Sachbericht 2007-2008 - Verein Selbständiger Migranten im Kreis
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Sachbericht 2007-2008 - Verein Selbständiger Migranten im Kreis
Sachbericht Juli 2007 - Juni 2008 VSM Verein selbständiger Migranten e.V. im Kreis Unna/Hamm Scharnhorststr. 11 44532 Lünen Telefon: +49 (0) 2306 / 756 06-61 Telefax: +49 (0) 2306 / 756 06-66 [email protected] www.verein-selbstaendiger-migranten.de Seite 1 VSM Sachbericht 2008 Inhalt 1. Vorwort 2. Der Verein Selbständiger Migranten (VSM) 3. Qualifizierung und Weiterbildung 3.1 Rückblick 3.2 Aktuell 3.3 Weiterbildung EDV 3.4 Sprachunterricht 3.5 Kommunikation & Motivationstraining 4. Austausch / Begegnungen 4.1 Clustertreffen 4.2 Vorstandsitzungen 5. Soziale Aktivitäten 6. Ausblick 7. Perspektiven Seite 2 VSM Sachbericht 2008 1. Vorwort Der Verein selbständiger Migranten im Kreis Unna/Hamm, nachfolgend VSM genannt, ist tätig in den Bereichen der Integration, der kulturellen und sozialen Aktivitäten, bei arbeitsmarktorientierten Maßnahmen sowie der beruflichen Qualifizierung und Weiterbildung. Das aktuelle ökonomische Umfeld im Sinne von Existenzgründungen auf der einen Seite und das Fehlen von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen auf der anderen Seite stellen ein ökonomisches und somit zugleich auch ein gesellschaftliches Paradoxon dar. Der VSM hat längst seine gesellschaftliche Pflicht erkannt und fungiert zwischen der Gruppe der ExistenzgründerInnen bzw. Selbständigen und der Gruppe der bildenden bzw. pädagogischen Einrichtungen als ein Bindeglied. Praktikums- und Ausbildungsplätze im Kreis Unna/Hamm sind rar und insbesondere SchülerInnen mit Migrationshintergrund sind auf ihrer Suche nach einer Arbeitstelle häufig erfolglos. Die Nachfrage beim VSM an Praktikums- und Ausbildungsplätzen durch pädagogische Einrichtungen insbesondere durch Hauptschulen in der Region steigt an. Andererseits bestehen auf der Seite der Betriebsinhaber Wissenslücken sowohl im Bereich der Bereitstellung von Praktikums- und Ausbildungsplätzen als auch in der eigenen beruflichen Qualifikation der Betriebsinhaber. Aus diesen Erkenntnissen heraus liegt ein Schwerpunkt unserer Aktivitäten in der Qualifizierung bzw. Weiterbildung. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit ist die arbeitsmarktintensive Zusammenarbeit bzw. die Kooperation mit pädagogischen Einrichtungen. Der VSM unterstützt die Schulen erstens durch die Teilnahme an so genannten Berufsinformationstagen, wo Jugendliche die Möglichkeiten eines Austausches mit den Betrieben haben und sich über die unterschiedlichsten Berufsziele informieren können. Zweitens ist der VSM selbst präsent in den Schulen und berät die Jugendlichen bei ihrer Seite 3 VSM Sachbericht 2008 Praktikums- und Ausbildungssuche und agiert als Vermittler zwischen Schulen und Betrieben. Die Anfragen in Richtung Kooperation bzw. einer engen Zusammenarbeit in Projekten nehmen zu. So wird der VSM auf Anfrage des Jobcenters Hamm und der ARGE Kreis Unna zukünftig in Projekten mit diesen zusammenarbeiten. Kenan Küçük (Vorstandsvorsitzender) Seite 4 VSM Sachbericht 2008 2. Der Verein Verein selbständiger Migranten im Kreis Unna/Hamm e.V. (VSM) Der VSM ist ein Zusammenschluss von Selbständigen mit Migrationshintergrund aus der Region Kreis Unna/Hamm. Er hat den Zweck Qualifizierung, Weiterbildung, soziale Betreuung zu fördern und Hilfestellungen durch Information, Beratung und Vermittlung zu leisten. Sitz des Vereins ist in der Scharnhorststraße 11 in Lünen. Das Büro wird durch einen Mitarbeiter organisiert. Die Dienste des VSM richten sich sowohl an Selbständige als auch an ExistenzgründerInnen mit und ohne Migrationshintergrund. Die gegenseitige Unterstützung durch die Förderung der Beziehungen zwischen den Betrieben und Stärkung der kulturellen Zusammenarbeit mit den einheimischen Betrieben und Organisationen wird verfolgt. Im Fokus aller Aktivitäten steht das vernetzte Arbeiten und hiermit gekoppelt die Integration insbesondere von arbeitslosen Jugendlichen in den Ausbildungs- und Arbeitsprozess. Die durchzuführenden Aktivitäten werden auf den regelmäßig stattfindenden Clustertreffen beschlossen und verabschiedet. Die Homepage des VSM (www.verein-selbstaendiger-migranten.de) ist eine Informationsplattform u.a. für Außenstehende, um ein erstes Bild von dem Verein und seiner Aktivitäten zu gewinnen und die Kontaktaufnahme über dieses Medium zu ermöglichen. Sie dient zur Orientierung auch für Nichtmitglieder. Die Startseite der Homepage wird auch genutzt, um auf Einladungen für Versammlungen und Aktivitäten aufmerksam