WIR.Heilpraktiker Ausgabe 01/2013

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WIR.Heilpraktiker Ausgabe 01/2013
wir.Heilpraktiker
März 2013 | 1/2013 | www.freieheilpraktiker.com
Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Berufs- und Medizinalpolitik
ISSN 1430-7847 1391
®
6. Norddeutsches Heilpraktiker-Symposium 20. April 2013 Hamburg
www.heilpraktikerkongress.de
Psychologie und
Psychotherapie
Seiten
6–15
Osteopathie
Praxis.Forum
Das Zwerchfell 46
Patienrechte-
gesetz
22
Anzeigen
Kongresse und Symposien 2013
20. April 2013
6. Norddeutsches Heilpraktiker-Symposium/FH-Praxis.Forum
RAMADA Hotel Hamburg-Bergedorf
Fachvorträge – Beratung – Ausstellung der naturheilkundlichen Pharma- und Gerätefirmen.
n Veranstalter:
Bundesverband und Landesbereich Nord Freie Heilpraktiker e.V.
27. April 2013
8. Bad Honnefer Therapiesymposium für Heilpraktiker
Hotel Seminaris,
Alexander-von-Humboldt-Str. 20, 53604 Bad Honnef
n Veranstalter:
Bundesverband und Regionalbereich Rhein/Sieg/Ahr Freie
Heilpraktiker e.V.
27. und 28. April 2013
Bad Honnefer Gesundheitsmesse Sivita(l)
im Kongresspark Hotel Seminaris,
Alexander-von-Humboldt-Str. 20, 53604 Bad Honnef.
n Veranstalter:
organisation 2000, www.messe-sivital.de.
Freie Heilpraktiker_Wir 2013 14.03.13 15:43 Seite 1
15. und 16. Juni 2013
Deutscher Heilpraktikerkongress 2013 Karlsruhe
Der Gemeinschaftskongress der Berufsverbände FDH, FH,
FVDH, UDH und VDH
n Veranstalter:
Dachverband Deutscher Heilpraktiker­verbände e.V. DDH
14. und 15. September 2013
Der Düsseldorfer Heilpraktikerkongress unseres
Berufsverbandes
Swissotel Düsseldorf/Neuss Fachvorträge – Beratung – Ausstellung der naturheilkundlichen Pharma- und Gerätefirmen.
Integriert ist das Düsseldorfer Praxis.Forum:
Von A wie Abrechnung bis W wie Werbung.
n Veranstalter:
Bundesverband und der Landesbereich NRW
Freie Heilpraktiker e.V.
16. November 2013
17. Heilpraktiker-Symposium Dresden / Mitteldeutscher
Heilpraktikerkongress
International Congress Center Dresden Maritim Hotel Fachvorträge - Beratung - Ausstellung der naturheilkundlichen
Pharma- und Gerätefirmen.
n Veranstalter:
Bundesverband und Landesbereiche Sachsen, Thüringen,
Berlin/Brandenburg Freie Heilpraktiker e.V.
AKUPUNKT-MASSAGE
Seminarorte 2013
in Deutschland:
Büsum Heyen Leipzig
Meckenheim Trier
nach Penzel
Penzel-Therapie
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Willy-Penzel-Platz 1-8, D-37619 Heyen bei Bodenwerder
☎ 0 55 33/97 37 0
www.apm-penzel.de
2
1|2013
wir.
Editorial
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
Fotos: © Freie Heilpraktiker e.V.; FCS Photography – Fotolia.com
am 20. April 2013 veranstaltet der Landesbereich Nord zusammen mit dem Bundesverband Freie Heilpraktiker e.V. das 6. Heilpraktiker-Symposium Nord im RamadaHotel in Hamburg-Bergedorf.
Wir Heilpraktiker sind die Vertreter der Erfahrungsheilkunde, der Volksmedizin
und der Therapien, die von der Universitätsmedizin verschmäht werden. Tagtäglich
wird in unseren Praxen bewiesen, dass unsere Medizin wirksam ist und von den Pa­
tienten gewünscht wird. Wie es sich für einen freien Beruf ziemt, organisieren die
Heilpraktiker ihren Beruf selber, wir sorgen für die Aus- und Weiterbildung, und dieses Konzept hat sich seit über 70 Jahren mehr als bewährt. Die
medizinische Versorgung ist auch deshalb bei uns im Gegensatz zu
den meisten anderen europäischen Staaten kreativ und produktiv.
Und dies zum Wohle der Patienten. Unser Symposium dient dieser
­Stärkung der Kreativität.
In den 30 Fachvorträgen sprechen unsere Referentinnen und
Referenten über die Medizinische Heilhypnose oder die Gesichtsdiagnostik in der TCM. Sie sprechen homöopathische Fach­themen
an wie Homöopathie bei Tumorerkrankungen oder in der Geria­
trie. Die Dorn/Breuß-Methode wird vorgestellt ebenso wie Chiropraktik und Störfeldsuche. Die Augendiagnose ist ein wichtiges
Thema, aber auch die Praxisführungs-Fragen wie Abrechnung,
Dieter Siewertsen
steuerliche Hinweise oder die Altersvorsorge für Heilpraktiker
selbst.
Im Eröffnungswort um 9.00 Uhr geht es um die Zukunft der Heilpraktiker. Bei
diesem Thema müssen wir uns vor Schwarzmalerei hüten, trotzdem aber achtsam sein,
welche Ideen und Vorstellungen durch Gerichte, Politiker und letztlich uns selbst in
die Welt gesetzt werden.
Es gibt viele Fragestellungen, die für Verunsicherung sorgen. Hierzu gehört die
immer noch in der Grauzone des Berufs- und Zulassungsrechts angesiedelte Regelung
vieler gesetzlicher Krankenkassen, osteopathische Leistungen nur dann und in engen
Grenzen zu erstatten, wenn willkürliche Ausbildungsmerkmale vorhanden sind. Wir
arbeiten uns durch die aufsichtsrechtliche Bürokratie, noch ohne Ergebnis, aber mit
Durchhaltewillen.
Dem gegenüber scheinen die Versuche mancher Kreise, das Heilpraktikergesetz zu
verändern und uns unserer Berufsgrundlage zu entziehen, auf glaubhaften Widerstand
in politischen und ministeriellen Kreisen zu stoßen. Erste Gespräche sowohl in Landes- als auch im Bundesgesundheitsministerium lassen uns vorsichtig optimistisch in
die Zukunft schauen. In den Ministerien wird nicht verkannt, dass wir Heilpraktiker
zu den Gesundheitsberufen gehören, die so gut wie keine Probleme bereiten, gleich­
zeitig aber einen wichtigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung
leisten (ohne die öffentlichen Kassen nennenswert zu belasten).
Die Lücke im alten Berufsverbands-System, keine regelmäßigen Gespräche mit den
politisch Verantwortlichen zu führen, können wir langsam schließen, auch zusammen
mit den Vorständen der Verbände des Dachverbandes DDH. Gemeinsam werden wir
es nicht zulassen, dass der Bevölkerung ein wichtiges Element ihrer gesundheitlichen
Versorgung entzogen wird.
In diesem Sinne: Wir sehen uns in Hamburg am 20.4., am 27.4. in Bad Honnef, am
15. und 16. Juni in Karlsruhe, am 14. und 15. September in Düsseldorf/Neuss und
am 16. November in Dresden.
Herzlichst, Ihr
Dieter Siewertsen
Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V.
wir.
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3
Inhalt Inhalt
6
Titelthema: Psychotherapie und Psychologie
16 Praxis.Forum
EDITORIAL
3
Vorsichtiger Optimismus
Titelthema: psychotherapie und psychologie
6 Familientherapie und mehr
9 Physiognomische Psychologie
13 Märchen in der Psychotherapie
praxis.forum
16 Selbstständig sein als Spiritueller Weg
22 Das Patientenrechtegesetz
26 Heilpraktiker im Spannungsfeld des Heilmittelwerberechts
PHytotherapie
18 Schwarzer Holunder (Sambucus nigra L.)
4
29 Homöopathie
homöopathie
29 Homöopathische Behandlungsmöglichkeiten der
B
­ ewegungsstörungen im Kindesalter
Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V.
32 Fragen, Antworten und entsprechende Berichte zur Colon-Hydro-Therapie (CHT)
diagnosen
34 Das Anamnesegespräch
44 Diagnostische Hinweise in der Ohrakupunktur
anthroposophie
38 Tumorerkrankungen: Misteltherapie am Beispiel ISCADOR
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wir.
Inhalt
IMPRESSUM
Herausgeber:
Freie Heilpraktiker e.V.
Benrather Schloßallee 49–53, 40597 Düsseldorf
T: 02 11/9 01 72 90, F: 02 11/3 98 27 10
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www.freieheilpraktiker.com
Redaktionelle Leitung:
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Geschäftsführender Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V.
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Konzeption und Realisation:
Merlin Digital GmbH
Maxstraße 64, 45127 Essen
38 Anthroposophie
Anzeigen:
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Maxstraße 64, 45127 Essen
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T: 02 01/8 94 25-5 70, F: 02 01/8 94 25-5 73
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Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1. Januar 2012. Ein
Anspruch auf Anzeigenaufnahme besteht nicht.
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Druckerei und Verlag Peter Pomp GmbH
Gabelsbergerstraße 4, 46238 Bottrop
Auflage: 5.200
Bezugspreis und Erscheinungsweise:
Jährlich im Dauerbezug 18,00 Euro bei Lieferung von vier
Heften pro Jahr, zuzüglich Postgebühren (4,00 Euro). Für Mit-
glieder Berufsverband „Freie Heilpraktiker e.V.“ im Mitgliederbeitrag enthalten. Bestellungen an den Herausgeber.
Erscheinungsweise alle drei Monate jeweils März, Juni,
50 Erfahrung und Wissen
­September und Dezember. Sofern die Lieferung nicht für
­einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich vereinbart ist,
läuft das Abonnement bis auf Widerruf. Die Kündigung zum
Ende des bezahlten Bezugszeitraumes ist jederzeit möglich.
traditionelle chinesische medizin
42 Ni hao – Medizinisches Qigong: „Den Himmel mit beiden
Händen stützen“
osteopathie
46 Das thorakale-lumbale Diaphragma: Das Zwerchfell
erfahrung und wissen
50 Macula lutea: Der gelbe Fleck
termine freie heilprakiker e.V.
55 Landesbereiche
58 Facharbeitskreise, Übungskreise, Seminare
Kleinanzeigen
59 Stellen-, Kauf-, Verkaufs-, Gelegenheits- und Ausbildungsangebote
wir.
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Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer
Gewalt entsteht kein ­Anspruch auf Nachlieferung oder
­Gebührenerstattung.
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Titelfoto: Kunstart.net/pixelio.de
ISSN 1430-7847 1391
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Titelthema
© dondoc-foto – Fotolia.com
Familientherapie
Vordergründig wird zwar heftig gerungen
um sogenannte familienfreundliche Konzepte, die Berufsalltag und Versorgung von
Kindern in Einklang bringen sollen.
Gleichzeitig sollen Jugendliche früher der
Erwerbstätigkeit zugeführt und ältere
Menschen später in den Ruhestand entlassen werden. Verunsicherung greift um sich,
auch im Hinblick auf die Verknappung
verfügbarer materieller Ressourcen. Menschen versuchen aber, in Belastungssitua­
tionen zusätzliche Aufgaben und Verantwortung zu vermeiden. Manch einer
schließt sich dem Trend zur Individualisierung an und löst sich aus Familienbanden,
in der Hoffnung, es sich einfacher zu machen. Trotzdem begegnet er den immer
gleichen, bekannten Mustern in Kommu6
nikation und Interaktion mit anderen
Menschen, Mustern, die wie Klebstoff an
seinen Sohlen zu haften ­scheinen, und ihn
hindern, in die erhoffte Freiheit zu entkommen. Es tritt in der ­Folge eine Beschleunigung sich wiederholender Probleme ein, die als unseliger Stress-Kreislauf die
körperliche und psychische Stabi­lität und
Gesundheit untergräbt. Mit den Veränderungen, die jeden Einzelnen unterschiedlich treffen, fühlen sich die Menschen
überfordert und allein gelassen.
Wir Heilpraktiker sehen uns oft konfrontiert mit den Nöten der Menschen und
ihren zwar unendlich erscheinenden Wahlmöglichkeiten, die sie dennoch fast jeder
Freiheit berauben. Wer unsere Praxen aufsucht, erwartet zu Recht, dass er wenigs-
tens in uns einen zugewandten Ansprechpartner mit Zeit findet, seine Sorgen mitzuteilen.
Auch dann, wenn er „nur“ mit Körpersymptomen in unsere Behandlung kommt,
lässt uns unser therapeutischer Blick hinter
den Kulissen oft unbeachtete Zusammenhänge erahnen.
Was macht Menschen zu
­Patienten?
In der Regel ein Energiemangelzustand.
Da gibt es irgendeinen belastenden Umstand, der vielleicht bewusst, manchmal
aber vorbewusst oder unbewusst so viel
Energie kostet, dass die gesunde Selbstregulation versagt. Jeder ganzheitlich orientierte Behandler treibt Ursachenforschung,
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wir.
Psychotherapie und Psychologie
und mehr
In unserer Gesellschaft ist
eine Entwicklung zu beobachten, die bei zunehmender
­Leistungsorientierung in jeder
Altersgruppe persönlichen
und zwischenmenschlichen
Bedürfnissen immer weniger
Beachtung schenkt.
um die Schaltstelle im System zu finden,
die den Akku leersaugt:
Auf der Körperebene – auf der Ebene
seiner Werte und Einstellungen – auf der
emotionalen Ebene – auf der zwischenmenschlichen Ebene.
Neben den zahlreichen körpertherapeutischen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten genügen Empathie und Lebenserfahrung nicht, um bei lebenswichtigen
Themen unserer Patienten zeitnah profes­
sionelle Unterstützung zur Verfügung zu
stellen. Oft haben Betroffene nicht die
Wahl, sich Irrwege durch psychiatrische
und klassisch-psychotherapeutische Behandlungen zu ersparen. Hätten sie das
Glück, gleich einen Therapeuten zu finden, der über systemisch-familienthera-
wir.
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Es ist ein zunehmender Bedarf nach Orien­
tierungs­hilfe und eine Suche nach Halt und
­Verlässlichkeit zu beobachten, wobei die
­gesellschaftliche Entwicklung diesen Trend
noch verstärkt.
Gabriele Dietl-Kleinhenz
peutische Konzepte verfügt, oder ihm
einen kompetenten Kollegen empfiehlt,
­
wäre manche Krise viel schneller überwunden und schon längst ein neuer Weg beschritten.
Therapeuten, die sich ein ganzheitliches
Behandlungskonzept auf ihre Fahnen geschrieben haben, suchen nach schlüssigen
Konzepten, um den Anliegen ihrer Patienten gerecht zu werden.
7
Titelthema
Wenn Sie sich fragen, welche Themen
etwas mit familientherapeutischer Arbeit
im engeren und im weiteren Sinn zu tun
haben, verstehen Sie darunter in der Regel,
dass die Beziehungen zu den bedeutsamen
Personen der Herkunfts- und der aktuellen
Familie bearbeitet werden, um entwicklungshemmende Verstrickungen zu lösen
und letztlich zu einer konstruktiven Beziehungsgestaltung durch Versöhnung und/
oder Abgrenzung mit den biographischen
Gegebenheiten zu finden. Dabei wird
nicht nur nach Ursachen gesucht, die sich
hinter den Themen verbergen und im Leben soviel Kraft kosten, sondern es finden
auch sich wechselseitig bedingende Aktionen und Reaktionen von Familienmitgliedern Beachtung. Dieser Denkansatz verlässt das klassische Ursache-WirkungsPrinzip mit seinen Schuldzuschreibungen
und öffnet den Blick für die Komplexität
von Handlungsabläufen und ihren Wechselwirkungen, um dem Betroffenen zu helfen, die Haltung zu finden, die hinter einer
passenden und lösenden Reaktion auf die
derzeitigen „Gegebenheiten“ steht. Es bedarf unseres therapeutischen Know-hows,
Patienten auf den für sie richtigen Weg zu
führen, ohne ihnen eine konkrete Lösung
anzubieten.
Beispielhafte Patienten­
probleme
Hier seien ein paar individuelle Patientenprobleme aufgeführt:
>> Schulisches Versagen eines 10-jährigen
Jungen in der Trennungsphase der Eltern
>> Konflikt eines Paares, weil Unstimmigkeiten über den Umgang des Mannes
mit seinem 9-jährigen Sohn aus der früheren Ehe bestehen
>> Depressionen und „Todessehnsucht“ als
generationsübergreifendes Thema
>> „Warum laufen mir immer die Männer
davon?“ – Frage einer 46-jährigen Frau
>> „Meine langjährige Partnerin hat einen
Anderen!“ – der Hilferuf eines 65-jährigen Mannes
>> Schuldgefühle der trauernden Frau nach
dem Suizid ihres Lebenspartners
>> Unsicherheit durch neue berufliche
­Herausforderung, die sich in Schlafstö8
Neben den zahlreichen körpertherapeutischen
Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten
­genügen Empathie und Lebenserfahrung nicht,
um bei lebenswichtigen Themen unserer Patien­
ten zeitnah profes­sionelle Unterstützung zur
Verfügung zu stellen.
Gabriele Dietl-Kleinhenz
rungen und Konflikten mit der Familie
bemerkbar macht
>> Süchtiges Trinken und der Umgang der
Familienangehörigen mit dem Betroffenen
>> Verunsicherung und Angst vor Herzattacken nach Versorgung mit mehreren
Stents
>> Burnout nach beruflicher Überforderung
>> Vorwürfe einer 35-jährigen Frau an ihre
Mutter
>> Stressbedingte Gastritis
>> Klage eines Mannes, dessen Frau ihm
nicht die Verantwortung für die Kinder
überlässt
>> Unsicherheit einer Mutter, wie sie nach
der Besuchsrechts-Regelung beim Vater
durch das Gericht den altersgemäß individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht werden kann
>> Hintergründe von unerfülltem Kinderwunsch und die Suche nach Lebensführung
>> Selbstwertgefühl einer 15-jährigen Schülerin nach Schulwechsel mit typischen
pubertären Generations-Konflikten
>> Posttraumatische Belastungsstörung mit
Albträumen und Panikattacken nach
Missbrauchserfahrung
>> Unsicherheit eines Vaters von erwachsenen Kindern, die immer noch Versorgung durch den Vater fordern
Manchmal kommt man nach langjähriger
Praxiserfahrung über die reine Einzel-
Paar- und Familientherapie sowie systemischer Aufstellungsarbeit in Gruppen auch
mit anderen Aufgaben in Berührung, z. B.
>> Familienmediation (natürlich nach Zusatzausbildung)
>> Umgangsbegleitung, durch das Familiengericht oder Jugendamt angeordnet,
mit Bestallung als Umgangspflegerin bei
Kindern, deren Wohl beim Umgang mit
einem Elternteil gefährdend sein könnte.
Es ist ein zunehmender Bedarf nach
Orientierungshilfe und eine Suche nach
­
Halt und Verlässlichkeit zu beobachten,
wobei die gesellschaftliche Entwicklung
diesen Trend noch verstärkt.
Da bei den regulären psychotherapeutischen Konzepten die Vorarbeit des Genehmigungsverfahrens bei den Krankenversicherungen immer viel Zeit in Anspruch
nimmt, bevor überhaupt die Anliegen der
Patienten bearbeitet werden, fühlen die Patienten sich in einer kurzzeittherapeutischen Praxis meistens besser bedient.
|
AUTORIN
Gabriele Dietl-Kleinhenz
Heilpraktikerin Psychotherapie
Lehrbeauftragte FH e.V.
1|2013
wir.
Psychotherapie und Psychologie
Physiognomische
Psychologie
Ein Gesicht sagt
mehr als tausend
Worte. Denn der
Eindruck, den unser
Gegenüber hinterlässt, ist authentischer Ausdruck seiner
Persönlichkeit.
Die Physiognomische
Psychologie leitet an,
wie wir in Gesichtern
lesen können und ihre
Sprache aussagekräftig
interpretieren. Sich selbst
und andere in der jeweiligen Vielfalt und Einzigartigkeit zu erkennen, ist die
Basis für mehr Verständnis untereinander, für wertschätzende Kommunikation
und ­erfolgreiche Beziehungen.
Gesichtspunkte
Alles nur schöner Schein?
­Garderobe und soziales
Gesichter laden uns dazu ein, den Blick auf
­Miteinander
ihnen ruhen zu lassen, sie zu studieren,
und haben oft eine äußerst attraktive,
manchmal eine geheimnisvolle oder auch
eine unangenehme Wirkung auf uns. Ganz
unwillkürlich steigen Gefühle in uns hoch,
die uns dazu verführen, unser Gegenüber
als „(un)sympathisch“, „gutmütig“, „griesgrämig“ usw. einzuordnen. So gesehen sind
Gesichter weit mehr als die sichtbare Oberfläche und veranlassen uns unbewusst zu
einer tiefergehenden Interpretation des
Gesichtes als Ausdruck von Geist und Seele: Diese Sichtweise kommt allen entgegen,
die der Meinung sind, dass Anziehung
mehr ist als pure Äußerlichkeit.
wir.
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Unumstritten ist die Tatsache, dass ein
kompetentes äußeres Erscheinungsbild
maßgeblich zum beruflichen Erfolg beiträgt und es steht auch privat außer Frage,
dass wir modern denken, handeln und uns
darstellen, um up to date zu sein.
Genügt dies aber tatsächlich, um uns
und unserem Kern näher zu kommen?
Worin liegt das Geheimnis der Menschen,
die wir für glaubwürdig, authentisch und
ernst zu nehmend halten? „Eindruck
kommt von Ausdruck“ so weiß es der
Volksmund – und so entscheidet letztlich
neben dem berühmten ersten Eindruck
unser persönlicher Ausdruck darüber, ob
ein profilierter oder ein profaner Eindruck
bleibt, wenn wir gehen.
Schönheit und Individualität entstehen
mit der Geschwindigkeit und Tiefe des
­Blickes. Das Studieren des Ausdrucksgehaltes von Gesichtern durch die Deutung
einzelner Formmerkmale lädt zum genauen Hinsehen ein. Eine Kunst, die uns heutzutage abhanden gekommen zu sein
scheint.
„Soft Skills“ – Qualitäten im zwischenmenschlichen Bereich also – ist ebenfalls
ein inflationär gebrauchtes Schlagwort unserer Tage: Wo bleibt unsere Menschlichkeit im wertschätzenden Umgang miteinander? Was nützt das beste Etikette-Seminar, wenn wir unfähig sind, gesellschaftli9
Titelthema
che Regeln mit der Fähigkeit zu verbinden,
uns auf unser Gegenüber einzulassen, es
anzuschauen?
Für ein Zusammenleben und den Umgang miteinander ist es sehr hilfreich, Regeln zu kennen, aber auch die Unterschiede, die uns vom Gegenüber unterscheiden:
Nehmen wir die Bedürfnisse des anderen
– aber auch unsere eigenen – ernst, dann
überprüfen wir damit auch unser eigenes
Verhalten und wertschätzen uns selbst in
unserer Einmaligkeit.
Denn: Sich selbst erkennen bedeutet auch,
den anderen so anzunehmen, wie er gedacht
ist.
So wird die Physiognomische Psychologie
zu einem Instrument, das uns gelebte soziale
Kompetenz in Beruf- und Privatleben ermöglicht – wertvolle, gesunde Sozial-Beziehungen tragen genauso zum Erfolgsbewusstsein
bei, wie Fax und Fon, Mail und Maus.
Ist unser Aussehen wirklich nur
Zufall?
In der Natur geschieht nichts zufällig, alles
hat seinen Sinn und dient einem Zweck.
Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass
auch wir – als Bestandteil der Natur – nicht
zufällig so aussehen, wie wir aussehen, sondern, dass wir so aussehen, weil wir so sind,
wie wir aussehen. Alles, was wir tun, ist
Ausdruck unseres Wesens. Wir reagieren
10
so, wie es uns gemäß ist und hinterlassen
mit unserem Ausdruck einen Eindruck.
Ebenso formen Eindrücke, die wir vom
Leben zurückerhalten, unseren äußeren
Ausdruck. Schon Hermes Trismegistos formulierte es in der Tabula Smaragdina ähnlich: „Was oben ist, ist gleich dem, was unten
ist, und was unten ist, ist gleich dem, was
oben ist – fähig, die Wunder des Einen zu
vollbringen.“
Nur durch die Fähigkeit des höheren
Denkens – auch als Vernunft bekannt –
und dem Willen zur bewussten Lebensgestaltung und -entwicklung unterscheiden
wir uns von Tieren, Pflanzen und der unbelebten Schöpfung (oder konnten Sie bei
Ihrem Hund schon einmal einen grübelnden Augenausdruck verbunden mit der
Fragestellung: „Wer und was bin ich?“ erkennen?).
Das war in nahezu allen Zeiten die vielleicht zentralste Frage des Menschseins
und ist es noch, heute mehr denn je: Wir
leben in einer Zeit, die in höchstem Maße
verstandesorientiert ist – und in einer
kopfgesteuerten Gesellschaft, in der scheinbar nur noch messbare Effizienz oder das
wissenschaftlich Überprüfbare zählen. Viele Menschen wollen und können so nicht
weitermachen. Sie möchten zum Wesent­
lichen des Menschseins zurück – und mehr
Herz, Menschlichkeit und emotionale
Weisheit in ihr Leben integrieren. Sie suchen nach ihrer Identität und einer Individualität, die ihrem Leben Sinn und Inhalte
gibt.
Sie können es drehen und wenden wie
Sie möchten, Sie können anderer Meinung
sein, doch eines ist Fakt: Über unser Gesicht als Projektionsfläche rufen wir bei unseren Mitmenschen immer eine geistige
oder seelische Reaktion hervor.
Der kleine Unterschied: Männergesichter – Frauengesichter
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass
Männer im Vergleich zu Frauen die markanteren Gesichtszüge haben. Als typisch
männlich können wir beispielsweise die
starke Entwicklung der Überaugenwülste,
kantig betonte Kinnformen, tiefer in den
Augenhöhlen ruhende Augen, größere Nasen und die flächigeren Gesichtszüge in der
mittleren Gesichtespartie bezeichnen. Die
männliche Haut wirkt bisweilen etwas
grobporiger.
Im Gegensatz dazu haben Frauen meistens größere Augen, konkavere Nasen und
kleinere, fein gerundete Kinnformen, die
etwas zurückliegend sind. Oft ist der obere
Stirnbereich betont. Außerdem finden wir
bei Frauen insgesamt kleinere Gesichter (in
der Regel 4/5 der männlichen Gesichtsfläche). Weibliche Gesichter wirken weicher,
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wir.
Psychotherapie und Psychologie
Gesichter laden uns dazu ein, den
Blick auf ihnen ruhen zu lassen, sie
zu studieren und haben oft eine
äußerst attraktive, manchmal eine
geheimnisvolle oder auch eine
­unangenehme Wirkung auf uns.
Armin Pinl
denn die Einzelkomponenten wie z. B. Augen, Mund und Wangen sind im allgemeinen gerundeter, die Gesichtsmuskulatur
weniger gespannt. Das typisch weibliche
Unterhautfettgewebe modelliert zudem
nicht nur am Körper, sondern auch im Gesicht weichere Formen.
Da nahezu in jedem Gesicht sowohl
männliche als auch weibliche Formelemente vorkommen, ist es nicht möglich,
eine eindeutige Unterscheidung nach
männlichen und weiblichen Ausdrucksformen zu treffen. Untersuchungen belegen
jedoch: Maskulin-männlich wirkt auf uns
Menschen alles, was kantig, gespannt, groß
und grobporig ist; weiblich-feminin mutet
an, was gerundet, weich, klein und feinporig ist.
Was zu wünschen bleibt ...
Auch – oder gerade in unseren modernen
Zeiten suchen immer mehr Menschen
nach ihrer Identität, die sich zunehmend
im Trubel des Alltags, der Schnelligkeit
und Hektik verliert. Eine alternative Betrachtung der Persönlichkeit fußt auf der
psychologischen Physiognomik und der
menschlichen Morphologie. Sie bindet die
Biophysik ebenso ein wie die Bioenergetik
und berücksichtigt auch die Genetik. Die
Physiognomische Psychologie bieten uns
einen ganzheitlichen Ansatz an, mit dem
wir.
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wir uns selbst näherkommen, besser ver­
stehen und das uns lehrt, uns selbst und
andere Menschen neu zu sehen.
