Doppelausgabe FCK - MSV Duisburg (16.09

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Doppelausgabe FCK - MSV Duisburg (16.09
IN TEUFELS NAMEN
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ANSTOSS
LIEBE FANS UND FREUNDE
DES 1. FC KAISERSLAUTERN!
Ganz unmerklich haben sich in dieser Ausgabe „IN TEUFELS
NAMEN“ die zentralen Themen Leidenschaft für „gesellschaftliche Verantwortung“ und besondere öffentlichkeitswirksame
Aktionen herausgearbeitet. Diese Doppelausgabe für die Spiele
gegen Duisburg und Hertha BSC hat es wirklich in sich. Warum
eine Doppelausgabe? In den kommenden drei Wochen stehen
drei Heimspiele für die Roten Teufel bevor. Dem Spiel gegen
Duisburg folgt ohne Unterbrechung die Begegnung mit Hertha
BSC und in der englischen Woche geht es nach dem Gastspiel in
Bochum direkt gegen Eintracht Braunschweig. Um jedem Spiel
gleichermaßen gerecht zu werden, möglichst aktuell zu berichten und dennoch sauber recherchierte Artikel zu liefern, haben
wir uns für ein Doppelmagazin der Spiele gegen Duisburg und
Hertha entschieden. Zum Spiel gegen Braunschweig erscheint
wieder die gewohnte Einzelausgabe.
Wie viel Leidenschaft in vielen Arten von Arbeit für den
1. FC Kaiserslautern steckt, zeigen einige Geschichten der aktuellen Ausgabe: Unser Kids-Club-Maskottchen „Betzi“ reist
aktuell, begleitet von Mitarbeiterinnen der Pressestelle, von
einer Lautrer Grundschule zur nächsten, um die Erstklässler
zu begrüßen und sie auf ihre „erste Klasse“ einzustimmen.
Mit wie viel Energie die FCK-Mitarbeiter ihre Mission angehen
und von was für tollen Erlebnissen sie zu berichten haben,
das ist ebenso Teil dieser Ausgabe, wie ein ganz außerordentliches Portrait des FCK-Stürmers Mohamadou Idrissou.
Mo, wie er von Trainern, Mitspielern und Fans gleichermaßen
genannt wird, liebt Basketball und als er sich aussuchen durfte,
ob er mit einer Basketball-Bundesliga-Mannschaft oder den FCKRolling Devils eine Trainingseinheit absolvieren wolle, war seine
Antwort nicht weniger spontan wie überraschend, denn Mo wollte unbedingt mit den Zweitligisten Rollstuhl-Basketball spielen.
Wir finden, dass die Einstellung des eigenwilligen Profis ein tol-
les Beispiel für die gelebte Nähe und Offenheit unserer Clubs ist.
Das fanden die angereisten Medienvertreter offensichtlich auch,
selten war der Andrang bei den Portrait-Terminen größer als an
diesem Abend in der Betzenberg-Grundschule.
Und um die Doppelausgabe wahrlich zu komplettieren, veröffentlichte der Deutsche Fußball-Bund unter der Woche den diesjährigen Gewinner des Julius-Hirsch-Preises. Mit der Stiftung des
Julius-Hirsch-Preises verbindet der DFB die ehrende Erinnerung
an seinen jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch. Es erfüllt alle
Verantwortlichen mit Stolz, dass das Engagement des Fanprojektes Kaiserslautern insbesondere rund um das Bekanntwerden
antisemitischer Anfeindungen gegen den israelischen Nationalspieler und ehemaligen FCK-Spieler Itay Shechter geehrt wurde.
Gemeinsam mit zahlreichen FCK-Mitarbeitern wurden unter anderem die „rot-weiß-bunten Aktionswochen“ durchgeführt und
vielerlei präventive Arbeit mit Jugendlichen aus der Region Kaiserslautern durchgeführt. Diese Wertschätzung kommt zudem
zu einem eminent wichtigen Zeitpunkt, steht doch aktuell die
weitere Finanzierung des Fanprojekts in Frage.
Doch neben diesen Themen sind es natürlich auch sportliche
Fragen, die uns in dieser Ausgabe beschäftigen. Zwei Siege
und zwei Unentschieden stehen für die Roten Teufel zu Buche
und in den Duellen mit Duisburg und Hertha BSC sollen weitere wichtige Punkte für das ambitionierte Saisonziel gesammelt
werden. Dass dieses Unterfangen kein leichtes wird, wird Cheftrainer Franco Foda nicht müde zu betonen. Gleichwohl wollen
die Spieler um Kapitän Albert Bunjaku dort weitermachen, wo
sie eindrucksvoll in Dresden aufgehört haben: Leidenschaftlich spielen, eiskalt ihre Chancen nutzen und danach mit den
Fans feiern. So wie es sich für echte Rote Teufel gehört.
Ihre Chefredaktion
INHALT
ANSTOSS
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Einstieg mit der Chefredaktion
MIXED-ZONE
6–9
10 – 17
Alles rund um den FCK
MO IDRISSOU IM PORTRAIT
18 – 22
Ins Rollen gekommen
MITTELKREIS
24 – 31
Alles rund um den Spieltag, Statistiken, Kader
GÄSTEKABINE
33 – 36
MSV Duisburg
POSTER
40 – 41
Konstantinos Fortounis
GÄSTEKABINE
43 – 46
Hertha BSC
NACHWUCHS
S. 24
47 – 51
Die jungen Teufel vom FCK
TEUFELSBANDE
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Der Kids-Club des 1. FC Kaiserslautern
DIE ROTEN TEUFEL
VOM BETZENBERG
2012 ⁄ 13
FANKURVE
56 – 58
Die Fans der Roten Teufel, Auswärtsinfos
FANSBOOK
60
In de Mund geleed
KONSTANTINOS
FORTOUNIS
S. 40
TRADITION ERLEBEN
62 – 63
Fritz-Walter-Museumsebene
S. 56
BETZE NEWS
70 – 72
FCK News Recap
CHAKOS BERGPREDIGT
78
Kolumne von Christian Habekost
Impressum:
Herausgeber: 1. FC Kaiserslautern e.V., Fritz-Walter-Straße 1, 67663 Kaiserslautern
Chef-Redaktion: Christian Gruber (V.i.S.d.P.), Stefan Roßkopf
Redaktion: André Fulczyk, Lisa Netzhammer, Tobias Wolf, Christian Roos,
Julia Schmitt, Ingo Konrad, Pirmin Clossé, Christian Habekost (Kolumne)
Layout & Gestaltung: Timo Elflein, Nadine Grosch, Patrick Flörchinger
Druck: Kerker Druck GmbH, Kaiserslautern · Fotos: FCK, Nadia Saini,
Fotoagentur KUNZ, Getty, Melanie Hubach
S. 62
Anzeigenverwaltung: SPORTFIVE GmbH & Co. KG c ⁄ o 1. FC Kaiserslautern
Fritz-Walter-Straße 1, 67663 Kaiserslautern,
Tel.: 0631 - 3188 5106, Fax: 0631 - 3188 144, E-Mail: fck@sportfive.com
Es gelten die Anzeigenpreise 2012⁄13. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung.
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SCHNAPPSCHUSS
IN TEUFELS NAMEN
S. 18
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IN TEUFELS NAMEN
MIXED-ZONE
ALLES RUND UM DEN FCK
TRANSFERPERIODE BEENDET
Der Kader der Roten Teufel für die Saison 2012 ⁄ 13 ist nun komplett. Am 31.
August 2012 endete das Transferfenster
der Deutsche Fußball Liga GmbH. Auch
im Kader des FCK hat sich noch einmal
einiges verändert. Zwei Neuzugängen
stehen drei Abgänge gegenüber.
Nachdem kurz vor dem Heimspiel gegen den TSV 1860 München die Wechsel
von Alexander Baumjohann (kam vom
FC Schalke 04) und Itay Shechter (an
Swansea City ausgeliehen) vermeldet
wurden, kam in den letzten Tagen vor
Beendigung der Wechselfrist noch einmal Bewegung auf den Transfermarkt.
Mit Marc Torrejón haben sich die Roten Teufel die Dienste eines erfahrenen
Abwehrspielers aus der Primera División von Real Racing Club Santander
gesichert. Beide Parteien haben sich
über einen Arbeitsvertrag über drei
Jahre geeinigt. Außerdem wechselte
der 22-jährige Rechtsverteidiger Florian Riedel zum Pfälzer Traditionsverein.
Riedel kommt vom Drittligisten VfL Osnabrück und hat einen Vertrag bis Juni
2015 unterschrieben.
Aber auch drei Profis des FCK entschieden sich für einen Abschied von den
Roten Teufeln: Stürmer Andrew Wooten
wurde für die Saison 2012 ⁄ 13 an den
Ligakonkurrenten SV Sandhausen ausgeliehen. Der 22-Jährige unterschrieb
einen Leihvertrag über ein Jahr ohne
Kaufoption beim Zweitliga-Aufsteiger.
Der Vertrag des gebürtigen Bambergers
beim FCK ist bis Juni 2015 datiert.
Außerdem nicht mehr dabei sind Abwehrspieler Rodnei und Mittelfeldstratege Gil Vermouth. Rodnei unterschrieb
in Österreich bei Red Bull Salzburg einen Vertrag bis 2015. Sein Arbeitspapier beim FCK lief bis Juni 2013. Vermouth kehrte zu seinem ehemaligen
Verein zurück. Der israelische Nationalspieler wechselte zum israelischen Erstligisten Hapoel Tel Aviv.
MIXED-ZONE
gewesen, aber nichtsdestotrotz werden
wir versuchen, auch in München eine
Runde weiter zu kommen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Pokalwettbewerb immer wieder für Überraschungen gut ist. Wir werden versuchen
unsere Außenseiterchance zu nutzen.”
Hansi Flick, Co-Trainer der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft und Schauspielerin Sophia Thomalla als Glücksfee
bescherten den Roten Teufeln das schwere Los gegen das Topteam aus der bayrischen Landeshauptstadt. Anpfiff der Partie ist am 31. Oktober 2012 um 20.30 Uhr,
in der Allianz-Arena in München.
Der Vorverkauf für diese Begegnung hat
bereits begonnen. Mitglieder und Dauerkarten-Abonnenten können bis Sonntag, 16. September 2012, von Ihrem
Vorkaufsrecht Gebrauch machen. Am
Montag, 17. September 2012, beginnt
schließlich der freie Verkauf.
Cheftrainer Franco Foda: „Ein Heimspiel
gegen den FC Bayern wäre mir lieber
Zum Heimspiel der Roten Teufel gegen
den MSV Duisburg wurden die Hintertornetze im Fritz-Walter-Stadion ausgetauscht und mit einer völlig neuen
Aufhängung installiert.
Die neuen Auffangnetze ohne Sponsorenaufdruck werden in der Karlsberg Westtribüne und vor der Osttribüne unter dem Stadiondach befestigt und reichen bis kurz über
die Bandenkonstruktionen vor der Tribüne.
Außerdem decken sie auch Bereiche um die
Eckfahnen des Spielfelds ab. Nötig wurden
diese Veränderungen aufgrund diesbezügli-
Für FCK-Fans stehen Sitzplätze in den
Preiskategorien 50 Euro, 20 Euro und
15 Euro zur Verfügung. Pro Person kön-
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In der ersten Runde im deutschen Vereinspokal haben sich die Roten Teufel
bei Drittligist Hansa Rostock mit 3:1
durchgesetzt. Jetzt wartet in der zweiten Runde kein geringerer Gegner als
der deutsche Rekordpokalsieger FC Bayern München auf den FCK.
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DFB-POKAL: SCHWERES LOS BEIM FC BAYERN –
TICKETVERKAUF LÄUFT
nen für dieses Spiel bis zu vier Tickets
gekauft werden, diese sind bis Freitag,
26. Oktober 2012 um 14.00 Uhr, im Vorverkauf erhältlich.
Die Karten können telefonisch, im
Online-Ticketshop und vor Ort im FCKService-Center gekauft werden. Alle
Preise verstehen sich zuzüglich einer
Ticketgebühr von 1 Euro.
cher Auflagen der Deutschen Fußball Liga
und des Deutschen Fußball-Bundes zum
Schutz sowohl der Zuschauer einerseits,
als auch zum Schutz vor Wurfgeschossen
beispielsweise der Spieler beim Ausführen
eines Eckballs. Zudem erfüllt der 1. FC Kaiserslautern damit eine Forderung der FritzWalter-Stadionbetreibergesellschaft.
Durch die nun gewählte Lösung ist es
Spielern und Fans weiterhin möglich, sich
nach dem Spiel vor der Karlsberg Westtribüne „abzuklatschen“. Durch den Verzicht auf einen Sponsorenaufdruck wurde
zudem gewährleistet, dass keine Sichtbehinderungen entstehen. Außerdem wird
durch die Erfüllung der Auflagen die Sicherheit im Stadion zusätzlich erhöht und
das Risiko weiterer Strafen reduziert.
FUSSBALLSPRUCH DES JAHRES:
FCK-FAN NOMINIERT
Die Deutsche Akademie für Fußballkultur vergibt jedes Jahr viele Preise zu
den unterschiedlichsten Themen rund
um den Fußball. Darunter wird auch der
„Fußballspruch des Jahres“ gewählt. Unter den Finalisten ist auch ein FCK-Fan.
Eine mehrköpfige Jury wählte aus mehreren hundert Einsendungen die Top 13-Sprüche der vergangenen Saison aus. Auch der
FCK ist unter den Topsprüchen vertreten.
Julius Christmann aus Gimmeldingen bei
Neustadt an der Weinstraße schaffte es
mit seinem Plakat „Liebe kennt keine Liga“
unter die Top-Sprüche und steht damit zur
Wahl für den „Fußballspruch des Jahres“.
Vier der 13 Sprüche stehen sich auf der
Fußball-Kulturpreis-Gala am 19. Oktober
2012 in Nürnberg gegenüber. Im K.O.System wird dort der endgültige Sieger
per Publikumsvotum ermittelt. Bis dahin
liegen alle Entscheidungen in der Hand
der Jury. Weitere Sprüche, die im Kreis der
Finalisten auftauchen, sind unter anderem
von Franz Beckenbauer, Jürgen Klopp oder
Mehmet Scholl.
„Unsere Fans sind das teuerste Gut. Der
1. FC Kaiserslautern ist ein Traditionsverein, bei dem die Liebe zum Verein über
viele Generationen weitergegeben wird.
Das wissen wir zu schätzen. Daher sind
wir stolz, dass mit Julius ein ganz junger
Fan, der auch in einer schwierigen Situation stellvertretend für viele Anhänger des
FCK seine Treue zum Verein zeigt, in dieser
Kategorie berücksichtigt wird“, freut sich
auch der FCK-Vorstandsvorsitzende, Stefan Kuntz, über die Nominierung.
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TEUFELSBANDE-Maskottchen Betzi. Die
Westpfalz-Werkstätten sind eine Einrichtung der beruflichen und sozialen
Integration für Menschen mit Behinderungen mit Sitz in Landstuhl. Der FCK
unterstützt die Einrichtung im Rahmen
des Charity-Projekts Betze-Engel.
In den letzten Wochen waren die Roten
Teufel viel unterwegs. Bei verschiedensten Autogrammstunden hatten
Fans die Möglichkeit, ihre Idole hautnah zu erleben.
Alexander Bugera und Pierre De Wit besuchten das Sommerfest der Firma Wässa
& Schuster in der Veranstaltungshalle der
Gartenschau in Kaiserslautern. Die Anhänger der Roten Teufel nutzten hierbei
auch die Gelegenheit, die Kicker einmal
alles zu fragen, was ihnen schon lange
auf dem Herzen brennt. Genauso wie in
Idar-Oberstein, wo FCK- Jungprofi Willi
Orban einen neuen DFB-Stützpunkt eröffnete. In einer Fragerunde löcherten
die Kids die Nummer 34 des Foda-Teams
und wollten alles über den Alltag eines
Fußballprofis wissen. Ebenfalls eine DFBStützpunkt-Eröffnung besuchte Dominique Heintz eine Woche später in Hatzenbühl. Nach dem offiziellen Teil setzte
sich der 19-Jährige zu den Kids und erzählte von seinen Anfängen als Fußballer.
Auf dem 15. Landstuhler Werkstättenfest der Westpfalz-Werkstätten war
einiges geboten. Neben zahlreichen
Aktionen für die großen und kleinen
Besucher gab es eine Autogrammstunde
mit FCK-Teammanager Roger Lutz und
Ebenfalls für den guten Zweck waren Jan
Simunek und Willi Orban unterwegs. Im
Rahmen der Benefizaktion zugunsten
der schwer erkrankten Ida Neubert gaben die beiden eine Autogrammstunde.
Zuvor spielte die hochkarätig besetzte
FCK-Traditionsmannschaft gegen eine
Auswahl des FV Weilerbach. Ida Neubert
hatte nach einem Fieberkrampf während des Mittagsschlafes eine massive
Gehirnschädigung erlitten. Die 5-Jährige verlor ihr Sprachvermögen, musste
zeitweise künstlich ernährt werden und
befindet sich nun in einer Reha-Klinik.