zu machen. Seite 5 VSM Sachbericht 2008 Hier ein Screen-Shot der aktuellen Internetseite des VSM: Seite 6 VSM Sachbericht 2008 Der aktuelle Flyer des VSM: Seite 7 VSM Sachbericht 2008 3. Qualifizierung und Weiterbildung 3.1 Rückblick Einige der Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen hatten im Zeitraum des Sachberichts 2007 begonnen und endeten erst im Zeitraum dieses Sachberichts, deswegen hier zunächst einen kleinen Rückblick: Existenzgründungen müssen geplant, konzeptionell durchdacht, kaufmännisch rentabel sein und sollten langfristig in der Lage sein, gesellschaftliche Verantwortung, im Sinne der Bereitstellung von Arbeitsplätzen, zu übernehmen. Dieses allgemeine Leitbild ist in der Praxis bekannt, wird aber von vielen ExistenzgründernInnen und Selbständigen nicht bewusst wahrgenommen. Eine Konsequenz dabei ist, dass die Zahl der „ungesunden“ Existenzen, d.h. planlose und undurchdachte oftmals aus der Notlage hinaus gegründete Betriebe, im ökonomischen Umfeld ansteigt. Es ist zu beobachten, dass viele Gründungsideen im operativen Bereich Erfolge versprechen, jedoch das fehlende Wissen im Seite 8 VSM Sachbericht 2008 kaufmännischen Bereich den geplanten Erfolg schmälert, sogar die Betriebe bis dato in die Insolvenz führt. Aus dieser Perspektive und Notwendigkeit heraus reagierte der VSM auf die ansteigenden Nachfragen an kaufmännischen Weiterbildungsveranstaltungen und organisierte in Kooperation mit dem Multikulturellen Forum e.V. und in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Lünen, dem Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH seit Ende des Jahres 2006 zehn Veranstaltungen mit kaufmännischen Schwerpunkten. Alle Veranstaltungen richten sich an die Öffentlichkeit, d.h. sowohl an VSM-Mitglieder als auch an Nichtmitglieder. Hier die Flyer über die durchgeführten kaufmännischen Weiterbildungen: Seite 9 VSM Sachbericht 2008 Parallel zu den kaufmännischen Workshops kamen beim VSM erneut Anfragen nach EDV-Fortbildungen. Diese Nachfragen bildeten die Grundlage für die Organisation und Durchführung eines Qualifizierungsprogramms im EDV-Bereich: Seite 10 VSM Sachbericht 2008 Hier ein Zeitungsartikel zu diesen Aktivitäten: Seite 11 VSM Sachbericht 2008 Seite 12 VSM Sachbericht 2008 3.2 Aktuell Weshalb wir einen kurzen Rückblick gemacht haben hat folgenden Grund: Die Anregungen und Empfehlungen der zehn Workshops flossen in die Planung weiterer fünf Workshops für Migrantenbetriebe ein: Die weiteren fünf Workshops auf dem Flyer: Seite 13 VSM Sachbericht 2008 Seite 14 VSM Sachbericht 2008 Das Business Center Dortmund konnte für die Austragung des elften Workshops mit dem Thema Marketing gewonnen werden. Am 23. August 2007 erhielten die Teilnehmer zuerst einen Überblick über die Arbeit des Business Centers. Das Business Center Dortmund bietet Dienstleistungen im Bereich der Rechtsberatung (Kanzlei SAM), der Steuerberatung (durch die Kanzlei Yildirim) und der Unternehmensberatung (AktasLee Management Consultants) aus einer Hand an. Die Referenten an diesem Abend, Daniel Lee und Zafer Aktaş (AktasLee Management Consultants), referierten im Anschluss an die Führung im Business Center Dortmund über das Thema Marketing. Anhand eines konkreten Kundenbeispiels zeigten sie die Anwendung der Marketinginstrumente (Preis-, Produkt-, Kommunikations- und Vertriebspolitik) und betonten in diesem Zusammenhang die Rolle der Mitarbeiter, die mit der Umsetzung des Marketings und als Repräsentanten der Betriebe eine große Verantwortung tragen. Erstaunlich und sehr gelungen empfanden die Teilnehmer die zweisprachige Präsentationsdurchführung in deutsch und türkisch an diesem Abend. Foto: 23.08.2007, Marketing, Business Center, Dortmund Seite 15 VSM Sachbericht 2008 Bei der Mavi Consulting Group, einer Unternehmensberatung mit ITSpezialisierung in Hamm, fand am 27. September 2007 ein Workshop mit dem Thema Verkauf und Vertrieb statt. Nach einer kurzen Führung im Betrieb referierten Herr Güven Tükenmez, Herr Cüneyt Tirgil, und Herr Kadir Yücel über mögliche Methoden der Kundengewinnung und -bindung. Der Aufwand, einen neuen Kunden zu gewinnen, sei fünffach höher als einen alten zu halten so die Referenten. Interessant und sehr gelungen fanden die Teilnehmer die anschließende Diskussionsrunde über mögliche Kundenbindungsinstrumente. Darüber hinaus unterstrichen sie die Flexibilität der Referenten in wichtigen Punkten schnell die Begriffe auch ins türkische zu übersetzen. Das erleichtere das Verständnis sehr und fördere somit auch die eventuell spätere Umsetzung des Erlernten, so die Teilnehmer. Foto: 