Uns in einem neuen Licht zu betrachten
heißt immer auch, Einblicke hinter die
Bühne des Lebens zu erhalten und andere
Sichtweisen zuzulassen. Diese führen häufig dazu, dass wir in unserer Entwicklung
plötzlich entscheidend vorankommen.
Die tiefe Kenntnis dieser Lehre hilft, ein
hohles und oberflächliches Bild von Menschen zu zeichnen. Das unterschiedliche
Zusammenspiel von Körper, Geist und
Seele bringt immer wieder neue Gesichter
hervor – und macht jeden von uns unverwechselbar, einmalig. Deshalb darf es unter
keinen Umständen passieren, den anderen
abzuurteilen, ihn in eine Schublade zu stecken.
In erster Linie geht es nicht darum, eine
weitere Typologie, ein neues „System“ vorzustellen, ganz im Gegenteil: Wir selbst
sind das System, wir haben alles in uns – in
den unterschiedlichsten Kompositionen
zwar, dennoch vollkommen und einmalig.
Wir sind aus den verschiedensten Facetten
zusammengesetzt, mosaikartig gewebt,
schillernd wir ein Prisma: Verstehen wir die
Physiognomische Psychologie doch als
eine Einladung, uns selbst zu suchen und
zu entdecken. Dabei ist es uns freigestellt,
das an uns Erkannte zu hinterfragen und
bewusste Entwicklungsimpulse zuzulassen.
Ohnehin bleibt es nicht aus, sich daran zu
erfreuen, was uns einmalig und unverwechselbar macht. So erhalten wir eine
­völlig neue, höchst individuelle Sichtweise
darüber, was uns antreibt und wo unsere
Möglichkeiten liegen.
Grundvoraussetzung jeden menschlichen Kontaktes sollte eine wohlwollende,
liebevolle Betrachtung des Gegenübers
sein, die ermöglicht, den Menschen der
uns gegenübersteht, in seinen Grundan­
lagen und Potenzialen zu erfassen.
Das Erlernen des Gesichterlesens konfrontiert uns mit einem reichhaltigen Wissens-Buffet. Es ist an uns zu wählen, was
und wann wir davon kosten wollen. Wir
haben die freie Auswahl und können uns
nehmen, soviel und sooft wir wollen. Es ist
verführerisch, so eine Auswahl zu haben,
denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit,
sich zuviel aufzuladen. Deshalb hat es sich
bewährt, immer wieder einmal ein Häppchen zu nehmen, dieses gut zu verdauen,
indem wir unsere Mitmenschen aufmerksam betrachten – und uns dann einen
Nachschlag zu holen. Formulieren wir es
doch wie folgt:
„Beobachtete, erlebte und verstandene Ansichten haben gute Aussichten!“
11
Alle Fotos: © creativ collection
Titelthema
Worin liegt der Nutzen? Oder:
... „Was bringt mir das?“
Eltern und Pädagogen z. B., die Neigungen
und Eigenarten der Kinder verstehen wollen, Talente fördern und erkennen möchten. Regisseure, die zu bestimmten Charakteren Menschen auswählen möchten,
die diesen Charakter ausfüllen. Auch Personalentwickler und Entscheider in Firmen, die ein zusätzliches Instrument benötigen, mit dem sie Menschen an die richtigen Stellen in Firmen setzen können und
so die Fluktuationsrate senken. Trainer
und Berater, überhaupt alle Menschen, die
gelassener und klarer kommunizieren wollen, die hinter die Kulissen schauen und
Menschen jenseits von Zwängen und
Oberflächlichkeiten dazu ermuntern wollen, authentisch aufzutreten.
Wie entsteht die Persönlichkeit? Ist Vererbung alles? Oder:
„Du bist wie Deine Mutter!“
Theorien über Vererbung und Anlage gehen davon aus, dass moralische Qualitäten,
Begabungen, Talente und der IQ mit der
Zeugung des Kindes festliegen und nur
wenig über Erziehung und Lebensumstände korrigierbar sind. Zweifellos spielt die
Vererbung auch bei der Persönlichkeits­
betrachtung eine wichtige Rolle.
Und doch hat der Mensch über sein Bewusstsein die Gabe, Konsequenzen aus der
genetischen Anlage zu ziehen; dies ist von
großer Bedeutung: Für die endgültige Gestaltung Ihrer Persönlichkeit ist es also
­weniger entscheidend, was Sie mitbringen,
sondern, was Sie daraus machen.
Bei jedem Samenkorn wird, sobald es
in die Erde gepflanzt ist, ein genetisches
Programm aktiviert, das bewirkt, dass
sich aus dem Korn die Pflanze entwickelt.
Wäre Vererbung alles, dann würde jede
Pflanze gleich aussehen. Neben dem genetischen Code sind aber Wetter, Wind
und Bodenbeschaffenheit entscheidend
für das Aus­
sehen und Gedeihen der
­Pflanze.
Beim Menschen ist das ganz genauso.
Dazu kommt noch der entscheidende
Unterschied: Das Bewusstsein. Das ist die
Fähigkeit, sich sozusagen trotz nicht optimalen Bodens und widriger Umstände im
Leben bestmöglich über die Kraft des Geistes zu entwickeln.
12
Vererbung und Anlage sind mächtig,
aber nicht übermächtig: Aus einem Sonnenblumenkern wird zwar nie ein Kürbis,
aus einem Fußballtalent entpuppt sich nur
selten eine Primaballerina, dennoch gilt:
Der Geist formt letztlich die Individualität
des Menschen.
Die Physiognomische Psychologie fokussiert sich weniger auf genetische Zusammenhänge zwischen den Generationen
oder vererbte Eigenschaften, sondern
macht uns mit der Botschaft Mut, dass
hinter jeder Eigen-Art ein Potenzial steht,
das wir positiv für uns nutzen können. „Du
bist wie Deine Mutter!“ erscheint so in
­einem viel wertneutraleren Licht, denn Sie
haben immer die Wahl, sich im Rahmen
Ihres Lebens wohlwollend und liebevoll für
den positiven Aspekt dieser Aussage zu entscheiden.
Wir alle haben Eigen-Arten und Eigenschaften, die man im Gesicht sehen kann,
sind ihnen jedoch nicht willenlos ausgeliefert: Veränderung ist möglich. Deshalb verändert sich unser Gesicht im Laufe des
Lebens immer wieder – auch, wenn die
Grundzüge erhalten bleiben.
Erfahrung und Erziehung oder:
„... und am Samstag wird die
Straße gekehrt!“
Erfahrung ist ebenso auf dem Ge-sicht
sicht-bar: Ein schweres Leben, Alkoholmissbrauch, harte Arbeit, Drogenkonsum
etc. haben zur Folge, dass das Gesicht entsprechend verhärmt, verlebt und verbraucht aussieht. Ausgeglichene Lebensumstände und ein Leben in Frieden, Frei-
heit und Zufriedenheit zeichnen Gesichter
ebenso.
Keine Frage: Erziehung ist das halbe Leben! Wir alle haben Regiebücher im Kopf,
die uns beim Drehen unseres Lebensfilmes
helfen: Das ist wichtig, richtig und sinnvoll, denn sonst würden wir an der Fülle
der angebotenen Informationen ersticken.
Wenn im Drehbuch steht „... und am
Samstag wird Straße gekehrt“, so gibt uns
diese Aufforderung einerseits ein Stützkorsett zur Strukturierung des Samstags. Andererseits stehen uns unsere Drehbücher
manchmal enorm im Weg, weil sie unser
Denken, Handeln und Fühlen einengen.
Spätestens, wenn der Umkehrschluss „Heute wird Straße gekehrt, also muss es Samstag
sein“ gelebt wird, ist es an der Zeit, überholte Muster, Zwänge und Glaubenssätze
zu revidieren und damit neue Rollen, Werte und anderes Gedankengut zuzulassen.
Auch dabei können wir wertvolle Impulse erfahren: Mit der Interpretation von
Gesicht und Vitalenergie erfahren wir Ermutigung, unsere individuellen Grundanlagen klarer zu erkennen und zu hinterfragen, ob wir unser Potenzial, unsere Möglichkeiten leben. Und damit könnten unsere Samstage in Zukunft völlig anders
verlaufen.
|
AUTOR
Armin Pinl
Unternehmensberater
Autor und Gründer des Vereins
­„Psycho-Physiognomik nach Car HuterBayern e. V.“, Lehrbeauftragter FH e. V.
1|2013
wir.
Psychotherapie und Psychologie
Märchen in der
Psychotherapie
© liliya kulianionak – Fotolia.com
Da ging der Wolf ein Weilchen neben Rotkäppchen
her, dann sprach er: „Rotkäppchen, sieh einmal die
schönen Blumen, die ringsumher stehen, warum
guckst du dich nicht um? Ich glaube, du hörst gar
nicht, wie die Vöglein so lieblich singen? Du gehst ja
für dich hin, als wenn du zur Schule gingst, und ist so
lustig hier im Wald.“
wir.
1|2013
13
Titelthema
14
Dr. med. Helmut Schaaf, Thomas Schwinger und Hans Peter Röhr, haben vor allem
Volksmärchen aufgegriffen, um psychologische Strukturen zu entschlüsseln und sie
als eine Basisbildersprache therapeutisch
hilfebringend anzuwenden. In diesem Zusammenhang sei noch der Psychiater Leonhard Reiter genannt, der im Selbstverlag
das Buch „Symbole in Märchen, Mythen
und Therapie“ herausgebracht hat. Er findet über die den Märchen innewohnenden
Symbole einen Zugang zu der Vorstellungswelten der Patienten.
Wie kann man sich erklären, warum die
alten Volksmärchen eine so lange Lebensdauer haben und ihre Inhalte sogar therapeutisch hilfreich sind? Viele der alten
Volksmärchen existieren ihrer inhaltlichen
Essenz nach in allen Kulturen der Erde. Sie
© dudek – Fotolia.com
Rotkäppchen schlug die Augen auf, und als
es sah, wie die Sonnenstrahlen durch die
Bäume hin und her tanzten und alles voll
schöner Blumen stand, dachte es: Wenn
ich der Großmutter einen frischen Strauss
mitbringe, der wird ihr auch Freude machen; es ist so früh am Tag, dass ich doch
zur rechten Zeit ankomme, lief vom Wege
ab in den Wald hinein und suchte Blumen.
Und wenn es eine gebrochen hatte, meinte
es, weiter hinaus stände eine schönere, und
lief danach und geriet immer tiefer in den
Wald hinein.
(…) Rotkäppchen aber war nach den
Blumen herumgelaufen, und als es so viel
zusammen hatte, dass es keine mehr tragen
konnte, fiel ihm die Großmutter wieder
ein, und es machte sich auf den Weg zu ihr.
(Grimms Märchen, Gesamtausgabe, Tosa
Verlag, Wien)
Wer hat nicht schon einmal ein Ziel aus
den Augen verloren und sich ablenken lassen? Natürlich mit der Rationalisierung,
dass es dem Ziel diene. Das, was unsere
Aufmerksamkeit erregt hat, ist das denn
nicht bei jedem von uns schon einmal zum
Selbstzweck geworden? Hat nicht jeder
schon einmal das Gefühl erlebt, sich so
„verheddert“ zu haben, dass er meinte, im
Wald zu stehen und vielleicht alleine auch
nicht wieder herauszufinden? Oder vielleicht sind wir selbst schon einmal „Verführer“ im Leben anderer gewesen? Die
Materie, erfahrbar durch die 5 Sinne (wa­
rum hast du so große Ohren, so große
Augen, so große Hände, so ein großes
­
Maul?), kann so verlockend sein, dass sie
bis in eine Sucht hineinführt. An die Lebensvision, die der Mensch einst hatte, erinnert sich so mancher erst, wenn es (fast)
schon zu spät ist.
Märchen in der Psychotherapie? In unserem Kulturkreis fangen wir in den letzten
Jahrzehnten erst an, uns um die heilende
Wirkung von Märchen (Kunde, Bericht,
Nachricht) zu kümmern. Nossrat Persesch­
kian, geboren in Teheran, hat in der von
ihm entwickelten „Positiven Psychotherapie“ die in den Märchen verborgenen
Weisheiten als ein wertvolles Hilfsmittel in
sein Therapiekonzept integriert. Auch andere, wie zum Beispiel Bruno Bettelheim,
Wolfgang Kleespies, Christa Mulack
(Theologin), Angelika Waiblinger, Ingrid
Riedel, Verena Kast, Hans Jellouschek,
Erich Franzke, Jobst Finke, Judith Braun,
sprechen in uns archetypische Bilder und
Lebensprinzipien an. Es erscheinen uns in
den Märchen oft der Held, der das „Gute“
verkörpert, das zu Besiegende „Böse“ und
der „Helfer“. So auch im oben erwähnten
Märchen „Rotkäppchen“. Das Rotkäppchen, das erst einmal das naive „Gute“ verkörpert, der Wolf als Inbegriff des „Bösen“
und der Jäger als „Helfer“, der Rotkäppchen und die Großmutter befreit. Im zweiten Teil des Märchens ist Rotkäppchen
nicht mehr naiv, sondern kennt die Schliche des Wolfes. Rotkäppchen und Großmutter sind durch das Gelernte sogar selbst
in der Lage, den Wolf zu besiegen. Diese
Selbstwirksamkeit, die die eigene Kreati­
vität einschließt, ist das Ziel einer jeden
Therapie!
Das Gute und das Böse
Grundsätzlich polarisiert ein Märchen das
Gute und das Böse, macht den Unterschied deutlich in der Motivation und der
Ausdrucksweise. Da bleibt ein für therapeutische Zwecke geeignetes Märchen aber
nicht stehen. Im Märchen immanent ist
immer ein Ziel, das es zu erreichen gilt.
Fast immer werden mehrere Wege aufgezeigt, wie unterschiedliche Märchenfiguren das Ziel erreichen wollen. Zu jedem
Weg wird eine daraus folgende Konsequenz dargestellt. Der Wunsch, das Ziel zu
erreichen, dabei aber einen nicht zielführenden Weg eingeschlagen zu haben, führt
am Ende nie zur Erfüllung. Therapeutisch
könnte man mit der Kognitiven Verhaltenstherapie sagen: Wenn die inneren
kognitiven Bewertungssysteme eines
Menschen nicht die gewünschten
Ergebnisse im Gefühl, wie im Verhalten erzeugen, war die Einstellung in Bezug auf den erwünschten Effekt nicht zielführend. Die
Kognitive Verhaltenstherapie beginnt mit der Erkenntnis dieses
Sachverhaltes und leitet eine
kognitive
Umstrukturierung ein, immer in Bezug
auf das, was der Klient
mithilfe des Therapeuten
als Ziel für sich herausgearbeitet hat. Rotkäppchen hat also
auch eine kogni­
tive Umstrukturierung durch das Erlebte selbst erfahren.
Ein anderer wesentlicher Aspekt ist die
Dynamik, die durch das Gute und das
1|2013
wir.
Psychotherapie und Psychologie
Böse entsteht und ein Erreichen des Zieles
auch im Sinne einer höheren Bewusstseinsoder Reifungsstufe erst möglich macht.
Auch wenn sprachlich im Märchen stark
wertend polarisiert wird, ist doch am Ende
klar, dass das eine ohne das andere nicht
sein kann. Erkenntnisse sowie das Erreichen des Zieles können erst aus diesem Zusammenspiel gewonnen werden. Diese beiden Pole als sinnvolle auf einander einwirkende Kräfte wertfrei zu verstehen, ist immer wieder ein wichtiger Baustein in der
Therapie beispielsweise bei Schuldgefühlen, negativer Bewertung eigener Denk-,
Gefühls- und Verhaltensweisen, Schuldzuweisungen und Projektionen als negativ
erlebte eigene Anteile auf die Außenwelt.
Die Sinnhaftigkeit beider Positionen wird
im Märchen dargestellt. Das Böse hat auch
sein Gutes und das Gute wird mithilfe des
Bösen sichtbar gemacht oder sogar erst erzeugt. Der Tag bringt die Nacht hervor
und die Nacht den Tag. Ohne die Schönheit von Schneewittchen sind der Neid
und die daraus resultierenden Aktionen
der Stiefmutter undenkbar. Ohne Schneewittchens Flucht und den vergifteten Apfel
der Stiefmutter hätte Schneewittchen nie
ihren Prinzen gefunden. Aber auch der
Neid kann positiv betrachtet werden. Es
gibt etwas, wonach es sich lohnt, zu streben. Das, was gerne integriert werden würde, kann bei Defiziten in den zurzeit vorhanden Kompetenzen zu dem Wunsch
führen, das scheinbar Unerreichbare zu
vernichten, so wie die Stiefmutter dem
Schneewittchen nach dem Leben trachtet.
Im therapeutischen Kontext kann aber ein
Mensch, der sich für eine solche Verhaltensweise verachtet, neue Kompetenzen
erwerben, die zur Integration dieser Anteile führt. Dazu ist eine wertfreie Betrachtung notwendig. Schneewittchen hat ja
vielleicht auch schon einen langen Entwicklungsweg hinter sich!
Märchen spielen immer an einem undefinierten Ort und in einer undefinierten
Zeit.
Damit kommen wir zu der Möglichkeit,
die in einem Märchen spielenden Archetypen oder Vertreter von Prinzipien nicht
nur als in der Welt erlebte Objekte zu sehen, sondern alle Figuren als Spieler eines
inneren psychischen Musters zu begreifen.
In meiner eigenen praktischen Tätigkeit
verwende ich dazu die Imagination, mit
wir.
1|2013
In unserem Kulturkreis
fangen wir
in den letzten Jahrzehnten erst an, uns
um die h
­ eilende Wirkung von Märchen
(Kunde, B
­ ericht, Nachricht) zu kümmern.
Petra Ellis
deren Hilfe sich der Klient in jede der handelnden Figuren versetzen kann und sich
identifizierend in sie achtsam hineinfühlt.
Dabei werden oft Verbindungen zu eigenen Lebensereignissen oder Lebensbereichen klar und können einer therapeu­
tischen Behandlung zugänglich gemacht
werden. Wichtig ist, dass dieses Verfahren
nur dann Anwendung findet, wenn aus diagnostischer Sicht keine Kontraindikation
besteht. In der Regel kennt jeder Mensch
Anteile aller beteiligten Figuren, was wiederum auch deren Wichtigkeit für das
Ganze und das Erkennen von übergeordneten Zusammenhängen klar macht. Das
ist ein Weg aus der Bewertung und damit
aus destruktiven Emotionen.
Märchen können somit auch einen Einweihungsweg beschreiben. Es gibt durchaus Klienten, die darin eine hohe Motiva­
tion sehen, sich in der Therapie mit Märchen auseinanderzusetzen. Das Verstehen
von übergeordneten Zusammenhängen
macht die einzelne Situation, auch wenn
sie im Moment schwer auszuhalten ist, annehmbarer. Sie kann als sinnvoll im Gesamtkontext des Lebens erkannt werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden,
dass Märchen uns eine Situation in der
„Verwicklung“ oft in der unerlösten Form
einer Verzauberung zeigen. Im folgenden
Geschehen muss die „Verwicklung“ durch
Prozesse der Transformation, die nicht immer leicht sind, in eine „Entwicklung“ und
damit in eine erlöste Form überführt werden. Diese Entwicklung ist ohne das dynamische Zusammenspiel der Dualität nicht
möglich. So müssen im Märchen die lichten Kräfte, die dunklen Kräfte und in der
Regel auch ein Ich-Du-Geschehen zusammen und zur Lösung gebracht werden. Das
Arbeiten mit Märchen ist eine Arbeit an
den archetypischen Prinzipien, wie sie in
jedem Menschen wirksam sind.
Das eigene innere Spiel der verschiedenen Anteile kann im Märchen sozusagen
herausgestellt werden und stellvertretend
betrachtet und verstanden werden. Folgende Fragen könnte sich der Klient stellen: In
welchem Teil des Märchens befinde ich
mich gerade? Bin ich in der Verwicklung
und sehe gerade keinen Weg heraus? Bin
ich im Begriff Wege zu suchen, die mein
Problem lösen? Habe ich hier vielleicht gerade eine Lösungsmöglichkeit entdeckt,
die ich in meinem Leben bisher gar nicht
sah? Bin ich vielleicht jemand, der gleich
die Lösung möchte, ohne den Weg gegangen zu sein? Welchen Lösungsvorschlag
kann mir das Märchen vom Prinzip her
geben? Spricht das Märchen innere Sehnsüchte oder vergessene Lebensvisionen bei
mir an? Aus diesen Fragen und den daraus
resultierenden Antworten können sich
neue Lösungsmuster ergeben. Das Märchen bietet hiermit einen nährenden Boden für eine Neubetrachtung des eigenen
Standpunktes im Leben. Über die Symbolsprache kann das Prinzipielle wieder in die
Sprache einer konkreten Situation überführt werden. Und niemand ist alleine auf
dem Weg! Die in den Märchen angesprochenen Lebensthemen müssen schon so
alt und so allgemein sein, denn sonst gäbe
es Märchen in dieser Form gewiss nicht
mehr!
|
AUTORIN
Petra Ellis
Heilpraktikerin (Psychotherapie)
15
© alphaspirit – fotolia.com
Praxis.Forum Selbstständig sein als
Spiritueller Weg
Führen und geführt werden
Du entscheidest selbst
Wer Verantwortung trägt, muss Entscheidungen treffen und immer wieder die Weichen stellen für die nächsten Schritte und
den weiteren Weg.
Jede Entscheidung für etwas ist eine gegen etwas anderes. Und jede führt zu Konsequenzen, die erfreulich oder unerfreulich
sein können. Die meisten Selbstständigen
treffen permanent Entscheidungen, deren
Konsequenzen sie selbst zu verantworten
16
haben – mit ihrem Geld, ihrer Zeit, ihrer
Kraft, letztlich mit wesentlichen Anteilen
ihrer Existenz. Und genau das ist für viele
auch die Motivation zum Selbstständig
Sein: Selbst entscheiden dürfen, was zu tun
ist, wann, von wem und auf welche Art
und Weise. Selbst profitieren zu können
von den Resultaten, sei es als finanzieller
Gewinn, Lernprozess, Erweiterung des
Horizonts, Zuwachs an Wahlmöglichkeiten, oder am besten alles zugleich. Selbst
spüren zu dürfen, worum es geht und worum nicht.
Entscheiden heißt auch führen – sich
selbst, das Unternehmen, die Kunden, die
Partner und, falls vorhanden, auch die angestellten Mitarbeiter. Das fängt schon dabei an, die Arbeitszeiten selbst zu bestimmen: Wann stehst Du morgens auf, wann
arbeitest Du, wie lange am Tag und wie oft
in der Woche? Das klassische Bild von den
Arbeitszeiten der Selbstständigen ist die
1|2013
wir.
Praxis.Forum
Fragen zu
r Selbste
inschätz
Was tust D
u beson
ung
60-bis-80-Stunden-Woche, ohne freie
ders erfolg
Abende und Wochenenden. Das gibt es
reich?
durchaus, für manche immer, für andere
vorübergehend, aber es gibt auch ganz viele Selbstständige mit einer 40-, 30- oder
Wem dien
20-Stunden-Woche. Das hängt dann mit
en Deine E
rfolge, wem
der nächsten Entscheidung zusammen:
kommen si
e zugute?
Wieviel Geld brauchst Du, vieviel musst
oder willst Du verdienen? Reich zu werden motiviert immer noch etliche UnterWas heisst
für Dich E
nehmer, die Lebensqualität zu steigern,
rfolg?
ist aber das Ziel, das vielen immer wichtiger wird. Das muss keine Entscheidung gegen‘s Geld verdienen sein –
ganz im Gegenteil lässt es sich auch
Wie setzt D
u das im B
miteinander verknüpfen, wenn beides
eruf um?
eine hohe Priorität besitzt.
Diese Entscheidungen triffst Du
selbst und meistens auch bewusst. Ob
das dann funktioniert, wird andersWie setzt D
u das im P
wo entschieden, unter anderem von
rivatleben
um?
den Kunden, den Märkten, den
Mitbewerbern, den politischen und
wirtschaftlichen Umständen, dem
Zeitgeist, dem Glück. Obwohl
Selbstständige jeden Tag viele Entscheidungen treffen, können sie die Resultate nicht vorhersehen. Egal wie gut oder
schlecht sie etwas machen, der Erfolg
hängt von Umständen ab, die sie zwar beeinflussen können, aber nicht bestimmen. schaft, Innovation, hochmotiviert, vielver- Der materielle Erfolg ist nicht mehr das
Es ist ein Spiel mit vielen Unbekannten, sprechend und chancenreich dominieren Ziel, sondern der Zweck, um etwas zu bedas viel Freude macht, wenn es Dir gelingt, die Texte. Die Bilder zeigen fröhlich-dyna- wirken, zu verändern oder zu verbessern.
Dich im passenden Augenblick führen zu mische Menschen im Business-Dress, mit Wer mit dem Selbstständigsein höhere
lassen, von Zufällen, Unfällen, Schicksa- Laptops, Sportwagen und schicken moder- ­Ziele verfolgt, muss das Ego ernst nehmen,
len, Ereignissen und Kräften, denen Du als nen Büros. Diese Archetypen zeigen den darf sich aber nicht von ihm dominieren
Mensch ganz natürlich ausgeliefert bist, vorwiegend wirtschaftlich orientierten lassen.
Erfolg in diesem Sinne kann dann sein,
wie alle anderen Wesen auf der Erde auch. Selbstständigen und sie vermitteln die IlluGenauso wichtig, wie es ist, das Vertrau- sion, dass diese Ausrichtung Erfolg ver- mehr Zeit für die eigenen Kinder oder die
en der Menschen zu gewinnen, die Du spricht. Die starke ICH-Orientierung Pflege der Gesundheit zu haben, mit dem
führst, ist es, Vertrauen zu entwickeln in spricht Menschen an, die in erster Linie an verdienten Geld eine Stiftung zu gründen,
die eigene Führung oder Fügung. Sie ver- ihrem eigenen Vorankommen interessiert die der Natur oder nachhaltigen Projekten
hindert vieles von dem, was Du unbedingt sind und vermittelt allen anderen, dass das zugute kommt, oder durch das eigene Gewillst und stellt dafür anderes zur Verfü- so sein muss in der Selbstständigkeit. Es ist schäft Qualitäten zu schaffen, von denen
gung, von dem Du gar nicht wusstest, dass aber nur ein Aspekt von vielen, der ohne die Menschen und der Planet langfristig
profitieren.
|
die anderen keine gesunde Zukunft hat.
es das gibt und dass es zu Dir passt.
Wer Erfolg an der Umsetzung von WerSpirituelle Orientierung in der
ten misst, die neben der materiellen Ebene
Selbstständigkeit
auch ideelle Inhalte haben, verlangt deutWer im Internet zum Thema „Existenz- lich mehr. Ein größeres Bild entsteht, in
AUTOR
gründung“ oder „Unternehmer“ surft, fin- dem Menschen, Ereignisse und Systeme
Stephan Gerd Meyer
det viele Geschichten, Wettbewerbe und nicht benutzt werden um voran zu komHeilpraktiker, Unternehmercoach
Angebote aus der „Start-Up-Glitzerwelt“: men, sondern als Bestandteil unseres Lewww.horseandsoul.de
Begriffe wie Vorsprung, Erfolg, Leiden- bens wertgeschätzt und respektiert werden.
wir.
1|2013
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Phytotherapie Schwarzer Holunder
(Sambucus nigra L.)
Volksnamen: u. a. Holder, Holler, Deutscher Flieder.
Der Holunder, geweiht der höchsten germanischen Göttin Holla
oder Freya, die als Licht- und Sonnengöttin, Göttin der Liebe und
als Gattin des Odin auch als Totengöttin erscheint, wurde von den
Germanen als Baum des Heils verehrt.
18
1|2013
wir.
Phytotherapie
Dieser anspruchslose Strauch mit der tief gefurchten, hellbraunen
bis grauen Rinde und den glatten Zweigen, auf denen Lentizellen
(Korkwarzen, zur Durchlüftung des Gewebes) sitzen, erreicht eine
Höhe von 7 Metern.
Heike Lück-Knobloch
Der Holunder, so glaubte man früher, soll
angeblich Haus und Hof vor bösen Geistern und anderem Unheil schützen können.
Auch im Christentum spielt das Gewächs eine Rolle: Judas soll sich angeblich
an einem Holunderbaum erhängt haben.
Botanik:
Dieser anspruchslose Strauch mit der tief
gefurchten, hellbraunen bis grauen Rinde
und den glatten Zweigen, auf denen Lentizellen (Korkwarzen, zur Durchlüftung des
Gewebes) sitzen, erreicht eine Höhe von
7 Metern. Der Holunder ist in Europa,
West- und Mittelasien sowie Nordafrika
beheimatet und gehört zur Familie der
wir.
