Akademie för uns kölsche Sproch

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Akademie för uns kölsche Sproch
Grußwort
Inhalt
Artur Grzesiek
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn
Vorstandsvorsitzender der SK Stiftung Kultur
„Es ist uns immer wichtig, etwas anzustoßen…“
Für die Sparkasse KölnBonn war 2010 ein Jahr, in dem wir erfolgreich
Ich freue mich sehr, nicht nur Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Köln-
auf dem Weg einer „typischen Sparkasse“ weitergeschritten sind. Dazu
Bonn, sondern auch der SK Stiftung Kultur zu sein. Denn dieser Stiftung
gehört die Rückbesinnung auf das, was wir – als Sparkasse – gut und
gelingt es seit ihrer Gründung im Jahre 1976, das kulturelle Leben in Köln
erfolgreich können, nämlich unsere Kunden in der Region kompetent zu
und ausstrahlend in die Region mit Angeboten für alle Gesellschafts-
beraten und zu betreuen und ihnen attraktive, verständliche Produkte
schichten und Altersklassen zu fördern und zu beleben. Die Ausstellun-
zu fairen Konditionen für alle Lebensphasen anzubieten. Zu einer Spar-
gen der Photographischen Sammlung und des Deutschen Tanzarchivs
| Literatur und Leseförderung
kasse gehört unabdingbar aber auch das bürgerschaftliche Engagement
Köln werden im In- und Ausland wahrgenommen, Kölner und Bonner und
| Medienkunst und Film
für die Region, für die Bürger in der Region. Wir haben für dieses Enga-
viele Gäste finden den Weg in die Ausstellungen und Veranstaltungen.
| Prof. Hans-Georg Bögner
Kulturelle Bildung und Vermittlung
Akademie för uns kölsche Sproch
gement, das Sparkassen von den anderen Bankengruppen unterscheidet,
den Begriff der „Bürgerdividende“ geprägt: Während aus einer üblichen
Die Sparkasse KölnBonn sucht immer wieder die Zusammenarbeit mit der
| Akademie för uns kölsche Sproch
Dividende nur die Anteilseigner ihren Nutzen ziehen, profitieren von der
Stiftung. Im Jahr 2010 wurde dies zum Beispiel im Online-Bereich mög-
| KölschAGs
Bürgerdividende alle Menschen in der Region.
lich. So kommunizierte die Internet-Redaktion der Sparkasse KölnBonn
Deutsches Tanzarchiv Köln
die Medienkunstvermittlung-Workshops für Kinder und Jugendliche.
| Deutsches Tanzarchiv Köln
Wir geben diese Bürgerdividende weiter in Form von Spenden und Spon-
| Tanzmuseum
soring – und durch unsere Stiftungen. Für die Bürger in Köln und Bonn
Mit der „Akademie för uns kölsche Sproch“ kam ein ganz besonderes Projekt
haben die beiden Vorgängerinstitute der Sparkasse KölnBonn, die Stadt-
zustande: das „Kölsch-Banking“ der Sparkasse KölnBonn. Nach dem „Navi
sparkasse Köln und die Sparkasse Bonn, neun eigene Stiftungen ins Le-
op Kölsch“ sind damit auch Online-Bankgeschäfte in der Regionalsprache
| Die Photographische Sammlung
ben gerufen und sechs Bürgerstiftungen mit initiiert.
der Domstadt möglich. Alle Online-Banking-Funktionen, die es bislang nur
| Arbeit im Archiv
Die Photographische Sammlung
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in einer Sprache, in (Hoch-)Deutsch gab, wurden in Zusammenarbeit mit
Sommer Köln
der Akademie übersetzt. Wir hoffen, dass mit dieser Prise kölschen Lebensgefühls Bankgeschäfte künftig noch mehr Freude machen.
22
Als Vorstandsvorsitzender der SK Stiftung Kultur wie der Sparkasse
Formalia
KölnBonn freue ich mich auf weitere erfolgreiche Projekte für die
Menschen in Köln und Bonn.
| Impressum
SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel.: 0221 888 95 0
Fax: 0221 888 95 101
E-Mail: [email protected]
Herausgeber: SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn
Geschäftsführer: Prof. Hans-Georg Bögner
Redaktion: Dr. Ralf Convents, Tanja Brunner
Autorin: Helga Würfel-Ellmann
Gestaltung: Thomas Hilbig [designwerk]
Artur Grzesiek |
Stand: Mai 2011
23
„Es ist uns immer wichtig, etwas anzustoßen…“
Professor Hans-Georg Bögner ist Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur und
Sind für die Zukunft weitere Handlungsfel-
Personell und teilweise auch räumlich stößt
Welchen Mehrwert haben die Kölner durch
leitet inhaltlich die Stiftungsabteilung Akademie för uns kölsche Sproch.
der beziehungsweise neue Stiftungsbereiche
die SK Stiftung Kultur mittlerweile in einigen
das Förderprogramm, das die Stiftung für die
vorgesehen?
Bereichen – etwa Akademie, Photographi-
Bögner: Neue Handlungsfelder heißt ja auch
sche Sammlung oder Kulturelle Bildung und
Sparkasse KölnBonn verwaltet?
Bögner: Es geht beim Förderprogramm darum,
Die SK Stiftung wurde 1976 gegründet. Wo-
aktuelles Beispiel aus dem letzten Jahr ist das
immer mehr Arbeit, mehr Personal, mehr Geld.
Vermittlung - an ihre Grenzen. Sind Lösun-
die Arbeitsbedingungen für Künstler der freien
durch grenzt sie sich von anderen Kulturstif-
„Literatur Atelier“: Dieses Austausch-Forum für
Da sind unsere Möglichkeiten in der nächsten
gen in Sicht?
Szene optimal zu gestalten, um sie am Standort
tungen ab?
junge Autoren im professionellen Bereich haben
Zeit eher nicht auf Expansion ausgerichtet. An-
Bögner: Kurzfristig nein. Ausgeschiedene Kol-
zu halten, um Köln als Stadt der Kunst zu stär-
Bögner: Unsere Stiftung wurde nicht als Förder-
wir nach 20 Jahren an die Stadtbibliothek, ge-
sonsten sehe ich die Handlungsfelder immer
legen wurden nicht ersetzt. Was die Räumlich-
ken und zu profilieren.
und Antragsstiftung gegründet, von der es schon
nauer: das Haus der Kölner Autoren, übergeben.
sehr stark orientiert an den Schwerpunkten.
keiten betrifft, so sind wir durchaus für andere
Bei der Photographischen Sammlung etwa die
Standorte offen, aber das ist alles Zukunftsmusik.
Eine Verlagerung der Stiftung ist sehr aufwen-
einige in der Stadt gab, sondern ganz bewusst als
Welchen Vorteil bringt die Rechtsform der
operative Stiftung, die selber Programme anbie-
Mit der Akademie för uns kölsche Sproch,
Möglichkeit, mit Kooperationspartnern in Stadt
tet. 1976 hieß sie allerdings noch Stiftung City-
dem Deutschen Tanzarchiv und der Photo-
und Land weiter erfolgreiche Arbeit zu machen.
Treff und trug den Untertitel „Informations- und
graphischen Sammlung kamen weitere Auf-
Ich sehe das Gleiche beim Deutschen Tanzar-
Bildungszentrum“. In den 1970er Jahren ging es
gabenfelder hinzu – wie ist deren Bedeutung
chiv: Archivierung und wissenschaftliche Er-
Welche Überlegungen stecken hinter der
agieren. Sobald der Haushaltsplan steht, sind
eher um Volksbildung. Die Konzentration auf das
heute einzuordnen?
forschung von Tanz ist eine zentrale Aufgabe,
Vergabe der Tanz- und Theaterpreise?
die Entscheidungswege kurz, nicht sehr hierar-
dig und kostenintensiv.
deutlich: Wir können sehr flexibel und frei
Thema Kultur erfolgte erst in den 1990er Jahren,
Bögner: Die Idee der Akademie ist so attrak-
die wir auch mit der Möglichkeit eines eigenen
Bögner: Die Tanz- und Theaterpreise sind eine
als Volkshochschulen und eine breit aufgestellte
tiv und aktuell wie am ersten Tag, weil sie zur
Instituts an der Hochschule für Musik und Tanz
ureigene Idee der Stiftung, vor über 20 Jahren
Stadtbibliothek immer mehr das Feld Volks- und
Identitätsfindung in dieser Region und Stadt
weiterführen wollen. Durch Netzwerke und
entstanden, weil wir immer wieder Anträge von
Weiterbildung bearbeiteten.
beiträgt. Das Deutsche Tanzarchiv war eher eine
Kooperationen kann man an Stärke gewinnen,
einzelnen Theatern auf Förderung ihrer Produk-
Nachgründung der Sammlung, die es bis zum
nicht nur durch Masse, sondern auch durch
tionen bekamen, bis wir der Sache nicht mehr
Zweiten Weltkrieg in Berlin gab und die der ehe-
Zusammenführung von Kompetenz, Knowhow
Herr wurden. Wir haben damals beschlossen,
Ihre Arbeit deckt mittlerweile ein sehr breites Feld
über die Stadtgrenzen hinaus ab. Mit welchen
malige Tänzer und Sammler Kurt Peters später
und Ressourcen. Außerdem kann man mit Part-
Qualität zu fördern, indem wir Preise ausloben,
Sachzwängen haben Sie dabei zu kämpfen?
privat wieder aufgebaut hatte. Bei der Übergabe
nern mehr für die Sache selbst erreichen.
und dafür eine unabhängige Jury eingesetzt.
Bögner: Wenn man sich breit aufstellt, hat man
an die SK Stiftung war es jedoch längst nicht so
in vielen Bereichen Kompetenzen. Man wird
groß wie der heutige Bestand, denn wir haben
Wie haben sich die Wirtschaftskrise und de-
gelder bezahlen – teilweise tun sie das seit An-
aber auch zur Mitarbeit oder zur Finanzierung
viel geschenkt bekommen, hinzu gekauft und
ren Folgen auf die Arbeit ausgewirkt?
fang an, also über zwei Jahrzehnte. Diese Preise
von Projekten außerhalb der Stiftung gebeten.
erweitert. Ähnliches trifft auf die Photographi-
Bögner: Eine Auswirkung ist, dass sich das Stif-
haben einen Dreifach-Effekt: Erstens bekom-
sche Sammlung zu, die heute das bedeutendste
tungskapital aufgrund des aktuellen Zinsniveaus
men die Sieger ein Preisgeld, was in der chro-
an der einen oder anderen Stelle finanziell und
Zentrum für die dokumentarische Photographie
nicht so gut verzinst, d. h. die Erträge sind rück-
nisch unterfinanzierten freien Theaterszene sehr
auch personell an Grenzen stoßen, auch wenn
in Deutschland ist. Damit haben wir die Chance,
läufig. Als operative Stiftung haben wir aber
wichtig ist. Der zweite Effekt ist die mediale
die Stiftung mit ihren so engagierten Mitar-
regional und international auszustrahlen.
laufende Fixkosten etwa für Miete und Personal.
Öffentlichkeit und die Anerkennung, die man als
Wir haben uns in den letzten Jahren deshalb
Preisträger erfährt. Und drittens ist allein schon
durchaus nach der Decke strecken müssen.
eine Nominierung durch die Jury mit einem
machen würde. Andererseits war es uns immer
Die kulturelle Vermittlungsarbeit mit Schul-
wichtig, etwas anzustoßen, eine Zeit lang mit-
projekten und freien Angeboten für Kinder
zuarbeiten oder mit zu finanzieren, das Projekt
scheinen für Medien nicht immer attraktiv.
dann aber in andere Trägerschaft zu übergeben.
Wünschen Sie sich mehr mediale Aufmerk-
Bögner: Unsere Stiftung hat im Bereich der
samkeit?
Drittmittel-Akquise einen guten Leumund, weil
Werbeeffekt verbunden. Die Preise sind also ein
Heißt das Akquise von Drittmitteln?
sehr gelungenes PR- und Förderinstrument für
eine sehr breit aufgestellte Szene in Köln.
Bögner: Manchmal wünsche ich mir, dass Jour-
die Unternehmen wissen, dass das Geld, das sie
Welchen Stellenwert haben die Tanz- und
Bögner: Wir haben den ersten Internetauftritt
nalisten etwas stärker einsteigen und nicht nur
zur Verfügung stellen, 1:1 in das Projekt fließt.
Theaterpreise im bundesweiten Vergleich?
der gesamten Kölner Theaterszene entwickelt,
über den Event berichten, sondern auch über
Sponsoring ist als Werkzeug der Drittmittelak-
Bögner: Es gibt ja Preise ohne Ende. Unser aus-
drei, vier Jahre betreut und ihn dann in die Ob-
unsere Grundlagenarbeit und unsere Konzeption
quise ein sehr launiges Geschäft.
schließlich auf die freie Szene in Köln gerichte-
hut der Kölner Theaterkonferenz übergeben. Ein
dahinter.
