Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt
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Erfahrungsbericht Auslandsaufenthalt
Erfahrungsbericht über den Auslandsaufenthalt Name: Delia Austausch im: WS 11/12 (WS/SS/akad. Jahr) Studiengang: Wirtschaftswissenschaften Zeitraum (Datum): Aug. 11 – Jan. 12 Land: Schweden Stadt: Karlstad Universität: Karlstad Universitetet Unterrichtssprache: Englisch Austauschprogramm: ERASMUS (z.B. ERASMUS) Angaben zur Zufriedenheit während des Aufenthalts: (Zutreffendes bitte ankreuzen) 1 2 3 4 (niedrig) Soziale Integration: Akademische Zufriedenheit: Zufriedenheit insgesamt: ECTS-Gebrauch: JA: 5 (hoch) x x x x NEIN: Vorbereitung Bewerbung / Einschreibung (z.B. Bewerbungsschreiben/-formular, Fristen, zeitlicher Ablauf, Zusammenstellung des Stundenplans (mit/ohne ECTS)) Die Bewerbung für das Auslandssemester erfolgte schriftlich an den Lehrstuhl für Marketing der Wiso-Fakultät. Die Bewerbungsfrist endete im März. Die Bewerbung sollte ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf mit Lichtbild, Zeugnisse und evtl. Sprachnachweise enthalten. Wenige Wochen später erhielt ich den Bescheid, dass ich für das ERASMUS-Programm akzeptiert sei. Daraufhin hatten wir ein Treffen mit der ERASMUS-Koordinatorin Dr. Stefanie Paluch, bei dem uns das weitere Vorgehen erklärt wurde (auszufüllende Formulare, Bewerbung an der Gastuniversität etc.). Wir mussten uns zudem online über das Studienprogramm der Gastuniversität informieren (www.kau.se) und uns bereits im Frühjahr für Kurse anmelden. Dabei war zu beachten, dass in Schweden ein Semester in zwei Hälften unterteilt ist. Um ein komplettes Semester mit 30 ECTSPunkten zu absolvieren, sollte man jeweils 15 Credits in der ersten und zweiten Hälfte des Semesters belegen. Finanzierung (z.B. Auslands-Bafög, Sokrates-Förderung, anderen Stipendien, etc.) Ich habe nur die Erasmus-Förderung in Anspruch genommen. Auslands-Bafög haben jedoch auch einige Studenten bezogen. Wem in Deutschland Bafög zusteht, der bekommt meist auch Auslands-Bafög. Auch wenn man keinen Anspruch auf Inlands-Bafög hat, kann es sein, dass das Auslandsbafög bewilligt wird, da der Bedarf im Ausland höher ist. Ich habe im Vorhinein einen Bafög-Rechner verwendet, um meinen Anspruch zu überprüfen, da die Beantragung des Auslands-Bafögs mit sehr viel bürokratischem Aufwand verbunden ist. Dokumente (z.B. Visa, Aufenthaltsgenehmigung, Reisepass, etc.) Zur Einreise nach Schweden ist lediglich ein Personalausweis erforderlich. Sprachkurs Ich war für den Schwedisch-Kurs angemeldet und bin dort auch einige Male hingegangen. Leider passte der Kurs danach zeitlich nicht mehr in meinen Stundenplan und ich musste ihn abbrechen. Ich kann aber sagen, dass Schwedisch dem Deutschen ähnlich ist (Grammatik und einige Vokabeln) und daher für Deutsche relativ schnell zu lernen. Während des Aufenthalts Ankunft (z.B. Anreise, Einschreibungsformalitäten; Einwohnermeldeamt) Ich bin mit dem Auto angereist, was vor allem den Vorteil hatte, dass ich viel Gepäck mitnehmen konnte und mir wenig vor Ort kaufen musste. Ich bin während der offiziellen Arrival Days angekommen, d.h. ich konnte mir bei Ankunft sofort meine Zimmerschlüssel in der „Rumpan Bar“ auf dem Campus abholen, nachdem ich dort den Mietvertrag unterschrieben hatte. Meine Host Studentin hat mich dann in Empfang genommen, mir beim Ausladen geholfen und mir die wichtigsten Dinge erklärt. Soweit ich weiß, ist es auch kein Problem, außerhalb der Arrival Days anzureisen. In dem Fall