1|2013
Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Man
findet den Busch häufig in Laubwäldern,
an Waldrändern, Hecken, Ufern und
Auen. Stamm und Äste beinhalten ein
schneeweißes Mark. Die Blätter sind unpaarig gefiedert. Seine dichtblütigen, gelblich-weißen, schirmförmigen ca. 20 cm
breiten Trugdolden duften stark und können im Juni/Juli an trockenen, sonnigen
Tagen gesammelt werden. Sie ergeben in
Teig ausgebacken eine leckere Süßspeise.
Im Herbst kann man die reifen Früchte
– kugelige, glänzend schwarzviolette Beeren (botanisch gesehen, sind es Steinfrüchte) mit hohem Vitamin C-Gehalt – ernten
und zu Fruchtsäften und Marmeladen verarbeiten.
Unreife Früchte, aber auch die Samen
reifer Früchte sowie die Blätter enthalten
das giftige Sambunigrin. Es spaltet Blausäure ab und kann besonders bei Kindern
zu Erbrechen, Bauchschmerzen und
Durchfall führen. Kochen zerstört das Gift
jedoch.
Der Strauch wird aufgrund seiner Fülle
an Wirk- und Vitalstoffen auch als „Apothekerkästchen der Bauern“ bezeichnet.
Holunderblüten:
Positivmonographie der Kommission E
und der WHO. Wissenschaftlich anerkannt ist der Einsatz von Holunderblüten
bei (fieberhaften) Erkältungskrankheiten.
Mittlere Tagesdosis: 10 bis 15 g;
Inhaltsstoffe:
Die Blüten (Sambuci Flos) enthalten ätherische Öle (bis zu 0,2 %, vorwiegend
­Monoterpene) mit einem hohen Anteil an
freien Fettsäuren, schweißtreibende Glykoside, Flavonoide (0,7 bis 3,5 %: Hauptkomponente Rutin, ferner Isoquercitrin,
Quercitrin, Hyperosid etc.), ca. 3 % Hy­
droxyzimtsäurederivate (Chlorogensäure),
Gerb- und Schleimstoffe, Hydroxyphenylcarbonsäuren und -ester, Phytosterine, Triterpene (alpha- und beta-Amyrin, Oleanol- und Ursolsäure) und reichlich Kaliumsalze.
Die Blüten sind vor allem zur unspezifischen Resistenzsteigerung sowie bei fiebrigen Erkältungskrankheiten von Nutzen,
wobei sie sich hier auch gut prophylaktisch
einsetzen lassen. Die Droge wirkt zudem
sekretolytisch. Besonders in Kombination
mit Lindenblüten entfaltet sie schweißtreibende (diaphoretische) Eigenschaften.
Auch leicht diuretische Effekte werden
postuliert.
Zubereitung als „Schwitztee“: 2 gehäufte TL Blüten mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 – 15 Minuten ziehen
lassen und ½ Liter Tee sehr warm trinken.
Zur Vorbeugung halb so stark aufgießen
und lauwarm trinken.
Bei Halsentzündungen ist der Tee zum
Gurgeln empfehlenswert.
Rheuma und Gicht gelten erfahrungsmedizinisch als Indikationen für die Verwendung der Blüten: kurmäßig über 3
Wochen 3-mal täglich 1 Tasse Tee.
In der Volksmedizin ist zudem die
„blutreinigende“ Wirkung (bei Hautunreinheiten und üblem Körpergeruch) bekannt. Äußerlich sollen die Blüten in
Kräuterkissen und als Umschlag bei
Schwellungen und Entzündungen lindernd sein.
19
Phytotherapie Holunderblütencreme für
­glatte, weiche Haut:
150 ml Mandel- oder ein anderes kaltgepresstes Öl mit 4 TL Lanolin (Wollwachs)
erwärmen, 2 EL Holunderblüten hinzufügen, etwa 30 Minuten bei schwacher Hitze
erwärmen, mit einem TL Honig ergänzen,
abseihen, abfüllen und erkalten lassen.
Holunderbeeren:
Keine Monographie;
Sambuci fructus enthalten neben Vitamin C, Vitamin A, B-Vitamine (vor allem
B1 und B2), Folsäure, Kalium, Magnesium, Flavonoide (Rutin, Isoquercitrin und
Hyperosid), Anthocyanglykoside (z. B.
Sambucin, Sambucyanin), Zucker, organische Säuren wie z. B. Weinstein- und Valeriansäure sowie Bitterstoffe. Der Farbstoff
Sambucyanin, der in Schale und Saft
steckt, stärkt Herz und Kreislauf und hilft
bei Erkältungen. Zur Prophylaxe und Stärkung trinkt man täglich 1 bis 2 kleine Gläser Saft aus den eingekochten Beeren. Anthocyane besitzen zudem antioxidative Eigenschaften.
Der ORAC (oxygen radical absorbance
capacity)-Wert steht für die Schutzkraft der
in Lebensmitteln enthaltenen Antioxidantien. Je höher dieser ist, umso mehr Radikale können abgefangen werden. Jeder
Messwert wird mit der antioxidativen Kraft
einer künstlichen Vitamin E-Verbindung
verglichen, dem Trolox. Daher wird der
ORAC-Wert auch in Micromol (µmol)
Trolox Equivalent (TE) pro 100 Gramm
Lebensmittel angegeben. Zurzeit werden
für gesunde Menschen täglich 5.000 bis
7.000 ORAC-Einheiten empfohlen.
ORAC-Werte in µmol TE pro 100 Gramm:
Holunderbeeren:
14.700
Blaubeeren:
4.669
Dunkle Trauben:
1.740
(Quelle: jpa, Schützende Kraft, Natürlich
5/2011, S. 46-49)
Die Früchte sollen außerdem leicht abführend wirken.
Auch dem Beeren-Saft schreibt man
volksmedizinisch bei Rheuma eine nützli20
che Wirkung zu. 2- bis 3-mal täglich 3 EL
werden empfohlen.
Holunderbeeren sollen des Weiteren bei
Bronchialkatarrh und Nervenentzündungen helfen. Die tschechischen Ärzte Jokel
und Epstein verabreichten Patienten mit
Trigeminusneuralgien täglich 20 Gramm
Holunderbeersaft und konnten dadurch in
mehreren Fällen eine Schmerzlinderung
herbeiführen (Epstein-Jokel, Prager med.
Wschr. 1914, S. 74, u. 200). Ähnliche Erfolge waren bei Ischias zu verzeichnen (Vetlesen, Norske Magaz. for. Laege Videnskaben
1916, Nr. 2). Hier wurden Patienten mit
hartnäckigen Ischialgien angeblich nach
23 Tagen von ihren Schmerzen erlöst.
Laut einer in-vitro-Studie der JustusLiebig Universität kann ein standardisierter Flüssigextrakt aus schwarzen Holunderbeeren (der mindestens 3,2 % Anthocyanen enthält) vermutlich das Wachstum von
pathogenen Bakterien wie Branhamella
catarrhalis und Streptococcus pyogenes,
die häufig bei Infektionen des oberen
Atemtraktes gefunden werden, um bis zu
70 Prozent inhibieren. Auch Influenza-Viren konnten durch den Extrakt um 30 %
(Influenza A) und 25 % (Influenza B) gehemmt werden. Der Extrakt blockiert
wahrscheinlich Faktoren auf der Zelloberfläche der Viren, die für die Infektion relevant sind (C. Krawitz, M.A. Mraheil,
M. Stein, C. Imirzalioglu, E. Domann, S.
Plesch­ka, T. Hain, „Inhibitory activity of a
standardized elderberry extract against clinically-relevant human respiratory bacterial
pathogens and influenza A und B viruses“,
BMC Complementary & Alternative Medicine 2011, 11:16, doi:10.1186/1472-688211-16).
Auf die antivirale Wirkung der Holunderfrüchte wiesen bereits zwei ältere Studien hin:
Die placebo-kontrollierte, doppelblinde
Humanstudie Zichria Zakay-Rones et al,
Inhibition of Several Strains of Influenza Virus in Vitro and Reduction of Symptoms by
an Elderberry Extract (Sambucus nigra L.)
during an outbreak of Influenza B Panama,
The Journal of Alternative and Complementary Medicine, Vol. 1, No. 4, 1995. pp. 361–
369 und eine randomisierte, doppelblinde,
placebo-kontrollierte Studie mit 60 Patienten zwischen 18 und 54 Jahren, die unter
Influenza-ähnlichen Symptomen litten.
(Z. Zakay-Rones et al., Randomized Study of
the Efficacy and Safety of Oral Elderberry Extract in the Treatment of Influenza A and B
Virus Infections, The Journal of International
Medical Research, 2004; 32: 132–140)
Tee aus den Blättern oder der
Rinde (Erfahrungsmedizin):
2 gestrichene TL Droge werden mit ¼ Liter kaltem Wasser übergossen, bis zum Sieden erhitzt und sofort abgeseiht. Man
trinkt etwa ¼ Liter dieses Tees schluckweise über den Tag verteilt um Ödeme, Harnverhaltung, Obstipation, Rheumatismus
und Gicht adjuvant zu behandeln.
In der Homöopathie werden die frischen Blütenstände und die Blätter verwendet.
Als Schnupfenmittel für Säuglinge und
Kleinkinder leistet Sambucus nigra große
Dienste, wenn das Baby aufgrund seiner
trockenen, verstopften Nase nicht saugen
kann und daher beim Stillen von der
Brustwarze ablassen muss, um Luft zu bekommen. Ständiges Schniefen gehört
ebenfalls zum Mittelbild.
Dosierung beim Säuglingsschnupfen:
Sambucus D 4, 5-mal täglich 2–3 Globuli
in die Tasche zwischen Unterlippe und
Zahnleiste des Säuglings legen.
Anfälligen, schwächlichen Kindern
wird das Homöopathikum zur Aktivierung
der körpereigenen Abwehrkräfte gegeben.
In der dritten Potenz (D3) wirkt es auch
bei kindlichem Asthma.
Atemwegsentzündungen mit ödematöser Schleimhautschwellung sind weitere
Kennzeichen des Mittels.
Gegenanzeigen und Nebenwirkungen
sind weder für die Blüten noch für die Beeren bekannt.
Empfehlenswerte Präparate:
Holunderbeeren kbA ganz, Fa. Kräuter
Schulte
Holunderblüten kbA gerebelt, Fa. Kräuter
Schulte
Schoenenberger Holunder-Saft (Beeren),
Fa. Schoenenberger
1|2013
wir.
Phytotherapie
Schoenenberger ergos HolunderblütenTee, Fa. Schoenenberger
Sambucol Gel Kapseln, Fa. Neotopic
Sambucus nigra Urtinktur, Fa. Alcea
|
Literatur:
Apotheker M. Pahlow, Das große Buch der Heilpflanzen, genehmigte Lizenzausgabe für Weltbild
Verlag GmbH, Augsburg by Gräfe und Unzer
Verlag GmbH, München, 2004;
Dr. Johannes Gottfried Mayer, Dr. med Bernhard
Uehleke, Pater Kilian Saum OSB, Das große
Handbuch Klosterheilkunde, genehmigte Lizenzausgabe der Verlagsgruppe Weltbild, 2005;
Siegfried Bäumler, Heilpflanzen Praxis Heute,
­Urban & Fischer, Sonderausgabe der 1. Auflage
2007;
Christof Jänicke, Dr. Jörg Grünwald, Thomas
Brendler, alle Berlin, Handbuch Phytotherapie,
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2003;
Wolfram Herzog, Apfel, Farn und Bergkristall ...
Wissenswertes und Erstaunliches aus der Apotheke der Natur, 4. Auflage 1998, Herta Weiß, Dreieck-Verlag, Ludwigshafen;
wir.
1|2013
Der Farbstoff
­Sambucyanin,
der in Schale und
Saft steckt, stärkt
Herz und Kreislauf
und hilft bei
­Erkältungen.
Heike Lück-Knobloch
William Boericke, Handbuch der homöopathischen Materia medica, 2. Auflage 1996, Karl F.
Haug Verlag, Heidelberg;
Clemens Umbricht, Gesunder Holunder, S. 22 –
23, A. Vogels‘s Gesundheits-Nachrichten, Mai
2001;
Holunderblüte, Mahlzeit Dezember 99, S. 18;
Josef Karl, Neue Therapiekonzepte für die Praxis
der Naturheilkunde, Pflaum Verlag München,
1995;
Dr. Paul Seitz, Duftatmen mit Aromapflanzen,
Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart, 1997;
Peter Schmidsberger, Heilpflanzen, Gondrom
Verlag, Bindlach, 1988;
Dr. med. Martin Stübler: Das kranke Kind, Information Medizin, Ausgabe 1/1987, Sonderdruck
des WEKA-Verlags, Kissing;
Dipl. oec. Troph. Dorothee Hahne, Holunder:
Hausmittel, Delikatesse und mehr, Neue Apotheken Illustrierte, 15.8.2011, S. 46–47;
Holunder probieren, Zeitschrift Vigo 4/2011 der
AOK, S. 8;
www.blackelderberry.info
AUTORIN
Heike Lück-Knobloch
Heilpraktikerin
E-Mail: [email protected]
21
Praxis.Forum Das
Patientenrechtegesetz
© Fotowerk – Fotolia.com
Im Februar 2013 ist das Patientenrechtegesetz in Kraft getreten.
Insbesondere die hierdurch bedingten Änderungen des Bürger­
lichen Gesetzbuches (BGB) betreffen auch Heilpraktiker.
22
1|2013
wir.
Praxis.Forum
Der Behandlungsvertrag
So wurde im neu eingefügten § 630a BGB
der Behandlungsvertrag verankert. Dort
heißt es nunmehr unter der Überschrift
„Vertragstypische Pflichten beim Behandlungsvertrag“:
(1) Durch den Behandlungsvertrag wird
derjenige, welcher die medizinische Behandlung eines Patienten zusagt (Behandelnder), zur Leistung der versprochenen Behandlung, der andere Teil
wir.
1|2013
(Patient) zur Gewährung der vereinbarten Vergütung verpflichtet, soweit nicht
ein Dritter zur Zahlung verpflichtet ist.
(2) Die Behandlung hat nach den zum
Zeitpunkt der Behandlung bestehenden, allgemein anerkannten fachlichen
Standards zu erfolgen, soweit nicht etwas anderes vereinbart ist.
Informationspflichten
Der neue § 630c BGB (Mitwirkung der
Vertragsparteien; Informationspflichten)
konkretisiert die nunmehr gesetzlich verankerten Informationspflichten des Heilpraktikers wie folgt:
(1) Behandelnder und Patient sollen zur
Durchführung der Behandlung zusammenwirken.
(2) Der Behandelnde ist verpflichtet,
dem Patienten in verständlicher Weise
zu Beginn der Behandlung und, soweit
erforderlich, in deren Verlauf sämtliche
für die Behandlung wesentlichen Umstände zu erläutern, insbesondere die
Diagnose, die voraussichtliche gesundheitliche Entwicklung, die Therapie
und die zu und nach der Therapie zu
ergreifenden Maßnahmen. Sind für den
Behandelnden Umstände erkennbar,
die die Annahme eines Behandlungsfehlers begründen, hat er den Patienten
darüber auf Nachfrage oder zur Abwendung gesundheitlicher Gefahren zu informieren. Erfolgt die Information nach
Satz 2 durch denjenigen, dem der Behandlungsfehler unterlaufen ist, darf sie
zu Beweiszwecken in einem gegen ihn
geführten Strafverfahren oder in einem
Verfahren nach dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten nur mit seiner Zustimmung verwendet werden.
(3) Weiß der Behandelnde, dass eine
vollständige Übernahme der Behandlungskosten durch einen Dritten nicht
gesichert ist, oder ergeben sich nach den
Umständen hierfür hinreichende Anhaltspunkte, muss er den Patienten vor
Beginn der Behandlung über die voraussichtlichen Kosten der Behandlung
in Textform informieren. Weitergehende Formanforderungen aus anderen
Vorschriften bleiben unberührt.
(4) Der Information des Patienten bedarf es nicht, soweit diese ausnahmsweise aufgrund besonderer Umstände entbehrlich ist, insbesondere wenn die Be-
handlung unaufschiebbar ist oder der
Patient auf die Information ausdrücklich verzichtet hat.
Textform bedeutet hierbei: jede lesbare,
dauerhafte Erklärung, in der der Ersteller
der entsprechenden Urkunde genannt wird
und aus der durch Nachbildung der Namensunterschrift oder anders der Abschluss der Erklärung hervorgeht und erkennbar ist, dass die Erklärung abgegeben
wurde. Im Unterschied zur Schriftform ist
eine eigenhändige Unterschrift nicht erforderlich. Die Textform umfasst daher anders als die Schriftform auch Faxschreiben
oder E-Mails.
Einwilligung
§ 630d BGB verdeutlicht die Vorgaben an
eine wirksame Einwilligung des Patienten
wie folgt:
(1) Vor Durchführung einer medizinischen Maßnahme, insbesondere eines
Eingriffs in den Körper oder die Gesundheit, ist der Behandelnde verpflichtet, die Einwilligung des Patienten einzuholen. Ist der Patient einwilligungsunfähig, ist die Einwilligung eines hierzu Berechtigten einzuholen, soweit
nicht eine Patientenverfügung nach
§ 1901a Absatz 1 Satz 1 die Maßnahme
gestattet oder untersagt. Weitergehende
Anforderungen an die Einwilligung aus
anderen Vorschriften bleiben unberührt. Kann eine Einwilligung für eine
unaufschiebbare Maßnahme nicht
rechtzeitig eingeholt werden, darf sie
ohne Einwilligung durchgeführt werden, wenn sie dem mutmaßlichen Willen des Patienten entspricht.
(2) Die Wirksamkeit der Einwilligung
setzt voraus, dass der Patient oder im
Falle des Absatzes 1 Satz 2 der zur Einwilligung Berechtigte vor der Einwilligung nach Maßgabe von § 630e aufgeklärt worden ist.
(3) Die Einwilligung kann jederzeit und
ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen werden.
Aufklärungspflichten
Der ebenfalls neu eingefügte § 630e BGB
konkretisiert die Aufklärungspflichten.
Danach gilt Folgendes:
(1) Der Behandelnde ist verpflichtet,
den Patienten über sämtliche für die
23
Praxis.Forum Muster:
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Datum, Unter
1|2013
wir.
Praxis.Forum
Einwilligung wesentlichen Umstände
aufzuklären. Dazu gehören in der Regel
insbesondere Art, Umfang, Durchführung, zu erwartende Folgen und Risiken
der Maßnahme sowie ihre Notwendigkeit, Dringlichkeit, Eignung und Erfolgsaussichten im Hinblick auf die
Diagnose oder die Therapie. Bei der
­
Aufklärung ist auch auf Alternativen zur
Maßnahme hinzuweisen, wenn mehrere
medizinisch gleichermaßen indizierte
und übliche Methoden zu wesentlich
unterschiedlichen Belastungen, Risiken
oder Heilungschancen führen können.
(2) Die Aufklärung muss
1.mündlich durch den Behandelnden
oder durch eine Person erfolgen, die
über die zur Durchführung der Maßnahme notwendige Befähigung verfügt; ergänzend kann auch auf Unterlagen Bezug genommen werden,
die der Patient in Textform erhält;
2.so rechtzeitig erfolgen, dass der Patient seine Entscheidung über die Einwilligung wohlüberlegt treffen kann;
3. für den Patienten verständlich sein.
Dem Patienten sind Abschriften von
Unterlagen, die er im Zusammenhang
mit der Aufklärung oder Einwilligung
unterzeichnet hat, auszuhändigen.
(3) Der Aufklärung des Patienten bedarf
es nicht, soweit diese ausnahmsweise
aufgrund besonderer Umstände entbehrlich ist, insbesondere wenn die
Maßnahme unaufschiebbar ist oder der
Pa­tient auf die Aufklärung ausdrücklich
verzichtet hat.
(4) Ist nach § 630d Absatz 1 Satz 2 die
Einwilligung eines hierzu Berechtigten
einzuholen, ist dieser nach Maßgabe der
Absätze 1 bis 3 aufzuklären.
Dokumentationspflichten
Der Gesetzgeber hat die Dokumentationspflichten der Behandlung ebenfalls gesetzlich niedergelegt. Gemäß § 630f BGB gilt:
(1) Der Behandelnde ist verpflichtet,
zum Zweck der Dokumentation in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang
mit der Behandlung eine Patientenakte
in Papierform oder elektronisch zu führen. Berichtigungen und Änderungen
von Eintragungen in der Patientenakte
sind nur zulässig, wenn der ursprüng­
liche Inhalt erkennbar bleibt.
wir.
1|2013
(2) Der Behandelnde ist verpflichtet, in
der Patientenakte sämtliche aus fachlicher Sicht für die derzeitige und künftige Behandlung wesentlichen Maßnahmen und deren Ergebnisse aufzuzeichnen, insbesondere die Anamnese, Diagnosen, Untersuchungen, Untersuchungsergebnisse, Befunde, Therapien
und ihre Wirkungen, Eingriffe und ihre
Wirkungen, Einwilligungen und Aufklärungen. Arztbriefe sind in die Patientenakte aufzunehmen.
(3) Der Behandelnde hat die Patientenakte für die Dauer von zehn Jahren nach
Abschluss der Behandlung aufzubewahren, soweit nicht nach anderen Vorschriften andere Aufbewahrungsfristen
bestehen.
Einsichtsrechte des Patienten
§ 630g BGB verdeutlicht das Einsichtsrecht des Patienten in seine Krankenakte:
(1) Dem Patienten ist auf Verlangen unverzüglich Einsicht in die ihn betreffende Patientenakte zu gewähren, soweit
der Einsichtnahme nicht erheb­
liche
therapeutische oder sonstige erhebliche
Gründe entgegenstehen. § 811 ist entsprechend anzuwenden.
(2) Der Patient kann Abschriften von
der Patientenakte verlangen. Er hat dem
Behandelnden die entstandenen Kosten
zu erstatten.
(3) Im Fall des Todes des Patienten stehen die Rechte aus den Absätzen 1 und
2 zur Wahrnehmung der vermögensrechtlichen Interessen seinen Erben zu.
Gleiches gilt für die nächsten Angehörigen des Patienten, soweit sie immate­
rielle Interessen geltend machen. Die
Rechte sind ausgeschlossen, soweit der
Einsichtnahme der ausdrückliche oder
mutmaßliche Wille des Patienten entgegensteht.
war und das zur Verletzung des Lebens,
des Körpers oder der Gesundheit des
Patienten geführt hat.
(2) Der Behandelnde hat zu beweisen,
dass er eine Einwilligung gemäß § 630d
eingeholt und entsprechend den Anforderungen des § 630e aufgeklärt hat. Genügt die Aufklärung nicht den Anforderungen des § 630e, kann der Behandelnde sich darauf berufen, dass der
­Patient auch im Fall einer ordnungsgemäßen Aufklärung in die Maßnahme
eingewilligt hätte.
(3) Hat der Behandelnde eine medizinisch gebotene wesentliche Maßnahme
und ihr Ergebnis entgegen § 630f Absatz 1 oder Absatz 2 nicht in der Patientenakte aufgezeichnet oder hat er die
Patientenakte entgegen § 630f Absatz 3
nicht aufbewahrt, wird vermutet, dass
er diese Maßnahme nicht getroffen hat.
(4) War ein Behandelnder für die von
ihm vorgenommene Behandlung nicht
befähigt, wird vermutet, dass die mangelnde Befähigung für den Eintritt der
Verletzung des Lebens, des Körpers oder
der Gesundheit ursächlich war.
(5) Liegt ein grober Behandlungsfehler
vor und ist dieser grundsätzlich geeignet, eine Verletzung des Lebens, des
Körpers oder der Gesundheit der tatsächlich eingetretenen Art herbeizuführen, wird vermutet, dass der Behandlungsfehler für diese Verletzung ursächlich war. Dies gilt auch dann, wenn es
der Behandelnde unterlassen hat, einen
medizinisch gebotenen Befund rechtzeitig zu erheben oder zu sichern, soweit
der Befund mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ein Ergebnis erbracht
hätte, das Anlass zu weiteren Maßnahmen gegeben hätte, und wenn das Unterlassen solcher Maßnahmen grob fehlerhaft gewesen wäre.“
|
Beweisregelung
§ 630h BGB regelt die Beweislast bei einer
Haftung für Behandlungs- und Aufklärungsfehler. Es gilt nunmehr:
(1) Ein Fehler des Behandelnden wird
vermutet, wenn sich ein allgemeines Behandlungsrisiko verwirklicht hat, das
für den Behandelnden voll beherrschbar
AUTOR
Dr. René Sasse
Rechtsanwalt aus Dortmund
www.sasse-heilpraktikerrecht.de
E-Mail: [email protected]
Telefon: 02 31/1 30 90 33
25
Praxis.Forum
Heilpraktiker im
Spannungsfeld
des HeilmittelTEIL 2
werberechts
Werbung mit Kranken­
geschichten
Bisher war jede Werbung mit der Wiedergabe von Krankengeschichten sowie mit
Hinweisen darauf nach § 11 Nr. 3 HWG
unzulässig. Es durfte weder mit realen
noch mit fiktiven Krankengeschichten geworben werden. Dies galt unabhängig vom
Autor der Aufzeichnungen; auch von Pa­
tienten oder Dritten verfasste Artikel waren stets untersagt. Das Verbot umfasste
selbst erfundene Krankengeschichten.
Zukünftig darf mit der Wiedergabe von
Krankengeschichten sowie mit Hinweisen
darauf, nur dann nicht geworben werden,
wenn diese in missbräuchlicher, abstoßender oder irreführender Weise erfolgt oder
durch eine ausführliche Beschreibung oder
Darstellung zu einer falschen Selbstdiagnose verleiten kann. Anonymisierte Aufzeichnungen über den Krankheitsverlauf eines
Patienten dürfen unter dieser Voraussetzung
für werbende Zwecke verwandt werden.
Es wird Aufgabe der Rechtsprechung
sein, den konkreten Inhalt der Rechtsbegriffe „missbräuchlich, abstoßend und irreführend“ zu bestimmen. Vorerst sei deshalb weiterhin zur Vorsicht geraten. Keinesfalls sollte Krankengeschichten verfälscht oder derart verkürzt werden, dass
sich eine Irreführung der Leser ergeben
kann. Die Wiedergabe einer realen oder
fiktiven Krankengeschichte darf insbesondere keine falschen Vorstellungen über
die Wirksamkeit der Behandlung wecken.
Problematisch wird zudem sein, die Grenze
zur unzulässigen Verleitung zur falschen
Selbstdiagnose zu bestimmen.
26
Bilderwerbung in Berufs­
kleidung
Haben Sie sich schon mal gefragt, weshalb
in der Werbung stets Zahnarztfrauen oder
„Gesundheitsexperten“ auftreten? Die
Antwort lieferte Nr. 4 des § 11 HWG.
Dieser verbot die Werbung mit der bildlichen Darstellung von Personen in der Berufskleidung oder bei der Ausübung der
Tätigkeit von Angehörigen der Heilberufe,
des Heilgewerbes oder des Arzneimittelhandels. Der Gesetzgeber hat dieses Verbot
nun aufgehoben. Es ist deshalb zu erwarten, dass zukünftig der Zahnarzt selbst und
nicht dessen Gattin in der Werbung auftreten wird. Grundsätzlich können Sie sich als
Heilpraktiker zukünftig auch in Ihrer Berufskleidung abbilden lassen. Dies gilt
auch bei der Ausübung Ihrer beruflichen
Tätigkeit, sofern die weiteren Vorgaben des
HWG beachtet werden.
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Praxis.Forum
Tipp:
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Bildhafte Darstellungen
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§ 11 Nr. 5 HWG hat bislang jede Werbung mit der bildlichen Darstellung von
krankheitsbedingten Veränderungen des
menschlichen Körpers untersagt. Dieses
Verbot wird wie folgt eingeschränkt: Es
darf nicht geworben werden mit einer bildlichen Darstellung, die in missbräuchlicher, abstoßender oder irreführender Weise
Veränderungen des menschlichen Körpers
aufgrund von Krankheiten oder Schädigungen oder die Wirkung eines Arzneimittels im menschlichen Körper oder in Körperteilen verwendet.
Bildliche Darstellungen können bei den
Patienten leicht eine unzulässige Täuschung hervorrufen. Stellen Sie krankheitsbedingte Veränderungen vorsorglich vorerst weiterhin weder zeichnerisch noch
­fotografisch dar. Beachten Sie: Diese Vorgabe gilt unabhängig davon, ob Sie den
krankhaften Befund mit einem andern –
gesunden – Zustand vergleichen. Die Wiedergabe nicht pathologisch bedingter Zustände – wie z. B. ausschließlich genetisch
verursachtem Haarausfall – ist hingegen
zulässig.