Zum Beispiel?
Prof. Hans-Georg Bögner |
chisch und finanziell abgesichert.
Und wir haben Firmen gefunden, die diese Preis-
In solchen Fällen müssen wir erklären, dass wir
beitern und ihrem Ideenpotenzial gern mehr
Stiftung in der Arbeit?
Bögner: Dies zeigt sich an den Projekten sehr
ter Fokus ist einmalig.
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5
| Prof. Hans-Georg Bögner
9. Juni Jordi Sierra i Fabra:
Literatur- und
Kulturelle Bildung und Vermittlung
Literatur- und Leseförderung
Schreibschule - das eigene Spiel mit den Worten
Leseförderung
Gauditronix (ab 12 Jahren)
9. Juni Miguel Larrea: Die Abenteuerfahrten des Kip Parvati (ab 11 J.)
16. Juni Maite Carranza: Der Klan
der Wölfin (ab 13 Jahren)
18. Juni Ricardo Gómez:
Kölner Schreibschule für
Jugendliche
Die SK Stiftung Kultur engagiert sich schon seit Jahren für Literatur- und
Wie es sich anfühlt, selbst Autor zu sein, erleben
Aus Erfahrung weiß er, dass sich irgendwann der
„Knoten“ von selbst löst. Eine Teilnehmerin, die das
Wolkenauge (ab 8 Jahren)
Referent: Dieter Bongartz
Leseförderung und richtete 2008 sogar ein eigenes Referat „Kulturelle
seit 2003 Jugendliche und junge Erwachsene zwi-
(Autor und Filmemacher)
Bildung und Vermittlung“ ein. Angesichts der vom Bundesbildungsminis-
schen 15 und 20 Jahren in der Schreibschule der
ganze Jahr über keinen einzigen Satz geschrie-
Masken (ab 16 Jahren)
Teilnehmerzahl: 14
terium im Februar 2011 veröffentlichten Zahl der so genannten funktio-
Stiftung. An fünf aufs Jahr verteilten Wochenen-
ben hatte, ist dem Workshop-Leiter
23. Juni Carlo Frabetti: Ein Vampir
22. Juni Elia Barceló: Das Rätsel der
Anzahl der Veranstaltungen:
nalen Analphabeten ist das auch bitter nötig: Jeder siebte Erwerbsfähige
den lernten im Vorjahr 13 Heranwachsende unter
noch gut in Erinnerung. Erst zur
5 Wochenenden
in Deutschland kann nicht einmal kürzere Texte verstehen.
der behutsamen Führung des Autors und Filmema-
„Leseprobe“, dem jährlichen Aus-
(Freitag bis Sonntag);
Schwerpunkt des Fachbereichs Literatur- und Leseförderung sind die
chers Dieter Bongartz ein Gefühl dafür zu entwi-
klang, bei der die Autoren ihre
gen (insgesamt 33 Lesungen):
Öffentliche Lesung:
jährlichen Kinder- und Jugendbuchwochen. Vor allem Haupt- und Ge-
ckeln, was ein Thema und die passende literarische
Texte erstmals öffentlich vorstellen, hatte sie
ca. 1.700 Schüler und Schülerinnen
2. Dezember:
im Haus (ab 9 Jahren)
Teilnehmerzahl: Inklusive Schullesun-
samtschulen reißen sich um eine Teilnahme, da die Stiftung eine pro-
Form für sie sein kann, was möglich ist – und was
einen Drei-Zeiler vorgelegt. Bongartz: „Der
„Vom Schreiben und
fessionelle Vermittlung von Literatur auf spielerische Art garantiert.
nicht. Denn es gibt immer auch Teilnehmer, die an
hatte es dann aber in sich.“ Die junge Dame
Detektive dringend gesucht!
anderen Irrtümern“
Das schlägt sich für alle Beteiligten positiv nieder. Fachbereichsleiterin
ihre Grenzen stoßen. „Grundsätzlich ermutige ich
ist heute auf dem besten Weg zu einer er-
Großstadt-Abenteuer – eine
Besucherzahl: 150
Ursula Schröter: „Die Kinder fühlen sich geehrt, wenn ein Autor per-
alle, ihre Schreiblust auszuleben, und nehme jeden
folgreichen Nachwuchs-Schriftstellerin.
Ferienwoche mit geheimnisvollen
Geschichten, seltsamen Typen und
20 Jahre Literatur Atelier
merkwürdigen Geräuschen für Kinder
Lesung mit Hanns-Josef
von 7-12 Jahren vom 17.- 28. Oktober
Ortheil, Norbert Hummelt
Ort: Alte Feuerwache
und Marie T. Martin
17. Oktober |„Abenteuerspiele“ –
Ort: Zentralbibliothek
Spielecafé mit spannenden Brett-
Termin: 26. Februar 2010
spielen für die ganze Familie
19. Oktober „Gurgel-Dröhn-Quietsch-
Teilnehmerzahl: ca. 100
Raschel-Knack – Klangsafari durch
Köln“ mit Geräuscherätsel
20. Oktober Tobias Bungter „Der Fall
Vamos a los Libros
Marlar“
Spanische Kinder- und Jugendbuch-
21. Oktober „Auf der Suche nach
wochen vom 6.- 25. Juni 2010
Marlar“ Detektiv-Abenteuer in der
Veranstalter: SK Stiftung Kultur gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt
Stadt
Schreibschule, Foto: Susanne Fern
Motiv Einladung zur Lesung, Thomas Hilbig / Kira Hagebeucker
22. Oktober Kino wie es im Buche
Köln, der StadtBibliothek Köln, den
sönlich in die Klasse kommt.“ Es zahle sich aus, dass man mit Schulen
Einzelnen ernst“, bekräftigt Bongartz. Schließ-
steht: „Vorstadtkrokodile“
Katholischen Öffentlichen Büchereien
und Stadtteil-Bibliotheken ein gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut
lich gehe es darum, die jungen Autoren in ihrem
Teilnehmerzahl: 70
und dem JFC Medienzentrum Köln
habe. Von der Stiftung erhalten die Lehrer Info-Material zu Autoren und
Selbstbewusstsein zu stärken, zumal ihr Hobby bei
Vorbereitungsseminar in Kooperation
jeweiligem Partnerland – 2010 war es Spanien - sowie Anregungen, um
ihren Altersgenossen meist als „uncool“ gilt. Der
Thementage Istanbul:
mit dem Cervantes Institut Frankfurt
die rund 40 Lesungen vor- und nachzubereiten. Schröter stellt den Kon-
Workshop-Leiter animiert die Jugendlichen auch,
Ausstellung und Lesungen mit den
und dem Börsenverein des Deutschen
takt zu ausgewählten Autoren her, deren Bücher ins Deutsche übersetzt
mit Wörtern zu spielen: Manchmal muss er ei-
türkischen Kinderbuchautoren Betül
Buchhandels: 28. April 2010
sind, und sucht Dolmetscher für die zweisprachigen Lesungen aus: „Für
nen Schüler stupsen, damit er seinen Wortschatz
Sayin und Behic Ak
6. Juni Eröffnung
die Schüler ist es auch ein sinnliches Vergnügen, zum Beispiel einer nor-
gründlich durchforstet und statt Allerweltswörter
Ort. Zentralbibliothek und Rauten-
Mit dem Theaterstück „El Llibre
wegischen Sprachmelodie zu lauschen.“
Ausdrücke verwendet, die stark genug sind, ein
strauch-Joest- Museum
komplexes Bild im Kopf des Lesers zu erzeugen.
12. November Ausstellungseröffnung
Imaginari“ (Das Zauberbuch) der
Gruppe „La Baldufa“ in katalanischer
und Lesung „Istanbul Masali“ mit
und deutscher Sprache im COMEDIA
Lesen, kleine Texte nach eigener Vorstellung
Betül Sayin
Theater (Kinderkulturhaus)
schrei­ben und diese vortragen, gemeinsam
13. November Lesung mit Betül Sayin
Öffentliche Lesungen:
ausgiebig darüber diskutieren – das ist das Pro-
„Mert und der wundersame Fez“
7. Juni Ricardo Alcántara: Der kleine
gramm der Wochenenden. Das Tempo geben die
14. November Lesung mit Behic
Pirat und seine Prinzessin (ab 6 J.)
jungen Leute selbst vor. Bongartz drängt nicht.
Ak „Der Mann der sogar die Sonne
8. Juni Rafael Ábalos: Grimpow - Das
Geheimnis der Weisen (ab 13 Jahren)
reparierte“
Literatur- und Leseförderung |
6
7
| Literatur- und Leseförderung
Teilnehmerzahl: ca. 60
1. Vermittlung Film
„Für mich war das
Wichtigste, die Berufe kennenzulernen und neue
Erfahrungen zu sammeln!“
Sommerfilmnacht
Ein Mädchen (15) aus dem Workshop „Klangreise_Bilderreise“:
„Ein tierisches Vergnügen“
Genreübergreifendes Kurzfilmpro-
Klangreise_Bilderreise:
Bewegtbild und Klang
Daniel Burkhardt & Gerriet K. Sharma,
Oktober, sk stiftung jugend und medien /
MS Rheinenergie auf dem Rhein
gramm im Rahmen von SommerKöln,
Medienkunst und Film
23. & 24. Juli, Fort X
2. Vermittlung Medienkunst
zwischen Bonn und Remagen
Meine umgekippte Welt:
Animationsfilm, Pixilation
Entwicklung und Ausarbeitung eines
Konzepts „Labor für Medienkunst-
„Wir durften
eigene Ideen in unseren Filmen umsetzen,
das find ich gut!“
produktion / LABnrw“ für den
Ein Mädchen (9) aus dem Workshop „Welches Tier passt zu mir?“:
Standort Köln im offenen Arbeitskreis
im Anschluss an das Symposium „Neue
Wege in der Medienkunst – Produk-
dar­stellen, ist wohl durch-
Jie Lu & Kerstin Gramberg, Oktober,
dacht. Sie agieren abseits
Kunstsalon e.V.
von Zensuren und benoten
Teilnahme an der Gaming-Konferenz
die kreative Leistung nicht
NEXT LEVEL in Köln
mit „falsch“ oder „richtig“,
3 Veranstaltungen (in Zusammenarbeit
tionsförderung“ . Vorstellung des
lern, in welcher variierten Form sich ihr künstleri-
sondern ermuntern die Kinder und Jugendlichen,
mit dem medienwerk.nrw):
Konzepts mit exemplarischen Künst-
scher Fokus in einem Workshop präsentieren und
das Eigene, Individuelle herauszustellen – und
1. Drei Workshops „Roboter bauen –
lerpositionen auf der e-culture fair im
methodisch-didaktisch umsetzen lassen könnte.
damit genau das, was Lehrer nicht selten bei
Roboter sein“ geleitet von
Dortmunder U im August, im Rahmen
Die Aufbauarbeit lohnt sich, wenn Rückmeldun-
Schülern als Handicap betrachten. Zudem ver-
Cordula Körber & Christian Faubel
der ISEA – International Symposium on
Electronic Arts RUHR.2010
3. Vermittlung Medienkunst /
Kulturelle Bildung
„1. Gang: Kopf einschalten…
2. Gang: do it yourself!“
Modellprojekt zur Medienkunstvermittlung für Kinder und Jugendliche
Kulturelle Bildung und Vermittlung
„Das Wichtigste an dem
Workshop war für mich, dass ich etwas gelernt habe,
das mich wirklich interessiert.“
netzt die Stiftung andere Kunstorte als Museen
2. Lecture „Medienkunst, Creative
mit Schulen und baut so Hemmschwellen ge-
Gaming und Kulturelle Bildung - Was
berichten, dass sich ihre Töchter zum Geburts-
genüber Kunst ab. Die für alle Kinder und Ju-
haben Roboter mit Gaming zu tun?“
tag einen Lötkolben wünschen. Oder wenn eine
gendlichen offenen Medienkunst-Workshops in
von Birgit Hauska
Neuntklässlerin statt eines Hauptschulabschlus-
Ateliers und Werkstätten schaffen sogar eine
3. Moderierter Erfahrungsaustausch
ses plötzlich das Abitur anstrebt, weil sie sich für
direkte Brücke zwischen Künstlern und Heran-
„Vom Konsument zum Produzent -
intensive Arbeit in
den Fotografen-Beruf interessiert, und sich sogar
wachsenden.
