antoanetta Marinov
[email protected]
Oktober 2013 ©Antoanetta Marinov
Something about Snow and Earth and Anger
Lackierte Zielscheibe, Tisch, Spendebox, Schnee, weiße Handschuhe.
Variable Größe.
Selbst initiierte Intervention im öffentlichen Raum. Rosa Luxemburg Platz
2013.
Ein Bild im Raum bzw. eine begehbare Skulptur, die zur Interaktion zur
Verfügung steht.
May and I – About the Thrill of Dealing with Pure Leaving Beauty
Tisch, Zeichnung an Holzkonstruktion, Blumen und Kletterpflanzen.
Selbst initiierte Intervention im öffentlichen Raum gezeigt als interaktive
Installation in „Tete“, Berlin 2013
Blumenkranz # 2/1000
Ca. Durchmesser 25 cm
Blumenkranz # 1/1000
Ca. Durchmesser 25 cm
Blumenkranz # 5/1000
Ca. Durchmesser 25 cm
Blumenkranz # 4/1000
Ca. Durchmesser 25 cm
A Collection of Chosen Leaves
About feeling responsible for the display of some things out there
Gepresste Blätter, bedruckte Briefumschläge. Edition von 100.
Selbst initiierte Intervention im öffentlichen Raum. Berlin, Rosa Luxemburg
Platz 2012
Die Idee und Geste des Sammelns sind Auslöser der Arbeit.
Die Künstlerin sammelt und ordnet, die Passanten können eine
Editionsarbeit mitnehmen.
Public Soil Ditributors
and the story of the donkey turned green
Pflastersteine, Spender aus verschiedenen Materialien, Spende Box. 60 x
160 x 40 cm.
Selbst initiierte Intervention im öffentlichen Raum. Berlin, Rosa Luxemburg
Platz 2012
Es handelt sich um eine Skulptur, die ich durch die Beobachtung meiner
Ideen und die Reaktionen der Zuschauer entwickele.
Pflastersteine werden aus verschiedenen offenen Stellen in Berlin gesammelt und in einem Spender gezeigt bzw. greifbar gemacht.
Magic Wands for Sale
Tisch, Silberdecke, nummerierte Äste. Variable Größe.
Karlsruhe, Berlin, Venedig 2008 - 2013
Im Jahr der wirtschaftlichen Krise beginnt die „Arbeit Magic Wands for
Sale“.
Die Frage nach dem Wert und der Wertladung des Objekts wird in
öffentlichen Raum gestellt.
Taking some Steps with my Father on my Shoulders
A Test of Courage and Strength
Richmond 2013
Szenen aus dem Work im Progress.
Entschlossen, meinen Vater nach dreißig Jahren wieder nach Europa zu
bringen, wollte ich davor eine Mutprobe bestehen: Wie die alten Helden,
meinen Vater auf den Schultern tragen.
Er wollte es nicht, wir gingen ohne... aber davon aßen wir „Powerchips“...
Ines Lindner
Give and Take
Über Antoanetta Marinov
In der freien Marktwirtschaft regelt sich der Preis über Angebot und Nachfrage. Das gilt auch für
Kunstobjekte - obwohl Kunst nicht eine Ware ist wie alle anderen. Die Valorisierung von Kunstobjekten ist ein komplexer Prozess. Er vollzieht sich vor einem kulturellen Horizont, der in einem
gespannten Verhältnis zur Warenökonomie steht. Die Ökonomie drängt auf eine schnelle Wertrealisierung im Verbrauch. Für Kunstgegenstände gilt das nicht. Als Teil der kulturellen Überlieferung
sollen sie den Marktgesetzen nicht unterworfen sein. Gesamtgesellschaftlich wird anerkannt, dass
der Produktion und Konsumtion von Kunst ein Spielraum gewährt wird. Dieser Spielraum soll nicht
durch die Gesetze der Ökonomie beschnitten werden. Erwartet wird von der Kunst im Gegenzug,
dass sie einen anderen Blick auf die normierten und normierenden Vorgänge in der Gesellschaft
wirft. Dafür werden Künstler ausgebildet. Wie Ingenieure verlassen sie die Hochschule mit Diplom.
Als Künstler sehen sie sich mit einer doppelten Anforderung konfrontiert: Den gesellschaftlichen
Auftrag, für den sie ausgebildet worden sind, zu erfüllen und sich am Markt zu behaupten.