27.09.2007, Verkauf und Vertrieb, Mavi Consulting Group Seite 16 VSM Sachbericht 2008 Ein weiterer Workshop für Migrantenbetriebe fand am 25. Oktober 2007 in der Münster-straße 46b in Lünen statt. Herr Leo Bögershausen, Notar, Rechtsanwalt und Konfliktmanagement. Mediator Einen referierte detaillierten über Überblick das Thema erhielten die Teilnehmer über die Mediation als Verfahren zur Konfliktschlichtung mit Grundlagen und Zielen. Eingegangen wurde auf das Thema Kommunikationstechniken. Die Quintessenz der Kommunikation sei das aktive Zuhören. Die Thematik stieß auf großes Interesse. Am Ende des Workshops bekundeten die Teilnehmer ihr Interesse an einer intensiveren Durchführung der Kommunikationstechniken mit praktischen Beispielen und Rollenspielen. Foto: 25.10.2007, Konfliktmanagement, MkF, Münsterstraße 46b, Lünen Seite 17 VSM Sachbericht 2008 Ein weiteres Thema der Workshopreihe für Migrantenbetriebe war das Beziehungsmanagement mit der Beziehungstrainerin Jose Flume am 29.11.2007. Das Beziehungsmanagement meint alle Formen, Methoden und Werkzeuge, mit denen die Beziehungen zu anderen Unternehmen oder Personen geplant und gestaltet werden. Frau Flume gab Tipps für den Umgang mit schwierigen Kunden. Foto: 29.11.2007, Beziehungsmanagement, Sparkasse Lünen Bei dem letzten Seminar am 13.12.2007 ging es um Zeit- und Stressmanagement. Zeitmanagement ist die Kunst, seine Zeit optimal zu nutzen. Zeitmanagement beschäftigt sich mit den Problemen, die eine hohe Anzahl von Aufgaben, Terminen etc. mit sich bringen, wenn die zur Verfügung stehende Zeit begrenzt ist. Unter Zeitmanagement versteht Seite 18 VSM Sachbericht 2008 man eine Reihe von Strategien und Techniken. Des Weiteren erklärte der Referent Thomas Wagner mit welchen Methoden man den Arbeitsstress bewältigen kann. Foto: 13.12.2007, Zeit- und Stressmanagement, Sparkasse Lünen Das Feedback der TeilnehmerInnen nach den einzelnen Workshops war unterschiedlich. Zu beobachten war, dass Themen, die mit viel Praxisbezug und Interaktion mit den Teilnehmern aufgearbeitet wurden, auf das starke Interesse und Neugier bei den TeilnehmerInnen stießen. Allen Workshops gemeinsam war eine hohe Nachfrageäußerung der TeilnehmerInnen an kaufmännischen Inhalten. Die Teilnehmer lobten insbesondere diese Art von „Vor Ort“- Veranstaltungen und nutzten die Möglichkeit, ihre Kontakte zu den MitarbeiterInnen der Organisationen auf- und auszubauen und neue Kontakte zu knüpfen. Insbesondere die Seite 19 VSM Sachbericht 2008 nicht-homogene Gruppe der Teilnehmer bestehend aus GeschäftsführerInnen und Beschäftigten war sehr hilfreich, um einen Austausch innerhalb der Gruppen zu fördern. Parallel zu den kaufmännischen Workshops kamen Anfragen zu EDVQualifizierungen. Diese Nachfragen bildeten die Grundlage für die Organisation und Durchführung eines Weiterbildungsprogramms im EDVBereich. 3.3 Weiterbildung EDV Einige der Mitgliedsbetriebe des VSM nahmen an der „Qualifizierung u.a. für MitarbeiterInnen im EDV-Bereich“ teil, dass gemeinsam mit dem Bildungswerk Berufliche Qualifizierung Multi Kulti organisiert wurde. Die Weiterbildung dauerte vom 7. Mai bis 17. September 2007 mit insgesamt 52 Unterrichtstunden. Im Vorfeld der Qualifizierung erfolgte eine Beratung und Bestandaufnahme über die vorhandenen und nicht vorhandenen Kenntnisse, um ein effizientes Lernprogramm für die Teilnehmer vorzubereiten. Zu den Lerninhalten zählten fünf Module. Diese waren Textverarbeitung in Word©, Tabellenkalkulation in Excel©, Präsentationsprogramm PowerPoint©, das Betriebssystem WindowsXP© und im letzten Modul die Hardware. Das fünfte Modul beinhaltete den Aufbau und die Arbeitsweise eines Computers sowie den Austausch von Komponenten. Die GeschäftsführerInnen der Firmen nahmen selbst an der Weiterbildung teil und konnten ebenfalls die MitarbeiterInnen, die am Anfang skeptisch waren, motivieren an der Weiterbildung teilzunehmen. In dem Kurs wurden unter anderem auch Serienbriefe oder Formularabwicklungen Seite 20 VSM Sachbericht 2008 erlernt, so dass alle mit Erstaunen feststellen mussten wie leicht es ist, wenn man weiß, wie es geht. Foto: 07.05.2007, EDV Weiterbildung, MkF, Münsterstraße 46 b, Lünen Allen EDV-Kursen war gemeinsam, dass die TeilnehmerInnen die Flexibilität des Dozenten Wolfgang Schmidt-Sielex sehr schätzten. Es blieb immer zum Ende der Kurse ein wenig Zeit, um persönliche Anforderungen und Aufgaben der Teilnehmer auf dem Computer zu demonstrieren. Die Heterogenität der Gruppe im EDV-Bereich, die TeilnehmerInnen kamen aus verschiedenen Branchen, erforderte ein gründlich durchdachtes Angebot, welches die Belange aller TeilnehmerInnen berücksichtigte. Seite 21 VSM Sachbericht 2008 Foto: 29.10.2007, EDV Weiterbildung, Zertifikatsübergabe, Planet Online Eine Besonderheit der EDV-Fortbildungen war, dass auch Frauen viel Interesse und Spaß an EDV- Inhalten zeigten. Zu beobachten war auch, dass in Kursen mit überwiegendem Frauenanteil die Frauen viel offener als sonst, Fragen und Wünsche zu den Lehrinhalten äußerten. 