Fachjournal HANSA

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Fachjournal HANSA
Nr. 10
DE
RD
International Maritime Journal
147. Jahrgang
ISSN 0017-7504
C 3503 E · € 14,80
RU
40 Jahre CONTI
CONTInuität und Leistung – seit 1970
Ihr Partner für Schiffsbeteiligungen
Erfolgreich – zu jeder Zeit
Aktuell
Beteiligung in den Wachstumsmarkt Bulkschifffahrt
CK
9 770017 750007
N
Oktober 2010
10
www.hansa-online.de
SO
40 Jahre Conti Reederei
»Das Prinzip aller Dinge
ist das Wasser«
(Thales, 600 v.Chr.)
Der Firmen-Slogan der Reederei lautet: »CONTInuität und Leistung«. Dahinter steckt weitaus mehr als eine
plakative Werbebotschaft; es ist ein
Erfolgsrezept. Im November 1970 bot
das Unternehmen – damals noch als
Cosima Reederei mit Sitz in München
Schwabing – als einer der ersten und
somit ältesten Initiatoren für Schiffsbeteiligungen der Öffentlichkeit eine
Schiffsbeteiligung in Form eines geschlossenen Fonds an. Bei diesen ersten Objekten handelte es sich um die
beiden auf der Schlichtingwerft Travemünde gebauten Mehrzweckfrachter
»Parzival« und »Lohengrin« von je
7.350 tdw. Gleichzeitig wurde in Hamburg eine Bereederungsgesellschaft
etabliert.
der Kapitalanlagen. Seit ihrer Gründung
wurden von der Unternehmensgruppe bis
heute Investitionen in Höhe von ca. € 6,3
Mrd. realisiert. Rund 54.500 Beteiligungen
wurden seitdem mit einem Kapital von etwa.
€ 2,6 Mrd. von Gesellschaftern gezeichnet.
CONTI gehört heute mit 89 Schiffen in
Fahrt und rd. 2.700 Arbeitsplätzen an Land
und auf See zu den größten und modernsten Reedereien weltweit.
Ein Netzwerk für den Erfolg
terstützend zur Seite und die Finanz- und
Treasury-Abteilung berät bei Zins- und
Währungsabsicherungen. CONTI übernimmt ferner die Verwaltung der Beteiligungen und bietet mit dem CONTI-Zweitmarkt einen umfassenden Service, der den
koordinierten und systematischen Handel
von CONTI-Beteiligungen ermöglicht.
Seit 1990, dem Jahr des 20-jährigen Firmenjubiläums, erfolgte der schrittweise Ausbau zur CONTI Unternehmensgruppe.
Neben der konsequenten Erweiterung des
Containerschiffssektors erfolgten in den Jahren 1991–1996 auch Investitionen in sechs
Gewerbeimmobilien. 1992 privatisierte und
sanierte Conti die Sächsische Dampfschiffart,
auch »Weiße Flotte« genannt, in Dresden
und übernahm 1997 gemeinsam mit anderen Gesellschaftern das Hochseekreuzfahrtschiff »Columbus«, das sich seitdem für
Hapag-Lloyd im Einsatz befindet. Der stete
Ausbau des Unternehmens hatte zwischenzeitlich den Umzug von Unterföhring nach
Putzbrunn bei München im Jahre 1994 erforderlich gemacht.
Die Flusskreuzfahrtschiffe »Johannes
Brahms« und »Primadonna« ergänzten 1998
die Reedereiflotte und 1999 wurde mit der
»Conti Canberra« das erste Containerschiff
der Postpanamax-Klasse mit 5.618 TEU an
Conti abgeliefert. Zwischen 1999 und 2002
erwarb dann eine der CONTI Holding nahestehende Gesellschaft Anteile an der »Bremer Bereederungsgesellschaft«, Bremen,
sowie an der »NSB Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft«, Buxtehude. Darüber hinaus beteiligte sich dieselbe Gesellschaft mittelbar
an der Hamburger Shipbroker-Firma »Continental Chartering GmbH & Co. KG«.