Medienkunstvermittlung an Schulen in
kleinen
um ein Praktikum bei der
Ein Junge (14) aus dem Workshop „Meine umgekippte Welt“:
von
8 Workshops mit ca. 120 Teilnehmern:
gen wie „Ich hätte nie gedacht, dass ich selbst
einen Film machen kann“ kommen und Mütter
Gruppen
maximal
16
Fotografin bemüht, die für
„Es war toll, dass mir
mein Team in den Besprechungen zugehört hat
und ich sagen konnte, was ich gut und was ich
nicht gut fand!“
Ein Mädchen (13) aus dem Workshop „Meine umgekippte Welt“:
NRW“, Konzeption, Organisation, Moderation und Dokumentationsbroschüre
Welches Tier passt zu mir? - Perfor-
„Medienkunst in der Schule – was soll das
Künstlern,
die Stiftung den Workshop
mance, Stimme, Klangkunst und Film
denn? Die Kinder sitzen ohnehin jeden Tag viel
einem(r) Lehrer(in) vor Ort in der Schule und
dokumentierte. Die positive
Freya Hattenberger & Peter C. Simon,
zu lange am Computer.“ Mit solchen Aussagen
einer Mitarbeiterin der SK Stiftung. Die kleinen
Resonanz der Schüler auf die
Mai/Juni, GGS Florianschule Weidenpesch
von Lehrern und Eltern sehen sich Birgit Haus-
Einheiten ermöglichen eine sehr hohe nachhal-
ungewöhnlichen Angebote
6. TRICKFILM-Festival NRW für „Der
Bei uns piept und zirpt es – Autonome
ka und Nina Waibel immer wieder konfrontiert.
tige Qualität des Workshops und eine fruchtbare
wird spätestens dann deutlich, wenn sie in der
Mann mit dem gefundenen Pferd“ und
solarbetriebene Klangmaschinen
Die beiden Mitarbeiterinnen für Medienkunst
Evaluation. Mit den Ergebnissen der Auswertung
anschließenden Ausstellung stolz ihre Arbeiten
Präsentation auf dem NRW-Abschluss-
Ralf Schreiber & Christian Faubel,
und Film des Referates Kulturelle Bildung/Ver-
entwickelt die SK Stiftung das Modellprojekt au-
präsentieren und persönlich vorstellen dürfen.
festival im Movie Park Bottrop (Juli)
Teilnehmern, geleitet von je zwei
Präsentationen, Auszeichnungen und
Wettbewerbe
- 1. Platz im Kölner Vorentscheid des
Juni/Juli, GGS Balthasarstraße
mittlung müssen oft schwere Schul-Türen öff-
ßerdem ständig weiter. „Kinder und Jugendliche
Auch die Einbindung von jungen Künstlern,
Me Myself and I - Selbstdarstellung
nen, um mit den von Kölner Künstlern geleiteten
gehen meist unkritisch mit Computer oder Han-
die eine ganz andere Persönlichkeit als Lehrer
in Fotografie, Bilderserien
Workshops vor allem jene Kinder und Jugendli-
dy um und sind unreflektiert im Internet oder in
Martin Brand & Judith Ruzicka,
chen anzusprechen, die sie mit offenen Kunst-
Netzwerken unterwegs“, erläutert Hauska, „wir
Juli, Max-Ernst-Gesamtschule,
Angeboten nicht erreichen. Das Modellprojekt „1.
möchten, dass sie durch eine intensive zeitge-
Görlinger Zentrum
Gang: Kopf einschalten …. 2. Gang: do it your-
nössische künstlerische Betätigung über die rei-
- Shortlist „Top 5 Film“ beim Wettbe-
Wie klingt meine Stadt? -
self“, 2008 auf Initiative der NRW-Staatskanzlei
ne Technik hinaus Medienkompetenz erwerben.“
werb Kinder zum Olymp! der Kultur-
Klangkomposition, Installation,
gestartet, ist dafür wie geschaffen. 2010 fanden
Mit zwei Kölner Schulen, der Max-Ernst-Ge-
stiftung der Länder in Zusammenar-
nur für Mädchen, Natalie Bewernitz &
insgesamt acht Workshops für Kinder und Ju-
samtschule (Bocklemünd) und der Lise-Meitner-
Marek Goldwoski, Juli, Lise-Meitner-
gendliche an je zwei Grund- und Gesamtschulen
Gesamtschule (Porz), arbeitet die Stiftung im
- Teilnahme an bundesweiten Wett-
Gesamtschule Porz-Finkenberg
sowie vier Kölner Kunstorten statt. Dabei ging es
Rahmen von Bildungspartnerschaften Medien-
bewerben „Junge Ohren Preis“ des
Sender und Empfänger:
beispielsweise um fotografische Selbstdarstel-
kunst mittlerweile sehr eng zusammen.
netzwerk junge ohren, Deutscher Ju-
Radiogeschichten selbst gemacht
lung oder darum, selbstkomponierte Videoclips
Die Referentin Birgit Hauska investiert viel Zeit
gendvideopreis des KJF – Kinder- und
Ralf Schreiber, Hubert Steins, Christian
und autonome Klangmaschinen herzustellen.
in die Projekt-Entwicklung, besucht regelmäßig
Jugendfilmzentrum in Deutschland,
Faubel, Oktober, Moltkerei Werkstatt e.V.
Die beteiligten Schulen sind mittlerweile dank-
Ausstellungen und Künstler - immer mit der Fra-
Dieter Baacke Preis
- Jugend.Kultur.Preis.Festival NRW &
RUHR.2010 im Dortmunder U (September) mit Platzierung unter den Top 50
- Cologne Clips des SEE YOUTH- Festival
Sinica
rkshops: Janet
Fotos aus den Wo
(November)
beit mit der Deutsche Bank Stiftung
Bilderforscher: Fotografie, Film, Raum,
bare Partner, nicht nur, weil die Stiftung auch
ge im Hinterkopf, ob deren künstlerische Arbeiten
4. Sonstiges
Installation (Bau), Präsentation
das technische Equipment stellt. Das Besonde-
und Themen auch für Kinder und Jugendliche in-
- Mitglied im medienwerk.nrw
Kerstin Ergenzinger & Daniel Burkhardt,
re an diesem Modellprojekt war auch 2010 die
teressant sind. Danach erörtert sie mit den Künst-
- Jurytätigkeit für den 14. Deutschen
Oktober, Kunstraum Fuhrwerkswaage
Videokunstpreis, Marl
Medienkunst und Film |
8
9
| Medienkunst und Film
Seminare
Anzahl der Seminare:
33
Anzahl der Teilnehmer: 490
Examensabschüsse:
47
Diplome:
20
Diplomarbeiten:
Akademie för uns kölsche Sproch
7
Veranstaltungen
Seminarangebot
Klaaf em Mediapark
19. Januar
Verdamp lang her ist es, dass die ersten jungen Kölner Musiker der Nach-
mit Heimatkunde auf lebendige Art vermittelt“, zeichnet Akademie-Leiter Hans-
20 Kölsch-Diplome verliehen
„Fastelovend kütt eran“
kriegsjahre einen Song op Kölsch wagten, begleitet nicht vom Klavier,
Georg Bögner die Entwicklung nach, die gleichzeitig ein soziologisches Phäno-
Der Seminar-Aufbau ist klar gegliedert. Schon
(F. Döhring, H. Hertling, Ph. Oebel)
sondern von Gitarre, Schlagzeug und Mundharmonika. Der eine eher
men offenbare: „Je globaler unsere Welt wird, desto mehr Bedeutung bekommen
nach dem Sprach-Grundkurs „Mer liere Kölsch“
23. März
zufällig, der andere ganz bewusst: Die Bläck Fööss grenzten sich in den
Region und Heimat, aber nicht in einem rückwärtsgewandtem, sondern sehr
winkt das Kölsch-Abitur. Wer auch die übri-
1960er Jahren trotzig gegen das hochdeutsche Schlager-Einerlei ab.
heutigen Sinn.“
gen drei Themenbereiche zur Stadtgeschichte,
Klientel wird immer jünger
zum Brauchtum nach insgesamt zwei Jahren
„zwesche joldwooch un drieß jet drop“
Wolfgang Niedecken wiederum, so erzählte er unlängst, verwandelte
„Cowgirl in the Sand“ von Crosby, Stills, Nash & Young in den ersten köl-
„Et Fröhjohr kütt“
(H. Hertling, W. Reisdorf, J. Weber)
Sprachgeschichte und Literaturkunde sowie
25. Mai
schen Bap-Song „Helfe kann dir keiner“, als er sich den Kummer über sei-
Versorgte diese europaweit einzigartige „Lehranstalt“ noch vor zehn Jah-
erfolgreich abgeschlossen hat, kann mit einer
(E. Steickmann, W. Nagel, J. u. M. Weber,
ne damalige finanzielle Situation von der Seele spielte. Etwa zur gleichen
ren eine Klientel ab Rentenalter, lernen inzwischen schon 30-Jährige, die
weiteren Prüfung das Kölsch-Examen ablegen.
D. Schnelle, M. Knipprath)
Zeit lehnten sich andere, sozialkritische Sänger und „Krätzchen“-Poeten
voll im Berufsleben stehen, das faszinierende Idiom, das so bildgewaltige
Das schafften 2010 immerhin 47 Absolven-
28. September
mit aller Kraft auf, weil der damalige Zeitgeist sowohl in der Schule als
Redewendungen wie „et ärme Dier krige“ für schwermütige Stimmun-
ten. 20 Sprach-Interessierte wollten aber noch
auch in der Familie die kölsche Sprache verleugnete und verpönte. Mehr als 40 Jahre muss
„Klaaf “
Mit
gegen „Entzugserscheinungen“
man zurückblicken, um die Wurzeln der Kölner
Mundart-Bewegung auszugraben, die seitdem
einen Siegeszug ohnegleichen erfährt. Die
gen kennt. Wissbegierige „Studenten“ sind zum
mehr: Sie erklommen in weiteren Fortbildungs-
„Et … hät et Kölsch-Exame ärg god bestande.“, Foto: Janet Sinica
„Kölle, Kölsch un Kölner Zoo“
(F. Döhring, K. Windmüller, Ph. Oebel)
Beispiel nicht mehr nur ältere Kölner, die früher
Seminaren mit meist selbstgewählten Schwer-
Ingeborg Nitt, Leiterin der Akademie-
nicht Kölsch sprechen durften und jetzt ihre
punkten die Akademie-Karriereleiter sogar bis
Bibliothek, bestückt die Programme mit
Sprachwurzeln suchen, oder jüngere Zugezo-
zur höchsten Auszeichnung und erwarben das
bekannten und weniger bekannten Au-
Zigg vör Chressdag“
gene, die zum neuen Kollegen- und Bekannten-
Kölsch-Diplom. Darin ging es unter anderem um
toren, Musikern und Mundart-Schau-
(K. Petzoldt, F. Häck, B. Heuser)
30. November
„Wann de Ovende länger wääde – de
SK Stiftung Kultur nahm damals beizeiten die
So stolz und befreit die Akademie-Absol-
kreis auch sprachlich dazugehören und mitreden
karnevalistische Themen - etwa zum „Bergischen
spielern. „Für unsere Seminar-Teilnehmer
neuen Strömungen auf und assistierte gleich-
venten nach geschaffter Prüfung auch
wollen. Oder Jugendliche, die den kümmerlichen
Jung“ Willibert Pauels -, um die „Kölner Beginen“
bedeuten die „Klaaf“-Veranstaltungen
sam als Geburtshelfer, indem sie diesen zivilen
sind, die meisten belegen anschließend
Straßen-Slang leid sind – wie die 13-jährige
und den „Eisenbahnverkehr in Köln“. Nachlesen
einen echten Mehrwert“, weiß Professor
Ungehorsam nach Kräften förderte und unter
gleich den nächsten Kurs. Bis sie alle
Saskia Lehnhof, die 2010 als jüngste Kandidatin
kann die Arbeiten – neben rund 15 000 Büchern
Bögner aus vielen dankbaren Rückmel-
anderem ein Liedermacher-Festival organisier-
durch haben und am Ende der „akademi-
überhaupt das Kölsch-Examen machte. Zu den
zur Domstadt - übrigens jeder Köln-Fan in der
dungen. Außerdem sei es ein Geben und
te. Heute ist die einschlägige Musikszene auch
schen“ Karriere-Leiter angekommen sind.