3.4 Sprachunterricht Vom 18. April 2007 bis zum 5. Dezember 2007 nahm ein Mitgliedsbetrieb, die Autolackiererei Özer, an einer Fortbildung zur Berufssprache Deutsch teil. Der Unterricht fand direkt vor Ort in der Autolackiererei statt. Einmal die Woche trafen sich die Mitarbeiter zum Unterricht. 50 Unterrichtsstunden Deutsch standen auf dem Stundenplan. Der Unterricht beinhaltete unter anderem das Erlernen von neuen Vokabeln, die den betrieblichen Alltag erleichtern. Ebenfalls wurde die Grammatik (Satzaufbau, richtige Verwendung von Artikeln) trainiert. Mit einem Abschlusstest wurde der Unterricht im Dezember abgeschlossen. Seite 22 VSM Sachbericht 2008 Foto: 17. 10.2007, Deutschunterricht, Autolackiererei Özer, Lünen Foto: 17. 10.2007, Zertifikatsübergabe, Autolackiererei Özer, Lünen Seite 23 VSM Sachbericht 2008 Die Mitarbeiter motivierten sich gegenseitig sehr und lernten dadurch auch zu Hause nach dem Unterricht weiter Deutsch. Das Lernen vor Ort im Betrieb hatte für sie große Vorteile, weil sie so Zeit sparen konnten. Es wäre für sie auch nicht möglich gewesen, gemeinsam nach der Arbeit einen Kurs zu belegen, da sie überwiegend aus unterschiedlichen Städten kamen. Anbei einige Zeitungsartikel über diese Aktivitäten: Seite 24 VSM Sachbericht 2008 Seite 25 VSM Sachbericht 2008 3.5 Kommunikations- und Motivationstraining Vom 13.11.2007 bis zum 11.12.2007 lief bei einem Mitgliedsbetrieb, dem Friseur Truva, eine Vor-Ort-Qualifizierung im Bereich Kommunikation, Motivation und Teambindung statt. Das Team arbeitete in zwei Filialen, ein regelmäßiger Informationsaustausch der MitarbeiterInnen wurde durch die örtliche Trennung erschwert. Durch die vermehrte Rotation der MitarbeiterInnen zwischen den beiden Filialen in der Vergangenheit mussten erneut Kundenbeziehungen aufgebaut und gefestigt werden. Nach einer Bestandsaufnahme im Betrieb und mehreren ausführlichen Gesprächen mit der Geschäftsführerin wurde ein passgenaues Angebot erstellt. In Gruppenarbeit tauschten sich die MitarbeiterInnen aus, Kommunikationsprobleme und Barrieren wurden erkannt und gemeinsam abgebaut. Ziel war es, die Kommunikation untereinander und zu den Kunden zu verbessern und den Gruppenzusammenhalt zu fördern. Die Beobachtung nach Deutschkenntnisse der zweier ersten Schulung TeilnehmerInnen war, dass durch die unzureichende Gruppe nicht berücksichtigt wurden, so dass diese TeilnehmerInnen bei Entscheidungen außen vor blieben. Die Stimmung in der Gruppe war nicht auf eine Konsenslösung ausgerichtet. Doch in den weiteren Schulungen war eine Besserung diesbezüglich zu erkennen, bis hin zur Lösung des ganzen Problems. Seite 26 VSM Sachbericht 2008 Foto:13.11.2007, Kommunik.-&Motivationstraining, FriseurTruva, Lünen Foto: 13.11.2007, Zertifikatsübergabe, Friseur Truva, Lünen Seite 27 VSM Sachbericht 2008 In diesem Projektverlauf konnten knapp 200 Betriebe über das Projekt informiert werden. Eine Weiterbildungsberatung erfolgte in 30 Betrieben. An den Workshops, EDV- und Firmenschulungen nahmen insgesamt 462 TeilnehmerInnen teil. Die Weiterbildungsoffensive soll in Zukunft, neben der Erhöhung der Lernund Weiterbildungsbereitschaft der Mitarbeiter von Migrantenbetrieben, als Oberziel die Integration der Migrantenbetriebe in das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle „Geschehen“ noch intensiver und gezielter verfolgen. Migrantenbetriebe sollen am öffentlichen Leben noch mehr teilhaben. MigrantenInnen und ihre Betriebe sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Mit ihren vielfältigen und interkulturellen Kompetenzen (Mehrsprachigkeit, Dienstleistungsmentalität) sind sie eine Bereicherung für die Gesellschaft. Andererseits fehlt es ihnen an wichtigen Informationen u.a. im kaufmännischen und organisatorischen Bereich. Im Rahmen der Europäischen Integration sind Schlagwörter wie interkulturelle Kompetenzen, Vielfältigkeit (Diversity Management) in der Berufswelt von Weiterbildung Tandemlernen Tandemlernen hoher einen Bedeutung. höheren (voneinander darf nicht In diesem Stellenwert Lernen) hinter soll Bereich muss die einnehmen. Eine Art ermöglicht verschlossenen Türen werden. stattfinden. Tandemlernen kann öffentlich