Seit den 1960er Jahren haben Künstler versucht, sich den Marktanforderungen zu entziehen.
Wertsetzungen ignorierend haben sie versucht, die normierenden Faktoren der Ökonomie zu unterlaufen. Im Namen der Freiheit der Kunst haben sie die Grenzen dessen, was Kunst sein kann,
deutlich verschoben. Der Markt hat mit der Valorisierung dieser Kunst reagiert. Sie wird gehandelt.
Antoanetta Marinov operiert an der Basis des gespannten Verhältnis zwischen Kunst und Markt. Sie
hebelt die Tauschökonomie aus. Getauscht wird nach gleichem Wert.
Der Wert bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage. Was Marinov anbietet hat keinen Wert. Es
ist massenhaft vorhanden. Sie offeriert Passanten Fundstücke, Blätter, Steine. Sie verlangt nichts
dafür. Sie verwandelt Dinge ohne Wert in Gaben.
In einer Tauschgesellschaft ist eine Gabe ausserhalb des genau regulierten Bereichs von Festtagen
aller Art eine Überraschung. Sie weckt Neugier und Abwehr. Umsonst gibt’s nichts - obwohl alle darauf hoffen. Der Vorschein des Glücks ist, wenn wir etwas erhalten, dass wir nicht verdient haben,
wozu uns nichts berechtigt. Es fällt einem zu, ohne dass uns etwas dafür abverlangt wird.
Die Gabe erzeugt aber auch Verdacht:. Demonstriert der Geber seinen Überfluss und damit seine
Macht? Oder ist er unterlegen und versucht durch die Gabe eine ihm überlegene Macht zu beeinflussen?
Antoanetta Marinov bietet an, was im Überfluss vorhanden ist. Die Geste des Gebens aber verwandelt es in etwas Spezielles. Die Geste des Gebens lädt es auf. Herausgehoben hört das Beliebige
auf beliebig zu sein - und doch bleibt es unbestimmt. Anders als das kunstferne Material in der arte
povera etwa werden die Dinge nicht Bestandteil eines Kunstwerks. Sie bleiben beliebig, weil allein
die Geste des Gebens zählt. Es gibt die Situation, den Moment der Aufladung. Sie haben danach
ebenso wenig einen materiellen Wert wie davor. Es liegt am Empfänger, welchen Wert er der Gabe
beimisst. Aber das ist nicht von Bedeutung. Entscheidend ist, dass die Dinge gegeben und genommen werden. Verbindung wird aufgenommen, ohne dass Verbindlichkeiten entstehen.
Ort des Gebens ist ein öffentlicher Platz. Marinov stellt Situationen her, die durch einen Stand oder
Vorrichtung eine Marktsituation etablieren. Indem sie gibt, ohne zu nehmen widerspricht sie der
ökonomischen Vernunft. Sie gibt, was da ist, nicht was fehlt. Sie gibt, was sich selber gegeben hat.
Blätter und Steine vom Wegesrand. Es ist wertlos, weil es unbegrenzt vorhanden ist. Das Angebot
übersteigt jede Nachfrage.
Im Geben arbeitet sie mit einem Moment magische Aufladung. Magisch sind Dinge, über die sich
Getrenntes in Verbindung setzen lässt. Das funktioniert heute wie in grauer Vorzeit. Die Werbung
stattet jede Ware mit dem Versprechen aus, dass das Objekt nicht allein den Bedarf deckt; die Magie ist, dass es Trennungen aufheben und Verbindungen schaffen soll.
Anders als in der Warenökonomie zeigt Marinov, dass es nichts mit dem Wert des Gegenstandes
zu tun hat. Die Aufladung durch den Akt des Gebens löst bereits das Versprechen ein: Getrenntes
wird verbunden. Wenn der Empfänger den Gegenstand aufhebt, bleibt er, was er ist oder löst sich
auf. Dennoch bleibt die Erinnerung an den Moment des give and take: Ein acte gratuit jenseits der
Tauschökonomie.
Aus der Position einer, die gibt, was nicht nachgefragt wird, unterläuft Marinov die Wertsetzungen,
die dem ökonomischen Handeln zugrunde liegen. Indem sie es gibt, stellt sie eine Asymmetrie her.