Das jährliche Regionsfest der Fanregion Hunsrück ⁄ Mosel besuchte Pierre
De Wit. Nach einer ausführlichen Diskussionsrunde bekamen alle Fans noch
eine signierte Autogrammkarte des
24-Jährigen. Auch die Einnahmen dieses Festes gingen an den guten Zweck.
Der komplette Erlös der Veranstaltung
wird der Diakonie in Bad Kreuznach zu
Gute kommen.
Ebenfalls für den guten Zweck reiste FCK-Meister und Publikumsliebling
Ratinho nach Neustadt. Das Integrative
Sportfest der Lebenshilfe Neustadt und
des SV Schöntal animierte alle Besucher
zum Sport und baute Berührungsängste
mit behinderten Mitmenschen ab.
Wie jedes Jahr sind die Roten Teufel auch dieses Jahr wieder auf dem
Wurstmarkt in Bad Dürkheim vertreten. Eine große Autogrammstunde mit
allen FCK-Profis findet am Montag, 17.
September 2012 um 16 Uhr, im Festzelt
Hamel statt.
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FANPROJEKT KAISERSLAUTERN VOM DFB
AUSGEZEICHNET
In diesem Jahr wird das Fanprojekt Kaiserslautern für ihr Engagement gegen
Diskriminierung und Antisemitismus
ausgezeichnet. Die Jury würdigte das
vorbildliche und entschlossene Vorgehen des Fanprojekts nach Bekanntwerden von antisemitischen Anfeindungen
gegen den israelischen Nationalspieler und ehemaligen FCK-Spieler Itay
Shechter. Der Vorfall, in dem eine kleine Gruppe von Zuschauern während
eines Trainings rechtsradikale Parolen
gerufen und den Spieler beleidigt hatte, sorgte Anfang diesen Jahres für internationale Aufmerksamkeit.
Während sich die Verantwortlichen des
1. FC Kaiserslautern direkt von den
Äußerungen distanzierten und juristische Schritte gegen die Täter einleiteten, handelte auch das Fanprojekt
unmittelbar. Schon beim darauf folgenden Heimspiel wurde eine Fahne
IN TEUFELS NAMEN
Der Julius-Hirsch-Preis geht in diesem Jahr an das Lautrer Fanprojekt.
Bereits zum achten Mal verleiht der
Deutsche Fußball-Bund (DFB) den mit
insgesamt 20.000 Euro dotierten Julius-Hirsch-Preis in Gedenken an den
in Auschwitz ermordeten deutschen
Nationalspieler jüdischen Glaubens.
in der Kurve gehisst, die unter dem
Vereinswappen die Flaggen sämtlicher
Herkunftsländer der FCK-Profis zeigte.
Innerhalb nur weniger Wochen organisierte das Projekt darüber hinaus die
"rot-weiß-bunten-Aktionswochen", eine
Ausstellung und mehrere Vorträge und
Diskussionsrunden zum Thema Rechtsradikalismus und Antisemitismus, im
Fritz-Walter-Stadion.
„Es ist eine tolle Auszeichnung und
nicht hoch genug zu bewerten. In einer sportlich weniger erfolgreichen Situation hat das Fanprojekt zusammen
mit unseren Fans ein Zeichen gesetzt.
Das ist ein einzigartiges und vorbildliches Verhalten“, freute sich der FCKVorstandsvorsitzende Stefan Kuntz über
die Auszeichnung.
MIXED-ZONE
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GROSSE FCK-AUTOGRAMMSTUNDE AUF DEM
WURSTMARKT IN BAD DÜRKHEIM
IN TEUFELS NAMEN
Der 1. FC Kaiserslautern kommt auch in
diesem Jahr wieder auf den Wurstmarkt
in Bad Dürkheim. Am Montag, 17. September 2012 ab 16 Uhr, wird der gesamte Profi-Kader des 1. FC Kaiserslautern
das größte Weinfest der Welt besuchen
und eine Stunde lang im Festzelt Hamel
für möglichst viele Autogrammwünsche
zur Verfügung stehen.
Mittlerweile ist der Bad Dürkheimer
Wurstmarkt gar nicht mehr aus der Liste
der FCK-Termine wegzudenken. Bereits
zum fünften Mal in Folge besuchen die
Roten Teufel das berühmte Weinfest. Für
die FCK-Anhänger ist die Signierstunde
ein jährliches Highlight und beliebter
Anlaufpunkt auf dem Festplatz. Neben
dem gesamten Kader wird außerdem
das gesamte Trainer- und Betreuerteam
vor Ort sein.
LOTTO RHEINLAND-PFALZ LÄDT
EHRENAMTLICHE EIN
Zum Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen 1860 München besuchte
eine 30-köpfige Gruppe der Deutschen Parkinson Vereinigung (DPV)
den Betzenberg. Mit der Einladung in
den Lotto-Treff möchte das Glücksspielunternehmen Menschen belohnen, die sich für andere einsetzen.
Trotz des torlosen Remis gegen die
Münchner Löwen erlebte die Gruppe,
die aus Mitgliedern der DPV-Regionalgruppe Kaiserslautern sowie der
Selbsthilfegruppe „Junge Parkinsonkranke Pfalz“ bestand, einen unvergesslichen Nachmittag im Lotto-Treff.
Die Parkinson-Regionalgruppe Kai-
serslautern gibt es seit 1989 und hat
mittlerweile über 180 Mitglieder. Die
Selbsthilfegruppe versteht sich als
Zusammenschluss von Betroffenen,
Partnern, Angehörigen, Arbeitskollegen und Menschen, die sich mit Morbus Parkinson auseinandersetzen. Die
Selbsthilfegruppe für jung erkrankte
Menschen mit Parkinson wurde 2005
von Wilfried Scholl, der auch die DPVSelbsthilfegruppe Kaiserslautern leitet,
und seiner Lebensgefährtin Ria Gerike
gegründet. Bei Scholl, der ebenfalls
Leiter der Parkinson-Selbsthilfegruppe
Kaiserslautern ist, wurde im Alter von
36 Jahren die Krankheit Parkinson festgestellt: „Wer mich kannte, konnte beobachten, wie ich mich immer mehr zurückzog. Heute weiß ich: Bevor andere
lernen konnten, mit meiner Krankheit
zu leben, musste ich es erst selbst
tun“, erinnert sich der heute 49-Jährige. Weitere Informationen gibt es
unter Telefon: 06301 ⁄ 31759, Email:
[email protected] oder [email protected].
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SPORT BEWEGT! AUCH DICH?
Rund 150 Vertreter aus Politik, Sport
und Wissenschaft versammelten sich
am 22. August 2012 im Medienzentrum des 1. FC Kaiserslautern. Grund
dafür war eine Podiumsdiskussion
anlässlich der Veröffentlichung einer
neuen Broschüre namens „Sport bewegt! Gesunde Vereine, Städte und
Dörfer in Rheinland-Pfalz“, die Gelegenheit zur Information und zum Austausch bot.
Mit der Vorstellung zentraler Erkenntnisse aus dem Forschungsprogramm,
das den Titel „Gesunde Kommune –
Sport und Bewegung als Faktor der
Stadt- und Raumentwicklung“ trägt,
führte FCK-Aufsichtsratsmitglied Prof.
Dr.-Ing. Gerhard Steinebach die Gäste in
die Thematik ein. Als Hausherr und Vorstandvorsitzender des 1. FC Kaiserslau-
tern begrüßte Stefan Kuntz zudem drei
weitere Podiumssprecher – darunter die
Staatssekretärin Jaquelin Kraege (Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie), Dieter Krieger
vom Landessportbund Rheinland-Pfalz
und die ehemalige Bundesliga-Spielerin Stefanie Dums. Als Moderator führte
RPR1.- und FCK-Stadionmoderator Holger Schröder durch die Veranstaltung.
In den nächsten 20-30 Jahren wird wie
in der gesamten Bundesrepublik auch
Rheinland-Pfalz einen demografischen
Wandel erleben. Die Studie ermittelte
deshalb notwendige Anpassungsstrategien für zukünftige Entwicklungen von
Sport- und Bewegungsräumen. Zudem
machte Stefan Kuntz im Namen des
FCK als größter Imageträger der Stadt
und der gesamten Pfälzer Region auf
die Nachwuchsförderung als Zukunfts-
Beim Heimspiel der Roten Teufel gegen
die Münchner Löwen standen ausnahmsweise nicht nur die fußballerischen Akteure im Vordergrund. Vielmehr machte
sich im Fritz-Walter-Stadion auch ein
Hauch von Olympia breit. Denn neben
einem torlosen aber zugleich nicht minder spannenden Remis zwischen beiden
Teams sorgte zweifelsohne die Begrüßung der Lautrer Olympioniken auf dem
Betzenberg für ein weiteres Highlight.
Auf Deutschlands höchstem Fußballberg war die Stimmung ausgelassen als
die Olympia-Athleten Miriam Welte und
Wojtek Czyz das Fritz-Walter-Stadion
betraten. Insgesamt 37.571 Zuschauer
jubelten den Olympioniken zu. Miriam
Welte gewann bei den Olympischen
Spielen in London zusammen mit ihrer
Erfurter Teamkollegin Kristin Vogel im
Teamsprint-Wettbewerb der Bahnradfahrer die Goldmedaille. Zwei Wochen
sicherung von Sportvereinen aufmerksam. Insbesondere in der Planung eines
neuen Nachwuchsleistungszentrum am
Fröhnerhof sieht Stefan Kuntz wichtige Potentiale, um junge Menschen zum
Sport zu bewegen.
nach den Olympischen Spielen kämpfte
Wojtek Czyz bei den Paralympics ebenfalls um die begehrten drei Podiumsplätze. Der viermalige Paralympicssieger gewann bei den Spielen in London
drei Medaillen in den Farben Silber und
Bronze gewonnen. Nach Silber im Weitsprung holte der 32-Jährige aus Kaiserslautern zweimal Bronze - mit der
deutschen Staffel über 4 x 100 m sowie
im Sprint über 100 m.
Stefan Kuntz beglückwünschte als
FCK-Vorstandsvorsitzender die Olympioniken Miriam Welte und Wojtek
Czyz und übergab ihnen Präsente sowie ein FCK-Trikot. Olympiasiegerin
Miriam Welke bedankte sich nochmals
für die große Anteilnahme an ihrem
Gewinn der olympischen Goldmedaille
und erfreute sich ob der einzigartigen
Kulisse auf dem Betzenberg. Zu den
nächsten beiden Heimspielen des 1. FC
Kaiserslautern sind zudem noch einmal
alle Olympioniken und ParalympicsTeilnehmer aus Rheinland-Pfalz als Ehrengäste eingeladen.
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WWW.FCKSHOP.DE
Wer die beiden noch nicht auf einer ihrer
inzwischen regelmäßig stattfindenden Lesereisen erleben konnte, bekommt sozusagen
eine Lesung im Westentaschenformat für das
heimische Wohnzimmer. Der humorige Rundumschlag widmet sich etwa dem seltsamen
Phänomen Public Viewing, den Herausforderungen, denen man sich bei regelmäßigen
Bustouren zu Auswärtsspielen stellen muss,
oder der Faszination des guten alten Videotextes, für den multimedial orientierte Zeitgenossen nur die abschätzige Wertung „Das
ist doch 80er” übrig haben.
Zu den Highligts der CD gehört sicher auch
die von Matthias Paskowsky unter dem Titel
„Sympathy for the Devil” veröffentlichte Begegnung mit dem ehemaligen schottischen
Profi Victor Kasule. Der Flügelspieler ugandischer Abstammung ist hierzulande ein unbeschriebenes Blatt, nach dem Hören des Artikels weiß man aber, wieso der auch unter dem
Namen „Wodka Vic” bekannte Kasule in seiner
Heimat Kultstatus genießt. „Intim” kommt
insgesamt mit neun Stücken dieser Kategorie daher. Wer den Fußball nicht immer nur
bierernst betrachten möchte, kann mit der CD
nach den 90 Minuten noch in eine unterhaltsame Verlängerung gehen.
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Seit zwölf Jahren versorgt das Magazin „11
Freunde” Fußballfans mit anspruchsvollen
Texten rund um die schönste Nebensache der
Welt. Neben Interviews und Reportagen zu
den Protagonisten des Spiels zeichnete sich
das Heft schon immer durch launige Berichte über Randaspekte des allwöchentlichen
Fußballspektakels aus. Neun solcher Texte
aus den vergangenen Jahren haben Chefredakteur Philipp Köster und sein Kollege Jens
Kirchneck gesammelt, vorgelesen und unter
dem Titel „Intim” auf CD gebannt.
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INS ROLLEN GEKOMMEN
MO IDRISSOU IM PORTRAIT
Wenn es wirklich stimmt, dass Lachen gesund
macht, dann dürfte Mo Idrissou selten eine
Arztpraxis von innen gesehen haben. Der kantige Stürmer der Roten Teufel lacht nämlich
sehr oft. Eigentlich immer. Ein ansteckendes,
herzliches Lachen. So auch, als er am Eingang
zur Sporthalle der Betzenberg-Grundschule
auf sein Empfangskomitee trifft. Dieses besteht aus einigen Fernsehteams und weiteren
Medienvertretern, vor allem aber aus den
Rolling Devils, dem Rollstuhlbasketball-Team
des 1. FC Kaiserslautern. Vorstand Sascha Gergele begrüßt den Gast vom Betzenberg, auf
den an diesem Abend noch eine weitere Trainingseinheit wartet. Denn Mo Idrissou möchte
Basketball spielen, genauer gesagt Rollstuhlbasketball. Als der 32-Jährige von den Rolling
Devils gehört hatte, war er sofort Feuer und
Flamme, wollte sich diesen Sport nicht nur
anschauen, sondern auch direkt selbst ausprobieren. Daher kann es „Mo“ auch kaum
erwarten, endlich loszulegen. Doch zunächst
begrüßt er seine heutigen Mannschaftskollegen und macht direkt klar, dass er einfach nur
der „Mo“ ist, und nicht der Fußballstar vom
Betzenberg. Dass seine Mitspieler im Rollstuhl
sitzen, spielt für ihn keine Rolle. Hier merkt
man direkt, Sportler trifft Sportler - Handicaps spielen keine Rolle. Daher darf auch der
Trikottausch nicht fehlen. Praktischerweise
findet der diesmal schon vor dem Training
statt. Für sein FCK-Trikot mit der Nummer acht
bekommt er das entsprechende Rolling DevilsJersey. Die acht trägt bei den Rolling Devils
Sebastian Spitznagel. Der Center spielt seit
12 Jahren Rollstuhlbasketball, hat es dabei
schon weit gebracht, war als Vollprofi in Italien aktiv und war viele Jahre Nationalspieler.
Der Trikottausch fällt ihm leicht, hat er doch
seit einigen Jahren eine Dauerkarte auf dem
Betze. Noch ein paar Fotos für die Presse und
dann geht es auch schon los. Während Mo Idrissou sich umzieht gibt es die Gelegenheit,
erste Fragen zu stellen.
Mo, als Du gehört hast, dass es beim
FCK eine Rollstuhlbasketballmannschaft gibt, wolltest Du unbedingt mittrainieren. Wie kam es dazu?
Ich spiele leidenschaftlich gerne Basketball und als ich von den Rolling Devils
gehört habe, wollte ich mit denen unbedingt mal spielen. Ich finde es gut, mit
dieser Aktion zu zeigen, dass nicht nur
wir Profifußballer beim FCK so intensiv
Sport betreiben. Den Einsatz, mit dem die
Rolling Devils bei der Sache sind, kann
man sich als Außenstehender nur schwer
vorstellen. Deswegen wollte ich das am
eigenen Leib erfahren und bin dankbar,
dass mir das ermöglicht wurde. Das Training hier ist eine tolle Sache, die mich
selbst sehr glücklich macht und ich hoffe,
auch allen Anwesenden hier eine kleine
Freude bereiten zu können.
Du hast beim Betreten der Halle schon
direkt den Basketball in die Hände genommen und angefangen, Körbe zu
werfen. Wie ist denn Dein Bezug zu diesem Sport im Allgemeinen?
Bevor ich als Kind mit dem Fußball angefangen habe, habe ich zuerst Basketball
gespielt. Ein Basketball war auch der erste Ball, den ich besaß. Allerdings habe ich
dann immer öfter angefangen, ihn zu kicken und statt der Hände die Füße zu benutzen. Schließlich hat mir meine Mama
dann einen Fußball gekauft, so dass ich
den Basketball wieder für seinen eigentlichen Zweck nutzen konnte. (lacht) Seit
dieser Zeit bin ich Basketball verbunden
geblieben und kann auch ganz ordentlich
spielen. In der Jugend habe ich sogar
mit der zweiten Mannschaft des Nationalteams trainiert, mich schlussendlich
dann aber doch für Fußball entschieden.
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MO IDRISSOU IM PORTRAIT
DEN EINSATZ, MIT DEM
DIE ROLLING DEVILS BEI
DER SACHE SIND, KANN
MAN SICH ALS AUSSENSTEHENDER NUR SCHWER
VORSTELLEN.
