Projektarbeit ERP
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Projektarbeit ERP Technikerschule der Landeshauptstadt München 3. Ausarbeitung 2009/2010 Projektarbeit ERP Gliederung 1. Was ist ein ERP-System 1.1 ADempiere – unsere neue ERP-Software 1.2 Programmfunktionen 1.3 Architektur 2. Aktueller Stand 2.1 Installation ADempiere 2.2 Login 2.3 Einträge 2.4 Endbetrachtung Seite 1 von 6 Florian Kellnberger, TE2b Projektarbeit ERP Technikerschule der Landeshauptstadt München 3. Ausarbeitung 1. Was ist ein ERP-System Ein ERP-System (Enterprise Resource Planning / Planung des Einsatzes der Unternehmensressourcen) ist eine Software bzw. Geschäftsanwendung, welche nahezu alle Geschäftsprozesse steuert. Darunter fallen Aufgaben, wie z.B. Rechnungswesen, Ein- und Verkauf, Lagerhaltung, Waren- und Materialwirtschaft, Kapital, Betriebsmittel, Vertrieb, Finanzbuchhaltung und so fort. Eigentlich ist ein ERP-System nicht komplex. Erst durch die Vielzahl der Details bzw. Funktionen kann ein solches ziemlich kompliziert werden. 1.1 ADempiere – unsere neue ERP-Software Eines der ausschlaggebenden Entscheidungskriterien für ADempiere war, dass es ein integriertes Open Source ERP-System ist. Open Source heißt, Quelltexte dieser Software sind für den Anwender lesbar und können auch verändert werden, die Software kann beliebig oft kopiert, verbreitet und genutzt werden. Somit ist dieses System –im Gegensatz zu anderen- frei erhältlich, d.h. es kommen keine Kosten auf (z.B. Wartungsgebühr, Lizenzgebühr, versteckte Kosten). Außerdem ist es offen und anpassbar im Bezug auf die Funktionen. Durch viel Internetrecherche ermittelten wir weitere Details, Einsatzgebiete und Funktionen von ADempiere. Lizenz: Programmiersprache: Server-OS: Client-OS: Datenbanken: Importformate: Exportformate: Einsatzbereich: Funktionen: GPLv.2 Java Linux, Windows Linux, Windows, Browser Oracle, OracleXE, PostgreSQL EDI, csv DATEV, EDI, csv, html, xml, pdf 5-250 Mitarbeiter Auftragsabwicklung, Fertigung, Beschaffung, Materialwirtschaft 1.2 Programmfunktionen - Materialwirtschaft (Beschaffung, Lagerhaltung, Disposition): Hier können die einzelnen Produkte, Lager, Mengeneinheiten, Lieferanten, Stücklisten, Preislisten, Rabattschemen, Inventur, Los/Chargen-Nr., Nachbestellung, Versand, Wareneingang, usw. definiert bzw. festgehalten werden. - Customer Relationship Management: Customer Relationship Management, kurz CMR, was soviel heißt wie Kundenpflege, nennt man die Aufbewahrung sämtlicher Datensätze von Kunden und alle mit Ihnen abgewickelten Transaktionen (in Datenbanken). Außerdem übernimmt es abteilungsübergreifend alle Seite 2 von 6 Florian Kellnberger, TE2b Projektarbeit ERP Technikerschule der Landeshauptstadt München 3. Ausarbeitung kundenbezogenen Prozesse in Marketing, Vertrieb, Kundendienst sowie Forschung und Entwicklung. - Betriebliches Rechnungswesen: Das betriebliche Rechnungswesen beinhaltet alle Maßnahmen zur zahlenmäßigen Erfassung, systematischen Aufbereitung und Abbildung wirtschaftlicher Vorgänge innerhalb eines Unternehmens und zwischen einem Unternehmen und seiner Umwelt. Es liefert Informationen sowohl über den betrieblichen Prozess der Leistungserstellung als auch über die finanziellen und leistungsmäßigen Beziehungen des Unternehmens zu seinen Märkten. (Naja, ziemlich Betriebswirtschaftlich) - Integrierte Kassenlösung: Diesen Begriff kann man mit einem normalen Einkauf in einem Supermarkt „gleichsetzen“. Gemeint ist hiermit der sogenannte Verkaufsort oder Point of Sale – an dem der Kunde die im Laden eingesammelten Waren dem Kassierer zur Abrechnung übergibt und bezahlt. Außerdem sind hier Begriffe wie Auftragstrennung, bzw. genaue Kundentrennung, flexible Reaktion auf Wartezeiten, Lagerstelle zum Verladen des Endprodukts von Bedeutung. - Produktionsplanungs- und Steuerungssystem PPS: Unter PPS-Systemen werden computergestützte Produktionsplanungsund -steuerungssysteme verstanden, die zur operativen Planung und Steuerung des Produktionsgeschehens in einem Industriebetrieb eingesetzt werden. (Primärbedarf, Produktionsprozessplanung, Stückliste,…) 1.3 Architektur ADempiere wurde entwickelt mit JavaEE-Technologie (Java programmierte Anwendung; insbesondere für Web-Anwendungen und Middleware) und ist unter GPLv2 (General Public License) lizensiert. Als Application Server wird hier JBoss (Open Source Produkt) eingesetzt. Dieser übernimmt zum Beispiel Buchungsprozesse und einige andere Jobs. Zur Zeit ist die Datenbank-Unterstützung beschränkt auf Oracle und PostgreSQL, aber Datenbankunabhängigkeit ist ein vorrangiges technologisches Ziel des Projekts (ADempiere). Auf diesen Datenbankmanagementsystemen befinden sich die Produktivdaten, aber auch die Application Dictionary (AD), Seiten, Felder, Fenster, Berechtigungen, Workflows,… sind hier realisiert und können frei und individuell angepasst werden, somit die gesamte Benutzeroberfläche, usw. . Außerdem können eigene Funktionen hinzugefügt werden, dies fordert allerdings Kenntnisse höherer Programmiersprachen. Als Anwenderprogramm gibt es den Java-Client (http://62.245.200.166/admin JavaRuntime zip-file downloaden), oder man kann direkt über ein Webinterface auf das Application Dictionary zugreifen. Seite 3 von 6 Florian Kellnberger, TE2b Projektarbeit ERP Technikerschule der Landeshauptstadt München 3. Ausarbeitung 2. Aktueller Stand Hier eine kurze Zusammenfassung/Probleme/Erfahrungen und Stand der Dinge. 