verabredet man sich mit seinem Host, der einem dann die Schlüssel übergibt (man erhält im Vorhinein eine E-Mail der Uni, welchem Host man zugeordnet ist). Mit dem Flugzeug kann man über die umliegenden Flughäfen Stockholm, Göteborg und Oslo anreisen und dann mit dem Zug oder Bus nach Karlstad weiterfahren. Von allen drei Flughäfen dauert dies in etwa drei Stunden. Falls man mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, wird man auch vom Bahnhof/Bus abgeholt. Ansonsten sind bei Anreise keine Formalitäten zu erledigen. Campus (Ansprechpartner (z.B. International Office, Koordinatoren, etc.), Mensa, Cafeteria, Bibliothek, Computerräume) Die Ansprechpartnerin für ERASMUS-Studenten an der Uni ist Erika Bergare. Sie ist sehr nett und hilfsbereit und antwortet zügig auf E-Mails. Die Universität in Karlstad ist sehr modern, gut ausgestattet und ansprechend gestaltet. In der Bibliothek gibt es zahlreiche Arbeitsplätze mit und ohne Computer, meist mit Stromversorgung. Auch Gruppenarbeitsräume sind vorhanden, welche man online reservieren kann. Da die Mensa relativ teuer ist, gehen nicht viele Studenten dort hin. Es soll dort allerdings gutes Essen geben. Die meisten Studenten bringen sich ihr Mittagessen von zuhause mit, welches man in der Cafeteria im Kühlschrank aufbewahren und in einer der zahlreichen Mikrowellen aufwärmen kann. In der Cafeteria kann man zudem Sandwiches, Kaffee etc. zu relativ erschwinglichen Preisen kaufen. Vorlesungen (z.B. Prüfungen, ECTS, Studienaufbau, Professoren, erforderliches Sprachniveau etc.) Die Universität Karlstad bietet zahlreiche englischsprachige Kurse an, welche man als Austauschstudent belegen kann. Es gibt verschiedene Bewertungsformen in den Kursen (in der Kursbeschreibung angegeben). Zum einen gibt es Kurse, in denen man wie gewohnt Vorlesungen besucht und am Ende der Veranstaltung eine Klausur schreibt. Häufig muss man aber auch, anstatt einer Klausur, über das Semester hinweg Hausarbeiten schreiben oder Gruppenarbeit und Präsentationen machen. Auch Kombinationen sind möglich. Daher verteilt sich der Arbeitsaufwand auf das gesamte Semester und nicht nur an das Ende des Semesters. Klausuren werden aufgrund der Unterteilung in zwei Semesterhälften auch schon in der Mitte des Semesters geschrieben. Die Veranstaltungen sind meist im kleineren Rahmen, d.h. in Schulklassenform. Wer im Master an die Karlstad Universität geht, sollte sich auf sehr viel Arbeitsaufwand einstellen, auch wenn man nicht die gesamten 30 Credits belegt. Der Aufwand ist mit einem Kurs an der TU Dortmund nicht zu vergleichen. Ich habe Service Simulations und International Financial Accounting belegt, welche beide sehr zeitaufwändig waren. Die Bachelor-Kurse sind, wie ich es von anderen mitbekommen habe, mit normalem Arbeitsaufwand verbunden, wie man es in Deutschland gewohnt ist. Alle Kurse sind mit gutem Schulenglisch gut zu bestreiten. Wohnen (z.B. Wohnmöglichkeiten, Wohnungssuche/-ausstattung, Miete, Kaution, Wohngeld etc.) Es gibt mehrere Wohnmöglichkeiten für Studenten, die von der Universität für Austauschstudenten organisiert werden. Zum einen sind dies die Studentenwohnheime am Campus (ca. 10 Gehminuten bzw. 5 Minuten mit dem Bus von der Uni entfernt). Hier gibt es Wohnheime in Duettgatan und Triogatan und neuere Gebäude in Tallen. Duettgatan/Triogatan: Hier hat man die Möglichkeit, ein kleines ( ca. 13m²) oder ein großes Zimmer (ca. 20m²) zu mieten. Ich hatte ein kleines Zimmer, welches für eine Person vollkommen ausreicht. Es kostet 2750 SEK im Monat (ca. 300 Euro), inkl. Strom, Wasser etc., Internet nicht inbegriffen. Das große Zimmer kostet in etwa 80 Euro mehr im Monat. Da die Anzahl der kleinen Zimmer begrenzt ist, muss man sich frühzeitig bewerben. Zudem gibt es in diesen Wohnheimen ’shared rooms’ über zwei Etagen, die man sich mit einem Zimmernachbarn teilt. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad. Dazu gehört die Gemeinschaftsküche, die man sich mit etwa 10 Leuten auf dem Flur teilt. Tallen: In Tallen gibt es Apartments für 2 Personen mit eigener Küche und Bad. Besonders wichtig ist, dass man sich möglichst frühzeitig für eine Unterkunft bewirbt und zeitnah die Kaution (ca. 320 Euro) überweist, um wirklich eine Unterkunft zu bekommen! Zudem gibt es private Unterkünfte, die sich jedoch eigenständig gesucht werden müssen. Wer kein Zimmer bekommen hat, musste in diesem Jahr im City Hostel wohnen, wo man sich im Normalfall zu zweit ein Zimmer geteilt hat. Dies betraf in etwa 60 Studenten. Also, schnell sein! Unterhaltskosten (z.B. Lebensmittel, Miete, Benzin, Eintrittsgelder, Ermäßigungen, Studentenrabatte, etc.) Ich habe monatlich etwa 1000 Euro benötigt. Darin ist alles eingeschlossen, wie etwa Miete, Internet, Handy, Benzin, Lebensmittel, Dinge für die Uni, Freizeitaktivitäten, Parties und Reisen. Lebensmittel sind etwas teurer als in Deutschland. Dies macht sich jedoch kaum bemerkbar, wenn man bei Lidl einkaufen geht, der sich in Karlstad befindet. Benzin ist etwa genauso teuer wie in Deutschland, manchmal sogar etwas günstiger. Als Student erhält man sehr viele Rabatte, bspw. auf Verkehrsmittel (Flüge mit SAS, Züge, Busse) und in Diskotheken. Öffentliche Verkehrsmittel (z.B. Verkehrsnetz, wichtige Buslinien, Fahrplan, Preise, Ticket-Verkaufsstellen, Fahrradverleih) Karlstad hat ein sehr gutes Busnetz, mit dem man sich innerhalb der Stadt gut bewegen kann. Ein Monatsticket kostet 369 SEK. Generell ist Reisen in Schweden, verglichen mit deutschen Preisen, sehr günstig. Die Anbindung Karlstads an andere Städte ist gut. Man benötigt jeweils etwa 3 Stunden mit dem Zug oder Bus, um nach Stockholm, Göteborg oder Oslo zu gelangen. Wenn man früh bucht, erhält man Hin- und Rückticket für Zug oder Bus schon für insgesamt etwa 200 SEK. Züge kann man auf www.sj.se buchen. Kontakte (z.B. Tandem-/Mentorenprogramm, ESN-Betreuung, Sportmöglichkeiten, Vereine) Die Uni bietet ein umfassendes Sportprogramm an und auch ein Fitness-Studio ist vorhanden. Auch Fußball und Basketball kann draußen gespielt werden. Viele Studenten gehen in den angrenzenden Wäldern joggen. Nachtleben / Kultur (z.B. Bars, Clubs, Einkaufsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Kino, Ausflüge) In Karlstad gibt es einige Supermärkte, in denen man gut einkaufen kann. Ein großer Supermarkt namens ICA mit sehr viel Auswahl sowie ein Lidl sind mit dem Bus vom Campus/der Uni aus zu erreichen. Im Stadtzentrum und in der Nähe des Campus befindet sich weitere Supermärkte. Einige der Supermärkte sind von Montag bis Sonntag bis 22 Uhr geöffnet, was manchmal sehr praktisch ist. Auch ein Ikea befindet sich in Karlstad, dieser hat ebenfalls hat am Sonntag geöffnet. Die Innenstadt verfügt über einige Shopping-Möglichkeiten, darunter auch bekannte Ketten. Zudem gibt es in Karlstad einige sehr schöne Plätze am Wasser, beispielsweise in der Nähe der Uni oder Ikea. Wer allerdings richtiges Sightseeing betreiben möchte, sollte Städte wie Göteborg, Malmö und Stockholm besuchen. Auch ein Tagesausflug in die 80km entfernte