Erzähle uns doch mal ein wenig über Deine fußballerischen Anfänge in Kamerun.
Angefangen mit dem Fußball habe ich in
der Schule. Da haben wir oft gespielt, auch
nach dem Unterricht auf der Straße. Eines
Tages kam dann ein Trainer und wir haben
ein Turnier veranstaltet. In einem Spiel
habe ich 21 Tore erzielt, danach hat der
Trainer mich direkt mitgenommen. (lacht)
So kam ich dann zu einer Fußballschule. Als
Kind hat mir der Fußball vor allem viel Spaß
gemacht, aber ich wollte schon damals in
jedem Spiel ein Tor erzielen. Daher wurde
ich dann auch als Stürmer eingesetzt.
Wann bist Du dann an den Punkt gekommen, an dem Du gemerkt hast, dass
der Fußball auch Deine Zukunft bestimmen kann?
Das war schon, als ich auf die Fußballschule gegangen bin. Da kam der Zeitpunkt, an dem die Verantwortlichen
meine Eltern gefragt haben, ob sie mich
dort behalten können, so dass ich mich
auf den Fußball konzentrieren und dort
intensiver trainieren kann. Das war sicherlich keine einfache Entscheidung und
meine Mama wollte mich auch nicht loswerden. (lacht) Am Ende konnte sie aber
doch überzeugt werden und es war zum
Glück ja auch die richtige Entscheidung.
Mit 20 hast Du dann den Wechsel aus
Deiner Heimat nach Europa gewagt und
bist beim FSV Frankfurt in der Oberliga
gelandet. Wie verlief dieser Schritt in
Deiner Karriere?
Ich hatte schon mit 19 erstmals versucht,
nach Europa zu gehen. Es ging darum,
aus der Fußballschule in die Nachwuchsakademie von Racing Strasbourg zu wechseln. Wegen einer Verletzung ist das dann
aber nicht zustande gekommen und ich
musste wieder zurück in meine Heimat
und dort die Reha absolvieren. Für mich
stand aber fest, dass ich nicht mehr in
Kamerun bleiben wollte. Über einen deutschen Berater kam dann der Kontakt zum
FSV Frankfurt zustande.
War dies dann auch eine bewusste
Entscheidung von Dir, speziell nach
Deutschland zu gehen?
Natürlich war es kein einfacher Schritt,
vor allem da die Sprache für mich völlig
neu war. Im Gegensatz zu vielen anderen Fußballern aus Kamerun, die immer
nur nach Frankreich gehen, wollte ich
mich aber für eine andere Ecke Europas
entscheiden und etwas Unbekanntes
kennenlernen. Für mein Leben war es
sicherlich die beste Entscheidung, nach
Deutschland zu kommen, und bis heute
bin ich sehr froh darüber.
Genug geredet. Mo muss nun aufs Feld. Besser
gesagt, er darf. Denn die Freude am Sport,
die man ihm förmlich ansieht, ist echt. Er
kann es kaum erwarten, endlich zu spielen.
Mo Idrissou setzt sich in seinen Sportrollstuhl, bekommt die ersten Einweisungen
von Trainerin Christa Weber. Drei Deutsche
Meisterschaften, einen Pokalsieg und die
Weltmeisterschaft mit dem Frauennationalteam stehen in ihrer Erfolgsbilanz. Mit den
Rolling Devils, die sie gemeinsam mit ihrem
Mann Klaus, zudem noch Kapitän der Mannschaft, trainiert, ist sie vor zwei Jahren
ungeschlagen in die Zweite Bundesliga Süd
aufgestiegen, landete in der ersten Saison
direkt auf Platz zwei. Nun steht sie vor der
Aufgabe, einen Fußballprofi in die Geheimnisse des Rollstuhlbasketballs einzuweihen.
Doch viel muss sie gar nicht erklären. Kaum
sitzt der 32-Jährige in seinem Rollstuhl,
legt er auch schon los. Die ersten Würfe im
Sitzen fallen ihm noch schwer, doch schnell
hat er sich dran gewöhnt, reiht sich ein
in die Aufwärmübungen. Passen – rollen
– fangen – rollen – werfen. Wer hier zum
ersten Mal zusieht, ist überrascht von der
Geschwindigkeit und der Dynamik dieses
Sports. Nach ausgiebigem Aufwärmen folgt
ein Trainingsspiel. Und siehe da, der erste
Korb für das rote Team gebührt dem Gast
vom Betzenberg. Und kurz darauf spielt dieser einen feinen Pass unter den Korb. Der
Gastspieler hat sich Applaus verdient. Und
bekommt von Trainerin Christa Weber nicht
nur Tipps und Tricks, sondern auch viel Lob.
„Man merkt, dass er ein gutes Ballgefühl
hat. Nach hinten macht er zu wenig, aber
da fehlt ihm natürlich auch die Taktik.“
Rollstuhlbasketball ist ein sehr taktisches
Spiel. Es gelten nahezu die identischen Regeln wie beim Fußgängerbasketball, nur
dass es Schub- statt Schrittfehler gibt. Und
auch in Sachen Härte gibt es keinen Unterschied, im Gegenteil, auch hier wird unter
dem Korb gedrückt und geschoben, wobei
der Rollstuhl wie ein „Körper“ angesehen
wird und Fouls gegen den Rollstuhl als persönliche Fouls geahndet werden. Dem Kameruner macht das Spielen so viel Spaß,
dass er nach rund 45 Minuten fast schon
gezwungen werden muss, das Spielfeld und
den Rollstuhl zu verlassen, um die zahlreichen Medienvertreter zufrieden zu stellen
und seine Erlebnisse in Mikrofone zu sprechen.
Mo, Du hast Deine ersten Versuche als
Rollstuhlbasketballer hinter Dir. Wie ist
Dein Eindruck?
Das ist ganz schön anstrengend, macht
aber super viel Spaß. Die Jungs und Mädels
hier sind klasse, echte Sportler wie ich. In
der Offensive läuft es bei mir auch ganz gut,
nur das Verteidigen ist nicht so einfach.
Aber ich bin ja auch Stürmer. (lacht)
ICH MAG DIE DEUTSCHE
MENTALITÄT, NICHT NUR
AUF DEM FUSSBALLPLATZ!
Du bist in Kamerun geboren und aufgewachsen, pflegst Du noch Kontakte in
Deine Heimat?
Ja klar, meine Familie wohnt ja auch noch
weiterhin in Kamerun. In der Winterpause
werde ich auch wieder nach Hause fliegen
und alle dort besuchen. Ich habe auch
noch Kontakt mit vielen Freunden von
früher, auch mit meinem Verband stehe
ich ab und zu in Verbindung.
Darüber hinaus sollst Du auch eine Fußballschule unterstützen. Stimmt das?
Das ist richtig, aber die Unterstützung
beschränkt sich nicht nur auf die Fußballschule. Bei uns gibt es viele Dinge, die es
wert sind, unterstützt zu werden. In den
afrikanischen Ländern ist die Situation
oft nicht einfach. Mit 1.000 Euro, die man
nach Kamerun schickt, kann man schon
viel bewegen und vielen Menschen helfen. In Deutschland kann man, überspitzt
ausgedrückt, dreimal davon tanken, aber
dort ist das richtig viel Geld. Daher ist
es wichtig, eine Ahnung vom Leben zu
haben und nicht nur auf sich selbst zu
schauen. In Kamerun gibt es viele Menschen, die Hilfe benötigen. Daher unterstütze ich neben der Fußballschule auch
regelmäßig eine Klinik im Dorf meiner
Eltern, die die einzige größere Klinik im
Umland ist. Dort bin ich jedes Jahr zu
Besuch und bringe immer möglichst viele
Sachen mit, die sie dort gebrauchen können. Auch gibt es da, wo ich herkomme,
die einzige Universität im Norden des
Landes und auch dort ist noch vieles in
der Entwicklung. Ich versuche, mich bestmöglich einzubringen und möglichst viele
Sachen beizusteuern. Als Sportler ist es
für uns vielleicht keine allzu große Sache,
aber sie bedeutet den Menschen in Kamerun sehr viel.
Trotz Deiner eben beschriebenen Verbundenheit mit Deinem Heimatland
hast Du nach der Weltmeisterschaft
2010 beschlossen, nicht mehr für die
„unzähmbaren Löwen“ anzutreten. Was
waren hierfür die Gründe?
In der Nationalmannschaft sind einige
Dinge vorgefallen, die ich so aus Deutschland nicht kenne. Ich hasse es, für eine
Sache zu kämpfen und am Ende doch zu
verlieren, weil man sich selbst im Weg gestanden hat. Ich habe es oft erlebt, dass
wir mit Kamerun eine brillante Qualifikation gespielt haben, nur um es dann beim
Turnier zu versauen. Das ärgert mich. Ich
habe in Deutschland gelernt, wie wichtig
Disziplin ist. In der Nationalmannschaft
haben aber viele Spieler Dinge gemacht,
die sie sich bei ihrem Verein nie erlauben
könnten. Wir haben hart dafür gekämpft,
bei der WM 2010 dabei zu sein. Als wir
dann aber dort waren, waren wir mehr mit
uns selbst beschäftigt als mit dem Fußball
an sich. Wir haben mehr geredet als trainiert. Darauf hatte ich keine Lust mehr.
Der Verband ist aber schon wieder auf mich
zugekommen und hätte gerne, dass ich
wieder zur Nationalmannschaft zurückkehre. Im Moment möchte ich das aber nicht.
Solange sich die Dinge nicht grundlegend
verändern, macht es für mich keinen Sinn.
Da bleibe ich an den Länderspielterminen
lieber hier und konzentriere mich auf den
1. FC Kaiserslautern und die wichtigen Aufgaben, die vor uns liegen.
In Deiner Laufbahn hast Du relativ oft
den Verein gewechselt. Warum hast Du
immer wieder neue Herausforderungen
gesucht?
Im Fußball ist es mir wichtig, immer wieder neue Ziele zu erreichen. So möchte ich
zum Beispiel Dinge schaffen, die vor mir
noch kein anderer Afrikaner in Deutschland bewerkstelligt hat. Ich bin jetzt zum
Beispiel schon dreimal in die Bundesliga
aufgestiegen, aber das reicht mir noch
nicht, das möchte ich noch öfter schaf-
IN TEUFELS NAMEN
Du hast Deine gesamte bisherige Karriere mit Ausnahme einer sechsmonatigen Ausleihe ins französische Caen in
Deutschland verbracht. Hast Du nie den
Wunsch gehabt, auch einmal in einem
anderen Land zu spielen?
Natürlich gab es in der Vergangenheit
auch viele Anfragen aus anderen Ländern. Ich habe aber für mich entschieden,
in Deutschland bleiben zu wollen, da ich
mich hier wohl fühle. Ich habe mir hier
meine Existenz aufgebaut. Wenn man die
Möglichkeit hat, in Deutschland zu bleiben
und hier in Ruhe sein Leben zu führen, hat
das viele Vorteile. Ich mag die deutsche
Mentalität, egal ob dies den Fußballplatz
betrifft oder private Dinge. Ich kann mir
nicht vorstellen, dies alles irgendwo anders zu haben.
21
MO IDRISSOU IM PORTRAIT
22
INS ROLLEN GEKOMMEN
IN TEUFELS NAMEN
Rollstuhlbasketball wurde 1946 von
ehemaligen Basketballspielern in den
USA erfunden, die auch nach Kriegsverletzungen ihren Sport fortführen
wollten. Mittlerweile wird es in rund 80
Ländern gespielt, von behinderten und
nichtbehinderten Frauen und Männern.
Denn Rollstuhlbasketball ist ein Sport,
der hauptsächlich von Menschen mit körperlicher Behinderung ausgeübt wird,
aber auch Fußgänger dürfen mitspielen.
fen. Das habe ich immer betont, auch
wenn es mir meine Mitspieler nicht immer glauben wollen. So konnten es sich
meine ehemaligen Mannschaftskameraden in Frankfurt noch drei Tage vor
meinem Wechsel nach Kaiserslautern
nicht vorstellen, dass ich gehe. Alex
Meier redet bis heute noch nicht wieder
mit mir (lacht). Aber ich hatte das Ziel,
dass ich mir in Frankfurt gesteckt hatte,
erreicht und dann war es wieder an der
Zeit, eine neue Herausforderung anzugehen. Jetzt bin ich einfach froh, hier
beim FCK gelandet zu sein. Der Verein
hat sich ein Ziel gesteckt, dass sich mit
den meinen deckt und daher freue ich
mich darauf, dass wir unsere Vorsätze
gemeinsam erreichen werden.
IM FUSSBALL IST ES MIR
WICHTIG, IMMER WIEDER
NEUE ZIELE ZU ERREICHEN
Wie hast Du Deine ersten Wochen in
der Pfalz erlebt und wie beurteilst Du
den Saisonstart der Roten Teufel?
Es gibt viele Dinge, mit denen wir schon
sehr zufrieden sein können, aber es gibt
auch noch Einiges, was wir verbessern
können. Zum Auftakt gegen Union Berlin
haben wir nur einen Punkt geholt, obwohl
wir zu Hause hätten gewinnen müssen.
Danach haben wir es auswärts in Aalen
gut gemacht und haben die drei Punkte
geholt. Beim dritten Spiel zu Hause ist
es uns dann aber wieder nicht gelungen,
zu gewinnen. Dabei lag es bei den ersten
beiden Spielen daheim nicht im spielerischen Bereich, dass wir nur Unentschieden gespielt haben. Vielleicht hat uns
einfach ein wenig das nötige Glück gefehlt. Dass wir gewinnen können, haben
wir dann ja in Dresden wieder bewiesen.
Nur im Fritz-Walter-Stadion hat es bisher in dieser Saison noch nicht mit einem Sieg geklappt…
Jetzt ist es tatsächlich langsam wieder an der Zeit, das auch zu Hause zu
ändern und auch auf dem Betzenberg
wieder einmal die drei Punkte zu behalten. Dafür werden wir beim kommenden Heimspiel alles geben, da gibt
es keine Ausreden mehr. Ich kann mir
auch nichts anderes vorstellen, als das
nächste Heimspiel mit den Fans hier im
Rücken zu gewinnen. Die Zuschauer in
Kaiserslautern sind die besten, die sind
einfach der Wahnsinn! Obwohl wir die
ersten beiden Heimspiele nicht gewinnen konnten, haben sie uns jeweils bis
zum Ende unterstützt und mit uns zusammen gefeiert. Das ist für uns natürlich auch eine Verpflichtung, die Fans
mit mehr Heimsiegen zu beschenken.
Noch eine Frage zum Abschluss. Spielst
Du Champions League auf der PS3?
(lacht) Also ich spiele schon ganz gerne
auf der Playstation, aber kein Fußball.
Der Abschied von den Rolling Devils fällt
Mo Idrissou nur deshalb leicht, weil er bereits seinen nächsten Besuch angekündigt
hat. Denn er möchte auf jeden Fall auch
künftig die ein oder andere Trainingseinheit besuchen und wenn im Oktober die
Saison in der Zweiten RollstuhlbasketballBundesliga Süd beginnt, wird er seine neuen Kollegen von der Tribüne aus anfeuern.
Als Dank für den schönen Abend verspricht
er dem gesamten Team der Rolling Devils
ein Trikot von ihm, ehe er sich von Trainerin Christa Weber und Vorstand Sascha
Gergele verabschiedet. Mit vielen neuen
und interessanten Eindrücken im Gepäck.
Damit Spieler aller Behinderungen optimal eingesetzt werden können, gibt es
ein Klassifizierungssystem, bei dem jeder
Spieler je nach der Schwere der Behinderung eingestuft wird. Dies geht von
1 Punkt (starke Behinderung) bis zu 4,5
Punkte (Nichtbehindert). Die fünf Spieler
auf dem Feld dürfen maximal 14,5 Punkte erreichen. Gespielt wird auf einem gewöhnlichen Basketballspielfeld mit normaler Korbhöhe. Die Regeln sind größtenteils
dem Fußgängerbasketball angepasst.
Die Rolling Devils gründeten sich 2009 als
Abteilung des 1. FC Kaiserslautern. Da es
in der Region noch kein Angebot für Rollstuhlfahrer gab, war das Interesse sehr
groß. In der Regionalliga gestartet stieg
das Team im März 2011 vor ca. 500 begeisterten Zuschauern im letzten Saisonspiel gegen die Lux Rollers ungeschlagen
in die 2. Bundesliga-Süd auf. Im ersten
Jahr in der zweithöchsten Spielklasse
stand am Ende Platz Zwei. Die Stützen des
Teams sind die ehemaligen Nationalspieler Sascha Gergele, Sebastian Spitznagel
und Klaus Weber sowie die ehemalige
Nationaltrainerin Christa Weber. Diese
Vier wurden mit der SGK Heidelberg 2003
Deutscher Meister. Ihre Spiele tragen die
Rolling Devils in der Unisporthalle in Kaiserslautern aus.