2.1 Installation ADempiere Die Installation des Systems wurde größtenteils von einem Kollegen durchgeführt. Bei Gruppensitzungen wurden Probleme, wie z.B. Serverleistung, besprochen. Eine detailierte Installationsanleitung findet man im Web unter http://www.adempiere.com/index.php/ADempiere_Installing. 2.2 Login Vordefinierte Benutzeraccounts: Um sich auf dem ADempiere Server anzumelden, existieren standardmäßig vier vordefinierte Accounts: Benutzername: GardenAdmin / Passwort: GardenAdmin Benutzername: GardenUser / Passwort: GardenUser Benutzername: SuperUser / Passwort: System Benutzername: System / Passwort: System => Systemadministrator Je nachdem als welchen Benutzer man sich anmeldet, kann man zwischen mehreren Rollen entscheiden. So hat der Benutzer SuperUser die maximalen Rechte und kann zwischen den folgenden Rollen wählen: Rolle System Administrator: kann neue Mandanten im System anlegen, kann die Struktur der Applikation modifizieren, kann Menüs und Fenster beliebig anpassen, kann Tabellen und Felder der Datenbank modifizieren etc. Rolle Client Administrator (in unserem Fall bspw. GardenWorld Admin): kann andere Benutzer des Systems verwalten (z.B. Verwaltung von Accounts und Rollen). Einloggen kann man sich bei unserem Server entweder direkt über das Webinterface (http://62.245.200.166/webui) oder dem Java-Client. Web-User-Interface: Fenster 1 Fenster 2 <= Administrator Seite 4 von 6 Florian Kellnberger, TE2b Projektarbeit ERP Technikerschule der Landeshauptstadt München 3. Ausarbeitung Eingaben im Fenster 2: Rolle Mandant Organisation Lager TS München Admin oder TS München User TS München flexible Fertigung Lager 1 für Zulieferer oder Lager 2 für Produktionsanlage Java-Client Diese Einstellungen müssen im Java-Client vorgenommen werden. (Funktioniert nur leider nicht immer) 2.3 Einträge Unter dem Punkt „Einstellungen Materialwirtschaft“ finden wir von uns eingetragene Daten, Produkte und Einzelteile. (Auswahl Lager 2 – Produktionsanlage) - - - - Lager und Lagerort: Lager 1 – Zulieferer: Keine Einträge, da wir keinen Einfluss auf das Lager des Zulieferers haben. Lager 2 – Produktion Bei Lager 2 findet man alle drei Lager der jeweiligen Station. In unserem Fall nur Linear- und Horinzontalarm, da Vertikalarm vom Zulieferer versorgt wird. Prioritäten- und Standardeingaben möglich Produkt-Kategorie: Türme; Turmteile Bei den Turmteilen sind jeweils die zwei verschiedenen Bausteine (rot, silber) für unten, mitte und oben eingetragen. Produkt: Einträge der einzelnen Bausteine (2 Farben * 3 Stationen) und 2 Standardtürme (silber, silber, silber und silber, silber, rot) Stückliste: Alle eingetragenen Produkte. Seite 5 von 6 Florian Kellnberger, TE2b Projektarbeit ERP Technikerschule der Landeshauptstadt München 3. Ausarbeitung 2.4 Endbetrachtung Den Umständen entsprechend und aus Zeitgründen erreichten wir leider nicht das diesjährige Projektziel. Stand der Dinge ist, dass ADempiere vollständig installiert wurde und einige, wenige Daten (teilweise auch nur Probeeinträge) eingetragen sind. ADempiere ist in der Lage, Aufträge in ein csv-file zu exportieren. D.h.: es können die alten Programme auf MES-Ebene (lies_ca.php, lies_ca.bac, …) weiter verwendet werden (oder ADempiere gibt in xml aus). Nächsten Schritte wären, eine kompatible Schnittstelle von ERP zu MES bereitzustellen. Daraufhin die Aufnahme kundenspezifischer Aufträge z.B. aus einem Webshop. Für die Zukunft ist mit ADempiere noch vieles offen. Erweiterungen der Produktionsanlage oder Zulieferer sind für ADempiere keine Hürden. Die Projektarbeit brachte mir einige Grundkenntnisse des modernen „Oberhauptes“ der Leittechnik. Es ist sehr bewundernswert, wie viele Funktionen in ERP-Systemen integriert sind und somit die Möglichkeit besteht, fast „alle“ Geschäftsprozesse abzuwickeln. Anfangs benutzten meist nur die großen, namhaften Firmen ERP-Software. Es wird aber auch Software für kleinere bis mittelständige Unternehmen angeboten. Da der Marktanteil von ERP-Systemen ständig wächst, zeigt es, dass dies in Zukunft ein immer wichtigeres Thema wird. Abschließend erwähnt kann ich durch die Projektarbeit für meinen zukünftigen Werdegang ein gewisses Basiswissen an ERP mitnehmen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten und natürlich auch bei unserem Lehrer, Herr Doll. Seite 6 von 6 Florian Kellnberger, TE2b