und für jeden zugänglich gestaltet werden. So könnte ein Tandemlerntag in Form einer Messe organisiert werden. Unter dem Motto, dass Vielfalt Gewinn bedeutet und das Vielfalt Zukunft sichert, sollen alle Tandemorganisatoren – gemeint sind Betriebe und regionale Einrichtungen – ihre Kompetenzen in unterschiedlichen Foren präsentieren. Ebenfalls sollen Workshops mit interdisziplinären Gruppen stattfinden. Seite 28 VSM Sachbericht 2008 Durch die unterschiedlichsten Formen der Weiterbildungen sollen Betriebe neue Perspekti-ven, Methoden, Anregungen und Ideen gewinnen, um ihre Firmen langfristig zu erhalten und auszubauen. Darüber hinaus sollen sie intensiver am gesellschaftlichen und kulturellen Leben partizipieren. Diese Teilhabe und Integration der Migrantenbetriebe ist durch konventionelle Methoden der Weiterbildung nicht mehr vollständig realisierbar. Seite 29 VSM Sachbericht 2008 4 Austausch / Begegnungen 4.1 Clustertreffen Der VSM lebt von dem aktiven Engagement seiner Mitglieder. Er versteht sich als ein Garant in den Bereichen der Integration, des kulturellen Austausches und der sozialen Aktivitäten. Diese Bemühungen eines gedanklichen Austausches der VSM Mitglieder mit der Öffentlichkeit und die Vernetzung der Betriebe untereinander soll durch Clustertreffen erweitert werden. Diese Treffen finden in Form von “Tag der offenen Tür“ statt, so dass BesucherInnen und Betriebe sich vor Ort in den Betrieben austauschen. Die regelmäßig stattfindenden Stammtische des VSM sind eine Anlaufstelle für ExistenzgründerInnen und werden in der Region in Anspruch genommen. Darüber hinaus gewährt der VSM anderen Vereinen und Institutionen die Möglichkeit, ihre Projekte auf den Stammtischen zu präsentieren. Beratung und Mentoring wird bei Bedarf durch den VSM angeboten. Clustertreffen: 26.11.2007, Multikulturelles Forum e.V. , Lünen Am 26.11.2007 fand das Clustertreffen im Multikulturellen Forum e.V. in Lünen statt. Es waren ca. 35 Mitglieder anwesend. Seite 30 VSM Sachbericht 2008 Mustafa Koca vom Multikulturellen Forum e.V. und Ümit Acar vom Bildungszentrum Westfalen e.V. berichteten über ihr Projekt „Akquise-Coaching-Network“. Eugen Boss von der Anwaltskanzlei Juraxx informierte die VSM-Mitglieder über Arbeits- und Markenrecht. Paul Bergsma von der ARGE Kreis Unna stellte die Förderprogramme „JobSozial“ und „JobStarter“ vor. Rechtliche Fragen, Fördermöglichkeiten, Beratungs- und Unterstützungsangebote – die Mitglieder des Vereins der selbständigen Migranten im Kreis Unna / Hamm e.V. (VSM) hatten viele Fragen auf dem Herzen. Diesem Wunsch entsprechend wurde im Rahmen des Clustertreffens des Vereins am 26. November 2007 ein Workshop angeboten. Das Projekt „Akquise-Coaching-Network“ des Bildungszentru- Westfalen e.V. und des Multikulturellen Forums e.V. stellte seine Halbzeitbilanz vor. Die Projektleiter Ümit Acar und Mustafa Koca machten den Erfolg des Projekts deutlich, das sich dafür einsetzt, Unternehmer migrantischer Herkunft für die Einrichtung von Ausbildungsplätzen zu gewinnen: „Seit Anfang 2007 haben wir nahezu 150 Betriebe kontaktiert, 29 Ausbildungsplätze eingerichtet und 27 davon auch passgenau besetzen können“. Einige dieser Ausbildungsplätze konnten auch bei Mitgliedsbetrieben des VSM installiert werden. Seite 31 VSM Sachbericht 2008 Foto: 26.11.2007, Clustertreffen VSM, Multikulturelles Forum e.V., Lünen Im Anschluss gaben die Rechtsanwälte Eugen Boss und Mike Terbeck Informationen über die Themen Arbeitsrecht und Markenrecht. Die Teilnehmer des Workshops nutzten die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen und nutzten das Know-how der Referenten. Auch nach dem Vortrag von Paul Bergsma von der ARGE Kreis Unna, in dem er die Fördermöglichkeiten im Kreis Unna JobSozial und JobStarter vorstellte, konnten praxisnahe, persönliche Fälle eingebracht und diskutiert werden. Seite 32 VSM Sachbericht 2008 Foto: 26.11.2007, Clustertreffen VSM, Multikulturelles Forum e.V., Lünen Die Unternehmer betonten den Nutzen solcher Informationsveranstaltungen und regten eine Fortführung vergleichbarer Workshops an. Der Vorstandsvorsitzende des VSM, Kenan Küçük sagte hierzu „Ziel unseres Vereins ist es, die rege Nachfrage nach Informationen über Beratungs- und Fördermöglichkeiten von Seiten selbständiger MigrantInnen zu stillen. Es freut uns, dass diese Veranstaltung dazu beigetragen hat.