24
IN TEUFELS NAMEN
MITTELKREIS
ALLES RUND UM DEN SPIELTAG
„BUNDESLIGA-DUELLE“ GEGEN ZEBRAS &
DIE ALTE DAME
Wie nahe Sieg & Niederlage oder Freude & Ärger beieinander liegen, das
zeigten die letzten beiden Partien
der Roten Teufel. Gegen den TSV 1860
München wäre aufgrund eines extrem
überlegenen Auftritts in Halbzeit zwei
ein Sieg verdient gewesen. Eine Woche später holten die Schützlinge von
Cheftrainer Franco Foda den Dreier,
konnten sich aber bei Keeper Tobias
Sippel bedanken, dass sie nicht schon
früh in der ersten Hälfte in Rückstand
gerieten. Verdient wäre ein Sieg in
beiden Spielen gewesen, doch das soll
gegen die Zebras und die alte Dame
aus Berlin nachgeholt werden.
Kaum war das torlose Unentschieden
gegen die Löwen abgepfiffen, entlud
sich bei Franco Foda auch schon ein
wenig der Ärger über die verpassten
drei Punkte gegen den vermeintlichen
Mitbewerber um einen Aufstiegsplatz.
Waren die Gäste in der ersten Halbzeit
noch ebenbürtig und kamen ein ums
andere Mal gefährlich in die Lautrer
Zone, so erspielten sich die Sechzger in
den zweiten 45 Minuten keine einzige
ernstzunehmende Tormöglichkeit. Demgegenüber standen mehr als ein halbes
Dutzend guter FCK-Gelegenheiten, doch
weder Mo Idrissou noch Albert Bunjaku oder Hendrick Zuck vermochten den
Ball an einem gut aufgelegten Gabor
Kiraly vorbeizubringen.
Foda brachte dann schnell auch das
Positive in den Vordergrund und nahm
seine Schützlinge in die Pflicht, auf
dem leidenschaftlichen Auftritt der
zweiten Hälfte aufzubauen und daran
schon in Dresden anzuknüpfen. Jan Simunek, der gegen 1860 München zur
Halbzeit mit Rückenproblemen raus
musste, trat die Reise in die sächsische Landeshauptstadt nicht mit an.
Außerdem musste Mimoun Azaouagh
kurzfristig passen, da ihn ein Magendarmvirus erwischt hatte.
Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch und die Gastgeber
hätten gut und gerne in Führung gehen können, doch Tobias Sippel, dessen Einsatz am Vorabend noch wegen
einer schweren Prellung höchst fraglich war, hielt Chancen von Poté und
Co. auf bravouröseste Manier. Demgegenüber erspielten sich die Roten Teufel zwar wenige Möglichkeiten, nutzten diese aber sehenswert durch zwei
Mal Bunjaku und einmal Fortounis zum
3:1-Endstand. Auch wenn die Dresdner
mit ihren vergebenen Chancen haderten, war der FCK-Sieg dennoch völlig
verdient, da die souveränere und abgeklärtere Mannschaft erfolgreich war.
Letzte Veränderungen wurden unterdessen am Kader vorgenommen: Rodneis
Wechsel nach Österreich zu Red Bull
Salzburg ging noch im August von statten, aufgrund der verlängerten Wechselfrist in Israel wurde der Transfer von
Gil Vermouth zurück zu Hapoel Tel Aviv
erst Anfang September fixiert. Schon
vorher hatte Andrew Wooten den FCK
auf Leihbasis für ein Jahr zum SV Sandhausen verlassen. Gleichzeitig konnten
sich die Roten Teufel die Dienste des
Rechtsverteidigers Florian Riedel vom
VfL Osnabrück sichern.
Nach zwei freien Tagen beorderte Franco Foda seinen Kader zu Wochenbeginn
wieder auf die Trainingsplätze und nahm
die Spieler von Beginn an hart ran. Pierre De Wit arbeitete sich wieder ans
Mannschaftstraining heran, gleiches
galt für Mimoun Azaouagh und Alexander Bugera, die ihre Blessuren komplett
auskuriert hatten. Das Trainerteam hatte sich für die Länderspielpause einen
prominenten Testspielgegner gesucht
und trat im schweizerischen Solothurn
gegen den FC Basel an.
Der FCK erwischte gegen den schweizerischen Doublesieger den besseren
Start und ging durch Baumjohanns
strammen Schuss von der Strafraumgrenze in Führung (8.). Obwohl Basel
in der Folge das Tempo erhöhte, schlugen die Roten Teufel noch vor der Pause ein zweites Mal zu: Nach einer Ecke
von Baumjohann sprang Kwame Nsor
höher als alle Gegenspieler und köpfte
ein zum 2:0 (43.). In Durchgang zwei
traf nach einem schnellen Konter über
rechts Philipp Degen mit einem Heber
zum 1:2 (50.). Obwohl der Spielfluss
durch viele Wechsel danach etwas verloren ging, waren beide Teams anschließend noch jeweils einmal erfolgreich. Erst erhöhte Idrissou auf 3:1 für
MITTELKREIS
Vor dem Besuch der Zebras auf dem Betzenberg herrschte eine ausgesucht gute
Trainer und Verantwortliche, wollen die
Roten Teufel mit voller Konzentration
angehen, um möglichst die volle Punktzahl auf dem „Betze“ zu behalten.
25
Stimmung im FCK-Kader. Gleichwohl
stieg die Spannung spürbar, denn mit einem Sieg gegen die bisher noch punktlosen Duisburger will das Team von Franco
Foda sich in der Tabelle weiter verbessern. Nur eine Woche später begrüßt der
FCK die Berliner Hertha im Fritz-WalterStadion zu einem Duell mit BundesligaGeschmack. Beide Spiele, so mahnen
INTERVIEW MIT CHEFTRAINER FRANCO FODA
„WOLLEN JEDES SPIEL GEWINNEN!“
Wir haben bei einem sehr heimstarken
Gegner gewonnen. Wir wollten gegen
Dresden gut organisiert spielen, den
Gegner früh unter Druck setzen und bei
Ballgewinn schnell umschalten. Das ist
uns in der ersten Hälfte gut gelungen
und wir sind verdient in Führung gegangen. Nach der Pause haben wir unsere Ordnung etwas verloren und mussten den Ausgleich hinnehmen. Das war
jedoch auch ein Weckruf für mein Team,
wir haben danach wieder gut nach vorne und in die Tiefe gespielt und unsere
Möglichkeiten genutzt, so dass wir absolut verdient gewonnen haben.
In der Länderspielpause haben Sie
ein Testspiel gegen den FC Basel angesetzt. Welche Erkenntnisse ergab
diese Partie?
Hallo Franco Foda. Fünf Pflichtspiele
liegen hinter Ihnen und Ihrem Team.
Wie bewerten Sie die letzten Partien?
Wir wollten das Heimspiel gegen 1860
München natürlich gewinnen und waren
daher nach Abpfiff erst einmal enttäuscht.
Die Begegnung selbst teilte sich in zwei
völlig unterschiedliche Halbzeiten. Die
erste Hälfte war ausgeglichen, wobei bei
uns der letzte Pass in die Spitze gefehlt
hat und München ein paar Mal gefährlich
vor unser Tor kam. Im zweiten Durchgang
hat dann nur noch meine Mannschaft gespielt, der Gegner hatte keine einzige Tormöglichkeit mehr. Wir hingegen hatten
zahlreiche Chancen, von denen wir leider
keine einzige nutzen konnten.
In Dresden folgte dann ein souveräner
Auftritt mit einem verdienten 3:1Sieg. Ihr Fazit?
Wir haben gegen einen hochklassigen Gegner unseren Rhythmus halten
können. Außerdem haben mir zum
Beispiel unsere Neuzugänge gezeigt,
dass sie Potential haben. Alexander
Baumjohann hat große Fortschritte
gemacht. Seine Aktionen hatten Hand
und Fuß und er kreiert wichtige Überraschungsmomente.
Nach etwas mehr als drei Monaten
beim FCK: Sehen Sie große Unterschiede zur Arbeit in Österreich?
Bei der Infrastruktur in den Vereinen
gibt es schon große Unterschiede. Aber
man darf schließlich nicht vergessen:
Der FCK ist ein großer Traditionsclub,
auch wenn wir jetzt in der 2. Liga sind.
Was die Qualität der Spiele betrifft, so
sehe ich die Liga in Österreich nicht so
negativ. Da wird auch einiges verlangt.
Meine Arbeitsmethode und meine Philosophie wende ich beim FCK genauso
an wie zuvor, deshalb wurde ich ja auch
geholt. Unsere ganze Arbeit ist auf den
Wiederaufstieg ausgerichtet. Aber erzwingen lässt sich nichts. Wir haben
einen sehr guten Kader, wir haben sehr
gute Bedingungen, die Fans stehen hinter uns und wir arbeiten hart. Nur so
können wir unsere Ziele erreichen.
Vor Ihnen liegen nun zwei Heimspiele. Erst kommt Duisburg und dann der
Mitabsteiger Hertha BSC. Wie wollen
Sie diese Partien angehen?
Wir wollen natürlich endlich mal wieder
ein Heimspiel gewinnen. Dies gilt aber
für jede Begegnung in die wir gehen:
Wir wollen jedes Spiel gewinnen und
werden auch genauso auftreten. Dabei
richten wir uns weniger nach unserem
Gegner, als dass wir unser Spiel nach
unseren Stärken ausrichten und unsere
Taktik umsetzen wollen. Wir werden auf
beide Gegner sehr gut vorbereitet sein
und alles in die Waagschale werfen, um
weitere wichtige Punkte zu holen.
IN TEUFELS NAMEN
die Roten Teufel (83.), dann machte es
Seferagic noch einmal spannend (89.).
Am FCK-Sieg änderte dies jedoch nichts
mehr und so bleibt unterm Strich ein
gelungener Härtetest für das nächste
Heimspiel gegen Duisburg.
GÄSTEKABINE
IN TEUFELS NAMEN
34
GEGNER IM VISIER: MSV DUISBURG
Der MSV Duisburg hat einen klassischen Fehlstart hingelegt. Vier Spiele,
vier Niederlagen bei 2:12 Toren lautet
die ernüchternde Bilanz der „Zebras“,
die sich deshalb bereits früh in der
Saison von Trainer Oliver Reck trennten. Nun herrscht allerdings wieder
Zuversicht, dass man das Ruder herumreißen kann. Mit Kosta Runjaic als
neuem Mann an der Seitenlinie will
der MSV die Abstiegsränge möglichst
schnell wieder verlassen.
Dabei ist die Situation, in der sich die
Duisburger aktuell befinden, nicht neu.
Bereits in der Vorsaison war den „Zebras“ der Saisonstart gründlich missraten und man hatte sich erst durch eine
starke Rückrunde aus dem Tabellenkeller befreien können. Die Hoffnung, in
diesem Jahr eine einigermaßen ruhige
Spielzeit im gesicherten Mittelfeld zu
verleben, wie es eigentlich das Saisonziel des MSV war, droht bereits früh in
Gefahr zu geraten. Dabei ist einer der
Gründe für den unglücklichen Auftakt
sicherlich auch schlichtes Pech. Gerade
die als Hoffnungsträger verpflichteten
Neuzugänge wie Julian Koch, Antonio
da Silva (beide Borussia Dortmund) oder
auch Timo Perthel (Hansa Rostock) fallen derzeit allesamt verletzungsbedingt
aus und auch der Ex-FCKler Jürgen Gjasula befindet sich noch im Lazarett.
Trotz allem waren natürlich vor allem
die beiden Niederlagen gegen die Aufsteiger aus Aalen (1:4) und Regensburg
(0:2) überaus bitter und bereits nach
drei Saisonpartien gibt es deshalb einen Wechsel auf der Position des Trainers. Nachdem zwischenzeitlich Ma-
nager Ivica Grlic als Interimstrainer
fungiert hatte, die nächste Pleite bei
1860 München (0:3) aber auch nicht
verhindern konnte, wurde nun Recks
Nachfolger bestimmt. Als neuen Chefcoach verpflichtete der MSV Kosta Runjaic, zuvor tätig beim SV Darmstadt 98.
Die „Lilien“ hatte der 41-Jährige, der
seine Trainer-Laufbahn einst als CoTrainer bei der zweiten Mannschaft des
FCK begann, über drei Jahre erfolgreich
trainiert und dabei von der Regionalliga in die 3. Liga geführt. Nun hofft man
in Duisburg mit Runjaic die Wende zum
Die Mannschaft des MSV Duisburg
in der Saison 2012 ⁄ 13
Hintere Reihe von links: Daniel Brosinski, Benjamin Kern, Valeri Domovchiyski, Dzemal Berberovic, Julian Koch, Zvonko Pamic,
Stephan Hennen, Branimir Bajic, Timo Perthel, Sören Brandy, Flamur Kastrati, Srdjan Baljak, Kevin Wolze, Maskottchen Ennatz
Mittlere Reihe von links: Sportdirektor Grlic, Cheftrainer Reck (bis 25.08.2012), Co-Trainer Schubert (bis 25.08.2012),
Torwarttrainer Beuckert, Konditionstrainer Karim Rashwan, Roland Müller, Felix Wiedwald, Marcel Lenz, Physiotherapeuten
Andreas Bühren, Jens Vergers, Will aan den Boom, Zeugwarte Benjamin Hauptmann, Peter Lindner, Manfred Piwonski
Vordere Reihe von links: Dustin Bomheuer, Goran Sukalo, Markus Bollmann, Andre Hoffmann, Dusan Jevtic, Maurice Exslager,
Jurgen Gjasula, Tanju Öztürk, Jula, Adli Lachheb
Es fehlen: Cheftrainer Kosta Runjaic, Co-Trainer Ilia Gruev, Ranisav Jovanovic, Antonio da Silva, Xhelil Abdulla
IM INTERVIEW
Die „Zebras“ dürften dementsprechend
schon beim Gastspiel auf dem Betzenberg hochmotiviert sein, um nicht
erneut ohne Punkte dazustehen und
damit den ersten Abstieg in die Drittklassigkeit seit 1986 zu vermeiden.
Denn wenn die Duisburger in der jüngeren Vergangenheit als „Fahrstuhlmannschaft“ bezeichnet wurden, so bezog
nahmen (zuletzt 2011) und einem Platz
im UEFA-Cup-Halbfinale 1979 bis heute
den größten Erfolg der Vereinsgeschichte darstellt.
Derartige Erfolge wirken aktuell allerdings ziemlich weit weg für den MSV
und auch für die anstehende Aufgabe
bei den Roten Teufeln verheißt noch
nicht einmal die Historie Gutes. Bei
30 Gastspielen im Fritz-Walter-Stadion
holten die Duisburger nämlich gerade
einmal vier Siege und vier Unentschieden. 22 Mal verließen die „Zebras“ den
Betzenberg ohne Punkte.
INTERVIEW MIT JURGEN GJASULA
„IN DIE ERFOLGSSPUR ZURÜCK“
Jurgen Gjasula, während der Saisonvorbereitung wurde bei Dir eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert, wegen
der Du nun mehrere Monate pausieren
musst. Wie geht es Dir?
Mir geht es den Umständen entsprechend gut. Körperlich bin ich fit, nur für
den Kopf ist es nicht so einfach. Es fällt
mir nicht leicht, keinen Sport treiben
zu können.
Nach vier Spieltagen ersetzt Kosta
Runjaic nun Oliver Reck als bisherigen
Cheftrainer. Wie ist der erste Eindruck
und wie beurteilt die Mannschaft den
Wechsel?
Da ich zurzeit nicht im Training bin, habe
ich Coach Kosta bisher nur kurz kennen
gelernt. Er hat einen sympathischen Eindruck gemacht, viel mit der Mannschaft
gesprochen. Wir sind sehr optimistisch.
Der FCK hat in dieser Saison noch kein
Spiel verloren. Was habt Ihr Euch für
die Partie auf dem Betzenberg vorgenommen?
ren. Wie weit siehst Du ihn und wann
habt Ihr beiden das letzte Mal zusammen in einer Mannschaft gespielt?
Er ist auf einem guten Weg. In unserer
U23 hat er die Möglichkeit, sein Können
zu zeigen. Wenn er weiterhin gute Leistung bringt, wird man sehen, wie weit
es darüber hinaus reicht. Ich würde mir
natürlich wünschen, auch mal mit ihm
zusammen auf dem Platz zu stehen.
Denn das letzte Mal, das wir zusammen
gespielt haben, war vor dem Haus unserer Eltern.
Du hast in der Saison 2004 ⁄ 05 für den
1. FC Kaiserslautern sieben Bundesligaspiele bestritten. Welche Erinnerungen
hast Du an die Zeit beim FCK?
Beim FCK habe ich damals meine ersten
Bundesliga-Erfahrungen gesammelt. Daran erinnert man sich immer gern zurück.
Insgesamt hatte ich eine schöne Zeit und
viele positive Erinnerungen.
Hast Du immer noch Kontakte zu Spielern aus Deiner Zeit in Kaiserslautern?