Die Äquivalenz zwischen give and take, die zentrale Fiktion ökonomischen Handelns, ist ausser
Kraft gesetzt. Marinov eröffnet buchstäblich einen Spielraum. Mit ihrem Handeln weist sie die normierten und normierenden Spielregeln des Markts auf, denen sie als Künstlerin unterworfen ist ihr künstlerisches Handeln ist es nicht. Sichtbar wird das Paradox der gesellschaftlichen Anforderung an Künstler. Erwartet wird, dass sie einen anderen Blick auf die normierten und normierenden
Vorgänge in der Gesellschaft ermöglichen. Zugleich sollen sie sich am Markt behaupten, der selbst
zum wichtigsten Faktor normierter und normierenden Vorgänge in westlich orientierten Gesellschaften geworden ist. Das Paradox der Anforderungen nicht einfach auszuhalten, sondern es in künstlerisches Handeln umzusetzen macht die Qualität von Marinov Arbeit aus.
Ines Lindner 7/2013
Give and Take
Holz, Geschenke. Ca. 60 x 50 x 80 cm.
Fortlaufend
Es ist ein Schrank-Sockel-Monument des Tausches. Geschenke werden
darin gelassen und welche werden mitgenommen.
Als gesellschaftlicher Vorschlag, als Ort eines unterschiedlichen Miteinanders.
Courtesy, Vigna la Torre, San Felice Circeo I.
Si scioglie sempre
Selbst initiierte Aktion im öffentlichen Raum.
Fortlaufend.
Es ist eine Arbeit, die ich an U-Bahn-Plattformen mit den Passanten
realisiere.
Ich bitte sie, ein gelbes Band an meinen Arm zu binden. Ich bedanke mich,
laufe weiter: Löse den Knoten und frage den Nächsten, mir bitte das Band
ums Handgelenk zu binden. Löse den Knoten und frage den Nächsten, mir
bitte das Band ums Handgelenk zu binden. Usw.
Manciata
Gras, gesehen, genommen.
Edition 2/1000
Amherst, 2013
Bitte, Danke
Fundobjekte, gesammelt, geschichtet.
Fotos, analog, variable Größe
Karlsruhe, 2006
Manciata
Fundobjekte, gesammelt.
Latina, 2013
Courtesy Galleria Civica Franco Libertucci, Casacalenda I.
Manciata
Fundobjekte, gesammelt.
Berlin, 2012
Viertel
Interaktive Arbeit im Stadtraum. Gezeigt in „Viertel“, Hugstetterstrasse 23,
Freiburg 2004
Die Künstlerin installiert verschiedene Natura Morta in ihrem Viertel.
Sind sie nicht mehr auffindbar, steigert dies den Wert ihrer Abbildungen.
O.T. Kopflose Statue of Liberty
Signiert.
„Vorbereitungen“
Tisch, Bluse, Teppich, Flasche.
Mathildestrasse 60, (Unter der Treppe
der Klinik)
Ist nicht mehr da.
Die Treppe ist nicht mehr da.
Fast Alles
Photoserie: Jedes Bild ca. 13 x 18 cm.
Fortlaufend
Fundsachen sind in der linken Hand der Künstlerin fotografiert. Mit dem
Anspruch, am Lebensende fast alles in der Hand gehalten zu haben.
Joining
Photoserie. Jedes Bild ca. 15 x 20 cm.
Karlsruhe, Helsinki, Paris, 2006 -2011
Fortlaufende Arbeit, in der die Künstlerin mit unbekannten Passanten durch
die Stadt solange zusammen läuft bis sie es merken.
Foto aus der Serie Joining, Paris, 2011, ausgestellt in „Grüsse aus Paris“, Papanasam Beach Road / South Cliff Varkala, Kerala, Indien
Mit der Europa von Zoe Miller, 2011.
I am good at writing numbers
Selbst initiierte Arbeit im öffentlichen Raum.
Berlin, Alexanderplatz 2013
Die Künstlerin sitzt auf einem öffentlichen Platz und schreibt auf Karton die
Zahlen auf, die ihr in den Sinn kommen.
Zähler zählen
Passanten, bemalte und beschriftete
Kartons von jeweils ca. 20 x 60 cm.
Lenzburg 2013, Paris, 2011
Passanten werden gebeten, für kurze Zeit Zahlen und Zeiten auf Kartons
zu schreiben und synchron eins nach
dem anderen zu zeigen.
Measurements
Photoserie: Jedes Bild ca. 13 x 18.
Blätter: Jedes Blatt 15 x 20 cm.