Durch die Einführung der sog. Tonnagesteuer 1999 war abzusehen, dass sich der
Schiffsbetrieb über den prospektierten Verkaufszeitpunkt hinaus als wirtschaftlich
attraktiv darstellen würde. Um den Gesellschaftern einen individuellen Ausstieg aus
ihren Beteiligungen zu ermöglichen, wurde
2003 der CONTI-Zweitmarkt ins Leben
gerufen. Seither übernimmt dieser auf der
hauseigenen Plattform den Handel von
CONTI-Beteiligungen. Bis zum heutigen
Tage konnten mit rd. 2.500 Anteilsverkäufen ein Handelsvolumen von knapp
€ 90 Mio. abgewickelt werden.
2004 wurde mit »Conti Everest«
(8.238 TEU) das zu diesem Zeitpunkt größte Containerschiff der Welt abgeliefert.
2005, im 35. Jubiläumsjahr, konnte mit dem
bis dato kumulierten Investitionsvolumen
die € 5 Mrd.-Grenze durchbrochen werden.
Das Platzierungsvolumen stieg über €2 Mrd.
Mit dem Conti Beteiligungsfonds IX/X bot
CONTI 2007 den ersten reinen Tonnagesteuerfonds an. Die Reederei erhielt in die-
Die Conti Reederei wurde dann 1979 gegründet und übernahm alle zuvor zur Beteiligung angebotenen Schiffe. In der Folgezeit
wuchs eine stattliche Flotte von Containerschiffen, Tankern und Massengutfrachtern
heran. Frühzeitig setzte die Gesellschaft erfolgreich auf ein ganzheitliches Management
Als ein Erfolgsbaustein von CONTI ist das
ganzheitliche Management zu nennen. Die
Unternehmensgruppe besteht weitgehend
aus selbstständigen Firmen, die sich in kompakte Teams gliedern. Dadurch wurde ein
erfolgreiches Netzwerk rund um die Schiffsbeteiligungen der Anleger geschaffen. Hierbei haben die rd. 90 Mitarbeiter in München
ein ordentliches Pensum zu bewältigen:
Schifffahrtsmärkte werden analysiert,
Schiffsbeteiligungen geplant und konzipiert,
Gesellschaftermittel eingeworben sowie das
Fondsmanagement während der Laufzeit bis
hin zum Verkauf der Schiffe übernommen.
Eine Rechts- und Steuerabteilung steht un-
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Schifffahrt | Jubiläum
sem Jahr mit der »Conti Salome« ihr erstes von fünf baugleichen
Schiffen, den neuen Typ »Aker CS 2100«, von den Aker Werften
in Wismar und Warnemünde. Der Antrieb erfolgt durch zwei 4Takt-Motoren mit Getriebe und Verstellpropellern. Je nach Bedarf
kann eine der Maschinen abgeschaltet werden, wodurch der Wirkungsgrad optimiert und folglich der Brennstoffverbrauch sowie
die Abgasemissionen verringert werden können. Das Gesamtkonzept der 30.000 tdw großen Containerfrachter mit einer Kapazität
von 2.127 TEU gilt als besonders umweltfreundlich.
Das stete Wachstum der Unternehmensgruppe erforderte nochmals eine Vergrößerung des Firmensitzes: CONTI zog von Putzbrunn in das neu errichtete »Eigenheim« in München-Riem, ein
repräsentatives und modernes Bürogebäude in unmittelbarer Nähe der Neuen Messe – ganz nach bayerischer Tradition mit eigenem
Maibaum.
