Donauwörth - Gemeinde Mertingen
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Donauwörth - Gemeinde Mertingen
WEMDING | HARBURG | MONHEIM | RAIN UND NORDSCHWABEN ... Donauwörth Kabarett Claus von Wagner in Monheim S. 31 MONTAG, 20. SEPTEMBER 2010 Kommunalpolitik Schnelles Internet kostet Kaisheim rund 70 000 Euro Seite 29 Unglück in Warngau trifft Flugsportgruppe. Pilot ist Mitglied Donauwörth/Genderkingen Der tödliche Unfall bei einer Flugschau in Warngau (Landkreis Miesbach) trifft auch die Motorflugsportgruppe Donauwörth-Genderkingen (MDG) hart. Sowohl der Pilot, der ums Leben kam, als auch der Flieger, der nach dem Zusammenstoß der beiden Maschinen notlanden konnte, sind in dem nordschwäbischen Verein bestens bekannt. Der 43-Jährige, der das Unglück überlebte, ist sogar Mitglied und durch sein fliegerisches Können eines der Aushängeschilder des Vereins. Vorsitzender: „Ein schwerer Schlag für uns“ MDG-Vorsitzender Matthias Obermayer erfuhr gestern die traurige Nachricht. „Das ist für uns schon ein schwerer Schlag“, so seine erste Reaktion. Die beiden Beteiligten hätten als versierte Piloten gegolten und schon oft gemeinsam bei FlugM. Obermayer schauen ihr Können gezeigt. Zudem nahmen die Männer regelmäßig – auch erfolgreich – an Kunstflugmeisterschaften teil. Beide Piloten flogen Obermayer zufolge Maschinen vom Typ Extra 300. Das blau lackierte Flugzeug des aus dem Landkreis NeuburgSchrobenhausen stammenden Todesopfers (47) sei in Augsburg stationiert gewesen, der rot lackierte Flieger des im angrenzenden Landkreis Dillingen beheimateten Überlebenden (43) in Genderkingen. Maschine des Verunglückten auf Plakat fürs Fest Die Kunstflieger seien stets auf Perfektion und Kontrolle bedacht gewesen. „Ich kann mir das Unglück überhaupt nicht erklären“, so Obermayer gegenüber unserer Zeitung, „die beiden Piloten haben dieses Manöver schon 1000-mal geflogen.“ Besonders tragisch: Der 47-Jährige hätte am kommenden Wochenende im Rahmenprogramm des traditionellen Oktoberfests der MDG auf dem Flugplatz Genderkingen interessierte Gäste mitfliegen lassen – und der Kunstflieger ziert das Plakat des Vereins für das Fest. Das Foto zeigt die Maschine, wie sie im vorigen Jahr bei der Veranstaltung über den Flugplatz hinwegflog. (wwi) »Bayern Fußball TSV Rain spielt schön und erfolgreich S. 33 27 www.donauwoerther-zeitung.de NR. 217 Betroffenheit und Trauer bei Fliegern Bilder von den Fußballplätzen der Region I Bei uns im Internet Ein Segen für das Gemeinwesen Festsitzung Mertingen verleiht der Unternehmerin Frieda Reiter die Ehrenbürgerwürde. Die Geehrte revanchiert sich an ihrem 80. Geburtstag mit einer Liebeserklärung VON HELMUT BISSINGER Mertingen Frieda Reiter ist die erste Frau, der die Gemeinde Mertingen die Ehrenbürgerwürde verlieh. Damit wolle man, wie Laudator Bürgermeister Albert Lohner im festlichen Rahmen der Aula der Antonius-von-Steichele-Grundschule sagte, die erfolgreichen Leistungen einer verantwortungsvollen Unternehmerin würdigen, „aber auch ihr vorbildliches soziales und kulturelles Engagement zum Wohle ihrer Mitbürger“. Der Festsitzung ging am Samstagvormittag ein Defilee der Gäste voraus, feierte Frieda Reiter doch gleichzeitig ihren 80. Geburtstag. So war es denn ein illustrer Kreis von Gästen, die Vizebürgermeister Hans Mair begrüßen konnte: von den Mitgliedern der Familien Reiter und Weber über die Mertinger Ehrenträger bis hin zu kommunalen Politikern. Bürgermeister Lohner zitierte in seiner Laudatio für Frieda Reiter Johann Wolfgang von Goethe ebenso wie Marie von Ebner-Eschen- „Sie war immer bereit, mehr zu tun als das, was man gemeinhin als unerlässliche Pflicht betrachtet.