Fortlaufend
Sachen und Abstände werden gemessen. Die Zahlen werden auf Zetteln geschrieben.
Four Paper Cuts
Zwei Tonpapiere in A4 Format. Je ca 15 x 20 cm.
Berlin, 2011
Bei genauer Betrachtung der Monochromen werden die Gesten sichtbar, wodurch die
Standardblättern in Unikate verwandelt werden.
Violenza Gratuita
Individuelle Wanderöffnung neben einer vorhandenen Tür.
Variable Größe.
Berlin, 2012
Prolongued Handrails
Zwei Rundrohre, Lack,
4 x 100 cm.
Basel, 2011
Zwei minimale Rauminterventionen, die zu erwartende Bewegungen im
Raum verändern.
Scalino indigesto
Kopie eines Architekturfragments: Zement, Lack, Farbe, Staub.
200 x 23 x 32 cm.
Basel 2007
Einfach so
Doppelkopie eines Architekturfragments: Metall, Kunststoff, Lack, Farbe, Staub.
Zwei x 100 x 90 x 4 cm.
Karlsruhe 2005
Mamma che ore sono
Zement, Wand, Kunststoff, Metall.
Variable Größe.
Karsruhe 2006
„O.T.“ (Klasse)
Bodenbelag, Neonlicht, Stoffe,
Sockel, Kunststoffmarkierungen.
Haus an der Mehlwaage, 2003,
Freiburg.
Einzelne lose Bodenplatten im Nebenraum werden von der Künstlerin gelöst. Sie werden in den
Innenraum des Ausstellungsraum
so gestapelt und arrangiert
wie es der Künstlerin in den Sinn
kommt.
Short Story I/II
Unten: Metallregal, zwei Plastikbecher, Wasser.
160 x 60 x 30 cm.
Rechts: Metallschrank, zwei Flaschen, Wasser.
160 x 70 x 40 cm.
Karlsruhe, Berlin 2006 - 2008
Einfache Gesten schaffen skulpturale und erzählerische Kompositionen.
A Kind of Geniality/ Methapher II
Unten: Holz, Metallstäbe, Deckchen. Ca 60 x 50 x 30 cm.
Rechts: Metallkonstruktion, Schaumstoff, Farbe.
Variable Größe.
Berlin 2012
Überlegungen des Tages sind Quelle der intuitiven Arbeit im Atelier.
To Pull
Blaues Seil, 4 Haken.
Variable Größe.
Berlin, 2010
Variation einer Zeichnung, die ich während der Ausstellung zu bewegen/
bewegen zu lassen pflege.
Going round
Metallkonstruktion, Seile.
Variable Größe.
Barcelona 2010; Berlin, 2011
An bestehenden oder an selbst gebauten Pfosten werden ein Drehring und
Seile installiert.
Die Bewegungsfreiheit wird in einem festen Rahmen reduziert, der jedoch
die Einzigartigkeit jedes Wahrnehmungsaugenblicks hervorhebt.
Hin und Her
Grünes Seil, 2 Haken.
Variable Größe.
Dock, Basel, 2011
Seilkonstruktion, um am Fenster entlang hin und her zu gehen.
Pressetext
Die Arbeiten von Antoanetta Marinov sind in der Regel mit der unmittelbaren Umgebung, den
architektonischen Gegebenheiten oder sozialen / kulturellen Strukturen des Ausstellungsortes
verbunden. Es sind Interventionen, die oft erst auf den zweiten Blick ins Auge fallen, die sich fast
unmerklich an Gegebenes anschmiegen und subtil den Raum, den Kontext verschieben.
Die Künstlerin entwirft Bilder oder Situationen, die die BetrachterInne mit ihren eigenen Er-fahrungen kurzschließen können, die jedoch immer an signifikanten Punkten oder Elementen eine Art
„Stolpersteine“ ausweisen, der die Leseart in Richtung neuer, teilweise individueller Assoziationsfelder ausweitet.
Im Artist‘ Window präsentiert Marinov eine Arbeit, die durch ihren präzisen Minimalismus fasziniert:
im schmalen Fenster ist ein Seil Aufgespannt, dessen Spannweite an beiden Seiten durch die Fensterrahmen begrenzt wird.
Obwohl nur mit begrenztem Aktionsradius, impliziert der Haken die Möglichkeit der Standortveränderung im Raum, der Bewegung von einem Ort an den anderen.