Insbesondere die Werbung für eine Behandlung durch eine vergleichende Darstellung des Körperzustandes oder des Aussehens vor und nach der Anwendung kann
zu irrigen Vorstellungen der angesprochenen Personen führen. Auch wenn der Gesetzgeber das ausdrückliche Werbeverbot
mit Vorher- Nachherbildern aufgehoben
hat, sollten Sie diese vermeiden, sofern sie
sich auf krankheitsbedingte Veränderungen beziehen. Keinesfalls dürfen die ver-
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wendeten Abbildungen optisch manipuliert werden.
Werbung mit Fachbegriffen
Äußerst praxisrelevant war § 11 Nr. 6
HWG. Dieser hat die Werbung mit fremdoder fachsprachlichen Bezeichnungen verboten, sofern diese nicht in den allgemeinen deutschen Sprachgebrauch eingegangen waren. Es durften deshalb nur solche
Begriffe verwendet werden, deren Sinngehalt ein medizinisch durchschnittlich informierter Laie spontan erfassen konnte.
Folgende Begriffe wurden beispielsweise
gerichtlich untersagt: Osteopathie, Chirotherapie, Dunkelfelddiagnose, T.C.M., vegetativ, B.F.D., bioelektrische Funktionsanalyse, Kirlianphotographie, DunkelfeldMikroskopie, Miasmatik, craniosacrale,
Tuina,Qi Gong, H.O.T., Bioresonanztherapie, NLP.
Der Gesetzgeber hat § 11 Nr. 6 HWG
ersatzlos aufgehoben. Dies bedeutet, dass
die Verwendung fremd- oder fachsprach­
licher Bezeichnungen künftig erlaubt ist.
Die Grenze des rechtlich Erlaubten bildet
indes auch hier das Irreführungsverbot des
§ 3 HWG. Um zu vermeiden, dass Ihnen
vorgeworfen wird, eine Bezeichnung wäre
irreführend, ist anzuraten, auch weiterhin
nicht allgemeinverständliche Begriffe laiengerecht zu erläutern. Verwenden Sie eine
27
Praxis.Forum
allgemeinverständliche Erläuterung für
den gewählten fach-/fremdsprachlichen
Begriff. Erklären Sie den fremd-/fachsprachlichen Begriff in direktem Zusammenhang in allgemeinverständlicher Weise.
Werbung für Arzneimittel
§ 11 Nr. 7 HWG verbietet Werbeaussagen,
die nahelegen, dass die Gesundheit durch
die Nichtverwendung des Arzneimittels
beeinträchtigt oder durch die Verwendung
verbessert werden könnte. Diese Regelung
ersetzt den bisherigen § 11 Nr. 7 HWG.
Danach waren Werbeaussagen unzulässig,
die geeignet waren, Angstgefühle hervorzurufen oder auszunutzen.
Die konkrete Bedeutung der Neuregelung ist noch nicht geklärt. So ist es Ziel
eines jeden Arzneimittels, die Gesundheit
kranker Personen zu verbessern. Ein umfassendes Werbeverbot wäre nicht angebracht. Die eigentliche Bedeutung der
Norm dürfte im Schutz gesunder Personen
vor der Einnahme überflüssiger Medikamente liegen. Gesunde Personen sollen
aufgrund einer Werbebotschaft nicht befürchten müssen, dass durch die Nichtein-
nahme eines Mittels ihre normale Gesundheit gefährdet würde. Gleiches gilt für die
Verbesserung der – schon vorhandenen –
Gesundheit durch ein Arzneimittel. Mit
anderen Worten: Gesunde Patienten können nicht „kränker“ oder „gesünder“ beworben werden.
Ob diese Vorgabe allein für Arzneimittel gilt oder auch für Verfahren, Behandlungen, Gegenstände und andere Mittel ist
noch unklar. Vorsorglich sollte hiervon
ausgegangen werden.
Werbung durch Vorträge
Ebenfalls wichtig ist die Kenntnis von § 11
Nr. 8 HWG. Dieser verbietet Werbung
durch Vorträge, mit denen ein Feilbieten
oder eine Entgegennahme von Anschriften
verbunden ist.
Sowohl das Bereitstellen (Feilbieten)
von vortragsbezogenen Waren zum unmittelbaren Verkauf, als auch die Annahme
von Anschriften in der Absicht, die Produkte später zu verkaufen, ist untersagt.
Verkaufen Sie deshalb weder vor, noch
während oder nach dem Vortrag solche
Waren, über die sie berichten. Vergessen
Sie diese Bestimmung nicht bei Vorträgen
in elektronischen Medien, z. B. Webseminaren oder per Skype.
Exkurs Heilkunde im
Umherziehen
Beachten Sie bitte: Heilkunde im
Umherziehen ist untersagt, § 5a
HPG. Behandeln Sie deshalb ausschließlich in Ihrer Praxis oder bei fest
vereinbarten Hausbesuchen. Unterlassen
Sie jede Behandlung im Rahmen einer
Vortragstätigkeit. Bewerten Sie dort weder Beschwerden noch äußern Sie
sich konkret zu individuellen Anfragen. Erteilen Sie keine konkreten Empfehlungen! Führen Sie
Musterbehandlungen stets an gesunden Personen durch; weisen Sie
darauf hin, dass es sich lediglich um
eine Präsentation handelt.
© froxx – Fotolia.com
Artikel-Werbung
28
Veröffentlichungen, deren Werbezweck
missverständlich oder nicht deutlich
erkennbar ist, sind verboten (§ 11
Nr. 9 HWG). Trennen Sie stets die
Vermittlung objektiver Informationen
von der Präsentation subjektiver Werbung. Wichtig ist dies insbesondere bei
Berichten in lokalen Medien über Ihre berufliche Tätigkeit. Diese sind zum Teil unkritisch und neigen zu einer lobenden Bewertung; die Grenze zur – redaktionellen
– Werbung ist so schnell erreicht. Ist der
Bereich der objektiven Berichterstattung
überschritten, sollte der Beitrag als Werbung („Anzeige“) gekennzeichnet werden.
Merkmale einer objektiven Berichterstattung sind hingegen das Weglassen von
Kontaktdaten des Heilpraktikers, sowie die
Erwähnung von Behandlungsalternativen
und eine Abwägung der Vor- und Nach­
teile der vorgestellten Therapieform. Als
Heilpraktiker können Sie ggfs. neben dem
Presseunternehmen auf Unterlassung in
Anspruch genommen werden.
Tipp:
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Mitglieder unseres Verbandes können
über den MitgliederInfo-Bereich der
Homepage oder auf Anforderung an die
Geschäftsstelle die vollständige Ausarbeitung zum Heilmittelwerberecht herunterladen bzw. erhalten. |
AUTOR
Dr. René Sasse
Rechtsanwalt aus Dortmund
Internet:www.sasse-heilpraktikerrecht.de
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0231/1309033
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wir.
Homöopathie
© kristall – Fotolia.com
Homöopathische
Behandlungsmöglichkeiten
der Bewegungsstörungen
im Kindesalter
wir.
1|2013
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Homöopathie Hahnemann schreibt in § 261 des Organon:
„Die beim Arzneigebrauch in chronischen
Krankheiten zweckmäßige Lebensordnung
beruht auf Entfernung solcher GenesungsHindernisse und dem Zustand des hie und da
nöthigen Gegentheils: unschuldige Aufheiterung des Geistes und des Gemüths, active Bewegung in freier Luft, fast bei jeder Art von
Witterung (tägliches Spazierengehen, kleine
Arbeiten mit den Armen), angemessene,
nahrhafte, unarzneiliche Speisen und Getränke usw.“
Hahnemann sagt damit, dass aktive Bewegung für die Gesundheit notwendig ist.
Eine Bewegungsstörung ist also nicht nur
eine Krankheit an sich, sondern greift in
alle anderen Lebensbereiche ein, den körperlichen, geistigen und seelischen Bereich
des Menschen. Deshalb ist das Vorliegen
einer Bewegungsstörung eine chronische
Krankheit, ihre Auswirkungen akute und
chronische Symptome von körperlicher,
geistiger und seelischer Art.
Bei der Bewegung geht es nicht nur um
die Bewegung im eigentlichen Sinn, sondern auch um Körperhaltung und Körperwahrnehmung.
Wir unterscheiden vier Grundformen
der zerebralen Bewegungsstörungen:
Hypotonie (der Muskulatur)
Herabgesetzter Ruhetonus eines Muskels oder
der gesamten Muskulatur (d. h. des Dehnungswiderstandes bei passiver Bewegung
­eines Muskels),
Ursache: funkt. Störungen des extrapyramidalen Systems, des Kleinhirns, der Hirnstrangbahnen des Rückenmarks; des 2. Neurons der Willkürmotorik (Vorderhornzelle u.
peripherer Nerv);
Athetose = (gr. nicht an seiner
Stelle)
Erkrankungen des extrapyramidalen Systems
mit langsamen, bizarr geschraubten Bewegungen v. a. an den distalen Extremitätenabschnitten.
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Spastik = erhöhter Muskeltonus
30
Der proportional zur Geschwindigkeit ­einer
passiven Dehnung des Muskels zunimmt oder
bei fortgesetzter Dehnung plötzlich nachlassen kann.
Ataxie
Störung der Koordination von Bewegungsabläufen.
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wir.
Homöopathie
Jeder Störung kann man ein homöopathisches Arzneimittel zuordnen, das in seinen
Symptomen das ganze Krankheitsbild mit
körperlichem, geistigem und seelischem
Ausdruck darstellt.
Arznei-Beispiele für die
­Grundformen der Bewegungsstörungen
Ein Mittel der Hypotonie ist Calcium carbonicum. Calc. carb. hat erhebliche Schwierigkeiten mit der Aufrichtung des Körpers.
Die übrige körperliche Entwicklung ist
nicht gestört. Solange das Kind liegt – und
das tut es vorwiegend auf dem Rücken –
fällt diese Schwäche nicht besonders auf,
denn seine Gestalt ist kräftig und stämmig.
Umso mehr erstaunt die Schwierigkeit mit
der Aufrichtung. Aufgrund des ständigen
Liegens des Kindes ist der Hinterkopf
breit. Die Gliedmaßen sind kurz mit breiten Gelenken. Das Kind hat schlaffe Gelenke und die Hände und Füße sind kühl
und feucht.
Calcium-carbonicum-Kinder ermüden
sehr schnell beim Gehen, häufig können
sie auch aufgrund der Schwäche gar nicht
gehen und lernen sehr spät laufen. Treppensteigen ist eine Qual. Es kann zu Zuckungen, Krämpfen und Schmerzen in den
Muskeln und Gelenken kommen. Vor allem morgens sind sie sehr erschöpft. Im
Kent‘schen Repertorium finden sich viele
Symptome, die diese Hypotonie als Tonus­
phänomen von Calcium carbonicum bestätigen.
Beispielsweise: „Allgemeines: Schwäche
bei der geringsten Anstrengung; Empfindungen: Mangel an Lebenswärme“
Bei der Athetose wäre Calcium phosphoricum ein Mittel der Wahl. Dieses Mittel
ist gekennzeichnet durch einen häufigen
und stark wechselnden Muskeltonus, der
in der Bewegung zu hoch und in der Ruhe
zu niedrig ist. Der zusätzliche schnelle Tonuswechsel macht den Patienten sehr anfällig für Reize auch geringer Art. Die
Menschen, die dieses Mittel benötigen,
sind häufig in Bewegung. Hier finden wir
die Komponenten von Calcium- und
Phosphoreigenschaften. Der Phosphoranteil bestimmt häufig das äußere Erscheinungsbild. Der Phosphor-Typ ist hochwüchsig, lang, dünn, knochig. Der Stützund Halteapparat ist schwach entwickelt
und daher wenig belastbar.
Hering beschreibt die Gliedmaßen von
Calcium phosphoricum folgendermaßen:
wir.
1|2013
„In den Armen Lähmigkeitsgefühl; Ameisenlaufen. Schmerz in den Knochen des
Armes, besonders in den Daumen.
Schmerzen über dem Knie. Schmerz in
den Knochen, besonders in der Tibia.“
Das Jugendalter steht für den athetotischen Reaktionstyp. Daher ist Calcium
phosphoricum häufig in diesem Alter angezeigt, vor allem auch bei Wachstumsschmerzen. Beim Säugling steht die verzögerte körperliche Entwicklung mit Calcium carbonicum im Vordergrund, während
die späteren Jahre im Kindesalter oder in
der Jugendzeit mehr auf die geistige Entwicklung (gestörtes Lernen) nach Calcium
phosphoricum verlangt.
Eines der Mittel für die Spastik, die
durch den andauernden Hypertonus der
Muskulatur gekennzeichnet ist, wäre Acidum fluoricum.
In diesem Arzneimittelbild zeigt sich
eine warme und feuchte Haut. Durch die
anhaltende Kongestion ist die äußere Erscheinung (Haut) auch häufig rot. Der
ganze Körper befindet sich in Anspannung,
diese kann man an Haltung und Bewegung
beobachten.
Zunächst gibt die anhaltende Spannung
Acidum fluoricum ein erhöhtes Kraftgefühl,
hierbei kommt es auch trotz starker Anstrengung zunächst nicht zur Ermüdung.
Wenn diese dann aber eintritt, ist die Erschöpfung groß und eine lähmungsar­tige
Schwäche mit Übelkeit und großer Müdigkeit kennzeichnet den Zustand. Schwäche,
Taubheit und Brennen in den Händen
können vorkommen. Scharfe und stechende Schmerzen und Stiche in den Hüftknochen sind einige typische Symptome, die
dieses Arzneimittelbild außerdem kennzeichnen.
Die Ataxie finden wir u. a. in dem Arzneimittelbild von Acidum nitricum. Hier
handelt es sich um eine Störung der Bewegungsabläufe und der Haltungssteuerung
mit Auftreten unzweckmäßiger Bewegungen, weil keine Abstimmung zwischen den
entsprechenden Muskelgruppen besteht.
Die Haltung ist verkrampft, die Bewegungen sind langsam und unvollständig koordiniert. Dabei ist die Haut häufig blass und
kalt, weil eine insgesamt erhöhte Spannung
aller Gewebe besteht.
Durch diese anhaltende Spannung wird
jede Aktivität behindert. Das hat natürlich
auch Folgen für die psychische Situation
des Patienten. Wir finden einen Zustand
von schwermütiger Stimmungslage. Angst,
Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung liegen häufig vor. Jede geistige, körperliche
oder seelische Anspannung verschlechtert
den Zustand des Patienten. Im gesteigerten
Fall kann es zum Auftreten des typischen
Zitterns kommen.
Nach Hering finden wir:
„Außerordentliche physische Reizbarkeit.
Hysterie. Zucken in verschiedenen Teilen.
Große Schwäche; Zittern; Stöße beim Einschlafen. Große Mattigkeit; Schwere und
­Zittern in den Gliedern, besonders morgens.
Abends Unruhe in den Gliedern.“
Die Arzneimittel Calcium carbonicum
und Calcium phosphoricum haben eine
Affinität zu den Gelenken und zu den
­
Knochen. Acidum fluoricum hat eine besondere Gewebeaffinität, also ist auch die
Haut betroffen mit besonderer Sensibilität
und einer starken Schmerzempfindung.
Hauptbezugspunkt von Acidum nitricum ist die Muskulatur. Die große Unruhe,
die die Folge der gestörten Muskelfunk­
tion, der Stützmotorik sowie der Zielmotorik ist, bestimmt vor allem das Arzneimittelbild.
Die genannten Einzelheiten der Motorik und der Empfindungen finden sich in
vielen Arzneimittelbildern. Bei kranken
Menschen, die sensomotorische Auffälligkeiten haben, muss natürlich auch die Gesamtheit der Symptome aufgenommen
werden, die dann auf ein bestimmtes Arzneimittelbild hinweisen. Dabei ist die oben
aufgeführte Erkenntnis des Reaktionstyps
– hypoton, athetotisch, spastisch oder
aktaktisch – von großer Hilfe und ein wesentlicher Bestandteil zur Auffindung des
richtigen Mittels.
|
Literaturhinweise:
Pschyrembel, klinisches Wörterbuch
Hahnemann, Samuel: Organon der Heilkunst,
Haug Verlag, Heidelberg
Pfeiffer, Herbert: Homöotherapie der Bewegungsstörungen im Kindesalter, Verlag W. Maudrich
James Taylor Kent, Repertorium der homöopathischen Arzneimittel
Hering, C.: Kurzgefasste Arzneimittellehre, Burgdorf Verlag, Göttingen
AUTORIN
Bärbel Hommel, Heilpraktikerin
Lehrbeauftragte FH e.V.
31
Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V.
Fragen, Antworten und
entsprechende Berichte zur
Colon-Hydro-Therapie (CHT)
Immer wieder lesen wir in vielen Tageszeitungen und Illustrierten wilde und teilweise erschreckende Berichte über die Colon-Hydro-Therapie. Zum 1. Mal im letzten Jahr las man in einer medizinischen Zeitschrift eine Übersetzung aus einer amerikanischen Zeitschrift. Viele Mediziner stürzten
sich darauf und kurze Zeit später las man mit wenig geänderten Text medizinische Abhandlungen
von Mediziner, die die CHT noch nicht erlebt haben oder sie gar nicht kennen.
Ein Facharzt im hiesigen Raum riet einem älteren Patienten davon
dringend ab, weil sie so gefährlich ist. Ich ließ mir einen Termin
geben und fragte ihn, was er unter einer CHT versteht.
Er erzählte mir etwas von Abführmitteln und Yoga-Verrenkungen. In einer medizinischen Zeitschrift vom 12. Februar 2012
steht: Mediziner warnen vor Darmspülung als Wellnessprogramm
zur Entgiftung und Entschlackung. Sicher ist die CHT nicht wissenschaftlich belegt. Das ist keine Naturkundliche Behandlung.
Ca. 70 % aller schulmedizinischen Medikamente sind für die
Krankheit, für die sie verordnet werden, auch nicht zugelassen.
Für Restless-legs-Syndrom werden ca. 20 Medikamente eingesetzt
und nur eines hat die entsprechende Zulassung.
Mit Hinweis auf eine aktuelle US-Studie verweist man bei falschem Gebrauch darauf, dass etliche Nebenwirkungen auftreten
können. Besonders gefährlich könne eine nicht fachgerechte, medizinisch unbegründete Darmreinigung bei chronischen entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, ausgeprägten
­Hämorrhoiden, Nieren- und Herzerkrankungen und nach Darmoperationen sein. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wird im
schweren Schub, ebenso nach frischen Darm-Op‘s, bei vielen
32
Krebsformen, schweren Herzerkrankungen, Schwangerschaften
usw. mit der CHT nicht therapiert. Das ist in meinem Buch nachzulesen. Im Großen und Ganzen gebe ich dem Autor recht. Es ist
wie bei jeder medizinischen Therapie. Jede angewendete Behandlung sollte der Therapeut beherrschen.
Bei uns wird über den Verband der Freien Heilpraktiker und
im Fachverband der Colon-Hydro-Therapeuten e. V. seit 20 Jahren ausgebildet.
In 25 Jahren Colon-Hydro-Therapie in Deutschland gab es
meines Wissens noch keinen ernsten Zwischenfall (im Gegensatz
zu vielen schulmedizinischen Behandlungen) bei der CHT.
Am 27. Februar sprang ein weiteren Therapeut auf den fahrenden Zug auf und schrieb einen netten Artikel in den hiesigen Regionalzeitungen (hier einige Auszüge aus dem langen Artikel). Er
versteht sich aber als Fachmann für die CHT.
>> Patienten riskieren, eine Verletzung des Darms zu erleiden.
>> Man spricht von akuter Lebensgefahr bei Divertikeln. Bei ­einem
Druck von 1,2 m Wassersäule besteht keine akute Lebensgefahr,
denn der Darmdruck ist bei einem geblähten Bauch um ein
Vielfaches höher.
>> Es kann zu Krämpfen und kurzzeitigen Irritationen der Darmwand kommen. Das stimmt. Sehr häufig kommt es bei der Entfernung von uraltem Stuhl aus den Darmtaschen zu Krämpfen
von wenigen Sekunden und zu Irritationen. Das ist normal und
ungefährlich und wird erwünscht.
>> Durch die Spülung wird das bakterielle Gleichgewicht im Darm
empfindlich gestört. Das ist Unsinn. Alle Schlacken im Darm
sind sauer. In diesem sauren Milieu wohnen krankmachende
Bakterien und Pilze, teilweise sind sie lebensbedrohend. Im letzten Ende des Dünndarms haben wir vor der Bauhin`schen
Klappe schon Dickdarmflora. Es fließen laufend physiologische
Bakterien in den Dickdarm. Im stark sauren Milieu verdoppeln
sich diese alle 30 Stunden, im optimalen Milieu alle 20 Minuten.
>> In diesem Bericht wird vom Aberglauben der Rückvergiftung
der Autointoxikation gesprochen. Dies geistert durch die Werbeprospekte der Darmspüler. Die offizielle Statistik besagt etwas
1|2013
wir.
Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V.
© Shutterstock
Verband der Freien ColonHydro-Therapeuten e. V.
ganz anderes. Über 150.000 Einwohner Deutschlands erkranken Jahr für Jahr an Darmkrebs. Nur die Hälfte überlebt langfristig. Darmkrebs ist in Europa beidgeschlechtlich die Nr. 1
der Krebsarten. Das war vor 1950 noch ganz anders und das ist
kein Aberglaube.
>> Die Darmbeschwerden sollen angeblich durch ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr beseitigt werden.
Dazu kann man nichts mehr sagen.
>> Natürlich ist auch die Apothekenzeitschrift auf den fahrenden
Zug aufgesprungen. Man ergeht sich in Vermutungen. Man
zeigt keinerlei Beweise, Fakten, auf. Man spricht von „könnte“
„möglicherweise“ und macht nur Angst.
Im Buch: „Ärzte, Heiler, Scharlatane“ werden Schulmedizin und
alternative Medizin auf den Prüfstand gestellt. Natürlich von
­einem Klinikleiter. Viele Millionen chronisch Kranke in Deutschland sprechen eine andere Sprache (Schätzungen gehen von 20–
40 Millionen aus).
Wir brauchen die Schulmedizin genauso wie die natürliche
Komplementärmedizin. Warum wehrt man sich gegen eine Zusammenarbeit? Wer heilt, hat recht. Das sollte der oberste Grundsatz in der Medizin sein. Nicht der mit den meisten Titeln hat
recht, sondern der, der dem Patienten hilft, gesund zu werden,
und das hat sich bei jährlich ca. 18 Millionen Bundesbürgern, die
den Heilpraktiker frequentieren, herumgesprochen.
Zitat von Eugen Roth, 1937:
Wer bringt den Arzt um sein täglich Brot,
a. die Gesundheit, b. der Tod.
Darum lässt er uns, damit er lange lebe,
immer etwas in der Schwebe.
Wir fragen den Leser:
>> Wem nützt der langzeit, chronisch Kranke?
>> Wer verdient daran?
>> Wir Colon Hydro Therapeuten, das sind Ärzte, Heilpraktiker,
Krankenhäuser und Kurkliniken, sind stolz auf unsere Erfolge.
wir.
1|2013
1. Vorsitzender:
Manfred A. Ullrich
Herbringhauser Straße 12
42889 Remscheid
Tel: 0 21 91/508 46
www.fcht.de
Die CHT ist eine der wirklich wenigen, sicheren Therapien,
die es auf dem Markt gibt. Wie erleichtert ist ein Neurodermitiker, der kein Cortison mehr braucht, der Psoriasispatient, bei dem
die Haut nicht mehr einreißt, der Migräniker, der nicht mehr
mehrere Tage im Anfall krank feiern muss.
Warum versucht man, diese Menschen zu ängstigen und
nimmt ihnen jegliche Hoffnung auf Besserung. Das haben sie
nicht verdient.
Bedenken sie: Im Darm und darmnahen Bereich liegen 70 %
des Immunsystems. Fast 50 % der Gehirnnerven befinden sich in
der Darmwand. Hier werden die Gefühle aufgenommen.
Viele Menschen reagieren auf Lebensmittel mit Unverträglichkeiten, Allergien, Histaminosen und Intoleranzen. Die Zöliakie ist
stark auf dem Vormarsch. Offizielle Stellen sprechen von 1 % der
Bevölkerung. Auch die Untersuchung auf diese Unverträglichkeiten sind Teil der CHT.
Verbandsinformationen:
Die Mitgliederversammlung im November war wieder mit 12
Mitgliedern gut besucht.
Frau Grunewald, Anwältin und Heilpraktikerin, stellte neue
einfache Verfahren zur Gesunderhaltung vor. Es wurde auch ein
Gerät vorgestellt, welches der „Nichtinvasiven Induktionstherapie
entspricht“, aber nur halb so teuer und wesentlich leichter ist.
Frau Grunewald wurde zur 2. Vorsitzenden gewählt. Dieser
Tag ist wieder erfolgreich verlaufen.
|
„Chronische Krankheiten
durch Colon-Hydro-Therapie
erfolgreich behandeln”
ISBN: 978-3-88778-357-0
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33
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Diagnosen TEIL 2
Das Anamnesegespräch
Die medizinische Anamnese
Übernehmen Sie ärztliche Vordiagnosen nicht ungeprüft. Ich habe
unzählige „Karpaltunnelsyndrome“ oder „Tennisellbogen“ gesehen, die gar keine waren. Die Beschwerden hatten ihren Ursprung
einzig in der HWS, aber kein Arzt hatte die HWS je untersucht.
Arbeiten Sie sich durch Ihren AnamneseFragebogen. Formulieren Sie Ihre Fragen
zum Beispiel so:
„Kennen Sie Kopfschmerzen?“ oder
„Hatten Sie schon mal zu tun mit Kopfschmerzen?“ und nicht „Haben Sie Kopfschmerzen?“
Sonst antwortet Frau M. möglicherweise
leicht irritiert, dass sie wegen ihres Rückens
hier ist und nicht wegen Kopfweh.
34
Fragen Sie:
>> nach Erkrankungen im Kindesalter.
Wichtig bei entsprechendem Verdacht:
„Hatten Sie als Kind Scharlach oder
Diphterie? Andere Kinderkrankheiten?“ – „Windpocken und Masern, beides
problemlos.“
>> „Waren Sie mal richtig krank, so dass
Sie ganz übel auf der Nase lagen? Wa-
ren Sie schon mal im Krankenhaus?
Warum, wann?“ – „Nein, nie.“
>> „Sind Sie mal operiert worden?“–
„Nein.“
>> „Blinddarm, Mandeln, Galle, Nieren,
Unterleib, Bandscheiben?“ – „Ach ja,
die Mandeln kamen raus, als ich 14 war.
Und eine Ausschabung mit Mitte 20.“
Manchmal muss man einfach gründlich
fragen.
>> „Hatten Sie mal einen Unfall?“ Der
Begriff Unfall wird oft mit Autounfall
gleichgesetzt, „z. B. einen Bänderriss,
Knochenbruch, Autounfall? Warum –
wann?“ – „Ach ja, beim Skifahren vor 10
Jahren bin ich mal aufs Kreuz gefallen.“
Aha. Aufs Kreuz. „Mit welchen Folgen?“ – „Ich wurde geröntgt und musste
1|2013
wir.
Diagnosen
eine Zeitlang ein Korsett tragen – das hatte
ich ganz vergessen! Wenn ich es recht bedenke, hat sich seitdem mein Rücken immer mal wieder gemeldet…“ Sie hatte
den Vorfall von damals fast erfolgreich
verdrängt.
>> „Ich muss noch ein paar andere Dinge
fragen. Liegt bei Ihnen ein Diabetes
vor? Wird Ihr Blutzuckerspiegel kontrolliert? Wann zuletzt?“ – „Nein, kein
Diabetes.“
>> „Kennen Sie Heuschnupfen? Gibt es
bei Ihnen irgendwelche Allergien oder
Unverträglichkeiten, z. B. gegen Tierhaare, Erdbeeren, Hausstaub? Wie äußert sich das? Bisherige Behandlungen?“ – „Ja, im zeitigen Frühjahr macht
mir der Heuschnupfen ganz schön zu
schaffen. Ich bekomme vom Arzt ein Mittel, irgendwas mit Cortison, das hilft ganz
prima.“ Auch wenn Frau M. wegen ihres
Rückens zu mir kommt – ich biete ihr
eine Alternativ-Behandlung gegen Heuschnupfen an und erzähle ihr ein bisschen was darüber. Sie kann sich in Ruhe
überlegen, ob sie mein Angebot annimmt.