Teilnehmern gehören aber immer öfter auch sol-
eintrittsfrei zugänglichen Akademie-Bibliothek,
Nehmen: So mancher Autor war selbst
abseits des Karnevalbetriebs riesig – und die
Nicht wenige fallen danach in ein großes
che mit Migrations-Hintergrund. Wie die gebür-
die darüber hinaus eine große Sammlung von
einmal Akademie-Seminarist und nutzt
Töurcher en Kölle un drömeröm
Klaaf Spezial
29. April
„Tasse ha’ mer jo noch“ (G. Köster,
F. Hocker)
kölsche Regionalsprache auch dank der von der
Loch, denn die Kölsch-Seminare wirken
tige Chinesin und im Rheinland aufgewachsene
Tonträgern, Videos, DVDs und Bildmaterialien zu
die Bühne im Mediapark als Sprungbrett
11 Führungen zu Orten in Köln und
SK Stiftung Kultur 1983 gegründeten „Akade-
zuweilen wie eine Droge – man kommt
Jessica Schneider, die – ebenfalls im Vorjahr – so
Köln bereithält.
für größere Auftritte.
in die nähere Umgebung unter der
mie för uns kölsche Sproch“ weit davon entfernt
nicht mehr davon los. Absol­ven­ten mit
jeck auf kölsche Sprache und Grammatik war
Wie den meisten Absolventen liegt aber auch
Die „Klaaf“-Reihe ergänzt zudem per-
Leitung von Hilde Lunkwitz
auszusterben, wie Pessimisten noch vor 30 Jah-
derartigen „Entzugs­erscheinungen“ hilft
und buchstäblich metschwaade wollte, dass sie
die Akademie selbst nichts ferner, als sich auf
fekt den Akademie-„Freundeskreis“, der
För uns Pänz
ren befürchteten.
die „Klaaf em Mediapark“-Veranstaltungs­
mit 99 Prozent der erreichbaren Punktzahl beste
ihren Errungenschaften auszuruhen. Ideen,
regelmäßig Stadtführungen unternimmt
Im Gegenteil: War der Akademie-Betrieb in den ers-
reihe weiter, die die Aka­de­mie vor elf Jah-
Kölsch-Abiturientin ihres Semesters wurde. Bö-
weitere Aufgabenfelder zu erschließen, hat der
– natürlich op Kölsch. Daneben engagie-
ten Jahren noch von nostalgischen Veranstaltungen
ren aus der Taufe hob. Aus dem anfangs
gner: „Das beweist eindeutig, dass man Kölsch
Akademie-Leiter daher reichlich, auch wenn sie
ren sich mittlerweile etliche Gruppen
25 Kölsch-AGs
geprägt, in denen sich ein vorwiegend älteres Pub-
kleinen Kreis von Besuchern, die beispiels-
wie eine Fremdsprache erlernen kann.“ Wie für
momentan eher Wunschträume sind. „Ich wür-
und Schmölzchen – vom kölschen Chor
an 25 Kölner Grundschulen
likum an seine Kindheit erinnert fühlte, hat sich bis
weise einer Mundart­lesung anlässlich ei-
eine Fremdsprache hat die Akademie denn auch
de beispielsweise gerne Tendenzen unterstützen,
über eine Theater- und Sketchgruppe bis
(einmal pro Woche in der Offenen
heute daraus ein umfassender, gut organisierter Un-
ner Buchveröffent­lichung lauschten, ist
im Laufe der letzten Jahre - in denen sich auch
die im Karneval die leisen und mundartgeführten
zu Sammlern von Geschichten „us däm
Ganztagsschule nachmittags)
terricht mit über 30 Seminaren pro Jahr entwickelt.
inzwischen ein regel­rechtes Stammpub-
die wissenschaftliche Sprachforschung in den
Töne im Rednerbereich fördern“, nennt Bögner
aale Kölle“ für den Erhalt der kölschen
„Aus dem fast spielerischen Gedanken einer Freizeit-
likum von „Ehemaligen“ erwachsen, das
Räumen im Mediapark etablierte - verschiedene
ein mögliches Engagement sowohl bei Erwach-
Sprache. Manche der Akteure sind auch
Exkursionen
Akademie – der Begriff war von Anfang an augen-
zusammen mit anderen Kölsch-Interes-
Wörterbücher und Lehrbücher nicht nur für die
senen als auch bei Kindern und Jugendlichen.
außerhalb des Fördervereins gut gebucht,
6. bis 8. April:
zwinkernd gemeint, deshalb sind die Zertifikate auch
sierten fünf Mal im Jahr den bis zu 280
Seminaristen herausgebracht. Mit diesen Unter-
beispielsweise jene, die Lesungen in
Ungerwägs met der KVB — Vom
keine berufsrelevanten Abschlüsse – ist eine Bil-
Plätze großen Saal füllt.
richts-Hilfen „büffelten“ im Vorjahr insgesamt
Senioren­heimen anbieten.
Neumarkt bis nach Thielenbruch
dungseinrichtung geworden, die Sprache zusammen
490 Seminar-Teilnehmer.
Mit Bernd Imgrund, Tino Selbach,
Selda Akhan, Björn Heuser und
Akademie för uns kölsche Sproch |
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11
| Akademie för uns kölsche Sproch
Philipp Oebel
Teilnehmer: 180 Kinder zwischen 8
und 10 Jahren im Rahmen der offenen
Ganztagsbetreuung
Wettbewerb
„Kamelle un Schokolädcher - Wettbewerb für Kölner Grundschulen“
im Herbst 2010
Ausrichter: SK Stiftung Kultur und
Schokoladenmuseum mit Unterstützung von „Madame Miammiam“
Eingereicht wurden 18 „Bonbonieren“
von Kölner Kindern aus Chorweiler,
Vogelsang, dem Agnesviertel, der Südstadt, Widdersdorf, Sürth, Ehrenfeld,
Sülz, Merkenich, Esch, Holweide, Porz,
Akademie kann die Nachfrage nach KölschAGs
kaum stillen
Vor allem Migranten-Kinder profitieren
Höhenberg und Deutz
Die integrative Kraft der kölschen Sprache, die selbst durch viele
Gewinner: OGS Martinusstr. aus Köln-Esch
ausländische Einflüsse geprägt ist, wird besonders bei dem Betreuungsangebot für die Offenen Ganztagsgrundschulen in den
Veröffentlichungen
Ferien deutlich. Wie gelebte Heimatkunde und kölsche Alltagskultur aussehen können, macht die Akademie för uns kölsche Sproch
Buch
Was für eine geniale Idee, Kindern die kölsche Mundart als Geheimspra-
Schwierige Suche
nach geeigneten AG-Leitern
schon seit einigen Jahren vor. Nach „Kölsche Köch för uns Pänz“
und der Zubereitung von „Marmelade und Kompott“ ging es in den
Helmut Binkowski, Hans-Jürgen Jansen
che schmackhaft zu machen: Ara, die außerirdische Hauptfigur des ers-
und Rudi Renné : Vum aale Kölle.
ten kölschen Lehrbuchs für Pänz ab sieben Jahren, sieht sich bei seiner
Sagen, Legenden und Märchen auf
unfreiwilligen Notlandung auf dem Rhein plötzlich mit den von den fünf
Denn nicht jeder Erwachsene, der Kölsch spre-
dem Schokoladenmuseum um „Kamelle un Schokolädcher“. Mehr
Kölsch. Bachem-Verlag Köln 2010
Kindern der Kölsch-Bande im rheinischen Singsang gesprochenen Sätzen
chen kann oder ein verdienter Karnevalist ist,
als 300 Grundschüler beteiligten sich. Am Ende präsentierten sie
letzten Herbstferien bei einem Wettbewerb in Kooperation mit
konfrontiert, die wie Zauberformeln klingen. Aber der Kleine lässt nicht
eignet sich für die Aufgabe, Kinder mithilfe von
18 fantasievoll gestaltete und sehr leckere „Bonbonieren“, die sie
CDs
locker, bis er Vokabeln und Grammatik beherrscht. Genauso ergeht es
Liedern und kleinen Rollenspielen zu Alltagssi-
in ihren jeweiligen Schulküchen hergestellt hatten. Eine Jury kürte
Björn’s Bärenbande im Zoo! Neue köl-
den Grundschülern, die „Ara und die Kölsch-Bande“ in ihrer AG ken-
tuationen auf Sprachreise zu schicken. Lehrer,
schließlich die OGS Martinusstraße aus Esch zum ersten Sieger.
sche Kinderlieder zum Mitsingen und
nenlernen. Auch sie sind angestachelt, den Sinn der fremd klingenden
die hier aufgewachsen sind, die Mundart be-
Dass das Motto der zweiten Veranstaltungsreihe „Hee ben ich
–tanzen. Dabbelju Music Köln 2010
Wörter zu entschlüsseln. Priska Höflich, bei der SK Stiftung Kultur unter
herrschen und ein Instrument spielen können,
zo Hus“ tatsächlich auf jeden von ihnen zutrifft, erfuhren rund
„Leeven Här Tirekter“ Hörbuch von
anderem im Bereich der Akademie för uns kölsche Sproch zuständig für
sind rar. AG-Leiter müssen sich aber auf die
60 Acht- bis Zehnjährige in den Osterferien 2010: „Ungerwägs
Ingeborg F. Müller. Dabbelju Music
Heimatkunde und Kölsch AGs an Offenen Ganztagsschulen, hat sich das
Welt der Kinder einlassen können, pädagogisch
met der KVB“ lauschten sie auf der Fahrt vom Neumarkt bis zum
Köln 2010
80-seitige, mit kleinen Aufgaben und Rätseln bestückte Heft im letz-
vorgebildet und unterhaltsam sein, denn die
Straßenbahnmuseum Thielenbruch gebannt den spannenden Er-
ten Jahr ausgedacht. „Wir wollen erreichen, dass möglichst viele Kinder
AG-Stunden sollen sich vom normalen Unter-
zählungen zur Stadtgeschichte von Bernd Imgrund, Tino Selbach,
Sprachwissenschaft
Kölsch lernen“, erläutert die Projektleiterin, warum jeder Interessierte die
richt abheben. Von 100 Bewerbern eignen sich
Selda Akhan, Björn Heuser und Philipp Oebel. Nicht nur die Pänz
Vorbereitungen zur Veröffentli-
Kapitel kostenlos von der Homepage der Stiftung herunterladen kann.
im Schnitt nur 20. Wenn sie dazu noch ihre
nahmen nachhaltige Eindrücke von dieser Fahrt mit nach Hause.
chung der Kölschen Liedersammlung
Mit dem kindgerechten Lehrbuch stößt die Akademie in eine große
eigene Lust am Brauchtum auf spannende Art
Die Vertreter der Kölner Verkehrs-Betriebe waren ihrerseits vom
im Internet in 2011: Sammeln von
Lücke, da es so gut wie keine kindgerechten didaktischen Unterrichtsma-
vermitteln können, umso besser. Wie beispiels-
jungen, multikulturellen Publikum begeistert.
Liedtexten, Recherche u. Rechteeinho-
terialien gibt. Außerdem schlägt sie damit gleich zwei Fliegen mit einer
weise die ehemalige Krankenschwester, die auf
lung bei Verlagen u. Künstlern, Füttern
Klappe: Zum einen werden mit Hilfe des Heftes in den AGs Lernerfolge
sehr unterhaltsame Art Hygiene-Erziehung op
der Datenbank
für die Kinder auch wirklich sichtbar und diese können damit zumindest
Kölsch betreibt. Oder die Puppenspielerin vom Hänneschen-Theater, die
in Ansätzen lernen, Kölsch zu schreiben. Zum anderen erreicht sie da-
mit den Pänz Stockpuppen bastelt und kölsche Theaterstückchen erar-
Bibliothek
mit engagierte Familien und Lehrer, an deren Schulen es keine KölschAG
beitet. Mit Feuereifer sind die Sechs- bis Zehnjährigen vor allem dann
Neuzugänge: Rund 200 Bücher,
gibt. Denn die Nachfrage nach den von der SK Stiftung Kultur trainierten
dabei und geben zuhause stolz ihren neuerworbenen Wortschatz weiter,
CDs und Filme
KölschAG-Leitern ist weitaus größer als das Angebot. Über 25 AGs sind
wenn sie nebenher noch etwas produzieren. Vor allem Kinder mit Mig-
Anschaffungen von Neuerscheinun-
derzeit eingerichtet, wobei die Grundschulen wechseln. „Die Schulen rei-
rations-Hintergrund profitierten von den vom Sparkassen-Giroverband
gen mit den Themenschwerpunkten
ßen sich darum, da herrscht ein regelrechter Wettbewerb“, weiß Priska
preisgekrönten AGs, berichtet Priska Höflich, da sie wie nahezu alle Pänz
Einsturz des Historischen Archivs der
Höflich. Doch mehr ist nicht möglich, weil lediglich ein knappes Dutzend
bei der kölschen Sprache bei null anfangen und plötzlich einen ganz neu-
Stadt Köln 2009 und Bergung der Ar-
Leiter, darunter nur drei männliche, für das nachmittägliche Angebot zur
en Bezug zur Heimat und Identität bekommen.
chivalien, 150 Jahre Kölner Zoo (2010),
Verfügung steht.