Dabei verschieben sich Perspektiven und Haltungen, Erfahrungen kommen hinzu, Bekanntes wird
unter einem neuen Blickwinkel betrachtet - BetrachterInnen und Arbeit setzten sich gegenseitig
in Bewegung.
Zugleich erinnert das Seil mit Haken aber auch an die Seilrutschen, die über tiefe Canyons gespannt sind und deren Benutzung viel Mut und ein Bisschen Verrücktheit erfordern. Im schmalen
Fenster wirkt die Struktur fast harmlos, eher absurd. Physisch kommt hier niemand in Gefahr, aber
im Gedankenspiel erreichen mögliche Fallhöhe und zu überwindende Distanz mit einem Mal existentielle Dimensionen.
Welche Abgründe gilt es zu überwinden? Und wer bin ich am Anfang der Strecke, wenn ich im Fortschreiten innehalte und am anderen Ende?
Antoanetta Marinov setzt ein prägnantes Bild in den Raum, das im übertragenen Sinn nicht nur
auf den unmittelbaren Kontext, sondern auf generelle menschliche Lebensumstände abzielt, auf
Fragen über scheinbare Hindernisse und Abkürzungen, über persönlichen Antrieb und Gruppen-Dynamik sowie über die Herausforderungen, im Prozess von Bewegung und Stillstand, im
Wechsel von dynamischen Abläufen und Ruhe immer wieder der eigene Position zu reflektieren.
Ergänzt wird diese Arbeit im Schaufenster von der performativen Intervention „Betrachter“, bei der
die Künstlerin die Betrachtung und Wahrnehmung von Kunst unter die Lupe nimmt. Unter die
Vernissagegäste mischen sich einige Personen, deren explizite Aufgabe es an diesen Abend ist, die
Arbeit von Antoanetta Marinov zu betrachten - und die möglicherweise selbst zum Gegenstand
einer gesteigerten Aufmerksamkeit werden.
Irene Müller, Anlässlich der Ausstellung „Artist‘s Window“, Dock,
01/2011.
Fünf Betrachter
Fünf Passanten.
Dock, Basel, 2011
Am Tag der Ausstellungseröffnung werden Passanten von der Künstlerin
angesprochen; fünf davon werden von ihr angestellt: Sie haben die Aufgabe, als Betrachter die Ausstellung zu besuchen. Am Abend der Vernissage
sind sie unbemerkt im Raum, zusammen mit den freiwilligen Betrachtern.
Die zur Anstellung gestellten Fragen werden als Publikation veröffentlicht
(Einzelexemplar, Marc Pezinger Verlag).
Gärtner
Arbeiterjacken an Haken, Hinweisblatt, Gartenwerkzeuge.
Institut de Culture Francois, Stuttgart, 2011
Das Hinweisblatt lädt die Zuschauer ein, Arbeitsjacken anzuziehen und in
dem Garten, den der Ausstellungsraum zeigt, so zu tun, als ob sie Gärtner
wären.
The Seer and the Seeker
Tisch, Decke, Kerze, Spielkarten, Stuhl, Hocker. Hinweisblatt.
Tove Gallery, Kopenhagen, 2011
Die Arbeit wurde unter den Bildern der Gruppenausstellung gezeigt. Auf dem gerahmten
Hinweisblatt sind die Gedanken der Künstlerin, das Publikum in zwei Gruppen teilen zu
wollen: die der Seher und die der Suchenden.
Mutter und Kind
Arbeitstisch der Künstlerin, Hinweisblatt, Schriftzug, Papier.
Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, 2002
Das Publikum wurde eingeladen in der Künstlerrolle zu schlüpfen und auf kleinformatige Papierstücke ein Bildvorschlag für
das geplante Bild „Mutter und Kind“ abzugeben.
Die Arbeit wurde im gleichen Jahr wiederholt (Dolianova, Freiburg) und die Zettel wurden gesammelt.