Mit der »Conti Jupiter« (Chartername »CMA CGM Vela«) erhielt die CONTI Reederei im Oktober 2008 von der Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering Co.Ltd in Okpo, Südkorea, das
größte Containerschiff unter deutscher Flagge (s. HANSA 11/2008,
S. 26). Es wartete mit Superlativen wie einer Containerkapazität
von 10.960 TEU, einer Gesamtlänge von fast 350 m und einer
Schiffsbreite von über 45 m auf und trat seinen Dienst im FAL 1Dienst der französischen Containerlinie CMA CGM zwischen
Asien und Europa an. Als Besonderheit erhielt das Schiff einen
neuen langsam laufenden Zweitaktmotor von B&W vom Typ
12K98ME-C7 Motor, der bereits die für Neubauten ab 2011 geforderten IMO Regeln für NOx und SOx Ausstoß (Tier II) erfüllt. Die
»Conti Jupiter« wurde vom Germanischen Lloyd mit 100 A 5 E IW
NAV-O ERS SOLAS-II Reg-2, Reg.19C2P67 Container Ship and
Bulker »Hans Sachs« (50.000 tdw), abgeliefert 1975
Gutes Recht
erfahren
CONTI Unternehmensgruppe
CONTI HOLDING GmbH & Co. KG
Kapital € 10.000.000
67,5%
CONTI
REEDEREI
CONTI
IMMOBILIEN
CONTI
CORONA
Management
GmbH & Co.
Konzeptions-KG
Management
GmbH & Co.
Konzeptions-KG
Anlageberatungsgesellschaft mbH &
Co. Vertriebs-KG
Konzeption von
Schiffsbeteiligungen
Konzeption von
Immobilienfonds
Marketing und Vertrieb
von Beteiligungen
CONTI
Beteiligungsverwaltungs
CONTI
Verwaltungsgesellschaft
Bremer
Bereederungsgesellschaft
GmbH & Co. KG
mbH & Co. KG
mbH & Co. KG
Treuhänderische
Verwaltung von
Beteiligungen
Allgemeine
Verwaltung
Bereederung
Bauaufsicht
45 %
NSB
Niederelbe
Schiffahrtsgesellschaft
mbH & Co. KG
CONTInuität und Leistung – seit 1970
Fondsobjekte
Gesamtinvestition
Platzierungskapital
€ 6.316 Mio.
€ 2.591 Mio.
Bereederung
Bauaufsicht
136 Hochseeschiffe
1 Hochseekreuzfahrtschiff
62,5 %
2 Flusskreuzfahrtschiffe
Sächsische Dampfschiffahrt
€
36 Mio.
€
19 Mio.
Continental
Chartering
GmbH & Co. KG
6 Gewerbeimmobilien
€ 102 Mio.
€
66 Mio.
Anzahl der Einzelbeteiligungen: rd. 54.500
Wiederanleger: rd. 70 %
Schiffsmakler
Vercharterung
& Verkauf
Geschäftsführer der CONTI HOLDING GmbH
Dr. Fritz Müller
Gesellschafter der CONTI HOLDING GmbH & Co. KG: Beck Maritime Holding GmbH & Co. KG, Fraundienst Maritime Holding
GmbH & Co. KG, Dr. Müller Maritime Holding GmbH & Co. KG, Gerhard Ragaller GmbH & Co. Maritime Beteiligungs KG,
W & K Familienholding GmbH & Co. KG
MC E AUT klassifiziert. Sie ist mit 700 Anschlüssen für Kühlcontainer ausgerüstet, 130 von ihnen befinden sich unter und 570 an
Deck. Die Containerkapazität auf Basis 14 t homogenem Gewicht
beträgt 7.890 TEU.
Kreuzfahrtschiff »Columbus«
Herzlichen Glückwunsch
CONTI!
Das Schifffahrts- und Transportrecht ist bei Ahlers & Vogel seit jeher zu
Hause. An unserem Standort in Hamburg sind die hier tätigen Rechtsanwälte
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»Conti Opal«
Der Deutschen Flagge ist CONTI stets verbunden gewesen. Auf gut 70% der Containerschiffe wird diese gehisst. Wollte so mancher Wettbewerber hier Kosten sparen, setzte
CONTI mehr auf erfahrenes und qualifiziertes Personal. Gerne würde man die Quote weiter anheben, doch inzwischen herrscht
akuter Mangel an Deutschen Offizieren.
Im Jahr 2008 stieg CONTI in den Markt
für Produktentanker ein. Insgesamt wurde
die Flotte um 6 Tanker der so genannten
Handysize-Klasse (37.000 tdw) und zwei
Aframax-Tanker (105.000 tdw) erweitert.
Ein Jahr später hieß es »back to the roots«.