„Ungerwägs met der KVB“,
Fotos: Ilya Pusenkoff
„Ara und die Kölschbande“,
Illustrationen: Veronika Schnellhardt
150 Jahre Kölner Hauptbahnhof
Akademie för uns kölsche Sproch – KölschAGs |
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| Akademie för uns kölsche Sproch – KölschAGs
Ausstellungen im Tanzmuseum
beklagt sich dann noch über die Mühe des Wegwerfens: „Frau X. hatte ja
und Bibliothekswissenschaftler deshalb ein feines Netz zu lebenden Tänzern,
aus den 1920er/1930er Jahren bergeweise die kompletten Zeitungen und
Choreographen, Kritikern und Fotografen gesponnen. Dazu ist viel Finger-
„In Räumen denken. Bühne – Tanz – Traum“
Zeitschriften wegen ihrer Kritiken aufgehoben und all die alten Fotos:
spitzengefühl nötig, denn der Grat zwischen „zu sehr drängeln“ und „zu
Das waren 72 blaue Müllsäcke, die wir aus ihrer großen Wohnung zum
wenig Interesse zeigen“ ist äußerst schmal. Zumal die wenigsten Menschen
1. Oktober 2010 – 21. August 2011
Container runterschleppen mussten!“ Dr. Peter seufzt, wenn er erklärt,
an den eigenen Tod erinnert werden wollen. Ist der Kontakt aber gefestigt,
„Tänzer.Sein – Körperlichkeit im Tanz.“
dass Frau X. auch von dem berühmten Fotografen Albert Renger-Patzsch
nehmen die meisten die Hilfestellung gerne an: Immerhin sind die Tanzar-
fotografiert worden ist.
chiv-Mitarbeiter Fachleute auch für konservatorische Fragen und können
9. Oktober 2009 – 15. August 2010
Veranstaltungen im Tanzmuseum
Rahmenprogramm zur Ausstellung
„In Räumen denken. Bühne – Tanz – Traum“
Deutsches Tanzarchiv Köln
Die Fabel vom Hasen und dem Igel …
21. Februar
Ein sanfter Revolutionär des Tanzes
– Merce Cunningham
Vortrag mit Filmbeispielen
Auch zu Lebzeiten formulierte Vermächtnisse helfen nur bedingt. Dass auf
Ratschläge geben, wie Dokumente und Fotos wo in der Wohnung am besten
der Rückseite des Pawlowa-Gemäldes ein handschriftliches Vermächtnis
aufbewahrt werden. Oder ob überhaupt. „Wir bieten zum Beispiel an, Fotos
notiert war und dies auch separat auf Papier vorliegt, nützt nichts, wenn
reproduzieren zu lassen, damit die Originale bei uns sicher verwahrt werden
nur ein heller Fleck an der Wand übrig ist. Das geheimnisvolle Verschwin-
können, der Künstler aber Besuchern noch etwas vorzeigen kann“, erläutert
den der Tanzzeugnisse beginnt oft schon zu Lebzeiten des Künstlers. So
Peter mit Blick auf die „Andenkensammler“.
manche Besucher netter alter Damen genieren sich nicht, die schönsten
Geht das Wettrennen aber doch zu Gunsten des Tanzarchivs aus, fängt die
(und wertvollsten) Fotos als private Geschenke zum persönlichen Anden-
eigentliche Arbeit erst an. „Wir leisten die ‚Kärrnerarbeit’ des Archivierens
ken zu erbitten. Oft dauert es nicht lange, bis diese Fotos dann direkt oder
und Erschließens und sind gleichzeitig als ‚aktives Archiv’ öffentlichkeits-
indirekt dem Tanzarchiv zu hohen Preisen zum Kauf angeboten werden.
wirksam tätig“, sagt Peter. Mehr als 30 Publikationen und 90 Ausstellungen
Dennoch lohnt sich der unermüdliche Wettlauf gegen die Zeit und gegen
hat das Archiv in den letzten 25 Jahren auszuweisen. Die Tanzforschung
die drohende Vernichtung wichtiger Dokumente immer wieder: Über 300
konnte sich in dieser Zeit in Deutschland etablieren. An der Kölner Hoch-
Nachlässe, Teilnachlässe und personenbezogene Sammlungen lagern in-
schule für Musik und Tanz, an der Frank-Manuel Peter als Dozent lehrt,
… kennt jedes Kind. Auch der Leiter des Deutschen Tanzarchivs, das aus
zwischen in der durch eine Argongas-Feuererstickungsanlage geschützten
hat 2010 neben der Ausbildung in Tanz und Tanzpädagogik naheliegender
der 1948 gegründeten privaten Sammlung des Tänzers und Pädagogen
„Schatzkammer“ des Deutschen Tanzarchivs Köln, das sich mittlerweile zu-
Kurt Peters hervorging und seit 1985 in gemeinsamer Trägerschaft der
mindest in der Fachwelt als zentrale Anlaufstelle und kollektives Gedächt-
SK Stiftung Kultur mit der Stadt Köln fortgeführt wird. Nur findet sich
nis für alle Dokumente rund um das Tanzwesen herumgesprochen hat. Für
Manchmal sind es einzelne kleine Geschenke
Dr. Frank-Manuel Peter nicht selten in der undankbaren Rolle des Hasen
den Fall, dass Peter frühzeitig von einem interessanten Bestand erfährt, hat
Doch es gibt auch genügend Fälle geglückter Zusammenarbeit von Ge-
wieder, der am Ziel doch nur feststellen kann, dass er zu spät kommt.
er sozusagen immer einen gepackten und einen leeren Koffer bereitstehen.
bern von Nachlässen und Dokumenten sowie Tanzforschern und Archi-
Immer dann, wenn Peter und sein Team herausgefunden haben, wo per-
Manchmal stirbt ein Akteur aber von der Szene völlig unbemerkt. Dann
varen. Manchmal sind es einzelne kleine Geschenke, die später umfang-
sönliche Hinterlassenschaften bekannter Tänzer verblieben sein könnten,
nutzt auch der umfassende Mediendienst nichts, der dem Tanzarchiv bis zu
reiche Bestände nach sich ziehen und so wesentlich zum Andenken an
befinden sie sich in einem Wettlauf. Der „Igel“, das kann die Familie sein,
15.000 Nachrichten jährlich aus der Welt des Tanzes inklusive Todesanzeigen
einen Tänzer und zur Erforschung seiner Kunst beitragen können. Ein
10. Oktober
die Müllabfuhr, eine Wohnungsauflösungsfirma, ein Flohmarkthändler
und Nachrufe liefert – eine Dokumentation des nationalen Tanzgeschehens,
Paradebeispiel zeigt die auf der Website des Tanzarchivs veröffentlichte
Let me hear your body talk!
oder ein Sammler. In der Regel ist es aber schlicht die Zeit, die Peter
die in Deutschland keine andere Institution leistet.
Kurz- und Experimentalfilme zum
davonrennt, sobald er vom Tod eines bekannten Tänzers, Choreographen,
Thema „Tanz.Körper“
Tanzkritikers oder -fotografen erfahren hat.
Vorlass statt Nachlass
schnitten sowie anderen Dokumenten wie Briefen allein 152 Nachrufe
28. November
Die Wohnung des Verstorbenen wird meistens sehr rasch aufgelöst und
Für Peter, der das Deutsche Tanzarchiv seit 1986 leitet, ist deshalb die Devise
auf die 1940 gestorbene Bühnen- und Filmtänzerin umfasst. Die Samm-
Architektur.Körper.Tanz.
dabei oft Wichtiges vernichtet. Als besonders deprimierend empfindet
„Vorlass statt Nachlass“ das Gebot der Stunde: Nur das zu Lebzeiten überge-
lung ist ein Leckerbissen für jeden Tanzliebhaber und - wie das gesam-
Vortrag
es der Archivleiter, wenn die Vernichtungstat damit entschuldigt werden
bene Material ist für die Nachwelt gesichert. Im Laufe der Jahre hat der stu-
te Tanzarchiv, das für jeden Interessierten zugänglich ist - eine wahre
5. Dezember
soll, dass es „viel zu viel gewesen“ sei. So mancher helfende Nachbar
dierte und promovierte Theaterwissenschaftler, Kunsthistoriker, Germanist
Fundgrube nicht nur für Kölner Tanzstudenten.
21. März
„Bilder in Bewegung. Zur bildkünstlerischen Auseinandersetzung
mit Tanz und Bewegung in
Geschichte und Gegenwart.“
Vortrag mit Filmbeispielen
6. + 7. April
„Traumbühnen im Schuhkarton“
Spielaktion für Kinder
25. April
„Dialoge 09 – Neues Museum“
Filmvorführung
30. Mai
„Tanz im Museum“
mit Christine Bürkle Performance
6. Juni
„Die Wahrheit im kargen Beginn.
Räume des Tanztheaters“
Vortrag
4. Juli
„Töne im Museum“
Konzert der Musikfabrik NRW
im Tanzmuseum
Als am 11. Februar 2008 der Dachstuhl des
denkmalgeschützten Hauptgebäudes der
Folkwang-Schule brannte, blieb das Archiv der
Tanzabteilung wie durch ein Wunder nahezu
unversehrt. Die Kölner Fotografin Susanne Fern
hat das Archiv, das dank der Unterstützung des
Deutschen Tanzarchivs Köln vorübergehend
in Köln untergebracht werden konnte, nun
mit der Kamera portraitiert. Enstanden ist ein
fotografischer Essay zum Thema „Archiv“, den
das Deutsche Tanzarchiv Köln in Form einer
Ausstellung im Rahmen der Biennale der
Ausbildungsstätten als auch der Folkwang-Universität vom 2.-8. März in Essen präsentiert hat.
Rahmenprogramm zur Ausstellung
„Tänzer.Sein – Körperlichkeit im Tanz.“
Weise ein Masterstudiengang in Tanzwissenschaft begonnen.
Entstehungsgeschichte des hauseigenen La-Jana-Archivs, das bislang
neben Hunderten Fotografien, zahllosen Programmen und Zeitungsaus-
Die Knetmännchen Revue
Spielaktion für Kinder ab 7 Jahren
Deutsches Tanzarchiv Köln |
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15
| Deutsches Tanzarchiv Köln
Sonstige Veranstaltungen
zulässt. Bis dahin gab es in den zum Schutz der empfindlichen Exponate
nicht durch mehr Erläuterungstexte oder gar computergesteuerte Info-
abgedunkelten Museumsräumen gelegentliche Sonderschauen und eine
Tafeln überfrachten. Vielmehr sollen sich die Besucher auf ihre Augen ver-
2. März – 8. März
in Ballettsaal-Atmosphäre chronologisch angelegte Dauerausstellung,
lassen und eigene Sichtweisen nicht nur auf die Tanzkunst, sondern auch
Tanzarchiv.Blicke
die eher eine statische Fortsetzung des Archivs mit anderen Mitteln war.
auf die Institutionen Archiv und Museum selbst entwickeln.
Konzeption, Realisation und Präsenta-
Mit dem Wechsel zu Jahresausstellungen im Neun-Monats-Rhythmus
Wer sich darauf einlässt und am Ende mehr Fragen als Antworten hat,
tion einer Ausstellung mit Fotografien
parallel zu den Theater-Spielzeiten hat sich das grundlegend geändert.
ist aber keineswegs sich selbst überlassen. Eine kleine, vom Förderverein des Deutschen Tanzarchivs Köln gestiftete Präsenzbibliothek, jeweils
von Susanne Fern im Rahmen der Biennale der Ausbildungsstätten für Tanz
Tanzmuseum als lebendiges Schaufenster ins Tanzarchiv
passend zur laufenden Schau bestückt, lädt Ausstellungsbesucher ein,
an der Folkwang-Universität in Essen
Die neue Museums- und Ausstellungskonzeption will zwar auch ein
sich am Schluss ihres Rundgangs oder auch zwischendurch weiter in die
6. März
Schaufenster in das Tanzarchiv hin-
Thematik zu vertiefen. Diese Chan-
„Wir sind das Gedächtnis der Stadt“
ein sein, aber kein passives, sondern
170 Pfund totes Fleisch, 4 Eimer Wasser, 1 Beutel Salz
ce nehmen viele Gäste wahr. Mehr
- „Tag der Archive“ im Straßenbahn-
ein lebendiges, das das Publikum
„Wenn die Besucher das, was sie in der Ausstellung sehen und hören, mit
noch: „Besucher, die in der Ausstel-
museum Thielenbruch
weitaus stärker fordert, weil sie es
ihren Vorstellungen und Erinnerungen an Tanz vergleichen und diese Bilder
lung waren, gehen auch ins Tanzar-
Das Deutsche Tanzarchiv Köln
mit einer anderen Perspektive als
zum nächsten Aufführungsbesuch mitnehmen, haben wir viel erreicht“,
chiv nebenan“, freut sich Thorausch.
zeigt ausgewählte Dokumente zur
Tanzgeschichte Kölns
Tanzmuseum
Was hat ein leerer, weißgetünchter Eimer mit Tanz zu tun?
dem gewohnten Blick auf die Bühne
verspricht sich Thorausch gleichzeitig eine größere Wertschätzung für
Andockmöglichkeiten außerhalb der
und auf Bühnenkunst konfrontiert.
die Leistung von Tänzern. Auch deshalb ist der letzte Ausstellungsraum
Ausstellung schafft das jeweilige Be-
Erst recht, wenn die Schau mit ge-
grundsätzlich irritierend inszeniert. Das gelang in der letzten Schau mit
gleitprogramm: Es zeigt weitere Per-
10 Jahre Archiv- und Museumspäda-
gensätzlichen Exponaten aus meh-
einem Arrangement aus Sinnbildern, die für unterschiedliche Aspekte von
spektiven auf, die die Ausstellungen
gogik im Deutschen Tanzarchiv Köln
reren Jahrhunderten arbeitet. „Der
Körperlichkeit stehen: mit wie zum Ballettensemble aufgereihten Glieder-
nicht oder nur knapp anreißen kön-
Was das Zitat „ein toter“ des Dramatikers Heiner Müller? Je langsa-
Besucher begegnet hier auch dem
puppen, mit Ballettschuhen, aus deren Spitzen Blut zu fließen scheint –
nen. Die Veranstaltungsvielfalt reicht
mer die Besucher der zum Spielzeitbeginn 2010 gestarteten Ausstel-
fremden Blick auf den Tanz, dem
als Symbol für Schmerzen und Mühe, die professioneller Tanz immer auch
von Einführungen in die jeweilige
lung „Tänzer.Sein. Körperlichkeit im Tanz.“, die noch bis 21. August
Blick von Künstlern“, stellt Thorausch
bedeutet –, mit dem Zitat von Heiner Müller, der den Körper eines Toten
Schau und thematischen Führungen
2011 läuft, an den Exponaten vorbeischlendern, desto schneller
fest, der die Jahresausstellungen ge-
auf „170 Pfund totes Fleisch, 4 Eimer Wasser, 1 Beutel Salz“ reduziert.