“ Seite 33 VSM Sachbericht 2008 Foto: 26.11.2007, Clustertreffen VSM, Multikulturelles Forum e.V., Lünen Seite 34 VSM Sachbericht 2008 Anbei der Flyer des Projekts: Akquise-Coaching-Network(Projektteil MKF): Seite 35 VSM Sachbericht 2008 Anbei der Flyer des Projekts: Akquise-Coaching-Network (Projektteil bzw): Seite 36 VSM Sachbericht 2008 Hier der Flyer über das Förderprogramm der ARGE Kreis Unna „JobStart“: Seite 37 VSM Sachbericht 2008 Clustertreffen 18.02.2008, Extrablatt, Hamm Am 18.02.2008 fand das Clustertreffen im Cafe Extrablatt (Mitgliedsbetrieb) in Hamm statt. Es waren ca. 35 Mitglieder anwesend. Friedhelm Frochte, Andreas Haubenthal, Norbert Dreier waren vom kommunalen Jobcenter Hamm anwesend und stellten einige Förderprojekte des JobCenters Hamm vor. Seite 38 VSM Sachbericht 2008 Foto: 18.02.2008, Clustertreffen VSM, Cafe Extrablatt, Hamm Friedhelm Frochte, Bereichsleiter des Arbeitgeberservice, hat die MitgliederInnen über die Neuorganisation und Fördermöglichkeiten bei der Agentur für Arbeit informiert. Er informierte darüber, dass es eine Prämie bis zu 4000€ bei einer Übernahme von geringfügig beschäftigten auf mindestens 6 Monate Vollzeitstelle gibt. Darüber hinaus gibt es einen Eingliederungszuschuss bis zu max. 6 Monaten bis max. 50% der Lohnkosten. Seite 39 VSM Sachbericht 2008 Herr Dreier und Herr Haubenthal stellten den „Bildungsscheck NRW“ vor. Sie erklärten, dass das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds für die Weiterbildung einen Zuschuss durch Bildungsschecks gewährt. Es werden 50 % der Kosten bis maximal 500,- EUR pro Mitarbeiter/Training übernommen, den Rest zahlt der Bildungsscheckempfänger oder der Betrieb. Nach dem offiziellen Teil gab es wieder angeregte und informative Gespräche unter den Mitgliedern. Hier eine paar Eindrücke vom Abend: Seite 40 VSM Sachbericht 2008 Seite 41 VSM Sachbericht 2008 Hier der Flyer über das Förderprogramm „Job Perspektive“ des JobCenters Hamm: Seite 42 VSM Sachbericht 2008 Hier der Flyer über die Weiterbildungsberatung des JobCenters Hamm: Seite 43 VSM Sachbericht 2008 4.2 Vorstandsitzungen Restaurant Bella Italia, Lünen Der Vorstand trifft sich immer eine Stunde vor den jeweiligen Clustertreffen und hält die Vorstandssitzung. Am 07.05.2008 traf sich der Vorstand zu einer Vorstandssitzung im Restaurant Bella Italia (Mitgliedsbetrieb) in Lünen. Alle Vorstandsmitglieder waren anwesend. Die Tagesordnungspunkte der Vorstandssitzung: Die ARGE Dortmund würdigt unsere Vereinsarbeit im Kreis Unna und Hamm. Gerne würden sie uns auch in Dortmund begrüßen, um grade bei den Unternehmern mit Migrationshintergrund besseren Zugang zu bekommen. Prinzipiell spricht nichts gegen die Ausweitung nach Dortmund. Jedoch müsste hier gemäß der Satzung die Mitgliederversammlung einberufen werden. Zur nächsten Mitgliederversammlung wird die Ausweitung nach Dortmund, als ein eigener TOP benannt Unter der Schirmherrschaft des Herrn Minister Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NordrheinWestfalen wurde der VSM am 25. September 2008 in Gelsenkirchen zu der Unternehmerkonferenz eingeladen. Seite 44 VSM Sachbericht 2008 Vom 28. bis 30. August 2009 findet in Hamm der dritte NRW-Tag „Bühne Frei“ statt. Die Stadt will sich den Gästen in ihrer ganzen Bandbreite präsentieren. Der Vorstand hat beschlossen, dass der Verein mit einem Stand an der Messe teilnehmen wird. Es werden rund 600.000 Menschen erwartet. Seit 2 Jahren vergibt das Multikulturelles Forum den Interkulturellen Wirtschaftspreis. Als Unterstützer und Sponsor beteiligt sich neben dem VSM auch der Einzelhandelsverband Westfalen Mitte e.V. Am 16.09.2008 traf sich der Vorstand zu einer Vorstandssitzung im Restaurant Truva (Mitgliedsbetrieb) in Lünen. Alle Vorstandsmitglieder waren anwesend. Restaurant Truva, Lünen Die Tagesordnungspunkte der Vorstandssitzung: Der neue Mitarbeiter, Okay Sen, des VSM wurde dem Vorstand vorgestellt. Herr Sen ist seit dem 01. September 2008 auf geringfügiger Basis bei VSM für diverse Arbeiten eingestellt worden. Es wird das zweite Wochenendseminar in dem Zeitraum um Januar, Februar und März 2009 in Gummersbach geplant. Seite 45 VSM Sachbericht 2008 Der Vorstand, aber auch viele Mitglieder möchten über die Grenzen von Deutschland hinaus Kontakte zu ausländischen Unternehmen knüpfen. Hierzu könnte Kenan Kücük über das Bildungswerk eine viertägige Reise nach Istanbul/ Türkei organisieren. Ziel der Reise wäre es, unter anderem mehrere Wirtschaftsunternehmen zu besuchen. Über Den Sachbericht 2008 wurde gesprochen, diskutiert und Beschluss genommen. Der Vorstand des VSM: Seite 46 VSM Sachbericht 2008 5 Soziale Aktivitäten Interkultureller Wirtschaftspreis 2007 Der Interkultureller Wirtschaftspreis ist eine Auszeichnung für vorbildliche kleine und mittlere Unternehmen im westfälischen Ruhrgebiet. Neben