Antoanetta Marinov
Lebt und arbeitet in Berlin
2008
Ausbildung
2001-2007 Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe
Meisterschülerin von Prof. Silvia Bächli, 2007
Freie Bildende Kunst und Zeichnung bei Prof. Silvia Bächli 2004-2006
Freie Bildende Kunst und Malerei bei Prof. Leni Hoffmann 2002-2004
Freie Bildende Kunst und Monumentale Malerei bei Prof. Ernst Caramelle 2001-2002
1996-2000 Albert-Ludwig Universität, Freiburg
Doktorandin in Nord Amerikanische Literatur bei Prof. Christian Meierr, 1999-2000
Studium der Sprachwissenschaft, 1996-1998
1992-1998 Università La Sapienza, Roma
Magister Artium in Modernen Sprachen und Literaturen, 1998
Spezialisierung in Nord Amerikanische Liiteratur bei Prof. Alessandro Portelli, 1994-1998
State University „Whiteknight“, Reading, (UK)
2005
Modern English Literature bei Prof. Barry Bullen
Einzelausstellungen
2013
2012
2011
2010
2009
2005
Something about Snow and Earh and Anger, Rosa Luxemburg Platz Berlin
Public Soil Distributors, Leaves, Rosa Luxemburg Platz, Berlin
A Collection of Chosen Leaves, Rosa Luxemburg Platz, Berlin
A lanciare mandarini non so, Initiative Kunst Am Balkon, Münster
Grüsse aus Paris, Europa Gallerie, Kochi, Indien
Was sie mögen mögen, Institut Francais, Stuttgart
Artists‘ Window, Dock, Basel
Questione di libertà, The Golden Pudel Club, Hamburg
Guess What, Hippolyte Gallery, Helsinki
Back From - Artist Talk, Kunstverein Freiburg
20 min of attention, artforum 3, Freiburg
Acting reacting, Mucharaum, Karlsruhe
2007
2006
2005
2004
2003
Regionale 10, Kunstraum L6, Freiburg und Kunsthalle Basel
Schwere, Glück, Beschäftigung, The Forgotten Bar, Berlin
Sanfte Wende, Eulerstr. 16, Berlin
Raumwechsel 10, Alexander Bürkle Raum, Freiburg
Choices, Kunstraum Klingental, Basel
Regionale09, PlugIn, Basel und Kunstraum L6, Freiburg
It may blow your mind, Cartes flux3, Helsinki
Creative Writing in/& Landart, Karlsruhe
Regionale08, Kunsthausbaselland, und Musée des Beaux Artes, Mulhouse
Top 07, Kunsthalle Mannheim und Kunstverein Marburg
Westsüd, Galerie Alfred Knecht, Karlsruhe
Ökumene, Autohaus Zschernitz, Karlsruhe
Passagen, Kunsthaus L6, Freiburg
Lieblingsvideo von Eric Hattan, Museum für Gegenwartskunst, Basel
Fast unsichtbar, Deutsche Bahn, Freiburg
Promenadenmischung, Kunstverein Willhelmshöhe, Ettlingen
Sichtvermerk, Kunsthaus Palazzo, Liestal
Werder5 - Räume ändern, Werderring 5, Freiburg
5 Videos, Filiale, Basel
Image de guerre, Kunstakademie Mulhouse
Bezugsfertig, Adlerstrasse 2, Freiburg
Förderungen und öffentliche Aufträge
2013
2012
2011
2009
2008
2007
2006
Artist in Residence at VCCA, Richmond, (USA)
Stadtportal, engere Auswahl beim mehrstufigen Wettbewerb, Stadt Basel
Paris Citè International des Artes, Land Baden Württemberg
Artist in Residence, Halfhouse, Barcelona.
Realisierung des Kunst am Bau, Erweiterung des Lessingsgymnasiums, Karlsruhe
Artist in Residence, Suomenlinna, Helsinki, The City of Helsinki
Artist in Residence, Tapiola Studio, Espoo Helsinki, IAAB, Basel
Artist in Residence, Island of Dreams, Eretria, (GR), SAS Art
Graduierten Stipendium, Land Baden Württemberg
Rieselfeld Projekte, Siegerprojekt mehrstufigen Wettbewerb, Freiburg
Gruppenausstellungen
2013
2012
2011
2010
2009
Glasklar milchig, Forum Factory, Berlin
All connections will be reached, Kreuzberg Pavillon, Berlin
Magic Wands for Sale, Bacini dell‘arsenale, Venedig
Technics to bridge the gap, Toves Galleri, Copenhagen
One and more chairs, einraumhaus c/o Mannheim
Beauty of minor matter, Skalizer 40, Berlin
Radikal Subjektiv, Kunsthaus Baselland, Basel
Alicia, Halfhouse, Barcelona
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Antoanetta Marinov Schulzestrasse 1-2 13187 Berlin www.antomarinov.de [email protected] 0176 27782104

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