Erstmals wurde nach über 35 Jahren, mit
der Beteiligung »Conti Saphir« (75.200 tdw)
wieder in den Markt für Massengutfrachter
investiert. Auch in den kommenden Jahren
ist der weitere Ausbau der Bulker-Flotte
beschlossen. Mit den Tankern und Bulkcarriern wollte sich das Unternehmen breiter
und damit unabhängiger vom Containerschiffsmarkt aufstellen. Diese Entscheidung
erwies sich als richtig. Denn entgegen der
allgemeinen Krisenstimmung gelang es
Conti, innerhalb von nur 12 Monaten das
Eigenkapital für 6 Massengutfrachter einzuwerben.
Ende April 2010 übernahm die CONTI
Unternehmensgruppe den 57.000 tdw
Bulker »Conti Opal« von der chinesischen
Bauwerft Blue Sky (Ningbo Hengfu Shipping Group). Das Schiff war mit 189,99 m
Länge und 32,26 m Breite das Typschiff einer Bauserie von insgesamt 20 gleichen
Einheiten von verschiedenen Schiffswerften in China. Das Management der Schiffe
liegt bei der BBG (Bremer Bereederungsgesellschaft) in Bremen, die bereits in den
1970er Jahren eine Flotte von 17 Containerfrachtern bereederte. In 2010 arbeitet die
Bauaufsicht der Gesellschaft an über 30 verschiedenen Neubau-Projekten in Asien.
Das Design, d.h. die Konstruktion dieser
so genannten »Dolphin-Klasse« stammt
vom Shanghai Merchant Ship Design and
Research Institute. Der Schiffstyp dieser
Supramax-Klasse (das erste Typschiff, die
»Mandarin Eagle«, 57.000 tdw, wurde Anfang 2008 abgeliefert), entwickelte sich mit
über 230 Bestellungen zu einem absoluten
Verkaufserfolg.
Die »Conti Opal« wird von einem
9.480 kW starken MAN-B&W Motor vom
Typ 6S50MC-C mit Festpropeller angetrie-
Wir gratulieren
CONTI
zum 40. Jubiläum
»Conti Selenit« kurz nach dem Aufschwimmen am 5.2.2010
CC
continental chartering gmbh & co. kg
ballindamm 14–15 · D-20095 hamburg
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C ontinental - C hartering
»CMA CGM Vela« (»Conti Jupiter«), 11.038 TEU, Baujahr 2008
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Schifffahrt | Jubiläum
Kapitalentwicklung in Mrd. €
Charter-/Pooleinnahmen in Mio. €
CONTI Reederei
Neuprojekt neben einer soliden Finanzierung auch die Anfangsbeschäftigung geschlossen ist, erlangt es »Platzierungsreife«,
d.h. den Gesellschaftern kann es als Schiffsbeteiligung angeboten und je nach Schiffsgröße können mittel- bis langfristige Charterverträge geschlossen werden. Wenn nach
Ablauf des ersten Chartervertrages eine Anschlussbeschäftigung gefunden werden
muss, kann es von großem Vorteil sein, wenn
dies innerhalb eines Einnahmepools geschieht. Das heißt, dass das Schiff Mitglied
in einem Pool wird, in dem die Einnahmen
geteilt werden. Die Kosten des Schiffsbetriebes trägt jedes Schiff weiterhin für sich
selbst. Das Management der CONTI hat aus
den Erfahrungen von 1999 bzw. 2001 gelernt,
was es für Einschiffsgesellschaften bedeutet,
in schwachen Märkten eine Beschäftigung
zu finden. Bereits 2002 hat man den ersten
Einnahmepool gegründet, inzwischen ist ein
Großteil der Flotte in einem von 6 Einnahmepools eingebettet.
Die Entscheidung über die Mitgliedschaft
und die vertraglichen Vereinbarungen werden dabei immer zu einem Zeitpunkt ge-
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ben. Der Massengutfrachter wurde für die
weltweite Trockenfahrt konzipiert.