über Spielaktionen für Kinder bis zu
schwirren ihnen Fragen, Gedanken, Assoziationen durch den Kopf.
meinsam mit Klaus-Jürgen Sembach
Und schließlich mit dem erwähnten Eimer, der als Gefäß für die im harten
Filmen, Vorträgen und Diskussionen,
Tanz-Training vergossenen Tränen und den Schweiß gelten mag.
16. Mai
Feier im Rahmen des Internationalen
Museumstages
3. August
„Sports? Dance!“
Filmvorführung im Tanzmuseum mit
ausgewählten Filmen zum Thema
‚Sport und Tanz’ im Rahmen der VIII.
Gay Games in Köln
23. Oktober
„Selamatan!“ - Vorstellung der
Filmsammlung des Deutschen
Tanzarchivs Köln zu den Tanz- und
Bewegungskünsten Indonesiens
Veranstaltung in Kooperation mit der
Deutsch-Indonesischen Gesellschaft
Köln e.V.
25. – 27. Oktober
Darf ich bitten? Die wunderbare
Welt des Tanzes im Dokumentarfilm
o.li. Blick in die Ausstellung
o.re. Die Tänzerin Yoko Ando,
fotografiert von Dominik Mentzos
u.li. Die Tänzerin Carlotta Grisi, Lithographie Mitte
des 19. Jahrhunderts (Ausschnitt)
u.re. Ausstellungsinstallation (Ausschnitt)
S. 17 Blick in die Ausstellung
Alle Fotos (außer o.re.) Susanne Fern
© Deutsches Tanzarchiv Köln
Kino Filmpalette Köln
Genau diesen Effekt möchte das Deutsche Tanzarchiv Köln, das als
kuratiert. Blicke, die den Besucher
www.sk-kultur.de/tanz/
einzige Institution in Deutschland regelmäßig Ausstellungen zum
auf einem architektonisch installier-
tanzdokumentarfilmfestival2010
Thema Tanz konzipiert und realisiert, im angeschlossenen Tanz-
ten Parcours mit Exponaten wie Fotografien und Graphiken, Skulpturen,
museum erzielen. „Die Besucher ‚stolpern‘ in unseren Ausstellun-
poetischen Texten, Videofilmen und Tönen auf Spurensuche schicken.
Deutsches Tanzarchiv Köln –
gen über viele Dinge, die anders sind als erwartet“, erläutert Thomas
International „on tour“
Thorausch, stellvertretender Leiter des Deutschen Tanzarchivs Köln,
die Zusammenhänge rund um den
„Betrieb“ Tanz deutlich machen.
Spielort Tanzmuseum
Je nach Ausstellungsthema bietet das Rahmenprogramm auch ungewöhnli-
Sichtweisen
che Erlebnisse, die das Tanzmuseum in einen Spielort verwandeln. So erkun-
„wir erhoffen uns dadurch auch andere Blicke auf das Thema Tanz.“
Thomas Thorausch weiß sehr wohl, dass das Museums- und Ausstellungs-
dete und interpretierte zum Beispiel Christine Bürkle, langjährige Solistin
12. Mai
Das Deutsche Tanzarchiv verfügt seit 1997 über Deutschlands einziges
konzept gewöhnungsbedürftig ist und er damit an Grenzen geht - zumal
der William Forsythe Company, in der Reihe „Tanz im Museum“ vor vielen
Filmpräsentation des Deutschen
Museum zur Geschichte und Gegenwart der Tanzkunst. Im Jahr 2008 er-
bei konservativen Museumsgängern, die mit der Erwartung kommen, hier
positiv überraschten Besuchern die letztjährige Ausstellung „In Räumen
Tanzarchivs Köln im Rahmen von
„Dance Moments“ in Krakau.
Veranstaltung in Kooperation mit dem
folgten eine umfangreiche Umgestaltung der auf derselben Etage im Me-
werde „Wissen hoch fünf“ vermittelt: „Für Kinder, die noch ganz unbefan-
denken. Bühne – Tanz – Traum“ (9. Oktober 2009 bis 15. August 2010) auf
diapark 7 eingerichteten Räume und eine nicht nur räumlich entstaubte
gen auf Dinge schauen und diese vergleichen, und ‚ungeübte‘ Museums-
tänzerische Art. Bei einer weiteren Veranstaltung zur gleichen Schau bat die
Neuorientierung, die ganz besondere Begegnungen mit der Tanzkunst
besucher ist der Zugang einfacher.“ Dennoch wolle man eine Ausstellung
Musikfabrik NRW zu einem anregenden Konzert in die Museumsräume.
Goethe-Institut Krakau
Deutsches Tanzarchiv Köln |
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| Deutsches Tanzarchiv Köln
Ausstellungen im Mediapark
Boris Becker.
Photographien 1984-2009
Boris Becker.
Die Photographische Sammlung
Photographien 1984–2009
Landesgalerie Linz am
Oberösterreichischen Landesmuseum
Eine Ausstellung der Photographischen
Im Rückblick war es nicht nur eine richtige, sondern auch eine im positi-
deutschen Rundfunk den Satz prägte „Das Wesen der gesamten Photo-
18. 03. - 16. 05. 2010
Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln,
ven Sinn „folgenschwere“ Entscheidung, die die Kulturstiftung der Stadt-
graphie ist dokumentarischer Art“. „Für die Institution war mit Sander
Boris Becker.
in Zusammenarbeit mit der Landes­
sparkasse Köln 1992 traf, als sie die über 3 500 Originalabzüge und rund
bereits eine Richtung vorgegeben“, erläutert Gabriele Conrath-Scholl,
Photographs 1984–2009
galerie Linz am Oberösterreichischen
11 000 Original-Glasnegative des über viele Jahre in Köln lebenden, 1964
Leiterin der Photographischen Sammlung. Bei Neuerwerbungen handelt
FotoMuseum Provincie Antwerpen
24. 09. 2010-16. 01. 2011
Landesmuseum
gestorbenen Photographen August Sander ankaufte – zu einer Zeit, als die
es sich meistens um Bildreihen und –folgen, die dem Prinzip des verglei-
27. 11. 2009 - 28. 02. 2010
Photographie ihren Siegeszug als international geschätzte Kunstgattung
chenden Sehens folgen.
Zeche Hannover
gerade zu beschleunigen begann. Mit der Einbindung des „August Sander
Sinnvoll schließen sich hier Aufnahmen von Karl Blossfeldt und Albert
Ausstellungsbeteiligungen /
Leihgaben
Photographien aus dem Ruhrgebiet
Archivs“, das auch seine Privatbibliothek und Korrespondenz umfasst, war
Renger-Patzsch als Beispiele für die Erweiterung des Bestands an und
von Bernd und Hilla Becher
gewährleistet, dass der wertvolle Nachlass in seiner Gesamtheit erhalten
so hat sich das thematische Feld auch anbindend an diese Positionen
26. 03. - 18. 07. 2010
blieb und durch Zukäufe erweitert werden konnte. Die SK Stiftung Kultur
mittlerweile erweitert. Neben dem Sujet des Portraits versammeln sich
Kunst und Kalter Krieg.
Blick in die Sammlung:
stellte gegenüber den Sander-Erben sicher, dass die Arbeiten nicht die
Aufnahmen von Industriebauten und Landschaften, aber auch Natur-
Deutsche Positionen 1945–1989
Anonyme Industriephotographien
meiste Zeit im Depot schlum-
und Pflanzenstudien sowie den Alltag untersuchende Photographien.
Deutsches Historisches Museum,
aus dem Rheinisch-Westfälischen
mern und Teile davon nur
„Spannend dabei ist es“, laut Conrath-Scholl, „bestehende Konvolute zu
Berlin (9 Leihgaben)
Wirtschaftsarchiv
alle Jahrzehnte ins Blickfeld
ergänzen, um die Arbeitskontinuität der Künstler aufzuzeigen und be-
03. 10. 2009 - 10. 01. 2010
26. 03. -18. 07. 2010
der Öffentlichkeit gerückt
stimmte Themen immer wieder in Ausstellungen zu reflektieren.“
New Topographics
Joachim Brohm. COLOR
werden würden. Der Erwerb
(34 Leihgaben)
Eine Ausstellung der Photographischen
des Archivs ebenso wie der
Los Angeles County Museum of Art
Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln,
bald folgende Ankauf der
(25. 10. 2009 - 10. 01. 2010),
Landesmuseum
phie führte schließlich 1996
Vielfältige
Kooperationen mit
Museen und Künstlern
18. 09. - 12. 12. 2010
zur Gründung der Photo-
Da der Ankaufsetat der Photo-
in Zusammenarbeit mit der Landes-
Sammlung der Deutschen
galerie Linz am Oberösterreichischen
Gesellschaft für Photogra-
Center for Creative Photography, Tucson
(19. 02. - 16. 05. 2010),
(17. 07. - 03. 10. 2010)
San Francisco Museum of Modern Art
Blick in die Sammlung:
graphischen Sammlung/SK
graphischen Sammlung keine
Landesgalerie Linz am
Photographien von
Stiftung Kultur, die neben
umfangreichen Ankäufe mehr
Oberösterreichischen Landesmuseum
William Christenberry
dem Bewahren, Sammeln
zulässt – im letzten Jahr reichte
11. 11. 2010 - 09. 01. 2011
18. 09. - 12. 12. 2010
und Vermitteln auch die Er-
es zum Erwerb von einigen Auf-
Manieren. Geschichten von Anstand
forschung photographischer
tragsarbeiten von August Sander
und Sitte aus sieben Jahrhunderten
Bestände im künstlerischen
und begleitenden Photographien
Focke-Museum–Bremer Landesmuseum
Kontext vorantreibt.
zum Thema früher Landschafts-
für Kunst und Kulturgeschichte
Ausstellungen On Tour
August Sander. Sardegna, Fotografie
Die bisherige, fast 20jäh-
photographie – und kostspielige
(8 Leihgaben)
di un viaggio in Italia 1927
rige Sammlungs- und For-
Ausstellungen in Zeiten knapper Kassen doppelt
29. 11. 2009 - 30. 05. 2010
Galleria Comunale d’Arte di Cagliari
schungstätigkeit
konzen-
gut überlegt sein wollen, arbeitet die Photogra-
17. 10. 2009 - 06. 01. 2010
triert sich nicht nur auf
phische Sammlung verstärkt mit anderen Museen
August Sander.
das Werk des bedeutenden
Ikonen aus dem Portraitwerk
Photographen August Sander – sie mündete 2010 unter anderem in einer überarbeiteten Neuauf-
on mit dem Künstlerpaar Bernd und Hilla Becher,
07. 02. - 02. 05. 2010
lage der von 2002 stammenden, siebenbändigen Ausgabe von Sanders
die sich auf den Werkbereich der Dokumentati-
Ruhrblicke
„Menschen des 20. Jahrhunderts“
Städtische Galerie Delmenhorst
Bernd und Hilla Becher.
beziehungsweise direkt mit Künstlern zusammen.