Stadt Örebro ist zu empfehlen. Darüber hinaus sollte man die Chance nicht verpassen, eine Reise nach Lappland zu machen. Über die Uni kann man eine Fahrt mit dem Reisebus buchen. Wir haben allerdings unseren Ausflug dorthin privat organisiert, sind mit SAS von Stockholm nach Kiruna geflogen und haben dort in einem empfehlenswerten, günstigen und gut ausgestatteten Hostel gewohnt (www.kirunarum.se). Von Kiruna aus kann man mit dem Zug in den Abisko Nationalpark fahren. Ein empfehlenswerter Anbieter für Ausflüge mit dem Hundeschlitten und/oder Schneemobil etc. ist www.sleddog.se. Hier gibt es wieder Studentenrabatt. Man wird direkt vom Hostel abgeholt, bekommt warme Kleidung für die Ausflüge und hat jede Menge Spaß! Alles in allem haben wir etwa so viel bezahlt, wie für die von der Uni angebotene Reise, sind jedoch geflogen und konnten unseren Tag selbst gestalten. Zudem wurde im Wintersemester eine dreitägige Fahrt mit dem Partyboat nach Tallinn, Estland, angeboten. Die Stadt Tallinn ist sehr empfehlenswert, und auch die Fahrt mit dem Schiff, auf dem sich in diesem Wintersemester etwa 1800 Studenten befanden. Zum Nachtleben in Karlstad kann man sagen, dass es für eine kleine Stadt recht abwechslungsreich ist. Man hat größere Clubs wie Tempel und Nöjesfabriken, und kleinere Discos wie Glada Ankan und Koriander. Zudem gibt es das Blue Moon, welches ich jedoch nicht besucht habe. Der Musikstil ähnelt sich überall sehr (aktuelle Charts/Dance Musik, viel House) Zudem gibt es Bars, die jedoch wegen der hohen Getränkepreise kaum jemand von uns aufgesucht hat. Dafür waren gerade am Anfang auf dem Campus häufig Parties, auf denen jeder seinen eigenen Alkohol mitbringt. Meist fanden diese Parties in einer der Küchen in den Wohnheimen statt. Sonstiges (z.B. Bank (Kreditkarte, Auslandskonto), Auslandsversicherung, Telefonieren, Internet, evtl. Nebenjob) In Schweden sollte man eine Kreditkarte besitzen, da man damit fast überall bezahlen kann, auch kleine Beträge. Zudem benötigt man diese meistens bei Online-Reisebuchung (Züge, Busse, Flüge, Hostels etc.). Ein Auslandskonto ist nicht unbedingt erforderlich, wenn man sich eine Kreditkarte anschafft, mit der man kostenlos im Ausland Geld abheben kann. Die DKB und die comdirect Bank bieten Girokonten mit kostenloser Kreditkarte an. In der Einführungswoche bekommt jeder Student gratis eine SIM-Karte von halebop fürs Handy. Hiermit kann man in Schweden günstig telefonieren und SMS schreiben und auch ins Ausland relativ günstig telefonieren. Es empfiehlt sich ein Zweithandy für die schwedische SIM-Karte mitzunehmen. Für etwa 20 Euro gibt es allerdings auch einfache Handys im Handy-Laden vor Ort zu kaufen. Um den Internetanschluss muss man sich in den Wohnheimen auf dem Campus selbst kümmern (außer in Tallen, dort ist Internet inbegriffen). Geeigneter Anbieter hierfür ist Bredband, da man hier einen Anschluss ohne schwedische Sozialnummer erhält. Dazu muss man sich einen Router kaufen und einen DSL-Vertrag für etwa 30 Euro im Monat abschließen. Ich habe mir diesen Anschluss mit meiner Flurnachbarin geteilt, so konnten wir das W-Lan und somit die Kosten teilen. Nützliches Sonstige Tipps und Infos (z.B. nützliche Links, Telefonnummern / E-Mail-Adressen, Adressen etc. von Behörden) Hompepage der Uni: www.kau.se einfaches, empfehlenswertes Hotel in Karlstad, sehr zentral gelegen: Ibis Hotel Karlstad etwas höherwertige Hotels: Scandic für Informationen: Touristeninformation in Karlstad www.bredband2.com www.halebop.se [email protected]