Fachwissen und Engagement sind auch interkulturelle Kompetenzen in der heutigen Arbeitswelt unerlässlich für Unternehmen aller Art. Einige, insbesondere international agierende Unternehmen haben dies bereits erkannt und nutzen dieses wichtige Potenzial. Doch auch kleine und mittlere Unternehmen können mit interkulturellen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter klare wirtschaftliche Vorteile gewinnen. Jährlich zeichnet das Multikulturelle Forum e.V. Betriebe, in denen interkulturelle Kompetenzen gefördert und genutzt werden, mit dem Interkulturellen Wirtschaftspreis aus. Der VSM ist ein Hauptsponsor dieses Preises. Auch im Jahr 2008 hat sich der VSM bereit erklärt, diesen Preis zu sponsern. Seite 47 VSM Sachbericht 2008 Hier einige Zeitungsartikel zum interkulturellen Wirtschaftspreis: Seite 48 VSM Sachbericht 2008 Seite 49 VSM Sachbericht 2008 Seite 50 VSM Sachbericht 2008 Seite 51 VSM Sachbericht 2008 Hier der Flyer des Interkulturellen Wirtschaftspreises: Seite 52 VSM Sachbericht 2008 Seite 53 VSM Sachbericht 2008 Zeitschrift „Brücken“ Die Zeitschrift Brücken wird von der Stadt Hamm herausgebracht und ist eine Zeitschrift für den Interkulturellen Dialog in Hamm. Die Zeitschrift hat in seiner ersten Ausgabe 2008 eine Reportage über den VSM veröffentlicht: Seite 54 VSM Sachbericht 2008 Seite 55 VSM Sachbericht 2008 JAB – Cup 2008 Der VSM unterstützt das jährlich stattfindende Fußballturnier JAB-Cup (Jugend, Ausbildung, Beruf), das am 18. Mai 2008 in der Halle Dammwiese in Lünen stattfand. Dieses Fußballturnier hat zum Ziel, neben dem Spaßfaktor, die Ausbildungssituation in der Region zu thematisieren. Mitglieder des VSM stellten eine Mannschaft für das Turnier auf und unterstützten zugleich auch das ganze Vorhaben mit einer Pokalspende. JAB-Cup, 18. Mai 2008, Halle Dammwiese in Lünen Seite 56 VSM Sachbericht 2008 Ruhr – Nachrichten 20.05.2008 Seite 57 VSM Sachbericht 2008 Wettbewerb „Kulturelle Vielfalt in der Ausbildung” Die Kampagne, der Bundesregierung „Vielfalt als Chance“ verfolgt das Ziel, in Unternehmen, Verwaltung und anderen Organisationen das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass ethnische und kulturelle Vielfalt eine herausragend wichtige wirtschaftliche Ressource ist und ein Erfolgsfaktor – für Unternehmen und Gesellschaft gleichermaßen. Ein wichtiger Baustein der Kampagne ist der Wettbewerb „Kulturelle Vielfalt in der Ausbildung“. Gesucht wurden Unternehmen, Behörden, öffentliche Einrichtungen und Vereine, die Jugendliche aus Zuwandererfamilien ausbilden und dabei besonders unterstützen, z.B. durch Deutschkurse. Der Wettbewerb sollte dazu beitragen, diese Praxisbeispiele ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und auszuzeichnen. Bewerben konnten sich Unternehmen aller Größenordnungen, sofern sie ihren Sitz in Deutschland haben, außerdem öffentliche Institutionen und Verwaltungen auf Bund-, Länder- und kommunaler Ebene sowie Vereine. 2008 wurden die besten Wettbewerbsbeiträge im Rahmen einer Preisverleihung am 8. April 2008 in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert. Die jeweils besten drei Beiträge in den vier Wettbewerbskategorien wurden darüber hinaus mit Geld- und Sachpreisen ausgezeichnet. Herr Atilla Zincirkiran (Mitgliedsbetrieb im VSM) wurde für diesen Preis vorgeschlagen und hat den dritten Preis in der Kategorie Kleinstunternehmen gewonnen. Seite 58 VSM Sachbericht 2008 Hier einige Zeitungsartikel zum Wettbewerb „Kulturelle Vielfalt in der Ausbildung“: Vodafone im Allee-Center erhält hohe Auszeichnung der Bundesregierung Atilla Zincirkiran ist Preisträger des Wettbewerbs „Kulturelle Vielfalt in der Ausbildung“ Freuen sich über die Auszeichnung: (v.l.) Joachim Horras, Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, Maud Pagel, Günther Fleig, Atilla Zincirkiran und Ayhan Zincirkiran Für seine mutigen Ausbildungskonzepte hat Atilla Zincirkiran vom Vodafone-Shop des Allee-Centers eine hohe Auszeichnung erhalten. Mit seinem Ziel, Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund besonders zu fördern, erreichte er beim Wettbewerb der Bundesregierung unter dem Titel „Kulturelle Vielfalt in der Ausbildung“ einen hervorragenden dritten Platz. Den Preis überreichte Professor Dr. Maria Böhmer, Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration im Bundeskanzleramt in Berlin. Seite 59 VSM Sachbericht 2008 Der türkisch abstammende Unternehmer bildet derzeit sieben Jugendliche in den Berufen Einzelhandelskauffrau/-mann und Kauffrau/-mann für Bürokommunikation aus, darunter Griechen, Türken, Portugiesen, Polen und Deutsche. Zincirkiran