>> „Kennen Sie Kopfschmerzen?“ Wann,
wo lokalisiert? – „Ja, hab ich oft, vom Nacken her strahlen sie aus in den Hinterkopf.
Massagen helfen da auch nix …“ Ich merke mir das Stichwort Kopfschmerzen
und werde nach der Untersuchung darauf zurückkommen. „Begleitsymptome?
Schwindel?“ – „Ja, schwindelig ist mir
oft.“ Mangeldurchblutung? Blutdruck?
HWS-Syndrom? Vielleicht bringt die
Untersuchung Klarheit.
>> „Frau M., Sie tragen eine Brille –
wann waren Sie zuletzt beim Augenarzt?“ – „Vorgestern.“
>> „Kennen Sie Sehstörungen? Wann –
wie?“ – „Ja, manchmal flimmert es so vor
den Augen. Aber der Augenarzt sagt, die
Augen seien in Ordnung.“ Nochmal:
Mangeldurchblutung, Blutdruck, HWSSyndrom?
>> „Sind Sie öfter als dreimal im Jahr erkältet? Jahreszeitlich zuzuordnen?“ –
„Ja, ich bin oft erkältet. Die Kunden bringen mir ständig ihre Bazillen.“ – „Husten, Schnupfen, Halsweh? Auch Bronchitis?“ – „Ja, alles.“ – „Hatten Sie mal
eine Lungenentzündung?“ – „Nein,
bisher nicht.“ – „Sind Sie mit Antibiotika behandelt worden?“ – „Ja, schon oft.“
wir.
1|2013
Meist ist eine Darmsanierung erforderlich, um die Infektabwehr des Patienten
„auf Vordermann zu bringen“. Ich werde
mit Frau M. demnächst darüber reden.
>> „Ist Ihre Schilddrüse mal überprüft
worden?“ – „Ja, vor 2 Jahren, alles okay.“
Die Frage würde sich erübrigen, wenn
Frau M. als Dauermedikament ein
Schilddrüsenpräparat einnimmt.
>> „Bekommen Sie leicht blaue Flecke?
Blutet eine Wunde lange Zeit? Heilen
Wunden schlecht?“ – „Kann ich alles mit
Nein beantworten.“
>> „Kennen Sie Herzbeschwerden, also
zum Beispiel Brennen, Stechen, Herzrasen, Enge- oder Druckgefühl,
Schmerzen? Haben Sie diese Beschwerden nur bei körperlicher Belastung?
Bei Stress? In Ruhe? Wann, wo, wie
lange? Schlägt Ihnen das Herz manchmal bis zum Hals?“ Frau M. schüttelt
den Kopf. Herzbeschwerden kennt sie
nicht.
>> „Wird Ihnen manchmal die Luft
knapp, auch ohne Treppensteigen?
Können Sie flach liegen oder nur mit
Kissen?“ Auch das verneint Frau M.
>> „Wann wurde das letzte EKG geschrieben, gab es einen Befund?“ – „Das war
nach dem Skiunfall vor 10 Jahren. Damals
war alles okay.“
>> „Kennen Sie Ihren Blutdruck?“ – „Der
ist in Ordnung, 130 zu 80 oder so, in der
Apotheke wird er gelegentlich gemessen.“
>> „Müssen Sie nachts öfter zur Toilette?“
– „Einmal höchstens.“ Also kein Hinweis auf Herzinsuffizienz. Bei einem
Mann würde ich auch an Prostatavergrößerung denken.
>> „Schwitzen Sie viel?“ – „Ja, ich wache
nachts manchmal klitschnass geschwitzt
auf.“ – „Haben Sie eine Ahnung, woher
das kommen könnte?“ frage ich vorsichtig. Sie ist 45 und möglicherweise im
beginnenden Klimakterium, was manche Frauen nicht wahrhaben wollen.
Frau M. ist realistisch: „Na ja, es werden
wohl die Wechseljahre sein.“ Ich werde ihr
bei Gelegenheit ein entsprechendes Phytotherapeutikum anbieten.
>> „Frau M., sind Sie ein sogenannter Allesesser, oder vertragen Sie irgendwas
nicht?“– „Ich könnte alles essen, ich mag
nur kein Hammelfleisch. Ich ernähre die
Familie und mich aber sehr bewusst und
kaufe nur hochwertige Lebensmittel.“
Klingt gut und glaubhaft.
>> „Gibt es bestimmte Vorlieben, Gelüste?
Irgendetwas, wo Sie nicht widerstehen
können?“ – „Sie meinen so mit Naschen?
Nun ja, ich esse gern mal ein Stück Kuchen, aber in Maßen.“ Da sie schlank ist,
klingt auch das glaubhaft.
>> „Trinken Sie ausreichend?“ Sie lacht.
„Also Sie meinen sicher keinen Alkohol.
Ich komme so auf 1 ½ bis 2 Liter Tee
bzw. Wasser pro Tag. Aber meinen Kaffee
brauche ich – morgens und nachmittags
2 Tassen. Die lasse ich mir nicht nehmen.“ Es klingt ein bisschen trotzig, als
fürchte sie, ich wolle ihr den Kaffee ausreden.
>> „Kennen Sie sogenannte Oberbauchbeschwerden? Also z. B. Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Völlegefühl, Blähbauch? Nüchtern oder nach dem Essen?“ – „Nur wenn ich zuviel Rohkost esse,
oder nach dicken Bohnen krieg ich mal einen Blähbauch.“
>> „Kennen Sie Sodbrennen?“ – „Ja, in den
Schwangerschaften hatte ich damit zu
tun, ansonsten nur, wenn ich zuviel
Süßes gegessen habe. Dann lutsche ich
zwei Rennie.“
>> „Haben Sie täglich Stuhlgang? Neigen
Sie zu Verstopfung oder eher zu Durchfall?“ Fragen Sie nicht nach regelmäßigem Stuhlgang. Zweimal pro Woche ist
Heilen beginnt damit, dem Patienten
zuzuhören. Unter den Heilmitteln gibt es
wenige, die mächtiger sind als ein
sorgsam gewähltes Wort.
Bernhard Lown
35
Diagnosen Oft sind Patienten ein wenig unsicher oder scheu, besonders
wenn sie noch nie bei ­einem Heilpraktiker waren und merk­würdige
­Vorstellungen von einer Hp-Praxis haben.
Monika Weber
auch regelmäßig (und definitiv zu selten), und dreimal pro Tag kann unter
Umständen zu oft sein. – „Ja, ich kann
täglich zur Toilette, ganz pünktlich jeden
Morgen.“ – Eventuell fragen Sie nach
Farbe und Konsistenz.
>> „Hatten Sie schon mal Probleme mit
Hämorrhoiden? Blut im Stuhl oder auf
dem Toilettenpapier?“ Erstaunlich, wie
viele Menschen nie nachgucken – oder
aufgrund der modernen Tiefspültoiletten gar keine Möglichkeit der Überprüfung haben. – „Da schaue ich regelmäßig
nach, weil mir der Arzt vor Jahren mal
Hämorrhoiden verödet hatte. Derzeit alles
okay.“
>> „Sie sprachen vorhin von Sodbrennen
in der Schwangerschaft,“ (ich hab aufmerksam zugehört!) – „Sie haben also
Kinder? Wann sind die geboren? Waren es normale Entbindungen oder
Kaiserschnitte?“ – „Meine Töchter sind
jetzt 13 und 15 Jahre alt, es waren problemlose Schwangerschaften und normale
Geburten.“ Sie lacht. „Jetzt sind die beiden
einfach unausstehlich, kennen Sie das?“
Hier lasse ich ein, zwei Sätze über meine
eigenen Erfahrungen mit pubertierenden Kindern einfließen. Aber Vorsicht,
das Gespräch sollte nicht ins lockere
Plaudern abrutschen. Ich muss bei der
Sache bleiben.
>> „Sie sprachen vorhin von einer Ausschabung – hatten Sie Fehlgeburten?“
– „Ja, einige.” Frau M. blockt ab, will
nicht darüber sprechen. „Gehen Sie regelmäßig zum Frauenarzt? Wann zuletzt?“ Vor 3 Monaten, alles okay.
>> „Kennen Sie Nieren- oder Blasenbeschwerden?“ Als junges Mädchen gelegentliche Blasenentzündungen.
>> „Kennen Sie dicke Beine, dicke Knöchel, besonders abends oder im Sommer? Oder haben Sie manchmal verquollene Augenlider?“ – „Dicke Beine
36
im Sommer – ja, wenn ich viel sitzen
muss.“ Sie lacht. „Dicke Augen am Morgen, wenn ich am Vorabend zu heftig gefeiert habe!“
>> „Wenn Sie husten, niesen oder lachen müssen, geht dann manchmal
ein Tröpfchen Urin ab?“ – „Ja, leider,
seit der Geburt der zweiten Tochter.“
Wäre Frau M. ein Mann über 50, würde ich an dieser Stelle fragen: Kennen
Sie Prostatabeschwerden, z. B. Startschwierigkeiten, Harnstottern, Nachtröpfeln? Waren Sie deswegen mal beim
Arzt?
>> „Kennen Sie Gelenkbeschwerden, z. B.
in den Schultern, den Ellbogen, Hüften, Knien, Fußgelenken? Wann, seit
wann?“ – „Nun ja, ab und zu merke ich
schon, dass die Knie und Hüften nicht
mehr so beweglich sind. Morgens dauert es
manchmal ein bisschen, bis alles rund
läuft. Sagen Sie, ist das Rheuma?“ Schon
möglich, dass es „Rheuma“ ist. Aber erst
will ich Frau M. untersuchen, ehe ich zu
ihren Beschwerden etwas sage. „Tun
Ihnen auch die kleinen Gelenke
­
manchmal weh, also Finger oder Zehen?“ – „Nein.“
>> „Kennen Sie – von Ihren akuten Beschwerden abgesehen – Rückenprobleme? Muskelverspannungen im NackenSchulter-Bereich?“ – „Ja, die Halswirbelsäule ist nicht mehr so beweglich, ich
kann den Kopf nicht mehr so gut drehen
wie früher.“ – „Schlafen Ihnen manchmal die Finger ein?“ – „Oh ja, oft sogar.
Unangenehm, sag ich Ihnen!“ Ja, und behandlungsbedürftig.
>> „Können Sie noch problemlos eine längere Strecke gehen bzw. laufen?“ Wenn
nein, welche Streckenlänge noch? Was
passiert dann? – „Stundenlang, ohne
müde zu werden!“ Prima. Kein Anhalt für
arterielle Durchblutungsstörungen der
Beine.
>> „Kennen Sie Muskelkrämpfe, Wadenkrämpfe?“ – „Sehr selten.“ – „Oder
Missempfindungen in Armen oder Beinen, Kribbeln, Ameisenlaufen, Taubheit?“ – „Das mit den Armen hab ich ja
schon erwähnt. Das passiert meistens
nachts. Sobald ich mich dann anders lege,
verschwindet das wieder. Aber mit dem
rechten Bein ist das anders. Das wird so
komisch taub, kribbelt, schmerzt. Ich muss
mich dann eine ganze Weile vorsichtig bewegen, bis das aufhört. Manchmal bleibt
das stundenlang.“ Klingt nach einer neurologischen Störung.
>> „Wie groß sind Sie, und was wiegen
Sie?“ Fragen Sie nicht: Wie schwer sind
Sie? Das klingt uncharmant. Frau M.,
sichtlich stolz: „1,70 m, 59 Kilo. Wie gesagt, ich achte auf meine Figur.“ Sonst
würde ich weiterfragen: „Haben Sie in
letzter Zeit deutlich ab- oder zugenommen?“ Ein ungeklärter Gewichtsverlust
ist stets Anlass, ganz genau hinzuschauen.
>> „Wie würden Sie Ihr körperliches Allgemeinbefinden beurteilen? Fühlen Sie
sich fit oder eher nicht so gut?“ – „Wenn
die Rückenprobleme nicht wären, ginge es
mir gut.“
>> „Können Sie schlafen? Einschlafen,
durchschlafen? Wieviel Schlaf brauchen Sie? Fühlen Sie sich beim Aufwachen ausgeruht?“ – „Wenn mein Mann
nicht schnarcht, schlafe ich prima.“
>> „Rauchen Sie, oder haben Sie früher
geraucht?“ Frau M. guckt weg. „Ja, ich
rauche, aber höchstens“ – Pause – „höchstens 5 am Tag.“ Ich nicke, habe leise
Zweifel an dieser Aussage, kommentiere
das aber nicht. Wir müssen die Informationen der Patienten erstmal hinnehmen.
>> „Seit wann rauchen Sie?“ Immer noch
kein Blickkontakt. – „Seit Anfang 20.“
Pause. Dann, patzig: „Ja ich weiß, Rau1|2013
wir.
Diagnosen
chen ist ungesund. Aber ich kann’s nicht so
ganz lassen!“ Da ich längst aufgehört
habe zu missionieren, nicke ich nur und
lasse auch diese Aussage unkommentiert.
>> „Trinken Sie Alkohol? Auch mal was
Hochprozentiges?“ – „Schnaps mag ich
nicht, aber bei einem guten Rotwein sag
ich nicht Nein.“ – „Wieviel vertragen
Sie, sagen wir mal: an einem Abend?“
– Herausfordernder Blick. „Ich schaff’ da
schon problemlos eine Flasche allein. Wenn
der Abend lang ist, auch eine zweite.“
Oha. „Das ist für die weibliche Leber
sehr viel, wissen Sie das?“ wende ich
ein. „Kein Problem für mich,“ ist die
knappe Antwort. Mal sehen, wie die Le­
berwerte sind – ich werde sie wohl über­
prüfen.
>> „Hatten Sie je Berührung mit Drogen?“ – „Als junges Mädchen mal ein
Haschpfeifchen, darauf wurde es mir ganz
elend. Seitdem nie wieder irgendwas!“ Ich
bin immer wieder erstaunt, wie locker
die Patienten mit der Frage nach Dro­
genkonsum umgehen.
>> „Frau M., wie würden Sie denn ihre
nervliche Verfassung beschreiben? Kennen Sie depressive Verstimmungen,
Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit?“ Eventuell frage ich nach Über­
erregbarkeit, Unkonzentriertheit, Ängst­
lichkeit, Vergesslichkeit. „Nein, ich fühle
mich nervlich recht stabil. Natürlich hab
ich auch mal eine schlechte Phase, wenn
sich die ganze Welt gegen mich verschworen
hat. Das kennt ja wohl jeder.“ Da hat sie
sicher Recht.
>> „Treiben Sie Sport, oder haben Sie früher mal Leistungssport betrieben? Joggen Sie immer noch?“ – „Ja, zu mehr
habe ich keine Zeit. Leistungssport hab ich
nie betrieben. Als Kind und Jugendliche
bin ich viel Ski gefahren …“ Sie erzählt,
sie sei mit vielen Geschwistern im Allgäu
aufgewachsen, habe eine wunderbare
Kindheit verbracht, beim Skifahren ih­
ren Mann kennengelernt – ich lasse sie
erzählen, denn hier erfahre ich die „so­
ziale Anamnese“.
>> „Sie müssen eine sehr nette Familie haben,“ streue ich ein. Ihre Miene verfins­
tert sich. „Nun ja, ich habe zwei TeenagerTöchter und einen Macho als Mann, ich
muss halt funktionieren – Rücksicht nimmt
keiner auf mich.“ – „Sind Familie oder
Beruf eine Belastung für Sie? Könnte es
einen Zusammenhang mit Ihren Beschwerden geben? Mögen Sie Ihren
Job?“ – Langes Zögern. „Naja, man sagt
nicht umsonst, man hat viel im Kreuz …
Ich liebe meine Familie und meinen Job,
aber manchmal wird mir alles zuviel. Sie
kennen das ja sicher.“ Ja. Sie wirkt er­
schöpft. „Ich würde mir mal ein paar Tage
Auszeit wünschen, ganz für mich allein,“
murmelt sie gedankenverloren. „Ich
glaub, das mach ich auch. Mit meiner
Freundin mal ein schönes Wellness-Wochenende. Ja!“ Sie strahlt.
>> „Haben Sie eigentlich ein Hobby?“ Sie
kocht und bastelt gern.
>> „Frau M., wann wurde denn zuletzt
Ihr Blut untersucht?“ Ergebnisse? –
„Vor zwei Jahren. Da war alles in Ord-
nung bis auf einen Wert – irgendwas mit
Gamma. Der Arzt meinte, das solle man
gelegentlich überprüfen. Hab ich aber
nicht gemacht.“ Aha. Gamma-GT, ein
sensibler Leberwert.
>> „Gibt es in Ihrer Familie – Eltern,
Großeltern, Geschwister – irgend etwas Auffälliges an Erkrankungen?
Herz, Schlaganfälle, Krebs?“ Sie denkt
nach, verneint dann. Die Großeltern sei­
en in hohem Alter gestorben, der Rest
der Familie sei gesund.
>> Manchmal stelle ich am Schluss die Fra­
ge: „Was denken Sie selbst über Ihre
Schmerzen/Beschwerden?“ und erfahre
oft etwas über die Ängste und Befürch­
tungen der Patienten.
Bei Frau M. habe ich eine vage Verdachts­
diagnose, die ich aber erst einmal für mich
behalte: Die Rückenschmerzen könnten
­ihren Ursprung im Skiunfall haben. Da sie
als junger Mensch viel Ski gefahren ist, wird
sie den einen oder anderen Sturz schon da­
mals erlebt haben. Das Auskühlen mit nas­
sen Klamotten könnte der Auslöser für die
neuerlichen Beschwerden sein. Thematisie­
ren werde ich demnächst die Allergie, die
Infektanfälligkeit, die Kopfschmerzen und
den Alkoholkonsum. Doch zuerst werde ich
die Patientin untersuchen: internistis­ch, or­
|
thopädisch und neurologisch. AUTORIN
Monika Weber, Heilpraktikerin
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wir.
Anthroposophische Heilkunde
Neben den „anthroposophischen“ Herstellern von Mistelpräparaten (ISCADOR – WELEDA, HELIXOR; ISCUCIN – WALA; ABNOBA;
­VYSOREL – NOVIPHARM) haben sich in den letzten Jahren noch
andere Hersteller auf dem Markt etabliert, deren Präparate nach
den Richtlinien der Arzneimittelkommission E (Phytotherapie)
­zugelassen sind (EURIXOR-MEDISCULAP; LEKTINOL – MADAUS;
CEFALEKTIN-CEFAK; RABUVEN-RABE, JUV 110-PHOENIX-LABORATORIUM).
Zu ISCADOR liegen die langjährigsten
Erfahrungen vor. Eine sehr breite Patientenklientel wurde behandelt und dokumentiert, hauptsächlich in der Lukas-Klinik in Arlesheim/CH.
Als Verordnungs-Anleitung dienen ausschließlich die von Weleda herausgegebenen „Richtlinien für die individuelle Behandlung mit ISCADOR in der Krebstherapie“ – weiter unten im Text einfach
­„ISCADOR-Richtlinien“ genannt.
Die Rohsubstanzen für die ISCADORPräparate werden von dem Institut HIS­
CIA nach den besonderen Verfahren in der
Schweiz hergestellt.
ISCADOR-Präparate werden aus Misteln 5 verschiedener Wirtsbäume hergestellt:
ISCADOR M
(Mali – Apfelbaum)
ISCADOR Qu
(Quercus – Eiche)
ISCADOR P
(Pini – Kiefer)
ISCADOR U
(Ulmi – Ulme)
ISCADOR A
(Abietis – Tanne)
Die Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass sich bei bestimmten Mistel-Inhaltstoffen, den Viscotoxinen, Unterschiede in Quantität und Qualität nachweisen
lassen, wenn die Pflanze von unterschied­
lichen Wirtsbäumen stammt.*)
Durch den Zusatz von Starterkulturen
(Laktobazillen) läuft die Gärung gezielt
und zuverlässig ab. Der wässrige Extrakt
wird durch die gebildete Milchsäure weitgehend konserviert. Die milchsaure Fermentation wird jeweils im Sommer und im
Winter mit den Frischpflanzenauszügen
der speziellen Wirtsbäume durchgeführt.
Sorgfältige Qualitätskontrollen sichern die
Qualität der Pflanzensäfte.
Jeder Baum unterliegt rhythmischen
Veränderungen. Nicht nur die äußere Gestalt, sondern auch die inneren Stoffe und
wir.
1|2013
Kräfte sind dabei einem stetigen Wandel
unterworfen. Während die Mistel-Lektinaktivität in den Blättern im Winter am
höchsten ist, findet man bei den Viscotoxinen die höchsten Werte im Sommer. Auch
bei ISCADOR wird der Winter- mit dem
Sommersaft in einer Zentrifuge vermischt.
Die Mistelextrakte werden im Frühling
und im Herbst zum Krebsheilmittel ISCADOR verarbeitet. Der angewendete Mischprozess geht im Wesentlichen auf Angaben
Rudolf Steiners zurück.
Im Institut HISCIA wurde für die Herstellung des ISCADOR eine spezielle Maschine entwickelt. Der Mischvorgang ist
ein wesentlicher und typischer Bestandteil
des ISCADOR-Herstellungsverfahrens.
Aus den Sommer- und Wintersäften der
Mistel ergibt sich dabei eine neue Einheit
mit zusätzlichen Qualitäten.
Der Mischprozess
Die Mischung der Sommer- und Wintersäfte der Mistel erfolgt im äußeren, hochgebogenen Rand einer rotierenden TitanIscador-Mischprozess nach Angaben Rudolf
Steiners
Prinzipskizze der Mischeinheit:
Der Wintersaft wird kontinuierlich in die Mitte
der rotierenden Scheibe dosiert und durch die
Fliehkraft als dünner Film in den äusseren Rand
gebracht. Der Sommersoft tropft an mehreren
Stellen senkrecht in den Wintersaft. Das Gemisch aus Sommer- und Wintersaft läuft über
den Scheibenrand und wird aufgefangen.
Abbildung: ISCADOR-Mischprozess
scheibe. Die Scheibe hat einen Durchmesser von 1 m und rotiert mit 10.000 Umdrehungen/Minute. Das führt im Scheibenrand zu einer Umfangsgeschwindigkeit
von knapp 1.900 km/h und einer Fliehkraft von rund 55.000-facher Erdbeschleunigung (1 kg hat unter diesen Fliehkräften
ein Gewicht von 55 Tonnen). Diese Umstände stellen extreme Ansprüche an die
einzusetzende Verfahrenstechnik. Diese
„Titan-Zentrifuge“ steht aus Sicherheitsgründen (Berstschutz) zwei Untergeschosse tief unter Erdniveau. Während der „Drehungen“ darf sich keiner der Mitarbeiter in
der Gefahrenzone aufhalten.
Prinzip der Mischung
Der Wintersaft wird kontinuierlich in die
Scheibenmitte eingebracht und spreitet
horizontal aus.
Der Sommersaft tropft aus 1 m Höhe
durch 12 Tropfer vertikal in den Rand der
Scheibe. Beide Säfte werden dann im
Scheibenrand intensiv vermischt.
Dieses Mischverfahren geht direkt zurück auf einen Hinweis R. Steiners aus
dem Jahre 1923.
Herstellung des Endprodukts
Das aus dem Mischprozess von Sommerund Wintersäften der Mistel erhaltene
­ISCADOR-Konzentrat wird nun in einem
weiteren Herstellungsvorgang zum Fertigarzneimittel, den Injektionsampullen,
verabeitet. Zuerst wird der Mistelextrakt
mit isotonischer Kochsalzlösung auf die
Konzentration der jeweiligen Ampulle verdünnt. Wegen der empfindlichen Inhaltsstoffe wird auf eine Hitzesterilisation verzichtet. Stattdessen wird die Ampullierungslösung keimfrei filtriert. Anschließend wird die Lösung in Ampullen
abgefüllt.
Damit ist der Bogen von der Mistelpflanze zum Medikament vollendet.
Um eine gleichbleibende Qualität zu
­sichern, werden Mistelextrakte umfangreichen Prüfungen unterworfen. Bei den Mistelproteinen, denen man eine große Bedeutung für die Therapie zuschreibt, stehen die Lektine und Viscotoxine im Vordergrund. Sie werden deshalb routinemäßig
bestimmt.
Therapie mit ISCADOR
Das Mistelpräparat ISCADOR wird in der
Regel als subcutane Injektion mehrmals
39
Anthroposophische Heilkunde pro Woche, mit regelmäßigen Pausen, injiziert.
Der Sinn der anthroposophischen Medizin besteht hauptsächlich darin, die individuellen und gestaltbildenden Lebenskräfte des Patienten dort wieder zu aktivieren, wo sie beim Krebskranken nicht mehr
genügend tätig sind, nämlich im Tumorgebiet. Gemäß der geisteswissenschaftlichen
Forschung Rudolf Steiners geschieht das
unter anderem dadurch, dass die Mistelsubstanzen die gegen den Tumor gerichteten entzündlichen Abwehrprozesse stimulieren.*)
ISCADOR wird in der Regel s.c. zweibis dreimal die Woche injiziert. Soweit
man sich der Serien-Packungen bedient
und die Ampullen von links nach rechts
aus der Packung nimmt, erhält man ganz
automatisch von Ampulle zu Ampulle eine
Dosissteigerung.
Man unterscheidet bei der subcutanen
Injektion eine lokale und eine allgemeine
Reaktion. Die Lokalreaktion zeigt die Reaktionslage des gesamten Organismus auf
die Misteltherapie und wird zur individuellen Dosisfindung herangezogen. Sie sollte
3-5 cm nicht überschreiten. Kommt es unter einer Therapie mit ISCADOR zu einer
größeren Lokalreaktion, wird in der Regel
die Dosis reduziert bzw. der Wirtsbaum gewechselt (siehe weiter unten).
Für Therapeuten, die mit ISCADOR
beginnen, empfiehlt es sich für alle Fälle,
dass sie sich an die Angaben der „ISCADOR-Richtlinien“ halten. Aus denen geht
die Empfehlung hervor, mit den „ISCADOR-Serien“ zu arbeiten. Diese Serienpackungen enthalten jeweils 7 Ampullen in
unterschiedlicher ansteigender Konzentration.
Zusammensetzung der Serienpackungen
Zusammensetzung
2 Amp.
2 Amp.
3 Amp.
Serie 0
0,01 mg
0,1 mg
1 mg
Serie I
0,1 mg
1 mg
10 mg
Serie II
1 mg
10 mg
20 mg
Serie III
10 mg
20 mg
30 mg
Iscador®-Dilutionen
Iscador® M
3%
Iscador® P
3 % und SL 2 (1 %)
Iscador® Qu
3%
OP à
50 ml
Abbildung: Zusammensetzung der ISCADORSerien
Serie III: nicht mehr im Handel
40
Die Bezeichnung des ISCADOR-Präparates
setzt sich in der Regel zusammen aus dem
Namen des Wirtsbaumes, auf dem die Mistel wächst, und dem metallischen Zusatz.
Werner Schmötzer
Über 70 Jahre, bis ins Jahr 2009, wurde
von Weleda, die das Präparat ISCADOR
vertreibt, angegeben, die Sorte würde bestimmt nach der Lokalisation des Primärtumors und nach dem Geschlecht des Pa­
tienten. Die Eichenmistel war bis auf ganz
wenige Fälle für das männliche Geschlecht
vorgesehen, die Apfelbaum-Mistel für das
weibliche. Die Sorte Pini – die Kiefernmistel – wurde geschlechtsunspezifisch bei
­Tumoren der Haut, des Respirationstraktes
und bei Frauen nach der Menopause eingesetzt.
Seit 2009 ist dies nicht mehr so, die
Wirtbäume werden nicht mehr nach den
bisherigen strengen Regeln eingesetzt, sondern können nach Gutdünken des Therapeuten ausgewählt werden. Im Umgang
mit der Mistel noch unerfahrene Therapeuten lassen sich am besten von der Vertriebsfirma beraten.
Die Bezeichnung des ISCADOR-Präparates setzt sich in der Regel zusammen
aus dem Namen des Wirtsbaumes, auf
dem die Mistel wächst, und dem metallischen Zusatz. Es gibt metallische Zusätze
von Cu – Cuprum; Hg – Hydrargyrum =
Quecksilber und Arg – Argentum. Diese
metallischen Zusätze haben die Aufgabe,
die Mistelwirkung auf die betroffenen Organgebiete hinzuführen – dieser Sachverhalt ist im Kapitel Metalltherapie ausführlich beschrieben. So ist auch dort deutlich
dargestellt, dass es sich bei den Metall-Zusätzen zu ISCADOR um die drei „untersonnigen“ Planeten-Metalle handelt, die
allesamt eine stoffwechselanregende, der
verfestigenden Sinnes-Nerven-Tendenz des
Tumors entgegen gerichtete Wirkung haben.