In unserer Situation ist es das Wichtigste,
wieder in die Erfolgsspur zurück zu kommen. Wir wissen, dass es schwer wird,
wollen jedoch versuchen, das Beste rauszuholen und erfolgreich aus Kaiserslautern nach Duisburg zurückkehren.
Zu einigen Spielern aus meiner Zeit
beim FCK habe ich auch noch heute
Kontakt, wie zum Beispiel zu Tim Wiese.
Auch mit Selim Teber, der jetzt in der
Türkei spielt, oder Dimitrios Grammozis
stehe ich noch in Kontakt.
Dein jüngerer Bruder Klaus Gjasula
spielt momentan auch beim MSV Duisburg - allerdings noch bei den Amateu-
Deine ersten Bundesligaspiele hast Du
beim FCK absolviert und danach hast Du
einige Jahre in der Schweiz und für den
FSV Frankfurt gespielt. An welche Zeit
denkst Du gerne zurück?
Ich hatte überall schöne Momente. Auch
an die Zeit in der Schweiz denke ich gern
zurück, da es etwas Besonderes war, in
der Champions League zu spielen. So etwas erlebt man nicht jeden Tag. Ich bin
aber generell der Meinung, man sollte
immer und überall das Positive sehen.
Du bist in Albanien geboren und bereits
mit vier Jahren zusammen mit Deinen
Eltern nach Freiburg gezogen. Wo siehst
Du Deine Heimat und warum?
Ich bin in Freiburg aufgewachsen, meine Familie lebt dort immer noch. Auch
wenn ich mit 18 weggezogen bin, um
Fußball zu spielen, sehe ich Freiburg als
meine Heimat, in die ich immer wieder
gern zurückkehre.
35
sich das bislang stets auf die abwechselnde Teilnahme an der Bundesliga
und 2. Liga. Schließlich ist die jüngere
Geschichte des MSV geprägt vom permanenten Auf und Ab. Zwei Mal schafften die Duisburger im vergangenen
Jahrzehnt den Aufstieg in die höchste
Spielklasse, mussten jedoch jeweils als
Tabellenletzter postwendend zurück in
Liga zwei. In den 60er und 70er Jahren gehörte der MSV derweil zum festen Inventar in Deutschlands höchster
Spielklasse. Als Gründungsmitglied der
Bundesliga wurde man in der allerersten
Saison sogar völlig überraschender VizeMeister, was neben vier Pokal-Finalteil-
IN TEUFELS NAMEN
Guten einleiten zu können, auch wenn
die kommenden Wochen mit Partien
gegen vermeintliche Top-Teams wie den
FCK, Eintracht Braunschweig, Hertha
BSC oder Energie Cottbus sicherlich alles andere als leicht werden.
IN TEUFELS NAMEN
36
GÄSTEKABINE
WEC
HSEL
BÖRSE
Beim MSV Duisburg und beim FCK
aktiv – das waren schon zahlreiche
Spieler. Vor allem in den vergangenen
Jahren trugen besonders viele Spieler
das FCK-Trikot, die auch bereits bei
den Zebras aktiv waren.
Auch im aktuellen Team stehen mit Alexander Bugera und Mo Idrissou zwei
Spieler, die auch schon das MSV-Trikot
trugen und beide mit den Zebras in die
Bundesliga aufgestiegen sind. „Bugi“
schaffte dieses Kunststück sogar gleich
zweimal, spielte er doch in 148 Partien
für den MSV und erzielte 15 Tore für die
Meidericher. Und alleine in der vergangenen Saison hätten zudem noch Christian Tiffert, Olcay Sahan, Sandro Wagner und Dorge Kouemaha die Liste der
Ex-Duisburger vervollständigt. Auch
in den Spielzeiten zuvor gab es einen
regen Austausch der Spieler zwischen
beiden Teams, unter anderem beteiligten sich am Teufel-Zebra-Wechselspiel
Georg Koch, Michael Zeyer, Marcus
Marin, Florian Fromlowitz, Stefan
Blank, Markus Anfang, Dirk Anders,
Hannes Riedl und Slobodan Komljenovic. Aktuell spielt der ehemalige FCKProfi Jurgen Gjasula im Trikot des MSV
Duisburg. In der Saison 2004 ⁄ 05 kam
dieser in sieben Spielen für den 1. FC
Kaiserslautern zum Einsatz. Momentan
muss der Ex-Lautrer jedoch pausieren;
eine Herzmuskel-Entzündung wird ihn
auch an einem Einsatz gegen die Roten
Teufel hindern.
Eine gute Mannschaft würde man mit
diesen Spielern ohne Zweifel auf die
Beine stellen. Und auch den passenden
Trainer zu finden, wäre nicht schwer. So
war der aktuelle MSV-Cheftrainer Kosta
Runjaic bereits als Co-Trainer bei der
U23 der Roten Teufel aktiv, und auch
sein Co-Trainer Ilia Gruev war noch vor
kurzem für den FCK tätig. Für den FCK
am Ball und den MSV an der Seitenlinie
war Friedhelm Funkel, während Kurt
Jara und Alois Schwartz für die Zebras
spielten und beim FCK als Trainer aktiv
waren. Beide Vereine coachten Gyula
Lóránt und Milan Sasic.
Wenn Pfälzer Winzer und Köche als Team antreten, sind sie kaum zu schlagen. Denn das
Zusammenspiel klappt bestens. Mit Wein und Sekt von der Deutschen Weinstraße wird jedes Fest
eine runde Sache und jede Siegesfeier zum Volltreffer. ³ Deutsche Weinstrasse e.V. -Mittelhaardt-,
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Winzer und Köche bleiben am Ball.
GÄSTEKABINE
IN TEUFELS NAMEN
44
GEGNER IM VISIER: HERTHA BSC
Es gibt Vereine, da kann ein DerbySieg eine komplette Spielzeit retten
und die Fans versöhnen. Soweit ist
es bei Hertha BSC zu diesem frühen
Zeitpunkt in der Saison natürlich
noch nicht, aber der Erfolg über den
Stadtrivalen 1. FC Union hat bei den
Berlinern dennoch merklich für Ruhe
gesorgt. Das Team von Jos Luhukay
scheint nun wieder im Soll und wird
im Kampf um den Aufstieg sicherlich
ein Wörtchen mitreden.
Denn als Absteiger und Haupstadtclub
ist die direkte Rückkehr in Liga eins natürlich erklärtes Saisonziel bei Hertha
BSC. Dementsprechend energisch war
auch die Ansprache vom neuen Trainer
Jos Luhukay, nachdem sein Team mit
einem Unentschieden und einer Niederlage in die Saison gestartet war und
auch im Pokal gegen den Regionalligisten Wormatia Worms überraschend ausschied. Auf einer Pressekonferenz nach
der Pleite gegen den FSV Frankfurt (1:3)
wurde der eigentlich meist besonnene
Hertha Coach laut. Doch seine Worte
scheinen gefruchtet zu haben. Gegen
Regensburg holte seine Mannschaft den
ersten Dreier der Saison und nachdem
im Berliner Derby ein 2:1-Auswärtserfolg glückte, ist der Anschluss zu den
vorderen Plätzen der Tabelle inzwischen
wiederhergestellt.
Torschütze war dabei unter anderem
auch der Ex-Lautrer Sandro Wagner, der
im Duell auf dem Betzenberg besonders
motiviert sein dürfte. Er ist einer von
sieben Neuen, mit denen die Hertha
den direkten Wiederaufstieg angeht. Mit
Ausnahme des Israelis Ben Sahar kamen
dabei alle Neuzugänge von BundesligaTeams, was sicherlich den Anspruch der
Berliner deutlich macht. Die meisten
von Ihnen, wie beispielsweise Mittelfeldspieler Peer Kluge oder auch Sami
Allagui haben dabei ihr großes Potential
schon mehrfach unter Beweis gestellt.
Auf der anderen Seite hatte man, anders
als noch beim Abstieg vor zwei Jahren,
allerdings auch einige namhafte Abgänge zu verschmerzen. Neben erfahrenen
Akteuren wie Christian Lell, Andreas Ottl
oder Patrick Ebert wiegt dabei besonders der Abschied von Regisseur Raffael
schwer, der zu Dynamo Kiew wechselte.
Trotzdem ist der Kader von Luhukay für
Zweitliga-Verhältnisse mehr als ordentlich besetzt und deshalb auch sicherlich
in der Lage, eine Platzierung unter den
ersten Drei zu erreichen.
Mit dem Niederländer soll bei Hertha
BSC nach einem bislang so turbulen-
Die Mannschaft der Hertha
in der Saison 2012 ⁄ 13
Hintere Reihe von links: Fitnesstrainer Henrik Kuchno, John Anthony Brooks, Felix Bastians, Maik Franz, Peter Niemeyer, Pierre
Michel Lasogga, Adrian Ramos, Sebastian Neumann (seit 30.08.12 VfL Osnabrück), Marvin Knoll, Zeugwart Hendrik Herzog
Dritte Reihe von links: Physiotherapeut Jörg Blüthmann, Physiotherapeut Michael Schweika, Daniel Beichler, Levan
Kobiashvili, Nikita Rukavytsya, Christoph Janker, Alfredo Morales, Änis Ben Hatira, Dorian Diring, Torwarttrainer Christian Fiedler,
Zeugwart Robert Abramczyk
Zweite Reihe von links: Co-Trainer Markus Gellhaus, Co-Trainer Rob Reekers, Shervin R. Fardi, Nico Schulz, Peer Kluge, Fabian
Lustenberger, Marcel Ndjeng, Marco Djuricin (seit 09.08.12 ausgeliehen an Jahn Regensburg), Ronny, Nello di Martino, Herthinho
Vordere Reihe von links: Cheftrainer Jos Luhukay, Fanol Perdedaj (seit 03.09.12 ausgeliehen an Lyngby BK), Raffael (seit 27.07.12
Dynamo Kiew), Philip Sprint, Thomas Kraft, Sascha Burchert, Elias Kachunga, Fabian Holland, Physiotherapeut David de Mel
Es fehlen: Roman Hubnik, Sami Allagui, Sandro Wagner, Ben Sahar, Peter Pekarik
30er Jahre gehörte Hertha BSC zu den
besten Clubs im Lande. Zwischen 1926
und 1931 standen die Berliner sechs
Mal in Serie im Endspiel um die deutsche Fußball-Meisterschaft. Die ersten
vier Finalteilnahmen gingen dabei zwar
noch verloren, doch 1930 und 1931 sicherte man sich die ersten beiden Meistertitel. Und auch wenn es bis heute bei
diesen beiden Titeln geblieben ist, waren die Berliner als Gründungsmitglied
über Jahre ein etabliertes Mitglied in
der Bundesliga und vertraten die deutschen Farben auch immer wieder international äußerst erfolgreich.
Nachdem es in der vergangenen Saison
dank der Auslosung im DFB-Pokal gleich
drei Aufeinandertreffen mit den Roten
Teufeln gab, sind die Berliner auch in
dieser Spielzeit wieder auf dem Betzenberg zu Gast. In der Vorsaison gab es
ein 1:1-Unentschieden im Hinspiel, im
Pokal waren die Berliner erfolgreich und
das Rückspiel gewann der FCK. Ähnlich
ausgeglichen ist auch die Gesamtbilanz
der Duelle: In 59 Aufeinandertreffen war
Berlin 26 und der FCK 24 Mal erfolgreich.
Es spricht also einiges für ein ausgeglichenes und spannendes Spiel.
INTERVIEW MIT SANDRO WAGNER
„WIR HABEN DIE QUALITÄT, UM AUFZUSTEIGEN“
Sandro Wagner, im Derby gegen Union
Berlin gab es für die Hertha nicht nur
einen Sieg, sondern Du hattest mit
einem Tor auch einen wesentlichen
Anteil daran. Wie hast Du Deinen und
Euren Auftritt im Stadtduell gesehen?
In der Alten Försterei bei Union Berlin zu
spielen ist nicht einfach, schon gar nicht
im Derby mit Hertha BSC. Wir haben
kämpferisch eine gute Leistung gezeigt,
spielerisch haben wir sicherlich noch
Luft nach oben. Für mich persönlich ist
es wichtig, dass ich über Spielpraxis zu
meiner alten Stärke zurückfinde. Jeder
Einsatz und jedes Tor helfen mir natürlich dabei. Ich freue mich, dass wir uns
in den letzten beiden Spielen immer weiter gesteigert haben.
Ziel vor der Saison auszugeben, wäre
nicht angemessen gewesen. Klar, somit
ist der Druck groß, aber damit müssen
andere Mannschaften in der Liga auch
umgehen. Jos Luhukay macht eine hervorragend Arbeit, bereitet uns sehr akribisch auf jeden einzelnen Gegner vor
und nimmt den Druck von der Mannschaft. Das hilft uns natürlich.
Zu Dir persönlich: Warum hast Du Dich
für einen Wechsel von Werder Bremen zu
Hertha BSC in die 2. Liga entschieden?
Ihr seid eher schleppend in die Saison gestartet, konntet dann aber zwei
Siege einfahren. Wie bewertest Du
den Saisonstart mit der Hertha?
Manchmal muss man vielleicht einen
Schritt zurück machen, um zwei nach
vorne zu gehen. Jos Luhukay und Michael Preetz haben mich in den Gesprächen überzeugt. Die Perspektive hat
einfach gestimmt. Außerdem macht
mich der Trainer jeden Tag besser, das
ist ein gutes Gefühl. Privat fühlen wir
uns auch sehr wohl in der Hauptstadt,
das ist mir sehr wichtig.
Das ist richtig. Es war kein schlechter,
aber auch kein guter Saisonstart. Die
Fans und wir als Mannschaft und Verein
haben uns mehr erhofft, das ist klar.
Allerdings sind erst vier Spieltage absolviert, es wird eine lange Saison und
wir haben den Anschluss an die Aufstiegsplätze hergestellt. Das ist ok.
In den ersten Saisonspielen bist Du
eher als Joker zum Einsatz gekommen, in den beiden nächsten Partien
und im Pokal durftest Du von Beginn
an auflaufen und hast auch jeweils
ein Tor erzielt. Mit welchen Erwartungen bist Du in die Saison gegangen
und welche Ziele hast Du Dir gesetzt?
In Berlin ist der Druck wieder aufzusteigen zu müssen sehr hoch. Wie
geht die Mannschaft damit um?
Ich will wieder zu meiner alten Stärke
finden. In den letzten Spielen bin ich
auf einem guten Weg, allerdings muss
ich mich weiter verbessern und kann
mich in vielen Punkten noch weiterentwickeln. Wenn wir am Ende der Sai-
Wir haben einen guten Kader, der die
Qualität hat, aufzusteigen. Ein anderes
son in die Bundesliga aufsteigen und
ich ein besserer Spieler geworden bin,
dann wäre ich zufrieden.
Als ehemaliger Roter Teufel kommt es
jetzt zum Wiedersehen auf dem Betzenberg. Es treffen zwei Topteams der
2. Liga aufeinander. Was für ein Spiel
erwartest Du?
Es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Beide
Teams haben eine gute Mannschaft. Es
wird mit Sicherheit ein interessantes
Spiel auf hohem Niveau. Wir fahren in
die Pfalz, um die drei Punkte mit nach
Berlin zu nehmen. In den ersten Spielen haben wir Punkte verschenkt, die
wollen wir uns wiederholen.
IN TEUFELS NAMEN
ten Jahr 2012 auch wieder etwas Ruhe
einkehren. Die Uneinigkeiten zwischen
Manager Preetz und Trainer Babbel,
die kurze Amtszeit von Michael Skibbe, die Verpflichtung von Otto Rehhagel und zum Abschluss die dramatische
Relegationspartie in Düsseldorf haben
für mächtig Wirbel rund um die „alte
Dame“ gesorgt. Wie schon 2010 musste
Hertha am Ende den Gang in Liga zwei
antreten, aus der man nun auf möglichst schnellstem Wege wieder in Richtung Bundesliga will. Schließlich ist der
Anspruch in der Hauptstadt groß. Vor
allem in den 20er und zu Beginn der
45
IM INTERVIEW
IN TEUFELS NAMEN
46
GÄSTEKABINE
WEC
HSEL
BÖRSE
Die aktuell namenhaftesten ehemaligen FCK-Spieler, die zuvor das Trikot von Hertha BSC trugen, sind wohl
Srdjan Lakic und Rodnei. Beide Profis
spielten insgesamt drei Jahre für die
Roten Teufel.
Srdjan Lakic war mit seinen Toren maßgeblich am Erfolg der Mannschaft unter
Trainer Marco Kurz beteiligt. Seine Offensivstärke und 35 Toren in 80 Spielen
für den FCK machten u. a. den Wiederaufstieg in die Bundesliga in der Saison
2009 ⁄ 10 sowie den siebten Tabellenplatz
in der folgenden Saison möglich. Zwischen 2006 und 2008 absolvierte Lakic
zwölf Ligaspiele für Hertha BSC. Rodnei
spielte in der Saison 2008 ⁄ 09 bei der alten Dame in Berlin. Danach wechselte der
Brasilianer in die Pfalz. In drei Jahren
beim FCK kam Rodnei zu 82 Einsätzen und
erzielte acht Tore. Zu Beginn der laufenden Saison verließ der Innenverteidiger
die Roten Teufel und steht aktuell bei Red
Bull Salzburg unter Vertrag.