“ Albert Lohner, Bürgermeister bach und Jeremis Gotthelf. In den Mittelpunkt stellte er das „vorbildliche, edle, hilfreiche Handeln zum Wohle der Gemeinschaft“, das die Jubilarin an den Tag lege. Frieda Reiter habe sich in herausragender Weise um Mertingen verdient gemacht. Die vorbildliche Eigenschaft, „das Nützliche, das Rechte zu schaffen“, habe Frieda Reiter verinnerlicht. Lohner: „Sie war immer bereit, mehr zu tun als das, was man gemeinhin als unerlässliche Pflicht betrachtet.“ Hilfsbereitschaft, Güte und gemeinnütziges Wirken seien eng mit ihrem Namen verbunden. Frieda Reiter habe unzähligen Menschen in persönlichen Notlagen mit tätiger Hilfe zur Seite gestanden, aus Verantwortung für die Mitarbeiter soziale Projekte in der Firma initiiert, Vereine unterstützt sowie Schule und Kindergarten gefördert. Die Gemeinde sei ihr wegen ihres sozialen und kulturellen Einsatzes zu tiefem Dank verpflichtet. Bei Verhandlungen hätten er, Lohner, wie auch sein Amtsvorgänger Hans Leinauer, Frieda Reiter ebenso wie ihre Kinder Christine und Georg immer als Menschen kennengelernt, für die der Grundsatz gelte: „Ein freundliches Wort findet immer einen guten Boden.“ Ihre Freundlichkeit, die sympathische Ausstrahlung und Herzenswärme Frieda Reiters hätten letztlich immer zu Lösungen geführt. Die Arbeitsleistung der neuen Ehrenbürgerin sei, verbunden mit großartigen unternehmerischen Erfolgen, ein Segen für die Gemeinde und ein Segen für die Bürger, anerkannte Lohner. „Eine konsumorientierte Lebensweise war und ist nicht der Stil von Frieda Reiter“, sagte der Bürgermeister, der ihr Verantwortungsethik attestierte, eingebettet in „gelebte, praktizierte Nächstenliebe“. Es herrschen Toleranz und Gemeinschaftssinn Schließlich gab Frieda Reiter eine Liebeserklärung für Mertingen ab: 1953 sei der Ort ihre neue Heimat geworden. Toleranz und Gemeinschaftssinn herrschten hier vor. In den vergangenen Jahren habe sich die Gemeinde sehr dynamisch entwickelt. Frieda Reiter: „Auf unsere Heimat Mertingen können wir alle stolz sein.“ Die Geehrte hatte die Lacher auf ihrer Seite, als sie Bürgermeister Lohner bei der Würdigung ihrer Leistungen der charmanten Übertreibung bezichtigte. Sie verspreche, dass sie sich Mühe geben werde, die Lücke zwischen ihrer Leistung und Lohners Ausführungen zu schließen ... VON ERICH PAWLU Zähneputzen » [email protected] Glücklicher Augenblick I Stellvertretend für ihre Familie und alle Mitarbeiter Frieda Reiter dankte „gerührt und tief bewegt“ für die Auszeichnung. Sie könne und möchte sie aber nicht allein für sich in Anspruch nehmen, sagte die Mertingerin. Sie nehme die Ehrung vielmehr stellvertretend für ihre Familie und alle Mitarbeiter des Unternehmens Zott entgegen, „denn Zott ist das tägliche Ineinandergreifen einer Vielzahl von Händen und Befähigungen, die Lebensleistung vieler, auch derer, die vor uns waren“. Mit stockender Stimme erinnerte sie an die Lebensleistungen ihrer Schwiegereltern und ihres Gatten, der immer der „visionäre Teil“ der Familie gewesen sei. Dank zollte sie auch ihren