Zusammen stark – CONTI-Pools
sichern Einnahmenkontinuität
Die Basis des Reedereigeschäfts von CONTI ist das Fondsgeschäft. Dabei gehört zur
Anlagephilosophie des Unternehmens u.a.
der Grundsatz der gesicherten Anfangsbeschäftigung. Denn sie sichert die Einnahmensituation und sorgt dafür, dass Zinsen
und Tilgungen sowie Ausschüttungen geleistet werden können. Erst wenn bei einem
Schifffahrt | Jubiläum
troffen, zu dem für kein Mitglied die Einnahmensituation zu Beginn der Poolung
feststeht. Somit muss kein Poolteilnehmer
die Einnahmen aus einem Chartervertrag
teilen, der bei Abschluss des Poolvertrages
besteht. Die Vorteile liegen auf der Hand:
• Erhöhte Flexibilität bei der Vercharterung, denn der eine Teil der Schiffe kann
beispielsweise mit kürzeren Laufzeiten
und gleichzeitig der andere Teil mit längeren Laufzeiten verchartert werden. So
lassen sich Marktchancen kurzfristig nutzen ohne langfristig die Einnahmensicherheit zu gefährden.
• Reduzierung kostspieliger Positionierungskosten, weil dem Charterer i.d.R.
dasjenige Schiff angeboten werden kann,
welches seiner gewünschten Position am
nächsten ist.
• Stärkung der Verhandlungsposition gegenüber den Charterern durch größere
Pools.
Die Pools sorgten auch in der jüngsten Krise dafür, dass kein CONTI-Schiff ohne Einnahmen fuhr. Natürlich kann jedes einzelne
Schiff in Abhängigkeit der eigenen Einnahmen und der Einnahmen der anderen Poolschiffe als Nettoempfänger vom Pool profitieren oder als Nettozahler agieren. Ein Pool
kann sich gewiss nicht völlig von Marktschwankungen abkoppeln, langfristig gesehen gilt jedoch immer »Zusammen sind wir
stark!«, denn die Einnahmepools führen auf
Dauer zu einer Optimierung, Verstetigung
und besseren Planbarkeit der Einnahmen
für all ihre Mitglieder.w
Dass auch ein Münchner Unternehmen
das Reedereigeschäft beherrscht, hat CONTI in den letzten 40 Jahren eindrucksvoll
bewiesen. Selbstbewusst bezeichnet man
sich als Qualitätsführer. Die Gesellschafter
dürften dem wohl beipflichten, nicht zuletzt
deswegen, weil sie auch in der jüngsten Krise von Kapitalerhöhungen, Nachschüssen
oder Rückzahlungen von Ausschüttungen
verschont blieben. Ihre langjährig positive
Leistungsbilanz nimmt CONTI als Ansporn
für die kommenden 40 Jahren.
GF
Der Chef der Münchner Conti Reederei, Dr. Fritz Müller,
beantwortet der HANSA anlässlich des 40. Firmen-Jubiläums
einige – auch persönliche – Fragen.
1937 in Friedrichshafen am Bodensee
geboren, führte ihn der Weg über München schließlich nach Hamburg. Nach
seinem Ausscheiden aus dem operativen Geschäft der Conti-Gruppe begründet er seinen Umzug nach Hamburg auch damit, dass er von hier aus
sein Netzwerk für die CONTI und deren
Anleger noch nutzen kann. 1972 kam
Müller als Sanierer zur Cosima-Reederei, die durch die Turbulenzen jener
Zeit in schwieriges Fahrwasser geraten
war. Als 1979 das Gröbste überstanden war, übernahmen Fritz Müller und
sein Kollege Dr. Franz Wagner Unternehmensanteile und gründeten mit
den Altgesellschaftern Karl Beck, Franz
Fraundienst und Gerhard Ragaller die
Conti Reederei.
HANSA: Herr Dr. Müller, Sie führen die
Unternehmen der CONTI Unternehmensgruppe, zu der auch die Conti Reederei gehört und das sein 40-jähriges Jubiläum
begeht. Wir gratulieren dazu und würden
gern erfahren, wie Sie auf die Idee kamen,
als Sohn des Betreibers einer Friedsrichshafener Groß-Metzgerei in das Beteiligungsgeschäft für Seeschiffe einzusteigen?