Der Kupfer-Zusatz wirkt auf Niere und
vegetative Organe, der Quecksilber-Zusatz
auf Lunge, Darm und Haut, der SilberZusatz auf urogenitale Organe.
Die Metall-Zusätze sind nicht toxisch,
da sie in Form von ungiftigen Metallsalzen
zugesetzt sind – nicht in potenzierter
Form, sondern in Verdünnungen von ca.
108. Daher kollidieren sie auch nicht mit
eventuellen homöopathischen, metallischen Einzelmitteln.
Man beginnt eine ISCADOR-Therapie
grundsätzlich mit der Serie 0, also mit
­ISCADOR Qu-Serie 0, ISCADOR M-Serie 0 oder P-Serie 0. Dies ist die Serie mit
den geringsten Konzentrationen. Die Serie
0 ist grundsätzlich ohne metallischen Zusatz.
1|2013
wir.
© petrabarz – Fotolia.com
Anthroposophische Heilkunde
Diese Serie 0 injiziert man jeden 2. Tag
oder 3-mal die Woche. Bei guter Verträglichkeit legt man nach der 14. Ampulle –
also nach 2 Serien-Packungen – eine einwöchige Pause ein.
Dann kann man steigern auf die Serie I.
Diese ist, wie aus obiger Darstellung der
Konzentrationen zu ersehen, um den Faktor 10 höher in der Konzentration, jedoch
auch wieder in sich ansteigend.
Bei der Serie I kommt der metallische
Zusatz mit hinzu, anlog des Schemas zur
Auswahl der Sorten.
Man würde beispielsweise rezeptieren:
ISCADOR M.c.Arg Serie I
Sehr wichtig ist, dass das Präparat ISCADOR tief subcutan injiziert wird. Bei
intracutaner Injektion, wie Heilpraktiker
dies oft in Form des Quaddelns praktizieren, besteht die Gefahr, dass lokale Überreaktionen entstehen, zwar therapeutisch
ohne Belang, jedoch sehr zum Verdruss des
Patienten und des Therapeuten. Also wichtig: tief subcutan, mit der dünnsten Kanüle
20 (lange Diabetikernadel). Injiziert wird
am Stamm (Bauch) oder Oberschenkel, in
nicht bestrahltes, nicht befallenes Gewebe.
Das Präparat wirkt systemisch.
Wenn diese ausgewählte Serie I vom Patienten gut toleriert wird bezüglich der lokalen und der allgemeinen Reaktion, so
wird in der Regel, falls keine Metastasen
und keine Rezidive vorliegen, die Serie I als
Dauertherapie weitergeführt.
Liegen Metastasen bzw. Rezidive vor, so
kann man, wenn die Verträglichkeit des
Patienten dies zulässt, auf Serie II steigern.
Falls zu starke Reaktionen eintreten,
sollte die Konzentration reduziert oder ein
Wirtsbaumwechsel vorgenommen werden.
Abfall und so weiter – eine regelrechte
Schaukeltherapie, ein Training für das Immunsystem.
Begonnen wird grundsätzlich mit Serie
0 (ohne Metall), nach 2 Packungen á 7
Ampullen kommt Pause. Dann, wenn gut
toleriert, Serie I – wieder 2 Packungen, also
14 Injektionen, dann wieder Pause ...
Die Abfolge der Serien-Packungen,
Pausen etc. sind in folgender Abbildung
graphisch dargestellt.
Mit dieser Erhaltungs- und Niedrigdosis
würde man eine langandauernde Nachsorge bestreiten, die nie ganz aufhören sollte,
um einen dauernden Immunschutz zu gewährleisten.
Oft wurde schon bei seelischen Schocks
(Tod von Kindern oder Ehegatten, Scheidung, Arbeitsplatzverlust etc.) ein Wiederaufflackern der Tumorerkrankung beobachtet.
Ebenso mit diesem Schema der Niedrigdosis würde man auch Präkanzerosen
Therapie mit Iscador-Serien
Abbildung: ISCADOR-Serien (graphisch)
Bei der graphischen Darstellung sieht man
deutlich das Auf- und Absteigen der Konzentration: Anstieg – Abfall – Anstieg –
wir.
1|2013
Die Pausenlänge P ist
im 1. Behandlungsjahr jeweils 1 Woche
im 2. Behandlungsjahr jeweils 2 Wochen
im 3. Behandlungsjahr jeweils 3 Wochen
im 4. Behandlungsjahr jeweils 4 Wochen.
Die Pausen werden also immer länger, die
Intervalle größer.
Wenn der Patient nach dem 4. Behandlungsjahr frei ist von Metastasen, kein Rezidiv erlebt hat, physisch, psychisch stabil
ist und sich in einem stabilen sozialen Umfeld bewegt und keine „negativen Überraschungen“ zu befürchten sind, so sollte
man die Therapie überdenken und erwägen, die Konzentraion auf die Serie 0 zurückzunehmen, die Intervalle noch weiter
zu vergrößern.
Man würde auf eine Erhaltungs- und
Niedrigdosis zurückfahren.
So kommt man dahin, nur noch 3-mal
jährlich jeweils eine Doppel-Serie 0 zu verabreichen, d. h.
im Frühjahr 14 Ampullen Serie 0;
im Sommer ist es eh am wärmsten, da
kann die Injektion unterbleiben; dann wieder
im Herbst 14 Ampullen Serie 0 und nochmals
im Winter 14 Ampullen Serie 0.
behandeln und Prävention betreiben:
3-mal im Jahr, im Frühjahr, im Herbst und
im Winter, mit einer Doppel-Serie 0.
Wenn die Immunsituation eines Patienten geschwächt ist, seelische Traumata zurückliegen (Tod von Kindern, Ehegatten,
nahen Verwandten, Freunden, Scheidung,
Arbeitsplatzverlust etc.), kann es sehr wohl
sein, dass ein vorübergehender Präventivschutz mit der Mistel Schlimmstes abwenden kann. Auch wenn jemand unter dem
Vollzugszwang steht, beispielsweise nach
dem Tod der krebskranken Mutter: nun
bin ich der/die Nächste. Ebenfalls macht
eine solche Präventivmaßnahme Sinn bei
familiärer Häufung von Brustkrebs etc. |
Anmerkung
*) Gorter, Robert W.: Iscador – Mistelpräparate
aus der anthroposophisch erweiterten Krebsbehandlung: 1. Aufl. Basel: Verlag für GanzheitsMedizin, 1998
Literatur
Schmötzer, Werner: Anthroposophische Naturheilpraxis“. 1. Aufl. Bonn: Verlag Volksheilkunde,
2008
AUTOR
Werner Schmötzer, Heilpraktiker
Fachautor
Leiter des Archäus-Institut für Naturheilkunde
www.werner-schmötzer.de
41
Traditionelle Chinesische Medizin Ni hao – Medizinisches Qigong
„Den Himmel mit beiden
Händen stützen“
Sicherlich haben Sie gute Wünsche und Ratschläge für das Neue
Jahr bekommen und ebensolche vergeben. Wir wünschen Ihnen,
dass 2013 „Ihr“ Jahr wird und Sie sich wohlfühlen.
TEMPO BRINGT UNS NICHT VORAN
Wir z. B. fühlen uns wohl, wenn wir die
„Dinge“ ruhig, gelassen, entschleunigt angehen können, also ganz im Sinne des
taoistischen „wuwei“ „Handeln durch
­
nicht handeln“; auf bayerisch ausgedrückt:
„leben und leben lassen“, d. h. mit uns selber, mit unseren Mitmenschen, mit Situationen gelassen, humorvoll und ruhig umgehen, zulassen, geschehen lassen, duldsamer, langsamer werden und jeden Moment
auskosten.
Eine einfache Methode, diese Tugend
zu kultivieren, ist: Alles langsamer angehen
und sich spüren. Langsamer gehen, langsamer essen, langsamer handeln ...
Bei Arbeiten immer wieder mal 1–2
Min. Pause einlegen, durchatmen und eine
Qigong Übung praktizieren. Durch Qigong lernt man, sich zu spüren, sich und
seine Bedürfnisse wahrzunehmen.
Einer unserer Lehrer sagte: „Spüren ist
Nahrung für die Seele“.
Lassen sie uns also unsere Seelen ernähren mit einer im Ablauf einfachen, in ihrer
Wirkung sehr heilsamen Übung.
42
„Den Himmel mit beiden
­Händen stützen“
>> es ist die erste der Acht-Brokat-Übungen
(Ba Duan Jin)
>> und sie ist eine der 5 bewegten Übungen, des RKT-Qigong (Ein Regenerations Kompetenztraining, das unserer
Lehrer Dr. phil. J. Bölts/Uni Oldenburg,
entwickelt hat)
®
Übungsablauf:
>> Sie stehen schulterbreit
>> die Hände stehen wie eine Schale vor
dem Schambein, die Finger sind ineinander verschränkt
>> die Handflächen zeigen nach Oben
>> mit dieser Handhaltung lassen Sie die
Arme, vor dem Rumpf nach Oben aufsteigen
>> in Höhe Brust drehen Sie die gefalteten
Hände, sodass die Handflächen zunächst
nach Vorne und dann wieder nach Oben
zeigen
>> die Arme steigen weiter auf bis über den
Kopf, bis über den Punkt baihui
>> hier lösen Sie die Verschränkung der Finger auf und führen die Arme seitlich des
Körpers wieder nach Unten
>> der Impuls für die sinkende Bewegung
kommt aus den Hüftgelenken und geht
nicht von den Kniegelenken aus
>> die Handflächen zeigen nach Aussen, die
Finger nach Oben
>> dabei gehen Sie wieder in den tiefen
Stand
>> die Handflächen bleiben bis Höhe Hüftgelenke nach Aussen gerichtet und erst
da, drehen sich die Hände wieder zu
einer Schale, die vor dem Schambein
­
steht
>> nun verschränken sie die Finger wieder
ineinander und beginnen die Übung von
Neuem
>> wiederholen Sie die Übung solange es
Ihnen Freude macht
1|2013
wir.
Traditionelle Chinesische Medizin
INFO
Sie finden ein Video dieser Übung
unter:
www.mydrive.ch
Benutzername: nihao@med-qigong
Passwort:
heilpraktiker
... Muße ist die
Lösung
Atmung:
Medizinische Aspekte:
>> Einatmen: während Sie die Arme aufsteigen lassen
>> Während Sie die Arme heben, dürfen Sie
ruhig mehrere Male ein- und ausatmen,
aber wichtig ist, dass Sie die Einatmung
betonen.
>> Ausatmen: während Sie die Arme wieder
senken
>> Auch beim Senken der Arme, dürfen Sie
ruhig mehrere Male ein- und ausatmen,
jetzt ist es aber wichtig, dass Sie die Ausatmung betonen
>> diese Übung hat u. a. eine ausgleichende
Wirkung auf den Qi-Fluss in der DreiErwärmer-Leitbahn
>> Der Drei-Erwärmer ist für drei Körperbereiche zuständig
>> der obere Erwärmer für den Bereich:
Kopf, Kehle, Lunge, Pericard, Herz
>> der mittlere Erwärmer für den Bereich: Magen, Milz, Gallenblase
>> der untere Erwärmer für den Bereich:
Leber, Niere, Darm, Blase
>> sehr vereinfacht ausgedrückt: der DreiErwärmer arbeitet daran mit, wie man
„Etwas“ aufnimmt, es umsetzt und auch
wieder loslässt.
>> der Drei-Erwärmer gehört zum 3. Umlauf, dem sog. „Stress-Umlauf“
>> d. h. durch diese Übung wird der Körper
gelockert, die Atmung vertieft und die
innere Beruhigung gefördert
Hinweise:
>> Ziehen Sie beim Heben der Arme nicht
die Schulter hoch
>> Achten Sie darauf, dass die Achselhöhlen
geöffnet sind, dass Sie die Arme beim
Heben nicht an den Rumpf pressen
>> Bitte betonen Sie die sinkende Bewegung, lassen Sie sich für das Nachuntenführen der Arme mehr Zeit, als für das
Nachobenführen
wir.
1|2013
Mehr zu Qigong und zu Qigong-Übungen
erfahren Sie in unseren Freien-Heilprak­
tiker-Qigong-Fortbildungsseminaren und
in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift
„Wir“
|
AUTOREN
Traudel Bruse, Heilpraktikerin
Lehrbeauftragte FH e.V.
Michael Peter
Qigong- und Taiji-Lehrer
43
© hjschneider – Fotolia.com
Diagnosen Diagnostische Hinweise
in der Ohrakupunktur
Die Geschichte der Ohrakupunktur
geht zurück bis ins 4. Jahrhundert zu
Zeiten Hippokrates.
Bereits im alten Buch der traditionellen
chinesischen Medizin, dem Huang Di Nei,
finden sich Hinweise auf reflektorische Beziehungen zwischen dem Ohr als Mikrosystem und einzelnen Körperregionen.
Auch im alten Ägypten, Griechenland und
Persien wird diese Form der Akupunktur
seit mehr als 2000 Jahre genutzt. In Europa
finden sich Hinweise aus dem 17. und
18. Jahrhundert darauf, dass Ischialgie­
beschwerden mittels Ohrkauterisation behandelt wurden, was aus der Seefahrt
stammt und aus Asien mitgebracht wurde.
Die Ohrakupunktur, wie wir sie heute
kennen, geht auf den französischen Arzt
Dr. Paul Nogier zurück, der um 1950 das
44
Somatotop auf der Ohrmuschel entdeckte
und weiter entwickelte. Ein Somatotop
entstammt der Begrifflichkeit der Neuroanatomie und bezeichnet Regionen des
Körpers, in diesem Fall des Ohres, auf welchem der gesamte Körper manifestiert ist.
Diese Erkenntnisse stellte Nogier 1956 auf
einem Kongress in Marsaille vor und
machte diese Form der Akupunktur in
­Europa und sogar weltweit populär.
Die Ohrmuschel ist ein ovales, elastisches Gebilde und befindet sich zwischen
dem Kiefergelenk und dem Mastoid. Das
Grundgerüst bildet ein elastischer Knorpel, das Ohrläppchen besteht aus fettreichem Bindegewebe.
Im Gegensatz zur Körperakupunktur
treten die Reflexpunkte des Ohres nur im
irritierten Zustand auf , das heißt, nur im
Fall einer Organstörung im Körper, was
sehr hilfreich bei der Diagnosestellung ist.
Voraussetzung hierfür ist allerdings,
dass ein intaktes Nervensystem und eine
ungestörte Reizweiterleitung vorhanden
ist. Die Ohrakupunktur ist eine Regula­
tionstherapie. Die Regulation ist nur möglich, wenn der Körper dies zulässt. Störfelder, wie beispielsweise Zahnherde, chronische Darmerkrankungen oder proliferative
Prozesse können stark beeinträchtigen und
gegebenenfalls ist kein Wirkungseintritt
möglich. Deswegen müssen mögliche Störfelder vor der Behandlung anamnestisch
abgeklärt werden.
Die Ohrakupunktur findet ihre Hauptindikation in der Schmerztherapie, da gezielte Reize am Ohr durch Nadeln Störungen im ganzen Körper beheben können.
1|2013
wir.
Diagnosen
Auch in der Ohrakupunktur wird nach
dem Ying-Yang Prinzip behandelt, um
energetische Blockaden zu lösen.
Neben der sympathikolytischen Wirkung, z. B. Durchblutungszunahme, werden körpereigenes Morphin und Endorphin ausgeschüttet.
Die Reizweiterleitung funktioniert wie
folgt: Durch eine Nadel wird ein viszeraler
Reiz gesetzt, dieser Impuls wird vom Nervensystem weitergeleitet zur Formatio Reticularis, der sogenannten „Schaltstelle“
des Gehirns, die sich im Hirnstamm befindet. Von dort wird der Reiz weiter geleitet
zum sogenannten Erfolgsorgan im Körper.
Dies lässt sich durch die starke Innervation
der Ohrmuschel erklären, da die Reflexbögen Verbindung zu den höheren Abschnitten des zentralen Nervensystems haben,
wie beispielsweise dem Hirnstamm. Demzufolge tritt die Wirkung bei Schmerzzuständen relativ schnell ein.
Weitere Indikationen neben akuten
Schmerzzuständen sind Erkrankungen der
Sinnesorgane, vegetative Störungen wie
Schwindel, hormonelle Erkrankungen, Erkrankungen der inneren Organe, Suchterkrankungen, Allergien oder auch Atemwegserkrankungen. Relative Kontraindikationen sind unklare Schmerzzustände,
maligne schmerzhafte Prozesse, Zustand
­
unmittelbar nach Fastenkuren, da in dem
Fall das Vegetativum stark reagieren kann,
bei Medikationen mit Neuroleptika, Opiaten oder Sedativa, und bei Schwangerschaften und psychiatrischen Krankheitsbildern. Während der Gravidität ist es anzuraten Hormonpunkte, den Punkt Ovar
(23) und den Punkt Uterus (58) sowie die
gesamte Genitalzone nicht zu nadeln.
Eine absolute Kontraindikation stellen
vital bedrohliche Erkrankungen dar, außergewöhnliche lokale Druckdolenz oder
Entzündung der Punkte oder des gesamten
Ohres, sowie Multiple Sklerose oder
­Epilepsie. Hierbei ist nicht sicher, wie der
Patient reagiert oder durch die Ohrakupunktur sogar ein akuter Anfall ausgelöst
wird.
Komplikationen können sich in einem
vagovasalen Kollaps oder einer lokalen Infektion äußern.
Dies alles muss in der Anamnese sorgfältig erörtert und abgeklärt werden und
kann schon die Diagnosestellung hilfreich
unterstützen.
Nachdem sich der Therapeut gründlich
mit dem Patienten und dessen Problematik
wir.
1|2013
und Hintergrund befasst hat, kommt es
nun zur Untersuchung und Diagnose­
sicherung am Patienten selber beziehungsweise am Ohr des Patienten.
Diagnose am Ohr
Es befinden sich an einem Ohr mehr als
200 Punkte. Pathologische Veränderungen
der Punkte äußern sich in Knötchenbildung und Druckdolenz.
autonome Signal (VAS) genannt, welches
wissenschaftlich jedoch noch umstritten
ist. Diese Methode zeigt irritierte Reflex­
areale an der Ohrmuschel auf. Dabei wird
mit einer Nadel leicht über die Haut des
Ohres gestrichen. Dieser minimale cutisviszerale Reiz reicht aus, um eine Pulsverschiebung hervorzurufen, falls ein aktiver
Punkt getroffen wird. Der Puls wird mit
dem Daumen des Therapeuten an der A.
radialis gefühlt. Laut Nogier beeinflussen
vegetative Reaktionen des Organismus den
Gefäßtonus mittels sympathikus-gesteuerter Vasokonstriktion. Demnach kommt es
zu einer Veränderung im Gefäßtonus und
es entsteht ein anschwellender bzw. abschwellender oder fehlender Puls.
Sinnvoll und wichtig ist es, immer in
Verbindung mit dem Patienten zu bleiben,
Das Auffinden der Punkte kann mithilfe
­eines sogenannten elektronischen Punktsuchgerät erfolgen. Dieses Gerät r­ eagiert
akustisch oder optisch, sobald ein patho­
logisch veränderter Punkt vorliegt.
Nina Stickelmann
Das Auffinden der Punkte kann mit­
hilfe eines sogenannten elektronischen
Punktsuchgerät erfolgen. Dieses Gerät
­reagiert akustisch oder optisch, sobald ein
pathologisch veränderter Punkt vorliegt.
An solchen Punkten ist die Hautbeschaffenheit verändert.
Geeignete Instrumente sind auch
stumpfe Nadeln. Hiermit wird die
Schmerzempfindlichkeit festgestellt. Auch
Edelsteinkegel können verwendet werden,
wobei der Bergkristall am neutralsten ist.
Durch das Auffinden der aktiven Punkte und die Untersuchung am Ohr selber
wird die Diagnose, die vorher anamnestisch erfragt und gestellt wurde, bestätigt
und unterstützt.
Eine weitere Methode ist der sogenannte „Pulsreflex“ nach Nogier, das vaskuläre
Fotos (3): © Nina Stickelmann
Der Schmerz entsteht an Körperstellen, die mit zu viel oder
zu wenig Energie versorgt sind
um genaue Informationen einzuholen und
sich ein lückenloses Urteil des Beschwerdebildes zu machen.
Da es sich bei der Ohrakupunktur um
eine invasive Therapieform handelt, sind
die Hygienevorschriften und -maßnahmen
einzuhalten.
|
Quellenangaben:
„Propädeutik der Ohrakupunktur“ Axel Rubach,
Hippokrates Verlag
„Ohrakupunktur für Praktiker“ Hans P. Ogal /
Bernhard C. Kolster, Hippokrates Verlag
AUTORIN
Nina Stickelmann, Heilpraktikerin
Mitglied im Vorstand FH e.V.
Lehrbeauftragte FH e.V.
45
Osteopathie Das thorakalelumbale Diaphragma
© damato – Fotolia.com
Das Zwerchfell
46
1|2013
wir.
Osteopathie
Das Zwerchfell bildet den Boden der Brusthöhle und das Dach
der Bauchhöhle. Es besteht aus dem Zentrum Tendineum der
Pars Muskularis und hat dabei nach kranial Kontakt zur Pleura
bzw. zur Lunge sowie zum Pericard bzw. zum Herzen (das Herz
liegt dem Zwerchfell auf). F­ asern des Diaphragmas (Crus sinistra
und dextra) bilden den Hiatus Oesophagus (Durchtritt des
­Oesophagus) und umschlingen ­teilweise den Oesophagus.
Nach k
­ audal besteht die direkte Verbindung bzw. Fixation mit
­folgenden O
­ rganen: L­ eber, Magen, Niere und Dickdarm. Das
­Diaphragma ist mit unser wichtigster Atemmuskel.
Bei der Inspiration senkt sich das Zentrum
Tendineum und Rippen werden über den
Pars costalis gehoben.
Die Hebung der Rippen wird durch
weitere Atemhilfsmuskel unterstützt (M.
Skalenus, M. Pectoralis mayor und minor,
M. Subclavius).
Bei der Exspiration hebt sich das Zen­
trum Tendineum und Rippen senken sich
nach unten. Die Rippensenkung wird dabei durch die Bauchmuskeln unterstützt.
Die Mobiliät der Bauchorgane wird
durch die Inspirations- und Exspirationsbewegungen des Zwerchfells beeinflusst.
Durch die Muskelbewegung des Diaphragmas und den Sog der Lunge wird die venolymphatische Entleerung des Abdomens
und der unteren Extremität maßgeblich
gefördert. Insgesamt führt das Diaphragma
24000 Bewegungen am Tag durch.
Wichtige Verbindungen zwischen dem
Diaphragma und den Organen sind nach
kaudal:
Zur Leber: Lig. Triangulare dexter und
sinister, Lig. Coronarium
Zum Magen: Lig. Gastrophrenicum
Zum Dickdarm: Flexura Coli sinister
und dexter
Zur Blase: Über das Lig. Falciforme
zum Umbicalis und über das Lig. Umbicalis zur Blase.
Zur Niere: Die Faszia Renalis
Nach kranial: Eine direkte Verbindung
zur Pleura der Lungen und zum Perikat des
Herzens.
wir.
1|2013
Muskelanteile des Diaphragmas Thorako-Lumbalis
Pars Xyphoideus mit dem Ansatz am Proc.
Xyphoideus (Verbindung zum M. Thoracis
Transversum).
Der M. Thoracis Transversum, der M.
Psoas und der M. Quadratus Lumborum
bilden eine Muskelkette.
Pars Costalis: Ansatz 7.–12. Rippe und
Knorpelansatz
Pars Lumbalis – als Crus dexter: Ansatz
von Th12–L3 – als Crus sinister: Ansatz
von Th12–L2
Anteile der Crus: Die Crus Principalis
liegt mehr lateral der WS. Die Crus Accessorius liegt mehr zentral zur WS. Zwischen
beiden Crus verlaufen die Paravertebralen
Ganglien. Die Crus Principalis bildet das
Bett für die Aorta Abdominalis.
Die rechte und linke Crus bilden Bögen
(Arcaden)
Die Psoas-Arcaden-Verbindung von
Crus Accessorius zum Transversion L1 und
dem M. Psoas
Die Quatratus-Arcade-Verbindung von
L1 nach Th12 mit M. Quatratus Lumborum
Zirkulatorische Versorgung des
Diaphragmas
Die arterielle Versorgung des Diaphragmas
geschieht:
>> von kranial über die Art. Subclavia, die
Art. Thoracica und die Art. Epigastrica
>> von kaudal über die Bauchaorta, die Art.
Phrenica und geht dann in den posterioren Anteil des Diaphragma
Die venöse Entsorgung: Vena Phrenico
Die lymphatische Entsorgung: Im Bereich des Zentrum Tendineum liegen einige Lymphknoten, die durch den Hiatus
aorticus in den Ductus thoracicus entleeren.
Die nervale Innervation: N. Phrenicus
Weitere Gefäße und Strukturen, die
durch das Zwerchfell ziehen: N. Splanch­
nicus major und minor, V. Lumbalis ascendens
Der Ductus Thoracicus mit der Aorta
auf Th12.
Der Oesophagus und re. + li. N. Vagus
auf Th10 treten gemeinsam in die Bauchhöhle ein.
Die V. cava inferior zieht mit dem re. N.
Phrenicus durch den sehnigen Anteil des
Diaphragmas in Höhe Th9.
Der li. N. Phrenicus zieht alleine durch
das Diaphragma.
Das thorako-lumbale
­Diaphragma
Das Zwerchfell kann durch seine Kontraktion die thorakale Kavität vergrößern, damit den intrathorakalen Druck senken und
gleichseitig die abdominale Kavität komprimieren und damit den intraabdominalen Druck erhöhen. Das Zwerchfell kontrahiert und entspannt bei der Ruheat47
Osteopathie mung unwillkürlich 16-mal pro Minute.
Nerval wird das Zwergfell vom N. Phrenicus aus C4–6 als motorischer Nerv mit
­einer Verbindung und Steuerung mit dem
Atemzentrum in der Medulla oblongata
versorgt. Die Atmung ist dadurch einmal
willkürlich und einmal unwillkürlich gesteuert.
Das Zwerchfell hat eine weitere wich­
tige Funktion auf die Blutzirkulation. Bei
der Ruheatmung übt der thorakale Unterdruck eine Sogwirkung auf das venöse Blut
aus. Bei erhöhter Atmung findet eine Volumenverschiebung vom Rumpf in die Ex­
tremitäten statt.
Eine weitere Aufgabe des Zwerchfell ist
die Posturale Kontrolle. Mit den Bauchmuskeln stabilisiert es den Rumpf. Der
­crurale Anteil des Zwerchfells beteiligt sich
durch eine sphinkterähnliche Funktion am
unteren Ende des Oesophagus.
Das Zwerchfell ist der kontraktionsfähigste Muskel unseres Körpers. Bei einer
maximallen Einatmung verkürzen sich die
Muskelfasern um 55 %.
Die Senkung des intrathorakalen Druck
bewirkt: Die Lunge vergrößert sich, das
Blut wird zur Lunge gezogen und es
kommt zum Austausch der Atemgase. Das
venöse Blut wird zum rechten Vorhof angesaugt.
Die Erhöhung des intraabdominalen
Druck bewirkt: Das Blut wird aus der abdominalen Kavität in die thorakale Kavität
gepumpt. Das Abdomen wird stabilisiert,
was die Stabilität im Rumpf verbessert. Aus
den Extremitäten fließt weniger venöses
Blut in die abdominalle Kavität, dabei wird
der Nähr- und Gasaustausch verlängert.
Das Zwerchfell ist ein zentrales Bindeglied zwischen Atmung, Blutzirkulation
und posturaler Kontrolle.
Bewegungsmöglichkeiten des
Diaphragmas
>> Bei vertiefter Einatmung verändern sich
das Diaphragma und der Thorax
>> Bei maximaler Einatmung verkürzen
sich die Muskelfasern der Zwerchfells
um 55 %
Diaphragma – Hochstand
Ursachen: Zug über das Mediastinum von
dem M. Skalenius. Hochstand als Colon
Transversus.
Folgen: Fassthorax. Kardiologische Erkrankungen, Schmerzen im Epigastrischen
Raum, Oberbauchschmerzen, Schmerzen
im Thorax und BWS.