Kindern, „insbesondere Christine und Georg“. Auf alle, die bei Zott arbeiten, sei sie stolz, sagte Frieda Reiter. Ein herzlicher Dank gelte den Milcherzeugern. Es seien rund 3000 Familienbetriebe, „mit denen wir über Jahrzehnte eine herzliche Vertrauensbasis geschaffen haben“. Angemerkt Das vorbildliche, edle und hilfreiche Handeln Frieda Reiters für die Gemeinschaft würdigte Bürgermeister Albert Lohner. Die Zott-Seniorchefin bekam die Ehrenbürgerwürde ihrer Heimatgemeinde Mertingen verliehen. Foto: Bissinger Das lesen Sie heute Wissenswert ● Frieda Reiter ist die derzeit einzige Ehrenbürgerin Mertingen. Zuvor hatte es nur zwei weitere Ehrenbürger gegeben, die verstorben sind und ebenfalls aus der Familie kamen: Georg Zott und Georg Reiter senior. ● Die Festsitzung in der Antonius-vonSteichele-Grundschule wurde musikalisch von der Mertinger Blasmusik, den Mertinger Blechbläsern und Opernsänger Peter Lika umrahmt. Er gab quasi das Geburtstagsständchen für Frieda Reiter. ● Bürgermeister Lohner verlieh nicht nur die Ehrenurkunde, sondern auch die Nachbildung eines römischen Trinkgefäßes, das bei Grabungen am Mertinger Burgberg gefunden worden war. ● Der Geburtstag war tags zuvor n der Bildung und in der Arbeitsmarktbilanz ist Bayern Spitze. Umso härter trifft den Homo bavariensis das Ergebnis einer neuen Umfrage: Die professionelle Reinigung bayerischer Zähne durch Zahnärzte ist so teuer wie in keinem anderen Bundesland. Jeder analytische Kopf fragt sich, weshalb die Reinigung eines Kölner oder Hamburger Gebisses preiswerter sein soll als die Weißmachung einer bayerischen Zahnreihe. Haben die Bayern wegen erhöhten Biergenusses eine besonders hartnäckige Malzschicht über dem Zahnschmelz? Schadet das NockherbergDerblecken dem natürlichen Weiß, weil dabei ein ganzer Volksstamm den Politikern offen die Zähne zeigt? Hat das Desaster der Bayerischen Landesbank in der Bevölkerung ein so anhaltendes Zähneknirschen ausgelöst, dass Zahnärzte bei ihren Reinigungsanstrengungen mehr Zeit und Mühe aufwenden müssen? Immerhin hat die verteuerte Reinigung bayerischer Zahnreihen auch einen Vorteil. Das Bayerische Zahnärzteblatt berichtet in seiner jüngsten Ausgabe: „Zahnärzte klagen nicht über Umsatzeinbußen.“ Und für den Patienten gilt trotz erhöhter Kosten immer noch Peter Altenbergs Feststellung, dass ein „wirklich glücklicher Augenblick im Leben“ immer dann gekommen ist, wenn der Zahnarzt sagt: „So, heute sind wir fertig geworden. Sie brauchen vor einem halben Jahr nicht wiederzukommen.“ bereits im Rahmen eines Mitarbeiterfestes in einem Zelt auf dem Firmengelände entsprechend begangen worden. ● An die feierliche Festsitzung schloss sich ein gemütliches Geburtstagsessen im benachbarten Festzelt an, das die Familien Reiter und Weber zu Ehren ihrer Mutter und Oma – „die Seele unseres Familienunternehmens“ (so in der offiziellen Einladung) – ausrichteten. ● Gäste der Festsitzung waren auch CSU-Landtagsfraktionsvorsitzender Georg Schmid, Landrat Stefan Rößle, Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange, Mertingens Altbürgermeister Hans Leinauer sowie Pater Dr. Alexander Thuruthikkatt und Prälat Wunibald Hitzler. (bih) Wilde Verfolgungsjagd endet mit Unfall DONAUWÖRTH Konzept für ÖPNV Über ein Konzept für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hat der Wirtschaftsausschuss des Kreistags