möchte vor allem Jugendlichen eine Chance geben, die aufgrund ihrer Abstammung, des Lebenslaufes und des sprachlichen Handikaps bei Bewerbungen oftmals wenig Chancen haben. „Doch gerade bei diesen Jugendliche schlummert so manches Verkaufstalent“, weiß Zincirkiran. Überdurchschnittlich gute Prüfungsnoten seiner Schützlinge beweisen, dass er mit seinem Konzept richtig liegt. Ekrem Yaldiz ist ein gutes Beispiel: Er hatte 2003 seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann abgebrochen und bei Zincirkiran eine zweite Chance bekommen. „Aufgrund seiner guten Leistungen haben wir Yaldiz seit April die Leitung des Vodafone-Shops im Allee-Center übertragen“, bemerkt der Preisträger. Übrigens: Mit dem Preisgeld aus dem Wettbewerb hat der Unternehmer zwei neue Ausbildungsplätze geschaffen. Seite 60 VSM Sachbericht 2008 Hürriyet, 10. April 2008 Seite 61 VSM Sachbericht 2008 Multi-Kulti Preis Menschen oder Organisationen, die sich für Migranten, für Integration und Zuwanderung einsetzen, tun dies oft unbemerkt von der Öffentlichkeit. Dass das Wirken und die Unterstützung auch mal gebührend gewürdigt wird, dafür sorgt das Multikulturelle Forum e.V. mit dem Multi Kulti Preis, der in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben wird. 2008 wird dieser Preis von einem Mitgliedbetrieb „Merlin Dach“ gesponsert. Seite 62 VSM Sachbericht 2008 Hier einige Zeitungsartikel zu dieser Aktivität Hellweger Anzeiger 12.06.2008 Westfälischer Anzeiger 12.06.2008 Hürriyet 18.06.2008 Seite 63 VSM Sachbericht 2008 6. Ausblick Berufsinformationstag Der Berufsinformationstag hilft den Jugendlichen der Region eine Entscheidung zu treffen, welche Berufe sie ergreifen wollen. Ca. 100 Aussteller wollen die Arbeitswelt veranschaulichen! Der VSM unterstützt den jährlich stattfindenden Berufsinformationstag, der am 24. September 2008 im Hansesaal in Lünen stattfindet. Der VSM wird gemeinsam mit anderen Bildungsträgern der Region einen Berufsparcour aufstellen und mit den Jugendlichen einen Spiegeltest durchführen. Natürlich wird dabei auch der VSM mit seinen Mitgliedern, die Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen, vorgestellt. Seite 64 VSM Sachbericht 2008 Rotary-Club Der VSM hat eine Einladung vom hiesigen Rotary-Club bekommen. Sowohl der VSM und der Rotary-Club möchten die wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Kontakte zwischen den Migranten und Deutschen fördern. Darüber hinaus möchte der Verein durch die Organisation kultureller Veranstaltungen und Bildungsarbeit zu einem besseren Verständnis des jeweils anderen Kulturkreises beitragen, Vorurteile abbauen helfen und die Menschen verschiedener Nationen einander näher bringen. Weitere Vorhaben für 2008 / 2009: - Frauennetzwerk, Netzwerk „Frau und Wirtschaft“ aufbauen - Interkultureller Wirtschaftspreis 2008 - Wochenendseminar in Gummersbach - Beteiligung an der Weiterbildungsmesse in Hamm - weitere Soziale Aktivitäten Seite 65 VSM Sachbericht 2008 7 Perspektiven Der Wunsch nach Vernetzung und Austausch ist gewachsen. Sie dient der partnerschaftlichen Selbsthilfe und der Entwicklung einer dynamischen Erarbeitung von Lösungen für auftretende Aufgaben. Der VSM hat sich zum Ziel gesetzt, auch in der Zukunft mit spezifischen Beratungs- und Informationsangeboten die Nachfrage nach Themen abzudecken, die von den Betrieben und ExistenzgründerInnen angefragt werden. Weiterhin sind Kooperationen und enge Zusammenarbeit in Projekten geplant. Der VSM wird weiterhin seinen Beitrag zum kulturellen Austausch, Integration und Qualifizierung leisten und unterstützend Projekten zur Verfügung stehen. Auch die Bemühungen des gedanklichen Austausches der VSM Mitglieder mit der Öffentlichkeit und die Vernetzung der Betriebe untereinander soll durch Clustertreffen erweitert werden. Der VSM will seine regionale Präsenz weiter ausbauen und noch mehr Menschen erreichen. Die Teilnahme an weiteren Informationstagen und Messen wird daher in der Zukunft verstärkt werden. Der VSM hat sich für die Zukunft vorgenommen, intensiver mit regionalen Organisationen im Bereich Projektarbeit mitzuwirken bzw. eigenständig Projekte zu initiieren. Leider wurden einige der eingereichten Projektanträge seitens der Wirtschaftsförderungen und Jobcentern im Kreis Unna und Hamm abgelehnt. Aber da der VSM mittlerweile in der Region als „strategischer Partner“ angesehen wird, macht es Mut weiterzumachen und neue Anträge zu stellen. Seite 66 VSM Sachbericht 2008 Hier z.B. ein Ausschnitt aus einer Webseite von einem Bildungsträger mit einem Equal-Projekt aus der Region: Seite 67 VSM Sachbericht 2008