links: Ruth Hallensleben: Niederrheinische Hütte AG,
Duisburg-Hochfeld, 1955 © Fotoarchiv Ruhr Museum, Essen
Aus dem Bestand der Photographischen Sammlung
rechts: Joachim Brohm: Ueno (B), 2006 © Joachim Brohm,
VG Bild-Kunst, Bonn 2010;
Josef Alberts Museum Quadrat Bottrop
Die vor über zehn Jahren begonnene Kooperati-
S. 20/21 Aus der Arbeit im Archiv, Fotos: Claudia Stein
(28 Leihgaben)
Bergwerke und Hütten
„Haus Coburg“ Sammlung Stuckenberg
weltbekanntem Portraitwerk „Menschen des 20. Jahrhunderts“ in einem
on ganzer Industrieanlagen konzentriert, war ein
Sanaa-Gebäude,
16. 04. - 30. 05. 2010
Band -, sondern bezieht von Anfang an auch Arbeiten anderer zeitgenös-
erster bedeutender Schritt in diese Richtung. Die
Zeche Zollverein, Essen (51 Leihgaben)
Karl Blossfeldt
sischer und historischer Künstler ein, deren Ansätze denen Sanders ver-
gemeinsame Aufarbeitung des in über 40 Jah-
24. 04. - 24. 10. 2010
Foam_Fotografiemuseum Amsterdam
wandt sind oder unmittelbar darauf zurückgehen. In den Ausstellungen
ren gewachsenen photographischen Archivs der
Mensurable
25. 06. - 22. 08. 2010
stoßen die Besucher deshalb regelmäßig auf „Seelenverwandtschaften“
Bechers, die Sander stilistisch nahestehen und
Centro de Arte y Naturaleza (CDAN),
August Sander.
zwischen Sander und solchen Künstlern, deren Schaffen sich über Ein-
so auch in Werkgruppen und Bildreihen arbei-
Fundación Beulas, Huesca
Ikonen aus dem Portraitwerk
zelstücke hinaus mit seriellen Werkgruppen auseinandersetzt.
ten, hat in den letzten Jahren zu etlichen Aus-
Spanien (3 Leihgaben)
14. 05. - 19. 09. 2010
Dabei konzentriert sich das Programm der Photographischen Sammlung
stellungen und Publikationen geführt. Im Jahr
Centre national de l‘audiovisuel
auf sachlich-dokumentarische und vergleichende Ansätze in der Photo-
2010 beispielsweise zur Schau „Zeche Hanno-
Dudelange, Luxemburg
graphie, anbindend an Sander, der 1931 in einem Vortrag für den West-
ver“ mit zwischen 1971 und 1974 entstandenen
„Menschen des 20. Jahrhunderts“
29. 06. - 26. 09. 2010
Die Photographische Sammlung |
18
19
| Die Photographische Sammlung
Neuerwerbungen der
La Revanche de l’archive
Photographischen Sammlung
photographique
Photographien des 1973 stillgelegten und bis auf
auch international anerkannten und gefragten
1930er- und 1970er-Jahren widmete. Über eine
Centre de la photographie Genève,
wenige Teile abgetragenen Bochumer Steinkoh-
Zentrum für kunst- und photographiegeschicht-
große Retrospektive, vielleicht zusammen mit
jeweiligen Raumes funktioniert“, so Conrath-
Genf (4 Leihgaben)
lebergwerks sowie zur gleichnamigen, von der
liche Kooperationen, für Ausstellungsprojekte
dem Ruhr Museum Essen, das alle Negative und
Scholl. Bei einer geglückten Inszenierung - wenn
Historische Reisephotographien:
04. 06. - 31. 07. 2010
Photographischen Sammlung herausgegebenen
und Publikationen entwickelt. Bis Werke aus
viele Industrieaufnahmen von Hallensleben be-
die Photographien so angeordnet sind, dass sie
31 Aufnahmen
Ernst Toch–Das Leben als
Publikation. Die Aufarbeitung des umfangreichen
Ankäufen oder Schenkungen ausgestellt werden
sitzt, denkt man für die nächsten Jahre nach. In
dem Thema und der Werkentwicklung des Künst-
William Henry Jackson: 2 Aufnahmen
„Wichtig ist, dass die Ausstellung innerhalb des
geographische Fuge
Werks des Künstlerpaars wird hinsichtlich der
können, vergeht oft eine lange Zeit voller inten-
der Zwischenzeit gibt eine kleine Schau - „Ruth
lers entsprechen – erhält der Betrachter einen
August Sander: 10 Aufnahmen
Jüdisches Museum der Stadt Wien
Ausstellungs- und Publikationsarbeit sicherlich
siver Arbeit. „Zum Beispiel wird der Zustand jeder
Hallensleben. Italien, 1952“ (22. 4. – 21. 8. 2011) –
stimmigen Rundumblick, so dass man selbst zu
Schenkungen:
(1 Leihgabe)
noch viele Jahre in Anspruch nehmen.
Photographie in einem Protokoll dokumentiert,
einen „Blick in die Sammlung“ zu sehen.
fachspezifischen Themen wie etwa der Indust-
Jim Dine: 148 Aufnahmen
23. 06. - 31. 10. 2010
das auch bei Leihvorgängen weiterhin überprüft
riephotographie einen Zugang findet. Zusammen
Ludwig Passerah: 1 Aufnahme
Der Westen leuchtet
wird. Ergeben sich dann Veränderungen, so kann
mit einem begleitenden Führungsprogramm –
Kunstmuseum Bonn (18 Leihgaben)
hier schon in einem frühen Stadium ein Restau-
beim Publikum beliebt sind besonders Künstler-
10. 07. - 24. 10. 2010
rator zu Rate gezogen werden, um die Arbeiten
führungen und -gespräche – soll der Besucher
Sonstiges
Auswertung der Flugdaten –
vor sich möglicherweise weiterhin entwickelnden
laut Sammlungsleiterin in den Genuss eines ein-
27. 09. 2010
Kunst der 80er
Schäden zu bewahren“, erklärt Rajka Knipper,
zigartigen Seherlebnisses kommen: „Da wir ein
Kooperationspartner Anna-Freud-
Eine Düsseldorfer Perspektive
K21 Kunstsammlung
wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sammlung:
sehr konzentriertes Programm verfolgen, bieten
Schule erhält den Sonderpreis der
„Wenn angebotene Photographien oder andere
wir ein eher kontemplativ geprägtes Kontrast-
Deutsche Bank Stiftung beim
Nordrhein-Westfalen (1 Leihgabe)
Dokumente etwa längere Zeit im Keller oder auf
programm im Vergleich zu anderen Events.“ Das
Wettbewerb „Kinder zum Olymp“ für
11. 09. 2010 - 16. 01. 2011
dem Dachboden lagen, prüfen wir sie zunächst
kommt beim Publikum offenbar gut an - immer-
kulturelle Schulprojekte der Kultur-
La Bohème. Die Inszenierung
auch auf Schimmelsporen, die eine Gefahr für
hin sind viele Besucher „Wiederholungstäter“ be-
stiftung der Länder in Berlin
des Künstlers in Fotografien des
andere Bestände sein könnten.“ Des Weiteren
ziehungsweise kommen selbst aus der Praxis, sind
19. und 20. Jahrhunderts
Kooperationen, wie die mit der Landesgalerie
werden alle Photographien oder Dokumente in-
Bis eine Ausstellung zustande kommt – mög-
Künstler oder begeisterte Photographieliebhaber.
Publikationen der
Photographischen Sammlung
Museum Ludwig, Köln (19 Leihgaben)
Linz am Oberösterreichischen Landesmuseum,
ventarisiert, d.h. Reproduktionen gefertigt und
lichst in Zusammenarbeit mit dem Künstler -,
Daraus resultiere eine hohe Publikumsbindung,
25. 09. 2010 - 16. 01. 2011
gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. „Die
Eckpunkte wie Maße, Technik, Aufschriften,
dauert es in der Regel ein bis drei Jahre. Derzeit
so Conrath-Scholl: „Durch eine sehr persönliche
Interior
Zusammenarbeit mit anderen Museen wird für
Stempel und dergleichen in der computerisierten
bereiten die Mitarbeiter der Sammlung schon
Ansprache sind wir nah an den Besuchern, die das
Bernd und Hilla Becher. Zeche Hannover
Roger Raveel Museum, Machelen-
uns zunehmend wichtiger“, betont Gabriele
Datenbank vermerkt.
konkrete Projekte für 2012/2013 vor. „Man
als zusätzliche Bereicherung empfinden.“
Hrsg. Die Photographische Sammlung/
Zulte, Belgien (15 Leihgaben)
Conrath-Scholl. Im Linzer Fall ist daraus bereits
spricht mit in Frage kommenden Photographen,
SK Stiftung Kultur, Text Gabriele
10. 10. 2010 - 30. 01. 2011
ein mehrmaliger Ausstellungsaustausch mit ge-
sichtet den eigenen Bestand, wählt Leihgaben
Conrath-Scholl, München: Schirmer/
meinsam herausgegebenen Publikationen er-
aus anderen Sammlungen aus, legt Sequenzen
Mosel, 2010 (Deutsch/Englisch)
Veranstaltungen zu den
wachsen. Im vergangenen Jahr profitierten die
an und zieht Literatur zum Künstler und ande-
Joachim Brohm. COLOR
Ausstellungen im MediaPark
Öffentliche Führungen
(14-tägiger Rhythmus)
Die Photo-Detektive...
Besucher im Mediapark davon gleich zweimal:
re wissenschaftliche Veröffentlichungen heran“,
Hrsg. Die Photographische Sammlung/
in der bis Ende Februar 2010 gelaufenen, bislang
gibt Claudia Schubert, die zweite wissenschaft-
SK Stiftung Kultur, Landesgalerie Linz
umfangreichsten Retrospektive „Boris Becker.
liche Mitarbeiterin der Sammlung, Einblicke in
am Oberösterreichischen Landesmuseum,
Photographien 1984-2009“ und der Herbstschau
ihren Arbeitsalltag. Gemeinsam mit Boris Be-
Text Gabriele Conrath-Scholl, München:
„Joachim Brohm. COLOR“. Beide Künstler – Boris
cker wurde beispielsweise die Hängung seiner
Schirmer/Mosel, 2010 (Deutsch/Englisch)
Wir entdecken eine Ausstellung
Becker studierte bei Bernd Becher an der Kunst-
Ausstellung zunächst mit Hilfe einer speziellen
August Sander. Menschen
Führungen für Kinder
akademie Düsseldorf - gehören zu der jüngeren
Software am Computer vorbereitet. Diese Me-
des 20. Jahrhunderts
(monatlicher Rhythmus)
Generation
Die Fotografen Bernd
deren Arbeiten Parallelen und Bezüge zu den
und Hilla Becher (2009)
Ein Film von Marianne Kapfer
dokumentarischer
thode wird mittlerweile regelmäßig eingesetzt,
Photographen,
Hrsg. Die Photographische Sammlung/
Als Exempel für langjährige Vorarbeiten sei das
verleiht Sicherheit in der Vorplanung, was
„Ahnen“ der sachlichen und konzeptuellen Photo-
große Konvolut des photographischen Nachlas-
sich zum Beispiel bei externen Leihen oder der
Photographischen Sammlung nicht unerhebli-
Conrath-Scholl, Susanne Lange, Mün-
graphie aufweisen. Das Projekt zum Werk von Jo-
ses von Ruth Hallensleben (1898-1977) – be-
Neuproduktion von Abzügen als großer Vorteil
chen Anteil: Der Freundeskreis steht regelmäßig
chen: Schirmer/Mosel, 2010,
Daran hat die Gesellschaft zur Förderung der
SK Stiftung Kultur, Texte Gabriele
und anschließendes Gespräch mit
achim Brohm war die mittlerweile vierte Koope-
kannt vor allem für ihre Auftragsarbeiten für die
erweist. Auch Joachim Brohm, der mit einigen
als Unterstützer zur Verfügung, wenn es um
überarbeitete Neuauflage der sieben-
Hilla Becher, Max Becher, Gabriele
ration zwischen der Photographischen Sammlung
Industrie – genannt, das über ihre Nichte, die
Arbeiten in der Sammlung vertreten ist, wirkte
fehlendes Geld für Ankäufe geht, die dann als
bändigen Ausgabe von 2002
Conrath-Scholl und Marianne Kapfer
und der Landesgalerie Linz in fünf Jahren.
Photographin Lotte Laska, und ihre Erben zu-
aktiv an Ausstellung und Publikation mit. Die
Dauerleihgaben in den Bestand der Sammlung
New Topographics –
nächst als Dauerleihgabe und 2010 schließlich als
gemeinsamen Vorbereitungen dauerten an die
einfließen und deren Konzept verdichten. Dar-
Texte und Rezeption
Sammlungspflege und
Ausstellungs­arbeit:
Blick hinter die Kulissen
Schenkung der Familie in den Bestand der Pho-
zwei Jahre, wobei die Sequenzierung der zum
über hinaus bringt er sich auch ideell ein und
Hrsg. Landesgalerie Linz am Ober-
tographischen Sammlung gelangte. Dabei han-
Teil neu abgezogenen Bilder – deren Verteilung
wirbt als Multiplikator unermüdlich für die un-
österreichischen Landesmuseum,
delt es sich um mehrere Tausend Abzüge sowie
im Raum - genau geplant wurde, ebenso wie die
terschiedlichsten Ausstellungen.
