Juparana Colombo Pressluftwerkzeug 4: Kompressor
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Juparana Colombo Pressluftwerkzeug 4: Kompressor
26 PFLANZEN & WERKSTOFFE Das Werkstatt-Orange-Fachbegriffslexikon (42) 12/2011 Natursteinkunde für Landschaftsgärtner (34) Pressluftwerkzeug 4: Kompressor Der schönste Presslufthammer ist vollkommen sinnlos, wenn etwas Grundlegendes nicht vorhanden ist: Pressluft. Dafür benötigt man, wenig verwunderlich, einen Kompressor. Doch genauso wie bei den Presslufthämmern ist das Angebotsspektrum schier unüberblickbar. Das reicht vom Baumarktkompressor mit Lichtstromanschluss, sehr kleinem Lufttank und geringer Luftmengenproduktion bis hin zu hoffnungslos überdimensionierten Schraubenkompressoren mit Lufttrocknungsanlage, riesigen Luftkesseln und riesiger Luftleistung. Um den richtigen Kompressor zu finden, geht der Steinmetz daher gerne in den gut sortierten Fachhandel mit folgendem Wissen, was seine speziellen Anforderungen angeht. Presslufthämmer für die Steinbearbeitung benötigen, zumindest unserer Meinung nach, ölfreie Luft. Wenn die automatische Ölung des Kompressors versagt und aus dem Presslufthammer Öl kommt, kann man Flecken auf dem Stein nur schwer wieder entfernen. Außerdem ist möglichst trockene Luft nötig, da Presslufthämmer nicht gerne permanent durchnässt werden. Und der Steinmetz weiß, wie viele Presslufthämmer insgesamt betrieben werden sollen, unter Umständen auch gleichzeitig, und wie viel Luft diese durchschnittlich benötigen, was ihm die Bedienungsanleitung des Hammers verrät. Die Jungs von der Werkstatt Orange wissen, dass ihre mittelgroßen und kleinen Presslufthämmer zwischen 240 und 420 l Luft in der Minute brauchen. Und dass es durchaus vorkommen kann, dass zwei bis drei Hämmer gleichzeitig betrieben werden und dass unter solchen Bedingungen ihr Kompressor bisweilen an seine Grenzen kommt. Text und Bild: Michael Senn, München Juparana Colombo starke Farbschwankung mittleres Preisniveau meist im Randsortiment des FG Fundort: Managparai, Indien Bezugsmöglichkeit: im gut sortierten Fachhandel Ursprünglich stammt die Bezeichnung Juparana aus Brasilien. In der indianischen Sprache wurde dieser Begriff für „Bewegung“ verwandt. Damit ist das Aussehen dieser Migmatite gut beschrieben. „Juparana“ wurde auf dem internationalen Natursteinmarkt schnell immer beliebter. Deshalb dauerte es nicht lange, bis diese Bezeichnung zu einem Sammelbegriff für verschiedene bunte, stark texturierte Natursteine aus Brasilien wurde. Indische Lieferanten haben sich das positive Image dieser Steine zunutze gemacht und einige ihrer Produkte ebenfalls mit dem Namenszusatz Juparana versehen. Juparana Colombo ist ein ausgesprochenes Dekorgestein. Er zeigt extrem starke Texturschwankungen und sollte deshalb niemals mit kleinen Handstücken bemustert werden. Man sollte auch bedenken, dass selbst bei großflächiger Bemusterung zwischen einzelnen Lieferungen erhebliche Texturunterschiede auftreten können. Deshalb ist es ratsam, die Auswahl gemeinsam mit dem Kunden an den Platten zu treffen, die tatsächlich auf der Baustelle verarbeitet werden. Großformatige Werkstücke stellen kein Problem dar. Die Textur kommt am besten bei polierten Oberflächen zur Geltung. Bei raueren Bearbeitungsformen verliert der Stein an Aussagekraft. Sollten rutschsichere Bodenplatten oder Treppenstufen für den Außenbereich benötigt werden, so kann man eine jetgestrahlte Oberfläche nehmen. Eine von Steinmetzen gerne genommene Kompressorgröße für den mobilen Einsatz T:\^YZ\BKTƤA:\BT;:TNǂtw @|v zǠďv Slv|ƛ@lvnl vv| Detlev Hill, Trier Bild: Abraxas Verlag, Hasede