FCK-Neuzugang Florian Riedel war der
Hertha sechs Jahre lang eng verbunden. Bereits in der Jugend kickte er bei
den Berlinern. In die Liste ehemaliger
Herthaner reiht sich auch FCK-Legende
Hannes Riedl ein, der 1972 bis 1974 in
Berlin aktiv war und sich danach in seiner Zeit bei den Roten Teufeln unsterblich machte. Zudem hatte Mario Basler
einen zweijährigen Zwischenstopp in der
Hauptstadt. Auch der ehemalige FCK-
Trainer Kjetil-André Rekdal war zuvor
zwischen 1997 und 2000 bei den Berlinern als Aktiver unter Vertrag. Die Liste
derer, die als Spieler sowohl beim FCK als
auch bei Hertha BSC spielten, komplettieren „Pele“ Wollitz, Otto Rehhagel
sowie Karl-Heinz Emig. Die letzten beiden machten sich bekanntermaßen auch
als Trainer der Roten Teufel verdient.
Aktuell steht auch ein Ex-Lautrer, Sandro Wagner, im Kader der Berliner. Von
Werder Bremen ausgeliehen, spielte
Wagner in der Rückrunde 2011 ⁄ 12 für
den FCK. Im Juli 2012 wechselte er von
der Pfalz aus zum Hauptstadt-Klub, bei
dem er in dieser Saison in vier Einsätzen
bereits zwei Tore schießen konnte.
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IN TEUFELS NAMEN
DIE JUNGEN TEUFEL VOM FCK
Regionalliga Südwest – 31. August 2012
FCK II – TuS Koblenz
0:4 (0:2)
FCK II: Müller - Rizzuto, Mockenhaupt, Orban, Zimmer Zellner, Temeltas (46. Jacob) - Wolfert (80. Tasky), Pokar,
Saiti - Dadachev (69. Schwehm)
Tore: 0:1 Assauer (13.), 0:2 Stahl (41.),
0:3 Assauer (65.), 0:4 Assauer (85.)
Karten: Orban (76., Rot, grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Boris Reisert (Rödermark)
Zuschauer: 320
Nach dem guten Saisonstart kam
die U23 des 1. FC Kaiserslautern mit
einem Unentschieden bei Waldhof
Mannheim und Niederlagen gegen die
TuS Koblenz und bei Hessen Kassel
etwas aus dem Tritt. Mit einem 3:1Sieg gegen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer aus Elversberg
fand die FCK-Reserve aber schnell in
die Erfolgsspur zurück. Nun müssen
die Nachwuchs-Teufel den Weg ohne
den langjährigen Erfolgstrainer Alois
Schwartz weiterführen.
Stand in den ersten drei Saisonspielen Torjäger Andrew Wooten mit drei
Treffern noch wie kein anderer für den
erfolgreichen Saisonstart der FCKJunioren, mussten die jungen Roten
Teufel ab dem vierten Regionalligaspieltag endgültig ohne die Hilfe des
Jungprofis auskommen, der auf Leihbasis zum Zweitligisten SV Sandhausen
Regionalliga Südwest – 26. August 2012
SV Waldhof Mannheim – FCK II
1:1 (1:1)
FCK II: Müller - Rizzuto, Mockenhaupt, Tasky, Zimmer Temeltas , Linsmayer - Wolfert (60. Dadachev), Pokar, Saiti
- Zellner (83. Jacob)
Tore: 0:1 Mockenhaupt (13.), 1:1 Franzin (24.)
Karten: Colak (24., Rot, Tätlichkeit)
Schiedsrichter: Jonas Weickenmeier (Mühlheim)
Zuschauer: 4379
wechselte. Und folglich merkte man
der Offensivabteilung in den ersten
Spielen nach dem Wechsel des langjährigen Torgaranten auch an, dass sie
sich erst wieder neu finden musste. So
war es auch bezeichnend, dass es beim
1:1-Unentschieden beim SV Waldhof
Mannheim mit Sascha Mockenhaupt
ein Innenverteidiger war, der per Kopf
für die Roten Teufel traf. Zwar erspielten sich die Lautrer in Überzahl
etliche Tormöglichkeiten, verpassten
es aber, den Siegtreffer zu erzielen.
Aber auch ein weiteres Problem zeigte
sich beim leidenschaftlich umkämpften Südwest-Derby im Mannheimer
Carl-Benz-Stadion, das sich durch die
nächsten Begegnungen fortsetzen
sollte: die Anfälligkeit bei gegnerischen Standardsituationen. So fiel der
Mannheimer Ausgleichstreffer nach einem Eckball und trotz einer deutlichen
Überlegenheit sollte es für die Roten
Teufel nur zu einem Punkt in der Quadratestadt reichen.
Im anschließenden Heimspiel gegen
die TuS Koblenz musste die FCK-Reserve dann die erste Saisonniederlage einstecken. Dabei stellte sich die
junge Lautrer Mannschaft gegen die
gestandenen Profis aus Koblenz oft
etwas naiv an, so dass die Gäste mit
hoher Effektivität aus fünf Torchancen
47
NACHWUCHS
vier Treffer erzielen konnten. Nach
zwei Toren nach schnellen Gegenstößen fielen die Gegentreffer Nummer
drei und vier erneut nach Eckbällen,
bei denen sich die FCK-Hintermannschaft ungeordnet zeigte. So musste
Trainer Alois Schwartz nach der Partie
eingestehen, dass seine Mannschaft
nach dem frühen Gegentreffer den Faden nicht mehr gefunden hatte.
Von der schwächsten Saisonleistung
erholten sich die jungen Roten Teufel
aber schnell und zeigten beim Spitzenteam in Kassel wieder eine starke Leistung. Leider musste die FCK-Reserve
aber erneut der Abgeklärtheit einer
starken ersten Mannschaft Tribut zollen. Abermals waren es zwei Eckbälle,
die den Pfälzern in Nordhessen das
U23
Regionalliga Südwest – 04. September 2012
IN TEUFELS NAMEN
48
KSV Hessen Kassel – FCK II
2:0 (0:0)
FCK II: Müller - Rizzuto (81. Schwehm), Mockenhaupt,
Tasky, Zimmer - Linsmayer, Zellner - Wolfert, Pokar, Saiti Jacob (81. Dadachev)
Tore: 1:0 Müller (53.), 2:0 Müller (68.)
Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 3.800
Genick brachen. Nach zwei vom ehemaligen Roten Teufel Nico Hammann
servierten Ecken war zweimal Innenverteidiger Stefan Müller mit dem Kopf
zur Stelle. Und so half es nichts, dass
die jungen Roten Teufel über weite
Strecken des Spiels gut gegen den Ball
gearbeitet und dem Gegner so gut wie
keine Torchance aus dem Spiel heraus
ermöglicht hatten. Am Ende musste die
U23 des 1. FC Kaiserslautern zum zweiten Mal in Folge den Platz ohne Punkte
verlassen und konnte sich nicht für die
klare Leistungssteigerung belohnen.
Es sollte aber nicht lange dauern, bis
die FCK-Reserve zurück in die Erfolgsspur fand. Nur drei Tage nach der Niederlage in Kassel war der bis zu diesem
Zeitpunkt ungeschlagene TabellenRegionalliga Südwest – 07. September 2012
FCK II – SV Elversberg
3:1 (1:0)
FCK II: Keilmann - Rizzuto, Mockenhaupt, Tasky, Zimmer Pokar, Linsmayer – Saiti (80. Simon), Zellner,
Wolfert (90. Temeltas) - Jacob (86. Lindner)
Tore: 1:0 Wolfert (20.), 2:0 Zellner (64.),
2:1 Helfrich (88.), 3:1 Temeltas (90. + 4)
Schiedsrichter: Moritz Kühlmeyer (Mainz)
Zuschauer: 380
führer aus Elversberg im Fritz-WalterStadion zu Gast. Mit viel Leidenschaft
trat die junge Lautrer Mannschaft gegen das erfahrene und robuste Team
aus dem Saarland auf und konnte den
Mannen um den ehemaligen FCK-Kapitän Timo Wenzel dann auch die erste
Saisonniederlage beifügen. Dabei sahen die Nachwuchs-Teufel nach Treffern von Sascha Wolfert und Steven
Zellner schon wie der sichere Sieger
aus, bevor es in der Schlussphase noch
einmal dramatisch wurde. Nach einem
ALOIS SCHWARTZ WECHSELT GUIDO HOFFMANN ÜBERNIMMT
Alois Schwartz, der bisherige Trainer der U23, verließ die Roten Teufel
am Montag, 10. September 2012, und
schloss sich mit sofortiger Wirkung
dem Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt als
Cheftrainer an. Nachdem der 1. FC Kaiserslautern ihm die Freigabe erteilte,
unterschrieb der 45-Jährige einen Vertrag bis Juni 2014 bei den Thüringern.
Alois Schwartz war seit Januar 2007 für
die Zweite Mannschaft des FCK verantwortlich. Im Mai 2009 war er zudem in
vier Zweitligaspielen als Interimscoach
der Profis tätig.
Bis auf weiteres übernehmen der 46-jährige Guido Hoffmann, bisher JuniorenCheftrainer des FCK, und der bisherige
Assistenztrainer der U23 Marco Grimm die
Trainingsarbeit des Regionalligateams.
Guido Hoffmann war 1991 Teil der Meisterelf des 1. FC Kaiserslautern und als
Trainer unter anderem beim Zweitligisten Energie Cottbus tätig.
Kopfballtor zwei Minuten vor dem Ende
der regulären Spielzeit, das – wie sollte es anders sein – nach einer Standardsituation fiel, warfen die Elversberger noch einmal alles nach vorne
und konnten in der Nachspielzeit dann
auch noch einmal den Innenpfosten
treffen. Die Roten Teufel hatten jedoch
das Glück der Tüchtigen und der Ball
sprang nicht zum Ausgleich in die Maschen sondern zurück ins Spielfeld. Mit
einem Konter über die eingewechselten Sascha Simon und Timur Temeltas
konnte die FCK-U23 den ersten Heimsieg der Saison dann endgültig unter
Dach und Fach bringen.
Drei Tage nach dem Spiel gegen Elversberg wurde dann bekannt, dass Trainer
Alois Schwartz den Verein verlässt, um
künftig als Cheftrainer beim Drittligisten Rot-Weiß Erfurt zu arbeiten.
Die FCK-Reserve wird also den erfolgreich eingeschlagenen Weg mit einem
neuen Coach weitergehen müssen. Ob
und wie sich die Veränderungen an
der Seitenlinie auf das Geschehen auf
dem Platz auswirken, werden schon die
kommenden Aufgaben zeigen.
U23
Chris Keilmann
Marius Müller
Patrick Weigl
Spiele
Tore
1
0
6
0
0
0
Termin Begegnung
Ergebnis
05.08. FSV Frankfurt II - FCK II
0:3
10.08. FCK II - Wormatia Worms
1:1
17.08.
1:2
SC Idar-Oberstein - FCK II
FCK II spielfrei
Platz Mannschaft
Tore
Punkte
1.
1899 Hoffenheim II
22:3
17
2.
KSV Hessen Kassel
10:3
17
3.
SV Elversberg
19:8
16
Abwehr
26.08. SV Waldhof Mannheim - FCK II
1:1
4.
FC 08 Homburg
16:15
16
31.08. FCK II - TuS Koblenz
0:4
5.
SV Eintracht Trier
11:7
12
04.09. Hessen Kassel - FCK II
2:0
07.09.
3:1
6.
SSV Ulm
10:7
12
7.
1. FC Kaiserslautern II
10:10
11
8.
1. FC Eschborn
10:11
10
Boris Becker
0
0
Sascha Mockenhaupt
5
1
Willi Orban
3
1
Nico Pantano
0
0
23.09. FCK II - 1. FC Eschborn
:
Calogero Rizzuto
7
0
28.09. SSV Ulm - FCK II
:
Niklas Tasky
7
0
06.10. FCK II - Sonnenhof Großaspach
:
Jean Zimmer
4
0
Mittelfeld
FCK II - SV 07 Elversberg
15.09. FC Bayern Alzenau - FCK II
Eintracht Frankfurt II
12:16
10
:
10.
FC Bayern Alzenau
10:12
9
20.10. Eintracht Trier - FCK II
:
11.
TuS Koblenz
9:13
9
27.10.
FCK II - SC Pfullendorf
:
12.
SC Pfullendorf
10:13
8
13.
VfR Wormatia Worms
10:12
7
13.10. FCK II - 1899 Hoffenheim II
9.
Max Grammel
0
0
03.11.
SC Freiburg - FCK II
:
Thomas Hartmann
0
0
10.11.
FCK II - 1. FSV Mainz 05 II
:
Christian Lensch
2
0
17.11.
FC 08 Homburg - FCK II
:
14.
SC Freiburg II
9:11
7
24.11.
FCK II - Eintracht Frankfurt II
:
15.
SC 07 Idar-Oberstein
6:8
7
30.11.
Wormatia Worms - FCK II
:
08.12.
FCK II - FSV Frankfurt II
:
16.
SV Waldhof Mannheim
8:11
7
17.
SG Sonnenhof Großaspach
4:5
6
Sebastian Lindner
3
0
Denis Linsmayer
3
0
Mario Pokar
7
0
Nils Rattke
0
0
Enis Saiti
7
0
Sascha Simon
1
0
Timur Temeltas
6
1
Steven Zellner
7
1
Sturm
Rufat Dadachev
Jan-Lucas Dorow
5
0
0
0
16.02. FCK II - SC Idar-Oberstein
:
FCK II spielfrei
02.03.
FCK II - SV Waldhof Mannheim
:
09.03. TuS Koblenz - FCK II
:
16.03. FCK II - Hessen Kassel
:
23.03. SV 07 Elversberg - FCK II
:
27.03.
FCK II - FC Bayern Alzenau
:
06.04. Sonnenhof Großaspach - FCK II
:
13.04. FCK II - SSV Ulm
:
20.04. 1899 Hoffenheim II - FCK II
:
Sebastian Jacob
6
0
27.04.
2
0
04.05. SC Pfullendorf - FCK II
:
3
11.05.
:
Andrew Wooten
7
3
3
1. FSV Mainz 05 II
8:17
5
19.
FSV Frankfurt II
2:14
4
:
30.03. 1. FC Eschborn - FCK II
Kevin Schwehm
Sascha Wolfert
18.
FCK II - Eintracht Trier
FCK II - SC Freiburg II
15.05. 1. FSV Mainz 05 II - FCK II
:
18.05. FCK II - FC 08 Homburg
:
25.05. Eintracht Frankfurt II - FCK II
:
*Die genauen Termine sind erst für die ersten elf
Spieltage fixiert.
49
Tor
TABELLE
SPIELE
IN TEUFELS NAMEN
KADER
U19
WEITER OHNE PUNKTVERLUST
KADER U19 · 2012⁄13
50
Tor
Spiele
Tore
Mirko Gerlinger
3
0
Bakary Sanyang
0
0
Ricardo Antonaci
3
0
Albert Becker
3
0
Bernard Kyere-Mensah
2
0
Marvin Leonhardt
0
0
Maximilian Rupp
0
0
Michael Schindele
3
1
Dominik Almeida
2
2
Tobias Bräuner
3
1
Samuel Geiler
2
1
Halil Hajtic
3
4
Johannes Hofmann
3
0
Marcell Öhler
3
2
Manfred Osei Kwadwo
2
1
Michael Rauth
3
0
Peter Staegemann
1
0
Benjamin Arnold
3
0
Karsten Luft
3
0
Florian Pick
1
1
Mario Rodriguez
0
0
Ragnar Sveinsson
3
1
IN TEUFELS NAMEN
Abwehr
Mittelfeld
Nach drei Spielen in der A-JuniorenRegionalliga Südwest behalten die
U19-Junioren des 1. FC Kaiserslautern
ihre weiße Weste und führen die Tabelle weiter an. Im Verbandspokal konnte
die Mannschaft von Trainer Gunther
Metz mit einem 9:0 in Baumholder
ebenfalls überzeugen.
A-Junioren-Regionalliga Südwest – 25. August 2012
FCK – Wormatia Worms
5:0 (4:0)
U19: Gerlinger – Antonaci (78. Kyere),
Becker (30. Staegemann), Schindele, Geiler –
Hofmann (57. Bräuner), Hajtic, Rauth (73. Sveinsson),
Öhler – Arnold (62. Luft), Almeidack
Tore: 1:0 Schindele (19.), 2:0 Hajtic (29.),
3:0 Almeida (37.), 4:0 Hajtic (41.), 5:0 Almeida (65.)