in Donauwörth diskutiert. »Seite 26 BURGHEIM/MARXHEIM Protest gegen Donau-Pläne Bei einer Info-Veranstaltung in Burgheim hat es Protest gegen die geplante Vernässung des Auwalds südlich der Donau gegeben. »Seite 28 Service-Tipp Wer Rat und Hilfe braucht, ist möglicherweise in unserem Service-Teil richtig. Dort sind viele Kontaktadressen zu finden. »Seite 30 Polizei Junge Männer geraten in Donauwörth aneinander und brausen bis Blindheim Mit diesem Flugzeug ist am Samstag ein 47-Jähriger tödlich verunglückt. Tragisch: Mit dem Foto, das im Vorjahr in Genderkingen entstand, wirbt die Motorflugsportgruppe auf Plakaten für ihr anstehendes Oktoberfest. Foto: Bissinger Donauwörth/Tapfheim Zwei Gruppen aus dem Landkreis Dillingen und eine Gruppe von jungen Männern aus dem Landkreis DonauRies sind am späten Samstagabend gegen 23.30 Uhr vor einem Donauwörther Schnellrestaurant aneinandergeraten. Um das Problem zu lösen, wollten sich die Männer zu einem Schlagabtausch treffen – und zwar am Tapfheimer Bahnhof. Mit insgesamt vier Autos fuhren die Gruppen Richtung Tapfheim. Doch die Dillinger Männer überlegten es sich anders, wollten sich auf die Schlägerei nicht mehr einlassen und brausten mit ihren beiden Pkws einfach weiter Richtung Höchstädt. Dabei wurden sie laut Polizei von den beiden Fahrzeugen der Gruppe aus dem Donau-Ries-Kreis verfolgt und kurz vor Blindheim überholt. Die beiden Fahrzeugführer der Verfolger stellten nach derzeitigen Kenntnissen ihre Fahrzeuge auf der B 16 quer und versuchten so, die beiden anderen Fahrzeuge zum Anhalten zu bewegen. Den Dillingern gelang es jedoch, in die Bahnhofstraße in Blindheim abzubiegen und zu flüchten. Die beiden flüchtenden Fahrzeuge verloren sich dabei aus den Augen. Per Handy wurde miteinander Verbindung aufgenommen und vereinbart, dass man sich am Bahnhof in Blindheim wieder treffen wollte. Bei der Rückfahrt nach Blindheim begegnete eines der Fahrzeuge aus der Dillinger Gruppe aber in Blindheim erneut den Kontrahenten aus Donauwörth – und die Situation eskalierte. 4000 Euro Schaden Wieder stellten diese ihre Fahrzeuge quer. Der Pkw-Fahrer der Dillinger versuchte nach rechts in eine Einmündung zu flüchten und krachte dabei gegen die Umzäunung eines Anwesens. Das Fahrzeug wurde dabei so stark beschädigt, dass es nicht mehr fahrbereit war. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Am Auto ent- stand laut Polizei ein Schaden von rund 4000 Euro. Die Burschen aus dem Donau-Ries-Kreis flüchteten nach dem Unfall. Im Zug der anschließenden Fahndung stellten die Gesetzeshüter die jungen Männer in Donauwörth auf dem Parkplatz eines Supermarkts. Eine Überprüfung eines der beiden Fahrer ergab, dass der 20-Jährige aus Rain unter Alkoholeinfluss stand. Bei ihm wurde eine Blutentnahme durchgeführt und sein Führerschein wurde sichergestellt. Wer den anderen Wagen steuerte, muss laut Polizei noch ermittelt werden. Alle Beteiligten sind zwischen 18 und 25 Jahre alt. (dz) Morgen in Ihrer DZ Der langjährige Posaunenobmann im Donau-Ries-Kreis Erich Helmreich ist gestorben. Mehr dazu morgen. Kontakt Redaktion Tel. (09 06) 78 06-30 Fax (09 06) 78 06-45 [email protected] Anzeigen Tel. (09 06) 78 06 - 80 Fax (09 06) 78 06-35 und 78 06-52 [email protected] Abo-Service Tel. 0 18 03/78 06 00* [email protected] *9 Ct./Min. aus dem dt. Festnetz; Mobilfunkpreis: max. 42 Ct./Min.