Dr. Fritz Müller: Danke für die Glückwünsche! Nach dem Willen meiner Eltern
hätte ich den Familienbetrieb auch übernehmen sollen. Jedoch zog es mich nach
dem Abitur mehr zu kaufmännischen Auf-
gaben und so entschied ich mich für ein
betriebswirtschaftliches Studium in München. Dort lernte ich Ernst Willner kennen,
der 1970 mit drei bayerischen Unternehmern die Cosima-Reederei gründete. 1972
kontaktierte mich Willner, um bei den wirtschaftlichen Herausforderungen der Cosima-Reederei zu helfen. Seitdem bin ich der
Schifffahrt treu geblieben.
Ein Erfolgsbaustein der CONTI lautet: »Ein
Netzwerk für den Erfolg«. Was verstehen Sie
darunter?
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Wir gratulieren CONTI zum 40. Jubiläum!
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6
HANSA International Maritime Journal – 147. Jahrgang – 2010 – Nr. 10
Schifffahrt | Jubiläum
Wir verstehen darunter ein ganzheitliches
Management rund um das Thema Schiffsbeteiligung. Angefangen von der Analyse
der Schifffahrtsmärkte, der Planung und
Konzeption von Beteiligungen, der Einwerbung der Gesellschaftermittel sowie das
Fondsmanagement inklusive Bereederung
und Befrachtung während der gesamten
Laufzeit liegt somit alles in unseren Händen. Dadurch ist es uns möglich, den Gesellschaftern bei allen Belangen höchstmöglichen Qualitätsstandard zu bieten. Die
Quote der Wiederanleger von 70% belegt
die hohe Zufriedenheit unserer Anleger.
Wie haben sich
a) die Schifffahrt im Allgemeinen und
b) das Emissionsgeschäft im Besonderen
nach Ihrer Auffassung in den vergangenen
vier Jahrzehnten verändert?
a) Die Schifffahrt bzw. das Reedereigeschäft hat schon immer Weitblick verlangt,
um kurzfristige Wellenbewegungen erfolgreich zu überstehen. Dabei hat die Containerschifffahrt sicherlich eine Ausnahmestellung eingenommen. Kaum ein anderer
Markt kann solch ein stetes Wachstum über
so lange Zeit vorweisen. Das Jahr 2009
brachte hier erstmals einen Rückgang im
Containerumschlag. Rasant war aber nicht
nur das Marktwachstum der Handelsschifffahrt insgesamt, sondern auch das Größenwachstum der Schiffe selbst. Schiffe, die vor
20 Jahren als riesig galten, werden heute für
Feederdienste eingesetzt. Die heutigen Dimensionen sind schon beeindruckend.
b) Den Einstieg in den Bereich der Kapitalanlage haben Schiffsbeteiligungen durch
die Möglichkeit hoher anfänglicher Verlustzuweisungen für Investoren geschafft. Für
einen Großteil der Anleger lag das Hauptinteresse leider beim »Steuern sparen« und
weniger in der Erwartung einer wirklich erwirtschafteten Rendite. Die Höhe der Verlustzuweisungen wurde dann von staatlicher
Seite über die Jahre immer weiter einge-
schränkt und letztlich ganz abgeschafft. Viele
Experten sagten sogar das Ende von Schiffsbeteiligungen voraus. Tatsächlich aber konnte die Schiffsbeteiligung beweisen, dass sie
kein Steuersparmodell, sondern ein hochrentables Investment darstellt. Ich persönlich
begrüße diese Veränderung, da nun die Qualitätskriterien der Schiffsbeteiligung selbst
über deren Erfolg entscheiden und keine
Steuerersparnis.
Wie kommt man als gebürtiger Schwabe »im
Ausland« – zuerst in München und jetzt in
Hamburg – mit »Nichtschwaben« zurecht?
Uns Schwaben sagt man ja einen gewissen Schaffensdrang nach. Das ist im Geschäftsleben sicherlich von Vorteil. Allerdings haben die Schwaben dieses Privileg
nicht gepachtet, sodass ich auch bei den
Bayern und Hamburgern viele Gleichgesinnte gefunden habe. Dies trägt natürlich
auch dazu bei, sich dort wohl zu fühlen.