Diaphragma – Tiefstand
Ursachen: Ptosen von Organen wie Leber
und Magen
Bewegungsbild von der
­entspannten Ausatmung bis
zur maximale Einatmung
Bei Beginn der Einatmung:
>> Zentrum Tendineum bleibt stabil
>> die mediolateralen Kuppeln senken sich
>> bei der weiteren Absenkung des Diaphragmas verlagert es sich etwas von posterior nach anterior
>> Die unteren Rippen weiten sich nach lateral
>> Je tiefer die Atmung geht, rotiert das
Diaphragma mit der Absenkung um
eine transversale Achse
>> die Fasern des Pars lumbalis verkürzen
sich, um die Bewegung zu induzieren
>> der untere Thorax hebt sich nach ante­
rior (Pumpbewegung)
>> die Bauchmuskeln erhöhen dabei ihren
Ruhetonus
>> die Bauchorgane werden gleichzeitig
komprimiert und dadurch entstaut
>> bei der Einatmung entweicht das Blut
stärker in der Thorax
Auftretende Veränderung bei
>> Das Diaphragma ist der Motor der Or- Dysfunktion des Zwerchfells
ganmobilität
>> Rechte und linke Hemidiaphragma sind
funktionell völlig unabhängig von einander
>> Bei einer physiologischen Ruheatmung
findet keine räumliche Bewegung der
abdominalen Organe statt
>> Die Organe werden zwar komprimiert,
verringern etwas ihr Volumen, aber verlagern sich nicht räumlich
48
>> Dysfunktion der Atmung
>> Zug auf die Faszia vom Herzen
>> Dehnung der Cervikalen Faszien
>> Venöser Stau – unter dem Zwerchfell
>> Dysfunktion des Magens
>> Dehnung des Oesophagus (Hiatushernie)
>> Dysfunktion der Leber und Galle
>> Mechanische Belastung vom Colon,
Duodenum und Niere
>> Beeinträchtigung des Plexus Solaris
(Ggl. Coeliacum) und damit die Zirkulationsstörungen für Leber-Magen-MilzDuodenum-Pankreas-Col.Caecum-Ascendens-Tranversum
>> Müdigkeit durch unzureichende Sauerstoff-Aufnahme
>> Wirbelsäulenprobleme der unteren BWS
und oberen LWS
>> Rippenprobleme
>> Dysfunktion auf die infrahyoidale Muskulatur (Lautbildung)
Untersuchung der Atemfunk­
tion auf dem Zwerchfell
>> Wie weit weitet sich der Brustkorb nach
lateral
>> Bewegt eine Seite sich stärker als die andere Seite
>> Hebt der Brustkorb sich beim Einatmen
>> Kann der Patient vollständig ausatmen
>> Atmet der Patient rhythmisch
>> Wie bewegt sich der Thorax insgesamt
>> Wie bewegt das Abdomen sich
>> Wie bewegt sich die LWS bei der Einatmung in die Lordose
>> Wie bewegt sich die LWS bei der Ausatmung in die Kyphose
Stress und die Folgen auf das
Bindegewebe
Die Folge ist eine überaktive und verspannte Atemhilfsmuskulatur. Aufgrund
der Hyperventi lation wird zu viel Kohlendioxid abgeatmet (pH-Wert des Blutes
wird alkalisch). Durch Alkalisierung werden Nervenendigungen gereizt und es können Missempfindungen auftreten. Durch
die Alkalisierung kommt es zur Vasokon­
striktion der Gefäße. Der überbeanspruchte Muskel bekommt dabei zu wenig Sauerstoff. Die Muskeln werden schmerzhaft
und unelastisch, insbesondere die statischen Muskeln. Das ungünstige Atemmuster führt zur Hypomobilität der Wirbelsäulen-Gelenke. Die Rippen- und Sternumbewegungen sind eingeschränkt und
die Atmung wird flacher. Die Massage der
Bauchorgane entfällt.
Als Folge können Probleme mit der
­Verdauung (Obstipation) entstehen. Die
venöse und lymphatische Drainage wird
stark beeinflusst. In deren Folge können
veno-lymphatische Stauungen im Ab­
domen und in den Extremitäten entstehen.
1|2013
wir.
Osteopathie
Behandlung des Zwerchfell
durch eine RECOILT
Osteopathischer Befund
Listening Technik (Hinhörend)
Eine kurze Interpretation der
Listening Technik
Die kaudale Hand liegt in Höhe von L1–
L3 (Ansatz der Crus des Zwerchfell).
Die kraniale Hand liegt mit der Kleinfingerseite am Processus Xyphoideus (mit
dem Zentrum Tendineum des Zwerchfell).
Beide Hände nehmen nun die faszialen
und viszeralen Bewegungen des epigastrischen Raums wahr.
Zum einen die Atmung mit einem
­Zyklus von 14–16 Atembewegungen pro
Minute.
Zum anderen die Motilitätsbewegungen der Oberbauchorgane, wie zum Beispiel von Leber und Magen mit 6–8 Zyklen pro Minute. Fasziale Spannungen und
fasziale Züge des Peritoneum, des Bindegewebes von Thorax und Abdomen sowie die
Pulsation der Bauchaorta werden wahrgenommen.
Behandlung des Zwerchfells in
Rückenlage
Von anterior nach posterior
Die rechte Hand liegt auf der rechten mediolateralen Kuppel des Zwerchfells.
Die linke Hand liegt auf der linken mediolateralen Kuppel des Zwerchfells.
wir.
1|2013
Beide Daumen liegen zum Zentrum
Tendineum des Zwerchfells oder zum Processus Xyphoideus.
Nun gebe ich gleichmäßig einen faszialen Druck von anterior nach posterior bis
eine feste fasziale Ebene erreicht ist. Ich
halte die Spannung, bis das Bindegewebe
sich entspannt, um dann weiter einen fas­
zialen Druck nach posterior aufzunehmen,
bis eine fasziale Entspannungsebene erreicht ist.
Diesen Vorgang wiederhole ich 4–
5-mal. Ebenfalls kann ich einseitig mit der
rechten oder linken Hand einen Druck
von rechts nach links ausüben, bis ich eine
feste fas­ziale Ebene erreicht habe. Das gleiche geschieht von links nach rechts.
Behandlung des Zwerchfells in
Bauchlage
Von posterior nach anterior
Die rechte Hand mit dem rechten Daumenballen liegt auf der rechts Crus des
Zwerchfells und die Finger liegen am rechten Rippenbogen. Die linke Hand mit
dem linken Daumenballen liegt auf der
linken Crus des Zwerchfells und die Finger
liegen am linken Rippenbogen. Beide
Daumen liegen in Höhe von Th 9-12. Der
Patient liegt in Bauchlage in Unterarmstütz. Nun gebe ich einen faszialen Druck
von posterior nach anterior, bis dass ich
eine fasziale Entspannungsebene erreicht
habe und halte diese Spannung. Verspüre
ich eine Entspannung des faszialen Gewebes, so gebe ich weiteren Druck von posterior nach anterior und halte diese fasziale
Spannungsebene. Es kann 4–5-mal wiederholt werden. Dabei dürfen keine
Schmerzen im lumbalen oder thorakalen
Bereich entstehen.
Behandlung des Zentrum
­Tendineum des Zwerchfells
im Sitzen
Der Therapeut steht hinter dem Patienten
und greift mit der rechten und linken
Hand in den oberen epigastrischen Raum.
Die rechte Hand hat Kontakt mit dem
rechten Rippenbogen, dem Processus Xyphoideus und der Leber. Die linke Hand
hält Kontakt mit dem linken Rippenbogen, dem Processus Xyphoideus und dem
Magen sowie mit allen Fingern mit dem
Tendineum des Zwerchfells.
Der Patient bringt sich in Flexion und
der Therapeut bewegt die Fingerspitzen
über eine fasziale Ebene langsam und sanft
von anterior nach posterior bis zu einer faszialen Spannungsebene und hält die Spannung.
Verspüre ich in der Tiefe eine fasziale
Entspannung, kann der Patient sich weiter
nach vorne beugen, sodass ich wiederrum
langsam und sanft die Finger von anterior
nach posterior bewege bis hin zu einer faszialen Spannungsebene, die ich wiederum
halte.
Das Ganze kann 4–5-mal wiederholt
werden.
Verspürt der Therapeut eine Abwehrspannung des Gewebes beziehungsweise
wirkt die angezeigte Technik auf den Pa­
tienten als unangenehm oder wird nicht
toleriert, so wäre diese Behandlungstechnik kontraindiziert.
|
AUTOR
Gerhard Valerius, Heilpraktiker
Lehrbeauftragter FH e. V.
49
Erfahrung und Wissen Macula lutea
© eyupcur – Fotolia.com
Der gelbe Fleck
50
Immer mehr Patienten kommen in der letzten
Zeit mit der Diagnose Makula-Degeneration vom
Augenarzt in unsere Praxen. Liegt es daran, dass
die Menschen immer älter werden und sich
­gewisse „Verschleißerscheinungen“ einstellen?
Liegt es an einer mangelnden Durchblutung?
Liegt es an der heutigen Lebensweise? Werden
die Augen durch vieles TV-Sehen geschädigt?
Können es Gen-Defekte sein? Alles kann eine
­Rolle spielen, oder auch nicht.
1|2013
wir.
Erfahrung und Wissen
Was ist nun der gelbe Fleck und
warum wird er so bezeichnet?
Die Macula lutea, wie der gelbe Fleck medizinisch bezeichnet wird, befindet sich am
Ende des optischen Strahlengangs, praktisch in der Mitte der Netzhaut (Retina).
Er hat etwa einen halben Zentimeter
Durchmesser und ist die Stelle mit der
größten Dichte an Sehzellen.
Betrachten wir den Augenhintergrund
durch einen Augenspiegel, so sehen wir
diese Stelle gelblich. Daher der deutsche
Name.
Kommen wir zunächst zum
Aufbau und zur Blutversorgung
der Netzhaut.
Die gesamte Netzhaut hat etwa sieben Millionen Zapfen- und 120 Millionen Stäbchenzellen. Am äußeren Teil der Netzhaut,
also zur Aderhaut hin, liegt ein Pigmente-
pithel. Es hat zum einen die Aufgabe die
abgestoßenen, verbrauchten Scheibchen
der Rezeptoren zu verarbeiten. Zum anderen schirmt es das einfallende Licht ab, was
ja die ganze Netzhaut durchdringt, damit
es nicht in die Aderhaut gelangt.
Wie wird nun die Netzhaut
­versorgt?
Sie wird auf zwei Wegen versorgt. Einmal
durch die Choriokapillaris, die praktisch
aus den Arterien der Aderhaut gespeist
werden. Zum Zweiten durch eigene Ge­
fäße, die sich im Bereich der Nervenfaserschicht verzweigen und dort verlaufen.
Dies sind ganz spezielle Gefäße, die autoreguliert sind. Bei ihnen kann sich also der
Durchmesser verändern, um einen perfekten Blutfluss zu gewährleisten. Haben wir
zu viel Kohlendioxid, einen vermehrten
Säureanteil oder eine Unterversorgung von
Sauerstoff im Blut, so weiten sich diese
kleinen Blutgefäße.
Die Netzhautblutgefäße brauchen viel
Sauerstoff, denn ihre Kapillaren sind Endgefäße. Daher führen Verschlüsse sofort zu
einem Infarkt der angeschlossenen Gebiete. Ihr Kapillardruck liegt über dem des
Augeninnendrucks.
In der Aderhaut hingegen haben wir ein
höheres Blutvolumen als in der Netzhaut.
Wir brauchen in diesem Bereich ja weniger
Sauerstoff. Dieser höhere Blutdurchfluss
der Aderhaut im Bereich der Netzhaut
dient lediglich dazu die Temperatur konstant zu halten. Dies ist wichtig, um die
Wärme abzuleiten, die bei den photochemischen Prozessen an der äußeren Netzhaut entsteht.
Genau in der Mitte der Netzhaut ist
eine kleine Vertiefung. Dies ist die Stelle
des schärfsten Sehens, fachmännisch Fovea
centralis (Netzhautgrube) genannt. Hier
liegen die Photorezeptoren äußerst dicht
zusammen. Es sind als Zellen praktisch nur
© Jag cz – Fotolia.com
wir.
1|2013
Zapfenzellen vorhanden, die Zellenart, die
für das Farbensehen zuständig ist. Um die
Vertiefung herum befindet sich etwa eine
1,5 Millimeter große Zone, in der die
größte Stäbchenzellendichte ist. Sie wird
als Perifovea bezeichnet. Diese Stäbchenzellen sind wichtig für das Sehen in der
Dämmerung. Zwischen der Perifovea und
der Fovea centralis liegt eine feine Schicht
von etwa einem halben Millimeter. Sie
wird Parafovea genannt und besitzt kaum
noch Stäbchenzellen.
Die um die Macula lutea befindliche Netzhaut, also ihre Peripherie, ist sehr empfindlich für Bewegungen und Hindernisse. Sie
werden dort am schärfsten wahrgenommen und sofort kommt es zum ­Fixieren
dieser Gegenstände oder Hindernisse. Anders ausgedrückt, erkennt die Netzhautperipherie Bewegungen und Hindernisse, so
wird man gezwungen, dort s­ofort genauer
hinzusehen, um eventuell schnell zu reagieren. Dieses Sehen ist besonders wichtig
beim Ausfall der Netzhautmitte. Fällt sie
aus, so sinkt die Sehschärfe in diesem Bereich auf etwa 10 % oder noch weniger.
Man kann nicht mehr deutlich lesen, während eine Orientierung immer noch möglich ist. Anders beim Ausfall der Netzhautperipherie, hier ist die Orientierung kaum
möglich, aber das Lesen ist noch gewährleistet.
Kommen wir zum Sehen bei der Dämmerung oder in der Dunkelheit. Hier sind
die Stäbchenzellen der aktivste Teil der
Netzhaut. Je dunkler es ist, desto weniger
sehen wir die Farben, da diese ja von den
Zapfenzellen wahrgenommen werden. Ist
es also sehr dunkel, so haben wir in der Regel ein unscharfes Bild. Schauen wir dann
etwas neben den fixierten Punkt, so haben
wir ein scharfes Bild. Dies hängt mit der
oben beschriebenen Verteilung der einzelnen Sehzellenarten zusammen. Ist es sehr
dunkel, so nehmen wir keine Farben mehr
wahr. Der Volksmund hat daraus ein
51
Erfahrung und Wissen Vitelliforme MakulaDegeneration
Juvenile Makula-Degeneration
mutet, dass die Netzhaut eine direkte Ausstülpung des Gehirns ist, entstanden im
Laufe der menschlichen Evulotion. Der
blinde Fleck sei nur der Vollständigkeit
halber erwähnt und soll hier nicht weiter
beschrieben werden.
Bei der juvenilen und vitelliformen Makula-Degeneration haben wir es mit vererbten Augenkrankheiten zu tun. Bei beiden
treten zunächst nur geringe Sehstörungen
auf. Die juvenile Degeneration taucht in
der Regel zwischen 10 und 25 Jahren auf
und verschlechtert die Sehschärfe auch bei
größter Ausprägung kaum. Wenn wir uns
den Augenhintergrund ansehen, so sehen
wir kleine, oftmals bizarr geformte gelbe
Flecken. Dies ist anders bei der vitelliformen Makula-Degeneration. Hier sehen
wir einen großen Papillen-Durchmesser,
der uns an ein in die Pfanne aufgeschlagenes Ei erinnert. Verschlechtert sich hier im
Laufe der Zeit die Sehschärfe, so sehen wir
wie aus dem „Spiegelei“ ein „Rührei“ geworden ist. Hieraus entsteht später eine
sichtbare Narbe. Dies kann auch nur auf
einem Auge vorkommen.
Diese drei Makula-Degenerationen sehen wir in unseren Praxen, wenn überhaupt, dann sehr selten. Anders ist es bei
der Vierten, der altersbedingten Degeneration der Makula, die auch die senile Makula-Degeneration genannt wird.
Die Erkrankungen der
Macula lutea
Altersbedingte MakulaDegeneration (AMD)
Hier haben wir es mit vier typischen
Krankheiten zu tun.
Patienten mit diesem Krankheitsbild finden sich in der letzten Zeit vermehrt ein.
Daher wird sie etwas ausführlicher beschrieben.
Wir unterscheiden zwei verschiedenartige Formen dieser Makula-Degeneration,
die feuchte und die trockene.
Bei der trockenen steht eine Atrophie
des Pigmentepithels im Vordergrund. Daher wird sie auch die atrophe Form genannt. Sie kommt am häufigsten vor. Etwa
80 bis 85 % der senilen Degeneration sind
hier vorzufinden. Was passiert nun bei diesem Krankheitsbild? Ab dem 50. Lebensjahr, meist jedoch später, sind es Stoffwechselschlacken, die sich zwischen Ader- und
Netzhaut, also im unteren Bereich, ablagern. Hierdurch ist eine 100 %ige Versorgung nicht mehr gesichert. Der normale
Stoffwechsel zu den Zellen wird so behindert, dass es zu deren Absterben kommt.
Etwa ein Fünftel der Altersgruppe von 65
bis 75 Jahren ist bereits hieran erkrankt.
Bei den Menschen über 75 rechnet man
Die gesamte Netzhaut hat etwa
sieben Millionen Zapfen- und
120 Millionen Stäbchenzellen.
Berthold Heinze
Retinopathia centralis serosa
Sprichwort gemacht, welches da lautet:
„Nachts sind alle Katzen grau.“
Patienten, die zum Beispiel eine Retinitis pigmentosa haben, sind nachtblind.
Kommen wir zurück zum
­gelben Fleck.
Es ist die Stelle der Netzhaut, wo sich die
meisten Sehzellen befinden. Ein paar Millimeter weiter (nasal) hat die Netzhaut eine
Stelle, an der wir absolut blind sind. Hier
sind keine Sehzellen vorhanden. Dies wird
daher auch als blinder Fleck oder Sehnervenpapille bezeichnet. Im Lateinischen hat
diese Stelle zwei Bezeichnungen Discus
nervi optici und Papilla nervi optici. Es ist
der Teil durch den der Sehnerv, die zentralen Arterien und Venen in die Netzhaut
ein- beziehungsweise austreten. Man ver52
Sie ist eine Erkrankung, die überwiegend
Männer zwischen 30 und 50 Jahren befällt.
Spuren von Flüssigkeit aus der Aderhaut
treten unter der Netzhaut durch einen kleinen Bruch ein. Der Auslöser ist noch unklar. Es wird aber häufig auftretender geistiger oder körperlicher Stress verantwortlich gemacht. Eine falsche Ausschüttung
von Adrenalin oder Kortisol wird in neuester Zeit auch vermutet. Der Patient bemerkt, je nach Größe der Ausdehnung,
kleine Flecken, großflächige verzerrte Bilder oder beides. Das Sehvermögen ist nur
gering herabgesetzt und kann mit einer
schwachen Brille korrigiert werden. Wichtig ist, den Patienten unbedingt einem Augenarzt zu überweisen. Diese Störung kann
sich zwar in zwei bis drei Monaten von alleine zurückbilden, aber oft muss hier gelasert werden.
1|2013
wir.
Erfahrung und Wissen
schon mit einem Drittel. Es sind mehr
Frauen als Männer betroffen, da Männer
von Hause aus mehr Sinneszellen in der
Netzhaut haben.
Die Ursachen für diese Erkrankung sind
noch weitgehend unbekannt. Man vermutet zum Beispiel Gendefekte, immunologische Fehlsteuerungen und vieles mehr.
Auslöser können jedoch Stoffwechselstörungen jeglicher Art sein, wie zum Beispiel
der Diabetes mellitus. Auch das Rauchen,
Übergewicht, hoher Blutdruck, erhöhte
Blutfettwerte, schlechte einseitige Ernährung, Bewegungsmangel, starke Sonneneinstrahlung und oxydativer Stress sind
vermutlich weitere Faktoren die zu diesem
Krankheitsbild führen.
Meist sind hier beide Augen betroffen.
Anders sieht es bei der etwas schlimmeren Form der altersbedingten Makula-Degeneration aus. Genannt wird sie die
feuchte oder exsudative AMD und kommt
bei 15 bis 20 % der Erkrankten vor. Sie
kann auch nur einseitig auftreten.
Was ist hier an der Netzhaut
passiert?
In der Regel ist eine jahrelange, nicht erkannte, leichte trockene Form voraus gegangen. Der Körper ist bestrebt, Stoffwechselschlacken abzubauen. Hierzu
braucht er natürlich Blut, das über die
Ader- zur Netzhaut gelangt. Da der Stoffwechsel dieser Menschen meist nicht zum
Besten bestellt ist, kann es zu Verschlüssen
oder Verengungen der kleinen AderhautGefäße im Bereich der Netzhaut kommen.
Jetzt bildet der Körper, wie wir es ja zum
Beispiel von den Beinvenen kennen, neue
Gefäße, welche die Aderhaut Richtung
Netzhaut verdicken. Sie können leicht
platzen und Blut oder seröse Flüssigkeit
tritt in die Netzhaut.
wir.
1|2013
Wie können wir nun in unseren
Praxen den Anfang dieser
Krankheit erkennen und
­behandeln?
Jetzt kann dies schlagartig an einer Stelle
im gelben Fleck zur Erblindung führen.
Der Patient sieht dann folgendes Bild.
Zunächst einmal, wenn wir diese Erkrankung vermuten, müssen wir die Patienten
sofort zu einem Augenarzt schicken. Nur
er hat die besten diagnostischen Möglichkeiten und kann sofort mit einer Lasertherapie beginnen. Unsere Therapie ist begleitend. Wir können aber prophylaktisch
beim älteren Menschen arbeiten, damit er
von diesem Leiden möglichst verschont
bleibt.
Woran können wir nun erkennen ob
wir es mit dieser Krankheit zu tun haben?
Jeder von uns sollte in der Praxis ein Amsler-Gitter haben, dass man sich selbst aus
einem karierten DIN A 4 Blatt herstellen
kann.
Durch die Ansammlung von Flüssigkeit
kann es zum Makula-Ödem kommen. Teile der Netzhaut werden so von der Aderhaut nicht mehr versorgt und daher tritt
die Verschlechterung im Sehen auf.
Man kann also sagen, dass die feuchte
Form die Schlimmste ist und auf der Basis
einer trockenen Makula-Degeneration entstanden ist. Heute kann man zwar die
feuchte Degeneration trocken legen, aber
übrig bleibt die trockene AMD und diese
schreitet weiter fort. Der Patient sieht dann
immer schlechter, wie das folgende Bild
zeigt.
Wir müssen also dafür sorgen, dass wir die
senile Makula-Degeneration zum Stoppen
bringen, denn eine Heilung ist nicht mehr
möglich.
Lässt man den Patienten mit einem Auge
den Punkt in der Mitte fixieren und sieht
er die Linien nicht mehr gerade, sondern
mehr oder weniger gekrümmt, so kann
man davon ausgehen, dass eine MakulaVeränderung im Anmarsch oder bereits
vorhanden ist. Ein Blick ins Auge, also auf
den Augenhintergrund muss uns jetzt noch
nichts zeigen. Man kann aber auch schon
ein leicht verändertes Bild erkennen.
Berichtet uns der Patient, dass er zwar
noch alles gut sehen kann, aber beim Lesen
einiges verschwimmt oder verzerrt ist und
er unbedingt eine neue Brille brauche, so
sollte dies, nachdem er gebogene Linien
53
Erfahrung und Wissen beim Amsler-Gitter gesehen hat, für uns
ein untrügliches Zeichen einer beginnenden AMD sein. Zeigen wir ihm jetzt anschließend einige Bilder mit starken Farben, so wird er diese nicht mehr ausgeprägt
sehen. Er schildert uns die Farben schwächer als sie in Wirklichkeit sind.
Der Patient muss spätestens jetzt dringend zu einem Augenarzt. Nur hier ist eine
klare Diagnose zu bekommen, in welchem
Stadium sich die AMD befindet. Patienten, die schon die oben gezeigten Bilder
sehen und uns schildern, sind in der Regel
in augenärztlicher Behandlung und wollen
von uns eine zusätzliche oder ergänzende
Therapie, die mit der des Augenarztes verträglich ist.
Wie wird heute üblicher Weise
therapiert?
Es gibt drei zurzeit angewandte Methoden.
Erstens die photodynamische Behandlung.
Hier spritzt man Farbstoff in die Arm-Vene. Dieser reichert sich in den krankhaften
Gefäßen des Auges an. Anschließend werden sie mit energiereichem Laser-Licht zerstört, ohne das umgebende Gewebe zu
schädigen.
Zweitens spritzt man Medikamente
­direkt ins Auge. Verwendet wird meistens
Bevacizumab (Avastin). Avastin ist ein
Chemotherapeutikum, was bei Lungen-,
Darm-, Brust-, Nieren- und EierstockKrebs eingesetzt wird.
Weitere Substanzen sind Pegapthamib
(Macugen) und Ranibizumab (Lucentis).
Sie werden ins Auge gespritzt um den
Wachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor) zu beeinträchtigen.
So soll eine neue Gefäßbildung in der
Netzhaut verhindert werden.
Drittens die Chirurgie. Es geschieht
durch Netzhaut-Rotation mit Verlegung
der Makula. Dies ist selten sehr sinnvoll
und zum Teil noch in der Erprobung, bzw.
Weiterentwicklung.
Was können wir therapeutisch
tun?
Zu aller erst muss man sofort eine Umstellung der bisherigen Lebensweise veranlassen. Dies ist heute ja bei allen chronischen
Erkrankungen wichtig. Das Rauchen, Alkohol trinken, das Essen von Süßigkeiten
und ein Zuviel an Fett und Fleisch sollte
eingestellt, zumindest stark reduziert werden. Es muss eine ausgewogene Ernährung
54
mit viel Gemüse, hier besonders grünblättriges, Tomaten und Karotten angestrebt
werden. Fisch kann öfter mal als Fleisch
auf dem Tisch stehen.
Zur Therapie der trockenen MakulaDegeneration setze ich in meiner Praxis als
Basismittel hochdosierte, rein pflanzliche
Enzyme ein, die auch einen Säurebinder
enthalten. Meistens genügen 2 bis 3 Tabletten täglich vor dem Essen. Beides, Enzyme und Säure-Binder sind besonders im
Alter wichtig. Sie entschlacken und reinigen den extrazellulären (Pichinger-) Raum.
Eine Aktivierung des Abwehrsystems ist
durch Enzyme ebenfalls gegeben. Weiterhin verordne ich 1 Kapsel grünen Tee-Extrakt täglich, deren Konzentration muss
mindestens 350 mg, darf aber höchsten
500 mg sein. Die im grünen Tee enthaltenen Polyphenole sind Radikalenfänger die
besonders im Augenbereich gute Dienste
leisten. Als drittes Mittel gebe ich eine
Kapsel, die eine Kombination von Lutein
und Zeaxanthin enthält. Im Alter werden
diese Stoffe ja nicht mehr so gut aus der
Nahrung aufgenommen. Diese Therapie
me weniger anzuraten. Alle anderen Mittel
können auch hier genommen werden.
Ein Umstellen von Kaffee und schwarzem Tee auf grünen Tee ist immer zu empfehlen.
Wollen wir prophylaktisch etwas für
unsere Augen, besonders der Netzhaut tun,
so empfehle ich eine Kombination von
­Lutein und Zeaxanthin. Beide gehören zu
den Carotinoiden, die aber keine Pro-Vitamin A Eigenschaften besitzen, wohl aber
sehr gut die Augen und den gelben Fleck
positiv beeinflussen.
Wenn auch die altersbedingte MakulaDegeneration kaum zur Erblindung führt,
so müssen wir alles daransetzen, ein Fortschreiten zu verhindern. Denn nur noch
schwarz-weiß mit immer größer werdenden Löchern zu sehen, ist auch nicht das
Wahre. Je früher die Krankheit entdeckt
wird, umso besser ist es ihr Einhalt gebieten zu können.
Vergessen wir nie, was Friedrich Schiller
(1759 bis 1805) in seinem Wilhelm Tell
geschrieben hat: „O, eine edle Himmelsgabe ist das Licht des Auges.“
|
Wollen wir prophylaktisch etwas für unsere
Augen, besonders der Netzhaut tun, so
empfehle ich eine Kombination von L­ utein
und Zeaxanthin.
Berthold Heinze
kann zusätzlich zu den Medikamenten des
Augenarztes verordnet werden. Eine Ausnahme muss an dieser Stelle erwähnt werden. Nimmt der Patient Blutverdünner wie
Marcumar zum Beispiel, dürfen Enzyme
nicht verordnet werden. Nimmt er ASS
100, so wird die Enzymaktivität heraufgesetzt. Hier muss dann das Enzym reduziert
werden. Bei der feuchten AMD sind Enzy-
AUTOR
Berthold Heinze
Heilpraktiker
1|2013
wir.
Termine Freie Heilpraktiker e.V.