Die Photographische Sammlung/SK
04. 05. 2010
Künstlerführung mit Joachim Brohm
18. 09. 2010
Die Photographische Sammlung hat sich nicht
einzelne Diapositive, Negative und Dokumente,
Begleitpublikation mit Text- und Bildteil, die ei-
Stiftung Kultur, Texte Gabriele Hofer,
zuletzt aufgrund einer konservatorisch fachge-
die das breite Themenspektrum widerspiegeln,
nem retrospektiven Anspruch genügen.
William Jenkins, Alison Nordström,
rechten Sammlungspflege zu einem bedeutenden,
dem sich die Kölner Photographin zwischen den
Britt Salvesen, Vorwort Gabriele
Conrath-Scholl und Martin Hochleitner,
Arbeit im Archiv |
20
21
| Arbeit im Archiv
Salzburg: Fotohof edition, 2010
Formalia
Vorstand, Kuratorium und Beirat setzten sich am 31.12.2010 wie folgt zusammen:
Vorstandsmitglieder der Stiftung
Vertreter der Kirchen:
Vorstandsvorsitzender
Artur Grzesiek
in seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender
der Sparkasse KölnBonn
Prälat Johannes Bastgen
Römisch-katholische Kirche
Stellvertretender Vorsitzender
Martin Börschel
in seiner Eigenschaft als
Verwaltungsratsvorsitzender
der Sparkasse KölnBonn
Dr. Ulrich Gröschel
von der Sparkasse KölnBonn als
Vorstandsmitglied benannt
Prof. Georg Quander
in seiner Eigenschaft als Vertreter
des Oberbürgermeisters
SommerKöln
Kuratoriumsmitglieder der Stiftung
Fotos: Janet Sinica
Kostenfreies Kulturprogramm in finanziell knappen Zeiten
Vorsitzender des Kuratoriums
Dr. Hans-Jürgen Baedeker
Staatssekretär a. D.
Ehrenvorsitzender:
Dieter Thoma
Der Mediapark als gigantisches „Aquarium“: Riesige Fische und eine 25
merkmal gegenüber anderen Spektakeln. Recherchiert wird in Edinburgh,
Meter lange Seeschlange ziehen stumm ihre Bahnen. Die surrealen Ein-
Barcelona, Vila-Real, Freiburg und Auriac.
drücke jener Juli-Nacht 2010 bleiben den 8.000 Besuchern als plasti-
In finanziell knappen Zeiten ist diese Aufgabe doppelt schwierig. Die Er-
sches Bilderbuch in Erinnerung, das sich bei späteren Besuchen des oft
fahrung lehrt, dass sich Unternehmen als Sponsoren nur gewinnen lassen,
unwirtlich erscheinenden Mediaparks wieder aufblättert. Die südfran-
wenn sie sich mit ihrem Produkt verortet sehen. Vor diesem Hintergrund
zösische Theatergruppe „Plasticien Volants“ zauberte zum Auftakt des
war die „Sing mit“-Idee, die mit Unterstützung der Sion-Brauerei realisiert
SommerKöln 2010 ein hinreißendes visuelles Spektakel in den Himmel,
wurde, ein Volltreffer: An jedem der sieben Abende lockte „Der singen-
nachdem noch am Vortag ein heftiger Sturm den Organisatoren große
de Biergarten“ mit Stunksitzungs-Mitglied Anne Rixmann trotz zeitweise
Sorgen bereitet hatte. Die Vorstellung animierte zugleich, die Umge-
strömenden Regens rund 800 begeisterte Menschen vor die historische
bung neu zu sehen: die dunklen Hauseingänge als tiefe
Kulisse am Fort X, wo sie Volkslieder und Gassenhauer
Schluchten, die Hochhäuser als Felsformationen und sich
schmetterten.
selbst als dynamische Masse mittendrin. Und sie erreichte
Die „SommerKöln“-Programme berücksichtigen auch die in
damit das ehrgeizige Ziel des Sommerprogramms.
Köln mittlerweile stark ausgeprägte Lust zum Mitmachen.
Das kleine Veranstaltungsteam aus Mitarbeitern der Stif-
Einen Ort wie den Platz am Schokoladenmuseum nahmen
tung und der Stadt Köln, das den SommerKöln seit 1992
beispielsweise 3 000 musikbegeisterte Zuhörer anders als
organisiert, hat hohe Ansprüche. „Über Straßentheater
sonst und vor allem aktiv wahr. Der chilenische Rhythmus-
sollen die Menschen ein besseres Gefühl für ihre Stadt
„Schamane“ Mario Argandoña ließ für seinen „Trommel-
bekommen“, hat sich Priska Höflich, künstlerische Leite-
Zauber“ 600 Trommeln verteilen. Auch die einmalige Gele-
rin des SommerKöln bei der Stiftung, vorgenommen. Das
genheit, am gleichen Abend die Drehbrücke bei „Salsa am
jährlich wechselnde Programm steht von Beginn an unter dem Motto
Rhein“ als Tanzparkett zu nutzen, ließen sich die Besucher nicht entgehen.
„Open Air und Eintritt frei“. Im letzten Sommer kamen rund 35 000 Be-
Im Kinderprogramm, das von der Imhoff-Stiftung maßgeblich gefördert
sucher zu dem etwa 50 Veranstaltungen umfassenden internationalen
wird, gilt es gleichfalls, Künstler zu finden, die die Kleinen aktiv am Ge-
Theaterspektakel.
schehen beteiligen. Das gelang „Björns Bärenbande“ und „Zaches und
Die Umsetzung ist keine einfache Aufgabe. Die zeit- und arbeitsaufwän-
Zinnober“ bei Mitmachkonzerten ebenso wie den Akteuren von Don
dige Suche nach unkonventionellen Künstlern, für die der Kommerz nicht
Kid’schote, Hille Pupille und dem Tamalan Theater, denen die Kinder dabei
an erster Stelle steht, ist nur ein Teil der Arbeit. Ein weiterer besteht
halfen, Geheimnisse zu lüften und Schätze zu suchen. Die 10 000 Pänz, die
darin, im Vorfeld zu prüfen, wie der für die Aufführung vorgesehene
das vierwöchige Theater-Programm an fünf Spielorten erlebten, darunter
Ort optimal genutzt werden kann. „Außerdem wollen wir Gruppen nach
erstmals gemeinsam mit alten und behinderten Menschen bei der Diakonie
Köln holen, die hier sonst nicht zu sehen sind – dazu noch unter freiem
Michaelshoven, sind daher nicht nur als Kompliment für die Künstler zu
Himmel und bei freiem Eintritt“, beschreibt Höflich das Alleinstellung-
werten, sondern auch als Erfolgsnachweis für die SK Stiftung Kultur.
SommerKöln |
22
Dr. h.c. Norbert Burger
Beiratsvorsitzender Akademie
för uns kölsche Sproch
Anke Brunn
Staatsministerin a.D.
Vertreterin aus Wissenschaft und Kultur
Manfred Gryschek
Vertreter des Kölner Jugendring e.V.
Beatrix Klein
Vertreterin der Gewerkschaft
Prof. Dr. Dr. h.c. Tassilo Küpper
Vertreter aus Wissenschaft und Kultur
Prof. Dr. Hans Scheurer
Beiratsvorsitzender
Die Photographische Sammlung
Prof. Dr. André Dicken
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
Matthias Kremin
Vertreter aus Wissenschaft und Kultur
Elfi Scho-Antwerpes
Vertreterin aus Wissenschaft und Kultur
Dr. Konrad Schmidt-Werthern
Vertreter der Stadtverwaltung
Dr. Christiane Theobald
Beiratsvorsitzende
Deutsches Tanzarchiv Köln
Gert Weigelt
Vertreter aus Wissenschaft und Kultur
Benzion Wieber
Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der
Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege
Stadtsuperintendent Rolf Domning
Evangelischer Kirchenverband
Beiratsmitglieder
Die Photographische Sammlung
Beiratsvorsitzender
Prof. Dr. Hans Scheurer
Geschäftsführender Gesellschafter
von SSPKommunikation
Dr. Klaus Burghard
Ehemaliges Vorstandsmitglied der Für Sie e.G.
Piet Coessens
Conservator im Roger Raveel Museum, Machelen
Axel Ernst
Geschäftsführer
der EMC Werbeagentur GmbH
Janos Frecot
Freier Kurator
Dr. Maria Müller-Scharek
wissenschaftliche Mitarbeiterin der
Kunstsammlung Nordrhein-Westfahlen
Dagmar Nathanson-Loidl
Leiterin Private Banking der Sparkasse KölnBonn
Prof. Wilhelm Schürmann
Professor für Photographie und Freie
Photographie an der Fachhochschule Aachen
Ständige Gäste:
Prof. Hans-Georg Bögner
Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur
Gabriele Conrath-Scholl
Leiterin Fachbereich
Die Photographische Sammlung
Beiratsmitglieder
Deutsches Tanzarchiv Köln
Beiratsvorsitzende
Dr. Christiane Theobald
Staatsballett Berlin
Martin Berg
Bereichsleiter Theater und Tanz des
Goethe-Instituts München
Gregor Grimm
Bereichsleiter Revision der Sparkasse KölnBonn
Prof. Bengt Häger
Ehemaliger Direktor des Dansmuseet Stockholm
Prof. Dr. Yvonne Hardt
Professorin für angewandte Tanzwissenschaft
an der Hochschule für Musik und Tanz Köln
Vertreter der Parteien:
Prof. John Neumeier
Ballettdirektor und Chefchoreograph
des Hamburg Ballett
Dr. Ralph Elster
CDU
Dr. Konrad Schmidt-Werthern
Leiter des Kulturamtes der Stadt Köln
Dr. Eva Bürgermeister
SPD
Karl Schultheis
MdL
Birgitta von Bülow
Bündnis 90/Die Grünen
Klaus-Jürgen Sembach
freier Ausstellungsarchitekt
Dr. Ulrich Wackerhagen
FDP
Dr. Ulrich Soénius
IHK zu Köln
Geschäftsführer Standortpolitik
Verkehr- und Unternehmensförderung
Ständige Gäste:
Prof. Hans-Georg Bögner
Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur
Dr. Frank-Manuel Peter
Leiter Fachbereich Deutsches Tanzarchiv Köln
Thomas Thorausch
Stellvertretender Leiter Fachbereich
Deutsches Tanzarchiv Köln
MitarbeiterInnen der
SK Stiftung Kultur
am 31.12.2010*
Geschäftsführung
Prof. Hans-Georg Bögner
Mechthild Kremer
(Sekretariat und Assistenz)
Katharina Hetzel (Auszubildende)
Christina Backer (Auszubildende)
Kommunikation
Tanja Brunner (Teamleitung)
Dr. Ralf Convents
Vanessa Fischer (Auszubildende)
Kulturelle Bildung/Vermittlung
Birgit Hauska
Ursula Schröter
Beiratsmitglieder
Akademie för uns kölsche Sproch
Verwaltung
Helga Bergdoll
Marie-Luise Boy
Tatjana Janus
Ursula Hollington
Beiratsvorsitzender
Dr. h.c. Norbert Burger
Akademie för uns kölsche Sproch
Ralf Bernd Assenmacher
Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des kölnischen Brauchtums
Dr. Georg Cornelissen
Amt für Rheinische Landeskunde / Abteilung
Sprachforschung
Dr. Michael Euler-Schmidt
Stellvertretender Direktor des
Kölnischen Stadtmuseums
Barbara Foerster
Referentin des Kulturamtes der Stadt Köln
Klaus Lückerath
Geschäftsführer Pavement Musikverlag
und Gitarrist der Paveier
Wolfgang Oelsner
Leiter der Klinikschule der Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes
und Jugendalters der Universität zu Köln
Rudolf Mertens
Leiter Qualifikation und Integration
der Sparkasse KölnBonn
Christoph Kuckelkorn
Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e. V.
Peter Millowitsch
Schauspieler
Ingeborg F. Müller
Mundartautorin
Hartmut Priess
Musiker
Margarita von Westphalen-Granitzka
Direktorin des Schulamtes für die Stadt Köln
Ständige Gäste:
Prof. Hans-Georg Bögner
Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur
Leiter Fachbereich Akademie
för uns kölsche Sproch
Prof. Hans-Georg Bögner (Leiter)
Dr. Christa Bhatt
Alice Herrwegen
Priska Höflich
Karola Müller
Ingeborg Nitt
Deutsches Tanzarchivs Köln
Dr. Frank-Manuel Peter (Leiter)
Thomas Thorausch (stellvertretender Leiter)
Angela Bürger
Christel Dreiling
Christiane Hartter
Bettina Hesse
Iris Kuschke
Taiya Mikisch
Petra Ohmann
Ruth Sandhagen
Garnet Schuldt-Hiddemann
Die Photographische Sammlung
Gabriele Conrath-Scholl (Leiterin)
Jean-Luc Differdange
Patricia Edgar
Ursula Hollington
Enrik Hüpeden
Rajka Knipper
Tanja Löhr-Michels
Claudia Schubert
Magdalene Windeck
* Voll- und Teilzeit
www.sk-kultur.de