Schiedsrichter: Florian Benedum (Mehlingen)
Zuschauer: 100
Beim Heimauftakt gegen Wormatia
Worms konnten die jungen Roten Teufel
an die gute Auftaktleistung in Salmrohr
anknüpfen und auch das zweite Saisonspiel mit 5:0 für sich entscheiden. In
einer starken ersten Halbzeit erzielten
die FCK-Junioren schon vier Tore, verpassten es aber nach dem Seitenwechsel
ein noch höheres Ergebnis zu erzielen.
Folglich war Trainer Gunther Metz zwar
mit dem Spiel seiner Mannschaft natürlich zufrieden, fand aber dennoch
Ansatzpunkte für Verbesserungen: „Ich
kann nicht sagen, dass die Jungs nach
der Pause nicht mehr wollten, aber sie
machten es sehr kompliziert. Wir hätten
in der zweiten Halbzeit noch zwei oder
drei Tore mehr schießen müssen. Daran
müssen wir noch ganz klar arbeiten.“
Diese Forderung setzten die NachwuchsTeufel bei der nächsten Möglichkeit gleich
in die Tat um und legten im Verbandspo-
kal beim VfR Baumholder vor allem in der
Offensive nach. Mit 9:0 konnten sich die
Lautrer beim Verbandsligisten durchsetzen
und beschränkten sich dabei nach dem
Seitenwechsel nicht darauf, die sichere
Führung über die Zeit zu bringen, sondern
spielte konsequent weiter nach vorne.
Dass es aber nicht immer so leicht sein
wird, mussten die U19-Junioren dann am
dritten Regionalliga-Spieltag in Ludwigshafen erleben. Schon früh geriet man gegen den gastgebenden LSC in Rückstand
und man merkte den Nachwuchs-Teufeln
in der Folge an, dass sie in dieser Saison noch nicht mit solch einer Situation
konfrontiert gewesen waren. „Nach dem
Gegentreffer haben wir etwas den Faden
verloren“, beschrieb Trainer Gunther Metz
die ungewohnte Ausgangslage für seine
Mannschaft, „man hat gemerkt, dass die
Jungs immer nervöser wurden, je länger wir in Rückstand lagen.“ Nach der
Halbzeitpause gelang dem FCK zwar der
schnelle Ausgleich, für den dritten Sieg im
dritten Saisonspiel musste die Mannschaft
aber hart kämpfen. Erst nach langem Zittern gelang Halil Hajtic mit seinem vierten
Saisontreffer zwei Minuten vor dem Ende
der regulären Spielzeit die Führung, bevor
die jungen Roten Teufel in der Nachspielzeit noch zwei Treffer nachlegten.
A-Junioren-Regionalliga Südwest – 01. September 2012
Ludwigshafener SC – FCK
1:4 (1:0)
U19: Gerlinger – Antonaci, Becker, Schindele, Almeida –
Hofmann (90. Kyere), Rauth (68. Sveinsson), Hajtic, Öhler
– Arnold (71. Luft), Osei Kwadwo (89. Bräuner)
Tore: 1:0 Schafhaupt (9.), 1:1 Hajtic (47.),
1:2 Hajtic (88., Elfmeter), 1:3 Bräuner (90.),
1:4 Öhler (90.)
Schiedsrichter: Niklas Kürschner (Mackenrodt)
Zuschauer: 150
Sturm
TABELLE
Platz
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
Mannschaft
1. FC Kaiserslautern
SV Eintracht Trier
FK Pirmasens
1. FC Saarbrücken
TuS Koblenz
DJK-SV Phönix Schifferstadt
TSG Kaiserslautern
Spfr Eisbachtal
JFG Schaumberg-Prims
Ludwigshafener SC
VfR Wormatia Worms
FSV Offenbach
JFG Saarschleife
FSV Salmrohr
Tore Punkte
14:1
9
9:3
9
9:4
9
8:3
7
9:6
7
10:4
6
10:6
6
6:8
3
5:9
1
5:9
1
3:9
1
2:8
1
3:10
0
0:13
0
Der Saisonauftakt ist also gelungen und
der 1. FC Kaiserslautern ist nach drei
Spieltagen verlustpunktfreier Tabellenführer der A-Junioren-Regionalliga
Südwest. Dennoch haben die Roten Teufel auch schon aufgezeigt bekommen,
dass der Wiederaufstieg in die Bundesliga nur mit harter Arbeit und viel Einsatz möglich sein wird. Tugenden also,
die Kaiserslautern sowieso von Haus
aus vorausgesetzt werden.
U17
„DIE RUHE BEWAHREN“
Im Prinzip haben viele Spieler die Regionalliga überspringen müssen. Daher mussten sie in den ersten vier Spielen erfahren,
dass in der Bundesliga ganz andere Kaliber
warten als in der Verbandsliga. Aber ich
sehe das auch durchaus positiv: Mit diesen
schweren Aufgaben müssen die Jungs nun
umzugehen lernen und an ihnen wachsen.
Die Saison ist noch lang und das Team ist
lernwillig, daher werden wir mit Sicherheit
unsere Punkte noch holen.
Die U17-Junioren sind mit null Punkten
aus den ersten vier Spielen noch nicht
richtig in der B-Junioren-Bundesliga
Süd ⁄ Südwest angekommen. Im Interview spricht Trainer Stefan Meißner über
den Saisonstart seiner Mannschaft.
Herr Meißner, mit vier Niederlagen aus
den ersten vier Spielen hat die U17 einen klassischen Fehlstart hingelegt.
Wie haben Sie den Saisonstart erlebt?
Wenn man die ersten vier Spiele verliert,
kann man unter dem Strich natürlich
nicht zufrieden sein. Schlussendlich befinden wir uns noch in einer Lernphase
und die Jungs müssen sich erst noch an
die neue Liga gewöhnen. In der Bundesliga geht alles ein wenig schneller und
Fehler werden gnadenlos bestraft. Das
ist aktuell auch noch unser Manko: vorne
schießen wir zu wenig Tore, hinten führen
unsere Fehler direkt zu Gegentreffern.
Wie geht das Team mit der Niederlagenserie um? Und wie verhält sich ein
Trainer in solch einer Situation?
Ich werde natürlich auch weiterhin immer positiv auf die Spieler eingehen.
Die Leistungen waren ja auch meistens
in Ordnung, es war ja nicht so, dass die
anderen Mannschaften uns an die Wand
gespielt hätten. Für das Selbstvertrauen
eines solch jungen Teams ist es dann aber
nicht gerade förderlich, wenn die Spiele verloren gehen. Daher muss man als
Trainer die Ruhe bewahren und Selbstbewusstsein vermitteln. Es ist ganz wichtig,
dass die Jungs merken, dass es auch trotz
der Niederlagen voran geht und dass sie
weiter Gas geben.
Vor der Saison wurde als Saisonziel
formuliert, möglichst nicht in den Abstiegskampf hineinzurutschen. Muss
dieses Ziel nach den ersten vier Spielen
bereits angepasst werden oder ist es
dazu noch zu früh?
Da braucht man nicht lange drum herumreden. Wenn man auf die Tabelle schaut,
sieht man, dass wir mit null Punkten ganz
unten drin stehen und daher wissen wir
auch, was in dieser Saison auf uns zukommt. Es geht darum, die Punkte zu
sammeln, um die Liga zu halten.
Beim nächsten Spiel kommt am Sonntag, 23. September 2012, der bisher
verlustpunktfreie Tabellenführer 1860
München nach Kaiserslautern? Wie
geht Ihr dieses Spiel an?
Das wird so ein Spiel, in dem keiner etwas
von uns erwartet, so dass das auch ein wenig den Druck von der Mannschaft nimmt.
Dass wir Gas geben müssen, ist klar –
ebenso, dass wir die Punkte in Kaiserslautern behalten wollen. Daher werden wir
alles geben, damit dies gelingen kann.
Tor
Spiele
Tore
Benedikt Fath
0
0
Tobias Schneider
0
0
Dominik Wolf
4
0
Matthias Bender
3
0
Lukas Hartlieb
4
0
Marco Kaffenberger
1
0
John Malanga
4
0
Marcel Stieffenhofer
4
0
Joeri Stiens
4
1
Leon Bell Bell
4
0
Dusan Crnomut
2
0
Julius Fohr
3
0
Fatih Köksal
2
0
Yakub Polat
4
0
Nicolas Gil Rodriguez
3
0
Maximilian Waack
3
0
Christoph Batke
4
1
Noah Beierle
0
0
Danilo Cristilli
4
0
Luca Di Silvestre
0
0
Azad Kezer
2
0
Abel Mehari
2
0
Daniel Schmitt
1
0
Abwehr
Mittelfeld
Sturm
TABELLE
Platz Mannschaft
Tore
Punkte
1.
TSV 1860 München
9:1
12
2.
SC Freiburg
9:2
10
3.
1. FC Nürnberg
11:5
10
4.
SpVgg Greuther Fürth
11:6
10
9
5.
VfB Stuttgart
13:4
6.
Eintracht Frankfurt
5:2
9
7.
1899 Hoffenheim
6:7
6
8.
Bayern München
7:10
6
9.
SSV Jahn Regensburg
5:9
6
10.
SV Waldhof Mannheim
6:9
3
11.
1. FSV Mainz 05
7:10
1
12.
Karlsruher SC
3:10
0
13.
1. FC Kaiserslautern
2:9
0
14.
FC Augsburg
2:12
0
B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest - 25. August 2012
B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest - 08. Sept. 2012
Eintracht Frankfurt – FCK
SSV Jahn Regensburg – FCK
1:0 (0:0)
2:0 (1:0)
U17: Wolf – Bender (72. Batke), Hartlieb, Malanga,
Stieffenhofer – Polat (62. Waack), Cristilli (62. Rodriguez),
Fohr, Stiens – Mehari, Bell Bell
U17: Wolf – Kaffenberger, Hartlieb, Malanga,
Stieffenhofer – Polat (68. Kezer), Cristilli (60. Crnomut),
Fohr (56. Köksal), Stiens – Mehari, Bell Bell (41. Batke)
Tore: 1:0 Waldschmidt (55.)
Tore: 1:0 Ulmer (12.), 2:0 Grzesik (80.)
Schiedsrichter: Steffen Mix (Abtswind)
Schiedsrichter: Manuel Bergmann (Erbach)
Zuschauer: 100
Zuschauer: 150
IN TEUFELS NAMEN
Der Großteil der Spieler hat im vergangenen Jahr mit der U16 nur Verbandsliga gespielt, da die U17 in die Regionalliga abgestiegen war. Wie groß ist der
Schritt in die B-Junioren-Bundesliga?
51
KADER U17 · 2012⁄13
56
IN TEUFELS NAMEN
FANKURVE
DIE FANS DER ROTEN TEUFEL
LET’S GO BETZE – GEMEINSAME
MOTTOFAHRT EIN VOLLER ERFOLG
sich selbst. Solche gemeinsamen Aktionen schweissen alle Fans unterschiedlicher Coleur und Altersklassen zusammen.
Wo lagen die größten Probleme bei der
Organisation?
Das Schwerste für uns war abzuschätzen, wie die Resonanz sein wird und die
Anmeldungen laufen. Dementsprechend
mussten teilweise recht kurzfristig Busse organisiert, Flyer gedruckt, E-Mails
geschrieben werden und so weiter. Ansonsten war die Getränke- und Essensversorgung für so viele Mitfahrer, die
wir ebenfalls selbst organisierten, eine
kleinere Herausforderung, die aber auch
gemeistert wurde.
Zum Auswärtsspiel der Roten Teufel
bei Dynamo Dresden gab es eine gemeinsame Anreise der FCK-Fans. Organisiert wurde diese Aktion ausschließlich von den Ultras. Wir sprachen mit
einem der Organisatoren von den „Frenetic Youth“ über die Idee, die Umsetzung und weitere Aktionen dieser Art.
Zum Spiel in Dresden gab es eine gemeinsame Anreise vieler Fans. Was genau steckte hinter der Aktion?
In mehreren Wochen Planungszeit haben
wir unter dem Motto "Let`s go Betze!"
eine Bustour für die gesamte Fanszene
zum Auswärtsspiel nach Dresden auf
die Beine gestellt. Die Idee dazu gab es
schon in der Sommerpause, nachdem
der Rahmenspielplan veröffentlicht wurde. Nach der fixen Terminierung wurden
unsere Pläne dann konkreter, sodass wir
am Spieltag selbst mit insgesamt sieben
Bussen mit mehr als 350 Fans unterwegs
waren. Dazu kamen einige Busse, 9er
und PKW`s die sich der Kolonne auf der
über 500 km langen Strecke angeschlossen haben. Außerdem gab es ein Mottoshirt für alle FCK Fans in Dresden, damit
der Gästeblock ein gutes Bild abgibt und
Geschlossenheit demonstriert.
Zu jedem Auswärtsspiel werden ja von
den Fans Busse organisiert. Was war
bei dieser Fahrt das Besondere?
Besonders war wohl, dass wir als Ultraszene eine Fahrt für jeden Interessierten FCK-Fan angeboten haben und nicht
nur für die eigenen Fangruppen und das
Umfeld. Die Fahrt wurde von der „Generation Luzifer“, dem „Pfalz Inferno“ und
uns „Frenetic Youth“ organisiert. Da eine
Bustour in dieser Größenordnung für
alle Neuland war, gestaltete sich die Planung als eine große Herausforderung,
der man sich aber gerne stellen wollte.
Wie lautet Euer Fazit?
Die Tour war im Nachhinein ein voller
Erfolg. Die Zahl der Anmeldungen überstieg unsere Erwartungen definitiv.
Natürlich stellten wir für alle Mitfahrer
ein paar Verhaltensregeln auf. Klar war
zum Beispiel, dass wir kein Diebstahl
oder Zerstörung auf Raststätten dulden
wollten, damit wir die Tour vernünftig
und ohne Ärger über die Bühne bekommen. Erfreulicherweise hielten sich alle
Mitfahrer an die Regeln und begegneten der ganze Sache mit einer gesunden
Portion Respekt. Und den Fans, die dabei waren, hat es auch Spaß gemacht.
Die Rückmeldungen im Anschluss waren
ausschließlich positiv.
Und welche Ziele habt ihr mit dieser
Aktion verfolgt?
Gab es auch etwas, das nicht so gut lief?
Unser Ziel war ganz klar, das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Fanszene
wieder zu stärken und ein Stück weit zusammenzurücken. Vor allem in der 2. Liga
und in Zeiten des zunehmenden Sicherheitswahnsinns ist eine geeinte Fanszene
sehr wichtig für den Verein und auch für
Das Fahren in einer Kolonne gestaltete
sich leider etwas chaotisch, da wir bei
verschiedenen Busunternehmen Busse
buchen mussten und die Fahrer leider
ihren eigenen Kopf hatten was Pausenzeiten etc. angeht. Ärgerlich war zudem,
dass ein Bus unterwegs kaputt gegangen
finanziell am Ende alles gepasst hat,
spricht eigentlich nichts gegen eine Wiederholung in der Rückrunde. Zu welchem
Spiel wird man noch sehen.
Die Mottoshirts ergaben ein tolles
Bild im Stadion. Wurde beim Verkauf
Gewinn erzielt und was geschieht mit
diesem Geld?
Selbstverständlich wurde aus dem Verkauf der T-Shirts ein kleiner Gewinn
erzielt. Dieser wird in naher Zukunft
zweckgebunden an den FCK gespendet.
Denkbar wäre eine Spende an das Nachwuchsleistungszentrum „Fröhnerhof".
Hingegen fließt der Gewinn aus dem
Verkauf des Essens und der Getränke
zurück in die Kurve in Form von Choreographien etc.
Wird es gemeinsame Aktionen dieser
Art künftig öfters geben?
Da auf der gesamten Fahrt alles sehr gut
geklappt hat und sich alle Mitfahrer an
die Spielregeln gehalten haben, sind wir
guter Dinge, so eine Tour nochmals auf
die Beine stellen zu können. Da auch
FANCLUBSIEGER GEEHRT
Beim Heimspiel der Roten Teufel gegen
die Löwen aus München wurde der Sieger des FCK-Fanclubturniers 2012, der
FCK-Fanclub „Rot-Weiße Freunde Hütschenhausen“, geehrt.
Die Übergabe des Norbert-Thines-Wanderpokals fand im Rahmen des Stadionprogramms vor dem Spiel durch FCK-Teammanager Marco Haber statt. Er gratulierte
den Siegern, die das Turnier auf dem Fröhnerhof im Elfmeterschießen gewannen
und den Pokal nun bis zur Austragung des
nächsten Turniers behalten dürfen. Uwe
Holzhauser nahm den Pokal vor der Westkurve stellvertretend für den FCK-Fanclub
entgegen. Das nächste Ziel des Fanclubs
ist nun, das anstehende Winterturnier zu
gewinnen und somit das Double in die
Westpfalz zu holen. Bedanken möchte sich
die FCK-Fanbetreuung aber auch nochmals
bei allen weiteren Teilnehmern des Turniers, die für einen gemütlichen Tag im
Kreise der FCK-Familie sorgten.
Karlsberg Fan des Tages
Glückwunsch zu zwei Kisten Karlsberg UrPils und einer Führung durch
die teuflischen Hallen des Fritz-Walter-Stadions am Ende der Saison!