Kosten für Veranstaltungsteilnehmer
­(soweit nicht anders angegeben):
Euro 5,00; für Mitglieder Freie Heilpak­
tiker e. V.: kostenfrei
Landesbereich
Landesbereich Bayern
Landesbereich Berlin/Brandenburg
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Regionalgruppe Berlin
Ltg.: Cynthia Roosen,
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Tel. 0 89/20 23 81 18,
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Fax 07 61/27 30 50
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und an Feiertagen)
Veranstaltungsort: Hippocrates Heilpraktiker
Schule, Rosastr. 9, 79098 Freiburg
Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos
04.07.2013, 19.30 – 21.30 Uhr
Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender „Freie Heilpraktiker e.V.“ „Die Herausforderung des Heilpraktikers: Herausforderungen, Möglichkeiten, Gefahren. Was wir
alle tun können, um unseren expandierenden Berufsstand zu sichern!“
Regionalgruppe Heidelberg
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Heilpraktikerin,
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förster Str. 101, 69124 Heidelberg,
Tel. 0 62 21/7 88-0,
www.heidelberg-hi-hotel.de
20.04.2013, 10.00 – 14.00 Uhr
1. Diana Krause, Diplom-Biologin, Labor L+S
AG, Enterosan; 2. Jürgen Amler, Heilpraktiker,
Rauenberg „1. Nichtinvasive Hormondiagnostik (ca. 1,5 Std); 2. Behandlungsmöglichkeiten von Hormonellen Störungen in der
Naturheilpraxis (ca. 1,5 Std.)“ in Zusammenarbeit mit der Firma Labor L+S AG, Enterosan
01.06.2013, 10.00 – 14.00 Uhr
Ulrike Siebel, Heilpraktikerin „Medizinisch
wirksame Pilze bei Diabetes, Bluthochdruck-,
Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen“ in
Zusammenarbeit mit der Firma Mykotroph
AG
20.07.2013, 10.00 – 14.00 Uhr
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Ganzheitliche Therapiekonzepte bei chronischen
Erregertoxikosen (z. B. EBV, Chlamydien, Mykoplasmen usw.)“ in Zusammenarbeit mit
der Firma Meta Fackler Arzneimittel GmbH
wir.
1|2013
Veranstaltungsort: Eden Hotel Wolff,
­Arnulfstr. 4, 80335 München (gegenüber
Hauptbahnhof), Tel. 0 89/5 51 15-0,
Fax 0 89/5 51 15-5 55
20.03.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Karlheinz Sauer, Heilpraktiker „Allergiebehandlung mit Bioresonanz“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Karlheinz & Birgit Sauer
GbR“
24.04.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Manfred Borchert, Heilpraktiker „Der Krebs­
patient in der Naturheilkunde“ in Zusammenarbeit mit der Firma „VitOrgan Arzneimittel GmbH“
15.05.13, 19.00 – 21.00 Uhr
Gerald Bauer, Heilpraktiker „Spagyrische
Schilddrüsentherapie“ in Zusammenarbeit
mit der Firma „Staufen-Pharma“
26.06.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Dipl. Biologin Diana Krause „Spucken ausdrücklich erwünscht – nichtinvasive Hormondiagnostik und naturheilkundliche
­Therapieansätze“ in Zusammenarbeit mit
der Firma „Labor Enterosan L+S AG“
17.07.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Naturheilkundliche Therapiekonzepte bei Folgen
durch Infektionskrankheiten (Erregertoxikosen) am Beispiel von EBV, Chlamydien, Mykoplasmen, Salmonellen, Lamblien, etc.“ in
Zusammenarbeit mit der Firma „Meta Fackler Arzneimittel GmbH“
25.09.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Ludwig Petzi, Psychotherapeut HPG „Funktionelle BioAnalyse (FBA) nach Dr. Scott Monk
– der schnelle Weg zu Diagnostik und Therapie funktioneller Störungen mithilfe des Manuellen Muskeltests an 14 Primären Energiepunkten.“
23.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Cathrin Battaglia, Heilpraktikerin „Der Einsatz von Heilpilzen bei Schilddrüsenerkrankungen“ in Zusammenarbeit mit der Firma
„MykoTroph AG Institut für Ernährungs- und
Pilzheilkunde“
27.11.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender „Freie Heilpraktiker e.V.“ „Die Zukunft
des Heilpraktikers: Herausforderungen,
Möglichkeiten, Gefahren... Gesetzesentwicklung, EU-Recht ... Was wir alle tun können,
um unseren expandierenden Berufsstand zu
sichern! Frage und Antwort mit dem Vorsitzenden des Berufs- und Fachverbandes“
Veranstaltungsort: Savoy Hotel Berlin, Fasanenstr. 9-10, 10623 Berlin-Charlottenburg,
Tel. 0 30/3 11 03-0, Fax 0 30/3 11 03-3 33
25.05.2013, 16.00 – 19.00 Uhr
Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender „Freie Heilpraktiker e.V.“ „Werbung
und Marketing – Der Brückenschlag zwischen
Menschlichkeit und Geschäftstüchtigkeit –
Eine interaktive Arbeitsgruppenveranstaltung“
15.06.2013, 16.00 – 19.00 Uhr
Christina Wupper, Heilpraktikerin „Einsatz
der systemischen Enzymtherapie – Schwerpunkt Bewegungsapparat“ in Zusammenarbeit mit der Firma Mucos Pharma GmbH &
Co. KG
31.08.2013, 16.00 – 19.00 Uhr
Dr. rer. nat. Sylvia Püttmann, Mikrobiologin
„Urheimische Pflanzen für moderne Gesundheitspflege“ in Zusammenarbeit mit
der Firma Dr. Pandalis Urheimische Medizin
GmbH & Co. KG
Landesbereich Hessen
Regionalgruppe Kassel
Ltg.: Andrea Meyer-Doll,
Heilpraktikerin,
Tel. 05 61/88 71 12
Veranstaltungsort: Phillip-ScheidemannHaus, Raum 105, Holländische Str. 74,
34117 Kassel, Tel. 05 61/89 43 92
Parkplätze in der eigenen Tiefgarage;
­Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahn­
linien 1, 2, 5, Haltestelle Monbachstraße
20.03.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Eckhard Weber, Vermessungstechniker „Vitalisierung und Harmonisierung mit dem
­Weber-Energie-System – Hintergründe und
Anwendungsbereiche für Heilpraktiker“ in
Zusammenarbeit mit der Firma „Weber-BioEnergie-Systeme“
17.04.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Siegfried Kämper, Heilpraktiker „Die mikrobiologische Therapie vom gesunden Darm
zum gesunden Menschen“ in Zusammen­ar­
beit mit der Firma „Laves-Arzneimittel GmbH“
15.05.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Dr. med. Henning Saupe „Ganzheitliche
Krebsbehandlung“ in Zusammenarbeit mit
der Firma „Arcadia-Praxis – Dr. med. Henning
Saupe“ www.arcadia-praxis.de
55
Termine Freie Heilpraktiker e.V. 12.06.13, 19.00 – 21.00 Uhr
Roger Schartel, Medizinprodukteberater
„Therapieunterstützung bei Nahrungsmit­
tel­unverträglichkeiten, Allergien und Haut­
erkrankungen durch Toxaprevent“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Froximun AG“
11.09.2013, 18.00 – 21.00 Uhr
Kirsten Gerlitz, Heilpraktikerin „Schüssler
Salze – die klassischen Zeichen im Gesicht
erkennen“
09.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Sebastian Pfaar, Yogalehrer „Komm mit Yoga
in den Fluss von Atem, Bewegung und Achtsamkeit (leichte Übungen) Bitte bequeme
Kleidung tragen!“ in Zusammenarbeit mit
der Firma „Satya Yoga“
06.11.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Annette Frede, Ärztin für Naturheilkunde
und klassische Homöopathie „Praxisbeispiele zur Therapie mit orthomolekularen Mikronährstoffen“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Trend balance“
04.12.2013, 18.00 – 21.00 Uhr
Manfred Borchert, Heilpraktiker „Geriatrie –
eine Domäne der Naturheilkunde“ in Zusammenarbeit mit der Firma „VitOrgan
­Arzneimittel GmbH“
Landesbereich Nord
Regionalgruppe Hamburg
Ltg.: Manfred Michaelis,
Heilpraktiker,
Tel. 0 40/38 61 93 32,
Fax 0 40/38 61 93 32,
E-Mail: michaelisheilpraktiker@
freenet.de
Veranstaltungsort: Hotel Ramada HamburgBergedorf, Holzhude 2, 21029 Hamburg,
Tel. 0 40/7 25 95-0, Fax 0 40/7 25 95-1 87
27.05.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Ronald Fischer, Informatiker und Lehrer „Hydroxypathie – Behandlung von pathogenen
Keimen mittels Millieuveränderung“ in Zusammenarbeit mit der Firma „SanaCare Gesundheitsprodukte GmbH & Co. KG“
29.07.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Klaus R. Wasmuht, Heilpraktiker „Ayurveda
& Prävention – Gesund durch bewusstes
­Leben“
26.08.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Angelika Pravida, Heilpraktikerin „Kinesiologie – Stressabbau und Kieferentspannung“
in Zusammenarbeit mit der Firma „A. Pflüger
GmbH & Co. KG“
30.09.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Petra Schenke, Betriebswirtin „Nachhaltiger
Therapieerfolg durch gesunde Verhütung –
alltagstaugliche klinisch getestete Methoden (Lady Comp.)“ in Zusammenarbeit mit
der Firma „VE Valley Electronics GmbH“
28.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Andrea Manca, Heilpraktikerin „Gynäkologie
– Frauenheilkunde“ in Zusammenarbeit mit
der Firma „Soluna Heilmittel GmbH“
25.11.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Pankreas – Multitasking Organ und Toxinsammler“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Meta
Fackler Arzneimittel GmbH“
56
Landesbereich NRW
Regionalgruppe Aachen
Ltg.: Elfie Weidenhaupt,
Heilpraktikerin
Veranstaltungsort: FeG (Freie evangelische
Gemeinde) Kopfstr. 20, 52249 Eschweiler
Jeden ersten Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr
05.06.2013, 19.00 – 21.30 Uhr
Uwe Schlutt, Heilpraktiker „Der Urogenitaltrakt in der Naturheilkude für männliche
und weibliche Patienten“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Galactopharm“ & „Dr.
Gustav Klein“
04.09.2013, 19.00 – 21.30 Uhr
Dipl. Ing. Florian Schwabe „Sauerstoffmehrschritt-Therapie nach Prof. von Ardenne“ in
Zusammenarbeit mit der Firma „SMT“
Regionalgruppe Düsseldorf
Ltg.: Birgit Müller-zur Linden,
Heilpraktikerin,
Tel. 02 11/28 26 83
Peter O. Neumann,
Heilpraktiker,
Tel. 0 21 73/8 15 28
Veranstaltungsort: Rudolf-Steiner Schule
Düsseldorf/Waldorfschule, Diepenstr. 15,
40625 Düsseldorf
10.04.2013, 19.00 – 22.00 Uhr
Manfred Borchert, Heilpraktiker „Der Herzpatient in der Naturheilkunde in Diagnostik
und Therapie“ in Zusammenarbeit mit der
Firma „VitOrgan Arzneimittel GmbH“
08.05.2013, 19.00 – 22.00 Uhr
Prof. Dr. Werner Becker, Zahnarzt und Heilpraktiker „Chronische Entzündungen als
mögliche Ursache von Diabetes, Herzinfarkt,
Rheuma bis hin zu Apoplex und Krebs. (Ergebnisse traditioneller und neuester Forschung)“ in Zusammenarbeit mit der Firma
„magnet-activ GmbH“
12.06.2013, 19.00 – 22.00 Uhr
Gisela Tarbiat, Heilpraktikerin „Alternative
Diagnose-Verfahren bei schwierigen Fällen
in der Naturheilpraxis (Vorstellung diverser
Testmöglichkeiten inklusiv praktischer
Übungen)“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Staufen-Pharma GmbH & Co. KG“
11.09.2013, 19.00 – 22.00 Uhr
Stefan Marzinowski, Heilpraktiker „Der Darm
und das Blut als „Spiegel von Krankheit und
Gesungheit“ – Diagnostische Möglichkeiten
und Therapien anhand von Fallbeispielen,
Laborparametern und Dunkelfeldbildern“ in
Zusammenarbeit mit der Firma „Synomed
GmbH“
09.10.2013, 19.00 – 22.00 Uhr
Karl-Otto Franke, Heilpraktiker „Infektionsanfälligkeit der oberen Luftwege“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Kattwiga Arzneimittel GmbH“
13.11.2013, 19.00 – 22.00 Uhr
Astrid Tschersich, Heilpraktikerin „Angewandte naturheilkundliche Immuntherapie
unter Einbeziehung der Miasmenlehre“
11.12.2013, 19.00 – 22.00 Uhr
Jean-Claude Alix, Heilpraktiker „Es geht um
Ihre Knochen; Rückenschmerzen und lokale
Arthrose an Knien, Hüften – Entstehung und
Therapie“
Regionalgruppe Köln/Bonn
Ltg.: Sibylle Ernert,
Heilpraktikerin,
Tel. 02 21/42 34 87 54,
E-Mail: [email protected]
Veranstaltungsort: Hotel Lyskirchen,
­Filzgraben 26-32, 50676 Köln
20.03.2013, 19.00 – 21.30 Uhr
Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender „Freie Heilpraktiker e.V.“ „Werbung
und Marketing – Der Brückenschlag zwischen Menschlichkeit und Geschäftstüchtigkeit – Eine interaktive Arbeitsgruppenveranstaltung“
15.05.2013, 19.00 – 21.30 Uhr
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Neues
aus der Infektiologie: Phytotherapeutische
Möglichkeiten zum Schutz gegen MRSA“ in
Zusammenarbeit mit der Firma Dr. Pandalis
GmbH & Co. KG
04.09.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Monika Volkmann, Fachkrankenschwester
„Das Bombastus-Heilsystem 2. Teil“ in Zusammenarbeit mit der Firma BombastusWerke AG
20.11.2013, 19.00 – 22.00 Uhr
Monika Königstein, Heilpraktikerin „Mythos
Milch – Über krankmachende Faktoren von
Milch und Milchprodukten. Eine interaktive
Arbeitsgruppenveranstaltung“
Regionalgruppe Westerwald
Ltg.: Michael Kohl,
Heilpraktiker,
Tel. 0 27 42/91 24 62
Veranstaltungsort: Hotel Alte Post, Siegstr. 1,
57537 Wissen, Tel. 0 27 42/91 36 76,
www.alte-post.de
24.04.2013, 18.00 – 21.00 Uhr
Rosemarie Bamberger, Heilpraktikerin „Bewährte Therapien mit Hevert Arzneimittel“
in Zusammenarbeit mit der Firma „Hevert
Arzneimittel“
19.06.2013, 19.00 – 21.00 Uhr
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und
Apotheker „Pankreas: Multitasking-Organ
und Toxinsammler“ in Zusammenarbeit mit
der Firma „Meta Fackler Arzneimittel GmbH“
1|2013
wir.
Termine Freie Heilpraktiker e.V.
Regionalgruppe Rhein-Sieg-Ahr
Ltg.: Eugen Sprandel,
Heilpraktiker,
Tel. 02 28/9 28 75 87,
E-Mail: [email protected]
Veranstaltungsort: Hotel Rheinterrassen,
­Römerstr. 99-101, 53332 Bornheim-Widdig,
Tel. 0 22 36/92 20 20
09.04.2013, 19.00 – ca. 21.00 Uhr
Dr. Julia Kleinhenz „Mit Heilerde natürlich
behandeln – innerlich und äußerlich. Ein traditionsreiches Naturheilmittel im Fokus der
Wissenschaft“ in Zusammenarbeit mit der
Firma „Heilerde-Gesellschaft Luvos Just
GmbH & Co. KG“
10.09.2013, 19.00 – ca. 21.00 Uhr
Manfred Borchert, Heilpraktiker „Der Krebs­
patient in der Naturheilkunde“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Vitorgan Arzneimittel GmbH“. Die Firma spendiert jedem
Teilnehmer ein Getränk.
12.11.2013, 19.00 – ca. 21.00 Uhr
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Neues
aus der Infektologie – Phytotherapeutische
Möglichkeiten zum Schutz gegen MRSA“ in
Zusammenarbeit mit der Firma „Dr. Pandalis
Urheimische Medizin GmbH & Co. KG“
Landesbereich Rheinland-Pfalz
Landesbereich Ost
Regionalgruppe Trier
Regionalgruppe Leipzig
Ltg.: Marliese Conrad, Heilpraktikerin,
Tel. 0 65 09/9 90 69
Ltg.: Stefan Hüneburg,
Heilpraktiker,
Tel. 03 61/9 60 85 21
Veranstaltungsort: Marienkrankenhaus
Trier-Ehrang, August-Antz-Str. 22,
54293 Trier-Ehrang
11.04.2013, 18.00 – ca. 20.30 Uhr
Martin Fass, Ausbilder für Rettungs-Assistenten „Risiko Herzinfarkt – Einer der häufigsten Notfälle; Ersthelfermaßnahmen, HerzLungen-Wiederbelebung mit und ohne AED
(Automatischer Externer Defibillator) Das
Handling des Notfalls für Heilpraktiker“
Veranstaltungsort: Feuerwache Trier, St. Barbara Ufer 40, 54290 Trier. Kosten: Nicht-Mitglieder Euro 10,00; Mitglieder kostenlos
28.09.2013, 10.00 – ca. 13.00 Uhr
Manfred Borchert, Heilpraktiker „Der Geria­
trie Patient – Diagnose und Therapie“ in
­Zusammenarbeit mit der Firma „VitOrgan
Arzneimittel GmbH“
Veranstaltungsort: Naturheilpraxis & Gesundheitsschule Stefan Hüneburg, Dittrichring 12, 04109 Leipzig
10.04.2013, 18.00 – 20.00 Uhr
Stefan Hüneburg, Heilpraktiker „Vitamin B12
– Physiologie, Mangelsymtome, Indikationen“ in Zusammenarbeit mit der Firma Wörwag Pharma GmbH & Co. KG
Regionalbereich Thüringen
Ltg.: Manfred Haferanke,
Heilpraktiker,
Tel. 0 36 21/40 66 13,
Fax 0 36 21/40 66 15,
E-Mail [email protected]
Regionalgruppe Alzey
Ltg.: Michaela Rohleder,
Heilpraktikerin,
Tel. 0 67 34/9 15 56 33
Regionalgruppe Sauerland
Ltg.: Trudi Finke,
Heilpraktikerin,
Tel.: 0 29 33/32 52
Ralph-Hagen Zemelka, Heilpraktiker,
Tel. 03 41/9 61 17 43
Veranstaltungsort: Ärztehaus Flonheim,
­Wilhelm-Leuschner-Str. 22, 55237 Flonheim
Veranstaltungsort: Waldbahnhotel, Bahnhofstr. 16, 99867 Gotha
Jeden vierten Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr
Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker“ – frei
20.03.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr
Manfred Haferanke, Heilpraktiker „Körperbautypen nach Huter“
29.05.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr
Michael Päßler „Radionik: Der sanfte Weg
zur Harmonisierung von Körper, Geist und
Seele“
Birgit Münker,
Heilpraktikerin,
Tel.: 0 29 35/9 68 95 72
®
Veranstaltungsort: Sunderland Hotel,
­Rathausplatz 2, 59846 Sundern,
Tel. 0 29 33/9 87-0
24.04.2013, 17.00 – 20.00 Uhr
Nicola Gruber, Heilpraktikerin „Einsatz von
Spenglersan Kolloiden bei Allergien“ in Zusammenarbeit mit der Firma „MeckelSpenglersan GmbH“
Ausstellungen
Vortragsreihen
Symposium
Naturheilkunde
1|2013
Hotel Seminaris
25.09.2012, 18.00 – ca. 20.00
Uhr
Manfred Haferanke, Heilprak­
tiker „Ein homöopathisches
Theaterstück“
27.11.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr
Marion Rosenkranz-Büttner
„Therapie der Borreliose mit
vorwiegend spagyrischen Mitteln“
Kongresspark
Bad Honnef
11 - 18 Uhr
26.06.2013, 17.00 – 20.00 Uhr
Holger Frenzel, Heilpraktiker „Herz – Magen,
aus naturheilkundlicher und osteopathischer Sicht“ in Zusammenarbeit mit der Firma Gustav Klein
wir.
27. - 28. April
Seminare
08.06.2013, 09.30 – 17.00 Uhr
Gisela Tarbiat, Heilpraktikerin „Tagesveranstaltung, 1. Angststörungen, 2. Alternative
Schmerzbehandlung“ in Zusammenarbeit
mit der Firma Staufen-Pharma
23.10.2013, 17.00 – 20.00 Uhr
Wulf Hufen-Kemper, HP „Das Klimakterium,
Hitzewallungen, Schlafstörungen und Co. ...“
in Zusammenarbeit mit der Firma Synomed
GmbH
Die Messe für
Gesundes Leben & Wohnen
10.07.2013, 18.00 – ca. 20.00
Uhr
Manfred Haferanke, Heilprak­
tiker „Fälle aus der Praxis“
Alexander-von-Humboldt-Str. 20
www.messe-sivital.de
Eintritt frei
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57
Termine Freie Heilpraktiker e.V. Regionalgruppe Jena
Ltg.: Marion Rosenkranz-Büttner,
Heilpraktikerin,
Tel. 0 36 41/44 27 11
Veranstaltungsort: Panorama-Gaststätte
Schlegelsberg, Oskar-Zachau-Str. 6,
07749 Jena
Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker“ – frei
24.04.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr
Cornelia Kolb, Heilpraktikerin „Mikrobiologische Therapie bei Allergie/Neurodermitis,
chronischen Infekten und in der Prävention“
in Zusammenarbeit mit der Firma „Symbiopharm GmbH“
26.06.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und
Apotheker „Naturheilkundliche Tipps bei
Übergewicht“ in Zusammenarbeit mit der
Firma „Dr. Pandalis Urheimische Medizin
GmbH & Co. KG“
28.08.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr
Manfred Haferanke, Heilpraktiker „Was die
Nase so alles anzeigt – Physiognomische
Studien“
16.10.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr
Dr. Horst Dawczynski, Fachchemiker für Medizin „Wie kann ich Schwermetalle diagnostizieren und ausleiten?“ in Zusammenarbeit
mit der Firma „Biovis Diagnostik MVZ“
Facharbeitskreise
Düsseldorf
Ohr-Akupunktur
Fallbeispiele und praktische Übungen
Nina Stickelmann, Heilpraktikerin
08. Januar 2013, 12. März 2013, 07. Mai 2013,
02. Juli 2013, 10. September 2013, 12. November 2013
Menschenkenntnis, Antlitzdiagnostik und
Psycho-Physiognomik (MAP)
Übungs- und Weiterbildungsveranstaltung
Sylvia Kiefer, Heilpraktikerin
08. Januar 2013, 05. Februar 2013, 05. März
2013, 02. April 2013, 04. Juni 2013, 02. Juli 2013,
01. Oktober 2013, 05. November 2013,
03. Dezember 2013
Chiropraktik
Supervidierte, praktische Übungen
Klaus Fertig, Heilpraktiker
Nina Stickelmann, Heilpraktikerin
04. Februar 2013, 15. April 2013, 03. Juni 2013,
05. August 2013, 07. Oktober 2013, 02. Dezember 2013
Pentalogie
Monika Abud
15. Februar 2013, 19. April 2013, 21. Juni 2013,
06. September 2013, 11. Oktober 2013, 06. Dezember 2013
Psychotherapie – Fallsupervision
Dr. rer. medic. Ute Höner, Heilpraktikerin
­Psychotherapie, Dipl. Psychologin
19. März 2013, 16. April 2013, 21. Mai 2013,
18. Juni 2013, 16. Juli 2013 Terminänderung:
neuer Termin 23. Juli 2013, 20. August 2013,
17. September 2013, 15. Oktober 2013, 19. November 2013
58
Praxisführung
Dieter Siewertsen, Heilpraktiker
11. April 2013, 13. Juni 2013, 10. Oktober 2013,
05. Dezember 2013
Antlitzdiagnose, Patho-Physiognomie
Norbert Dietz, Lehrphysiotherapeut für
­Physiotherapie
12.–13. April 2013, 10.–11. Mai 2013
Ortho-Bionomy®
Sada Hilde Bist, Heilpraktikerin
19. April 2013, 21. Juni 2013, 06. September
2013, 04. Oktober 2013, 15. November 2013
Psychotherapie
Zielfokussierte Gesprächstechniken, Einführung in die systemische Arbeit
Supervision von Live – Arbeiten, Grundlagen/
Lehrstufe 1
Gabriele Dietl-Kleinhenz, Heilpraktikerin
22.–27. April 2013
Klassische Homöopathie
Bärbel Hommel, Heilpraktikerin
07. Mai 2013, 09. Juli 2013, 17. September 2013,
12. November 2013
Siegburg
Klassische Homöopathie
Karin Treppner, Heilpraktikerin
29. Januar 2013, 19. März 2013, 28. Mai 2013,
20. August 2013, 01. Oktober 2013
Bonn
Psychotherapie – Fallsupervision
Eugen Sprandel, Heilpraktiker
19. Februar 2013, 19. März 2013, 23. April 2013,
28. Mai 2013, 18. Juni 2013, 16. Juli 2013,
17. September 2013, 15. Oktober 2013, 19. November 2013
Berlin
Antlitzdiagnose
Visuelle Diagnostik und Augendiagnostik
nach Dr. Anton Markraf und Natale Ferronato
Claudia Sinclair, Heilpraktikerin
18. Februar 2013, 06. Mai 2013, 26. August
2013, 04. November 2013
Konstanz
Psychotherapie – Fallsupervision
Agnes Martin-Dulemba, Heilpraktikerin Psychotherapie, Dipl. Volkswirtin
06. Februar 2013, 06. März 2013, 10. April 2013,
15. Mai 2013, 12. Juni 2013, 03. Juli 2013, 11. September 2013, 09. Oktober 2013, 06. November 2013, 04. Dezember 2013
Akupunktur
Ohrakupunktur
Rainer Guck, Heilpraktiker
27.–28. April 2013, 06.–07. Juni 2013,
22.–23. August 2013
Fußmeridian – Energiezonenmassage
Die sanfte psycho-energetische Schwester
der Fußreflexzonen
Dieter Siewertsen, Heilpraktiker
03.–04. Mai 2013
Pentalogie – Numerologie
Grundlagenseminar
Monika Abud
04.–05. Mai 2013
Klassische Homöopathie
Die homöopathische Zweit- bzw. Folgeverschreibung sowie interkurrente Maßnahmen
im Verlauf der Behandlung chronischer Erkrankungen
Dipl. Sportl. Manfred Klein, Heilpraktiker
04.–05. Mai 2013
Psychotherapie
Körperorientierte systemische Therapietechniken Lehrstufe 2
Voraussetzung: Absolvierung der Lehrstufe 1
Gabriele Dietl-Kleinhenz, Heilpraktikerin
13.–18. Mai 2013
Abdominale Tiefenmassage als Diagnose?
Schmerzen und Schmetterlinge
Organentgiftung
Anne-Christine Heuhsen, Heilpraktikerin
27.–28. Mai 2013, 17.–18. Juni 2013
Dresden
Übungskreise
Düsseldorf
Chiropraktik
Gerhard Hildebrandt, Heilpraktiker
06. Februar 2013, 10. April 2013, 05. Juni 2013,
11. September 2013, 02. Oktober 2013, 04. Dezember 2013
Bergisch-Gladbach
Klassische Homöopathie
Peter Evertz, Heilpraktiker
20. Februar 2013, 17. April 2013, 19. Juni 2013,
16. Oktober 2013, 18. Dezember 2013
Seminare
Düsseldorf
Injektionstherapien
Homöosinatrie in Akupunkturpunkte, Nervenpunkte und physiologischen Strukturen,
homöopathische Mischinjektionen, Infusionsmöglichkeiten und Eigenbluttherapie
Johann Margraf, Heilpraktiker
05.–07. April 2013
Akupunktur
Einführung in die Ohr-Akupunktur
Nina Stickelmann, Heilpraktikerin
11.–12. Mai 2013
Taping von Kopf bis Fuß
Klaus Fertig, Heilpraktiker
11.–12. Mai 2013
Leipzig
Biologische Krebstherapie
Zdenka Duile, Heilpraktikerin
26.–28. April 2013
Ayurvedische Ernährung und Diätetik
Matthias Schaper, Heilpraktiker
11.–12. Mai 2013
Erlangen
Qi Gong
Med-Qigong – Knochen- und Muskel-Qigong
Traudel Bruse, Heilpraktikerin
Michael Peter, QiGong-Lehrer
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Die Redaktion WIR.Heilpraktiker
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