Unseren Recherchen zu Folge agierten Sie
acht Jahre nebenamtlich als Vizepräsident
beim Fußballverein »1860 München«. Was
bewog Sie dazu, dies neben Ihrer verantwortlichen Berufstätigkeit auch noch zu betreiben, und welche positiven Auswirkungen
hatte diese Aufgabe für Sie persönlich?
Ich selbst habe in der Studentenauswahl
Münchens gespielt und hatte bereits während des Studiums große Sympathien für
die »Löwen«. Das mit den positiven Auswirkungen meiner Vereinstätigkeit ist relativ. Zum Leidwesen meiner Frau bedeutete
dies nämlich, dass die Wochenenden fast
vollständig verplant waren, denn ich war
viel unterwegs.
Zurückkommend auf Ihre hauptamtliche
Tätigkeit: Wie würden Sie das »Geheimnis
Ihres Erfolges« und den der CONTI Reederei sehen, die Sie zu einer der führenden
Schifffahrtsgesellschaften Deutschlands geführt haben?
Im Grunde genommen ist es kein Geheimnis. Wir drücken das gerne in einem
Die GEBAB Unternehmensgruppe
gratuliert CONTI zum 40-jährigen Jubiläum:
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Wortspiel aus: »CONTInuität«. Das bedeutet, dass wir unseren Grundsätzen über die
letzten 40 Jahre treu geblieben sind. So haben wir nie spekulativ Schiffe bestellt, sondern unseren Gesellschaftern Beteiligungsmöglichkeiten angeboten, die stets nach
bewährten Qualitätskriterien konzipiert
wurden. Es bringt nichts, Renditeversprechungen mit spitzem Bleistift schön zu
rechnen. Anleger schätzen die hohe Verlässlichkeit und Transparenz unserer Geschäftspolitik. Dieses Vertrauen spiegelt sich in
unserer Leistungsbilanz wider. So etwas
setzt man nicht leichtfertig aufs Spiel.
Seit 1970 wurden rund 140 Conti-Schiffe
von Ihnen auf den Weg gebracht, von denen
heute noch knapp 100 unter weiß-blauer
Flagge fahren. Dabei haben Sie nach einer
langen Phase mit dem Fokus auf das Containergeschäft, der Passagierschifffahrt
(u.a. »C. Columbus« sowie der Weißen Flotte in Dresden) jetzt auch Massengutfrachter
im Portfolio. Wie haben Ihre Anleger diesen
Schritt mitgemacht?
Die strategischen Überlegungen, auch in
den Bereichen Tankschifffahrt und Bulkschifffahrt interessante Projekte zu realisieren, haben wir schon vor vielen Jahren angestellt. Es wurde immer schwieriger,
Beteiligungen an Containerschiffen nach
unseren Qualitätskriterien zu konzipieren.
In den anderen Schifffahrtsmärkten war dies
jedoch möglich. Das hat sich als richtige Entscheidung erwiesen. Inzwischen haben wir
das Eigenkapital für unseren fünften Bulker
eingeworben. Die Platzierungsgeschwindigkeit hat uns dabei selbst überrascht, denn der
Markt für Schiffsbeteiligungen war in 2009
quasi am Boden. Wir konnten aber dennoch
zeigen, dass mit einer guten Leistungsbilanz
und guten Produkten das Vertrauen der Anleger gewonnen werden kann.
Herr Dr. Müller, wir danken Ihnen für das
Gespräch und wünschen Ihnen und Ihrer
Unternehmensgruppe weiterhin viel Erfolg.
GEBAB
GEBAB Unternehmensgruppe
Rudolf-Diesel-Straße 11 | 40670 Meerbusch | Tel.: +49 (0) 2159 9153 0 | Fax: +49 (0) 2159 9153 53 | www.gebab.de
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CONTI Unternehmensgruppe
Paul-Wassermann-Str. 5 . 81829 München
Tel. +49 89 456550-0 . Fax +49 89 456550-56
Internet: www.conti-online.de . E-Mail: [email protected]

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