L
I
E
H
A
I
L
E
N
COR
Jetzt auf der Karlsberg Treue-Wand verewigen und mit etwas Glück selbst
„Fan des Tages“ werden. Nächste Chance: Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen
Hertha BSC, am 22. September, ab 11 Uhr in der Karlsberg Fanhalle Nord.
/ Karlsberg Westtribüne
IN TEUFELS NAMEN
ist. Für die Besatzung musste also kurzfristig Ersatz organisiert werden. Glücklicherweise haben es aber alle Mitfahrer
noch pünktlich zum Anpfiff ins Stadion
geschafft. Schade war jedoch, dass sich
nicht alle individuell anreisenden Fans in
Dresden ein Mottoshirt gekauft haben.
Vor allem in Anbetracht der Tatsache,
dass dies mit 10 € recht günstig war. Da
hätten wir schon mit etwas mehr Resonanz gerechnet, schließlich gibt eine
solche Aktion immer ein gutes Bild ab.
57
FANKURVE
58
IN TEUFELS NAMEN
AUSWÄRTSINFO
REWIRPOWERSTADION
Das Stadion in seiner heutigen Form
wurde zwischen 1976 und 1979 erbaut,
wobei die ursprüngliche Kapazität
49. 522 Plätze betrug. Mit dem Verkauf
der Namensrechte heißt das Stadion
der Westfalen seit Sommer 2006 rewirpowerStadion. Heute hat die Spielstätte des VfL Bochum ein Fassungsvermögen von 29.299 überdächten Plätzen,
wovon 16.174 Sitzplätze sind. Im Jahr
2011 war das Stadion zudem eine von
neun Spielorten der FIFA-Frauen-WM.
ANFAHRT
Mit dem Auto ist das rewirpowerStadion
über die A43 Münster – Wuppertal zu
erreichen. Dafür die A43 an der Abfahrt
Bochumer Kreuz verlassen, auf die A40
Richtung Essen wechseln und die Abfahrt Stadion nehmen. Zudem können
Fans mit der S-Bahn-Linie S1 bis Bochum Hauptbahnhof anreisen und von
dort aus in die U-Bahn-Linie 308 ⁄ 318 bis
Stadion einsteigen. Mehr Infos zum gibt
es unter www.fck.de.
TICKETS
Für die FCK-Anhänger stehen nur noch
Sitzplätze zu je 27 Euro zur Verfügung.
Pro Person können für dieses Spiel bis
zu 4 Tickets gekauft werden. Bis Montag, 24. September um 14 Uhr, sind die
Karten im freien Verkauf erhältlich und
im FCK-Service-Center, im Ticket-Online-
† Gelbe Karte.
† Rote Karte.
† Zimmerkarte.
Shop sowie über den telefonischen Kartenservice des FCK zu erwerben.
FANUTENSILIEN
Die Informationen zu erlaubten und
verbotenen Fanutensilien werden in der
Woche vor dem Spiel auf www.fck.de bekannt gegeben.
DIE STADT
Bochum ist mit ca. 374.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt NordrheinWestfalens. Die Ruhrmetropole ist neben
seiner Historie als Industriestadt heute
insbesondere ein wichtiger Universitätsstandort, wozu allein neun Hochschulen
zählen. Darunter auch die Ruhr-Universität, die mit ca. 30.000 Studenten als eine
der größten deutschen Universitäten
gilt. Weitere bedeutende Attraktionen
der Heimatstadt Herbert Grönemeyers
sind das Planetarium, das Bermudadreieck, das renommierte Schauspielhaus
sowie das erfolgreichste Musical der
Welt namens Starlight-Express. Der VfL
Bochum hat sich in der Bundesliga einen
Namen gemacht, da die Mannschaft zwar
über 20 Jahre hinweg als unabsteigbar
galt; dennoch bis Anfang der 1990er
Jahre nie eine bessere Platzierung als
den achten Rang erzielen konnte.
VFL BOCHUM - FCK
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IN TEUFELS NAMEN
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TRADITION ERLEBEN
FRITZ-WALTER-MUSEUMSEBENE
IN GLÜHBIRNEN, PUPPEN UND VORHÄNGEN –
FCK-GESCHICHTE ÜBERALL
Fußballschuhe von Olaf Marschall, signierte Torwarthandschuhe von Andreas Reinke, eine Eintrittskarte vom
Pokalfinale 1976 in Frankfurt, eine
Glühbirne aus den altehrwürdigen Flutlichtmasten, FCK-Matrjoschka-Puppen
und vieles mehr – bei einem Blick auf
die Exponate der Sammlung der Familie Huber in der Fritz-Walter-Museumsebene wird schnell deutlich, dass
es hier jahrzehntelange Vereins- und
Fangeschichte zu bestaunen gilt.
Seit über 16 Jahren ist Helga Huber
Vorsitzende des FCK-Fanclubs Fairplay
aus Landstuhl. Gemeinsam mit ihrem
Mann Erich und den Töchtern Stefanie
und Bettina reist die Familie nicht nur
seit vielen Jahren den Roten Teufeln
hinterher und unterstützt die Mann-
schaft wo immer auch diese spielt,
sondern hat im Laufe der Jahre auch so
einiges an Erinnerungsstücken gesammelt. Zudem ist der Fanclub für seine
langjährige Arbeit mit den Rollifans der
Roten Teufel bekannt und konnte dank
dem „Rollstuhl-Sonderkonto“ bereits
zahlreiche Aktionen mit den gehandicapten FCK-Fans ins Leben rufen.
Für ihre FCK-Sammlung ist Familie Huber durchaus schon berühmt. So ist ihre
Wohnung in Landstuhl und vor allem
das „FCK-Zimmer“, ein vielbesuchter
Ort, der unter anderem auch bereits als
Fotokulisse für den Fanartikelkatalog
der Roten Teufel diente. Kein Wunder,
dass Familie Huber auch in Sachen FCKMuseum auf dem Betzenberg nicht untätig geblieben ist. „Das Thema Museum
hat uns von Anfang an interessiert. Wir
sind natürlich auch Mitglied in der Initiative Leidenschaft“, berichtet Erich
Huber, Schriftführer und Medienbeauftragter des Fanclubs Fairplay. Der
59-Jährige bezeichnet sich als „FCK-Fan
seit der Geburt“ und hat 1963 sein erstes Spiel auf dem Betzenberg gesehen.
Gegner damals war der FK Pirmasens.
„Die Verantwortlichen des Museums
sind auf uns zugekommen und haben
Interesse an kleineren Ausstellungsgegenständen bekundet. Ich habe dann
rund 100 Dinge fotografiert, bin zum
Museum gefahren und wir haben dann
die Sachen entsprechend ausgewählt“,
berichtet Erich Huber.
Zusammengekommen sind verschiedenste FCK-Artikel aller Art, hinter de-
MUSEUM
SAMMELAUFRUF
Ihr seid Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des
Vereins. Ihr seid Teil der Geschichte und daher soll
und muss diese von Euch erzählt werden.
Um einen Gesamtüberblick mit möglichst vielen
Objekten aller Phasen, aller Abteilungen und Sammlungszweige so umfassend und vielfältig wie möglich
dokumentieren zu können, suchen wir:
nen oftmals eine spannende Geschichte steckt. So
findet man in der Huberschen Sammlung zum Beispiel einmalige Dinge, wie die Matrjoschka-Puppen
im FCK-Outfit, welche die Familie in Prag entdeckten. Das besondere daran ist sicherlich, dass es sich
nicht um ein FCK-Team aus erfolgreichen Zeiten oder
mit den tschechischen Stars wie Miroslav Kadlec und
Pavel Kuka handelt, sondern um das Zweitligateam
mit Spielern wie Axel Bellinghausen, Aimen Demai
oder Moussa Ouattara. „Ich vergesse nie wie ungläubig die entsprechenden Spieler gestaunt haben, als
ich ihnen ihre Puppe zum unterschreiben vorgelegt
habe“, verrät Erich Huber.
Neben Highlights wie den Original-Fußballschuhen
von Olaf „Fußballgott“ Marschall, einer Eintrittskarte vom Pokalfinale 1976 oder von Torhüter Andy
Reinke unterzeichneten Handschuhen gibt es noch
weitere Highlights. So handelt es sich bei der überdimensionalen Glühbirne um ein Original-Teil aus
den letzten Flutlichtmasten des Betzenbergs. Eine
Glühbirne, in deren Schein jede Menge Fußballgeschichte geschrieben wurde. Geschichte geschrieben
hat auch der FCK-Fan-Bus von Familie Huber. Mit dem
VW-Bus im kompletten FCK-Style fuhr die Familie den
Roten Teufeln fast 20 Jahre durch ganz Europa hinterher, selbst ins Trainingslager. Tausende Kilometer
für den FCK – da ist es nur verständlich, dass Teile des
Fahrzeugs, wie die aus FCK-Bettwäsche gearbeiteten
Vorhänge, nun zusammen mit vielen anderen Exponaten aus dem Hause Huber im Museum zu bestaunen
sind. Die Schätze, die für die Fritz-Walter-Museumsebene gesucht werden, müssen eben nicht immer aus
großen und teuren Sammlungen bestehen, aus Bällen
und Trikots. Es sind oftmals die Geschichten hintendran, die ein Exponat zu etwas besonderem werden
lassen und die Geschichte des FCK und seiner Fans in
die nächste Generation transportieren.
¡ Ausrüstung und persönliche Gegenstände aller
Spieler, Trainer, Helden und Antihelden, sowie
allen, die etwas zu erzählen haben.
¡ Fangeschichten, Fotos und Filme jeder Art
aus jeder Zeit.
¡ Insbesondere aber auch Eure Tränen, Eure Freude,
Fotos Eurer Aktionen, Eure getragenen Schals,
Eure Emotionen!
Wenn auch Ihr solche oder ähnliche Objekte, Geschichten, Erinnerungen u.v.m. aus den letzten Jahren besitzt, meldet Euch beim Kuratorium des Vereins, denn
wir brauchen Eure Schätze fürs Museum!
Sendet eine E-Mail an: [email protected]
oder meldet euch telefonisch unter:
0151 540 87 887 (Mo. – Fr.: 9.00 – 18.00 Uhr)
Oder einfach ausfüllen und an den FCK senden,
wir melden uns bei Euch!
1. FC Kaiserslautern e. V.
Stichwort „Eure Schätze fürs Museum“
Postfach 2474, 67663 Kaiserslautern
Meine Schätze:
Vorname:
Name:
Straße, Nr.:
PLZ, Ort:
Telefon:
Öffnungszeiten Fritz-Walter-Museumsebene:
Jeden Donnerstag von 17.00 – 19.00 Uhr
E-Mail:
IN TEUFELS NAMEN
Der 12. Mann seid Ihr, die Fans, die den FCK durch
ihren bedingungslosen Einsatz zu seinen großen
Erfolgen nach vorne gepeitscht haben.
63
HELFT UNS MIT EUREN SCHÄTZEN
FÜRS MUSEUM!
DIE KOLU MNE VON COME DIAN CHRI STIAN "CHA KO" HABE KOST
)2720HODQLH+XEDFK
Morsche, gemeine Gemeinde of the holy BetzeMountain, liebe rote Teufelsbrüder und – schwestern!
In letzter Zeit warn jo mol widder en Haufe Hohlkepp im
Fußball unnerwegs, odder?! In Köln wird ein Spieler aus
der Mannschaft gemobbt. In Chemnitz machen sie einen
schwarzen Spieler mit Affenlauten fertig…
Glücklicherweise gibt’s bei unserm herrliche FCK sowas net. Oder: fascht net. Es soll jo unter unseren Fans
wirklich so e paar Labbeduddel-Leerschäddel geben, wo
am liebschde hätte, dass die ganze Mannschaft nur aus
Spielern besteht, die aus der eigenen Jugend kommen
XQGYRUP$QSÀIIÅ0LUVLQGLH7UlPSVDXVGHU3DO]´
vierstimmig aussewendisch singe könne. Und wenn
GLHGDQQDEHUMHGHV6SLHOYHUOLHUHGHWH"Å9HUEDQQXQJ
$XVEUJHUXQJ$XVZHLVXQJ=ZDQJV7UDQVIHU]XP
1. FC Saabrücken oder – noch schlimmer: nach HoppHQKHLP´2GHUZDV"
Leider gebbt’s so Hutsimpel wirklich. Aa bei uns.
5DVVLVWLVFKH3DUROHNUHLVFKHDEHUPLWGH)ULW]:DOWHU
Fahn wedle. Unser Ehrenspielführer det sich im Grab
rumdrehen, zumal er selbst oft genug mit nationalistischem Blödsinn zu tun gehabt hat, bloß weil die Liebe
seinen Lebens Italia hieß und net Germania (wobei die
3lO]HUYRQGHU0HQWKROLWlWKHUGH,WDOLHQHUVRZLHVRVHKU
QDKHVWHKHQ1HWIHUXPPHVXQVFKGVDDFKWPDMRDDÅ'LH
7RVFDQDLVWGLH3IDO],WDOLHQV´
Rein vom sportlichen Aspekt her, wird wohl auch der härteste Lokalpatridiot zugeben müssen, dass unser Leut diesmal wirklich eine gute Mannschaft zusammen gebastelt
KDEHQGDEHLVLQGHFKWH3IlO]HUPLW%lFNHUXQG:HVWNXU
YHQ9HUJDQJHQKHLW (Sippel, Abel), Nachwuchsspieler die
aus der eigene Jugend ruck-Zuck im heisse Fegefeuer ihrn
Mann und ihrn Heintz stehen. Und dazu eine Handvoll
neuer Spieler, die von der ersten Minute an alles gegeben
haben für den FCK und – im Gegensatz zur letzten Saison
²VRJDU7RUHVFKLH‰HQ8QGGDVDXFKQRFKDXVSK\VLNDOLVFK
XQP|JOLFKVWHQ:LQNHOQVLHKH'UHVGHQ
8IIMHGHQ)DOOHVXSHU0LVFKXQJ:LHHQJXGH3lO]HU
6FKRUOHLP'XEEHJODV
7URW]GHPJLEW·V/HXWGLHVLFKQXUGHVZHJHQDQHLQHP
Spieler stören, weil er einen ausländisch klingenden
Namen hat:
$OXVKL"2'HUNRQQGRFKQL[VRL%HLGHP
Name, odder?!
'DQQDEHUVSLHOWGHU.HUOULFKWLJJXWXQG]HLJWEHLP,Q
terview, dass er auch rhetorisch gut dribbeln kann. Und
schon wird im nächsten Spiel gerufen:
Hopp Enis, mach was Schäänes!
0HUNVFKZDV"'HU.ODQJXQVHUHU0XQGDUWLVWYRQ1D
tur aus so anpassungs- und integrationsfähig, dass allein
die pälzische Aussprache genügt, um aus einer multiQDWLRQDOHQ7UXSSHHLQH0DQQVFKDIWPLWODXWHUHLQJHER
UHQHQ3DODWLQRV]XPDFKHQ²XQGVHL·VQXU]XP6SD‰
Mir basteln uns auch ausländische Namen zungemäßich
so zurecht, dass sie ganz high-matlich klingen!
:HQQHLQJDQ]HV6WDGLRQ
Alwert Bunjagguuuu
kreischt, dann könnt ma wirklisch määne, der Geburtsort von dem Bu wär net Kosovo sondern Kibo (also
.LUFKKHLPERODQGHQRGHUVR«
'DV*OHLFKHIXQNWLRQLHUWQDWUOLFKDXFKPLWGHQHQ'l
nen in der Abwehr:
Jesses Jessen, bass doch uff!
Selbst ein Mann wie Mohamadou Idrissou, der jetzt vun
Haus aus vielleicht net unbedingt den pfälzischsten aller
Namen hat, wird irgendwie zu einem Einheimischen,
ZHQQHLQURWZHL‰HU6FKDOYRQGHU7ULEQHUXQWHUVFKUHLW
Hear Mo! Jetz mach mo was, Monn!
2GHU$ULHO%RU\VLXN'HUVLHKW]ZDUDXIGHP3DSLHU
kompliziert und polnisch aus, könnte aber in der heissen
Betze-Luft ganz schnell so eingebürgert werden:
+RSS%RU\VFKXFNGHQ%DOOHQLZZHU]XP
Konschdantin Fort-un-is drin!
So simpel kann Integration uff pälzisch funktionieren.
Mir integriere jeden. Alle Religione, alle Hautfarbe, alle
5DVVHQDOOHVNH3UREOllP²bKQDMDLFKJHE]XGDVV
uns des bei manche Leut aus de unmittelbare Nachbarschaft net ganz so leicht fallt. Aber: es soll sogar verein]HOWH)lOOHJHJHEHQKDEHQZRDXFKIUHPGDUWLJH[RWL
sche Minderheiten wie Gelfüßler (Dick) un Saarlänner
(Kuntz) erfolgreich integriert wurden.
So toll-erant sin halt nur FCK’ler.
Alla hopp, simmer wider gut –
bis zum näggschde Mol.
EUERN
WWW.CHA KO.D E

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